the wedding party massacre

Transcription

the wedding party massacre
THE WEDDING PARTY MASSACRE
PRESSE DOSSIER
PRESS CONTACT
Fabienne Schmuki / Irascible
fabienne@irascible.ch
ph +41 (0)44 271 32 83
mobile +41 (0)78 817 61 01
DATES
9./11.9.2015 - Konzert Theater Bern
24.-27.9.2015 - HeK, Basel
2./3.10.2015 - Gessnerallee Zürich
8./9.10.2015 - Südpol Luzern
KURZINFO
The Wedding Party Massacre – eine Band, welche bei keiner guten Hochzeit fehlen darf. Der Musiker und Künstler
Fabian Chiquet liefert Fanfaren, Rap, fette Beats, Gitarrensoli, wilde Tänzer, Videoprojektionen und knalliges Licht –
ein Gesamtkunstwerk, zwischen Pop-Konzert, Performance, Tanz und Film, das die Ängste unserer Zeit in epische
Bilder packt. The Wedding Party Massacre inszeniert sich in hoch stilisierten schwarz-weiss Bildern, lupenrein, gestochen scharf. Kann man Ästhetik und Aggression vereinen? Kampfgeist und Kunst? Maske und Mut? Posse und
Pop? Liebe und Zerstörung?
Der Titel beruht auf einer Idee von Jean Cocteau und steht sinnbildlich für unsere westliche Party im Konsumrausch,
die durch globale Probleme höchst unliebsame «Störungen» erfährt. Doch ohne uns die Freude an der Party zu verderben nimmt uns The Wedding Party Massacre an der Hand und begleitet uns musikalisch bis zum Abgrund, im
Wissen, dass jede Feier ein Ende hat. Und diese hat ein besonders Grausames – doch auch der Teufel kann tanzen,
und vielleicht liebt er diese Show, sehnsüchtig und versöhnlich, hämisch und verurteilend, grössenwahnsinnig und
überbeladen, denn am Ende ist die Welt wie ein Gitarrensolo: Too much information.
CAST
KONZEPT & MUSIK: Fabian Chiquet / PERFORMER: Joël Fonsegrive, Jonas Wolf, Moritz Vontobel, Henry
Monsanto, Miryam Garcia Mariblanca & Fabian Chiquet / VIDEO: Gregor Brändli / DRAMATURGIE: Victor Moser
CHOREOGRAFIE: Marcel Leemann / AUSSTATTUNG: Aline Gschwend / ANIMATION: Alain Grüter / LICHTDESIGN:
Tobi Moosmann / SOUNDDESIGN: Stefan Uiting / PROJEKTLEITUNG: Eva Heller
CREDITS
KOPRODUKTION mit Gessnerallee Zürich, Haus der elektronischen Künste Basel, Konzert Theater Bern & Südpol
Luzern
UNTERSTÜTZUNG: Pro Helvetia, Migros Kulturprozent, GGG, Fondation Nestlé pour l’Art, Ernst Göhner Stiftung,
Bürgi Willert Stiftung, Burgergemeinde Bern
WEB
WWW.THEWEDDINGPARTYMASSACRE.COM | WWW.FACEBOOK.COM/THEWEDDINGPARTYMASSACRE
BIOGRAPHIEN
Fabian Chiquet (Musik, Konzept & Performer)
Als Musiker gründete Chiquet 2006 zusammen mit Elia Rediger die Band The bianca Story, in der er Songwriter und
Keyboarder ist. Mit der Band tourte er seit der Gründung
in ganz Europa, hat über 300 Konzerte gespielt und ist an
sämtlichen grossen Festivals der Schweiz aufgetreten. Neben den Veröffentlichungen der The bianca Story-Alben,
hat sich die Band mit Inszenierungen wie „M&The Acid
Monks“ und „Gilgamesh Must Die!“ (Uraufführung Deutsche
Oper Berlin, 2014) einen Namen im Feld des Musiktheaters
gemacht. Sie sind Gewinner des Basler Pop Preises 2010
und bei Tim Renner‘s Label Motor Music (Berlin) unter Vertrag. The bianca Story‘s Clubhit „Dancing People Are Never
Wrong“, der schon über eine halbe Million YouTube Cklicks
erreicht hat, stammt aus der Feder Fabian Chiquets.
Seit 2013 entwickelt Fabian Chiquet Musik- & Tanztheater
Projekte in Eigenregie. Sein Debüt „Parade“, das in der Kaserne Basel uraufgeführt wurde und danach in der Schweiz
tourte, war eine multimediale Musik & Tanz Performance,
die sich auf das 1917 von Jean Cocteau, Pablo Picasso
und Erik Satie uraufgeführte Ballet „Parade“ bezieht.
Als Künstler arbeitete Chiquet mit der Claudia Groeflin
Galerie in Zürich sowie der Galerie Löhrl in Mönchengladbach zusammen. Er hatte seine ersten Museumsausstellungen 2011 im Osthaus Museum Hagen sowie 2012
im Kunsthaus Langenthal. In diesem Zusammenhang erschien auch sein erster Katalog „Dancing High Low“ im
Verlag für moderne Kunst, Nürnberg. Für seine Video- &
Soundinstallationen hat er verschiedene Schweizer Kunstpreise erhalten, wie z.B den KieferHablitzel Kunstpreis an
den Swiss Art Awards.
Die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern und Musikern
ist zentraler Bestandteil seiner Produktionen. Dabei beschäftigt er sich immer wieder mit den Inszenierungsstrategien der Populärkultur. Das Magzin „Annabelle“ sagt über
seine Arbeit: „Nirgendwo tanzen Kunst, Pop und Performance derzeit enger miteinander als im Discokugelkosmos
des Basler Multitalents.“
Fabian Chiquet hat an der HGK Basel und der ZHdK Zürich
Kunst & Transdisziplinarität studiert. www.fabianchiquet.net
Gregor Brändli (Video)
Authentische Bilder, welche spannende Geschichten erzählen, interessieren den Fotografen GB.
„Im Film gibt es einen Tanz zwischen Worten, Bildern und
Tönen“ Walter Murch, Schnitt Apocalypse Now.
Mit dem Skateboard unter den Füssen und der Kamera in
der Hand anzutreffen, produziert GB seit 2010 Musikvideos
und Werbeclips. Als Regisseur und Kameramann arbeitet
er für verschiedene Agenturen.
Ausserdem ist GB verantwortlich für zwei geschnittene
Kinofilme, ein Theaterstück, einen experimentellen Spielfilm
und Träger des Basler Kulturförderpreis 2013.
gregorbraendli.com
Marcel Leemann (Choreographie)
Marcel Leemann, im Kanton Zürich aufgewachsen, absolvierte nach einer abgeschlossenen Berufslehre als Zimmermann eine Tanzausbildung an der John-Cranko-Schule in
Stuttgart und an der Schule des Ungarischen Staatsballetts
in Budapest. Von 1992 bis 1996 tanzte er an der Semperoper in Dresden. Von 1996 bis 1999 war er am Luzerner
Theater engagiert, danach am Stadttheater Bern. Seit 2003
ist Marcel Leemann freischaffender Choreograf, Tänzer,
Tanz- und Theaterpädagoge. Für das Theater Luzern
entstanden in Zusammenarbeit mit Andreas Herrmann verschiedenste Theaterproduktionen, am Theater St.Gallen
und Bern zeigte er “scenes for nothing” und “Gazamonologe” mit der Tanzkompanie und am Staatstheater Oldenburg kam 2012 das Tanzstück “Full Body” zur Uraufführung.
Regelmässig gastiert er mit dem “Marcel Leemann Physical
Dance Theater” bei Festivals im In- und Ausland.
www.marcelleemann.ch
Victor Moser (Dramaturgie)
Victor Moser arbeitet als Musiker für Theater und Dokumentarfilm. Er ist u.a. verantwortlich für die Musik von „Feuer
& Flamme“ (Kunstgiesserei St. Gallen) und „Urs Fischer“
(Künstlerportrait) von Iwan Schumacher. Für Frank Matter
komponierte und produzierte er die Musik für „von heute auf
morgen“ (Basler Filmpreis 2013).
Als ausgebildeter Schauspieler (MA of Arts, Zürich) und
Musiker ist er mit seinen Projekten oft in der freien Theaterszene an der Schnittstelle zwischen Musik und Theater tätig. Er ist Gründungsmitglied des Theaterkollektivs
„GLÜCK“. Zusammen mit der Basler Pop Band The bianca
Story hat er die Musik für das Musiktheater „M & the Acid
Monks“ & „Gilgamesh must die!“ geschrieben. Nach erfolgreichen Gastspielen u.a. an der Deutschen Oper Berlin
wurde 2013 der „M & the Acid Monks“ Soundtrack auf Vinyl
veröffentlicht (Motor Music). Maurice Könz (Producing, Musik)
Geboren 1988, wuchs in der Stadt Bern (CH) auf. (Sohn
einer Bündnerin mit sardischem Migrationshintergrund und
eines englisch-schweizerischen Doppelbürgers mit jamaikanischen Wurzeln). In seiner Jugend nahm er Klavier- und
Schlagzeugunterricht. Im Alter von 14 Jahren entdeckte
er, durch seinen Patenonkel (Schmidi Schmidhauser), die
Musikproduktion mit dem Computer. Seither produzierte er
einerseits Musik für Theater- und Tanzproduktionen andererseits komponierte er Stücke im Bereich Hip-Hop/Rap und
Pop (unter dem Pseudonym „Dr. Mo“ u.a. für Lo&Leduc,
Steff La Cheffe und Jeans For Jesus). Als “Dr. Mo” ist er
ebenfalls Resident-DJ im Club Bonsoir in Bern.
Ein weiteres Thema, mit dem sich Maurice Könz befasst,
ist die Live-Elektronik. Er programmiert digitale Instrumente
und bringt diese dann live im Zusammenspiel mit Vokalisten
und Instrumentalisten oder im Alleingang zum Einsatz. In
dem Bereich der Live-Elektronik sind unter anderem Kollaborationen mit Don Li, Harald Haerter, Michael Stauffer,
Christoph Steiner und Morgan Ågren entstanden. Zurzeit
studiert er im Master “contemporary arts practice” an der
Hochschule der Künste in Bern.
Joël Fonsegrive (Perfomer)
geboren 1984, wuchs als schweizerisch-französischer
Doppelbürger in der Nähe von Basel (CH) zweisprachig auf.
Nahm als Kind Klavierunterricht, bis er im Alter von 17 Jahren den E-Bass für sich entdeckte. Spielte in verschiedenen
Formationen & Projekten weltweit unzählige Konzerte, von
Toronto bis Budapest via New York, Berlin, London, Paris.
Machte 2010 u.a. Studioaufnahmen in den Abbey Road
Studios in London sowie diverse Theaterproduktionen (u.a.
“M & The Acid Monks” 2012 sowie “Gilgamesh Must Die!”
2014, beide u.a. an der Deutschen Oper Berlin). Studierte
Musik an der Zürcher Hochschule der Künste und schloss
sein Bachelor- und Masterstudium jeweils mit Auszeichnung ab. Unterrichtet E-Bass, Klavier und Gitarre. Seit
2009 ist er festes Mitglied von der Schweizer Band The
bianca Story.
Moritz Vontobel (Perfomer)
Geboren 1987, wuchs in Zürich auf. Began mit 9 Jahren mit dem Schlagzeugunterricht und
spielte bald in verschiedenen Bands. Im musischen Gymnasium kommt Klavier als Zweitinstrument dazu. Masterstudium ZHdK Pop mit Auszeichnung abgeschlossen. Als
Gründungsmitglied und Schlagzeuger der Popband “Baba
Shrimps” (“Neon” 2014) diverse Tourneen durch die Schweiz und das nahe Ausland und “signed Artist” bei einem
Major-Label. Komposition und Performance für das internationale Bühnenprojekt “Common Stage” 2013 in Peking,
China. Diverse Produktionen und arbeiten als Toningenieur
(u.a. Produzent und Schöpfer des Künstlerkollektiv “Pilløw”)
sowie regelmässige Einsätze als Studiomusiker und auf der
Bühne für diverse Künstler (u.a. Zebra, Jan Oliver, Tilia,
Marco Rima). Unterrichtet Schlagzeug für Kinder und Erwachsene und coacht junge Bands.
Jonas Wolf (Perfomer)
geboren 1988, kam bereits sehr früh in Kontakt mit virtuoser Rockmusik, sodass er im Alter von 6 Jahren begann Gitarrenunterricht zu nehmen. Nach zahlreichen Liveauftritten
in Blues- und Rockbands in der Schweiz und Deutschland,
absolvierte er 2014 sein Masterstudium an der ZHdK im
Bereich Pop mit Auszeichnung, wo er seit 2015 als Dozent
tätig ist. Spielte als Studio- und Tourgitarrist zw 2012 und 2015 zahlreiche Konzerte weltweit, u.a. in LA (u.a. im Viper Room),
Berlin oder in der Dominikanischen Republik. Sehr aktiv in
der schweizer Musikszene, seine aktuellen Hauptprojekte
sind The Tobey Lucas Band, The bianca Story, The ZiBBZ
sowie seine eigene Metalband TRHOTK.
2014/15 Mitarbeit an einer deutschen Kinofilmproduktion
(„Beck’s Letzter Sommer“) als Gitarrencoach, sowie Teil einer Theaterproduktion des berner Stadttheaters („Peter Pan“)
mit The bianca Story.
Miryam Garcia Mariblanca (Performerin)
Miryam wurde 1981 in Barcelona geboren und erhielt ihre
Ausbildung in zeitgenössischem Tanz am Institut del Teatre in ihrer Heimatstadt, angereichert durch einen Studienaufenthalt am Centre de développement chorégraphique
in Toulouse. Erste Engagements führten sie zu den Compagnien von Toni Gómez, Olga Tragan, Àngels Margarit und
Juan Carlos García, bevor sich ihr Lebens- und Arbeitsmittelpunkt in die Benelux-Staaten verlegte, wo sie in Choreografien von Arco Renz, Ugo Dehaes und Jelena Kostić
sowie bei les ballets C de la B in Lisi Estaras Projekt „SOUP“
in Erscheinung trat.
Im Frühjahr 2013 wirkte sie an Anna Hubers neuem Stück
„zwischen jetzt“ in der Berner Dampfzentrale mit. Auch als
Choreografin hat sie bereits erste Erfahrung gesammelt und
hierfür Preise bei Choreographie Wettbewerben in Toulouse,
Sabadell, Madrid und Burgos erhalten. In der Spielzeit 2013
/ 2014 tanzte sie in der Tanzcompagnie Konzert Theater
Bern.
Henry Monsanto (Performer)
wurde am 24.4.1990 in Manila, Philipinen geboren. Mit
knapp 6 Jahren kam er mit seiner Familie in die Schweiz.
Schon früh entdeckte er seine Leidenschaft fürs Tanzen und
nach der Lehre als Polymechaniker entschied er sich, sich
ganz seiner Leidenschaft zu widmen. Täglich diszipliniertes
Training brachten ihm sehr schnell Erfolge. Seit 2010 tanzt
er bei dem 2fachen Schweizermeister im Breakdance, der
Breakdancecrew Ghost Rockz. Dazu tanzte und tanzt er an
diversen Shows im In - und Ausland. Mit seiner Crew Contrast war er in Deutschland für die Fernsehshow “Got to
Dance” unterwegs.
Contrast wurde im Januar 2013 gegründet und gewann bereits wenige Monate später das Casting von Zürich Tanzt
2013 und den KukAward 2013. Ausserdem gewann Henry
mehrere Tanzbattle’s.
Neben diversen Shows war Henry Monsanto auch in längeren Projekten beteiligt wie im Opernhaus, wo er bei Otello
mitwirkte oder im Theater 11 für das Bejartballett.
Aline Gschwend (Ausstattung)
Nach angefangenem Kommunikation Studium, einigen
bereisten Ländern und betauchten Meeren, traf Aline
Gschwend durch Zufall auf den Filmemacher Giacun Caduff
und fand in ihrer ersten Kostümausstattung für seinen
Spielfilm zur Leidenschaft des Kostümbilds. Die Neugierde
Neues auszuprobieren, führte zur vielseitigen Arbeit mit Fotograf Gregor Brändli, sowie Filmemacher Timo von Gunten
und damit zu diversen Fotoshootings, Musikvideos (u.a. für
James Gruntz) und Kurzfilmen.
alinegschwend.ch
IMPRESSIONEN
AUS DEN PROBEN
AUSZUG AUS DEN LYRICS
FUNERAL MARCH
Farewell, farewell, my friend
a kingdom, but this is the end
well done, brave little beast
Madcap, you’ve had your feast
In your eyes, danger lies
you burst out, let anger rise
one has to rage
we should burn, turn the page
all you folk, here’s my tag:
Hit it hard, boy!
tear down the flag
go wild
Baby boy
little toy
I point a gun at you
father listen to me
I needed him
all alone
drinkin Gin
far from home
baby boy
take the key
you need a toy
get away from me
Baby boy
little toy
I point a gun at you
father listen to me
Come on
we go wild yeah
WANNA MARRY ME?
Farewell, farewell old man
the devil is shaking your hand
your’re smiling at your little friend
Beware! You will fight for his land.
all in one - that’s one too much
I turn my head away
I paint it black - I get stuck
Need some holiday
in your eyes, danger lies
you burst out, let anger rise
World’s on fire, need a break
Oh baby what can I say
If we leave do we forsake?
I’m not made to stay
one has to rage
we should burn, turn the page
all you folk, here’s my tag:
Hit it hard, boy!
tear down the flag
go wild
Come On
we go wild yeah
Happiness is not a good for sale
It’s a scent you inhale
A moment you nail
It’s there for a second
then you send it away.
THE GENERAL
the battlefield
my enemy
pain for real
hanging on trees
banging on me
no move, no wind
get on my knee
suffering
We must run to feel alive
I fall on my knee
I Ask you once i ask you twice
Do you wanna marry me?
We take the bus, put all inside, that’s home for us,
leave past behind, go on tour, the world outside is
paradise.
We’re happy cause we don’t know.
watched the news the whole day
That child on the street
I don’t wanna look away
What do you need?
I start to cry, I clench my fist
a voice inside
tells me the child doesn’t exist
We take the bus, put all inside, that’s home for us,
leave past behind, go on tour, the world outside is
paradise.
We’re happy cause we don’t know
HINTERGRUND INFORMATIONEN
seiner Handlung schnell erzählt: In einer Aufeinanderfolge
Der Musiker und Künstler Fabian Chiquet realisiert
chaft gezeigt, die in ihren Festivitäten immer wieder von
im Herbst 2015 in Koproduktion mit dem Haus der
unliebsamen Ereignissen gestört wird. Kernszene ist ein
Elektronischen Künste (BS) eine musikalisch-instal-
Massaker: Ein Junge – „the beautiful little victim of the
lative Performance, welche die Machtlosigkeit des
next war“ – massakriert die Hochzeitsgesellschaft, inklu-
Einzelnen gegenüber globalen, kriegerischen Aus-
sive einem General aus dem 1.Weltkrieg. Nach dieser
einandersetzungen thematisiert. Er arbeitet dabei
Szene wollte Cocteau das Stück auch benennen - sein
mit den Mitteln und Ästhetiken, die er als bildender
Vorschlag wurde aber abgelehnt und durch einen fröh-
Künstler, Musiker und Regisseur in den letzten Jah-
licheren Titel ersetzt. Ich benutze ganz bewusst den ur-
ren kontinuierlich weiterentwickelt hat. „The Wed-
sprünglich vorgeschlagenen Titel Cocteau’s .
ding Party Massacre“ wird eine treibende, physis-
Wichtig ist es, dieses Ballett als „Material“ für meine Per-
che Performance, in der sich das Publikum auf eine
formance zu begreifen. Es handelt sich hier keineswegs
Reise durch die Ängste unserer Zeit begibt, und
um eine Neuinszenierung des Stückes.
sich dabei in einer energiegeladenen, audiovisuel-
Was ich aufgreifen will, sind die Themen, die in unserer
len Welt verliert.
heutigen Zeit genauso aktuell sind: Ein Europa, das aus
Das Projekt ist der Nachfolger Chiquet’s letzter In-
seinen Fugen gerät und Länder, die sich zunehmend iso-
szenierung „Parade“ und bezieht sich, wie schon
lieren. Meine zentrale Frage hierbei lautet: Was bedeu-
damals, auf eine Idee Jean Cocteau’s. In „The Wed-
tet diese Stimmung für den einzelnen Menschen, der in
ding Party Massacre“ kommt diese jedoch instal-
der Mitte dieser Blase lebt? Was bedeutet es heute für
lativer, performativer und musikalischer daher. Es
mich, eingebunden zu sein in eine reiche, weisse Gesells-
handelt sich hier nicht um eine Neuinszenierung von
chaft, die sich permanent mit ihrer eigenen Inszenierung
Cocteau’s Original, sondern begreift seine Bilder-
beschäftigt? Was ist dabei mein Umgang mit Krieg in all
und Themenwelt als Rohmaterial, um eine neue
seinen Formen? Themen wie die Machtlosigkeit des Ein-
Welt zu kreieren.
zelnen gegenüber der Welt, die Gewalt als Ventil um Macht
Die Komposition – das resultierende Gesamtkunst-
auszuüben und den Machthaber, der den Untergebenen
werk – wird sich Elementen aus dem Tanz, der
für seine Ziele opfert, möchte ich mit einer physisch inten-
Videokunst, und der Live-Musik mit Lyrics in englis-
siven, treibenden, musikalisch-installativen Performance
cher Sprache bedienen. Es gibt keinen Dialog und
thematisieren.
keine Schauspiel-Passagen. Es wird ein einziger
So steht der Titel des Abends „The Wedding Party Mas-
kompakter Organismus angestrebt, in dem die ver-
sacre“ auch sinnbildlich für die globalen Probleme, in der
schiedenen Disziplinen zu einem einzigen, starken
unsere westliche Konsumrausch-Party immer wieder von
Stimmungsbild verdichtet werden. Die Kraft und
„unliebsamen“ Ereignissen gestört wird.
surrealer Szenen wird eine bourgeoise Hochzeitgesells-
der Schwerpunkt dieser installativen Aufführung
werden im Visuellen und Musikalischen liegen. „The
Setting & Ästhetik
Wedding Party Massacre“ wird ab September 2015
Als bildender Künstler, Musiker und Theatermacher, habe
in Basel, Bern, Luzern und Zürich gezeigt.
ich die letzten Jahre kontinuierlich an der Vermischung der
Elemente Videoinstallation, Musik & Performance gearbe-
Background & Inhalt
itet. Tanz spielte in all meinen Projekten sowohl inhaltlich,
Ausgangsmaterial von „The Wedding Party Massa-
wie auch als Ausdrucksform und Übertragung von Musik
cre“ ist ein Ballett von Jean Cocteau mit der Musik
eine wichtige Rolle.
der „Groupe des Six“ aus dem Jahr 1921. Der Orig-
In einer semiotischen, von der Popkultur stark beein-
inaltitel war „Les mariés de la tour Eiffel“ und ist in
flussten Bilderwelt, setze ich inhaltliche Elemente aus dem
Originalstück neu zusammen, suche dabei nach deren
Essenz, und übertrage sie in einen zeitgenössischen
Kontext. Neben den Musikern stehen 3 weitere Performer auf der Bühne, die mit einer ausgefeilten Videoprojektion interagieren und damit die Stimmungsbilder
prägen, aus denen das Stück gebaut ist. Stimmungen
und innere Zustände werden mithilfe der ästhetischen Praxis „Pop“ dargestellt. Diese Praxis im Feld der
Musik, Bildgestaltung und Text heisst für mich nichts
anderes, als die maximale, inhaltliche Konzentration von
komplexen Emotionen in möglichst einfache Slogans
und Bilder. Diese Fähigkeit von Popkultur ist es auch,
die mich dazu bringt, mich genau diesem schwierigen
und komplexen Thema des Krieges und ihren gesellschaftlichen Folgen anzunehmen. Dieser Angelegenheit
mit direkten, physischen Emotionen eine Wahrheit abzugewinnen und Dinge zu verstehen, die über eine logisch-stringente, intellektuelle Herangehensweise nicht
fassbar sind. Die Live-Musik wird in ihrer Mischung aus
Electronica, Hip-Hop und Rock stark auf die treibenden
Beats setzen, und das Stück in ihrer Mächtigkeit massgeblich vorantreiben.
Das Team
Fabian Chiquet arbeitet seit mehreren Jahren in einem
bewährten Umfeld, zu dem seine Band The bianca
Story, der Musiker Victor Moser, sowie der Filmer &
Fotograf Gregor Brändli gehört. Daneben arbeitet er in
verschiedenen Konstellationen mit den Choreographen
Jessica Huber, Marcel Leemann und diversen Tänzern
und Performer aus der Schweiz und Deutschland.
oben: Fabian Chiquet / Bilderserie: Performative Arbeiten von Fabian Chiquet 2012 -2014