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JONAS DOWEN 31.03.2016 Investment-Conference Raymond James – Orlando Was andere sagen – heute: Der Dalai Lama „Der Mensch opfert seine Gesundheit, um Geld zu verdienen. Der Mensch opfert danach sein Geld, um seine Gesundheit zurück zu erlangen. Der Mensch ist so auf die Zukunft fokussiert, dass er die Gegenwart nicht lebt. Daraus resultiert: Der Mensch genießt weder die Gegenwart noch die Zukunft. Der Mensch lebt so, als würde er niemals sterben. Der Mensch stirbt so, als habe er niemals gelebt.“ Harley-Davidson Inc (HOG) Born to be wild Seit vielen, vielen Jahren bricht in Florida in der ersten März-Hälfte Jubel aus. So auch in diesem Jahr; denn schließlich ist Bike Week. Nicht nur für Amerikaner, sondern auch für zahlreiche andere auf der Suche nach der großen Freiheit befindliche Biker aus aller Welt, kennt die Sehnsucht in dieser Zeit vor allem ein Ziel im Sonnenparadies Florida, nämlich Daytona Beach. Wenn für Motorrad-Freaks Weihnachten und Ostern auf einen Tag fallen, werden „harte Männer“ zu verspielten und verträumten Kindern. Am Straßenrand vor dem Starbucks Cafe geparkt. In Daytona Beach – nur rund eine Stunde von Orlando entfernt - treffen sich seit 74 Jahren im Monat März hunderttausende von Motorrad-Freaks. In diesem Jahr findet das größte Motorfahrzeug-Event vom 4. Bis 14. März statt. Foto: Udo Rettberg Davon profitiert nicht nur die Region rund um Daytona Beach, sondern der gesamte Bundesstaat Florida von Jacksonville über Miami bis hinunter nach Key West. Hier auf den Interstates - der I 4, der I 75 und auch der I 95 - Seite 2 und den unzählligen romantischen Küstenstraßen haben sich die Menschen längst an das Dröhnen der Harleys gewöhnt. Die von Harley-Davidson Inc. initiierte Bike Week hat inzwischen einige Nachahmer in anderen Teilen der Welt gefunden. In Europa kommen sie jährlich am Faaker See in Österreich zusammen - ca 100 000 Menschen und 70 000 Motorräder kommen in Österreich zur „European Bike Week“ zusammen. Aber im Vergleich zur 74ten Bike Week in Daytona ist das Faaker Ereignis nur eine „schlechte Kopie“. Harley-Aktie auf Berg- und Talfahrt Quelle: Barchart Die „Bike Week“ ist Ausdruck jenes Hypes, der sich rund um die Marke Harley-Davidson über die Jahre hinweg gebildet hat. Die Anbetung der Marke nimmt fast religiöse Züge an. Das große Thema der „völlig anderen Menschen“ - wie ein Biker über sich selbst und seine Freunde sagt - ist Freiheit und Fahrtwind. Zumindest das Erste ist in diesen Tagen keine Selbstverständlichkeit; denn die Freiheit der Menschheit steht auf dem Spiel – leider! Und das merken sie in diesen Tagen auch in Daytona Beach. Doch auch die Zuschauer der RJA-Investment Conference in Orlando erleben heute ein Stückchen „Bike Week“ als John Olin, CFO von Harley-Davidson Inc, als Firmenvertreter und Referent auftritt. Und dies nicht etwa wie alle anderen Redner im Business Dress oder etwa „smart casual“, sondern im Biker-Dress mit dem Logo von Harley Davidson auf der lederbeschlagenen Weste. Für den Finanzchef ist dieses Outfit Normalität. Den rund 1000 Seite 3 Konferenz-Besuchern hier in Orlando gefällt es, wie am Schmunzeln der Menschen zu erkennen ist. Kein Wunder; denn die seit 1903 existierende Marke Harley-Davidson eint Männer und Frauen, bringt alte und junge Menschen zusammen. Und das seit Jahrzehnten bereits. Die Marke Harley kennt keine sozialen Schichten und Grenzen und auch keine unterschiedlichen Nationen. Harley ist schlichtweg eine Weltmarke. Welches Unternehmen kann schon von sich behaupten, die Massen in dieser Form begeistern und bewegen zu können. Und darauf sind sie nicht nur bei Harley Davidson in Milwaukee, sondern auch im ausgedehnten Netzwerk von rund 15000 Händlern besonders stolz. „Die Marke Harley Davidson hat die USA etwa so stark geprägt wie Walt Disneys Traumfiguren Donald, Micky oder Minnie“, sagt mein Nachbar, Und CFO Olin bestätigt ihn, indem er erklärt, dass Harley bei Marken-Freaks in einem Atemzug mit Starbucks, Apple oder Coca Cola genannt wird. Ungeacht dessen backt CFO Olin dann auch kleinere Brötchen: „Zugegeben – das Jahr 2015 war ein sehr schwieriges Jahr für unser Unternehmen“, erklärt er den Konferenz-Teilnehmern, die das auch an der Entwicklung des Aktienkurses ablesen können. Der exzellente Klang der Marke Harley-Davidson „Der starke Dollar hat unser Geschäft maßgeblich negativ beeinflusst“, liefert Olin eine Erklärung für die Probleme des Unternehmens. Schließlich werden mehr als 35 % des Umsatzes außerhalb der USA erzielt. Zudem habe die Konkurrenz weltweit versucht, mit erheblichen Preisnachlässen und zahlreichen neuen Produkten Marktanteile zu gewinnen. „Wir haben einen solchen starken Wettbewerbsdruck bisher nicht gehabt, erkennen aber an den Ergebnisse aber auch, wie stabil Harley Davidson trotz des 1,3 %igen Umsatzrückgangs eigentlich dasteht“. Der Weltmarktführer in Sachen „Lebensgefühl Motorrad“ bietet seinen Kunden derzeit 40 Modelle in einer Preisspanne von 6.849 $ bis hin zur besonders teuren Variante, die für 40.299 $ zu haben ist. Neben dem Motorradgeschäft nutzt Harley-Davidson mit seinem weitverzweigten globalen Händlernetz auch die unzähligen Möglichkeiten des Motorrad-Zubehörs (Textil, Leder, Helme etc.). Darüber hinaus ist man im Finanzierungsgeschäft tätig. Vom 2015er Gesamtumsatz in Höhe von rund 6 Mrd. $ entfielen rund 4,1 Mrd. $ auf das Motorrageschäft – etwa 870 Mio. $ bringt darüber hinaus das Geschäft mit Accessoirs ein. Wesentlich bessere Zeiten im Blick Harley-Davidson, so die klare Aussage, will aus dem Loch des Jahres 2015 gestärkt hervorkommen. Die Zahl der Händler soll bis zum Jahr 2020 um weitere 150 bis 200 aufgestockt werden, sagt der Finanzchef. Und schließlich zeigt Olin auch, dass dem Management das Wohl der Aktionäre sehr wohl am Herzen ist. Durch Aktienrückkäufe und Dividendensteigerungen hat sich das Unternehmen bei Anlegern sehr beliebt gemacht. Der Finanzchef gibt schließlich auch für den HOG-Aktienkurs ein generelles Ziel vor: „Wir wollen uns besser entwickeln als der Aktienindex Standard & Poors-500“, so die Vorgabe. Da die Harley-Aktie (HOG.N – 50 $) auch nach dem jüngsten kräftigen Kurssprung noch immer weiter solide bewertet ist, besteht durchaus Kurspotenzial – mittelfristig zumindest Der 2015er Gewinn je Aktie von 3,65 $ wird nach Meinung von WertpapierAnalysten in diesem Jahr auf 3,90 $ steigen. Seite 4