PDF: Sechs TFT-Monitore im Vergleich
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PDF: Sechs TFT-Monitore im Vergleich
Seite 8 Informationstechnologie www.handwerksblatt.de DHB Nr. 18 Donnerstag. 29. September 2005 Augen auf beim Monitorkauf Die Monitor-Daten richtig vergleichen Die Preise befinden sich im freien Fall: 15-Zoll-Geräte sind schon für unter 250 Euro erhältlich Optionen: Pivot-Funktion oder volldigitale Anschlüsse von Thomas Busch Beim Kauf eines neuen Displays gibt es mittlerweile viele Punkte zu beachten: So spielen nicht nur Reaktionszeit, Helligkeit und Kontrast eine große Rolle. Denn es gibt viele sinnvolle Zusatzoptionen wie volldigitale Anschlussmöglichkeiten oder eine Pivot-Funktion, durch die tägliche Office-Arbeiten schneller und ermüdungsfreier von der Hand gehen. Sie sind schlank, liefern flimmerfreie Bilder und haben sich auf Office-Schreibtischen endgültig durchgesetzt: Flache TFT-Displays sind heute Standard in fast allen Büros, die alten Röhren-Monitore fristen nur noch ein Nischendasein. Mittlerweile haben sie alle Kinderkrankheiten endgültig überwunden und Röhren-Monitore gerade im Office-Bereich weit abgehängt: TFT-Displays sind flach, leicht, liefern kontrastreiche und vor allem absolut flimmerfreie Bilder. Und ganz nebenbei schaffen sie auch noch Platz auf dem Schreibtisch, da sie nur einen Bruchteil der Stellfläche eines Röhren-Monitors benötigen. Dabei sind TFT-Geräte schon lange kein Luxus mehr: Kostete ein 15-Zoll-Display vor zwei Jahren noch um die 350 Euro, beginnen die unverbindlichen Preisempfehlungen der Hersteller heute schon bei weniger als 250 Euro und die tatsächlichen Straßenpreise liegen oft weit darunter. Doch welche Bildschirmgröße ist die richtige? Beim Vergleich der Bildgröße von TFT- und Röhrenmonitoren ist zu beachten, dass die sichtbare Bilddiagonale von Flach-Displays aufgrund ihrer Bauweise immer zwei Zoll größer ist als bei Röhrengeräten. Ein 17 Zoll TFTMonitor hat deshalb die gleiche sichtbare Bildfläche wie ein 19 Zoll Röhrenmonitor. Für die meisten Büroanwendungen wie Office, Internet und E-Mail genügt schon ein 15-Zoll großer TFT-Monitor. Wer etwas mehr Geld übrig hat, sollte in ein 17-Zoll-Gerät investieren, das mehr Arbeitsfläche und eine größere Auflösung bietet. Wer oft professionelle Grafiken oder Unabhängig, wo man seine Produkte letztlich erwirbt, nur wer sich vor dem Kauf genau informiert, hat auch später Foto: imago daheim Spaß am neuen Flachbildschirm. Broschüren entwirft oder mit CADAnwendungen arbeitet, benötigt mindestens einen 19-Zoll-Monitor. Vor dem Kauf eines TFT-Monitors empfiehlt es sich, den Bildschirm gründlich nach so genannten „Pixelfehlern“ zu überprüfen - dies sind einzelne kleine Bildpunkte, die permanent schwarz oder weiß Fachbegriffe kurz erklärt Candela / cd: Maßeinheit für die Helligkeit eines TFT-Monitors. „Candela“ (lateinisch für „Kerze“) ist ein Maß für die Lichtstärke, die von einer Quelle in eine bestimmte Richtung abgestrahlt wird. CRT: Abkürzung für „Cathode Ray Tube“ (Kathoden-Strahl-Röhre). Eine Bezeichnung für die StandardTechnologie, die in allen Fernsehgeräten und PC-Monitoren mit Bildröhre Verwendung findet. TFT: Die Abkürzung steht für „Thin Film Transistor“. Mit dieser Transistor-Technik sind die meisten Flachbildschirme zur Zeit ausgestattet. Jeder Bildpunkt des Monitors wird mit einem eigenen Transistor angesteuert. Der Vorteil: Das Display leuchten. Einige Hersteller schreiben eine gewisse Toleranz für diese Fehler vor, die man später nicht reklamieren kann. Auch wenn der Schnäppchen-Reiz groß ist und viele Elektronik-Discounter mit TFT-Displays unter 200 Euro locken: Gerade Office-Arbeiter sollten auf einen Monitor mit bester Bildqualität Wert legen. Denn stundenlanges Arbeiten vor einer kontrastarmen oder zu dunklen Anzeige kann auf Dauer die Augen schädigen und zu Kopfschmerzen führen. Außerdem zeigt die Erfahrung, dass ein Monitor meist mehrere PC-Generationen überlebt. www.handwerksblatt.de i Vor- und Nachteile von TFT- und Röhren-Monitoren benötigt so keine Bildröhre mehr ist statt rund 40 cm nur knapp vier cm tief. Reaktionszeit: Die Reaktionszeit bei TFT-Monitoren bezeichnet die Dauer, die das Gerät benötigt, um einen Bildpunkt von schwarz nach weiß zu schalten. Die Zeit wird in Millisekunden (ms) gemessen, etwa 16 ms gelten als Durchschnitt und oberste Grenze zur optimalen Darstellung von schnellen Animationen. Vorteile Nachteile Röhren-Monitore Besonders günstig in der Anschaffung, sehr gutes Bild, aus allen Blickwinkeln unver fälscht zu sehen, absolut farbtreu, Lebensdauer zwischen 30 000 und 50 000 Stunden. Hohes Gewicht und sehr großes Gehäuse, hoher Energie-Verbrauch, empfindlich bei elektrischen Störfeldern, höhere Belastung für die Augen durch Bildflimmern. TFT-Monitore Kleine Stellflächen, niedriger Energie-Verbrauch, absolut flimmerund verzerrungsfreies Bild, digitale Vernetzung möglich, Pivot-Funktion (Monitor drehbar), Lebensdauer zwischen 60 000 und 100 000 Stunden. Höherer Kaufpreis, Möglichkeit von Pixelfehlern, bei einigen Modellen langsame Reaktionszeiten und damit ungeeignet für schnelle Animationen, Bild nicht aus allen Perspektiven unverfälscht. Zoll: Die Bildschirmdiagonale wird in Zoll gemessen. Ein Zoll sind umgerechnet 2,54 cm. Ein 17 Zoll TFT-Monitor hat etwa die sichtbare Bildfläche eines 19 Zoll CRT-Monitors Besonders wichtig für die Bildqualität sind Helligkeit und Kontrast eines Monitors. Die Helligkeit wird in „Candela pro Quadratmeter“ (cd/qm) angegeben. Etwa 250 cd/qm sollten das Minimum sein je höher der Wert, desto besser. Das Kontrastverhältnis hingegen bezeichnet die Differenz zwischen dem hellsten und dunkelsten Bildpunkt. Hier sollte der Monitor ein Verhältnis von mindestens 400:1 aufweisen, damit zum Beispiel schwarze Flächen auch wirklich schwarz (und nicht dunkelgrau) dargestellt werden. Für reine Office-Arbeiten spielt eine technische Größe nur eine untergeordnete Rolle: Die Reaktionszeit des Monitors. Dies ist die Zeit in Millisekunden, in der ein Leuchtpixel von Weiß auf Schwarz umschaltet. Wer nur mit OfficeDokumenten arbeitet, Mails abruft oder im Internet surft, muss auf die Reaktionszeit keinen großen Wert legen - bei schnellen Animationen hingegen wären bei mehr als 16 Millisekunden deutliche Schlieren oder Nachzieh-Effekte sichtbar. Besonders verwirrend sind die verschiedenen Normen, nach denen die Reaktionszeit gemessen wird: Lange Zeit wurde die „ISO 9241“ zu Grunde gelegt, nach der Schwarz-Weiß-Leuchtwechsel (Black-to-White) gemessen wurden. Vor kurzem wurde jedoch zusätzlich die „ISO 13406/2“ eingeführt, die Reaktionszeiten von Grau zu Grau (Grey to Grey) in der Hälfte der Zeit misst - und plötzlich waren alle Millisekunden werbewirksam halbiert. Deshalb gilt beim Vergleich: Ein Monitor mit acht Millisekunden „Grey-toGrey“ ist nicht schneller als ein anderer mit 16 Millisekunden „Blackto-White“. Es gibt auch noch TFTModelle mit über 25 Millisekunden im Handel - diese geben Farben optimal wieder und eignen sich besonders für die Bildbearbeitung. Problematisch bei besonders günstigen Geräten ist manchmal der Betrachtungswinkel: Unter Umständen kann das Bild nur richtig und unverfälscht gesehen werden, wenn man direkt vor dem Display sitzt. Wenn das MonitorBild von oben oder der Seite aus betrachtet leicht verschwommen oder weniger brillant wirkt, besitzt das TFT-Gerät einen zu kleinen Be- trachtungswinkel. Der Grund: Die Flüssigkristalle des Displays strahlen ihr Licht nicht gleichmäßig in alle, sondern gezielt in eine einzige Richtung ab. Gute Geräte liefern einen maximalen Betrachtungswinkel von 160 Grad horizontal und 140 Grad vertikal - dies ist besonders praktisch, wenn man schon mal bei Besprechungen mit mehreren Kollegen vor einem Bildschirm sitzt. Nutzt man den Monitor sowieso immer nur von einer Position aus, genügt schon ein Betrachtungswinkel von 120 Grad. Anzeige Softwarekompetenz im Handwerk HWP-WIN PRIMUS Software, die passt! Weitere Infos: www.sage.de/hw Tel. 069 50007-2240 Ein Nachteil von allen TFT-Monitoren ist, dass sie nur in einer einzigen Auflösung ein wirklich brillantes Bild darstellen - in ihrer so genannten „nativen“ Auflösung. Bei kleineren Displays liegt diese meist bei 1 024 x 768 dpi, größere bieten 1 280 x 1 024 dpi. In diesen Auflösungen entspricht ein Bildpunkt genau einem physischen Pixel des TFT-Displays. Stellt man eine andere Auflösung ein, wird das Bild entsprechend hochgerechnet, der Fachausdruck dafür lautet „interpoliert“. Die Bildqualität wirkt dadurch etwas verschwommen, vor allem Texte werden nicht mehr mit scharfen Kanten dargestellt. Deshalb sollte man sich vorab überlegen, welche Auflösung man für die tägliche Arbeit benötigt - und dann einen Monitor aussuchen, der eine entsprechende native Auflösung bietet. Eine besonders sinnvolle Option für Office-Arbeiter ist die so genannte Pivot-Funktion: Damit kann der Monitor um 90 Grad gedreht werden, sodass eine Din-A4Seite komplett auf den Bildschirm passt. Durch volldigitale Anschlüsse (DVI) wird die Bildqualität im Vergleich zu analogen VGA-Verbindungen noch einmal deutlich verbessert. Jedoch sollte man vorher überprüfen, ob die PC-Grafikkarte auch einen digitalen DVIAusgang bereitstellt. Insgesamt ist es jedoch leider nur bedingt möglich, von den technischen Angaben eines Monitors auf die wirkliche Bildqualität zu schließen - hier geht nach wie vor nichts am rein subjektiven Blicktest im Fachgeschäft vorbei. (thob) i Sechs TFT-Monitore im Vergleich Bezeichnung ProLite H380-W V7 L15PS Flexscan L578 VP171b Scenicview P19-2 SyncMaster 194T Hersteller Größe max. Auflösung Reaktionszeit (Black-to-White) Helligkeit Kontrast Preis (UVP) Webadresse Iiyama 15 Zoll (38,1 cm) 1.024 x 768 dpi 16 ms 250 cd/qm 400:1 299 Euro www.iiyama.de VideoSeven 15 Zoll (38,1 cm) 1.024 x 768 dpi 16 ms 380 cd/qm 450:1 249 Euro www.videoseven.de Eizo 17 Zoll (43,18 cm) 1.280 x 1.024 dpi 12 ms 250 cd/qm 1.000:1 539 Euro www.eizo.de ViewSonic 17 Zoll (43,18 cm) 1.280 x 1.024 17 ms 300 cd/qm 500:1 379 Euro www.viewsonic.de Fujitsu Siemens 19 Zoll (48,26 cm) 1.280 x 1.024 dpi 13 ms 270 cd/qm 550:1 519 Euro www.fujitsu-siemens.de Samsung 19 Zoll (48,26 cm) 1.280 x 1.024 dpi 25 ms 250 cd/qm 1.000:1 519 Euro www.samsung.de Fazit Der Monitor lässt kaum Wünsche offen: Dank Pivot-Funktion lässt er sich um die Mittelachse drehen, außerdem überzeugt er durch eine gute Bildqualität. Kostengünstige Lösung für Office-Arbeiter, die keine Zusatzfunktionen erwarten: Der Monitor liefert für seinen Preis eine gute Bildqualität. Einer der besten, aber auch teuersten 17-Zoll-Monitore: Sehr hoher Kontrast und eine perfekte Bildqualität garantieren rund um die Uhr ein stressfreies Arbeiten. Lange Reaktionszeit und das Bild könnte heller sein. Dafür gibt es zum günstigen Preis eine Pivot-Funktion und Anschlussmöglichkeiten für gleich drei PCs. Bis auf die Höhenverstellung und den Drehfuß keine ZusatzAusstattung, aber dafür ein sehr gutes Bild. Guter OfficeMonitor für ergonomisches Arbeiten. Ein Monitor für anspruchsvolle Büro-Anwender und Grafiker: Fantastisches Bild mit PivotFunktion. Wegen hoher Reaktionszeit nicht für Animationen oder Filme geeignet. Wertung Preis-Leistung gut sehr gut gut sehr gut sehr gut befriedigend befriedigend gut gut gut sehr gut sehr gut Alle Daten: Herstellerangaben