LISA FOTO
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LISA FOTO Version 4.5 23.06.2008 Dr. Dr.-Ing. Wilfried Linder Otto-Hahn-Str. 14 D 40591 Düsseldorf -2- Bitte vor Inbetriebnahme des Programms lesen: Dieses Programm wurde mit großer Sorgfalt entwickelt und ausgiebig getestet. Bei der Komplexität derartiger Software ist es aber dennoch nie völlig auszuschließen, dass Fehler bei der Programmierung unerkannt geblieben sind. Solche Fehler können unter Umständen bei nur sehr selten gewählten Kombinationen bzw. Abfolgen von Befehlen auftreten oder von Eingangsdaten verursacht werden, die in ihrem Aufbau unüblich sind oder eine extreme Größe aufweisen. Um Sie als Anwender vor Folgeschäden zu bewahren, empfehlen wir dringend, alle mit diesem Programm gewonnenen Ergebnisse vor der weiteren Verwendung auf Plausibilität hin zu überprüfen! Sollten Fehler auftreten, bitten wir Sie darüber hinaus, uns diese zu melden, am besten zusammen mit dem jeweiligen Datensatz. Wir werden dann umgehend versuchen, den oder die Fehler zu beheben, und Ihnen eine fehlerbereinigte Programmversion kostenlos zukommen lassen. LISA FOTO -3- Übersicht Einleitung Das Programm LISA FOTO ist eine digitale photogrammetrische Arbeitsstation. Zum Betrieb muss LISA BASIS installiert sein. Es ist günstig, wenn der Anwender mit diesem Programm bereits vertraut ist, da die Bedienung von FOTO ebenso wie die Dateiformate hierzu kompatibel sind. Ferner existieren Schnittstellen zu den Bündelblockprogrammen BLUH und BINGO. Die wichtigsten Funktionen des Programms sind: Import und Orientierung der Bilder, Bildkoordinatenmessung für Aerotriangulation (ATM; manuell bzw. automatisch), Aerotriangulation über die Schnittstellen mit BLUH bzw. BINGO, Messen von Geländekoordinaten (stereoskopisch, mit oder ohne angekoppeltem DGM), automatisches Ableiten von Oberflächenmodellen, Erstellen von Orthobildern und Mosaiken. Einige Definitionen • • • Die Bezeichnungen x und y beziehen sich im Folgenden immer auf ein mathematisches, linksdrehendes Koordinatensystem, also "x nach rechts, y nach oben". Wenn von einem DGM die Rede ist, wird damit immer ein 16-Bit-Rasterbild im LISA-Format gemeint. Die Objektfläche, die von einem Stereo-Bildpaar (Modell) überdeckt wird, heißt Modellbereich. Grundsätzliches zur Funktionsweise Im Gegensatz zu vielen der bestehenden digitalen Stereo-Arbeitsstationen (DPAS) arbeitet FOTO, bezogen auf den Strahlengang, nicht „von oben nach unten“. Auch die Orientierung des Stereomodells verläuft in FOTO etwas anders als gewöhnlich. Anstelle der klassischen Dreiteilung innere – relative – absolute Orientierung werden die einzelnen Bilder unabhängig voneinander orientiert. Deswegen gibt es keine relative Orientierung im eigentlichen Sinn – nach der inneren und äußeren (absoluten) Orientierung jedes einzelnen Bildes werden je Bildpaar lediglich eine Modelldefinition sowie eine Parallaxenkorrektur durchgeführt. -4- base P‘ photos f C P‘‘ f projection centres C f = focal length P = object point P‘ = representation of P in the left photo P‘‘ = representation of P in the right photo C = projection centre epipolar plane Pxyz z terrain surface = object space y x object (terrain) co-ordinate system Strahlengang und Steuerung der Bildbewegung in LISA FOTO (hier dargestellt der Luftbildfall): Durch Verändern der Position bzw. der Höhe im Geländekoordinatensystem (Objektraum) verschieben sich die korrespondierenden Bildausschnitte. In allen Programmteilen, in denen im Einzelbild bzw. Stereomodell gemessen wird, gilt das Prinzip „feste Messmarke(n), bewegliche(s) Bild(er)“, wie vom analytischen Plotter her gewohnt. Zielsetzung des Programms Angestrebt wird der Einsatz bei Anwendungen, die nicht notwendigerweise höchste geometrische Genauigkeit erfordern, also etwa in der Geographie, Forstwirtschaft, Geologie usw. Mit photogrammetrischen Termini gesprochen sollen also (semi-)analytische Geräte 2. Ordnung nachgebildet werden. Ein handelsüblicher PC, ein einfacher Flachbettscanner bzw. eine Digitalkamera sowie eine 3-Tasten-Maus (!) sind die minimale Hardwareausstattung. Zu Einzelheiten der Hardwareausstattung vgl. die Programmbeschreibung zu LISA BASIS. Grenzen Je Block (Bildverband) können maximal 200 Bilder in bis zu 10 Streifen simultan verarbeitet werden. Für die Bildkoordinatenmessung gilt: Maximal 900 Punkte je Modell, 20000 Punkte insgesamt. Die frei zugängliche Testversion dieses Programms ist auf eine maximale Größe von 10 MB je Bild begrenzt, womit Standard-Luftbilder mit einer Scanauflösung bis 300 dpi bzw. Bilder einfacher Digitalkameras verarbeitet werden können. Dieser Wert ist bei der Vollversion derzeit auf 500 MB gesetzt und kann je nach Kundenwunsch und Rechnerausstattung jederzeit erweitert werden. Echtfarbbilder (24 Bit) können ebenfalls nur in der Vollversion verarbeitet werden. Die Anzahl der Bildpaare bei Sequenzen ist auf 20 begrenzt. -5- LISA FOTO Bildmaterial Verarbeitet werden können Standard-Luftbilder einer Reihenmesskamera, die heutzutage üblicherweise das Format 23 x 23 cm haben. Diese sind vollständig, also inklusive der Rahmenmarken, einzuscannen. Bilder von Reseau-, Kleinbild- bzw. Digitalkameras können ebenfalls verarbeitet werden. Die (geometrische) Scanauflösung hat Auswirkungen auf die erreichbaren Genauigkeiten, den benötigten Kernspeicher sowie die Rechenzeiten und sollte i.d.R. 300 dpi nicht unter-, 1200 dpi nicht überschreiten. Die Umrechnung von dpi auf Pixelgröße geschieht nach folgender Formel: Pixelgröße in [µm] = 25400 / Auflösung in [dpi]. Zur Vorstellung über den Zusammenhang zwischen Scanauflösung in [dpi] bzw. [µm], Bildgröße in MB (Graustufen / 8 Bit), Maßstab und daraus resultierender Bildelement-(Pixel-)größe im Geländemaß mag folgende Tabelle dienen: Auflösung [dpi] Auflösung [µm] Bildgröße ca. [MB] 150 169,33 2 300 84,67 8 600 42,33 32 1200 21,17 128 Bildmaßstab _____________________________________________________________________________________ 1: 5000 1:10000 1:15000 1:20000 1:25000 1:30000 1:40000 1:50000 0,847 m 1,693 m 2,540 m 3,386 m 4,233 m 5,080 m 6,772 m 8,466 m 0,423 m 0,847 m 1,270 m 1,693 m 2,117 m 2,540 m 3,386 m 4,234 m 0,212 m 0,423 m 0,635 m 0,846 m 1,058 m 1,270 m 1,693 m 2,116 m 0,106 m 0,212 m 0,317 m 0,424 m 0,529 m 0,634 m 0,846 m 1,059 m Bildelementgröße im Geländemaß Echtfarbbilder (24 Bit) benötigen den dreifachen Speicherplatz. Hinweise zum Scannen von analogen Luftbildern • Farbbilder können entweder direkt verarbeitet oder in drei Farbauszüge à 8 Bit zerlegt werden, von denen dann ein Auszug zu verwenden ist. Grauwertbilder sind definitiv als solche zu speichern, nicht als Farbbilder! Übliche Dateiformate zum Import nach LISA FOTO sind BMP, JPG oder TIF (unkomprimiert!). • Sofern irgend möglich, sollte das Original-Filmmaterial gescannt werden. Falls der Umweg über Papierabzüge unumgänglich ist, sollten diese auf glattem (strukturlosen) Papier angefertigt werden. • Bei Verwendung einfacher DTP-Scanner ist zu bedenken, dass deren geometrische Genauigkeit in der Größenordnung von 30 ... 50 µm liegt, wie verschiedenen Untersuchungen gezeigt haben. Es ist dann nicht unbedingt sinnvoll, mit mehr als 600 dpi (ca. 42 µm) zu arbeiten! • Bezüglich des zu scannenden Bereiches eines Luftbildes ist zu beachten, dass die Rahmenmarken mit erfasst werden müssen. Der eigentliche Bildrand (meist schwarz; enthält die Randleiste, Bildzählwerk usw.) sollte dagegen unbedingt fortgelassen werden! • Zur Namensgebung der Bilddateien: Als Name sollte grundsätzlich die Bildnummer genommen werden, keine anderen oder weiteren Angaben! Beispiel: Bild Nr. 137 wird je nach Format unter dem Namen 137.BMP, 137.TIF o.ä. abgespeichert, nicht als LINKES.BMP, BILD_137.BMP oder ähnlich. -6- • Und ein paar allgemeine Dinge zum Scannen: Scanner einschalten ohne Bild auf der Glasplatte! Gerät ca. 5 Minuten warmlaufen lassen. Erst dann Bild auflegen, nicht vom Bild bedeckte Fläche der Glasplatte mit schwarzer Pappe abdecken. Damit wird die radiometrische Selbstkalibrierung des Gerätes (Weißabgleich usw.) unterstützt. Bilder von Digitalkameras können direkt übernommen und verarbeitet werden. Zu den Unterschieden vgl. die Optionen Kameradefinition > Analog bzw. Kameradefinition > Digital (s.u.). Programmbedienung Die Bedienung des Programms ist im wesentlichen identisch mit der von LISA BASIS. Einige der in der digitalen Photogrammetrie häufig benötigten, in LISA BASIS vorhandenen Unterprogramme wie die Datenverwaltung über Projekte sind der Einfachheit halber in LISA FOTO integriert worden. An den Stellen, wo ein Bild bzw. ein Modell angezeigt wird (z.B. Messung der Orientierung, Bildkoordinatenbzw. Stereomessung), kann die Bildbewegung mit Hilfe der gedrückten mittleren Maustaste, den Pfeiltasten oder durch Verschieben der Markierung im Übersichtsbild erfolgen. Die Fahrgeschwindigkeit lässt sich mittels entsprechender Buttons steuern, ebenso Form und Farbe der Messmarke(n). LISA FOTO -7- Schaltflächen in den Grafikfenstern Bewegen der Bilder: Fahrgeschwindigkeit relativ zur Mausbewegung Darstellung der Bildausschnitte, Stereomodell: Nebeneinander links - rechts Überlagert nach dem Anaglyphenverfahren (rot-grün oder rot-blau) Zeilenversetzt für Shutterbrillen im Interlaced-Modus Größe der Darstellung: Verkleinern Normalgröße, 1 Bildelement = 1 Bildschirmpixel Vergrößern Zentrieren Form der Messmarke(n): Punkt Kreuz Kreuz diagonal Kreis mit Zentralpunkt Die darunter befindlichen Schaltflächen stellen die Farbe der Messmarke(n) ein: Weiß, schwarz, rot oder gelb. Die Größe der Messmarke(n) kann verändert werden. Form, Farbe und Größe können gespeichert werden. Messen, Registrieren Skizze erstellen Distanz Winkel Kreismittelpunkt und -radius Streckenzug Position anfahren Korrelationskoeffizient Sonstiges Fertig Abbruch -8- Datei Projektauswahl, Projektdefinition, Projekt bearbeiten Vgl. hierzu die Programmbeschreibung LISA BASIS. Die Bildelementgröße und der z-Bereich sind für alle Daten im Projekt unveränderlich festgelegt! Diese Parameter sind deshalb unbedingt auf sinnvolle Werte zu setzen! Datei > Import Rasterbilder Die zu verarbeitenden Bilder sind nach dem Scannen als 8 oder 24 Bit tiefe Dateien in einem der Formate BMP, JPG oder TIF abzulegen und können dann in das IMA-Format importiert werden. Dabei werden automatisch alle im Arbeitsverzeichnis gefundenen Bilder (max. 1000) oder alle ausgewählten (im Dateimanager die Strg-Taste gedrückt halten) in das IMA-Format umgesetzt (Stapelbetrieb), wobei die Namen erhalten bleiben (z.B. wird 137.BMP zu 137.IMA). Optionen: • • • • • • Drehen um 180 Grad. Halbe Auflösung: Für sehr große Bilder. Es wird nur jedes zweite Pixel jeder zweiten Zeile übernommen, die Größe der Bilddatei reduziert sich auf ein Viertel. Originale löschen: Nach Import des Bildes wird die ursprüngliche Bilddatei gelöscht, um Platz zu sparen. Negative Æ Positive: Für Negativ-Vorlagen. Ausgabename numerisch: Hiermit wird z.B. das Bild TEST137A.JPG umgesetzt nach 137.IMA, also nur der numerische Anteil des Bildnamens beibehalten. 24 Æ 8 Bit. Falls die Bilder in einem anderen Format (z.B. RAW) vorliegen, ist die Option Datei > Import Raster aus LISA BASIS zu wählen. Hinweis: Für diese Option werden einige Funktionen der FREEIMAGE-Bibliothek verwendet. Diese setzen voraus, dass genügend Kernspeicher vorhanden ist, da die Bilder komplett geladen werden! Datei > Import Rollei CDW Folgende Informationen aus dem Rollei-CDW-System können importiert werden: • • • Kameradaten (Datei *.IOR): Aus der Kameranummer wird der Name der Ausgabedatei generiert. Beispiel: Kameranummer 35 Æ Datei ROLLEI_0035.CMR Äußere Orientierungen (Datei *.EOR): Konvertiert zu DAPOR.DAT Objektkoordinaten (Datei *.OBC): Konvertiert zu GROUND.DAT -9- LISA FOTO Datei > Zusammenfügen Falls zum Einscannen von Standard-Luftbildern des Formats 23 x 23 cm nur ein A4-Scanner zur Verfügung steht, müssen die Bilder in zwei Teilen verarbeitet werden. Mit der hier beschriebenen Option können beide Teile automatisch wieder zusammengefügt werden. Dazu sind die Bilder in Bezug auf die Flugrichtung zu teilen, so dass also ein linker und ein rechter Teil entsteht, nicht ein oberer und unterer Teil! Des Weiteren ist wichtig, dass sich beide Teile gut überlappen. Man lege also das Luftbild so auf den Scanner, dass zunächst der maximal mögliche linke Teil, dann beim zweiten Mal der maximal mögliche rechte Teil erfasst wird (jeweils rund 80% der Bildfläche). Wichtig auch hier: Die Rahmenmarken müssen mit erfasst, der (schwarze) Bildrand sollte dagegen fortgelassen werden. Zur Namensgebung der Teilbilder: Bildnummer, ergänzt durch _L für den linken bzw. _R für den rechten Teil, z.B. 100_L.IMA und 100_R.IMA. Die Option alle / Stapelbetrieb erlaubt das automatische Abarbeiten aller Teilbilder (max. 1000) im Arbeitsverzeichnis. Die Originalbilder (Teilbilder) können optional gelöscht werden, um Platz auf der Festplatte zu sparen. Über Bildpyramiden werden homologe Punkte gesucht, die dann mit Hilfe einer Affintransformation ausgeglichen werden. Deren Parameter werden anschließend zur Montage der Bildteile verwendet. Datei > Referenzliste Wie schon oben erwähnt, sollte das Prinzip „Bildname = Bildnummer“ unbedingt eingehalten werden. Falls jedoch aus irgendwelchen Gründen davon abgewichen wird, muss eine Referenzliste erstellt werden, aus der der Zusammenhang zwischen Bildnummer und -name hervorgeht. Nach Eingabe dieser Parameter für jedes vom Prinzip abweichende Bild wird eine Datei namens NUM_NAM.DAT im Arbeitsverzeichnis erstellt. Beispiel: 1076 1077 1078 1079 foto76 foto77 foto78 foto79 Datei > Numerische Dateinamen Geeignet, um alle Dateien eines Typs (z.B. *.IMA, *.PIX) mit numerischen Namen zu versehen. Sofern im Namen eine Zahl vorhanden ist, wird diese verwendet (z.B. BILD137.IMA Æ 137.IMA), ansonsten werden fortlaufende Zahlen verwendet. - 10 - Vorprogramme Vorprogramme > Kameradefinition > Analog Vorbemerkung: Die hier beschriebene Option ist für konventionelle (Luftbild-)Kameras zu verwenden, falls also die Originalbilder als Papier- oder Filmmaterial vorliegen und gescannt wurden. Im Anschluss an die Kameradefinition ist dann für jedes Bild die innere Orientierung durchzuführen, siehe unten. Sind die Bilder dagegen mit einer Digitalkamera aufgenommen worden, ist die nächstfolgende Option zu verwenden; die Messung der inneren Orientierung entfällt dann. Für die innere Orientierung (s.u.) sind mindestens drei Rahmenmarken sowie die Brennweite erforderlich. Einzugeben sind also die Sollkoordinaten von vier bis acht Rahmenmarken und die Brennweite, alle in der Einheit Millimeter. Diese Informationen werden üblicherweise dem Kalibrierungszertifikat der Kamera entnommen. In der Regel sind 4, manchmal auch 8 Rahmenmarken vorhanden. Die Möglichkeit, mit nur drei Rahmenmarken zu arbeiten, ist vorgesehen für den Fall, dass der Scanner nur das Format A4 bietet – hier können dann die Luftbilder (übliches Format 23 x 23 cm) so eingescannt werden, dass die jeweils zum Modellbereich gehörenden drei Rahmenmarken enthalten sind. Allerdings sind auch in diesem Fall die Sollwerte aller vorhandenen Marken hier anzugeben! Hinweis: Eine bessere Möglichkeit, Bilder von einem A4-Scanner zu verarbeiten, wird in der Option Datei > Zusammenfügen (s.o.) beschrieben. Die Option Verzeichnung öffnet im Anschluss ein weiteres Fenster, in dem einige Möglichkeiten für die Berücksichtigung der radial-symmetrischen Verzeichnung des Objektivs geboten werden: • • • • • Nach der Formel R * (K1 * R2 + K2 * R4 + K3 * R6) (vgl. Ansatz von BROWN) Nach der Formel A1 * R * (R2 – R02) + A2 * R * (R4 – R04) Nach der Formel K1 + K2 * R + K3 * R2 + K4 * R3 Berücksichtigung von Verzeichnungswerten aus BLUH Daten aus einer Tabelle Beispiel für eine Tabelle der Verzeichnungswerte: 0.0 1.0 2.0 3.0 4.0 0.000 0.007 0.013 0.020 0.026 je Zeile: Radius [mm], Verzeichnung [mm] (usw.) Mit der Schaltfläche OK werden die gewählten Parameter übernommen. Soll keine Verzeichnungskorrektur erfolgen, ist die Schaltfläche Reset anzuklicken. Die Angaben werden in einer Datei mit der Endung CMR im Arbeitsverzeichnis abgelegt. Beispiel: 1 113.000 0.000 Rahmenmarke 1, Sollwert x, y in [mm] 2 0.000 -113.000 Rahmenmarke 2, ... 3 -113.000 0.000 ... 4 0.000 113.000 ... 153.000 Brennweite [mm] DP 0.0000000000E+00 0.0000000000E+00 Verzeichnungsparameter DP 0.0000000000E-02 0.0000000000E+00 PP 0.0000000000E+00 0.0000000000E+00 Bildhauptpunkt CS 10.000 10.000 160 Pixelgröße, Diagonale - 11 - LISA FOTO Falls keine Informationen über die Rahmenmarken-Sollkoordinaten vorliegen, kann hilfsweise die Option Orientierung > Messen > Pseudo-Kameradefinition genutzt werden, um die auf Millimeter umgerechneten und zentrierten Rahmenmarkenkoordinaten eines Bildes als Sollwerte zu nutzen (vgl. dort). Sofern die Option Verzeichnung aktiviert wurde, wird zusätzlich die Datei CALIB.IMA erzeugt, die den Verlauf der Verzeichnungsfunktion darstellt. Vorprogramme > Kameradefinition > Digital Nachstehende Parameter sind dem Kalibrierungszertifikat zu entnehmen und anzugeben: Anzahl der Spalten und Zeilen des Sensors, Pixelgröße in [µm], Lage des Bildhauptpunktes (PPS) in x und y (in [mm]; falls unbekannt, jeweils Null) sowie die Brennweite. Falls die Pixelgröße nicht bekannt ist, kann sie näherungsweise aus der nominellen Chipgröße in Zoll (z.B. 1/2.7") berechnet werden. Siehe auch Tabelle im Anhang. Erzeugt werden zwei Dateien, zum einen die Kameradefinitionsdatei wie vorstehend beschrieben (Endung CMR), ferner eine für alle Bilder gültige Datei mit den Parametern der inneren Orientierung. Letztere hat den gleichen Namen wie die Kameradefinitionsdatei, jedoch die Endung INN. Die weiter unten beschriebene innere Orientierung jedes einzelnen Bildes braucht in diesem Fall nicht durchgeführt zu werden. Hinweis: Bilddaten von analogen und digitalen Kameras sollten jeweils in getrennten Unterverzeichnissen abgespeichert werden. Wird für ein Bild die innere Orientierung gesucht, geht das Programm wie folgt vor: (a) Suche Datei mit Namen <Bildname>.INN; falls nicht gefunden: (b) Falls Bildnummer sechsstellig, suche CAMERA_N.INN mit N = erste Stelle der Bildnummer (vgl. Option Auswertung > Bildsequenz); falls nicht gefunden: (c) Suche beliebige Datei mit Endung INN; falls nicht gefunden: (d) Suche im zentralen Verzeichnis c:\lisa\common\cam Zur Verzeichnungskorrektur siehe Vorprogramme > Kameradefinition > Analog. Vorprogramme > Passpunkteditor Zum Erstellen bzw. Überarbeiten einer Passpunktdatei. Format: Nr., x, y, z. Eine solche Datei ist z.B. nötig, wenn die äußere Orientierung durch Messen von mindestens drei Punkten je Bild hergestellt werden soll (räumlicher Rückwärtsschnitt). Auch für die Aerotriangulation wird eine Passpunktdatei benötigt, die ebenfalls z.B. hier erstellt werden kann. Für maximal 900 Punkte. Hinweis: Im Gegensatz zu den zweidimensional verlaufenden Orientierungen bzw. Bildentzerrungen in LISA BASIS wird in der Photogrammetrie dreidimensional gearbeitet. Deshalb werden hier dreidimensionale Koordinaten (also mit z-Wert) benötigt! Zur Aerotriangulation mit BLUH kann für jeden Passpunkt ein Faktor der Standardabweichung im Bereich zwischen 1 und 9 definiert werden. Beispiel: Die Standardabweichung wird in BLUH für x, y und z mit 1 Meter angegeben. Für einen in der Lage unsicheren Punkt kann dann z.B. der Faktor für x, y auf 5 gesetzt werden, womit die Standardabweichung für diesen Punkt in der Lage 5 Meter beträgt. Für Lagepasspunkte setzt man den z-Wert sowie den zugehörenden Faktor auf 0, für Höhenpasspunkte entsprechend den x- und y-Wert sowie den entsprechenden Faktor. Beispiel: 80001 80002 80003 80004 80005 80006 80007 80008 80009 80010 260834.230 261034.340 261536.300 261782.380 263033.040 262483.100 0.000 258878.000 255501.000 254537.000 9361733.530 9367396.920 9369026.010 9369459.460 9372566.960 9373364.730 0.000 9375851.000 9377104.000 9378764.000 868.000 984.000 977.000 979.000 945.000 1026.000 1020.000 1595.000 0.000 1840.000 1.00 1.00 1.00 1.00 1.00 1.00 0.00 1.00 1.00 1.00 1.00 1.00 1.00 1.00 1.00 1.00 1.00 1.00 0.00 1.00 x, y, z genutzt nur z nur x, y - 12 - Existiert die angegebene Datei bereits, wird ihr Inhalt angezeigt. Einzelne Einträge können überarbeitet, Punkte hinzugefügt oder gelöscht werden. Vorprogramme > Streifendefinition Viele Optionen wie z.B. die automatische Punktmessung für die Aerotriangulation (AATM) benötigen Informationen über die Streifen im Block. Anzugeben sind jeweils die Nummern des ersten und letzten Bildes im Streifen; die Bildnummern dürfen zwischen 1 und 5 Dezimalstellen haben. Erzeugt werden zwei Dateien, nämlich STRIP_FOTO.DAT für LISA FOTO und STRIP_BLUH.DAT für die Bündelblockausgleichung mit BLUH. Die Anzahl der hier zu definierenden Bildstreifen ist auf maximal 10 begrenzt. Beispiel für die Datei STRIP_FOTO.DAT: 134 155 170 140 161 164 Beispiel für die Datei STRIP_BLUH.DAT: 0 0 0 134 0 155 0 170 0 140 161 164 1 1 1 0.0000 0.0000 0.0000 Zum Aufbau dieser Datei vgl. die Programmbeschreibung für BLOR. Vorprogramme > Orientierung > Messen > Innere Orientierung Wichtig: Man vergewissere sich zunächst über die Lage der Rahmenmarken untereinander bzw. relativ zur Bildrandleiste. Ein Beispiel mag das Problem verdeutlichen: Liegt die Rahmenmarke 1 laut Kalibrierungszertifikat z.B. auf der Mitte des linken Bildrandes, so bezieht sich das auf das Originalbild. Je nachdem, wie dieses Bild auf den Scanner gelegt wurde, kann die Rahmenmarke 1 im digitalen Bild allerdings z.B. auf der Mitte des oberen Bildrandes liegen – das digitale Bild ist also um 90 Grad nach rechts gedreht. In einem solchen Fall könnte man dann entgegen der Vorpositionierung (s.u.) also als erstes die Rahmenmarke Mitte oben anmessen usw., günstiger ist allerdings, das Bild gleich "richtig" auf den Scanner zu legen! Für jedes zu verarbeitende Bild muss jetzt zunächst die innere Orientierung durchgeführt werden. Nach Angabe der Kamera werden die dort definierten Rahmenmarken automatisch nacheinander genähert angefahren - mit gedrückter mittlerer Maustaste (bzw. F1-Taste oder auch den Pfeiltasten) wird das Zentrum der jeweiligen Rahmenmarke mit der Messmarke in Deckung gebracht und dann die linke Maustaste gedrückt. Hinweis: Falls die Rahmenmarken (i.d.R. kleine weiße Punkte) schlecht zu erkennen sind, kann es hilfreich sein, mit dem Helligkeits- bzw. dem Kontrastregler die Wiedergabe des Bildes zu verändern. Nicht messbare (auffindbare) Punkte können mit der rechten Maustaste oder der entsprechenden Schaltfläche übersprungen werden. Bei aktivierter Option Subpixelverbesserung ermittelt das Programm in einer wählbaren Umgebung des angeklickten Pixels die Position mit maximalem Grauwert. Aus diesem und dem in den Nachbarzeilen bzw. -spalten gefundenen Grauwerten werden über eine lineare Interpolation die Subpixelkoordinaten berechnet. Es genügt also, die Marke „einigermaßen genau“ zu treffen - die Zentrierung erfolgt automatisch. Dieses Verfahren kann allerdings nur bei punktförmigen weißen Marken angewendet werden! Ebenfalls möglich: Vorab eine starke Vergrößerung wählen und ohne die Option Subpixelverbesserung die Rahmenmarken manuell genau messen. Für den Fall, dass das Bild gegenüber der Kameradefinition um 180 Grad gedreht vorliegt und verarbeitet werden soll (üblicherweise jeder zweite Bildstreifen, Folge der mäanderförmigen Befliegung), ist die entsprechende Option zu wählen. Die Rahmenmarken werden dann ebenfalls um 180 Grad gedreht, also in ihrer Reihenfolge der Kameradefinition entsprechend angefahren. Als Verfahren zur Transformation zwischen den Sollkoordinaten (x, y in Millimeter) und den Pixelkoordinaten (Spalte, Zeile) der Rahmenmarken wird eine ebene Affintransformation verwendet. Bei mehr als drei Rahmen- LISA FOTO - 13 - marken erfolgen eine Ausgleichung nach kleinsten Quadraten sowie eine Anzeige der Restfehler in [mm]. Hier können dann Ausreißer markiert und aus der Ausgleichung entfernt bzw. Rahmenmarken neu gemessen werden. Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden, klicken Sie abschließend auf die Fertig-Schaltfläche, womit die ermittelten Parameter abgespeichert werden. Zur Kontrolle wird die berechnete Scanauflösung in [dpi] bzw. [µm] angezeigt. Sollte dieser Wert stärker vom wirklichen (beim Scannen gewählten) abweichen, dürften die Rahmenmarken-Sollkoordinaten falsch sein. Die Angaben werden in einer Datei im Arbeitsverzeichnis abgelegt, deren Namen gleich dem der Bilddatei ist und die Endung INN hat. Beispiel: 0.1404250000E+04 -0.9734513274E-01 0.1399000000E+04 0.1175221239E+02 1 2740.000 2 1415.000 3 69.000 4 1393.000 CAMERA_1.CMR 153.000 0.1181858407E+02 0.0000000000E+00 0.9734513274E-01 0.0000000000E+00 1410.000 71.000 1388.000 2727.000 Transformationsparameter ... ... ... Rahmenmarke 1, Pixelkoordinaten Rahmenmarke 2, ... ... ... Kamera-Definitionsdatei Brennweite [mm] Die Transformationsparameter beziehen sich auf den Übergang von Pixel- zu Bildkoordinaten. Hinweis: Form und Größe der Messmarke sollte denen der Rahmenmarken angepasst werden! Vorprogramme > Orientierung > Messen > Äußere Orientierung Falls die Ergebnisse einer Triangulation mit BLUH oder BINGO vorliegen, braucht keine äußere Orientierung explizit durchgeführt zu werden – diese erfolgt automatisch durch Übernahme der Orientierungsparameter aus der entsprechenden Datei (i.d.R. DAPOR.DAT). Sind die Parameter der äußeren Orientierung anderweitig oder als Näherungen bekannt, können sie eingegeben werden. Dies ist z.B. empfehlenswert, wenn Schrägaufnahmen verarbeitet werden sollen. Hinweis: Falls gleich zu Beginn die Fehlermeldung „Hochformat ↔ Querformat?“ erscheint, deutet dies auf die Kameradefinition oder die innere Orientierung hin. So könnten etwa im Falle einer Digitalkamera bei der Kameradefinition die Zeilen- und Spaltenanzahl des Sensors verwechselt worden sein. Nach der inneren Orientierung des Bildes und dem Anlegen einer Passpunktdatei (falls noch nicht vorhanden; vgl. Option Datei > Passpunkteditor) sind nun für jeden Passpunkt folgende Schritte erforderlich: • • • • Zu messenden Punkt unten in der Liste auswählen (markieren). Einstellen des Punktes durch Verschieben des Bildausschnittes mit der mittleren Maustaste (bzw. F1 oder den Pfeiltasten), bis Punkt und Messmarke deckungsgleich sind. Digitalisieren (anklicken) mit der linken Maustaste. Nach erfolgreicher Messung wird der Punkt mit Nummer im Bild eingetragen und unten in der Koordinatenliste mit „M“ markiert. Hinweis: Es ist günstig, wenn zunächst drei bis vier möglichst weit auseinander liegende, nicht-kollineare Punkte gemessen werden, wodurch der Orientierungsprozess schnell und sicher konvergieren kann. Falls bereits die Ergebnisse einer äußeren Orientierung des aktuellen Bildes aus einer früheren Messung vorliegen, bietet das Programm an, deren Daten zu übernehmen. Alle schon gemessenen Punkte werden dann in Bild und Übersichtsbild eingetragen. Zum leichteren Auffinden von Punkten besteht die Möglichkeit, einen Ausschnitt von 121 x 121 Pixel um den jeweiligen Punkt herum abzuspeichern. Hierzu wird der Bildausschnitt kontrastverstärkt und als kleine Bilddatei, einer sogenannten Punktskizze (quicklook), abgelegt. Der Dateiname hat die Form <Punktnummer>.QLK. Existiert zum gewählten Punkt bereits eine Skizze, wird diese während der Punktmessung angezeigt. - 14 - Bei mehr als drei Passpunkten liegt eine Überbestimmung vor. Wie schon oben bei der inneren Orientierung beschrieben, erfolgt auch hier dann eine Ausgleichung nach kleinsten Quadraten und eine Anzeige der Restfehler mit der Option, Ausreißer zu markieren und aus der Berechnung herauszunehmen (Schaltfläche Neu berechnen). Wie üblich sollte hierbei der Grundsatz beachtet werden, sowenig Punkte wie nötig zu entfernen und insgesamt eine möglichst gute, gleichmäßige Verteilung der Punkte im Bild zu haben. Ab vier gemessenen Passpunkten wird zudem jeder weitere genähert angefahren. Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden, klicken Sie abschließend auf die Fertig-Schaltfläche, womit die ermittelten Parameter abgespeichert werden. Die Brennweite sowie die mit Hilfe eines sogenannten räumlichen Rückwärtsschnitts errechneten Orientierungsparameter (X0, Y0, Z0 des Projektionszentrums in Meter, die Drehwinkel ϕ, ω und κ im Bogenmaß, ferner die Brennweite in Millimeter) werden in einer Datei im Arbeitsverzeichnis abgelegt, deren Namen gleich dem der Bilddatei ist und die Endung ABS hat. Beispiel: 153.000 .008 1136701.547 120011 120072 120122 ... ... ... control.dat 0.003 .006 970322.348 -108.016 -96.000 -69.805 Brennweite [mm] 1.587 Phi, Omega, Kappa [Bogenmaß] 5289.731 X0, Y0, Z0 [m] 70.005 2548514.900 5689958.100 -8.455 2548720.500 5688872.700 -66.654 2549108.300 5688075.100 38.200 41.600 31.200 (... Bild- und Geländekoordinaten aller gemessenen Passpunkte) 0.003 (Passpunktdatei) (Restfehler in x und y [mm]) Zur Option Brennweite ausgleichen: Diese Option setzt voraus, dass genügend viele, gut verteilte räumliche Passpunkte gemessen werden. Diese dürfen insbesondere nicht alle in einer Ebene liegen, sondern müssen in allen drei Koordinatenkomponenten (x, y, z) einen hinreichend großen Bereich abdecken! Wird nun nach der Messung der Orientierung auf die Fertig-Schaltfläche geklickt, wird die Brennweite berechnet und der in der Kameradefinition vorgegebene sowie der berechnete Wert angezeigt. Mit Klick auf OK wird dann der berechnete Wert übernommen und für alle Folgeschritte verwendet. Zur Qualitätskontrolle folgende Hinweise: • • • • Im Falle von Luftbildern / Vertikalaufnahmen liegen die Werte für ϕ und ω i.a. vom Betrag her unter 1. κ zeigt die Flugrichtung, wobei Osten den Wert 0 hat und der Winkel linksdrehend angegeben wird, also Norden ca. 1.57, Westen ca. 3.14, Süden ca. 4.71. Die Höhe des Projektionszentrums (Z0) ist die Summe aus Gelände- und Flughöhe. Die Standardabweichung der Restfehler an den Passpunkten sollte nicht größer als ein Pixel sein. Die Pixelgröße resultiert bei analogen Bildern aus Bildmaßstab und Scanauflösung (vgl. Tabelle im Kapitel Bildmaterial) bzw. wird bei der Kameradefinition (digital) als Pixelgröße des Sensors angegeben. Vorprogramme > Orientierung > Messen > Pseudo-Kameradefinition Für den Fall, dass keine Informationen über die Rahmenmarken-Sollkoordinaten vorliegen und deshalb auch noch keine Kameradefinitionsdatei erstellt werden konnte, kann die hier beschriebene Option genutzt werden, um hilfsweise eine solche Datei zu erstellen. Anzugeben sind die Auflösung des Scanners in [dpi] oder [µm], die Brennweite in [mm] sowie der Name der Ausgabedatei. Wie weiter oben bei der inneren Orientierung schon beschrieben, kann auch hier die Option Subpixelverbesserung genutzt werden. Um eine maximale Genauigkeit zu erreichen, sollten im vorliegenden Bild alle Rahmenmarken messbar sein! Ein unvollständiges Bild, beispielsweise mit nur 3 Rahmenmarken, da mittels A4-Scanner erfasst, eignet sich nur bedingt für eine Kameradefinition und weitere Auswertungen! Anschließend sind 4 bis 8 Rahmenmarken zu messen. Das Programm setzt voraus, dass die durch die Rahmenmarken definierten Koordinatenachsen senkrecht aufeinander stehen. Mindestens zwei gegenüberliegende Marken müssen symmetrisch zum Ursprung angeordnet sind. Unter diesen Bedingungen werden dann die gemessenen Rahmenmarkenkoordinaten von Pixel auf Millimeter umgerechnet und zentriert. Nach Messen der letzten LISA FOTO - 15 - Rahmenmarke betätigen Sie die rechte Maustaste, wodurch das Ergebnis als Kameradefinitionsdatei gespeichert wird. Zum Aufbau dieser Datei vgl. die Option Vorprogramme > Kameradefinition > Analog (s.o.). Hinweis: Das hier beschriebene Verfahren ist als Ausnahmefall zu betrachten – die Verwendung wirklicher Sollkoordinaten aus einem Kalibrierungszertifikat liefert in jedem Fall genauere Werte! Andererseits können die verbleibenden Fehler, da alle folgenden Messungen der mit dieser Kamera aufgenommen Fotos auf die gleichen Sollkoordinaten transformiert werden, z.B. in BLUH mit Hilfe der zusätzlichen Parameter weitgehend eliminiert werden. Vorprogramme > Orientierung > Messen > LICAL Option zur Ermittlung von Verzeichnung und Hauptpunkt. Benötigt wird die LICAL-Kalibriertafel. Fotografieren Sie die Kalibriertafel so, dass diese möglichst formatfüllend abgebildet wird. Beachten Sie, dass aber alle 77 Zielmarken abgebildet werden müssen. Ferner achten Sie bitte auf gute Beleuchtung und eine verwacklungsfreie Aufnahme. Das Programm positioniert sich in der Nähe der linken unteren Bildecke. Messen Sie nun die ersten vier Zielmarken von Hand (links unten, rechts unten, rechts oben, links oben). Messen Sie die erste Zielmarke besonders sorgfältig, da von dieser Position ein Ausschnitt abgespeichert und als Referenz für die folgenden Marken verwendet wird! Die weiteren Marken werden automatisch gemessen. Am Ende der Messung erfolgt eine Anzeige zur Anzahl der erfassten Punkte (normalerweise 77). Klicken Sie nun auf OK. Damit startet die Berechnung der radial-symmetrischen Objektivverzeichnung und des Hauptpunktes. Das Ergebnis der Messung wird in einer Datei mit dem Namen der Kamera und der Endung CAL ausgegeben (z.B. ROLLEI_DP3210.CAL). Gehen Sie nun erneut zur Option Vorprogramme > Kameradefinition und aktivieren Sie die Option Verzeichnung. Im nächsten Fenster klicken Sie einfach auf OK. Das Ergebnis wird in einer Grafik namens CALIB.IMA verdeutlicht. Vorprogramme > Parameter der äußeren Orientierung > Manuell Falls die Parameter der äußeren Orientierung anderweitig bereits bekannt sind, können sie hier auch direkt eingegeben werden. Dabei ist die Reihenfolge der Winkel ϕ, ω, κ bei ihrer Berechnung zu beachten – die Werte dieser Winkel hängen bekanntlich von der Reihenfolge ihrer Berechnung ab! In LISA, BLUH und BINGO gilt die Reihenfolge ϕ, ω, κ. Falls die Winkel in der Reihenfolge ω, ϕ, κ berechnet wurden, ist die entsprechende Option zu aktivieren. Einheiten für die einzugebenden Parameter: Brennweite in Millimeter, die drei Winkel in Gon (Neugrad, Vollkreis = 400 gon), Altgrad (Vollkreis = 360°) oder Bogenmaß (Vollkreis = 2π) und die Koordinaten des Projektionszentrums in Meter. Die Angaben werden in einer Datei im Arbeitsverzeichnis abgelegt, deren Namen gleich dem der Bilddatei ist und die Endung ABS hat. Zum Aufbau dieser Datei vgl. die Option Orientierung > Messen > Äußere Orientierung. Vorprogramme > Parameter der äußeren Orientierung > Import Alternative zu voriger Option, falls die Parameter der äußeren Orientierung in einer Datei vorliegen. Die Einträge dort müssen in der Reihenfolge Bildnummer, Rotationswinkel (ϕ, ω, κ oder ω, ϕ, κ), Projektionszentrum (X0, Y0, Z0) gespeichert sein. - 16 - Vorprogramme > Parameter der äußeren Orientierung > aus BINGO Die BINGO-Ausgabedatei ITERA.DAT enthält u.a. Parameter der äußeren Orientierungen sowie die ausgeglichenen Koordinaten der Pass- und Verknüpfungspunkte. Um diese in FOTO nutzen zu können, müssen sie hiermit importiert werden. Die Datei ITERA.DAT wird dabei in zwei Dateien (Orientierungen, Koordinaten) umgesetzt. Für BINGO ab Version 5. Vorprogramme > Modellauswahl Falls bereits mehrere Modelle definiert wurden (vgl. hierzu den nächsten Absatz), kann hier das gewünschte ausgewählt werden. Ansonsten wird automatisch das zuletzt benutzte Modell verwendet. Das jeweils aktuelle Modell wird in der Statuszeile unten am Bildschirm angezeigt, das zuletzt benutzte in der Datei STEREO__.PRD gespeichert. Vorprogramme > Modelldefinition Für jedes auszuwertende Modell (Stereo-Bildpaar) sind in diesem Unterprogramm zunächst anzugeben: Nummer des linken und rechten Bildes, Randbreite in Pixeln (bei Digitalkameras diesen Wert bitte auf 1 setzen) sowie das Verfahren für die äußere Orientierung: • • Parameter aus BLUH oder BINGO, dann dazu die entsprechende Datei mit den Orientierungsparametern angeben (i.d.R. DAPOR.DAT). In diesem Fall kann als Objektpunktdatei die Datei mit den ausgeglichenen Punktkoordinaten (i.d.R. DAXYZ.DAT) verwendet werden. Parameter aus einer ABS-Datei, entweder manuell eingegeben (siehe Option Vorprogramme > Parameter der äußeren Orientierung) oder via räumlichem Rückwärtsschnitt über Passpunkte ermittelt (siehe Option Orientierung > Messen > Äußere Orientierung). Optional können auch alle Modelle des Blocks wie in der Streifendefinition (s.o.) angegeben nacheinander abgearbeitet werden (Stapelbetrieb). Sofern im Anzeigefenster bereits Daten eines existierenden Modells stehen, können die Bildnummern über die Schaltflächen < bzw. > einfach weiter geschaltet werden. Zur optischen Kontrolle der Orientierung kann ein Testbild namens MOD_TEST.IMA erstellt werden, welches die Lage beider Bilder zueinander (Modell) sowie die Lage der zur Parallaxenkorrektur verwendeten "sicheren" Punkte verdeutlicht. Hierzu folgendes: Im Stereomodell gibt es bekanntlich zwei Arten von Parallaxen. Die x-Parallaxen sind zunächst und vor allem Folge des reliefbedingten Lageversatzes eines Objektes und für die Höhenbestimmung notwendig. Im vollständig und exakt orientierten Modell (Epipolarfall) gibt es keine weiteren Parallaxen – soweit die Theorie. In der Praxis treten durch Ungenauigkeiten beim Scannen, ungenauen Sollwerten von Rahmenmarken und Passpunkten, Ungenauigkeiten bei der Messung der inneren und äußeren Orientierung usw. allerdings auch in y-Richtung weitere Parallaxen in der Größenordnung von etwa 1 bis 5 Pixel auf, die z.B. für eine anschließende manuelle Auswertung oder eine automatische DGM-Generierung (Matching) hinderlich sind. Das Programm kann daher versuchen, diese Restparallaxen mit Hilfe einer Affintransformation oder über Polynome 2. Grades zu verringern. Hierzu werden zunächst alle bekannten (als sicher angenommenen) Punkte innerhalb des Modellbereiches eingelesen – es sind dies die Punkte der bei der Modelldefinition genannten Objektkoordinatendatei (z.B. DAXYZ.DAT). Auf den gefundenen (= innerhalb des Modellbereichs gelegenen) Punkten wird eine Korrelation durchgeführt. Aus den Soll-Ist-Differenzen der berechneten bzw. durch Korrelation verbesserten Pixelwerte werden die Transformationsparameter abgeleitet, sofern in mehr als 3 bekannten Punkte der Schwellwert des Korrelationskoeffizienten erreicht wurde; andernfalls erfolgt eine Warnmeldung („Parallaxenkorrektur nicht möglich“). Hier noch ein Hinweis zur Parallaxenkorrektur: Falls nur sehr wenige, dicht zusammen liegende Punkte vorhanden sind, sollte die Korrektur deaktiviert werden. Falls viele, gut verteilte Punkte vorliegen und die Bilder grö- - 17 - LISA FOTO ßere nichtlineare Verzeichnungen aufweisen (z.B. bei einfachen Digitalkameras), sollte für die Korrektur die Option Polynome verwendet werden. Das Programm berechnet nun den Koordinatenbereich des Modells. Der Höhenbereich (z_min ... z_max) wird aus der Projektdefinition (s.o.) übernommen. Wichtig (!): Innerhalb des Modellbereichs muss sich mindestens ein bekannter Punkt (aus der Objektkoordinatendatei) befinden! Der Parameter Rand bezieht sich auf die Randbreite der Bilder in Pixel (gescannte Bilder), die z.B. bei der Stereo-Korrelation keine Berücksichtigung findet. Hinweise zur Objektpunktdatei: Hierin können neben Einzelpunkten auch Bruchkanten und Umringpolygone für Aussparungsflächen enthalten sein. Diese werden, wie in LISA-BASIS, über Codes definiert (vgl. LISA-Handbuch). Sollte zu diesem Zeitpunkt noch keine Objektpunktdatei vorliegen, kann der entsprechende Eintrag im Eingabefenster leer bleiben. Die Fehlermeldung „Kein Punkt im Modellbereich!“ ist dann zu ignorieren. Da aber für alle weiteren Schritte zwingend wenigstens ein Punkt im Modellbereich vorliegen muss, geht man in einem solchen Fall anschließend direkt zur Stereomessung und digitalisiert einige gut verteilte Punkte. Anschließend ist die Modelldefinition mit diesen Punkten zu wiederholen. Zu Informationszwecken werden weitere Parameter berechnet und ausgegeben: • • • • • • • Die (ungefähre) Bildelementgröße der Eingabebilder: Dieser Wert kann als Anhaltspunkt für die zu wählende Bildelementgröße im Projekt, beispielsweise für ein mittels Stereokorrelation zu erzeugendes DGM oder ein Orthobild, dienen. Die Bildelementgröße solcher Folgeprodukte sollte größer als die der Eingabebilder gewählt werden. Das Verhältnis Entfernung/Basis: Je größer dieser Wert ist, desto unsicherer wird die Messgenauigkeit der z-Werte. Die aus beiden Parametern resultierende maximale Genauigkeit in z (Bestimmungsgenauigkeit). Der mittlere Bildmaßstab (für gescannte Analogbilder). Anzahl der sicheren Punkte: Minimum ist die Anzahl der vorgegebenen, im Modellbereich liegenden Passpunkte. Je höher dieser Wert, desto genauer kann die Parallaxenkorrektur sein. Die mittlere, an den sicheren Punkten gefundene y-Parallaxe nach der Korrektur. Je geringer dieser Wert ist, desto genauer dürfte die Orientierung der Bilder und desto geringer dürften die Verzerrungen in den Bildern sein. Maximal berücksichtigt wird eine Parallaxe von ± 30 Pixeln. Der durchschnittliche Korrelationskoeffizient an den sicheren Punkten sowie die günstigste Fenstergröße. Diese Werte können als Anhaltspunkte bei der Stereokorrelation dienen (s.u.). Die Angaben zum Modell werden in einer Datei im Arbeitsverzeichnis abgelegt, deren Namen sich aus linker und rechter Bildnummer zusammensetzt und die Endung MOD hat. Beispiel: 135 136 DAPOR.DAT DAXYZ.DAT 1135300.000 1138000.000 969300.000 971482.000 100 0.945 11 0.9538237356E+03 -0.1383532837E-02 0.6379042187E-03 0.0000000000E+00 0.0000000000E+00 0.0000000000E+00 0.0000000000E+00 0.0000000000E+00 Bildnummern Datei mit den Orientierungsparametern (*) Datei mit den Objektkoordinaten Modellbereich, x [m] Modellbereich, y [m] Rand [pxl], mittl. Korr.koeff., mittl. Fenstergr. Koeffizienten py0, py1 py2, py3 ... (*) Falls die Orientierungen aus ABS-Dateien stammen, bleibt diese Zeile frei. Hinweise zur Kontrolle: • Fehlermeldung "Fehlerhafte Orientierung!": Das Programm führt eine Plausibilitätskontrolle durch, wobei der Zusammenhang zwischen Gelände- und Pixelkoordinaten geprüft wird. Mögliche Fehlerursachen: An irgendeiner Stelle wurden die Werte von x und y vertauscht. Oder: In der Datei mit den Parametern der äußeren Orientierung sind die Winkel nicht in Gon eingetragen, sondern z.B. in Bogenmaß. • Fehlermeldung "Kein Punkt im Modellbereich gefunden!": Das Modell kann nicht weiter verarbeitet werden. Möglicherweise liegt tatsächlich kein Punkt im Modellbereich vor. Dann muss mindestens einer beschafft (z.B. über Auswertung > Stereomessung) oder der Bereich entsprechend vergrößert werden. Eine an- - 18 - dere Ursache kann in einer sehr schlechten inneren und/oder äußeren Orientierung liegen; diese sind also ggf. zu kontrollieren. • Eine weitere mögliche Fehlerquelle ist der fälschlich aktivierte oder nicht aktivierte Parameter Drehen um 180 Grad bei der inneren Orientierung (siehe dort). LISA FOTO - 19 - Aerotriangulationsmessung (ATM) Einige Vorbemerkungen zu den Bild- und Punktnummern: Bildnummern: Alle Bilder im Block müssen eine eindeutige Nummer haben! Werden Bilder verschiedener Jahrgänge benutzt, könnten einzelne Bildnummern doppelt vorkommen. In diesem Fall sind die Bilder der betroffenen Streifen zu ändern, z.B. von 712 ... 722 auf 1712 ... 1722. Bildnummern dürfen maximal sechsstellig sein. Punktnummern: Alle Objektpunkte im Block müssen ebenfalls eine eindeutige Nummer haben! Die automatische Numerierung bei der manuellen bzw. automatischen Messung (s.u.) berücksichtigt Bildnummer und fortlaufenden Index – so haben Punkte im Bild 712 die Nummern 712001, 712002, 712003 usw. Bei der manuellen Messung der Verknüpfungspunkte (s.u.) werden Nummern der Art 777770001, 777770002 usw. erzeugt. Diese Hinweise sind bei der Vergabe der Nummern der Passpunkte zu berücksichtigen! Haben also z.B. alle Bilder des Blockes eine mindestens dreistellige Nummer, so könnten die Passpunkte mit 1001, 1002, 1003 usw. bezeichnet werden, ohne sich mit anderen Objektpunktnummern zu überschneiden. ATM > Manuelle Messung Mit diesem Modul können Bildkoordinaten (z.B. für die Aerotriangulation mit BLUH oder BINGO) gemessen werden. Dazu ist die Kameradefinition erforderlich, ferner muss bereits für beide Bilder des auszuwertenden Modells die innere Orientierung durchgeführt worden sein. Weitere Vorprogramme sind nicht nötig. Hinweis: Bei gutem Bildmaterial lohnt sich oft die automatische Messung (s.u.). Die hier beschriebene Option wird allerdings auch dann benötigt, um nämlich die Passpunkte sowie eventuell zusätzliche Verknüpfungspunkte zu messen. Pro Modell können maximal 900 Punkte gemessen werden. Anzugeben sind die beiden Bilder (Dateinamen) sowie die Bildnummern, ferner die ungefähre Längsüberlappung im Modell (meist zwischen 60% und 80%) und der Name der Ausgabedatei. Sofern im Anzeigefenster bereits Daten eines existierenden Modells stehen, können die Bildnummern über die entsprechenden Schaltflächen < bzw. > einfach weiter geschaltet werden. Die Parameter werden in der Datei BIKO____.PRD gespeichert. Wie weiter oben bei der äußeren Orientierung schon beschrieben, besteht auch hier die Möglichkeit, Umgebungen gemessener Punkte als Punktskizzen abzuspeichern, um die exakte Position bei späteren Messungen leichter wiederzufinden. Falls bereits eine Datei mit den Orientierungsparametern (oder Näherungen davon) vorliegt und ebenso eine Datei mit den Geländekoordinaten der Passpunkte, können beide angegeben werden. Damit werden die Positionen der Passpunkte im linken und rechten Bild automatisch angefahren. Aus technischen Gründen sollten die Modelle eines Streifens grundsätzlich von links nach rechts abgearbeitet werden. Das bedeutet, dass als erstes Modell das linke sowie das rechts anschließende Bild des Streifens genommen wird, dann im nächsten Modell das bisher rechte zum linken Bild wird usw. Darstellung der beiden Bildausschnitte Aus dem linken bzw. rechten Bild wird jeweils ein Ausschnitt extrahiert. Diese beiden Teilbilder können dann auf drei Arten am Bildschirm dargestellt werden: • • • Nebeneinander links – rechts Farblich codiert überlagert nach der Anaglyphenmethode Zeilenversetzt für Shutterbrillen, die im Interlaced-Modus arbeiten Geübte Auswerter sind in der Lage, die erste Form dreidimensional zu sehen. Weniger Geübten sei die zweite Variante unter Verwendung einer Rot-Grün- oder Rot-Blau-Brille (Rotfilter links) empfohlen. Die Messmarken, - 20 - unter denen sich die Bildausschnitte bewegen, können in ihrer Form und Farbe über die entsprechenden Schaltflächen verändert werden. Ein Übersichtsbild mit Markierung der aktuellen Position erleichtert die Orientierung im Modell. Die Darstellung kann in unterschiedlichen Größen (Zoom) erfolgen, die Helligkeit separat für den linken bzw. rechten Bildausschnitt geregelt werden. Bewegen im Modell Die Bewegung in x-y-Richtung erfolgt mit der Maus, wobei die mittlere Maustaste gedrückt zu halten ist. Sollte es hierbei Schwierigkeiten geben (z.B. 2-Tasten-Maus oder unpassender Treiber), sind gleichzeitig die linke und die rechte Maustaste ODER die F1-Taste zu drücken. Die Fahrgeschwindigkeit kann über die entsprechenden Schaltflächen in der Werkzeugleiste bestimmt werden. Zur Feinpositionierung stehen neben der Maus auch die Pfeiltasten zur Verfügung. Linkes und rechtes Bild sind normalerweise gekoppelt. Zum Wegstellen der x- und y-Parallaxen ist die rechte Maustaste gedrückt zu halten; es wird dann nur das rechte Bild bewegt. Ist letzteres einmal gegenüber dem linken Bild eingepasst (Parallaxen weggestellt), kann das Programm mit Hilfe der Option Korrelation versuchen, durch permanente Korrelation bei der Bildbewegung die korrekte Kopplung beizubehalten. Ferner kann mit Hilfe der Schaltfläche Anfahren ein Punkt durch manuelle Eingabe seiner Pixel-Koordinaten im linken bzw. rechten Bild direkt angefahren werden. Die Option Korrelation (F2-Taste) berechnet für eine 21x21Pixel-Umgebung des aktuellen Punktes die Korrelationskoeffizienten – liegt deren Maximum bei mindestens 0.7, wird das rechte Bild auf die entsprechende Position verschoben. Punktmessung Für die Messung von Bildkoordinaten existieren drei Messmodi: • • • • Gemessene Punkte Gruber-Punkte Individuell Gitter Das Registrieren der Bildkoordinaten geschieht, nachdem der Punkt im linken und rechten Bildausschnitt korrekt eingestellt wurde, mit der linken Maustaste. Zu den Optionen: Gemessene Punkte: Zwei Fälle sind zu unterscheiden: (A) Punkte, die bereits im vorliegenden Modell gemessen wurden, werden im Übersichtsbild in blau dargestellt und können nicht neu gemessen werden. Soll das dennoch geschehen, ist der entsprechende Punkt zunächst mit Hilfe des Editors für ATM-Punkte (vgl. nächste Option) in diesem Modell zu löschen. (B) Bei Punkten, die im (jetzt) linken Bild des aktuellen Modells bereits gemessen wurden, schätzt das Programm mit Hilfe der Längsüberlappung ab, ob sie vermutlich auch im rechten Bild liegen. Ist das der Fall, werden sie im Übersichtsbild in grün dargestellt und automatisch im linken Bild angefahren; ihre Position ist hier nicht mehr veränderbar. Es ist also nur noch die entsprechende Position im rechten Bild einzustellen (automatische Punktübertragung). Diese Option kann und sollte ab dem zweiten Modell im Streifen genutzt werden. Falls ein Punkt nicht messbar ist, kann die Schaltfläche Überspringen bzw. die F3-Taste genutzt werden. Gruber-Punkte: Zur Verknüpfung der beiden Bilder sind mindestens 6 gut verteilte Punkte im Modell zu messen, wobei üblicherweise die linken drei schon im vorigen Modell gemessen wurden und deshalb im aktuellen Modell zu übernehmen sind. Die Verteilung entspricht normalerweise der "Würfel-Sechs", also je zwei Punkte oben, mittig und unten im Modell. Das Programm fährt diese Positionen automatisch an – diese können natürlich durch Verschieben der Bildausschnitte verändert werden – und vergibt auch selbständig die Punktnummern, die sich aus der Nummer des linken Bildes sowie einem fortlaufenden Index ergeben. Beispiel: Bildnummer links 747, rechts 748, dann werden die Punktnummern 747001, 747002 usw. bis 747006 verwendet. Falls ein Punkt nicht messbar ist, kann auch hier die Schaltfläche Überspringen bzw. die F3-Taste genutzt werden. Individuell: Nach Eingabe seiner Nummer wird nachgesehen, ob der Punkt bereits im linken Bild gemessen wurde. Falls ja, erfolgt eine Vorpositionierung im linken Bild wie oben (Gemessene Punkte) beschrieben. Ansonsten ist der Punkt in beiden Bildausschnitten frei einzustellen. Stellt sich, nachdem die Nummer bereits eingegeben wurde, heraus, dass der Punkt nicht messbar ist, kann wieder die Schaltfläche Überspringen genutzt werden. Zum Beenden der Messung dient die Fertig-Schaltfläche. LISA FOTO - 21 - Gitter: Nach Angabe einer Gitterweite in [pxl] wird das Modell nacheinander auf alle Gitterpunkte vorpositioniert. Hinweise für alle Messmodi: • • • Die Option Überspringen kann auch mit Hilfe der F3-Taste aufgerufen werden. Die Schaltfläche Fertig beendet den jeweiligen Modus. Mit Hilfe der Option Messen kann fortgefahren werden. Über Messen > Ende bzw. die Esc-Taste werden die Messungen abgespeichert und das Modul verlassen. Punkt und Nummer werden in beide Bildausschnitte eingetragen, die Position zusätzlich im Übersichtsbild rot markiert. Abgespeichert werden Pixelkoordinaten, wobei die Zeilenposition gespiegelt ist – der Ursprung liegt also links unten. Die erste Zeile jedes Modells beinhaltet die Bildnummern, die Brennweite und die Kamera. Die nächsten Zeilen beinhalten die Rahmenmarken (Koordinaten aus der inneren Orientierung), es folgen dann für jeden registrierten Punkt die Werte Punktnummer, x links, y links, x rechts, y rechts. Das Ende eines Modells wird mit –99 gekennzeichnet. Für die Weiterverarbeitung in BLUH oder BINGO ist nach Abschluss aller Messungen die Datei mit Hilfe der Option ATM > Export > BLUH bzw. ATM > Export > BINGO in das entsprechende Format zu exportieren. Beispiel für die Ausgabedatei: 135000136 153.000 KAMERA_1.CMR 1 2735.016 1389.988 2739.972 2 1406.985 54.021 1414.941 3 64.970 1376.988 68.940 4 1392.022 2713.022 1393.045 135001 1426.000 2551.000 585.000 135002 1426.000 1417.000 540.000 135003 1426.000 284.000 587.000 135004 2500.000 2543.000 1765.000 135005 2598.000 1402.000 1856.000 135006 2620.000 284.000 1842.000 -99 1410.063 71.033 1388.030 2726.955 2552.000 1417.000 272.000 2560.000 1402.000 252.000 ATM > Editor ATM-Punkte Nach Auswahl der Pixelkoordinatendatei werden alle bisher gemessenen Punkte in aufsteigender Reihenfolge sortiert angezeigt. Nach Markieren (Anklicken) eines Punktes im Übersichtsfenster kann dessen Nummer verändert werden. Der einzelne Punkt oder alle Punkte mit gleicher Nummer können über die entsprechenden Schaltflächen gelöscht werden. Dabei wird die Nummer zunächst auf ihren negativen Wert gesetzt; das Löschen kann also durch ein weiteres Mal markieren und Löschen rückgängig gemacht werden (die Punktnummer wird damit wieder auf den ursprünglichen Wert gesetzt). Des Weiteren kann an dieser Stelle eine zum Punkt gehörende Skizze gelöscht werden. Durch Klicken auf die Fertig-Schaltfläche wird die Datei geändert abgespeichert, wobei alle Punkte mit negativer Nummer nicht übernommen werden. Hinweis: Geeignet für Dateien mit maximal 20000 Punkten! ATM > Streifenbilder berechnen Diese Option ist Voraussetzung für das Messen von Verknüpfungspunkten, wie im nächsten Absatz beschrieben, und daher insbesondere dann notwendig, wenn der Block aus mehr als einem Streifen besteht. Die Definition der Streifen (s.o.) muss vorliegen. Für jeden Streifen des Blocks wird ein Bild berechnet, welches die einzelnen Bilder in der Größe von je 300 x 300 Pixeln nebeneinander montiert enthält. Der Name der Ausgabedatei wird von der Nummer des ersten und letzten Bildes abgeleitet. Beispiel: Erstes Bild 134, letztes Bild 140 Æ die Ausgabedatei heißt ST_134140.IMA. - 22 - ATM > Verknüpfung messen Hiermit können Verknüpfungspunkte zwischen benachbarten Bildern und Streifen gemessen werden, die dann als Startwerte für die automatische Messung (AATM, s.u.) dienen. Besteht der Block nur aus einem einzigen Streifen, kann auch direkt zum nächsten Schritt weitergegangen werden. Laden Sie in den oberen Teil des Fensters den ersten Streifen, in den unteren Teil den nächsten, der sich mit dem oberen überlappt. Die Streifen können nun unabhängig voneinander jeweils mit der Maus, mittlere Taste gedrückt, verschoben sowie mit der Schaltfläche Pos 1 auf den Anfang zurückgesetzt werden. Klicken Sie nun auf Messen und geben Sie einen Dateinamen an, Standard ist TIEPOINT.DAT. Digitalisieren Sie jetzt den ersten Verknüpfungspunkt durch Anklicken mit der linken Maustaste in allen Bildern, in denen er vorkommt, und klicken Sie danach auf die rechte Maustaste. Der Punkt wird übernommen, in allen Bildern mit einem kleinen roten Quadrat markiert und mit einer fortlaufenden Nummer versehen. Digitalisieren Sie, ggf. nach Verschieben der Streifen, den nächsten Punkt in allen Bildern, dann rechte Maustaste, usw. Beenden Sie die Messung mit der Schaltfläche Fertig. Hier noch ein paar allgemeine Hinweise: • Die für die Aerotriangulation benötigten Passpunkte sind selbstverständlich in den Originalbildern, also in höchster Auflösung, zu messen (ATM > Manuelle Messung, s.o.). Dagegen dienen die Verknüpfungspunkte, gemessen wie vorstehend beschrieben, nur als Startwerte. • Für den Fall, dass durch eine große Zahl gut verteilter Passpunkte bereits eine hinreichende Verknüpfung der Streifen vorliegt, kann auf eine separate Messung von Verknüpfungspunkten verzichtet werden. Ebenso ist es möglich, nur dort noch einige Verknüpfungspunkte zu messen, wo nicht genügend Passpunkte vorliegen. • Besteht der Block aus nur einem einzigen Streifen, wobei die Bilder aber von schlechter Qualität bzw. geringem Kontrast sind, kann man auch dann durch die manuelle Messung von Verknüpfungspunkten meist bessere Ergebnisse bei der automatischen Messung erhalten. • Je mehr Verknüpfungspunkte im Block vorhanden sind, desto stabiler wird die Streifenverknüpfung sein! Als Grundregel sollte jedes Bild mit jedem benachbarten Streifen mindestens einen Verknüpfungspunkt gemeinsam haben. • Und selbstverständlich können nur solche Punkte für die Verknüpfung genutzt werden, die je Streifen in mindestens zwei benachbarten Bildern (Modell) gemessen wurden. Beispiel für die erzeugte Ausgabedatei: 777770001 777770001 777770001 777770001 777770001 777770001 777770002 777770002 777770002 777770002 777770002 777770002 ... 210.000 115.000 26.000 211.000 121.000 19.000 227.000 140.000 41.000 240.000 139.000 42.000 250.000 255.000 254.000 56.000 49.000 59.000 242.000 242.000 246.000 37.000 48.000 53.000 134 135 136 155 156 157 135 136 137 156 157 158 Erste Spalte interne Punktnummer, zweite Spalte x-Wert, dritte Spalte y-Wert (jeweils Pixelkoordinaten, bezogen auf die 300 x 300 Pixel großen Bilder), vierte Spalte Bildnummer. LISA FOTO - 23 - ATM > Automatische Messung (AATM) Für die Verarbeitung von Luftbildern; falls die Bilder in mehreren Streifen angeordnet sind, sollten diese möglichst parallel zueinander verlaufen. Folgende Schritte müssen bereits erfolgt sein: Kameradefinition, innere Orientierung aller Bilder, Messung der Verknüpfungspunkte wie vorstehend beschrieben (zumindest bei mehreren Streifen im Block) sowie die Messung der Passpunkte. Anzugeben sind die Standardabweichungen für Bildkoordinaten [µm], Streifenverknüpfung [µm] und Passpunkte [m], die Randbreite [pxl], Schwellwerte für den Korrelationskoeffizienten sowie die Größen der Korrelationsfenster (jeweils Näherung bzw. Verbesserung). Die Dateien mit den Bild- und Objektkoordinaten der Passpunkte, den Verknüpfungspunkten (optional) sowie die Ausgabedatei sind anzugeben. In möglichst regelmäßiger Anordnung werden nun Verknüpfungspunkte gesucht und ggf. ins Anschlussmodell übertragen. Dabei wird wie üblich mit Bildpyramiden gearbeitet, um ausgehend von einer ersten Näherung stufenweise zu immer genaueren Koordinaten zu kommen. Gesucht wird je Bild in einem regelmäßigen Gitter von 30 x 30 Planquadraten. Daraus folgt, dass die maximale Anzahl der Punkte von der Längsüberdeckung in % abhängt - beispielsweise bei 60% Überdeckung also maximal 60% von 900 = 540 Punkte. Zunächst werden innerhalb der Planquadrate Gebiete mit maximalem Kontrast gesucht, dann wird über Korrelation der jeweils homologe Punkt im zweiten Bild ermittelt. Ist das Modell abgearbeitet, erfolgt zunächst eine Plausibilitätskontrolle über die ermittelten x- und y-Parallaxen sowie die Entfernung von offensichtlichen Ausreißern. Anschließend erfolgt ein zweiter Durchgang mit den verbesserten Näherungen, danach geht es zum nächsten Modell. Nachdem auf der ersten Pyramidenstufe alle Bilder abgearbeitet wurden, erfolgt eine Blockausgleichung. Hierzu wurde das Modul BLOR aus dem Programmsystem BLUH (Autor: Dr.-Ing. Karsten Jacobsen, IPI Uni Hannover) modifiziert und in LISA FOTO integriert. Neben einigen Tests der bislang bestimmten Verknüpfungspunkte dienen die Ergebnisse der Blockausgleichung insbesondere der Ermittlung aller Bilder, in denen ein Punkt vorkommen kann. Hiervon ausgehend erfolgt eine automatische erweiterte Streifenverknüpfung. Erzeugt wird neben der eigentlichen Ausgabedatei mit den Koordinaten der Verknüpfungspunkte die Protokolldatei AATM.TXT, die am Schluss automatisch angezeigt wird. Die Ausgabedatei hat das gleiche Format wie oben bei der manuellen Messung beschrieben und enthält die Pixelkoordinaten aller ermittelten Punkte. Diese Datei wird anschließend in das BLUH- oder BINGO-Format konvertiert (vgl. auch Option ATM > Export > BLUH bzw. ATM > Export > BINGO). Eine abschließende Blockausgleichung mit BLOR liefert die Dateien AATM_AOR.DAT (Orientierungsparameter) und AATM_ATC.DAT (Objektkoordinaten). In vielen Fällen können diese Ergebnisse schon genau genug sein, andernfalls sollte jetzt noch eine vollständige Bündelblockausgleichung durchgeführt werden. Hinweis: Falls nachträglich noch ergänzende Verknüpfungspunkte in Gebieten mit geringem Kontrast gemessen werden sollen (siehe oben, ATM > Manuelle Messung), sollte dort als Ausgabedatei die vorstehend beschriebene (Standardname AATM.DAT) verwendet und bei der Warnmeldung "Datei existiert bereits" die Option Anhängen gewählt werden. In diesem Fall ist der Export nach BLUH bzw. BINGO anschließend separat zu starten. Nächster Schritt: Vorprogramme > Modelldefinition, dort die Option alle aktivieren. ATM > Import > IMATIE Importiert Pixelkoordinaten des Messprogramms IMATIE (Endung PIX). Diese liegen in Einzelbildanordnung vor (je Bild eine PIX-Datei) und können streifenweise in das LISA-FOTO-Format (s.o.) importiert werden. Sofern in LISA FOTO noch keine inneren Orientierungen gemessen wurden, aber die PIX-Dateien Rahmenmarkenmessungen beinhalten, werden daraus die inneren Orientierungen (INN-Dateien) erzeugt. Wichtig: Für diese Option müssen die Bilder im Arbeitsverzeichnis vorhanden sein! - 24 - ATM > Export > BLUH Eingabe: Datei mit den gemessenen oder automatisch ermittelten Pixelkoordinaten aus LISA FOTO. Die Pixelkoordinaten werden über eine ebene Affintransformation auf die Rahmenmarken-Sollkoordinaten der Kameradefinition transformiert und so zu Bildkoordinaten. Beispiel für die Ausgabedatei: 135000136 153.000 13502 2.778 99.217 13503 2.238 2.836 13504 1.698 -93.460 13505 93.678 98.093 13506 101.429 1.076 13507 102.759 -93.954 -99 -68.507 -73.106 -69.928 31.333 38.225 36.238 98.679 2.136 -95.321 98.531 -0.064 -97.904 ATM > Export > BINGO Eingabe: Datei mit den gemessenen oder automatisch ermittelten Pixelkoordinaten aus LISA FOTO, Datei mit den Objektkoordinaten der Passpunkte. Die Pixelkoordinaten werden über eine ebene Affintransformation auf die Rahmenmarken-Sollkoordinaten der Kameradefinition transformiert und so zu Bildkoordinaten. Beispiel für die Ausgabedatei: 135 13502 13503 13504 13505 13506 13507 -99 136 13502 13503 13504 13505 13506 13507 -99 2.778 2.238 1.698 93.678 101.429 102.759 99.217 2.836 -93.460 98.093 1.076 -93.954 -68.507 -73.106 -69.928 31.333 38.225 36.238 98.679 2.136 -95.321 98.531 -0.064 -97.904 Des Weiteren werden, unter anderem mit den Objektkoordinaten der Passpunkte, die BINGO-Steuerdateien GEOIN.DAT und PROJECT.DAT erzeugt (Format BINGO Version 5). ATM > Export > IMATIE Exportiert Pixelkoordinaten aus LISA FOTO in das Format des Messprogramms IMATIE. Dabei werden alle Informationen der Eingabedatei in der Weise umgesetzt, dass je enthaltenem Bild eine Datei mit dem Namen des Bildes und der Endung PIX erzeugt wird. ATM > BLUH Grafik Mit Hilfe des Moduls BLAN aus dem Programmsystem BLUH können verschiedene Grafiken erstellt werden, u.a. zur Lage der Bilder und Passpunkte. Diese Grafiken werden im Format HP-GL erzeugt und können in LISA nicht weiterverwendet werden. Deshalb gibt es die hier beschriebene Alternative. Erzeugt wird ein Rasterbild. Dieser kann je nach Wahl folgendes enthalten: LISA FOTO • • • - 25 - Lage und Nummer der Passpunkte, Fehlervektoren Lage der Verknüpfungspunkte Bildzentren, -nummern und -grenzen Wie üblich wird die Bildelementgröße aus der Projektdefinition übernommen. Da diese für ein einfaches Übersichtsbild oft zu unnötiger Dateigröße führt, kann die Bildelementgröße heraufgesetzt werden. Des weiteren kann das Bild auf den in der Projektdefinition festgelegten Koordinatenrahmen begrenzt werden. - 26 - Auswertung Auswertung > Stereomessung Mit diesem Modul können Geländekoordinaten im orientierten Stereomodell mit optional angekoppeltem DGM gemessen werden. Kameradefinition, innere und äußere Orientierung beider Bilder sowie die Modelldefinition müssen vorliegen. Hinweis: Für den Fall, dass kein DGM existiert, kann hilfsweise mit einer Starthöhe begonnen werden, die der mittleren Geländehöhe entsprechen sollte. Einige der nachstehend beschriebenen Optionen können dann allerdings nicht genutzt werden. Darstellung der beiden Bildausschnitte Entspricht der Darstellung im Modul ATM > Manuelle Messung (siehe dort). Bewegen im Modell Die Bewegung in x-y-Richtung erfolgt mit der Maus, wobei die mittlere Maustaste gedrückt zu halten ist. Sollte es hierbei Schwierigkeiten geben (z.B. 2-Tasten-Maus oder unpassender Treiber), sind gleichzeitig die linke und die rechte Maustaste ODER die F1-Taste zu drücken. Die Fahrgeschwindigkeit kann über die entsprechenden Schaltflächen in der Werkzeugleiste bestimmt werden. Zur Feinpositionierung stehen neben der Maus auch die Pfeiltasten zur Verfügung. Die kleinste Schrittweite (bei geringster Fahrgeschwindigkeit) entspricht dabei der in der Modelldefinition angegebenen Pixelgröße. Die Bewegung in z-Richtung, also das Wegstellen der x-Parallaxe, erfolgt ebenfalls mit der Maus, wobei die rechte Maustaste gedrückt zu halten ist. Falls ein zentrales Mausrad vorhanden ist, kann auch hiermit die Höhe gesteuert werden. Wahlweise kann beim Fahren über das Modell die zuletzt eingestellte Höhe beibehalten bzw. permanent die Höhe aus dem zugrunde liegenden DGM übernommen werden. Ferner kann mit Hilfe der Schaltfläche Anfahren ein Punkt durch manuelle Eingabe seiner Geländekoordinaten direkt angefahren werden. Die Schaltfläche Zentrieren setzt die aktuelle Position auf die Mitte des DGMs zurück. Die Option Korrel.koeff. berechnet für den aktuellen Punkt den Korrelationskoeffizienten aus 25x25-Umgebungen des linken und rechten Bildes. Messmodi Das Registrieren (Digitalisieren) von Daten wird über die Option Registrieren gestartet. Erfasst werden dreidimensionale Geländekoordinaten (Nr., x, y, z). Drei Verfahren stehen zur Auswahl: • • • Manuelles Anfahren / Digitalisieren von Punkten bzw. Linien. Optional erfolgt eine Vorpositionierung nacheinander auf alle Punkte einer Eingabedatei, sofern diese innerhalb des Modellbereichs liegen. Zur Vorpositionierung können dann wahlweise die z-Werte der Eingabedatei übernommen oder aus dem zugrunde liegenden DGM ermittelt werden. Profilmessung. Die Vorpositionierung erfolgt nach Angabe von Start- und Endpunkt sowie Schrittweite (Intervall). Gittermessung. Die Vorpositionierung erfolgt nach Angabe des Koordinatenbereiches sowie der Gitterweite, das definierte Gebiet wird schrittweise abgefahren. Hinweis: Eine Vorpositionierung bewirkt, dass die x-y-Werte des Punktes nicht verändert werden können – es ist lediglich die Höhe mit Hilfe der rechten Maustaste einstellbar. LISA FOTO - 27 - In allen Fällen ist noch der Code zu definieren. Codes von 1 bis 5000 stehen für Einzelpunkte, Codes von 5001 bis 9999 für Linien. Zu weiteren Details vgl. das LISA-Handbuch. Das Digitalisieren wird mit der AbbrechenSchaltfläche beendet. Sofern eine Vorpositionierung erfolgt und der betreffende Punkt nicht stereoskopisch einstellbar ist, gibt es zwei Möglichkeiten: Überspringen (bzw. F3-Taste) geht ohne Registrierung dieses Punktes zum nächsten weiter, Z unbekannt (bzw. F4-Taste) speichert den Punkt mit einem Z-Wert von -999 ab. Skizze erstellt eine Punktskizze mit der einzugebenden Nummer. Hinweis: Über die Option Datei > Export Raster > ASCII (LISA BASIS) können ebenfalls dreidimensionale Punktkoordinaten in Einzelpunkt-, Profil- oder Gitteranordnung direkt aus dem DGM erzeugt werden. Überlagern > DGM-Punkte: Diese Option steht in Verbindung mit der Stereo-Korrelation (s.u.). Wird dort nämlich die Option Interpolation fehlender Punkte deaktiviert und folglich ein mehr oder weniger „lückenhaftes“ DGM erzeugt, können nun hier die durch Korrelation ermittelten DGM-Punkte in das linke und rechte Bild eingespiegelt werden. Im Bereich größerer Lücken sollten sodann zusätzliche Punkte manuell gemessen werden (vorstehende Option Registrieren) und anschließend das lückenhafte DGM sowie die Datei mit den gemessenen zusätzlichen Punkten über die Option Auswertung > DGM-Interpolation zu einem abschließenden DGM zusammengefügt werden. Hinweis 1: Über die Schaltflächen DGM ein bzw. DGM aus lassen sich die DGM-Punkte auch im Übersichtsbild ein-/ausblenden. Hinweis 2: Die Punkte werden in Rot eingespiegelt. Die Farbe der Messmarken sollte daher eventuell auf Gelb gesetzt werden. Überlagern > Vektordaten: Spiegelt den Inhalt einer anzugebenden Vektordatei in die beiden Bildausschnitte so- wie das Übersichtsbild ein. Wichtig: Zur Umrechnung von Gelände- auf Pixelkoordinaten wird der z-Wert aus der Vektordatei, nicht die Höhe aus einem ggf. geladenen DGM verwendet. Überlagern > Neu zeichnen: Hebt die vorstehenden Optionen auf. Hierzu werden die Bilder neu eingelesen, was u.U. etwas Zeit benötigt. Und hier noch ein Tipp: Sie mögen es eventuell als unkomfortabel empfinden, ständig im Wechsel mit drei Maustasten zu arbeiten – die mittlere für die Bewegung im Modell, die rechte zum Einstellen der Höhe und die linke zum Registrieren der Koordinaten. Deshalb zwei Vorschläge: • Beschaffen Sie sich in jedem Fall vorab ein DGM, z.B. über eine Stereokorrelation (vgl. nächstes Kapitel), und starten Sie die Stereomessung hiermit. Dadurch erübrigt sich das Einstellen der Höhe. • Wenn Sie Punkte ohne Vorpositionierung aufnehmen, halten Sie einfach die F1-Taste gedrückt. Damit folgt das Modell der Mausbewegung (als wenn Sie die mittlere Maustaste gedrückt hätten), und Sie betätigen nur noch die linke Maustaste zum Registrieren. Einzelmessungen Mit Hilfe der entsprechenden Schaltflächen können Entfernungen, Streckenzüge, Winkel, Kreisradien bzw. mittelpunkte bestimmt werden. Auswertung > Stereo-Korrelation (Matching) Kameradefinition, innere und äußere Orientierung beider Bilder sowie die Modelldefinition müssen vorliegen. Wahlweise können entweder nur das aktuelle Modell oder alle Modelle des Blockes wie in der Streifendefinition (s.o.) angegeben verarbeitet werden (Stapelbetrieb), in letzterem Fall können zudem die Ergebnisse anschließend zu einem Mosaik zusammengefügt werden. Das erzeugte DGM hat die Bildelementgröße wie in der Projektdefinition angegeben, allerdings kann die Schrittweite bei der Stereokorrelation auf ein Vielfaches davon gesetzt werden, beispielsweise in flachem Gelände. In diesem Modul wird durch das Aufsuchen identischer (homologer) Punkte im linken bzw. rechten Bild und Bestimmung des Strahlengangs zum Zeitpunkt der Aufnahme die jeweilige Geländehöhe rekonstruiert. Durch sukzessives Fortschreiten dieses Prozesses über die gesamte Fläche des Modellbereichs entsteht ein DGM. Wie schon weiter oben erwähnt, arbeitet das Verfahren "von unten nach oben" – ausgehend von einer Starthöhe wird der z-Wert solange verändert, bis die resultierenden Bildausschnitte optimal passen („area based matching“). Als Kriterium hierfür wird eine Kombination aus dem Maximum der Korrelationskoeffizienten sowie den übrigen Werten in der Umgebung des Maximums betrachtet (sog. adaptiver Schwellwert). - 28 - Anzugeben sind die maximale Verschiebung in z-Richtung in Meter (hieraus resultiert die Verschiebung der Bildausschnitte gegeneinander; diese wird intern auf maximal ± 45 pxl begrenzt), die Größe des Korrelationsfensters sowie ein Schwellwert für den Korrelationskoeffizienten. Der empfohlene Wert liegt bei 0.7 für die Näherung die Verbesserung (s.u.). Ebenfalls anzugeben ist die Datei mit den Objektpunktkoordinaten bekannter Punkte (vgl. Kapitel Modelldefinition) sowie optional eine Datei mit weiteren Vektordaten (z.B. ergänzende manuelle Messungen). Zu den einzelnen Parametern folgende Hinweise: • Z-Bereich: Bei Näherungs-DGM werden ausgehend von bekannten Punkten Spuren abgelaufen (s.u.). Geht das Programm z.B. um 10 Meter weiter nach rechts, so wird sich die Höhe vermutlich nicht allzu sehr ändern. Der Verschiebungsbetrag gibt hier die erlaubte Grenze vor – im Allgemeinen wird sich die Höhe im Rahmen von maximal ± 10 Metern ändern (Hangneigung maximal 45 Grad), allerdings kann es nötig sein, diesen Wert im Hochgebirge zu vergrößern. Im Sinne hoher Genauigkeit und Geschwindigkeit sollte dieser Wert jedoch nicht unnötig hoch angesetzt werden. Ist das Näherungs-DGM erstellt und soll eine Verbesserung erfolgen, definiert der Verschiebungsbetrag die maximale Abweichung von der genäherten Höhe. • Schwellwert des Korrelationskoeffizienten: In der Regel kann der vorgeschlagene Wert beibehalten werden. Einen Hinweis auf die konkrete Situation im Sinne erreichbarer Werte liefert die entsprechende Ausgabe bei der Modelldefinition (s.o.). Mit Ausnahme von Sonderfällen (z.B. sehr kontrastarme Bilder) macht es jedoch wenig Sinn, einen Wert kleiner als 0.6 anzusetzen, da hierdurch zwar mehr Punkte korreliert werden, jedoch die Genauigkeit leidet. • Korrelationsfenster: Als generelle Regel gilt: Je größer das Fenster, desto stabiler aber ungenauer ist das Ergebnis, und desto mehr Zeit benötigt die Berechnung. Auf der anderen Seite können sehr kleine Fenster in Regionen mit sich wiederholenden Strukturen zu Problemen führen. Die Ermittlung homologer Punkte und damit die Erstellung des DGMs verläuft in mehreren Teilschritten sowie iterativ ab: Startpunkte Es werden zunächst alle im Modellbereich liegenden verfügbaren Primärdaten aus der Passpunktdatei ermittelt und in das noch leere DGM eingetragen. Spuren laufen Æ Näherungs-DGM Ausgehend von jedem dieser bekannten Punkte werden nun sternförmig Spuren gelaufen, und zwar in die acht Haupt-"Himmelsrichtungen". Bei diesem manchmal als "region growing" bezeichneten Verfahren wird im DGM (Objektraum) jeweils um ein Pixel weiter nach rechts (links, oben, unten, rechts oben, rechts unten, links oben, links unten) gegangen und ausgehend von der Höhe des vorigen Punktes eine Korrelation versucht. Im Anschluss folgt Teil 2 des Spurenlaufens. In bis zu 20 Iterationsschritten werden ein Liniennetz im Abstand von 16 Pixeln in Zeilen- und Spaltenrichtung (DGM) ausgehend von den bereits vorhandenen Spuren gelegt sowie abschließend die Zwischenräume (leere Pixel) durch eine Interpolation aufgefüllt. Verbesserung des DGMs In diesem Schritt werden für jedes DGM-Pixel homologe Punkte ermittelt. Zum Ausschließen kontrastarmer Gebiete wird zudem als sogenannter Interestoperator die Varianz jeder Punktumgebung berechnet. Bei zu geringer Varianz bleibt die entsprechende DGM-Position frei. Nach Beendigung dieses Schrittes wird in der gewählten Anzahl von Iterationen aus allen Punkten ein neues Näherungs-DGM interpoliert und auf den Positionen, wo noch nicht korreliert werden konnte, mit etwas verringertem Schwellwert für den Korrelationskoeffizienten erneut eine Korrelation versucht. Nach abschließender optionaler Interpolation wird das fertige DGM, falls gewünscht, mit einem Filter geglättet sowie ebenfalls optional aus dem 16-Bit-DGM ein 8-Bit-Bild abgeleitet. Zur optionalen Filterung des DGM noch folgendes: Man beachte, dass eine Filterung die Höhenwerte insbesondere bei lokalen Minima und Maxima verändert. Wenn es also tatsächlich auf höchsterreichbare Genauigkeit ankommt bzw. ein aussagekräftiger Soll-Ist-Vergleich (s.o.) durchgeführt werden soll, empfiehlt es sich, ohne Filter zu arbeiten. Andererseits hat sich die Filterung bewährt, wenn z.B. auf Basis des DGMs anschließend ein Orthobild erstellt werden soll. LISA FOTO - 29 - Hinweis 1: Für Kontrollzwecke kann es sinnvoll sein, die (standardmäßig genutzte) Option Interpolation fehlender Punkte zu deaktivieren. Das erzeugte DGM wird dann mehr oder weniger große Lücken aufweisen, vor allem in Gebieten mit sehr geringem Kontrast. Hier sollten dann manuell Punkte nachgemessen werden – vgl. hierzu auch die Hinweise im Kapitel Hauptprogramme > Stereomessung sowie im folgenden Kapitel. Hinweis 2: Falls alle Modelle des Blocks nacheinander im Stapelbetrieb abgearbeitet werden, wird für jedes Einzel-DGM automatisch der Name erzeugt. Dieser hat die Form GT_<linkes Bild, rechtes Bild>.IMA. Wurde zudem die Option Anschließend Mosaik erstellen gewählt, ist folgendes zu beachten: Das Programm fügt alle Dateien mit Namen GT_*.IMA im Arbeitsverzeichnis zusammen. Man sollte deshalb vorher eventuell vorhandene Dateien entsprechenden Namens sicherheitshalber löschen. Hinweis 3: Um eine Vorstellung von der Qualität der Korrelation in jedem einzelnen Punkt zu erhalten, kann die Option Qualitätsbild aktiviert werden. Damit wird ein weiteres Bild namens QUALITY.IMA mit der gleichen Dimension wie das DGM erzeugt. Jede Position (Pixel), in der die Korrelation erfolgreich war, hat einen Grauwert vom 200-fachen des Korrelationskoeffizienten. Daher liegen die Grauwerte im allgemeinen im Bereich zwischen 120 (r = 0.6) und 198 (r = 0.99). Auswertung > DGM-Interpolation Für den Fall, dass ein durch Stereo-Korrelation erzeugtes DGM Lücken aufwies und daher manuell weitere Punkte nachgemessen wurden, kann mit Hilfe dieser Option aus dem DGM und (optional) den zusätzlich gemessenen Punkten ein flächendeckendes DGM interpoliert werden. Wie schon an anderer Stelle beschrieben, stehen auch hier die Optionen Filtern und Zusätzlich 8-Bit-Bild zur Verfügung. Die Option Nur Modellbereich bewirkt, dass das DGM nur in diesem Bereich erstellt wird; andernfalls wird bis zu den Rändern hin interpoliert. Auswertung > Soll-Ist-Vergleich Falls eine Datei mit dreidimensionalen Koordinaten „sicherer“, bekannter Punkte vorliegt, kann hiermit eine Qualitätskontrolle eines durch Stereomessung bzw. -korrelation (s.o.) ermittelten DGMs erfolgen. Anzugeben sind die Punktdatei, das DGM sowie die Ausgabedatei, die dann die Werte für x, y sowie die Höhendifferenz (Soll – Ist, bei aktivierter Option Differenzwerte auflisten) enthält. Des Weiteren werden Angaben zur minimalen bzw. maximalen Abweichung gemacht und in Form eines Histogramms die Abweichungen zwischen –20 und +20 Metern in 1-Meter-Intervallen dargestellt. Für den Fall, dass keine Anzeige der Ergebnisse erfolgt bzw. die Ausgabedatei leer ist, bedeutet dies, dass für keinen Punkt der Eingabedatei eine DGM-Höhe existierte (z.B. lückenhaftes DGM). Hinweis zur Beurteilung der Ergebnisse: Die sogenannte Bestimmungsgenauigkeit in Bezug auf die Höhe kann abgeschätzt werden über das Produkt aus der Bildelementgröße der Eingabebilder und dem Höhen-Basis-Verhältnis und wird bei der Modelldefinition ermittelt. Auswertung > Orthobild Dieses Verfahren dient der differentiellen Vollentzerrung eines digitalen Bildes auf ein zugrunde liegendes DGM. Die Qualität der Entzerrung hängt entscheidend von der des DGMs ab! Die zu verarbeitenden Bilder müssen vollständig orientiert sein, ferner sollte ein DGM vorliegen. Alternativ dazu kann auch auf eine Horizontalebene (z konstant) entzerrt werden. Drei Optionen bezüglich der Eingabebilder werden angeboten: • • • Einzelbild Aktuelles Modell Alle Bilder Einzelbild: Anzugeben sind die Bildnummer sowie die Herkunft der äußeren Orientierung: aus BLUH / BINGO, dann außerdem deren Ausgabedatei, oder über eine ABS-Datei, z.B. aus manueller Passpunktmessung. - 30 - Aktuelles Modell: Die Modelldefinition muss bereits durchgeführt worden sein. Es werden dann sowohl das linke als auch das rechte Bild des aktuellen Modells verwendet in der Weise, dass Bildinhalte, die dichter am linken Bildhauptpunkt liegen, aus dem linken Bild genommen werden; entsprechendes gilt für die rechte Seite (Nächster Nadir). Alle Bilder: Angenommen, es existiert bereits ein Gesamt-DGM für das Projektgebiet (z.B. aus einer Stereokorrelation, Optionen Alle und Mosaik, vgl. dort), so können mit dieser Option sämtliche orientierten Bilder im Arbeitsverzeichnis in einem Durchgang entzerrt und zusammengefügt werden. Das Programm ermittelt aus der Streifendefinition (s.o.) alle Bilder des Blocks und arbeitet sie nacheinander ab. Die Grauwertzuordnung im Orthobild geschieht dabei nach dem Verfahren Nächster Nadir. Für die zweite bzw. dritte Option kann ein stufenloser Grauwertabgleich zwischen den einzelnen Bildern gewählt werden. Die Entzerrung erfolgt auf den vom DGM vorgegebenen Bereich, wobei das DGM zugleich die geometrische Auflösung (Pixelgröße) des Orthobildes bestimmt. Wo keine DGM-Informationen vorliegen (z.B. Aussparungsflächen), bleibt das Orthobild frei. Falls das DGM größer als der vom Orthobild bedeckte Bereich ist, kann eine Begrenzung auf diesen tatsächlichen Bereich erfolgen (Option Nur Modellbereich). Dies ist z.B. für die anschließende Zusammenfassung von einzelnen Orthobildern zu einem Mosaik empfehlenswert, zumal der benötigte Speicherplatz je Bild geringer ist. Verwendung findet wiederum der indirekte Ansatz „von unten nach oben“: Ausgehend vom DGM wird für jedes Pixel über den bei der Bildorientierung rekonstruierten Strahlengang der entsprechende Grauwert im Eingabebild ermittelt. Auswertung > Bildsequenz Vorbemerkung: Diese Option ist vorgesehen zur automatischen Verarbeitung von Bildsequenzen (Stereomodelle, die in zeitlichem Abstand aufgenommen wurden). Das jeweils linke Bild stammt immer von der gleichen Kamera auf gleichem Standpunkt, entsprechendes gilt für das rechte Bild. Die Bildnummern müssen sechsstellig sein, wobei dann die erste Stelle die Kameranummer angibt: Bild 100001 wurde mit Kamera 1 aufgenommen, Bild 200001 mit Kamera 2. Um dieses einfach zu erreichen, gibt es in der Option Datei > Import Rasterbilder die Möglichkeit, ausgewählte oder alle Bilder einer definierten Kamera zuzuordnen. Dazu gehören dann die Kameradefinitionsdateien CAMERA_1.CMR und CAMERA_2.CMR. Zur Vorgehensweise: Ausgehend von den Objektpunkten des ersten Modells wird eine Stereokorrelation durchgeführt. Aus dem erzeugten DGM werden in einem regelmäßigen Gitter Objektpunkte als Startwerte für die Modelldefinition des jeweils nächsten Modells abgeleitet, ferner wird optional aus dem DGM und den Bildern des aktuellen Modells ein Orthobild erzeugt. Damit das Programm die Zuordnung der Bilder eindeutig nachvollziehen kann, ist eine bestimmte Numerierung (Namensgebung) der Bilddateien unerläßlich. Beispiel: Angenommen, wir haben 10 Modelle, dann könnten die Bilddateien wie folgt benannt werden: Modell 1: Modell 2: ... Modell 10: linkes Bild 100001.IMA, rechtes Bild 200001.IMA linkes Bild 100002.IMA, rechtes Bild 200002.IMA linkes Bild 100010.IMA, rechtes Bild 200010.IMA Mit anderen Worten: Alle Bilder haben eine eindeutige Nummer, wobei die Bildnummern (-namen) jeweils der linken und der rechten Kamera in aufsteigender Reihenfolge gewählt sind. Die äußeren Orientierungen der ersten beiden Bilder (erstes Modell) sowie die Modelldefinition für das erste Modell müssen bereits existieren. Eingabedaten: Linkes / rechtes Bild des ersten Modells, linkes / rechtes Bild der letzten Modells, Startpunkte für das erste Modell, Gitterweite für die Ausgabe von Startpunkten für die nächsten Modelle. Anschließend er- LISA FOTO - 31 - scheint das Fenster für die Eingabeparameter der Stereokorrelation (siehe dort), die Optionen Zusätzlich 8-Bit-Bild und Qualitätsbild sind hier ohne Belang. Mit Klick auf die OK-Schaltfläche werden die Parameter in den Dateien SEQ_FOTO.DAT und SEQ_PARAM.DAT im Arbeitsverzeichnis gespeichert und das Abarbeiten der Bildsequenz gestartet. Dabei werden folgende Dateien erzeugt: • • • DGMs mit Namen GT_<linkesBild, rechtes Bild>, z.B. GT_10012001.IMA Optional ASCII-Datei mit Objektpunkten. Gleiche Dateinamen wie vor, jedoch Endung DAT. Optional Orthobild mit Namen OR_<linkesBild, rechtes Bild>, z.B. OR_10012001.IMA - 32 - Anhang Technische Daten von Chips digitaler Kameras Chipgröße Diagon. Breite Höhe Pixelanzahl Pixelgröße Beispiele (nominell) [mm] [mm] [mm] [µm] ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------1/3.6" 1/3.2" 1/3" 1/2.7" ... ... ... 1/2.5“ 1/2.4“ 1/2" ... 1/1.8" ... ... ... ... ... 1/1.7“ 2/3" ... ... ... 1" 4/3" ... 5.0 5.7 6.0 6.6 4.0 4.5 4.8 5.3 3.0 3.4 3.6 4.0 1280 x 960 1620 x 1220 3.2 2.8 Chip Sony ICX232 Chip Sony ICX434 2048 x 1536 2.6 7.1 7.4 8.0 5.7 5.9 6.4 4.2 4.4 4.8 8.93 7.2 5.3 2288 x 1712 2592 x 1944 1280 x 1024 1280 x 1024 2048 x 1536 2.5 2.3 6.0 5.0 3.45 2080 x 1542 2592 x 1944 2272 x 1704 3.45 2.8 3.1 9.5 11.0 7.6 8.8 5.6 6.6 2048 x 1536 2560 x 1920 3.7 3.4 11.0 16.0 22.5 21.8 8.8 12.8 18.0 17.4 6.6 9.6 13.5 13.1 3264 x 2448 2.6 Chip Sony ICX432 z.B. Rollei dp 3210, Jenoptik JD 3.3z10, Canon A 70, Canon Ixus II z.B. Olympus C 750 z.B. Sony T1 Chip Kodak KAC-1310 Chip Foveon F10 Chip Sony ICX252 z.B. Casio QV 3000 z.B. HP PhotoSmart 735 z.B. Canon G5 z.B. Canon G2, G3, Nikon 4500 z.B. Fuji Finepix S 602 Chip Sony ICX282 z.B. Minolta D7, Nikon 5700, Sony F 717, Olympus E 20 z.B. Sony F 828, Nikon 8700 2614 x 1966 2560 x 1920 6.8 6.8 Chip Kodak KAF-5101CE z.B. Olympus E 1 20.7 13.8 2268 x 1512 9.13 22.7 35.8 36 28.7 15.1 23.1 24 19.1 3072 x 2048 4064 x 2704 4536 x 3024 2464 x 1648 7.4 8.8 7.9 11.6 Chip Foveon X3 z.B. Sigma SD10 z.B. Canon EOS 300D / 10D z.B. Canon EOS 1Ds z.B. Kodak DCS pro 14 z.B. Canon EOS 1D - 27.3 42.6 34.5 Suchen Sie sich aus dem Handbuch die nominelle Chipgröße (z.B. 1/2,7“) und die Auflösung (z.B. 2048 x 1536 Pixel) Ihrer Kamera heraus, dann können Sie der Tabelle die Pixelgröße entnehmen (z.B. 2.6 µm).