2009-2 - Dolomitenfreunde
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2009-2 - Dolomitenfreunde
DER DOLOMITENFREUND MITTEILUNGEN für unsere MITGLIEDER und FREUNDE Folge II/2009 INHALTSVERZEICHNIS Seite Die Aktion "Friedenswege 2009" mit Beiträgen von Mitarbeitern ....................................................... 2 Die Seilbahnbetriebsleiterin berichtet.................................................................................................. 18 Aus dem Verein: Spendeneingänge, Mitgliedsbeiträge....................................................................... 21 Von unserem Museum, Bauarbeiten, Sonderausstellungen, Besucher................................................ 23 Wir gratulieren zur Kommandoübergabe ............................................................................................ 27 Ausstellungen....................................................................................................................................... 28 Für Sie aufgeschnappt.......................................................................................................................... 29 Rombon, zur Küchenschlucht und zu den Totenkuppen ..................................................................... 30 Die Bücherecke ................................................................................................................................... 32 Aus dem Kriegstagebuch des Josef Mörwald (8) ................................................................................ 34 INDICE 2/2009 pagina Pal piccolo - 20 anni dopo.................................................................................................................... 12 Avviso ai nostri soci e collaboratori .................................................................................................... 16 DF II/2009 -2- Die Aktion "Friedenswege 2009" Anfang Mai fand - wie jedes Jahr - die Übersiedlung von Wien nach Kötschach-Mauthen statt. Ein Fahrzeug der FMTS transportierte die schweren Kisten mit dem Vereinsbüro sowie den Bildern, Karten und Exponaten für die Sonderausstellung. Auch wir kamen mit unserem voll beladenen VW-Bus gut in Kärnten an. Als wir wenige Tage später zum ersten Mal zum Basislager hinauf stapften, erwartete uns eine böse Überraschung: Der Rauchfang der Hausalm war abgestürzt, im Dach klaffte ein Loch, die Folgen waren feuchte, schimmelige Wände in Küche und Zimmer. Auch sonst hatten die schweren Schneemassen des vergangenen Winters viele Schäden angerichtet, vor allem bei der Materialseilbahn (siehe Bericht der Betriebsleiterin), bei den Zäunen, Hinweistafeln und Magazindächern. Das Material für die notwendigen Reparaturen würde in unser Aktionsbudget sicher ein großes Loch schlagen. In den folgenden Wochen konnten wir nicht über Arbeitsmangel klagen. Das Museum musste für den Betrieb ab Mitte Mai wieder hergerichtet werden, was heuer durch die Umbauarbeiten im Rathaus nicht einfach war. Auch der Aufbau der Sonderausstellung bei laufendem Museumsbetrieb war keine leichte Aufgabe. Ing. Carl Gressel-Plöckner hatte inzwischen in dankenswerter Weise am Dach der Hausalm einen neuen Rauchfang aufziehen lassen und so stand einer Übersiedlung ins Basislager am 9. Juli nichts mehr im Wege. Christine und Joe aus Wien trafen am Nachmittag ein, polnische Freunde zur Verstärkung des Teams am späten Abend. Wir hatten in den vergangenen Wochen die Sonderangebote in den Supermärkten genutzt und bereits verschiedene Vorräte im Magazin zwischengelagert. Nachdem uns auch heuer keine Militärköche zur Verfügung standen, sorgte Christine die ersten zehn Tage bestens für unser leibliches Wohl, dann kam für die nächsten zwei Wochen die Ablöse - unser Chefkoch Gerhard. Zwei für Hilfsdienste vom Österr. Bundesheer zugeteilte Rekruten halfen beim Geschirr abwaschen, Holz machen, Seilbahn Be- und Entladen, und zeitweise gemeinsam mit unseren Freiwilligen auch beim Kartoffel schälen oder Kochen. Und als wir ohne Koch - allein auf uns gestellt - dem Wunsch vom Berg nach Schweinsbraten mit Sauerkraut und 40 Knödeln ziemlich ratlos gegenüberstanden, sprang die Pächterin des Plöckenhauses, Frau Elfi Salcher, helfend ein. Allen, die zum Wohlbefinden und zur guten Laune unserer Freiwilligen beigetragen haben, möchten wir nochmals herzlich danken! -3- DF II/2009 Da die Pioniere im Katastropheneinsatz waren, mussten wir die notwendigen Reparaturen selber durchführen, wobei öfters der gute Wille mangelnde Sachkenntnis ersetzte. Um den Zaun rund um die Hausalm wieder so aufzubauen, dass er sowohl den Touristen als auch den Kühen standhält, bräuchten wir solche Masten oder entsprechend gutes Holz - und dafür aber einen Sponsor! Na endlich ! 3 Generationen – 3 Nationen (Schweiz, Polen, Österreich) versuchen gemeinsam, mit viel Fleiß, aber leider ohne den gewünschten Erfolg, das Regenwasser abzuleiten. Doch zum Glück hatten wir auch Spezialisten: Helmut und Karin bauen den "Ursch" - eine richtige Regenrinne. Und nachdem die Fachleute des Österr. Bundesheeres die notwendigen Arbeiten an der Materialseilbahn beendet hatten, stand dem Aufstieg der Freiwilligen zum Höhenlager und dem Aktionsbeginn am Kleinen Pal nichts mehr im Wege. DF II/2009 -4- Zunächst standen vor allem Reparaturarbeiten am Programm. Viele der alten Steinmauern hatten dem enormen Schneedruck nicht standgehalten und waren eingestürzt. Für unsere italienischen Freunde kein Problem ... In kurzer Zeit hatten sie auch hier wieder eine stabile Trockenmauer aufgebaut. Während Martin an einer schwierigen Wegstrecke ein Sicherungsseil befestigt und Trittbügel montiert, gelingt es der italienischen Mannschaft, den ursprünglichen Weiterweg komplett freizuschaufeln und die alten Stufen wieder zu bauen. Das war echte Knochenarbeit! Erholung in der Abendsonne haben sie sich redlich verdient. -5- DF II/2009 Nicht nur am Berg wird fleißig gearbeitet, auch im Bereich Basislager gibt es viel zu reparieren. Der Steher der großen Landsturmtafel hat den heurigen Winter nicht überstanden und muss komplett ersetzt werden. Michel, unser Tischlermeister, stellt mit Hilfe der beiden Rekruten und des Maschinisten die Tafel wieder auf neue Beine. Der nach einer Originalvorlage vor über 20 Jahren von einer Berufsschule der Maler angefertigten Wegtafel sieht man nun auch das Alter an. Unser Hobbymaler Klaus hat zwar heuer die Schrift nachgezogen, möchte uns aber nach Möglichkeit über den Winter eine neue Tafel anfertigen. Wir hoffen, dass der kommende Winter uns einigermaßen verschonen wird, damit wir nicht wieder soviel Bauholz ankaufen müssen. Da der Verein aus dem Katastrophenfonds des Landes keine finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt bekommt, fallen diese Reparaturen unserem eigenen Budget zur Last. Holz wird natürlich immer gebraucht. Wir würden uns über jedes gesponserte „Brettel“ freuen! DF II/2009 -6- Auch die Rollbahngleise erhalten an Stelle der alten vermorschten Bretter neue (teure) aus Lärche. Einige Kötschach-Mauthner Gemeindevorstandsbzw. -ratsmitglieder hatten sich auch heuer wieder für einen Arbeitstag am Pal angemeldet. Doch ihr Einsatz fiel buchstäblich ins Wasser, es regnete in Strömen … Nur Irmgard (Frau GV Hörmann) hatte einen anderen Tag gewählt und brachte an diesem Morgen zur Freude aller auch selbst gebackenen Kuchen für die gesamte Mannschaft mit. Nur ihr Versuch sich beim gemeinsamen Aufstieg mit Jozsi aus Ungarn auf russisch zu unterhalten, scheiterte. Unser ungarischer Freund ist zwar ein guter Maurer, aber sprachlich leider absolut untalentiert. Im Höhenlager angekommen, half sie unseren Freiwilligen bei verschiedenen Arbeiten. Liebe Irmgard, wir möchten uns dafür herzlich bedanken und hoffen, dich auch nächstes Jahr wieder zu unseren Mitarbeitern zählen zu dürfen. Arbeit gab es auch heuer wieder mehr als genug. Alle Wege mussten ausgemäht und der Müll eingesammelt werden. Sämtliche Weg- und Objekttafeln waren zu kontrollieren und womöglich zu reparieren. Holztreppen mussten ausgebessert oder ersetzt werden. In der „Wasserkaverne“ errichteten die Mitarbeiter nach dem Absaugen des Wassers einen Steg, um den Durchgang auch bei höherem Wasserstand zu ermöglichen. Eine nicht ungefährliche Arbeit war das Erneuern abgerissener Seilversicherungen an mehreren Wegstücken. Wenn schon nicht mit dem Winter, so hatten wir heuer wenigstens mit dem Sommerwetter Glück, im Großen und Ganzen waren wir von schweren Unwettern verschont. -7- DF II/2009 Heuer arbeiteten 83 Freiwillige aus 11 Ländern bei uns mit: aus Albanien, Deutschland, Italien, Irland, Österreich, Polen, Russland, Schweiz, Spanien, Tschechien und Ungarn. Dank der Umsichtigkeit und des guten Miteinanders konnte die Saison erfolgreich und unfallfrei abgeschlossen werden. Mehr als "Nase putzen"! Auf der Maschinengewehrnase wurden heuer bei der ersten Begehung nach dem strengen Winter Anfang Juni so schwere Schäden festgestellt, dass wir diesen Sektor aus Sicherheitsgründen vorübergehend sperren mussten. Eine schwere Lawine - die sogar bis Juli noch sichtbar war - hatte Bäume und Steine mit sich gerissen und den Zugangsweg verlegt. Seilgeländer und Treppen waren zerstört und die Eindeckung der Maschinengewehr-Stellung drohte einzustürzen. Angehörige des Pionierzuges des Jägerbataillons 26 unter der Leitung von Vzlt Gratzer haben in mühevoller Arbeit binnen kürzester Zeit sämtliche Schäden behoben, sodass die Besucher die Maschinengewehrnase ab Saisonbeginn wieder gefahrlos begehen konnten. Auch die Soldatenfriedhöfe im Angerbachtal boten ein trauriges Bild. Unser Verein ist seit 1983 hier im Plöckengebiet tätig und es gab im Laufe dieser Zeit einige schneereiche Winter, aber dass sogar sämtliche Grabkreuze durch die schwere Schneelast so verbogen wurden, hatten wir bisher noch nie erlebt. Über Ansuchen des Schwarzen Kreuzes wurden die Friedhöfe ebenfalls vom JgB 26 wieder hergerichtet. Vermessungsarbeiten Da unsere Übersichtspläne vom Kleinen Pal heuer vor allem dank "Mozy" wieder einen reißenden Absatz gefunden haben, ging unser Vorrat noch während der Saison zu Ende. Da sich seit der letzten Auflage doch wieder einiges durch die Arbeit unserer Freiwilligen geändert hat, haben wir das HBVA gebeten, Herrn Ing. Lorenz mit der ergänzenden Vermessung zu beauftragen. Diesmal hatte das Team ausnahmsweise sogar Glück mit dem Wetter und so hoffen wir, dass wir für die nächste Saison einen ganz aktuellen Plan drucken lassen können. Wir werden das Erscheinen des neuen Planes auf unserer homepage bzw. im newsletter bekanntgeben. DF II/2009 -8- Von einem der kam, um Mauern zu bauen Am 19. Juli reiste ich aus Deutschland an um in der Zeit vom 20. Juli bis 31. Juli 2009 gemeinsam mit weiteren Freiwilligen aus Albanien, Deutschland, Polen, Irland, Tschechien, Russland, Ungarn, Schweiz und Österreich am Kleinen Pal Mauern zu bauen. Alsbald zeigte sich, dass es zum erfolgreichen Bau stabiler und dauerhafter Mauern oftmals erforderlich ist, vorab Mauern einzureißen. Die erste einzureißende Mauer stellte sich mir bereits kurz nach der Ankunft auf der Hausalm. Aufgrund der Internationalität konnte der gemeinsame Nenner nur Englisch sein und so galt es hier die gewohnte Sprache, in der man sich sicher fühlt, zu verlassen. Obwohl die Schulzeit schon viele Jahre zurückliegt, kam mir sofort die Aussage einer Englischlehrerin in den Sinn, ich würde ein sehr schwäbisches Englisch sprechen. Trotz meiner sprachlichen Unsicherheit spürte ich Erleichterung als ich die anderen ebenso leicht verunsicherten Gesichter sah. Nachdem ich jedoch nicht vorhatte die folgenden zwei Wochen als schweigsamer Eremit auf dem Berg zu verbringen, entlockte ich meinem Gedächtnis die Formel zur Vorstellung meiner selbst. Da noch genug Zeit zum Aufpolieren meiner Englischkenntnisse verbleiben sollte und sich die Gelegenheit zum Aufstieg ins Höhenlager bereits am Sonntag ergab, ergriff ich diese dennoch leicht dankbar. Gemeinsam mit einem weiteren Freiwilligen stieg der Bauleiter für die kommende Woche mit auf und versorgte uns mit historischen Hintergründen, die zumindest mir später noch von Nutzen sein sollten... Im Höhenlager angekommen lernte ich die sich bereits dort befindlichen Personen kennen und während eines kleinen Rundgangs die Besonderheit zur Benutzung des separierten Häuschens mit dem Herz in der Tür. Die Logik ist zwar absolut überzeugend, aber im ersten Moment der Benutzung dennoch gewöhnungsbedürftig: Während der Benutzung ist die Türe offen zu halten. Dies ist nicht etwa durch Explosionsgefahr, potentiellem Sauerstoffmangel oder ähnlichem begründet sondern einfach durch die Tatsache, dass man bereits von der Hütte aus sieht, dass die Bedürfnisanstalt aktuell unter Benutzung ist. Und wahrlich, nachdem man seine Paranoia und die Teilnehmer, denen man diese Regelung nicht mitgeteilt hat, überwunden hat, kann man tatsächlich währenddessen einen wunderschönen Ausblick auf den Cellon genießen. Doch zurück zum Ablauf im Höhenlager. Halbwegs vertraut mit den Gegebenheiten vor Ort ging es zu einem besonderen Höhepunkt über – dem Essen! Dieses sollte die gesamten zwei Wochen einen Höhepunkt ausmachen; nicht nur weil es so unendlich abwechslungsreich und unbeschreiblich lecker war, auch deshalb weil die Gruppe hierbei immer von den unterschiedlichen Baustellen wieder zusammenkam. Auch während dieser gemeinsamen Zeiten fielen einige Mauern. So zum Beispiel die kulturellen Unterschiede. Nicht nur dass mit Vorurteilen recht schnell aufgeräumt wurde, auch wurde recht schnell klar, dass sich Russland und Deutschland kulturell recht nahe stehen – auch wenn es nur den Genuss rohen Knoblauchs beim Essen angeht... Der große Tisch sollte jedoch nicht nur Ort des Essens sondern auch Platz geselligen Zusammenseins in den Abendstunden sein. Hier wurden dann professionelle Kartenspiele ausgetragen (auch wenn des Öfteren wieder mal keiner mehr wusste, wer denn nun an der Reihe war), die ein oder andere Apfelsaftschorle getrunken, Kötschach-Mauthen (inoffiziell) umbenannt (beim Versuch eines Teilnehmers Kötschach-Mauthen im Englischen auszusprechen wurde Ketchup-Mauthen daraus, was sich hartnäckig die gesamte Zeit über hielt)... Doch nicht nur das Freizeitvergnügen prägte die gesamte Zeit des Aufenthalts, insbesondere die Arbeit unter der Woche und dabei die Auseinandersetzung bzw. der ständige direkte Kontakt mit der Geschichte der Region um den Kleinen Pal zeichneten diesen. Unabhängig davon welche Tätigkeit gerade durchgeführt wurde, war die Geschichte allgegenwärtig. So zum Beispiel am ersten Tag als die anderen Teilnehmer im Höhenlager angekommen waren und man sich zum kollektiven Müllsammeln begab um das Areal kennenzulernen und dabei auf jede Menge Relikte aus der Zeit des ersten Weltkriegs vor beinahe 100 Jahren stieß. Dies war auch der Moment das am Vortag erworbene Wissen anzubringen und damit die Bewunderung einiger Teilnehmer zu erlangen. Dieser triumphale Augenblick hielt jedoch nur wenige Sekunden an, bis die Frage nach der Herkunft des Wissens aufkam und ich den Bauleiter als Informationsquelle preisgab. Dafür begann ich langsam Gefallen daran zu finden Englisch zu sprechen... Während der Arbeiten zur Instandhaltung beziehungsweise Erweiterung des Freilichtmuseums wurden schon bald weitere Mauern eingerissen. Und dies gleich in doppelter Hinsicht. Zum einen die Mauern, die wegen ihrer Instabilität von Grund auf neu gebaut werden mussten und zum anderen die Mauer in Form des Bilds der -9- DF II/2009 scheinbar zarten Damenwelt, deren Lieblingswerkzeuge sich als schweres Nageleisen, Motorsense und Akkuschrauber entpuppten. Einmal die Funktion erklärt und vorgeführt bedurfte es untertänigsten Bittens eines der erwähnten Geräte für einen kurzen Moment unter Blicken von Argusaugen „auszuleihen“. So wurde die Aufgabe der beiden männlichen Teilnehmer der vierköpfigen Mähgruppe beinahe auf das Tragen der Motorsensen zum Einsatzort, dem Betanken und Starten reduziert. Auf dem Rückweg eines solchen Mäheinsatzes kam es übrigens zur zweiten Wortbeugung ähnlich der Kötschach-Mauthens. Ein Freiwilliger stand auf der Terrasse der Hütte, gestikulierte wild und rief etwas, das für die Gruppe wie „Pizza“ klang. Da es kurz vor der Zeit des Abendessens war, schloss die Gruppe, dass es wohl Pizza zum Abendessen gäbe und sie sich deshalb beeilen müsse. Letztendlich stellte sich jedoch heraus, dass der Teilnehmer lediglich auf das Wetter aufmerksam machen wollte und dabei das Wort „Pizza“ nicht mal ansatzweise erwähnte; dies tat jedoch dem neu geborenen Synonym für Essen („Pizza“) keinen Abbruch und schallte seitdem häufiger über den Kleinen Pal. Wie es häufig bei schönen Sachen der Fall ist, vergehen diese viel zu schnell und schon galt es die ersten Teilnehmer zu verabschieden. Nur eine Sache konnte manchem bzw. häufiger mancher nicht schnell genug kommen – der Freitag oder auch bekannt als Badetag. So konnte man Freitagmorgens fast eine Wiedergeburt des ein oder anderen mitverfolgen. Je näher die Aquarena rückte desto mehr blühten diese auf bis hin zum vollständigen Erstrahlen in neuem Glanz nach dem ausführlichen Bade. Wie es sich für einen besonderen Tag gehört, klangen Freitage stets mit einer sehr schönen Tradition aus. Erschöpft vom Abstieg und anschließenden Baden ging es gemeinsam mit den Freiwilligen von der Hausalm zum Essen im Restaurant auf dem Plöckenpass. Freitag abends im Basislager: Tschechisch-österreichische Musikanten, irisch-polnische Tänzerinnen Unvergessen bleibt auch der Ausflug zum Wolayer See an einem Samstag. Nicht nur wegen der atemberaubenden Landschaft, die man unterwegs erlebt sondern auch wegen der Zeitangabe der Wegstrecke von ca. dreieinhalb Stunden und der Tatsache, dass wir vor Erreichen des Wolayer Sees auf dem Valentin Törl nach schätzungsweise viereinhalb Stunden kehrt machten, da die Zeit bereits so weit fortgeschritten war und der Heimweg auch noch auf uns wartete. Dies lag nicht in der Kondition der Gruppe begründet, sondern vielmehr in der Tatsache, dass ausnahmslos bei jeder Gelegenheit, derer es viele gab, Fotos in allen erdenklichen Posen gemacht wurden. Dies machte den Tag jedoch nicht weniger schön und erhöhte ganz im Gegenteil das schwelende Bedürfnis wiederzukehren um ein Vielfaches. DF II/2009 -10- Hiermit soll dieser Bericht auch zum Ende geführt werden. Nicht jedoch ohne die eingangs erwähnten Mauern noch einmal aufzugreifen. Mauern sind oftmals Zeichen für Ab- oder Ausgrenzung, doch was ich hier auf dem Kleinen Pal erlebte zeugt von Mauern in einer ganz anderen Art und Weise. Die Mauern auf dem Kleinen Pal knüpften Verbindungen zwischen Freiwilligen vieler Nationen und schufen einen Zusammenhalt in der Gruppe, wie ich ihn nur selten erlebt habe. Umso verständlicher ist die Wehmut, die man bei der Heimkehr empfindet und zeitgleich die Vorfreude viele der Freiwilligen wiederzusehen. Martin Horn Bei dieser Gelegenheit möchten wir unserem langjährigen Mitarbeiter und Bauleiter Martin Dobernik und seiner jungen Frau Tatyana zur Eheschließung gratulieren! Tatyana kam im vergangenen Jahr über das SCI aus Novosibirsk zum Arbeiten auf den Kleinen Pal, wo sich die beiden kennen und lieben lernten. Auch heuer hat die junge Frau im Juli wieder eine Woche am Kleinen Pal mitgearbeitet, u.a. mit Martin bei der Verschönerung des Waschraums in der kleinen Hütte. Nach Überwindung zahlreicher bürokratischer Hürden konnten sie heuer im August heiraten. Wir wünschen dem jungen Paar alles Gute für die gemeinsame Zukunft! Die Redaktion Auch Orla aus Irland kam heuer zum ersten Mal zu uns und schildert uns hier kurz ihre Eindrücke: Flushing toilets, regular showers and lovely lie-ins are some of the things you will not find working for friends of the dolomites. However spectacular views, eye opening conversation, nature, wildlife, hikes and a brilliant multi-cultural experience of which you will never forget, most certainly is. From discovering bullet after bullet after bullet, whilst rebuilding a trench, to hitchhiking all the way back to base camp, to taking part in a very intense discussion about peace one evening, to hiking for four hours and looking down at a glacial lake, to sliding and falling through the snow on the way back down are just some things I had never done before arriving to work here. However it is people that make the experience. I must've learned phrases from seven different languages whilst working here. Conversation was always fun, with german and english translations flying around at any given moment. We all made very good friends and many vows and pledges were made to reunite by returning here! What more can I say, working with friends of the dolomites was one of the most positive experiences of my life of which I would recommend anyone to do. So if you're going to work with the friends of the dolomites, prepare to transport yourself to an entirely different lifestyle and engage with people whom you will likely never have been able to meet otherwise!! Orla Price, Dublin -11- DF II/2009 Aktionsende 2009 am Kleinen Pal Wie bereits seit einigen Jahren übernahm ich auch heuer die Bauleitung auf dem Kleinen Pal in der letzten Aktionswoche, die diesmal vom 16. – 21. August 2009 ablief. Erfreulich war die große Anzahl der freiwilligen Mitarbeiter, unsere treuen ungarischen Freunde kamen mit 7 Mann (Sandor, Elemer, Attila, Juri, Ernö, Peter und Miklosz), die italienische Mannschaft stand dem nicht nach und stellte ebenfalls 7 Mitarbeiter (Corrado mit Söhnchen Nicolo, Florian, Denis, Daniele, Alessandro, Stefano und Oskar). Wir Österreicher waren in der Minderheit, Ronnie und Johannes wechselten sich als Seilbahnmaschinisten ab, während Dietlind und ich am Kleinen Pal weilten. Dank der nun vergrößerten Hütte und des neuen Hüttenanbaues gab es auch kaum Probleme mit der Verteilung der Schlafplätze, nur Corrado zog nach der ersten Nacht aus und übersiedelte in sein Zelt, er konnte auf Grund einiger Schnarcher die ganze Nacht nicht schlafen. Am Montag begannen die Arbeiten, die Ungarn marschierten wieder zu ihrer Baustelle beim Trincerone, wo zuerst die Winterschäden, wie eingestürzte Mauern, zerbrochene Holzgeländer etc. behoben wurden, danach wurde daran gearbeitet, das verfallene ehemalige italienische Stellungssystem weiter begehbar zu machen. Die italienische Gruppe reparierte ebenfalls Schäden in der Vorfeldstellung sowie am Zugang zu derselben und baute danach die Vorfeldstellung weiter aus. Eine zerstörte Seilversicherung am Landsturmweg wurde von Stefano, Denis und mir wieder hergestellt. Am Dienstag kam Besuch vom Entminungsdienst, der die bei den Aushubarbeiten gefundenen Blindgänger durch Sprengung vernichtete. Donnerstag gab es eine Rettungsaktion für einen Hund, der sich von seinen Besitzern losgerissen hatte und in weiterer Folge in den Felsen oberhalb des Landsturmweges weder vor noch zurück konnte. Zwei beherzte deutsche Urlauber konnten das Tier in über zweistündiger Arbeit bergen und brachten es zu unserer Hütte, wo es von seinen Besitzern, die übrigens kein Wort des Dankes verloren, abgeholt wurde. Das von uns spendierte Bier ließen sich die Retter trotzdem schmecken. Apropos schmecken: mit der Verpflegung hatten wir so unsere Probleme. Nicht dass zuwenig zum Essen da war, im Gegenteil, die meist von den Mitarbeitern selbst zubereiteten Mahlzeiten waren gut und reichlich. Nur verträgt sich die ungarische mit der italienischen Küche halt doch nicht so gut. Nachdem es zweimal hintereinander von den Ungarn zubereitete Speisen mit viel Kraut gab, verknoteten sich bei den Italienern die Magennerven und sie übernahmen für die nächsten beiden Tage das Kommando in der Küche. Die Nudelgerichte haben aber auch den Ungarn sehr geschmeckt, doch das ungarische Letscho war ebenso hervorragend wie ihre „Paprikakrumpli“, eine Art Erdäpfelgulasch. Auch das Wetter meinte es diesmal gut mit uns, im Gegensatz zu den Vorjahren hatten wir schönes, warmes Wetter ohne Gewitter. Schnell war wieder der Freitag gekommen, damit begann der Abtransport von Werkzeug, Material und Gepäck mittels vieler Seilbahnfahrten. Die Unterkünfte der Höhenbaustelle wurden von Dietlind peinlich genau gesäubert und winterfest gemacht, danach begann der Abstieg ins Basislager. Am Abend ließen wir mit unseren Mitarbeitern im italienischen Grenzgasthaus die Woche bei gutem Essen und einem Glas Rotwein ausklingen. Andreas Ostadal DF II/2009 -12- Pal piccolo vent’ anni dopo Vent’ anni sono passati da quella prima volta in cui, ricordo come fosse oggi, mi sono presentato titubante sulla porta del Campo base accolto dalla squisita cordialità del nostro indimenticabile Walther e da una miriade di nuovi amici che poi avrebbero accompagnato, arricchendola, questa esperienza di vita, tesa a cancellare quelle incomprensioni retaggio di sanguinosi eventi che hanno contraddistinto il secolo passato, eventi che, speriamo, non abbiano più a ripetersi! Vent’ anni, molte cose sono cambiate nel mondo, molti conflitti hanno continuato ad insanguinare varie parti del mondo, soltanto in questo piccolo, meraviglioso fazzoletto di terra, in questo piccolo paradiso che porta profondi, i segni di un’immane tragedia, consumatasi tra queste rocce ormai tanto tempo fa, si è continuato a collaborare ed a credere fermamente, seguendo un sentiero ideale indicatoci dal nostro fondatore Walther Schaumann, che l’unica via per raggiungere il bene supremo della Pace sia la collaborazione tra i popoli, collaborazione che ci porti a comprendere quanto il nostro Vicino sia simile a noi, quanto i suoi bisogni primari siano simili ai nostri . SABATO 1 AGOSTO Sono sveglio alle 3 del mattino, la smania è alle stelle, alle 4 sono in strada, il nastro d’asfalto scorre rapido sotto le ruote, vedo le montagne, il Passo, ed infine alle 6 fermo il mezzo meccanico davanti al Campo Base, mi sento a casa! La Gabi mi viene incontro e le chiacchiere iniziano a fluire, c’è un bel viavai di Amici, nuovi vecchi, qui il tedesco s’intreccia con l’italiano, l’ungherese col russo ma in tutta questa confusione non c’è nessuno che non comprenda i discorsi dell’Amico. Si apre la porta di fianco e vedo con gran piacere un volto noto: Jozsi, il mio caro vecchio Amico Jozsi, anche Lui come me qui da vent’anni, abbracci, strette di mano si sprecano, c’è nell’aria un po di commozione. Gli ho portato un cappotto da ufficiale di marina, lo indossa e gli presto il mio tricorno, la barba e la corporatura abbastanza magra lo fanno assomigliare ad un pirata. di Alex CABAS Ma è tempo di salire, per cui saluto tutti e via per la Landsturmweg. Anche se ripercorro la stessa strada da vent’anni il bosco conserva intatta tutta la propria magìa, il passo è accompagnato dal sommesso stormire delle fronde, sotto, il torrente bagna le stesse pietre di 90 anni fa, traendo dal contatto una melodia che va a confondersi col melodioso canto degli uccelli e col picchettìo cadenzato del Picchio. Qui tutto, ora, parla di bellezza, di straordinaria pace, il pensiero non può però non andare a 90 anni fa quando salire queste balze non era un’escursione, quando al canto degli uccelli si era sostituito il rombo del cannone!!! Ma ecco il campo in quota, rapido controllo e via sul Palco della teleferica: Giù non c’è teleferista ed il buon Yuri si offre dei mandarci su almeno gli effetti più importanti. Intanto dal sentiero sbucano altri amici: Claudio ed Edy, i polacchi, il caro amico Domenico, Daniele e Gabriele, un Amico nuovo che si rivelerà ottimo lavoratore e ottimo Amico, infine Fabio gran lavoratore con una sottile barba intrecciata, poi Klaus e Reinhard. D’un tratto sento per telefono che il buon Yuri ci saluta e su non è arrivata che una metà dei nostri bagagli, Edy, da buon montanaro decide di andar giù a recuperarsi sacco a pelo e zaino per cui scompare per ricomparire un paio d’ore dopo. Al pomeriggio salgono Martin e Tatjana, prepariamo una cena frugale e poi presi da un impellente bisogno di letto ognuno di noi raggiunge il proprio mondo segreto, il resto è un immaginabile esito da… segherìa DOMENICA 2 AGOSTO Sono in piedi alle 5, Claudio ed Edy hanno già preparato la tavola e un bel caffè fumante mi attende, oggi arriva la Palkoga col nostro Somellier per cui nessuno dovrà sottostare alla mia cucina approssimativa! Alle 10 sono in vetta e subito si danno da fare a mezzogiorno un bel riso alla greca con insalatona deliziano i nostri palati distrutti da 2 giorni della mia cucina!! Avevo intenzione di portare gli “Squadroni” a vedere i lavori ma, complice una preparazione per via telematica, durata tutto un anno, ognuno sa già cosa deve fare, per cui i polacchi vanno avanti con lo scavo dell’anno passato coadiuvati da Fabio. -13- Domenico, Claudio ed Edy spaccano una pietra enorme e poi termineranno la settimana ricostruendo gli scalini del passaggio per la scala di legno e la corda fissa mentre Gabriele, in perfetta sintonia con Jozsi sta già ricostruendo un muro che la neve aveva abbattuto. Alla sera polenta pasticciata, cannellini all’uccelletto e macedonia di frutta ci portano sollievo (Grazie da noi tutti alla Palkoga ed al Somellier in funzione anche di aiuto cuoco!!!!). Ai due cuochi ammannisco altrettante medaglie, a Reinhard un paio di guantoni da Boxe (Poiché presto andrà in pensione gli potrebbero servire per battere la noia!!!) a Klaus una coccarda di un Club Cacciatori del 1902 ed a me…. una sana porzione di letto. LUNEDI’ 3 AGOSTO La giornata si preannuncia all’insegna della variabilità: Dense nuvole avvolgono già di prima mattina, quanto ci sta attorno, sono in piedi alle 6: lo sguardo cerca qualche riferimento ma si perde nell’ovatta, tutti si alzano per tempo e dopo colazione spariscono animando la montagna di rumori di piccone, di pale, di trapano. Inizia a piovere, con Claudio e Reinhard cambiamo le candele al generatore della teleferica superiore e con 40 minuti di lavoro portiamo in quota i pesanti sacchi di attrezzi dei due leoni d’ Hermada. Per fortuna il pranzo arriva presto e sulla tavola troviamo ad accoglierci: Stracciatella, Gallette di patate al prosciutto e Lattuga che in men che non si dica spariscono nelle nostre capaci fauci. La noia di un pomeriggio di pioggia viene mitigata da una cena a base di straccetti di tacchino, melanzane trifolate e dolcetti alle mandorle, piatti ai quali fa seguito un timido tentativo di canto subito brutalmente stroncato da un sonno micidiale con significativa colonna sonora. MARTEDI’ 4 AGOSTO La notte è stata caratterizzata da pioggia ininterrotta e da violente raffiche di vento che invitavano a rintanarsi ancora più profondamente nel calduccio del sacco a pelo. Alle 6.10 sono in cucina dove i soliti Leoni d’Hermada e il buon Domenico hanno già apparecchiato, la colazione sparisce in men che non si dica e nonostante le condizioni meteo non siano delle migliori tutti spariscono su per il sentiero dando la stura ad una vera e propria sinfonia … per pala e piccone! DF II/2009 La temperatura è scesa a 9 gradi ed il vento di tramontana ha raggiunto una velocità che stimo in 70/80 chilometri. Ora, i lavori procedono alacremente, lo scavo, condotto con rara maestrìa da Daniele e Tomasz ha quasi raggiunto lo sbocco nella trincea principale mentre un po’ più in là, grazie ad una intelligente sintonìa instauratasi tra Gabriele e Jozsi, un muro sta venendo su che è un piacere e sicuramente non subirà oltraggi da parte degli agenti atmosferici per molto tempo!!! Ma anche Claudio, Edy e Domenico con l’aiuto di Klaus e Reinhard non scherzano: La pietra che ostruiva la trincea sotto la scala non esiste più, polverizzata da mezzi tecnici e volontà dei 5. Ora gli stessi stanno risistemando la scala di accesso, voci scherzose si odono nella nebbia che nel frattempo è calata. A pranzo Mezzemaniche alla carnica con radicchio e fagioli scivolano dalle mani del nostro Somellier nella fossa dei leoni, la nostra Palkoga, Granduchessa di Valpiria non fa tempo a magnificare la propria creazione che già la stessa è sparita. Nel pomeriggio il vento rinforza. Ora soffia ad oltre 100 Km/h, ciononostante, dato che Frido deve andare a casa e resteremo senza teleferica per un po’, decidiamo di effettuare una corsa. Il palco oscilla vistosamente e ad un successivo controllo scopro che la struttura, pur se soggetta a forti sollecitazioni, non è stata fissata all’ impalcatura con dado e controdado. Ma la sera arriva presto e le abili mani del Somellier fanno scivolare sulla tavola: Bocconcini della Zietta (Molti si aspettavano anche la presenza di un’avvenente “Zietta”) Zucchine trifolate e macedonia di frutta. Dopo cena ricevo la telefonata di Stefano-Esteban: Verrà a trovarci, ma le palpebre calano pesantemente per cui il sacco a pelo raccoglie pietosamente le nostre stanche ossa. MERCOLEDI’ 5 AGOSTO Il vento non ha dato tregua per tutta la notte, alle 4 di mattina, spinto da impellenti bisogni primari, esco: Lo spettacolo è sublime, la luna piena, con la complicità delle nuvole, da spettacolo sulle pareti del Cellon: è l’eterna magìa di questi posti!!! Il mattino è splendido: I leoni d’Hermada stanno terminando la scala d’accesso alla prima linea, Klaus e Reinhard sono andati a riparare un muro sull’ala destra, gli altri, tutti assieme, avanzano con lo scavo che si presenta sempre più gigantesco!! Non abbiamo teleferica, l’acqua scarseggia per cui sono costretto a razionare il prezioso elemento, per fortuna Palkoga e Sommellier sono riusciti, nonostante tutto, a preparare Risi e bisi, polpettine saporite e cavolo cappuccio, salvando i nostri poveri stomaci dal perenne brontolìo, a pranzo, come per incanto compare Roberto che si ferma a pranzo. Nel pomeriggio i lavori proseguono rapidamente, il tempo è bello e turisti e curiosi non mancano, ma il pomeriggio passa in fretta e a sera una buona dose di Bruschette, penne al tonno Formaggi, peperonata e torta all’arancia precedono un rapido ricorso alla “Busta” DF II/2009 -14- GIOVEDI’ 6 AGOSTO Notte tranquilla, la luna ha giocato a rimpiattino con le nuvole per tutto il periodo, lasciando poi il posto ad una mattinata splendida, la valle “fuma” e lunghe lingue bianche salgono dalla valle lambendo i fianchi della montagna, insinuandosi nei valloncelli, negli anfratti, danzando attorno alle cime. Il lavoro va avanti con progressione algebrica, ora lo scavo si presenta in tutta la propria grandezza, i lati mostrano resti di tavoloni di contenimento. Il muro in curva, grazie all’intelligente lavoro di Gabriele e Jòzsi ha raggiunto quasi il completamento: Ma è subito ora di pranzo: Crema di funghi, wurstel e piselli compaiono a placare i morsi della fame dello “Squadrone”. Claudio ed Edy ci salutano e scendono. Nel pomeriggio i lavori avanzano con furore, e la sera accoglie tutti di sorpresa, inizia ad allungare le proprie ombre su ogni cosa ed un meraviglioso senso di pace si impadronisce del Campo in quota, dal container esce un meraviglioso profumino: Frittate alla friulana, carote grattuggiate e macedonia di frutta sono pronte al sacrificio onde placare appetiti di una certa robustezza, il resto è tutto colonna sonora …. di segheria. VENERDI’ 7 AGOSTO Mi alzo alle 5, la notte non è stata tranquilla, il tempo è variabile. La teleferica sparisce nella nebbia, ieri sera avevo mandato giù il grosso dei bagagli nel caso oggi ci fosse maltempo, per cui oggi il lavoro è ridotto a poco. I “Satanassi” non demordono, sono saliti, nonostante sia l’ultimo giorno, e scavando sono riusciti a portare parzialmente alla luce un grosso pentolone, ma la montagna, gelosa dei propri contenuti l’aveva ricoperta con un abbraccio di sassi e terra. Come sempre viene l’ora dei saluti, prima della partenza Klaus tira fuori un pacchettino e me lo porge: Rimango allibito: nel pacchetto un quadretto con 9 Kappenabzeichen. Non so cosa dire, farfuglio un “Danke” sono contento, alle 14.30 Daniele e Domenico chiudono la fila di coloro i quali lasciano il campo in quota. Il Campo rimane deserto, sono solo sul Palco della teleferica, le nuvole si rincorrono in una eterna danza, le ombre coprono pietosamente disastri e miserie umane che così profondamente hanno inciso questi luoghi. SABATO 8 AGOSTO Sono andato a letto con i polli per cui alle 4 e ½ sono in piedi, il cielo è terso, le ultime stelle sonnecchiano in cielo, tra un po lasceranno il posto ad un timido sole che arrosserà tutto il paesaggio, e mentre dal Pollinik giungono lontani suoni di campanacci la luna calante sta piano piano scomparendo, la calma assoluta di vento mi porta a godere quel senso di serenità che solo questi posti sanno donare a piene mani è l’alba sono solo ma straordinariamente felice. Il bricco del caffè brontola spandendo un inebriante profumo di caffè, faccio colazione, ad un tratto sento delle voci, sono la Karin ed Helmut che sono venuti a verificare la stabilità del Palco della teleferica, dopo circa venti minuti, sempre seguiti dalla fida lupa scompaiono giù per il sentiero. Il cielo si sta annuvolando, nuvole a pecorelle lasciano presagire una virata del tempo al brutto, alle 11 il Cellon riceve il classico cappuccio, sono solo con Tomasz “Betonmeister”, che si esprime solamente in polacco comunque lo sforzo per intenderci porta a risultati sorprendenti: insieme, intendendoci a gesti e con quel poco di polacco che ho imparato quassù prepariamo il pranzo, l’intesa si affina via via col passar del tempo ed a fine pranzo anche quella che era una timidezza estrema si è disciolta, il dialogo fatto di gesti intercalati da parole si fa più fitto. Ma fuori il tempo ha dato una decisa sterzata al brutto, sul nevaio sotto il Cellon compare un branco di camosci, è uno spettacolo osservare col binocolo i balzi prodigiosi di questi animali, spettacolo che però dura solamente il tempo di accorgersi della loro presenza, poi lo schermo del nevaio diviene nuovamente bianco. Squilla il telefono, da giù mi avvertono dell’ arrivo di Lukacs, Zoltan, Gedeon, e Deli Pal e del ritorno di Tomasz e Daniel che oggi erano saliti sul Pollinik, dai tempi di percorrenza che mi vengono forniti arguisco che al posto delle gambe questi due hanno dei motori: autentici tempi da gazzella!!!!!! Ma la sera incombe, il sole è già tramontato da un pezzo per cui, sempre aiutato dal “Betonmeister” preparo una pastasciutta alla matriciana che sparisce in men che non si dica, il resto è ordinaria amministrazione: lavaggio dei piatti e relax seduto sullo scalino del rifugio. Di lontano, dalla spalla del Cellon giungono i belati, sempre più fievoli delle pecore, le stelle iniziano ad ammiccare dalla volta celeste, nei masi lontani si accendono le luci, la notte inizia ad ammantare ogni cosa è tempo di raggiungere le benevole braccia di Morfeo. DOMENICA 9 AGOSTO Notte tranquilla, il mattino è caratterizzato da nebbie e temperatura gradevole, sono solo nel container ed il silenzio invita a lasciarsi andare ai ricordi, passo in rassegna vent’anni di attività, riaffiorano dal nulla volti, situazioni, ma è un attimo: da fuori arrivano delle voci, arrivano Daniele ed Alessandro due Amici da Spresiano, allegri e spumeggianti che contribuiranno non poco a tener allegra l’intera brigata, poi Franz un mio coetaneo da Norimberga, poi Elena da Vienna, il container si rianima. Oggi -15- Tomasz, Daniel e Fabio sono sul Cellon e sicuramente termineranno l’escursione in tempi a dir poco da maratoneti. Nonostante il tempo incerto il piazzale si riempie di turisti ed il nostro Mozy si avventa su tutto ciò che di umano si muove quassù a fornire ”Informazione”. Partiti Palkoga e Somellier, il pranzo preparato al Campo Base arriva con la teleferica a riempire i nostri sacchi vuoti, il pomeriggio vede un peggioramento del tempo e l’intensificazione dei fenomeni temporaleschi per cui passiamo il tempo a far conoscenza reciproca: Verso le 4 arrivano i 3 del Cellon, la mia impressione che sotto le sembianze umane si nascondano delle Macchine si fa sempre più decisa!!! A sera si chiacchiera un po per finir col sentire gli effetti della stanchezza, il resto è solamente …un sogno! LUNEDI’ 10 AGOSTO Il buco diventa di giorno in giorno più grande e la dipendenza delle varie trincee sempre più chiara, le gabbie di rete che sovrastano la trincea iniziano a cadere trascinando con sé terra, sassi e storia, il lavoro si fa a mano a mano più faticoso ed a tratti anche pericoloso, decidiamo che è meglio consolidare il muro sottostante per poi far cadere tutto ciò che sovrasta chi lavora sotto. Il famoso pentolone riappare per ben 3 volte, per 3 volte viene letteralmente inghiottito da frane, quasi la montagna fosse gelosa di ciò che aveva custodito per 90 anni. Alla fine, Daniele, con un abile stratagemma riesce a sottrarre il misterioso reperto alla montagna: veniamo colpiti dall’odore piuttosto forte che si sprigiona dal manufatto, si inizia a vuotare la terra e le pietre che fanno da tappo: appare una tavola anzi un coperchio col buco e sotto, cose da non credere, ben 30 centimetri di rifiuto organico umano in perfetto stato di conservazione. Credo che saremo l’unico Museo al mondo ad avere una latrina mobile: Grazie Daniele!!! DF II/2009 Il pomeriggio trascorre a ricostruire muri ed a mettere in sicurezza il sito, a fianco della trincea una pianta di stelle alpine ci rammenta come la natura nonostante tutto ridiventi padrona del mondo, anche dopo eventi devastanti. MARTEDI’ 11 AGOSTO Stanotte è piovuto a tratti anche forte, un vento teso da Nord ha rinfrescato l’atmosfera pulendola permettendo così a noi una vista spettacolare a 360°. Su, in trincea, il camminamento prende sempre più una forma ben definita, ora siamo al pavimento ed ai lati si notano i resti di quelli che erano i sostegni del tetto in lamiera, continuiamo a mettere in sicurezza il sito, tra gli scherzi di Daniele e Alessandro, Tomasz va avanti con lo scavo con una determinazione ed una energia che hanno dell’incredibile, ad un tratto mi lancia una zolla di terra, la scuoto ed appare un coperchio di latta con l’aquila imperiale a rilievo al centro e la scritta “Farmacia Cristofoletti Gorizia”. Nel pomeriggio lo scavo continua e così anche i lavori di consolidamento: E’ un lavoro ciclopico!!!! Stasera il sole tramonta proprio sull’insellatura del Passo Giramondo, i Polacchi hanno invitato Elena, Daniele ed Alessandro ad ammirare lo spettacolo dalla Villa Tropfstein, ma, come da quando mondo è mondo, la sera si riappropria del territorio, la stanchezza si fa sentire per cui il ricorso al sacco a pelo è MERCOLEDI’ 12 AGOSTO Notte tranquilla con un cielo meraviglioso trapuntato di stelle e la luna a ¾, le rade nuvole hanno dato spettacolo proiettando la propria ombra sulle pareti del Cellon, il mattino inizia con vento leggero da sud. Il camminamento è terminato, ora attacchiamo una trincea di fucileria sovrastante al manufatto ritrovata grazie all‘intuito di Fabio, qua e là, sulla viva roccia, segni grigi fanno intuire esplosioni, fanno capire un tripudio industriale di mezzi di morte, che, colpo dopo colpo hanno triturato e miscelato ambiente, uomini, cose, rullando bandiere, uniformi, sogni, speranze, ideali, rendendo il tutto una materia informe ed incolore! La trincea è scavata nella roccia viva ed era raggiungibile da sotto per mezzo di una scala in legno i cui resti, insieme ad una lamiera ondulata abbiamo intravvisto prima di costruire il muro, cosa quanto mai necessaria per poter proseguire con i lavori in una certa sicurezza, il prossimo anno riapriremo il muro e tireremo fuori la gola con i resti della scala. Dopo il pranzo notiamo il volo lento e maestoso di 2 grifoni, volteggiano per circa 20 minuti davanti a noi spettatori sbalorditi, per poi scomparire tra le gole del Rauchkofel. Daniele voleva fermamente vedere un’aquila, non sarà proprio un’aquila ma cerchiamo di accontentarci!!! Al pomeriggio, si termina lo svuotamento della trincea che finisce contro le rocce, Da sotto mi avvertono che stasera avremo come ospite un soldato di nome Thomas per cui scendo di DF II/2009 -16- corsa: stasera è Nudelfest, con l’aiuto dell’impareggiabile Amico Daniele, metto a cuocere la pasta mentre Daniele prepara il sugo, e, a tavola è un’ apoteosi, Zoltan va in seconda ed anche Gedeon che di solito non mangiava mai gradisce il piatto fumante. Dopo cena si tenta di intonare qualche canto ma gli unici che ancora tengono sono Daniele ed Alessandro. La stanchezza ci blocca ed il solito sacco a pelo ci fa l’occhiolino il resto è intuibile. GIOVEDI’ 13 AGOSTO Il tempo è variabile, i polacchi hanno deciso di partire, ci salutiamo, in compenso sale Daniele Bobek e con la teleferica ritorna in quota la croce dell’amicizia intagliata da Jozsi, croce che viene immediatamente fissata al posto in cui era, l’altra settimana abbiamo rimesso al proprio posto la targa dell’ Ottavo Feldjaeger ed ora ci rimane solamente da riattaccare la tavoletta con la scritta Nutellafabrik sulla toilette ma questo diventa già attività per l’anno venturo, inizia a piovere, Daniele ed Alessandro hanno voluto ugualmente salire per terminare il muro della trincea rovinato dal lavoro di demolizione del muro antistante, tornano raggianti il muro, nonostan- te la pioggia è terminato! Domani è previsto maltempo per cui mandiamo a valle quanto più possibile in modo, in seguito, da aver poco da fare, Elena e Thomas scendono, il gruppo rimane sempre più sparuto, ciononostante alla sera, dopo cena i colloqui sono quanto mai vivi, rallegrati di quando in quando dagli scherzi di quei due mattacchioni di Daniele ed Alessandro, purtroppo tutto ciò non basta a tener su le palpebre per cui ben presto siamo tutti a letto. VENERDI’ 14 AGOSTO E’ il giorno dei commiati, dei saluti. A tutti noi dispiace un po', mando giù quello che rimane, rastrelliamo tutti gli attrezzi e li posizioniamo nel magazzino, puliamo il rifugio, chiudiamo tutto ed anche quest’esperienza diventa un ricordo, un bel ricordo!! La discesa per il bosco dura poco, ecco il Campo Base, la Gabi, dopo un breve colloquio carico le mie cose sulla macchina e prendo la via di casa, mi fermo alla sbarra e per l’ultima volta quest’anno do fiato al corno. Da sopra braccia amiche mi salutano poi la strada mi ingoia e mi incanala verso casa. Anche quest’ anno, grazie all’impegno ed alla collaborazione di tutti quanti, è stato svolto, in sicurezza un lavoro molto impegnativo: di questo Vi ringrazio di cuore, un grazie particolare alla Palkoga, grandukessa di Valpiria ed al Somellier Oberkellermeister Alessandro Re del Pal per aver soddisfatto i nostri voraci appetiti, i desideri più reconditi e grazie anche ai due nuovi venuti Daniele ed Alessandro per la simpatia … e per il Prosecchino Al prossimo anno Amici!!! Arrivederci, aufwiedersehen, aurevoir, visontlàtàsrò, good bye, mandi, hasta la vista, da poczebanye Einen besonderen persoenlichen Dank meinem lieben Freund MOZY fuer seine unauswechselnden wertvollen Hilfe DANKE MOZY Avviso ai nostri soci e collaboratori Quote associative Per il 2010 rimangono invariate: Socio: € 20,-- / Socio fam.: € 6,--/ Socio sostenitore € 35,--. Purtroppo 26 (!) soci non hanno ancora versato la loro quota per il 2009 e li preghiamo quindi di provvedere rapidamente. La banca si chiama Cassa di Risparmio del Friuli Venezia Giulia e per fare bonifici bisogna scrivere l'IBAN IT74 W063 4064 6110 7400 0129 19W Attualmente il nostro Museo è chiuso. Si porta a conoscenza ai nostri collaboratori che è possibile effettuare presso il nostro museo visite guidate per gruppi di persone (minimo 10 persone) in lingua italiana, anche quando il museo é chiuso, con prenotazione anticipata presso la nostra segreteria, al numero telefonico 0043/04715/8513-32 (segreteria telefonica) oppure inviando una e-mail all'indirizzo museum@dolomitenfreunde.at L' Associazione nazionale del Fante, sezione di Villorba, visitando il nostro Museo ha portato un artistico tripode portabandiera in ferro battuto, opera donata al Museo dall' autore Cav.Uff. Silvio Massarin, per tutto questo Li ringraziamo -17- DF II/2009 Auszug aus dem Tagebuch-Bericht von Alex Cabas Leider können wir schon aus Platzgründen nicht seinen ganzen Beitrag ins Deutsche übersetzen, sondern nur ein paar Details herausgreifen. Zunächst ein paar Worte zum Autor: 20 Jahre sind vergangen, seit Alex – damals noch Hafenmeister in Triest – zum ersten Mal an einer Aktion am Kleinen Pal teilnahm. Schaumanns Idee der Zusammenarbeit hat ihn so begeistert, dass er seit damals immer wiederkommt und nun schon seit Jahren als Bauleiter tätig ist. Viele seiner Mitarbeiter (aus A, D, H, I, PL) kennt er seit langer Zeit, er heißt aber auch neue Freiwillige herzlich willkommen. Da er sich in mehreren Sprachen verständigen kann, findet er rasch Kontakt. In seinem Bericht beschreibt er genau die umfangreichen Arbeiten, die in seinen beiden Aktionswochen durchgeführt wurden: u.a. die Zertrümmerung eines riesigen Steines unter der Treppe vom Gipfel zum Trümmerfeld und Anbringen eines Sicherungsseiles, Räumen von Laufgräben und Wiedererrichten von Steinmauern, Freilegen eines Verbindungsgrabens im Vorfeld. Und dort wurde heuer ein spezieller Fund gemacht: eine mobile Latrine! Mit Inhalt und noch nach über 90 Jahren äußerst geruchsintensiv! Steine, Geröll und Erde hatten sie meterhoch zugeschüttet. Immer wieder rutschte loses Gesteinsmaterial nach, sodass sie erst nach dreimaligen hartnäckigen Versuchen geborgen werden konnte. Im italienischen Originalbericht finden Sie die Fotos. Italiener und Polen auf den diversen Baustellen Alex, der die Landschaft bei jedem Wetter faszinierend findet, die Natur genießt und dies so poetisch schildert, dass man es kaum übersetzen kann, bedankt sich auch bei der "Palköchin" Francesca für die hervorragenden Menüs, mit denen sie die Mannschaft jeden Tag verwöhnte. Italienisch-ungarisch-deutsche Freundschaft An den Abenden wurde geplaudert, gescherzt und gesungen, und dann in den Schlafsack gekrochen. Alex bedankt sich bei allen für die gute Zusammenarbeit und freut sich schon auf's nächste Jahr! DF II/2009 -18- Die Seilbahn-Betriebsleiterin berichtet Als ich in der Frühjahrsausgabe von einer Hoffnung schrieb, dass der vergangene Winter doch nicht so viel Schaden anrichten könnte, hab ich mich leider voll und ganz geirrt. Die Natur belehrte uns allen eines Besseren und es bot sich mir ein trauriges Bild, als die erste Begehung nach der Schneeschmelze durchgeführt werden konnte. Dass die Stütze des kleinen Seilaufzuges vom Höhenlager zum Gipfelbereich gebrochen ist, war für mich nichts Neues. Allerdings hatte auch die Entladebühne der Materialseilbahn 67a dem Schneedruck nicht standgehalten. Ausgerichtet nach der Geländeformation hing die Bühne in ihrer letzten Verankerung. An der Bergstütze der großen Anlage waren die Abspannungsseile zum Teil gerissen oder hingen einfach durch. Auch der Schutzkorb des Gegengewichtes wurde vom Schnee herausgedrückt. In der Talstation sah es allerdings auch nicht besser aus. Der Sicherheitszaun um die Talstütze bot ein erbärmliches Bild. Es wurde die Abspannstütze der Warnkugelkette ausgedreht und die zweite Stütze mit den großen Kugeln riss ebenfalls entzwei, sodass sich diese Warnkugeln nicht wie ursprünglich in der gesetzlichen Höhe befanden sondern zwei davon bereits am Boden lagen. Das einzig Positive an diesem Winter war, dass wir von einem Seilüberwurf verschont geblieben sind. Aber es hilft kein Jammern und meine Aufgabe bestand zunächst darin, die Fachaufsicht der HBVA, Herrn Bgdr Melchart und Vzlt Tasch zu informieren. Weiters wurde das PiB 1 (Pionierbataillon 1) und das FüUB 1 (Führungsunterstützungsbataillon 1) Villach verständigt und ich musste natürlich binnen kurzer Zeit Material für die Arbeiten besorgen. Ende Juni - Anfang Juli war es dann so weit. Die großen Aufräumarbeiten begannen. Die Rekruten des PiB1 unter Vzlt Ozwirk hatten zunächst die Aufgabe einen Ankersockel für die Abspannstütze der Warnkugelkette zu betonieren. Hört sich zwar locker an, ist jedoch im etwas unwegsamen Gelände nicht so einfach. Schon gar nicht wenn die Mischmaschine und der Endpunkt gute 70m entfernt sind und zwar über die Rollbahn, vorbei am Vierzylinder Richtung Hangböschung hinunter. -19- DF II/2009 Danach verrichtete die Mannschaft innerhalb von drei Arbeitstagen ein wahres Wunder. Die kaputte Entladebühne wurde abgetragen und wie im Bild unschwer erkennbar eine neue, stabile Bühne aus ungehobelter Lärche errichtet, die die nächsten zwanzig Jahre sicher gut überstehen wird. Gleichzeitig begann der BauPiZg des Tüpl/BN (Baupionierzug/Truppenübungsplatz Bruckneudorf) mit seinen Arbeiten. Mit dabei waren zwei Monteure vom MilKdo/T (Militärkommando/Tirol), Mike und Reini, die die gesamten Schweißarbeiten verrichteten. Da beide Pohlig Rohrstützen gebrochen waren, entschloss man sich wenigstens für die kleine Bahn das alte Muster zu erhalten und es galt das Motto „ Aus zwei mach eins“. Allerdings brachte der Unterbau von der Stütze des kleinen Seilaufzuges eine andere Überraschung mit sich. Zwei von den vier Unterstützhölzern befanden sich in einem bereits weit fortgeschrittenen, morschen Zustand. Jedoch konnte der Seilaufzug soweit wieder hergerichtet werden, dass man ihn während der Saison gefahrlos benutzen konnte. Im Herbst wurden dann alle Unterhölzer erneuert. In der Talstation wurde ebenfalls fleißig getauscht und geschweißt, damit die gesetzlich vorgeschriebenen Luftfahrtkennzeichnungen wieder ihren Urzustand erhielten. Eine Woche später kamen unter der Leitung von Vzlt Egger die Fernmelder aus Villach sowie zwei Fähnriche der MilAK Wr. Neustadt um das Seilbahntelefon wieder instand zu setzen. Durch den Umbau mit der Warnkugelkette wurde das alte Telefonseil abgebaut und die Kugelkette hat nun diese Funktion über. Hier musste die Truppe vom Endpunkt des Seiles bis zur Seilbahnbühne ein neues Telefonkabel ziehen. Damit durch Steinschlag etc. kein Schaden entsteht, wurde das Kabel soweit als möglich eingegraben. Nicht so einfach bei dem teilweise felsigen und humusreichen Gelände. Aber, wozu hat man Spezialisten und binnen kurzer Zeit konnte die Verbindung zwischen dem Höhenlager und der Talstation hergestellt werden. Für mich als Betriebsleiter gab es natürlich eine besondere Aufgabe. Ich bin für die Absicherungen verantwortlich und somit auch für die Erneuerung des Sicherheitszaunes in der Talstation. Ohne diese Vorrichtung ist es nicht ungefährlich die Seilbahn in Betrieb zu nehmen. Es kam während der Arbeitswoche DF II/2009 -20- häufiger vor, dass Besucher der Hausalm nicht über den gekennzeichneten Weg kamen, sondern querfeldein über den Hang stapften um dann plötzlich vor der Ausfahrtstüre der Seilbahnstation zu stehen. Also, so schnell als möglich musste eine neue Absperrung her. Um unsere Vereinskassa zu schonen, versuchte ich passendes Material zu erbetteln. Hier fand ich Gehör beim ÖAV-Obmann Sepp Lederer, der uns als Spende Telefonmasten überließ. Recht herzlichen Dank dafür! Frisch ging man ans Werk und innerhalb vier Stunden stand der neue Zaun. Meinem Mann Helmut gebührt dafür von mir ein besonderer Dank für seine Hilfe, denn es ist nicht selbstverständlich für einen körperlich eingeschränkten Menschen (!) solche körperlich anstrengenden Arbeiten freiwillig zu leisten. Leider war dies die letzte Hilfe von meinen Mann für unseren Verein, da er wegen unüberbrückbaren Differenzen den Dolomitenfreunden den Rücken kehrte. Die Arbeitswochen meiner Seilbahnmaschinisten verliefen ruhig und ohne weitere Probleme. Nur ab und zu legte auch schon mal der Betriebsleiter selbst Hand an und führte kleinere Reparaturen durch. Ein herzliches Dankeschön hier an meine Maschinisten! Im September wurde die Materialseilbahn vom BauPiZg wieder in die wohlverdiente Winterruhe versetzt. Trotzdem gab es noch einiges zu tun. Alle Stützen wurden neu gestrichen und auch die obere Warnkugel in der Bergstation bekam – mit der vorgeschriebenen Farbe RAL 2005 – eine Auffrischung. Auch muss, laut Gesetz, alle vier Jahre der Blitzschutz beider Anlagen überprüft werden. Dies wurde von Herrn AR. Haslinger, Experte Elektrotechnik vom BMLVS, durchgeführt. Zum Abschluss wurde die Stütze der Warnkugelkette verstärkt unter dem Motto „doppelt hält besser“. Denn bei einer freien Seilspannung von ca. 1000m kommt doch einiges an Zugkraft zustande. Last but not least darf ich allen Helfern vom PiB1, FüUB1, der HBVA und nicht zu vergessen unserem bewährten HS-Piloten Obstlt Linhart mit seiner Crew meinen großen Dank aussprechen. Ohne diese Hilfe seitens des ÖBH wäre es mir als Betriebsleiter und dem Verein nicht möglich die Materialseilbahn 67a weiter zu führen. Karin Schmid -21- DF II/2009 Aus dem Verein Spendeneingänge 1.3. - 30.9.2009 in €: Ammann Josef ....................................................... 30,00 Annewanter Michael ............................................. 30,00 Brabetz Martin....................................................... 50,00 Brandstetter Herwig............................................... 10,00 Bubenik Johanna.................................................... 10,00 Cabas Alex............................................................... 4,00 Calusini Giovanni .................................................... 4,00 Chersovani Sergio.................................................. 10,00 Daiser Rupert......................................................... 35,00 Del Frari Alessandro.............................................. 15,00 Dirrigl Wolfgang ................................................... 80,00 Edelmayer Robert ................................................ 130,00 Egger Helmut......................................................... 30,00 Enöckl Edeltraud ..................................................... 8,00 Entminungsdienst ................................................ 100,00 Eybl Erik................................................................ 72,00 Feyl Theo............................................................... 60,00 Frigimelica Franz................................................... 37,00 Fritsch Erich .......................................................... 10,00 Giliberti Alberto .................................................... 24,00 Guggenberger Gert .................................................. 5,00 Hatschek Klaus ...................................................... 30,00 Horbach Thomas.................................................... 30,00 Hürzeler Heinz....................................................... 20,00 Janda Günther ........................................................ 20,00 Kerschbaumer Peter................................................. 5,00 Kogler Adolf.......................................................... 20,00 Kökeny Gyuri ........................................................ 34,00 Kolmschlag Adolf ................................................. 10,00 Koutny Peter u. Helga............................................ 24,00 Kozak Hans.............................................................. 9,00 Kübler Pit............................................................... 10,60 Küsgens Volker ................................................... 110,00 Lenz Volker ........................................................... 40,00 Michalsky Josef ..................................................... 30,00 Murbach Werner.................................................. 145,00 Neubauer Franz...................................................... 30,00 Nigitz Thomas ....................................................... 30,00 Ostadal Dietlind ....................................................... 9,00 Pichlmayer Simon.................................................. 10,00 Pilles Hans ............................................................. 10,00 Portolan Francesca................................................. 15,00 Preiml Renate......................................................... 30,00 Rogger Florian ....................................................... 15,00 Roth Reinhart....................................................... 150,00 Salcher Josef .......................................................... 14,00 Santioli Stefan.......................................................... 6,66 Schaumann Roland ................................................ 40,00 Schmid Klaus......................................................... 50,00 Schmitt-Pitterna Irene ............................................ 81,33 Schorr Joachim ...................................................... 10,00 Schreiber Jürgen .................................................... 30,00 Seeber Gert ............................................................ 10,00 Spenden Kl. Pal ................................................... 389,14 Spendenkasse Hausalm.......................................... 40,20 Stammer Hans-Jürgen............................................ 30,00 Stampfer Jakob ........................................................ 5,00 Stölzner Alexander ................................................ 50,00 Streng Wolfgang.................................................... 10,00 Suette Gerhard ....................................................... 15,00 Tietze Christian...................................................... 80,00 Toth Gábor............................................................. 10,00 Uran Günther ......................................................... 30,00 Walder Stephan.................................................... 100,00 Wiedemann Klaus u. Lisl..................................... 200,00 Wildermuth Gerd ................................................... 60,00 Subventionen: Amt d. Ktn. Landesregierung............................ 3.000,00 Kulturlandesrat Mag. Dobernik ........................ 1.000,00 Förderungen: Marktgemeinde Kötschach-Mauthen................ 2.000,00 Herzlichen Dank! Sachspenden: Dobernik Martin, Lienz Fliesen Marek Elisabeth, Wien Geschirr- u. Handtücher, Geschirr Tucek Elfriede, Wien Decken Konsul Kern, Klagenfurt: 5,6 t Zement Klauss-Lanzer Wilfried, Kötschach 4000 kW Freistrom f. das Basislager Lauer Christine u. Joe, Wien Geschirr, Lebensmittel Coerdt Rüdiger, Paderborn Leuchtmittel Schaumann Bernd, Wien Mikrowelle ua. Tschaller Hubert, St. Jakob 1 Türe Wöll Alexander, St. Johann Klappspaten, Polster, Schlafsäcke Lamprecht Werner, Absam Jacken Unser herzlicher Dank gebührt auch allen Mitarbeitern für die mitgebrachten Lebensmittel und Getränke! Folgenden Firmen bzw. Institutionen danken wir für die Unterstützung: DF II/2009 -22- Anlässlich der am 18.7. stattgefundenen Generalversammlung, an der leider wieder nur wenige Mitglieder teilgenommen haben, wurde der im Wahlvorschlag angeführte Vorstand - ergänzt durch Dipl.Ing. Stephan Walder aus Zürich als Vertreter für die Schweiz - einstimmig für die nächsten 4 Jahre gewählt. Eine Powerpoint-Präsentation veranschaulichte den Bericht über die Tätigkeiten in der vergangenen Funktionsperiode. Vom Rechnungsprüfer wurde die ordnungsgemäße Buchführung und Gebarung bestätigt, die beantragte Entlastung des Vorstandes erfolgte ohne Gegenstimmen. Mitgliedsbeiträge: Leider sind auch heuer per 30.9. noch 74 Mitgliedsbeiträge für 2009 offen! Wir ersuchen die säumigen Mitglieder um umgehende Überweisung, da wir Sie sonst aus unserer Mitgliederdatei löschen müssten! Auch für 2010 bleibt der Mitgliedsbeitrag unverändert, wir freuen uns aber über jeden zusätzlichen Euro! Ordentliches Mitglied € 20,-- Familienangehörige € 6,-- Förderer € 35,-- Das neue Wahrzeichen vom „Kleinen Pal“ Seit Sommer 2007 bietet sich dem Besucher des „Kleinen Pal“ ein neues Wahrzeichen dar: Die Unterkunftshütte der Dolomitenfreunde. Mehr als 20 Jahre lang hausten die Bautrupps der Dolomitenfreunde am Kleinen Pal großteils in Zeltlagern. Kaum ein Jahr verging, in dem die Zelte nicht irgendwann Opfer eines Gewittersturmes wurden. Zwei Baustellencontainer – einer freistehend, der andere in einer Hütte nach Muster der Kriegsjahre „versteckt“ - dienten als blitz- und wettersichere Aufenthaltsraum und Notunterkunft. Bei Baustellenbesatzungen von 15 und mehr Freiwilligen wurde es da manchmal viel zu eng. So konnte das Abendessen bei Schlechtwetter nur „schichtweise“ eingenommen werden. Um die Enge etwas zu mildern wurde 2006 ein zusätzlicher Container auf den Berg geflogen, allerdings unter der Auflage, ihn wieder mit Holz zu verkleiden. Da standen sie nun nebeneinander, der alte und der neue Container, nackt und bloß. Und da stand Helmut Schmid, und hatte den Plan, wie er die beiden in einer Hütte unterbringen sollte, schon im Kopf. Ing. Carl Gressel gab als Grundeigentümer die Zustimmung, die Dolomitenfreunde finanzierten und Helmut mit einer Schar freiwilliger Helfer führten den Bau mit höchstem Einsatz in Rekordtempo aus. Die Hütte „ummantelt“ nun zwei Container, von denen der eine als Aufenthaltsraum, der andere als Unterkunft dient. Dazwischen liegt eine geräumige Küche, von der eine steile Treppe unter das Dach zum Matratzenlager führt, das Platz für 12 - 14 Personen bietet. An der Südseite lädt eine Terrasse zur Rast ein. Endlich hat jeder Mitarbeiter des Bautrupps die Möglichkeit, unter einem festen Dach zu schlafen und endlich gibt es genug Platz, damit alle Freiwilligen auch bei Schlechtwetter den Abend gemeinsam im Trockenen verbringen können. Doch Besucher, die voll Freude auf die Hütte zueilten, sich ein gut gezapftes Bier und eine deftige Brettljaus'n vorstellend, wurden da immer wieder enttäuscht. Ausschank und Bewirtung war nie vorgesehen und auch nicht Gegenstand der Genehmigung. Die Hütte – als „Bauwerk“ Eigentum der Dolomitenfreunde, aber auf Grund und Boden von Ing. Gressel erbaut – dient ausschließlich dem Zweck der Baustellenunterkunft. Wir ersuchen die zahlreichen Besucher um Verständnis: zur Führung einer „bewirtschafteten Hütte“ haben die Dolomitenfreunde weder die Berechtigung, noch würde das der Intention des Vereines entsprechen. So muss der Wanderer wie seit eh und je seine Verpflegung und sein Getränk selbst auf den Kleinen Pal tragen. Dr. Erik Eybl -23- DF II/2009 Von unserem Museum Achtung! „Die Bosniaken kommen!“ Um den Umfang der für 2010 geplanten Sonderausstellung über diese Elitetruppe des Kaisers festzulegen, besuchten die Kuratoren Dr. Christoph Neumayer und Stefan Rest Ende August unser Museum in Kötschach. Die Ausstellungsräumlichkeiten wurden besichtigt sowie technische Fragen vor Ort geklärt. Weitere Detailbesprechungen folgen Ende Oktober in Wien. Um unsere Besucher schon heuer auf diese Sonderschau aufmerksam zu machen, wurde im Eingangsbereich des Museums bereits ein „Leutnant des k.u.k. b.h. IR Nr. 1 in Sommeradjustierung um 1900“ in Szene gesetzt. In unserer nächsten Ausgabe werden wir den Eröffnungstermin bekanntgeben. Und noch ein Versuch: Nachdem sich auf unseren letzten Aufruf zwecks Unterstützung leider noch niemand gemeldet hat, erlauben wir uns, diesen zu wiederholen: Für unser Museum suchen wir im Bereich Kötschach-Mauthen und Umgebung: • Freiwillige für gelegentliche Hilfsarbeiten vor allem bei Ausstellungsvorbereitungen; • Helfer stundenweise für den Aufsichts- und Kassadienst (ev. Pensionisten), • Personen, die nach entsprechender Einschulung Besucherführungen übernehmen könnten. Ein Ostergeschenk besonderer Art Bekanntlich sollte der Osterhase Ostereier bringen, uns brachte er – nach 20 Jahren – neue Fenster! Wie vielen von Ihnen nicht bekannt sein dürfte, dienten unsere Büro- und Aufenthaltsräume vor dem Museumsbau als Toilette- bzw. Abstellräume, daher auch die kleinen Oberlichten. Im Zuge der Generalsanierung des Rathauses wurden nun auch für unsere Räumlichkeiten neue Fensterelemente eingeplant. Nicht nur unsere liebevoll gestalteten Wände, sondern sämtliche Bücher, Bilder, Aktenordner etc. mussten den Baumaßnahmen weichen und wurden in der Gemeindebibliothek vorübergehend zwischengelagert. DF II/2009 -24- Nachdem die Gemeindearbeiter Frau Schmid tatkräftig unterstützt und die Holzvertäfelung abmontiert sowie die verbliebenen Möbel staubdicht verpackt hatten, ging es erst richtig los. Mit Hilfe einer an der Außenwand angebrachten schienengeführten Betonsäge wurde die exakte Fenstergröße ausgeschnitten, um danach die Elemente mittels eines Krans herauszuheben. Was in einem Satz nicht so einfach erklärt werden kann, zeigt das unten stehende Bild. Ein gewaltiger Lärmpegel, verursacht durch die Säge, das eintretende Wasser für die Kühlung der Diamantscheibe und die enorme Staubentwicklung waren die entsprechenden Nebenwirkungen, die man allerdings gerne in Kauf genommen hat, da unsere Räume - nach dem Einsetzen der neuen Fenster, dem Generalputz und dem anschließenden Einrichten - jetzt hell, freundlich und einladend wirken. Da infolge der Neugestaltung des Eingangsbereiches des Rathauses für unsere Werbung ein Flatscreen zur Verfügung gestellt wurde, hat Herr Wolfgang Bachschwell dafür in dankenswerter Weise eine informative Präsentation über das Museum und das Freilichtmuseum zusammengestellt. Die von ihm außerdem angefertigte DVD über unsere Tätigkeiten ist über unser Museum beziehbar (s. S. 33). Unser Museum ist zur Zeit geschlossen. Gruppenbesuche ab 10 Personen - mit und ohne Führung sind jedoch bei rechtzeitiger Voranmeldung möglich ! Tel. ++43/(0)4715/8513-32 Anrufbeantworter! oder per e-mail: museum@dolomitenfreunde.at -25- DF II/2009 Unsere diesjährige Sonderausstellung "An Österreichs Grenze" über den Karnischen Kamm mit seiner wechselvollen Geschichte wurde zu unserer Freude von zahlreichen Besuchern als sehr interessant und informativ beurteilt. Obwohl es sich diesmal ja nur um eine kleinere Ausstellung handelte, waren die Vorbereitungs- und Aufbauarbeiten doch wieder umfangreich. Nach dem Vergrößern oder Kopieren der ausgewählten Fotos, Karten und Dokumente müssen diese zugeschnitten und kaschiert werden. Rekruten des JgB24 aus Lienz schleppten die schweren Vitrinen aus dem Magazin in die Aula des Rathauses …. … und halfen beim Aufbau der Bildwände. Was tun, wenn für die vielen Fotos zu wenig Platz auf den Bildwänden ist? Als Dekorateur hat man’s oft schwer! Die Figuren in Sommer- und Winteradjustierung waren nicht nur Blickfang, sondern veranschaulichten, mit welch ärmlicher Ausrüstung die Soldaten damals im Hochgebirge kämpfen mussten. Die Ausstellung war von 8. Juni bis 20. September zu besichtigen, eine weitere Verwendung als Wanderausstellung wäre wünschenswert. DF II/2009 -26- Besucher: Auch heuer konnten wir in unserem Museum zahlreiche Besucher aus dem In- und Ausland begrüßen: Argentinien, Australien, Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Kanada, Kroatien, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Schweden, Schweiz, Serbien, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn und USA. Unter anderen besuchten uns: Karnische Tourismusgesellschaft; Kärntenwerbung; Uni Würzburg; Fachgeografie aus Passau; Gewerkschaft Öffentl. Dienst; ÖAV Sektion Obergailtal-Lesachtal mit Alpen-Adria-Jugendcamp; Europahaus anlässl. des 11. Europäischen Jugend-Workshops. Sehr erfreulich ist auch der stetig ansteigende Besuch von Schulklassen aus Italien und Österreich. 8. Internationale Konferenz für Militärische Geowissenschaften (ICMG 2009) Der Leiter des Instituts für Militärisches Geowesen in Wien, Herr Bgdr Dr. Mang, kam wie geplant (siehe Bericht im DF I/2009) am 17. Juni mit zahlreichen Konferenzteilnehmern aus mehreren Ländern nach Kötschach. Den Damen und Herren wurde zuerst die vom Institut angefertigte Videoanimation mit dementsprechenden Erklärungen vorgeführt, bevor Bgdr Mang die Originalfassung offiziell an Frau Schaumann übergab. „Begeisternd und bedrückend“ – „eine unübertroffene Zusammenschau“ – „ein Juwel, super“ – „eine hochinteressante Ausstellung“ – „a most unusual museum with a very important message“ – so schrieben die Teilnehmer ihre Eindrücke nach dem Besuch des Museums in unser Gästebuch. Nach der Besichtigung folgten die Damen und Herren einer Einladung der Gemeinde zu einem Imbiss. Bürgermeister Walter Hartlieb stellte den Gästen die Gemeinde Kötschach-Mauthen vor und es wurden Gastgeschenke ausgetauscht. Als Abschluss besuchte die Gruppe den Heldenfriedhof 1915-1918 in Mauthen. Mit einem Trompetensignal und dem Lied „Ich hatt‘ einen Kameraden“ legte man dann am Grab von Oberst Schaumann einen Kranz nieder. -27- DF II/2009 Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport Im Zuge der allgemeinen und taktischen Kaderfortbildung besuchten Angehörige der Kontrollabteilung Ende Juni unser Museum. Nach der Führung durch Frau Schmid geleiteten Obstlt Gaiswinkler und Vzlt Kalser die Herren zum Plöcken, wo vor Ort eine militärhistorische Einweisung stattfand. Der ehemalige schwedische Militärattaché Lars Sjölin hat es sich zur Aufgabe gemacht, in seiner Pension Gruppen aus Schweden zu den Schauplätzen der Südwestfront zu führen. Auf ihrer Reise durch Österreich, Italien und Slowenien wurde die Herren von ObstiR Werner Lamprecht begleitet. Mehrere Tage verbrachten sie auch in Kötschach-Mauthen, wo die Gruppe am 25. September unser Museum im Rahmen einer Führung besuchte. Am Folgetag bestiegen die rüstigen Herren den Kleinen Pal, um sich auch vor Ort ein Bild von den hochalpinen Stellungen zu machen. *** Wir gratulieren zur Kommandoübergabe Eine besondere Verbindung zwischen dem Jägerbataillon 24 und dem Verein der Dolomitenfreunde besteht seit den 60er Jahren. Zu dieser Zeit war der damalige Oberleutnant Schaumann bei der Hochgebirgskompanie Lienz als Alpinberater für den Karnischen Kamm aufgrund seiner langjährigen dortigen alpinen Erfahrung eingesetzt. Nach dem Beginn der Aktion „Friedenswege“ in den Siebzigern, unterstützten die Lienzer Soldaten in ihrer Freizeit die Wegbauarbeiten in Südtirol und errichteten die Standschützenhütte am Karnischen Kamm. Deshalb ließen es sich Frau Schaumann und Frau Schmid nicht nehmen, der Einladung der 6. Jägerbrigade zur feierlichen Kommandoübergabe des Hochgebirgs-Jägerbataillons 24 an Obstlt Gerhard Pfeifer am 3. September in der Haspinger Kaserne in Lienz Folge zu leisten. Sehr geehrter Herr Oberstleutnant, im Namen des Vereins der Dolomitenfreunde dürfen wir Ihnen nochmals unsere herzliche Gratulation aussprechen und Ihnen viel Soldatenglück wünschen! Unser langjähriges Mitglied, Obstlt Hans Gaiswinkler, wurde zum neuen Kommandanten des „Manoevre Battalion Dulje“ im Kosovo ernannt. Er wird dort seine Tätigkeit ein halbes Jahr als Bataillonskommandant ausüben. Sehr geehrter Herr Oberstleutnant, lieber Hans, auch Dir wünschen wir viel Soldatenglück! DF II/2009 -28- Ausstellungen Dr. Erik Eybl zeigte im Haus der Heimat in Wien vom 10. September bis 9. Oktober 2009 seine Ausstellung „Vor 90 Jahren - St. Germain und die Folgen“. Es handelte sich um die letzte der drei Ausstellungen zum 90. Jahrestag der Schicksalsjahre 1918/1919. Nach den Schwerpunkten Republiksgründung (Herbst 2008) und Wahlkämpfe (Frühjahr 2009) bildete nun der am 10. September 1919 unterzeichnete Staatsvertrag von St. Germain und seine Folgen das zentrale Thema. Eine Fülle von Verpflichtungen wurde Österreich auferlegt, am heftigsten wirkte aber in der Öffentlichkeit die Grenzziehung. Diese Grenzen sind für uns heute selbstverständlich - dabei hing ihre Festlegung von Zufällen, Launen, Bündnissen und Intrigen der Sieger ab. Es hätte auch ganz anders kommen können. Plakate und Dokumente zeigten dieses Ringen Österreichs um seine Grenzen, von Vorarlberg und Südtirol über Kärnten, die Steiermark, das Burgenland bis Böhmen und Mähren. Zu diesem Thema hat er im Verlag des Kärntner Landesarchives auch eine Broschüre "Der Rest ist Österreich. St. Germain und die Folgen" (64 Seiten, 40 Abbildungen; € 5,-) verfasst. Restexemplare sind noch bei ihm erhältlich (erik.eybl@aon.at). Sonderausstellungen im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien: Der unbekannte Verbündete – Bulgarien im Ersten Weltkrieg 24. Juni 2009 bis 21. Februar 2010 Die in Kooperation mit dem bulgarischen Nationalen Militärhistorischen Museum erarbeitete Ausstellung beleuchtet anhand von Uniformen, Waffen, Plänen, Dokumenten und Fotos die wichtige, in Österreich aber weitgehend unbekannte Rolle, die Bulgarien als Verbündeter der Mittelmächte im Ersten Weltkrieg gespielt hat. Musen an die Front! Noch bis 20. November 2009 zu sehen! Der Erste Weltkrieg stellte insbesondere für die Künste eine große Herausforderung dar. Schriftsteller, Maler, Schauspieler und Musiker reagierten oft auf sehr unterschiedliche Weise darauf. Diesem besonderen Aspekt widmet sich die Ausstellung des Adalbert-Stifter-Vereins, die in der Ruhmeshalle des HGM gezeigt wird. Öffnungszeiten HGM: täglich von 9 – 17 Uhr. Es ist unseren Besuchern sicher aufgefallen, dass in den Sommermonaten die beiden Exponate von Willi Trenkwalder „Das Finale“ und der „Christuskopf“ in unserem Museum fehlten. Der Bozener Künstler präsentierte diese gemeinsam mit seinen anderen Werken zum Thema „Krieg“ im Rahmen einer Sonderausstellung in Glurns/Vinschgau. Mittlerweile sind die Leihgaben wieder in unser Museum zurückgekehrt. Die beeindruckenden und aussagekräftigen Objekte hinterließen bei den Ausstellungsbesuchern einen nachhaltigen Eindruck, wie uns von mehreren Seiten bestätigt wurde. „Solange Christus den Mund zum Schrei geöffnet hat, solange wird nie Frieden sein auf der Welt!“ -29- DF II/2009 Für Sie aufgeschnappt Zum Tiroler Gedenkjahr 1809 – 2009 haben sich Mitglieder der Österr. Alpenvereinssektion Sillian und der AVS Sektion Drei Zinnen sowie die Schützenkompanie Sillian und die Schützenkompanien Sepp Innerkofler und Hofmark Innichen ein besonderes Ziel gesteckt: einen Themensteig zu errichten, der die beiden Tiroler Gemeinden Sexten und Sillian über den Helmgipfel verbindet. Der Steig wurde am 30. August feierlich eröffnet. Die Grundidee war eine Verbindung der Pustertaler Orte zum bekannten Karnischen Friedensweg und der Via Alpina herzustellen. Nähere Informationen finden Sie unter www.alpenverein.at/sillian *** Am 4. September wurde im Besucherzentrum in Dellach der „Geopark Karnische Alpen“ eröffnet. Hier werden verschiedene Animationen zur Erdgeschichte und zur Geologie der Alpen geboten und ausgewählte Fossilien präsentiert. Kontaktadresse: office@geopark-karnische-alpen.at *** Im vergangenen August haben Angehörige der Jugend-Feuerwehr aus Oberösterreich den im desolaten Zustand befindlichen österreichisch-ungarischen Soldatenfriedhof in Aurisina in zahlreichen Arbeitsstunden auf freiwilliger Basis unter der Organisation von Honorarkonsul Mario Eichta wieder instandgesetzt. Am 9. Oktober fand am italienischen Soldatenfriedhof in Marchtrenk (Oberösterreich) das 17. Österr.italienische Friedenstreffen statt zum Gedenken an die Gefallenen und Zivilopfer des Ersten Weltkrieges. *** Im Jahr 2006 begann man mit den Restaurierungsarbeiten im ital. Werk Campolongo (Hochfläche der Sieben Gemeinden). Dank der vom Ministerium für nationales Kulturerbe zur Verfügung gestellten hohen finanziellen Mittel konnten die Arbeiten heuer beendet werden. Die feierliche Einweihung fand am 4. und 5. Juli mit zahlreichen Gruppen in historischen Uniformen aus dem In- und Ausland statt. *** Eines unserer Mitglieder war im Sommer auf der Fanesalm (Dolomiten, Gem. St. Vigil im Enneberg) und teilte uns mit, dass sich sowohl der Friedensweg als auch die Friedenshütte (Biwak della Pace) am Fuß des M. Castello in gutem Zustand befinden. *** In Lusern (Hochfläche der Sieben Gemeinden) wurde 2008 eine Dauerausstellung eröffnet. Im 1. Raum erfährt man einiges über die Dorfgeschichte (Trachten, Dorfentstehung, bayerische Zuwanderung im Mittelalter etc.), der 2. u. 3. Raum sind dem 1. Weltkrieg in der dortigen Region gewidmet, der 4. Raum hat die Archäologie zum Schwerpunkt. Die Gemeinde Lusern bemüht sich nach Kräften, das Werk Lusern und auch andere Kriegsreste zu erhalten. Für 2010 ist das Freilegen der Fundamente der ehemaligen Kasernen geplant sowie die Begehbarmachung des zerstörten Verbindungstunnels zum Hauptwerk. *** Der Verein „Bellumaquilarum“ in Sexten hat vor einiger Zeit ein Projekt mit dem Titel „Spuren unserer Geschichte“ ausgearbeitet, das die Überreste des Krieges in der Sextner Rotwand, dem Elfer-, Zwölfer- und Einserkofel bewahren und erhalten soll. Das erste dieser Projekte beinhaltet einen Rundweg, den sogenannten „Hunderterweg“ auf der Anderteralpe, der an alten Stellungen, Schützengräben, Kavernen etc. vorbeiführt. Im Ort wird eine Ausstellung über den 1. Weltkrieg gezeigt (Karl und Kaspar auf der Rotwand). DF II/2009 -30- ROMBON zur Küchenschlucht und zu den Totenkuppen Am 15. Juli 2009 planten mein Freund Johannes und ich im Rahmen einer Bergwoche in den Julischen Alpen wieder eine Tour auf den Rombon, einem schwer umkämpften Berg der ehemaligen Isonzofront. Bereits vor 2 Jahren sind wir auf dem Gipfel dieses Berges gestanden, damals querten wir vom Kanin-Massiv über die Prevala-Scharte und die Rupa in einem Tagesmarsch hinüber zum Rombon und biwakierten ein Stück unterhalb des Gipfels. Rombon Svinjak Diesmal wählen wir einen anderen Anstiegsweg. Zeitig in der Früh fahren wir von unserem Quartier in Trenta zur Flitscher Klause, einer gut erhaltenen Festung. Dort beginnt unser Weg zum Rombon, der uns zuerst durch einen langen Stollen (neuerdings elektrisch beleuchtet!) in ca. 20 Minuten zum oberhalb der Flitscher Klause gelegenen Fort Hermann führt. Dort machen wir eine kurze Pause, um das stark zerstörte Fort etwas näher zu erkunden. Die Umgebung des Forts ist seit unserem letzten Besuch vor 2 Jahren von Bewuchs gesäubert worden, im Inneren wurden Absicherungsgeländer montiert und Hinweistafeln aufgestellt. Weiter geht es durch schattigen Buchenwald und nach vielen Serpentinen erreichen wir nach ca. zwei Stunden die Kote 1313, einen hervorragenden Aussichtspunkt auf das Flitscher Becken. Bei der Kote sind noch viele Stellungsreste aus dem 1.Weltkrieg zu sehen, wir finden auch einige Teile von schweren Granaten im Kaliber 24 cm. Der Weg führt weiter bergauf, bald lassen wir die Baumgrenze hinter uns, das Gelände wird felsiger, wir durchqueren große Latschenfelder, der Weg wird zum steilen Pfad. Plötzlich stehen wir vor einer großen, mit hohen Steinmauern umgebenen Befestigung, eine gut erhaltene Steintreppe führt ins Innere. Hier sehen wir massiv betonierte Wände mit starken Stahltraversen. Zahlreiche dicke Metallhaken stecken in den umliegenden Felsen. -31- DF II/2009 Wir befinden uns in der 3. Station der ehemaligen österreichisch-ungarischen Rombon-Seilbahn. Diese begann in Pustina, 2 Kilometer nördlich der Flitscher Klause. Sie überwand in vier Abschnitten einen Höhenunterschied von 1625m und endete 70m unter dem Gipfel des Rombon. In jeder Station musste die Last für den nächsten Abschnitt umgeladen werden. Hier halten wir unsere Mittagsrast. Der Gipfel der Rombon hüllt sich in Wolken und wir beschließen, nicht dem Pfad zum Gipfel zu folgen, sondern weglos entlang der ehemaligen Stellungen hinüber zur Cukla zu queren. Durch enge Felsgassen, Schluchten und Latschen geht es weiter. Wir entdecken zahlreiche natürliche Schächte, viele mit Altschnee gefüllt, aus einigen weht ein eiskalter Luftzug. Höhlenforscher hätten hier ein reiches Betätigungsfeld. Bei einer größeren Schlucht machen wir wieder Halt, ich nehme die Kopien von Originalfotos aus dem 1.Weltkrieg zur Hand und erkenne, dass wir uns in der sogenannten Küchenschlucht befinden. Hier befinden sich zahlreiche Kavernen, manche sogar doppelstöckig. Nach der Küchenschlucht gelangen wir in einen großen Arena-artigen Felskessel. Auch hier sind einige Kavernen zu sehen. Auf einer Felswand ist in großen Lettern die Inschrift B H I R 4 1916-17 eingemeißelt. Hier hatte das bosnisch-herzegowinische Infanterieregiment Nr.4 seine Stellungen. Zur Erinnerung an 17 Monate Kampf am Rombon hatten die Soldaten diese Inschrift angebracht. Wir queren weiter hinüber Richtung Cukla. Eine Hornviper verkriecht sich bei unserer Annäherung beleidigt unter einem Felsen. Bald danach sind die Totenkuppen zu sehen. Hier scheiterte am 24. Oktober 1917 unter großen Verlusten der Angriff der K.u.k. Truppen auf die italienischen Stellungen der Cukla an schlechten Wetterbedingungen und dem zähen Widerstand der vorwiegend aus Alpini bestehenden italienischen Verteidiger. Wir finden eine blindgegangene italienische Luftmine. Inzwischen ist es später Nachmittag geworden und obwohl wir Biwakausrüstung mittragen, entschließen wir uns zum Abstieg nach Bovec. Wir steigen von den Totenkuppen Richtung Cukla, bald erreichen wir den markierten Weg und kommen am Abend in Bovec an. Hier gönnen wir uns ein kühles Bier und danach marschieren wir noch die 4 Kilometer entlang der Straße zur Flitscher Klause, wo das Auto auf uns wartet. In unserem Quartier in Trenta lassen wir die Tour, die uns landschaftlich schöne, aber auch zeitgeschichtlich ernste Eindrücke hinterlassen hat, bei einem Glas Rotwein ausklingen. Andreas Ostadal DF II/2009 -32- Die Bücherecke Lovro Kuhar - Prežihov Voranc Doberdo Slowenischer Antikriegsroman Verlag Hermagoras, Klagenfurt; 368 Seiten, 16,5 x 22 cm, broschiert ISBN: 978-3-7086-0357-5 € 31,-Dieses Buch ist auch über unseren Verein beziehbar. Der Roman Doberdo entstand in einer langen Schaffensperiode, die ein ganzes Jahrzehnt dauerte. Prežih musste den Roman dreimal schreiben, denn zwei Handschriften gingen wegen seiner ständigen Ortswechsel und wegen der polizeilichen Verfolgungen verloren. Der Roman hat einen hohen zeitgeschichtlichen Wert, in erster Linie ist er aber eine Botschaft gegen jeglichen Krieg: Der Krieg ist ein System des Absurden, in dessen Rahmen es keinen Platz für den Einzelnen, für seine Individualität und seine moralische Integrität gibt. Der Krieg trifft vor allem den elementaren, ursprünglichen Menschen, der in seiner Erde verwurzelt und mit seiner Heimat verbunden ist. Als Audiodidakt wurde Lovro Kuhar (1893 – 1950, bekannt als P. Voranc) zu einem der besten Prosaschriftsteller der Literatur des sozialen Realismus. Fast sein gesamtes Werk ist an heimatliche Region gebunden; für die meisten seiner Helden hatte er lebende Prototypen. Noch sehr jung ging er als Wanderarbeiter von zu Hause fort, um sich sein Brot zu verdienen. Zu Beginn des I. Weltkrieges wurde er zur Armee einberufen und war unter anderem auch Soldat in den Schlachten an der Isonzofront. Ein Teil dieser Erfahrungen floss in den nun erstmals in deutscher Übersetzung vorliegenden Antkriegsroman »Doberdo« ein. Nach dem I. Weltkrieg war er politisch sehr aktiv und musste 1930 als illegaler Kommunist aus dem Königreich Jugoslawien fliehen; er reiste von da an kreuz und quer durch Europa und kam in Wien dreimal ins Gefängnis. 1939 kehrte er illegal nach Jugoslawien zurück und schloss sich der Widerstandsbewegung an. 1943 wurde er von der Gestapo verhaftet und ins KZ Mauthausen gebracht. Die Nachkriegszeit verbrachte Prežih trotz höherer Funktionen in seinem Heimatort Kotlje. Er schrieb drei große Romane, zahlreiche Novellen, Reiseerzählungen und Kinderbücher. Die Karstfront 1915-1916 Vasja Klavora Verlag Hermagoras, Klagenfurt; 298 Seiten, 17 x 24,5 cm, gebunden, zahlr. Fotos u. Kartenreproduktionen ISBN: 978-3-7086-0396-4 € 34,50 Dieses Buch ist auch über unseren Verein beziehbar. In seinem vierten Buch über die Isonzofront zeichnet Primarius Dr. Vasja Klavora tatsachengetreu und detailliert die brutalen Kämpfe am Karst, insbesondere auf dem Doberdo-Plateau, während der ersten sechs Isonzoschlachten nach. Seit dem Kriegseintritt Italiens auf Seiten der Entente im Mai 1915 versuchte die italienische Armee mit heftigen Offensiven die österreichischungarische Monarchie gerade in diesem Frontabschnitt militärisch niederzuringen. Die Folge war ein brutal geführter Stellungskrieg, dem abertausende Soldaten, die um einige Meter felsigen Bodens ohne "zählbaren Erfolg" ringen mussten, zum Opfer fielen. Zahlreiche Kavernen, Reste von Schützengräben, Denkmäler und Militärfriedhöfe erinnern noch heute an den schrecklichen Krieg unserer Urgroßväter vor mehr als 90 Jahren. -33- DF II/2009 Gabriella Hauch Frauen bewegen Politik Österreich 1848-1938 Studienverlag; 312 Seiten; zahlreiche s/w-Abbildungen; ISBN: 978-3-7065-4767-3 EUR 29.90 CHF 49.50 „Frauenemanzipation“ wurde in Österreich erstmals in der Revolution von 1848 zum öffentlich verhandelten Thema. In vielfältigen Organisationsformen, entlang verschiedener Themen und ideologischer Orientierungen, formierten sich während der Habsburgermonarchie die Frauenbewegungen. Damals schien Frauen, neben der untergeordneten Position in Ehe und Familie, eine Klammer zu einen: Das Wahlrecht und die Mitgliedschaft in politischen Parteien sowie verschiedene höhere Ausbildungen und Berufe waren ausschließlich Männern vorbehalten. Trotz dieser gemeinsamen Behandlung als „Menschen zweiter Klasse“ und dem in verschiedensten Kontexten verwendeten Slogan „Wir Frauen“ trennten Sozialdemokratinnen, bürgerlich-liberale Feministinnen, katholisch-christlichsoziale sowie deutschnational-großdeutsche Frauen oft Welten. Gabriella Hauch thematisiert die Geschichte der Frauenbewegungen in der Habsburgermonarchie und die Veränderungen sowie die Kontinuitäten, mit denen sie sich in der Ersten Republik als Parteipolitikerinnen oder Parlamentarierinnen konfrontiert sahen. Die Angst gewisser Männer vor „feministischen Gesetzen“ in den 1920er Jahren kommt darin ebenso zur Sprache wie die Behandlung der ersten weiblichen Abgeordneten im sozialen Raum des Parlaments. Die Biographien von drei engagierten Akteurinnen – Adelheid Popp, Käthe Leichter und Therese Schlesinger – runden das Buch ab. Die Autorin: Gabriella Hauch, geb. 1959 in Salzburg, studierte Deutsche Philologie und Geschichte und ist seit 1996 habilitiert für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte, seit 2000 Universitätsprofessorin und Leiterin des Instituts für Frauen- und Geschlechterforschung an der Johannes Kepler Universität Linz; Mitherausgeberin der Österreichischen Zeitschrift für Geschichtswissenschaften (ÖZG). Neue DVD über die „Friedenswege“ Vor längerer Zeit haben wir die Herstellung einer DVD mit einer ausführlichen Videodokumentation über uns und unsere Tätigkeiten in Auftrag gegeben. Nun ist diese in unserem Museum eingetroffen. Die Fa. Wolfgang Bachschwell/Wien (www.wbsfilm.at) hat eine ausgezeichnete Präsentation gestaltet, die sich zur besseren Übersicht in fünf Kategorien aufteilt. Am Anfang wird der Ort Kötschach-Mauthen sowie die umliegende Bergwelt vorgestellt. Im zweiten Teil folgt ein Bericht über die Arbeiten der "Dolomitenfreunde" von den Anfängen unseres Vereines bis in die Gegenwart. Hervorragende Eindrücke von den einzelnen Sektoren des Freilichtmuseums am Plöckenpass runden den dritten Teil ab. Danach wird das Museum im Rathaus präsentiert. Die abschließenden Impressionen zeigen beeindruckende Stimmungsbilder von der Hochgebirgslandschaft am Kleinen Pal, die jeden Bergwanderer und Naturfreund sofort in ihren Bann ziehen. Dauer ca. 40 min. Preis (exkl. Versand) Euro 14,90. DF II/2009 -34- Aus dem Kriegstagebuch des Josef Mörwald K.u.k. 47 mm Marinebatterie Oblt Schmid 8. Fortsetzung 24.6. Schon am frühen Morgen wieder sehr starkes Artilleriegefecht. 9 Uhr vormittag: ein fdl. Aeroplan durchkreuzt die Luft, die Abwehrkanonen eröffneten sofort ein heftiges Abwehrfeuer auf ihn, worauf das Flugzeug seinen Kurs wieder südwärts wendet. Nachmittags in Kötschach. Spät am Abend noch meldet mir der diensthabende Telephonist, die Verbindung sei unterbrochen. Da diese Linie eine sehr wichtige ist, mußte die Verbindung so schnell als möglich wieder hergestellt werden. Nach längerem Suchen fand ich das eine abgerissene Ende, bald auch das zweite, schaltete sie wieder zusammen und die Verbindung ist wieder hergestellt. 25.6. Sonntag. Um 7 Uhr früh durchkreuzten 3 fdl. Flieger in der Richtung nach Villach die Luft. Unsere Abwehrkanonen beschossen sie mit rasendem Schnellfeuer, bald war der blaue Himmel ganz vollgesprenkelt mit kleinen Schrapnellwölkchen, leider aber kein Treffer. Nach 20 Minuten kehrten die fdl. Flieger wieder unversehrt nach Süden zurück. Eine halbe Stunde später zeigte sich ein eigener Flieger, dem bald ein zweiter folgte, dieser nahm seinen Kurs südlich dem Feinde zu. Unsere Batterie wird dem Kmd. des schw. Feldhaubitz-Rgmt. Nr. 94 unterstellt. 26.6. Oblt. Schmid vom Urlaub zurück. Mittags starkes Gewitter, das bis gegen Abend anhält, sehr schwerer Regen mit Hagel vermischt. Auf Befehl von Hr.Oblt. mußte ich den Dienst beim Stat.Kmd. Telephon aufgeben und die Stat. in der Kanzlei wieder belegen. Ich bat heute nachm. Hrn.Oblt. wieder in die Stellung gehen zu dürfen, da ich das ewige Sitzen beim Telephon schon vollständig satt habe. Erhielt auch sogleich die Erlaubnis und so werde ich morgen hinaufgehen. 27.6. Oblt. Schmid geht in die Stellung. Um 8 Uhr früh ging ich von Würmlach ab und kam um ½ 11 Uhr in der Mörserstellung an, von da aber gleich wieder weiter, um 12 Uhr kam ich in der Stellung an. Erst aber mußte man über eine mehrere hundert Stufen hohe Leiter hinaufklettern. Oben angekommen, stand ich dicht vor ein paar Baracken, hinter denen sich, keine 10 Schritte entfernt, die Schützengräben und unsere Geschütze befinden. Das erste war nun, daß ich mir in einer der Baracken eine Lagerstätte suchte, brachte meine sieben Sachen unter. Dann zeigten mir die Kameraden die Stellungen, die Verteidigungsanlagen und sonstigen Einrichtungen sowie ihren Zweck bei einem eventuellen Angriff. Mir ist alles ganz neu, denn es ist das erste Mal, daß ich mich in einer Infanteriestellung befinde. Die Stellung wird von Ldst.Inft.Baon 43 gehalten. Diese Stellungen, es sind ihrer vier, drei darunter unsere auf Cellon, eine gerade gegenüber auf kl. Pal, sind so ziemlich die Schlechtesten in einem breiten Frontteil. Im Winter von Lawinen stark mitgenommen, von denen eine über 50 Mann das Leben kostete. Sonst aber, besonders die beiden Höhenstellungen, oft von fdl. Artillerie auf’s stärkste unter Feuer genommen. Heute heftiges Artilleriefeuer. Unsere Artillerie auf Mauthneralpe unterhielt bis zu Mittag ein starkes Feuer, stellte aber dasselbe dann ein, während das feindliche bis am späten Abend anhielt. Duscher und Materna kamen abends von den Mörsern herauf. Da unten hatte ihnen das fdl. Feuer hübsch arg zugesetzt; Baracken waren zerschossen, ein Vormeister tot, von einem Sprengstück den Schädel zertrümmert. Fdl. Infanterie stürmt unsere Stellungen auf Freikofel und Pal Grande, es kam zum erbitterten Handgemenge. Dann gelang es Unseren wieder, die verlorenen Stellungen wurden zurückgewonnen, aber der Feind stürmte wieder an und nahm den Freikofel zum zweitenmal, während sich Unsere am Großen Pal halten konnten. Unsere Infanterie stürmt wieder vor, jagt den Feind aus unseren Gräben und der Freikofel ist wieder Unser. Viel Blut ist geflossen und hunderte von Toten und Verwundeten liegen am Kampfplatz. Furchtbar sind die Verluste des Gegners, auch Gefangene hatte er verloren. Aber auch von den Unsrigen hat so mancher sein Herzblut dabei vergossen. -35- DF II/2009 In der Nacht gingen drei Kompagnien zur Verstärkung an die gefährdeten Punkte. Polinik 1 Toter, 8 Verwundete. Von 12 bis 2 Uhr Nachts hatte ich Inspektion im Schützengraben. Ganz wenig geschlafen. 28.6. Jahrestag der Ermordung des Thronfolgerpaares. Sehr schlechtes Wetter. Keine Kampftätigkeit. 29.6. Gegner eröffnet schon am frühen Morgen ein sehr heftiges Artilleriefeuer. Auch Infanterie-Tätigkeit. Der Donner der Geschütze währt ununterbrochen, erweckt in den Bergen und Felsschluchten ein tausendfaches, schauerlich klingendes Echo. Wir haben 2 Verwundete. Nachmittags heftige Infanterieangriffe im ganzen Abschnitt, wurden jedoch überall abgewiesen und erlitten furchtbare Verluste. Anders ging es auf Zelonspitze, hier überraschte nach kräftiger Artillerievorbereitung der Feind die geringe Besatzung und gegen 12 Uhr nachts war diese für uns so wichtige Stellung im Besitz des Feindes. Vom Rgmt.Kmd.94 kam abends der Befehl, bei unseren Geschützen strenge Bereitschaft zu halten. Die Stimmung in unserer Stellung ist sehr gedrückt. Die Besatzung ist kaum 35 Mann stark. Wir verbrachten die ganze Nacht im Schützengraben und besprachen untereinander den Verlust des Berges, es ist für uns ein sehr schwerer Schlag, es droht nun unmittelbar Tod oder Gefangennahme. Schöne Aussichten! 30.6. Wenn es Gottes Wille ist, daß ich diese schweren Tage überlebe, die heutige Nacht werde ich nie vergessen können. Bis 2 Uhr blieb ich noch, da wir jede Minute einen Angriff erwarteten, dieser blieb jedoch aus. Mich übermannte der Schlaf und auf einem zur Hälfte leeren Kohlensack als Kissen schlief ich bis 5 Uhr früh. Trank dann meinen Kaffee und schlief wieder bis 8 Uhr, immer von wilden Träumen gequält. Heute ist’s ziemlich ruhig, nur einzelne Art. und Inft. Schüsse unterbrechen die Angstvolle Stille. Die Spitze des gestern verlorenen Zelon ist in dichtem Nebel gehüllt. Gegen 10 Uhr vorm. kam ein Infanterist zu uns, er war bei Nacht über die fast senkrechte Zelonwand heruntergeklettert. Der einzige Mann von der 150 Mann starken Zelonbesatzung, den wir bis jetzt erblickten. Die Übrigen sind wohl alle tot oder gefangen. Der Mann erzählt schauderliche Vorgänge von da oben. Um ½ 11 Uhr warf der Feind die erste Mine herunter, jedoch zu kurz. Wir können, ohne uns der größten Gefahr auszusetzen, die Baracken nicht verlassen. Gegen Infanteriefeuer und Minenwerfer sind wir in den Baracken geschützt, sobald aber fdl. Artillerie auf uns feuert, sind wir der Vernichtung preisgegeben. Das sind schwere Stunden! Unmittelbar das Verderben vor Augen. O teure Heimat! Ihr alle meine Lieben! Werd ich Euch wiederseh’n? Doch ich verzage nicht, vertrau auf Gott, er hilft in Not. Nachmittag begannen wir mit dem Bau einer kleinen Deckung für das zweite Geschütz. Infanteristen verstärken die Dächer der Baracken, maskieren die Außenwände derselben. Kurzes, aber kräftiges Artilleriefeuer unserer Batterie auf Mauthneralpe. Am Abend fdl. Artilleriefeuer. Gegner sperrte die Straße, den einzigen Zugang in unsere Stellungen auf kl. Pal und Freikofel, durch Schrapnell. Nach ½ Stunde stellt Gegner das Feuer wieder ein. (Fortsetzung folgt) ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ Die Vereinsleitung wünscht allen unseren Mitarbeitern, Freunden und Förderern ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr ! La Redazione augura a tutti i nostri soci, simpatizzanti e sostenitori unitamente alle loro famiglie un buon Natale ed un felice Anno nuovo! ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ DF II/2009 -36- IMPRESSUM Offenlegung gemäß Paragraph 25 Abs. 1 Mediengesetz Medieninhaber u. Hersteller: Dolomitenfreunde, 1030 Wien, Ungargasse 71/5/7; DVR 0581747 Vorstand: Präs.: Bgdr Mag. G. Spath; Gf. VzPräs.: G. Schaumann Dr. E. Eybl, B. Gasperlin, Ing. C. Gressel-Plöckner, Bgm. W. Hartlieb, Vzlt F. Kalser, R. Lenardon, K. Schmid, Obst M. Schullern, Ch. Tietze, Mag. W. Tietze, St. Walder, K. Wiedemann. Grundlegende Richtung: Vereinsmitteilungen mit der Zielsetzung, durch Befassung mit dem Raum und den Geschehnissen des Ersten Weltkrieges zwischen Italien und Österreich-Ungarn zur Erhaltung des Friedens, Verbesserung der Völkerverständigung sowie zum Abbau überkommener Ressentiments ehemaliger Gegner und einer möglichst objektiven historischen Dokumentation beizutragen. Redaktion: Gabriele Schaumann, Karin Schmid 1030 Wien, Ungargasse 71/5/7; Telefon 0664/3045689 Erscheinungsort: Wien Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: G. Schaumann, 1030 Ungargasse 71/5/7 ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben ausschließlich die Meinung des Autors wieder. 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