Strategie der lokalen Entwicklung - Landkreis Vorpommern
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Strategie der lokalen Entwicklung - Landkreis Vorpommern
Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Strategie der lokalen Entwicklung 2014-2020 für die Lokale Aktionsgruppe Nordvorpommern Bewerbung für die Förderperiode 2014–2020 im Rahmen der LEADER-Förderung des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) im Rahmen des EPLR M-V 2014-2020 1 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Beschluss Die vorliegende Strategie der lokalen Entwicklung ist ein Wettbewerbsbeitrag der „Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern“ im Rahmen des Wettbewerbs zur Auswahl der LEADER-Regionen im Land MecklenburgVorpommern, Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern. Inhalte und Ziele der SLE wurden auf der Mitgliederversammlung der LAG Nordvorpommern am 26.03.2015 einstimmig beschlossen. Impressum Strategie der lokalen Entwicklung des Vereins der „Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern“ Kontakt: LEADER Nordvorpommern Verein „Lokale Aktionsgruppe Nordvorpommern“ c/o Landkreis Vorpommern-Rügen FD Stabsstelle Wirtschaftsförderung und Regionalentwicklung Carl-Heydemann-Ring 67 18437 Stralsund Telefon: 03831 – 357 1275 E-Mail: leader-nordvorpommern@lk-vr.de 2 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern I. Inhaltsverzeichnis II. Abbildungsverzeichnis ........................................................................................................................... 6 III: Tabellenverzeichnis ............................................................................................................................... 6 IV: 1. Einleitung / Vorwort / Zusammenfassung....................................................................................................7 Gebiet und Bevölkerung ...................................................................................................................................8 1.1 Kurzbezeichnung der von der SLE erfassten Region...........................................................................................8 1.2 geografische Beschreibung der Region ..............................................................................................................8 1.3 Kartografische Darstellung mit Abgrenzung der Region ....................................................................................9 1.4 Tabellarische Benennung der Gemeinden incl. Flächenangaben und Einwohnerzahl ......................................9 1.5 schlüssige Darstellung von Kohärenzkriterien, die die Gebietsabgrenzung begründen ..................................10 1.6 Beziehungen zu anderen Regionen, Städten....................................................................................................11 2. Beschreibung der Lokalen Aktionsgruppe ......................................................................................................12 2.1 Struktur der Lokalen Aktionsgruppe (Rechtsform, Zusammensetzung, Satzung / Geschäftsordnung, Bindung der Mitglieder an die Lokale Aktionsgruppe über die Laufzeit der Strategieumsetzung) ............ 12 2.2 Angaben zur geplanten Einrichtung eines qualifizierten Managements (Organisationsform, Verfahren zur Auswahl der die Managementaufgaben wahrnehmenden Personen, Aufgaben)...................................... 16 2.3 Organisation des vorgesehenen Verfahrens für die Auswahl von Vorhaben, die aus dem Budget der Lokalen Aktionsgruppe zur Strategieumsetzung mitfinanziert werden (z. B. Einrichtung und Besetzung eines Entscheidungsgremiums, Vorkehrungen zur Sicherstellung der Anforderungen nach Art. 34 Abs. 3 lit. b) VO (EU) Nr. 1303/2013) .................................................................................................................................... 17 2.4 Beschreibung des Prozesses zur Erstellung der SLE .............................................................................. 19 3. Ausgangslage im Gebiet .................................................................................................................................21 3.1 gesetzlich vorgeschriebene und informelle Planungen mit Bezug zum Gebiet der SLE, Darstellung der zu beachtenden Planungsvor-gaben und Planungsziele .................................................................................. 21 3.2 Beschreibung der Struktur des Gebiets der SLE .................................................................................... 23 3.2.1 Raum- und Siedlungsstruktur ........................................................................................................................23 3.2.2 Demografie (Es wird eine auf zweckmäßig ausgewählte räumliche Teilgebiete bezogene Darstellung erwartet, die geeignet ist, örtliche/räumliche Schwerpunkte für Projekte / Handlungsfelder für die Zielerreichung abzuleiten und zu begründen)........................................................................................................25 3.2.3 Wirtschaftsstruktur einschließlich Landwirtschaft ........................................................................................28 3.2.4 Arbeitsmarkt, Beschäftigung und Einkommen ..............................................................................................35 3.2.5 Infrastruktur einschließlich Einrichtungen der Grundversorgung.................................................................36 3.2.6 Umweltsituation einschließlich Naturraumausstattung ...............................................................................41 3.3 SWOT-Analyse mit Ableitung des Handlungsbedarfs ............................................................................ 43 4. Entwicklungsstrategie.....................................................................................................................................51 4.1 Entwicklungsziele für das Gebiet der SLE ............................................................................................ 51 4.1.1 Definition und Beschreibung der Entwicklungsziele auf der Grundlage des aus der SWOT-Analyse abgeleiteten Handlungsbedarfes (Kapitel 3) ..........................................................................................................51 3 4 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern 4.1.2 ggf. Benennung von Zielen, auf deren Erreichung sich die Mitfinanzierung von Aktionen aus dem Budget der Lokalen Aktionsgruppe konzentriert einschließlich Begründung der Konzentration..........................54 4.1.3 Kohärenz der Ziele mit … ........................................................................................................................54 4.1.3.1 … den Zielen der Strategie Europa 2020, ...............................................................................................54 4.1.3.2 … den Zielen der VO (EU) Nr. 1305/2013, ..............................................................................................56 4.1.3.3 … den Anforderungen nach Artikel 7 VO (EU) 1303/2013 und Anhang I Nummer 5.3 VO (EU) 1303/2013, .............................................................................................................................................................56 4.1.3.4 … den Querschnittszielen nach Art. 8 Abs. 1 lit. c) v) VO (EU) Nr. 1305/2013, ......................................57 4.1.3.5 … den landespolitischen Schwerpunkten gemäß dem EPLR M-V 2014 bis 2020 und … ........................57 4.1.3.6 der SLE … den Zielen anderer, gesetzlich vorgeschriebener oder informeller Planungen mit Bezug zum Gebiet 57 4.1.4 Rangfolge / Gewichtung der Ziele ..........................................................................................................57 4.2 Handlungsfelder .................................................................................................................................. 59 4.2.1 Definition und Beschreibung der auf die Entwicklungsziele gemäß Kapitel 4.1 bezogenen Handlungsfelder, in denen aus dem Budget der Lokalen Aktionsgruppe mitfinanzierte Aktionen durchgeführt werden sollen .........................................................................................................................................................59 4.2.2 Ziels Gewichtung der Handlungsfelder hinsichtlich der erwarteten Beiträge zur Erreichung des jeweiligen 66 4.2.3 Kohärenz der Handlungsfelder mit den Prioritäten gemäß der VO (EU) Nr. 1305/2013 .......................66 4.2.4 Kohärenz der Handlungsfelder zu den Maßnahmen des EPLR M-V 2014 bis 2020 Verstärkung / Unterstützung von Maßnahmen des EPLR M-V 2014 bis 2020 und / oder Ergänzung der Maßnahmen des EPLR M-V 2014 bis 2020 ..................................................................................................................................................67 4.2.5 tabellarische Darstellung von ein bis drei Leitprojekten je Handlungsfeld, deren Umsetzung im Rahmen der SLE vorgesehen ist und die geeignet sind, die Wirkungen des jeweiligen Handlungsfeldes zu verdeutlichen..........................................................................................................................................................69 4.3 Erläuterung der integrierten und innovativen Merkmale der Strategie ............................................. 78 4.3.1 5 integrierte Merkmale ggf. im Zusammenwirken mit anderen Strategien erläutern .............................79 Aktionsplan .....................................................................................................................................................80 5.1 Darstellung des geplanten Verfahrens zur kontinuierlichen Animation der von der SLE betroffenen Bevölkerung zur Mitwirkung an der Strategieumsetzung ..............................................................................80 5.2 Darstellung des geplanten Verfahrens, wie die Zielstellungen in Aktivitäten übersetzt werden ......82 5.3 Darstellung des geplanten Verfahrens zur kontinuierlichen Unterrichtung der von der SLE betroffenen Bevölkerung über die Umsetzung der SLE .................................................................................83 5.4 tabellarische Darstellung der Einzelvorhaben in den Handlungsfeldern, die zur Erreichung der Entwicklungsziele beitragen und deren Verwirklichung in den Jahren 2015 und 2016 angestrebt wird ......84 6 Regeln für die Auswahl und Begleitung von Aktivitäten /Projekten ..............................................................84 6.1 Festlegung verbindlicher Projektauswahlkriterien einschließlich Begründung und tabellarischer Darstellung (ggf. getrennt nach Ziel bzw. Handlungsfeld) gemäß nachfolgender Mustermatrix ..................84 6.2 Regeln zur Höhe der Mitfinanzierung von Aktivitäten / Projekten zur Umsetzung der SLE ..............87 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern 6.3 7 Darstellung des Verfahrens zur Aufbringung nationaler öffentlicher Kofinanzierungsmittel............90 Indikativer Finanzierungsplan [LAG / RM] ......................................................................................................91 7.1 tabellarische Darstellung des vorgesehenen Einsatzes des Budgets der Lokalen Aktionsgruppe bezogen auf die Verwaltung der Strategie (z. B. Management, Sensibilisierung) und die Handlungsfelder ............ 91 7.2 Begründung der vorgesehenen Budgetanteile für die einzelnen Interventionsbereiche ................... 91 8 Monitoring ......................................................................................................................................................93 8.1 Beschreibung der speziellen Vorkehrungen zur Bewertung der Strategieumsetzung einschließlich messbarer qualitativer und quantitativer Kriterien (mit Zielwerten) zur Überprüfung der Erreichung der Ziele der SLE ......................................................................................................................................................... 93 8.2 geplante Zeiträume / geplanter Turnus für die Bewertung der Strategieumsetzung......................... 96 8.3 Beschreibung der geplanten Verfahren zur Unterrichtung der Lokalen Aktionsgruppe, der Öffentlichkeit und des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz über den Stand der Strategieumsetzung ..................................................................................................................................... 96 IV Quellenverzeichnis .........................................................................................................................................98 V Anlagenverzeichnis .........................................................................................................................................98 5 6 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern II. Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Abb. 2: Abb. 3: Abb. 4: Abb. 5: Abb. 6: Abb. 7/8: Abb. 9: Abb. 10: Abb. 11: Abb. 12: Abb. 13: Abb. 14: Abb. 15: Abb. 16: Abb. 17: Abb. 18: Abb. 19: Abb. 20: Abb. 21: Abb. 22: Abb. 23: Abb. 24: Abb. 25: Abb. 26: Abb. 27: Abb. 28: Abb. 29: III: Lage und Abgrenzung der LEADER-Region Nordvorpommern Vorstand der LAG Nordvorpommern Struktureller Aufbau des Vorstand der LAG Nordvorpommern organisatorische Aufbau der LAG Nordvorpommern und die jeweiligen Aufgaben- und Verantwortungsbereiche“ seiner Gremien Ablauf der Projektabwicklung 2. öffentlicher Workshop in Dierhagen Impressionen vom „Markplatz der Ideen“ Sitzung der Arbeitsgruppe Flächennutzung der LEADER-Region Nordvorpommern Bevölkerungsentwicklung gesamt Entwicklung der Altersgruppen 2005 – 2013 Entwicklung der Altersgruppen 2005 – 2013 nach Verwaltungsgrenzen Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Wirtschaftsbranchen Pendlersaldo absolut Entwicklung der Übernachtungen Übernachtungsintensität Beherbergungskapazitäten und Auslastung Verkehrserschließung „Der Zirkus kommt“ – Skulptur in Ribnitz-Damgarten Gespensterwald Darß Die Kraniche kommen Spielarche im Vogelpark Marlow Segelmeisterschaften Naturklänge – Auftakt in Starkow Schutzgebiete in Nordvorpommern Pelikane in der Tiershow im Vogelpark Marlow Garten und Obstwiese Starkow Kloster Ribnitz S. 8 S. 12 S. 12 S. 14 S. 17 S. 18 S. 19 S. 19 S. 23 S. 25 S. 26 S. 27 S. 29 S. 30 S. 31 S. 32 S. 33 S. 36 S. 36 S. 36 S. 37 S. 37 S. 37 S. 38 S. 40 S. 63 S. 77 S. 79 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Tabelle 2: Tabelle 3: Tabelle 4: Tabelle 5: Tabelle 6: Tabelle 7: Tabelle 8: Tabelle 9: Tabelle 10: Tabelle 11: Tabelle 12: Tabelle 13: Tabelle 14: Tabelle 15: Tabelle 16: Administrative Struktur in Nordvorpommern S. 8 Besetzung des aktuellen Vorstands S. 12 Flächennutzung in Nordvorpommern 2013 (in %) S. 23 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (SVB) nach Wirtschaftsbereichen am 30.06. in Nordvorpommern 2009 und 2013 im Vergleich S. 28 Übernachtungen (inkl. Camping) Mecklenburg-Vorpommern und Nordvorpommern 2009 und 2013 im Vergleich S. 31 Anteil der Arbeitslosen an der Bevölkerung der 15 bis unter 65-Jährigen S. 34 Schutzgebiete in Nordvorpommern S. 41 Herleitung der Themenbereiche der SLE S. 42 Leitprojekte im Handlungsfeld „Netz(werk) nachhaltiger Tourismus S. 64 Leitprojekte im Handlungsfeld „Dynamische und zukunftsfähige Wirtschaftsregion“ S. 65 Leitprojekte im Handlungsfeld „den DEMOGRAPHISCHEN WANDEL aktiv gestalten“ S. 67 Leitprojekte im Handlungsfeld „Kultur, Gemeinschaft und regionale Identität“ S. 69 Leitprojekte im Handlungsfeld „Denk Mal Zukunft“ S. 71 Höhe der Fördersätze in Abhängigkeit von Handlungsfeld und Zuwendungsempfänger S. 86 Tabellarische Darstellung der Budgets für die Interventionsbereiche S. 87 Finanzaufstellung für das Regionalmanagement S. 88 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern IV: Einleitung / Vorwort / Zusammenfassung Die Lokale Aktionsgruppe Nordvorpommern bewirbt sich mit der vorliegenden Strategie der lokalen Entwicklung beim Wettbewerb des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Auswahl Lokaler Aktionsgruppen in Mecklenburg-Vorpommern für die EU-Förderperiode 2014 bis 2020. Die LAG Nordvorpommern möchte auf der Grundlage der hier vorliegenden Strategie der lokalen Entwicklung (SLE) einen nachhaltigen Entwicklungsprozess initiieren und begleiten. Bereits bei der Erarbeitung der SLE wurde ein wichtiger LEADER-Grundsatz, die Aktivierung der endogenen Potenziale in der Region, das sogenannte Bottom-Up-Prinzip, verfolgt. Bei der Auswahl einer sinnvollen Organisationsstruktur für eine erfolgreiche Prozessgestaltung wurde insbesondere Wert auf eine klare eigenständige Organisation, auf eine offene Beteiligungsform, auf die Mitwirkung unterschiedlicher kompetenter Interessensgruppen und auf einen hohen Beteiligungsgrad Wert gelegt. Unter Berücksichtigung dieser Prämissen stellt die Rechtsform des eingetragenen Vereins (e.V.) die geeignete Organisationsstruktur für die Nordvorpommern dar. Die Grundstruktur bildet hierbei eine breite Beteiligungsebene (Zivilgesellschaft, Kommunen, Verwaltungen, Unternehmen), die Steuerungs- bzw. Arbeitsebene (Regionalmanagement/Geschäftsführung) sowie die Entscheidungsebene (Mitgliederversammlung, Vorstand, Kuratorien). Im Rahmen eines breit angelegten öffentlichen Beteiligungsprozesses wurden auf der Grundlage der Bestandsund SWOT-Analyse, Handlungsbedarfe abgeleitet und Entwicklungsziele definiert, ein Leitbild für die Region und 5 konkrete Handlungsfelder entwickelt und erste Aktivitäten und Umsetzungsschritte für die Jahre 2015 und 2016 beschrieben. Damit sofort nach Beginn der LEADER-Programmperiode zügig in die Projektbearbeitung eingetreten werden kann, wurden zudem Leitprojekte und Startprojekte in den 5 Handlungsfeldern definiert. Bei der Auswahl der Projekte wurde der Fokus auf die interkommunale Ausrichtung und auf eine Initialwirkung für die gesamte Region gelegt Im Rahmen des Gesamtprozesses bildet das Regionalmanagement die organisatorische Schaltstelle des Gesamtprozesses sowie das Scharnier innerhalb der gesamten regionalen Partnerschaft. Im Rahmen des breiten Aufgabenfeldes des Regionalmanagements (Verwaltung, PR, Prozess- und Projektmanagement, Projektberatung, strategische Aufgaben) stellt die Koordination des Bewertungsverfahrens für die Projektauswahl ein wesentliches Tätigkeitsfeld dar. Aus den EU-Prioritäten sowie den konkreten Entwicklungszielen der LAG Nordvorpommern abgeleitete Bewertungsmatrizen (transparent und diskriminierungsfrei) wurden hierfür erarbeitet. Mit einem Monitoring- und Evaluierungsprozess soll der Erfolg bei der Umsetzung der Entwicklungs-strategie kontinuierlich gemessen werden, um einen effizienten Mitteleinsatz zu gewährleisten und um während des Prozesses bei Bedarf zielgerichtet nachsteuern zu können. Mit der Erstellung der Strategie der lokalen Entwicklung kann nun der seit 1994 erfolgreich durchgeführte LEADER-Prozess in Nordvorpommern fortgeführt werden. 7 8 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern 1. Gebiet und Bevölkerung 1.1 Kurzbezeichnung der von der SLE erfassten Region Die hier vorliegende Strategie der lokalen Entwicklung (SLE) ist der Wettbewerbsbeitrag der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern für die Anerkennung der Region Nordvorpommern als LEADER-Region in der EU-Förderperiode 2014-2020. 1.2 geografische Beschreibung der Region Die LEADER-Region Nordvorpommern (siehe Abb. 1) befindet sich im Norden des Bundeslandes MecklenburgVorpommern und stellt den ehemaligen gleichnamigen Landkreis, welcher in Folge der Kreisgebietsreform von 2011 im neuen Großkreis Vorpommern-Rügen aufging, dar. Die Region Nordvorpommern grenzt mit der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst im Norden direkt an die Ostsee und im Süden an die Landkreise Rostock, Mecklenburgische Seenplatte sowie Vorpommern-Greifswald. In östlicher Nachbarschaft befinden sich die Hansestadt Stralsund sowie die Insel Rügen mit der LEADER-Region Rügen, in südöstlicher Nachbarschaft die Universitätsstadt Greifswald. Die Region Nordvorpommern verbindet die beiden Landesteile unseres Bundeslandes MecklenburgVorpommern. Der ehemalige Grenzfluss Recknitz ist heute weniger Grenze, sondern vielmehr verbindendes Element eines gemeinsamen Natur-, Wirtschafts- und Lebensraums für ca. 100.000 Einwohner sowie nahezu 450.000 Gästen und Touristen pro Jahr. Die LEADER-Region Nordvorpommern ist dem Landkreis Vorpommern-Rügen zugehörig, mit Verwaltungssitz in der Hansestadt Stralsund. „Über sommerliche Wiesen kreisen Störche. Zehntausende Kraniche stehen im Herbst auf den Feldern. Im Winter ist der junge Raps ein begehrter Leckerbissen für ganze Scharen von Gänsen. Wenige Monate später herrscht ohrenbetäubender Lärm über den Nestern der Kormorane auf kahlen Bäumen. Wir sind im Hinterland des Darß – in einer ländlichen Region mit weitläufigen Feldern, Wiesen und Kopfweiden, der größten Moorlandschaft Mitteleuropas und naturnahen Wäldern.“ So lautet die belletristisch-journalistische Wahrnehmung des Naturraums in der Einleitung des Reise- und Lesebuchs über Nordvorpommern von Eckhard Oberdörfer. Die Ostseehalbinsel Fischland-Darß-Zingst ist das Aushängeschild und das touristische Zentrum der Region Nordvorpommern. Bekannte Seebäder wie Ahrenshoop, Dierhagen, Prerow, Wustrow oder Zingst, 58 km feinsandiger Ostseestrand und eine abwechslungsreiche Natur prägen diese Ferienregion. Weite Teile der Halbinsel gehören seit 1990 zum Nationalpark "Vorpommersche Boddenlandschaft". Der Nationalpark „Vorpommersche Boddenlandschaft“ bietet ein besonderes Naturerlebnis mit einer Vielzahl seltener Tier- und Pflanzenarten sowie vielseitigen landschaftsräumen (Darßwald, Weststrand, Darßer Ort). Sowohl im Frühjahr als auch im Herbst kann man in den flachen Boddengewässern zehntausende Kraniche, den Vogel des Glücks, beobachten. Ebenso interessant sind die angrenzenden Boddenküsten sowie die zahlreichen Städte und Dörfer mit ihren historischen Kirchen, Gutshäusern und Parkanlagen. Einmalige touristisch attraktive Naturräume stellen die Nordvorpommersche Waldlandschaft, mit naturnahen Wäldern und der größten Moorlandschaft, sowie die Flusstäler von Barthe, Trebel und Recknitz dar. In diesem Zusammenhang ist auch der Vogelpark Marlow zu nennen, welcher über die Regionsgrenzen hinweg seine Anziehungskraft hat. Auf einer Fläche von 20 Hektar sind hier rund 150 verschiedene Vogelarten in großzügigen Anlagen zu besichtigen. Erschlossen wird die Region Nordvorpommern durch ein gut ausgebautes Verkehrsnetz. Durch die im südlichen Bereich verlaufende Bundesautobahn 20 ist die Region überregional an die Metropolen Hamburg und Berlin angebunden. Nördlich verläuft die Bundesstraße 105, die Nordvorpommern mit Rostock, Stralsund und Greifswald verbindet. Im Osten verbindet der Rügenzubringer B96 Nordvorpommern mit der Insel Rügen und Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern 9 ihrer benachbarten LEADER-Region Rügen sowie mit der Hansestadt Stralsund. Landes- und Kreisstraßen, das Schienennetz, Fährverbindungen, ÖPNV und ein Regionalflughafen ergänzen das Infrastrukturnetz. 1.3 Kartografische Darstellung mit Abgrenzung der Region LEADER-Region Nordvorpommern Landkreisgrenze Amtsgrenze LEADER-Region Abb. 1: Lage und Abgrenzung der LEADER-Region Nordvorpommern 1.4 Tabellarische Benennung der Gemeinden incl. Flächenangaben und Einwohnerzahl Die LEADER-Region Nordvorpommern besteht aus 64 Gemeinden. Zwei Gemeinden sowie zwei Städte sind amtsfrei. Die restlichen Gemeinden werden von insgesamt acht Ämtern verwaltet. Grimmen, Tribsees, Marlow, Bad Sülze, Barth, Franzburg, Richtenberg und Ribnitz-Damgarten haben Stadtrecht, wobei lediglich RibnitzDamgarten mehr als 10.000 Einwohner zählt Die LEADER-Region Nordvorpommern hat eine Fläche von 2.176 km². Bei 101.719 Einwohnern (Stand 31.12.2013) ergibt sich daraus eine Bevölkerungsdichte von 47 Einwohnern pro km². Damit liegt dieser Wert noch weit unter dem Landesdurchschnitt von 69 Einwohnern pro km². Dies ist insbesondere dahingehend erwähnenswert, als das ohnehin Mecklenburg-Vorpommern das am dünnsten besiedelte Bundesland darstellt. Vor diesem Hintergrund ist die LEADER-Region dem Typus „ländlicher Raum“ zuzuordnen. Tabelle 1: Administrative Struktur in Nordvorpommern Amt / amtsfreie Gemeinde Sitz der Verwaltung Altenpleen Altenpleen Barth Barth, Stadt Zugehörige Gemeinden Altenpleen, Groß Mohrdorf, Klausdorf, Kramerhof, Preetz, Prohn Barth Stadt, Divitz-Spoldershagen, Fuhlendorf, Karnin, Kenz-Küstrow, Fläche [km²] Einwohner 121,6 7.117 59 243,8 15.103 62 (Stand 31.12.2013) Einwohner-dichte [EW/km²] 10 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Darß-Fischland Born a. Darß FranzburgRichtenberg Franzburg, Stadt Miltzow Niepars Sundhagen Niepars RecknitzTrebeltal Tribsees RibnitzDamgarten Grimmen, Stadt Marlow, Stadt Süderholz Zingst RibnitzDamgarten - Löbnitz, Lüdershagen, Pruchten, Saal, Trinwillershagen Ahrenshoop, Born a. Darß, Dierhagen, Prerow, Wieck a. Darß, Wustrow Franzburg Stadt, Glewitz, GremersdorfBuchholz, Milienhagen-Oebelitz, Papenhagen, Richtenberg Stadt, Splietsdorf, Velgast, Weitenhagen, Wendisch-Baggendorf Elmenhorst, Sundhagen, Wittenhagen Groß Kordshagen, Jakobsdorf, Kummerow, Lüssow, Neu Bartelshagen, Niepars, Pantelitz, Steinhagen, Wendorf, Zarrendorf Bad Sülze, Dettmansdorf, Deyelsdorf, Drechow, Eixen, Grammendorf, Gransebieth, Hugoldsdorf, Lindholz, Tribsees Ahrenshagen-Daskow, RibnitzDamgarten Stadt, Schlemmin, Semlow - Gesamt 122,6 6.620 54 305,3 8.030 26 228,8 185,9 6.997 9.345 31 50 340,2 8.720 26 237,0 18.164 77 50,3 140,9 149,9 50,4 9.969 4.629 4.002 3.023 198 33 27 60 2.176,7 101.719 ∅ 47 Quelle: Statistisches Amt M-V, 2014 Eine detaillierte Aufschlüsselung auf Gemeindeebene finden sie im Anhang 1. 1.5 schlüssige Darstellung von Kohärenzkriterien, die die Gebietsabgrenzung begründen Die Abgrenzung der LEADER-Region Nordvorpommern erfolgte sowohl aufgrund geografischer, struktureller aber auch politischer Überlegungen. Geografisch gesehen stellt die abgegrenzte LEADER-Region den Festlandteil des 2011 gebildeten Großkreises Vorpommern-Rügen dar. Der Festlandteil und die Insel Rügen bilden jeweils geografisch eigenständige Einheiten, welche räumlich voneinander deutlich getrennt und naturräumlich sehr differenziert ausgestattet sind. Diese geografische Trennung spiegelt sich auch in der infrastrukturellen Raumorganisation wieder. So verfügt Nordvorpommern über eigene Verflechtungsräume um den Tourismusschwerpunktraum Halbinsel FischlandDarß-Zingst und die Mittelzentren und auch die verkehrliche Infrastruktur ist auf die Region ausgerichtet. Weiterhin ist die Organisation des Tourismus als wichtigster regionaler Wirtschaftsbereich auf die Region Nordvorpommern ausgerichtet; die Tourismusregion und der räumliche Tätigkeitsbereich des gleichnamigen Tourismusverbands (Fischland-Darß-Zingst) sind entsprechend kongruent abgegrenzt. Gleiches gilt auch für weitere Organisationen und Verbände. Aus politischer Sicht ist zu berücksichtigen, dass vor der Kreisgebietsreform M-V im Jahr 2011 Nordvorpommern ein eigenständiger Landkreis war. Ebenso ist der LEADER-Prozess seit Beginn an räumlich auf den ehemaligen Landkreis Nordvorpommern bezogen. Die LEADER -Region ist entsprechend mit diesem deckungsgleich. Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern 1.6 Beziehungen zu anderen Regionen, Städten Die LEADER-Region Nordvorpommern pflegt aufgrund der gleichen Verwaltungsanbindung eine enge Verbindung zu der LEADER-Region Rügen sowie zum gesamten vorpommerschen Raum. Mit der LAG Rügen laufen bereits während der Erstellung der SLE kontinuierliche Abstimmungen. Weiterhin bilden sich Beziehungen zu der im Gebiet des Landkreises Vorpommern-Rügen liegenden Kreisstadt Stralsund. Stralsund stellt in Verbindung mit Greifswald auch das Oberzentrum mit all seinen Funktionen für die LEADER-Region Nordvorpommern dar. Aufgrund der aktiven Mitarbeit im LEADER Arbeitskreis MV, der bereits in der letzten Förderperiode stattfand, besteht ein regelmäßiger Austausch zu allen LEADER-Regionen in Mecklenburg-Vorpommern. Weiterhin ist der Landkreis-Vorpommern-Rügen seit 1995 aktives Mitglied der Kooperation Vier-Ecken der Südlichen Ostsee (South Baltic Four Corners) und seit 1993 aktives Mitglied der B7 (Baltic Islands Network). In diesen internationalen Kooperationen sollen in der Förderperiode 2014-2020 Synergien und Vernetzungsaktivitäten zwischen den beteiligten LEADER-Regionen vorangetrieben werden. Konkrete Ansätze zu Kooperationsprojekten sind vor allem bei der Gestaltung, Beschilderung und Vermarktung von Wander-, Rad- und Reitwegen vorhanden. Einen weiteren Kooperationsschwerpunkt werden die Europäischen Fernwanderwege E9 und E10 darstellen, die die Region durchqueren und bisher kaum bekannt sind. Sowohl hinsichtlich der überörtlichen Themenwege als auch bei den Europäischen Fernwanderwegen sind auch transnationale Kooperationen möglich. Mitten durch die Region Nordvorpommern führt die Europäische Route der Backsteingotik. Die faszinierende Backsteingotik lockt mit dem Charme leuchtend roter Ziegelmauern bei Kirchen und Klöstern, Rat- und Bürgerhäusern, Tore, Stadtmauern und Türmen gerade kulturinteressierte Reisende. Die Route der Backsteingotik bringt jährlich zahlreiche Besucher in die Region. In Vorbereitung befindet sich auch die Reaktivierung historischer Pilgerwege. Unsere Leader-Region durchqueren der international beworbene St. Jacobs Pilgerweg, die Via Baltica (der baltisch-westfälische Jakobsweg). Der Weg beginnt auf der Insel Usedom an der Grenze von Polen und Deutschland, stellt damit also auch die Brücke von den baltischen Ländern nach Santiago de Compostela in Spanien dar. Die Via Baltica verläuft von Usedom kommend weiter über Greifswald durch die LAG Nordvorpommern in Richtung Rostock und Wismar durch Mecklenburg-Vorpommern, dann in SchleswigHolstein nach Lübeck und durch Hamburg, Bremen und Niedersachsen mit dem Ziel Osnabrück. In Tribsees beispielsweise treffen beide genannten Routen zusammen und sind mit dem Pilgersymbol der Jakobsmuscheln ausgeschildert. Übernachtungsmöglichkeiten für Pilger entlang der Routen sind vorhanden. Der Birgittaweg ist ein Pilgerweg, der von Stralsund auf 350 Kilometern nach Lüneburg führt. Er ist Teil der Via Baltica. Er beinhaltet ein Teilstück der Pilgerreise, die Schwedens Nationalheilige Brigitta im Jahr 1341 mit ihrem Mann nach Santiago de Compostela unternahm. Vor diesem Hintergrund kann man den Brigittaweg auch als Teil des Jakobswegs verstehen. Von der Hansestadt Stralsund führt er durch das Leader-Gebiet Nordvorpommern nach Franzburg, Tribsees in die Nachbarleaderregionen über Güstrow, Schwerin und Boitzenburg bis nach Lüneburg in Niedersachsen. Das vorhandene Netz soll besser für die Region genutzt und der überregionale Ansatz herausgestellt werden. Als Nord-Südverbindung ist ein Pilgerweg von den alten Pilgerstätten am Barther Bodden, der St. Ewalds-Kirche in Bodstedt über den bedeutendsten Wallfahrtsort in Vorpommern in Kenz, mit der Verehrung der "Maria Pommerania" zum ehemaligen Zisterzienserkloster Franzburg geplant. Dort erfolgt die Vernetzung mit dem Brigittaweg und mit der Via Baltica. Zahlreiche Projektideen sind an dieser auszubauenden Pilgerroute geplant und sollen die Attraktivität der Pilgerrouten in der LAG Nordvorpommern erhöhen. 11 12 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern 2. Beschreibung der Lokalen Aktionsgruppe 2.1 Struktur der Lokalen Aktionsgruppe (Rechtsform, Zusammensetzung, Satzung / Geschäftsordnung, Bindung der Mitglieder an die Lokale Aktionsgruppe über die Laufzeit der Strategieumsetzung) Die zentrale Gruppierung in der Leader-Region "Nordvorpommern" ist die Lokale Aktionsgruppe (LAG), die durch den Verein „Lokale Aktionsgruppe Nordvorpommern“ darstellt wird. Bereits in der vergangenen Förderperiode 2007-2013 wurden die Vor- und Nachteile einer Konstituierung der LAG als eigene juristische Person diskutiert. Mit dem Entwurf einer Satzung und einer Beitragsordnung wurden nun die Weichen gestellt, die bisher als öffentlich private Partnerschaft konstituierte LAG ohne Rechtsform als Verein zu gründen. Damit kann der Verein „Lokale Aktionsgruppe Nordvorpommern“ selbst als Projektträger und Zuwendungsempfänger auftreten. Die Gründungsversammlung des Vereins fand am 05.03.2015 in Stralsund im Landratsamt des Landkreises Vorpommern-Rügen statt. Bei der Gründungsversammlung waren 74 Mitglieder anwesend, die ihren Beitritt zum Verein im Vorfeld mittels Beitrittserklärung erklärt hatten, sowie 9 Gäste. Von den neuen Vereinsmitgliedern waren 35 öffentliche/kommunale Partner und 39 Wirtschafts- und Sozialpartner sowie Vertreter von Verbänden. Die detaillierte Zusammensetzung finden sie im Anhang 2. Auf der Gründungsversammlung wurden die Vereinssatzung, die Beitragsordnung und eine Geschäftsordnung beschlossen und ein Vorstand gewählt. Die Eintragung ins Vereinsregister beim Amtsgericht Stralsund erfolgt kurzfristig. Die Mitgliederversammlung umfasste zwischenzeitlich per 26.03.2015 sogar insgesamt 101 ordentliche Mitglieder, sowie 2 fördernde Mitglieder. Von den ordentlichen Mitgliedern werden 60 % durch Wirtschaftsund Sozialpartner und Verbände gestellt (60 Mitglieder), 40% durch öffentliche/kommunale Partner (41 Mitglieder). Der Anteil an Frauen beträgt 30%. Die Zusammensetzung der LAG finden sie im Anhang 3. Die räumliche Verteilung der Mitglieder ist ausgewogen. Es gibt keine Schwerpunkte oder Konzentrationen, so dass alle Teil-Regionen gut vertreten sind, sowohl von den öffentlichen/ kommunalen Partnern, als auch von privaten Akteuren und Verbänden. Alle Ämter, amtsfreien Gemeinden und Städte, sowie der Landkreis Vorpommern-Rügen und die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises sind Mitglied im Verein. Stolz ist der Verein der LAG besonders darauf, dass insbesondere aus der privaten Wirtschaft, gemeinnützigen Vereinen, zahlreichen touristischen Destinationen und den 3 im Vereinsgebiet wirkenden Tourismusverbänden/-vereinen engagierte Akteure den Verein aktiv unterstützen. Die Mitgliedschaft im Verein „Lokale Aktionsgruppe Nordvorpommern“ steht prinzipiell allen Gebietskörperschaften, Vereinen, juristischen und natürlichen Personen offen, die die Ziele des Vereins fördern wollen. Grundlage für die Arbeit der LAG sind die Satzung, Beitragsordnung und Geschäftsordnung des „Lokale Aktionsgruppe Nordvorpommern“. Die Satzung wurden am 05.03.2015 in der Gründungsversammlung beschlossen, und räumt der LAG alle von der EU und dem Land Mecklenburg-Vorpommern geforderten Entscheidungskompetenzen zur Fortschreibung und Umsetzung der Strategie der ländlichen Entwicklung ein. Der Verein verfolgt laut Satzung folgendes Ziel: „Zweck des Vereins ist die Förderung, Erhaltung und nachhaltige Entwicklung der natürlichen Lebensgrundlagen, der Landschaft, der kulturellen Identität, des nachhaltigen Tourismus, der Land- und Forstwirtschaft, der Wirtschaftsstruktur sowie der Bildung, die der Zukunftssicherung im Bereich ländlicher Entwicklung dienen“ Der Satzungszweck wird insbesondere durch folgende Aufgaben und Maßnahmen verwirklicht: a) Erarbeitung, Fortschreibung und Umsetzung einer lokalen Strategie der ländlichen Entwicklung (SLE), die den Satzungszwecken des Vereins entspricht, Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern b) Vernetzung der Kräfte für die Regionalentwicklung im Vereinsgebiet, c) Koordination, Vernetzung und Unterstützung der Projekte, die der Zielsetzung der SLE dienen“ Der Verein bestimmt in seiner Satzung 3 Organe: die Mitgliederversammlung, den Vorstand und die Rechnungsprüfer. Die Mitgliederversammlung ist das oberste Organ und das Entscheidungsgremium, insbesondere bei der Verabschiedung von Projekt-Prioritätenlisten im Sinne der in der SLE definierten Handlungsfelder und Ziele. Zudem beschließt die Mitgliederversammlung Grundsätze der Vereinsarbeit und wählt alle 3 Jahre den Vorstand. Der Vorstand ist für die geschäftsführenden Angelegenheiten zuständig. Der Vorstand besteht aus dem Vorsitzenden, zwei Stellvertretern, dem Schatzmeister, dem Schriftführer und 8 Beisitzern mit Stimmrecht. Der Vorstand bereitet gemeinsam mit dem Regionalmanagement die Mitgliederversammlung vor, dazu zählt auch die Beratung und Begleitung von Projektanträgen. Bei der Besetzung des Vorstands der „Lokale Aktionsgruppe Nordvorpommern“ wurde daher auf eine fachlich ausgewogene, die Inhalte der Handlungsfelder repräsentativ widerspiegelnde, aber auch räumlich ausgewogenen Besetzung geachtet. Abb. 2: Vorstand der LAG Nordvorpommern Im Sinne von „Regionalen Paten“ und Quelle: Stephan Fellmann „Themenpaten“ werden somit alle Teil-Regionen und Handlungsfelder räumlich und fachlich abgedeckt. Jedes Projekt bekommt einen Regionalen Paten und einen Themenpaten zur Seite gestellt. Für die Handlungsfelder Tourismus und Wirtschaft mit den beiden höchsten Budgets wurden jeweils 2 Themenpaten gewählt, um der Aufgabe der Beratung und Betreuung gerecht zu werden. Die folgende Grafik (Abb. 3) verdeutlicht den strukturellen Aufbau des Vorstands: 13 14 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Folgende Personen und Institutionen vertreten aktuell den Vorstand (Tabelle 2): REGIONALE PATEN Name Öffentliche Partner Verwaltung Pate für Region Funktion im geschäftsführenden Vorstand Herr Peter Forchhammer Amt Niepars Barth und Niepars Vorsitzender Frau Ines Materna-Braun Amt Altenpleen Stellvertr. Vorsitzende Frau Martina Schwinkendorf Frau Anke Hass Herr Alexander Benkert Landkreis VorpommernRügen Amt Recknitz-Trebeltal Gemeinde Süderholz Altenpleen und Franzburg/Richtenberg Landkreis Vorpommern-Rügen Beisitzerin Beisitzer Herr Heiko Körner Stadt Ribnitz-Damgarten Recknitz-Trebeltal und Marlow Süderholz, Grimmen und Miltzow Ribnitz-Damgarten und Fischland-Darß-Zingst Schriftführerin Beisitzer THEMENPATEN Name Wirtschafts- und Sozialpartner Themenpate für Handlungsfeld Funktion im geschäftsführenden Vorstand Herr Dr. Gerd Albrecht IG Barthe „Denk Mal Zukunft“ Stellvertr. Vorsitzende Herr Stephan Fellmann Privat, Dierhagen Schatzmeister Frau Heike Karnatz Tourismusverband Fischland-Darß-Zingst Verein Jugendhaus Stochennest e.V. Vogelpark Marlow gGmbH Bauernverband Grimmen OPERNALE e.V. „Netz(Werk) nachhaltiger Tourismus“ „Netz(Werk) nachhaltiger Tourismus“ „den DEMOGRAPHISCHEN WANDEL aktiv gestalten“ „Dynamische und zukunftsfähige Wirtschaftsregion“ „Dynamische und zukunftsfähige Wirtschaftsregion“ „Kultur, Gemeinschaft und regionale Identität“ Frau Anke Ehrecke Herr Matthias Haase Herr Christian Ehlers Herr Hans Henning Bär Beisitzerin Beisitzerin Beisitzer Beisitzer Beisitzer Der Anteil von Vertretern öffentlicher Einrichtungen/Verwaltung beträgt 46%, der Anteil von Wirtschafts-, und Sozialpartner 54%. Der Anteil von Frauen im Vorstand beträgt 38%. Als Rechnungsprüfer wurden Herr Kurt Frey von den Wirtschaftssenioren und Herr Erich Kaufhold vom Förderverein Kulturgüter Wasserburg Divitz gewählt. Zur Unterstützung der vielfältigen Aufgaben des Vorstand, der Mitgliederversammlung und des Regionalmanagements, insbesondere bei der Bewertung und Priorisierung der Projekte, möchte sich die LAG zweier Kuratorien bedienen. Diese sollen in Belangen des Denkmalschutzes und der Kunst, Kultur und Bildung beratend tätig werden. Hintergrund dieser Entscheidung ist die Einschätzung der LAG, dass besonders bei der neuen Aufgabe Denkmalschutz nicht objektiv entschieden werden kann, welches Denkmal, welche Kirche und welche kulturhistorisch bedeutsamen Objekten aus reiner denkmalpflegerischer Sicht an die Spitze der Rangfolge gehört. Für das Kuratorium „Denkmalschutzbelange“ wird Frau Groth von der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Vorpommern-Rügen empfohlen, ebenso Herr Jens Amelung vom Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, zuständig für Bauten der Religionsgemeinschaften, Frau Therese Vijver, Baubeauftragte des Pommerschen Kirchenreis und Herr Gerd Meyerhoff vom Baudezernat des Landeskirchenamts. Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Für das Kuratorium „Kunst, Kultur und Bildung“ werden Frau Dr. Bettina Klein, vom Verein Gutshof Hessenburg, das Caspar-David-Friedrich-Institut der Universität Greifswald, Regina B. Apitz und Rainer Herold als überregional bekannte Künstler/-innen unserer Region empfohlen. Die beschlossene Beitragsordnung für den Verein „Lokale Aktionsgruppe Nordvorpommern e.V“ regelt die jährlichen Mitgliedsbeiträge für das Geschäftsjahr. Natürliche Personen haben einen jährlichen Beitrag von 30 Euro zu entrichten, juristische Personen 60 Euro. Die Geschäftsordnung regelt die Durchführung eines ordnungsgemäßen Projektauswahlverfahrens und die Steuerung und Kontrolle der Strategie der lokalen Entwicklung (SLE) im Rahmen von Leader auf der Grundlage der Satzung des Vereins. Sie gilt für die Mitgliederversammlung als LAG-Entscheidungsgremium, das LAGManagement (Regionalmanagement) und den Fachbeirat bzw. Kuratorien für die LEADER Förderperiode 2014 bis 2020. Satzung, Beitragsordnung und Geschäftsordnung für den Verein „Lokale Aktionsgruppe Nordvorpommern“ finden sie im Anhang 4. Für die Verwaltung der Umsetzung der Strategien für lokale Entwicklung richtet die LAG ein Regionalmanagement ein. Aufgabe des LEADER-Regionalmanagements ist unter anderem die umsetzungsorientierte Initiierung, Begleitung und Koordinierung der regionalen Entwicklungsprozesse auf der Grundlage der Strategie für lokale Entwicklung. Der Verein „Lokale Aktionsgruppe Nordvorpommern“ geht mit dem Landkreis Vorpommern-Rügen, als öffentliche Verwaltung, eine Partnerschaft ein, in deren Rahmen die öffentliche Verwaltung die Aufgaben des Arbeitgebers für das Regionalmanagement und die Federführung des Finanz- und Verwaltungsmanagement übernimmt. Der organisatorische Aufbau und die jeweiligen Aufgaben- und Verantwortungsbereiche der „Lokale Aktionsgruppe Nordvorpommern“ und seiner Gremien sind in der folgenden Grafik (Abb. 4) dargestellt: Mitgliederversammlung maßgebliches Entscheidungsgremium hinsichtlich der Projektförderung erstellen einer Prioritätenliste Beschluss von Projekten, Förderhöhen und evtl. Auflagen Beschluss der Grundsätze der Vereinsarbeit Aufnahme und den Ausschluss von ordentlichen und fördernden Vereinsmitgliedern Festsetzung der Höhe der Mitgliedsbeiträge / Beschluss über die Beitragsordnung Beschlussfassung über Satzungsänderungen/ Vereinsauflösung Entgegennahme des Jahresberichts und Kassenprüfungsberichts Entlastung des Vorstands Wahl der Mitglieder der Vorstände sowie der Rechnungsprüfer Vorstand Vertretung des Vereins nach außen Führen der Vereinsgeschäfte Vorbereitung aller Vorlagen an die Mitgliederversammlung Gewährleistung der Beschlüsse der Mitgliederversammlung Aufstellung eines Haushaltsplanes und jährlichen Arbeitsplans Erarbeitung einer Empfehlung der Rangfolge zur Förderung anstehender Projekte Rechnungsprüfer Regionalmanagement Prüfung der Vereinskasse Anfertigen eines jährlichen Berichts hauptamtliche Unterstützung des Vorstands und der Mitgliederversammlung umsetzungsorientierte Initiierung, Begleitung und Koordinierung der regionalen Entwicklungsprozesse auf der Grundlage der Strategie für lokale Entwicklung, der Förderfähigkeit und des Budgets Wahrnehmung der Beratung, Begleitung und Dokumentation von Projektanträgen Organisatorische und inhaltliche Vorbereitung der Sitzungen der LAG … Vgl. auch Kap. 2.2 15 16 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Die LAG initiiert und begleitet auf der Grundlage ihrer Strategie der lokalen Entwicklung (SLE) einen nachhaltigen Entwicklungsprozess. Sie integriert dabei sowohl die durch Projekte beteiligten Gruppen als auch weite Bevölkerungskreise. Dies geschieht z.B. durch Informationsveranstaltungen, Werkstattgespräche, Arbeitskreise, Veröffentlichungen usw. Die LAG prüft die Förderfähigkeit und die Förderwürdigkeit von Projekten und initiiert bzw. unterstützt Kooperationen inner- und außerhalb der Region. Bereits bei den ersten öffentlichen Veranstaltungen wurde darauf hingewiesen, dass die Bindung der Mitglieder an die LAG gesichert sein muss. Mit ihrer Beitrittserklärung zum Verein sichern die Mitglieder ihr Interesse und eine aktive Mitarbeit am LEADER-Prozess zu. Die große Beteiligung, vor allem beim Workshop in Dierhagen und bei der Vereinsgründung in Stralsund, sowie die rege Teilnahme an der Bewertung der Leitprojekte spiegeln die engagierte Stimmung der Akteure wieder. Auch der erhobene Mitgliedsbeitrag laut Beitragsordnung ist hilfreich die Mitglieder für die Förderperiode zu binden. Zudem kann die Region Nordvorpommern seit 1994 auf eine erfolgreiche Teilnahme an der LEADER-Förderung zurückblicken. Viele Akteure sind seit Jahren Mitglied in der LAG der Region Nordvorpommern, und wissen den Vorteil von LEADER für die regionale Entwicklung zu schätzen, und bringen sich daher gerne ehrenamtlich ein. Auch soll mit Workshops, Arbeitskreisen und Mitgliederversammlungen im Jahresverlauf an wechselnden Orten und oft bei ehemaligen und aktuellen Projektträgern ein Gemeinschaftsgefühl erreicht und gute Ergebnisse gezeigt werden. So kann dem Satzungszwecks „Vernetzung der Kräfte für Regionalentwicklung im Vereinsgebiet“ entsprochen werden. 2.2 Angaben zur geplanten Einrichtung eines qualifizierten Managements (Organisationsform, Verfahren zur Auswahl der die Managementaufgaben wahrnehmenden Personen, Aufgaben) Der Verein „Lokale Aktionsgruppe Nordvorpommern e.V“ geht mit dem Landkreis Vorpommern-Rügen, als öffentliche Verwaltung, eine Partnerschaft ein, in deren Rahmen der Landkreis die Aufgaben des Arbeitgebers für das Regionalmanagement und die Federführung des Finanz- und Verwaltungsmanagement übernimmt. Der Landkreis Vorpommern-Rügen erklärt sich damit bereit, die Kofinanzierung für die Stellen im Regionalmanagement und Sachkosten (Arbeitsplatz mit EDV, Dienstfahrzeug) zu übernehmen. Unmittelbar nach Bestätigung der vorliegenden SLE wird ein Regionalmanagement eingerichtet. Es besteht aus einer Regionalmanagerin oder einem Regionalmanager LEADER und einer LEADER Assistenz. Die Stellen werden öffentlich ausgeschrieben. Als Voraussetzungen werden Erfahrungen im LEADER-Prozess sowie sehr gute regionale Kenntnisse und Vertrautheit mit regionalen Akteuren gefordert. In das Auswahlverfahren werden der Landkreises Vorpommern-Rügen sowie ein Mitglied des Vorstandes des Vereins „Lokale Aktionsgruppe Nordvorpommern“ involviert sein. Aufgabe des LEADER-Regionalmanagements ist insbesondere die umsetzungsorientierte Initiierung, Begleitung und Koordinierung der regionalen Entwicklungsprozesse auf der Grundlage der Strategie für lokale Entwicklung. Hierzu gehören auch: • Moderation zwischen den Akteuren der LAG, den Antragstellern, der Verwaltungsbehörde und der Bewilligungsbehörde • Regelmäßiger Austausch mit den Bewilligungsbehörden und anderen relevanten Fachbehörden • Information, Beratung und Motivation der Bevölkerung (Informationsbereitstellung und Qualifizierung) • Aktivierung und Motivierung von potenziellen Projektträgern • Beratung und Unterstützung der Antragsteller hinsichtlich Konzeptentwicklung und Projektverwirklichung • Vorbereitung der Projektbeurteilung und des Projektauswahlverfahrens durch das Entscheidungsgremium der LAG • Durchführung bzw. Vorbereitung von Sensibilisierungsmaßnahmen Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern • • • • • • • Teilnahme an überregionalen Informations- und Schulungsveranstaltungen, insbesondere des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, der deutschen Vernetzungsstelle oder der Bundesarbeitsgemeinschaft der Leader Aktionsgruppen in Deutschland Unterstützung von Arbeits- und Projektgruppen Evaluierung der Umsetzung der SLE (schriftlicher Jahresbericht mit Darstellung des Beteiligungsprozesses und Bewertung erster Ergebnisse) Weiterentwicklung und Fortschreibung der SLE und Strategieentwicklung in den Handlungsfeldern Regionalmarketing (Informations- und Öffentlichkeitsarbeit, Organisation von regionalen Veranstaltungen) und Präsentation realisierter Vorhaben Netzwerkarbeit (u.a. Abstimmung mit Fachbehörden und anderen regionalen Initiativen), Steuerung, Organisation und Moderation von Beteiligungsprozessen (u.a. Veranstaltungen, Gremien, Netzwerktreffen), Darüber hinaus organisiert und koordiniert das Regionalmanagement die Aktivitäten des Vereins „Lokale Aktionsgruppe Nordvorpommern“. Folgende Aufgaben werden dabei übernommen: • Organisation der Mitgliederversammlungen der LAG Nordvorpommern (Einladungen, Sitzungsvorbereitungen, Protokolle, Berichterstattung) • Organisation der Vorstandssitzungen (Einladungen, Sitzungsvorbereitungen, Protokolle, Berichterstattung) • Durchführung der Öffentlichkeitsarbeit (u.a. Verfassen von Pressemitteilungen, Pflege des Internetauftritts bzw. Einrichten einer neuen Internetpräsenz) • Durchführung von Informations- und Weiterbildungsveranstaltungen mit Projektträgern • Organisation der regionalen Partnerschaft, Verbindungsstelle zwischen kommunalen und staatlichen Verwaltungseinrichtungen und regionalen Akteuren der Wirtschaft, Umwelt sowie sozialer Bereiche Damit dient das Regionalmanagement der Verzahnung von endogenen, regionalen Potenzialen mit externen Impulsen und externer Förderung. Die Finanzierung des Regionalmanagements ist in Pkt. 6.2 dargelegt. 2.3 Organisation des vorgesehenen Verfahrens für die Auswahl von Vorhaben, die aus dem Budget der Lokalen Aktionsgruppe zur Strategieumsetzung mitfinanziert werden (z. B. Einrichtung und Besetzung eines Entscheidungsgremiums, Vorkehrungen zur Sicherstellung der Anforderungen nach Art. 34 Abs. 3 lit. b) VO (EU) Nr. 1303/2013) Entscheidungsgremium für die Auswahl von Vorhaben, die aus dem LEADER-Kontingent bezuschusst werden, ist die Mitgliederversammlung des Vereins „Lokale Aktionsgruppe Nordvorpommern“. Sie ist oberstes Organ der LAG. Für eine effektivere Arbeit der LAG erarbeitet der Vorstand des Vereins gemeinsam mit dem Regionalmanagement auf Grundlage der Antragsunterlagen eine Empfehlung für die Mitgliederversammlung. Die LAG trifft ihre Entscheidungen mit einfacher Stimmenmehrheit der anwesenden Mitglieder. Mitglieder der Mitgliederversammlung und Projektantragsteller sind von Beratungen und Entscheidungen zu Projekten, an denen sie persönlich beteiligt sind, ausgeschlossen. Die Mitgliederversammlung trifft sich mindestens einmal jährlich um über die Rangfolge der Projekte zu entscheiden. Der grundlegende Ablauf für die Auswahl von Vorhaben gestaltet sich so: Potenzielle Projektantragssteller werden i.d.R. vom Regionalmanagement beraten. Nach einer ersten Prüfung (Kurz-Check) durch das Regionalmanagement wird der Projektträger zur Formulierung einer aussagekräftigen Projektbeschreibung (Projektskizze) aufgefordert. Hierfür hat die LAG während der Erstellung der SLE ein entsprechendes Formblatt als Hilfestellung für die Projektträger erarbeitet. Mögliche Empfehlungen hinsichtlich Vollständigkeit, Förderfähigkeit oder nicht förderfähige Kosten sind nachvollziehbar zu begründen. Auf Grundlage der Projektbeschreibung findet eine Beratung und Bewertung des Projekts im Vorstand statt. Um der Entscheidungsfindung des Vorstands eine solide Grundlage zu bieten und die Projektauswahl für alle 17 18 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Beteiligten transparent und nachvollziehbar zu gestalten, wurde eine Bewertungsmatrix/ Projektbewertungsbogen (Vgl. 6.1) entwickelt, auf deren Grundlage die zur Förderung anstehenden Vorhaben von allen Vorstandsmitgliedern beurteilt werden. Um subjektiven Bewertungen vorzubeugen und um Transparenz sicherzustellen, wird die Bewertungsmatrix (Projektbewertungsbogen) online gestellt. Das Projekt muss hierbei mindestens einem Handlungsfeld zugeordnet sein. Projekte, die im Prüfabschnitt „Mindestkriterien“ mit mindestens einem „Nein“ beantwortet werden, werden nicht weiter bewertet. Erfolgt bei den „Mindestkriterien“ eine positive Prüfung, werden nachfolgend die „Allgemeinen Kriterien“, die Querschnittsziele“ und die „Qualitativen Kriterien“ bewertet. Der Projektantragsteller sollte persönlich zugegen sein um sein Vorhaben, seine Ziele und Wirkungen mittels Vortrag, Besichtigung der Situation vor Ort oder anderer Möglichkeiten vorzustellen und den Vorstandsmitgliedern für Fragen zur Verfügung zu stehen. Die sich in der Bewertung ergebende Rangfolge der zur Förderung anstehenden Projekte wird als Empfehlung einschließlich der Bewertungsmatrix an die Mitgliederversammlung gegeben. Aufgrund der Erfahrungen aus der letzten Förderperiode hat die LAG Nordvorpommern beschlossen, das sie ihr Budget jahresweise vergeben möchte. In der vergangenen Förderperiode war die einmal erarbeitete Prioritätenliste Grundlage, nach der die Projekte nach und nach bezuschusst wurden. So kam es dazu, dass Projekte, die anfangs keine hohe Bewertung erhalten hatten, im Laufe der Förderperiode nach oben rutschten und so eine Förderung erhielten. Dagegen konnten neue Projekte, die erst im Laufe der Periode entwickelt wurden, kaum zur Realisierung gelangen. In der Förderperiode 2014-2020 möchte die LAG jährlich einen sogenannten „Markplatz der Ideen“ einrichten, auf dem sich potentielle Antragsteller präsentieren können. Diese Art der Präsentation dient der besseren Erklärung der Idee, fördert ein gutes Gemeinschaftsgefühl und ist unwahrscheinlich förderlich für eine gute Netzwerkarbeit. So können auch Akteure untereinander vernetzt werden und voneinander profitieren. Die Mitgliederversammlung erstellt anhand ihrer Einschätzung auf dem „Markplatz der Ideen“ und unter Berücksichtigung der Empfehlung durch den Vorstand eine Prioritätenliste und beschließt Projekte, Förderhöhen und eventuelle Auflagen. Bei Ablehnung eines Projekts ist diese nachvollziehbar zu begründen. Mit der Abb. 5: Ablauf der Projektabwicklung Beschlussfassung zum Projekt können auch Auflagen erteilt werde, die ebenfalls nachvollziehbar begründet werden müssen. Die Entscheidung der Mitglieder-versammlung inkl. des Abstimmungs-verhältnisses von öffentlichen und privaten Mitgliedern wird im Sitzungsprotokoll und einer projektbezogenen Stellungnahme dokumentiert. Die Stellungnahme geht der Bewilligungsbehörde zur weiteren Bearbeitung des Projektantrags zu. Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Grundlage für die Beschlussfassung im Vorstand und in der Mitgliederversammlung stellen die Satzung der LAG Nordvorpommern und die Geschäftsordnung dar. Beide Organe fassen ihre Beschlüsse mit Stimmenmehrheit der anwesenden Mitglieder. Bei allen Beschlüssen wird sichergestellt, dass mindestens 50% der Stimmberechtigten der Gruppe der „Wirtschafts- und Sozialpartner oder sonstigen Vertreter der Zivilgesellschaft“ angehören. Das Verhältnis zwischen öffentlichen/kommunalen Partnern und den Wirtschaftsund Sozialpartnern wird zu Beginn jeder Sitzung dokumentiert. Wenn dieses Verhältnis durch die anwesenden Mitglieder nicht gegeben ist, ist der Ausgleich durch Stimmenverzicht der Öffentlichen Partner, ggf. im Losverfahren, herzustellen. Die Wahrscheinlichkeit dass ein solcher Fall eintritt ist in der LAG Nordvorpommern relativ gering, da das gewachsene Mitgliederverhältnis zwischen Wirtschafts- und Sozialpartnern zu den öffentlichen Partnern etwas 2/3 zu 1/3 beträgt. Diese Relation kann als deutliches Interesse und gesteigertes Engagement der Akteure in der LAG Nordvorpommern gewertet werden, wobei die größten Zuwächse an Beteiligten eindeutig bei den Wirtschafts- und Sozialpartnern liegen. Weitere Verfahrensweisen, bspw. zu Umlaufverfahren, sind in der Geschäftsordnung geregelt. Generell werden alle Termine für die Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlungen rechtszeitig auf der Homepage des Landkreises Vorpommern-Rügen bekannt gegeben. Bei Bedarf findet ein öffentlicher Projektaufruf statt. 2.4 Beschreibung des Prozesses zur Erstellung der SLE Bereits im Jahr 2012 wurde im Hinblick auf die neue Förderperiode Informationen an die LAG und alle interessierten Bürger gestreut. Vor allem im Rahmen des jährlichen 2-tägigen Workshops in Klausdorf wurden schon „Themen- und Projektschwerpunkten für das strategische Konzept der LAG 2014 – 2020“ entwickelt. Bereits hier wurden in Arbeitsgruppen die Handlungsfelder „Touristische Meilensteine – Entwicklung, Vermarktung und Vernetzung“, „Sicherung der Grundversorgung im ländlichen Raum (Handel, Dienstleistungen, med. Versorgung usw.)“, „Inwertsetzung des natürlichen Erbes der Region sowie Umweltbildung“ und „Kunst, Kultur sowie Inwertsetzung des kulturellen und historischen Erbes der Region“ diskutiert. Der Workshop 2013 in Nehringen stand dann ganz unter dem Thema „Demographischen Wandel“. Die Schwerpunkte des Demographischen Wandels wurden thematisiert, die Probleme der Themenschwerpunkte wurden rausgesucht und zugeordnet, und bereits Lösungsansätze und Perspektiven ausgearbeitet. Während der Evaluierung wurden die Akteure auch nach potentiellen Themenfeldern befragt, die in der nächsten Förderperiode in Ihrer Region vorrangig bearbeitet werden sollen. Hier wurden mit großer Mehrheit die Themen „Wirtschaft“, „Tourismus“, „Maßnahmen im Zusammenhang mit Demographischen Wandel“, „Kunst, Kultur und Bildung“, „Soziales“, „Kulturelles Erbe“ und „Ökologie und Umweltschutz“ benannt. Diese Themen fanden Berücksichtigung bei der Ableitung der regionsspezifischen Themenbereiche. In Sitzungen der alten LAG und insbesondere des Vorstands Abb. 6: 2. öffentlicher Workshop in Dierhagen wurde nach Aufruf zur Strategieeinreichung durch Ministerium Quelle: LK Vorpommern-Rügen für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz M-V in 2014 ein Leitpfaden für die öffentliche Beteiligung und Aktionen erarbeitet. Am öffentlichen Beteiligungsprozess zur Erstellung der Strategie der lokalen Entwicklung haben ca. 100 Bürgerinnen und Bürger aktiv teilgenommen. Viele der Beteiligten haben sich dabei wiederholt in mehreren, oder sogar in allen öffentlichen Veranstaltungen eingebracht. Unter den Teilnehmern waren Vertreter 19 20 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern kommunaler Körperschaften, von Vereinen, Wirtschaftsverbänden, sozialer, ökologischer Verbände, kultureller Einrichtungen, aber auch Künstler und interessierte Bürger. Zum Teil waren die Akteure bereits über bestehende Projektzusammenhänge oder über die Gremien der alten LAG aktiv in die Regionalentwicklung eingebunden. Sie begreifen die Mitarbeit an der lokalen Strategie entsprechend als konsequente Fortführung der erfolgreich begonnenen Regionalentwicklung seit 1994, aber in der Diskussion auch als Bereicherung ihrer jeweils eigenen Arbeit. Darüber hinaus ist es aber auch gelungen, weitere Einzelpersonen und Interessengruppen (auch Wirtschafts- und Sozialpartner) über den Erarbeitungsprozess der SLE erstmalig für die Entwicklung ihrer Region zu interessieren und einzubinden. Alle Beteiligten hatten die Möglichkeit intensiv genutzt, zwischen den einzelnen öffentlichen Veranstaltungen mit dem federführenden alten Vorstand und dem Regionalmanagement Kontakt aufzunehmen und somit kontinuierlich weitere Ideen und Anregungen in den Prozess einzubringen. Am 7.und 8. November 2014 fand der 1. Öffentliche Workshop für die Erstellung der Strategie der lokalen Entwicklung in Bad Sülze im JAM statt. Ca. 60 Akteure und Interessierte folgten dem öffentlichem Aufruf und erarbeiteten an 2 Tagen in Arbeitsgruppen die SWOT-Analyse der Themenbereiche Wirtschaft, Tourismus, Demographischer Wandel, Gemeinwesen und Kultur, Denkmalschutz, Klimaschutz und Naturschutz. Sie definierten für diese Bereiche Themenfelder und Ziele, gewichteten die Themenbereiche und entwickelten dadurch Vorschläge zur Rangfolge der Themenbereiche und damit zum Budget der einzelnen Themenbereiche in Bezug auf das Gesamtbudget der LAG und zu Höchstfördersätzen. Zudem fand am 2. Tag eine 1. Projektvorstellung zur Ernennung von Leitprojekten statt, bei der bereits kritisch hinterfragt und diskutiert wurde. Zu Beginn des neuen Jahres fand am 17.Januar 2015 der 2. Öffentliche Workshop in Dierhagen mit riesiger Beteiligung statt. Im Gebäude der Kurverwaltung wurden die erforderlichen Unterlagen für die Vereinsgründung, die Satzung und die Beitragsordnung, sowie Eckdaten für die Strategie vorgestellt und diskutiert. Im 2. Teil der Veranstaltung konnten auf dem “Markplatz der Ideen” alle potentiellen Antragsteller ihr Projekte vorstellen um sich als Leitprojekt für die Strategie zu bewerben. In kreativer Atmosphäre informierten sich alle zukünftigen Mitglieder der LAG bzw. des Vereins über die Projekte gaben ihre Bewertung anhand eines vorher veröffentlichten Kriterienbogens ab. Gemäß bottom-up- Ansatz hat so die LAG „ihre“ Abb. 7 und 8: Impressionen vom „Markplatz der Ideen“ Leitprojekte für die Strategie ausgewählt, die Quelle: LK Vorpommern-Rügen geeignet sind, die Wirkungen des jeweiligen Handlungsfeldes zu verdeutlichen. In den folgenden Wochen fassen die Gemeinden, Ämter und Städte ihre Gemeindevertreter- und Stadtvertreterbeschlüsse zum Eintritt und zur Mitarbeit im Verein „Lokale Aktionsgruppe Nordvorpommern“. Bis zur Gründungsversammlung des Vereins am 5.3.2015 erklären insgesamt 101 Akteure, Verbände und Körperschaften ihren Beitritt zum Verein. Parallel finden seit Januar 2015 wöchentliche Treffen einer offenen Arbeitsgruppe, die aus Mitgliedern des alten Vorstands, Vertretern des Landkreises und interessierten Akteuren bestand, für die Erstellung der SLE als sogenannte Ideenschmiede statt. In diesen Treffen werden Inhalte der SLE diskutiert und Vorschläge besprochen, bspw. zur Struktur des Vorstands, zu Projektauswahlkriterien, zum Aktionsplan und zum Monitoring. Es arbeiteten durchschnittlich ca. 10 Akteure mit. Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Information und Arbeitsstände sowie Ergebnisse, bspw. zu den Leitprojekten, werden über den E-Mail-Verteiler der LAG, die Homepage des Landkreises Vorpommern-Rügen und die Presse kontinuierlich der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Im 1. Quartal 2015 erscheinen mehrere Artikel zum Thema „LEADER Nordvorpommern“ in der Ostseezeitung. So konnten alle Beteiligten durch Kontakt mit dem Regionalmanagement ihre Anregungen zur Strategie einbringen. Diese Möglichkeit wurde intensiv genutzt. Am 5. März 2015 fand die Gründungsversammlung des Vereins „Lokale Aktionsgruppe Nordvorpommern“ statt. Die LAG konstituierte sich neu und war damit beschlussfähig. Auf der Abb. 9: Sitzung der Arbeitsgruppe Quelle: LK Vorpommern-Rügen Gründungsversammlung wurden neben den für den Verein notwendigen Unterlagen, auch Beschlüsse zu der Rangfolge der Handlungsfelder, deren Budgets aus dem Gesamtbudget der LAG und für die Auswahl der Leitprojekte der 5 Handlungsfelder gefasst und damit die im bottom-up-Ansatz erarbeiten Ergebnisse bestätigt. Begleitend werden Passagen der SLE in Wort und Bild gefasst und die Arbeitsstände der LAG und insbesondere dem Vorstand zur Diskussion zur Verfügung gestellt. Am 23. März 2015 fand die erste Sitzung des neuen Vorstands der LAG in Stralsund statt. Themen waren u.a. die Geschäftsordnung der LAG, Finanzierungsplan, Festlegung von Starterprojekte sowie quantitative und qualitative Zielwerte. Am 26. März 2015 fand die Mitgliederversammlung zum Beschluss der Strategie der lokalen Entwicklung der Region Nordvorpommern in Stralsund statt. Es waren 38 LAG-Mitglieder anwesend. Von den anwesenden Mitgliedern waren 17 öffentliche/kommunale Partner, 7 Wirtschaftspartner, 10 Sozialpartner sowie 4 natürliche Personen. Die detaillierte Zusammensetzung finden sie im Anhang 5. Die Strategie der lokalen Entwicklung wurde einstimmig in der hier vorliegenden Fassung beschlossen. Der Beschluss liegt dem Anschreiben zur Einreichung der SLE bei. 3. Ausgangslage im Gebiet 3.1 gesetzlich vorgeschriebene und informelle Planungen mit Bezug zum Gebiet der SLE, Darstellung der zu beachtenden Planungsvor-gaben und Planungsziele Für die LEADER-Region Nordvorpommern gelten nachfolgende wesentliche raumordnerische Vorgaben, welche im Landesraumentwicklungsprogramm (LREP) von 2007 sowie im Regionalen Raumentwicklungsprogramm für Vorpommern (RREP VP) von 2010 fixiert sind. Die gesamte Region Nordvorpommern ist dem ländlichen Raum zugeordnet, wobei nach Ziffer 3.2.2 (3) der Tourismusschwerpunkt Halbinsel Fischland-Darß-Zingst sowie die Mittel- und Grundzentren dem ländlichen Raum mit günstiger wirtschaftlicher Basis zuzuordnen sind. Alle übrigen Teilräume sind nach 3.1.1 (4) dem strukturschwachen ländlichen Raum zugeordnet. Hier soll nach 3.1.1 (5 und 6) durch die Entwicklung zusätzlicher wirtschaftlicher Funktionen eine Stabilisierung und Entwicklung der Räume erfolgen. Als wirtschaftliche Grundlagen sollen zum Beispiel die Bereiche naturnaher Tourismus, Gesundheitswirtschaft, Land- und Forstwirtschaft, Lebensmittelwirtschaft nachwachsende Rohstoffe sowie erneuerbare Energien unterstützt werden. Nach Ziffer 3.1.2 sind Umlandgemeinden von Stralsund (Ämter Altenpleen, Niepars und Miltzow) dessen StadtUmland-Raum zugeordnet. Nach Ziffer 3.1.2 (3) besteht für diese Gemeinden ein besonderes Kooperationsund Abstimmungsgebot. Dieses gilt wechselseitig für Planungen, Vorhaben und Maßnahmen mit Auswirkungen auf die Gemeinden im Stadt-Umland-Raum, insbesondere in den Bereichen Wohnen, Gewerbe einschließlich Einzelhandel, Verkehr, Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie für die Vorhaltung bestehender Einrichtungen. 21 22 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Nach Ziffer 3.1.3 bestehen in der Region Nordvorpommern mit der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst ein touristischer Schwerpunkt sowie mit der südlichen Boddenküste, dem Recknitztal sowie den Bereichen um Franzburg-Richtenberg und Grimmen touristischen Entwicklungsräume. In den Tourismusschwerpunkträumen stehen die Verbesserung der Qualität und der Struktur des touristischen Angebotes sowie Maßnahmen der Saisonverlängerung im Vordergrund. Das Beherbergungsangebot soll in seiner Aufnahmekapazität nur behutsam weiterentwickelt und ergänzt werden. Die planerische Grundlage für die Tourismusentwicklung sollen regional abgestimmte Tourismuskonzepte bilden. Die Tourismusentwicklungsräume sollen nach 3.1.3(6) ihre spezifischen Potenziale als Ergänzung für die Tourismusschwerpunkträume entwickeln. Der Ausbau von weiteren Beherbergungseinrichtungen soll möglichst an die Schaffung bzw. das Vorhandensein touristischer Infrastrukturangebote oder vermarktungsfähiger Attraktionen und Sehenswürdigkeiten gebunden werden. Insbesondere für die touristischen Reise- und Verkehrsströme während der Saison sind auf und zu den Inseln Rügen und Usedom sowie der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst verkehrslenkende und verkehrsinfrastrukturelle Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen. Große Bereiche der südlichen Boddenküste und des Küstenvorlands sind als Vorbehaltsgebiet Landwirtschaft dargestellt. In den Vorbehaltsgebieten Landwirtschaft soll dem Erhalt und der Entwicklung landwirtschaftlicher Produktionsfaktoren und -stätten, auch in den vor- und nachgelagerten Bereichen, ein besonderes Gewicht beigemessen werden. Dies ist bei der Abwägung mit anderen raumbedeutsamen Planungen, Maßnahmen und Vorhaben besonders zu berücksichtigen. Im Zentrale-Orte-System des LREP sind die Städte Ribnitz-Damgarten und Grimmen als Mittelzentren festgelegt. Mittelzentren versorgen die Bevölkerung ihres Mittelbereichs mit Gütern und Dienstleistungen des gehobenen Bedarfs. Nach Ziffer 3.2.3 (3) sollen Mittelzentren als regional bedeutsame Wirtschaftsstandorte gestärkt und weiterentwickelt werden. Sie sollen für die Bevölkerung ihres Mittelbereichs vielfältige und attraktive Arbeits- und Ausbildungsplatzangebote bereitstellen. Bad Sülze, Barth, Franzburg-Richtenberg, Marlow, Tribsees sowie Zingst verfügen zudem über den Status eines Grundzentrums. Grundzentren sollen die Bevölkerung ihres Nahbereiches mit Leistungen des qualifizierten Grundbedarfs versorgen. Sie sollen als überörtlich bedeutsame Wirtschaftsstandorte gestärkt werden und Arbeitsplätze für die Bevölkerung ihres Nahbereiches bereitstellen. Weiterhin sind folgende Gemeinden als Siedlungsschwerpunkte ausgewiesen: Ahrenshagen-Daskow, Ahrenshoop, Altenpleen, Born a. Darß, Dierhagen, Grammendorf, Niepars, Prerow, Süderholz, Sundhagen, Velgast, Wittenhagen, Wustrow. Die Siedlungsschwerpunkte sollen ergänzend zu den zentralen Orten die Versorgung der Bevölkerung mit Waren und Dinstleistungen sicherstellen; im Falle von touristischen Siedlungsschwerpunkten (diejenigen auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst) ist zusätzlich die Versorgung der Urlauber zu gewährleisten. Mit den Städten Stralsund und Greifswald befinden sich nach Ziffer 3 zwei Oberzentren in Teilfunktion im Osten bzw. Südosten der Region. Die Hansestadt Rostock als Oberzentrum liegt westlich von Nordvorpommern. Aufgabe der angrenzenden Oberzentren ist nach Ziffer 3.2.2 (2) insbesondere die Versorgung der Bevölkerung seines Oberbereiches mit Leistungen des spezialisierten, höheren Bedarfs. Das Oberzentrum soll Entwicklungsimpulse auf die gesamte Region ausstrahlen. Zur Siedlungsentwicklung gibt das RREP VP unter Ziffer 4.1 (3) als verbindliches Ziel vor, dass Schwerpunkte der Wohnbauflächenentwicklung ausschließlich die Zentralen Orte sind. In den übrigen Gemeinden ist die Wohnbauflächenentwicklung am Eigenbedarf, der sich aus Größe, Struktur und Ausstattung der Orte ergibt, zu orientieren. Unter Ziffer 4.1(4) wird weiterhin verbindlich festgelegt, dass die Ausweisung neuer Wohnbauflächen in Anbindung an bebaute Ortslagen zu erfolgen hat. In weiten Teilen Nordvorpommerns bestehen umfassende umweltrechtliche Beschränkungen und ausgewiesene Schutzgebiete. Insbesondere zu den für die weitere Regional- und Tourismusentwicklung bedeutsamen umweltrechtlichen Restriktionen zählen insbesondere: - die Bestimmungen zum Artenschutz nach Europa- und nationalem Recht, Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern - die nach Landesrecht geschützte Biotope wie Dünen, Röhrichtbestände, Feldgehölze, Alleen, Baumreihen usw., der entsprechend Landeswaldgesetz M-V besonderes geschützte Küstenschutzwald auf einer Breite von 300 m ab Mittelwasserlinien. der auch ansonsten von jeglichen baulichen Anlagen einzuhaltende (30 m-) Waldbestand, sowie der einzuhaltende Küsten- und Gewässerschutzstreifen nach § 29 Naturschutzausführungsgesetz (NatSchAG) M-V von 150 m an Außenküsten (dazu zählt auch die Boddenküste. Besonders problematisch kann aufgrund vorstehender Restriktionen die Entwicklung von Vorhaben in Gewässer- und Waldnähe sein, was die Reaktivierung ehemaliger Ferienimmobilien einschließt. Die verschiedenen Vertreter der Schutzgebiete waren zu den Workshops eingeladen und haben sich bei diesen auch aktiv beteiligt, wie z.B. der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft Es gibt dadurch verschiedene Synergien und Kooperationsansätze zwischen den verschiedenen Umweltprioritäten und den LEADER Entwicklungszielen bzw. den Querschnittszielen. Weiterhin gab es im Zuge der Strategieerstellung auch eine Zusammenkunft zwischen der LEADER-Region Nordvorpommern, vertreten durch das Regionalmanagement, mit einer Vertreterin des Bundesprogrammes leben.natur.vielfalt – Hotspots der Biodiversität. Das Projektgebiet erstreckt sich über den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft und Rostocker Heide mit 1210qkm. Es berührt somit weite Teile der LEADER Region Nordvorpommern. Es beschäftigt sich mit der biologischen Vielfalt dieser Region und ist einer von 30 Hotspots in Deutschland. Angestrebt wird eine Kooperation in möglichen Projekten und gegenseitigen Öffentlichkeitsarbeit wie z.B. auf einer Regionalkonferenz. Im Zusammenhang mit dem Tourismus sind Natur und Landschaft nach dem Landesraumentwicklungsprogramm Mecklenburg-Vorpommern (LEP M-V) Ziffer 5.2 (1) so zu schützen, zu pflegen und zu entwickeln, dass die Voraussetzungen für die Erholung in Natur und Landschaft gesichert werden. Nach Ziffer 5.2 (2) sollen die sehr guten natürlichen Voraussetzungen mit reizvollen Landschaften und unverfälschter Natur, die hervorragenden Wassersportmöglichkeiten an Küste und Seen, ergänzt durch viele kulturhistorische Sehenswürdigkeiten, vorrangig für erlebnis-, gesundheits-, sport- und ruheorientierte landschaftsgebundene Erholungs- und Urlaubsform genutzt werden. Für die Erholung in Natur und Landschaft geeignete Flächen sollen nach Ziffer 5.2 (4) LEP M-V erschlossen und entsprechend gestaltet werden. Zugänglichkeit und Erlebbarkeit besonders reizvoller Landschaftsteile sollen für die Allgemeinheit gewährleistet werden. Nach dem RREP Ziffer 5.2 (4) sollen in der Planungsregion ein Verbund von Wander-, Radwander- und Reitwegenetzen, einschließlich zugeordneter Raststellen und möglichst an Ortslagen gebundener Erlebnisbereiche geschaffen werden. Mit diesen Wegenetzen sollen die attraktiven Landschaftsräume nach innen erschlossen und nach außen untereinander verbunden werden. In Schutzgebieten sollen im Interesse der Erlebbarkeit von Natur und Landschaft vorhandene Wege weiterhin für Wanderer und Radwanderer nutzbar sein. Des Weiteren wurden auf den öffentlichen Workshops Mitglieder des Planungsverbandes eingeladen und arbeiteten auch aktiv mit. Eine Stellungnahme vom Regionalen Planungsverband befindet sich in der Anlage 6. . 3.2 Beschreibung der Struktur des Gebiets der SLE 3.2.1 Raum- und Siedlungsstruktur Die LEADER-Region Nordvorpommern ist durch eine dezentrale Siedlungsstruktur gekennzeichnet, welche nur über wenige größere Zentren und eine Vielzahl kleiner Siedlungen verfügt. Lediglich die Stadt Ribnitz-Damgarten zählt mehr als 10.000 Einwohner (Stand 31.12.2013) und stellt somit die größte zusammenhängende Siedlungsstruktur in Nordvorpommern dar. Daneben gibt es wenige kleinere Städte sowie mit Grimmen und Barth zwei weitere größere Siedlungsbereiche. Die übrigen Siedlungsstrukturen in der LEADER-Region sind weitgehend kleinteilig und ländlich geprägt und verfügen in Teilbereichen über 23 24 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern historische Bausubstanzen und attraktive Ortsbilder mit z.T. gut erhaltenen Dorfkernen. Zudem konnte in der Vergangenheit die Attraktivität vieler dörflicher Siedlungen durch Dorferneuerungen gesteigert werden. Dies gilt insbesondere für die dörfliche Infrastruktur und das bauliche Erscheinungsbild. Dennoch weisen viele Dorfkerne und zentrale Plätze teilweise Sanierungsbedarf auf. Die LEADER-Region Nordvorpommern verzeichnet eine große Anzahl an Baudenkmälern, wobei sich vereinzelt die Frage der weiteren Nutzung stellt, insbesondere auch zur Sicherung der langfristigen Erhaltung. Hinzu kommen insbesondere in den Bereichen abseits der Zentren und der Tourismusorte Gebäudeleerstände von Wohn- und auch denkmalgeschützten Gebäuden sowohl in den Städten als auch in den ländlichen Gegenden, was insbesondere das Erscheinungsbild und die Belebung der Ortskerne teilweise beeinträchtigt. Tabelle 3: Flächennutzung in Nordvorpommern 2013 (in %) Waldfläche Wasserfläche 19,3 4,0 Quelle: Statistisches Amt M-V Siedlungs- und Verkehrsfläche 7,9 Landwirtschaftfläche 67,2 Flächen anderer Nutzung 1,8 Abb. 10: Flächennutzung der LEADER-Region Nordvorpommern Insgesamt ist die LEADER-Region, so wie auch das Land Mecklenburg-Vorpommern, stark agrarisch geprägt. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche nimmt rund 67,2 % (ca. 1459,2 km²) der Fläche Nordvorpommerns ein (siehe Tabelle 3). In allen Amtsbereichen – mit Ausnahme des Amtes Darß-Fischland – macht auch hier die Landwirtschaftsfläche den größten Anteil aus (siehe Abbildung 10). Wald- und Forstflächen stellen hinsichtlich der Bodennutzung in der LEADER-Region mit 19,3 % den zweitgrößten Anteil auf. Innerhalb der Gesamtregion differieren die Flächenanteile allerdings deutlich. So beträgt der Wald- und Forstanteil im Amt Darß-Fischland 47,3 %, während dieser im Amt Altenpleen lediglich 7,6 % der Fläche einnimmt. Die Siedlungs- und Verkehrsfläche betreffend, weisen erwartungsgemäß insbesondere die Städte Barth, Grimmen und RibnitzDamgarten die höchsten prozentualen Werte auf. Den geringsten Anteil an Siedlungs- und Verkehrsfläche hat mit 5,8 % das Amt Franzburg-Richtenberg. Dieser Wert korrespondiert auch mit der geringsten Einwohnerdichte von 26 Einwohnern pro km² innerhalb der LEADER-Region. Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern 3.2.2 Demografie (Es wird eine auf zweckmäßig ausgewählte räumliche Teilgebiete bezogene Darstellung erwartet, die geeignet ist, örtliche/räumliche Schwerpunkte für Projekte / Handlungsfelder für die Zielerreichung abzuleiten und zu begründen) Bevölkerungsentwicklung In Mecklenburg-Vorpommern leben heute rund 1,59 Millionen Einwohner. Somit ist für das Land seit 1990 ein Rückgang von 327.454 Personen (-17,1%) zu konstatieren. Ein großer Teil der Bevölkerungsverluste in Mecklenburg-Vorpommern, aber auch in den weiteren neuen Ländern ist seit 1990 auf die hohe Zahl von Abwanderungen bzw. ein negatives Wanderungssaldo zurückzuführen. Infolge der räumlichen Bevölkerungsentwicklung setzte letztlich auch eine Negativentwicklung der natürlichen Bevölkerungsentwicklung ein. Aufgrund der gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Folgen der Wiedervereinigung änderte sich die Lebensplanung der jungen Erwachsenen in Mecklenburg-Vorpommern, was zusammen mit dem massiven Fortzug gerader der jüngeren und hier der jüngeren Frauen sich schließlich in einem bis heute bemerkbaren Geburtendefizit äußert. Diese Tendenz wird auch zukünftig weiter anhalten. Nach der mittleren Annahmevariante der 4. Landesprognose zur Bevölkerungsentwicklung wird das Land im Jahr 2030 nur noch rund 1,45 Millionen Einwohner zählen. Bis auf die kreisfreien Städte Greifswald und Rostock werden die Bevölkerungszahlen in allen anderen Landkreisen und kreisfreien Städten sinken. Diese rückläufige Entwicklung ist auch für die LEADER-Region Nordvorpommern im Zeitraum 2005 bis 2013 zu beobachten und verzeichnet hier einen Bevölkerungsrückgang von -9,3 %. Beeinflusst wird diese Tendenz sowohl durch die natürliche als auch durch die räumliche Bevölkerungsentwicklung. Durch den Umstand, dass die Frauen der bevölkerungsstarken Nachkriegsgenerationen, insbesondere jene, welche zwischen Anfang der 1950er und Ende der 1960er geboren wurden, inzwischen längst aus dem gebärfähigen Alter heraus sind und durch die weit geringere Anzahl an Frauen in den nachfolgenden Jahrgängen nur unzureichend ersetzt wurden und der damit verbundene massive Rückgang der Geburten, entsteht ein hoher Sterbeüberschuss. Dieser trägt letztendlich entscheidend zum Rückgang der Bevölkerung bei. So sind zwischen 2005 und 2010 im ehemaligen Landkreis Nordvorpommern 8.453 Menschen gestorben, bei nur 5.451 Geburten. Im gleichen Zeitraum sind 44.766 Personen weggezogen (über die Kreisgrenze) bei nur 38.109 Zuzügen, sodass Nordvorpommern insgesamt 9.659 Personen verloren hat. Auch für den infolge der Kreisgebietsreform von 2011 neugebildeten Landkreis Vorpommern-Rügen ist innerhalb des Zeitraumes 2011 bis 2013 ein Geburtendefizit von 3.397 Personen zu beobachten, wenn auch hier seit 2012 ein leichtes positives Wanderungssaldo zu konstatieren ist. In der nachfolgenden Grafik ist die Bevölkerungsentwicklung 2005 bis 2013 in der LEADER-Region Nordvorpommern auf Ebene der Ämter illustriert. Es zeigt sich, dass insbesondere Räume abseits der Verflechtungsräume um die großen Zentren Stralsund und Greifswald durch eine starke Bevölkerungsabnahme gekennzeichnet sind. Hier verzeichnen besonders die Ämter Recknitz-Trebeltal sowie Barth (ohne die Stadt Barth) die höchsten Verluste von -12,2 % bzw. -12,3 %. Den geringsten Rückgang weist hingegen das Amt Altenpleen mit einem Minus von lediglich 2,7 % auf. Für die unterschiedlich verlaufende Bevölkerungsentwicklung auf Amtsebene ist auch hier primär das Zusammenspiel zweier Salden entscheidend. Einerseits das Saldo aus Zu- und Fortzügen, andererseits das Saldo aus Lebendgeborenen und Gestorbenen. So weisen die Ämter Franzburg-Richtenberg und Recknitz-Trebeltal zwischen 2005 und 2013 einen durchgehenden Negativsaldo der natürlichen Bevölkerungsentwicklung (es sterben mehr als geboren werden) auf, wobei letzteres Amt von diesem Verlauf stärker betroffen ist. Diese Entwicklungen können durch Wanderungen überdeckt werden. Doch auch hier verzeichnen beide Ämter ein ebenso negatives Saldo. Es ziehen hier also mehr Menschen über die Grenzen der Gebietskörperschaft hinweg, als dazu ziehen. So kommt es schließlich zu einer Verschärfung einer ohnehin schon prekären Situation der Bevölkerungsentwicklung. Das Zusammenspiel beider oben genannten Salden verläuft für das Amt Altenpleen hingegen weitaus günstiger. Besonders die Jahre 2005, 2006, 2011 und 2013 weisen ein großes positives Wanderungssaldo auf, bei gleichzeitig nahezu kontinuierlich, jedoch nur gering ausgeprägten negativen Salden bei den Lebendgeborenen und Gestorbenen. 25 26 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Abb. 11: Bevölkerungsentwicklung gesamt Bei den größeren Städten insbesondere Ribnitz-Damgarten, Grimmen und Barth wirkt noch der bis ca. 2010 anhaltende Trend eines Umzugs in die umliegenden Gemeinden in Zusammenhang mit dem Einfamilienhauserwerb nach und führt mit zu insgesamt negativen Salden. Der festgestellte ebenfalls starke Bevölkerungsrückgang in den Tourismusorten Fischland-Darß-Zingst hat eine ganz andere Ursache als der in den Zentren und in den abgelegenen Gebieten des Küstenvorlands. Durch Verdrängung des Wohnen durch touristische Beherbergungsangebote und infolge dessen einer knappheitsbedingten extremem Preisentwicklung für Wohnungen und Baugrundstücke, können sich immer weniger das Wohnen am Beschäftigungsort leisten, sodass der negative Trend in der Einwohnerentwicklung in allen Orten der Halbinsel ungebrochen ist. Der demografische Wandel und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die zukünftige Verteilung der Bevölkerung sowohl nach Zahl als auch nach Struktur stellt für die Amtsbereiche der LEADER-Region Nordvorpommern, insbesondere für jene, welche sich abseits der großen Zentren Stralsund und Greifswald befinden, eine zentrale Problemstellung dar: der Bevölkerungsrückgang produziert Leerstände, mindert die Auslastung der Netzinfrastruktur, reduziert die Nachfrage nach privaten Gütern und Diensten, dünnt zugleich das ÖPNV-Angebot aus, zudem kommt es zu einer Vergrößerung der Einzugsgebiete von privaten und öffentlichen Dienstleistungsangeboten, die Wege verlängern sich, die Kosten und die Attraktivität des Angebots sinkt, es kommt zu Schließungen von Betrieben sowie Infrastrukturangeboten, die Bereitschaft der jungen Bevölkerung zur Abwanderung verstärkt sich und beschleunigt somit den Schrumpfungsprozess. Vor diesem Hintergrund stellt die Siedlungs- und Bevölkerungsstruktur in der LEADER-Region die Verantwortlichen im Landkreis vor zahlreiche Herausforderungen. Im Bereich Bevölkerungsstruktur besteht eine Herausforderung insbesondere darin, die Abwanderung von jungen Menschen im erwerbsfähigen Alter über die Kreisgrenze hinaus mit einem attraktiven Arbeitsangebot zu verhindern und das Potenzial an gut ausgebildeten Arbeitskräften auszubauen. Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Entwicklung der Altersstruktur Das Zusammenspiel der beiden oben beschriebenen Salden charakterisiert im Weiteren auch die strukturelle Zusammensetzung der Bevölkerung. Die Grafik 12 zeigt die Entwicklung der Altersstruktur für die LEADERRegion Nordvorpommern zwischen 2005 und 2013 auf. Für Nordvorpommern ist eine Tendenz zur Überalterung der Gesellschaft zu konstatieren. So verzeichnet die Bevölkerungsgruppe der über 65-Jährigen im betrachteten Zeitraum einen Anstieg um 3,1 % und stellt im Jahr 2013 mit 23,1 % anteilig an der Gesamtbevölkerung die zweitgrößte Altersgruppe dar. Sinkende Geburten und eine steigende Lebenserwartung sowie die Abwanderung von jungen sowie gut qualifizierten Menschen haben letztlich eine Zunahme des prozentualen Anteils der über 65-Jährigen bewirkt. Zudem ist im betrachteten Zeitraum eine Verschiebung der zwei jüngsten Bevölkerungsgruppen zu beobachten. Stellten die unter 15-Jährigen 2005 noch die kleinste Bevölkerungsgruppe dar, so sind es im Jahr 2013 nun die 15 bis unter 25-Jährigen. Die Begründung der stetigen, jedoch geringen Zunahme der unter 15Jährigen ist in den Nachwendejahren zu sehen. Wies Mecklenburg-Vorpommern 1990 noch eine Geburtenrate von 1,64 Kindern pro Frau auf, so waren es 1994 aufgrund eines drastischen Einbruchs infolge der Wiedervereinigung lediglich 0,78 Kinder pro Frau und erreichte somit ein historisches Tief. Seit Mitte der 1990er ist die Geburtenrate zwar wieder angestiegen und liegt seit 2008 leicht über dem bundesdeutschen Durchschnitt, dennoch aber wie generell in der Bundesrepublik Deutschland, weiter unter dem Bestand erhaltenden Niveau von 2,1 Geburten pro Frau. Der Rückgang der 15 bis unter 25-Jährigen liegt daran, dass diese Altersgruppe die Berufsanfänger inkludiert und diese vermehrt zur Abwanderung in wirtschaftlich stärker prosperierende Regionen neigen. Das lokal bestehende eingeschränkte Ausbildungs- und Arbeitsplatzangebot vorwiegend in Gastronomie und Beherbergung sowie personenbezogenen Dienstleistungen und Land- und Forstwirtschaft ist nicht attraktiv genug, um diese Generation der Berufsstarter in der Region zu halten. Abb. 12: Entwicklung der Altersgruppen 2005 - 2013 Die oben beschriebene Verschiebung der Altersstruktur für Nordvorpommern insgesamt zeigt sich ebenso auf Ebene der Ämter (siehe Grafik 13; bei den Ämtern Ribnitz-Damgarten und Barth sind die gleichnamigen Städte herausgerecht und gilt auch für die weiteren grafischen Darstellungen). Hier fällt insbesondere auf, dass die Ämter Darß-Fischland sowie Zingst, aber auch die Stadt Ribnitz-Damgarten, bedeutende Zuwächse in der 27 28 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Altersgruppe der über 65-Jährigen zu verzeichnen haben. Dies ist neben den bereits gegebenen Erklärungen durch den Zuzug von Senioren hauptsächlich aus den Altbundesländern in diese für den Lebensabend attraktiven Orte zu begründen, insbesondere in Form von Alters- und Zweitwohnsitzen. Der hohe Anteil der über 65-Jährigen ist aber auch damit zu begründen, das sich Familien mit Kindern die hohen Bauland- und Mietpreise nicht leisten können. Abb. 13: Entwicklung der Altersgruppen 2005 – 2013 nach Verwaltungsgrenzen Für die Bevölkerungsentwicklung in Nordvorpommern bleibt festzuhalten: - die Bevölkerung nimmt insgesamt weiter ab - die hohe Anzahl der Gestorbenen überwiegt die Anzahl der Geburten - seit 2012 leichte Wanderungsgewinne (Landkreis Vorpommern-Rügen) - die Bevölkerung zeigt eine Tendenz zur Überalterung auf 3.2.3 Wirtschaftsstruktur einschließlich Landwirtschaft Die LEADER-Region Nordvorpommern durchlief infolge der politischen Wende 1989 und der deutschen Wiedervereinigung 1990 einen tiefgreifenden wirtschaftlichen Umstrukturierungsprozess. Aufgrund von Neuregelungen der Eigentumsverhältnisse erfolgten vielerlei Nutzungsaufgaben von Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG), ehemals volkseigenen Betrieben des produzierenden Gewerbes, von Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern 29 militärischen Anlagen sowie Ferienheimen aus DDR-Zeiten. Im Vergleich zu den anderen neuen Bundesländern traf der wirtschaftliche Strukturwandel Mecklenburg-Vorpommern und somit auch Nordvorpommern besonders hart, da das Land den höchsten Anteil an Beschäftigten in der durch Arbeitsplatzabbau besonders betroffenen Land- und Forstwirtschaft stellte und zugleich Alternativen im Bereich von entwicklungsfähigen Betrieben des verarbeitenden Gewerbes weitgehend fehlten. Zum Teil große Abwanderungswellen in die alten Bundesländer waren die Folge. Seit etwa 2004 erfährt Nordvorpommern wieder eine Verbesserung der wirtschaftlichen Situation. Branchenstruktur Am 30.06.2013 zählte die LEADER-Region Nordvorpommern 25.118 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Gegenüber dem Jahr 2009 bedeutet dies einen Anstieg um 547 Arbeitsplätze (+2,2 %). Eine Betrachtung der Wirtschaftsbereiche der beiden Vergleichsjahre zeigt hier eine relativ konstante Verteilung in der Branchenstruktur mit nur leichten sektorspezifischen Zuwächsen bzw. Rückgängen (siehe Tabelle 4). Gegenüber 2009 stellt sich im Jahr 2013 der Sektor Handel, Gastgewerbe, Verkehr als bedeutendster Wirtschaftsbereich dar, gefolgt von den öffentlichen und privaten Dienstleistungen. Wirtschaftsnahe Dienstleistungen wie bspw. Kredit- und Versicherungsgewerbe sowie Informations- und Kommunikationsdienstleistungen, welche dem quartären Sektor zugeordnet werden können, sind in der LEADER-Region unterrepräsentiert. Wie auch der quartäre Sektor ist der Bereich Forschung und Entwicklung im Wesentlichen in den angrenzenden Oberzentren Rostock, Stralsund und Greifswald angesiedelt. Ebenso ist die maritime Wirtschaft mit Schiffbau, Seeverkehrs- und Hafenwirtschaft in den Hansestädten Rostock und Stralsund konzentriert. Lediglich die Stadt Barth weist aufgrund eines kleinen Werftclusters eine nennenswerte Anzahl an Arbeitsplätzen in diesem Bereich auf. Auch insgesamt ist das Arbeitsplatzangebot im produzierenden Gewerbe mit 22,2 % geringer ausgeprägt als im Landesdurchschnitt. Dies ist insbesondere mit dem Mangel an größeren Betrieben mit überregionalem Absatz zu erklären. Obwohl Nordvorpommern wie auch das gesamte Bundesland Mecklenburg-Vorpommern raumstrukturell stark agrarisch geprägt ist, weist die Landwirtschaft in der LEADER-Region von allen Branchen den geringsten Anteil der SV-Beschäftigten auf. Dies ist auch nicht weiter frappierend, als das die moderne Landwirtschaft durch immer stärker werdende Mechanisierung und Automatisierung geprägt wird, die es u.a. ermöglicht, große landwirtschaftliche Flächen mit nur wenigem Humankapital zu bewirtschaften. Zudem beschränken sich die ortsansässigen Großbetriebe in der Regel auf die Erzeugung von Grundprodukten. Eine sich positiv auf das Arbeitsplatzangebot auswirkende Veredelung und Direktvermarktung landwirtschaftlicher Produkte findet nur in sehr geringem Maße statt. Im Bereich der Forstwirtschaft ergibt sich ein ähnliches Bild. Der Bereich Fischerei ist im Hinblick auf das Arbeitsplatzangebot ohne Relevanz. Tabelle 4: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (SVB) nach Wirtschaftsbereichen am 30.06. in Nordvorpommern 2009 und 2013 im Vergleich Jahr SVB insgesamt (30.06.) Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Produzierendes Gewerbe Handel, GastGewerbe, Verkehr Erbringung von Unternehmensdienstleistungen Erbringung von öffentl. u. privaten Dienstleistungen 2009 2013 24.572 25.118 6,7 6,2 21,0 22,2 32,0 32,6 7,1 8,1 33,3 31,0 Quelle: Statistisches Amt M-V Eine Betrachtung der SV-Beschäftigung auf Amtsebene ergibt dabei folgendes Bild (siehe Grafik 14): Die meisten SV-Beschäftigen zählt mit 4.432 Arbeitsplätzen die Stadt Ribnitz-Damgarten, gefolgt vom Amt DarßFischland mit 3.195 Arbeitsplätzen. Zählt man jedoch die SV-Beschäftigten des Amtes Darß-Fischland und der amtsfreien Gemeinde Zingst zusammen, so stellt die Halbinsel mit 4.866 Beschäftigten den Teilraum mit der größten Anzahl in Nordvorpommern. Das Amt Barth (ohne die Stadt Barth) zählt hingegen mit 703 SVBeschäftigten die wenigsten Arbeitsplätze. 30 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Abb. 14: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Wirtschaftsbranchen Auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst arbeiten über die Hälfte der SV-Beschäftigten im tourismusnahen Sektor Handel, Gastgewerbe, Verkehr. Damit stellt dieser den stärksten Wirtschaftsbereich dar. Gen Landesinnere sind das produzierende Gewerbe sowie der tertiäre Sektor anteilig stärker gewichtet. Größere Gewerbegebiete befinden sich in Grimmen, Marlow, Ribnitz-Damgarten und Lüssow. Den größten Anteil an Beschäftigten im produzierenden Gewerbe weist der Amtsbereich Ribnitz-Damgarten (ohne Stadt, 61,8%) sowie die Stadt Marlow (42,7%) und das Amt Niepars (36,6%) auf, was mit dort ansässigen größeren Unternehmen (Scanhaus Marlow) sowie größeren Gewerbestandorten zu erklären ist. Im Landesinneren stellt der Tourismus in vielen Gemeinden einen ergänzenden Wirtschaftsbereich dar. Die nachfolgende Grafik illustriert das Pendlersaldo auf Gemeindeebene. Die größten negativen Salden weisen dabei jene Gemeinden auf, die sich im Verflechtungsraum der Hansestadt Stralsund sowie entlang der großen Verkehrsstränge Bundesstraße 105 und Bundesautobahn 20 befinden. Darüber hinaus wirken auch die (erweiterten) Verflechtungsbereiche der Oberzentren Rostock und Greifswald auf den westlichen sowie südöstlichen Bereich des LEADER-Gebietes. Positive Einpendlersalden weist erwartungsgemäß die Mehrheit der durch den Tourismus geprägten Gemeinden der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst auf. Im Landesinneren verzeichnen lediglich die Stadt Bad Sülze sowie die Gemeinde Splietsdorf einen Einpendlerüberschuss. Die nachfolgende Grafik zeigt die Pendlersalden absolut sowie die Hauptpendlerströme auf. Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Abb. 15: Pendlersaldo absolut Tourismus und natürliche Ressourcen Die LEADER-Region Nordvorpommern bietet aufgrund ihrer vielfältigen landschaftlichen Strukturen interessante Reise- und Ausflugsziele. Das Landschaftsbild trägt mit seiner Prägnanz und Vielfältigkeit und der damit verbundenen visuellen Erlebbarkeit entscheidend zur Tourismuseignung bei. Weitreichende Angebote ermöglichen die unterschiedlichsten Urlaubsformen, diese reichen vom Bade- und Familienurlaub über Aktivund Kultururlaub bis hin zu Wellness- und Gesundheitsurlaub. Infolge dieses breiten Angebotsspektrums stellt der Tourismus einen wichtigen Faktor für die hiesige Wirtschaft dar. Gästezahlen, Aufenthaltsdauer und Tourismusintensität Nordvorpommern verfügte laut Landesstatistik im Jahr 2013 über 32.030 Betten, wovon alleine 26.685 Betten auf die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst entfielen. Dies entspricht einem Anteil von 83,3 % an der Region insgesamt. Ein ähnliches Bild ergibt sich, wenn man die Übernachtungen betrachtet. Von 2.624.919 Mio. Übernachtungen in ganz Nordvorpommern entfallen 2.330.092 auf die genannte Halbinsel. Das macht einen Anteil von 88,8 % aus. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste beträgt für Nordvorpommern insgesamt 4,8 Tage. Eine Betrachtung auf Ämterebene (bei der Darstellung der Ämter Barth und RibnitzDamgarten sind die gleichnamigen Städte herausgerechnet) ergibt ein differenzierteres Ergebnis. Hier variiert die durchschnittliche Aufenthaltsdauer zwischen 1,9 Tagen im Amt Niepars und 5,9 bzw. 4,9 Tagen in der Gemeinde Zingst bzw. im Amt Darß-Fischland. Die nachfolgende Grafik illustriert die Entwicklung der Übernachtungen auf Ebene der Ämter im Zeitraum 2009 bis 2013. Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass aufgrund einer EU-Verordnung seit dem Berichtsjahr 2012 nur noch Betriebe mit mindestens 10 Betten eine Berücksichtigung in der amtlichen Statistik finden und nicht mehr wie zuvor Betriebe mit mindestens 9 Betten. Das bewirkt, dass die Mehrheit der privaten (Klein)Vermieter von Ferienhäusern und -wohnungen nicht erfasst werden und das reale Volumen des gesamten Beherbergungsangebots und damit auch die Anzahl der Übernachtungen weitaus größer ist. Anhand der von den Kurverwaltungen der Halbinsel zusammengestellten Betten- und Übernachtungszahlen lässt sich darauf 31 32 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern schließen, dass bei Berücksichtigung der Kleinvermieter die Betten- und Übernachtungszahlen mindestens doppelt so hoch ausfallen. Abb. 16: Entwicklung der Übernachtungen Wie oben bereits dargestellt, verzeichnet die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst die meisten Übernachtungen. Jedoch sind hier im betrachteten Zeitraum für das Amt Darß-Fischland sowie für die amtsfreie Gemeinde Zingst Rückgänge von -9,7 bzw. -1,1 % zu konstatieren. Damit entsprechen sie ebenfalls der landesweiten Entwicklung im Tourismus, denn auch Mecklenburg-Vorpommern weist zwischen 2009 und 2013 ein leichtes Minus von 0,9 % bei den Übernachtungen auf (siehe Tabelle 5). Hingegen verzeichnen insbesondere die wasserangrenzenden Gemeinden der südlichen Boddenküste eine positive Tendenz. Hier ragt besonders das Amt Altenpleen mit einem Plus von 53,4 % hervor. Leichte Abstriche bei den Übernachtungen zeigen das Amt Miltzow (-2,7 %) sowie die Stadt Barth (-5,3%). Größere negative Entwicklungen weisen sowohl die Stadt Marlow (-22,2 %) als auch das Amt Niepars (-25,6 %) auf. Für weite Teile des Küstenvorlandes sind keine konkreten touristischen Zahlen verfügbar. Tabelle 5: Übernachtungen (inkl. Camping) Mecklenburg-Vorpommern und Nordvorpommern 2009 und 2013 im Vergleich Mecklenburg-Vorpommern Nordvorpommern 2009 28.421.343 2.764.768 2013 28.157.746 2.624.919 Rückgang (in %) -0,9 -5,1 Quelle: Statistisches Amt M-V Die klare Dominanz der Halbinsel hinsichtlich Betten und Übernachtungen spiegelt sich auch in der Tourismusintensität (siehe Grafik 17) wider. Diese erfasst die Anzahl der Übernachtungen von Touristen innerhalb eines Jahres, die einen Ort oder eine Region besuchen. Sie stellt somit eine Kennzahl für die Tourismusdichte in Bezug auf 1.000 Einwohner dar. Vor diesem Hintergrund weist die Halbinsel Fischland-DarßZingst mit großem Abstand die größte Tourismusintensität Nordvorpommerns auf. Folglich sind die Gemeinden vom Fischland-Darß-Zingst, was die Wertschöpfung und das Arbeitsangebot betrifft, ganz klar touristisch dominiert. Die südliche Boddenküste, hier insbesondere das Amt und die Stadt Barth sowie das touristisch Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern attraktive Untere Recknitztal weisen im Vergleich dazu nur eine geringe Tourismusintensität auf die nur ca. 1/20 der Halbinsel entspricht. Abb. 17: Übernachtungsintensität Auslastung und Saisonalität Betrachtet man die Küstenregion so beträgt die durchschnittliche Ganzjahresauslastung einschließlich Campingplätzen in Zingst 31,1 % und im Amt Darß-Fischland 21,2 %. Wie generell in der gesamten LEADER-Region Nordvorpommern macht sich auch in den genannten Ämtern die große Saisonalität bzw. die klare Dominanz des Saisongeschäfts bemerkbar. Das Gros der Übernachtungen zählen über das Jahr verteilt die Monate Juli und August. Hier macht die größte Nachfragegruppe, die Familien mit Kindern, Urlaub. Davon profitieren in der Regel die Gemeinden der Ostseeküste am stärksten. Für das Küstenvorland kommt hinzu, dass einerseits das hiesige Beherbergungsangebot stark durch Ferienwohnungen und -häuser dominiert wird und Hotels sowie größere Pensionen nur einen geringen Anteil der Betten ausmachen und andererseits die limitierte Ausstattung mit Sport- und Freizeiteinrichtungen zu einer sehr niedrigen Auslastung außerhalb der Hauptsaison beitragen. Lediglich die Gemeinden der Halbinsel FischlandDarß-Zingst vermögen es aufgrund der großen Anzahl an (hochklassigen) Hotels und Kurkliniken auch außerhalb der Haupt- und Nebensaison Touristen, wenn auch in spürbar geringerer Anzahl, anzuziehen. 33 34 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Abb. 18: Beherbergungskapazitäten und Auslastung Land- und Forstwirtschaft, Fischerei In der Region Nordvorpommern dominieren im Bereich Landwirtschaft Marktfruchtbetriebe und das in den letzten Jahren mit steigender Tendenz. Gleichzeitig sinkt der Anteil an milchvieh- und schweinehaltenden Betrieben. Ein untergeordneter Anteil an Betrieben widmet sich der ökologischen Landwirtschaft. Im Bereich Weiterverarbeitung bzw. Veredelung landwirtschaftlicher Erzeugnisse und deren Vermarktung ist die Anzahl an Betrieben sehr gering. Eine Direktvermarktung der Produkte erfolgt bisher hauptsächlich im Bereich Tourismus und ist weniger für den Eigenbedarf der Bevölkerung bestimmt. Im Bereich der Forstwirtschaft bestehen eine Reihe kleiner privater Forstbetriebe, welche die überwiegend in Privatbesitz befindlichen Forstflächen bewirtschaften. Aktivitäten zur Weiterverarbeitung bestehen nicht mehr, ehemals in der Region ansässige kleine Sägewerke sind aufgegeben worden. Dafür haben sich in den letzten Jahren einige kleinere Betriebe entwickelt, welche Holzreststoffe zu Brennstoffen verarbeiten. Die Fischereiwirtschaft beschränkt sich auf kleinere Familienbetriebe in den Boddenanrainergemeinden, die Fangmengen sind aufgrund der begrenzten Vorkommen stark eingeschränkt. Allerdings kommt hier anders als in der Land- und Forstwirtschaft der Direktvermarktung besondere Bedeutung zu. So werden insbesondere Restaurants direkt beliefert und einige Fischer unterhalten darüber hinaus eigene Verkaufseinrichtungen (z. B. Ahrenshoop). Regenerative Energien Im Bereich regenerativer Energien bestehen in der LEADER-Region Nordvorpommern eine ganze Reihe größerer Anlagen, sei es in Form von Windparks (inkl. Offshore) oder Photovoltaikanlagen. Hinzu kommen eine größere Anzahl an Biogasanlagen, welche sich über das gesamte Küstenvorland verteilen. Insbesondere bei den Windparks besteht Steigerungspotenzial in Anbetracht der anstehenden Ausweisung zusätzlicher Eignungsflächen und der Möglichkeiten des Repowerings. Aufgrund des Umstands, dass viele Landwirte zur Bewirtschaftung der Biogasanlagen Energiepflanzen in großem Rahmen anbauen, kommt es zu Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern 35 Flächenkonkurrenzen. Bei den bestehenden Biogasanlagen ist die Nutzung der Abwärme zur Versorgung Dritter bisher noch wenig ausgeprägt. Ländliche Gewerbeentwicklung Die Region Nordvorpommern zeichnet sich kaum durch strukturbestimmende Unternehmen des produzierenden Gewerbes mit überregionalem Ansatz aus. Zu den wenigen großen Betrieben gehören Scanhaus Marlow, Stahlbau Ribnitz und zwei weitere Metall- und Anlagenbauer in Barth sowie die dort ansässigen zwei Werften. Im Wesentlichen handelt es sich bei den gewerblichen Unternehmen ansonsten um Handwerksbetriebe, die eine große Bandbreite und Versorgungsdichte aufweisen. Diese bedienen hauptsächlich die Nachfrage aus dem Tourismussektor sowie aus dem privaten und öffentlichen Bereich. Gen Landesinnere ist das produzierende Gewerbe stärker gewichtet. Größere Gewerbegebiete befinden sich in Grimmen, Marlow, Ribnitz-Damgarten und Lüssow. Hinzu kommt mit dem Pommerndreieck ein planungsrechtlich abgesicherter Großgewerbestandort, welcher bisher aber mangels Nachfrage noch nicht voll entwickelt wurde. Das Angebot an freien Gewerbeflächen in der LEADER-Region ist hinreichend, wobei die Nachfrage nach Gewerbeflächen insgesamt gering ausfällt. 3.2.4 Arbeitsmarkt, Beschäftigung und Einkommen Die Zahl der Arbeitslosen in Nordvorpommern betrug im Jahr 2013 6.638. Gegenüber dem Jahr 2007 mit 10.596 Arbeitslosen entspricht dies einem Rückgang um 37,4 %. Hierbei gilt es allerdings zu beachten, dass die offizielle Statistik der Arbeitsagentur u.a. Personen, die Ein-Euro-Jobs nachgehen oder sich in staatlich finanzierten Weiterbildungs- und Trainingsmaßnahmen befinden, nicht als arbeitslos führt. Vor diesem Hintergrund sind die genannten Zahlen mit Vorsicht zu betrachten. Die Darstellung der Arbeitslosenquote auf Gemeinde- oder Ämterebene in Nordvorpommern ist nicht möglich, da laut Statistik-Service-Nordost der Arbeitsagentur Arbeitslosenquoten nur ausgewiesen werden können, wenn die Anzahl aller zivilen Erwerbspersonen mindestens 15.000 beträgt. Jedoch kann der Anteil der Arbeitslosen insgesamt (SBG II und SGB III) an der potenziell erwerbstätigen Altersgruppe der 15 bis unter 65-Jährigen einen Hinweis auf die Arbeitsmarktsituation geben. Für Nordvorpommern betrug dieser Wert 2007 14,3 % und 2013 10,0 %. Hier zeigt sich, das dieser Anteil in den Städten Grimmen und Barth sowie im Amtsbereich Franzburg-Richtenberg am höchsten ist. Die geringsten Werte hingegen weist die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst auf. Da die LEADERRegion Nordvorpommern und besonders die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst stark durch den Tourismus geprägt und dieser wiederum durch eine starke Saisonalität gekennzeichnet ist, schwankt dementsprechend auch die Arbeitslosigkeit im Jahresverlauf. So weisen die Wintermonate in der Regel aufgrund des starken Saisongeschäfts im Tourismus eine höhere Arbeitslosigkeit auf als die Sommermonate. Tabelle 6: Anteil der Arbeitslosen an der Bevölkerung der 15 bis unter 65-Jährigen Gebietseinheiten Grimmen, Stadt Marlow, Stadt Süderholz Zingst Amt Altenpleen Amt Barth (ohne Stadt Barth) Amt Darß-Fischland Amt Franzburg-Richtenberg Amt Miltzow Amt Niepars Amt Recknitz-Trebeltal Amt Ribnitz-Damgarten (ohne Stadt Ribnitz-Damgarten) Anzahl der Arbeitslosen (SGB II und III) 2007 2013 1.227 420 456 191 520 698 426 1.128 773 815 1.048 333 865 248 248 119 338 388 256 707 487 483 657 196 Anzahl der 15 bis unter 65-Jährigen 2007 2013 6.997 3.455 3.052 2.094 5.249 4.910 4.656 5.809 5.317 7.338 6.262 2.270 6.038 3.186 2.753 1.731 4.916 4.277 3.950 5.405 4.746 6.518 5.666 2.128 Anteil der Arbeitslosen an der Bevölkerung der 15 bis unter 65Jährigen (in %) 2007 2013 17,5 12,2 14,9 9,1 9,9 14,2 9,2 19,4 14,5 11,1 16,7 14,7 14,3 7,8 9,0 6,9 6,9 9,1 6,5 13,1 10,3 7,4 11,6 9,2 36 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Barth, Stadt Ribnitz-Damgarten, Stadt 1.041 1.520 729 918 5.848 11.048 5.417 9.474 gesamt 10.596 6.638 74.098 66.380 Quelle: Arbeitsagentur Statistik-Service Nordost, Statistisches Amt M-V, 2014 17,8 13,8 13,4 9,7 14,3 10,0 3.2.5 Infrastruktur einschließlich Einrichtungen der Grundversorgung Als eine der wichtigsten Herausforderungen für die Zukunft der Ämter, Gemeinden und Städte in der LEADERRegion Nordvorpommern ist, gerade auch vor dem Hintergrund des sich vollziehenden demografischen Wandels, die Sicherung und der Ausbau der Grundversorgung anzusehen. Insbesondere mit Blick auf die Lebensqualität stellt die bedarfsgerechte Ausstattung der Region mit soziokultureller Infrastruktur sowie Bildungseinrichtungen einen der wesentlichen Faktoren dar. Verkehrserschließung Straße Nordvorpommern verfügt über eine gute überregionale Verkehrsanbindung. Die Bundesautobahn (BAB) 20 verläuft im südlichen Bereich des LEADER-Gebietes und stellt eine Anbindung an die Metropolregionen Hamburg und Berlin dar. Durch den nördlichen sowie östlichen Bereich Nordvorpommerns verläuft die Bundesstraße 105, welche das LEADER-Gebiet mit dem Oberzentrum Rostock sowie den Teiloberzentren Stralsund und Greifswald verbindet. Im Osten Nordvorpommerns verlaufen weiterhin in Nord-Süd-Richtung die Bundesstraßen 194 und 96 (Rügenzubringer), welche die Bundesautobahn mit der Bundesstraße 105, der Hansestadt Stralsund und der Insel Rügen verbindet. Diese werden durch ein Netz von weiteren Landesstraßen sowie Kreisstraßen ergänzt und verbinden zudem Nordvorpommern mit den angrenzenden Gebieten. Bedingt durch den An- und Abreiseverkehr weisen insbesondere sowohl die B105 als auch die L21, welche die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst verkehrlich erschließt, während der Hauptsaison sehr starke Verkehrsbelastungen auf. Bahn Die Region Nordvorpommern ist neben der überregionalen Straßenverbindung auch durch das Schienennetz an die Städte Rostock, Stralsund, Greifswald und Neubrandenburg, aber auch an die Metropolen Hamburg und Berlin angebunden. Die Schienentrassen verlaufen entlang der Bundesstraßen 105 und 194. Die Strecken Rostock – Stralsund – Sassnitz, Stralsund – Greifswald – Berlin und Stralsund – Grimmen – Neustrelitz werden nahezu stündlich bedient. Mit Ribnitz-Damgarten West und Velgast verfügt Nordvorpommern weiterhin über zwei Haltestellen für den Schienenfernverkehr bzw. für Intercity-Verbindungen. Die Stichstrecke Velgast – Barth ergänzt das bestehende Angebot. Der südwestliche Bereich Nordvorpommerns hingegen ist nicht an das Schienennetz angeschlossen. Flughafen Der nächstgelegene Regionalflughafen mit Linienverbindungen ist der Flughafen Rostock/Laage. Von hier aus bestehen Verbindungen nach Köln, Stuttgart und München. Ein kleinerer Flughafen befindet sich südlich von Barth, jedoch besteht hier kein Linienflugangebot. Der Flughafen dient bisher überwiegend für Privatflieger sowie für touristische Rundflüge und hält ein Sportangebot für Fallschirmspringer vor. Fährverbindungen Im Zeitraum April bis Oktober Fährverbindungen bestehen zwischen den Häfen Dierhagen, Wustrow, Ahrenshoop, Born, Prerow und Zingst auf der Halbinsel und den Häfen Ribnitz-Damgarten, Fuhlendorf und Barth an der südlichen Boddenküste. In der Hauptsaison verkehren die Schiffe bis zu dreimal täglich, in der Nebensaison zweimal täglich. Weiterhin ist über die Verbindung Stahlbrode – Glewitz der Fährverkehr zwischen Nordvorpommern und der Insel Rügen gegeben. ÖPNV Das LEADER-Gebiet Nordvorpommern wird flächendeckend mit regionalen Buslinien bedient. Innerhalb Nordvorpommern sind große Disparitäten im Leistungsangebot zu konstatieren, welche in den Räumen nördlich sowie südlich der B105 zum Ausdruck kommen. Mit Ausnahme der Achsen Ribnitz-Damgarten – Marlow – Bad Sülze – Tribsees – Grimmen – Greifswald ist das Bedienangebot südlich der B105 hauptsächlich Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern auf den Schülerverkehr ausgerichtet. Das Leistungsangebot im Raum nördlich der B105 ist dagegen auch außerhalb von Schultagen durch eine wesentlich dichtere Taktung gekennzeichnet. Ergänzt wird das Angebot durch Rufbusse. Des Weiteren werden die Umlandgemeinden von Stralsund durch die Nahverkehr Stralsund GmbH mit der Hansestadt verbunden. Abb. 19: Verkehrserschließung Sehenswürdigkeiten Nordvorpommern verzeichnet eine große Bandbreite an touristischen Sehenswürdigkeiten. Insbesondere die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst sowie die südliche Boddenküste weisen eine Reihe von sehenswerten ehemaligen Seefahrer- und Fischerdörfern (z.B. Wustrow, Ahrenshoop, Wieck a. Darß) mit zahlreichen gutsanierten Kapitänshäusern auf. Insbesondere die auf der Halbinsel befindlichen Ostseebäder verzeichnen im Bereich Kultur, Veranstaltungen und Bildung mit zahlreichen Museen, Galerien / Ausstellungen und Abb. 20: „Der Zirkus kommt“ – (Umwelt)Bildungsangeboten ein vielseitiges und umfassendes Angebot, Skulptur in Ribnitz-Damgarten welches zum Teil eine große überregionale Anziehungskraft besitzt. Als Quelle: Amt Ribnitz-Damgarten besonders positive Beispiele können hier das Kunstmuseum Ahrenshoop, die Darßer Arche in Wieck a. Darß oder der Museumshof in Zingst genannt werden. Neben den erlebbaren mittelalterlichen Stadtkernen verfügen die Bernsteinstadt Ribnitz-Damgarten und die Vinetastadt Barth auch über mehrere Museen und Ausstellungen wie z.B. das deutsche Bernsteinmuseum oder Vinetamuseum. Letztgenannte Stadt verfügt ebenfalls über ein Theater. Abb. 21: Gespensterwald Darß Quelle: Kurverwaltung Dierhagen 37 38 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Die südliche Boddenküste sowie das Küstenvorland warten flächendeckend mit kleinteiligen Angeboten auf, insbesondere im Bereich Kunst, Handwerk und Malerei. Im musealen Bereich werden überwiegend Nischenangebote bedient, wie z.B. das Kartoffelmuseum in Tribsees, das Salzmuseum in Bad Sülze oder das Erdölmuseum in Reinkenhagen. Die vorhandenen Angebote verfügen indes über keine überregionale Ausstrahlung und sind nur zu einem geringen Grade untereinander vernetzt, wodurch eine einheitliche Präsentation, Vermarktung und Wahrnehmung nach außen hin deutlich erschwert wird. Dies gilt sowohl über die Grenzen Nordvorpommerns hinaus als auch regionsintern, d.h. das Anlocken von Touristen aus den Gemeinden entlang der Ostsee- und Boddenküste in Form von Tagesausflügen. Kennzeichnend für das Küstenvorland ist außerdem eine große Bandbreite an teilweise gut erhaltenen und sanierten sowie denkmalgeschützten historischen Gebäuden und Anlagen. Dazu zählen zahlreiche Kirchen und Kapellen, Schlösser, Gutshäuser sowie Parkanlagen aber auch Brücken. Exemplarisch können hier die Klappbrücke in Nehringen als Verbindung nach Mecklenburg, das Magdalenenfries in Glewitz, das Jungfrauenfries in KirchBaggendorf, die Andreaskirche in Nehringen, das Bibelzentrum in Barth, die Pseudobasilika St. Thomas (Becket) in Tribsees, das Schloss Schlemmin, die Gutshäuser in Nisdorf, Hessenburg und Splietsdorf, die Schlosskirche in Franzburg, der Pfarrgarten Starkow oder der Landschaftspark Kölzow genannt werden. Unter naturräumlichen Aspekten stellt der Nationalpark „Vorpommersche Boddenlandschaft“ touristisch eine Alleinstellung mit überregionaler Anziehungskraft dar, welcher ein besonderes Naturerlebnis (z.B. Darßwald, Weststrand, Darßer Ort) bietet. Die touristisch attraktive Nationalparkausstellung befindet sich in der oben bereits genannten Darßer Arche. Boddenseitig sind an besonderen naturräumlichen Erlebnisräumen der Prerowstrom, die Inseln Neuendorfer Bülten sowie die Vogelinseln Kirr und Oie südlich von Zingst zu nennen. Sowohl im Frühjahr als auch im Herbst werden die flachen Boddengewässer Nordvorpommerns von zahlreichen Kranichen heimgesucht. Die hier befindlichen Naturlandschaften gehören zu den bedeutendsten Kranichrastgebieten in Zentraleuropa. Beobachtungsplätze und weitere Aussichtspunkte bestehen insbesondere in den wasserangrenzenden Gemeinden des Abb. 22: Die Kraniche kommen Barther Boddens. Zudem befindet sich in Groß Mohrdorf das Kranich- Quelle: Amt Ribnitz-Damgarten Informationszentrum und im Gutshaus Hessenburg das Kranichmuseum. Einmalige touristisch attraktive Naturräume stellen die Nordvorpommersche Waldlandschaft und das Recknitztal dar. In diesem Zusammenhang ist auch der Vogelpark Marlow zu nennen, welcher über eine große überregionale Anziehungskraft verfügt. Weiterhin informieren Naturerlebnispfade wie z.B. am Darßer Ort, in Bremerhagen oder im Stadtforst Neuheide über die einheimische Natur. Abb. 23: Spielarche im Vogelpark Marlow Freizeitaktivitäten Quelle: Vogelpark Marlow gGmbH In der LEADER-Region Nordvorpommern dominiert klar der Bade- und Familienurlaub. Dieser findet naturgemäß seine größte Ausprägung auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst und in stark abgeschwächter Form in den Gemeinden entlang der südlichen Boddenküste. Die Ostseebäder der Halbinsel warten mit langen sowie feinsandigen Stränden auf. Diese werden zudem seit Langem mit dem Gütezeichen „Blaue Flagge“ ausgezeichnet, womit eine einwandfreie Badewasser- und Strandqualität, aber auch die Förderung des Umweltgedankens gewürdigt wird. Zudem befinden sich entlang der südlichen Boddenküste und der östlichen Küste Nordvorpommerns mehrere offizielle Badestellen und einige weitere Wasserzugänge, die ebenfalls zum Baden Abb. 24: Segelmeisterschaften genutzt werden können. Für die weitere touristische Entwicklung der Quelle: Amt Ribnitz-Damgarten Boddenanrainergemeinden ist der Bade- und Familientourismus ebenso bedeutsam wie für die Gemeinden der Halbinsel. Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Im Bereich des Wassersports besteht ein breites Angebot an kleinen Häfen mit Gastliegeplätzen und Bootsverleih sowie an dauerhaften oder temporären Surfcamps insbesondere entlang der Ostsee- und der Boddenküste. Segelschulen bestehen in Wustrow, Dierhagen, Ribnitz-Damgarten und Barth, Surfschulen u.a. in Born, Dierhagen, Prerow, Wustrow, Zingst, Saal und Barth. Zudem bestehen entlang der Boddenküste, der Recknitz und der Trebel (Nehringen, Tribsees) in erreichbaren Abständen Wasserwanderrastplätze. In Bad Sülze , Marlow, Tribsees und Damgarten bestehen zudem Bootsverleihe für Kanu und Kajak. Für den Segelsport ist das Boddengewässer aufgrund der geringen Wassertiefe in den weit überwiegenden Teilbereichen nur eingeschränkt nutzbar. Für kleine Sportboote ist das Segelrevier aber durchaus geeignet. Gleiches gilt auch für das Surfen und Kite-Surfen. Hochseesegeln wird mangels ostseeseitiger Häfen im Bereich der Tourismusregion bisher durch die Yachthäfen Hohe Düne und Warnemünde angeboten. Der einzige Etappenhafen zwischen Rostock und der Insel Rügen befindet sich in Barhöft. Schwerpunkt des touristischen Angebots der südlichen Boddenküste sowie des Küstenvorlandes und hier im Besonderen des Unteren Recknitztals sowie der Nordvorpommerschen Waldlandschaft, stellt das Thema Bewegung in der Natur (Radfahren, Wandern, Reiten) dar. Die LEADER-Region verfügt insgesamt über ein gut ausgebautes Radwegenetz. Zwei Radfernwege (Ostseeküstenradweg, Hamburg-Rügen-Radweg) durchqueren das Gebiet, des Weiteren verlaufen durch Vorpommern mehrere thematische Radrouten wie z.B. der „Trebeltalrundweg“ oder der „Fischland-Darß-Rundweg“. Das Wanderwegenetz in Nordvorpommern weist gute Ansätze auf, insbesondere in den touristisch attraktiven Naturräumen. So verfügt Nordvorpommern analog zum Radwegenetz über einige überregionale sowie thematische Wanderwege. Dennoch besteht bisher kein qualifiziertes Wanderwegenetz für die Gesamtregion. Hinsichtlich des Reitsports sind über die gesamte Region Nordvorpommern zahlreiche Reiterhöfe mit teilweise angeschlossenen Reitwegen in Waldgebieten und selten auch in der freien Landschaft sowie entlang öffentlicher Wege verteilt. Allerdings bestehen zwischen den einzelnen Reitwegenetzen in der Region Verbindungslücken, die die reittouristische Attraktivität, insbesondere in Zusammenhang mit längeren Touren, mindern. Bei den Reiterhöfen handelt es sich zudem überwiegend um kleine Einrichtungen mit begrenzter Infrastruktur, insbesondere über Reithallen verfügen nur wenige der Höfe. Wichtig bei der Nutzung der oben genannten Wegenetze, insbesondere der Rad- und Wanderwege betreffend, ist die Orientierung. Die Ausschilderungssysteme sind mehrheitlich positiv zu bewerten, dennoch besteht auch hier noch Ausbaubedarf. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in Nordvorpommern weiträumige Rad-, Reit- und Wanderwegenetze bestehen, welche allerdings teilweise unzureichend ausgebaut sind bzw. in Teilen Verbindungslücken bestehen. Das kulturelle Angebot, insbesondere im Veranstaltungs- und Eventbereich, ist in der LEADER-Region Nordvorpommern insgesamt vielseitig ausgestaltet. Dennoch bestehen hier räumliche Disparitäten, welche zwischen der touristisch geprägten Ostseeküste und den Städten einerseits sowie den ländlichen Teilen des Küstenvorlandes andererseits zum Ausdruck kommen. Insbesondere in den letztgenannten Teilräumen ist eine sukzessive Ausdünnung und Verarmung an Strukturen des dörflichen Lebens wahrzunehmen. Hier dominieren in der Quantität insbesondere kleine lokale Feste, die jedoch nur eine begrenzte touristische Anziehungskraft ausüben. Große Festivitäten mit überregionaler Ausstrahlung sind Abb. 25: Naturklänge – Auftakt in Starkow vornehmlich auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst lokalisiert, Quelle: Verein Backstein Geist und Garten e.V. wie z.B. der „Darß-Marathon“, das Fotofestival „horizonte zingst“ oder das „Darßer Naturfilmfestival“. Das golftouristische Angebot wird in der LEADER-Region Nordvorpommern durch einen Golfplatz in Neuhof mit neun Spielbahnen, südlich von Ribnitz-Damgarten, sowie durch den Golfpark Strelasund bei Grimmen mit einem 18- und einem 9-Loch-Platz bedient. Ein angeschlossenes Beherbergungs- und Gastronomieangebot ergänzt letztere Einrichtung, welche die einzige auf Golftouristen ausgerichtete Einrichtung in der Region darstellt. 39 40 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Zusammenfassend betrachtet besteht in der LEADER-Region Nordvorpommern und insbesondere auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst sowie an der südlichen Boddenküste in den Bereichen Sport, Freizeit und Kultur, was die Aktivitäten im Freien angeht, ein vielseitiges, hochwertiges und auch von den Kapazitäten her umfassendes Angebot. Wesentlich begrenzter fällt das Indoor-Angebot aus. Zwar bestehen eine Vielzahl an Museen und Ausstellungen, aber gerade im Bereich Sport, Bewegung und Kinderbetreuung ist das Angebot begrenzt. Das Küstenvorland zeichnet sich durch eine große Bandbreite an kleinteiligen, aber wenig untereinander vernetzten Angeboten aus. Bildung Jedes Amt bzw. jede amtsfreie Gemeinde der LEADER-Region verfügt mindestens über eine Grundschule und – mit Ausnahme der Stadt Marlow sowie der Gemeinde Süderholz – über eine regionale Schule. Der Besuch von Gymnasien ist in den Mittelzentren Ribnitz-Damgarten und Grimmen sowie in der Stadt Barth möglich. Die Gemeinde Ostseebad Prerow verfügt zudem mit der freien Schule über ein zusätzliches Oberstufenangebot. Zudem ist der Fachbereich Fachoberschule / Fachgymnasium der Beruflichen Schule Ribnitz-Damgarten in der Gemeinde Velgast angesiedelt. Daneben existieren in einigen Amtsbereichen Förderschulen / -zentren. Weitere Bildungsangebote bietet die Kreisvolkshochschule Vorpommern-Rügen in verschiedenen Gemeinden und Städten der Region an. Nordvorpommern verfügt über keine Einrichtungen aus dem tertiären Bildungsbereich (Fachhochschulen, Universitäten). Diese sind in den angrenzenden Oberzentren Rostock, Stralsund und Greifswald konzentriert. Medizinische Versorgung Die medizinische Versorgung in der LEADER-Region Nordvorpommern kann weitgehend als gut betrachtet werden. In allen Amtsbereichen besteht mindestens eine ärztliche Praxis für Allgemeinmedizin. Des Weiteren wird die medizinische Versorgung der Bevölkerung im ländlichen Raum durch ambulante Dienste gewährleistet, wenn auch zum Teil Defizite bei der Hausarztversorgung existieren. Räumliche Disparitäten bestehen hinsichtlich der ärztlichen Nachfolgesicherung. Diese äußern sich insbesondere zwischen Gemeinden der touristisch geprägten Ostseeküste und den Städten einerseits sowie den ländlichen Teilen des Küstenvorlandes andererseits. Letztgenannte Teilräume weisen bei der Problematik der ärztlichen Nachfolgesicherung eine schwierigere Ausgangssituation auf. Die regionsinternen Mittel- sowie die angrenzenden Oberzentren verfügen über ein umfassendes medizinisches Angebot einschließlich Fachärzte sowie Kliniken. Seniorenpflegeeinrichtungen Insgesamt ist in der Region Nordvorpommern ein gut ausgebautes Pflege- und Betreuungsnetz für ältere und pflegebedürftige Menschen vorhanden. Neben Pflege- und Altenheimen, die überwiegend eine Vollauslastung verzeichnen, existieren Wohnanlagen für betreutes Wohnen. Darüber hinaus bieten mehrere mobile Dienste Pflege oder „Essen auf Rädern“ an. Die Mehrheit der Senioren- und Pflegeheime konzentriert sich in Richtung Boddenküste, mit Ausnahme des Amtes Darß-Fischland. Das Angebot besteht hauptsächlich aus gehobenen Wohneinrichtungen mit individualisierten Betreuungs- und Pflegeangeboten (Seniorenresidenzen), in RibnitzDamgarten, Barth, Zingst, Lüdershagen bestehen zudem Seniorenpflegeeinrichtungen. Das Küstenvorland verfügt bisher über nur wenig seniorengerechte Wohnangebote. In Tribsees betreibt die AWO eine Pflegeeinrichtung mit angeschlossener Abteilung für Demenzkranke. Auf dem Gelände befinden sich Tagespflege (auch AWO) und zwei Häuserblöcke mit seniorengerechten Wohnungen bzw. betreutem Wohnen. Seniorenpflegeheime bestehen auch in Grimmen und in Bad Sülze. Die Infrastruktur der ambulanten Pflegedienste ist im Küstenvorland flächendeckend da die entsprechenden Amtsbereiche und amtsfreien Gemeinden sich vermehrt auf betreute Wohnangebote konzentrieren. Das Mittelzentrum Grimmen und das auf Gesundheitstourismus abzielende und seniorenfreundliche Amt RecknitzTrebeltal sind im Bereich Senioren- und Pflegeheime sehr gut aufgestellt. Kindertageseinrichtungen Die LEADER-Region verfügt über ein flächendeckendes Netz an Kinderbetreuungseinrichtungen, inklusive Kinderkrippe, -garten und Hortangebot. Die Einrichtungen sind überwiegend voll bis sehr gut ausgelastet. Die Anzahl der Einrichtungen orientiert sich letztlich am konkreten Bedarf. So besitzen die Halbinsel Fischland- Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Darß-Zingst, die Stadt Marlow und die Gemeinde Süderholz nur wenige Einrichtungen. Überraschend ist die hohe Anzahl an Kindertageseinrichtungen in den Amtsbereichen im Stadt-Umland-Bereich von Stralsund. Akute Erweiterungserfordernisse im Bereich der Kitas bestehen in Ribnitz-Damgarten und Pruchten. Ausbaupotenziale bzw. -möglichkeiten bestehen, besonders in Hinblick auf den demografischen Wandel, im Bereich der generationsübergreifenden Angebote, wie z.B. die kollektive Nutzung von Einrichtungen oder der Förderung generationsübergreifender Treffpunkte. Nahversorgung Innerhalb der LEADER-Region Nordvorpommern ist die Nahversorgungssituation sehr unterschiedlich. Die Mittelzentren Ribnitz-Damgarten und Grimmen bieten ein weitgehend umfassendes Spektrum an Gütern des täglichen sowie des periodischen und aperiodischen Bedarfs. Umfangreiche Einkaufsmöglichkeiten befinden sich in den Teiloberzentren Stralsund und Greifswald sowie im Oberzentrum Rostock. In den Grundzentren, Tourismusorten sowie einigen weiteren größeren Siedlungen bestehen gute Einkaufsmöglichkeiten, wenn auch mit z.T. eingeschränktem Angebot in den aperiodischen Sortimenten. Darüber hinaus ermöglichen Angebote der Direktvermarktung durch landwirtschaftliche Betriebe, wenn auch nur in limitiertem Maße, die Versorgung mit ausgewählten Produkten vor Ort. In kleineren Gemeinden und Ortschaften stellt sich die Versorgungssituation hingegen problematischer dar. Hier mangelt es auch an Versorgungsangeboten mit Waren des täglichen Bedarfs sowie an Dienstleistungen. Diesen Umständen wird in weiten Teilen der LEADERRegion mit mobilen Verkaufsfahrzeugen (z.B. Fleischer, Bäcker) oder Gemeinschaftshäusern begegnet. 3.2.6 Umweltsituation einschließlich Naturraumausstattung In der Region Nordvorpommern befinden sich einer von drei Nationalparken Mecklenburg-Vorpommerns, sechzehn Naturschutzgebiete sowie acht Landschaftsschutzgebiete (siehe Tabelle 7). Diese nehmen insgesamt rund 30 % der Fläche Nordvorpommerns ein. Zudem sind eine Reihe von Fauna-Flora-Habitat-Gebieten (FFH) sowie Europäischen Vogelschutzgebieten (SPA) von internationalem Rang ausgewiesen. Im Folgenden sollen die Schutzgebiete kurz eingehender betrachtet werden. Abb. 26: Schutzgebiete in Nordvorpommern 41 42 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Nationalparke Nationalparke haben zum Ziel, im überwiegenden Teil ihres Gebietes den möglichst ungestörten Ablauf der Naturvorgänge in ihrer natürlichen Dynamik zu gewährleisten. Soweit es der Schutzzweck erlaubt, sollen Nationalparke auch der wissenschaftlichen Umweltbeobachtung, der naturkundlichen Bildung und dem Naturerlebnis der Bevölkerung dienen. Naturschutzgebiete Die Naturschutzgebiete (NSG) sind §22 LNatG M-V das ordnungsrechtliche Instrument der Obersten Naturschutzbehörde zur Sicherung der biologischen Vielfalt. Darüber hinaus werden NSG´s aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen bzw. landeskundlichen Gründen sowie aufgrund ihrer Seltenheit, besonderen Eigenart und Schönheit ausgewiesen. Es gelten weitreichende Zerstörung-, Beeinträchtigungs- und Veränderungsverbote. Gegenwärtig sind im LEADER-Gebiet 4.043,7 ha als NSG geschützt. Landschaftsschutzgebiete Landschaftsschutzgebiete (LSG) sind nach §23 LNatG M-V oftmals großräumige Gebiete. Sie weisen gegenüber NSG eine geringere Schutzintensität auf und lassen größeren Raum für menschliche Aktivitäten. LSG dienen in der Erhaltung und Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts und der Nutzungsfähigkeit der Naturgüter. Mit dem Schutzzweck der Bewahrung von Vielfalt, Eigenart und Schönheit des Landschaftsbilds können sie auch zur Sicherung der Erholungsvorsorge eingesetzt werden. Gegenwärtig sind in Nordvorpommern ca. 67.450 ha als LSG ausgewiesen. Tabelle 7: Schutzgebiete in Nordvorpommern Schutzgebiet / Name Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft Fläche in km² 805 Naturschutzgebiete in ha Mannhagener Moor Dierhäger Moor Ribnitzer Großes Moor Krummenhagener See Großes Moor bei Dänschenburg Abtshagen Ahrenshooper Holz Wittenhagen Kormorankolonie bei Niederhof Grenztalmoor Trebelmoor bei Tangrim Torfstichgelände bei Carlewitz Unteres Recknitztal Maibachtal Försterhofer Heide Borgwallsee und Pütter See 43,5 104 274 263 75 247 54,3 179 25 427 55 105 1.470 88 78,9 555 Landschaftsschutzgebiete in ha Hellberge Boddenlandschaft Recknitztal Trebeltal (NVP) Vorpommersche Boddenküste (NVP) Barthe Moor- und Wiesenlandschaft bei Dänschenburg Boddenküste am Strelasund 2.300 27.200 7.200 12.900 6.150 6.500 1.700 3.500 Quelle: Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern 3.3 SWOT-Analyse mit Ableitung des Handlungsbedarfs Für die Ableitung der regionsspezifischen Themenbereiche der Stärken-Schwächen-Chancen-Risiko-Analyse (SWOT) wurden die die Europa 2020 Ziele, die Prioritäten des Landes Mecklenburg-Vorpommern sowie die in der Evaluierung 2012 erarbeiteten Themenbereiche berücksichtigt (Tabelle 8). Die SWOT basiert auf den Ergebnissen der Evaluation, der Strukturdatenanalyse sowie auf den subjektiven Einschätzungen der breiten Bevölkerung, die im Rahmen des umfangreichen Beteiligungsprozesses zusammengetragen wurden. Aus den sektoralen Analyseergebnissen wurden jeweils Handlungsbedarfe abgeleitet. Im Ergebnis sind 5 Handlungsfelder entwickelt worden, die die thematische Bandbreite an Herausforderungen und Ansätzen wiederspiegeln. Tabelle 8: Herleitung der Themenbereiche der SLE Prioritäten MecklenburgVorpommern Kernziele Europa 2020 • • • • • Beschäftigung Forschung und Entwicklung Klimawandel und nachhaltige Energiewirtschaft Bildung Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung • • Förderung der lokalen Entwicklung in ländlichen Gebieten Förderung der sozialen Inklusion, der Armutsbekämpfung und der wirtschaftlichen Entwicklung in ländlichen Gebieten Themenbereiche aus Evaluierung 2012 • • • • • • Wirtschaft & Tourismus Maßnahmen im Zusammenhang mit Demographischen Wandel Kunst, Kultur und Bildung Soziales Kulturelles Erbe Ökologie und Umweltschutz Themenbereiche der SLE Demographischer Wandel Demographischer Wandel, Versorgung, Daseinsvorsorge, Stärkung Dorfgemeinschaft Gemeinwesen Kunst, Kultur, Bildung, Netzwerkarbeit, bürg. Engagement Tourismus Gesundheitstourismus, Tourismus auf dem Dorf, klassischer Tourismus Klimaschutz Mobilität, Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Sanierung, Energieautarkes Dorf Denkmalschutz Klassischer Denkmalschutz, Schutz durch Nutzung, Attraktivität durch Denkmalschutz Wirtschaft Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei, Dienstleistungen, Handwerk, Industrie Naturschutz Moderner Naturschutz, Zusammenbringen Naturschutz & Naturnutzung, Inwertsetzen Natur 43 44 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern WIRTSCHAFT Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei, Dienstleistungen, Handwerk, Industrie Stärken • • • • • • • • • • • Nähe zur Ostsee Nähe zu Osteuropa auf den Tourismus ausgerichtetes Gewerbe (Bau, KFZ, Hotellerie- und Gastronomieservice) mit guter Auslastung Landwirtschaft ist strukturbestimmend große landwirtschaftliche Betriebe sind strukturbestimmend und binden einen Großteil der Arbeitskräfte sowie des Kapitals wettbewerbsfähig Ökologisch wirtschaftende Unternehmen besetzen eine kleine, aber weitgehend stabile Nische (Bsp. Gut Darß GmbH mit Bioproduktion) Direktvermarktung durch Gut Darß GmbH und weitere Anbieter finanzkräftige größere Unternehmen investieren in Windkraft und Biogasanlagen gewerbliche Unternehmen, vorwiegend des Handwerks, erbringen einen großen Teil ihrer Leistungen in den Mittelzentren bzw. in den Tourismushochburgen die Industrie- und Gewerbeflächen im Pommerndreieck stellen eine wesentliche infrastrukturelle Voraussetzung für die künftige Ansiedlung von gewerblichen bzw. industriellen Unternehmen dar Schwächen • • • • • • • • • • • überalterte und abnehmende Bevölkerung Fachkräfteschwund mangelnde Kooperation zw. Gemeinden und Unternehmern unausgewogenes Lohn-Leistungsverhältnis Bürokratie Bisher keine übergreifenden Ansätze zur Nutzung regenerativer Energien, Thema Ökotourismus? Kein nennenswertes Angebot an gewerblichen Immobilien es fehlt an strukturbestimmenden Unternehmen (Gewerbe, Handwerk, Industrie) mit überregionalem Absatz, Dienstleistungen im tertiären Sektor sind begrenzt es findet kaum eine zusätzliche Wertschöpfung aus der Veredelung landwirtschaftlicher Produkte statt die Marktpräsenz kleiner Veredelungsbetriebe ist häufig regional begrenzt fehlende Arbeitsplatz- und Ausbildungs-angebote im gewerblichen Sektor Chancen Risiken • • • • • • • • • • • • • gute Ansiedlungsbedingungen geringe Lebenserhaltungskosten stabile Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie zur Entwicklung von regionalen Produkten nutzen Vielzahl Förderprogramme, bedienen breites Spektrum Nachfolgeförderung Weiterer Ausbau der Veredelung landwirtschaftlicher Produkte und Direktvermarktung (Bspw. Bio-Supermarkt Gut Darß GmbH, Obstdestillerie) die Wertschöpfung in der Landwirtschaft stellt eine nicht unwesentliche Chance dar neue Formen der Direktvermarktung können die Marktpräsens ökologisch erzeugter Produkte erhöhen Entwicklung Gemeinde Wieck zu Bio-Modelldorf, auch darüber hinaus stärkere Positionierung im Nachhaltigkeitsund Umwelttourismus durch verstärkten Einsatz regenerativer Energieträger und energieeffizienter Versorgungssysteme eine zunehmende Dezentralisierung der Energieversorgung auf der Basis von Kraft-Wärme-Kopplungen kann einen großen Beitrag zur Stabilisierung von Energiekosten leisten die systematische und vor allem strategische Ansiedlung strukturbestimmender Unternehmen kann einen großen Beitrag zur Stabilisierung kleiner gewerblicher Unternehmen leisten • • • • • • • • zunehmende Bedeutungslosigkeit der Wirtschaft Lohnniveau fördert die Abwanderung qualifizierter Arbeitskräfte Produktion findet nicht in der Region statt zu hoher staatlicher Wirtschaftsanteil Fehlende Ausbildungs- und Arbeitsplatzangebote führen langfristig zu negativen Migrationssalden und letztlich zu einer zunehmenden Überalterung der Bevölkerung starke Abhängigkeit der Marktfrucht-betriebe von volatilen Märkten zunehmende Monokulturen führen zunehmend zur Eutrophierung der Seen und Gewässer und wirken sich negativ auf die Tourismus- und Erholungseignung der Landschaft aus das Problem der Betriebsnachfolge kann vermehrt zur Aufgabe von Unternehmen führen zunehmende Überalterung der Bevölkerung zunehmende Gefahr von Altersarmut und einem damit im Zusammenhang stehenden Nachfragerückgang in Bezug auf gewerbliche Dienstleistungen Handlungsbedarfe • • • • • • Sicherung der Fachkräfte- und Nachfolgesituation Sicherung des Ausbildungs- und Arbeitsplatzangebots Etablierung regionaler Wertschöpfungsketten, bspw. durch Ausbau der Veredelung und Direktvermarktung An- und Ausbau regionaler und ökologisch produzierter Produkte in der Region Förderung kleinteiliger Versorgungsstrukturen im ländlichen Raum (Landbäcker, Hofverkauf, Regionalmarkt, …) Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen für die Stabilisierung vorhandener und für die Ansiedlung neuer Unternehmen Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern • Erhöhen des Imagegrads TOURISMUS Gesundheitstourismus, Tourismus auf dem Dorf, klassischer Tourismus Stärken • • • • • • • • • • • • • • Küstenregion Wasserlage Radwegenetz Boddenschifffahrt Preis / Leistungsverhältnis Sehenswürdigkeiten Alleinstellender Naturraum mit Nationalpark, Ostsee- und Boddenküste, Dünen- und Waldgebieten Besonders attraktive Badestrände, Blaue Flagge Attraktive Ortsbilder mit Kapitänshäusern, Bäderarchitektur und weiteren Baudenkmälern, guter Erhaltungsstand Durchgehend quantitativ umfassendes Beherbergungsangebot; in den Ostsee-bädern durchgehend Hotellerie auch im gehobenen Segment, Zielgruppenorientierte Ausrichtung (Familie, Wellness, Gesundheit) Umfassendes Campingangebot (Born, Dierhagen, Zingst); Beherbergungsangebote Jugendliche und junge Erwachsene (Born, Prerow, Zingst) Durchgehend umfassendes Gastronomie-, sowie OutdoorSport- und Freizeitangebote; In Wustrow, Ahrenshoop und Zingst angemessene wetterunabhängige Sport- und Bewegungsangebote Ambitionierte Museen und Ausstellungen (u. a. Kunstmuseum Ahrenshoop, Darßer Arche, Museumshof Zingst) Hohe Saisonauslastung, Ganzjahresauslastung in Hotellerie Großes und in den letzten Jahren kontinuierlich verbessertes Arbeits- und Ausbildungsplatzangebot Schwächen • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Boddenküste Mit südlicher Boddenküste und Recknitztal Naturräume mit hohem Erholungspotenzial und Eignung für den Naturtourismus Attraktive mittelalterliche Stadtkerne von RibnitzDamgarten und Barth; mit Marlow und Bad Sülze ländliche Kleinstädte, Boddendörfer überwiegend mit kleinteiliger regionaltypischer Bebauung; attraktive, touristisch genutzte Gutshäuser (u. a. Hessenburg, Pütnitz) sowie zahlreiche Backsteinkirchen und weitere Kulturgüter In allen Orten Beherbergungsangebote in Form von Ferienhäusern und Wohnungen; mehrere Campingplätze an südlicher Boddenküste Gastronomieangebote in größeren Ortslagen Outdoor-Sport- und Freizeitangebote einschließl. Wassersport (Surfen, Kanu, Rad fahren, Reiten, Wandern); Indoor-Angebote in Form der Freizeitbäder in RibnitzDamgarten und Stralsund Barhöft einziger Etappenhafen für Segler zwischen Rostock und Rügen, Fährverbindung nach Hiddensee Küstenvorland Mit Vogelpark Marlow überregional bekannter Tierpark; mit Museen in Ribnitz-Damgarten und Barth weitere kulturelle Angebote Bird-Watching und weitere Naturraumbezogene Angebote • • • • • • • • • • • • • • Küstenregion Baden im Bodden Radrundweg um den Bodden ÖPNV Abstimmung & Kommunikation mit touristischen Destinationen fehlt kaum Wassersportmöglichkeiten Ausweitung des Tourismus auf die Halbinsel Pütnitz Natur- und forstrechtliche Restriktionen (NLP, NSG´s und LSG Boddenlandschaft, FFH-, SPA-Gebiete, Gewässerschutzstreifen, Wald- und Küstenwaldflächen) schränken Entwicklungs- u. Nutzungsmöglichkeiten stark ein Zunehmende Verschlammung und beschränkte Wasserqualität des Boddens schränkt dessen Nutzbarkeit stark ein noch immer bestehende Brachflächen und unsanierte teilw. unter Denkmalschutz stehende Bausubstanz beeinträchtigen Orts- und Landschaftsbild negativ Beherbergungsstruktur mit sehr hohem Ferienhaus- und unterdurchschnittlichem Hotelanteil; führt insgesamt zu ausgeprägter Saisonalität und geringer außersaisonaler Auslastung Fehlende Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene in Dierhagen, Ahrenshoop und Wieck nicht hinreichende Indoor-Bewegungs- und Freizeitangebote in übrigen Orten Präsentation einiger Museen und Ausstellungen modernisierungsbedürftig Ganzjahresauslastung bei Ferienhäusern und -wohnungen verbesserungsbedürftig hohe Abwanderung der 15-25-jährigen Berufsstarter; Ausbildungsplätze bleiben vermehrt unbesetzt Boddenküste Netzanbindung Verpflegung, Einkauf Service Rad / Wandern/ Trailerservice Beschilderung Servicehotline mangelnder ÖPNV mangelnde Teilstrecken / Wege im Radwegesystem Kommunikation Quantitativ begrenztes Angebot; nur wenige Hotels und Pensionen; teilweise nur saisonal betriebenes Angebot ; bisher unzureichende Vernetzung der Anbieter# Boddengewässer aufgrund starker Verschlammung nur eingeschränkt für Wassersport nutzbar Küstenvorland Abgesehen von Recknitztalhotel und wenigen sonstigen Einzelangeboten geringe außer-saisonale Auslastung sowie nur mäßige Ganzjahresauslastung Gastronomieangebote größtenteils nur in Saisonbetrieb Eine Reihe unsanierter, leer stehender Gutshäuser, Bauern- und Bürgerhäuser, sonstige Kulturdenkmale; Ortsund Landschaftsbild hierdurch negativ beeinträchtigt Beherbergungsangebot quantitativ gering ausgeprägt und 45 46 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern • • • • In Teilbereichen Landschaften mit Erholungspotenzial (u. a. Nordvorpommersche Waldlandschaft, Recknitz- und Trebeltal, Hellberge) Teilweise hochwertig sanierte und touristisch nachgenutzte Gutshäuser und Parks (u. a. Griebenow, Schlemmin, Quitzin) sowie sehenswerte Kirchen, weitere Kultur- und Naturdenkmäler Mit Golfpark Strelasund attraktive Golfanlage mit ergänzenden Gastronomie- und Beherbergungsangebot; daneben Outdoor-Sport- und Freizeitangebote (Rad fahren, Reiten und teilw. Kanu) Angebote an regionalen Produkten und Direktvermarktung an die Gäste • • Chancen • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Küstenregion frische Produkte Bessere Erlebbarmachung der Naturräume (Erlebnis- und Umweltbildungspfade, Etablierung Wanderwegenetz; Ergänzung Rad- und Reitwegenetz) Verstärkte Nutzung der Alleinstellungspotenziale in der örtlichen Angebotsentwicklung (z. B. Seefahrt in Wustrow, Nationalpark in Wieck) Weiterentwicklung von Ausstellungen, Kultur- und Bildungsangeboten (Planungen für Darßer Arche sowie Jagd- und Forstmuseum, Freilichtbühne Born bestehen bereits) Attraktivere Gestaltung des touristischen Arbeitsplatzangebots; grundsätzliche Ausrichtung auf ganzjährige Beschäftigung und Schaffung qualifizierter Jobs Bewusste Ergänzung der Beherbergungs-angebote in unterrepräsentierten Segmenten (Chance) Verbesserung der nebensaisonalen Auslastung durch Weiterentwicklung jahres-zeitlich spezifischer Angebote (Wellness, Gesundheit, natur- und kulturtouristische Angebote) Kooperation in der Angebotsentwicklung und – Vermarktung mit der südlichen Boddenküste und dem Küstenvorland Boddenküste / Küstenvorland Events aktive Erholung regionale Produkte Recknitzquerung Radservice Bad Sülze einziges Sole- und Moorheilbad in der Region; Nutzung für den Gesundheitstourismus Ausbau Häfen Barth, Barhöft und Parow (einschl. maritimen Gewerbe, konkretes Projekt) Ausbau Rad-, Wander- und Reitwegenetze, und Reiteinrichtungen; Weiterentwicklung des touristischen Reitangebots Sanierung und touristische Nachnutzung noch leer stehender Gutshäuser Alleinstellende thematische Ausrichtung der Einzelorte/ Teilregionen; verstärkte Netzwerkbildung und Kooperation der Anbieter untereinander Entwicklung eines klaren (naturtouristischen) Profils; z.B. durch touristische Weiterentwicklung des Themas „Wald“ Bessere Erlebbarmachung der attraktiven Landschaftsbereiche insbesondere des Recknitztals und der Nordvorpommerschen Waldlandschaft wenige gewerbliche Vermieter, abgesehen von Schloss Schlemmin keine gehobene Hotellerie Outdoor-Sport- und Freizeitangebote sowie Gastronomie stark eingeschränkt und teilweise qualitativ Verbesserungsbedürftig (Reiteinrichtungen, Ausbau Reit- , Rad- und Wanderwegenetz; keine nennenswerten Schlechtwetterangebote Insgesamt sehr geringe Tourismusintensität; mäßige saisonale Auslastung, zudem bisher kein ausgeprägtes außersaisonales Geschäft Risiken • • • • • • • • • Küstenregion Starke Inanspruchnahme der Naturräume und Schutzgebiete führt zu negativer Beeinträchtigung der natürlichen Tourismusgrundlage Bei nicht hinreichender Alleinstellung vermehrte Konkurrenz von günstigeren Destinationen im Ausland Das Defizit an für die Tourismusentwicklung erforderlichen Fachkräften vergrößert sich weiter; Akteure für ehrenamtliches Engagement nehmen weiter ab Überlaufene Hauptsaison sowie leere Häuser im übrigen Zeitraum senkt Wiederholeranteil gleichermaßen Bei weiterer Orientierung auf das Saisongeschäft vermehrte Schwierigkeit qualifizierte Arbeitskräfte zu finden; in dessen Folge Qualitätsverlust des touristische Angebots bei weiterer erheblicher Entwicklung der Bettenkapazität negative Auswirkung auf die Erholungseignung; in Folge dessen Imageverlust und Senkung der Wiederholerquote Boddenküste / Küstenvorland Nutzungskonflikte des Tourismus mit der Landwirtschaft (z. B. keine Wegeüberlassung, Schadstoffeintrag Gewässer) Bei nicht hinreichender Alleinstellung vermehrte Konkurrenz von günstigeren Destinationen im Ausland Noch unsanierte Gutshäuser und weitere Kulturdenkmäler vom Verfall bedroht Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Handlungsbedarfe • • • • • • • • • Natur und Landschaft schützen und in Wert setzen als touristische Grundlage, aber auch Erlebbar machen Alleinstellenden thematische/touristische Ausrichtung einzelner Teilregionen etablieren Anstreben eines Ganzjahresgeschäfts, wenigstens Saisonverlängerung Ausbau Rad-, Wander- und Reitwegenetze Erschließen weitere touristischer Zielgruppen (Nischentourismus) Entwicklung touristischer Angebote und regionaltypischer Produkte Kooperationen zwischen der stark frequentierten Küstenregion und der Bodenküste und dem Küstenvorland Synergieeffekte nutzen Gezielte Öffentlichkeitsarbeit und intelligente Vermarktungsstrategien Etablierung von Meilensteinen im Binnenland (Events, Sehenswürdigkeiten,…) DEMOGRAPHISCHER WANDEL Demographischer Wandel, Versorgung, Daseinsvorsorge, Stärkung Dorfgemeinschaft Stärken • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Unterstützungsprogramme wie „Wir für uns!“ und „50+“ Zuzug von Senioren aufgrund günstiger Mieten (regional unterschiedlich) gutes Know How über den Demographischen Wandel Natur ist attraktiv für Familie und Senioren Region durch Infrastruktur gut als Alterswohnsitz geeignet hoher Frauenanteil im Beschäftigungsverhältnis Küstenregion In allen Orten bis auf Wieck umfassendes Angebot an Einzelhandel und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs, in einigen Ostseebädern auch Läden des gehobenen Bedarfs Medizinische Grundversorgung (Arzt, Zahnarzt, Apotheke) in fast allen Orten, umfassende Physiotherapieangebote auch durch Kurkliniken; Praxisnachfolgen allgemein gesichert Seniorenfreizeitangebote in allen Orten; Seniorenwohnund Pflegeeinrichtungen in Wustrow und Zingst Flächendeckende Kita-Versorgung, Schulstandort mit Grund- und weiterführender Schule in Prerow Umfassende Sport- und Freizeitangebote auch für Jugendliche; Nutzung touristischer Angebote möglich Boddenküste / Küstenvorland In den Siedlungsschwerpunkten Angebot an Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs Medizinische Grundversorgung (Arzt, Zahnarzt, Apotheke) Physiotherapieangebote in den Grundzentren und Siedlungsschwerpunkten Weitgehend flächendeckende Seniorenwohn- und Pflegeeinrichtungen (Ausbau in Prohn) Flächendeckende Kita-Versorgung; Grund- und weiterführende Schulen in den Siedlungsschwerpunkten Ortsgemeinschaftshäuser in vielen Orten Freizeitangebote für alle Altersgruppen Insgesamt hinreichende Wohnraumversorgung; angemessenes Baulandangebot Vom Landkreis betriebene Berufsschule in Velgast Bahnanbindung der Gemeinden längs der Strecken Rostock-Stralsund und Velgast-Barth (UBB) Schwächen • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • fehlende Arbeitsplätze alternde Bevölkerung Wegfall von: Nahversorgungseinrichtungen, Dienstleistungen, Bildung, Kultur, Soziales abnehmende Mobilität, weniger öff. Verkehrsmittel, selten barrierefrei Wegzug junger Familien, junger Menschen und Frauen hoher Anteil an Teilzeitbeschäftigten bei den Frauen kaum altersgerechtes Wohnen auf dem Land Küstenregion Kapazitätsengpässe im Einzelhandel in der Saison (insbesondere Prerow) Entfernung zu nächstgelegenem Krankenhaus und zu Fachärzten bis zu 40km (Ribnitz-Damgarten) Kapazität an Seniorenwohn- und Pflegeeinrichtungen insgesamt zu gering Ausbildungsangebote weitgehend auf Tourismus und allgemeine Dienstleistungen beschränkt Wohnungsnachfrage übersteigt das geringe Angebot erheblich insbesondere im preiswerten Segment; Wohnbaulandangebot ebenfalls sehr beschränkt und für Normalverdiener nicht erschwinglich Straßennetz in der Saison und an Strandtagen überlastet; auch ansonsten hohe Belastung durch Berufs-Ein und Auspendler Mangelnde Taktung des ÖPNV an den Nebentageszeiten Boddenküste / Küstenvorland In übrigen Orten einschließlich stärker touristisch geprägter Gemeinden nur einzelne Einrichtungen im Bereich Einzelhandel und Dienstleistung Kapazität an Seniorenwohn- und Pflegeeinrichtungen insgesamt zu gering Straßennetz in Teilabschnitten sanierungsdbedürftig Kleinere Ortslagen nicht an ÖPNV-Streckennetz angeschlossen; insgesamt mangelnde Taktung in den Nebentageszeiten 47 48 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern • • Gymnasien in Ribnitz-Damgarten, Barth und Stralsund in deutlicher Entfernung; dies verursacht lange Schulanfahrtszeiten Mit Ausnahme Velgast übersteigt Wohnungs- und Baulandangebot deutlich die Nachfrage; teilweise erhöhte Leerstände im kommunalem Wohnungsbestand Chancen • • • • • • • • • • • • • • • fitte Senioren Vollbeschäftigung Mehrgenerationsdenken Netzwerke / Kommunikation zw. den Generationen Gemeinsinn, Aktivierung der Jugend Nischenbesetzung in Nahversorgungseinrichtungen ALTER (Wohnen, Jobs, Gemeinsinn) Aufbau eines Gesundheitszentrums zur Verbesserung der fachärztlichen und klinischen Versorgung (Projektansatz in Zingst) Bereitstellung bezahlbaren Wohnraums und erschwinglicher Baugrundstücke Weitergehende Nutzung entsprechender touristischer Infrastruktur im Rahmen der Daseinsvorsorge Bessere Anbindung der Stadt-Umland-Bereiche an die jeweilig städtische bzw. regionale ÖPNV-Netze einschließlich besserer Taktung für die Tagesnebenzeiten Ausbau mobiler Versorgungsstrukturen im Waren- und Dienstleistungsbereich Ausbau von Seniorenwohn- und Betreuungseinrichtungen Neue Formen der Mobilität, kollektiv / individuell (z.B. Sammeltaxis) Ausbau von Servicedienstleistungen im ambulanten Pflegedienst Risiken • • • • • • • Altersarmut Vergreisung / Älterwerden ohne Nachwuchs Weiterer Bevölkerungsverlust mit entsprechenden negativen Auswirkungen auf das Gemeinschafts- und kulturelle Engagement; ggf. Verlust von Infrastruktureinrichtungen Weiterer Anstieg des Individualverkehrs und in dessen Folge negative Wirkung auf umwelt- und ruheorientierte Gäste sowie Verlängerung der Fahrtzeiten für die Pendler Arztpraxisnachfolgen überwiegend nicht gesichert, damit Risiko der weiteren Ausdünnung und Verlängerung der Anfahrtsdistanzen bei weiterem Bevölkerungsrückgang sind Angebote der infrastrukturellen Grundversorgung gefährdet Weiterer Anstieg der Leerstände insbesondere in kommunalen Wohnungsbeständen führt zu einer zunehmenden Kostenbelastung der betroffenen Städte und Gemeinden Handlungsbedarfe • • • • • • Versorgung ALLER Altersgruppen und Generationen (Grundversorgung, Arzt, Friseur, Fahrdienste, Sport, Kultur etc.) Ausbau mobiler Versorgungsstrukturen Unterstützung gemeindlicher und gemeinschaftlicher Strukturen Förderung des Zusammenlebens zwischen Jung und Alt mit entsprechenden Aktivitäten und Angeboten Unterstützung bürgerschaftlichen Engagements und der Vereinsarbeit Synergien von Mehrfachnutzungen erkennen GEMEINWESEN Kunst, Kultur, Bildung, Netzwerkarbeit, bürg. Engagement Stärken • • Angebot von Kunst, Kultur und Bildung (KKB) ist vorhanden LEADER-Region bietet regionale Stärken Schwächen • • • Koordination, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit Erreichbarkeit von bereits vorhandenen Angeboten Finanzierung von KKB • • Belastbarkeit im Ehrenamt finanzielles Risiko Chancen • • • • • • KKB als sozialen Treffpunkt nutzen Identifikation und Daseinsvorsorge durch KKB KKB dient zur Erhöhung der Lebensqualität im ländlichen Raum KKB kann zur frühzeitigen Prävention von Extremismus dienen (Mittel zur Integration von Randgruppen) Ehrenamtsnetzwerk des Landkreises öffnen und um weitere Punkte ergänzen z.B. Kalender oder eine Suche&Biete Abteilung KKB Angebote an Tourismus und Wirtschaft koppeln Risiken Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern • • KKB als touristische Destination Motivation und Zusammenhalt der Akteure nutzen Handlungsbedarfe • • • • • Angebot an Kunst, Kultur und Bildung in der Region koordinieren, vernetzen und vermarkten Finanzierungsmöglichkeiten für Kunst, Kultur und Bildung eröffnen Kunst, Kultur und Bildung erlebbar machen Kunst, Kultur und Bildung als touristische Destination etablieren Entwicklung einer regionalen Identität durch Kunst, Kultur und Bildung DENKMALSCHUTZ Klassischer Denkmalschutz, Schutz durch Nutzung, Attraktivität durch Denkmalschutz Stärken • • • • • • • Vielzahl an Denkmälern vielfältige Nachnutzung der Denkmäler Backsteingotik, Gutsanlagen, Bäderarchitektur, Gartenanlagen technische Denkmäler gute Struktur, die sich um die Kirchen kümmert hochwertige Denkmäler hohe Diversität / Vielfalt Schwächen • • • • • • Zerfall der Gutsanlagen Strukturen wurden teilweise durch Zersiedlung gestört kaum denkmalpflegerische Unterstützung schwache Lobby öff. Denkmalliste ist nicht abschließend zu viele Denkmäler und zu wenig Menschen, die sich um diese kümmern, bemühen können • • fehlender fach- und sachgerechter Umgang moderne Bauvorschriften kontraproduktiv im Umgang mit Denkmälern finanzielles Risiko ein Denkmal zu erhalten Konkurrenzkampf unter den Denkmälern, da Landesmittel nicht mehr im benötigten Umfang vorhanden sind kostenintensiv Abhängigkeit von Akteuren Chancen • • • • • • • • bürgerliches Engagement durch Denkmäler Geschichte näher bringen Nutzung durch Tourismus Denkmäler mit „neuem Leben füllen“ Bildungsarbeit Denkmal als Symbol, Denkmal als Marke, wirksam werben für die Region Identitätsstiftung durch Denkmal Bessere Vernetzung, Denkmäler verweisen auf andere Denkmäler Risiken • • • • Handlungsbedarfe • • • • • Erhalt des kulturellen Erbes und damit Erlebbarmachen von Geschichte Vielfalt an historischen und einzigartigen Objekten erhalten und erlebbar machen Faire und fachlich fundierte Betrachtung der Entscheidung welches Denkmal förderwürdig ist (Inanspruchnahme von Fachleuten) Unterstützung kreativer und engagierter Akteure Kooperation mit Tourismus, Kunst und Wirtschaft fördern, auch zum wirtschaftlichen Gewinn KLIMASCHUTZ Mobilität, Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Sanierung, Energieautarkes Dorf, LEDBeleuchtung Stärken Schwächen • • Chancen Risiken • Handlungsbedarfe Im 1. Öffentlichen Workshop zur Erarbeitung der Strategie in Bad Sülze, mit dem Ziel für die Themenbereiche eine SWOT-Analyse und darauf aufbauend Themenfelder und Ziele zu erarbeiten, blieb die Arbeitsgruppe „Klimaschutz“ ohne Interessenten, das Thema wurde nicht behandelt. Die Zuordnung zu den einzelnen Arbeitsgruppen war freiwillig. Aufgrund des gewünschten Bottom-up-Ansatzes wurden die Teilnehmer des Workshops nicht in die Arbeitsgruppen eingeteilt. 49 50 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Eine Aufnahme des Themenbereichs in die SLE und damit eine Budgetzuweisung aus dem Kontingent der LAG „NVP“ ist daher unangebracht. Klimaschutz wird als Querschnittsziel in die SLE eingearbeitet. Praktisch kann das Thema im Bewertungsbogen eingesetzt werden. Als Beispiel: 2 augenscheinlich identische Projekte beantragen eine Förderung durch LEADER. Das Projekt welches Ziele aus dem Bereich Klimaschutz mit verfolgt, wird im Bewertungsbogen mehr Punkte bekommen und damit in der Prioritätenliste vor dem Konkurrenzprojekt stehen. Klimaschutz als Zünglein an der Waage. NATURSCHUTZ Moderner Naturschutz, Zusammenbringen von Naturschutz und Naturnutzung, Inwertsetzung von Natur Stärken • • • • • • große, zusammenhängende Naturräume, Waldgebiete große Artenvielfalt in Flora&Fauna internat. bedeutende Vogelzuggebiete Vielzahl an Schutzgebieten, insbesondere Vorpommersche Boddenlandschaft & Küstenregion Bundesförderung chance.natur EU-Förderung Schwächen • • • • • Kosten & Nutzen fehlendes Verständnis für Naturschutzbelange, auch bedingt durch fehlende Kommunikation Einflussnahme auf Politik Akzeptanz für Naturschutz fehlt Umweltbildung • • • Zerstörung der Natur durch Nutzung Naturschutzauflagen machen Nutzung kaum möglich Akzeptanz für Naturschutz sinkt weiter Chancen • Arbeitsplätze schaffen im Bereich Umweltbildung • Naturtourismus, Lenkung von Touristenströmen • Inwertsetzung von Natur & Akzeptanzförderung • „Selbsterlebnis“ in der Natur Handlungsbedarfe Risiken Im 1. Öffentlichen Workshop zur Erarbeitung der Strategie in Bad Sülze, mit dem Ziel für die Themenbereiche eine SWOT-Analyse und darauf aufbauend Themenfelder und Ziele zu erarbeiten, hatte die Arbeitsgruppe „Naturschutz“ leider nur wenige Interessenten. Daher wird der Themenbereich Naturschutz nicht als eigenes Handlungsfeld in die SLE aufgenommen. Die im Ergebnis formulierten Ziele werden als Querschnittsziele für die anderen Handlungsfelder mit in die SLE eingearbeitet: • Inwertsetzung der Natur / Wertschätzung der Natur als Basis für den Menschen, den Tourismus, die Wirtschaft im Sinne von ganzheitlichen Denken durch: Naturerlebnis / Naturerfahrung Umweltbildung Sensibilisierung Vermarktung • Förderung der Akzeptanz von Erhalt der Natur durch: • Umweltbildung (z.B. Bildungsfilme), Workshops, Touren, Projekttage, Werbung, Netzwerkarbeit Kommunikation • Kooperation von Wirtschaft, Tourismus & Naturschutz durch: gemeinsame Projekte Wertschöpfungsketten Naturtourismus (sanfter Tourismus) Wissenschaft & Bildung Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern 4. Entwicklungsstrategie 4.1 Entwicklungsziele für das Gebiet der SLE 4.1.1 Definition und Beschreibung der Entwicklungsziele auf der Grundlage des aus der SWOT-Analyse abgeleiteten Handlungsbedarfes (Kapitel 3) Die Strategie der lokalen Entwicklung (SLE) beschreibt die zukünftig möglichen und gewünschten Entwicklungsperspektiven der Region Nordvorpommern. Sie basiert auf der Gebiets- und SWOT-Analyse und dem daraus abgeleiteten Handlungsbedarf, aber auch auf den Aussagen, Absichtserklärungen und konkreten Projektideen der regionalen Bürgerschaft, die im Rahmen des Beteiligungsprozesses für die Erarbeitung der SLE noch einmal intensiviert wurde. Die SLE baut auch auf den langjährigen Erfahrungen in der Regionalentwicklung auf, die die Region Nordvorpommern seit 1994 als ELER-Region sammeln konnte. Andererseits wurden auch die Empfehlungen der Evaluation und die Entwicklungsziele und Handlungsfelder der 2007 formulierten GLES berücksichtigt. Die 7 regionalen Entwicklungsziele sind wesentliche, übergeordnete und zusammengefasste Zielstellungen, die für die Region von besonderer Bedeutung sind, und ein gemeinsames Leitbild für die Region Nordvorpommern abbilden. EZ 1 Regionales Verständnis und gemeinsame regionale Identität stärken. Von besonderer Bedeutung sind der Zusammenhalt und die Zusammenarbeit in der Region Nordvorpommern auf allen Ebenen für eine positive und nachhaltige Entwicklung. Ziel der Region muss es sein, die in Teilregionen bestehenden differenzierten Profile und damit verbundene Heterogenität nicht etwa in Richtung einer möglichst einheitlichen Entwicklung nivellieren zu wollen, sondern die besonderen Stärken und Potenziale jedes Teilraums und jeder einzelnen Stadt und Gemeinde für eine positive Gesamtentwicklung zu nutzen. Hierzu gilt es zum Handlungs- und Unterstützungsprioritäten individuell auszurichten und andererseits durch orts- und einrichtungsübergreifende Kooperationen, die entstehenden zusätzlichen Potenziale zu nutzen. Durch gemeinsame, übergeordnete Zielstellungen sowie orts- und einrichtungsübergreifende Kooperationen wird die regionale Identität gestärkt. EZ 2 Den Tourismus als wichtigsten Wertschöpfungs- und Beschäftigungsfaktor der Region unter Nutzung gegebener örtlicher und marktspezifischer Potenziale weiter entwickeln und stärken. Der Tourismus ist insgesamt heute schon der wichtigste Wertschöpfungs- und Beschäftigungsfaktor der Region und soll es auch bleiben. Daher ist die Tourismuswirtschaft unter Nutzung gegebener örtlicher und marktspezifischer Potenziale und Angebote weiter zu entwickeln. Dazu zählt auch der Ausbau bzw. die Ergänzung von Rad-, Reit- und Wanderwegenetzen. Diese dienen dem Tourismus, sichern aber auch die allgemeine Mobilität bzw. die Freizeitangebote im Rahmen der Daseinsvorsorge. Der Aspekt der Nachhaltigkeit ist dabei entscheidend: Qualität geht vor Quantität und Saisonverlängerung bzw. das Anstreben eines Ganzjahrestourismus vor weiterem Ausbau des Saisongeschäfts. Orte bzw. Einrichtungen im Binnenland sind dabei unbedingt verstärkt einzubinden in Form einer programmatischen Vernetzung. Schließlich sollte die Vermarktung touristischer Angebote und regionaler Besonderheiten in verschiedenen Medien vernetzt und damit die Region Nordvorpommern als Ganzes erlebbar gemacht werden. EZ 3 Die regionale Wirtschaft und Landwirtschaft durch Verbesserung der Wertschöpfung und des Arbeitsplatzangebots stärken und entwickeln. Zur Bemessung der Lebensqualität einer Region sind die wirtschaftliche Entwicklung und die Situation am Arbeitsmarkt wichtige Gradmesser, die letztendlich auch Einfluss auf den Lebensstandard und die Motivation zum Bleiben oder Abwandern haben. Dabei geht es einerseits um die Entwicklung und Stärkung einer vielfältigen regionalen Wirtschaft, aber auch um die Schaffung neuer und den Erhalt bestehender 51 52 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Arbeitsplätze, die oft genug auch zur Belebung der Orte beitragen. Generell muss auf eine Ausweitung und entsprechende Förderung von Unternehmen zur Veredelung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen sowie der Etablierung von regionalen Wertschöpfungsketten abgezielt werden. Des Weiteren gilt es eine aktive und vermehrte Direktvermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse und der Veredelungsprodukte, insbesondere mit den Zielgruppen örtliche Bevölkerung, öffentliche und private Bildungs- und Sozialeinrichtungen sowie touristische Gastronomie und Beherbergungsbetriebe, zu entwickeln. Eine gezielte Förderung muss für StartUps bzw. die Ansiedlung kleiner Unternehmen bereitgestellt werden. Diese sollen sich vorrangig in den zentralen Orten ansiedeln als produzierende und/oder Service-Einrichtungen für die dort bestehenden Gewerbeschwerpunkte (Tourismus- und Landwirtschaftsservice, Erneuerbare Energien, Mobilität und Transport). Ein weiteres Ziel besteht in der gezielten Förderung von Innovation und Fortbildung in den vorstehenden Geschäftsfeldern, unter Einbindung der regionalen Forschungs- und Bildungseinrichtungen. EZ 4 Die Qualität der Wohnstandorte und damit verbunden der Daseinsvorsorge und der Mobilität sichern und verbessern. Die Qualität der Wohnstandorte und damit verbunden der Daseinsvorsorge und der Mobilität soll allgemein erhalten werden. Durch die Absicherung der täglichen Versorgung wird sichergestellt, dass der ländliche Raum für alle Generationen attraktiv und lebenswert bleibt und Anreize für Zuzug schafft. Dies beinhaltet einerseits den Erhalt und Ausbau der Kinder- und Familienfreundlichkeit und das Schaffen von beruflichen Perspektiven, andererseits die gezielte Unterstützung älterer Bürger, um ihnen einen Verbleib im ländlichen Raum zu ermöglichen. Ferner schließt es die Unterstützung der gemeinschaftlichen Strukturen vor Ort ein – sei es die Absicherung der Gemeinwesen-, Gemeindesozial- und Jugendarbeit oder die Koordination und Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements und der Vereinsarbeit. Letztlich kann eine (gesundheits)touristische Aufwertung bislang wenig erschlossener Regionen durch eine damit verbundene Erhöhung der Stadtortattraktivität die Grundlage für innovative Ansiedlungskonzepte sein. EZ 5 Die Vernetzung regionaler Akteure und regionaler Angebote verbessern. Die Weiterentwicklung der Region kann nur mit starken Netzwerken und Kooperationen aller Akteure und Angebote gelingen – auch über die Regionsgrenzen hinaus. Dies gilt gleichermaßen für die hier ansässige Unternehmerschaft, für Künstler und Kreative, für soziale Akteure sowie für touristische Angebote. Einerseits gilt es, hierdurch das Potenzial der Region besser zu nutzen und dabei Synergien herzustellen. Andererseits wird es so möglich, Interessierte innerhalb und außerhalb an die Region zu binden. Durch vernetztes Marketing (bspw. Dachmarke) kann die Region nach außen mit all ihren Facetten (Wohnen, Arbeiten, Bildung, Tourismus, Freizeit etc.) als Einheit auftreten. EZ 6 Den Naturraum mit seinen Besonderheiten und das kulturelle Erbe wertschätzen und entwickeln. Die besonderen Naturräume (z.B. Vorpommersche Boddenlandschaft, Recknitztal und Nordvorpommersche Waldlandschaft), die Baukultur und die Dorfstrukturen geben dem ländlichen Raum seine unverwechselbaren Qualitäten und Identifikationspunkte, und werden von Bürgern und Besuchern gleichermaßen geschätzt. Gerade für den Tourismus als wichtigster Wirtschaftsfaktor, aber auch für die Qualität als Wohn- und Arbeitsort sind abwechslungsreiche Landschaftsbilder und attraktive Dorfbilder eine wesentliche Voraussetzung. Zudem birgt eine nachhaltige Nutzung dieser naturgegebenen Potenziale zusätzliches Potenzial im Natur- und Gesundheitstourismus, gerade auch für die Gemeinden außerhalb der Tourismusschwerpunkte. Gerade das touristisch wenig erschlossene Binnenland kann durch eine Rückbesinnung auf Traditionen und natürliche Ressourcen neue Wege der Regionalentwicklung gehen. Unterirdische Thermal-Solequellen, die Tradition des Kurens oder das Grenztalmoor in der Recknitztal-Region bieten vielfältige Chancen für innovative regionale Wachstumsprozesse im Natur- und Gesundheitstourismus. Insofern sind der Erhalt, die Wertschätzung und die Entwicklung dieser Räume von zentraler Bedeutung. Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern EZ 7 Kooperationen der Infrastruktur- und Angebotsentwicklung zwischen der Küste und dem Binnenland stärken. Die Ostseeküste, insbesondere Fischland-Darß-Zingst besitzt eine sehr hohe Touristenanzahl sowie das Investitionspotenzial, das Binnenland mit der Boddenküste verfügt über interessante Standorte und die nötigen Flächen, für z.B. flächenintensive Angebote. Daher ist eine verstärkte Kooperation zwischen Küste und Binnenland in der Infrastruktur- und Angebotsentwicklung von großer Bedeutung. Leitbild Die LEADER-Region Nordvorpommern bietet ihren Bewohnern und Besuchern lebenswerte Räume … Unsere Region ist geprägt durch eine einzigartige Naturlandschaft mit der Ostseeküste, der Boddenküste, der Nordvorpommerschen Waldlandschaft, dem Recknitztal mit unterirdischen Solequellen, einem Niedermoorgebiet und weiten Feldern. Unsere Region durchziehen 3 naturbelassene Flusslandschaften der Recknitz, Trebel und Barthe. Sie bietet eine erlebbare und vielfältige Kulturlandschaft, mit Kirchen, Gutshäusern, Objekten der Backsteingotik und vielem mehr. Hier gibt es die größte Dichte an Gärten und Parkanlagen. Unsere Region ist größter Sammelplatz des Kranichs, des Vogels des Glücks. Unsere Region ist Lebens-, Arbeits- und Erholungsraum. Wir leben und pflegen unsere Kultur- und Siedlungsgeschichte, die Baukultur sowie unseren Landschaftsraum. Unsere Dörfer und Städte sind attraktiver Lebensraum. Die Menschen unserer Region denken, handeln und arbeiten auch über Grenzen hinweg zusammen. Unsere Region stellt sich der Herausforderung, den Gegensatz zwischen Küstenregion und Küstenvorland für sich zu nutzen. Eine Aufwertung des Küstenvor- und Binnenlandes ermöglicht dabei ein innovatives Zusammenspiel entscheidender Faktoren der Regionalentwicklung zur Erweiterung der tourismus- und wirtschaftsrelevanten Region Die LEADER-Region Nordvorpommern bezieht ihre Stärke aus der Vielfalt ihrer Akteure und deren Zusammenarbeit und bietet Raum für Individualität… Unsere Region zieht ihre Stärke aus der Vielzahl und Verschiedenartigkeit ihrer Akteure. Hier haben auch Freigeister, Künstler und Träumer Raum zum Verwirklichen. Unsere Region bietet ein gutes Klima für Kooperationen und für eine räumliche, wirtschaftliche und soziale Vernetzung aller Schichten und Gruppen. Wir leben und erleben Kultur um unsere Region lebenswerter zu gestalten. An unserer Region können Alle teilhaben, hier können sich Interessierte aktiv einbringen. Die LEADER-Region Nordvorpommern erschließt durch Regionale Wertschöpfung neue Wege … Unsere Region erkennt ihre regionalen wirtschaftlichen Stärken. Wir vermarkten unsere Vielfalt ganzheitlich und vernetzt und Erschließen neuer Wege für die Erzeugung von regional und umweltfreundlich erzeugten Produkten aus der Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei. Wir wertschätzen unseren Landschaftsund Kulturraum und nutzen ihn als Grundlage für einen nachhaltigen Tourismus, der die besonderen Stärken und Potenziale jedes Teilraums und jeder einzelnen Stadt und Gemeinde erkennt und für eine positive Gesamtentwicklung mit Alleinstellungsmerkmal nutzt. 53 54 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Querschnittsziele Die folgenden Querschnittsziele gelten für alle 5 Handlungsfelder der Region Nordvorpommern: QZ 1 Ausbau der regionalen und gebietsübergreifenden Zusammenarbeit und Vernetzung QZ 2 Umsetzung von Gleichstellung für Chancengleichheit von Männern und Frauen und zur Vermeidung jeder Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, der Rasse oder ethnischen Herkunft, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung QZ 3 Den Demografischer Wandel aktiv gestalten – bspw. durch Mobilität in ländlichen Räumen, Anbindung an den ÖPNV, flächendeckende Breitbandversorgung, Ärzteversorgung und Dorfläden QZ 4 Nachhaltige Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen, Natur- und Klimaschutz – Innenentwicklung vor Außenentwicklung durch Nachnutzung und Lückenschließung QZ 5 Nachhaltige Entwicklung – zukunftsfähig Wirtschaften - für ein intaktes ökologisches, soziales und ökonomisches Gefüge 4.1.2 ggf. Benennung von Zielen, auf deren Erreichung sich die Mitfinanzierung von Aktionen aus dem Budget der Lokalen Aktionsgruppe konzentriert einschließlich Begründung der Konzentration Die Konzentration soll auf alle Entwicklungsziele erfolgen. Die Querschnittsziele sind für alle Entwicklungsziele zielführend und sollen als Querschnittsziele allen Themenschwerpunkten widmen. 4.1.3 Kohärenz der Ziele mit … Die oben beschriebenen Entwicklungsziele für die LEADER-Region Nordvorpommern wurden in Anlehnung an die europäische Strategie und Verordnungen, landespolitische Schwerpunkte sowie Zielen anderer, gesetzlich vorgeschriebener oder informeller Planungen erarbeitet. Nachfolgend sind die Kohärenzen in Bezug auf die wesentlichen Ziele für die jeweiligen Bereiche der Entwicklungsziele aufgeführt. 4.1.3.1 … den Zielen der Strategie Europa 2020, I. Beschäftigung Die strategischen Beschäftigungseffekte im Bereich Tourismus, Land- und Forstwirtschaft, Versorgung und Daseinsvorsorge für die Zielgruppe der 20- bis 64-Jährigen für die Region Nordvorpommern sind in den Entwicklungszielen 2,3 und 7 berücksichtigt. Entwicklungsziel 2: Die Beschäftigung im Tourismussektor in der Region Nordvorpommern ist wesentlich von der saisonalen Ausrichtung geprägt. Daher ist die Weiterentwicklung des Ganzjahrestourismus von großer Bedeutung zur Erreichung positiver Beschäftigungseffekte. Mit dem Ganzjahrestourismus und der verbundenen Erweiterung Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern des touristischen Angebotes (z.B. Natur- und Gesundheitstourismus) sind weitere Zielsetzungen verknüpft, die positive Beschäftigungsimpulse bedeuten: - Aus- und Fortbildung des Fachpersonals Einbindung/ Vernetzung von Orten und Einrichtungen im Tourismusergänzungsraum (ländlicher Raum) stärkere Einbindung von Gemeinden außerhalb der Tourismusschwerpunkte; Entwicklungsziel 3: Neben dem Tourismus sind auch die anderen Wirtschaftsbereiche Region Nordvorpommern wichtiger Bestandteil der Strategie. Der Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen durch Stärkung und Ausbau regionaler Wertschöpfungsketten, vor allem auch im ländlichen Raum soll Beschäftigungsquote erhöhen. Dies schließt die Produktion und Veredelung in der Landwirtschaft mit ein. Durch die Kooperation mit regionalen Forschungs- und Bildungseinrichtungen im Bereich Innovation und Fortbildung soll einer dauerhafte Erhöhung der Wertschöpfung der regionalen Wirtschaft erreicht werden. Entwicklungsziel 7: Um Wertschöpfungseffekte der Tourismusschwerpunkte, insbesondere Fischland-Darß-Zingst, in den ländlichen Raum zu transferieren ist eine stärkere Vernetzung erforderlich. Durch die organisatorische und ökonomische Vernetzung von Infrastrukturzentren/ Tourismusräumen und dem Binnenland ist der Erhalt und die Verbesserung von Aspekten der Daseinsvorsorge (Versorgung, Mobilität) möglich. Dies hätte ebenfalls positive Effekte auf die Beschäftigungssituation und würde die Arbeits- und Lebensqualität Einwohner steigern. II. Forschung und Entwicklung: Die Steigerung des Anteils für Forschung und Entwicklung ist in Anbetracht der demografischen und strukturellen Situation der Region Nordvorpommern ebenfalls ein relevanter Bestandteil der Strategie. Durch den Aufbau neuer Strukturen in den Bereichen Tourismus/ Wirtschaft, Daseinsvorsorge und Klimaschutz entstehen Möglichkeiten für regionalspezifische, innovative Lösungsansätze. Diese sind vorrangig in den Entwicklungszielen 2 und 3 verankert und nachfolgend kurz erläutert. Entwicklungsziel 2: Durch die Entwicklung von innovativen Produkten und Dienstleistungen (z.B. bei touristischen Mobilitätsstrukturen) und den Aufbau nachhaltiger Wertschöpfungsketten für Tourismus, Land- und Forstwirtschaft entsteht ein Forschungs- und Entwicklungsbedarf in den Bereichen Infrastruktur, Energieversorgung, Mobilität sowie Landnutzungskonzepten. Regionale Forschungseinrichtungen werden zukünftig verstärkt an diesen Vorhaben beteiligt. Entwicklungsziel 3: Mit der strategischen Ausrichtung zur Stärkung der regionalen Wirtschaft und Verbesserung der Wertschöpfung im Tourismus und der Landwirtschaft, aber auch in den Geschäftsfeldern Erneuerbare Energien und Mobilität sollen Innovation und Fortbildung gefördert werden, um neue Arbeitsplätze zu schaffen bzw. bestehende zu erhalten. III. Klimawandel und nachhaltige Energiewirtschaft Die Region Nordvorpommern verfügt über besondere Naturräume (u.a. Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft), die einen Anteil von 30% an der Gesamtfläche einnehmen. Der Erhalt dieser wirtschaftlichen Grundlage geht einher mit einer nachhaltigen Wirtschaftsweise, die in den Bereichen Klimawandel/ Klimaschutz, Energieeffizienz und Erneuerbare Energien in der Entwicklungsstrategie als Querschnittsziele 4 und 5 integriert ist. Die Kohärenz zu besteht vor allem in den nachfolgend aufgelisteten Entwicklungszielen: - innovative, nachhaltige Mobilitätsstrukturen (EZ 2/3/4/6) Steigerung der Attraktivität des ländlichen Raums durch nachhaltige Mobilitätsstrukturen (EZ 2/3/6) Energieversorgungs- und 55 56 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern IV. Bildung Die Entwicklungs- und Querschnittsziele der LEADER-Region Nordvorpommern für eine nachhaltige Regionalentwicklung implizieren Maßnahmen, die zur Verbesserung und Diversifizierung des Bildungsangebotes führen. Damit sollen zum Einen schulische Angebote und Ausbildung mit praxisnahen Inhalten (regionale Kultur/ Identität, Umweltbildung, Globalisierung) ergänzt und zum Anderen die Hochschulbildung durch innovative Forschungs- und Entwicklungsansätze (Tourismus, Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Land- und Forstwirtschaft, Erneuerbare Energien) unterstützt werden. Dazu zählt auch die Förderung und Unterstützung von freien und privaten Bildungsanbietern. Daher besteht für diesen Bereich eine Kohärenz zu allen Entwicklungszielen V. Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung Die übergeordnete Zielsetzung des Strategie zielt auf die Verbesserung der Einkommens- und Lebenssituation der Bewohner Region Nordvorpommern ab. Vor allem ist der Fokus auf die ländlichen Räume abseits der Tourismuszentren gerichtet. Durch die Vernetzung von regionalen Wertschöpfungsketten und Ausweitung der touristischen Angebote in Kombination mit Diversifizierung von Bildungsangeboten werden Einkommensmöglichkeiten für die Bevölkerung verbessert. Die Stärkung der kulturellen und regionalen Identität soll darüber hinaus dazu beitragen, dem demografischen Wandel in der Region Nordvorpommern zu begegnen und die Attraktivität des ländlichen Raums zu steigern. 4.1.3.2 … den Zielen der VO (EU) Nr. 1305/2013, a) Förderung der Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft Entwicklungsziel 3: Die Kohärenz zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft besteht vor allem in Entwicklungsziel 3. Mit der Weiterentwicklung zum Ganzjahrestourismus und der Ausweitung des touristischen Angebotes mit Regionalbezug soll die Nachfrage nach regionalen landwirtschaftlichen Produkten gesteigert werden. b) Gewährleistung der nachhaltigen Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen und Klimaschutz Entwicklungsziel 6: Die Naturausstattung der Region Nordvorpommern bedeutet nicht nur die Grundlage für den Tourismus als wichtigsten Wirtschaftsfaktor, sondern dient auch für die Einwohner als Wohn- und Arbeitsgrundlage. Daher ist die nachhaltige Nutzung dieser naturgegebenen Potenziale vor allem in der Landwirtschaft von großer Bedeutung. c) Erreichung einer ausgewogenen räumlichen Entwicklung der ländlichen Wirtschaft und der ländlichen Gemeinschaften, einschließlich der Schaffung und des Erhalts von Arbeitsplätzen Die Wertschöpfung im Tourismusbereich in der Region Nordvorpommern beschränkt sich hauptsächlich auf Fischland-Darß-Zingst. In den ländlichen Nebenräumen ist daher die Erhöhung der Wertschöpfung durch die Vernetzung mit diesen Tourismusschwerpunkten anzustreben. Dies soll über den Aufbau bzw. Weiterentwicklung regionaler Wertschöpfungsketten, z.B. in der Landwirtschaft, erfolgen, aber auch durch die Erhöhung der kulturellen Vielfalt und der Diversifizierung des Bildungsangebots erfolgen. Daher lassen sich Kohärenzen in allen Entwicklungszielen ableiten. 4.1.3.3 … den Anforderungen nach Artikel 7 VO (EU) 1303/2013 und Anhang I Nummer 5.3 VO (EU) 1303/2013, Die Förderung der Gleichstellung von Männern und Frauen sowie die Nichtdiskriminierung ist bei der Erarbeitung der LEADER-Strategie von Akteuren als wesentliches Querschnittsziel definiert worden (siehe auch Kap. Querschnittsziele). Die Relevanz wird unter anderem durch die Einbeziehung der Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Vorpommern-Rügen bei der Vorbereitung und Entwicklung der Strategie deutlich. 4.1.3.4 … den Querschnittszielen nach Art. 8 Abs. 1 lit. c) v) VO (EU) Nr. 1305/2013, Gerade vor dem Hintergrund der besonderen Naturräume in der LEADER-Region Nordvorpommern und der relevanten Wirtschaftsbereiche (Tourismus, Land- und Forstwirtschaft) sind die Themenbereiche Klimawandel/ Klimaschutz, Umwelt- und Naturschutz sowie die nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum von wesentlicher Bedeutung. Die Nutzung regionaler, biologischer Ressourcen und ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum sind unter Einbeziehung vor allem des ländlichen Raums in der Region mit dem Hauptwirtschaftszweig Tourismus in Einklang zu bringen und weiter zu entwickeln. Klimaschutz bzw. die Eindämmung des Klimawandels ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nur durch die Einbeziehung aller Akteursgruppen und Wirtschaftsbereiche einer Region wahrgenommen werden kann. Daher ist diese Priorität als Querschnittsziel in der Strategie der Region Nordvorpommern für die Förderperiode 2014-2020 verankert worden. 4.1.3.5 … den landespolitischen Schwerpunkten gemäß dem EPLR M-V 2014 bis 2020 und … Mit den in der vorliegenden Strategie enthaltenen Entwicklungs- und Querschnittszielen sollen die landespolitischen Schwerpunkte "Förderung der lokalen Entwicklung in ländlichen Gebieten" und der ELERPriorität 6 (Förderung der sozialen Inklusion, der Armutsbekämpfung und der wirtschaftlichen Entwicklung in ländlichen Gebieten) für die Insel Rügen berücksichtigt werden. Die angestrebte Entwicklung vom saisonalen zum Ganzjahrestourismus, der Aufbau bzw. die Erweiterung von regionalen Wertschöpfungsketten in der Landund Forstwirtschaft, die Entwicklung eines regionalspezifischen Alleinstellungsmerkmals bei Bildung und Kultur sowie Klima- und Naturschutz stellen umfangreiche Themenbereiche in den Entwicklungs- und Querschnittszielen dar, um die nachhaltige Entwicklung in ländlichen Gebieten und der Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Bevölkerung während der Förderperiode zu unterstützen. 4.1.3.6 … den Zielen anderer, gesetzlich vorgeschriebener oder informeller Planungen mit Bezug zum Gebiet der SLE Hier wird auf die Kapitel 3.1 und 4.3.1 verwiesen, die hierzu bereits Aussagen machen. 4.1.4 Rangfolge / Gewichtung der Ziele Die Entwicklungsziele und Querschnittsziele sind nach ihrer Rangfolge/Gewichtung aufgezählt. Die Nummerierung entspricht bereits der Rangfolge. Entwicklungsziele EZ 1 Regionales Verständnis und gemeinsame regionale Identität stärken. EZ 2 Den Tourismus als wichtigsten Wertschöpfungs- und Beschäftigungsfaktor der Region unter Nutzung gegebener örtlicher und marktspezifischer Potenziale weiter entwickeln und stärken. EZ 3 Die regionale Wirtschaft und Landwirtschaft durch Verbesserung der Wertschöpfung und des Arbeitsplatzangebots stärken und entwickeln. 57 58 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern EZ 4 Die Qualität der Wohnstandorte und damit verbunden der Daseinsvorsorge und der Mobilität sichern und verbessern. EZ 5 Die Vernetzung regionaler Akteure und regionaler Angebote verbessern. EZ 6 Den Naturraum mit seinen Besonderheiten und das kulturelle Erbe wertschätzen und entwickeln. EZ 7 Kooperationen der Infrastruktur- und Angebotsentwicklung zwischen der Küste und dem Binnenland stärken. Querschnittsziele QZ 1 Ausbau der regionalen und gebietsübergreifenden Zusammenarbeit und Vernetzung QZ 2 Umsetzung von Gleichstellung für Chancengleichheit von Männern und Frauen und zur Vermeidung jeder Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, der Rasse oder ethnischen Herkunft, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung QZ 3 Den Demografischer Wandel aktiv gestalten – bspw. durch Mobilität in ländlichen Räumen, Anbindung an den ÖPNV, flächendeckende Breitbandversorgung, Ärzteversorgung und Dorfläden QZ 4 Nachhaltige Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen, Natur- und Klimaschutz – Innenentwicklung vor Außenentwicklung durch Nachnutzung und Lückenschließung QZ 5 Nachhaltige Entwicklung – zukunftsfähig Wirtschaften - für ein intaktes ökologisches, soziales und ökonomisches Gefüge Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern 4.2 Handlungsfelder 4.2.1 Definition und Beschreibung der auf die Entwicklungsziele gemäß Kapitel 4.1 bezogenen Handlungsfelder, in denen aus dem Budget der Lokalen Aktionsgruppe mitfinanzierte Aktionen durchgeführt werden sollen Die Handlungsfelder, aus denen sich für die Region Nordvorpommern ein vorrangiger Handlungsbedarf ergibt, basieren auf den Aussagen der Gebiets- und SWOT-Analyse sowie den öffentlichen Workshops. Ebenso trugen die eingereichten Projektideen zur Konkretisierung bei. Die Kernziele der Strategie Europa 2020 sowie die Prioritäten gemäß der VO (EU) Nr. 1305/2013 und des EPLR M-V 2014-2020 flossen bereits in die Vorbereitung der Workshops ein und wurden so ebenfalls berücksichtigt. Im Zentrum der Handlungsfelder stehen die Nutzung und der Ausbau der regionalen Stärken und Potentiale zugunsten einer zukunftsorientierten nachhaltigen Entwicklung. Um die wichtigsten Ziele innerhalb der 5 Handlungsfelder prägnant und anschaulich zu verdeutlichen, hat die LAG im Laufe der Erstellung der SLE für die ursprünglichen Themenfelder aus der SWOT-Analyse einen sogenannten Leitspruch und damit einen neuen Handlungsfeld(namen) entwickelt. (1) Netz(werk) nachhaltiger Tourismus Das Handlungsfeld „Netz(werk) Tourismus“ stellt ein Haupttätigkeitsfeld der LAG Nordvorpommern dar und beinhaltet die Nutzung des Tourismus als Wirtschaftsmotor und Innovationsfeld. Dem Ausbau des Tourismus kommt weiterhin eine Schlüsselrolle für die Entwicklung der Region zu. Dies betrifft besonders die TourismusSchwerpunktregionen Fischland-Darß-Zingst, Boddenküste und Recknitztal, beinhaltet aber auch, dass sich in ländlich strukturierten Gebieten touristische Meilensteine etablieren. Touristischen Highlights außerhalb der Schwerpunktregionen sind in der Regel das Ergebnis unternehmerischer Initiativen oder anderer lokaler Aktivitäten und sollen gleichermaßen unterstützt werden. Die touristische Attraktivität der Küstenregion ist unbestritten, überregional bekannt und zählt zu den wertvollsten Schätzen des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Hier gilt es vor allem, die wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit zu sichern. Maßnahmen der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit sind vor allem Vorhaben zur weiteren Steigerung der Qualität und zur Saisonverlängerung. Ökologische Nachhaltigkeit erfordert vor allem, dass die Verkehrs- und Touristenströme beherrscht und gelenkt werden und dass ein vernünftiges Maß gefunden und durchgesetzt wird zwischen Naturschutz und Erlebbarmachen der Naturschätze. Der Arbeitsgruppe „Tourismus“ im 1. Workshop war daher eine regionale Differenzierung in Bezug auf die Förderung/Förderhöchstsätze sehr wichtig. Der ländlich geprägte Binnenbereich der Region Nordvorpommern hat auch seine Schönheiten, ist aber touristisch bei weitem weniger attraktiv als die Küstenregion. Trotzdem sind hier die Möglichkeiten, aus touristischen Angeboten Einkommen und Wertschöpfung zu erzielen, nur zu einem Bruchteil ausgeschöpft. Natürliche und kulturelle gegebene Ressourcen gilt es demzufolge zu erschließen und für die Standortattraktivität der Binnenregion nutzbar zu machen. Vorhandene Ideen, Ansätze und Potentiale sollen 59 60 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern regionalspezifisch gebündelt und zielorientiert eingesetzt zu einer neuen Form regionaler Entwicklung in den Binnenregionen führen. Es sind erhebliche Anstrengungen notwendig und beabsichtigt, um die Ressourcen und Potentiale, die natürlichen und kulturellen Kleinode des Binnenlandes als eigene Destination zu entwickeln. Als ernstzunehmende touristische Ergänzung des Angebotsspektrums der Küstenregion verstanden kann so ein kontinuierlicher Prozess binnenregionaler Entwicklung in Gang gesetzt werden. In Verbindung mit der touristischen Positiventwicklung auf Fischland-Darß-Zingst können höhere Gästezahlen und neue Zielgruppen für die Bereiche Schlösser & Gutshäuser, Kanuwandern, Radfahren, Familienurlaub, Reiten etc. erschlossen werden. Hier soll daher eine Kooperation zwischen der Küstenregion und dem Binnenland etabliert werden. Dabei steht der Erhalt ländlicher Lebensräume im Mittelpunkt der angestrebten Entwicklung. Denn ländliche Lebensräume haben dann eine Zukunft, wenn es gelingt, bei Einheimischen, Unternehmen und allen anderen Einrichtungen ein Bewusstsein für den Wert der eigenen Identität und der eigenen Region zu verankern. Das Thema Markenbildung steht für die Region damit im Fokus, weil es innerhalb der Region die Kooperationsbereitschaft erhöht, der Angebotsbündelung dienlich ist und dem Gast ebenso eine Identifizierungsmöglichkeit bietet. Die ländlichen Kultur- und Naturlandschaften werden nicht nur als Basis für den Tourismus gesehen, sondern gleichermaßen als Lebensgrundlage für die Bevölkerung. Touristische Angebote, insbesondere die o.g. Zielsetzung adressieren, benötigen für ihre Wirtschaftlichkeit eine Vernetzung. Die Wertschöpfungskette im Tourismus ist wie kaum eine andere geeignet, Kleinteiligkeit und weit verbreitetes Einzelkämpfertum zu überwinden. Das touristische Produkt setzt sich aus vielen Einzelleistungen wie z.B. Übernachtung, Gastronomie, Freizeiteinrichtungen oder Führunsgangeboten zusammen, die am Ende das individuelle Urlaubserlebnis für den Gast erzeugen. D.h. die verschiedenen Leuchttürme, aber auch kleinere Anbieter der Region stabilisieren sich je nach ihrer Attraktivität gegenseitig. Netzwerke haben dabei eine Schlüsselfunktion, denn als Selbstorganisation und Koordination autonomer Akteure mit einem gemeinsamen Ziel ermöglichen sie Synergien aller Art für touristische Akteure zu schaffen, vor allem aber auch stabile lokale und regionale Wirtschaftsbeziehungen aufzubauen. Zur Schaffung optimaler Angebote für den Gast gehört auch eine bequeme Erreichbarkeit, ein ausgebautes Wander-, Rad- und Reitwegenetz, verlässliche Qualitätsstandards usw. Ausbau und Verbesserung der touristischen Wegenetze haben weiterhin hohe Priorität. Gleiches gilt für die Vernetzung touristischer Anbieter und die Schaffung günstiger Rahmenbedingungen für die Entwicklung touristischer Produkte. Vor allem in der Landwirtschaft, aber auch im Naturschutzbereich liegen noch ungenutzte touristische Potentiale. Urlaub auf dem Lande, verbunden mit einem Erleben moderner Landwirtschaft und ihren regionalen Erzeugnissen sowie Umweltbildungsangebote beinhalten noch ungenutztes Entwicklungspotential für touristische Produkte. Eine abgestimmte und professionelle Vermarktung der Region und ihrer Schönheiten ist für die wirtschaftliche Nachhaltigkeit des Tourismus unabdingbar. Die Marketingaktivitäten erfolgen in enger Abstimmung mit den regionalen Tourismusverbänden Fischland-Darß-Zingst und Vorpommern sowie mit dem Landestourismusverband. Innerhalb des Handlungsfelds „Netz(werk) nachhaltiger Tourismus“ wurden folgende Handlungsfeldziele definiert: „Wege für alle“ - Touristische Infrastruktur pflegen und ausbauen - Natur und Landschaft schützen, erhalten und in Wert setzen als wesentliche Voraussetzung Einheitliche und gemeinsame (Weiter)Entwicklung des vorhandenen Rad-, Reit- und Wanderwegenetzes für Daseinsvorsorge und Tourismus Entwicklung von Themenstraßen (bspw. Pilgerwege und historische Salzstraße) von der Trebel und Recknitz bis zum Bodden Entwicklung einer Nord-Süd-Route die Küste, Boddenküste und Binnenland verbindet Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern - Aufwertung und Weiterentwicklung von Sehenswürdigkeiten, wie Parkanlagen, Gutshäusern, Kirchen etc. Ausbau von Übernachtungsmöglichkeiten und gastronomischen Einrichtungen Themenorientierte Tourismusentwicklung durch Erkennen, Nutzen und Fördern von Alleinstellungsmerkmalen und Schaffen regionaltypischer Angebote und Produkte - - Angebote für den Natur- und Gesundheitstourismus Etablieren von touristischen Meilensteinen im Binnenland mit saisonverlängernden Angeboten (bspw. in Nehringen, Schuenhagen, Franzburg/Richtenberg und Tribsees) Mitmachangebote, Erlebnisangebote und Abenteuerangebote, Rad- und Wanderprodukte, Ausbau von geführten Touren für verschiedene Zielgruppen (z.B. Familien mit Kindern, Best Ager) Vernetztes Anbieten und Vertrieb von Produkten der Region, insbesondere von Produkten aus traditionellen Herstellungsprozessen („Slow Tourism“ in Anlehnung an „Slow Food“ unter Nutzung regionaler Produkte) Qualitätsstandards erhalten und weiterentwickeln Bunte Produkte und kreative Ideen entwickeln, bspw. zum Thema Essen und Kultur Vermarktung und Information - - Vermarktung touristischer Angebote und regionaler Besonderheiten unter konsequenter Nutzung der digitalen Medien (Aufbau einer „digitalen Destination“ zur Abbildung der Customer Journey, den fünf Phasen, die jeder Gast von der Reiseentscheidung über die Durchführung bis zur Bewertung durchläuft), um von allen Optionen dieser Vertriebskanäle zu profitieren (insbesondere für kleinteilige Angebote ländlicher Regionen) Konsequente Kooperation aller Tourismusverbände und –strukturen im Bereich der Vermarktung Verbesserung des Innen- und Außenmarketings (Stichwort Markenbildung) Aufbau von intelligenten Informationsleitsystemen für den Gast vor Ort Fortschreibung einer möglichst einheitlichen Ausschilderung Erschließen neuer touristischer Zielgruppen für die Bereiche Schlösser & Gutshäuser, Kanuwandern, Radfahren, Familienurlaub, Reiten etc. Out of Season – „Meer als eine Saison“ - Erlangen von Saisonverlängerung bis hin zu Ganzjahrestourismus zur Sicherung der Lebensqualität (saisonunabhängige Arbeitsplätze, stabile Daseinsvorsorge) der Einwohner Gemeinsame Schaffung von Angeboten zur Belebung bzw. Aktivierung des außersaisonalen Geschäfts Entwickeln von Strategien für entsprechende In- und Outdoor-Angebote, insbesondere im Bereich Wellness, Gesundheit, Natur, Kultur Intelligente Vernetzung und Kooperation - Gemeinsame Vermarktung touristischer Angebote der Küstenregion, der südlichen Boddenküste, des Recknitztals und des Küstenvorlands Vernetzung touristischer Angebote, regionaler Kultur- und Freizeitangebote und touristischer Meilensteine Vernetzungs- und Mobilitätskonzept („Green Travel“ zwischen touristischen Anbietern als nachhaltige Mobilitätsform; Andockmöglichkeiten zu benachbarten LEADER-Regionen) Vernetzung von Biohöfen, Hofläden und anderen regionalen Erzeugern Kooperation zwischen der Küstenregion und dem Küstenvorland Kommunikation und Kooperation von Tourismus und Naturschutz 61 62 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern (2) Dynamische und zukunftsfähige Wirtschaftsregion Der Strukturschwäche der Region und dem demografischen Ausbluten können letztlich nur durch ein entsprechendes Angebot an Arbeitsplätzen begegnet werden. Dies ist durch Tourismusentwicklung allein nicht zu schaffen. Auch wenn nur längerfristig Erfolge zu erwarten sind, müssen deshalb alle Anstrengungen unternommen werden, um durch geeignete Rahmenbedingungen, die vorhandenen Unternehmen zu stabilisieren und zu stärken und Gründung und Ansiedlung neuer Betriebsstätten zu unterstützen. Auch die Landwirtschaft ist ein sehr wichtiger Arbeitgeber in der Region. Das Entwicklungspotential der Landwirtschaft ist jedoch noch lange nicht erschöpft. Chancen liegen u.a. in einer stärkere Kooperation zwischen Land- und Tourismuswirtschaft, z.B. im Aufbau von gemeinsamen Produktketten und Vermarktungsstrategien, in der steigenden Nachfrage nach Holz als Energieträger und in der Erschließung von nachwachsenden Rohstoffen und weiteren regenerativen Energieträgern als ergänzende Einnahmequellen für die Landwirtschaft. Innerhalb des Handlungsfelds „Dynamische und zukunftsfähige Wirtschaftsregion“ wurden folgende Handlungsfeldziele definiert: Ausbau von Infrastruktur - (Weiter)Entwicklung der Tourismuswirtschaft, da wichtigster Beschäftigungsfaktor Versorgung mit Internet/Breitband ausbauen Freizeitwert erhöhen Innenentwicklung fördern, Leerstand verringern Industrialisierung ländlicher Gewerbegebiete Regionale Produkte – Regionale Vielfalt – Regionale Wertschöpfung - Erschließen neuer Wege für die Erzeugung und Vermarktung von regional und umweltfreundlich erzeugten Produkten aus der Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei Aufbau eines Verbunds aus Unternehmen, welche Produkte mit regionalem Bezug bzw. aus regionalen Ressourcen herstellen, zwecks verstärkter Kooperation Förderung der Veredelung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen Produkterzeugung in Werkstätten (z.B. Upcycling) und Vermarktung dieser Wertschöpfung regionaler Energiekreisläufe durch Energiekonzepte Standortmarketing - Image- und Bekanntheitsgrad erhöhen Förderung einer Branchenvielfalt Schandfleckenbeseitigung ( gemäß „das Auge entscheidet“) Schaffung neuer und Erhalt bestehender Arbeitsplätze geeignete Rahmenbedingungen schaffen, um vorhandene Unternehmen zu stabilisieren und zu stärken und um Gründung und Ansiedlung neuer Betriebsstätten zu unterstützen Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern (3) den DEMOGRAPHISCHEN WANDEL aktiv gestalten Für die Region Nordvorpommern ist der demografische Wandel eine der größten Herausforderungen der kommenden Jahre. Es gilt, Maßnahmen des Gegensteuerns (z.B. Schaffung neuer modifizierter Angebote v.a. im Bereich der Mobilität, bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf) und des Anpassens (z.B. von bestehenden Infrastrukturen und altersgerechtem Wohnen) gleichzeitig zu verfolgen. Der Zuzug älterer Menschen aus Wachstumsregionen kann als Chance genutzt werden. Daneben wird der Schaffung von angepassten Angeboten für Kinder und Jugendliche eine große Bedeutung beigemessen. Frühförderung in allen Bereichen soll helfen, eine Basis für eine lebensbejahende, vielseitige Persönlichkeitsentwicklung zu schaffen. Aktivierung und Integration der Jugendlichen in gesellschaftliche Gremien fördert die soziale Kompetenz sowie das Verständnis und die Wertschätzung der Demokratie. Durch Vernetzung von schulischen Aktivitäten und Unternehmen die Vorbereitung auf Lehre und Beruf fördern. Die soziale Infrastruktur ist für die Lebensqualität in der ländlichen Region ein bedeutender Faktor. Hier spielen insbesondere Einrichtungen der Daseinsvorsorge und der dörflichen Gemeinschaft eine wichtige Rolle. Aber auch Bestrebungen von Gruppen und auch Einzelpersonen vor Ort, die das Gemeinwohl oder die Entwicklung der Region zum Ziel haben, sind ein Unterpfand für eine nachhaltige Regionalentwicklung. Sie bilden eine unglaubliche Vielfalt und bewirken das "lebendige Dorf". Die LAG ist bemüht, solche Gemeinschaften und Initiativen zu wecken und zu unterstützen. Innerhalb des Handlungsfelds „den DEMOGRAPHISCHEN WANDEL aktiv gestalten“ wurden folgende Handlungsfeldziele definiert: In Würde auf dem Dorf altern - Netzwerke unterstützen zur generationsübergreifenden Zusammenarbeit Unterstützung / Schaffen von Mehrgenerationshäusern leerstehende alte Gebäude mit neuen Funktionen reaktivieren, dient auch der Schandfleckbeseitigung Förderung der Selbstbestimmung Fähigkeiten der Senioren zunutze machen, als Ehrenamt und Zuverdienst „Lebendige Dörfer“ – Erhalt bzw. Stärkung der ländlichen Lebensqualität - Förderung dörflicher Dienstleistungen - Stärken des ehrenamtlichen Engagements Multifunktionale Einrichtungen zur dörflichen Nahversorgungseinrichtungen, auch Dorfgemeinschaftshäuser und Dorfmittelpunkte Nischeninitiativen zur Nahversorgungseinrichtungen unterstützen, einen Raum geben Anpassung an dörfliche Entwicklungsprozesse z.B. bedarfsgerechte Mobilität, Infrastruktur an sinkende Bewohneranzahl anpassen Förderung von Dorfkollektiven Förderung einer flächendeckenden Mobilitätsversorgung unter Einsatz moderner und kollektiver Mobilitätsformen E-Mobilität als Ergänzung, Chance fürs Dorfleben Weiterentwicklung des ÖPNV durch neue Organisationsformen Unterstützung von Bürgerbussen, Organisation ehrenamtlicher Fahrern 63 64 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern - Natur und andere Erholungsgebiete für Dorfbewohner (Jung und Alt) erlebbar machen, zusätzlich touristischen Nutzen schaffen Ortsbilder und Naturraum erhalten und entwickeln Kooperationen und Netzwerke - Patenschaften zwischen den Zielgruppe Wissenstransfer zw. Vereinen, Senioren, Jugendlichen Tauschbörsen auf dem Dorf entwickeln, biete Wissen für Fahrdienst int. Erfahrungsaustausch mit EU-Ausland zum Thema Demographischer Wandel Unterstützung von gemeinnützigen Einrichtungen mobiles Dienstleistungsnetzwerk, Jobs / Grundlagen schaffen Netzwerk / Unternehmerverband, Zusammenarbeit mit den Kammern Kooperationsprojekte zw. Gemeinden, kommunale Zusammenarbeit Modellregion initiieren, Familienpartnerschaften anstreben Unterstützung von Freizeiteinrichtungen im dörflichen Gesamtkontext (4) Kultur, Gemeinschaft und regionale Identität Regionale Identität über eine gelebte Kultur fördert ein Heimatgefühl und somit die Lebensqualität in der Region. Die Künstler und Kreativen sind ein Bestandteil der Attraktivität der Region. Die Region Nordvorpommern ist zum einen lohnenswerter Lebensmittelpunkt für Künstler, zum anderen bilden Kunst, Künstler und Kultur einzigartige touristische Meilensteine. Diese gilt es zu erhalten, auszubauen und zu vernetzten um alle (Einzel)Potentiale voll zu erschließen. Innerhalb des Handlungsfelds „Kultur, Gemeinschaft und regionale Identität“ wurden folgende Handlungsfeldziele definiert: - Ausbau des vielfältigen Kulturangebots Stärkung und Förderung von Kunst, Kultur und Bildung im ländlichen Raum in Kombination mit vorhandenen Strukturen Stärkung von Netzwerkarbeit und Öffentlichkeitsarbeit bei Kulturinitiativen Ausbau eines Kultur- und Nischentourismus Stärkung des Gemeinwesens durch Kunst, Kultur und Bildung Stärkung der Erreichbarkeit von Kunst, Kultur und Bildung Identitätsstiftung durch Kunst, Kultur und Bildung sowie Ehrenamt Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern (5) Denk Mal Zukunft Die einzigartige, über Jahrhunderte gewachsene historische Kulturlandschaft der Region Nordvorpommern stellt einen Reichtum dar, dessen regionalwirtschaftliches Entwicklungspotential erst in Anfängen genutzt wird. Die Vielfalt an einzelnen Objekten umfasst sowohl Kirchen, Guts- und Parkanlagen, Kloster- und Pfarrgärten als auch städtische Gartenanlagen und Friedhöfe sowie Bauern- und Privatgärten. In der Region Nordvorpommern befinden sich viele der denkmalgeschützten und kulturhistorisch bedeutsamen Objekten in einem nicht vorzeigbaren Zustand. Die Nutzung und Inwertsetzung dieser Objekte soll den ländlichen Raum beleben. Für die Region Nordvorpommern wurden innerhalb eines IREK fünf Kern- und elf Nebenobjekte für einen Gartenkulturpfad mit dem Namen „Recknitz-Barthe“ ausgewählt, die als sogenannte Sonnen fungieren sollen, um die sich weitere „gärtnerische“ Monde entwickeln können. Die Förderung über das IREK und über den Leaderansatz sollen in Nordvorpommern so koordiniert werden, dass ein über die Region hinaus strahlendes Produkt Gartenkulturpfad Recknitz-Barthe entstehen kann. Die regionale Partnerschaft hat diese Thematik zu einem Leitprojekt der LAG erhoben. Innerhalb des Handlungsfelds „Denk Mal Zukunft“ wurden folgende Handlungsfeldziele definiert: Nutzung mit Perspektive und Nachhaltigkeit - Erlebbarmachen von Brauchtum und Geschichte (Denkmäler erzählen Geschichte) Entwicklungsperspektiven für kleinere Ortschaften abseits der touristischen Hauptachsen aus ihrer eigenen Geschichte heraus Bildungsanspruch (Jugend- und Erwachsenenbildung, Denkmal als Anschauungsobjekt, Denkmal als Bildungsstätte) Identitätsstiftung Zusatznutzen für das Umfeld / Gemeinwesen Lobbyarbeit zur Erhöhung der Akzeptanz Erhalt / Sanierung des kulturellen Erbes - Erhalt / Sanierung von Denkmalen, Gartendenkmalen (Parkanlagen) und Denkmalensemble Erhalt durch dauerhafte und nachhaltige Nutzung Zerfall durch Nutzung stoppen Erhalt VOR Neubau Zersiedlung verhindern, Ensemble erhalten Denkmal in Kontext mit Ensemble & Kulturlandschaft Vernetzung - Vernetzung von Denkmalkategorien Routenbildung – Vernetzung der Denkmalorte (Denkmäler verweisen auf andere Denkmäler) Verzahnung mit anderen Bereichen (z.B. Tourismus oder Wirtschaft – touristische oder wirtschaftliche Nutzung) 65 66 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern 4.2.2 Gewichtung der Handlungsfelder hinsichtlich der erwarteten Beiträge zur Erreichung des jeweiligen Ziels Zur Erreichung des Entwicklungsziels 1 „Regionales Verständnis und gemeinsame regionale Identität stärken“ sollen Projekte aus allen 5 Handlungsfeldern beitragen. Mit den in den Handlungsfeldern benannten Handlungsfeldzielen kann die Erreichung dieses Entwicklungsziels gewährleistet werden. Zur Erreichung des Entwicklungsziels 2 „Den Tourismus als wichtigsten Wertschöpfungs- und Beschäftigungsfaktor der Region unter Nutzung gegebener örtlicher und marktspezifischer Potenziale weiter entwickeln und stärken“ sollen gezielt Projekte aus dem Handlungsfeld „Netz(werk) nachhaltiger Tourismus“ gefördert werden. Zur Erreichung des Ziels wurde das Handlungsfeld „Netz(werk) nachhaltiger Tourismus“ mit 24% des Gesamtbudgets der LAG Nordvorpommern ausgestattet. Zur Erreichung des Entwicklungsziels 3 „Die regionale Wirtschaft und Landwirtschaft durch Verbesserung der Wertschöpfung und des Arbeitsplatzangebots stärken und entwickeln“ wurde das Handlungsfeld „Dynamische und zukunftsfähige Wirtschaftsregion“ eingerichtet und mit 18% des Gesamtbudgets belegt. Zur Erreichung des Entwicklungsziels 4 „Die Qualität der Wohnstandorte und damit verbunden der Daseinsvorsorge und der Mobilität sichern und verbessern“ sollen gezielt Projekte aus den Handlungsfeldern „den DEMOGRAPHISCHEN WANDEL aktiv gestalten“ und „Kultur, Gemeinschaft und regionale Identität“ gefördert werden. Beide Handlungsfelder wurden gemäß bottom-up-Ansatz mit jeweils 16% des Gesamtbudgets der LAG Nordvorpommern ausgestattet. Zur Erreichung des Entwicklungsziels 5 „Die Vernetzung regionaler Akteure und regionaler Angebote verbessern“ sollen Projekte aus allen 5 Handlungsfeldern beitragen. Mit den in den Handlungsfeldern benannten Handlungsfeldzielen kann die Erreichung dieses Entwicklungsziels gewährleistet werden. Zur Erreichung des Entwicklungsziels 6 „Den Naturraum mit seinen Besonderheiten und das kulturelle Erbe wertschätzen und entwickeln“ wurden die Handlungsfelder „Netz(werk) nachhaltiger Tourismus“, „den DEMOGRAPHISCHEN WANDEL aktiv gestalten“ und vor allem „Denk Mal Zukunft“ eingerichtet. Zur Erreichung des Ziels wurde das Handlungsfeld „Denk Mal Zukunft“ mit 15% des Gesamtbudgets der LAG Nordvorpommern ausgestattet. Zur Erreichung des Entwicklungsziels 7 „Kooperationen der Infrastruktur- und Angebotsentwicklung zwischen der Küste und dem Binnenland stärken“ sollen gezielt Projekte aus dem Handlungsfeld „Netz(werk) nachhaltiger Tourismus“ gefördert werden. Zur Erreichung des Ziels wurde das Handlungsfeld „Netz(werk) nachhaltiger Tourismus“ mit 24% des Gesamtbudgets der LAG Nordvorpommern ausgestattet 4.2.3 Kohärenz der Handlungsfelder mit den Prioritäten gemäß der VO (EU) Nr. 1305/2013 1) Förderung von Wissenstransfer und Innovation in der Land- und Forstwirtschaft und den ländlichen Gebieten In den Handlungsfeldern 1 (Netz(werk) nachhaltiger Tourismus) und 2 (Dynamische und zukunftsfähige Wirtschaftsregion) sollen unter anderem innovative Ansätze verfolgt werden, um den ländlichen Raum zu entwickeln. Aufgrund der starken touristischen Ausrichtung der Region Nordvorpommern, vor allem FischlandDarß-Zingst, wird mit der Strategie die Vernetzung von Tourismusräumen und dem ländlichen Raum angestrebt, die durch Wissenstransfer und Innovation eine breite Basis der Bevölkerung und der wirtschaftlichen Akteure erreichen soll. 2) Verbesserung der Lebensfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe und der Wettbewerbsfähigkeit aller Arten von Landwirtschaft in allen Regionen und Förderung innovativer landwirtschaftlicher Techniken und der nachhaltigen Waldbewirtschaftung Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Für diese Priorität besteht Kohärenz zu Handlungsfeld 1 und Handlungsfeld 2. Mit der nachhaltigen Ausrichtung des Tourismus soll vor allem auch die Land- und Forstwirtschaft unterstützt und gestärkt werden. Dies betrifft sowohl die Bewirtschaftung als auch die Entwicklung von regionalen Produkten und entsprechenden Vermarktungsstrategien. 3) Förderung einer Organisation der Nahrungsmittelkette, einschließlich der Verarbeitung und Vermarktung von Agrarerzeugnissen, des Tierschutzes und des Risikomanagements in der Landwirtschaft Hier liegt ähnlich wie zu Priorität 2 Kohärenz zu den Handlungsfeldern 1 und 2 durch die Schaffung neuer Vermarktungsstrukturen in der Landwirtschaft und Vernetzung mit den Tourismusräumen. 4) Wiederherstellung, Erhaltung und Verbesserung der mit der Land- und Forstwirtschaft verbundenen Ökosysteme Kohärenz zu Handlungsfeld 2 und den Querschnittszielen 4 (Nachhaltige Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen, Natur- und Klimaschutz) und 5 (Nachhaltige Entwicklung - zukunftsfähig Wirtschaften). 5) Förderung der Ressourceneffizienz und Unterstützung des Agrar-, Nahrungsmittel- und Forstsektors beim Übergang zu einer kohlenstoffarmen und klimaresistenten Wirtschaft Mit dem Querschnittsziel 4 werden vor allem auch in Handlungsfeld 2 die Entwicklung nachhaltiger Strukturen und Ressourceneffizienz gefördert und somit eine Kohärenz zu der Priorität 5 hergestellt. 6) Förderung der sozialen Inklusion, der Armutsbekämpfung und der wirtschaftlichen Entwicklung in ländlichen Gebieten Zu dieser Priorität lassen sich Kohärenzen in allen Handlungsfeldern herstellen, da sowohl die wirtschaftliche Entwicklung bzw. regionale Wertschöpfung in der LEADER-Region Nordvorpommern als auch die Vernetzung von Daseinsvorsorge, Bildung, kultureller Vielfalt, Denkmal- und Klimaschutz in den Handlungsfeldern verankert sind. 4.2.4 Kohärenz der Handlungsfelder zu den Maßnahmen des EPLR M-V 2014 bis 2020 Verstärkung / Unterstützung von Maßnahmen des EPLR M-V 2014 bis 2020 und / oder Ergänzung der Maßnahmen des EPLR M-V 2014 bis 2020 Gemäß EPLR M-V 2014 bis 2020 wird vor allem Kohärenz zur ELER Priorität 6 (Förderung der sozialen Inklusion, der Armutsbekämpfung und der wirtschaftlichen Entwicklung in ländlichen Gebieten) in der Strategie bzw. den Handlungsfeldern der LEADER-Region Nordvorpommern verankert. Hier werden vor allem die genannten Schwerpunktbereiche 6a (Erleichterung der Diversifizierung, Gründung und Entwicklung von kleinen Unternehmen und Schaffung von Arbeitsplätzen) und 6b (Förderung der lokalen Entwicklung in ländlichen Gebieten) berücksichtigt, die durch Art. 19 (Entwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe und sonstiger Unternehmen) und Art 20 (Basisdienstleistungen und Dorferneuerung in ländlichen Gebieten) gefördert werden. In Anlehnung an den EPLR M-V auf die Querschnittsziele Innovation, Umweltschutz und Klimawandel wird die Kohärenz der Handlungsfelder zu den Maßnahmen nachfolgend dargestellt: Innovation Art. 14 - Förderung des Wissenstransfers und Informationsmaßnahmen (Handlungsfelder 1 bis 4) Art. 15 - Förderung von Beratungs-, Betriebsführungs- und Vertretungsdiensten (Handlungsfelder 1 bis 3) Art. 17 - Investitionen in materielle Vermögenswerte (Handlungsfelder 1 bis 5) Art. 20 - Basisdienstleistungen und Dorferneuerung in ländlichen Gebieten (Handlungsfelder 1 bis 5) Art. 35 - Zusammenarbeit (Handlungsfelder 1 bis 5) Art. 42-45 - LEADER (Handlungsfeld 1 bis 5) 67 68 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Umweltschutz Art. 14 - Förderung des Wissenstransfers und Informationsmaßnahmen (Handlungsfeld 1 und 3) Art. 15 - Förderung von Beratungs-, Betriebsführungs- und Vertretungsdiensten (Handlungsfeld 1) Art. 28 - Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (Handlungsfelder 1 bis 3) Art. 29 - Ökologischer Landbau (Handlungsfeld 2) Art. 35 - Zusammenarbeit (Handlungsfeld 1 bis 5) Art. 42-45 - LEADER (Handlungsfeld 1 bis 5) Klimaschutz Entsprechend des Querschnittszieles 4 der Strategie der Region Nordvorpommern ist Natur- und Klimaschutz aufgrund der besonderen Naturräume von großer Bedeutung. Art. 14 - Förderung des Wissenstransfers und Informationsmaßnahmen (Handlungsfeld 1 bis 3) Art. 15 - Förderung von Beratungs-, Betriebsführungs- und Vertretungsdiensten (Handlungsfelder 1 bis 3) Art. 28 - Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (Handlungsfelder 1 bis 4) Art. 35 - Zusammenarbeit (Handlungsfelder 1 bis 5) Art. 42-45 - LEADER (Handlungsfeld 1 bis 4) Verstärkung / Unterstützung von Maßnahmen des EPLR M-V 2014 bis 2020 Mit den in der Strategie verankerten Handlungsfeldern, vor allem 1, 2 und 3, wird die Vernetzung von Tourismusgebieten mit den ländlichen Nebenräumen angestrebt, um regionale Wertschöpfungseffekte zu erzielen. Dies trifft auf die Teilmaßnahmen des EPLR M-V 7.2, 7.4, 7.6 und 19.3 zu. Gerade die Vernetzung des Wirtschaftsbereichs Tourismus mit der nachhaltigen Entwicklung ländlicher Gebiete mit der Berücksichtigung von Themenfeldern Erneuerbare Energien und Mobilität stellt eine große Herausforderung dar, die mit der Strategie für die Region Nordvorpommern in der Förderperiode angenommen werden soll. Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern 4.2.5 tabellarische Darstellung von ein bis drei Leitprojekten je Handlungsfeld, deren Umsetzung im Rahmen der SLE vorgesehen ist und die geeignet sind, die Wirkungen des jeweiligen Handlungsfeldes zu verdeutlichen Bis zum 17.01.2015 zum 2. Öffentlichen Workshop in Dierhagen wurden 61 Projektideen eingereicht und auf dem „Marktplatz der Ideen“ der LAG präsentiert, die eine riesige Bandbreite von Ideen und Ansätzen widerspiegeln. Ein Projektfragebogen erläutert die Inhalte, Ziele, Perspektiven und Finanzierungsdaten. Bei der Sortierung nach Handlungsfeldern wird eine Schwerpunktsetzung auf touristische Angebote und auf den Bereich Kultur, Freizeit und Gemeinschaft deutlich. Alle zukünftigen Mitglieder der LAG bzw. des Vereins gaben für die eingereichten Projekte ihre Bewertung anhand eines vorher veröffentlichten Kriterienbogens ab. Gemäß bottom-up- Ansatz hat so die LAG „ihre“ Leitprojekte für die Strategie ausgewählt, die geeignet sind, die Wirkungen des jeweiligen Handlungsfeldes zu verdeutlichen. Nachfolgend sind die Leitprojekte für die 5 Handlungsfelder tabellarisch aufgelistet sowie die Projektpaten benannt. Die Leitprojekte im Handlungsfeld „Netz(werk) nachhaltiger Tourismus“ werden unter das Leitthema „Touristisches Erlebnis und intelligente Vernetzung“ gestellt. Diese beiden Ansätze bilden wichtige Handlungsbedarfe innerhalb des Handlungsfelds ab. Alle 3 von der LAG ausgewählten Leitprojekte greifen regionale Besonderheiten und Alleinstellungsmerkmale auf und verdeutlichen eindrucksvoll das Handlungsfeld und die Ziele, die die LAG entwickelt hat. Das Leitprojekt „Markenbildung und Entwicklung der Tourismusdestination Vogelpark-Region Recknitztal“ will die Vermarktungsgemeinschaft regionaler Anbieter mit Hilfe eines touristischen Informationsleitsystems (Karten, Schilder, Flyer, Web) stärken, und bedient damit sowohl die Handlungsfeldziele „Vermarktung und Information“ und „Intelligente Vernetzung und Kooperation“ als auch die „Themenorientierte Tourismusentwicklung“. Das Leitprojekt „Schaffung familienfreundlicher Angebote im Vogelpark Marlow“ hat zum Ziel den Vogelpark Marlow noch mehr zu einem überregionalen Angebot im Küstenvor- bzw. Binnenland zu entwickeln, welches auf die vielen kleineren Angebote ausstrahlt und diese mehr in den Fokus der Gäste rückt. Das Gesamtvorhaben Vogelpark Marlow im direkten Zusammenhang mit der Vogelparkregion Recknitztal hat das Potenzial eine ganze Region touristisch weiterzuentwickeln und ist angetan überregional ein Alleinstellungsmerkmal darzustellen. Das begonnene Konzept der Schaffung familienfreundlicher Angebote im Vogelpark Marlow soll Abb. 27: Pelikane in der Tiershow im weitergeführt werden. Dazu soll ein Wasserspielpfad entstehen, Vogelpark Marlow der das Zusammenspielen von Jung und Alt fördert und gleichzeitig Quelle: Vogelpark Marlow gGmbH Wissenswertes über den Küsten- und Hochwasserschutz spielerisch vermitteln. Ein Erlebnispfad ausgehend von der Lorivoliere soll bis zu einem Rutschenturm führen der gleichzeitig einen erhöhten Einblick in das Gehege der Lemuren ermöglichen. Ein weiterer Teilbereich soll die Motorik von Kleinkindern fördern und Familien mit Kleinkindern die Möglichkeit zum Verweilen in einer freundlichen Umgebung bieten. Mit diesen Inhalten kann das Projekt alle Handlungsfeldziele im Handlungsfeld „Netz(werk) nachhaltiger Tourismus“ umfänglich bedienen. Das Leitprojekt „Gartenroute – Gartenkulturpfad“ möchte unter seinem Dach die wertvollen Objekte der Gartenkultur im Küstenvorland miteinander verknüpfen und gemeinsam vermarkten. So können touristische Meilensteine im Binnenland etabliert, eine Themenstraße entwickelt und neue touristische Zielgruppen erschlossen werden. Damit bedient der „Gartenkulturpfad“ besonders die Handlungsfeldziele „Wege für alle“, „Themenorientierte Tourismusentwicklung … durch Nutzen von Alleinstellungsmerkmalen“ und „Intelligente Vernetzung und Kooperation“. 69 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern 70 Handlungsfeld "Netz(werk) nachhaltiger Tourismus" Leitthema: touristisches Erlebnis und intelligente Vernetzung Projektidee Markenbildung und Entwicklung der Tourismusdestination Vogelparkregion Recknitztal als Stärkung der Vermarktungsgemeinschaft regionaler Anbieter mit Hilfe eines touristischen Informationsleitsystems Schaffung familienfreundlicher Angebote im Vogelpark Marlow Gartenroute - Gartenkulturpfad Antragsteller Tourismusverein Vogelparkregion Recknitztal e.V. Vogelpark Marlow gGmbH Verein LAG Nordvorpommern Paten Zuordnung Zuordnung Grad der zu einem Ziel zu einem Erfüllung / zu Zielen Handlungsfe der SLE ld der SLE "Netz(werk) 82% 77% EZ 1/2/5 EZ 1/2/5 nachhaltiger Tourismus" "Netz(werk) nachhaltiger Tourismus" 71% EZ 1/5/6/7 "Netz(werk) nachhaltiger Tourismus" Kurzbeschreibung Projektinhalt / -wirkung Höhe der Gesamtkosten vorgesehenen (soweit bereits Mitfinanzierung bekannt) aus dem LAGBudget Produktion und Aufstellung von Schildern mit einer Karte der Vogelparkregion Recknitztal und seinen touristischen Anbietern an den strategisch wichtigen Einfallstoren in die Region (öffentliche Plätze, Parkplätze etc. in Gemeinden, an Bundes- und Landesstraßen), in der Region selbst (an markanten öffentlichen Plätzen) sowie direkt bei den touristischen Anbietern der Region, begleitende Vermarktung dieser Form der Gästeführung mit Hilfe einer faltbaren Karte (inkl. Detailinfos zu den Anbietern und deren Angeboten) zum Mitnehmen für den Gast bzw. anderer geeigneter Maßnahmen (Flyer, Web) 100.000,00 € 84.000,00 € Es sollen weitere familienfreundlicher Angebote im Vogelpark Marlow geschaffen werden. Speziell sollen drei sehr unterschiedliche Spielbereiche entstehen die auch von unterschiedlichen Altersgruppen genutzt werden können, vom Kleinkinderspielbereich über einen Wasserspielbereich bis hin zu einem Erlebnispfad für kleine und große, jüngere und ältere Gäste. 264.000,00 € 198.750,00 € Das Küstenvorland birgt wertvolle Objekte der Gartenkultur, wie Schlossund Gutsparks, Bürgerparks, Kurparks und Klosergärten, die für Besucher in Wert gesetzt und unter dem Dach des Gartenkulturpfads "Recknitz-Barthe" präsentiert werden sollen. Diese "Gartenperlen" werden verknüpft und gemeinsam vermarktet. Geschichte lebendig werden lassen ist hier das Motto! noch nicht abschließend beziffert Tabelle 9: Leitprojekte im Handlungsfeld „Netz(werk) nachhaltiger Tourismus Die Leitprojekte im Handlungsfeld „Dynamische und zukunftsfähige Wirtschaftsregion“ werden unter das Leitthema „Regionale Produkte – regionale Vielfalt – Regionale Wirtschaftskette“ gestellt. Dieser Ansatz bildet einen wichtigen Handlungsbedarf innerhalb des Handlungsfelds ab. Alle 3 von der LAG ausgewählten Leitprojekte wollen neue Wege für die Erzeugung, Veredlung und Vermarktung regionaler Produkte erschließen, haben bereits im Vorfeld Kooperationen mit anderen regionalen Unternehmen aufgebaut und verdeutlichen eindrucksvoll das Handlungsfeld und die Ziele, die die LAG hier entwickelt hat. Besonderen Augenmerk hat die LAG bei ihrer Wahl der Leitprojekte auf die Sicherung und die Schaffung von Arbeitsplätzen gelegt. Allein bei diesen 3 Projekten sollen (bei Umsetzung) über 10 Arbeitsplätze geschaffen werden. Das Leitprojekt „Freilichtmuseum Klockenhagen – Wiederaufbau Backhaus Petersberg“ will neben dem eigentlichen Aufbau des historischen Backhauses, und damit Bewahrung des kulturellen Erbes, das traditionellen Backhandwerks im Sinne des Mottos des Freilichtmuseums „Historie, Bewahren, Spielen, Entdecken, Klettern, Erleben“ anschaulich vermitteln. Zudem kann so für die örtliche Bevölkerung ein zusätzliches Shop-Angebot vorgehalten werden. Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern 71 Das Leitprojekt „Wiederherstellung der historischen Orangerie zur Nutzung historischer Angebote“ hat 3 Säulen. Es soll ein Kräuter- und Staudengarten hergestellt werden, in dem regionale Kräuter und Gemüseerzeugnisse kultiviert, und für die bereits bestehende Produktkette „Gesunde Vollverpflegung in Kindertagesstätten und Schulen“ verarbeitet, aber auch direkt an Einwohner und Besucher vermarktet werden. Als 2. Säule des Projekts wird ein Lehr- und Schaugarten als „Mitmachprojekt“ im Mehrgenerationenmodell als Freizeit-, Tourismus-, Bildungs- sowie Versorgungsangebot angelegt. Vervollständigt wird das Projekt durch die Sanierung des alten Gewächshauses zum „Orangerie-Café“. Hier soll neben dem Cafébetrieb, Informationen zur Geschichte des Standorts und bspw. zur historischen Gartenroute vermittelt werden, aber auch Fahrradverleih angeboten werden. Das Leitprojekt „Landgut Nisdorf – Kleine Rast Nisdorf“ hat sich zum Ziel gesetzt auf dem Bodendenkmal Gutsanlage Nisdorf ein 2-geschossiges Gebäude in ökologischer Holzbauweise zu errichten, in dem Radler-Herbergen, ein Café, ein Hofladen und die BIO-Kaffeerösterei angeboten werden. Ergänzt wird das Angebot durch Radler-Kojen in Schäferwagen, einen Reparatur-Stützpunkt für Fahrräder, eine E-Bike-Ladestation. Wichtige Säule des Projekts ist auch die Produktionserweiterung der Rösterei von Kaffee, Kakao und einheimischer Lupine, die Verarbeitung und Produktentwicklung mit den Schätzen des Gutsgartens (frisches Handobst, Fruchtaufstriche, Kräutertees, Schmalz und Leberwurst) und natürlich die Vermarktung der Bio-Produkte über Hofladen und Café. Handlungsfeld "Dynamische und zukunftsfähige Wirtschaftsregion " Leitthema: Regionale Produkte - regionale Vielfalt - Regionale Wirtschaftskette Projektidee Antragsteller Freilichtmuseum Klockenhagen Wiederaufbau Backhaus Petersberg Stadt RibnitzDamgarten/ Museumsverein Klockenhagen e.V. Wiederherstellung der historische Orangerie zur Nutzung touristischer Angebote Gemeinde Kramerhof Paten Zuordnung Zuordnung zu Grad der zu einem Ziel einem Erfüllung / zu Zielen Handlungsfeld der SLE der SLE 83% 80% EZ 1/3/4/6 Es ist geplant, das bereits 1973/74 in Petersberg aufgemessene, demontierte und in Einzelteilen nach Klockenhagen transportierte "Dynamische und Backhaus im Rahmen der Erweiterung der Gesamtanlage des Freilichtmuseums wieder aufzubauen. Hier soll anschaulich mehr zum zukunftsfähige Wirtschaftsregion" traditionellen Bäckerhandwerk vermittelt werden. Auch mit Blick sowohl den musealen Belangen gerecht zu werden als auch der örtlichen Bevölkerung ein Shop-Angebot für den täglichen Bedarf vorzuhalten. 125.000,00 € 95.000,00 € EZ 1/3/4/6 1. Herstellen eines Kräuter -und Staudengarten; Kultivierung regionaler Kräuter-und Gemüseerzeugnisse, Vorbereitung, Herstellung, Verarbeitung dieser, für die Produktkette "Gesunde Vollverpflegung in Kindertagesstätten und Schulen", Direktvermarktung der Produkte an "Dynamische und den Besucher, 2. Lehr -und Schaugarten; Der Garten im zukunftsfähige Mehrgenerationenmodell als Freizeit- Torismus- und Bildungs- sowie Wirtschaftsregion" Versorgungsangebot, 3. Orangeriecafe; das Cafe lädt zum Verweilen ein und hält Informationen zur Geschichte des Standortes bereit, Besucherinformationen für die historische Gartenroute und weitere touristische Angebote, sowie einen Fahrradverleih vor. 680.000,00 € 516.800,00 € 650.000,00 € 200.000,00 € "Dynamische und Landgut Nisdorf - Kleine Rast Nisdorf LandDelikat 75% Kurzbeschreibung Projektinhalt / -wirkung Höhe der Gesamtkosten vorgesehenen (soweit bereits Mitfinanzierung bekannt) aus dem LAGBudget EZ 2/3/4/5 zukunftsfähige Wirtschaftsregion" Tabelle 10: Leitprojekte im Handlungsfeld „Dynamische und zukunftsfähige Wirtschaftsregion“ Ausbau des Landgut Nisdorf - mit Bett & Bikes, Café, Hofladen, Bio Rösterei, Touristeninfomartion und Toiletten - Beherbergung, Gastronomie, Produktion, Produktentwicklung, nachhaltiger Tourismus 72 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Die Leitprojekte im Handlungsfeld „den DEMOGRAPHISCHEN WANDEL aktiv gestalten“ werden unter das Leitthema „Lebensqualität gestalten – Miteinander und Füreinander“ gestellt. Dieser Ansatz fasst die definierten Handlungsfeldziele „In Würde auf dem Dorf altern“, „Lebendige Dörfer – Erhalt bzw. Stärkung der ländlichen Lebensqualität“ und „Kooperationen und Netzwerke“ prägnant zusammen. Alle 3 von der LAG ausgewählten Leitprojekte verbessern durch unterschiedliche Ansätze die Lebensqualität in der ländlichen Region, nutzen die vor Ort bestehenden Potentiale aus Infrastruktur und Akteuren und verdeutlichen eindrucksvoll das Handlungsfeld und die Ziele, die die LAG hier entwickelt hat. Das Leitprojekt „Zentrales Dorfbegegnungszentrum im Ortsteil Steinhagen der Gemeinde Steinhagen als Antwort auf den demographischen Wandel in der Gesellschaft“ will durch die Errichtung eines Dorfbegegnungszentrums mit multifunktionalem Charakter Dienstleistungsangebote mit fixem und variablem Charakter etablieren. Möglich sind ein mobiler Friseur, Blumenladen, Backstube mit angeschlossenem Kaffee, mobiler und ambulanter Handel, Pflegedienstbüro. Zudem kann das Zentrum als Kultur- und Begegnungsstätte für Vereine, Jugend, Familien, Senioren, generationenübergreifend genutzt werden, mit Bildungsangeboten, wie Seniorenakademie, Kindertheater, Lesungen, zur Stärkung der Vernetzung innerhalb der dörflichen Gemeinde. Das Leitprojekt „Neubau Grundschule mit Gemeinschaftseinrichtungen und Jugendwanderquartier in Dettmannsdorf-Kölzow“ möchte mit dem neuartigen Schulcampus programmatisch neue Wege gehen, die auch für andere Regionen beispielhaft sein können. Die Evangelische Schule Dettmannsdorf wird mit dem Neubau einer Grundschule und von Gemeinschaftseinrichtungen wie Bibliothek, Mehrzweckraum, Cafeteria, Lehrküche, Kunst-, Musik- und Werkraum erweitert. Mit den Gemeinschaftseinrichtungen wird ein aktiver Austausch zwischen den Generationen sowie innnerhalb der Region gefördert und das Gemeinwesen gestärkt. Mit dem Jugendwanderquartier für kleines Geld sollen junge Leute für die Region begeistert und die touristischen Angebote der Vogelparkregion ergänzt werden. Die Behindertengerechte Gestaltung des gesamten Projektes ist selbstverständlich. Das seit langem angestrebte Projekt der Gründung einer Seniorenakademie in Trägerschaft des Schulfördervereins kann umgesetzt werden. Dadurch wir eine Erweiterung der Bildungs- und Freizeitangebote in der Region für eine Vielzahl von Bürgern, die auch altersübergreifend arbeiten, erreicht. Das Leitprojekt „Freianlagen Kirche Wustrow – barrierefreier Zugang/Kirchenumfeld“ verfolgt das Ziel die Kirche als Veranstaltungsort für alle Besuchergruppen zu eröffnen, insbesondere für auf Grund ihres Alters oder einer Behinderung mobilitätseingeschränkte Personen. Diesen soll es ermöglicht werden, über eine Rampe und den ebenen, brückenartig gestalteten Zugang am Turm die Kirche auch ohne fremde Hilfe selbständig zu erreichen. Die Topographie des Kirchengrundstückes und die denkmalpflegerischen Belange machen eine sensible und hochwertige Gestaltung und damit eine hohe Investition für die barrierefreie Erschließung der Kirche erforderlich. Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern 73 Handlungsfeld "den DEMOGRAPHISCHEN WANDEL aktiv gestalten" Leitthema: Lebensqualität gestalten - Miteinander und Füreinander Projektidee Zentrales Dorfbegegnungszentrum im Ortsteil Steinhagen der Gemeinde Steinhagen als Antwort auf den demographischen Wandel in der Gesellschaft Neubau Grundschule mit Gemeinsschaftseinrichtungen und Jugendwanderquartier - DettmannsdorfKölzow Freianlagen Kirche Wustrow Barrierefreier Zugang / Kirchumfeld Antragsteller Gemeinde Steinhagen Schulförderverein Dettmannsdorf e.V. Ev.-Luth. Kirchengemeinde Wustrow Paten Zuordnung Zuordnung zu Grad der zu einem Ziel einem Erfüllung / zu Zielen Handlungsfeld der SLE der SLE 82% 80% Kurzbeschreibung Projektinhalt / -wirkung Höhe der Gesamtkosten vorgesehenen (soweit bereits Mitfinanzierung bekannt) aus dem LAGBudget EZ 4/5 Errichtung eines Dorfbegegnungszentrums mit multifunktionellem Charakter, Etablierung von Dienstleistungsangeboten mit fixem und variablen Charakter zur Befriedigung der Grundbedürfnisstrukturen ( Mobiler Friseur, Blumenladen, Backstube mit angeschlossenem Kaffee, „den mobiler ambulanter Handel, Pflegedienstbüro etc. ) Steigerung der DEMOGRAPHISCHEN Lebensqualität im Dorf generationsübergreifend ( Jugend, Junge Familien und auch 60+), trotz der sinkenden Mobilität, Schaffung einer WANDEL aktiv Kultur und Begegnungsstätte für Jung und Alt zur Stärkung der gestalten“ Vernetzung innerhalb der dörflichen Gemeinde und Nutzung als Stätte für Festveranstaltungen und Feiern, Ort der Bildung und Weiterbildung ( Seniorenakademie, Kindertheater, Lesungen ), Etablierung einer Stätte für Vereinsleben und Jugendclub 449.000,00 € 377.160,00 € EZ 2/4 Die Evangelische Schule Dettmannsdorf wird mit dem Neubau einer Grundschule und Gemeinschaftseinrichtungen wie Bibliothek, Mehrzweckraum, Cafeteria, Lehrküche, Kunst-, Musik- und Werkraum erweitert. Die Gemeinschaftseinrichtungen sollen den Bewohnern der Region zur Nutzung zur Verfügung gestellt und in der Ferienzeit als Jugendwanderquartier umgewidmet werden. Dadurch kann der einmal „den DEMOGRAPHISCHEN geschaffene Raum von drei unterschiedlichen Nutzergruppen Gewinn bringend gebraucht werden, denn es entsteht ein positiver WANDEL aktiv Synergieeffekt zwischen den einzelnen Komponenten. Ziel ist es, das gestalten“ Bildungsangebot des Dorfes und der Region attraktiv und nachhaltig auszubauen. Weiterhin soll der regionale und überregionale Austausch gefördert, Identität gestiftet und das Gemeinwesen gestärkt werden. Wir wollen mit dem neuartigen Schulcampus programmatisch neue Wege gehen, die auch für andere Regionen beispielhaft sein können. 2.092.000,00 € 400.000,00 € EZ 2/4 Herstellung eines barrierefreien Zugangs zur Kirche, Schaffung eines befahrbaren Rundweges um die Kirche mit Zufahrt von Osten, Sanierung der vorhandenen Treppenanlagen mit Verbesserung der DEMOGRAPHISCHEN Oberflächen-beschaffenheit der Auftritte, Neugestaltung der WANDEL aktiv Hauptzuwegung von Norden, Herstellung Außenbeleuchtung auf der gestalten“ Südseite, Sanierung der Mauerpfeiler und Treppenwangen, Erneuerung der geklinkerten Treppenanlage (Ostseite) 152.232,96 € 75.000,00 € „den 80% Tabelle 11: Leitprojekte im Handlungsfeld „den DEMOGRAPHISCHEN WANDEL aktiv gestalten“ Die Leitprojekte im Handlungsfeld „Kultur, Gemeinschaft und regionale Identität“ werden unter das Leitthema „Erlebte und gelebte Kultur“ gestellt. Dieser Ansatz fasst insbesondere die Handlungsfeldziele „Ausbau des vielfältigen Kulturangebots“, „Stärkung und Förderung von Kunst, Kultur und Bildung im 74 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern ländlichen Raum in Kombination mit vorhandenen Strukturen“, „Stärkung des Gemeinwesens durch Kunst, Kultur und Bildung“, „Stärkung der Erreichbarkeit von Kunst, Kultur und Bildung“ und „Identitätsstiftung durch Kunst, Kultur und Bildung sowie Ehrenamt“ prägnant zusammen. Alle 3 von der LAG ausgewählten Leitprojekte fördern die regionale Identität über eine gelebte und erlebbare Kultur, nutzen vorhandene Strukturen und verdeutlichen eindrucksvoll das Handlungsfeld und die Ziele, die die LAG hier entwickelt hat. Das Leitprojekt „Baumhaus Starkow – Fluss und Erlebnispfad“ kann eine „Leuchtturmfunktion wahrnehmen. Das Gesamtprojekt Starkow (Verein Backstein Geist und Garten, Kulturveranstaltungen, Pfarrgarten und Pfarrscheune, St.Jürgen-Basilika mit geplantem Aussichtsturm und Ausstellungen) soll sich zu einem touristischen Informationspunkt entwickeln, das eine Brückenfunktion zwischen der Ostseeküste und dem Küstenvorland einnimmt und neue Besucherströme in die Region holt. Die Bartheniederung in Starkow ist reizvoll und artenreich. Fluss, Uferbereiche, Feuchtwiesen, Teiche, grenzen unmittelbar an Pfarrgarten mit Obstwiese an, welche sich im historischen Dorfensemble befinden. Ziel des Projektes ist es, dieses Ensemble einer historisch gewachsenen Kulturlandschaft über den FlussErlebnispfad entdecken zu lassen und den Zugang zu ihr erlebbar zu machen. Zwei Baumhäusern sollen für naturnahes Übernachten sowie zur Natur- und Vogelbeobachtung (insbesondere als Kranichbeobachtungs- station) errichtet werden. Neben einer engen Verknüpfung mit anderen Kranichstationen der Region wird auch Verknüpfung zum Abb. 28: Garten und Obstwiese Starkow Schreiadlerprojekt angestrebt. Eine Kanuanlegestelle mit Anknüpfung an die historische Furt der Barthe soll hergestellt Quelle: Backstein, Geist und Garten e.V. werden, auch zur Einbeziehung des Fernradweges und des Pilgerweges Barth-Franzburg. Ein Flusspfad zur Erkundung von Flora / Fauna sowie die Ermöglichung von "Kneipkuren" als touristische Besonderheit in der Region, ein naturbezogener Entdeckerpfades für Kinder zum selbständigen Erforschen und Ausprobieren, als erlebnisorientierte Umweltbildung mit Schwerpunkt auf Artenkenntnisse im Uferbereich vervollständigen das Projekt. Das Leitprojekt „Papenhof Barth – erzählt Geschichte(n) im Ostseeraum“ verfolgt das Ziel den Papenhof in Barth als zentralen Bestandteil der geplanten Kulturmeile Barth zu etablieren. Durch Sanierung und Ertüchtigung des Bauwerks soll der Papenhof als multifunktionales Gebäude fungieren und öffentliche Institutionen in einem Gebäude zusammenführen, gemäß dem Motto „Kultur sucht Heimstatt“. Durch Entwicklung des Gebäudes und die die Nutzung bspw. für Kulturhaus, Museum, Barthinformation, Bibliothek, Konzertraum und als Spielstätte des Theaters, können gleichzeitig das Kulturgut bewahrt, die touristische und kulturelle Entwicklung der Stadt gefördert und auch die Lebensqualität der Einwohner gesteigert werden. Hier kann ein Ort mit überregionaler Strahlkraft geschaffen werden. Das Leitprojekt „Opernale 2016 – Die Zauberfleut“ ist wieder als großes Festivalformat geplant, das eine große Ausstrahlungskraft für die Region besitzt. Unter dem Motto "Niederdeutsch kreuzt Hochkultur" wollen wir der Bevölkerung der ländlichen Räume in MV einfachen Zugang zu Hochkultur verschaffen. Die „Zauberfläut“ ist dieVerknüpfung des Klassikers mit der pommerschen Mundart der Niederdeutschen Sprache. Es wird zusammen mit einem anspruchsvollen Korrespondenzprogramm sowohl im internationalen Kulturzentrum Schloss Bröllin, als auch dem Barockschloss Griebenow für jeweils ca. 400 Besucher zu erleben sein. Beide Areale sind für jedermann leicht erreichbar und die Scheunen sind barrierefrei zugänglich. Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern 75 Handlungsfeld "Kultur, Gemeinschaft und regionale Identität" Leitthema: Erlebte und Gelebte Kultur Projektidee Baumhaus Starkow - Fluss und Erlebnispfad Papenhof Barth - erzählt Geschichte(n) im Ostseeraum Opernale 2016 - Die Zauberfleut Antragsteller Backstein-Geist und Garten e.V. Stadt Barth OPERNALE e.V. Paten Zuordnung Zuordnung zu Grad der zu einem Ziel einem Erfüllung / zu Zielen Handlungsfeld der SLE der SLE 79% 79% 74% Kurzbeschreibung Projektinhalt / -wirkung Höhe der Gesamtkosten vorgesehenen (soweit bereits Mitfinanzierung bekannt) aus dem LAGBudget EZ 2/6/7 Die Bartheniederung in Starkow ist reizvoll und artenreich. Fluss, Uferbereiche, Feuchtwiesen, Teiche, grenzen unmittelbar an Pfarrgarten mit Obstwiese an, welche sich im historischen „Kultur, Dorfensemble befinden mit Backsteinbasilika, Küsterhaus, Pfarrhaus Gemeinschaft und und Pfarrwitwenhaus. Dieses Ensemble einer historisch gewachsenen regionale Kulturlandschaft verbindet Natur und Kultur spürbar miteinander. Ziel Identität“ des Projektes ist es, diese einmalige Kulturlandschaft über den FlussErlebnispfad entdecken zu lassen und den Zugang zu ihr erlebbar zu machen. BAUMHÄUSER verbunden mit einem FLUSS- und ERLEBISSPFAD 178.500,00 € 142.800,00 € EZ 2/6/7 Der Papenhof ein Haus der Geschichte - das selbst seine und die Geschichten der Region erzählt. Wesentlicher Schritt zur Umsetzung des Nutzungskonzeptes und der Wirtschaftlichkeitsanalyse für das KULTURund VERANSTALTUNGSZENRTUM BARTH, PAPENHOF/ REUTERSCHULE. Dieses einzigartige Gebäude soll nach der Notsicherung nun in einem „Kultur, weiteren Bauabschnitt statisch ertüchtigt und die Grundmauern saniert Gemeinschaft und werden. Die einmaligen Befunde an den Fassaden und im Inneren des regionale Gebäudes sollen von Bauhistorikern, Restauratoren und Identität“ Austellungsspezialisten weiter untersucht und so bearbeitet werden, dass diese visualisiert und erlebbar die Geschichte des Hauses nicht nur illustrieren, sonden die Besucher auf eine authentische erlebisreiche Zeitreise mitnehmen, die gleichzeitig das Aussttellungskonzept für den Papenhof liefert. 92.162,00 € 77.416,08 € 220.000,00 € 50.000,00 € EZ 4/5 Unter dem Motto "Niederdeutsch kreuzt Hochkultur" wollen wir an den Erfolg der vergangenen OPERNALE-Jahre anknüpfen und der „Kultur, Bevölkerung der ländlichen Räume in MV einfachen Zugang zu Gemeinschaft und Hochkultur verschaffen. Die „Zauberfläut“ ist eine Bearbeitung des regionale weltbekannten Musiktheaterwerkes von W. A. Mozart für Identität“ Aufführungszwecke in einer pommerschen Scheune und wird in einer qualitativ hochwertigen Inszenierung dargeboten. Tabelle 12: Leitprojekte im Handlungsfeld „Kultur, Gemeinschaft und regionale Identität“ Die Leitprojekte im Handlungsfeld „Denk Mal Zukunft“ werden unter das Leitthema „Denkmäler erzählen Geschichte“ gestellt. Dieser Ansatz fasst besonders die Handlungsfeldziele „Nutzung mit Perspektive und Nachhaltigkeit“, und hier vor allem das Unterziel „Erlebbarmachen von Brauchtum und Geschichte“, und „Erhalt/Sanierung des kulturellen Erbes“ treffend zusammen. Alle 3 von der LAG ausgewählten Leitprojekte setzen besondere kulturhistorische Objekte in Wert und verdeutlichen eindrucksvoll das Handlungsfeld und die Ziele, die die LAG hier entwickelt hat. Besonders stolz sind wir auf die unterschiedliche Auswahl der Projekte, nämlich Schloss, Kloster und Kirche, die den Reichtum der Region Nordvorpommern an gewachsener Kulturlandschaft eindrucksvoll demonstriert. 76 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Das Leitprojekt „Rettung der Wasserburg Divitz“ verfolgt das langfristige Ziel das Wasserschloss und den dazugehörigen Landschaftspark als „Leuchtturm der Region zu etablieren. Im Focus steht das koordinierte Herrichten des Herrenhauses und der gesamten Gutsanlage, sowie die Fortschreibung, Präzisierung und Umsetzung der Innutzungsnahme der Liegenschaft. Da die Wasserburg Divitz ein einzigartiges Zeugnis der Kulturgeschichte des LK Vorpommern-Rügen darstellt und zu den bedeutendsten Baudenkmalen des Landes zählt, das zudem die kulturhistorische Option auf ein Denkmal von nationaler Bedeutung besitzt, muss der weitere Verfall gestoppt werden. Der 1. Bauabschnitt dieser Sicherungsmaßnahme umfasst den Barockflügel der 1728 fertiggestellt wurde und eine Fülle ganz besonderer Qualitäten aufweist. Das Leitprojekt „Kloster Ribnitz – Dach und Türme“ hat den langfristigen Erhalt des kulturellen Erbes und die Sicherung der Mehrfachnutzung des Klosterbereichs als soziokulturelles Zentrum (Klosterkirche, Deutsches Bernsteinmuseum, Stadtbibliothek, Stadtarchiv, Standesamt, Galerie und Wohnen) zum Ziel. Projektinhalte sind die Sicherung und Erneuerung des Dachs und der Türme, da die Stabilität durch Witterungseinfluss mit Sturm, Regen und Frost nicht mehr garantiert ist. Das Kloster Ribnitz ist ein Objekt der Route der Europäischen Backsteingotik und wird im Verbund mit internationalen Backsteinakteuren beworben. Kulturreisende nutzen das Angebot, auf den Spuren der Route, Einzelobjekte zu besuchen seit Jahren - Tendenz steigend. Nicht nur das Bauwerk als solches, sondern auch die neu geschaffene Dauerausstellung zur Klostergerschichte zeugen von interessanten und wissenswerten Ereignissen der Historie. Abb. 29: Kloster Ribnitz Quelle: Amt Ribnitz-Damgarten Das Leitprojekt „Sanierung der St. Marien Kirche Barth“ beinhaltet die Sicherung der Gewölbe und der Sichtfassung des Innenraumes zur vollständigen Wiederherstellung der Ausgestaltung durch Stüler und Pfannschmidt aus dem 19. Jh.. Der gotische Backsteinbau (erbaut 1250 - 1450) mit seinem 80 m hohen Turm (Seezeichen und Landmarke seit 1450) ist das zentrale Stadtbild prägende Gebäude. Dem entsprechend besuchen mit steigender Tendenz 60 bis 80.000 Gäste pro Jahr die kirchlichen Veranstaltungen und das Gebäude mit seinen bau- und kunstgeschichtlichen Sehenswürdigkeiten. Mit der Fertigstellung der Sanierung der St. Marien Kirche Barth soll ein bedeutsames Baudenkmal für die Stadt und die Region als Denkmal wie auch als Identifikationspunkt erhalten werden. Gleichzeitig soll das Gebäude für eine zukünftige kirchliche und kulturelle Nutzung in neuem Glanz erstrahlen. Im Zusammenspiel mit der Restaurierung des Papenhofes und der Reuterschule, beide in unmittelbarer Nachbarschaft der Kirche, kann hier ein wirkungsmächtiges kulturelles Zentrum mit hohem Synergiepotenzial entstehen. Wenn der Barther Markt, das Adlige Fräuleinstift, die Museen einschließlich des Bibelzentrums und der Hafen mit Marina hinzugedacht werden, ist nicht nur mit einem touristischen Zuwachs, sondern auch mit einer Erhöhung der Wirtschaftskraft in der ansonsten wirtschaftlich schwachen Region am Rande der Tourismusgebiete zu rechnen. Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern 77 Handlungsfeld "Denk Mal Zukunft" Leitthema: Denkmäler erzählen Geschichte Projektidee Antragsteller Rettung der Wasserburg Divitz Verein Wasserburg Divitz Kloster Ribnitz - Dach und Türme Stadt RibnitzDamgarten / Freundeskreis Kloster- und Stadtgeschichte Ribnitz-Damgarten e.V. Sanierung der St. Marien Kirche Barth Ev. Kirchengemeinde St. Marien Barth Paten Tabelle 13: Leitprojekte im Handlungsfeld „Denk Mal Zukunft“ Zuordnung Zuordnung Grad der zu einem Ziel zu einem Erfüllung / zu Zielen Handlungsfe der SLE ld der SLE 78% 69% 65% EZ 1/6 EZ 1/6 EZ 1/6 Kurzbeschreibung Projektinhalt / -wirkung Höhe der Gesamtkosten vorgesehenen (soweit bereits Mitfinanzierung bekannt) aus dem LAGBudget Da die Wasserburg Divitz ein einzigartiges Zeugnis der Kulturgeschichte des LK Vorpommern-Rügen darstellt und zu den bedeutendsten Baudenkmalen des Landes zählt, muss der weitere Verfall gestoppt werden. Im Focus stehen das koordinierte Herrichten des Herrenhauses und der gesamten Gutsanlage sowie die Fortschreibung, Präzisierung und Umsetzung der Innutzungsnahme der Liegenschaft. Der 1. Bauabschnitt dieser Sicherungsmaßnahme umfasst den Barockflügel von 1728, der eine Fülle ganz besonderer Qualitäten aufweist. 300.000,00 € 234.000,00 € „Denk Mal Zukunft“ Dach und Türme des Ribnitzer Klosters bedürfen der dringenden Sicherung und Erneuerung, da die Stabilität durch Witterungseinfluss mit Sturm, Regen und Frost nicht mehr garantiert ist. Das Kloster Ribnitz ist ein Objekt der Route der Europäischen Backsteingotik und wird im Verbund mit internationalen Backsteinakteuren beworben. Kulturreisende nutzen das Angebot, auf den Spuren der Route, Einzelobjekte zu besuchen seit Jahren. Nicht nur das Bauwerk als solches, sondern auch die neu geschaffene Dauerausstellung zur Klostergerschichte zeugen von Ereignissen der Historie. 233.000,00 € 181.740,00 € „Denk Mal Zukunft“ Nach der Sanierung der Außenhaut (Dach und Dachstuhl, Turm, Dachentwässerung, Mauern und Fenster) ist nun die Sicherung der Gewölbe und der Sichtfassung des Innenraumes zur vollständigen Wiederherstellung der Ausgestaltung durch Stüler und Pfannschmidt aus dem 19. Jh. umzusetzen. Dieses Projekt umfasst bis zur Vollendung verschiedene Bauabschnitte. 200.000,00 € 100.000,00 € „Denk Mal Zukunft“ 78 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern 4.3 Erläuterung der integrierten und innovativen Merkmale der Strategie Motivation und Aufbruchstimmung kennzeichnen den Verein LAG Nordvorpommern, der von der Zahl des bürgerlichen Engagements gegenüber der alten LAG stark gewachsen ist (von 45 auf 101 Mitglieder). Der Verein LAG Nordvorpommern wird in seiner neuen Qualität nach außen kraftvoller agieren und seine Mitglieder werden nach innen eine stärkere Bindung erfahren. Das sind die besten Voraussetzungen, um einen höheren Grad an Innovation und Netzwerkbildung für die Region zu erreichen. Zukunftsfähigkeit und ein höherer Stand der Integration sollen durch die folgenden Charakteristika erreicht werden, die beispielhaft mit einzelnen Projekten unterlegt werden unter dem Motiv "Nordvorpommern als eine Region": - in der die Menschen über Gemeindegrenzen hinweg zusammen arbeiten, denken und handeln (z.B. Vereinsgründung LAG Nordvorpommern, Verein Vogelparkregion) in der wirtschaftliches Handeln und regionale Wertschöpfung Zukunft schaffen (z.B. Orangerie Parow, Kleine Rast Nisdorf, Regionalmarkt Langenhanshagen) in der Natur und Kulturlandschaft Hand in Hand gehen mit Naherholung und Tourismus (Vorpommersche Waldlandschaft, Streuobstwiese und Pfarrgarten Starkow) Ziele dieser Netzwerkbildung umfassen das Mit- und Füreinander im unterschiedlichen Lebensalter, eine Vielfalt an Wohn- und Lebensformen, Nachbarschaftshilfen, allgemeines Wohlbefinden und Geselligkeit, gesellschaftliches Engagement und die Möglichkeit und Fähigkeit zum lebenslangen Lernen. Die integrativen und innovativen Entwicklungsziele schließen nicht nur die Menschen und ihre Möglichkeiten in und für die Region ein. Sie beziehen sich auch auf die baulichen Einrichtungen und infrastrukturellen Gegebenheiten, die für die Gestaltung und Entwicklung wichtig sind: nämlich die sozialen, kulturellen und kulturgeschichtlichen Infrastrukturen (Projekte wie Gemeinschaftshaus Steinhagen, Bürgerzentrum am Papenhof Barth, Multifunktionsschule Dettmannsdorf-Kölzow und Freilichtmuseum Klockenhagen). Die breite öffentliche Beteiligung an den Workshops zur Erarbeitung der Themenfelder und die Auswahl der Leitprojekte auf dem stark frequentierten „Markplatz der Ideen“ in Dierhagen haben gezeigt, dass eine große Aufgabe für die Region in der Wahrung und Entwicklung der Kulturlandschaft liegt. Die zahlreichen Gärten, Parks und Gutsanlagen sind gegenwärtig Lust und Last zugleich. Sie bilden nach Einschätzung der LAG ein großes Potential, dessen Hebung und Entwicklung nur durch starke Netzwerkarbeit und Zuwendung ermöglicht werden kann. Das Projekt "Gartenroute" soll diese in die Fläche gehende integrative Funktion aufnehmen und kann dabei auf eine bereits erstellte Basis, das IREK-Projekt "Gartenkulturpfad Recknitz-Barthe" zurückgreifen, das 2013 vom Tourismusverband FDZ initiiert wurde. Dem Leitprojekt "Rettung der Kulturgüter der Wasserburg Divitz", zu der neben der Schlossinsel auch ein wertvoller Landschaftspark gehört, wird dabei eine Schlüsselrolle in der Vernetzung der "Gartenprojekte" zukommen. Dieses Projekt wird mittelfristig über viele Handlungsfelder und Querschnittsziele für die Region Wirkungen entfalten können und soll zu einem Motor der lebendigen Demonstration von "Kultur-Landschaft" Vorpommerns werden. Die naturräumliche Ausstattung von Nordvorpommern erfährt seinen besonderen Reichtum und Charakter auch durch die Flusstäler von Recknitz, Trebel und Barthe. Diese Flussläufe haben einen verbindenden Charakter und liefern Identitäten. Gleichzeitig grenzen sie das Naturschutzgroßprojekt „Nordvorpommersche Waldlandschaft“ ein, das einzigartig im Bundesgebiet für die Region wirbt. Dessen Chancen sollten noch stärker kommuniziert werden, um südlich der Boddenküste auch langfristig neue Felder der Wertschöpfung zu vermitteln. Das facettenreiche Thema "Wald und Waldnutzung" in seiner Verbindung von Erholung, Ökologie und Wertschöpfung bietet dazu einen starken integrativen Ansatz. Die existierenden Formationen von Akteuren mit verschiedenen Interessenlagen im Naturschutz-großprojekt „Nordvorpommersche Waldlandschaft“ nutzend, soll auf längerfristige Strukturen hingearbeitet werden, die dem Bereich südlich der B105 - dem „Küstenvorland“, Entwicklungschancen auch touristischer Art einräumen, die jenseits der "Goldküste" funktionieren und die attraktiv sind. Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, der in der LEADER-Region nach Angaben des Lehrstuhls für Regionalforschung der Universität Würzburg 1600 Vollarbeitsplätze geschaffen hat, könnte als abgewandeltes kleineres Modell auch für die Nordvorpommersche Waldlandschaft (eventuell in der Struktur eines Naturparks) funktionieren. Die zahlreichen Besucher der Boddenlandschaft sind über das verbindende Naturinteresse sicher auch für die Waldlandschaft und/oder für die Parks, Gärten und Gutsanlagen – also für die vorpommersche Kulturlandschaft in Gänze zu begeistern. Die verschiedenen Akteure und Projektideen in den Gebieten der Waldlandschaft, der Vogelparkregion und entlang der Trebel und Barthe werden durch die LAG vernetzt und koordiniert. Ziele der LAG sind die Herstellung einer übergreifenden Struktur, ein gemeinsames Marketing, eventuell eine identitätsstiftende Dachmarke für die LEADER-Region Nordvorpommern zu entwickeln, welche zusätzlich zu den bereits sehr entwickelten „Goldstränden“ greifen und beide so unterschiedlich wahrgenommenen Destinationen zu verzahnen hilft. In der Vogelparkregion um Marlow zeigen sich die positiven Ergebnisse einer kontinuierlichen Arbeit über drei LEADER-Perioden. Die Vogelparkregion wirkt beispielgebend für die LAG in der strategischen Ausrichtung. Sie zeigt, wie sich aus dem „Nichts bei Marlow“ zunächst der touristische Punkt „Vogelpark“ entwickelte, der dann über eine Linie entlang der Recknitz mit Ribnitz- Damgarten verbunden wurde und während der letzten Förderperiode eine ganze Vogelparkregion als eingetragenen Verein begründet hat. Diese Erfahrungen nutzend, von einem Punkt (touristischer Infopunkt) über eine Linie (z.B. Flusstäler entlang der Trebel und der Barthe) in die vernetzte Fläche zu kommen, soll über geschickte Lenkung und Koordinierung der Akteure eine touristische Produktentwicklung im gesamten Bereich der LAG erreicht werden. Dabei bilden die überregionalen Rad- und Wanderwege, wie Ostseeküstenfernwanderweg, die Routen der Backsteingotik, der Gartenkulturpfad Recknitz-Barthe, die Salzstrasse und die Pilgerwege) das gegebene Rückgrat, an dem die Projekte inhaltlich und bedarfsorientiert angebunden werden. Der attraktiv zu gestaltende Pilgerweg, der von Bodstedt/Barth über Kenz, Starkow nach Franzburg führt, und dort Anschlüsse nach Tribsees, Stralsund und Grimmen bietet, bildet neben dem Recknitztal eine weitere Chance der gezielten Lenkung der Touristen von den Stränden ins Küstenvorland (Nord-Süd-Bewegung). Dieser Pilgerweg vom Bodden nach Franzburg liegt zentral im LEADER-Gebiet Nordvorpommern und wird naturräumlich wesentlich durch die Flusstäler der Barthe und der Trebel geprägt. Diese Nord-Süd-Route gilt es noch attraktiver zu entwickeln durch Steigerung der touristischen Aufenthaltsqualität bis hin zum zukunftsorientierten Aufbau einer Infrastruktur für Smart-Mobilität (z.B. Ladestationen für E-Bikes und E-Cars), die dann von Zingst über Barth zu den verschiedenen Routenangeboten im Küstenvorland führt. Derartige Projekte besitzen eine starke integrative und innovative Wirkung und vernetzen Küste und Küstenvorland in der gewünschten Form. Der neu begründete Verein LAG NVP wird für übergeordnete Vorhaben erstmalig selbst als möglicher Träger fungieren und übergreifende und strategische Projekte wie z. B die Themenroute "Gartenkulturpfad" oder die zentrale „Nord-Süd-Achse“ selbst innovativ koordinieren können und gemeinsam mit dem Regionalmanagement eine qualitätsvolle Netzwerkarbeit in die Wege leiten können. 4.3.1 integrierte Merkmale ggf. im Zusammenwirken mit anderen Strategien erläutern In der LEADER-Region Nordvorpommern finden sich momentan folgende Strategien und Konzepte in der Erarbeitung und Umsetzung: das ILEK Nordvorpommern, das Modellvorhaben Land(auf)schwung, die Integrierte Pflegesozialplanung und das Regionales Handlungskonzept. Der ILEK-Prozess in Nordvorpommern ist von Beginn an räumlich mit der LEADER-Region Nordvorpommern deckungsgleich. Daraus ergeben sich große Vorteile hinsichtlich des Daten- und Informationsaustausches sowie in der Einbeziehung von Akteuren vor Ort. Auch können Synergien zwischen den Themenschwerpunkten des ILEK „Tourismus und natürliche Ressourcen“, „Landwirtschaft, regenerative Energien und ländliches Gewerbe“ sowie „Daseinsvorsorge und Mobilität“ und den Handlungsfeldern „Netz(werk) nachhaltiger Tourismus“, „den DEMOGRAPHISCHEN WANDEL aktiv gestalten“ und „Dynamische und zukunftsfähige Wirtschaftsregion“ der LEADER-Region Nordvorpommern entstehen. Durch die Abstimmung von Strategie und konkreten Projekten 79 80 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern können Synergien für eine gemeinsame regionale Entwicklung entstehen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen den beiden Förderungen LEADER und ILE soll durch eine enge Zusammenarbeit und einen regen Informationsaustausch gewährleistet werden. Der Landkreis Vorpommern-Rügen führt im Geschäftsbereich Soziales der Kreisverwaltung ein Projekt zur Konzeptionierung einer integrierten Pflegesozialplanung durch. Diese Pflegesozialplanung orientiert sich konkret an den Bedürfnissen der Pflegebedürftigen und pflegenden Personen und den Anforderungen der demographischen Entwicklung orientiert. Zudem soll die Pflegeplanung in die kommunale Entwicklungsplanung (Regionale Entwicklungsplanung, Jugendhilfeplanung, Stadtplanung, Altenhilfeplanung und Gesundheitsplanung) integriert und eng mit der kommunalen Gesundheitsversorgung vernetzt werden. Primäres Ziel ist Voraussetzungen zu schaffen, um älteren Menschen möglichst lange ein selbständiges und selbstbestimmtes Leben in der eigenen Häuslichkeit zu ermöglichen und ihre Selbsthilfepotenziale zu fördern. Zur Zielerreichung sind sozialräumlich ausgewogene Angebote notwendig. Die Synergie mit der LEADER Strategie liegt im gemeinsamen Umgang mit dem Thema der Bewältigung des demogra-phischen Wandels. Der Landkreis Vorpommern-Rügen bewirbt sich im Zuge des Bundeswettbewerbs „Land(auf)schwung“ als Modellregion. In dieser Modellregion liegt auch die LEADER-Region Nordvorpommern. Zurzeit wird die Wettbewerbsstrategie erstellt. In den Beteiligungsprozess sind auch Mitglieder der LAG Nordvorpommern und das Regionalmanagement eingebunden. Auch können Synergien zwischen den Themenfeldern von Land(auf)schwung „Daseinsvorsorge“ und „Regionale Wertschöpfung“ und den Handlungsfeldern „den DEMOGRAPHISCHEN WANDEL aktiv gestalten“ und „Dynamische und zukunftsfähige Wirtschaftsregion“ der LEADER-Region Nordvorpommern entstehen. Falls die Modellregion Vorpommern-Rügen ausgewählt wird, ist ein Zusammenwirken mit dem LEADER Prozess zu erwarten und anzustreben. Weiterhin gibt es ein Zusammenwirken mit dem Regionalen Handlungskonzept zur Umsetzung des Operationellen Programms des ESF in Vorpommern „Gemeinsam Handeln - für Beschäftigung und soziale Teilhabe 2014-2020“ des Regionalbeirats Vorpommern. Ein Handlungsfeld ist die „Unterstützung für die Entwicklung der ländlichen Räume“. Der Regionalbeirat Vorpommern und das Regionalmanagement der LEADER-Region Nordvorpommern haben vereinbart, sich regelmäßig zu Erfahrungsaustauschen zu treffen. Zudem wird durch die Geschäftsstellen ein reger Informationsaustausch abgesichert. Ziel ist es, gemeinsame Schwerpunkte zu erkennen und diese in entsprechenden Projekten umsetzen. 5 Aktionsplan 5.1 Darstellung des geplanten Verfahrens zur kontinuierlichen Animation der von der SLE betroffenen Bevölkerung zur Mitwirkung an der Strategieumsetzung Jährlicher 2-tägiger Workshop – Klausurtagung Auch zukünftig soll, wie bisher auch praktiziert, einmal im Jahr der 2-tägige Workshop als Klausurtagung stattfinden. Dieser Workshop dient der Präsentation von Projekten und der Arbeit der LAG sowie zur Information von für die Regionalentwicklung relevanten Themen. Die Tagung soll zum einem der Öffentlichkeitsarbeit, zum anderen der Beteiligung der Akteure am LEADER-Prozesses in der Region dienen, sowie wichtige Kooperationen und Netzwerke zwischen Akteuren und Verbänden ermöglichen. Besonders am Abend des 1. Klausurtags ergeben sich beim Abendessen oder anschließend bilaterale Gespräche, die den Austausch fördern. Wenn sinnvoll, im Hinblick auf die angesetzten Themen, soll eine Arbeit in Arbeitsgruppen zu den Inhalten und Ausrichtung der Handlungsfelder stattfinden. Unterschiedliche Tagungsorte für Mitgliederversammlungen und Vorstandssitzungen Durch die Wahl der verschiedensten Tagungsorte für Sitzungen und Versammlungen bei Projektträgern, werden der Bevölkerung ganz einfach Erfolge und Ergebnisse präsentiert und zu eigenen Projektideen inspiriert. Meist wird eine Führung oder ein Vortrag durch den Projektträger angeboten. Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern „Marktplatz der Ideen“ Der „Markplatz der Ideen“ dient der gewollt kreativen Präsentation neuer Projekte. Mindestens einmal im Jahr werden auf diese Weise innovative Ideen vorgestellt und die Rangfolge bzw. Priorisierung der Projekte vorgenommen. Die LAG-Mitglieder haben so die Möglichkeit sich zu informieren, anhand der Projektauswahlkriterien zu bewerten und Querverbindungen zwischen den Akteuren zu schaffen. Die Projektträger können wichtige Kontakte knüpfen und Kooperationen eingehen. Regionalmanagement Ein wichtiger Schlüssel zur Animation ist die Beratung und Unterstützung der Akteure durch das LEADER Regionalmanagement. Dieses organisiert die LAG Arbeit sowie die Öffentlichkeitsarbeit. LEADER Busrundfahrt der LAG Nordvorpommern Seit 2011 findet einmal im Jahr die öffentliche Busrundfahrt der LEADER-Region Nordvorpommern statt. Diese hat einen breiten Zuspruch (es gibt bereits bei Durchführung schon Reservierungen fürs Folgejahr), so dass die Busrundfahrt auch in der aktuellen Förderperiode fester Bestandteil des Jahresplans der LAG Nordvorpommern sein wird. Die Rundfahrt führt zu ausgewählten, meist aktuellen oder gerade fertig gestellten Projekte bzw. Vorhaben, die aus dem Budget der LAG Nordvorpommern eine Förderung erhalten haben. An jeder Station wird die „Reisegesellschaft“ durch den Projektträger zum Vorhaben informiert und/oder auf einen Rundgang mitgenommen. In 2015 ist bisher angedacht Projekt um Parow, Klausdorf, Barhöft und Barth zu besuchen. Homepage Die Homepage ist ein wichtiges Instrument zur Information und Animation von Akteuren. Dort sind alle wichtigen Informationen rund um die LEADER-Arbeit in der Region zusammengestellt und können abgerufen werden. Bisher hat sich die LEADER- Region Nordvorpommern auf der Homepage des Landkreises Vorpommern-Rügen präsentiert. Durch die neue Vereinsstruktur ist es erforderlich, für die LAG Nordvorpommern eine eigene Homepage einzurichten. Die Pflege erfolgt durch das Regionalmanagement. Netzwerkarbeit durch Vereinsstruktur Durch die neue Vereinsstruktur und die Herkunft der Mitglieder aus den verschiedenen sozialen, wirtschaftlichen, ökologischen und verwaltungstechnischen Bereichen sowie durch die ausgewogene räumliche Verteilung kann der Verein alle Kräfte für die Regionalentwicklung im Vereinsgebiet und darüber hinaus bündeln und Akteure miteinander vernetzen. Durch die Netzwerkarbeit können weitere Akteure über die LEADER-Arbeit der Region informiert und zur aktiven Mitarbeit zur Mitwirkung an der Strategieumsetzung animiert werden, aber auch miteinander zum gegenseitigen Vorteil ins Gespräch gebracht werden. Mitglieder des Vereins und insbesondere Regionale Paten und Themenpaten als Multiplikatoren Die Mitglieder der LAG und insbesondere der regionalen Paten und Themenpaten des Vorstands sind Multiplikatoren und informieren in entsprechenden Gremien über die LEADER-Arbeit und Inhalte. Das Regionalmanagement soll auch weiterhin in verschiedenen Gremien und Arbeitsgruppen mitarbeiten und über die Förderung und den Handlungsschwerpunkten der LEADER-Region Nordvorpommern informieren. Präsentation auf regionalen und überregionalen Messen Der Verein Lokale Aktionsgruppe Nordvorpommern möchte sich, die Region Nordvorpommern, Aktionen und Veranstaltungen und die LEADER-Arbeit auf regionalen und überregionalen Messen präsentieren und somit die Möglichkeit nutzen, sich mit anderen Verbänden, Vereinen, Akteuren und Partnern auszutauschen. Hier besteht auch die Möglichkeit Kooperationsvorhaben zu entwickeln. Fahrradtour/Wandertag Beim Brainstorming in der Arbeitsgruppe und animiert durch die Stimmung auf den öffentlichen Workshops, insbesondere durch den „Markplatz der Ideen“, ist die Idee zu einem gemeinsamen Wandertag oder einer gemeinsamen Fahrradtour entstanden. Diese dient ähnlich der Busrundfahrt der Besichtigung umgesetzter 81 82 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Projekte, kann somit zu eigenen Konzepten inspirieren und fördert durch einen anschließenden „gemütlichen“ Part, das die Akteure ins Gespräch kommen, Kontakte knüpfen und Verbindungen aufbauen. Pressearbeit Durch eine zielgerichtete Kommunikation in der regionale Presse, in der Tageszeitung, aber auch in den Amtskurieren und Gemeindeblättern, können Informationen zu öffentlichen Veranstaltungen gestreut werden, aber auch Akteure und potentielle Projektträger aufgerufen werden sich in Arbeitsgruppen, Veranstaltungen und Netzwerken zu engagieren und Projektideen zu präsentieren. 5.2 Darstellung des geplanten Verfahrens, wie die Zielstellungen in Aktivitäten übersetzt werden Jährlicher 2-tägiger Workshop – Klausurtagung Zu dem 2-tägige Workshop, der Klausurtagung wird rechtzeitig und öffentlich über die regionale Presse und über die Homepage des Landkreises und zukünftig über die Internetpräsenz des Vereins eingeladen. Zudem wird die Einladung auf elektronischem Wege über einen Verteiler an die LAG und sogenannte Freunde der LAG verschickt. Auf dem Workshop findet eine Präsentation von Projekten und der Arbeit der LAG sowie von Information von aktuellen Themen statt. In Arbeitsgruppen findet die eine Diskussion zu den Inhalten und Ausrichtung der Handlungsfelder statt. Unterschiedliche Tagungsorte für Mitgliederversammlungen und Vorstandssitzungen Für die Präsentation von Ergebnissen und Erfolgen von Projekten werden für Sitzungen und Versammlungen geeignete Tagungsorte bei Projektträgern ausgesucht. Im Vorfeld findet eine Besichtigung durchs Regionalmanagement statt, um Umsetzungsstand zu besichtigen und Ablauf der Veranstaltung mit Führung und Vortrag zu klären. Das Regionalmanagement und auch der Vorstand suchen prägnante, innovative, aber auch problembehaftete Projekte bzw. Vorhaben zur Beispielwirkung aus. „Marktplatz der Ideen“ Zum „Markplatz der Ideen“ als Präsentationsmöglichkeit für neue Projekte wird öffentlich über die regionalen Presse und die Internetseite der LAG Nordvorpommern und des Landkreises Vorpommern-Rügen eingeladen. Bei Bedarf findet im Vorfeld ein öffentlicher Projektaufruf statt. Die Ordnungstermine werden mindestens 2 Monate vorher auf der Webseite der LAG veröffentlicht. Die LAG-Mitglieder haben auf der Veranstaltung Zeit sich über die Projekte zu informieren und anhand der Bewertungsmatrizen die Projekte zu bewerten und somit in eine Rangfolge zu bringen. Die Veranstaltung dient damit auch der Diskussionen zur weiteren strategischen Ausrichtung der Regionalentwicklung, weil Erfüllungsgrad der Handlungsfeldziele abgeleitet sowie Bewertungskriterien „nachjustiert“ werden können. Regionalmanagement Das LEADER Regionalmanagement steht im Rahmen seiner Aufgaben und Tätigkeiten für jegliche Beratungen bezüglich der LEADER-Arbeit und von Projektträgern zur Verfügung. Persönliche Termine und Vor-Ort Besichtigungen können direkt mit dem Management vereinbart werden. Weiterhin steht das Management als Vermittler zwischen der LAG, Projektträgern und anderen Netzwerken zur Verfügung. LEADER Busrundfahrt der LAG Nordvorpommern Zur jährlichen öffentlichen Busrundfahrt durch die LEADER-Region Nordvorpommern wird öffentlich über die regionalen Presse und die Internetseite der LAG Nordvorpommern und des Landkreises Vorpommern-Rügen eingeladen. Anhand einer Ausschreibung wird das Busunternehmen gebunden. Im Vorfeld finden Absprachen mit den Projektträgern oder Akteuren an den ausgewählten Stationen statt. Die Presse begleitet diese Aktion. Homepage Auf der Homepage sind alle wichtigen Informationen rund um die LEADER-Arbeit in der Region Nordvorpommern, zu Projekten, Entwicklungen, Veranstaltungen zusammengestellt und können abgerufen werden. Die Internetseite wird regelmäßig durch das Regionalmanagement gepflegt. In dieser Förderperiode Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern möchte der Verein eine eigene Internetpräsenz außerhalb der Homepage des Landkreises Vorpommern-Rügen einrichten. Netzwerkarbeit durch Vereinsstruktur Die Mitglieder des Vereins wirken als Multiplikatoren. In den verschiedenen Gremien, Arbeitskreisen, Verbänden und Vereinen sollen sie über die LAG, die Region und die Inhalte der LEADER-Arbeit informieren. Durch die räumlich und fachlich ausgewogene Verteilung der Mitglieder findet eine breite Streuung von Informationen statt. Durch die Netzwerke sollen weiter Akteure zu einer aktiven Mitarbeit am LEADER-Prozess in Nordvorpommern angeregt werden. Mitglieder des Vereins und insbesondere Regionale Paten und Themenpaten als Multiplikatoren Die Mitglieder der LAG und insbesondere der regionalen Paten und Themenpaten des Vorstands sind Multiplikatoren und informieren in entsprechenden Gremien über die LEADER-Arbeit und Inhalte. Das Regionalmanagement arbeitet auch weiterhin in verschiedenen Gremien und Arbeitsgruppen mit. Präsentation auf regionalen und überregionalen Messen Der Verein der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern präsentiert sich, die Region Nordvorpommern und die LEADER-Arbeit auf regionalen, aber auch überregionalen Messen und Festen, wie bspw. auf dem Nationalparktag, Tag der Biodiversität, Landeserntedankfest, Tourismusbörsen und Veranstaltungen der Tourismusverbände/-vereine. Dazu sollen entsprechende Flyer und Aufsteller angefertigt werden. Fahrradtour/Wandertag Zur gemeinsamen Fahrradtour bzw. zum Wandertag wird öffentlich über die regionalen Presse und die Internetseite der LAG Nordvorpommern und des Landkreises Vorpommern-Rügen eingeladen. Das Regionalmanagement nutzt die Kontakte in der Region um jedes Jahr interessante Routen zu erstellen und führt im Vorfeld die Absprachen mit den Projektträgern oder Akteuren an den ausgewählten Stationen. Die Presse begleitet diese Aktion. Pressearbeit Besonders zu den Lokalredaktionen der Ostseezeitung, den Gemeinde- und Amtsblättern gibt es gute Kontakte, nicht zuletzt durch die Pressestelle des Landkreises Vorpommern-Rügen. Zielgerichtet werden in der regionalen Presse Ankündigungen zu Veranstaltungen, Entwicklung von Projekten und der Region, und Projektaufrufe veröffentlicht. So stehen alle Informationen der Bevölkerung öffentlich zur Verfügung. Für die Workshops und den „Markplatz der Ideen“ werden potentielle Akteure direkt aufgefordert sich aktiv zu beteiligen. 5.3 Darstellung des geplanten Verfahrens zur kontinuierlichen Unterrichtung der von der SLE betroffenen Bevölkerung über die Umsetzung der SLE Öffentlichkeitsarbeit ist die Kommunikation der LAG und insbesondere des Vorstands und des Regionalmanagements nach außen. Sie stellt deshalb eine wichtige Daueraufgabe sowohl bei der Erstellung der SLE, als auch bei ihrer Umsetzung dar. Zuständig ist in der Regel das Regionalmanagement. Bedarfs- und zielgruppenorientiert werden Informationsveranstaltungen, Pressemitteilungen, Flyer und eine Internetpräsentation genutzt. Eine wichtige Schlüsselrolle für die Öffentlichkeitsarbeit der LAG ist der Vorstand. Die Mitglieder stehen in ständigem Kontakt mit der Bevölkerung in ihrem regionalen und thematischen Bereich. Bei jeder Zusammenkunft der LAG wird über Ergebnisse und Vorhaben bezüglich der Mitwirkung der Bevölkerung am Leader -Prozess in der Region berichtet. Weiterer Teil der Öffentlichkeitsarbeit sind vor allem die öffentlichen Workshops, hier insbesondere die 2tägige Klausurtagung. Diese findet regelmäßig, aber mindestens 1 mal jährlich mit verschiedenen Themenschwerpunkten statt. Hier haben alle Akteure die Möglichkeit sich über die LAG, die Strategie, Projekte und aktuelle Entwicklungen zu informieren. 83 84 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Auf der Homepage des Landkreises Vorpommern-Rügen haben alle Interessierten zudem die Möglichkeit sich jederzeit über die LEADER-Region Nordvorpommern, zur LAG, zu Terminen, Ergebnissen und Entwicklungen zu informieren. Auch regelmäßige Pressemitteilungen, wie schon im Prozess zur Erstellung der SLE, sind beabsichtigt. Inhalte werden die LEADER-Arbeit an sich, Entwicklungen zu Projekten, zum Verein und zu Veranstaltungen der LAG Nordvorpommern sein. Ein weiteres bewährtes Mittel zur Öffentlichkeitsarbeit ist der LEADER-Kalender. Dieser wird einmal jährlich mit allen LEADER-Regionen Mecklenburg-Vorpommerns herausgegeben und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Neben regionalen Fotografien wird über bestimmte aktuelle Projekte auf der Rückseite des Kalenderblattes berichtet. Mit einer kontinuierlichen Öffentlichkeitsarbeit und einem zielgerichteten Informationsfluss wird sichergestellt, dass die von der SLE betroffene Bevölkerung umfassend über die Umsetzung der Strategie der lokalen Entwicklung der Region Nordvorpommern unterrichtet wird. 5.4 tabellarische Darstellung der Einzelvorhaben in den Handlungsfeldern, die zur Erreichung der Entwicklungsziele beitragen und deren Verwirklichung in den Jahren 2015 und 2016 angestrebt wird Die für die Strategie der lokalen Entwicklung eingereichten und in 2015 und 2016 umsetzbaren Projekte sind nach Handlungsfeld und Erfüllungsgrad der Projektauswahlkriterien aufgelistet. Einige Projekte bedürfen noch einer weiteren Konkretisierung, kommen aber als Nachrückerprojekte für die nächsten zwei Jahre in Frage. Die Listen sind dabei nicht als abschließend zu betrachten, sondern können stetig fortgeschrieben werden. Die Höhe der vorgesehenen Mitfinanzierung aus dem LAG-Budget ergibt sich aus den Höchst-Fördersätzen (Vgl. 6.2) oder aus der im Projektfragebogen angegebenen Fördersumme, wenn diese geringer als der prozentuale Anteil gemäß Höchst-Fördersätzen ist. Ein maximaler Zuwendungsbetrag wird nicht festgelegt. Nur bei Unternehmen, die eine wirtschaftliche Tätigkeit ausüben wird die De-minimis-Regelung angewendet, nach der die Gesamtsumme der gewährten De-minimis-Beihilfen in einem Zeitraum von drei Steuerjahren 200.000 Euro nicht überschreiten darf (Vgl. 6.2). Hier wird die Mitfinanzierung aus dem LAG-Budget auf diese 200.000 Euro beschränkt. Im Anhang 7 sind die Starterprojekte für die 5 Handlungsfelder tabellarisch aufgelistet. 6 Regeln für die Auswahl und Begleitung von Aktivitäten /Projekten 6.1 Festlegung verbindlicher Projektauswahlkriterien einschließlich Begründung und tabellarischer Darstellung (ggf. getrennt nach Ziel bzw. Handlungsfeld) gemäß nachfolgender Mustermatrix Um der Entscheidungsfindung der Gremien eine solide Grundlage zu bieten und die Projektauswahl für alle Beteiligten transparent und nachvollziehbar zu gestalten, wurde eine Bewertungsmatrix (Projektbewertungsbogen) entwickelt, auf deren Grundlage die zur Förderung anstehenden Vorhaben von allen LAG-Mitgliedern beurteilt und eine Rangfolge der zur Förderung anstehenden Projekte erstellt werden kann. Die Bewertungsmatrix ist getrennt nach den einzelnen Handlungsfeldern erstellt. In der Formulierung der „Qualitativen Kriterien“ wurden auf die besonderen Erfordernisse in den Handlungsfeldern eingegangen. Das Projekt muss bei der Bewertung mindestens einem Handlungsfeld zugeordnet sein. Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Die Bewertungsmatrix unterteilt sich in 4 Kategorien. Der erste Prüfabschnitt sind die „Mindestkriterien“, die mit einem eindeutigen „Ja“ bzw. „Nein“ beantwortet werden. • • • • Projekt liegt in der LEADER-Region Nordvorpommern Sicherung der Gesamtfinanzierung, der Eigenmittel und Kofinanzierung Projektfragebogen ist ausgefüllt bzw. aussagekräftige Projektbeschreibung incl. Kostenplan liegen vor Konformität mit Leitbild, Entwicklungszielen und Handlungsfeldern der SLE Das Projekt leistet einen Beitrag zur Umsetzung der SLE und ist geeignet, die Entwicklungsziele und Handlungsfelder der Region Nordvorpommern zu verwirklichen Projekte, die hier mit mindestens einem „Nein“ beantwortet werden, werden nicht weiter bewertet. Erfolgt bei den „Mindestkriterien“ eine positive Prüfung, werden nachfolgend die anderen Kriterien bewertet. Die Kriterien im 2. Prüfabschnitt „Allgemeine Kriterien“ sind für alle Handlungsfelder gleichermaßen verbindlich, haben grundlegenden Charakter und leiten sich z.T. aus den Entwicklungszielen „Arbeitsplatzangebot“, „Nachhaltigkeit“ „Kooperation und Zusammenarbeit“ ab. Folgende Kriterien werden hier mit unterschiedlicher Gewichtung herangezogen: • • • • • • Schlüssiges, sinnvolles und nachhaltiges Konzept (einfache Gewichtung) Das verfolgte Konzept ist sinnvoll, in sich schlüssig und hat auch nach Ablauf der Förderung eine realistische Chance auf Fortbestand. Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen (Gewichtung x 2) Durch die Umsetzung des Projekts werden vorhandene Arbeitsplätze erhalten/gesichert und/oder neue Arbeitsplätze geschaffen. Projekt hat einen innovativen Charakter (Neuartigkeit) (Gewichtung x 2) Das Projekt ist innovativ/erstmalig und neuartig für die Region. Es hat modellhaften Charakter, schafft neue Produkte und Angebote, und/oder vernetzt auf neuen Wegen Akteure und Handlungsfelder miteinander. Realisierung wahrscheinlich (Kosten- und Zeitplan sind umsetzbar) (einfache Gewichtung) Das Projekt zeigt gute Ansatzpunkte, dass die Umsetzung innerhalb des angesetzten Zeitrahmens gewährleistet wird. Der Kosten- und Zeitplanplan sind durchdacht, realistisch und schlüssig. notwendige Genehmigungen liegen vor (einfache Gewichtung) Alle für die Durchführung erforderlichen Genehmigungen, wie Baugenehmigung, wasserrechtliche oder naturschutzrechtliche Genehmigungen liegen vor, oder wenn beantragt, gute Chancen auf Erteilung haben. Das Projekt bezweckt/ fördert eine gebietsübergreifende Zusammenarbeit und regionale Vernetzung (Gewichtung x 2) Durch die Umsetzung des Projekts werden verschiedene Akteure, Regionen, aber auch Handlungsfelder und Produkte miteinander verknüpft, bspw. zur gemeinsamen Vermarktung und/oder gebietsübergreifenden Kooperationen. Im nächsten Prüfabschnitt werden die „Querschnittsziele“ bewertet. Bei der Planung und Umsetzung des Vorhabens sollen die folgenden Kriterien mit unterschiedlicher Gewichtung berücksichtigt werden: • • • Das Projekt trägt zu verschied. Handlungsfeldern bei (Zusatznutzen für die anderen Handlungs-felder) (Gewichtung x 2) Berücksichtigung der Querschnittsziele der SLE, wie Klima- und Naturschutz, Gleichstellung und Barrierefreiheit (einfache Gewichtung) Berücksichtigung der Kern- und Querschnittsziele der EU-Politiken (einfache Gewichtung) (Beschäftigung, Forschung, und Entwicklung, Klimawandel und nachhaltige Energiewirtschaft, Bildung sowie Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung wie auch nachhaltige Entwicklung und Gleichstellung der Geschlechter) 85 86 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Im letzten Schritt wird der Beitrag des Projekts zu den Handlungsfeldern mit ihren Handlungsfeldzielen betrachtet. Hierzu wurden die nachfolgend aufgeführten „Qualitativen Kriterien“ mit 3-facher Gewichtung für die 5 Handlungsfelder aufgestellt: Beitrag zum Handlungsfeld „Netz(werk) nachhaltiger Tourismus“ • (Weiter)Entwicklung von touristischer Infrastruktur und intelligenten Besucherleitsystemen • Aufbau und regionaltypische Weiterentwicklung von Angeboten, Produkten und Marketing-strukturen • Vernetzung von touristischen Angeboten und Aktivitäten, Bilden von Kooperationen und Netzwerken • Beitrag zur regionalen Wertschöpfung und/oder zur Steigerung der Lebensqualität der Einwohner Beitrag zum Handlungsfeld „Dynamische und zukunftsfähige Wirtschaftsregion“ • (Weiter)Entwicklung von regionalen Wirtschaftskreisläufen und Wertschöpfungsketten • Ausbau der Erzeugung und Vermarktung regionaler Produkte, Entwicklung neuer Erzeugnisse • Erhöhung des Image- und Bekanntheitsgrads, Ausbau der Branchenvielfalt und der Infrastruktur (Internet, Touristen-zentren, Freizeitwert, Familienfreundlichkeit) • Nutzung alternativer Energieformen, Beitrag zur Wertschöpfung regionaler Energiekreis-läufe, umweltverträgliche Nutzung aller Ressourcen Beitrag zum Handlungsfeld „den DEMOGRAPHISCHEN WANDEL aktiv gestalten“ • (Weiter)Entwicklung dörflicher Gemeinschaften, Dienstleistungen und multipler Versorgungs-strukturen zur Verbesserung der Lebensbedingungen im ländlichen Raum • Entwicklung von zielgruppenorientierten Angeboten für alle Generationen und Familien • Verbesserung der Erreichbarkeit des ländlichen Raums/der Dörfer durch Förderung alternativer Mobilitätsformen • Förderung von Kooperationen und Netzwerken zwischen Generationen und Zielgruppen, Sicherung und Stärkung des Ehrenamts • Förderung von Kooperationen und Netzwerken zwischen Generationen und Zielgruppen, Sicherung und Stärkung des Ehrenamts Beitrag zum Handlungsfeld „Kultur, Gemeinschaft und regionale Identität“ • Erhalt und Weiterentwicklung der kulturellen Landschaft, der kulturellen Angebotsvielfalt und innovativer Bildungsangebote • Unterstützung der Netzwerkarbeit und Öffentlichkeitsarbeit • Stärkung der Mobilität und Erreichbarkeit • Unterstützung des Ehrenamts und der Vereine als regionale Akteure • Stärkung des Gemeinwesens und der anderen Handlungsfelder durch KKB, Identitätsstiftung Beitrag zum Handlungsfeld „Denk Mal Zukunft“ • Erhalt, Sicherung, Wiederherstellung und Umnutzung von regional oder gar überregional bedeutsamen Denkmalen oder Denkmalen mit einer besonders kulturhistorischen Bedeutung • Vernetzung von Denkmalen, Denkmalorten, Routenbildung • Zusatznutzen fürs Umfeld (Steigerung der Attraktivität des Ortes) und die anderen Handlungsfelder Tourismus, Wirtschaft, Gemeinwesen und Kultur • Erlebbarmachen von Geschichte und Brauchtum, Bildungsanspruch, Identitätsstiftung Die Bewertung der Kriterien erfolgt nach dem Grad der Erfüllung, anhand einer 5-stufigen Skala von 0 bis 4 Punkten. Dabei bedeutet: • • • • • 0 = trifft nicht zu 1 = trifft weniger zu 2 = trifft teilweise zu 3 = trifft mehrheitlich zu 4 = trifft voll und ganz zu Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Der Mindestgrad der Erfüllung für eine Mitfinanzierung aus dem LAG-Budget beträgt 45 % der maximal zu erreichenden Gesamtpunktzahl. Projekte über dem Mindestgrad der Erfüllung werden entsprechend der erreichten Punktzahl mindestens 1 mal pro Jahr (Stichtag, Workshop mit „Marktplatz der Ideen“) geordnet. Die Ordnungstermine werden mindestens 2 Monate vorher auf der Webseite der LAG veröffentlicht. Die sich in der Bewertung ergebende Rangfolge der zur Förderung anstehenden Projekte ist Entscheidungsgrundlage für Vorstand und Mitgliederversammlung um Projekte, Förderhöhen und eventuelle Auflagen zu beschließen. Im Anschluss werden die Projektträger in der Reihenfolge der erreichten Punktzahl im Rahmen des zur Verfügung stehenden Budgets zur Antragstellung bei der Bewilligungsbehörde aufgefordert. Um subjektiven Bewertungen vorzubeugen und um Transparenz sicherzustellen, wird die Bewertungsmatrix (Projektbewertungsbogen) online gestellt. Die detaillierten Bewertungsmatrizen für alle 5 Handlungsfelder finden sie im Anhang 8. 6.2 Regeln zur Höhe der Mitfinanzierung von Aktivitäten / Projekten zur Umsetzung der SLE (z. B. Fördervoraussetzungen, zulässige Zuwendungsempfänger sowie Fördersätze und -beträge einschließlich Mindestförderhöhen, ggf. in Abhängigkeit von der Rechtsform des Projektträgers und dem Handlungsfeld, förderfähige bzw. nicht förderfähige Ausgaben, Regeln zum Belassen der Entscheidung zur Mitfinanzierung aus dem Budget der LAG bei Projektverzögerungen) Fördervoraussetzungen Die Mitglieder der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern finanzieren investive und nicht investive Maßnahmen sowie deren Planung und Vorbereitung im Rahmen einer Projektförderung als Anteilsfinanzierung in Form eines nicht rückzahlbaren Zuschusses. Förderwürdig und -fähig sind die Maßnahmen die einen sichtbaren Beitrag zur Umsetzung der SLE haben und geeignet sind, die Entwicklungsziele und Handlungsfelder der Region Nordvorpommern zu verwirklichen. Dazu gehören Vorbereitung, Begleitung und Umsetzung von Maßnahmen. Zuwendungen werden grundsätzlich nur für solche Vorhaben bewilligt, die noch nicht begonnen worden sind. Als Vorhabensbeginn ist grundsätzlich der Abschluss eines der Ausführung zuzurechnenden Lieferungs-oder Leistungsvertrages zu werten. Zuwendungen für Investitionen aus dem Etat der LAG Nordvorpommern werden nur gewährt, wenn der Zuwendungsbetrag 2.500 Euro nicht unterschreitet. Dies gilt entsprechend auch für eine Erhöhung der Zuwendung. Ein maximaler Zuwendungsbetrag wird nicht festgelegt. Der LAG Nordvorpommern obliegt in jedem Einzelfall die Entscheidung über die Höhe der Mitfinanzierung aus ihrem Budget, der mit dem entsprechenden Beschluss in der Mitgliederversammlung festgelegt wird. Bei Unternehmen, die eine wirtschaftliche Tätigkeit ausüben gilt die De-minimis-Regelung, nach der die Gesamtsumme der gewährten De-minimis-Beihilfen in einem Zeitraum von drei Steuerjahren 200.000 Euro nicht überschreiten darf. Mindestvoraussetzung für eine Zuwendung aus dem Budget der LAG ist die Erfüllung der „Mindestkriterien“ gemäß Bewertungsmatrix (Vgl. 6.1). Durch die Bewertung per Bewertungsmatrix ergibt sich eine Rangfolge der der zur Förderung anstehenden Projekte nach der gefördert wird. Zuwendungsempfänger Folgende Rechtspersönlichkeiten sind zulässige Zuwendungsempfänger im Rahmen der LEADER-Förderung in der Region Nordvorpommern: • Natürliche Personen und Personengesellschaften 87 88 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern • • Juristische Personen des privaten Rechtes Juristische Personen des öffentlichen Rechts, ausgenommen sind die Bundesrepublik Deutschland und die Länder Auf der Grundlage der Richtlinie für die Förderung der lokalen Entwicklung LEADER (LEADER-RL M-V) sowie Festlegungen der LAG Nordvorpommern sind folgende Ausgaben nicht zuwendungsfähig: a) Ausgaben für den Erwerb von Grundstücken, Gebäuden und anderen baulichen Anlagen, b) Ausgaben für den Kauf von Lebendinventar, c) Sollzinsen, d) Planungsleistungen, die gesetzlich vorgeschrieben sind, e) Ausgaben für Betriebskosten, soweit es sich nicht um Vorhaben nach Nummer 2.1.5 handelt, f) Ausgaben für Beherbergungs- und Bewirtungskosten, soweit es sich nicht um Reisekosten handelt, g) Eigenleistungen der Zuwendungsempfänger in Form eigener Arbeitsleistungen und Materialbereitstellungen, soweit es sich nicht um Vorhaben nach Nummer 2.1.5 handelt, h) Mehrwertsteuer bei Vorhaben natürlicher Personen und von Personengesellschaften sowie juristischen Personen des privaten Rechts, i) Ausgaben, soweit der Zuwendungsempfänger die betreffenden Zahlungen vor dem 1. Januar 2014 getätigt hat. Zuwendungsfähig sind Ausgaben für a) Investitionen gemäß Artikel 45 Absatz 2 Buchstabe a bis c der Verordnung (EU) Nr. 1305/2013, b) immaterielle Investitionen gemäß Artikel 45 Absatz 2 Buchstabe d der Verordnung (EU) Nr. 1305/2013, c) bei Vorhaben nach den Nummern 2.1.3 und 2.1.4. Reisekosten für Reisen zu den Durchführungsorten der Kooperationsvorhaben in den Partnerregionen. Folgende Höchst-Fördersätze wurden auf dem 1. Workshop in Bad Sülze durch die Arbeitsgruppen in Abhängigkeit von der Rechtsform des Projektträgers und dem Handlungsfeld vorgeschlagen und von der LAG festgelegt: Für juristische Personen des privaten Rechts / natürliche Personen und Personengesellschaften: • HF „Netz(werk) nachhaltiger Tourismus“ 80 % • HF „Dynamische und zukunftsfähige Wirtschaftsregion“ 72 % • HF „den DEMOGRAPHISCHEN WANDEL aktiv gestalten“ 80 % • HF „Kultur, Gemeinschaft und regionale Identität“ 80 % • HF „Denk Mal Zukunft“ 74 % Für juristische Personen des öffentlichen Rechts / gemeinnützige Vereine / Stiftungen: • HF „Netz(werk) nachhaltiger Tourismus“ 84 % • HF „Dynamische und zukunftsfähige Wirtschaftsregion“ 76 % • HF „den DEMOGRAPHISCHEN WANDEL aktiv gestalten“ 84 % • HF „Kultur, Gemeinschaft und regionale Identität“ 84 % • HF „Denk Mal Zukunft“ 78 % Begründung Die höchsten Fördersätze bekommen Projekte in den Handlungsfeldern „Netz(werk) nachhaltiger Tourismus“, „den DEMOGRAPHISCHEN WANDEL aktiv gestalten“ und „Kultur, Gemeinschaft und regionale Identität“. Das Handlungsfeld Tourismus stellt ein Haupttätigkeitsfeld der LAG Nordvorpommern dar und beinhaltet die Nutzung des Tourismus als Wirtschaftsmotor und Innovationsfeld. Dem Ausbau des Tourismus kommt weiterhin eine Schlüsselrolle für die Entwicklung der Region zu. Daher werden hier neben dem größten Budget auch die höchsten „Bis-Fördersätze“ vergeben. Hier sollen möglichst viele aber auch prägnante Projekte umgesetzt werden. Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Da Projekte im Handlungsfeld Demographischer Wandel und Kultur und Gemeinschaft oftmals gemeinnützig sind, sollen auch hier hohe „Bis-Fördersätze“ vergeben werden. Zudem stellt die Bekämpfung des demographischen Wandels die größte Herausforderung im Landkreis und der Region Nordvorpommern dar. Den Projekten im Handlungsfeld Denkmalschutz kommt ein mittlerer Fördersatz zu. Diese Aufgabe ist eine neue Herausforderung für LEADER, es stehen keine Landesmittel zur Unterstützung mehr zur Verfügung. Da das Budget für dieses Handlungsfeld geringer ist, Denkmalschutzprojekt erfahrungsgemäß einen großen finanziellen Aufwand haben, aber möglichst viele Projekte umgesetzt werden sollen, wurde hier nur eine BisFörderhöhe von 74 bzw. 78 % festgelegt. Die geringsten „Bis-Fördersätze“ erhalten Projekte im Handlungsfeld Wirtschaft. Hier wird davon ausgegangen, dass nach Umsetzung des Vorhabens auch wirtschaftliche Erfolge für den Antragsteller zu verzeichnen sind, die sich sozusagen gegenrechnen lassen. Die im Folgenden aufgeführte Aufstellung gibt einen Überblick über die maximal möglichen Fördersätze in Abhängigkeit von der Rechtsform des Zuwendungsempfängers, bezogen auf die 5 Handlungsfelder: Handlungsfeld Netz(werk) Tourismus Dynamische und zukunftsfähige Wirtschaftsregion den DEMOGRAPHISCHEN WANDEL aktiv gestalten Kultur, Gemeinschaft und regionale Identität Denk Mal Zukunft Antragsteller Fördersätze in % juristische Personen des öffentlichen Rechts / gemeinnützige Vereine / Stiftungen 84 juristische Personen des privaten Rechts / natürliche Personen und Personengesellschaften 80 juristische Personen des öffentlichen Rechts / gemeinnützige Vereine / Stiftungen 76 juristische Personen des privaten Rechts / natürliche Personen und Personengesellschaften 72 juristische Personen des öffentlichen Rechts / gemeinnützige Vereine / Stiftungen 84 juristische Personen des privaten Rechts / natürliche Personen und Personengesellschaften 80 juristische Personen des öffentlichen Rechts / gemeinnützige Vereine / Stiftungent 84 juristische Personen des privaten Rechts / natürliche Personen und Personengesellschaften 80 juristische Personen des öffentlichen Rechts / gemeinnützige Vereine / Stiftungen 78 juristische Personen des privaten Rechts / natürliche Personen und Personengesellschaften 74 Tabelle 14: Höhe der Fördersätze in Abhängigkeit von Handlungsfeld und Zuwendungsempfänger Bei vorsätzlicher, selbst verschuldeter Projektverzögerungen behält sich die LAG Nordvorpommern vor, den Zuwendungsbetrag um je ein Prozentpunkt je verzögerten Monat zu kürzen. Eine Projektverzögerung tritt ein, wenn das Vorhaben nicht drei Monate nach Eingang des Zuwendungsbescheides begonnen wurde. 89 90 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Planänderungen oder Änderungen in der Finanzierung bedürfen der vorherigen Zustimmung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern und sind rechtzeitig, vor Beginn, schriftlich mitzuteilen 6.3 Darstellung des Verfahrens zur Aufbringung nationaler öffentlicher Kofinanzierungsmittel Die Höhe der möglichen Fördersätze für die Projekte in den benannten Handlungsfeldern hat die LAG erarbeitet (Vgl. 6.2). Die Fördersätze sind abhängig von der Art des Vorhabens, bzw. in welches Handlungsfeld es sich einordnet, und vom Zuwendungsempfänger. Grundsätzlich sind dabei 10 % der Fördermittel durch einen öffentlich-rechtlichen (kontrollierten) Haushalt zu erbringen. Diese öffentlich-rechtliche Kofinanzierung soll in der Region Nordvorpommern in der Regel durch die betroffenen Gemeinden, Ämter, den Landkreis aber auch durch die Kirche erbracht werden, die aus dem jeweiligen Vorhaben Nutzen ziehen. Bei der Beantragung eines Projektes bei der LAG muss ein Nachweis dieser öffentlich-rechtlichen Kofinanzierung vorgelegt werden. Sollte die Bereitstellung der Kofinanzierung durch den zuständigen öffentlichen Haushalt nicht möglich sein, kann die LAG und das Regionalmanagement prüfen, in wie weit die vom Land Mecklenburg-Vorpommern in Aussicht gestellten zusätzlichen Landesmittel zur nationalen Kofinanzierung, in Anspruch genommen werden können. Diese Landesmittel sind begrenzt und voraussichtlich regional nach Budget verteilt. Hier stellt sich die LAG ihrer Verantwortung und prüft gewissenhaft auf Notwendigkeit und Priorität anhand der Voraussetzungen des Projektträgers und der Ziele seines Vorhabens, und entscheidet nach Einzelfall über eine Zuteilung und die Höhe. Die Kofinanzierung aus den für LEADER bereitgestellten Landesmitteln wird auf Private Antragsteller und Vereine begrenzt. Für das Regionalmanagement LEADER Nordvorpommern wird die nationale Kofinanzierung vom Landkreis Vorpommern-Rügen zugesichert. Dieser möchte sich per Partnervertrag mit dem Verein zur Übernahme des Finanz-und Verwaltungsmanagements und somit auch zur Übernahme der Kofinanzierung für die gesamte Laufzeit verpflichten. Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern 91 7 Indikativer Finanzierungsplan [LAG / RM] 7.1 tabellarische Darstellung des vorgesehenen Einsatzes des Budgets der Lokalen Aktionsgruppe bezogen auf die Verwaltung der Strategie (z. B. Management, Sensibilisierung) und die Handlungsfelder laufende Nummer Interventionsbereich Anteil am Budegt 1 Regionalmanagement 10% 2 Sensibilisierungsmaßnahmen 0,5% 3 Anbahnung von Kooperationsvorhaben 0,5% 4 HF 1 - Netz(werk) Tourismus 24% 5 HF 2 - Dynamische und zukunftsfähige Wirtschaftsregion 18% 6 HF 3 - den DEMOGRAPHISCHEN WANDEL aktiv gestalten 16% 7 HF 4 - Kultur, Gemeinschaft und regionale Identität 16% 8 HF 5 - Denk Mal Zukunft 15% 11% 27% 89% Budgetanteil für Maßnahmen und Projekte innerhalb des Gesamtbudgets der LAG bezogen auf 100 % ergeben sich folgende prozentuale Verteilungen in den Handlungsfelder 20% 18% 18% 17% Tabelle 15: Tabellarische Darstellung der Budgets für die Interventionsbereiche 7.2 Begründung der vorgesehenen Budgetanteile für die einzelnen Interventionsbereiche Im 1. Workshop in Bad Sülze haben die einzelnen Arbeitsgruppen Vorschläge zur Rangfolge der Handlungsfelder und damit zur Budgetierung gemacht. Aus diesen Werten wurde ein Durchschnitt gebildet, so dass für Projekte im HF Tourismus ein Budget von 27%, im HF Wirtschaft ein Budget von 20%, in den HF Demographischer Wandel und Gemeinwesen und Kultur jeweils ein Budget von 18%, und im HF Denkmalschutz ein Budget von 17% zur Verfügung gestellt werden soll, bezogen auf den Budgetanteil für Maßnahmen und Projekte innerhalb des Gesamtbudgets der LAG. Diesen Vorschlag hat die LAG am 5.3.2015 unter Wahrung des bottom-up-Prinzips beschlossen. Nach Abzug der Kosten für die Interventionsbereiche Regionalmanagement, Sensibilisierungs-maßnahmen und Anbahnung von Kooperationsvorhaben vom Gesamtbudget, ergeben sich unter Beachtung der im Workshop erarbeiteten Budgetanteile für die 5 Handlungsfelder Budgets gemäß Tabelle 15 in Kapitel 7.1. In der Fortschreibung der SLE soll die Möglichkeit aufrechtgehalten werden bei Bedarf die Budgetierung der Interventionsbereiche in gewissen Rahmen anzupassen. 92 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Regionalmanagement: Für das Regionalmanagement sollen maximal 10 % des Gesamtbudgets1 aufgewendet werden. Für das Management sind 1,5 bis 2,0 Stellen vorgesehen. Für den/der Regionalmanager/in ist eine ganze und für den/der Assistent/in ein halbe bis ganze Stelle vorgesehen. Grundlage ist folgender Finanzaufstellung: 07/2015 - 09/2015 10/2015 - 09/2016 Lohnkosten Regionalmanager/in 12.247,20 € 48.988,80 € Lohnkosten Assistenz 9.402,56 € 37.610,24 € 21.649,76 € 86.599,04 € Öffentlichkeitsarbeit gesamt 500,00 € 2.000,00 € Reisekosten gesamt 250,00 € 1.000,00 € Sach- und Verwaltungskosten gesamt 500,00 € 2.000,00 € Koordinierungs- und Netwerkaufgaben 250,00 € 1.000,00 € 23.149,76 € 92.599,04 € Lohnkosten gesamt Kosten gesamt Tabelle 16: Finanzaufstellung für das Regionalmanagement Sensibilisierungsmaßnahmen und Anbahnung von Kooperationsvorhaben Für die Interventionsbereich Sensibilisierungsmaßnahmen und Kooperationsvorhaben sind jeweils 0,5 % des Budgets vorgesehen. Angenommen wird eine jährlich wiederkehrende Regionalkonferenz sowie mindestens ein Kooperationsprojekt mit anderen LAGn. HF „Netz(werk) nachhaltiger Tourismus“ In der vergangenen Förderperiode stellte das Handlungsfeld „Ausbau und Qualifizierung des touristischen Angebots und seiner Vermarktung“ das Haupttätigkeitsfeld der LAG Nordvorpommern dar. Auch in der aktuellen Förderperiode sehen die Region und deren Akteure im Ausbau des Tourismus eine Schlüsselrolle für die Entwicklung der Region. Zudem ist auch, mit Blick auf die eingereichten Projekte im Handlungsfeld Tourismus, zu erwarten, dass die meisten Projekte aus diesem Handlungsfeld kommen werden. Demzufolge wird dieses Handlungsfeld mit einem entsprechend hohen Budget ausgestattet. Der Budgetanteil wurde von den Teilnehmern des öffentlichen Workshops in Bad Sülze gemäß bottom-up Ansatzes auf 24 % festgelegt und von der LAG bestätigt. HF „Dynamische und zukunftsfähige Wirtschaftsregion“ Arbeitsplätze und Beschäftigung werden als wichtigstes Instrument gegen den Demographischen Wandel angesehen. Daher kommt diesem Handlungsfeld eine ebenfalls große Bedeutung zu und wird mit 18% des Budgets der LAG ausgestattet. Der Budgetanteil wurde von den Teilnehmern des öffentlichen Workshops in Bad Sülze gemäß bottom-up Ansatzes festgelegt und von der LAG bestätigt. HF „den DEMOGRAPHISCHEN WANDEL aktiv gestalten“ Dieses Handlungsfeld stellt die wichtigste Herausforderung im Landkreis und auch im Aktionsgebiet der LAG Nordvorpommern dar. Attraktive und lebenswerte Dörfer und Räume sind die Grundlage um die Einwohner zum „Bleiben“ zu bewegen. Das Handlungsfeld wird mit fast ebenso viel Budget wie das HF Wirtschaft, nämlich mit 16% des Gesamt-Budgets, ausgestattet. Hier sollen mittelviele, dafür aber prägnante und innovative 1 Bezogen auf ein Budget von 5,28 Mio. Euro. Bei Erhöhung des Gesamtbudgets der LAG NVP ist die Finanzaufstellung für das Regionalmanagement bindend. Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Projekte durchgeführt werden. Der Budgetanteil wurde von den Teilnehmern des öffentlichen Workshops in Bad Sülze gemäß bottom-up Ansatzes festgelegt und von der LAG bestätigt. HF „Kultur, Gemeinschaft und regionale Identität“ Dieses Handlungsfeld soll ebenfalls mit 16 % des Budgets unterstützt werden. Kunst, Kultur und Bildung ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens, bereichert das Lebensumfeld und fördert die Identifikation mit der Region. So kann auch einer weiteren Abwanderung junger qualifizierter Menschen entgegengewirkt werden und kann einen innovativer Schlüssel für den Tourismus darstellen. Der Budgetanteil wurde von den Teilnehmern des öffentlichen Workshops in Bad Sülze gemäß bottom-up Ansatzes festgelegt und von der LAG bestätigt. HF „Denk Mal Zukunft“ Dieses Handlungsfeld wird mit einem nur wenig geringeren Budget ausgestattet. Der Denkmalschutz wurde als neuer Themenschwerpunkt im LEADER Prozess ausgenommen. Die Umsetzung des Denkmalschutzes kann wirtschaftliche Effekte für die Region haben. Denkmalschutz kann für die anderen Handlungsfelder einen Zusatznutzen haben. Der Budgetanteil wurde von den Teilnehmern des öffentlichen Workshops in Bad Sülze gemäß bottom-up Ansatzes auf 15 % festgelegt und von der LAG bestätigt. Es ist angedacht, das Budget dieses Handlungsfelds so vierzuteilen (nicht zwingend gleichmäßig), dass den Kategorien „Kirchen“, „Gutshäuser und Schlösser“, „technische Anlagen“ und „Denkmalschutzvorhaben private Antragsteller“ gleichermaßen gerecht wird. 8 Monitoring 8.1 Beschreibung der speziellen Vorkehrungen zur Bewertung der Strategieumsetzung einschließlich messbarer qualitativer und quantitativer Kriterien (mit Zielwerten) zur Überprüfung der Erreichung der Ziele der SLE Zur Erfolgskontrolle und Prozesssteuerung wurden für die Arbeit der LAG Ziele auf verschiedenen Ebenen festgelegt. Das Zielsystem beinhaltet die drei Bewertungsbereiche „Inhalte und Strategie“, „Prozess und Struktur“ sowie „Aufgaben des Regionalmanagements“. Dieses regionale Zielsystem spiegelt die realistischen Erfolgskriterien für die SLE wider und macht es möglich, im gesamten Umsetzungszeitraum der SLE die Wirkung der Projekte auf die Entwicklung der Region zu belegen, eingeführte Prozesse und Strukturen zu rechtfertigen bzw. die eigene Arbeit im Rahmen des Regionalmanagements kritisch im Blick zu behalten. Im Bereich „Inhalte und Strategie“ wurden für die 5 Handlungsfelder allgemeine, quantitative und qualitative Ziele herausgearbeitet. Die Handlungsfeldziele dienen dem eigenen jährlichen Monitoring und sind dem Erfüllungsgrad entsprechend fortzuschreiben. Sie werden über Zielindikatoren quantifiziert. Um dieses Monitoring im Bewertungsbereich „Inhalte und Strategien“ jährlich ohne großen Zusatzaufwand durchführen zu können, teilen die regionalen Projektträger in regelmäßigen Abständen dem Regionalmanagement den Erfüllungsstand ihrer Zielindikatoren mit. Sinnvolle Zeitpunkte dafür sind immer am Ende eines Kalenderjahres und zum Abschluss des Projektes. Zusätzlich ist eine enge Zusammenarbeit mit der Bewilligungsbehörde von besonderer Wichtigkeit. Das Regionalmanagement muss unmittelbar Kenntnis über eine Bewilligung eines Projekts, wichtige Änderungen im Projektverlauf und die Zielerreichung zum Projektabschluss erhalten um hier entsprechend im Monitoring agieren zu können. „Inhalte und Strategie“ (1) QUANTITATIV Allgemein • • Schaffung und Erhalt von Arbeitsplätzen → 7 Arbeitsplätze pro 1 Mio. Euro Fördermittel Projekte betreiben während der Vorbereitung und Umsetzung Öffentlichkeitsarbeit → 100% der Projekte 93 94 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern • • • Vernetzungs- und Kooperationsgedanke ist bei den Projekten und Akteuren verankert → 75% der Projekte Projekte sind auf Nachhaltigkeit ausgerichtet → 100% der Projekte (grundsätzlich Alle) Innovative Projekte mind. 20 % der Projekte Handlungsfeld „Netz(werk) nachhaltiger Tourismus“: • • • • • • • • • (Weiter)Entwicklung des vorhandenen Rad-, Wander- und Reitwegenetzes → 10km neue oder sanierte Wege (Weiter)Entwicklung von Themenstraßen und –routen → 3 Straßen / Routen Ausbau von Übernachtungsmöglichkeiten und gastronomischen Einrichtungen → 10% der touristischen Projekte Entwickeln von touristischen Angeboten, möglichst themenorientiert mit Alleinstellungsmerkmal → 40% der touristischen Projekte Entwickeln von touristischen (regionaltypischen) Produkten → 25% der Projekte Projekte zur Verbesserung des Innen- und Außenmarketings → 10% der Projekte Etablieren von touristischen Meilensteinen im Binnenland (Events. Sehenswürdigkeiten, …)→ 40% der Projekte Projekte mit Saisonverlängernden Maßnahmen → 50% der Projekte Projekte zur Kooperation zwischen der Küstenregion und dem Küstenvorland → 25% der Projekte Handlungsfeld „Dynamische und zukunftsfähige Wirtschaftsregion“: • • • • Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten, bspw. durch Ausbau der Veredelung und Direktvermarktung → 35% der Projekte An- und Ausbau regionaler und ökologisch produzierter Produkte in der Region → 25% der Projekte Schaffen gemeinsamer Vermarktungsplattformen oder Marketinginstrumente für regionale Produkte → 10% der Projekte Förderung kleinteiliger Versorgungsstrukturen im ländlichen Raum (Landbäcker, Hofverkauf, Regionalmarkt, …) → 10% der Projekte Handlungsfeld „den DEMOGRAPHISCHEN WANDEL aktiv gestalten“: • Unterstützung gemeindlicher und gemeinschaftlicher Strukturen, bürgerschaftlichen Engagements und der Vereinsarbeit → 50% der Projekte • Unterstützung/Schaffen von Multifunktionalen Einrichtungen zur dörflichen Nahversor-gung (Grundversorg. Arzt, Friseur, Fahrdienste, Sport, Kultur etc.) → 70% der Projekte • Verbesserung der Mobilität in ländlichen Orten (mobiler Versorgungsstrukturen Taktverbesserung, Rufbus, alternative Angebote etc.) → 50% der Projekte Handlungsfeld „Kultur, Gemeinschaft und regionale Identität“: • Projekte zum Ausbau eines vielfältigen Kunst-, Kultur- und Bildungsangebots → 70% der Projekte • Projekte zur Stärkung von Netzwerkarbeit und Öffentlichkeitsarbeit bei Kulturinitiativen → 50% der Projekte Handlungsfeld „Denk mal Zukunft“: • Sicherung / Sanierung von Denkmalen, Gartendenkmalen (Parkanlagen) und Denkmalensemble → 95% • • Denkmal mit Zusatznutzen für Umfeld / Gemeinwesen → 50% der Projekte Erlebbarmachen von Brauchtum und Geschichte (Denkmäler erzählen Geschichte) → 35% der der Projekte Projekte Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern 95 (2) QUALITATIV • • • • • • • gemeinsame regionale Identität gestärkt → ja positive Ansätze zur Stärkung des ländlichen Raums → ja Image- und Bekanntheitsgrad der Region Nordvorpommern erhöht → ja Förderung des bürgerlichen Engagements, des Ehrenamtes und der Vereinsarbeit Projekte sind Generationsübergreifend → ja Projekte und Akteure beachten Gender und Gleichstellung → ja Zufriedenheit mit geschaffenem Mehrwert für Einheimische und Touristen → ja → ja „Prozess und Struktur“ (1) Mitglieder werben und aktivieren • • • Attraktive Mitgliederversammlungen mit möglichst vielen Mitgliedern durchführen → mind. 1 x jährlich, Quote mindestens 30 % der Mitglieder Durchführen der Mitgliederversammlung als oberstes Entscheidungsgremium in Fördermittelentscheidungen durchhalten → dauerhaft Neue Mitglieder gewinnen → dauerhafte Sicherung der 50% WiSo-Partner (2) Beteiligung am regionalen Entwicklungsprozess halten und ausbauen und SLE weiter-entwickeln • • • • • • • Workshop mit aktuellem Bezug zu Themen, Projekten oder Inhalten der SLE durchführen, mit möglichst vielen Mitgliedern → mind. 1 x jährlich Zuarbeit durch Projektträger und Akteure zu bestimmten Themen → mind. 1 x jährlich zum Workshop LEADER Busrundfahrt für die interessierte Öffentlichkeit zu aktuellen Förderprojekten → 1 x jährlich, ca. 50 Teilnehmer Werkstatt für Austausch zur Förderung der Vernetzung und Qualifizierung der Projektträger durchführen → 2 x in Förderperiode Regelmäßige Unterrichtung der LAG über verschiedene Medien → regelmäßig, dauerhaft, aber mind. 4 x jährlich (pro Quartal) Pflege der Internetseite → dauerhaft und regelmäßig Austausch mit Nachbar-LAGn → mind. 1 x jährlich, Regionalkonferenz „Aufgaben des Regionalmanagements“ (1) Fördermittelberatung als Kernkompetenz unterstützen und ausbauen • • • • Fortbildungen (Schulungen, Seminare, Fachmessen) werden vom Regionalmanagement wahrgenommen → mind. 2 x jährlich Unterstützung und Beratung der Projektträger → dauerhaft und qualifiziert Zufriedenheit in der Fördermittelberatung durch gute Bewertung von den Antragstellern → dauerhaft, positive Bewertung durch die Antragsteller Gute Organisation der Vorstandsitzungen und Mitgliederversammlungen der LAG Nordvorpommern (Einladungen, Sitzungsvorbereitungen, Protokolle, Berichterstattung) unter Wahrung der Transparenz → dauerhaft, positives Feedback durch die LAG (2) Öffentlichkeitsarbeit weiterentwickeln und Medienpräsenz verstärken • • • Berichte in der lokalen Presse und den Amtsblättern mit Nennung der LAG Nordvorpommern→ dauerhaft, regelmäßig, mind. 10 x jährlich Überarbeitung der Internetseite → regelmäßig, erfolgreiche Überarbeitung durch gute Resonanz Bereitstellung neuer Informationen auf der Internetseite → regelmäßig 96 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern • (Erst-)Anfragen zur SLE und zur Arbeit der LAG beantworten → regelmäßig (3) Regelmäßiges Monitoring und Selbstevaluierungen durchführen • • • Laufendes Monitoring wichtiger Kennziffern der Projekte mit Berichterstattungen an den Vorstand → 1 x jährlich Berichterstattung an Vorstand und Mitgliederversammlung Regelmäßig einfache Selbstevaluierungen (z.B. im Rahmen der Mitgliederversammlung) u.a. zur Anpassung der Handlungsfeldziele in den drei Bereichen Inhalte und Strategie, Prozess und Struktur sowie Aufgaben des Regionalmanagements durchführen → 1 x jährlich einfache Selbstevaluierung Umfassende Selbstevaluierung nach drei Jahren durchführen mit Ableitung von Änderungsbedarfen (inkl. Handlungsfeld- und Handlungsfeldzielen) → 1 x in 2018 8.2 geplante Zeiträume / geplanter Turnus für die Bewertung der Strategieumsetzung In dieser Förderperiode soll auf dem jährlichen 2-tägigen Workshop immer eine Präsentation zum Stand der Projektumsetzung und der Arbeit der LAG stattfinden. Ausgewählte regionale Projektträger können in dieser Runde ihre Projekte mit dem aktuellen Entwicklungsstand vorstellen. Die Ergebnisse geben den Erfüllungsgrad der Zielindikatoren aus Kap. 8.1 wieder. Die Ergebnisse des jährlichen Monitorings hält die LAG in ihrem jährlichen Tätigkeitsbericht fest. Auf der Mitgliederversammlung wird dieser vorgestellt und beschlossen. Für die Erhöhung der Transparenz wird über eine Download-Möglichkeit auf der LAG-Internetseite nachgedacht. Nach 3 Jahren wird eine Halbzeitevaluierung durchgeführt, in der die Zielindikatoren aus den Bewertungsbereichen „Inhalte und Strategie“, „Prozess und Struktur“ sowie „Aufgaben des Regionalmanagements“ mittels Selbstevaluierung auf Erfüllungsstand überprüft werden. Zudem sollen die Handlungsfeldziele, die zunächst für die gesamte Förderperiode gesetzt waren, im Rahmen dieser Halbzeitevaluierung überprüft werden. Bei Bedarf kann die Gesamtstrategie „nachjustiert“ werden und als Grundlage für die Fortschreibung der SLE dienen. Damit verbunden ist bei einer erforderlichen Anpassung auch die Neuausrichtung der Projektauswahlkriterien, die auf den Handlungsfeldern und deren Handlungsfeldzielen basieren. Bei der Evaluation spielen übergeordnete Kriterien wie die Konformität mit der SLE, die Netzwerkbildung, die Multiplikatorenwirkung, Synergieeffekte, Innovationsgehalt eine wichtige Rolle. Diese Halbzeitevaluierung kann dann mit einem kleinen Workshop-Format präsentiert und diskutiert werden, um die regionale Bevölkerung angemessen miteinzubinden. Am Ende der Förderperiode soll eine große Evaluierung der Förderperiode stattfinden. Diese soll intern in der LAG aber auch extern bei Projektträgern sowie Interessierten am LEADER Prozess durchgeführt werden. Schwerpunkte liegen bei der Arbeitsweise der LAG und dem Regionalmanagement, insbesondere zu Entscheidungsprozessen, sowie die abschließende Beurteilung zum Grad der Strategieumsetzung bzw. den Grad der Strategieerfüllung. Die LAG behält sich vor für diesen Prozess ein auswärtiges Büro mit der Evaluierung zu beauftragen. 8.3 Beschreibung der geplanten Verfahren zur Unterrichtung der Lokalen Aktionsgruppe, der Öffentlichkeit und des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz über den Stand der Strategieumsetzung Zur Unterrichtung der LAG über den Stand der Strategieumsetzung hält das Regionalmanagement zu Beginn der Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlung einen Sachstandsbericht. Dieser enthält Angaben zu Beantragung, Bewilligung und Umsetzung der Projekte, aber auch in regelmäßigen Abständen den Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern prozentualen Stand der Erfüllung des Budgets zu den Handlungsfeldern. Bei bereits bewilligten Projekten fragt das Regionalmanagement im Vorfeld den Stand zum Projekt ab, insbesondere sind Angaben zu Verlauf, Problemen, Einhalten des Bewilligungszeitraums etc. zu erfragen, um auf eventuelle Projektverzögerungen und Schwierigkeiten reagieren zu können. Angestrebt wird, die Sitzungen des Vorstands und der Mitgliederversammlung bei Projektträger stattfinden zu lassen, um Ergebnisse und Erfolge vor Ort zeigen zu können. Nach Beendigung eines Projekts ist ein Abschlussbericht anzufertigen und der LAG vorzustellen. Dieser enthält mindestens einen Sachbericht, eine Fotodokumentation und einen zahlenmäßigen Nachweis. Zu Unterrichtung der Öffentlichkeit werden vorwiegend die Medien Internet und Presse genutzt. Die von der LAG beschlossenen Projekte bzw. die Priorisierung und Rangfolge der Projekte, werden auf der Homepage des Landkreises bzw. des Vereins veröffentlicht, ebenso die Bewertungsmatrizen als Grundlage der Bewertung. Weiterhin werden die Strategie der lokalen Entwicklung, die Antragsunterlagen, Ergebnisse aus öffentlichen Veranstaltungen, alle Termine der LAG und generell Informationen zu LEADER, der LAG und zur SLE auf der Homepage eingestellt, und sind somit für die Öffentlichkeit frei zugänglich. Eine regelmäßige Berichterstattung zu Projekten, Veranstaltungen und Terminen in der lokalen Presse wird, wie in der alten Förderperiode auch, weiter verfolgt. Zusätzlich führt die LAG der Region Nordvorpommern einmal im Jahr eine öffentliche Busrundfahrt durch. Diese führt interessierte Bürger zu aktuellen Projekten, die aus dem Budget der LAG Nordvorpommern Fördermittel erhalten haben. An den verschiedenen Stationen gibt es einen durch den Projektträger geführten Rundgang. Die Busfahrt ist eine gute Möglichkeit einer breiten Masse anschaulich die Ergebnisse und Erfolge der LEADER-Förderung zu präsentieren. Diese Busfahrt ist seit 2011 fester Bestandteil des Jahresplans der LAG Nordvorpommern und soll aufgrund des breiten Zuspruchs auch in der neuen Förderperiode fortgeführt werden. Auch möchte die LAG Nordvorpommern den schon in der alten Förderperiode praktizierten 2-tägigen öffentlichen Workshop fortführen. Auf diesem werden Informationen zum LEADER-Prozess und der Strategieumsetzung gegeben, aktuelle Themen in Arbeitsgruppen behandelt, umgesetzte Projekte präsentiert, dient aber auch der Diskussionen zur weiteren strategischen Ausrichtung der Regionalentwicklung. Zudem gibt es insbesondere abends ausreichend Möglichkeiten für die Akteure und die Öffentlichkeit bilaterale Gespräche zu führen, besonders zur Förderung der Vernetzung. Am Ende eines jeden Jahres wird das Regionalmanagement einen Jahresbericht für das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz erstellen, welche auch der LAG zur Verfügung gestellt wird. Dieser Jahresbericht enthält Informationen zu der Arbeit des Regionalmanagements sowie der LAG sowie zum Stand der Strategieerfüllung. 97 98 Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern IV • • • • • • • • • • • • • • V Quellenverzeichnis Verordnung (EU) Nr. 1303/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 17. Dezember 2013 mit gemeinsamen Bestimmungen über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, den Europäischen Sozialfonds, den Kohäsionsfonds, den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums und den Europäischen Meeres- und Fischereifonds sowie mit allgemeinen Bestimmungen über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, den Europäischen Sozialfonds, den Kohäsionsfonds und den Europäischen Meeres- und Fischereifonds und zur Aufhebung der Verordnung der Verordnung (EG) Nr. 1083/2006 des Rates Fundstelle z. B. http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2013:347:0320:0469:DE:PDF Verordnung (EU) Nr. 1305/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 17. Dezember 2013 über die Förderung der ländlichen Entwicklung durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 1698/2005 Fundstelle z. B. http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2013:347:0487:0548:de:PDF EPLR M-V Germany - Rural Development Programme (Regional) - Mecklenburg-Vorpommern (Entwurf) Fundstelle z. B. http://service.mvnet.de/_php/download.php?datei_id=125990 LEADER-RL M-V Stand 19.11.2014, Richtlinie für die Förderung der lokalen Entwicklung LEADER, Verwaltungsvorschrift des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Statistische Berichte : Primäreinkommen und verfügbares Einkommen der privaten Haushalte in den kreisfreien Städten und Landkreisen in Mecklenburg-Vorpommern Hrsg.: Statistisches Amt MecklenburgVorpommern. 25.10.2013 unter http://service.mvnet.de/statmv/daten_stam_berichte/ebibointerth11/einkommen--preise/p-ii__/p233__/daten/p233-2011-00.pdf Kleinräumige Bevölkerungsprognose für den Landkreis Vorpommern-Rügen, Hrsg.: Gertz Gutsche Rümenapp GbR, Hamburg/Berlin, Februar 2015 Leben.natur.vielfalt – Hotspots der Biodiversität: Verbundprojekt „Schatz an der Küste“ Hrsg.: Ostseestiftung, Naturstiftung Deutsche Ostsee, Oktober 2014, Broschüre Gebietsbezogene lokale Entwicklungsstrategie der öffentlich-privaten Partnerschaft "Nordvorpommern" für den Zeitraum 2007 – 2013, Hrsg.: Lokale Aktionsgruppe "Nordvorpommern", Fassung vom 20.09.2008 Regionales Raumentwicklungsprogramm Vorpommern, Hrsg.: Regionaler Planungsverband Vorpommern Arbeitsagentur Statistik-Service Nordost Amt für Geoinformation, Vermessungs- und Katasterwesen Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie www.gaia-mv.de http://geoport.landkreis-vorpommern-ruegen.de Anlagenverzeichnis Anhang 1 Anhang2 Anhang 3 Anhang 4 Anhang 5 Anhang 6 Anhang 7 Anhang 8 detaillierte Aufschlüsselung der Flächenangaben und Einwohnerzahlen auf Gemeindeebene detaillierte Zusammensetzung der Mitglieder bei der Gründungsversammlung (Teilnehmerliste) Zusammensetzung der LAG mit Stand 26.03.2015 Satzung, Beitragsordnung und Geschäftsordnung des Vereins „Lokale Aktionsgruppe Nordvorpommern“ detaillierte Zusammensetzung der Mitglieder bei der Mitgliederversammlung zum Beschluss der SLE (Teilnehmerliste) Stellungnahme des regionalen Planungsverbands Vorpommern tabellarische Darstellung der Starterprojekte in den Handlungsfeldern Bewertungsmatrizen für die 5 Handlungsfelder Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Strategie der lokalen Entwicklung I ANHANG 2014-2020 für die Lokale Aktionsgruppe Nordvorpommern II Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Anhang 1 detaillierte Aufschlüsselung der Flächen und Einwohner auf Gemeindeebene Bodenfläche insgesamt Ahrenshagen-Daskow Amt Ribnitz-Damgarten Amt Fischland-Darß-Zingst Marlow, Stadt Grimmen, Stadt Zingst Süderholz Amt Barth 5.830 2.064 12.248 15.104 Semlow 3.443 718 Schlemmin 2.183 278 ∑ Amt RDG Ahrenshoop 23.704 18.164 529 638 Born a. Darß 6.259 1.101 Dierhagen 2.753 1.503 Prerow 1.133 1.498 Ribnitz-Damgarten, Stadt Wieck a. Darß 893 715 Wustrow 689 1.165 ∑ Amt FDZ 12.256 6.620 Marlow, Stadt 14.009 4.629 Grimmen, Stadt 5.029 9.969 Zingst 5.041 3.023 Süderholz 14.909 4.002 Barth, Stadt 4.120 8.543 Bartelshagen II b. Barth 1.449 378 Divitz-Spoldershagen 2.750 462 Fuhlendorf 1.709 774 Karnin 1.242 214 Kenz-Küstrow 1.777 508 Löbnitz 2.224 586 Lüdershagen 1.393 581 Pruchten Saal Trinwillershagen ∑ Amt Barth Altenpleen Amt Altenpleen 3.428 1.170 24.380 15.103 958 743 Klausdorf 1.167 633 Kramerhof 1.791 1.766 Preetz 1.415 1.003 Prohn 1.608 2.014 12.163 7.117 3.590 1.799 Groß Kordshagen 1.622 353 Jakobsdorf 1.767 477 Kummerow 1.155 317 Lüssow 1.887 788 Neu Bartelshagen 1.741 327 Pantelitz 1.441 752 Steinhagen 3.354 2.554 Wendorf 1.568 923 464 1.055 18.589 9.345 1.519 1.476 Glewitz 4.203 534 Gremersdorf-Buchholz 5.003 666 Millienhagen-Oebelitz 2.549 353 Papenhagen 2.084 547 Richtenberg, Stadt 1.562 1.376 Splietsdorf 2.629 476 Velgast 7.143 1.814 Weitenhagen 1.704 240 Wendisch Baggendorf 2.132 548 ∑ Amt F-R Elmenhorst 30.528 8.030 2.248 731 Sundhagen 15.934 5.121 4.693 1.145 Wittenhagen ∑ Amt Miltzow Bad Sülze, Stadt Amt Recknitz-Trebeltal 1.145 4.176 ∑ Amt Niepars Franzburg, Stadt Amt Miltzow 742 3.471 2.006 Zarrendorf Amt Franzburg-Richtenberg 817 Groß Mohrdorf ∑ Amt Altenp. Niepars Amt Niepars Einwohner (Stand 31.12.2013) 22.875 6.997 2.636 1.723 Drechow 1.551 239 Dettmannsdorf 4.445 985 Deyelsdorf 2.978 498 Eixen 5.598 764 Grammendorf 3.595 515 Gransebieth 2.336 566 Hugoldsdorf 1.416 134 Lindholz 3.992 667 Tribsees, Stadt 5.476 2.629 34.023 8.720 ∑ Amt R-T Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Anhang2 detaillierte Zusammensetzung der Mitglieder bei der Gründungsversammlung (Teilnehmerliste) am 05.03.2015 III IV Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern V VI Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Anhang 3 Zusammensetzung der LAG mit Stand 26.03.2015 Name Vorname Institution Position Wirtschafts- und Sozialpartner Albrecht Gerd IG Barthe Sozial Bär Hans-Henning Sozial Berg Jan OPERNALE e.V. Freundeskreis Kloster- und Stadtgeschichte RibnitzDamgarten e.V. Vorsitzender Sozial Bergner Carsten Backstein, Geist- und Garten e.V. Organisator Sozial Bobsin Uwe Portablo GmbH Butkereit Hansjörn Dietz Arno Dienstleistungszentrum Prohn Wirtschaft Ehlers Christian Bauernverband Nordvorpommern e.V. Wirtschaft Ehrecke Anke Verein Jugendhaus Stochennest e.V. Fellmann Stephan Frey Kurt W. Gall Clemens Günther Axel Salzreich GbR Trinwillershagen Haase Matthias Vogelpark Marlow Wirtschaft natürl. Person Sozial natürl. Person Wirtschaftssenioren natürl. Person natürl. Person Tourismusverein Vogelparkregion Recknitztal Wirtschaft Wirtschaft Tourismuskoordinator Hagemann Martin Hartmann Barbara Haß Christian Helbig Alexandra Howe Jürgen Küste Consult Eigentümer Horn Jutta LandKino o. Andrea Wiesel Sozial Huckfeldt Detlef KG Tribsees Pastor Sozial Karnatz Heike Tourismusverband FDZ Kaufhold Erich Förderverein Kulturgüter Wasserburg Divitz Sozial Klawitter Horst Mühlenverein Steinhagen e.V. Sozial Klein, Dr. Bettina Verein Gutshof Hessenburg e.V.i.Gr. Kleinert Burkhard Künstlerhaus Ahrenshoop e.V. Kostross Ivonne Senfmanufaktur Alte Schlossgärtnerei Schlemmin Krüger Fried Museumsverein Klockenhagen e.V. Kunschke Christian Lanz Konrad Kirchenbauverein St. Marien Barth e.V. Sozial Lewerenz Petra Kunstverein LandART - Kunst im Recknitztal e.V. Sozial von der Lühe Detlef Landhaus Schloss Kölzow Wirtschaft Marschall Thomas Gesellschaft für Technologie und Innovation Wirtschaft von Maydell Frank Rosenlöwe - Hansa Safari Wirtschaft Melzer Irene Kreisvolkshochschule Vorpommern Rügen Miether Wolfgang Ev. Kirchengemeinde St. Bartholomäus Sozial Moetz Monika Förderverein Vineta-Museum Barth e.V. Sozial Morgenstern Carola Agenda 21 Gruppe Horst e.V. Neubert Ulf Wirtschaft natürl. Person Hegering natürl. Person natürl. Person Wirtschaft Wirtschaft Vorsitzende Sozial Sozial Wirtschaft Geschäftsführer Wirtschaft natürl. Person Fördermitglied Fördermitglied natürl. Person Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Kranichschutz Deutschland gGmbH VII Nowald Günter Ohle von der Planitz Wächter Jörg Kurt Bürger Medien Initiative Sozial Preikschat Bert Kunst- und Kulturrat Vorpommern-Rügen Sozial Richter Kultur- und Heimatverein e.V. Bad Sülze Sozial Rost Peter Michelle und Marcel Schaber Tina Künstlerhaus Ahrenshoop Schäfer David Gutshaus Landsdorf Schmidt Marika mrschmidt Architekten Siml Elke Künstlerin Spittel Nicole Tourismusverband Vorpommern e.V. Splettstößer Lars Stange Sabine Familienferienanlage Gut Nisdorf GmbH Stypmann Harald Anglerverein "An der Recknitz" Marlow e.V. Stypmann Harald Marlower Kanu- und Bootsverleih Völschow Matthias Obermützkower Freizeitverein von Ucro Cornelia Wegener Karl-Heinz Papenhof Barth e.V. Zaepernick Sabine Ostseemühle Ziller Frank Pommersche Geschichts- und Heimatverein Damgarten e.V. Jürgens Katrin natürl. Person Wenzel Ulrike natürl. Person Freese Petra natürl. Person Sozial natürl. Person LandDelikat Wirtschaft Sozial Wirtschaft natürl. Person Sozial Wirtschaft natürl. Person Wirtschaft Sozial Wirtschaft Vorsitzender Sozial natürl. Person Sozial Wirtschaft Vorstand Sozial VIII Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Name Vorname Institution Position Schwinkendorf Martina Landkreis Vorpommern-Rügen Köppen Katrin Gleichstellungsbeauftragte Beeskow Frederic Gemeinde Wittenhagen Bürgermeister Benkert Alexander Gemeinde Süderholz Bürgermeister Bonitz Andre Gemeinde Eixen Bürgermeister Eifler Dietmar Gemeinde Steinhagen Bürgermeister Filter Cordula Gemeinde Millienhagen-Oebelitz Bürgermeisterin Forchhammer Peter Amt Niepars LVB Frommholz Franz Gemeinde Deyelsdorf Bürgermeister Graßhoff Eberhard Gemeinde Wendisch-Baggendorf Bürgermeister Griwahn Christian Gemeinde Velgast Bürgermeister Haß Christian Amt Barth Amtsvorsteher Haß Anke Amt Recknitz-Trebeltal LVB Holder Dieter Stadt Franzburg Bürgermeister Ilchmann Frank Amt Ribnitz-Damgarten Bürgermeister Kindler Ilona Gemeinde Papenhagen Bürgermeisterin Kolschewski Hartmut Gemeidne Lindholz Bürgermeister Körner Heiko Stadt Ribnitz-Damgarten Ordnungsamt Kranz Christel Gemeinde Schlemmin Bürgermeisterin Krüger Helmut Gemeinde Sundhagen Bürgermeister Kubitz Manfred Stadt Barth Amtsleiter Bauamt Lachmann Ute Gemeinde Gransebieth Bürgermeisterin Materna-Braun Ines Amt Altenpleen LVB Markawissuk Achim Gemeinde Trinwillershagen Bürgermeister Maunz Joachim Gemeinde Gremersdorf-Buchholz Messing Peter Gemeinde Prohn Bürgermeister Molkentin Thomas Stadt Tribsees Bürgermeister Müller Christiane Ostseebad Dierhagen Bürgermeisterin Peters Udo Gemeinde Grammendorf Bürgermeister Reichelt Ingo Gemeinde Ostseeheilbad Zingst Amtsleiter BLA Reichenbach Thomas Gemeinde Klausdorf Bürgermeister Richter Peter Gemeinde Hugoldsdorf Schmidt Stefan Gemeinde Dettmannsdorf Bürgermeister Schmutzer, Dr. Doris Bad Sülze Bürgermeisterin Schöler Norbert Stadt Marlow Bürgermeister Schütze Gemeinde Drechow Bürgermeister Seide Heiko FriedrichChristian Gemeinde Kramerhof Bürgermeister Thurow Hartmut Gemeinde Weitenhagen Bürgermeister Wendorf, Dr. Rudi Gemeinde Elmenhorst Bürgermeister Gemeinde Ahrenshagen-Daskow gesetzl Vertreter Gemeinde Semlow gesetzl Vertreter öffentlicher Partner / Verwaltung Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Anhang 4 Satzung, Beitragsordnung und Geschäftsordnung des Vereins „Lokale Aktionsgruppe Nordvorpommern“ IX X Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern XI XII Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern XIII XIV Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Lokale Aktionsgruppe Nordvorpommern e.V. Beitragsordnung § 1 Beiträge (1) Von den Mitgliedern des Vereins wird ein Jahresbeitrag erhoben, dessen Höhe von der Mitgliederversammlung festgelegt wird. (2) Die Mitgliedsbeiträge werden für das Geschäftsjahr erhoben; wobei das Geschäftsjahr dem Kalenderjahr entspricht. (3) Das Gründungsjahr gilt als ganzes Geschäftsjahr. § 2 Fälligkeit Der Beitrag ist im ersten Quartal des Kalenderjahres zu entrichten. § 3 Höhe der Beiträge (1) Der Jahresbeitrag beträgt für natürliche Personen 30,-- €. (2) Der Jahresbeitrag beträgt für juristische Personen 60,-- €. § 4 Inkrafttreten Die Beitragsordnung tritt am 05.03.2015 in Kraft. Stralsund, 05.03.2015 XV XVI Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Geschäftsordnung Geschäftsordnung für die Mitgliederversammlung als LAG-Entscheidungsgremium zur Durchführung eines ordnungsgemäßen Projektauswahlverfahrens und zur Steuerung und Kontrolle der Strategie der ländlichen Entwicklung (SLE) im Rahmen von Leader auf der Grundlage der Satzung des Vereins, für das LAG-Management und den Fachbeirat für die LEADER Förderperiode 2014 bis 2020. I. Präambel Die Lokale Aktionsgruppe verfügt gemäß VO (EU) GSR/2012 Art. 28-30 nach ihrer Anerkennung über Entscheidungs- und Kontrollbefugnisse bei der Umsetzung ihrer SLE und damit bei der Auswahl von Vorhaben (Projekten), für die eine Leader-Förderung beantragt werden soll. Sie ist in ihrer Auswahlentscheidung an die Einhaltung der Bestimmungen zur ordnungsgemäßen Durchführung des Projektauswahlverfahrens gebunden. Dabei hat sie formale Mindestanforderungen zu erfüllen, insbesondere: • • • • • hat sie eine Einstufung der Vorhaben nach ihrem Beitrag zum Erreichen der Ziele der regionalen Entwicklungsstrategie vorzunehmen, hat sie für die erforderliche Transparenz bei der Projektauswahl zu sorgen, sind Interessenskonflikte von Mitgliedern des Entscheidungsgremiums zu vermeiden, ist sicherzustellen, dass mindestens 50 % der Stimmen in den Auswahlentscheidungen von Partnern aus dem nichtöffentlichen Bereich stammen und dass auf der Entscheidungsfindungsebene weder der öffentliche Sektor noch eine einzelne Interessengruppe mit mehr als 49 % der Stimmrechte vertreten sind, hat sie durch geeignete Maßnahmen die Umsetzung der Entwicklungsstrategie zu überwachen und zu steuern II. Verfahrensfragen § 1 Geltungsbereich, Geltungsdauer, Erlass, Änderung und Wirksamkeit 1. Diese Geschäftsordnung gilt für: • • • • • die Mitgliederversammlung die Durchführung des Projektauswahlverfahrens, die Durchführung von Kontroll-, Monitoring- und Evaluierungstätigkeiten zur Überwachung der Umsetzung der SLE, Anpassung und Fortschreibung der SLE das LAG-Management 2. Diese Geschäftsordnung gilt für die Dauer der Leader-Förderperiode 2014-2020. Bei Änderungen ist sicherzustellen, dass die EU-rechtlichen Vorgaben eingehalten werden. 3. Diese Geschäftsordnung wird durch die Mitgliederversammlung beschlossen. III. Mitgliederversammlung § 2 Einladung zur Sitzung, Aufforderung zur Abstimmung im Umlaufverfahren, Information der Öffentlichkeit 1. Die Mitgliederversammlung wird nach Bedarf, jedoch mindestens einmal im Kalenderjahr einberufen. Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern 2. Zur Mitgliederversammlung wird unter Einhaltung einer Ladungsfrist von zehn Werktagen schriftlich oder in elektronischer Form geladen. 3. Mit der Einladung zur Sitzung/Versammlung bzw. der Aufforderung zur Abstimmung im Umlaufverfahren erhalten die Mitglieder die Tagesordnung mit Angabe der Projekte, die zur Entscheidung anstehen, sowie ausreichende Vorabinformationen (z. B. Projektskizzen) zu den einzelnen Projekten. 4. Vor der Mitgliederversammlung bzw. der Abstimmung im Umlaufverfahren wird der Termin mit Angabe der Tagesordnung und Nennung der Projekte, die zur Entscheidung anstehen, von der LAG auf elektronischem Wege öffentlich bekanntgemacht. § 3 Tagesordnung 1. Die Tagesordnung für die Mitgliederversammlung wird vom Vorstand erstellt und enthält mindestens folgende Tagesordnungspunkte: • • • Feststellung der ordnungsgemäßen Ladung und Beschlussfähigkeit Projekte über die Beschluss gefasst werden soll Projekte über die Beschluss für ein nachfolgendes Umlaufverfahren gefasst werden soll. 2. Die Tagesordnung kann mit mehrheitlichem Beschluss der anwesenden Mitglieder der Mitgliederversammlung geändert werden. 3. Zur Durchführung von Kontroll- und Evaluierungstätigkeiten ist die Tagesordnung bei Bedarf, jedoch mindestens einmal jährlich um folgende Tagesordnungspunkte zu erweitern: • • Monitoring und Evaluierung der Entwicklungsstrategie Umsetzungsstand und ggf. Fortschreibung des Aktionsplanes § 4 Abstimmungsverfahren Die Auswahlbeschlüsse können nach folgenden Verfahren herbeigeführt werden: 1. Persönliche Abstimmung in der Mitgliederversammlung. 2. Schriftliche Abstimmung der Mitgliederversammlung im Umlaufverfahren bei Beschlussfassung zu Einzelprojekten. Das Umlaufverfahren ist bei der Behandlung und Beschlussfassung zu Tagesordnungspunkten zur Überwachung und Fortschreibung der Umsetzung der SLE nicht zugelassen. 3. Die Schriftliche Abstimmung im Umlaufverfahren sollte nur in Ausnahmefällen. z. B. bei besonderer Dringlichkeit des Projektes vorgenommen werden. 4. Die Abstimmung im Umlaufverfahren darf nur erfolgen, wenn das Projekt in einer vorherigen Mitgliederversammlung besprochen wurde und die Mitgliederversammlung einer Entscheidung im Umlaufverfahren zugestimmt hat. § 5 Beschlussfähigkeit / Ausschluss von der Entscheidung bei persönlicher Beteiligung 1. Die Mitgliederversammlungen sind grundsätzlich öffentlich. Ausnahmen sind insbesondere dann möglich, wenn dem schutzwürdigen Belange eines Projektträgers entgegenstehen. XVII XVIII Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern 2. Die Mitgliederversammlung ist beschlussfähig, wenn ordnungsgemäß geladen wurde. Darüber hinaus ist erforderlich, dass mindestens 50 % der Stimmberechtigten der Gruppe der „Wirtschafts- und Sozialpartner oder sonstigen Vertreter der Zivilgesellschaft“ angehören. Wenn dieses Verhältnis durch die anwesenden Mitglieder nicht gegeben ist, ist der Ausgleich durch Stimmenverzicht der Öffentlichen Partner, ggf. im Losverfahren, herzustellen. 3. Eine Übertragung des Stimmrechts auf ein anderes Mitglied ist nicht zulässig. 4. Mitglieder der Mitgliederversammlung sind von Beratungen und Entscheidungen zu Projekten, an denen sie persönlich beteiligt sind, ausgeschlossen. § 6 Beschlussfassung in Sitzungen und im Umlaufverfahren 1. Abstimmung in ordentlicher Sitzung der Mitgliederversammlung • • Wenn die Satzung nichts anderes vorsieht, fasst die Mitgliederversammlung ihre Beschlüsse in offener Abstimmung. Ein Beschluss gilt bei einfacher Stimmenmehrheit der Stimmen der anwesenden Mitglieder als gefasst. 2. Abstimmung im Umlaufverfahren (Ausnahmefall) • • • • • Für Abstimmungen im Umlaufverfahren sind den Mitgliedern neben den Projektunterlagen auch das Votum des LAG-Managements für die Stellungnahme und Bewertung des Projekts sowie ein Abstimmungsblatt mit Beschlussvorschlag beizulegen. Mitglieder der Mitgliederversammlung sind bei persönlicher Beteiligung auch im Umlaufverfahren von Beratung und Beschlussfassung ausgeschlossen. Sie sind verpflichtet, dies auf dem Abstimmungsblatt zu vermerken. Bei Abstimmungen im Umlaufverfahren ist eine Frist von 10 Tagen zu setzen, innerhalb der die Abstimmung erfolgen muss.. Im Umlaufverfahren herbeigeführte Abstimmungen werden in einem Gesamtergebnis mit Darstellung des Abstimmungsverhaltens der einzelnen Mitglieder dokumentiert. Über das Abstimmungsergebnis werden alle Mitglieder auf elektronischem Wege informiert. § 7 Protokollierung der Entscheidungen 1. Das Ergebnis der Beschlussfassung der Mitgliederversammlung ist zu jedem Einzelprojekt zu protokollieren. Die einzelnen Beschlussfassungen sind Bestandteil des Gesamtprotokolls. Im Protokoll ist zu jedem Einzelprojekt mindestens festzuhalten: • • • • Feststellung der ordnungsgemäßen Ladung und Beschlussfähigkeit Angaben über Ausschluss bzw. Nichtausschluss stimmberechtigter Teilnehmer von der Beratung und Abstimmung wegen persönlicher Beteiligung Nachvollziehbare Auswahlentscheidung auf der Grundlage der LEADER-Pflichtkriterien und der Projektauswahlkriterien der LAG zur Erreichung der Ziele der SLE Beschlusstext und Abstimmungsergebnis 2. Die Dokumentation der Beschlussfassung zum Einzelprojekt kann mittels Formblatt erfolgen. 3. Die Teilnehmerliste ist Bestandteil des Gesamtprotokolls. § 8 Transparenz der Beschlussfassung Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern 1. Die LAG veröffentlicht ihre Projektauswahlkriterien und das Procedere des Auswahlverfahrens auf ihrer Website. 2. Die Projektauswahlentscheidungen der Mitgliederversammlung werden auf der Website der LAG veröffentlicht. 3. Der Projektträger wird im Falle einer Ablehnung oder Zurückstellung seines Projekts schriftlich darüber informiert, welche Gründe für die Ablehnung oder Zurückstellung ausschlaggebend waren. Es wird Ihm die Möglichkeit eröffnet in der nächsten Mitgliederversammlung, die der Ablehnung folgt Einwendungen gegen die Entscheidung zu erheben. Die Mitgliederversammlung hat über das Projekt nach Anhörung abschließend erneut Beschluss zu fassen. Weiterhin wird der Projektträger auch auf die Möglichkeit hingewiesen, dass er trotz der Ablehnung oder Zurückstellung des Projekts durch die LAG einen Förderantrag (mit der negativen LAG-Stellungnahme) bei der Bewilligungsstelle stellen kann und ihm so der öffentliche Verfahrens- und Rechtsweg eröffnet wird. 4. Beschlüsse und Informationen zu § 3 Ziffer 3 werden, soweit sie die SLE betreffen, auf der Website der LAG veröffentlicht. IV. Sonstiges § 9 LAG-Management (Geschäftsstelle) Zur Umsetzung der SLE wird ein LAG-Management eingerichtet, das unter anderem folgende Aufgaben hat: • • • • • • • • • • • Geschäftsführung der LAG Steuerung und Überwachung der Umsetzung der SLE (Monitoring, Aktionsplan etc.) Unterstützung von Projektträgern bei der Entwicklung und Umsetzung von Projekten Impulsgebung für Projekte zur Umsetzung der SLE Vorbereitung des Projektauswahlverfahrens der LAG Unterstützung von Arbeits- und Projektgruppen Evaluierungsaktivitäten Öffentlichkeitsarbeit zu LEADER in der Region (inkl. Internetauftritt) und Außendarstellung der LAG Zusammenarbeit mit relevanten Akteuren im Sinne der SLE Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch mit anderen LEADER-Regionen Mitarbeit im LEADER-Netzwerk § 10 Kuratorium 1. Der Vorstand kann zur fachlichen Unterstützung ein Kuratorium einberufen. Mitglieder im Kuratorium können zum Beispiel sein: LEADER-Manager, Gleichstellungsbeauftragte, Fachleute, Ämter, usw. 2. Je nach Sachlage und Bedarf können vom Vorstand des Vereins weitere Mitglieder in den das Kuratorium berufen werden. § 11 Salvatorische Klausel Sollte eine Bestimmung dieser Geschäftsordnung unwirksam sein oder werden, bleibt die Wirksamkeit der übrigen Bestimmungen davon unberührt. Anstelle der unwirksamen Bestimmung tritt eine wirksame Bestimmung, die dem mit der unwirksamen Bestimmung verfolgten Zweck so nah wie möglich kommt. Die vorstehenden Bestimmungen gelten entsprechend für den Fall, dass sich der Vertrag als lückenhaft erweist. XIX XX Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern § 12 Inkrafttreten der Geschäftsordnung Das Inkrafttreten der Geschäftsordnung wurde am 05. März 2015 in Stralsund von der Mitglieder-versammlung beschlossen. Stralsund, 5. März 2015 _____________________________ 1. Vorstand des Vereins _____________________________ 2. Vorstand des Vereins Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Anhang 5 detaillierte Zusammensetzung der Mitglieder bei der Mitgliederversammlung zum Beschluss der SLE (Teilnehmerliste) am 26.03.2015 XXI XXII Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern XXIII XXIV Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Anhang 6 Stellungnahme des regionalen Planungsverbands Vorpommern Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern I Anhang 7 tabellarische Darstellung der Starterprojekte in den 5Handlungsfeldern Handlungsfeld "Netz(werk) nachhaltiger Tourismus" Projektidee Antragsteller Paten Zuordnung Zuordnung Grad der zu einem Ziel zu einem Erfüllung / zu Zielen Handlungsfe der SLE ld der SLE Kurzbeschreibung Projektinhalt / -wirkung Höhe der Gesamtkosten vorgesehenen (soweit bereits Mitfinanzierung bekannt) aus dem LAGBudget Herstellung der Funktionsfähigkei der Bockwindmühle, erbaut in Groß-Ernsthof (LK OVP), genutzt bis 1950, 1982 im Museum Freilichtmuseum Klockenhagen Ertüchtigung der Bockwindmühle Stadt RibnitzDamgarten/ Museumsverein Klockenhagen e.V. Fried Krüger / Petra Voigt "Netz(w erk) 68% EZ 1/2/6 nachhaltiger Tourismus" errichtet, die Mühle soll so ertüchtigt werden, dass Mahlgänge w ieder vorgenommen werden können. Das Freilichtmuseum lebt von Beweglichkeit, Vorführbereichen und 116.620,00 € 97.960,80 € 1.045.000,00 € 877.800,00 € 183.980,00 € 154.543,20 € 30.000,00 € 25.200,00 € 215.000,00 € 180.600,00 € 400.000,00 € 336.000,00 € Mitmachangeboten, die es w eiterhin auszubauen gilt. Hier ist neben der Mahlvorführung ein besonderer Schw erpunkt die Vermittlung des "technischen Innenlebens" Rückbesinnung auf Traditionen und Ressourcen - Bad Sülze 2.0 "Salz-Stadt und Salz-Region" - Bad Sülze 2.0 (2015-2020) "Netz(w erk) Stadt Bad Sülze Anke Haß 68% EZ 1/2/4/6/7 nachhaltiger Tourismus" ist ... als „Investitionsvorhaben“ und „Masterplan“ das Instrument zur aktiven Steuerung der demografischen und w irtschaftlichen Entwicklung der "Salz--Stadt Bad Sülze“ und „Salz--Region Sülzer Land“ durch Investition, Konzeption, Steuerung und Standortmarketing Verwendung des großen Bodenbereichs (rd. 200 m²) als Spielboden (zusätzliches Angebot für Familien), ergänzt mit Freilichtmuseum Klockenhagen Spielboden im Haus Lütten Klein Stadt RibnitzDamgarten/ Museumsverein Klockenhagen e.V. Fried Krüger / Petra Voigt "Netz(w erk) 66% EZ 2 nachhaltiger Tourismus" Ausstellungsstücken, witterungsunabhängiges Angebot, Bau einer Rutsche als zusätzlicher Abgang, Schaffung von ca. 20 Spiel-Sitzplätzen, die museal angepasst ausgestattet werden müssen - Tische, Stühle, Regale, Schränke etc., Erwerb von alten/historischen Spielen in Ergänzung bereits vorh. Spielmöglichkeiten Anlage eines christlichen Rosengartens als Ergänzung zum Bibelgarten am Niederdeutschen Bibelzentrum in Barth Stiftung Niederdeutsches Bibelzentrum St. Jürgen Barth "Netz(w erk) Christian Lukesch 55% EZ 1/6 nachhaltiger Tourismus" Erweiterung des Bibelgartens in östlicher Richtung um ca. 200 m², Herstellen von Wegen und Beeten sowie Errichtung einer Remise. Thematisch soll die Rose in den Mittelpunkt dieses Gartenteils gestellt werden. Diese Pflanze hat sow ohl eine enge Beziehung zum Christentum als Symbolpflanze, gute Ergänzung zum bestehenden Bibelgarten Lückenschluss der Rad-, Reit- und Wanderwege im Barther Barthequerung mittels Kurbelfähre Wallfahrt und Bäderort Kenz - mit der Geschichte gemeinsam Zukunft gestalten Gemeinde DivitzSpoldershagen Ev. Kirchengemeinde BodstedtFlemendorf-Kenz Amt Barth 51% EZ 1/2/6 "Netz(w erk) nachhaltiger Tourismus" "Netz(w erk) Kai-Steffen Völker 50% EZ 1/2 nachhaltiger Tourismus" Umland zw ischen Ost und West, durch Schaffung der Querungen mittels Kurbelfähre, Erhöhen des Erlebnisw erts der Touren, barrierefreie Nutzung - auch für Vierbeiner, Ergänzung der Querung durch Grilleinrichtung und Schutzhütte o.ä. auf der östlichen Uferseite Einrichtung einer Ausstellung über die 800 Jahre Brunnengeschichte in Kenz und Wiederherstellung bzw . Gestaltung der Kurpromenade, Brunnenaue und des Kirchplatzes II Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Das Audiobook "Henk auf Reisen - Reise in die Urlaubsregion Fischland-Darß-Zingst" ist ein 30-40 minütiges Hörbuch, Audiobook/Hörbuch "Henk auf Reisen Reise in die Urlaubsregion FischlandDarß-Zingst" Tourismusverband FDZ Thomas Sievert 44% EZ 1/2/6/7 "Netz(werk) nachhaltiger Tourismus" welches in ca. 10-15 Kapiteln durch die Region führt, über die einzelnen Orte/Stationen informiert, Ausflugsziele bennennt und beschreibt. Ein Sprecher aus dem OFF führt durch die 23.710,00 € 19.916,40 € 125.000,00 € 100.000,00 € 15.000,00 € 12.000,00 € 135.300,00 € 108.240,00 € 15.000,00 € 12.000,00 € 11.500,00 € 9.200,00 € Region und beschreibt die Reise der Seemöwe "Henk" (Maskottchen Fischland-Darß-Zingst). Dieser nimmt zw ei Kinder auf eine Reise durch die Region Bahnhof Martensdorf 41% Barbara Hartmann EZ 2/5 "Netz(werk) nachhaltiger Tourismus" Sanierung und Renovierung des denkmalgeschützten Bahnhofs Martensdorf. Errichtung eines Kulturortes mit Atelier, Galerie, Café, Verkauf regionaler Produkte, Fahrradverleih und -verkauf und Radfahrerherberge LEADER Kooperationsprojekt mit LAG OVP1, OVP2 und Stettiner Entwicklung und Vermarktung gesundheitstouristischer Angebote Tourismusverband Vorpommern Nicole Spittel 39% EZ 2/5 "Netz(werk) nachhaltiger Tourismus" Haff - Zielstellung ist die Wahrnehmung der Anbieter und der Region Vorpommern für einen gesundheitsorientierten Urlaub. Zusätzlich w ird eine regionale und überregionale Nachfrage nach gesundheitstouristischen Angeboten erzielt, von der Touristiker und medizin-thearapeutische Anbieter profitieren "Skipperbiotop" als Lebensraum für verschiedene Zielgruppen für Wassersportier aus dem Freizeitbereich, Wanderer und Fahrradtouristen und nicht zuletzt für die Segler aus der Skipperbiotop Segelclub Ribnitz e.V. Norbert Boldt 38% EZ 2/5/7 "Netz(werk) Region, Schaffen einer zweckmäßigen und erforderlichen nachhaltiger Infrastruktur, Es sind eine überdachte Grillstation, eine Tourismus" Sanitäreinrichtung, eine Messstation zur Wasserqualitätsbeobachtung, Versorgungssäulen für Strom und die Erw eiterung der Vereinssteganlage für eine Mehrzwecknutzung geplant. LEADER Kooperationsprojekt mit LAG OVP1, OVP2 und Stettiner Entwicklung einer Tourismus- und Marketingstrategie für Vorpommern Tourismusverband Vorpommern "Netz(werk) Nicole Spittel 38% EZ 2/5 nachhaltiger Tourismus" Haff - Erarbeitung einer zukunftsorientierten, nachhaltigen Tourismus- und Vermarktungsstrategie für das Festland Vorpommern, in der die Stärken, individuellen Rahmenbedingungen und Konzepte der Teilregionen herausgearbeitet werden LEADER Kooperationsprojekt mit LAG OVP1, OVP2 und Stettiner Qualitätsmanagement für tourist. Leistungsanbieter im Bereich des ehem. LK NVP Tourismusverband Vorpommern "Netz(werk) Nicole Spittel 35% EZ 2/5 nachhaltiger Tourismus" Haff - Installation eines umfassenden Qualitätstourismus in der touristischen Dienstleistungsbranche (KMU; Kommunen, Kleinstanbieter) durch Analyse, Information und Forcierung der Vermarktung und des Netzwerkes unter dem Dach des Tourismusverband Vorpommern e.V. Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern III IV Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern V VI Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern VII VIII Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Anhang 8 Bewertungsmatrizen für die 5 Handlungsfelder Lokale Aktionsgruppe Nordvorpommern Projektauswahlkriterien für Aktivitäten / Projekte zur Erreichung des Ziels Handlungsfeld: "Netz(werk) nachhaltiger Tourismus" Bewertungsstichtag: Datum: Mindestwert der zuerreichenden Gesamtpunktzahl für eine Mitfinanzierung aus dem LAG-Budget 45 Pkt. "_______________________________________" (zu erreichende Gesamtpunktzahl 100) Bewertungskriterien Mindeskriterien Lfd.Nr. Bezeichnung der Aktivität / des Projektträger Projekts Gesamtkosten Beantragter Zuschuss in in Euro Euro Allgemeine Kriterien Querschnittsziele Projektfragebog Projekt liegt in der LEADERRegion Nordvorpommern Sicherung der Gesamtfinanzier ung, der Eigenmittel und Kofinanzierung en ist ausgefüllt Konformität mit bzw. Leitbild, aussagekräftige Entwicklungsziel sinnvolles und Schlüssiges, Projektbeschrei en und nachhaltiges bung incl. Handlungs- Konzept Kostenplan feldern der SLE Projekt hat Realisierung Schaffung und einen wahrscheinlich notwendige Sicherung von innovativen (Kosten- und Genehmigungen Arbeitsplätzen Charakter Zeitplan sind liegen vor (Neuartigkeit) umsetzbar) liegen vor Gew ichtung bei Erfüllung des Kriteriums (Faktor) Ja/Nein Ja/Nein Ja/Nein Ja/Nein 1,00 2,00 2,00 1,00 1,00 Das Projekt Das Projekt trägt bezweckt/ zu verschied. fördert eine Handlungsfelder gebietsüber- n bei greifende (Zusatznutzen Zusammenarbeit für die anderen und regionale Handlungs- Vernetzung felder) 2,00 2,00 Qualitative Kriterien Berücksichtigun (Weiter)Entwickl g der Querschnittsziel Berücksichtigun e der SLE, wie g der Kern- und Klima- und Querschnitts- Naturschutz, ziele der EU- Gleichstellung Politiken und touristischer Infrastruktur und intelligenten Besucherleitsystemen Barrierefreiheit 1,00 ung von 1,00 3,00 Aufbau und regional- Vernetzung von Beitrag zur typische tourist. regionalen Weiterentwick- Angeboten und Wertschöpfung lung von Aktivitäten, und/oder zur Angeboten, Bilden von Steigerung der Produkten und Kooperationen Lebensqualität Gesamtpunktzahl Marketingstrukt und Netzwerken der Einwohner uren 3,00 3,00 3,00 1 0,00 2 0,00 3 0,00 4 0,00 5 0,00 6 0,00 Summe: - € - € Bewertung anhand der Skala 0 = trifft nicht zu LAG-Mitglied Name, Vorname: 1 = trifft weniger zu 2 = trifft teilweise zu 3 = trifft mehrheitlich zu 4 = trifft voll und ganz zu Unterschrift Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern IX Lokale Aktionsgruppe Nordvorpommern Projektauswahlkriterien für Aktivitäten / Projekte zur Erreichung des Ziels Handlungsfeld: "Dynamische und zukunftsfähige Wirtschaftsregion" Bewertungsstichtag: Datum: Mindestwert der zuerreichenden Gesamtpunktzahl für eine Mitfinanzierung aus dem LAG-Budget 45 Pkt. "_______________________________________" (zu erreichende Gesamtpunktzahl 100) Bewertungskriterien Mindeskriterien Allgemeine Kriterien Querschnittsziele Qualitative Kriterien Erhöhung des Image- und Lfd.Nr. Bezeichnung der Aktivität / des Projekts GesamtProjektträger kosten in Euro Beantragter Projektfragebog Das Projekt Das Projekt trägt Zuschuss in Projekt liegt in Euro der LEADER- en ist ausgefüllt Konformität mit bezweckt/ zu verschied. fördert eine Handlungsfelder gebietsüber- n bei greifende (Zusatznutzen Region Nordvorpommern Sicherung der Gesamtfinanzier ung, der Eigenmittel und Kofinanzierung bzw. Leitbild, aussagekräftige Entwicklungsziel sinnvolles und Schlüssiges, Projektbeschrei en und nachhaltiges bung incl. Handlungs- Konzept Kostenplan feldern der SLE Projekt hat Realisierung Schaffung und einen wahrscheinlich notwendige Sicherung von innovativen (Kosten- und Genehmigungen Arbeitsplätzen Charakter Zeitplan sind liegen vor (Neuartigkeit) umsetzbar) liegen vor Zusammenarbeit für die anderen und regionale Handlungs- Vernetzung felder) Berücksichtigun g der (Weiter)Entwickl Querschnittsziel Berücksichtigun ung von e der SLE, wie g der Kern- und regionalen Klima- und Querschnitts- Wirtschaftskreisl Naturschutz, ziele der EU- äufen und Gleichstellung Politiken Wertschöpfungs und ketten Barrierefreiheit Ausbau der Erzeugung und Vermarktung regionaler Produkte, Entwicklung neuer Erzeugnisse Nutzung Bekanntheitsgra alternativer ds, Ausbau der Energieformen, Branchenvielfalt Beitrag zur und der Infra- Wertschöpfung struktur regionaler (Internet, Energiekreis- Touristen- läufe, umwelt- zentren, verträgliche Freizeitwert, Nutzung aller Gesamtpunktzahl Familienfreund- Ressourcen lichkeit) Gew ichtung bei Erfüllung des Kriteriums (Faktor) Ja/Nein Ja/Nein Ja/Nein Ja/Nein 1,00 2,00 2,00 1,00 1,00 2,00 2,00 1,00 1,00 3,00 3,00 3,00 3,00 1 0,00 2 0,00 3 0,00 4 0,00 5 0,00 6 0,00 Summe: - € - € Bewertung anhand der Skala 0 = trifft nicht zu LAG-Mitglied Name, Vorname: 1 = trifft weniger zu 2 = trifft teilweise zu 3 = trifft mehrheitlich zu 4 = trifft voll und ganz zu Unterschrift X Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Lokale Aktionsgruppe Nordvorpommern Projektauswahlkriterien für Aktivitäten / Projekte zur Erreichung des Ziels Handlungsfeld: "den DEMOGRAPHISCHEN WANDEL aktiv gestalten" Bewertungsstichtag: Datum: Mindestwert der zuerreichenden Gesamtpunktzahl für eine Mitfinanzierung aus dem LAG-Budget 50 Pkt. "_______________________________________" (zu erreichende Gesamtpunktzahl 112) Bewertungskriterien Mindeskriterien Allgemeine Kriterien Querschnittsziele Qualitative Kriterien (Weiter)Entwickl Lfd.Nr. Bezeichnung der Aktivität / des Beantragter Projektfragebog Das Projekt Das Projekt trägt kosten Zuschuss in en ist ausgefüllt Konformität mit bezweckt/ zu verschied. in Euro Euro fördert eine Handlungsfelder gebietsüber- n bei greifende (Zusatznutzen GesamtProjektträger Projekts Projekt liegt in der LEADERRegion Nordvorpommern Sicherung der Gesamtfinanzier ung, der Eigenmittel und Kofinanzierung bzw. Leitbild, Schlüssiges, aussagekräftige Entwicklungsziel sinnvolles und Projektbeschrei en und nachhaltiges bung incl. Handlungs- Konzept Kostenplan feldern der SLE Projekt hat Realisierung Schaffung und einen wahrscheinlich notwendige Sicherung von innovativen (Kosten- und Genehmigungen Arbeitsplätzen Charakter Zeitplan sind liegen vor (Neuartigkeit) umsetzbar) liegen vor Zusammenarbeit für die anderen und regionale Handlungs- Vernetzung felder) ung dörflicher Berücksichtigun Gemeinschaften, g der Querschnittsziel Berücksichtigun e der SLE, wie g der Kern- und Klima- und Querschnitts- Naturschutz, ziele der EU- Gleichstellung Politiken und Dienstleistungen und multipler Versorgungsstru kturen zur Verbesserung der Lebensbedingun Barrierefreiheit Verbesserung Entwicklung von der zielgruppenorie Erreichbarkeit ntierten des ländlichen Angeboten für Raums/der alle Dörfer durch Generationen Förderung und Familien alternativer Mobilitätsformen gen im Förderung von (Weiter)Entwickl Kooperationen ung des und Netzwerken Ortsbildes und zwischen des Naturraums Generationen zur und Verbesserung Zielgruppen, der Sicherung und Lebensqualität Stärkung des des ländlichen Ehrenamts Raums Gesamtpunktzahl ländlichen Raum Gewichtung bei Erfüllung des Kriteriums (Faktor) Ja/Nein Ja/Nein Ja/Nein Ja/Nein 1,00 2,00 2,00 1,00 1,00 2,00 2,00 1,00 1,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 1 0,00 2 0,00 3 0,00 4 0,00 5 0,00 6 0,00 Summe: - € - € Bewertung anhand der Skala 0 = trifft nicht zu LAG-Mitglied Name, Vorname: 1 = trifft weniger zu 2 = trifft teilweise zu 3 = trifft mehrheitlich zu 4 = trifft voll und ganz zu Unterschrift Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern XI Lokale Aktionsgruppe Nordvorpommern Projektauswahlkriterien für Aktivitäten / Projekte zur Erreichung des Ziels Handlungsfeld: "Kultur, Gemeinschaft und regionale Identität" Bewertungsstichtag: Datum: Mindestwert der zuerreichenden Gesamtpunktzahl für eine Mitfinanzierung aus dem LAG-Budget 50 Pkt. "_______________________________________" (zu erreichende Gesamtpunktzahl 112) Bewertungskriterien Mindeskriterien Lfd.Nr. Bezeichnung der Aktivität / des Projekts Projektträger Gesamtkosten in Euro Beantragter Zuschuss in Projekt liegt in Euro der LEADERRegion Nordvorpommern Allgemeine Kriterien Querschnittsziele Projektfragebog Sicherung der Gesamtfinanzier ung, der Eigenmittel und Kofinanzierung en ist ausgefüllt Konformität mit bzw. Leitbild, Schlüssiges, aussagekräftige Entwicklungsziel sinnvolles und Projektbeschrei en und nachhaltiges bung incl. Handlungs- Konzept Kostenplan feldern der SLE Projekt hat Realisierung Schaffung und einen wahrscheinlich notwendige Sicherung von innovativen (Kosten- und Genehmigungen Arbeitsplätzen Charakter Zeitplan sind liegen vor (Neuartigkeit) umsetzbar) liegen vor Gewichtung bei Erfüllung des Kriteriums (Faktor) Ja/Nein Ja/Nein Ja/Nein Ja/Nein 1,00 2,00 2,00 1,00 1,00 Das Projekt Das Projekt trägt bezweckt/ zu verschied. fördert eine Handlungsfelder gebietsüber- n bei greifende (Zusatznutzen Zusammenarbeit für die anderen und regionale Handlungs- Vernetzung felder) 2,00 2,00 Qualitative Kriterien Erhalt und Berücksichtigun Weiterentwicklu g der Querschnittsziel Berücksichtigun e der SLE, wie g der Kern- und Klima- und Querschnitts- Naturschutz, ziele der EU- Gleichstellung Politiken und kulturellen Landschaft, der kulturellen Angebotsvielfalt und innovativer Stärkung des Unterstützung Unterstützung Gemeinwesens der Stärkung der des Ehrenamts und der anderen Netzwerkarbeit Mobilität und und der Vereine Handlungsfelder und Öffentlich- Erreichbarkeit als regionale durch KKB, Akteure Identitäts- keitsarbeit Gesamtpunktzahl stiftung Bildungsangebot Barrierefreiheit 1,00 ng der e 1,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 1 0,00 2 0,00 3 0,00 4 0,00 5 0,00 6 0,00 Summe: - € - € Bewertung anhand der Skala 0 = trifft nicht zu LAG-Mitglied Name, Vorname: 1 = trifft weniger zu 2 = trifft teilweise zu 3 = trifft mehrheitlich zu 4 = trifft voll und ganz zu Unterschrift XII Strategie der lokalen Entwicklung der Lokalen Aktionsgruppe Nordvorpommern Lokale Aktionsgruppe Nordvorpommern Projektauswahlkriterien für Aktivitäten / Projekte zur Erreichung des Ziels Handlungsfeld: "Denk Mal Zukunft" Bewertungsstichtag: Datum: Mindestwert der zuerreichenden Gesamtpunktzahl für eine Mitfinanzierung aus dem LAG-Budget 45 Pkt. "_______________________________________" (zu erreichende Gesamtpunktzahl 100) Bewertungskriterien Mindeskriterien Allgemeine Kriterien Querschnittsziele Qualitative Kriterien Erhalt, Lfd.Nr. Bezeichnung der Aktivität / des Projekts GesamtProjektträger kosten in Euro Beantragter Projektfragebog Das Projekt Das Projekt trägt Zuschuss in Projekt liegt in Euro der LEADER- en ist ausgefüllt Konformität mit bezweckt/ zu verschied. fördert eine Handlungsfelder gebietsüber- n bei greifende (Zusatznutzen Region Nordvorpommern Sicherung der Gesamtfinanzier ung, der Eigenmittel und Kofinanzierung bzw. Leitbild, aussagekräftige Entwicklungsziel sinnvolles und Schlüssiges, Projektbeschrei en und nachhaltiges bung incl. Handlungs- Konzept Kostenplan feldern der SLE Projekt hat Realisierung Schaffung und einen wahrscheinlich notwendige Sicherung von innovativen (Kosten- und Genehmigungen Arbeitsplätzen Charakter Zeitplan sind liegen vor (Neuartigkeit) umsetzbar) liegen vor Zusammenarbeit für die anderen und regionale Handlungs- Vernetzung felder) Sicherung, Zusatznutzen Berücksichtigun Wiederherstellu fürs Umfeld g der ng und Querschnittsziel Berücksichtigun Umnutzung von e der SLE, wie g der Kern- und regional oder Klima- und Querschnitts- gar überregional Naturschutz, ziele der EU- bedeutsamen Gleichstellung Politiken Denkmalen oder (Steigerung der Vernetzung von Denkmalen, Denkmalorten, Routenbildung Erlebbarmachen Attraktivität des von Geschichte Ortes) und die und Brauchtum, anderen Bildungs- Gesamtpunktzahl Handlungsfelder anspruch, Tourismus, Identitätsstiftung und Denkmalen mit Wirtschaft, Barrierefreiheit einer besonders Gemeinwesen kulturhistorisch und Kultur en Bedeutung Gew ichtung bei Erfüllung des Kriteriums (Faktor) Ja/Nein Ja/Nein Ja/Nein Ja/Nein 1,00 2,00 2,00 1,00 1,00 2,00 2,00 1,00 1,00 3,00 3,00 3,00 3,00 1 0,00 2 0,00 3 0,00 4 0,00 5 0,00 6 0,00 Summe: - € - € Bewertung anhand der Skala 0 = trifft nicht zu LAG-Mitglied Name, Vorname: 1 = trifft weniger zu 2 = trifft teilweise zu 3 = trifft mehrheitlich zu 4 = trifft voll und ganz zu Unterschrift