All about Sourcing

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All about Sourcing
1/13
Februar 2013
3,60
All about
Wirtschaftszeitung
für Entscheider
im Einkauf
Tagesaktuell im Internet:
www.allaboutsourcing.de
International:
www.allaboutsourcing.com
Sourcing
Lieferanten Logistik Länder
Kostenanalyse
Lieferketten
Einkauf in China
Kompetenzmodelle
Produktkostenanalyse ist ein
Werkzeug, um mit dem Lieferanten auf Augenhöhe über
Optimierungsansätze zu diskutieren und Fortschritte zu vereinbaren. Doch wer es nur als
Druckmittel einsetzt, verfehlt
das Ziel. Ein Leitfaden soll zur
Orientierung dienen.
Die Organisation einer globalen Supply Chain – mit Material-Lieferanten, Lohn-Fertigungen, Logistik-Dienstleistern –
gleicht immer mehr einer komplexen Jonglier-Nummer. Mit
einem Supply Chain Control
Tower gelangt das Produkt
pünktlich zum Kunden.
Den attraktiven Einkaufskonditionen in China stehen erhebliche Risiken durch Qualitäts- und Zuverlässigkeitsprobleme gegenüber. Ein gut
strukturiertes Qualitäts- und
Lieferantenmanagement ist
Voraussetzung für den risikobewussten China-Einkauf.
Unternehmen suchen den idealen Mitarbeiter. Eine möglichst
hohe Kongruenz der Kompetenzen und Fähigkeiten des Bewerbers mit den erwarteten
Schlüssel-Qualifikationen im Unternehmen herzustellen könnte
helfen, die passenden Mitarbeiter schneller zu finden.
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Seite 22
Virtuelle Bibliothek
Prozessoptimierung
(WNNNOGPV-QP\GRVG
w.mueller@schweitzer-online.de
www.schweitzer-online.de
Auf Touren
Entscheider im Einkauf erwarten Preiserhöhungen für Energie, Industriemetalle, Transporte
ie Einkaufsmanager der
größten Unternehmen
in der DACH-Region
(Deutschland, Österreich, Schweiz)
rechnen mit weiterhin steigenden
Preisen für Energie, Industriemetalle und Transporte. Dies zeigt der
Spring Procurement-CPF (Commodity Price Forecast), der zum
zweiten Mal vom Beratungshaus
Spring Procurement in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsuniversität Wien durchgeführt wurde.
Bei dieser Preisprognoseumfrage
werden Einkaufsmanager über
die Einschätzung zur Rohstoffund Transportpreisentwicklung der
nächsten sechs bzw. zwölf Monate
befragt.
Laut Einschätzung der Einkaufsmanager wird der stärkste Anstieg
in den nächsten sechs Monaten im
Energiebereich beim Strompreis
(+6%) erwartet, aber auch die Preise für Rohöl (+4%) und Erdgas
(+4%) werden leicht höher erwartet. Bei den Industriemetallen sehen die Einkaufsmanager auch
weiterhin einen grundsätzlichen
Anstieg voraus. Aluminium-, Kupfer-, und Stahl-Preise werden demnach leicht steigen (+2-3%). Blei
D
E-Procurement
Anzeige
D
Steigende Preise
Literaturbeschaffung
Energie, Industriemetalle, Transporte werden 2013 teurer
(+5%) und Nickel (+7%) werden
stärker steigend erwartet. Bei den
Edelmetallen soll Platin zulegen
(+7%). Auch Silber und Gold werden in der ersten Jahreshälfte teurer (+4-5%), in der zweiten Jahreshälfte erwartet man hier allerdings
fallende Preise. Bei Palladium
wird bei zunächst stagnierenden
Preisen ein 5%-iger Anstieg in der
zweiten Jahreshälfte vermutet.
Bei den Agrarrohstoffen werden
bis Mitte 2013 die Preise für
Baumwolle (-3%), Orangensaft
(-4%), Schweinefleisch (-3%) und
Sojabohnen (-2%) fallen. Kaffee
und Kakao sollen erst stagnieren,
sich in der zweiten Jahreshälfte
aber um jeweils um 5% verteuern
Bemerkenswert ist die Einschät-
Premiummarken im Aufwind
zung der Befragten zu den Rohstoffen Hafer, Holz, Mais und
Weizen. Hier wird zunächst mit
steigenden Preisen gerechnet (Hafer +7%, Holz +9%, Mais +8%,
Weizen +5%), in der zweiten
Jahreshälfte rechnet man jedoch
bei diesen Rohstoffen wieder mit
Rückgängen. Auch bei sonstigen
Rohstoffen ergibt sich ein differenziertes Bild: Die Preise für Ethylen
(+5% in den nächsten sechs Monaten), (Mono-)Ethylenglycol (+5%)
und den Kunststoffen (PE +6%,
PET +1%, PP +4%) werden steigend erwartet. Die Einkaufsmanager rechnen bei Natriumhydroxid
mit verhältnismäßig stark fallenden Preisen (-10%). Auch Benzol
(-6%) und Methanol (-4%) sollen
sich in der zweiten Jahreshälfte
verbilligen.
Bei den Preisen der meisten
Transportarten gehen die Einkaufsmanager von moderaten Steigerungsraten (LKW +4%, Luft +3%,
Seeschiff +1%) in den nächsten
sechs Monaten aus. Die größten
Erhöhungen erwartet man bei der
Bahn. Hier sehen die Experten in
den nächsten sechs Monaten eine
Verteuerung um 8% voraus.
Berlin – Das DIW sieht für dieses Jahr
das BIP um 0,9 Prozent steigen. Im
kommenden Jahr sei dann sogar ein
Wachstum von mehr als zwei Prozent
möglich. Die Wirtschaft in Deutschland kommt aus Expertensicht bald
wieder auf Touren. Aufgrund der
anziehenden Weltkonjunktur ist ein
Anstieg der Exporte zu erwarten.
Fusion vor dem Aus
Brüssel/Atlanta – Die Wettbewerbshüter haben den US-Konzern UPS und
die TNT Express darüber informiert,
dass sie den Zusammenschluss der
beiden Unternehmen ablehnen werden. Damit steht die Fusion der beiden Logistikkonzerne vor dem Aus.
UPS wollte den Konkurrenten TNT für
5,2 Mrd. Euro übernehmen.
Konjunkturpaket
Tokio – Die neue japanische Regierung will ihrer Wirtschaft mit einer
Konjunkturspritze von umgerechnet
173 Milliarden Euro aus der Rezession
helfen. Das beschlossene Paket soll
das BIP um 2 Prozentpunkte anheben und 600 000 neue Arbeitsplätze
schaffen.
LogiMAT
Intralogistik ohne Umwege
S.16
BMW, Audi und Daimler haben 2012 so viele Autos verkauft wie nie zuvor
11 Prozent mehr als im Rekordjahr
2011. Auf dem zweiten Platz findet
sich inzwischen Audi: Die VWTochter setzte vergangenes Jahr
rund 1,455 Millionen Autos ab
(+11,7 Prozent) und zog damit am
Konkurrenten Daimler vorbei, der
bei den Marken Mercedes-Benz,
Smart, AMG und Maybach im vergangenen Jahr auf 1,42 Millionen
Autos kam.
Vor allem in China haben die
Schwaben anders als die Konkurrenz zu kämpfen. Während Audi
erstmals mehr als 400.000 Autos
im Reich der Mitte verkaufte
und damit ein Jahresplus von fast
30 Prozent einfuhr, und BMW nach
einem Zuwachs von 40 Prozent mit
rund 326.000 ebenfalls einen neuen
Rekordwert vermeldete, konnte
Daimler im Gesamtjahr nur ein
schmales Plus von 1,5 Prozent auf
196.211 Autos verbuchen.
Network Press Germany GmbH · Friedberger Str. 154 · 86163 Augsburg
Postvertriebsstück DPAG, Entgelt bezahlt
ie drei deutschen Nobelhersteller profitieren weiter von der ungebrochenen
Nachfrage nach teuren Autos vor
allem in Asien und Nordamerika.
Gemessen an den Verkaufszahlen
fährt BMW im Dreikampf mit Audi
und Daimler weiter unangefochten
an der Spitze. Die Münchner lieferten 2012 weltweit 1,845 Millionen
Autos der Marken BMW, Mini
und Rolls-Royce aus. Das sind fast
All about
2
D
Sourcing
News
Chemion Logistik
JDA und RedPrairie
Neue Struktur
Milliarden-Fusion
Flexiblere Reaktion durch schnellere Entscheidungswege
Schoofs (BPA) auf Kontinuität.
ie Chemion Logistik
Die Chemion Logistik GmbH
GmbH hat sich mit einer
deckt als Komplett-Anbieter
neuen Organisationsstruktur,
das gesamte Spektrum logistidie seit dem 01. Januar 2013
scher Services in der Chemie
Gültigkeit hat, neu aufgestellt.
und Chemie-nahen Industrie ab.
Durch die Zusammenlegung
Als Spezialist für den Umgang
der zweiten und dritten Fühmit Gefahrgut und Gefahrstofrungsebene schafft das Logisfen stellt Chemion Equipment
tikunternehmen eine flachere
und Infrastruktur bereit und bieAufbauorganisation, die schneltet im CHEMPARK Lager-,
lere Entscheidungswege und eiUmschlag-, Transport- und
ne flexiblere Reaktion auf Kundenwünsche ermöglicht. In der Uwe Menzen, Geschäftsführer Mehrwert-Services, die Betriebsführung produktionsloneuen Organisationsstruktur be- der Chemion Logistik GmbH
gistischer Betriebsteile sowie
kleidet Lothar Hinterlang, zuSchulungsleistungen an.
vor Leiter Logistikinnovation, das Amt des Be„Mit der neuen Organisationsstruktur schaffen
triebsleiters Vertrieb & Innovation. Für Logistik
wir schnellere und effizientere Betriebsabläufe,
Services zeichnen sich weiterhin Frank Orth und
die Entscheidungswege werden verkürzt“, erläufür die Expedition Monika Gerlieb verantworttert Uwe Menzen, Geschäftsführer der Chemion
lich. Die Betriebe Bahnlogistik (Gerd Clemens),
Logistik GmbH. „Auf diesem Wege schaffen wir
Containerlogistik (Gudrun Poggendorf), Stückeine wichtige Grundlage, um die kundenorientiergutlogistik (Bernd Geilen), Flüssigkeitslogistik
te Ausrichtung der Chemion konsequent fortzu(Jörg Molter), Silologistik (Hans-Joachim Borsetzen und als Logistikunternehmen langfristig
chert) und Hafenlogistik (Eberhard Haase) werauf dem Markt Erfolg haben zu können.“
den ebenfalls von erfahrenen, langjährigen Führungskräften der Chemion geleitet. Auch in den
„Service-Betrieben“ setzt die Chemion Logistik
www.chemion.de
GmbH mit Georg Fabian (Personal) und Günther
T
Der bisherige JDA-PräsiDA, ein weltweit führender
dent und CEO Hamish BreLieferant von Softwarewer wird das neue Unternehlösungen für Supply Chainmen leiten. Konzernsitz ist
Management, Merchandising
die bisherige JDA-Zentrale
und Preisgestaltung, hat zum
in Scottsdale im US-Staat
Jahresbeginn 2013 die Fusion
Arizona. JDA hat weltweit
mit dem amerikanischen Loüber 3.000 Mitarbeiter an
gistiksoftware-Anbieter Red20 Standorten. Das deutsche
Prairie besiegelt. Zukünftig
Tochterunternehmen ist die
werden die weitgehend komJDA Technologies GmbH
plementären Lösungen beider
in München. Die ganzheitUnternehmen einheitlich unter
lichen, integrierten Supply
der Marke JDA vertrieben. Hamish Brewer, JDA-Präsident
Chain Management-LösunDurch die Zusammenlegung und CEO
gen und die begleitenden
der Kompetenzen von RedDienstleistungen von JDA befähigen UnterPrairie und JDA kann das fusionierte Unternehnehmen, die Effizienz ihrer Liefer- und Wertmen seinen Kunden nun Lösungen zur Optischöpfungskette – vom Rohmaterial bis hin
mierung der Supply Chain anbieten, die die
zum Endverbraucher – zu optimieren und so
gesamte Lieferkette und den gesamten Proihre Rentabilität zu verbessern.
duktions- und Distributionsprozess über alle
Der Fusionsplan sieht eine zügige IntegraVertriebskanäle hinweg abdecken: von der
tion der Geschäftsaktivitäten beider UnternehBeschaffung der Rohstoffe bis hin zum fertimen vor, die umgehend anlaufen soll. Im zweigen Produkt. Mit einem gemeinsamen Umsatz
ten Quartal will JDA dann seine neue, gemeinvon mehr als einer Milliarde Dollar im vergansame Produkt-Strategie vorstellen.
genen Jahr gehört der neue Konzern zu den
größten Softwareherstellern der Welt und baute
seine Führungsposition als Lösungsanbieter für
www.jda.com
Supply Chain-Management-Lösungen aus.
SoftconCIS
Korruptionsindex
Neues WebCIS
ransparency International hat die neueste
Fassung des Korruptionswahrnehmungsindex (Corruption Perception Index, CPI) vorgestellt. Das Länder-Ranking des CPI bewertet die
wahrgenommene Korruption im öffentlichen
Sektor. Der CPI 2012 stuft insgesamt 176 Länder
auf einer Skala von null (hoher Grad wahrgenommener Korruption) bis hundert Punkten (keine
wahrgenommene Korruption) ein.
Die Länder, in denen die Korruption als sehr
niedrig eingestuft wird, werden demnach von
Dänemark, Finnland und Neuseeland (jeweils
90 Punkte) sowie Schweden und Singapur (88
bzw. 87 Punkte) angeführt. Dagegen wird die
Korruptionssituation in Afghanistan, Nordkorea
und Somalia (jeweils acht Punkte) als besonders
problematisch gesehen. Zwei Drittel der gelisteten Länder erhielten weniger als 50 Punkte, was
auf eine ernsthafte Korruptionsgefahr hindeutet.
Die Ergebnistabelle finden Sie auf den Internetportalen von Transparency International.
www.transparency.org
Mink Bürsten
E-Shop
er Weltmarktführer in der Faser- und Bürstentechnologie, Mink Bürsten, bietet seinen
Kunden den ersten E-Shop im Bereich technischer Bürsten an. Die mehr als 120.000 Standardartikel können nach Belieben konfiguriert, direkt
bestellt oder angefragt werden. Informationen,
wie z. B. offene Aufträge oder die Artikel- und
Rechnungshistorie sind abrufbar und Wiederholungsbestellungen möglich. Außerdem sind hunderte Beispielbilder und zahlreiche Informationen zur passenden Lösung verfügbar und über
die Menüpunkte Anwendungen, Branchen, Produkte und Direktsuche zu finden.
J
Lösungen zur Optimierung der Supply Chain
Transparency International
CPI bewertet wahrgenommene Korruption in 176 Ländern
D
1. Februar 2013
www.mink-buersten.com
S
Einkaufscontrollingsystem als Weblösung
oftconCIS bietet sein Einkaufscontrollingsystem ab sofort als reine Weblösung an. Damit
werden alle Module und Applikationen unter einer Oberfläche vereint und nach Themenfeldern
geordnet – Einkaufsexperten können einfach über
den Browser auf die Benutzeroberfläche WebCIS
zugreifen. Das Einkaufscontrollingsystem zeichnet sich durch eine intuitive Bedienbarkeit aus
und ist schnell implementiert: SAP und andere
ERP-Systeme lassen sich in wenigen Tagen über
den SoftconCIS ERP Connector anbinden; ein intelligenter Algorithmus bereinigt die Daten auto-
matisiert. Das neue WebCIS verfolgt konsequent
die rollenorientierte Einkaufssteuerung, denn jeder Mitarbeiter, der im weitesten Sinne mit Lieferanten und Kreditoren zu tun hat – als Disponent,
Warengruppenverantwortlicher, Lead-Buyer, Einkaufscontroller, Einkaufsleiter oder Kreditorenbuchhalter – hat je nach Aufgabengebiet unterschiedliche Informationsbedürfnisse. Das neue
WebCIS ist ab sofort verfügbar.
www.softconcis.de
All about Sourcing 02/2013
Qualitätsmanagement in der Beschaffung
Barkawi: 100 Bälle in der Luft
News
Chemion Logistik: Neue Struktur
JDA und RedPrairie: Milliarden-Fusion
Transparency International: Korruptionsindex
SoftconCIS: Neues WebCIS
Mink Bürsten: E-Shop
HWWI: Gas statt Kohle
Phoenix Contact: Neues Unternehmen
American Express: Reiseetats stabil
Lufthansa Cargo: Hohe Auslastung
2
2
2
2
2
3
4
4
Zuliefermarkt
Die gute Beziehung ist wichtig
10-11
Fastener Fair: Was die Welt zusammenhält 12
Produkte und Marktentwicklungen
13
Innovation im C-Teile-Management
14
Ausschreibung von Druckern
15
4
Beschaffungsprozess
Interview: Tools und Methoden für SCM
Orientierung in der Kosten-Galaxis
7
8-9
5
6
Management
Führen mit Zielen: Jahresgespräche
21
SCOPAR: Das Führungs-Kompetenzenmodell 22
Service
Rohstahlproduktion: Leichter Anstieg
Gesundheit: Betriebliche Förderung
Timocom: Weiter Laderaumüberschuss
23
23
23
Rubriken
Logistik
Stellenangebote
LogiMAT: Schaufenster der Intralogistik 16-17
Last- und Güterverkehr: Sicher laden
18
Brüggemann: Auf die Schiene
18
Messekalender
21
Kongress- und Seminarverzeichnis
21
Impressum
23
Anbieterverzeichnis
18-19
20
News
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3
Ikh]ndm^_kAZnlng]@Zkm^g
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HWWI
Gas statt Kohle
Rohstoffpreise entwickelten sich im Jahr 2012 sehr unterschiedlich
er HWWI-Rohstoffpreisindex ist von
Jahresbeginn bis Ende 2012 um 0,9 %
auf US-Dollar-Basis zurückgegangen,
während er sich auf Eurobasis um 2,9 % reduzierte. Die Teilindizes entwickelten sich dabei
zum Teil sehr unterschiedlich. So erhöhten sich
der Teilindex für Getreide um 10 % (in Euro:
7,9 %) und der für Ölsaaten um 15,4 % (in
Euro: 13,1 %) im Jahresverlauf 2012. Dagegen
reduzierten sich besonders die Indexwerte für
Genussmittel um 20,2 % (in Euro: -21,8 %),
Kohle um 16,6 % (in Euro: -17,9 %) und Eisenerz, Stahlschrott um 4,9 % (in Euro: -6,8 %). Öl
verbilligte sich im Jahreszeitraum leicht um
0,6 % (in Euro: -2,4 %).
HWWI-Index der Weltmarktpreise für Rohstoffe
Im Jahr 2012 unterlag der Ölpreis kräftigen
Schwankungen. Zu Anfang des Jahres bestimmte der Streit zwischen dem Iran und den
westlichen Ländern um das iranische Atomprogramm den Ölmarkt. Der Preis für das Brentöl,
die für Europa zentrale Ölsorte, stieg im März
auf über 127 US-Dollar pro Barrel und näherte
sich damit dem Höchststand vom Sommer
2008, als der Preis bei über 145 US-Dollar pro
Barrel lag. Schlechtere weltweite Konjunkturaussichten und eine damit verbundene sinkende
Ölnachfrage beeinflussten zunehmend den Ölpreis. Im Juni notierte Brentöl bei unter 90 USDollar pro Barrel. Besonders in den beiden folgenden Monaten erhöhte sich der Ölpreis wieder, sodass er zu Jahresende nur noch knapp unter seinem Stand von Anfang Januar war. Im
Jahresdurchschnitt war das Brentöl 2012 mit
111,6 US-Dollar pro Barrel noch nie so teuer
wie zuvor. Dies entspricht einem leichten Anstieg gegenüber 2011, als der durchschnittliche
Preis bei 111,3 US-Dollar lag.
Kohle zählte zu den Rohstoffen, die im Jahr
2012 am stärksten nachgaben
Kohle zählte zu den Rohstoffen im HWWIIndex, die im Jahr 2012 am stärksten nachgaben. Die Kohlenachfrage ist aufgrund der
stark gestiegenen Förderung von unkonventionellem Gas in den USA zurückgegangen. Anstelle von Kohle wird dort zunehmend Gas für
die Energieversorgung verwendet, was die
Kohlenachfrage senkt und die Kohlepreise unter Abwärtsdruck setzt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat notierte Kohle im Dezemberdurchschnitt 2012 um 16,2 % (in Euro: 15,6 %)
niedriger. Neben Kohle gab auch Eisenerz im
Index nach, das neben Aluminium und Kupfer
am stärksten im Unterindex „Industrierohstoffe" gewichtet ist. Ende August lag der Ei-
senerzpreis zeitweise 37,4 % unter seinem
Stand von zu Beginn des Jahres. In den letzten
Monaten des Jahres 2012 hingegen zogen
die Eisenerzpreise mit der Hoffnung chinesischer Infrastrukturprojekte wieder an, sodass
sie im Monatsdurchschnitt Dezember 2012
nur noch um 5,6 % niedriger lagen als im Dezember 2011. Eisenerz wird besonders für die
Stahlproduktion eingesetzt. Aber nicht nur
der Eisenerzpreis erhöhte sich im Zuge der
Infrastrukturpläne in China, sondern auch
die NE-Metalle. So verteuerten sich Blei
um 12,7 % (in Euro: 13,9 %), Aluminium
um 10,3 % (in Euro: 5,5 %) und Kupfer um
4,5 % (in Euro: -0,1 %) seit Ende August. Dies
trug wesentlich dazu bei, dass sich der Unterindex „Industrierohstoffe" seitdem um 12,3 %
(in Euro: 7,3 %) erhöhte. Wird der Monatsdurchschnitt Dezember 2012 mit dem entsprechenden Dezemberwert aus dem Vorjahr verglichen, so hat er sich jedoch um 1,8 % (in
Euro: -1,4 %) reduziert. Dabei hat sich besonders Baumwolle mit 16 % (in Euro: -15,6 %)
verbilligt. Ein wesentlicher Grund für den
Rückgang der Preise für Industrierohstoffe lag
in dem schwächeren Wachstum der Weltkonjunktur, was die Rohstoffnachfrage negativ
beeinflusste.
Der Index für Nahrungsmittel bewegte sich
in der ersten Jahreshälfte 2012 seitwärts, fing
dann jedoch im Sommer des Jahres an kräftig
zu steigen. Hauptgrund hierfür war die extreme
Trockenheit in den USA, die dort die Soja- und
Maisernte zerstörte.
www.hwwi.org
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All about
Sourcing
4
News
1. Februar 2013
Editorial
Phoenix Contact
Versteckte Risiken
Neues
Unternehmen
Risikomanagement im Aufsichtsrat – Unsicherheit ebbt ab
wiss, so kann ich Ihnen mit Gewissheit sagen,
dass wir Steuerzahler das alles bezahlen.
Das Risikomanagement, das sämtliche Maßnahmen zur systematischen Erkennung, Analyse, Bewertung, Überwachung und Kontrolle
von Risiken umfasst, scheint hier völlig versagt zu haben. Und so stelle ich mir die Frage,
wann und an welchen Informationen hätte der
Aufsichtsrat erkennen können, dass es Abweichungen gab, die im Laufe der Zeit ins Desaster führen würden? Und wie sieht es in den
Aufsichtsräten unserer Konzerne und Unternehmen aus? Kann ein Aufsichtsrat bei der
Vorlage von total verdichteten Informationen
überhaupt erkennen, wo die Risiken lauern?
Werden die Tagesordnungspunkte ohne kritisches Hinterfragen durchgewinkt? Ist es nicht
so, dass wir von Problemen am liebsten nichts
wissen wollen, sie lieber wegdiskutieren als
sie zu lösen? Mitarbeiter, die kritische Anmerkungen machen, als Bedenkenträger hinstellen? Wir nicht erkennen, dass die Erfolge der
Vergangenheit eine Vergangenheitsbewertung
sind, aber keine Zukunftsgarantie. Wie sonst
ist es möglich, dass Konzerne wie Nokia oder
Kodak innerhalb kürzester Zeit so tief abstürzten. Liegt das am Aufsichtsrat oder ist das die
Folge einer langen Fehlerkette durch alle Hierarchieebenen, bei der niemand die Spätfolgen
erkannt hat oder Verantwortung übernehmen
wollte? Und so stimmen wir das Klagelied
Hier lauern die Risiken
N
Ulrich Abele,
Geschäftsführer Network Press Germany
ach dem Stabwechsel an der Spitze des
Berliner Flughafen-Aufsichtsrats von
Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus
Wowereit (SPD) an Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) und der
Entlassung des Flughafen-Geschäftsführers
Rainer Schwarz ist weiter völlig unklar, wann
die Eröffnung des Airports stattfinden kann.
Der informierte Bürger reibt sich verwundert
die Augen, wenn der Aufsichtsrat jetzt von einer Person geführt werden soll, die bereits seit
Jahren in diesem Gremium mitentscheidet und
fragt sich, was sich hier groß ändern soll. Und,
welch Überraschung: jetzt wird nicht mehr
über den Eröffnungstermin diskutiert, sondern
gleich die ganze Planung für den Flughafen
ausgesetzt, damit dann in ein paar Monaten
überhaupt eine seriöse Terminangabe möglich
wird. Bleibt der Eröffnungstermin auch unge-
B
über den Wettbewerb an. Doch die Klage über
die Schärfe des Wettbewerbs ist in Wirklichkeit nur das Eingeständnis über den Mangel
an eigenen Einfällen.
Im Jahr 2012 ist die deutsche Wirtschaft um
0,7 Prozent gewachsen. Das ständige Aufflammen der Krise im Euroraum hat das
Wachstum der deutschen Wirtschaft belastet,
erläutert Ferdinand Fichtner, Konjunkturchef
des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), das magere Plus. Wegen
der hohen Unsicherheit haben sich die Unternehmen mit Investitionen zurückgehalten, und
auch die deutschen Exporte wurden durch die
schwache Nachfrage aus den Krisenländern
gedämpft. Allerdings ebbt die Unsicherheit
nach Einschätzung des DIW Berlin mittlerweile deutlich ab und die Weltkonjunktur zieht
allmählich an. Wegen der niedrigen Zinsen
dürften die Unternehmen kräftig investieren,
und auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt wird
nach Einschätzung der Berliner Konjunkturforscher insgesamt robust bleiben. „Nach
einem schwachen Winterhalbjahr dürfte die
deutsche Wirtschaft also bald spürbar Fahrt
aufnehmen“, fasst Fichtner die insgesamt
günstigen Aussichten zusammen.
Freuen wir uns auf ein spannendes Jahr!
Wir wollen Sie als unsere Leser weiterhin
medienübergreifend mit relevanten Informationen gut versorgen.
Bald wieder auf Wachstumskurs
P
hoenix Contact hat ein
neues Gruppenunternehmen gegründet, um die
Elektromobilitäts-Aktivitäten
zusammen
zu
fassen und gezielt in die Zukunft auszurichten. Das hat Geschäftsführer Ro- Roland Bent,
land Bent be- Geschäftsführer
kannt gegeben.
Die Phoenix Contact E-Mobility GmbH wird
zum 1. Januar 2013 ihren operativen Betrieb
aufnehmen. Die Geschäftsräume befinden sich
im neuen Unternehmensstandort SchiederSchwalenberg, rund fünf Kilometer vom
Headquarter in Blomberg entfernt. Sie werden
in den nächsten Jahren 1.800 m² Platz für
perspektivisch 50 Mitarbeiter bieten. Die Investitionen bewegen sich im zweistelligen Millionenbereich. Insgesamt wurden innerhalb der
Phoenix Contact-Gruppe in 2012 rund 400 Arbeitsplätze neu geschaffen, wobei 150 neue
Mitarbeiter in Deutschland eingestellt wurden.
Der Gesamtumsatz von Phoenix Contact wird
im Jahr 2012 eine Größenordnung von 1,6 Milliarden Euro annehmen.
www.phoenixcontact.com
American Express
Lufthansa Cargo
Reiseetats stabil
Hohe Auslastung
Einkaufsabteilungen wollen Hotelkosten besser kontrollieren
unterstützt. Nicht nur die beei 63 Prozent der europäfragten großen Unternehmen
ischen Unternehmen bliehaben Reiserichtlinien impleben die Budgets für Geschäftsmentiert (90 Prozent), sondern
reisen im Jahr 2012 stabil. Das
auch knapp Dreiviertel der mitgeht aus dem American Express
telständischen Unternehmen
Business Travel Barometer herund die Hälfte der kleinen Unvor. 14 Prozent der Befragten
ternehmen. Noch fehlt es aber
berichten von reduzierten Reiweitläufig an Instrumenten,
seetats in 2012 und 23 Prozent
den Return on Investment der
gaben an, ihre Reiseetats erhöht
Reisekosten zu messen. Nur
zu haben. Für dieses Jahr erwar30 Prozent der befragten Unterten im Schnitt 16 Prozent der
nehmen haben entsprechende
befragten Unternehmen eine
Prozesse etabliert.
Erhöhung des Reisebudgets,
Die Kategorie Hotel hat für
72 Prozent wollen es unverän6 von 10 Befragten Priorität,
dert lassen und 11 Prozent ihre Anton Lill, General Manager
was die Optimierung von KosReiseaufwendungen senken.
Global Business Travel
ten anbelangt. Erst danach fol"Unternehmen sind sich begen Flug, MICE, Bahn und zuletzt Mietwagen.
wusst, dass gerade in wirtschaftlich unsicheren
Bei 88 Prozent der Unternehmen findet sich die
Zeiten Geschäftsreisen wichtig bleiben, um
Kategorie bei den Reiserichtlinien ganz oben. UnKundenbeziehungen zu pflegen und das Unterter den Einkaufsabteilungen zeichnet sich eine
nehmenswachstum voranzutreiben. 2012 blieben
starke Tendenz ab, Hotelkosten besser zu kontroldie Budgets weitgehend stabil. Die Unternehmen
lieren. So hat sich ein Drittel der Unternehmen
warten ab, wie sich die Wirtschaft weiterentwizum Ziel gesetzt, diese Kosten zu optimieren.
ckelt", kommentiert Anton Lill, General Manager
Global Business Travel bei American Express in
Deutschland.
www.americanexpress.de/
Die Untersuchung zeigt, dass die Einführung
businesstravel
von Reiserichtlinien die Kontrolle von Kosten
L
Tonnage sinkt auf 1,7 Millionen Tonnen Fracht und Post
unsere Kunden trotz notwenufthansa Cargo steuert
diger Kapazitätskürzungen
weiter auf Erfolgskurs.
weiterentwickelt und neue
Trotz eines Rückgangs der
Ziele in Wachstumsmärkten
beförderten Frachtmenge hat
wie Detroit, Montevideo oder
Deutschlands größte FrachtTel Aviv in den Flugplan aufairline die Auslastung ihrer
genommen."
Flugzeuge im vergangenen
In das neue Jahr blickt
Jahr stabil gehalten. Das UnGarnadt mit Zuversicht: "Wir
ternehmen beförderte 2012
sehen in wichtigen Luftfrachtknapp über 1,7 Millionen
märkten Anzeichen für eine
Tonnen Fracht und Post, rund
leichte Erholung. Unsere fle8,5 Prozent weniger als im
xible Aufstellung erlaubt es
Vorjahr. Grund hierfür war die
uns, schnell und zielgerichtet
zurückhaltende Nachfrage in
auf Marktchancen zu reagieallen Verkehrsgebieten, auf
ren und die Kapazität bei
die Lufthansa Cargo mit deut- Lufthansa Cargo-Vorstandsstärkerer Nachfrage rasch wielichen Kapazitätskürzungen chef Karl Ulrich Garnadt
der aufzustocken." Im Herbst
reagierte. Insgesamt verrindieses Jahres erwartet Lufthansa Cargo die
gerte die Lufthansa-Tochter ihr Angebot um
ersten zwei von insgesamt fünf bestellten,
mehr als acht Prozent. So gelang es, die Ausfabrikneuen Boeing 777-Frachtern. Das effilastung auf einem hohen Wert zu halten: Der
zienteste Frachtflugzeug seiner Klasse ist Teil
Nutzladefaktor stieg im Vergleich zum Vorjahr
der umfassenden Zukunftsstrategie "Lufthansa
sogar leicht auf 69,6 Prozent.
Cargo 2020", mit der sich das Unternehmen
"Wir hatten 2012 mit einem sehr schwierigen
als Innovationsführer seiner Branche posiMarktumfeld zu kämpfen. Deshalb haben wir
tioniert.
konsequent auf die Auslastung und Profitabilität unserer Verbindungen geachtet", betonte
Lufthansa Cargo-Vorstandschef Karl Ulrich
www.lufthansa-cargo.com
Garnadt. "Dabei haben wir das Angebot für
All about
Sourcing
Beschaffungsprozess
1. Februar 2013
5
Interview
S
Tools und Methoden für SCM
Herausforderung: Aufbau und die Steuerung globaler Wertschöpfungsketten
den Markt zu einer Veränderung. Das betrifft
natürlich vor allem die globalen Supply Chains.
Mit dem klassischen Modell der Generalisten
kommt man nicht mehr weit. Gleichzeitig sind
aber Spezialisten strukturell limitiert. Daher ist
die Verbindung eines globalen Prüfungsunternehmens mit großen Spezialberatungsteams ein
sehr vielversprechender Ansatz.
ven Marlinghaus, Experte für Strategic
Sourcing & Procurement, über die Gründung eines neuen „Center of Excellence“ für
Procurement und SCM unter dem Dach von
KPMG.
Sourcing: Voriges Jahr im Juni wurde die
Übernahme von BrainNet durch KPMG bekannt gegeben. Können Sie bereits eine erste
Zwischenbilanz ziehen?
Marlinghaus: Mit der Resonanz am Markt
sind wir hochzufrieden. Die Verbindung eines
globalen Prüfungsunternehmens mit einem großen Spezialberatungsteam hat sich bewährt.
Die Veränderungen am Beratungsmarkt zeigen
deutlich, dass sich dieser Ansatz im Markt immer stärker durchsetzen wird und auch aktiv
von Unternehmen angefragt wird – wir verzeichnen sehr hohe Wachstumsraten.
Auch international hat sich die Strategie als
richtig erwiesen: Die Gründung unseres „Center of Excellence“ für Procurement- und SCMThemen spielt für diese Entwicklungen eine
wesentliche Rolle. Alle SCM-Aktivitäten von
KPMG werden hier gebündelt. Mit dieser Einheit unterstützen wir sowohl unsere global
agierenden Kunden als auch unsere erfolgreichen lokalen Teams mit Know-how, Tools und
Methoden.
Sven Marlinghaus, Partner und Head of
Strategic Sourcing & Procurement Germany/
Switzerland, KPMG AG
Sourcing: Sie haben es bereits angesprochen:
immer mehr Spezialberatungen gehen unter das
Dach einer großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Was verändert sich dadurch vor allem für
den Bereich Einkauf und SCM?
Marlinghaus: Die zunehmende Vernetzung
und Komplexität der Wirtschaft, mit dramatisch
abnehmender Prognostizierbarkeit und schwerwiegenden geo-politischen Einflüssen zwingt
Sourcing: Was sind – aus heutiger Sicht – die
wesentlichen Vorteile des Zusammenschlusses?
Marlinghaus: Eine zentrale Rolle spielt sicherlich die Erweiterung unseres globalen „Footprints“. Supply Chain Projekte haben immer seltener einen lokalen Fokus – was die Beratungsunternehmen zwingt, Strukturen aufzubauen, die
einerseits auf starken lokalen Teams beruhen,
andererseits das Wissen global steuern und verteilen. Als Teil des KPMG Netzwerks haben wir
die Möglichkeit in allen heutigen, vor allem aber
auch künftigen Absatz- und Beschaffungsregionen der Welt nachhaltig präsent zu sein.
Ein weiterer Faktor ist das Management der
Komplexität und Dynamik: Der Aufbau und die
Steuerung globaler Wertschöpfungsketten gehört
heute zu den komplexesten Aufgaben, sowohl für
Konzerne als auch für mittelständische Unternehmen. Man braucht umfassendes Wissen entlang
der gesamten Wertschöpfungskette – in Einkauf,
Logistik, Produktion und F&E. Und man braucht
ein tiefes Know-how in steuerlichen und rechtlichen Fragen, bei Prüfung und Compliance. Hier
zählen wir jetzt zur Weltspitze. Unseren Kunden
können wir damit völlig neue Möglichkeiten zur
Steigerung der Effizienz, Innovationskraft und
Wettbewerbsfähigkeit eröffnen.
Sourcing: KPMG fördert nun das neu gegründete Institute of Corporate Education (incore).
Welcher Mehrwert entsteht dadurch?
Marlinghaus: Die Rolle von Einkauf und Supply
Chain Management wandelt sich: neben der klassischen Kostensenkung und Logistikplanung zählen der Aufbau eines adäquaten Risikomanagements oder die Beherrschung von Finanzierungsmethoden zu den Aufgaben. Zukünftig können wir
mit dem Know-How von incore, unseren Kunden
eine ganzheitliche Beratung bieten. Mit der Gründung des Instituts und den vier fachlichen Departments – eins davon widmet sich dem Bereich
Procurement and Supply Chain Management –
können wir als KPMG gezielt Trainingsangebote
anbieten, die auf Forschungsansätzen des Instituts
beruhen. Den großen Vorteil sehen wir hier in der
Kombination aus Forschung und Praxis.
www.brainnet.com
All about
6
Sourcing
E
Beschaffungsprozess
1. Februar 2013
Durch Denken Vorne Consult
Orientierung in der Kosten-Galaxis
ins vorweg: 42, das ist die Antwort auf
alle Fragen – zumindest in Douglas
Adams´ „Per Anhalter durch die Galaxis“. Und 42 Euro wären sicherlich auch ein tolles Ergebnis für eine Produktkostenanalyse im
Einkauf – aber die Wirklichkeit ist leider meist
deutlich komplizierter und teurer. Ein Leitfaden
soll deshalb zur Orientierung dienen.
Produktkostenanalyse ist ein mächtiges Instrument, denn die Verlockungen sind groß. Es ist ein
Tool, mit dem man
• dem Lieferanten beweisen kann, dass er ggf. zu
viel verlangt
• die Entwicklung beim Target Costing unterstützen kann
• direkt per Knopfdruck aus dem CAD die Kosten
ableiten kann
• insgesamt Einsparungen von 20-30% erziele.
Laut einer Studie von Allensbach aus dem Jahr
2010 macht dies inzwischen fast jeder zweite Automobilzulieferer und jeder fünfte Maschinenbauer. Die Tendenz ist stark steigend, wie die
BME Value Days zeigen, an denen jedes Jahr
über 500 Personen zu diesem Themenkomplex
zusammenkommen.
Bevor Sie aber in Aktionismus verfallen, „Produktkostenanalyse“ bei Google eingeben und irgendeine PKA-Software kaufen, möchten wir Ihnen einen Leitfaden an die Hand geben. Damit
Ein Leitfaden für die Einführung von Produktkostenanalyse im Einkauf
fung. Ermittle ich, dass z.B. die Schweißnahtlänge ein wesentlicher Kostentreiber ist, so muss
ich den Wert auch im CAD oder ERP abgreifen
können. Nicht selten stellt sich ein PKA-Projekt
als ein verdecktes Datenaufbereitungsprojekt heraus. Die Zusammenarbeit mit dem Engineering
ist daher angeraten.
4. Anforderungen: Was muss
die Software können und
was ist bloß ‚nice to have‘?
Frank Sundermann ist geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensberatung Durch
Denken Vorne Consult GmbH, die innovative Beratungsansätze für das Beschaffungsmanagement und die Produktkostenoptimierung bietet
können Sie sich strukturiert dem Thema nähern:
1. Zielsetzung: Was wollen
Sie genau mit Produktkostenanalyse erreichen?
Die obigen Punkte sind mannigfaltig und in sich
alle erstrebenswert. Jedoch sollten Sie sich einen
Schwerpunkt setzen. Geht es etwa um das Thema
„Einkaufspreisanalyse“, so können Sie ein einkaufsinternes Projekt starten; beim Schwerpunkt
„Entwicklungsbegleitende Kalkulation“ sollte
das Engineering mit ins Boot. Weiterhin ist zu
klären, in welchen Warengruppenfeldern Sie
PKA machen wollen. Wo verspüren Sie den
größten Leidensdruck?
2. Verantwortung: Wer soll
das Tool später bedienen?
Nur wer ein fertigungstechnisches Grundverständnis hat und bereit ist, Fertigungszeiten abzuschätzen, wird später auch Produktkostenanalyse
erfolgreich betreiben können. Ist das Verständnis
nicht vorhanden, so ist dieses Wissen aufzubauen.
Schicken Sie Ihren Mitarbeiter z.B. auf ein Gusstechnik-Seminar oder lassen Sie ihn Fertigungsprozesse bei Lieferanten aufnehmen. Wer später
mit Lieferanten auf Augenhöhe diskutieren will,
der muss auch sein Know-how entsprechend aufbauen oder erweitern.
3. Analyse: Was sind die
Kostentreiber und wie
hängen diese zusammen?
Wir glauben, dass jede Produktkostenanalyse für
eine Teilefamilie am Flipchart oder in Excel startet. Dadurch, dass zunächst die Kostentreiber
identifiziert und diskutiert werden. Beim Zusammentragen der Treiber ist zu beachten, dass man
sich auf die wesentlichen fünf bis sechs Parameter konzentriert. Ansonsten wird das Kostenmodell zu komplex, und mit jedem weiteren Parameter steigt auch das Problem der Datenbeschaf-
Erst wenn Produktkostenanalyse häufiger betrieben wird und man den Aufwand in Excel nicht
betreiben möchte, gewinnt das Thema Software
an Bedeutung. Nehmen Sie jetzt spätestens die
Kollegen von der IT dazu.
Vor der Ansprache der PKA-Softwarehersteller
ist es wichtig, dass Sie Ihre Anforderungen an das
Tool klar formuliert haben. Das fängt bei der
Mehrsprachigkeit an und reicht über das Berechtigungskonzept bis zu dedizierten Funktionalitäten und den Zugriff auf Datenbanken für Material-, Maschinen- und Personalkosten. Durch Denken Vorne Consult hat hierfür einen Anforderungskatalog erarbeitet, der für die Ansprache der
Softwarehersteller eingesetzt werden kann.
5. Implementierung:
Wie erfolgt die Einführung?
Bevor Sie sich für einen Softwareanbieter entscheiden, empfehlen wir, zunächst eine zu Ihrem
Unternehmen vergleichbare Referenz zu besuchen und mit einem klar abgegrenzten Pilotprojekt zu starten. Hierzu gehört auch die Diskussion
der Ergebnisse mit dem Lieferanten, auf die nachfolgend noch eingegangen wird. Wenn das Pilotprojekt erfolgreich gewesen ist, dann kann die
größere Installation der Software erfolgen. Unterschätzen Sie hierbei nicht den Implementierungsaufwand der Schnittstellen zum ERP und/oder
CAD-/PDM-System. Die (häufig unterbesetzte)
IT sollte dies entsprechend einplanen. Wenn dann
alles steht und die ersten Mitarbeiter geschult
sind, empfehlen wir einen Warengruppen bezogenen Roll Out, um kontrolliert vorzugehen und die
notwendige Unterstützung zu geben.
Wie wird der Lieferant reagieren, wenn Sie ihm
Ihre PKA-Kalkulation für die von ihm gefertigten
Teile vorstellen? Unsere Erfahrung ist, dass er zunächst „Alles ganz anders bei uns!“ antwortet.
Und das ist o.k., denn diese Unterschiede gilt es
gemeinsam herauszufinden und zu analysieren.
Auch hier hat Durch Denken Vorne Consult systematische Ansatzpunkte aufbereitet, die je nach
dem Grund der unterschiedlichen Kalkulationsergebnisse diskutiert werden können.
Wie reagiert der Lieferant?
Produktkostenanalyse ist ein Instrument, um mit
dem Lieferanten auf Augenhöhe über Optimierungsansätze zu diskutieren und Maßnahmen zu
vereinbaren. Wer es als Holzhammer oder Druckmittel einsetzt, der wird schnell alleine dastehen. Er
wird zum Anhalter in der Produktkosten-Galaxis –
sozusagen „lost in space“ gegenüber einer Herausforderung, dessen kooperative und soziale Komponente er unterschätzt hat. Frank Sundermann
Kooperativ oder ‚lost in space‘
www.durchdenkenvorne.de
All about
B
Sourcing
Beschaffungsprozess
1. Februar 2013
7
Wettbewerbsfähigkeit
Qualitätsmanagement in der Beschaffung
Rasante Veränderungen in den globalen Beschaffungsmärkten rücken den Faktor Qualität ins Zentrum
dards, Recycling etc.) und der Sozialstandards
(Einhaltung von Arbeitsschutzgesetzen sowie
ethische Aspekte etc.) bewertet werden.
edingt durch die fortschreitende Öffnung der Weltmärkte und die stetig ansteigenden Kundenanforderungen sind
die wesentlichen Veränderungstreiber
• die steigende Anzahl von internationalen
Anbietern, die zu weitaus günstigeren Kosten
produzieren können,
• die zunehmende Diversifizierung, einhergehend mit wachsender Komplexität der Produkte und Dienstleistungen sowie
• die immer kürzer werdenden Innovationszyklen, in denen die Güter auf den Absatzmärkten verfügbar sein müssen.
Darüber hinaus nimmt das technologische
und unternehmerische Know-how bei Anbietern in den sogenannten Niedriglohnmärkten
stetig zu. Dies erhöht den Druck auf die Veränderungsgeschwindigkeit innerhalb der Unternehmen in den Hochlohnmärkten und macht eine zusätzliche Diversifizierung der Leistungen
in Bezug auf die Kundenorientierung erforderlich. Unternehmen reduzieren deshalb oft ihre
Fertigungstiefe und konzentrieren sich auf ihre
Kernkompetenzen.
Verlagerung des Einkaufs
zu den Niedriglohnmärkten
Dies führt zwangsläufig zu einem erhöhten Anteil des Zukaufs von Materialien und Dienstleistungen. Es ist bereits heute evident, dass der Anteil des Umsatzes von Firmen der produzierenden Industrie durchschnittlich um mehr als die
Hälfte, in manchen Branchen noch weit darüber
(z. B. in der Automobilindustrie), über Lieferanten bezogen wird. Ein Großteil davon kommt
aus Niedriglohnmärkten. Aus aktuellen Studien
geht hervor, dass sich das Volumen des Zukaufanteils aus den Niedriglohnmärkten in den
nächsten drei bis fünf Jahren in etwa verdoppeln
und damit durchschnittlich bis zu 25 % des gesamten Einkaufsvolumens einnehmen wird.
Neben dem Faktor Kosten dürfen jedoch
die Wettbewerbsfaktoren Zeit, Flexibilität und
besonders Qualität nicht vernachlässigt werden. Manch ein Unternehmen musste in der
Vergangenheit schmerzhaft erfahren, was es
bedeutet, wenn der Fokus lediglich auf Billigprodukten lag.
Konsequente Qualitätspolitik
des Unternehmens
Zentral ist dabei die konsequente Umsetzung
eines Qualitätsmanagements und einer konsequenten Qualitätspolitik des Unternehmens entlang der gesamten Supply Chain. Hierdurch
wird eine gleich bleibend hohe Qualität mit
entsprechender Kundenzufriedenheit gewährleistet.
Die Tatsache, dass in unterschiedlichen Ländern sehr oft mit zum Teil starken kulturellen,
gesellschaftspolitischen und insbesondere mit
verschiedenen Qualitätsvorstellungen agiert
wird, setzt voraus, dass die handelnden Akteure
über vielseitige Fähigkeiten und Fertigkeiten
verfügen. Eine Qualifikation, die ausschließlich
auf die fachliche Kompetenz ausgerichtet ist,
reicht bei Weitem nicht mehr aus. So sind Überzeugungs- und Entscheidungsfähigkeit sowie
Durchsetzungsvermögen gegenüber den Lieferanten und den internen Funktionen wie Produktion, Absatz, Entwicklung und Qualitätsmanagement unabdingbar.
Qualitätsorientierte Beschaffung
sichert dauerhaften Erfolg
Die Beschaffung von Waren und Dienstleistungen auf internationalen Märkten ist ein unverzichtbares Element erfolgreicher Unternehmensstrategien. Nach der anfänglichen Euphorie um niedrige Einstandspreise ist durch die
Erkenntnis, dass bei der Entscheidung für einen
Beschaffungsmarkt bzw. Lieferanten die Qualität und die Liefertreue nicht zu vernachlässigende Größen sind, ein neues Bewusstsein für
den Wettbewerbsfaktor Qualität entstanden.
Auch zukünftig werden bei einer qualitätsorientierten Beschaffung die Kosten im Mittelpunkt stehen, jedoch repräsentiert dieser Ansatz
eine langfristige Sichtweise, die – im Gegensatz zum oft aktionistischen und kurzfristigen
Versuch, möglichst billig einzukaufen – dauerhaft zum Unternehmenserfolg beitragen wird.
Prof. Aribert Büngers
Prof. Aribert Büngers, Diplom- Ingenieur, ist Geschäftsführender Gesellschafter eines Beratungsunternehmens, Dozent an der FH Gießen und Trainer der Haufe Akademie
Aber auch soziale Kompetenzen wie Konfliktfähigkeit und Kommunikationsstärke sind
ausschlaggebend für nachhaltige und profitable
Lieferantenbeziehungen. Besonders im Umgang mit internationalen Lieferanten ist die
Sensibilität und das Verständnis für fremde
Kulturen, wie beispielsweise der asiatischen,
aber auch von scheinbar ähnlichen Kulturen,
wie denen der europäischen Nachbarstaaten,
den USA, den NAFTA-Staaten etc. ein wichtiger Erfolgsfaktor.
Advertorial
Basware
Knebels Welt
Selektion des Beschaffungsmarktes und der Zulieferer
Damit gewährleistet wird, dass die Zukaufmaterialien und Leistungen den qualitativen Anforderungen der Kunden entsprechen, ist eine
systematische Vorgehensweise bei der Selektion des Beschaffungsmarktes und der eigentlichen Lieferantenauswahl zu realisieren. Dies
hilft, die Potenziale konsequent aufzuzeigen
und existierende Risiken zu minimieren. Letztendlich soll am Ende des Prozesses derjenige
Lieferant identifiziert werden, der nicht nur die
Qualitätsanforderungen erfüllt, sondern diese
Qualität auch so bereitstellen kann, dass diese
im Rahmen einer Gesamtkostenbetrachtung
zum Unternehmenserfolg in effektiver und effizienter Weise beiträgt.
Kriterien der
Lieferantenauswahl
Die Attraktivität der Lieferanten sollte nach den
Kriterien der Wirtschaftlichkeit (Preis-Leistungs-Verhältnis), der Logistik (Infrastruktur,
Know-how für die Prozesse etc.) und der Technologie (Produktwissen, Infrastruktur, Patente,
Anbindung an internationale Kommunikationskanäle) ebenso wie nach den Themen der Qualität (Einhaltung von Richtlinien und Normen,
Muster und Warenausgangsprüfungen, Personalqualifikation, Prozesssicherheit etc.), der
Ökonomie (Ökobilanz, Einhaltung von Stan-
www.haufeakademie.de
Carsten Knebel, Business Manager
Procurement bei Basware
issen Sie noch, was Sie am 21. Mai
2010 gemacht haben? Nein? Ich
helfe Ihnen etwas auf die Sprünge. Es
war ein nasser, kalter Frühlingstag. Das
Nachrichtenmagazin Stern beklagte,
der Frühling käme nicht in die Gänge
und der Sommer sähe ähnlich trüb aus.
So würde es nichts mit einem FußballSommermärchen werden, wussten die
Meinungsmacher aus Hamburg. Und?
Macht es klick? Ich gebe Ihnen noch einen Tipp: Der Deutsche Bundestag beschloss in einer historischen Debatte
den Euro-Rettungspakt in Höhe von
148.000.000.000 Euro. Und, wissen Sie
jetzt, was Sie an jenem Freitag gemacht
haben? Richtig. Sie sind in Windeseile
zum Postfach gespurtet und haben mit
Spannung die neue Ausgabe der All
about Sourcing geholt. Aufgeregt haben
W
Sie einen Artikel nach dem anderen
verschlungen. Und dann geschah es:
Sie tauchten ein in Knebels Welt. Noch
satte 21 Mal sollte sich das Erlebnis
wiederholen.
Ich habe versucht, Ihnen die gar so
ernste Welt der Beschaffung und Finanzprozesse auf eine andere Art und
Weise näher zu bringen. Wir haben
über e-Invoicing und Purchase-to-Pay
gesprochen, darüber philosophiert, wie
Einkaufsabteilung und Buchhaltung
verbunden werden können.
Doch nun ist Schluss. Aus. Ich mag
nicht mehr. Ich weiß, das trifft Sie hart
und unvorbereitet. Erinnerungen werden wach, wie sich die Beatles auflösten, wie sich Take That trennten und
wie Harald Schmidt vom Bildschirm
verschwand. Doch mein Entschluss
steht fest – es ist alles gesagt.
Danke für Ihre Treue und die tollen
Reaktionen. Mir haben das Schreiben und der Austausch mit Ihnen
riesigen Spaß gemacht. Um den
Trennungsschmerz zu lindern, haben
wir eine Seelsorge-Hotline eingerichtet: 089 3750505-0. Rufen Sie
mich an oder schreiben Sie mir unter
infode@basware.com. Alles wird gut.
Manchmal kann das Leben so einfach sein ;-)
Ihr Carsten Knebel
All about
8
Sourcing
Beschaffungsprozess
1. Februar 2013
Barkawi
D
100 Bälle in der Luft
Was Mondlandung und Marsmission mit modernen Supply Chains gemeinsam haben
ie Organisation einer globalen Supply
Chain – mit Material-Lieferanten,
Lohn-Fertigungen, Logistik-Dienstleistern überall auf dem Globus – gleicht immer
mehr einer Jonglier-Nummer mit 100 Bällen in
der Luft. Der Supply Chain Control Tower ähnelt dem Nasa Control Center, in dem vor dem
Countdown jeder entscheidende Wert verfolgt
wird. Perfekt gesteuert, so kommen Apollo,
Mars-Rover & Co. ins All – und das Produkt
zum Kunden!
In einem Werk in China stoppen die Maschinen, weil nicht ausreichend Telefongehäuse zur
Verfügung stehen. Eine Lufthansa-Maschine
kann in Südafrika nicht abheben, weil alle Teile
auf Lager liegen, das defekte jedoch nicht. In
dieser Saison entwickelt sich die Farbe Lila zum
Verkaufsrenner. Die farblosen Pullover-Rohlinge werden erst zum Schluss mit der Farbe der
Saison eingefärbt, nun fehlt aber gerade lila. Die
Kunden gehen zum Wettbewerber um die Ecke,
der besser organisiert ist.
Supply Chains im Wettlauf
der Moden und Trends
All diesen Beispielen ist gemeinsam, dass hier
die Supply Chain in einem ganz besonderen
Maße gefordert ist. Stillstand kostet Nerven, viel
Geld und nicht selten auch Kunden. In vielen
Die Supply Chain-Zentrale eines modernen Großunternehmens gleicht heutzutage dem NASA-Kontrollzentrum
Die führende europäische Beschaffungsplattform für Geschäftskunden
Bummeln Sie noch? Oder beschaffen Sie schon?
E-Procurement für Profis: www.mercateo.com/corporate
All about
1. Februar 2013
Textilfabrik in Botswana: Produktionsstandorte in Niedriglohnländern müssen zeitnah in
internationale Logistikketten integriert werden
Branchen wird ein Großteil des Umsatzes in der
Weihnachtszeit gemacht, eine Katastrophe,
wenn das neue Handy erst nach Heiligabend
lieferbar ist! In der Modebranche sind Trends
extrem schnelllebig, Zara, Mango & Co. präsentieren mittlerweile alle sechs Wochen eine komplett neue Kollektion, die Trends der Laufstege
und der Straße aufgreift und rasend schnell umsetzt. Ist man hier zu langsam, ist die Hosenform, die Absatzhöhe, die Rocklänge oder die
Farbe schon wieder out. Der Wettlauf gegen die
Zeit ist also an der Tagesordnung.
Der hohe Wettbewerbsdruck erfordert deshalb
häufig die Konzentration auf das Kerngeschäft.
So manches Unternehmen vergibt deshalb mittlerweile große Teile der Wertschöpfungskette an
externe Spezialisten. So fertigt beispielsweise
Apple schon lange keine Handys mehr selbst und
schaffte sich damit Luft für die Entwicklung des
iPhone und seiner Ableger, denn die Kernkompetenz des zur Zeit wertvollsten Unternehmens der
Welt ist Kreativität und geistiges Eigentum.
Komplexität und
Steuerungsaufwand steigen
Um global perfekt zu funktionieren, müssen die
einzelnen Funktionen der Wertschöpfungskette,
wie Planung, Entwicklung, Einkauf, Produktion, Distribution, Service etc., eng verzahnt
sein und wie Rädchen eines Uhrwerks sauber
ineinander greifen. Wenn man dieses an sich
schon komplexe Zusammenspiel auch noch
auslagert an Lohnfertiger und externe Transporteure, steigen Komplexität und Steuerungsaufwand erheblich – bei gleichzeitiger Abnahme der Einflussmöglichkeiten. Hat also der
Strickerei-Dienstleister in Indien ausgerechnet
die angesagte lila Wollfarbe nicht vorrätig, bleiben bei Benetton weltweit die Regale leer.
Der Kostendruck in allen Branchen erfordert
eine exakte Punktlandung in den Bereichen
Einkauf, Produktion und Distribution. Mit hohen Beständen im Lager ist man zwar bei der
Lieferfähigkeit auf der sicheren Seite, kostenmäßig landet man damit jedoch vielfach in den
Tipp: Fachbuch zur Nachhaltigen Logistik
„Nachhaltige Logistik – Antworten auf eine globale Herausforderung“ von Karim Barkawi und
Prof. Wolf-Rüdiger Bretzke ist in
zweiter, wesentlich erweiterter
und überarbeiteter Auflage im
Springer-Verlag, Heidelberg, erschienen. Die Autoren erweiterten ihr Werk um die Themen
Kreislaufwirtschaft, Prozess- und
Netzwerkdesign, Citylogistik sowie Globalisierung. Die Neuauflage wurde insbesondere aktualisiert im
Hinblick auf die Veränderungen in der Umweltpolitik.
Sourcing
Beschaffungsprozess
Im Buch werden Anpassungsstrategien entwickelt, die einen
weniger schadstoffintensiven
Warenaustausch ermöglichen
und dazu beitragen können,
die Mobilität als Voraussetzung
jeder arbeitsteiligen Wirtschaft
zu erhalten. Dabei geraten
nicht nur logistische Prozessund Netzwerkarchitekturen
auf den Prüfstand, sondern
auch die übergeordneten Marketingstrategien und Geschäftsmodelle,
aus deren Anforderungen die moderne Logistik hervorgegangen ist.
roten Zahlen.
Wie aber steuert man solche komplexen
Prozessketten? Welche Risiken gibt es? Wie
erkennt man diese rechtzeitig? Wie schafft man
es, pro-aktiv zu agieren, statt lediglich zu reagieren und dem Ereignis wie ein Hund dem
Stöckchen hinterher zu hecheln? Und vor allem: Wie steuern Unternehmen nicht nur sich,
sondern auch noch ihre Dienstleister, damit der
Gesamtprozess reibungslos klappt und Handys,
Pullover, Autos, Dialysegeräte zur richtigen
Zeit, in der richtigen Menge am richtigen Ort
sind?
Die herkömmliche Steuerung erfordert Datenbanken, exorbitante Exceltabellen, permanente Abstimmung meist nicht vernetzter Einzeldaten und Schlüsselpersonen, sowie Anbindung hunderter Dienstleister, Zulieferer und
Lohnfertiger – alles in allem ein unglaublicher
Aufwand. Wenn jedoch der Planungschef zu
wenig Material vorgesehen hat, beschafft der
Einkauf nicht die ausreichende Menge, die Produktion steht still und die Sales-Mannschaft hat
dem Kunden nichts anzubieten. Schlimmer
kann es kaum kommen!
9
und Trends, sowie sofortiges Eingreifen und
Gegensteuern bei Abweichungen – vor allem
aber die Flexibilisierung der gesamten Prozesskette mit ihren teilweise Hunderten von Prozessbeteiligten.
Jeder Schritt ist in Form einer Kennzahl abgebildet und somit steuerbar, sobald Abweichungen eintreten. Die Fieberkurven des Control Towers liefern eindeutige Daten und klare
Handlungsanweisungen – und das innerhalb eines komplex vernetzten Systems mit multiplen
Variablen.
Die neuen LogistikPerfektionisten
Raumfahrt-Missionen in Richtung Mond und
Mars sind von durchaus vergleichbarer Komplexität. Das Herz einer modernen Supply
Chain Zentrale gleicht einem futuristischen Nasa Control Center, in dem alle Daten in Echtzeit
auflaufen.
Immer mehr Firmen richten sich mit Unterstützung durch spezialisierte Beratungsunternehmen solche Steuerungszentralen ein, in denen alle kritischen Daten des Unternehmens –
und die seiner unzähligen Dienstleister auf den
verschiedenen vor- und nachgelagerten Stufen
– zentral zusammenlaufen. Coca Cola, Dell und
Flugzeugtriebwerke-Hersteller Rolls Royce
sind Vertreter dieser neuen Generation von Logistik-Perfektionisten, die ihre Supply Chain
im „War Room“ komplett im Überblick haben
wollen.
Flexibilisierung der
gesamten Prozesskette
Auf einer Vielzahl von Bildschirmen laufen sekündlich aktualisierte Daten auf, aus Einkauf,
Produktion, Lagerhaltung, Transport etc. Es
geht um essentielle Key Performance Indicators wie Produktqualität, Absatzzahlen, Finanzstatus, Retouren-Raten, Werksauslastung, Lagerbestände und noch vieles mehr. Der Control
Tower ermöglicht die Antizipation von Risiken
Carena Barkawi ist Geschäftsführerin und
Inhaberin des Beratungsunternehmens
Barkawi Management Consultants in
München, einer auf Supply Chain Management spezialisierten Managementberatung
Potenzial für Kostensenkungen um bis zu 40%
Fazit: Kunden und Unternehmen profitieren auf
allen Ebenen. Der Handyanbieter kann sich auf
die Entwicklung der neuesten Modelle konzentrieren, und seine Kunden sind glücklich über
die Verfügbarkeit des neuesten Lieblingsmodells und den schnellen Service.
Für das Unternehmen sinken die Kosten um
bis zu 40%, da Verzögerungen, Retourenrate,
Investments in Infrastruktur wie beispielsweise
für Zwischenlager entfallen, bei gleichzeitig
steigender Produkt- und Service-Qualität.
Carena Barkawi
www.barkawi.com/de
All about
10
Sourcing
Z
Zuliefermarkt
1. Februar 2013
Beschaffung in China
Die gute Beziehung ist wichtig
Qualitätssicherung bei der Beschaffung in China ist kein Luxus, sondern sollte eine Selbstverständlichkeit sein
wei Trends zeichnen sich bei Betrachtung der Industrie Chinas, dem exportstärksten Land der Welt, ab: höhere
Wertschöpfung und höherwertige Produkte.
Die chinesischen Exporte von Maschinen,
Kraftwagen und Kraftwagenteilen, elektrischen Ausrüstungen, Datenverarbeitungsgeräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen
und chemischen Erzeugnissen nach Deutschland entwickelten sich in den vergangenen Jahren erheblich stärker als etwa Kleidung oder
Spielzeug. Dabei werden sowohl die Bauteile
als auch die Systeme zum großen Teil schon
komplett in China hergestellt.
Risiken durch Qualitäts- und
Zuverlässigkeitsprobleme
Doch stehen den attraktiven Einkaufskonditionen erhebliche Risiken durch Qualitäts- und
Zuverlässigkeitsprobleme gegenüber. Qualitätsbewusstsein ist in China keine Selbstverständlichkeit, sondern muss gemeinsam mit
Lieferanten erarbeitet werden. Ein gut strukturiertes lokales Qualitäts- und Lieferantenmanagement ist Voraussetzung für den risikobewussten Chinaeinkauf.
Die niedrigeren Kosten für Löhne, Komponenten, Rohstoffe, Lagerung und Werkzeuge
werden mit einem erhöhten Aufwand bei Vorbe-
Wer in China gut einkaufen will, benötigt ein lokales Qualitäts- und Lieferantenmanagement
reitung, Reisen, Dokumentation, Kommunikation und Qualitätssicherung erkauft. Dabei zählt
China schon lange nicht mehr zu den niedrigstpreisigen der Billiglohnländer in Asien. Wer es
ganz billig haben möchte, geht, wie schon die
Chinesen selbst, nach Vietnam, Nordkorea, Myanmar oder Bangladesch. Dort werden Löhne
deutlich unter dem Niveau der chinesischen
Mindestlöhne, die derzeit je nach Region bei etwa 100 bis 150 Euro pro Monat liegen, gezahlt.
Dennoch ergeben sich auch beim Einkauf in
China Preisunterschiede um bis zu 70 Prozent.
Chinesische Normen
und Bürokratie
2
1
3
4
4 Gründe für diesen neuen
Mehrweg-Container
1. Flachliegende, platzsparende Anlieferung, Lagerung und Rücktransport.
3. Dank recyclingfähiger Wellpappe
für den Export geeignet.
2. Blitzschneller Aufbau
in wenigen Handgriffen.
4. Günstige und umweltfreundliche
Mehrwegverpackung.
TransPack-Krumbach GmbH
Tel. 0800 - 8995 000 | www.transpack-krumbach.de
Umso wichtiger ist es, die in China um sich
greifende nationale Standardisierung (GB Standards) zu berücksichtigen, die zwar derzeit
schon zu 60 Prozent auf internationalen Standards und Normen (IEC, ISO, DIN und so weiter) beruht, aber zu immerhin 40 Prozent noch
rein chinesischen Ursprungs ist. Außerdem
kommt es immer wieder zu Problemen durch
Produktpiraterie, eine unterentwickelte Transportinfrastruktur und Logistikszene sowie die
immer noch existierenden Überbleibsel der
Planwirtschaft und die daraus resultierende Bürokratie.
In der Massenproduktion hat sich das Streben nach Vollkommenheit leider noch nicht
durchgesetzt. Die Qualität eines Produktes gilt
in China als erreicht, wenn Größe, Maß, Farbe
und Form des Endproduktes ungefähr mit der
Bestellung übereinstimmen.
Die meisten Chinesen sind es gewohnt, Anweisungen zu erhalten und diese zu erfüllen. Eigenverantwortung wurde bisher kaum erwartet.
Die Gründe hierfür liegen unter anderem im
Ausbildungsniveau der Arbeiter in den Fabriken. Die hohen Qualitätsansprüche deutscher
Hersteller werden in China sehr selten auf Anhieb erfüllt. Dem chinesischen Partner muss
klargemacht werden, dass das Qualitätsbewusstsein eng mit dem Verantwortungsbewusstsein für ein einwandfreies Produkt verknüpft ist.
Qualitäts- und
Lieferantenmanagement
Um Schwierigkeiten wie etwa Qualitätsmängel, Unzuverlässigkeit oder Desinteresse bei
kleinen Mengen begegnen zu können, ist ein
gut strukturiertes lokales Qualitäts- und Lieferantenmanagement erforderlich. Diese beiden
Instrumente sind komplementär und sollten in
Kombination angewandt werden, um eine optimale Absicherung zu erzielen. Ein umfassendes
Qualitätsmanagement besteht aus vier Komponenten:
• Lieferantenaudit
• Bemusterung
• Source-Inspektion
• Pre-Shipment-Inspektion
Das Lieferantenaudit sollte anhand von Standardkriterien mit einer für China abgestimmten
Bewertung durchgeführt werden. Dabei ist zu
empfehlen, die Bereiche Produktionsprozess
und Qualitätssystem in China besonders hoch
zu bewerten. Basisanforderungen, wie Verfügbarkeit der erforderlichen Messgeräte, ISOZertifizierung und QS-Pläne, stehen im Vorder-
„Chinesische Zulieferer sollten
mit Qualitätssystem punkten“
grund. Als etwas weniger wichtig sind die Bereiche Designmethoden und Erfahrung einzustufen. Der wirtschaftliche Hintergrund des Unternehmens mit Umsatz und Investitionsumfang spielt eine vergleichsweise untergeordnete
Rolle. Um die Angaben der Firma zu verifizieren, ist eine Firmenrecherche bei der Administration of Industry and Commerce (AIC) unbedingt zu empfehlen.
All about
Für die Bemusterung fallen häufig die ersten
Werkzeug- und Materialkosten an. Deshalb
sollte man sich zu diesem Zeitpunkt schon relativ sicher sein, dass der Lieferant für das Projekt geeignet ist. Die kritischen Dimensionen
und Toleranzen sind in der Spezifikation in besonderer Weise zu kennzeichnen. Zusammen
mit den Mustern sollte auch ein Erstmusterprüfbericht des Herstellers angefordert werden,
in dem auf die kritischen Dimensionen hingewiesen wird. Damit wird sichergestellt, dass
der Hersteller diese Dimensionen einerseits
einhalten und andererseits auch selbstständig
kontrollieren kann.
Es sollten sowohl angemeldet als auch unangemeldet In-Line-Inspektionen vereinbart
werden. Dadurch wird der Hersteller für etwaige
Kontrollen sensibilisiert. Die Inspektionen dienen der Kontrolle des Produktionsfortschritts und
der Einhaltung von Vorschriften für Serientests.
Exportprodukte
Pre-Shipment-Inspektionen umfassen quantitative Prüfungen von Stückzahl, Gewicht,
Volumen etc. Bei der Verpackung wird geprüft,
ob sie der Transportart entspricht. Zusätzlich
kann die Verladung kontrolliert werden.
Chinesische Prüfer
vor Ort beauftragen
Bei Zahlung per Akkreditiv oder Überweisung
an den chinesischen Lieferanten sollte unbedingt eine unabhängige Inspektionsfirma mit
der Überprüfung der Lieferung beauftragt werden. Dadurch hat der Käufer die Sicherheit,
dass er die bestellten Waren im vereinbarten
Zustand bekommt. Die Ware wird bei der Übergabe an den Spediteur oder auch schon vor der
Verpackung überprüft und eventuell versiegelt.
Das Qualitätsmanagement funktioniert viel effizienter, wenn es durch Organisationen, die
sich vor Ort in China befinden, durchgeführt
2010
Anteil
(in Tsd. Euro)
(in %)
Maschinen
15.125.460
28,2
Kraftwagen und Kraftwagenteile
13.780.677
25,69
Elektrische Ausrüstung
5.426.163
10,12
Datenverarbeitungsgeräte, elektro-
4.264.148
7,95
3.493.697
6,51
nische und optische Erzeugnisse
Chemische Erzeugnisse
Sourcing
Zuliefermarkt
1. Februar 2013
Quelle: Cisema
Einfuhr nach Deutschland nach Warengruppen aus der VR China, 2010
wird. Sprachliche und mentalitätsbezogene
Barrieren können so überwunden werden.
Oft ist es billiger, die Wareneingangsprüfung
nach China zu verlagern, anstatt in Europa
durchzuführen. Qualitätsprobleme können so
bereits beim Lieferanten erkannt werden und
der Hersteller kann unverzüglich Maßnahmen
zur Behebung der Mängel vornehmen. Die Lieferkette wird nicht unterbrochen.
Ein umfassendes Lieferantenmanagement in
China besteht aus zwei Komponenten:
• Lieferantenentwicklung und
• Beziehungsmanagement
Beide Komponenten sollten ineinander verzahnt sein, um der chinesischen Mentalität entgegenzukommen. Die Lieferantenentwicklung
basiert auf einem Prozess, beginnend mit einer
Marktuntersuchung, dem Rating der identifizierten Lieferanten und der Auswahl der optimalen Lieferanten. Die Lieferanten werden
fortlaufend anhand von Checklisten überprüft.
Gegebenenfalls werden Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Lieferanten definiert und so
ein kontinuierlicher Lieferantenverbesserungsprozess (KLVP) angestrebt. Die Einführung
von neuen Produkten wird durch die Erstellung
der Qualitätsdokumentation sowie die Implementierung und Überwachung von Korrekturmaßnahmen unterstützt (ECN – Engineering
Change Notices).
Bei der Beschaffung in China sollte man mit
ein oder zwei Produkten beginnen und Folgendes beachten: Die Kostenreduktion sollte sich
umfassend auswirken, die Produktion schon erfolgreich laufen, und es sollten keine neuen unbekannten Komponenten verwendet werden.
11
Chinesische Partner nicht überfordern:
zunächst nur ein oder zwei Produkte, keine
neuen Komponenten
Chinesen bauen grundsätzlich nicht vorrangig auf Verträge, sondern auf persönliche Beziehungen. Das gilt auch im internationalen
Geschäft. Beim Beziehungsmanagement werden die Gegensätze zwischen westlicher und
chinesischer Kultur überbrückt, indem man gezielt chinesische Verhaltensregeln anwendet.
Eine Beziehung muss aufgebaut und gepflegt
werden. Dazu sind regelmäßige Firmenbesuche, persönliche Kontakte zu den Entscheidungsträgern und aktives Interesse am Unternehmen und der Kooperation erforderlich.
Kurz gesagt: Wer den Gedanken des Qualitätsmanagements sät, erntet bei seinen chinesischen Partnern Qualitätsbewusstsein, Zuverlässigkeit und Interesse am gemeinsamen Geschäft. Stefan Fischer
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12
Sourcing
B
Zuliefermarkt
1. Februar 2013
Fastener Fair Stuttgart 2013
Was die Welt zusammenhält
efestigungen gibt es überall: Ohne
sie würde unsere Welt buchstäblich
auseinander fallen. Von relativ einfachen DIY-Schrauben bis hin zu hoch entwickelten, komplexen Fügetechniken: Verbindungsund Befestigungstechnologien bieten eine der
vielfältigsten Industrielösungen weltweit.
Die Fachmesse für die Verbindungs- und
Befestigungsbranche, die Fastener Fair Stuttgart, konnte nochmals an Fläche und Ausstellerzahlen zulegen. Vom 26. bis 28. Februar
2013 präsentieren 770 Ausstellerfirmen aus
35 Ländern ihre Produkte und Dienstleistungen
in den Hallen 4, 6 und 8 des Messegeländes
in Stuttgart. Das ist ein Zuwachs an Ausstellerzahlen von 15% und ein Flächenzuwachs von
28% verglichen mit der Vorveranstaltung vor
zwei Jahren. Insgesamt 8.300 Fachbesucher
hatten die vergangene Fastener Fair Stuttgart
besucht.
Die Messe zeigt neue Entwicklungen aus allen Bereichen der Verbindungs- und Befestigungstechnologie. Das Messeprofil umfasst
Befestigungselemente und Halterungen für die
Industrie, Befestigungselemente für die Baubranche, Montage- und Installationssysteme,
Produktionstechnologie für Befestigungselemente, Lagerung und Betriebsausrüstung sowie
dazugehörende Dienstleistungen.
Fachmesse der Verbindungs- und Befestigungsbranche wächst weiter
Ab 26. Februar trifft sich die Verbindungs- und Befestigungsbranche in Stuttgart, um günstige Angebote und neue Kontakte zu suchen
Die steigende Nachfrage nach Investitionsgütern und Konsumgütern in den Wachstumsmärkten, verbunden mit großangelegten Infrastrukturprojekten in diesen Regionen, stellt die
Branche vor neue Herausforderungen. Technisches Know-how für die kontinuierliche Entwicklung neuer Produkte mit immer höherer
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Befestigungsbranche
Präzision ist für Unternehmen heute unabdingbar, genauso wie die globale Vernetzung der
Vertriebsstruktur.
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„Die Fastener Fair Stuttgart hat als internationale
Plattform für Informationsaustausch unter Experten und als Inspirationsquelle für zukünftige
Geschäftstrends in der Branche einen besonderen Stellenwert“, erklärt Susanne Rauberger,
Messedirektorin Fastener Fair Stuttgart. „Nur
hier treffen Großhändler, Zulieferer, Komponenteneinkäufer und Branchenexperten aus aller
Welt so zahlreich aufeinander, um neue Kontakte
zu knüpfen, Geschäfte zu machen und Netzwerke auf- und auszubauen. Das Wachstum an Ausstellern und Fläche, das wir auch zur diesjährigen
Messe wieder verzeichnen können, bestätigt einmal mehr, welch große Bedeutung die Fastener
Fair Stuttgart für die Branche hat.“
Dass die Befestigungs- und Verbindungsindustrie ein stark global ausgerichteter Industriezweig ist, zeigt sich an den vertretenen
Ausstellerländern. Drei Viertel der Aussteller
kommen von außerhalb Deutschlands; mit Italien, Großbritannien, der Türkei, den Niederlanden, Spanien, Polen, Frankreich und den
USA als wichtigsten westlichen Ausstellungsländern nach Deutschland. Aus Asien sind
überwiegend Aussteller aus Taiwan, China und
Indien vertreten. Thomas Otto
www.fastenerfair.com
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Der Branchentreffpunkt für Fachbesucher.
Zuliefermarkt
13
Z, intec, METALL
D
Produkte und
Marktentwicklungen
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Bestände im Blick!
Drei Messen als Branchenauftakt für die Metallbearbeitung und Zulieferindustrie
ie Leipziger Messe steht vom 26. Februar bis 1. März wieder ganz im Zeichen neuer Marktentwicklungen in der
Fertigungstechnik und Zulieferindustrie. Zu
den Messen Z und intec versammeln sich rund
1.400 Aussteller aus 20 Ländern zum Jahresauftakt der metallbe- und verarbeitenden Industrie. Die Maschinenbau- und Zuliefermesse
stellt die gesamte Prozess- und Wertschöpfungskette der Metallbearbeitung dar und eröffnet für Einkäufer eine interessante Informations- und Geschäftsplattform. Auf der intec werden Werkzeugmaschinen, Sondermaschinen,
Werkzeuge, Werkzeugsysteme sowie Vorrichtungen, Baugruppen, Maschinenkomponenten
und Lasersysteme zur Materialbearbeitung gezeigt. Beide Messen sprechen Fachbesucher
und Entscheider aus Fertigung und Einkauf
vorwiegend aus dem Maschinen- und Anlagenbau sowie dem Fahrzeugbau an. Hinzu kommen Branchen wie Kunststofftechnik, Energieanlagenbau und Medizintechnik.
Schwerpunkt der international aufgestellten Z
(32% Auslandsanteil) sind Zulieferleistungen für
die Automobilindustrie und den Maschinen- und
Anlagenbau. Das Spektrum reicht von Halbzeugen, Teilen und Komponenten über komplexe
Faserverbundkunststoffe und mechatronische
Systeme bis hin zu Technologien und Dienstleistungen für die Entwicklung und Fertigung von
Bauteilen. Zum Fachprogramm gehören das gemeinsame Ausstellerforum und die Z-Innovationsschau, die allen Besuchern offen stehen.
Ressourceneffiziente Produktion,
neue Werkstoffe
In Kongressen und Sonderschauen werden unter
anderem die Themen ressourceneffiziente Produktion, Bearbeitung neuartiger Werkstoffe und
Werkstoffverbunde unter anderem im Fahrzeugbau diskutiert. Unter dem Aspekt der effizienten
Nutzung von Energie und Rohstoffen im gesamten Produktions- und Fertigungsprozess gewinnt
der Einsatz neuartiger Werkstoffe mit definierten
Eigenschaften eine immer größere Bedeutung –
eine Herausforderung, der sich der Werkzeugmaschinenbau, der Werkzeugbau und die Fertigungstechnik stellen müssen.
„In Deutschland besteht bereits heute ein großes Know-how auf dem Feld der serientauglichen Bearbeitung und Handhabung moderner
Faserverbundwerkstoffe, dieses gilt es jedoch in
der Breite und Tiefe noch zu vernetzen. Beim
Aufbau ressourceneffizienter, automatisierter
Prozesse für Faserverbundprodukte müssen für
die Realisierung durchgängiger Prozessketten
hoher Wertschöpfung noch einige Lücken geschlossen werden. Hierbei kommt der Integration der neuen Prozessketten in bestehende Produktionsprozesse besonderes Augenmerk zu“,
schätzt der Institutsdirektor Werner Hufenbach
den aktuellen Entwicklungsstand ein.
Fachprogramm mit
Schwerpunkt Autoindustrie
Eine feste Größe im Fachprogramm ist die vom
VDMA organisierte Zukunftskonferenz Maschinenbau, die auch 2013 die wichtigsten Aufga-
Die Behältertechnologie
für ein neues Zeitalter
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.DPHUD ]XU ]HQWUDOHQ PHKU
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‡ 6WFNJHQDXH =lKOIXQNWLRQ
‡ .DEHOORVHV DXWDUNHV 6\VWHP
Messen-Saisonstart für die Metallverarbeitungsbranche in Leipzig und München
benstellungen, vor denen die Branche steht, thematisieren wird. Bereits seit 2009 stellt das
Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und
Umformtechnik IWU den effizienten Umgang
mit Energie und Ressourcen im Herstellungsprozess in den Mittelpunkt seiner Veranstaltung
während der Messen intec und Z. Traditionell
zum Messeverbund ruft der Automotive Cluster
Ostdeutschland ACOD zum Kongress und Branchentreff der Automobilzulieferer nach Leipzig.
Auch der internationale Fachkongress MicroCar
2013 wendet sich mit dem Thema „Mikrowerkstoffe und Nanowerkstoffe unter dem Aspekt ihrer Zuverlässigkeit“ an den Automobilbau.
METALL 2013 –
süddeutsche Regionalmesse
Zu den etwa 100 Ausstellern der METALL
2013, die vom 6. bis 8. März auf der Messe
München ausgerichtet wird, zählen führende
Anbieter von Werkzeugmaschinen, Werkzeugen
sowie Maschinen und Anlagen für die Herstellung von Metallerzeugnissen. Unternehmen mit
Lösungen für die Oberflächentechnik gehören
ebenso zum Ausstellerprofil wie Anbieter von
Software für die Steuerung, Produktentwicklung
und die Produktion. Bei dem jeweiligen Standauftritt steht vor allem die Information der
Fachbesucher und Einkaufsverantwortlichen
über die neuesten Produktentwicklungen im Vordergrund. Der Messeeintritt und die Teilnahme
an Fachvorträgen sind für alle Fachbesucher
kostenlos.
Die METALL 2013 richtet sich – im Unterschied zur parallel stattfindenden Handwerksmesse mit 1.100 Ausstellern – ausschließlich
an Fachbesucher. Es handelt sich um Experten der Branche auf der Suche nach neuen
Produkten und Technologien für die industrielle und handwerkliche Metallbearbeitung und
-verarbeitung.
Plattform der metallorientierten Industrien
Siegbert Hieber, Geschäftsführer von easyFairs
Deutschland, dem Veranstalter der METALL
2013, erläutert das Messekonzept: „Das Metallhandwerk wird die Fachmesse weiterhin bedienen, wir fügen aber ein zweites Standbein in
Form der metall-orientierten Industrien, Handel
und Dienstleistungen hinzu. easyFairs legt den
Fokus darauf, mit der METALL 2013 eine
Branchenplattform zu schaffen, auf der sich
Aussteller mit Fachbesuchern aus den starken
Märkten Süddeutschland und Österreich austauschen.“ Ergänzt wird die Messe durch ein
Rahmenprogramm, bestehend aus Round Tables und Workshops. Thomas Otto
Link-Tipps
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14
Sourcing
Zuliefermarkt
1. Februar 2013
Keller & Kalmbach
E
Innovation im C-Teile-Management
infache Lösungen und effiziente Prozesse
für die Beschaffung, Lagerung und Bereitstellung von Kleinteilen aller Art. Das ist wohl
der Wunsch eines jeden Unternehmens, wenn
es um die sogenannten C-Teile, also etwa
Schrauben, Muttern oder Scheiben, geht. Für
Kunden mit einem hohen Anspruch an Bestandssicherheit und Flexibilität sowie mittleren Bedarfen in der Fertigung und Instandhaltung hat Keller & Kalmbach das C-TeileManagement-System KKL2in1 entwickelt.
Charakteristisch für das Lagersystem KKL2in1
sind die zwei Entnahmebereiche, die sich in einem Behälter befinden. Dies war auch Anlass
für die Namensgebung. Die Bezeichnung
„KKL“ entstammt dem Bestellablauf des seit
bereits acht Jahren auf dem Markt befindlichen
und kontinuierlich weiterentwickelten, modularen Lagersystems KKL. Ein Trennelement markiert den Entnahme- bzw. Meldebestand, z. B.
einer DIN933-Sechskantschraube. Ist der vordere Bestand aufgebraucht, also der Meldebestand erreicht, wird das Trennelement entnommen und vorne am Behälter mit der roten Seite
„Bestellen“ angebracht. Somit wird signalisiert,
dass die Bestellauslösung erfolgen muss. In der
Zwischenzeit entnimmt der Mitarbeiter, z. B.
Keller & Kalmbach bringt neue Systemlösung auf den Markt
Beschaffung und Bereitstellung
von C-Teilen neu organisieren
Systemlösung im Detail
Trennelement teilt den Behälter in Entnahme- und Meldebestand und ist gleichzeitig optische Bestellsymbolik, Handlungsbedarf ist sofort ersichtlich
im Instandhaltungsbereich, die benötigten
Schrauben aus dem restlichen Bestand, der sich
noch in dem Behälter befindet.
Im nächsten Prozessschritt scannt der verantwortliche Mitarbeiter den Barcode, der auf dem
Trennelement angebracht ist und sämtliche Artikel- und Bestellinformationen enthält. Die
Bestellübermittlung erfolgt bequem über den
K&K Onlineshop. Anschließend wird das
Trennelement vom Behälter genommen, gedreht und mit der grünen Seite „Bestellt“ nach
vorne angebracht. Wurde die Order noch vor
15 Uhr eines Werktages übermittelt, so erhält
der Kunde seine Nachschublieferung bei Lagerartikeln bereits am Folgetag. Trifft der Artikel ein, so kann dieser sehr einfach am Regal
gefunden werden, da das Trennelement mit
„Bestellt“ unmittelbar anzeigt, dass dieser Behälter auf eine Wareneinfüllung „wartet“. Das
Trennelement wird nun wieder in den Behälter
gesetzt (Grundstellung) und die Nachschubmenge in beide Entnahmebereiche gefüllt.
KKL2in1 bietet durch die eindeutige Bestellund Prozesssymbolik eine hohe Bestandssicherheit, ohne ständige Behälter- und Verpackungskontrollen durchführen zu müssen.
Die elektronische Bestellabwicklung über den
K&K Onlineshop ermöglicht zudem einen automatisierten Belegfluss und so auch die Bestelldatenübermittlung über Standardschnittstellen
an das kundenseitige ERP-System.
Unter Berücksichtigung der Prozesskosten
gewinnt die papierlose C-Teile-Beschaffung
zunehmend an Bedeutung. Die optische, eindeutige Prozess- und Bestellsymbolik des Systems vermeidet zudem Doppelbestellungen und
gewährleistet eine flexible Einteilung des Sicherheitsbestandes. Die am Behälter angebrachten Barcodes erleichtern darüber hinaus
die Zuordnung der Ware. Die Behältergröße ist
individuell bestimmbar, so dass auch große
Abmessungen oder schwere Produkte gelagert
werden können. Die Behälter sind auch für
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werden, aus dem Indirekten Einkauf. Bisher
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B
Sourcing
Zuliefermarkt
1. Februar 2013
15
Initiative von Wirtschaft und Verwaltung
Ausschreibung von Druckern
Leitfaden bietet Hilfe für Behörden bei der produktneutralen Beschaffung
ehörden können zukünftig einfacher
Drucker öffentlich ausschreiben und
einkaufen. Der Hightech-Verband BITKOM, das Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Innern (BeschA), das Bundesamt
für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) sowie die
Bundesagentur für Arbeit (BA) haben hierzu
einen gemeinsamen Leitfaden „Produktneutrale Leistungsbeschreibung Drucker“ veröffentlicht.
Ziel des Leitfadens ist es, den öffentlichen
Auftraggebern in Bund, Ländern und Kommunen aber auch Einkäufern von Unternehmen
und privaten institutionellen Beschaffern, wie
etwa Kirchen und Verbänden, eine verlässliche
und verständliche Hilfe an die Hand zu geben,
ihre Ausschreibungen zur Beschaffung von
Druckern produktneutral zu formulieren.
Der Wegweiser bezieht sich ausschließlich
auf Drucker als Arbeitsplatz-, Arbeitsgruppenoder Abteilungsdrucker. In einer zukünftigen
Version 2.0 soll er um Informationen zur produktneutralen Ausschreibung von Multifunktionsgeräten (4 in 1) ergänzt werden.
Anforderungen und damit die Sicherstellung eines fairen Wettbewerbes unterstützt und aktuelle technische Entwicklungen benennt und beschreibt. Da die für Notebooks und DesktopPCs angewandten Benchmarkverfahren für
Drucker ungeeignet sind, wird zur Erfüllung
der rechtlichen Anforderungen auf die technischen Merkmale und Standards als wesentliche
Bausteine einer produktneutralen Leistungsbeschreibung zurückgegriffen. Neben diesen
grundsätzlichen Forderungen macht das Vergaberecht aber auch Vorgaben zur Energieeffizienz und zum Energieverbrauch. Deshalb werden auch die Ansprüche einer umweltgerechten
und nachhaltigen Beschaffung im Wegweiser
berücksichtigt. Der Leitfaden zur produktneutralen Beschaffung von Druckern kann unter
www.itk-beschaffung.de/zu-den-leitfaeden/
drucker.html kostenlos heruntergeladen werden. Thomas Otto
Die Beschaffung von Telekommunikationstechnologie muss gesetzeskonform erfolgen
Der Leitfaden zeigt, wie eine Leistungsbeschreibung für Drucker gemäß den vergaberechtlichen Vorgaben formuliert werden kann.
Dazu gehört beispielsweise, keinen bestimmten
Hersteller und kein bestimmtes Produkt zu nennen. Stattdessen wird im Leitfaden zurückgegriffen auf die technischen Merkmale und Standards sowie die unterschiedlichen Beschaffungsmodelle für Drucker wie Kauf, Miete,
Leasing oder Pay per Page.
Die Publikation wurde im Rahmen der Online-Plattform „ITK-Beschaffung.de“ erstellt.
Das Projekt von BITKOM, BeschA, BAAINBw und BA bietet seit 2008 öffentlichen
Auftraggebern Hilfe bei der Ausschreibung und
dem Einkauf von ITK-Produkten. Mittlerweile
sind Leitfäden zur Beschaffung von PCs, Notebooks, Servern, Thin Clients, Monitoren und
aktuell Druckern erschienen.
„Das Portal fördert den Wettbewerb und die
Transparenz“, sagt Monika Prell, Bereichsleiterin Öffentliches Auftragswesen und Vergaberecht beim BITKOM. „Die öffentliche Verwaltung erhält juristische Sicherheit und mehr Angebote für Ausschreibungen und erreicht so er-
Tipp:
Messe IMEK
Ziele von
ITK-Beschaffung.de
Die neu ins Leben gerufene Messe IMEK
für den Indirekten Einkauf findet vom 22.
bis 23. April 2013 in München statt. Sie
richtet sich an Geschäftsführer, Einkaufsleiter, Einkäufer, Warengruppenverantwortliche und Entscheider aus Personal, Marketing, Produktion. Der Indirekte Einkauf
umfasst alle Waren und Dienstleistungen,
die im Betrieb gebraucht werden, um effizient und effektiv arbeiten zu können.
Haben Unternehmen in der Vergangenheit insbesondere ihren Fokus auf die Optimierung der direkten Beschaffungskategorien gelegt und hier einen gewissen Reifegrad erreicht, gewinnt nun auch der Indirekte Einkauf – das sogenannte “Non Product Related Sourcing“ – immer mehr an
Bedeutung. Denn die Kosten und die Qualität gerade in diesem Bereich bestimmen
den Geschäftserfolg oft entscheidend mit.
Ein zweitägiger Kongress für den Indirekten Einkauf beantwortet die Frage
„Wie entdecken Sie die 20 Prozent, die Sie
im Indirekten Einkauf einsparen können?“
und diskutiert praxisrelevante Themen
rund um Strategie, Qualitätsmanagement
und Kostensenkung im Indirekten Einkauf
unterschiedlicher Branchen.
Das Kongressprogramm können Sie hier
herunterladen: http://goo.gl/jwQeH
Europäisches und deutsches Recht verbieten grundsätzlich die Nennung von
Markennamen im Rahmen öffentlicher
Ausschreibungen. Damit wird gewährleistet, dass nicht schon durch diskriminierende Formulierungen in der Ausschreibung bestimmte Hersteller oder
Lieferanten aus dem Kreis der potentiellen Bieter ausgeschlossen werden.
Kosteneinsparungen
durch mehr Transparenz
Die Umsetzung dieser Regelungen bei
der Beschaffung von ITK ist keine leicht
zu erfüllende Aufgabe. Die technische
Komplexität der Materie, die rasche Abfolge der Produktzyklen und vor allem
die Schwierigkeit, die gewünschte Leistungsfähigkeit eines Systems unter Einbeziehung aller technischen Anforderungen punktgenau zu beschreiben,
stellen öffentliche Beschaffer vor große
Herausforderungen. So erklärt es sich,
warum gerade hier die Leistungsbeschreibung oft unter Zuhilfenahme der
einschlägigen Produktnamen erfolgt(e).
Die Website www.itk-beschaffung.de
unterstützt öffentliche Auftraggeber
bei der Formulierung ihrer Ausschreibungen zur Beschaffung von ITK.
hebliche Einsparungen bei der Beschaffung
von ITK.“
Der Leitfaden bietet kompakte Hilfestellung
an, in dem er die Einhaltung der rechtlichen
Umweltgerechte Beschaffung
Link-Tipps
www.itk-beschaffung.de
www.imek-messe.de
www.bitkom.org
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Sourcing
16
U
Logistik
1. Februar 2013
LogiMAT
Schaufenster der Intralogistik
nter dem Messemotto „Intralogistik
ohne Umwege – Marktplatz der
Innovationen“ findet vom 19. bis
21. Februar 2013 die LogiMAT 2013 – 11. Internationale Fachmesse für Distribution, Material- und Informationsfluss – statt. Auf dem
Stuttgarter Messegelände präsentieren rund
1.000 internationale Aussteller, darunter mehr
als 130 Neuaussteller die neuesten Produktund Lösungsangebote der Branche. Auf insgesamt mehr als 75.000 Quadratmetern Ausstellungfläche erwartet die Fachbesucher eine einzigartige Branchenkonzentration mit Ausstellern aus 25 Ländern.
Parallel dazu bietet die Fachmesse 2013 dem
Fachpublikum wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm. Neben den Ausstellervorträgen
und vier Live-Events werden rund 90 hochkarätige Referenten aus Wirtschaft, Wissenschaft und
internationalen Fachmedien auf sechs Forenflächen in 24 Vortragsreihen aktuelle Themen der
Intralogistik diskutieren, Lösungen vorstellen
und Handlungsdirektiven ableiten. Das Themenspektrum reicht von „Realtime Location Systems
in der Logistik“ und den „Auswirkungen des demographischen Wandels auf die Logistiksysteme
der Zukunft“ über „Innovationen in der Verpackungslogistik bis hin zu „Variabilität: Supply
Flurförderzeuge-Hersteller präsentieren ihre Neuheiten
Chains im Zeitalter der Volatilität“.
Besonders stark werden auf der LogiMAT
2013 wieder die Bereiche Förder-/Lagertechnik
und Betriebseinrichtungen vertreten sein. Die
Aussteller dieses Branchensegmentes präsentieren ihr Produkt- und Leistungsspektrum in den
Hallen 1 und 3. Dort zeigen Marktführer und Innovatoren Neuheiten zur Optimierung der Materialflüsse im Statischen und Dynamischen. So
präsentiert beispielsweise die W. Feil GmbH
in Halle 1, Stand 241, eine Weiterentwicklung
ihrer patentierten Routenzüge. Die Neuheit
kommt ohne elektrische, hydraulische oder
pneumatische Komponenten aus. Die MFI AG,
Halle 1, Stand 661 demonstriert einen vielseitig
einsetzbaren Greifer für alle gängigen Kleinteileladungsträger. Im Bereich Lager- und Betriebseinrichtungen präsentiert die LK-Metallwaren GmbH in Halle 1 auf Stand 604 eine
Weltneuheit, den „Thermovent-Mischluftverteiler“. Er ist speziell für direktbeheizte WarmluftHallenheizungen entwickelt und trägt dazu bei,
die Energiekosten deutlich zu minimieren.
Die Halle 5 konzentriert die IT-Anbieter von
Software-Lösungen für Lagerverwaltung und
Transport, Simulation, Kommissionierung und
Archivierung. Dort sind unter anderem Neuheiten für Cloud-Anwendungen zu finden. Die
Advertorial
Becker
Was kann ein
Unternehmensberater
für Sie tun ?
M
it dem Einkauf von Gütern ist die Logistik, also der Transport dieser Güter eng
verbunden. Die Logistikkosten können einen
nicht unerheblichen Anteil an den Einkaufskosten betragen. In Abhängigkeit von dem gewählten Verkehrsweg bzw. Verkehrsträger ergeben sich unterschiedliche Transportkosten.
Falls Sie heute schon die Schiene einsetzen
oder planen als Alternative die Schiene zu nutzen, sind spezielle Fachkenntnisse erforderlich,
die Ihnen ein Berater bieten kann. Hierbei sind
jahrzehntelange Erfahrungen zum einen als Einkäufer von Schienengüterverkehrsleistungen bei
der Industrie und zum anderen beim Verkauf
von Bahndienstleistungen (Speditionen) von
großem Wert. Sie können dann von einer neutralen und kompetenten Beratung profitieren
und Kostensenkungen sowie Effizienzsteigerungen erwarten. Beispielsweise kann eine Beratungsleistung folgende Themen umfassen:
• Verbesserung der Marktkenntnisse bei der
Schiene / im kombinierten Verkehr
• Beratung bei der Auswahl von Dienstleistern
(Eisenbahngesellschaften, Speditionen, Bahnwagenvermietern, Werkstätten usw.)
• Bewertung von Angeboten der Dienstleister
• Untersuchungen zu Verlagerungsmöglichkeiten von der Straße auf die Schiene (auch unter
dem Aspekt „Nachhaltigkeit“)
• Öffentliche Fördermöglichkeiten, z.B. bei der
Dipl.- Volkswirt Klaus G. Becker
Reaktivierung und dem Ausbau von privaten
Gleisanschlüssen
• Beratung über den Telematik-Einsatz für
Bahnwagen und Tankcontainern zur Standortund Temperaturüberwachung etc.
• Nutzung von Transportbörsen für die Schiene
und den kombinierten Verkehr
RX 70 Hybridstapler, Preisträger
des Bundespreises Ecodesign 2012
commsult AG in Halle 5, Stand 371 stellt mit
„mobileERP“ fertige Prozessvorlagen aus dem
Logistikbereich bereit, mit denen sich per
Mausklick anwenderspezifische Apps für Industriegeräte sowie iPads, iPhones und Android-Smartphones erstellen lassen. Mit SAP
und anderen Backends bieten sich in vielen Unternehmensbereichen weitreichende Möglichkeiten zur Optimierung von Geschäftsprozessen wie Inventur, Kommissionierung und Auslieferung.
Auch die Hallen 4, 6 und 8 stehen ganz im
Zeichen von Informationsfluss und Dynamik
im Lager. Das beginnt in Halle 4 mit Kennzeichnungs-, Identifikations- und RFID-Komponenten, -Systemen und -Lösungen. Sie zeigen, wie Waren und Informationen effizient
verknüpft beziehungsweise getrennt werden.
So stellt z.B. advanced PANMOBIL Systems
GmbH & Co. KG in Halle 4, Stand 407, den
weltweit ersten Auto-ID-Scanner mit „SelfConnecting“ Funktion vor und die IdentPro
GmbH in Halle 4, Stand 426 mit der „finderBox“ ein neuartiges System zur Verwaltung
von Betriebsmitteln über eine Datenbank in der
Cloud. Welche Optionen moderne Lösungen
für stabile und transportsichere Verpackungen
bieten, davon können sich die Fachbesucher
Dipl.- Volkswirt Klaus G. Becker
Unternehmensberatung für Schienenlogistik
Nordenstädter Str. 24
65719 Hofheim-Wallau
Telefon: +49 6122 14589
E-Mail: becker.klaus.g@t-online.de
Messeimpressionen
ebenfalls in Halle 4 und Halle 6 ein Bild machen. So zeigt die Firma Smurfit Kappa GmbH
Wellpappewerk Feucht in Halle 4, Stand 300,
wie sich bis zu 1.000 verschiedene Zuschnittund Schachtelformate durch lediglich 1–6 unterschiedliche Breiten Endloswellpappe ersetzen lassen. Die BVM Brunner GmbH & Co.
KG, Halle 4 Stand 145, demonstriert als Highlight für den Versandhandel und E-Commerce
eine vollautomatische Versand- und RetourenVerpackungslinie.
Viel Bewegung bringen in Halle 6 die Anbieter Fahrerloser Transportsysteme (FTS) auf die
LogiMAT. Neben der Entwicklung frei fahrender
Shuttles gelten FTS als zukunftsfähige Transportlösungen für das Lager. Mit einem neuen
Konzept namens KATE (kleine Automatische
Transport-Einheit) überrascht die GÖTTING
KG in Halle 6, Stand 120. Dieses unterscheidet
sich von bestehenden Lösungen in technologischer, konstruktiver und finanzieller Hinsicht.
Die Grundversion eignet sich insbesondere für
Nutzlasten zwischen 20 und 50 kg.
„Mit 15 namhaften Ausstellern aus diesem
Bereich bietet die LogiMAT 2013 ein komplettes Abbild des gesamten Branchensegments“,
urteilt Messechef Kazander. „Zusammen mit
den Herstellern der Flurförderzeuge, die in
All about
Sourcing
Logistik
1. Februar 2013
Handling Deutschland GmbH ebenfalls in
Halle 8, Stand 321, die LogiMAT 2013 als
Präsentationsplattform für zwei Premieren im
Bereich elektrobetriebener Flurförderzeuge.
Dabei trifft Innovation auf Evolution: Höhepunkt sind zwei serienreife Geräte auf LithionIonen-Basis, die 2013 auf den Markt kommen
werden.
Intralogistik informieren. Im „Forum Innovationen“ stellen darüber hinaus an allen drei
Messetagen insgesamt mehr als 70 Aussteller in
30-minütigen Vorträgen neue Produkte und
Konzepte vor.
Know-how- und Informationstransfer bieten
die eingerichteten Fachforen in den Hallen 1,
3, 4, 5 und 6. Ohne Aufpreis können die Fachbesucher sich dort an den drei Messetagen
aus erster Hand über 24 aktuelle Themen der
Informativer Mehrwert
Messeimpressionen
Stuttgart nahezu komplett vertreten sind, sowie
den Systemanbietern in den Hallen 1 und 3
deckt die LogiMAT damit das gesamte Lösungsspektrum für die dynamischen Warenflüsse im Lager ab.“
Die Hersteller der Flurförderzeuge präsentieren die Neuheiten und Highlights ihrer aktuellen Produktpalette in den Hallen 6 und 8. Die
STILL GmbH zeigt in Halle 8, Stand 245, den
Gabelstapler STILL RX 70 Hybrid, für den sie
vom Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt mit dem erstmalig ausgelobten Bundespreis Ecodesign in der Kategorie „Produkt“
für ein herausragendes ökologisches Design
ausgezeichnet wurde. Mit dem Preis werden
Unternehmen für Produkte geehrt, deren Konzeption darauf abzielt, schädliche Auswirkungen auf die Umwelt zu vermeiden.
In der Tat: Der RX 70 Hybrid von STILL –
an dessen optischem Design die kreativen
Köpfe der international erfolgreichen DesignAgentur ‚Teams Design’ mitgewirkt haben – ist
ein Paradebeispiel für eine ökologisch verantwortungsvolle Produktphilosophie. Der mit einem diesel-elektrischen Antrieb ausgestattete
Stapler bezieht seine Antriebsenergie zum einen aus dem Dieseltank und zum anderen aus
elektrischen Energiespeichern, sogenannten
Ultracaps. Diese sind in der Lage, die beim
Bremsen entstehende elektrische Energie zu
speichern und bei Bedarf wieder bereit zu stellen. Der Verbrennungsmotor wird auf diese
Weise entlastet und der Kraftstoffverbrauch
und damit der CO2-Ausstoß signifikant reduziert – um bis zu 20 Prozent.
Doch nicht nur der Verbrauch allein, sondern
die Betrachtung des gesamten Lebenszyklus,
verhalf dem Hybridstapler von STILL zum
Auszeichnungssieg. Bei der Nutzung entlastet
nicht nur die Hybridtechnologie die Umwelt,
sondern auch das für alle STILL-Gabelstapler
verfügbare Effizienzprogramm Blue-Q. Mit
dem per Knopfdruck aktivierbaren intelligenten
Autopiloten für Wirtschaftlichkeit und Umweltverantwortung lässt sich der Energieverbrauch zusätzlich um bis zu zehn Prozent
senken, ohne dass der Arbeitsprozess beeinträchtigt wird. Auch beim Thema Wiederverwertung überzeugt STILL: Das Unternehmen
nimmt Gebrauchtgeräte europaweit zurück,
bereitet sie auf und vermarktet sie anschließend
über den eigenen Vertrieb als „Premium“-Gebrauchte. Darüber hinaus besteht der RX 70
Hybrid zu 95 Prozent aus recyclebaren Materialien. Linde Material Handling präsentiert
neue Modelle zum Inkrafttreten der Stufe 3b
der europäischen Abgasemissionsrichtlinie
2004/26/EG für Fahrzeuge im Leistungsbereich
von 37 bis 56 kW für die Diesel- und Treibgasstaplerbaureihen von 2 bis 5 Tonnen, erkennbar am Namenszusatz „EVO“.
Last but not least nutzt die Toyota Material
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All about
Sourcing
18
B
Logistik / Stellenmarkt
1. Februar 2013
Last- und Güterverkehr
Brüggemann
Sicher laden
Auf die Schiene
Hohe Schäden durch ungenügende Ladungssicherung
ebenso, wie die Kenntnis über
eim Transport auf der
die Leistungsfähigkeit der
Straße treten aufgrund
Zurrmittel. Um Transportschävon Anfahr- und Bremsvorden entgegenzuwirken und
gängen sowie beim DurchfahUnfälle zu vermeiden sind für
ren von Kurven Kräfte auf,
Fahrer, die gewerblichen Güdie auf die Ladung einwirken.
terkraft- oder Personenverkehr
In vielen Fällen reicht die
auf öffentlichen Straßen
Reibungskraft dann nicht
durchführen, spezielle Schumehr aus, um die Ladung auf
lungen nach dem Berufskraftder Ladefläche zu halten und
fahrer-Qualifikationsgesetz
sie gerät ins Rutschen. Die
verpflichtend vorgeschrieben.
Folgen einer schlechten LaHier wird u.a. der Umgang mit
dungs- und TransportsicheGegenständen zur Ladungssirung können schwere Unfälle Ungenügende Transportsichecherung erklärt. Informationen
sein. Die Kosten für Ladungs- rung führt zu Ladungsschäden
über verbindliche Vorgaben,
schäden belaufen sich nach
Richtwerte und Zertifikate zur Sicherung erteiAngaben des Gesamtverbandes der Deutschen
len die zuständigen Verbände und Lieferanten.
Versicherungswirtschaft (GDV) in der BundesGroßhändler liefern das komplette Programm
republik Deutschland auf jährlich 200 bis 300
zur Ladungssicherung wie Antirutschmatten,
Millionen Euro. Der richtige Weg ist es, sich mit
Umreifungsbänder, Kantenschutzecken, Folie,
den gesetzlichen und technischen BestimmunGitterboxen, Stausäcke, Zurrgurte u.v.m.
gen vertraut zu machen und die physikalischen
Gesetze zu verstehen, die eine Ladungssicherung erforderlich machen. Dazu gehört das Wiswww.transpack-krumbach.de
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statt Bauchgefühl.
E
Responsible Care Programm in der Praxis
s wird zwar viel über die Verbesserung der
Umweltsituation und deren Nachhaltigkeit diskutiert, z.B. durch Verlagerungen von
Transporten von der Straße auf die Schiene. Die
Praxis sieht jedoch anders aus. Aber es gibt auch
positive Beispiele.
Die Firma Brüggemann mit Sitz in Heilbronn
ist eine mittelständische Unternehmensgruppe
mit rund 220 Beschäftigten. Produziert werden
Industriechemikalien, Kunststoffadditive und
Alkohole. In den vergangenen Jahren wurden
rund 80 % des Transportaufkommens per LKW
abgewickelt. Im Rahmen der aktiven Umsetzung des “Responsible Care Programms“ des
Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) hat
Brüggemann im Jahr 2011 beschlossen, Transporte vom LKW auf die Schiene zu verlagern.
Dazu plante man den Bau einer neuen BahnVerladestation für zwei- und vierachsige Bahnwagen einschließlich einer Verwiegemöglichkeit. Unternehmensberater Klaus G. Becker unterstützte Brüggemann bei der Beantragung einer Förderung dieser Investition durch das Eisenbahnbundesamt (EBA). Anfang 2013 wird
diese neue Bahn-Verladestation nun in Betrieb
genommen und führt zu einer Verlagerung von
jährlich rund 14.000 t Fracht von der Straße auf
die Schiene.
Im April 2012 übernahm Brüggemann die
Ethanol-Produktionsstätte der Bundesmonopolverwaltung für Branntwein in Lutherstadt
Frachtverlagerung vom Lkw auf die Schiene
Wittenberg. Hier erfolgten bislang sämtliche
Transporte über die Straße. Auch an diesem Standort entschied sich Brüggemann
für die Verlagerung von Transporten auf
die Schiene. Im ersten Schritt konnte, mit
Unterstützung von Klaus G. Becker, der vorhandene Gleisanschluss mittels eines privaten Eisenbahnverkehrsunternehmens wieder
für zweiachsige Bahnwagen bedient und reaktiviert werden. Im zweiten Schritt plant
Brüggemann den Ausbau des Gleisanschlusses, um die Bedienung auch mit vierachsigen Bahnwagen zu ermöglichen. Becker half
bei der Beantragung einer Förderung durch
das EBA. Ab 2013 wird mit einem Transportaufkommen auf der Schiene von rund 10.000 t
pro Jahr gerechnet.
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Manager Transportlogistik (m/w)
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Ottobrunn bei München
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Mainz
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Sourcing
Management
1. Februar 2013
21
Führen mit Zielen
G
Jahresgespräche
Zielvorgaben müssen akzeptiert sein – Offenheit und Überzeugungskraft helfen
erade wenn Mitarbeiter eigenständig
und -verantwortlich arbeiten sollen, ist
das Vereinbaren von Zielen wichtig.
Denn die Mitarbeiter benötigen im Alltag eine
Orientierung. Damit das Führen mit Zielen
funktioniert, müssen Führungskräfte gewisse
„Regeln“ beachten.
Nur wenige Managementthemen sind so gut
erforscht wie der Zusammenhang zwischen
Zielen und der Leistung von Mitarbeitern. Und
die SMART-Formel? Sie gehört zum Standardrepertoire von Führungskräften. Sie wissen:
Ziele sollten
• Spezifisch
• Messbar
• Akzeptiert
• Realistisch und
• Terminiert
sein. Denn das Vereinbaren von Jahreszielen und
das unterjährige Besprechen der (Zwischen-)Ergebnisse sind heute Standard im Führungsalltag.
Doch werden die Erkenntnisse der Forschung
tatsächlich im unternehmerischen Alltag genutzt? Ist dem Management bekannt, wie und
unter welchen Umständen sich Ziele positiv auf
die Leistung auswirken? Mangelndes Wissen um
die Wirkung von Zielen führt schnell zu einem
rein technischen Umgang mit ihnen und gefährdet den Erfolg.
Ein Ziel kann seine steuernde Wirkung nur unter
folgender Prämisse entfalten: Der Mitarbeiter hat
sich das Ziel entweder selbst gesetzt, oder er akzeptiert die Zielvorgabe als für ihn wichtig. In folgenden Fällen sind hieran Zweifel angebracht:
• Der Vorgesetzte geht unausgesprochen davon
aus, dass eine Unternehmensvorgabe durch den
Mitarbeiter akzeptiert wird. Kopfnicken wird als
Bestätigung angesehen; manchmal reicht schon
das Ausbleiben von Kritik.
Wichtige Voraussetzungen
• seine Ausdauer und Anstrengung erhöht,
wenn das für die Zielerreichung wichtig ist, und
• diejenigen Handlungen auswählen, die der
Zielerreichung am meisten dienen.
Ziele sind keine Wünsche, sondern eine konkrete Vorstellung von einem künftigen Handlungsergebnis. Erst dann entfalten sie ihre
leistungsförderliche Wirkung.
Wichtigkeit des Ziels hat sich nichts geändert,
und er tut gut daran, es weiter zu verfolgen.
Das Ausbleiben von Nachfragen hingegen kann
als Desinteresse seitens der Führungskraft ausgelegt werden. Dann kann der Mitarbeiter schnell
zur Auffassung gelangen, dass jetzt andere Themen im Vordergrund stehen oder der Vorgesetzte
sich für gänzlich andere Themen interessiert.
Was kann der Vorgesetzte unternehmen, um
den beschriebenen Prozess bei seinen Mitarbeitern in Gang zu setzen?
• Die Hintergründe für Zielvorgaben genau
erläutern, damit sie verstanden werden und ein
Mitdenken möglich wird.
• Vorgetragene Bedenken des Mitarbeiters
ernst nehmen, denn sie zeigen, dass er sich gedanklich mit der Zielvorgabe auseinandersetzt
und grundsätzlich bereit ist, Zielvorgaben zu
akzeptieren.
• Den Mitarbeiter von der Wichtigkeit des Ziels
überzeugen. Das setzt voraus, dass die Führungskraft selbst von dem Ziel überzeugt ist und sich
exzellent auf das Gespräch vorbereitet hat.
• Alles mit dem Mitarbeiter besprechen, was
die Zielerreichung gefährden kann. Das erhöht die
Realisierungschancen und die Bindung des Mitarbeiters an das Ziel.
• Kreativität zulassen. Möglicherweise sieht der
Mitarbeiter alternative Wege der Zielerreichung
oder kann andere wichtige Aspekte beitragen, die
dem Unternehmen dienen.
• Ruhig und gelassen bleiben. Rom wurde auch
nicht an einem Tag erbaut. Wenn beim Mitarbeiter
Zweifel an der Richtigkeit oder Erreichbarkeit des
Ziels bestehen, sollte die Führungskraft ihm Zeit
zum Nachdenken und die Chance auf ein zweites
Gespräch geben.
Wichtig ist auch folgender Aspekt: Eine einmal getroffene Entscheidung über ein wichtiges
Ziel wird nur dann kontinuierlich verfolgt,
wenn der Mitarbeiter sich während der gesamten Zeit an das Ziel gebunden fühlt. Hier wird
der Aspekt Kommunikation oft unterschätzt.
Wenn Vorgesetzte nach einem Zielvereinbarungsgespräch das Thema für „erledigt“ halten,
begehen sie einen Fehler. Ein Nachfragen in informellen Gesprächen zwischen den vereinbarten Reports signalisiert dem Mitarbeiter: An der
Das Feedback gilt als bedeutende Moderatorvariable in der Zielsetzungstheorie. Feedback
kann wie ein Turbo wirken – und zwar wenn das
Feedback zur Zielerreichung zeitnah und sachlich vermittelt wird. In diesem Fall erhält der Mitarbeiter rechtzeitig Informationen darüber, ob er
„auf Kurs liegt“. Das ermöglicht es ihm, seine
Anstrengung und Ausdauer oder die Ausrichtung
seiner Handlungen so anzupassen, dass die Zielerreichung näher rückt. Fehlendes Feedback oder
eine Rückmeldung zur falschen Zeit hingegen
schwächen die Zielsetzungswirkung ab.
Leistungsförderlich ist ein Feedback, das
sich unmittelbar auf die Aufgabe oder auf die
Aufgabendetails bezieht. In diesem Falle richtet der Mitarbeiter seine Aufmerksamkeit auf
die Aufgabe und ihre Bewältigung, und er wird
zum Lernen angeregt. Leistungsmindernd hingegen sind Bewertungen, die sich auf die Person des Mitarbeiters (im Positiven wie im Negativen) beziehen.
Aufgaben der Führungskraft
Alexander Pifczyk, Trainer und Berater
• Der Mitarbeiter antwortet auf die Frage
seines Vorgesetzten, was er sich für das nächste
Jahr vornimmt, mit allgemeinen Formulierungen wie: „Ich will besser werden.“ Oder: „Ich
werde mehr auf Kunden zugehen.“ Oder: „Ich
werde mich noch mehr für das Unternehmen
einsetzen.“
Im ersten Fall sind Zweifel angebracht, was
der Mitarbeiter tatsächlich denkt und ob er
sich an die Zielvorgabe gebunden fühlt. Und
im zweiten Fall hat er sich kein Ziel gesetzt,
sondern nur eine Absicht erklärt. Der Mitarbeiter will „sein Bestes geben“.
Auf die steuernde Wirkung von Zielen zu setzen bedeutet als Führungskraft, dafür zu sorgen,
dass der Mitarbeiter
• das Ziel (also das angestrebte Ergebnis) vollständig akzeptiert und konkret und lebendig vor
Augen hat,
• Entscheidungen über den persönlichen Ressourceneinsatz mit Blick auf die Zielerreichung
trifft,
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Management
Forum Starnberg
Facility Management 2013
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Ziele und Feedback
Zielvereinbarungsgespräche sollen das Fundament für eine positive Entwicklung der Leistung der Mitarbeiter sein. Das setzt Offenheit,
Überzeugungskraft und eine gute Vorbereitung
seitens der Führungskraft voraus. Und nach der
Zielvereinbarung ist eine regelmäßige Kommunikation über den aktuellen Grad der Zielerreichung nötig. Zeigen Sie als Führungskraft Ihren Mitarbeitern, dass das vereinbarte Ziel weiterhin gilt und eine konsequente Zielverfolgung
wichtig ist. Mit Ihrem Feedback regen Sie Ihre
Mitarbeiter zum Lernen und zur persönlichen
Entwicklung an. Nutzen Sie diese Chance!
Alexander Pifczyk
Fazit
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All about
Sourcing
22
Management
1. Februar 2013
SCOPAR
V
Das Führungs-Kompetenzenmodell
iele Unternehmen haben ihre eigenen
Kompetenzmodelle entwickelt. Jeweils
mit unterschiedlicher Akzentuierung.
Mal ist der durchsetzungsfähige Macher gefragt,
der notfalls mal Härte zeigen kann, dann wieder
der kommunikative Moderator, dann die leidenschaftliche Führungskraft als Coach / Mentor für
die Mitarbeiter. Auch werden schon spezifisch
weibliche Fähigkeiten wie Empathie und Integrationsfähigkeit bei Führungskräften der Zukunft verlangt.
Weil erwachsene Menschen und ihre Verhaltensmuster nur schwer veränderbar sind, stehen
viele Unternehmen vor dem Problem, solche
Menschen mit den oben beschriebenen Fähigkeiten zu finden oder ausbilden zu müssen, bzw.
Anforderungsprofile für kommende Generationen von Mitarbeitern zu erstellen, die als Maßstab für zukünftige Recruiting- oder Entwicklungskonzepte dienen.
Zur Lösung des Problems ist es notwendig, eine möglichst hohe Kongruenz der Kompetenzen
und Fähigkeiten mit den erwarteten SchlüsselQualifikationen herzustellen, die das Unternehmen benötigt. Oft allerdings misslingt die Suche
nach dem richtigen Kandidaten, weil die Unternehmen die beschworene Bewerberpersönlichkeit (die sog. „eierlegende Wollmilchsau“) suchen, die gar nicht existiert. Die Verantwortlichen
müssen sich darüber klar sein, welche Anforderungen an einen Bewerber gestellt werden müssen und welchen Mehrwert dieser bringen soll.
Stellensuchende sollten zunächst hinterfragen, ob
die Stelle wirklich zu ihnen passt. Die Erfahrungen zeigen uns immer wieder, dass Bewerber
sich hervorragend „verkaufen“ können, aber eigentlich dem Anforderungsprofil gar nicht entsprechen. Der damit verbundene Produktivitätsschwund führt schnell zu Frust auf beiden Seiten.
Eine DPG-Studie von Prof. Dr. Manfred Amelang belegt, dass nur jeder siebte neu eingestellte
Mitarbeiter zu 100 Prozent den Erwartungen des
Unternehmens entspricht!
Die Führungspersonen erfolgreicher Unternehmen haben längst erkannt, dass nur BauchGefühl und vermutete Menschenkenntnis nicht
mehr ausreichen, um die Fähigkeiten sowie speziellen Eignungen eines (potentiellen) Mitarbeiters für eine Stelle sicher zu bewerten. Es
1/13
Februar 2013
3,60
All about
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Sourcing
Lieferanten Logistik Länder
Kostenanalyse
Lieferketten
Einkauf in China
Kompetenzmodelle
Produktkostenanalyse ist ein
Werkzeug, um mit dem Lieferanten auf Augenhöhe über
Optimierungsansätze zu diskutieren und Fortschritte zu vereinbaren. Doch wer es nur als
Druckmittel einsetzt, verfehlt
das Ziel. Ein Leitfaden soll zur
Orientierung dienen.
Die Organisation einer globalen Supply Chain – mit Material-Lieferanten, Lohn-Fertigungen, Logistik-Dienstleistern –
gleicht immer mehr einer komplexen Jonglier-Nummer. Mit
einem Supply Chain Control
Tower gelangt das Produkt
pünktlich zum Kunden.
Den attraktiven Einkaufskonditionen in China stehen erhebliche Risiken durch Qualitäts- und Zuverlässigkeitsprobleme gegenüber. Ein gut
strukturiertes Qualitäts- und
Lieferantenmanagement ist
Voraussetzung für den risikobewussten China-Einkauf.
Unternehmen suchen den idealen Mitarbeiter. Eine möglichst
hohe Kongruenz der Kompetenzen und Fähigkeiten des Bewerbers mit den erwarteten
Schlüssel-Qualifikationen im Unternehmen herzustellen könnte
helfen, die passenden Mitarbeiter schneller zu finden.
Seite 6
Seite 8
Seite 10
Seite 22
Virtuelle Bibliothek
Prozessoptimierung
(WNNNOGPV-QP\GRVG
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Auf Touren
Entscheider im Einkauf erwarten Preiserhöhungen für Energie, Industriemetalle, Transporte
ie Einkaufsmanager der
größten Unternehmen
in der DACH-Region
(Deutschland, Österreich, Schweiz)
rechnen mit weiterhin steigenden
Preisen für Energie, Industriemetalle und Transporte. Dies zeigt der
Spring Procurement-CPF (Commodity Price Forecast), der zum
zweiten Mal vom Beratungshaus
Spring Procurement in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsuniversität Wien durchgeführt wurde.
Bei dieser Preisprognoseumfrage
werden Einkaufsmanager über
die Einschätzung zur Rohstoffund Transportpreisentwicklung der
nächsten sechs bzw. zwölf Monate
befragt.
Laut Einschätzung der Einkaufsmanager wird der stärkste Anstieg
in den nächsten sechs Monaten im
Energiebereich beim Strompreis
(+6%) erwartet, aber auch die Preise für Rohöl (+4%) und Erdgas
(+4%) werden leicht höher erwartet. Bei den Industriemetallen sehen die Einkaufsmanager auch
weiterhin einen grundsätzlichen
Anstieg voraus. Aluminium-, Kupfer-, und Stahl-Preise werden demnach leicht steigen (+2-3%). Blei
D
E-Procurement
Anzeige
D
Steigende Preise
Literaturbeschaffung
Energie, Industriemetalle, Transporte werden 2013 teurer
(+5%) und Nickel (+7%) werden
stärker steigend erwartet. Bei den
Edelmetallen soll Platin zulegen
(+7%). Auch Silber und Gold werden in der ersten Jahreshälfte teurer (+4-5%), in der zweiten Jahreshälfte erwartet man hier allerdings
fallende Preise. Bei Palladium
wird bei zunächst stagnierenden
Preisen ein 5%-iger Anstieg in der
zweiten Jahreshälfte vermutet.
Bei den Agrarrohstoffen werden
bis Mitte 2013 die Preise für
Baumwolle (-3%), Orangensaft
(-4%), Schweinefleisch (-3%) und
Sojabohnen (-2%) fallen. Kaffee
und Kakao sollen erst stagnieren,
sich in der zweiten Jahreshälfte
aber um jeweils um 5% verteuern
Bemerkenswert ist die Einschät-
Premiummarken im Aufwind
zung der Befragten zu den Rohstoffen Hafer, Holz, Mais und
Weizen. Hier wird zunächst mit
steigenden Preisen gerechnet (Hafer +7%, Holz +9%, Mais +8%,
Weizen +5%), in der zweiten
Jahreshälfte rechnet man jedoch
bei diesen Rohstoffen wieder mit
Rückgängen. Auch bei sonstigen
Rohstoffen ergibt sich ein differenziertes Bild: Die Preise für Ethylen
(+5% in den nächsten sechs Monaten), (Mono-)Ethylenglycol (+5%)
und den Kunststoffen (PE +6%,
PET +1%, PP +4%) werden steigend erwartet. Die Einkaufsmanager rechnen bei Natriumhydroxid
mit verhältnismäßig stark fallenden Preisen (-10%). Auch Benzol
(-6%) und Methanol (-4%) sollen
sich in der zweiten Jahreshälfte
verbilligen.
Bei den Preisen der meisten
Transportarten gehen die Einkaufsmanager von moderaten Steigerungsraten (LKW +4%, Luft +3%,
Seeschiff +1%) in den nächsten
sechs Monaten aus. Die größten
Erhöhungen erwartet man bei der
Bahn. Hier sehen die Experten in
den nächsten sechs Monaten eine
Verteuerung um 8% voraus.
Berlin – Das DIW sieht für dieses Jahr
das BIP um 0,9 Prozent steigen. Im
kommenden Jahr sei dann sogar ein
Wachstum von mehr als zwei Prozent
möglich. Die Wirtschaft in Deutschland kommt aus Expertensicht bald
wieder auf Touren. Aufgrund der
anziehenden Weltkonjunktur ist ein
Anstieg der Exporte zu erwarten.
Fusion vor dem Aus
Brüssel/Atlanta – Die Wettbewerbshüter haben den US-Konzern UPS und
die TNT Express darüber informiert,
dass sie den Zusammenschluss der
beiden Unternehmen ablehnen werden. Damit steht die Fusion der beiden Logistikkonzerne vor dem Aus.
UPS wollte den Konkurrenten TNT für
5,2 Mrd. Euro übernehmen.
Konjunkturpaket
Tokio – Die neue japanische Regierung will ihrer Wirtschaft mit einer
Konjunkturspritze von umgerechnet
173 Milliarden Euro aus der Rezession
helfen. Das beschlossene Paket soll
das BIP um 2 Prozentpunkte anheben und 600 000 neue Arbeitsplätze
schaffen.
LogiMAT
Intralogistik ohne Umwege
S.16
BMW, Audi und Daimler haben 2012 so viele Autos verkauft wie nie zuvor
11 Prozent mehr als im Rekordjahr
2011. Auf dem zweiten Platz findet
sich inzwischen Audi: Die VWTochter setzte vergangenes Jahr
rund 1,455 Millionen Autos ab
(+11,7 Prozent) und zog damit am
Konkurrenten Daimler vorbei, der
bei den Marken Mercedes-Benz,
Smart, AMG und Maybach im vergangenen Jahr auf 1,42 Millionen
Autos kam.
Vor allem in China haben die
Schwaben anders als die Konkurrenz zu kämpfen. Während Audi
erstmals mehr als 400.000 Autos
im Reich der Mitte verkaufte
und damit ein Jahresplus von fast
30 Prozent einfuhr, und BMW nach
einem Zuwachs von 40 Prozent mit
rund 326.000 ebenfalls einen neuen
Rekordwert vermeldete, konnte
Daimler im Gesamtjahr nur ein
schmales Plus von 1,5 Prozent auf
196.211 Autos verbuchen.
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Postvertriebsstück DPAG, Entgelt bezahlt
ie drei deutschen Nobelhersteller profitieren weiter von der ungebrochenen
Nachfrage nach teuren Autos vor
allem in Asien und Nordamerika.
Gemessen an den Verkaufszahlen
fährt BMW im Dreikampf mit Audi
und Daimler weiter unangefochten
an der Spitze. Die Münchner lieferten 2012 weltweit 1,845 Millionen
Autos der Marken BMW, Mini
und Rolls-Royce aus. Das sind fast
Menschen und ihre Verhaltensmuster sind nur schwer veränderbar
Kompetenzen, die Menschen im Wettbewerb erfolgreich machen
mangelt also daran, zwischen den Anforderungen
der Stelle und dem Potenzial der Bewerber / Kandidaten eine Deckungsgleichheit herstellen zu
können. Immer mehr Unternehmen setzen deshalb vor / während der Stellenbesetzung moderne
und wissenschaftlich basierte (Online-)ProfilingVerfahren ein, um teuere Fehlbesetzungen zu vermeiden und um den bestmöglichen Job Match
der Schlüsselanforderungen zu erreichen.
Der Begriff Schlüsselanforderungen beschreibt die Leistungsnachfrage – also die Anforderungen des Unternehmens an die Mitarbeiter.
Zu den vier wichtigsten zählen heute:
• Aufgabenbezogenes Wissen und Können
• Relevante Arbeitsmethoden beherrschen
• Adäquaten Umgang mit Menschen pflegen,
• Prozesse verstehen; antizipativ und vernetzt
denken können.
Der Begriff Kompetenzen beschreibt das Leistungsangebot, das Führungskräfte und Mitarbeiter anbieten können. Das sind im Wesentlichen
ihre Fähigkeiten / Talente, Eigenschaften und die
mentalen Einstellungen.
Nach dem Führungs-Kompetenzenmodell von
Scheibl & Schust sind vier Basis-Kompetenzen
notwendig, um gegenüber den Herausforderungen im Berufs- als auch Privatleben bestehen zu
können (siehe Abb.)
Die Führungs- und Handlungskompetenz wird
dabei abgesteckt durch die fünf situativen Determinanten des persönlichen, aktiven Verhaltens
Führungs-Kompetenzenmodell nach Scheibl & Schust
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Die nächste Ausgabe März 2013 erscheint am 01.03.2013.
(Anzeigenschluss: 31.01.2013, DU: 07.02.2013)
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Mitarbeiter sich optimal entfalten können.
Zu stark verbreitet sind aber immer noch
Verhaltensweisen der Führungskräfte, die das
„Arbeiten verordnen“ und nach dem patriarchalischen Macht-Prinzip führen und
demotivierend und auf Dauer krankmachend sind
(Müssen!):
K Zwang. Der Vorgesetzte handelt nach dem
Motto: „Tu’ was ich sage, sonst werde ich dir
Beine machen“, oder so gesagt: „Funktioniere,
dann bleibst du ungeschoren!“
K Ködern. Der Vorgesetzte folgt dem Slogan:
“Tu’, was ich sage, sonst schadest du dir selbst.“
Oftmals kann man sich hinter Belohnungs- und
Bestrafungsinstrumenten verstecken. Hierzu gehören persönliche Gehaltszulagen, Gehaltserhöhungen, zusätzliche Überstunden.
K Verführen. Dieses Verhalten hat das Ziel,
die Ziele des Unternehmens oder des Vorgesetzten in die Gedankenwelt des Mitarbeiters
„hinein zu schleusen“. Er soll sich mit dem
Unternehmen identifizieren, nach dem Motto:
„Wir sind die Nummer eins auf dem Markt, und
du bist der Größte, wenn du dich mit uns identifizierst.“ Ein derartiges System ist häufig als
Ersatz für ein schwaches Selbstbewusstsein gedacht und wirkt letztlich entmündigend auf den
Mitarbeiter. Prof. Günter H. Schust
und der mentalen Einstellung und Fitness zur
Umsetzung.
A Wissen und Können (Kenntnisse, Fertigkeiten und Talent)
F Wollen (persönliche Motivation und Einstellung zur Leistung)
A Dürfen (persönliche Lebens- und Arbeitssituation, Freiraum)
K Müssen (Aktuelle Arbeits-, Führungs- und
Privatverhältnisse)
Hieraus ergeben sich für die Führungskraft
Möglichkeiten, um auf den Mitarbeiter einzuwirken und die Qualität im DENKEN und TUN
zu überdenken sowie permanent zu verbessern
und zu kommunizieren. Allein die Führungs- und
Handlungs- bzw. Umsetzungskompetenzen bestimmen dabei den Grad des Erfolges. Wenn also
die Führungskraft positiv auf den Mitarbeiter einwirkt und ihn nicht nur als „Arbeitskraft“ sieht,
kann sie den persönlichen Erfolg und den Unternehmenserfolg maßgeblich mit beeinflussen:
• Die Leistungs-/Umsetzungsfähigkeit (Wissen und Können), z.B. durch Weiterbildungs- /
Potenzialentwicklungsmaßnahmen;
• Die Leistungsbereitschaft (Wollen), durch
individuellen Führungsstil und leistungsfördernde Anreiz- und Beteiligungssysteme;
• Der Leistungsmöglichkeit (Dürfen statt
Müssen!), durch Arbeitsplatz- und Arbeitszeitgestaltung und entsprechend flexible Organisationsformen, die die Voraussetzung dafür sind, dass die
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R
Sourcing
Management
9. Juli 2008
17
Rhetorik
Die Bezahl-Strategie
Verhandeln ist wie Verkaufen eine Technik, die trainiert werden kann – Wie beim Tennis werden die Bälle mit klarem Ziel geschlagen
gehen, dass etwas so oder so ist. Vermeiden Sie
auch in dieser Phase der Präsentation eine Auseinandersetzung mit den Argumenten des Gegenübers. Diese findet im vierten Gesprächsabschnitt statt. Jetzt erst wird argumentiert. Jetzt
kann es auch zu deutlichen Meinungsunterschieden kommen. Das Wort Nein ist auch in dieser
Phase tabu. Meiden Sie es. Ganz gleich, wie
stark Sie die Argumente des Gegners ablehnen,
lassen Sie sich nicht zu einem Nein hinreißen.
eden ist Gold, wenn es um Mitarbeiterführung und Verhandlungen geht. Das
richtige Wort zum richtigen Zeitpunkt
bricht das Eis. Es kann die entscheidende Wendung in einer angespannten Situation bringen.
Jede Verhandlung ist im Kern ein Gespräch. Für
dieses gelten die klassischen Regeln der mitmenschlichen Kommunikation. Dazu gehört
auch, dass es oft an einem selber liegt, wenn der
Partner etwas nicht versteht. Bei Verhandlungen
sollte einem klar sein, dass die Zielerreichung
von der eigenen Vorbereitung und Strategie abhängt. Jedes Gespräch findet in Phasen statt. Wer
Ganz gleich wie berechtigt es auch sein mag. Ein
Nein würde bei dem Gesprächspartner zu einer
inneren Blockade führen, die das weitere Verhandeln nur schwieriger macht. Sagen Sie lieber
gar nichts oder sinnfreie Äußerungen wie „aha“,
„nunja, das sehe ich nicht ganz so“ oder
„mhmh“. So bleiben Sie in Kontakt und können
weitere Überzeugungsarbeit leisten. Es ist auch
nicht sinnvoll, die Argumente ihres Gesprächspartners, die eindeutige Fehler aufweisen oder
einfach unlogisch sind, zu widerlegen. Lassen
Sie sich nicht dazu hinreißen, denn dann steht ihr
Verhandlungspartner als Esel da. Das macht ihn
eher störrisch und Sie haben wieder nichts ge-
Das Nein ist immer tabu
„Vermitteln Sie die eigene
Ausstrahlung und Wärme“
richtig beginnt, kann oft auch besser zu einem
guten Abschluss kommen. Der Beginn ist die
Begrüßung. Hier gilt es selbstbewusst und in jedem Fall freundlich und zuvorkommend aufzutreten. Je besser die Stimmung desto offener
wird der Partner sein. Nicht jeder bevorzugt langen Small Talk, doch es empfiehlt sich durchaus
in dieser Phase etwas persönliches zu sagen, das
nichts mit der späteren Verhandlung zu tun hat.
Versuchen Sie ihr Gegenüber psychologisch einzuschätzen. Oft kommt uns ein Geschäftspartner
nur deshalb so steif und cool entgegen, weil er
denkt, dass wir das von ihm so erwarten. Wenn
Sie auf geschickte Weise deutlich machen könnnen, dass für Sie das „Geschäft“ letztlich auch
nur ein kleiner Teil des Lebens ist, sie gewissermaßen über den Dingen stehen und nicht alles so
überaus ernst nehmen, dann wandelt sich oftmals auch bei dem Gesprächspartner die Anspannung, die er vor diesem wichtigen Meeting
aufgebaut hat. Ziel dieser ersten Phase der Begrüßung sollte es sein, dass Sie eigene Ausstrahlung vermitteln und mit Wärme und Menschlichkeit den Boden bereiten für alles spätere.
Niemals darf in dieser Phase die Etikette aus den
Augen verloren werden. Freundlichkeit und
Lockerheit ja, aber um Himmels willen kein Stilbruch. Sie dürfen nicht zu persönlich werden.
Die Themen müssen im Rahmen dessen bleiben,
was im geschäftlichen Bereich üblich ist. Die
zweite Phase des Gesprächs ist nach dem klassischen Modell durch E wie Erfragen gekennzeichnet. Sie sind im Vorteil, wenn Sie nun ihrem Gegenpart freien Lauf lassen. Wenn er von
selbst loslegt, umso besser. Ihre Aufgabe ist es,
zuzuhören, die Argumente aufzunehmen oder
Einzelheiten durch Nachfragen zu erfahren. Lassen Sie den Verhandlungspartner reden und den
Anfang machen. Stoppen Sie ihn nicht. Er soll
sich im wahrsten Sinne des Wortes „leer reden“.
Wenn Sie an manchen Punkten am liebsten sofort Gegenargumente loswerden wollen, tun sie
es nicht. Nur, wenn ihr Gesprächspartner ohne
Widerstand sprechen kann, wird er das sagen,
was er wirklich will. An dieser Stelle sind Einsprüche ihrerseits kontraproduktiv. Durch aufmerksames Zuhören stärken Sie vielmehr sein
Selbstbewusstsein und zeigen ihm, dass es ihnen
wichtig ist, was er zu sagen hat. Diese persönliche Wertschätzung schafft ein gutes Klima für
die späteren Verhandlungsphasen. Zudem können Sie in dieser Spanne in Ruhe auf den Men-
„Ihr Partner muss ohne
Gesichtsverlust gehen können“
Mit überlegter Taktik, Ausstrahlung und Energie wird der Verhandlungserfolg gesichert
Nie die Etikette vergessen
Neu aufgelegt im Juni 2008
Dreiteiliges Standardwerk
Phasenmodell der Verhandlung
B..... Begrüßen...............Etikette, eigene Ausstrahlung
E..... Erfragen.................Wertschätzung, „leer reden” lassen
Z..... Zeigen....................eigene Standpunkte darlegen
A..... Argumentieren......Austausch der Argumente
H..... Handschlag............Ergebnis besiegeln
L..... Loben.....................positiver Abschluss
schen achten, der ihnen etwas erzählt und damit
seine Persönlichkeit viel besser kennenlernen.
Versuchen Sie herauszuhören, was ihm besonders wichtig ist, welche Argumente er wiederholt und was bei ihm an oberster Stelle steht.
Wenn er sich leergeredet hat, dann kann er ihren
Argumenten danach viel besser Aufmerksamkeit
schenken, als wenn Sie sich schon am Beginn
des Gespräches über Details auseinandersetzen.
Die dritte Phase heißt nun Z
wie Zeigen. Jetzt sind Sie an
der Reihe. Wenn ihr Gesprächspartner alles gesagt
hat, dann können Sie in Ruhe
darlegen, wie Sie die Sache
sehen. Formulieren Sie ihren
Standpunkt immer mit den
richtigen Worten und vermeiden Sie Botschaften, die im
Widerspruch zu den Zielen
des Verhandlungspartners stehen. Sagen Sie nicht „das ist
alles Mumpitz, was Sie da berechnet haben“, sondern besser schlicht „aus meiner Sicht
betrachtet könnte der Faktor
etwas niedriger ausfallen“.
Stellen Sie immer hervor,
dass es ihre Meinung ist, dass
Sie davon
aus-
wonnen. Eine taffe Verhandlungsstrategie betont
die weichen Elemente des Miteinanders. Nehmen Sie sich zurück, dann gewinnen Sie. Ihr
Partner muss ohne Gesichtsverlust aus der Verhandlung herausgehen können. Bauen Sie immer eine Brücke auf, die es dem Gesprächspartner erlaubt, einzulenken. Vergewissern Sie sich
an dieser Stelle, dass das Ergebnis der Verhandlung für beide Seiten klar und eindeutig ist.
Manchmal reicht ein Handschlag aus, um die Einigung zu dokumentieren. Oft muss die schriftliche Fixierung des Ergebnisses vereinbart werden. Beim Abschluss des Gespräches und der
Verabschiedung ist es wichtig, noch einmal etwas Positives zu betonen. Auch, wenn die Verhandlung nicht ganz so gelaufen ist, wie Sie es
erhofft haben, ist es immer besser mit einem netten Satz auseinanderzugehen. Wie heißt es so
schön: Man trifft sich immer zweimal im Leben.
Link-Tipps
http://tinyurl.com/6f6ahe
In dem 36 minütigen Videoausschnitt
aus dem Vortrag „Angewandte Rhetorik“ von Professor Dr. G. Lange werden einige interessante Aspekte in
kurzweiliger Form präsentiert.
http://tinyurl.com/6887dq
Gerhard Reichel vom Institut für Rhetorik vermittelt in seinem Vortrag
„Martin Luther King Rhetorik“ Basiswissen. Das Video ist 1 Stunde 43 Minuten lang.
http://tinyurl.com/5mjom8
Was ist Rhetorik? Diese Frage wird in
diesem Grundlagenartikel auf den
Seiten der Universität Tübingen glasklar beantwortet.
All about
ISSN 1866-9603
6. Jahrgang 2013
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Herausgeber: Ulrich Abele
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Stefan Fischer, Thomas Otto, Alexander
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für Entscheider im Einkauf. Das Heft
erscheint 9x jährlich. Der jährliche
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(Auslandspreis auf Anfrage). Das Abonnement verlängert sich automatisch um
ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen
vor Ablauf schriftlich gekündigt wird.
Leichter Anstieg
Kapazitätsauslastung im Jahr 2012 unter 85 Prozent
n Deutschland wurden im
Dezember 3,1 Millionen
Tonnen Rohstahl hergestellt.
Insgesamt wurden 2012
42,7 Millionen Tonnen und
damit vier Prozent weniger
hergestellt als im vorangegangenen Jahr. Dies entspricht
weitgehend den Erwartungen
vom September (42,5 Millionen Tonnen). Die (effektive) Kapazitätsauslastung in
Deutschland lag 2012 bei Rohstahlproduktion geht im Jahr 2012 um 3,7% zurück
84 Prozent. Damit wurde –
ten. Weltweit dürften die Rohstahlkapazitäten
das Krisenjahr 2009 ausgenommen – zum ersten
2012 effektiv zu 79 Prozent ausgelastet gewesen
Mal seit 1996 die 85-Prozent-Marke unterschrit-
sein. Zuletzt haben sich die Anzeichen für eine
Stabilisierung der Stahlkonjunktur verdichtet:
Im Dezember ist die Rohstahlproduktion um
1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat
gestiegen. Im letzten Jahresviertel ergab sich mit
10,2 Millionen Tonnen ein Zuwachs von einem
knappen Prozent. Zuvor war die Erzeugung vier
Quartale in Folge im Jahresvergleich zurückgegangen. 2013 rechnet die Wirtschaftsvereinigung
Stahl nach wie vor mit einer weitgehend stabilen
Produktion mit Tendenzen zu einer leichten Aufwärtsbewegung (43,0 Millionen Tonnen), aber
noch nicht mit einer durchgreifenden Erholung.
www.stahl-online.de
Gesundheit
A
Betriebliche Förderung
IHKs unterstützen Unternehmen mit Online-Checkliste
lleine durch Krankheitsfälle entstehen den
Unternehmen in Deutschland pro Jahr Produktivitätsausfälle in Höhe von rund 129 Milliarden Euro, wie eine Studie der Felix-BurdaStiftung errechnet hat. Ein riesiges Volumen, das
nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin zu 30 bis 40 Prozent
durch eigene Maßnahmen der Betriebe vermeidbar wäre. „Es muss im eigenen Interesse eines jeden Unternehmens liegen, Gesundheitsförderung
für die Mitarbeiter zu betreiben“, bringt es Kurt
Grieshaber, Präsident der für Baden-Württemberg
in Sachen Gesundheitswirtschaft federführenden
IHK Hochrhein-Bodensee, auf einen Nenner. Um
die betriebliche Gesundheitsförderung auch für
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23
Rohstahlproduktion
Impressum
All about Sourcing
Sourcing
Service
1. Februar 2013
die Zielgruppe der kleinen und mittelständischen
Unternehmen (KMU) in den Fokus zu rücken, haben die baden-württembergischen Industrie- und
Handelskammern in Kooperation mit der Wissenschaftlichen Hochschule Lahr (WHL) eine indikatorenbasierte Checkliste „Gesundheitsbewusster Betrieb“ für ihre Mitgliedsunternehmen entwickelt. Anhand einer Checkliste kann jedes Unternehmen kostenlos überprüfen, wie weit die eigenen Aktivitäten im Vergleich zu anderen Unternehmen fortgeschritten sind.
Checkliste „Gesundheitsbewusster Betrieb“
www.gesundheitsbewussterbetrieb.de
Timocom
I
Weiter Laderaumüberschuss
Frachtanteil auf dem Transportmarkt weiter unterdurchschnittlich
m 4. Quartal hat sich das
TimoCom Transportbarometer sehr sprunghaft präsentiert und damit ein Abbild
des kompletten Jahres gezeigt. Der Frachtanteil auf
dem europäischen Transportmarkt ist weiter unterdurchschnittlich. Dennoch
endet 2012 versöhnlich und
mit einem Hoffnungsschimmer für dieses Jahr.
Nachdem der September
mit einem Fracht- zu Laderaumverhältnis von 53:47 zu Timocom-Transportbarometer im 4. Quartal 2013
Ende gegangen war, konnte
Transportbarometer für beide Monate mit
man darauf hoffen, dass das Schlussquartal
60:40 sogar dasselbe Verhältnis. Doch im letzebenfalls mit einem Frachtüberschuss starten
ten Jahr konnte der Septemberwert nicht gehalwürde. In den vergangenen Jahren waren die
ten werden. Von den 53 Prozent Frachtanteil
September- und Oktoberwerte fast immer idenblieben im Oktober lediglich 48 Prozent übrig.
tisch. So endete das 3. Quartal 2010 mit einem
Im Transportmonat November ging es erwarVerhältnis von 68:32 und das 4. Quartal begann
tungsgemäß noch einmal kräftig nach unten.
mit 69:31. Ein Jahr darauf zeigte das TimoCom
Nur 38:62 betrug das Verhältnis von Frachtangeboten zu verfügbarem Laderaum. Die ersten beiden Monate dieses Quartals lagen weit
unter Vorjahresniveau. Im Jahr 2011 war der
Frachtanteil noch bis zu 12 Prozentpunkte höher, 2010 lag er sogar bis zu 25 Prozentpunkte
über den Vergleichswerten dieses Jahres. Im
Dezember ging es um ganze zehn Prozentpunkte nach oben und das Verhältnis von Frachten
zu Laderäumen lag mit einem Wert von 48:52
erstmals über dem Vergleichswert aus dem
Vorjahr (44:56 in 2011). Diesen Schwung gilt
es nun mitzunehmen.
Das Schlussquartal 2012 zeigte ein Abbild
des kompletten Jahres. In dessen Verlauf folgte
auf jede positive Nachricht im nächsten Monat
gleich wieder eine negative, doch auch auf jeden schwächeren Monat folgte sofort wieder
ein besserer. 2012 war im wahrsten Sinne des
Wortes ein Auf-und-ab-Jahr.
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Fas
N
d
n
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S
Halle 6,