Hans Kägi gibt seinen Abschied als Kommandant

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Hans Kägi gibt seinen Abschied als Kommandant
GZA/PP 8048 Zürich
30. Jahrgang
Donnerstag, 9. Januar 2014
Nr. 1/2
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Hans Kägi gibt seinen
Abschied als Kommandant
«Das Schützenhaus brennt!»,
lautete der Alarm. Doch als
der Küsnachter Feuerwehrkommandant Hans Kägi beim
Schützenhaus ankam, wurde
ihm schnell klar, zu löschen
gab es nichts – höchstens
den Durst. Nach 22 Jahren
bei der Feuerwehr wollten
ihn die Kollegen gebührend
verabschieden.
Philippa Schmidt
Unter einem Baldachin aus Wasserfontänen schritt Kägi – gut geschützt
durch einen Regenschirm – dem
Schützenhaus entgegen, die Rührung
ob der gelungenen Überraschung war
ihm anzusehen. Alle waren sie gekommen und alle hatten sie dichtgehalten: die gesamte Küsnachter Feuerwehr inklusive Fuhrpark, der Seerettungsdienst
Küsnacht-Erlenbach,
die Kommandanten der benachbarten
Feuerwehren, der Küsnachter Polizeichef, die Veteranen sowie Gemeindepräsident Markus Ernst (FDP) und die
Gemeinderäte Noldi Reithaar, Ueli
Schlumpf und Martin Schneider (SVP).
Vor Ort war natürlich auch Thomas
Bürgin, der das verantwortungsvolle
Amt des Feuerwehrkommandanten
zum 1. Januar von Hans Kägi übernommen hat.
Eingeweiht war auch Kägis Ehefrau Monika: Damit der Gatte nicht
auf falsche Ideen kam, hatte sie den
Abend im Terminkalender fürs gemeinsame Pizzaessen reserviert. Den
Pizzaschmaus mussten die Kägis spä-
Foto: Philippa Schmidt
Künstlerin an Ball und Puck
wird mit Sportpreis geehrt
Feucht-fröhlich: Der scheidende Kommandant Hans Kägi wird bei seiner
Foto: P.Schmidt
Verabschiedung standesgemäss empfangen.
ter nachholen. Ganz von der Hand zu
weisen war der Alarm mit dem Feuer
übrigens nicht: Auf der Wiese neben
dem Schützenhaus hatte die Feuerwehr einen kleinen Brand simuliert.
Glaubwürdig war der fingierte Alarm
zudem, da Hans Kägi davon ausging,
dass die Verabschiedung einen
Abend später stattfinden werde. «Ja,
die Überraschung ist wirklich geglückt», schmunzelte der scheidende
Kommandant beim Glühwein-Apéro.
Und noch weitere Überraschungen
sollten auf den Feuerwehrchef warFortsetzung auf Seite 5
Da konnte sogar eine Powerfrau wie Kathrin Lehmann ihre Rührung
nicht ganz verbergen: Am Neujahrsapéro der Gemeinde Küsnacht wurde
die weltweit einzige Frau, die sowohl im Fussball als auch im Eishockey
den Europapokal gewinnen konnte, mit dem Sportpreis der Gemeinde
Küsnacht ausgezeichnet. Gemeindepräsident Markus Ernst (FDP, links)
und Gemeinderat Martin Schneider (SVP, rechts), der als Sportfreund
und -förderer die Laudatio hielt, überreichten Lehmann in der Heslihalle
Urkunde und Blumenstrauss. Angefangen hatte die sportliche Laufbahn
der Ausnahmeathletin auf der KEK und auf den Fussballplätzen des FC
Küsnacht. Lehmann zeigte nicht nur durch das Tragen eines SCK-Trikots,
sondern auch dadurch, dass sie bei den Klängen des Küsnachters Carlo
Brunner eifrig mitwippte, Heimatverbundenheit. Doch trotz all der Meister-, Europacuptitel und Olympiateilnahmen, ein Ziel hat Katrin Lehmann nie erreicht. «Das Küsnachter Schüeli konnte ich nie gewinnen»,
erzählt sie schmunzelnd und ergänzt: «Das ist ein wenig ein Stachel im
Fleisch.» Da kommt der Sportpreis als Ausgleich dazu doch gerade recht.
(phs.)
Artikel Seite 4
Widerstand gegen Entlastungsroute
Blick zurück
Eisiges Schnuppern bei den Curlern
717 Unterschriften hatten Petitionäre gegen Tempo 50 auf der
Seestrassen-Entlastungsroute gesammelt. Die Seestrassen-Sanierung startet am 13. Januar, wie es auf der Entlastungsroute
weitergeht, war bei Redaktionsschluss noch unklar.
Seite 3
Ein Felssturz, eine Bootstaufe, der Spatenstich für das WPZ
Blumenrain, WM-Silber für den Goldküsten-Hockeyaner Luca
Cunti, eine neue Konstellation im Küsnachter Gemeinderat:
der Rückblick auf die Menschen und Emotionen 2013. Seite 9
Unsere Autorin, eine blutige Anfängerin, lernte nicht nur viel
Neues beim Curling, sondern hatte auch viel Spass dabei.
Wer selbst einmal übers Eis sliden und wischen will, hat am
16. Januar auf der KEK Gelegenheit dazu.
Letzte Seite
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2
Stadt Zürich
Nr. 1/2
9. Januar 2014
AKTUELL
Zürich feiert 400 000. Einwohner
Von der Öffentlichkeit unbemerkt wächst Zürichs Bevölkerung in diesen Tagen auf
über 400 000 Personen an.
Gross gefeiert wird später –
denn fertig gerechnet und
überprüft ist frühestens
Ende Februar.
Lorenz Steinmann
Erstmals seit 1973 hat Zürich wieder
über 400 000 Einwohner. Extrapoliert auf die Zahlen, die Statistik Zürich quartalsweise herausgibt, wird
die magische Grenze in diesen Tagen
überschritten. Doch da Statistik Zü-
rich mit einem relativ alten Berechnungssystem arbeitet, stehen total
verlässliche Zahlen erst in einigen
Wochen zur Verfügung, wie es auf
Anfrage heisst. Der ausführliche
Quartalsbericht wird jeweils gut zwei
Monate später veröffentlicht, also frühestens Ende Februar.
Das ist – sinnbildlich gesprochen
– wie wenn man von einem fernen
Planeten auf die Erde schauen würde. Weil das Licht so lange hat, würde man noch Dinosaurier herumtollen sehen. So arg verspätet geht es in
Zürich natürlich nicht zu und her.
Immerhin hat das Präsidialdepartement schon einiges in die Wege geleitet, um dem 400 000. Zürcher oder
der 400 000. Zürcherin eine gebüh-
rende Ehrung zu erweisen, wie es
heisst. Primär gehe es aber darum,
den Schritt zur 400 000-EinwohnerStadt zu feiern.
Vorgehen durchaus korrekt
Das kann schliesslich auch verspätet
geschehen und wäre immer noch
korrekt, auch wenn Zürich dannzumal schon gut 401 000 Einwohner
zählen wird.
1962 zählte Zürich eine Bevölkerung von rund 440 000. Experten
rechnen damit, dass diese Zahl frühestens 2025 wieder erreicht werden
könnte. Einfach ist der Vergleich mit
früheren Zahlen nicht. Denn seit
1970 hat in der Stadt Zürich die
durchschnittliche Wohnfläche pro
Person um 11 Quadratmeter zugenommen. Heute beansprucht ein Einwohner im Mittel rund 41 Quadratmeter Nettowohnfläche. Somit hat
der Wohnflächenverbrauch seit 1970
um rund 40 Prozent zugenommen.
Das bedeutet massiv mehr Wohnfläche bei gleicher Einwohnerzahl.
Peinlichkeiten aus dem Weg gehen
Ist sie schon die 400 000. Zürcherin? Unser Foto vom 7. Januar zeigt den
Eingang zum Personenmeldeamt Kreis 4. Weil die Datenauswertung dauert, erfolgt die Ehrung erst lange nach Erreichung der «Schallgrenze». ls.
Einen Vorteil hat die verspätete Feier
der Stadt Zürich: Peinlichkeiten wie
in Winterthur können vermieden
werden. Dort wurde zwar fast zeitgenau die 100 000. Person – eine Dame
– gefeiert. Diese reiste aber wenig
später wieder ab. Sie hatte einen
Temporärjob als sogenannte Tänzerin angenommen.
Bauentscheid FIFA-Museum: Ja, aber ...
Die Fifa hat kurz vor Weihnachten und nach langem
Warten die Baubewilligung
für das Museum am Tessinerplatz erhalten. Bauen
darf sie aber erst, wenn
sie ein Verkehrskonzept für
Reisecars erarbeitet hat.
Kurz vor Weihnachten erhielt die
Bauherrschaft, die Swiss Life AG,
endlich den 33-seitigen Bauentscheid. Doch bis Baubeginn für das
schon im April 2013 vorgestellte
FIFA-Museum dauert es noch. Denn
die städtische Bausektion mit den
Stadträten André Odermatt, Ruth
Genner und Andres Türler hat der
Swiss Life respektive der Fifa eine
beschwerliche Hausaufgabe gestellt.
«Es bleibt jedoch unklar, wie das Erschliesssungskonzept bezüglich des
Reisebusverkehrs und der damit verbundenen Halte- und Parkpositionen
der Busse sowie der Besucherströme
vorgesehen ist.» Die Bauherrschaft
muss nun zusammen mit der Dienstabteilung Verkehr und dem Tiefbauamt ein Konzept entwickeln und vor
Baubeginn zur Genehmigung einreichen. Wäre dies nicht früher gegangen? Die von Fifa-Chef Sepp Blatter
in Aussicht gestellte Museumseröffnung auf Anfang 2015 ist nun definitiv in weite Ferne gerückt.
Der Bauentscheid birgt noch andere interessante Fakten. So ist vorgesehen, 116 Parkplätze aufzuheben,
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Der Youngster und der türkische Familienvater beim Tango.
Foto: zvg.
Männer in der Midlife-Krise
Nach dem letztjährigen
Grosserfolg kommt
«Mann o Mann» zurück
auf die Bühne in Zürich.
Vier selbsternannte Prachtskerle, die
unterschiedlicher nicht sein könnten,
haben ihre Orientierung nicht nur im
Alltag verloren, sondern auch auf dem
Jakobsweg. Dort treffen die geistig
und geografisch umherirrenden Männer zufällig aufeinander. Gezwungen,
gemeinsam in der Pampa zu übernachten, teilen sie am Lagerfeuer ihre
Ängste, Hoffnungen und Träume. Kein
Thema und Klischee der Midlife-Krise
wird ausgespart. Verpackt in witzige
Dialoge und gespickt mit neu getexteten Ohrwürmern erwartet das Publikum eine weitere hormongeladene
und höchst unterhaltsame Show.
Präsentiert wird die Show von den
Schauspielern Max Gertsch (in der
Rolle des typischen Schweizer Bildungsbürgers), Alexander Wipprecht
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 5x 2 Eintritte
(Gutscheine) für eine der «Mann o
Mann»-Vorstellungen vom 21. Januar bis 2. Februar in der Maag
Halle Zürich. Wer gewinnen will,
schickt bis spätestens 14. Januar
eine E-Mail mit Betreffzeile «Verlosung Mann o Mann» und vollständiger Adresse an:
lokalinfo@lokalinfo.ch
Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist
ausgeschlossen.
(als Lebenskünstler und Globetrotter),
Stephan Schill (als selbstständiger
Bauunternehmer) und Stefan Gossler
(als türkischer Angestellter und Familienvater). (mai.)
Maag Halle, Hardstr. 219, 8005 Zürich.
21. Januar bis 2. Februar, Di bis Fr und
Sa, 1. Febr., 19.30 Uhr, Sa, 25. Jan., und
sonntags 15 Uhr.
AKTUELLES VOM HAUSEIGENTÜMERVERBAND
Publireportage
Mit richtiger Raumtemperatur
Geld sparen
Hauptsächlich Glas als Fassadenmaterial: Die Abänderungen führen laut
Bauentscheid zu einem neubauähnlichen Umbau der ehemaligen Asbestruine «Engimärt» zum FIFA-Museum mit öffentlichem Restaurant. Foto: ls.
das bisherige öffentliche Parkhaus ist
also Geschichte. Insgesamt werden
30 2-Zimmer-Wohnungen und 4 3Zimmer-Wohnungen gebaut, und das
Gebäude wächst um zwei Stockwerke
in die Höhe.
Baumpflanzung vorgeschrieben
Zwar ist im 2. Obergeschoss ein Aussenrestaurant geplant, doch ist die
Stadt wegen fehlender Unterlagen
nicht auf diesen Gesuchsteil eingetreten ... auch hier sei ein separates Gesuch einzureichen, schreibt das Amt
für Baubewilligungen. Die Fifa will
am Tessinerplatz ein Restaurant, eine
Bar, eine VIP-Lounge und einen se-
paraten Raucherraum erstellen. Immerhin: Eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ist für den 100-Millionen-Umbau nicht nötig. Zwar werden
bis zu 1100 Besucher pro Tag erwartet, nicht aber mehr als 4000 Besucher, was laut UVP einem «Vergnügungspark» mit strengeren Vorschriften entsprechen würde.
Als Kompensation für den laut
Bauentscheid eigentlich vorgeschriebenen Pflanz- und Freizeitgarten
muss freilich ein zusätzlicher Alleebaum an der Seestrasse gepflanzt
werden. Dieser Akt wird wohl mit
viel Pomp durch Herrn Blatter persönlich erfolgen. (ls.)
Wenn die Tage kälter werden, lohnt
es sich, die Einstellungen der Wohnungsheizung zu überprüfen. Mit der
richtigen Einstellung lässt sich nicht
nur Energie, sondern auch Geld sparen. Denn jedes Grad zu viel bedeutet
6 Prozent unnötig verbrauchte Heizenergie, jedes Grad weniger senkt
den Verbrauch entsprechend. Die
Raumtemperatur sollte im Wohnbereich möglichst nicht mehr als 20, 21
Grad betragen. In Nebenräumen wie
Küche, wo Kühlschrank, Herd und
Spülmaschine mitheizen, kann die
Heizung gedrosselt werden. Im
Schlafzimmer reichen 17 bis 18 Grad
aus. Entscheidend ist hier die individuelle Behaglichkeitstemperatur.
Am einfachsten lässt sich die
Raumtemperatur über Thermostatventile regulieren. Sie halten die
Temperatur in den einzelnen Räumen konstant auf dem gewünschten
Wert, auch wenn die Sonne ins Zimmer scheint. Die Stellung drei bedeutet etwa 20 Grad Raumtemperatur.
Durch die richtige Nutzung von Ther-
Giorgio Giani.
Foto: zvg.
mostatventilen kann 4 bis 8 Prozent
Heizenergie gespart werden. Es ist
jedoch darauf zu achten, dass nicht
schwere Vorhänge die Thermostatventile verdecken, sonst funktionieren diese nicht ordnungsgemäss.
Giorgio Giani,
Leiter Baumanagement,
Hauseigentümerverband Zürich
Hauseigentümerverband Zürich, Albisstrasse 28, 8038 Zürich, Telefon 044 487
18 18.
Küsnachter
AKTUELL/KULTUR
Mit 717 Unterschriften gegen Tempo 50
Als ich vor Kurzem von Itschnach
in die Bibliothek Zollikerberg gefahren bin, sah ich am Strassenrand, auf der Wiese, einen Fuchs
stehen. In dem Moment, als ich
ihn sah, wusste ich, wenn er jetzt
losrennt, könnte ich nicht mehr
rechtzeitig bremsen. Doch der
Fuchs rannte nicht los. Stolz, mit
seinem intensiv leuchtenden, ro-
Damian Zangger übergibt Markus Ernst die Petition.
Unterschriften online erbracht –, sondern eben auch beim Bezirksrat Meilen je einen Rekurs gegen Tempo 50
auf der Entlastungsroute in Erlenbach und in Küsnacht eingereicht.
Die Umfahrung wird während der
18-monatigen Sanierungszeit über
die Dorf-, Lerchenberg- und Drusbergstrasse in Erlenbach sowie über
die Wiesen- und Obere Heslibachstrasse in Küsnacht führen.
Grüne fordern Solidarität
«Die Petition richtet sich gegen Tempo 50, steht für mehr Fussgängerstreifen, und auch die Veloroute soll
aufrechterhalten werden», erklärte
Thomas Forrer, Parteipräsident der
Grünen Erlenbach, anlässlich der Petitionsübergabe im Gemeindehaus
Erlenbach. Er betonte, dass die Anliegen der Anwohner mindestens so
wichtig seien wie diejenigen der Autofahrer. «Es gibt einen breiten Konsens, dass die angepeilte Lösung
nicht ausgereift ist», führte Forrer
aus und ergänzte: «Es haben Partei-
phs.
Hier führt die Entlastungsroute durch.
Plan: zvg.
mitglieder von den Grünen bis zur
SVP unterschrieben.» Offiziell unterstützt wird die Petition von den Grünen in Erlenbach und Küsnacht, vom
Gemeindeforum Erlenbach, der SP
Erlenbach und dem Verein «Pro Velo». Forrer liess es sich nicht nehmen, die Autofahrer zur Solidarität
aufzurufen: Man solle das Auto während dieser Zeit doch nur im Notfall
brauchen.
«Chömed ihr go Politik mache»,
begrüsste Gemeindepräsident Markus Ernst den 5-jährigen Wiliam und
den 6-jährigen Louis. Für die Politik
fühlten sich dann aber doch eher die
erwachsenen Petitionäre zuständig.
«Wir haben nicht grundsätzlich ein
Problem mit der Seestrasse, die saniert werden muss. Was uns grosse
Sorgen macht, ist, dass der Verkehrsfluss nicht vor der Verkehrssicherheit
stehen darf», unterstrich Damian
Zangger das Anliegen. Die Petition
steht denn auch unter dem Titel
«Tempo 30 – mehr Sicherheit für alle». «Es ist nicht so, dass sich der Ge-
meinderat den Entscheid leicht gemacht hat», entgegnete Ernst. Sie
seien aber überzeugt, dass es die
richtige Lösung sei, so Ernst. Er gab
auch zu bedenken, dass der grossräumige Ausweichverkehr schwierig
abzuschätzen sei. «Es ist durchaus
denkbar, dass es Anpassungen gibt,
wo es möglich ist», erhoffte sich der
FDP-Politiker Geduld bis zum Beginn
des Baustellenregimes. Grund für
Tempo 50 ist die Angst vor einem
langen Rückstau auf der Seestrasse
während der Stosszeiten.
Während für die Seestrasse, eine
Kantonsstrasse, der Kanton zuständig ist, sind für die Tempobeschränkung auf der Entlastungsroute laut
Petitionärin Asja Rentsch, die Gemeinden zuständig. Eine Einschätzung, die von der Gemeinderatskanzlei Erlenbach auf Anfrage bestätigt
wird. Die Entlastungsroute wird voraussichtlich weiter Konfliktstoff liefern, wie sich die Seestrassen-Sanierung in der Praxis auswirken wird,
zeigt sich ab dem 13. Januar.
Ein Abend voller sinnlicher Klänge
Musikgenuss für alle Sinne
und verschiedene Geschmäcker – das bieten drei
versierte Küsnachter Musiklehrer am 19. Januar
im Seehof-Gebäude.
Laden in die Aula Buechholz: die drei Musiker mit ihrem Programm «Lili
Foto: Simon Egli
Pastis Passepartout».
Musik, Geschichten und viel Witz
Am kommenden Montag treten Cornelia Montani, Daniel Schneider und
Christoph Elsaesser mit ihrem Programm «Lili Pastis Passepartout» beim
Kulturkreis Zollikon in der Aula Buechholz auf. Cornelia Montani absolvierte
nach der Matura die Scuola Teatro Dimitri und wirkt seit vielen Jahren erfolgreich in der Schweiz und im Ausland als Schauspielerin, Musikerin, Autorin und Regisseurin und ist aus der
Kleinkunstszene nicht mehr wegzudenken.
Daniel Schneider, Klarinettist und
Saxofonist, schloss seine Studien in Zürich, Luzern, Wien und in den USA mit
dem Solistendiplom ab. Seit jeher be-
3
Philippa Schmidt
Philippa Schmidt
Ein Konzert, das auch die
Lachmuskeln trainiert – das
verspricht das Programm
«Lili Pastis Passepartout».
Am Montag ist dieses in der
Aula Buechholz zu sehen.
9. Januar 2014
APROPOS . . .
Dicke Post erhielten die Gemeinden Erlenbach und
Küsnacht kurz vor Weihnachten: Eine kleine Gruppe
von Petitionären überreichte Gemeindepräsident Markus Ernst (Küsnacht) und
Gemeindeschreiber Hans
Wyler (Erlenbach) 717 Unterschriften gegen Tempo
50 auf der Seestrassen-Entlastungsroute.
Dass ab dem 13. Januar auf der Seestrasse saniert wird, steht fest, aber
ob die Autos auf der Entlastungsroute dann 30 oder 50 Stundenkilometer
fahren werden, war bei Redaktionsschluss noch nicht abschliessend geklärt. Grund dafür ist, dass der Entscheid, ob die Rekurse, die von den
Petitionären eingereicht wurden, eine
aufschiebende Wirkung haben, noch
hängig war.
Bis zum 7. Januar hatte das Statthalteramt Meilen den Gemeinden Erlenbach und Küsnacht Zeit gewährt,
um zu begründen, warum die Rekurse keine aufschiebende Wirkung haben sollen. Erst nachdem klar ist, ob
die Rekurse eine aufschiebende Wirkung haben, wird der Bezirksrat entscheiden, ob Tempo 50 zulässig ist.
Die Petitionäre um die Erlenbacher
Asja und Christian Rentsch sowie den
Küsnachter Damian Zangger hatten
nicht nur fleissig Unterschriften gesammelt – neben den 717 Unterschriften auf Papier wurden fast 300
Nr. 1/2
schäftigt er sich mit Klassik, und intensiv auch mit Pop-, Jazz- und Volksmusik. Christoph Elsaesser, Kontrabass
und Gesang, schloss seine Studien als
Kontrabassist 1998 mit dem Lehrdiplom an der Musikhochschule Zürich
ab. Seither regelmässig Auftritte in diversen Ensembles und Projekten der
Musikszene. Er ist Kontrabasslehrer
an der Musikschule Konservatorium
Zürich.
Die drei Künstler präsentieren ein
komödiantisches Erzählkonzert. «Ungewöhnliche Geschichten von ganz gewöhnlichen Menschen fulminant, kurz
und bündig aufgetischt, währschaft
räss oder raffiniert delikat. Auf jeden
Fall gut bürgerlich gekocht, aber
fremdländisch gewürzt. Herzlich, verführerisch und bar jeglicher Vernunft»,
beschreiben die drei Künstler. (eing.)
Veranstaltung: Montag, 13. Januar, 19.45
Uhr. Aula Buechholz Zollikon. Mitglieder
Kulturkreis Zollikon und Jugendliche bis
20 Jahre freier Eintritt. Abendkasse ab
19.15 Uhr.
Arthur Honegger (1892–1955) war
wohl der erfolgreichste Schweizer
Komponist des 20. Jahrhunderts. In
seinem Werk verbinden sich französische Leichtigkeit und alemannischer Ernst (der Zürcher Oberländer
verbrachte das ganze Leben in
Frankreich), eine neuartige Klanglichkeit, Offenheit gegenüber Avantgarde und Populärmusik. Bei aller
Vielschichtigkeit strebte Honegger
stets nach einer klaren, leicht fasslichen Form.
Drei seiner Kammermusikwerke
stehen im Zentrum des Konzerts,
das die drei Lehrer an der Musikschule Küsnacht, Christian Hertel
(Klarinette), Gerhard Pawlica (Violoncello) und Thomas Häusermann
(Klavier), in Küsnacht geben. Den
Abschluss des Programms bildet ein
Werk der französischen Spätromantik. Im Klarinettentrio von Vincent
d’Indy (1851–1931), der am Pariser
Konservatorium Arthur Honeggers
Lehrer in Orchesterleitung war, findet sich das ganze Spektrum des
Fin de Siècle: Anklänge an französische Volkslieder, Richard Wagners
Chromatik, grosse Emotionen und
zarte Lyrik, raffinierter Einsatz der
Instrumentalfarben. Kunstvoll sind
die vier Sätze durch immer wieder
auftauchende Motive zu einem Ganzen verbunden.
Die drei Musiker sind in den vergangenen Jahren schon mehrmals
erfolgreich im Rahmen der «Konzerte
in Küsnacht» aufgetreten. Sie verfügen über eine reiche Konzerterfahrung als Orchester- oder Kammermusiker und unterrichten mit Erfolg an
der Musikschule Küsnacht sowie an
anderen Musikschulen. (eing.)
Konzert: Sonntag, 19. Januar 2014,
17 Uhr. Seehof, Hornweg 28. Patronat:
Kulturkommission Küsnacht. Eintritt frei
(Kollekte), Platzzahl beschränkt, Einlass
ins Haus ab 16.30 Uhr.
Drei Lehrer der Musikschule Küsnacht spielen im Seehof.
Foto: zvg.
Mit Geduld ans Ziel
ten Fell stand er da und schien
auf eine Lücke im Verkehr zu
warten. Als ich 20 Minuten später
meine Bücher abgeholt hatte und
wieder zurückfuhr, befürchtete
ich, dass ein Fuchskadaver auf
der Forchstrasse liegen würde.
Doch es lag kein toter Fuchs auf
der Strasse. Offensichtlich hatte
das Tier genug Geduld oder Geschick bewiesen, um die passende
Lücke abzuwarten.
Manchmal scheint es, als würde sich eine Wand vor uns aufbauen, sei sie aus Blech oder aus
Problemen, eine Wand, die keine
Lücke, keinen Weg offenlässt.
Doch oft braucht es nur etwas Geduld, um den richtigen Moment
zu erkennen, den Moment, in
dem wir eine Chance ergreifen
können, in dem wir unseren Weg
durch die Wand finden. In diesem
Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern ein hoffnungsvolles Jahr 2014!
Mehr Autonomie für
Gemeinden gefordert
Zur Abstimmung steht am 9. Februar
eine kleine Paragrafenrevision vom
Zürcher Planungs- und Baugesetz. Mit
einem Ja erhalten die Gemeinden
mehr Freiheit und Handlungsspielraum für ihr Gemeindegebiet. Sie
könnten damit die Nutzung von einheimischen Energien aus Sonne, Erdwärme oder Holz gebietsweise stärken, sofern die Gemeindeversammlung die
Zustimmung gibt. Bisher mussten Neuund grössere Umbauten mindestens
20 Prozent erneuerbare Energien für
ihren Wärmebedarf nutzen. Diesen
Prozentsatz aus dem letzten Jahrhundert dürften die Gemeinden neu je
nach örtlichen Verhältnissen erhöhen.
Dieser Paragraf stärkt also nicht
nur die Gemeindeautonomie, sondern
fördert auch das Mitbestimmungsrecht
der lokalen Stimmbürgerschaft. Aus
meiner liberalen Sicht ist das eine
wertvolle Delegation der Verantwortung an uns Stimmbürger.
Regula Baggenstos, Herrliberg
«Südstart straight»
sorgt für rote Köpfe
Nach dem jüngst publizierten Entscheid des Bundesrats, dem Flughafen
Zürich unter Umständen den «Südstart
straight» zu erlauben, zeigt sich die SP
Bezirk Meilen beunruhigt.
Sie fordert in einer Mitteilung «eine
Flughafenpolitik, die eine sozialverträgliche, nachhaltige Entwicklung des
Flughafens Zürich gewährleistet. Bei
der Verteilung des Fluglärms sind die
Sicherheit, die Bevölkerungsdichte und
die Gesamtlärmbelastung zu berücksichtigen. Zudem braucht es eine klar
fixierte Nachtruhe und eine Plafonierung der Flugbewegungen». (ks.)
4
Küsnachter
Nr. 1/2
9. Januar 2014
AKTUELL
Küsnachter wurden ins neue Jahr gejodelt
Mit lüpfiger Musik weihten
der gebürtige Küsnachter
Carlo Brunner und seine
Ländlerkapelle das Jahr
2014 in der Küsnachter
Heslihalle am Sonntag ein.
Dies gefiel nicht nur Sportpreisträgerin Kathrin Lehmann, auch das Publikum
spendete eifrig Applaus.
Den Küsnachterinnen und Küsnachtern am Neujahrsapéro mit einem Glas Roten zuzuprosten, liess
sich Gemeindepräsident Markus Ernst
(FDP) nicht nehmen. Ernst hielt Rückschau auf 2013 und bot einen Ausblick auf das neue Jahr. «Die Hochzeit
von Tina Turner mit Herrn Bach hat
uns ins Zentrum der Regenbogenpresse katapultiert», erinnerte er sich
schmunzelnd und spielte augenzwinkernd auf die Täschligate-Affäre an:
«Zum Glück gibt es in Küsnacht keine
Krokoledertaschen zu kaufen.»
Als wichtige Ereignisse für das
Jahr 2014 nannte der Gemeindepräsident die Gesamterneuerungswahl,
die Abstimmung über den Projektie-
rungskredit und die Seestrassenbaustelle. Nicht stattfinden wird 2014
das
Carlo-Brunner-Dauerkonzert.
Dieser hatte nämlich angedroht, dass
er, falls er all seine Hits spielen würde, bis zum Neujahr 2015 durchspielen könne. Hits wie «Klänge vom Pilatus», aber auch Mozart und Dixieland gaben die Musiker zum Besten.
Mit dem Stück «Häsch Zyt» ehrte
Carlo Brunner seinen Vater Ernst
Brunner. Das Küsnachter Urgestein
liess sich diesen Auftritt seines Sohnes natürlich nicht entgehen. Den
Walzer «Sonntagmorgen im Tessin»
benannte Brunner kurzerhand in
«Sonntagmorgen in Küsnacht» um.
An diesem Sonntagmorgen staunten die Küsnachter zumindest nicht
schlecht, als Martin Schneider alle Errungenschaften der Sportpreisträgerin
Kathrin Lehmann aufzählte. Er schilderte, wie Lehmann zugleich auf
höchstem Niveau Eishockey und Fussball betrieb. So war sie Mitglied in beiden Nationalmannschaften – unter anderem auch als Captain –, spielte in
der ersten deutschen Bundesliga, gewann 2009 mit dem FCR Duisburg den
Europacup. Mit der Eishockeynati gewann sie zweimal an einer WM Edelmetall und nahm an den Olympischen
Spielen in Turin und Vancouver teil.
Während sie im Eishockey die Goals
schoss, versuchte sie diese im Fussball
als Goalie erfolgreich zu verhindern.
Parallel zum Leistungssport absolvierte
sie in Deutschland sowie den USA zwei
Studien. Heute ist sie als Dozentin für
Sportpädagogik an der TU München
tätig.
«Eine kleine Anekdote, die ich aus
den Anfängen von Kathrins Fussballerinnenkarriere nicht vergessen habe,
war, als ich als Schiedsrichter an einem D-Match anhören musste, wie
der Gegner über uns lachte, als sie ein
Mädchen auf dem Platz entdeckten. Es
dauerte etwa 10 Minuten, Katrin,
diesmal als Feldspielerin, hatte inzwischen zwei Tore geschossen, hiess es,
es sei unfair ein Mädchen einzusetzen», erinnerte sich Schneider an Anfänge der Sportlerin.
Dass Kathrin Lehmann immer
noch mit Küsnacht verbunden ist,
wurde in ihrer Dankesrede schnell
klar. Da verriet sie, dass insbesondere
die Chilbis, aber auch die Kanonenschüsse am 1. August in ihrem Terminkalender rot angestrichen sind.
Den 1. August als freien Tag habe sie
sich sogar in jedem Vertrag zusichern
lassen, so Lehmann. (phs.)
Teamwork bei Carlo Brunner und Philipp Mettler.
Foto: Philippa Schmidt
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AKTUELL
Nr. 1/2
9. Januar 2014
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Hans Kägi gibt seinen Abschied als Kommandant
Fortsetzung von Seite 1
ten. Etwa der Einsatz von Flugo. Zu
hämmernden
Hardrock-Beats
schnitzte Flugo alias Toni Flückiger
live mit der Motorsäge ein Tanklöschfahrzeug (TLF) aus einem Tannenholzblock.
«Ist ja Wahnsinn», entfuhr es Kägi beim Anblick dieses «Kettensägenmassakers» des amtierenden Schweizermeisters der Timbersport Series.
Wo genau das fertige TLF hinkommt,
darüber waren sich die Kägis an dem
Abend noch nicht ganz einig. Wenn
irgendwo tatsächlich ein Brand ausgebrochen wäre, wäre dies übrigens
kein Problem gewesen. «Es ist immer
jemand einsatzbereit», beruhigte
Thomas Bürgin.
«Feuer immer noch gleich heiss»
Auch zur Sprache kamen natürlich die
22 Jahre Hans Kägis bei der Feuerwehr Küsnacht, wovon er sechs Jahre
als Kommandant tätig war. Hanspeter
Nigg und Fredi Biedermeier, beides
langjährige Weggefährten, dokumentierten diese Ära während des
Znachts im Schützenhaus mit einer
Bildpräsentation. Da wurden Bilder
von Übungen, aber auch von Kameradschaften und Ausflügen gezeigt.
Dass bei der Ausbildung der Feuerwehrleute auch Fantasie gefragt ist,
bewies ein Bild, welches auf der KEK
geschossen worden war. Dort testeten
die Feuerwehrleute auf Schlittschuhen
und mit Atemschutzmasken ihr
Durchhaltevermögen.
Bei der Präsentation wurde bald
offensichtlich, dass sich in den 22
Feuerwehrjahren des Hans Kägi einiges geändert hat: Vom Telefonalarm
zum Pager, von den Gummi- zu den
Lederstiefeln und auch der gesamte
Fuhrpark wurde ersetzt. Aber eines
blieb sich gleich. «Das Feuer ist immer noch gleich heiss wie vor 20 Jahren», führte Hanspeter Nigg schmunzelnd aus. Beeindruckend ist auch der
Arbeitseinsatz von Kägi: 9023,5 Arbeitsstunden soll er in der Zeit geleistet haben. Nicht mit einberechnet sind
darin die vielen inoffiziellen Arbeits-
einsätze. «Du warst immer der Erste
und der Letzte», charakterisierte Noldi
Reithaar den Feuerwehrkommandanten und lobte dessen «väterliche Art».
Kägi selbst erinnerte sich im Gespräch besonders an Verkehrsunfälle
mit Schwerverletzten, die ihm eingefahren seien. Doch auch Brände, Tierrettungen oder die Sicherung der Eisdecke des Schübelweiher inklusive Bewirtung der Schlittschuhläufer im Februar 2012 gehörten dazu. Der neue
Feuerwehrkommandant Thomas Bürgin konnte es sich nicht verkneifen,
seinem Vorgänger ein etwas neckisches Geschenk mit in den «Ruhestand» zu geben. «Du hast immer gesagt, gelbe Schläuche kommen mir
nicht ins Haus», so Bürgin mit einem
verschmitzten Lachen, als er Kägi einen Schlauch mit den Unterschriften
der gesamten Mannschaft überreichte.
Hintergrund: Die roten Schläuche haben einen geringeren Durchmesser,
weswegen der Wasserschaden jeweils
geringer ausfällt.
Auch Bürgin durfte etwas entgegennehmen: Sicherheitsvorstand Reithaar heftete ihm die Patten mit den
drei Streifen für den Kommandanten
an. Zudem durfte Beat Rentsch, der
zum Ausbildungschef ernannt wurde,
seine neuen Patten in Empfang nehmen. Bürgin, der als Berufswahlschullehrer arbeitet, ist seit dem Jahr 2000
bei der Küsnachter Feuerwehr. Auf
den Vater eines zweijährigen Sohnes
kommen einige Herausforderungen
zu, insbesondere die Nachwuchsrekrutierung. Engagierte Feuerwehrleute,
die entweder in Küsnacht wohnen
und/oder arbeiten, zu finden, ist nicht
immer einfach, aber wichtig.
Hans Kägi, der mit 52 Jahren aus
Altersgründen zurückgetreten ist,
wird es voraussichtlich nicht langweilig: Er hat sich bereits zu einem Fliegenfischen-Kurs angemeldet, wurde
ohne Gegenstimme von den Küsnachter Feuerwehr-Veteranen aufgenommen, und auch seine Frau kann
sich nun auf mehr Zweisamkeit freuen.
Flugo, alias Toni Flückiger, schnitzte mit der Motorsäge ein Tanklöschfahrzeug.
Fotos: Philippa Schmidt
www.feuerwehr-kuesnacht.ch
Mit Atemschutzmaske: Beim Ausdauertraining auf der KEK.
Foto: zvg.
Hans Kägi bedankte sich per Handschlag bei allen Küsnachter Feuerwehrleuten für die Überraschung.
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Rumänien-Nachmittag in Erlenbach
Am 15. Januar ist im Kirchgemeindehaus Erlenbach die Rumänienhilfe
des HEKS Thema. Rumänien ist ein
Land der Gegensätze. Auf der einen
Seite sind es die armen Dörfer, auf
der andern Seite faszinieren pulsierende Städte mit einem schönen historischen Kern. HEKS arbeitet seit
Jahrzehnten mit der dortigen Reformierten Kirche und ihrer Diakonie
zusammen. Matthias Herren, Programmbeauftragter für Rumänien,
erzählt, wie sich die Kirche für die
Gemeinschaft und gesellschaftliche
Anliegen einsetzt.
Istvan Nagy wuchs unter Ceausescu in einem reformierten Pfarrhaus
in Siebenbürgen auf und flüchtete
Hans Kägi mit dem gelben Schlauch, den ihm sein Nachfolger Thomas Bürgin (rechts) überreichte.
1982 aus Rumänien. Nur mit einer
Flöte im Gepäck kam er in Zürich an,
um dank seiner Musikalität Fuss zu
fassen. In über 20 Jahren sammelte
er mit Benefizkonzerten zugunsten
eines Kinderspitals in Sighet über 4
Million Franken. Istvan Nagy wird
über seine Kindheitserfahrungen in
einem reformierten Pfarrhaus unter
einer grausamen, kirchenfeindlichen
Diktatur und über seine Flucht aus
Rumänien berichten und die Feier
gemeinsam mit Robert Metzger mit
fulminanter ungarischer und rumänischer Musik bereichern. (pd.)
15. Januar, 14.30 Uhr, Kirchgemeindehaus, Schulhausstrasse 40, 8703 Erlenbach. Anschliessend Kaffee und Kuchen.
6
Stadt Zürich
Nr. 1/2
9. Januar 2014
AKTUELL
Koexistenzprinzip
beim Stadtverkehr
Tee trinken und den Sommer abwarten beim Zunfthaus Zimmerläuten.
Quatschen, tratschen und geniessen.
Fotos: Tess Zürcher
Frühlingsgefühle mitten im Winter
Gemäss Statistik kommt häufig zwischen dem 13. und 24. Januar aufgrund eines Kontinentalhochdrucks
die grosse Kälte, die unter gewissen
Umständen auch bis Februar anhalten kann. Die zweite Kältewelle folgt
oft zwischen dem 16. und 25. Februar. Ob sie auch dieses Jahr innerhalb
dieser Statistik liegt, ist fraglich. Das
West- bis Südwestwetter wird noch
ein paar Tage anhalten. So werden
auch die kommenden Tage eher an
den Frühling als an einen Hochwinter erinnern. Während einige Menschen mit Sehnsucht Schnee erwarten, freuen sich andere über die ungewohnt angenehmen Temperaturen.
Sie geniessen diese am See, beim
Kaffeetrinken im Freien oder beim
Schachspielen. (pm.)
Die Temperaturen laden zu einer Partie Schach auf dem Lindenhof ein.
Promenieren am Utoquai.
Zur Aufwertung der Stadträume in
den Quartierzentren und zur Strassenlärmsanierung hat der Stadtrat
ein Konzept für Tempo- und Verkehrsanordnungen beschlossen. Für
die Bevorzugung des ÖV sind – wo
möglich – Eigentrassierungen vorzusehen.
Mit dem Programm «Stadtverkehr
2025» will der Stadtrat die Verkehrssicherheit erhöhen, die Bevölkerung
vor den negativen Auswirkungen des
Verkehrs schützen, die Trennwirkung
stark belasteter Strassen reduzieren
und den öffentlichen Raum aufwerten. «Diese Ziele können unter anderem durch Lösungsansätze im Sinne
des Koexistenzprinzips erreicht werden», so der Stadtrat. Dies bedeute
ein Miteinander aller Verkehrsarten,
was durch Ansätze wie Mischverkehr
MIV/ÖV oder Tempo 30 erreicht werden könne. Ausserdem ermögliche
Koexistenz auch Fussgängerinnen
und Fussgänger sowie Velofahrenden
sicheres Vorwärtskommen.
Das Konzept legt fest, wo Autoverkehr und ÖV denselben Fahrstreifen teilen, die sogenannten Mischverkehrsstrecken. Dieser Lösungsansatz
dient gemäss Stadtrat dazu, den unterschiedlichen Ansprüchen an die
Infrastruktur bei knappen Platzverhältnissen gerecht zu werden. Beispiele für geplante Mischverkehrsabschnitte sind das Quartierzentrum Albisrieden, die Stampfenbachstrasse
oder die Kraftstrasse. Eine Voraussetzung sind Eigentrasseeabschnitte
für Trams und Busse vor und nach
diesen Bereichen. Teilweise soll Tempo 30 eingeführt werden. (pd./pm.)
KLEINANZEIGEN
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Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr.
5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo
AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Diese Inserate
sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr,
bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text
bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder
Wortzwischenraum).
❏ Freizeit/Ferien
❏ Unterricht/Kurse
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❏ Musik/Unterhaltung
❏ Diverses
❏ Fahrzeuge
Name/Vorname:
Strasse:
PLZ/Ort:
Telefon:
❏ Wohnungen
❏ Möbel/Antiquitäten
Küsnachter
AKTUELL
Nr. 1/2
9. Januar 2014
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Mit «WATERful» den Menschen im Kongo helfen
Mit der «SODIS»-Methode
hilft die Urküsnachterin
Margrit Mona den Menschen
in der Demokratischen
Republik Kongo. Ihr Verein
«WATERful» zeigt den
Kongolesen, wie sie auf
einfachem Weg Wasser desinfizieren können, beschäftigt sich aber auch mit
Themen wie Mangelernährung und der Einführung
von hygienischen Latrinen.
Tess Zürcher
In Prag, wo sie ihr Studium absolvierte, verliebte sich Margrit Mona
einst in ihren kongolesischen Mann.
Sie besuchte ihn in den Semesterferien bei seiner Familie, nach dem Studium zog sie zu ihm in den Kongo.
Eine Entscheidung, die ihr Leben
verändern sollte. Ihre Organisation
«WATERful» basiert auf diesen Erfahrungen. Sie steckt ihr Leben, ihr
Wissen und ihre Zeit in dieses Projekt
und bewirkt damit immer wieder
kleine Wunder.
Steiniger Weg zum Happy End
«Hast du verstanden, wie es geht?»: Mit einfachen Mitteln zu sauberem
Trinkwasser dank der «SODIS»-Methode.
Foto: zvg.
«Sieben Jahre lebte ich da. Der dort
vorherrschende Hunger und das
grosse Elend verschonten auch mich
und meine Familie nicht», erzählt die
Frau mit den klaren Augen. Ein Erlebnis sei ihr besonders in Erinnerung geblieben: Ein Mann habe ihr
Geld für «ein Bier» in die Hand gedrückt mit den Worten: ‹Nimm es.
Wir sind es uns gewohnt, zu hungern. Du nicht!›.» Nach sieben Jahren kehrte Margrit Mona in die
Schweiz zurück – der Bildung ihrer
Kinder zuliebe. Hier gebar sie auch
ihr drittes Kind. Der Vater war nachgekommen, hielt es aber nicht lange
aus und zog wieder in seine Heimat.
20 Jahre später, im Jahr 2001,
hörte die Küsnachterin zum ersten
Mal von der «SODIS»-Methode (englisch solar desinfection system) der
ETH. Mona erkundigte sich, beschaffte sich alle relevanten wissenschaftlichen Unterlagen und liess sich zeigen, wie sie diese Methode der kongolesischen Bevölkerung glaubhaft
demonstrieren konnte. Da für die
«SODIS»-Methode nur PET-Flaschen
und Sonnenlicht gebraucht werden,
eignet sich dieses Verfahren besonders gut für Entwicklungsländer.
Wasser in durchsichtigen PET-Flaschen wird für die Dauer von sechs
Stunden in die Sonne gelegt. Die im
Sonnenlicht enthaltenen UV-A-Strahlen töten Viren und Bakterien im
Wasser ab. In Ländern wie dem Kongo, in denen Durchfall ein ernstes Gesundheitsproblem darstellt, ist sauberes Trinkwasser überlebenswichtig.
Mit diesem Wissen reiste Margrit
Mona in den Kongo. Auch Ihr Mann,
von dem sie seither getrennt lebte,
war in ihr Vorhaben eingeweiht. Ein
Grüppchen aus fünf Akademikern
war Feuer und Flamme für diese
Idee, die breite Bevölkerung blieb
hingegen vorerst misstrauisch.
Doch Mona glaubte an eine Zukunft dieser Methode im Kongo. Zurück in der Schweiz rief sie eine Or-
breiten, sind wichtige Informationen
zum täglichen Leben. Wir bieten eine
Anlaufstelle, kommen müssen die
Leute selber. Aber Hilfe finden sie
immer», macht Mona deutlich.
«Ich habe noch einiges vor!», sagt
diese zielstrebige Frau mit ihrer bewegten Vergangenheit. Neuerdings
möchte sie die noch weit verbreiteten
offenen Gruben im Kongo durch Latrinen ersetzen helfen, um der Grundwasserverschmutzung Vorschub zu
leisten. Die erforderlichen Informationen beschafft sie sich im Moment
gerade. In diesem Bereich arbeitet
«WATERful» mit Helvetas zusammen. «Ich möchte eben auch Toiletten für körperlich behinderte Menschen anbieten», erklärt Margrit Mona. Ihre Augen strahlen dabei.
Die Vorzüge des Moringabaums
Ein besonderes Anliegen der dreifachen Mutter ist es, die Vorzüge des
Moringabaums, auch Wunderbaum
genannt, bekannter zu machen. Seit
Jahrhunderten wissen Menschen
über den Wert dieses Baumes Bescheid. Ein Wissen, das jedoch
schläft. Wenn man Tabletten schlucken kann, warum sollte man etwas
von einem Baum nehmen? Doch für
ein Land, das Hunger leidet, in dem
die ökonomischen Mittel knapp sind
und das von Krankheiten heimgesucht wird, ist der Moringa ein Geschenk.
Alles, ob Rinde, Blätter, Wurzeln,
Samen oder Blüten, kann verwendet
werden. Zur Herstellung von Ölen,
Gewürzen, Arzneimitteln oder sogar
als Antibiotikum dient dieser Baum.
«Das muss verbreitet werden. Die
Bevölkerung muss davon wissen und
die Möglichkeit zur Pflanzung einer
Baumschule
erhalten»,
ist
die
Schweizerin überzeugt.
Sooft es Margrit Mona die finanziellen Mittel erlauben, reist sie in den
westlichen Kongo und engagiert sich
vor Ort. Die Küsnachterin ist mithilfe
des Vereins «WATERful» eine der
Personen, die etwas bewegen, die die
Welt ein Stückchen hoffnungsvoller
machen.
Informationen, Spenden: «WATERful»,
Florastrasse 11, 8700 Küsnacht, Tel. 044
910 83 82, info@waterful.ch, PC 8787889-7, IBAN 0900 0000 8708 7889 7.
«WATERful» freut sich auch über Aktivmitglieder. Jeder kann mitmachen.
Herrliberg: Neue Alterswohnungen und
neue Erschliessungsstrasse geplant
Der Gemeinderat Herrliberg
hat dem Zürcher Architekturbüro Bob Gysin und Partner den Zuschlag für den
Bau von neuen Alterswohnungen gegeben.
Holten Silber an den SM: Shaline Rüeegger und Nurullah Sahaka.
Foto: zvg.
Doppelte Ehre für EC Küsnacht
Grosser Erfolg für den EC Küsnacht
bei den Junioren-Schweizermeisterschaften in Genf: Shaline Rüegger
und Nurullah Sahaka brachten zwei
Silbermedaillen nach Hause. Die beiden Jüngsten bei den Damen bzw.
Herren mussten sich nur von den erfahreneren Matilde Gianocca (CP Bel-
ganisation ins Leben, damit sie ihren
Plan in die Tat umsetzen konnte.
Schliesslich brauchte sie Geld, um im
Kongo eine Partnerorganisation aufzubauen. «Wissen Sie, nur so konnten wir an die Bevölkerung herankommen. Das Misstrauen war
gross», schildert die «WATERful»Gründerin die Situation und verdeutlicht: «Aber wenn ihnen die eigenen
Leute diese Methode erklärten und
ihnen eine Anlaufstelle für Fragen,
Anliegen oder Probleme boten, dann
hatte dieses Vorhaben eher Erfolg.»
Die Partnerorganisation, die sich
in Kinshasa, der Hauptstadt des Kongos, befindet, bemühte sich, an die
Bevölkerung heranzukommen, sie für
Seminare zu versammeln und für die
Themen Hygiene, sauberes Trinkwasser sowie die «SODIS»-Methode
zu interessieren.
«Es klingt jetzt so, wie wenn alles
ohne Zwischenfälle verlaufen wäre.
Das ist aber nicht so. Die Regierung
ist korrupt, und sie beuten die Ärmsten der Armen noch heute aus», beschreibt die Entwicklungshelferin die
Schwierigkeiten und fügt an: «Mein
Mann ist unglaublich mutig, oft zu
ehrlich und offen. Das bringt ihn immer wieder ins Gefängnis. Anfangs
mussten wir sehr behutsam und vorsichtig vorgehen, um die Regierung
nicht vor den Kopf zu stossen.
Schliesslich bekamen die Armen
durch uns eine Stimme – fatal in den
Augen der kongolesischen Regierung.
Gott sei Dank stieg unser Bekanntheitsgrad rasch, sodass wir nicht
mehr einfach ohne Weiteres von der
Bildfläche hätten verschwinden können.» Sauberes Wasser war im Kongo immer ein grosses Problem gewesen. Doch die Lösung einer Problematik in einem Land der Dritten Welt
zieht einen Rattenschwanz von weiteren Problemen nach sich, denen
sich «WATERful» stellen musste.
«Heute klären wir nicht mehr nur
über gesundes Trinkwasser und Hygiene auf. Heute sind Mikrokredite,
Unterstützung in der Landwirtschaft
sowie Wissensweitergabe zur Verbesserung der Mangelernährung Themenbereiche, die an uns herangetragen werden», erklärt Mona. Um diese
Probleme angehen zu können, arbeitet «WATERful» eng mit Schulen,
Dorfgemeinschaften,
Stammesführern und Kirchen zusammen. Aber
was unterscheidet diese Organisation
von anderen?
«Die Partner-Organisation im
Kongo geniesst das Vertrauen der
Bevölkerung. Sie besteht ausschliesslich aus Kongolesen», führt Margrit
Mona aus. Diese arbeiten hauptsächlich im westlichen Teil des Kongos –
im östlichen Teil toben brutale Unruhen. «‹WATERful› verschenkt nichts.
Was wir der Bevölkerung nebst der
‹SODIS›-Methode bieten, sind Informationen zu verschiedenen Problemen, Mikrokredite zum Aufbau und
Umsetzung einer Idee. Das hebt uns
ab: Wir leisten Hilfe zur Selbsthilfe
und hoffen dabei, irgendwann überflüssig zu werden», erklärt Margrit
Mona das Konzept.
«Und noch etwas ist entscheidend
anders bei ‹WATERful›: Die Bevölkerung wird ermutigt, von sich aus aktiv zu werden, uns aufzusuchen und
Unterstützung beziehungsweise Hilfe
zu holen. Was wir versuchen zu ver-
linzona) und Tim Huber (EC Heuried-Zürich) geschlagen geben. An
seiner ersten SM-Teilnahme beeindruckte Sahaka Preisrichter und Publikum mit nicht weniger als vier
Dreifachsprüngen.
Eine
weitere
ECK-Juniorin, Larissa Scholz, erreichte in Genf den 8. Platz. (mai.)
Das Projekt sieht zwei erdgeschossig
verbundene Bauvolumen mit voraussichtlich 35 Alterswohnungen neben
dem Alters- und Pflegeheim im Rebberg vor. Machbarkeitsstudie und
Studienkredit sind bereits vor einem
Jahr von der Gemeindeversammlung
bewilligt worden. Wie der Gemeinderat mitteilt, beginnt nun die Suche
nach einer privaten Trägerschaft, damit Ende Jahr eine Urnenabstimmung möglich wird.
Herrliberg plant zudem eine neue
Erschliessungsstrasse
im
Gebiet
Schlatt, auf Grundeigentum der Gemeinde sowie einer Erbengemeinschaft. Dabei gehe es um eine Stichstrasse (Sackgasse mit Wendemöglichkeit für Fahrzeuge) ab der Forch-
So sollen die Alterswohnungen dereinst aussehen.
strasse, schreibt der Gemeinderat.
Entgegen erster Pläne werde es also
keine durchgehende Verbindung von
der Langacker- bis zur Forchstrasse
geben.
Die baurechtliche Bewilligung hat
der Gemeinderat dem Strassenprojekt bereits am 10. Dezember erteilt.
Auch eine Bewilligung des Kantons
liege vor. Die Unterlagen für die Anpassung an die Richt- und Nutzungsplanung im Gebiet Schlatt können
noch bis 11. Februar im Gemeinde-
Visualisierung: zvg.
haus öffentlich eingesehen werden.
An der Gemeindeversammlung vom
kommenden 11. Juni soll dann die
Entscheidung fallen.
Mit dem Bau der Strasse sowie
der noch fehlenden Groberschliessung (Wasser, Kanalisation, Strom)
würden erst begonnen, wenn ein
konkretes Bauvorhaben der Erbengemeinschaft vorliege, betont der Gemeinderat. Seitens der Gemeinde seien keine Bauabsichten vorhanden.
(pd./ mai.)
8
Küsnachter
Nr. 1/2
9. Januar 2014
AKTUELL
Küsnachter Jahrheft
180 Jahre Küsnachter Seminargeschichte, Glaubensfragen und die aktuelle Dorfchronik im Fokus: Das ist das
neue Küsnachter Jahrheft. Unter dem
Motto «Kunst in Küsnacht» erscheint
ein Interviewporträt der seit einigen
Jahren in Küsnacht heimischen Künstlerin Barbara Babo, die, eine schöne
Skulptur nach der andern schaffend,
kompromisslos ihren eigenen unverwechselbaren Weg verfolgt. Und was
bisher in den Küsnachter Jahrheften
gefehlt hat, wird in diesem Jahrgang
endlich nachgeholt, nämlich eine Gesamtdarstellung der wechselvollen Geschichte jener Institution, die sich während anderthalb Jahrhunderten «Seminar Küsnacht» nannte und die seit
rund einem Vierteljahrhundert «Kantonsschule Küsnacht» heisst. Der Zolliker Adrian Michael, selbst einstiger
Absolvent, zeichnet in verdienstlicher
Weise den ganzen Werdegang des «Semis» von dessen Gründung im Jahre
1832 bis zum heutigen Tag nach.
Erstaunlich viele Leserinnen und
Leser haben die Chance genutzt, sich
auf ganz persönliche Weise über Glaubensfragen auszusprechen.
Wie in allen Vorgängerheften ist
auch im neusten Heft die reich illustrierte 20-seitige «Dorfchronik» kaum
zu übersehen. Sie ist dazu bestimmt,
den Leserinnen und Lesern in Wort
und Bild vor Augen zu führen, wie verblüffend viel sich im Zeitabschnitt eines einzigen Jahres in Küsnacht zu ereignen pflegt. Selbstverständlich wird
auch im nun vorliegenden Heft in grosser Dankbarkeit einer Reihe verstorbener Küsnachterinnen und Küsnachter
gedacht, deren Bedeutung und Ausstrahlung in manchen Fällen weit über
die Grenzen unserer Gemeinde hinausreichte. (e)
Küsnachter Jahrheft 2013, 53. Jahrgang,
herausgegeben vom Verein für Ortsgeschichte Küsnacht (VOK). Erhältlich in der
Buchhandlung Wolf sowie Papeterie Köhler.
Preise neu: Abo Fr. 22.–, Laden Fr. 25.–.
Zu Gast bei «In Küsnacht angetroffen»: Analytiker Jürg Acklin.
Foto: phs
Heutige Rollenbilder im Fokus
Im Rahmen von «In Küsnacht angetroffen» unterhält sich Redaktorin PhilipFoto: zvg.
Küsnacht: Chlausschwimmen bei klirrender Kälte pa Schmidt am 19. Januar
mit dem Küsnachter PsyBei 7 Grad Wassertemperatur veranstalteten die Seeretter Küsnacht-Er- choanalytiker Jürg Acklin.
der im 21. Jahrhundert». Auch die
Eidgenossenschaft kommt bei «In
Küsnacht angetroffen» nicht zu kurz,
denn es stellt sich die Frage: «Steckt
die Schweiz in einer Identitätskrise?».
Nicht zuletzt wird Jürg Acklin auch
exklusiv von seinem neuen Roman erzählen. Das Publikum ist herzlich eingeladen mitzudiskutieren. (eing.)
lenbach und die Feuerwehr Küsnacht am 8. Dezember ihr eigenes
Chlausschwimmen. Nicht fehlen durfte natürlich auch Sicherheitsvorsteher Noldi Reithaar (vorne mit Chlausmütze). Grund für das eigene
Chlausschwimmen war die Tatsache, dass am Samichlausschwimmen der
Stadt Zürich keine Gruppen mehr teilnehmen können. Gesichert wurden
die Schwimmer übrigens von zwei Tauchern.(phs.)
Moderatorin und Journalistin Philippa
Schmidt unterhält sich mit dem Autor
von Büchern wie «Vertrauen ist gut»,
«Defekt» und «Froschgesang» über
«Herr und Frau Schweizer – Rollenbil-
Streichquartett in Herrliberg
Erlenbach: Migros wird umgebaut
Olivia Schenkel und Brigitta Barandun,
Violine, Astrid Leuthold, Viola, und
Jeanne Freléchoux, Violoncello, bilden
ein Streichquartett, das für Überraschungen aufgelegt ist. Die klassisch
ausgebildeten «A la Q’Art»-Musikerinnen haben viel Spass am spielerischen
Überschreiten der traditionellen Grenzen zwischen «ernster» Musik und Unterhaltungsmusik. Die Programme von
A la Q’Art bieten alles, was das musikliebende Herz begehrt, von erlesenen
Werken der klassischen Streichquartettliteratur über Walzer- und Zigeunerklänge bis hin zu besinnlichen und
heiteren Opern- oder Jazzarrangements. Gemeinsame Basis aller Darbietungen sind musikalischer Witz,
Charme – und natürlich der einzigartige Klang des Streichquartetts. (pd.)
Kulturkreis Herrliberg, 16. Januar, 20 Uhr,
Vogtei Herrliberg, Zehntensaal. Billette in
der Dorf-Drogerie Herrliberg, Tel. 044 915
21 15, oder Abendkasse ab 19.30 Uhr.
Die Migros-Filiale in Erlenbach soll laut einem Baugesuch umgebaut werden.
Die Migros-Filiale in Erlenbach soll
modernisiert werden. Vom 28. Mai
bis zum 28. September wird das Geschäft gemäss eines Artikels in der
«Zürichsee-Zeitung»
umgebaut.
Platzmässig soll alles beim Alten
bleiben. Während des Umbaus wer-
«In Küsnacht angetroffen»: Chrottegrotte
Küsnacht, Obere Dorfstrasse 27. 19. Januar,
Kaffee/Tee und Gipfeli ab 10 Uhr, Beginn
des Gesprächs um 11 Uhr. Ab 12.15 Uhr
Ausklang beim Frühschoppen mit Snacks.
de es ein Migros-Provisorium auf
dem Parkplatz nahe der Seestrasse
geben. Noch auf der Suche nach einem Provisorium ist die Erlenbacher
Denner-Filiale, die unterhalb der Migros-Filiale liegt.
Im schlimmsten Fall könnte diese
vier Monate geschlossen werden.
Rekurse gegen die Baueingabe seien
noch nicht bekannt, erklärte Migros-Sprecher Andreas Reinhart in
der «Zürichsee-Zeitung». (pd./phs.)
Küsnachter
JAHRESRÜCKBLICK
Nr. 1/2
9. Januar 2014
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Das Jahr 2013 in der Region
Menschen, Geschichten, Schlagzeilen
Foto: Philippa Schmidt
Fotos: zvg.
250-Tonnen-Brocken stürzt ins Küsnachter Tobel Stabswechsel in Küsnacht
Er erhitzte oder besser gesagt erschütterte die Gemüter in Küsnacht: Am 23. April stürzte ein 250-Tonnen-Felsen ins Küsnachter Tobel. Verletzt wurde zum
Glück niemand, doch zwischenzeitlich stand sogar die
Gefahr im Raum, dass der Nagelfluh-Brocken aus Sicherheitsgründen abgebaut werden könnte. Schliess-
lich waren nur einige kosmetische Änderungen sowie
die Anhebung des Weges notwendig, um den Stein zu
stabilisieren. In einem Namenswettbewerb, den der
«Küsnachter» gemeinsam mit der Gemeinde organisierte, kürte die Jury den Namen «Drachenkopf», was
eine feierliche Taufe im Herbst zur Folge hatte.
Stabswechsel im Küsnachter Gemeindehaus. Gemeindepräsident Max
Baumgartner (FDP, o.l.) trat aus beruflichen Gründen auf den 31. Januar
zurück. FDP-Kandidat Markus Ernst (o.r.) wurde mangels Gegenkandidaten in stiller Wahl bestätigt und trat das neue Amt am 4. März an. Zu
einer Rochade kam es auch in der Küsnachter Verwaltung: Deren oberster Chef, Gemeindeschreiber Peter Wettstein (u.l.), verliess auf Ende
2012 nach fast zehn Jahren Küsnacht, um in Illnau-Effretikon Stadtschreiber zu werden. Kein Aprilscherz war der Antritt von Hannes Friess
(u.r.) als neuer Gemeindeschreiber am 1. April. Friess war zuvor 15 Jahre als Gemeindeschreiber in Männedorf tätig.
Foto: Philippa Schmidt
Foto: Urs Berli
Honegger hört auf
38 Jahre leitete Franz Honegger die Jugendmusik Unterer Rechter Zürichsee. Im Januar schwingt er beim Jubiläumskonzert nochmals den Taktstock. Mittlerweile gibt
Christian Bachmann beim JUMURZ den Takt an.
Container kommen
Ab 1. Februar gilt es ernst: Trotz einer Petition mit
711 Unterschriften dagegen wird das Container-Obligatorium umgesetzt. Bei einer «Güseltour» konnte
der «Küsnachter» nur noch einzelne lose Säcke entdecken. Diese werden nicht mehr entsorgt.
Foto: zvg.
Foto: Lawrence Gahler
Foto: Philippa Schmidt
«Schportfäscht» für alle Siegreicher Naturstrom
Acht Vereine organisierten am 10. März das erste
«Schportfäscht» im Fallacher. Die Vielfalt zum Ausprobieren war gross: Eishockey, Fussball, Tennis, Curling, Eisstockschiessen, Schlittschuhlaufen.
Der Entscheid war klar: Am 25. März stimmten die Küsnachter der Naturstrom-Initiative an der Gemeindeversammlung zu. Prioritär behandelt wird dieser nicht nur
in Erlenbach, sondern 2013 neu auch in Zollikon.
Shaline wird Schweizermeisterin
Shaline Rüegger vom EC Küsnacht errang im Februar den Schweizermeistertitel in der Kategorie «Jugend und Mini». Die 14-Jährige bewegt sich
eleganten Schrittes in Richtung Elite-Karriere. Ein weiterer Trumpf im
ECK-Ärmel ist der Eiskunstläufer Mikael Redin. Der 24-Jährige, der bereits an zwei Weltmeisterschaften teilgenommen hat, trainiert auf der
KEK für weitere Auftritte an internationalen Turnieren.
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Küsnachter
Nr. 1/2
9. Januar 2014
JAHRESRÜCKBLICK
Foto: Tess Zürcher
Tina Turner tauft und heiratet in Küsnacht
Die Überraschung war geglückt, als Tina Tuner im April das neue Schiff des Seerettungsdienstes Küsnacht-Erlenbach auf den Namen Tina taufte. Meeresgott Neptun gab seinen Segen dazu. Doch die wahre
Sause fand am 21. Juli statt, als der Weltstar auf ihrem Küsnachter Anwesen ihrem Lebensgefährten Er-
win Bach das Jawort gab. Die Gäste waren vor Neugierigen durch einen roten Vorhang geschützt, dennoch fluteten Paparazzi und Fans Küsnacht. Im Einsatz war an diesem Tag auch das Seeretterboot Tina,
um seine Taufpatin vor all zu neugierigen Fans und
ungebetenen Gästen zu schützen.
Foto: Annemarie Schmidt-Pfister
40 Jahre Musikschule Küsnacht
Mit einem grossen Fest feierte die Musikschule im März ihr 40-jähriges
Bestehen. Vom Kindermusical (Bild) über afrikanische Weisen des Musikschullehrers Joseph Matare bis zu rockigen Klängen der Band «Most of
the Time». Stimmungsvoll war auch das klassische Konzert in der katholischen Kirche. Während die Musikschule 1973 mit 300 Schülern startete, musizieren mittlerweile über 900 junge Küsnachter hier.
Foto: Philippa Schmidt
Foto: Philippa Schmidt
Silber an der Goldküste
Kantonalschwingfest in Zollikon wird ein Hit
Die ganze Goldküste jubelte, als die Schweizer Eishockeynati an der WM in
Schweden und Finnland im Mai die Silbermedaille erkämpfte. Einzig Schweden konnte die Schweiz stoppen. Mit dabei war auch der ZSC-Stürmer Luca
Cunti, der in Küsnacht aufgewachsen ist und heute in Zollikon wohnt.
Sportlich ging es am Rechten Zürichseeufer weiter:
Am 5. Mai enterten in Zollikon die Bösen die Arena.
Beim Kantonal-Schwingfest fieberten über 5000 Zuschauer mit den starken Männern im Sägemehl mit.
Foto: Willy Neubauer
Foto: Philippa Schmidt
Fotos: Philippa Schmidt
Küsnachter Gewerbeausstellung begeistert
Drei Tage lang wurde in Küsnacht gewerkelt, präsentiert und gestaunt: Die Gewerbeausstellung vom 14.
bis zum 16. Juni zog 12 000 Besucher an. Diese
konnten beispielsweise mit einem Bagger Wasser in
Auch Bundespräsident und Schwingfan Ueli Maurer
liess sich einen Abstecher nach Zollikon nicht nehmen. Muni Gorbatschov, den Hauptpreis, konnte der
Thurgauer Daniel Bösch entgegennehmen.
einen Becher giessen – oder es zumindest probieren.
Auch hier schaute Bundespräsident Maurer vorbei. Ob
die guten Beziehungen von OK-Chef und SVP-Nationalrat Gregor Rutz zu Maurer den Ausschlag gaben?
Jörghaus bleibt Benefizkonzert
Die Aufregung in Zumikon ist gross:
Das Jörghaus neben dem Schulhaus
Farlifang soll Parkplätzen weichen.
Die Aufregung über den Abriss und
«Eltern-Taxis» ist gross. Doch Anfang Juni informieren Schul- und
Politische Gemeinde, dass es einen
Abrissstopp gebe.
Das Festzelt tobte: Kurz vor Auftakt
der Küsnachter Chilbi traten Philipp
Fankhauser, Lilly Martin, Iris Moné
und Bhukarest bei «Singers&Songs»
auf. Das Beste: Der ganze Erlös –
insgesamt 25 000 Franken – kam
der Kispex zugute.
Küsnachter
JAHRESRÜCKBLICK
Nr. 1/2
9. Januar 2014
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Visualisierung: Pöyry Infra AG, Illiz Architektur
Foto: Philippa Schmidt
Matti entscheidet den Wahlkampf für sich
Erlenbach: Wogen gingen hoch
Der Wahlkampf um den frei gewordenen Gemeinderatssitz in Küsnacht prägte das Jahr 2013. Nachdem
Gemeindepräsident Max Baumgartner zu Jahresbeginn
zurückgetreten war, stellte dessen Nachfolger Markus
Ernst das Gemeindepräsidentenamt zur Verfügung.
Dieses versuchten Marc Lindt (FDP, links) sowie die
beiden Parteilosen Walter Matti (rechts) und Walter
Hohl zu erobern. Themen wie Fluglärm, Zentrum und
Wohnungspreise bewegten. Während Hohl im ersten
Wahlgang einen Achtungssieg erringen konnte, überzeugte Walter Matti im zweiten Wahlgang am 22. September und übernahm in der Folge das Tiefbauressort.
Am 22. September stimmten die Erlenbacherinnen und Erlenbacher mit
57,8 Prozent einem Kredit für den Bau eines Kleinschwimmbeckens über
7,425 Millionen Franken im Allmendli zu. Zuvor gingen die Wogen hoch,
da die RPK aufgrund der Kostenungenauigkeit und der Höhe des Kredits
die Ablehnung empfohlen hatte. Das Kleinschwimmbecken wird für die
Schule und Gruppen zur Verfügung stehen. Hintergrund ist, dass das
Schwimmbecken im Gehren wegfällt.
Visualisierung: Urbanplus
Foto: Philippa Schmidt
Foto: Philippa Schmidt
Zentrum nimmt Hürde
Wechsel im Ortsmuseum Gemeinsamer Polizeiposten
Die Küsnachter Zentrumentwicklung nimmt mit der Zustimmung der Gemeindeversammlung zum Privaten Gestaltungsplan eine entscheidende Hürde. Am 23. September sprechen die Küsnachter dem Projekt «Schulze
und Schultze», das den Parkplatz an der Zürichstrasse
ersetzen soll, ihr Vertrauen aus. Voraussichtlich im
März kommt der Projektierungskredit vors Volk.
Mit der viel beachteten Ausstellung «Eugen Bleuler.
Ein Zolliker schreibt Psychiatriegeschichte» feierte
Mirjam Bernegger, die neue Leiterin des Ortsmuseums
Zollikon, im Oktober ihren Einstand. Sie löste Lisa
Brun ab, die beispielsweise mit ihrer Bruno-Giacometti-Ausstellung in Erinnerung bleibt. Die Ausstellung läuft noch bis zum 13. Juli 2014.
Der erste gemeinsame Polizeiposten von Kantons- und Gemeindepolizei
im Kanton Zürich liegt in Küsnacht an der Alten Landstrasse 135. Die
Kantonspolizei für Küsnacht, Erlenbach und Zollikon sowie die Gemeindepolizei Küsnacht sind seit dem 1. Oktober hier beheimatet. Die Eröffnung liess sich auch Regierungsrat Mario Fehr (SP) nicht entgehen. Mit
dem Posten ging ein lang gehegter Traum des Küsnachter Gemeinderats
und Ex-Polizist Martin Bachmann (SVP) in Erfüllung.
Foto: Philippa Schmidt
Farbiges Kunstspektakel in Herrliberg
Im Oktober erobert die Bildmaschine von Tullio Zanovello die Herrliberger «kulturschiene». Begleitet von
Klängen der Musikgesellschaft Fehraltorf feierte das
Polyptychon Uraufführung. Ein Spektakel, dass sich
auch Christoph Vitali, ehemaliger Direktor «Haus der
Kunst», nicht entgehen liess.
Foto: Philippa Schmidt
Spatenstich für WPZ Blumenrain
Foto: Philippa Schmidt
Foto: Annina Just
Küsnacht ehrt Egli
Gegen Tempo 50
Der Küsnachter Kulturpreisträger 2013 heisst Alfred
Egli. Mit Egli ehrt die Gemeinde nicht nur einen versierten Dorfhistoriker, sondern auch einen Querdenker.
Im November informieren Kanton und Gemeinden über
die Seestrassensanierung in Erlenbach und Küsnacht. Es
formiert sich Widerstand gegen die Entlastungsroute.
Bei strömendem Regen erfolgte am 6. November der Spatenstich fürs
WPZ Blumenrain in Zollikon. Mit einem beherzten Stich weihten Gesundheitsvorstand Urs Fellmann, Gemeindepräsidentin Katharina Kull-Benz
(beide FDP), WPZ-Bewohnerin Eleonora Tarass und Architekt Thomas von
Ballmoos die gigantische Baustelle ein. Im März 2013 hatten die Zolliker dem Baukredit mit grosser Mehrheit zugestimmt. Bei diesem handelt
es sich mit 52 Millionen Franken um den grössten Einzelkredit, den der
Zolliker Souverän je abgesegnet hat. Wenn die Bauarbeiten planmässig
verlaufen, ist das WPZ 2016 bezugsbereit.
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Stadt Zürich
Nr. 1/2
VW überholt GM
Volkswagen hat 2013 zum ersten Mal
nach neun Jahren in China wieder
mehr Autos ausgeliefert als General
Motors (GM). Beide Hersteller haben
ihr Ziel, drei Millionen Einheiten auf
dem chinesischen Markt abzusetzen,
erreicht. Volkswagen hatte diese
Marke bereits am 5. Dezember 2013
übertroffen, GM rund eine Woche
später.
In den ersten elf Monaten des zu
Ende gehenden Jahres habe Volkswagen gegenüber dem US-Hersteller
immer einen Vorsprung von 70 000
Einheiten halten können, meldete
kürzlich die «Detroit Free Press».
Insgesamt hat Volkswagen in China
von Januar bis November einen Zuwachs von 17 Prozent verzeichnet.
Toyota wurde auf dem chinesischen
Markt im selben Zeitraum von Ford
überholt. (zb.)
Dachbox frisst Sprit
Wer mit einer Dachbox unterwegs
ist, zahlt beim Tanken deutlich drauf.
Der deutsche ADAC hat in einem
grossen Praxistest bei Autobahntempo einen Mehrverbrauch von zwei Litern gemessen. Weiter verbrauchen
Sitzheizung, Front- und Heckscheibenheizung sowie ein beheizbares
Lenkrad bis zu einen Extraliter Kraftstoff auf 100 Kilometer. Selbst Schnee
auf dem Dach führt zu höheren
Tankrechnungen. (zb.)
E-Mobile sammeln
insgeheim Daten
Renault hat seinen kleinen NSASkandal: Die E-Mobile der Franzosen
übermitteln gemäss einem Bericht in
der «Auto-Bild» umfangreiche Daten
zur Batterie an den Hersteller – etwa
zum Ladezustand. Die Datenübertragung erfolgt regelmässig über ein
GPS-Modul und soll laut Renault auch
dem Kunden zugutekommen, der
dieselben Daten zur Kontrolle der
Batterie via Smartphone und Computer nutzen kann. Die Renault-Bank,
bei der die Batterie von den Autokäufern gemietet wird (wie das kaufpreissenkende Modell der Franzosen
funktioniert), kann die Batterie sogar
aus der Ferne sperren, wenn die Ratenzahlungen ausbleiben.
Der Übertragung der Daten kann
der Kunde nicht widersprechen. Sie
würden aber nach jeweils drei Wochen gelöscht, sagt eine Unternehmenssprecherin. (zb.)
AUTONEWS
Sichere Volvos
Das US-Institut für Verkehrssicherheit hat die Volvo-Limousine
V80 mit dem Titel «Top Safety
Pick+ 2014» ausgezeichnet. Vorausgegangen waren umfangreiche Tests, bei denen etwa eine
Frontalkollision simuliert wurde.
Der V80 ist nach S60, XC60 und
XC90 bereits das vierte Modell
der Schweden, das die Auszeichnung erhält.
Opels Plakette
Der deutsche TÜV hat dem Opel
Meriva die goldene Plakette verliehen. Mit einer äusserst geringeren Mängelquote von 4,2 Prozent setzte sich der kompakte
Van der Rüsselsheimer in der Kategorie der zwei- bis dreijährigen
Fahrzeuge gegen seine Mitbewerber durch und setzte im TÜV-Report die Bestmarke.
9. Januar 2014
AUTOMOBIL
Motor City zeigt viele Neuigkeiten
Am 13. Januar nimmt das
Autojahr 2014 erstmals
mächtig Fahrt auf: An der
North American International Auto Show (NAIAS)
zünden die Hersteller ein
Premierenfeuerwerk. Vor
allem Deutsche und Amerikaner geben Vollgas, wie
unsere Vorschau zeigt.
Marc Leutenegger
Die stolze Motor City Detroit ist nicht
mehr, was sie einst war. Zwar hat
sich der dort ansässige GM-Konzern
von den Turbulenzen mit Insolvenz,
Verstaatlichung und erneuter Privatisierung einigermassen erholt. Die
Stadt aber steckt tief in der Krise.
Detroit wandelt sich
Die Bevölkerungszahl schrumpfte in
den letzten Jahren stetig auf wenig
mehr als 700 000 Einwohner. Und
kürzlich musste die hoch verschuldete Stadt Detroit Insolvenz anmelden,
es ist die grösste Pleite einer Stadt in
der US-Geschichte. Gleichzeitig wird
Detroit immer mehr zum Anziehungspunkt für eine junge Kunstszene, die in den alten, für wenig mehr
als nichts zu erwerbenden Industriebauten ideale Voraussetzungen für
ihre Ateliers findet.
Mit den Künstlern verändert sich
das Lebensgefühl. Fahrräder halten
Einzug in jener Metropole, in der
einst der erste Kilometer Strasse des
amerikanischen Kontinents geteert
wurde. Regelmässig finden Demonstrationsfahrten der Radler statt – das
sind heute die Realitäten in der Mo-
Neues Modell zum 50. Geburtstag: Der Muscle Car Mustang ist auch mit einem Vierzylinder unterwegs. Fotos: zvg.
tor City. Wer ab dem 13. Januar die
North American International Auto
Show (NAIAS) besucht, wird solche
Veränderungen höchstens am Rand
bemerken.
BMW und Mercedes trumpfen auf
In den Messehallen dreht sich die
Welt, wie sie sich immer drehte. An
der grössten amerikanischen Automesse jagen sich die Neuheiten. Vor
allem die Deutschen spielen ganz
gross auf. So hat BMW den neuen
M3, den M4, einen gelifteten X1, das
2er-Coupé sowie den Mini John Cooper Works am Start. Mercedes zeigt –
endlich vor Publikum – die neue CKlasse, mit der die Schwaben im Segment der kleinen Limousinen wieder
Mercedes zeigt in Detroit seine neue C-Klasse.
auf Touren kommen wollen. Porsche
wiederum wird die lang ersehnte
Targa-Version des 911ers enthüllen.
Und VW, munkelt man, könnte einen Vorgeschmack auf den neuen
Phaeton bieten. Das Highlight aus
amerikanischer Sicht setzt der neue
Ford Mustang, der rechtzeitig zum
50. Geburtstag des Ponycars lanciert
wird. Bemerkenswert: Die sechste
Generation wird zum ersten Mal in
der Modellgeschichte mit einem Vierzylindermotor bestellbar sein. Gerüchteweise soll Ford an der Messe
auch den neuen, mit einer Aluminiumkarosserie um 340 Kilogramm abgespeckten Pick-up F-150 enthüllen –
wobei einige Branchenkenner meinen, das wäre ein Paukenschlag zu
Eher schwach auf der Brust scheinen
in Detroit die asiatischen Marken.
Immerhin: Hyundai zeigt den neuen
Genesis, und von Lexus wurde eine
neue F-Version angekündigt. Ansonsten sind vor allem Studien zu sehen:
von Infiniti der sportliche «Eau
Rouge», von Kia eine 2+2-plätzige
Sportwagenstudie und von Nissan ein
Coupékonzept im Stil des Audi A7.
Unliebsame
Möhrenernte
Mitte Januar zeigt BMW
in Detroit den neuen M3
und M4 dem Publikum.
Zum Warmlaufen haben
die Bayern ein paar verheissungsvolle Bilder in Umlauf
gebracht.
Leichter und stärker als der Vorgänger: Das neue Coupé heisst M4.
deutlich: Die neuen Vertreter des MLabels werden extrascharf.
Das gilt fürs Design, aber auch für
den Antrieb. Unter der Haube verrichtet ein 431 PS starker, neu entwickelter Reihensechszylindermotor mit
Twinpower-Turbo seinen Dienst. Und
der macht die mit Leichtbauteilen
wie einer Gelenkwelle aus carbonfaserverstärktem Kunststoff bestückten
M3 und M4 zu martialischen Ge-
Zeigt Lexus F-Version?
Kleiner Kraftprotz: Der Mini John Cooper Works.
«M» wie besonders martialisch
Die North American International
Auto Show (NAIAS) markiert traditionellerweise den Start ins Autojahr.
Das ist auch 2014 nicht anders. Ab
dem 13. Januar zeigen wieder mehr
als 200 Aussteller in der angeschlagenen Auto-City Detroit, was sie zu
bieten haben.
Einen nachhaltigen Auftritt plant
BMW: Die Deutschen zeigen in den
USA nicht weniger als drei Weltpremieren, und darunter sind mit der
neuen M3-Limousine und dem neuen
M4-Coupé gleich zwei Ikonen der
Marke. Von beiden Fahrzeugen hat
BMW vorab eindrückliche Bildstrecken publik gemacht. Sie machen
viel. Mit Sicherheit einen Pick-up vorstellen wird aber GMC, nämlich den
Nachfolger des in den USA beliebten
Canyon. Ausserdem dürfen sich USCar-Fans auf die verschärfte Corvette
Z06 und eine Coupéversion des Cadillac ATS freuen.
F: zvg.
schossen – mit einem Sprintwert von
4,3 Sekunden auf Tempo 100 beim
Coupé.
Als dritte Weltneuheit zeigen die
Bayerischen Motoren Werke (BMW)
das 2er-Coupé, das es in Versionen
mit bis zu 326 PS geben soll. Ausserdem am Messestand in Detroit zu sehen sein werden der überarbeitete
BMW X1 sowie der BMW Z4 im sogenannten Pure-Fusion-Design. (mcl.)
Immer im Dezember verleiht die
deutsche Zeitung «Auto-Bild» die
«Möhren des Jahres» an jene Autos,
die den Lesern am meisten Kummer
bereitet haben. Für die Auswertung
werden die Kummerzuschriften mit
detailliertem Schadenbefund gezählt
und mit der Anzahl der zugelassenen
Fahrzeuge jedes Typs verrechnet.
Keine Freude am Resultat kann dieses Jahr Klassenprimus Volkswagen
haben.
Wegen der Probleme mit der
Steuerkette landet der VW Scirocco
nämlich auf Platz eins. Und weil diese Steuerkette auch im Skoda Yeti
zum Einsatz kommt, sichert sich der
VW-Konzern auch gleich die bronzene Möhre. Auf Platz zwei rangiert der
Chevrolet Captiva, der Probleme mit
dem Zahnriemen hat. Nach Herstellern am schlechtesten abgeschnitten
hat Alfa Romeo vor Skoda, Dacia und
Kia. Am besten bewährte sich Land
Rover vor Nissan, Renault und Mitsubishi. (mcl.)
Stadt Zürich
Nr. 1/2
9. Januar 2014
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ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: litmanowitsch@gmail.com
Die ehemalige TV-Ansagerin Silvia von Ballmoos (links) zusammen mit Mina Goodman, Tochter der Londoner
Fotos: zvg.
Unternehmerin Susan Goodman, an der Charity-Gala im Engadiner Nobelhotel Carlton.
Seit 2013 im Eheglück: Der langjährige Junggeselle John Schnell (85),
Ex-Society-Zahnarzt, und Christina Vögeli.
Zeev Rotstein, Generaldirektor
Chaim Sheba Medical Center.
Zürcher Schmuckdesignerin Tatjana
Hoffmann und Partner Andrea
Bihrer, Banker.
Rolf Sachs (links, Sohn von Gunter
Sachs) und der Zürcher Entertainer
Christian Jott Jenny.
Stardesigner Carlo Rampazzi mit
Peggy Bien, Verlegerin des «Senses»-Magazins.
Renate Gräfin von Rehbinder
(rechts) mit Freundin Alberta Ferretti, Modedesignerin.
Zürcher VIPs an der Sheba-Gala in St. Moritz
Der stolze Betrag von rund 300 000
Franken kam an der Charity-Gala im
Engadiner Nobelhotel Carlton in St.
Moritz zusammen. Das Geld kommt
dem Sheba Medical Center zugute.
Die anwesenden Zelebritäten öffneten Herz und Portemonnaie für das
grösste Gesundheitszentrum in Israel, wo jährlich über eine Million Menschen, unabhängig von Herkunft, Nationalität und Religion, behandelt
werden. Zur 9. Sheba-Gala hatten
Professor Zeev Rotstein, Generaldirektor des Sheba Medical Centers
und das Gala-Ehrenkomitee unter
dem Vorsitz von Ellen Ringier, die
ANZEIGEN
selber nicht anwesend sein konnte,
geladen. Mitglieder im Komitee sind
neben anderen auch Verleger Jürg
Marquard und Rolf Sachs.
Das Motto des Abends lautete
«Hot Party in the Snow». Die frischgebackene Ehefrau des ehemaligen
Promi-Zahnarztes John Schnell (die
beiden haben 2013 nach siebenjähriger Beziehung geheiratet) nahm das
Motto ganz wörtlich und erschien in
einem reizenden, transparenten Mini-Spitzenkleidchen. Ebenso Renate
Gräfin Rehbinder, die in einem Vintage-Kleid ihrer Freundin, der Modedesignerin Alberta Ferretti, für ei-
nen Hingucker sorgte, gleichwohl wie
das knallrote Outfit der ehemaligen
TV-Lady Silvia von Ballmoos, die
glückliche Singlefrau ist. Alexandra
Polzin moderierte den Abend, Christiane Gräfin zu Rantzau leitete die
Auktion, und für Stimmung sorgte
die Band «The Quai St. Tropez
Team» – extra aus Südfrankreich angereist – mit brasilianischem Sound.
Das St. Moritzer Carlton Hotel, das
diese Saison sein 100-jähriges Bestehen begehen kann, ist ein Treffpunkt
der internationalen High Society. Das
Superior-Hotel ist von Star-Designer
Carlo Rampazzi gestaltet.
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Küsnachter
Nr. 1/2
9. Januar 2014
Veranstaltungen & Freizeit
SPIEL MIT
DR. GAMBLE
Thomas W. Enderle
Es muss nicht
immer Yahtzee sein
Würfelspiele gab es schon in der römischen Antike. Und sie erfreuen
sich auch heute grosser Beliebtheit.
In den letzten Jahren erlebten die im
Gesellschaftsspiel-Bereich
oft
als
blosses Glücksinstrument verpönten
Würfel wieder eine Renaissance. Dr.
Gamble stellt zwei dieser Spiele vor.
Mars Würfel
Die Spieler gehen unter die Ausserirdischen. Als Marsianer haben sie die
Erde entdeckt. Und welch interessante Lebensformen sich hier befinden.
Besonders die Menschen, Hühner
und Kühe haben es uns angetan. Diese gilt es zu fangen. Doch die Erdlinge wehren sich mit Panzern. Dagegen
helfen nur Todesstrahlen.
Gleich mit 13 Würfeln darf der
Spieler werfen. Jeden Panzer muss er
beiseitelegen. Nun muss er sich für
ein weiteres gewürfeltes Motiv entscheiden. Mit Todesstrahlen kann
man die Panzer abwehren, jedoch
bringen nur Lebensformen Punkte.
Mit den anderen darf nun weitergewürfelt werden. Am Ende des Zuges
gibt es Punkte – allerdings nur, wenn
genug Strahlen gesammelt wurden.
Dr. Gamble meint: Mars Würfel
ist ein amüsantes, kurzweiliges und
schnell erlerntes Spiel. Es eignet sich
gut als Reisespiel.
Dr. Gambles Urteil:
Mars Würfel, Pegasus Spiele, ab 2 Spieler,
ab 8 Jahren.
Im Wandel der Zeiten
Wir befinden uns in der Bronzezeit.
Jeder Spieler ist für sein Reich zuständig. Die Würfel repräsentieren
die Städte, die Waren, Nahrung, Arbeiter oder Geld produzieren. Im
Laufe eines Zuges würfelt man bis zu
drei Mal. Dabei zeigen die gewürfelten Symbole an, was gerade produziert wird. Beliebig darf man jedes
Mal Würfel beiseitelegen – Ausnahme
bilden dabei die Schädel. Diese geben
zwar gleich zwei Waren, führen aber
bei mehr als einem zu Katastrophen
und Punkteverlust.
Nach dem Würfeln kann der Spieler seine Symbole einsetzen, um neue
Städte zu bauen, Monumente zu errichten (gibt Punkte) oder Geld und
Waren für besondere Errungenschaften ausgeben. Diese bringen ab sofort
interessante Vorteile beim Würfeln.
Alles wird auf dem eigenen Spielblatt
notiert.
Dr. Gamble meint: Ein etwas umfangreicheres Würfelspiel, das interessante Entscheidungen fordert. Die
Errungenschaften, die Vorteile wie
mehr Geld oder Schutz vor Katastrophen bieten, sind dabei das Salz in
der Suppe und verändern das Spiel
im Laufe der Partie.
Dr. Gambles Urteil:
Im Wandel der Zeiten, Pegasus Spiele, 1–4
Spieler, ab 8 Jahren.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Donnerstag, 9. Januar
10.00–11.00 Dalcroze-Rhythmik für Senioren: Ideales Rhythmikangebot für ältere Menschen. Schulhaus Farlifang (Singsaal), Farlifangstrasse 30, Zumikon.
18.30–20.15 Matrix Live: Erlebnisabend mit Livedemonstration und Diskussionsrunde. Erlengut,
Erlengutstrasse 1a, 8703 Erlenbach.
19.00–20.15 Podiumsdiskussion: Zur Masseneinwanderungsinitiative Doris Fiala (FDP) und Balthasar Glättli (Grüne) auf der Contraseite diskutieren mit Thomas Matter und Christoph Mörgeli
(beide SVP) auf der Proseite. Vogtei, Herrliberg.
19.00–20.00 Ski-Fit 2013/14: Skiturnen für jedermann, organisiert vom Bürgerturnverein Küsnacht. Keine Anmeldung nötig. Leitung/Infos:
Nelly Voegeli-Sturzenegger, voegi@ggaweb.ch,
044 912 08 33, www.btvk.ch. Turnhalle 2 bei der
Heslihalle (Eingang Unt. Heslibachstrasse 33, Seite Rapperswil), Küsnacht.
Freitag, 10. Januar
18.00–21.00 Vernissage: Natalia Wüst. Öl, Collagen, Multimediabilder. Ausstellung bis 31. März.
Restaurant Triangel, Zumikon.
Samstag, 11. Januar
17.00–19.30 2. Liga Eishockeymeisterschaft: SCK –
EV Dielsdorf-Niederhasli. 2.-Liga-MeisterschaftsHeimspiel des SC Küsnacht auf der KEK. Matchkassen sind 45 Minuten vor Spielbeginn geöffnet.
ANZEIGEN
Saisonkarte online unter sckuesnacht.ch/index.
php/fanzone/saisonkarte.html. Eishalle KEK, Johannisburgstrasse 11, Küsnacht.
Sonntag, 12. Januar
11.00–12.00 Finissage: Mit Apéro. Ausstellung von
Agnieszka Tyblewski (Bilder) und Brigitte Jauch
(Skulpturen). Tertianum Residenz Zollikerberg
(Kunstforum), Sennhofweg 23, Zollikerberg.
Montag, 13. Januar
7.35-19.00 Wanderung zu den Silvesterchläusen: Gut
ausgerüstet fahren die Teilnehmer mit dem Zug
nach Urnäsch. Barbara Hutzl-Ronge erzählt, warum dort dieser Tag als «Alter Silvester» gefeiert
wird und die Silvesterchläuse den Bauern «e guets
Neus» wünschen. Auskunft und Anmeldung bis 9.
Januar an: Pfr. Brigitte Crummenerl, Tel. 044 910
40 51, E-Mail: b.crummenerl@bluewin.ch
19.45 «Lili Pastis Passepartout»: Ein komödiantisches Erzählkonzert. Cornelia Montani präsentiert zusammen mit Daniel Schneider und Christoph Elsaesser ungewöhnliche Geschichten von
gewöhnlichen Menschen mit Liedern aus den
Schweizer Alpen bis zu Klezmermelodien. Ein
musikalisch-theatralischer Leckerbissen. Aula
Buechholz, Buechholzstrasse 9, Zollikon.
Dienstag, 14. Januar
9.30–11.30 Café International: Neue Einwohner in
Zumikon können im Café neue Leute kennenler-
nen und ihr Deutsch verbessern. Güügellounge,
Dorfplatz, Zumikon.
12.00–17.00 Fondueplausch: Fondue isch guet und
git e gueti Luune. Fondue, Wein, Brot, Tee, Fruchtsalat, Kaffee und Guetzli, Kosten, all inclusive: 30
Franken, mit Anmeldung. Organisiert durch Ref.
Kirche Zumikon. Kontakt: Tel. 044 918 10 17, EMail: martha.wellauer@ref-zumikon.ch. Ref. Kirche Zumikon, Unterdorfstrasse, Zumikon.
18.30–20.00 «Ein wirklich schönes und freies Leben,
Anna Z.»: Anna Z. berichtet 1916 scharfsichtig
über ihr Leben als Patientin der Anstalten Burghölzli und Rheinau. Sie gibt den Lesern Einblick
in ihr unruhiges Leben, indem sie Unabhängigkeit, Beruf, Heirat, Sexualität und Mutterschaft zu
vereinen versuchte. Katrin Luchsinger, Kunsthistorikerin und Kuratorin der Sammlung Rheinau,
stellt ihre Publikation «Anna Z., Schneiderin» vor.
Die Platzzahl ist beschränkt. Bitte anmelden bis
Montag, 17. Januar, via E-Mail an ortsmuseum@
zollikon.ch oder telefonisch unter 044 395 31 11.
Ortsmuseum Zollikon, Oberdorfstrasse 14, Zollikon.
20.00–22.00 Eishockey NLB: GCK Lions – HC Thurgau. Es findet kein Vorverkauf statt. Matchkasse
1 Stunde vor Spielbeginn geöffnet. Eishalle KEK,
Johannisburgstrasse 11, Küsnacht.
Mittwoch, 15. Januar
15.00 und 16.00 «Figurentheater Lupine»: «Ida hat
einen Vogel, sonst nichts». Ab 5 Jahren und Erwachsene. Aula Buechholz, Buechholzstrasse 9,
Zollikon.
Klassisches in Zumikon
Zu einem Solistenkonzert unter Leitung von Philip A. Draganov lädt der
Kulturkreis Zumikon am 15. Januar
ein. Musikfreunde dürfen sich auf die
Flötistin Tania Pimenoca freuen. Sie
wurde 1987 in Puschkin, Russland, geboren und erhielt ihre musikalische
Ausbildung zur Flötistin am Lyceum
des St. Petersburger Konservatoriums
und am Staatlichen Rimskij-Korsakow
Konservatorium. Seit 2007 studierte
sie bei Maria Goldschmidt an der ZHK.
Begleitet wird die Musikerin vom
Youth Classics Orchestra. Auf dem Programm stehen unter anderem Werke
von Schubert und Grieg. (pd.)
15. Januar, 19.30 Uhr, Gemeindesaal Zumikon. Karten 25/20/12 Franken Jugendliche unter 18 Jahren Eintritt frei. Vvk bei
Clientis, Filiale Zumikon, Mo–Fr 8.15 bis
12 Uhr. Abendkasse ab 18.45 Uhr.
www.zumikerkulturkreis.ch.
KIRCHEN
Katholisches Pfarramt
Küsnacht-Erlenbach
Küsnacht, St. Georg
Taufe des Herrn
Samstag, 11. Januar
17.00 Eucharistiefeier
Sonntag, 12. Januar
10.30 Eucharistiefeier
18.00 Santa messa nella cripta
Itschnach
Friedhofkapelle Hinterriet
Sonntag, 12. Januar
9.00 Eucharistiefeier
Erlenbach
Kirchenzentrum St. Agnes
Samstag, 11. Januar
18.30 Eucharistiefeier
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 12’734 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.06/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Philippa Schmidt (phs.),
E-Mail: kuesnachter@lokalinfo.ch
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Willi Glogger (glo.), Willy Neubauer (wn.),
Nicole Isele (is.)
Sport: Hanspeter Rathgeb (hr.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
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www.lokalinfo.ch
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Küsnachter
Veranstaltungen & Freizeit
Passion Mittelmeer in Herrliberg
Der Berner Maler Alex Zürcher
bringt die Faszination der
Mittelmeerländer auf die
Leinwand: Ihre Farben, ihre
Formen und ihre lebensfrohe
Atmosphäre. Ab dem 12.
Januar stellt er in der Herrliberger Galerie Vogtei aus.
Über Jahrhunderte hat der Süden
Nordländer in den Bann gezogen.
Dutzende Künstler, darunter Berühmtheiten wie Dürer, Lorrain oder
Goethe, haben sich zur «Grand Tour»
nach Italien aufgemacht und voller
Begeisterung darüber berichtet, in
Worten und in Bildern.
Der Süden lockt noch immer und
hat auch in Alex Zürcher eine tiefe
Passion geweckt. In fast ruheloser
Reisetätigkeit zieht es ihn seit vielen
Jahren mit Skizzenblock, Stiften und
Pinseln in die Länder am Mittelmeer:
Andalusien, die Provence, die griechischen Inseln und immer wieder
Italien wirken wie Magnete. Er zeichnet mit schnellen Strichen die Formen, notiert die Farben, erfasst das
Licht, hält die Eindrücke so oft fest,
bis sich ihm der Charakter eines Ortes erschliesst. Tausende Skizzen hat
er nach Hause gebracht.
Zurück im Berner Atelier lässt
sich Alex Zürcher dank seiner Zeichnungen und Aquarelle an den Entstehungsort zurückversetzen; in die PoEbene zum Beispiel, wo die Reisfelder in herrlichem Gelb leuchten, oder
in die Provence, wo sich mit rotem
Mohn übersäte Wiesen bis an den
Horizont ausbreiten, oder nach Andalusien, wo die Landschaft wegen
der Olivenplantagen einem riesigen
geometrischen Muster gleicht. Skizzen und Erinnerungen sind die
Grundlagen, die eine erlebte Empfindung wieder zum Leben zu erwecken. Daraus entstehen die grossformatigen Horizontbilder, die der
Farbige Horizonte: Alex Zürcher malt mediterrane Landschaften.
Künstler im Januar in der Galerie
Vogtei zeigt. Viele Landschaften sind
auf Farbfelder reduziert, wirken dadurch umso intensiver. Sie bewegen
sich im Grenzbereich zur Abstraktion, was beim Betrachter Raum für eigene Interpretation lässt.
Schräge Dörfer
In Griechenland sind es vor allem die
leuchtend weissen, eng ineinander
verschachtelten Dörfer, die Alex Zürcher faszinieren. Auffallend – und als
eine Art Markenzeichen zu verstehen
– ist das Phänomen, dass seine Ortschaften alle leicht Schlagseite haben.
Das komme daher, dass er beim
Zeichnen so schnell arbeite, dass der
Stift einen Drall erhalte und die naturalistische Geometrie zugunsten von
Spontaneität zurücktreten müsse, erklärt der Künstler. Durch die Beibehaltung der schrägen Gliederung auf
dem grossen Akrylbild bleibt die Ursprungsenergie erhalten und verschafft ihm darüber hinaus eine witzige, individuelle Note. Neben den
Reisebildern aus dem Süden beschäf-
Bild: A. Zürcher
tigt sich Alex Zürcher mit dem Lebensraum unserer heimischen Fische. Als passionierter Fischer steht
er stundenlang in Bächen, verbindet
das Naturerlebnis mit etwas Abenteuer. Vor allem aber interessieren
ihn die Merkmale und Verhaltensweisen der verschiedenen Fischarten.
Auch hier führt der Weg über unzählige Studien am lebenden und toten
Objekt und über Informationen aus
der Fachliteratur zum Bild. Ist das
Wesen des Fisches erfasst, bringt er
ihn auf die Leinwand, manchmal originell durch die Köder illustriert, mit
denen er überlistet wird.
Alex Zürchers Bilder spiegeln Lebendigkeit und Lebensfreude. Sie
bringen einen gelungenen Mix aus
Realität, Fantasie und Farbenfreude
in jeden Raum. Besonders jetzt, im
Winter, verströmen sie Kraft und Optimismus. (pd.)
12. Januar bis 9. Februar, Alex Zürcher,
Bilder. Öffnungszeiten: Do 18–20, Sa 15–
17, So 11.30–15.30 Uhr. Galerie Vogtei,
Pfarrgasse 41, Herrliberg, www.galerievogtei.ch.
Frischer Wind aus den Bergen
In der jüngsten Ausstellung
«Mountain Breeze» zeigt
die Erlenbacher Python
Gallery ab dem 10. Januar
Kunst von zwei international angesagten Künstlern,
die sich beide mit der Bergwelt auseinandersetzen.
Der Münchner Georg Küttinger fotografiert Bergpanoramen und Landschaften und setzt diese zu neuen
Kompositionen zusammen, die dem
Betrachter einmalige Einblicke bieten, die es real gar nicht gibt. Aus der
vermeintlichen Klarheit von Raum
und Ordnung wird bei Küttingers Fotokunst schillernde Irritation. So setzt
der Fotograf zum Beispiel die
Aletschregion aus bis zu 1000 Einzelbildern neu zusammen. Bei dem von
ihm in Anlehnung an die Musik «Remix» genannten Verfahren zerlegt er
eine Landschaft oder ein Panorama
in Einzelbilder und verdichtet diese
dann zu einem neuen Ganzen.
Die humorvollen, hochwertig gearbeiteten und farblich mutigen Skulpturen des Südtiroler Bildhauers Willy
Verginer werfen einen ganz anderen
Blick auf Schnee, Kälte und Bergwelt.
Verginers Figuren sind cool, ver-
Das Werk «Aletsch» des Fotografen Georg Küttinger.
Bilder: © pythongallery.ch
schmelzen mit Schnee und Gipfeln
und muten etwas schräg an. Die Motive der Skulpturen von Verginer zeigen
die Bewohner und Gäste der Alpen:
Kühe und Touristen. Und genauso ist
es auch gemeint: mit einem deutlichen
Augenzwinkern! Willy Verginer hat
sich mit seiner Kunst in Deutschland
und Italien bereits einen Namen gemacht. Nicole Python zeigt ihn nun
erstmals in der Schweiz.
Die Ausstellung ist vom 10. Januar
bis zum 21. März zu sehen. Am 5. Februar findet in der Galerie zudem ein
öffentliches Podiumsgespräch statt. Zu
Gast: der bekannte Walliser Bergführer und Hotelier Art Furrer. (pd.)
Vernissage: 10. Januar 18 bis 21 Uhr,
Ausstellung bis 21. März. Podiumsgespräch mit Art Furrer und Georg Küttinger: 5. Februar, 19.00 Uhr, Eintritt 20 Fr.
Python Gallery, Dorfstrasse 2, Erlenbach.
«Bergluft» von Willy Verginer.
Nr. 1/2
9. Januar 2014
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Küsnachter
Nr. 1/2
9. Januar 2014
SPORT
ERFAHRUNGSBERICHT
Schnuppern, wischen, sliden, curlen ...
Curling, das ist für mich die
Sportart mit dem Besen.
Besen assoziiere ich mit Putzen, und Putzen ist für mich
lästige Pflicht. Dass Curling
aber noch viel mehr als
Wischen ist, durfte ich beim
Curling Club Küsnacht (CCK)
erfahren – wer es mir gleichtun will, hat am 16. Januar
Gelegenheit zu schnuppern.
Philippa Schmidt
«Ziehhhhhhhhh!», hallt es durch die
Curlinghalle auf der KEK in Itschnach. Ein Skip steht im Haus, also
auf der markierten Zielfläche, während sich der Curlingstein mit hohem
Tempo dorthin bewegt. Die Adressaten des Kommandos, die beiden Wischer, sorgen mit ihren Besen dafür,
dass der Stein noch mehr Tempo aufnimmt. Dass das, was die Spieler
beim vom Curling Club Küsnacht organisierten Crystal Cup kurz nach
Weihnachten aufs Eis legen, nicht so
einfach ist, wie es aussieht, lerne ich
einige Tage später beim Selbsttest.
Thomas Brunner, der Leiter der
Curlingschule, oder einfach nur Thomas – beim Curling ist man per du –
führt mich in die Geheimnisse des
Curlings ein. Da es leicht nieselt, lerne ich gleich zu Beginn einen der
Vorteile dieses Wintersports kennen:
Curling wird in der Halle gespielt.
Wer aufs Eis will, der sollte saubere Turnschuhe mitbringen. Doch
während die Begehung der Eisfläche
mit Turnschuhen noch relativ stabil
ist, wird es mit der passenden Curlingsohle für eine blutige Anfängerin
wie mich «schlieferig». Erfahrene
Spieler wie Thomas Brunner tragen
sogar Curlingschuhe mit passender
Sohle. Für mich wird indes bereits
der erste Gang übers Eis zur Rutschpartie. Sonderlich elegant kann es
nicht aussehen, wie ich mit ausgebreiteten Armen versuche, die Balance zu halten. Insgeheim bin ich froh,
dass ich als Schnuppertag den 2. Januar und nicht Neujahr vorgeschlagen habe, denn mit dem Restalkohol
von Silvester wäre meine erste Curlingstunde schwierig geworden.
Bezüglich des Outfits habe ich
mich an den Ratschlag gehalten, keine Jeans zu tragen. Diese seien zu
unflexibel, wurde mir beschieden. So
wage ich mich mit meiner dicken
Snowboardjacke und einer Jogginghose aufs Glatteis – die Strumpfhose
darunter darf bei 4,6 Grad aber nicht
fehlen.
Nie den Stein aufheben
Bevor ich an die Curlingsteine darf,
erläutert Thomas die drei goldenen
Regeln des Curlings: «1. Es ist strikt
verboten, rückwärts zu laufen. 2.
Man darf keinen Stein aufheben. 3.
Nie mit einem Körperteil auf dem Eis
liegen bleiben.» Nun kanns losgehen,
ich bin gespannt! Thomas erklärt
mir, wie ich Schwung holen muss,
und drückt mir zwei blaue Steine in
beide Hände. Als ich übers Eis gleite
– oder slide, wie es in der Curlingsprache heisst –, merke ich, wie
schwer die Curlingsteine sind. «20
Kilo wiegt ein Stein», erzählt der
Förchler.
Dadurch, dass ich mit beiden
Händen einen Stein steuere, kann ich
das Gleichgewicht besser halten.
Sonderlich weit komme ich bei meinem ersten Versuch der Steinabgabe,
auch Sliding Delivery genannt, noch
nicht. «Wer nicht ein totaler Koordi-
So wie hier beim Crystal Cup sieht eine gute Steinabgabe aus. Die Wischerin macht sich derweil bereit.
Körperteilen geschmolzen, ist, kann
dies im Spiel aber zu Ungerechtigkeiten führen. Doch allfällige Schäden
sind hinfällig, wenn einmal im Monat
neues Wasser auf die Eisfläche aufgebracht wird. «Je weniger Kalk das
Wasser enthält, desto schneller ist
das Eis», erörtert Thomas. Ab diesem Winter hätten sie in der KEK
neu Seewasser, welches qualitativ besonders gut sei.
Nun lerne ich, wie ich den Stein
als Spielerin loslasse. «Wenn man ihnen einen kleinen Dreh gibt, dann
curlen sie», lehrt mich Thomas. Mit
der richtigen Drehbewegung, dem
perfekten
Winkel
und
genug
Schwung schafft es ein Curlingstein
bis ins Haus – meiner freilich noch
nicht. Ziel des Spiels ist es, die Steine
im Haus möglichst nah am Zentrum
(tee) zu platzieren. Gegnerische Steine werden zu diesem Zweck wenn
möglich weggespielt.
Ich habe inzwischen gelernt, worauf ich achten muss: Das Knie muss
weiter runter und der Fuss auf dem
«Hock» dafür weiter rauf. Und siehe
da, mit etwas Schwung schafft es
mein Stein fast bis zur gegenüberliegenden Hogline. «Das sieht doch
schon sehr gut aus», lobt Thomas,
und ich platze fast vor Stolz. Immerhin, nachdem ich anfangs reichlich
unbeholfen übers Eis gerutscht bin,
werden nun die ersten Fortschritte
sichtbar.
«Schön Spiel» und «Gut Stein»
Es wird eifrig gewischt: Das Team Steiesel aus Baden war beim Crystal Cup auf der KEK siegreich, während das
Fotos: Philippa Schmidt
Team Dolder und das erste Küsnachter Team den zweiten und dritten Platz belegten.
nationstubel ist, lernt Curling relativ
schnell», beruhigt mich Thomas. Zuerst sei es für alle ganz grauenhaft,
aber nach acht Mal sei man schon
turnierbereit. Um aber dermassen
elegant übers Eis zu gleiten wie die
Spieler beim Crystal Cup, müsste ich
noch viel üben.
Gelegenheit dazu hätte ich in der
Curlingschule
des
CCK:
Beim
Schnupperabend am 16. Januar auf
der KEK können die Teilnehmenden
nicht nur die technischen Grundlagen
lernen, sondern bereits ein erstes
Match spielen. «Der Schnupperabend
bietet einen ersten Einblick, wies
geht, die Technik ist da erst sehr rudimentär. Wer es richtig lernen will,
kann danach in die Curlingschule
kommen», berichtet Thomas Brunner. Die Curlingschule mit Abschlussturnier findet jeden Donnerstag vom
23. Januar bis zum 13. März statt.
Der Spieler schiebt im Curling den
Stein an und gibt ihm damit die Richtung vor. Die beiden Wischer bringen
je nachdem, was der Skip, der Kapitän der Mannschaft, für Anweisungen gibt, mit den Besen die bearbeitete Eisfläche zum Schmelzen.
«Durch das Wischen verlängert sich
auf der einen Seite die Bahn des
Steins, auf der anderen Seite wird
der Kurvenradius verzögert», begründet der Curlinglehrer den Einsatz mit dem Besen.
Bei diesem handelt es sich selbstredend nicht um einen handelsübli-
chen Haushaltsbesen, sondern um ein
Sportgerät mit weichem Kunststoffkopf. «Beim Wischen muss man fest
drücken und die Kadenz ist wichtig»,
klärt Thomas auf und demonstriert,
wie ein erfahrener Curler möglichst
effizient wischt. Ein wenig erinnert
die Bewegung ja schon an Hausarbeit, ein Grinsen kann ich mir nicht
verkneifen, und Thomas gibt zu: «Das
ist das, was meist belächelt wird.»
Grund, den Besen zu belächeln,
gibt es aber keinen: Am Turnier
konnte ich beobachten, wie schnell
viele Spieler direkt vor dem curlenden Stein wischten. Derart nah vor
dem rasant gleitenden Stein zu wischen, ohne diesen berühren zu dürfen, braucht eine schnelle Reaktionsgabe und eine gute Koordination.
Aber was passiert, wenn der Besen
den Stein trotz aller Vorsicht berührt? «Es gibt keine Schiedsrichter.
Wenn ein Spieler den Stein versehentlich berührt, sagt er das, und der
Gegner entscheidet, ob der Stein
gilt», so Thomas Brunner.
Geselliger Sport
Fairness wird im Curling überhaupt
grossgeschrieben. «Ein faires und
korrektes Auftreten gehört beim Curling einfach dazu», schildert der 55Jährige die Philosophie des Sports
und fügt an: «Wenn man einen schönen Stein spielt, bricht man nicht in
Jauchzer aus, und in der Beiz zahlt
der Sieger die Rechnung.» Es geht
nicht nur um den Sport an sich, sondern auch ums gemütliche Beisammensein. «Einerseits ist es eine Präzisionssportart, andererseits geht es
um Taktik, aber auch das Gesellige
gehört dazu», so Thomas. Ich muss
mich derzeit noch alleine durchschlagen. Denn nun probiere ich die Abgabe mit einem Stein. Während ich ihn
mit der rechten Hand anschiebe,
strecke ich das rechte Bein nach hinten aus und winkle das linke Bein
beim Sliden an. Links stütze ich mich
mit dem Besen auf dem Eis ab. Dann
geht alles plötzlich ganz schnell: Ich
verliere das Gleichgewicht, reisse in
meiner Panik den Stein nach oben,
der kurz später mitsamt Redaktorin
wieder aufs Eis plumpst.
Dieses Mal habe ich zwar genügend Schwung genommen, aber
gleich zwei oder zumindest anderthalb der goldenen Regeln verletzt:
Da, wo mein Stein auf den Boden gefallen ist, sind im farbig markierten
Haus weisse Spuren zu sehen.
«Wenn der Stein auf dem Boden fällt,
macht er das Eis kaputt», warnt Thomas. Ich nehme mir vor, es beim
nächsten Mal besser zu machen. Da
ich sogleich wieder aufgestanden bin,
hat mein Körper hingegen keine Spuren hinterlassen. Wer länger liegen
bleibt, riskiert, dass das Eis schmilzt:
Menschen in der Horizontalen wirken auf der Curlingbahn wie 36 Grad
warme Öfen. Wenn die Eisfläche uneben, weil durch das Aufliegen von
Wie es aussieht, wenn Absolventen
der Curlingschule curlen, kann ich
anschliessend beobachten: Die Curler, die im letzten Oktober angefangen haben, spielen nach meiner persönlichen Schnupperstunde ein kleines Turnier. Ich muss zugeben, es
sieht bereits sehr gekonnt und elegant aus. Auch die Kameradschaft
wird offensichtlich. «Ihr seid die ganzen Armen, die kein Ferienhaus in
St. Moritz oder Davos haben», frotzelt einer der Leiter. Dann gilt es
ernst: «Schön Spiel» wünschen sich
die Gegner, «Gut Stein», die Teamkameraden. «Beim Curling haben ältere
gegen jüngere Spieler oder Frauen
gegen Männer keinen Nachteil, wie
dies bei anderen Sportarten der Fall
ist», betont Thomas Brunner. Einzig
die Erfahrung könne von Vorteil sein.
Es wird gelost, welches Team bestimmt, wer anfängt. Thomas’ Team
lässt den Gegner zuerst ran. Wie sich
später zeigen soll, eine weise Entscheidung, denn während das eine
Team den ersten Stein hat, hat das
andere Team den letzten Stein und
dieser ist meist entscheidend. So
auch in diesem Fall, als es das gelbe
Team schafft, den gegnerischen Stein
aus dem Haus zu schiessen.
Nicht nur am rechten Zürichseeufer, in der ganzen Schweiz ist die Begeisterung für Curling gross. Derzeit
sind die Schweizer Männer amtierende Europameister. Die Frauen holten
bei der EM im norwegischen Stavanger die Bronzemedaille. Während in
der kleinen Schweiz über 40 Curlinghallen zur Verfügung stehen, gibt es
im grossen Deutschland deutlich weniger Möglichkeiten zum Curlen. Und
wer weiss, vielleicht werden es nach
dem Schnupperabend noch ein paar
Curler mehr? Für mich ist nach der
Schnupperstunde eines klar: Ich
wusste gar nicht, wie viel Spass man
mit einem Besen haben kann!
Gratis-Schnupperabend am 16. Januar, 20
Uhr, Curlingschule vom 23. Januar bis 13.
März, in der Curlinghalle auf der KEK, Johannisburgstrasse 11, Küsnacht. Informationen: thobrunner@sunrise.ch, www.
cck.ch, www.facebook.com/cckuesnacht.