Gesangstexte - Staatskapelle Dresden
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Gesangstexte - Staatskapelle Dresden
Gesangstexte Robert Schumann Jagdlieder für vierstimmigen Männerchor und vier Waldhörner ad. lib. op. 137 Text: Heinrich Laube 1. Zur hohen Jagd Frisch auf zum fröhlichen Jagen, Ihr Jäger, auf zur Pirsch! Wir wollen den Hirsch erjagen, Den edlen roten Hirsch. Der Tag steigt auf in Frische, Der Hirsch kehrt heim vom Feld; Frisch auf denn ins Gebüsche, Wo er den Wechsel hält! Drum auf, es lebe das Jagen, Dies stete Gewitter der Welt! Die Traurigen mögen sich plagen, Der Filz mag trachten nach Geld! Wir seh’n am Abend und Morgen Nach rüst’gen Taten hinaus, Weib, Kinder, Schulden und Sorgen, Behüte Gott zu Haus! 2. Habet acht! Habet acht, auf der Jagd! Mancher ist zu Grund gegangen, Weil der Nachbar sich verfangen, Und ein Lauf ist los gegangen! Habet acht, auf der Jagd! Rasch ist noch nicht unbesonnen, Blinde Hast hat nie gewonnen, Halb gezielt ist ganz zerronnen. 3. Jagdmorgen O frischer Morgen, frischer Mut, Wie will ich euer gedenken! Wer weiß, wird mir ein solches Gut Der Himmel nochmals schenken. Daheim die Meinen treu und lieb, In mir der rege Lebenstrieb, Und über mir die Sterne. Der Morgen löscht die Sterne aus, Er wirft mit Wind die Bäume; Ich tret’ aus dunklem Jägerhaus, Verprustend die kurzen Träume. Es saugt der Mund die frische Luft, Die Brust schlingt herben Waldesduft, Es hofft das Herz, was weiß ich! Und klarer, freier wird der Drang, Je mehr der Tag sich lichtet, Der Vogel auch versucht Gesang, ’S ist alles so wohl gerichtet. Herr Gott, in Deinem großen Haus, Wie schwer mag’s sein, wie leicht sieht’s aus, Hab’ Dank für Jagd und Atmen! 4. Frühe Früh steht der Jäger auf Und beginnt den Tageslauf. Das erste Licht auf’s Büchsenkorn Bringt mehr als ein ganzer Tagesborn. Dämmer ist Wildes Braut, Dämmer macht Wild vertraut, Was man früh angeseh’n, Wird uns nicht leicht entgeh’n. 5. Bei der Flasche Wo gibt es wohl noch Jägerei, Als wie im deutschen Land! Der Franzos’ hat sein Land überlichtet, Nichts schonend die Jagd sich vernichtet, Schießt singende Vögel, der Fant! In Engeland, da ist nichts mehr, Als wie das Huhn zu Haus; Fabriken klappern und stampfen, Maschinen hämmern und dampfen, Das hält kein Wildbret aus. Die ernste strenge Jägerei, Die kennen wir allein, In Wald und Feld zu leben, Vertieft in Ursprungs Weben, Ist deutsches Jagdgedeihn. So trinkt darauf ein volles Glas: Es lebe deutsche Jagd! In Lust die Träume spinnend, Und die Kunst, die Taten sinnend, Die uns so wohl behagt. Sie übt die Seele, übt die Hand, Nährt Frische, Kraft und Mut. Wenn’s gilt das Reich zu wahren, Wir sind in Waffen wohl erfahren, Hoch deutsches Jägerblut! Johannes Brahms Vier Gesänge für Frauenchor mit Begleitung von zwei Hörnern und Harfe op. 17 Ich schein wohl froher Dinge Und schaffe auf und ab, Und ob das Herz zerspringe, Ich grabe fort und singe Und grab mir bald mein Grab. 1. Es tönt ein voller Harfenklang 4. Gesang aus Fingal Friedrich Ruperti Es tönt ein voller Harfenklang, Den Lieb und Sehnsucht schwellen, Er dringt zum Herzen tief und bang Und läßt das Auge quellen. O rinnet, Tränen, nur herab, O schlage, Herz, mit Beben! Es sanken Lieb und Glück ins Grab, Verloren ist das Leben! 2. Lied von Shakespeare William Shakespeare / August Wilhelm Schlegel Komm herbei, komm herbei, Tod, Und versenk in Zypressen den Leib! Laß mich frei, laß mich frei, Not! Mich erschlägt ein holdseliges Weib. Mit Rosmarin mein Leichenhemd, O bestellt es! Ob Lieb ans Herz mir tödlich kommt, Treu’ hält es. Keine Blum, keine Blum süß Sei gestreut auf den schwärzlichen Sarg; Keine Seel, keine Seel grüß Mein Gebein, wo die Erd es verbarg. Um Ach und Weh zu wenden ab, Bergt alleine Mich, wo kein Treuer wall ans Grab Und weine. 3. Der Gärtner Joseph von Eichendorff Wohin ich geh und schaue, In Feld und Wald und Tal, Vom Berg hinab in die Aue: Viel schöne, hohe Fraue, Grüß ich dich tausendmal. In meinem Garten find ich Viel Blumen schön und fein, Viel Kränze wohl draus wind ich Und tausend Gedanken bind ich Und Grüße mit darein. Ihr darf ich keinen reichen, Sie ist zu hoch und schön, Die müssen alle verbleichen, Die Liebe nur ohnegleichen Bleibt ewig im Herzen stehn. Ossian / Johann Gottfried Herder Wein’ an den Felsen der brausenden Winde, Weine, o Mädchen von Inistore! Beug’ über die Wogen dein schönes Haupt, Lieblicher du als der Geist der Berge, Wenn er um Mittag in einem Sonnenstrahl Über das Schweigen von Morven fährt. Er ist gefallen, dein Jüngling liegt darnieder, Bleich sank er unter Cuthullins Schwert. Nimmer wird Mut deinen Liebling mehr reizen, Das Blut von Königen zu vergießen. Trenar, der liebliche Trenar starb! O Mädchen von Inistore! Seine grauen Hunde heulen daheim; Sie sehn seinen Geist vorüber ziehn. Sein Bogen hängt ungespannt in der Halle, Nichts regt sich auf der Heide der Rehe. Antonín Dvořák Vier Lieder für gemischten Chor a capella op. 29 1. Abendsegen Adolf Heyduk Hoch am Bergeshang, im weiten Hirtenkleide Hütet der Senne die Herde seiner Ziegen. Von der Alm herab, aus seiner Hütte droben Sieht er das Dörfchen versteckt im Tale liegen. Und in diesem Dörfchen wohnt sein kleines Schätzchen, Singt verliebte Lieder wie ein junges Spätzchen. Schallt ihr froher Sang in seine Bergeshöhen, Dringt’s wie tausend Blüten aus den kahlen Zweigen. Wie ein Glöckchen klingt’s ihm, wenn er abends müde Will auf hartem Lager zum Gebet sich neigen. Und in seinen Träumen naht sich mit dem Liedchen Schön und scheu sein Engel, tritt zu ihm ins Stübchen. Sollt zu meiner Fürsprach’ Geld nicht dem Priester bringen, Sollt mein Liebchen bitten: Sie mag für mich singen! 2. Wiegenlied Adolf Heyduk Schlaf, mein Bübchen mit den Grübchen, Mit dem Mündchen, weich und rosig! Mutter wiegt dich, schlaf, mein Kindchen, Mutter wiegt dich, schlafe, mein Kind! Schließ die Äuglein, kleines Täublein, Senk’ die Lider, bleib fein liegen! Will dich wiegen, immer wieder! Liebes Kleinchen, woll’n die Beinchen Sich noch regen? Woll’n noch hampeln, woll’n noch strampeln, Sich nicht legen? Husch! Verstecke in der Decke, Husch! Verstecke deine Füßchen! Horch! Ein Märchen streift dein Öhrchen Wie ein Küßchen. Sinken ferne Mond und Sterne, Folgt im Reigen Morgenglühen, Nacht muß fliehen, Tag wird steigen. Träum’ und schlafe! Frohe Lieder weh’n hernieder, Horch, mein Kind, es tönt die Harfe König Davids im Wind. 3. Ich sag’s nicht Mährisches Volkslied Stand mein Schatz am Brünnlein, gab dem Pfau ein Körnlein. «Sag mir, mein Mädelchen, sag mir, hübsches Täubchen, kannst du mich wohl lieben?» «O nein, ich sag’s dir nicht, weiß ich es doch selbst nicht! Komm, wenn es Abend wird: Mutter will ich fragen, dann kann ich’s dir sagen.» I m p r e ss u m «Trab’ ich zum Tor herein, schwarz wird mein Pferdchen sein, Halte es fest im Zaum, bind’s an den Tannenbaum Mit einem weißen Band.» «Wie sich mein Tännchen heut’ schon auf dein Pferdchen freut! Ob in der Sommerzeit, oder wenn’s Flocken schneit: Immergrün glänzt sein Kleid.» 4. Verlassen Mährisches Volkslied Wenn du mich nicht mehr magst, hättest du’s frei bekannt! Ich wäre nicht zwei Jahr’ dir hinterhergerannt! Hielt’st mich hin, Jahr um Jahr, sagtest kein Wörtchen mir, Sah dich an der Schwelle noch vor meiner Tür! Weidelein, Weidelein, schwankend’ Weidenzweiglein, Kummervoll denk’ ich nun Jahre in Trauer dein! Tännchen, dein Nadelkleid, leuchtend grün und maifroh, Mög’s dir nie verdorr’n, wie mir die Freude entfloh! Laß nicht die Felsen, die deine Wurzeln fassen, So, wie du, lieber Schatz, treulos mich verlassen! Wenn du mich nicht mehr magst, sage mir voll Vertrauen, Daß nun deine schwarzen Augen nicht mehr nach mir ausschaun! Meinen Säbel muß ich gürten, hängt mir schwer zur Seite, Noch einen Blick schenk mir, nun, wo ich scheide! Dr u c k Union Druckerei Dresden GmbH Texte Die Einführungstexte sind Originalbeiträge für dieses Programmheft. Sächsische Staatsoper Dresden Intendant Prof. Gerd Uecker Generalmusikdirektor Fabio Luisi Spielzeit 2009|2010 Herausgegeben von der Intendanz © Oktober 2009 Redak tion und Te x te Tobias Niederschlag G e s ta lt u n g u n d s at z schech.net | www.schech.net w w w . s ta at s k a p e l l e - d r e s d e n . d e Private Bild- und Tonaufnahmen sind aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet. 2. Kammerabend Kammermusik der S ä c h s i s c h e n S ta at s k a p e l l e Dr e s d e n Gegrün de t 1854 als To n k ü n s t l e r -V e r e i n z u D r es d e n Ver ant wortlich Friedwart Christian Dit tmann, Ulrike Scobel und Christoph Bechstein 2. Kammerabend M o n tag 19.10.09 2 0 U h r · S e m p ero p er Ausführende Hans Pfitzner (1869-1949) Mitglieder des Chors der Sächsischen Staatsoper Dresden pause Leitung: Pablo Assante Jagdlieder für vierstimmigen Männerchor und vier Waldhörner ad. lib. op. 137 1. Zur hohen Jagd 2. Habet acht! 3. Jagdmorgen 4. Frühe 5. Bei der Flasche Anselm Telle, Violine Masumi Sakagami*, Klavier Jochen Ubbelohde, Manfred Riedl, Luise Bruch und Eberhard Kaiser, Horn Feodora-Johanna Gabler, Harfe * Mitwirkender Gast Sonate für Violine und Klavier e-Moll op. 27 1. Bewegt, mit Empfindung 2. Sehr breit und ausdrucksvoll 3. Äußerst schwungvoll und feurig Robert Schumann (1810-1856) Johannes Brahms (1833-1897) Vier Gesänge für Frauenchor mit Begleitung von zwei Hörnern und Harfe op. 17 1. Es tönt ein voller Harfenklang 2. Lied von Shakespeare 3. Der Gärtner 4. Gesang aus Fingal Antonín Dvořák (1841-1904) Vier Lieder für gemischten Chor a capella op. 29 1. Abendsegen 2. Wiegenlied 3. Ich sag’s nicht 4. Verlassen Hans Pfitzner Violinsonate e-Moll op. 27 Hans Pfitzner galt im frühen 20. Jahrhundert als eine der herausragenden deutschen Musikerpersönlichkeiten. Berühmt war er vor allem für seine Opern, darunter die Musikalische Legende «Palestrina», die 1917 unter Bruno Walter in München uraufgeführt wurde. Auch in Dresden wurden die Werke des Spätromantikers zeitweise intensiv gepflegt: Generalmusikdirektor Fritz Busch etwa setzte sich nachhaltig für Pfitzner ein und brachte u.a. dessen Klavierkonzert 1922 in der Semperoper zur Uraufführung. Pfitzner hat es ihm nur wenig gedankt: Nach Buschs Vertreibung 1933 tilgte er die Widmung aus der Partitur des Klavierkonzertes. Bis heute ist Pfitzner wegen seiner politischen Einstellung äußerst umstritten. Er selbst verstand sich als deutschnational und sympathisierte mit den Nationalsozialisten. In seinen musikästhetischen Schriften «Futuristengefahr» (1917) und «Die Neue Ästhetik der musikalischen Impotenz» (1920) verurteilte er Strömungen der Neuen Musik, wobei er sich einer teils chauvinistischen und antisemitischen Polemik bediente. Seine eigene Musik ist in der Tradition verhaftet, weist aber in ihrer Schroffheit durchaus originelle und zukunftsweisende Elemente auf. Seine Violinsonate op. 27 komponierte Pfitzner 1918, nachdem er mit der Oper «Palestrina» eine regelrechte Pfitzner-Begeisterung ausgelöst hatte: Thomas Mann etwa gründete mit anderen Künstlern in München einen «Hans-Pfitzner-Verein für deutsche Tonkunst», und im ersten Konzert dieser Vereinigung gelangte die Sonate zur Uraufführung. Das dreisätzige Werk ist äußerst virtuos und geigerisch angelegt, verlangt aber auch dem Pianisten höchstes Können ab. Auf einen liedhaft bewegten ersten Satz folgt ein meditativer Mittelsatz, der sich in seinem Verlauf steigert und direkt in den Finalsatz übergeht, in dem sich «feurige» Virtuosität mit folkloristischen Anklängen verbindet. Pfitzner selbst übernahm den Klavierpart des Werkes bei seinem einzigen Auftreten im Rahmen des Dresdner Tonkünstler-Vereins am 29. September 1922. Den Violinpart spielte der damalige Konzertmeister Max Strub. Robert Schumann Jagdlieder op. 137 Als die Revolution im Mai 1849 in Dresden ihren Höhepunkt erreichte, floh die Familie Schumann auf abenteuerlichen Schleichwegen aus der Stadt: zunächst auf das Gut Maxen, anschließend in das benachbarte Dorf Kreischa. Dort komponierte Schumann, scheinbar unberührt von den blutigen Ereignissen, einige Kompositionen, darunter Teile des «Liederalbums für die Jugend» op. 79 und die Fünf «Jagdlieder» für Männerchor und vier Hörner, die durch die späte Veröffentlichung die hohe Opuszahl 137 erhielten. In Dresden hatte Schumann kurzzeitig den Männerchor «Liedertafel» geleitet und anschließend einen eigenen, gemischten «Verein für Chorgesang» gegründet. Im Kreischaer Exil hat er sich vermutlich auf die Männer mit ihren «ewigen Quartsextakkorden» besonnen. So entstanden im Mai 1849 die «Fünf Gesänge aus H. Laubes Jagdbrevier», über deren Textautor der SchumannForscher Joachim Draheim schreibt: «Der Schriftsteller und Journalist Heinrich Laube (1806-1884), heute nur noch als Direktor des Wiener Burgtheaters (1849-1867) in Erinnerung, gehörte zu den engagiertesten kritischen Autoren des Vormärz, war als Anhänger einer verbotenen Burschenschaft und wegen seiner Schriften 1837-1839 auf Schloss Muskau in Festungshaft und 1848/49 Abge- ordneter des Frankfurter Paulskirchenparlaments. Die poetisch eher minderwertigen Texte aus dem 1841 erschienenen ‹Jagdbrevier› … sind voller versteckter und offener politischer Anspielungen.» Schumann sah für die Lieder eine Begleitung von vier Waldhörnern vor, die zwar weggelassen werden kann, dem Werk aber erst sein eigentümliches Jagdkolorit verleiht. Möglicherweise hatte Schumann hierbei die vier Hornisten der damaligen Dresdner Hofkapelle im Sinn, mit denen er im Oktober 1849 – nach seiner Rückkehr nach Dresden – auch sein Konzertstück für vier Hörner und Orchester op. 86 erprobte. Johannes Brahms Vier Gesänge op. 17 Johannes Brahms schrieb ungewöhnlich viele Werke für Frauenchor – wofür es einen biografischen Grund gibt: Nach seiner Tätigkeit am Detmolder Hof kehrte er 1859 in seine Geburtsstadt Hamburg zurück, wo er einen Frauenchor übernahm, der junge Damen aus besten Hamburger Familien vereinte. Brahms scheint sich in diesem Klima sehr wohl gefühlt zu haben: Neben den Vier Gesängen op. 17 entstanden in dieser Zeit auch «Der 13. Psalm» op. 27, Drei geistliche Chöre op. 37, die Lieder und Romanzen op. 44 sowie zahlreiche Volkslied bearbeitungen. Die Vier Gesänge op. 17 komponierte Brahms in zwei Abschnitten: Um die Jahreswende 1859/60 entstanden der ersten drei Gesänge, der vierte folgte bis Mai 1860. Gemeinsam ist allen vier Stücken die tragische Thematik, für die Brahms auf Texte von Ruperti, Shakespeare, Eichendorff und Ossian zurückgriff. Allerdings ist der zweiteilige Entstehungshintergrund auch stilistisch erkennbar: Sind die ersten drei Gesänge in einem eher zarten, empfindsamen Tonfall gehalten, der noch deutlich von Schumann und Mendelssohn inspiriert ist, so gestaltete Brahms den abschließenden «Gesang aus Fingal» als dramatische Szene, die bereits auf den späteren «Gesang der Parzen» op. 89 vorausweist. Besonders reizvoll ist die klangliche Gestaltung des Werkes, die den hohen Frauenstimmen zwei Hörner und eine Harfe hinzugesellt. Antonín Dvořák Vier Lieder op. 29 Die Chormusik nimmt im Schaffen Dvořáks eine zentrale Stellung ein: 1873 gelang ihm mit dem patriotischen Hymnus «Die Erben des Weißen Berges» op. 30 der Durchbruch als Komponist; Aufführungen seines «Stabat Mater» in den Jahren 1876/77 begründeten seinen Weltruhm. Auch danach schrieb er bedeutende Chorwerke, darunter Kantaten und Oratorien für diverse Musikfeste in Großbritannien. Für seinen Amtsantritt als Konservatoriumsdirektor in New York schließlich entstand das «Te Deum» op. 103, das 1892 in der Carnegie Hall uraufgeführt wurde. 1876 komponierte Dvořák die Vier Lieder für gemischten Chor a cappella op. 29, die damit in eine zentrale Periode seines Lebens fallen: Seit 1874 wurde Dvořák, der zu dieser Zeit als Organist an der Prager St.-AdalbertKirche wirkte, alljährlich durch ein Staats stipendium gefördert, 1877 machte er die Bekanntschaft mit Johannes Brahms, der sich für die Veröffentlichung seiner «Klänge aus Mähren» op. 38 und der «Slawischen Tänze» op. 46 einsetzte – fortan galt Dvořák als «Böhmischer Brahms». Die Vier Lieder sind volksliedhaft schlicht gehalten, weisen jedoch eine kunstvolle Faktur auf. Dvořák griff für sie auf Texte von Adolf Heyduk und auf zwei mährische Volkslieder zurück. To b i a s N i e d e r s c h l a g Mitwirkender Gast Masumi Sakagami K l av i e r Die gebürtige Japanerin studierte zunächst in ihrer Heimat, bevor sie an die Hochschule der Künste Berlin zu Rainer Becker wechselte und ihre Studien anschließend bei Amadeus Webersinke an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden fortsetzte. Zusätzlich absolvierte sie Meisterkurse bei György Sebők in Berlin. Sie ist Preisträgerin verschiedener Klavierwettbewerbe und tritt im In- und Ausland auf. Seit 1999 hat sie einen Lehrauftrag an der Dresdner Musikhochschule inne. Mitglieder des Chors der Sächsischen Staatsoper Dresden Chordirektor: Pablo Assante Chorassistenz: Christof Bauer, Christoph Heinig Sopr an A lt Tenor B a ss Julia Brückner Cornelia Ludwig Katharina Flade Elke Kaplon Yvonne Reuter Johanna Sandau Beate Siebert Ute Siegmund Ute Simbotin Juliane Zoddel Katrin Dönitz Claudia Duvigneau Carolin Graßnick Anke Kirsten Barbara Leo Heike Liebmann Claudia Mößner Fumiko Hatayama Anna-Susanne Veith Jun-Seok Bang Frank Blümel Markus Hansel Jörg Reißmann Alexander Schafft Torsten Schäpan Tobias Schrader Enrico Schubert Ingolf Stollberg Matthias Beutlich Markus Brühl Werner Harke Andreas Heinze Frank Höher Norbert Klesse Thomas Müller Holger Steinert Mirko Tuma