Schulterschmerzen - Lubinus Clinicum

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Schulterschmerzen - Lubinus Clinicum
Kieler Nachrichten
Gesundheitswesen | Januar 2013
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LUBINUS CLINICUM
Schulterschmerzen
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
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Impingement- Syndrom durch Kalkschulter
Das Schultergelenk ist das beweglichste Gelenk des menschlichen
Körpers. Es steht eng im Zusammenhang mit drei anderen Gelenken und mit der Verbindung zwischen Schulterblatt und Brustkorb.
Das Schulter(haupt)gelenk selbst
hat einen relativ großen Kopf verglichen mit der Pfanne. Deshalb müssen Muskeln, Sehnen und Bänder
helfen, das Gelenk zu stabilisieren.
Die Muskulatur steuert die Bewegung des Schultergelenkes und stabilisiert den Kopf in der Pfanne.
Die zu diesen Muskeln gehörigen
Sehnen
(RotatorenmanschettenSehnen) sind anfällig für Entzündungen und für degenerative (verschleißbedingte)
Veränderungen,
die durch unangemessene Bewegung und schlechte Durchblutung
entstehen.
Bei längerer Fehlbelastung der
Schulter kann es zu einer chronischen Sehnenentzündung bis hin
zur Kalkablagerung in den weichen
Geweben der Schulter resultieren.
So führen beim jüngeren Patienten
Verletzungen beim Sport wie z.B
eine Luxation des Gelenkes oder
eine Verletzung der langen Bicepssehne am häufigsten zu erheblichen Beschwerden.
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Im weiter fortgeschrittenen Lebensalter führen am häufigsten Verschleißzustände an der Rotatorenemanschette zu erheblichen Schmerzen und in manchen Fällen zu einem
massiven Funktionsverlust des betreffenden Armes.
Im Folgenden werden die Krankheitsbilder und die möglichen Behandlungsmaßnahmen kurz erläutert:
Kalk-Schulter (Abb. 1 und 2)
Durch eine andauernde Reizung
oder Überbeanspruchung der Schulter kann es bei der Bewegung zur
einer erhöhten Muslekspannung und
möglicherweise auch zu Muskelkontrakturen (Muskelverkürzung) kommen. Halten derartige Bedingungen
länger an, kann daraus eine chronische Sehnenentzündung bis hin
zur Kalkablagerung in den weichen
Geweben der Schulter resultieren.
Erkrankungen der Schulter
bei Verschleiß:
eine anlagebedingte knöcherne
Ausziehung an der Unterseite der
Schulterhöhe (Acromion), anderseits
infolge des Höhertretens des Oberarmkopfes oder des -Höckers (als
Verletzungsfolge) bedingt sein.
Ferner kann der Gleitraum für den
Schleimbeutel auch durch eine Auftreibung des Schultereckgelenkes
nach unten bei Gelenkverschleiß
oder Vorliegen einer knöchernen
Randzacke (Osteophyt) am körperfernen Schlüsselbeinende eingeengt
sein.
Schleimbeutelentzündung
Engpass-Syndrom /
Impingement-Syndrom
Mögliche Ursachen:
Direkter Engpass:
anlagebedingte knöchernen Enge
(flach abfallendes Schulterdach oder
knöcherne Ausziehungen).
Indirekter Engpass (Abb 1.):
Schwellungen der unter dem Schulterdach laufenden Strukturen wie
Schleimbeutel oder Rotatorensehnen. Darüber hinaus können auch
fehlverheilte Folgezustände nach
Verletzungen oder Brüchen den
Gleitraum der vorgenannten Strukturen einengen.
Eine Schleimbeutelentzündung kann
auftreten durch Überbeanspruchung
bei Tätigkeiten über Schulter-Kopfhöhe z.B. Deckestreichen, Fensterputzen, Gardinen aufhängen etc..
Eine solche Entzündung kann auch
beim Sport auftreten, z.B. bei
Schlag- oder Wurfsportarten: Tennis
(Aufschlagtraining), Handball oder
Speerwerfen sowie Tätigkeiten in
Zwangs- oder Fehlhaltung mit monotonen Bewegungsabläufen wie
z.B. Arbeiten am PC mit der Maus
oder im Betrieb am Fertigungsband.
Die Entstehung einer Schleimbeutelentzündung wird bei Vorliegen einer
räumlichen Enge unter dem knöchernen Schulterdach begünstigt.
Diese Enge kann einerseits durch
Rotatorenmanschetten-Läsion
Die Rotatorenmanschette stellt eine
Art Sehnenplatte dar, die sich aus
vier Sehnen zusammen setzt. Die
Muskeln dieser Sehnenplatte sorgen
für eine aktive Stabilisierung und
Zentrierung der Schulter. Durch Anspannung der am Schulterblatt entspringenden Muskeln und Zug der
jeweiligen Sehnen kann die Schulter
aufwärts, einwärts oder auswärts
rotieren, daher der Name „Rotatorenmanschette“. Die Rotatorenmanschetten-Sehnen sind anfällig
für Entzündungen und für degenerative (verschleißbedingte) Veränderungen, die durch unangemessene
Bewegung und schlechte Durchblu-
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Röntgenbild einer Kalkschulter
tung entstehen. Bei Fortschreiten
vorgenannter Merkmale kommt
es zur Sehnenschädigung mit teilweisem (Abrieb, Auffaserung) oder
komplettem Schwund (Aufbrauch,
Defekt) des Sehnengewebes. Zum
Beispiel kann es bei Vorliegen eines
Engpasses unter dem knöchernen
Schulterdach (Subacromiales, knöchernes Impingement) zum „Aufscheuern“ der Sehnenplatte in Sinne
eines RM-Teildefektes kommen.
Auch eine starke Gewalteinwirkung
von außen auf die Schulter kann
zum Sehnenabriss führen.
Fehlt die Deckung des Oberarmkopfes durch die Rotatorenmanschette, kann es zu schweren
entzündlichen
Reizzuständen
kommen. Bei schweren Schäden
(„Massendefekt/-ruptur“) kommt
Kraftlosigkeit
(„Pseudoparalyse“)
hinzu sowie eine durch den freien
Kontakt zwischen Oberarmkopf und
Schulterdach entstehende Arthrose
(Defektarthropathie) des Schultergelenkes. (Abb.3)
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Loch in der Rotatorenmanschette
einen Sturz auf den Arm oder direkt
auf die Schulter oder durch heftigern
Zug am Arm. Selten kann eine Auskugelung auch im Rahmen eines
Krampfanfalles auftreten.
Das Schultergelenk hat einen relativ großen Kopf verglichen mit der
Pfanne. Deshalb müssen Muskeln,
Sehnen und Bänder helfen, das Gelenk zu stabilisieren.
Durch eine Gewalteinwirkung, wie
zuvor angeführt, kann der Oberarmkopf aus dem Gelenk bzw. aus der
Gelenkführung auskugeln (ausrenken).
Hierbei können wichtige Weichteilauch Knochenstrukturen verletzt
werden, die nachhaltig – auch nach
regelhaftem Einrenken des Gelenkes
– verbleibende Beschwerden verursachen.
Dazu gehört häufig eine immer wiederkehrende Instabilitätsproblematik bis hin zu erneuter Auskugelung
des Gelenkes schon bei Alltagsaktivitäten.
Im Rahmen einer Rotatorenmanschetten-Läsion oder durch Verletzung weiterer Bandstrukturen kann
es dazu kommen, dass die Führung
der langen Bizepssehne im Rotatorenmanschettenintervall gelockert
wird. Hierdurch erhält die Bizepssehne mehr Spiel, wodurch es zum Aufscheuern kommen kann.
(Siehe Abb. Speerwerfer)
Knochenbrüche am Oberarm und
dem Schlüsselbein, Schultereckgelenksprengung
Sport- oder Unfallverletzungen
an der Schulter
Werfer-Schulter, BicepssehnenReizung
Schulterluxation
Durch eine Lücke im seitlichen vorderen Anteil der Rotatorenmanschette
(Rotatorenmanschetten-Intervall)
Eine Schulterluxation entsteht durch
zieht die lange Sehne des Bizepsmuskels über eine Rinne im Oberarmkopf (Sulcus bicipitalis) in das
Schultergelenk hinein und setzt am
Oberrand der Schultergelenkspfanne
an. Dieser Befestigungspunkt wird
als „Bizepssehnen-Anker“ bezeichnet. Bei Wurfsportarten (Speerwurf,
Baseball, Handball etc.) kann es zu
Verletzungen dieses BizepssehnenAnkers kommen, wodurch es zu
Schmerzen beim Werfen kommen
kann.
➜ Bruch des körperfernen
Schlüsselbeinendes
➜ Sprengung des Schultereckgelenks
➜ Bruch des Oberarmkopfes oder
isoliert der OA-Kopf-Höcker, an
denen die Rotatoren-Sehnen
ansetzen
Operative Behandlungsmöglichkeiten
Arthroskopie (Gelenkspiegelung)
Die Arthroskopie (Gelenkspiegelung) wird sowohl zur Behandlung
als auch zur Untersuchung verletzter
oder verschlissener Gelenke angewendet.
Sie bietet eine Operationsmethode
mit relative kleiner Schnittführung
und der geringst möglichen Schädigung von Gewebe um das betroffene Gelenk. Dieser sog. "minimal
invasive" Eingriff verkürzt die Heilung im Vergleich zur offenen Operation.
Vorteil: Kleine Schnitte, kleine Narben, rasche Heilung und Schonung
umliegender Strukturen
Operationen am „offenen Gelenk“
Diese Methode ist zunehmend selten aber vor allem dann angezeigt,
wenn die Erkrankung oder Verlet-
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zung nicht durch eine Gelenkspiegelung behandelt werden kann, weil
entweder Muskeln, Bänder und Sehnen um das Gelenk herum operiert
werden müssen, oder weil der Defekt für ein Arthroskop (Gelenkspiegel) nicht zugänglich istwie z.B bei
Knochenbrüchen.
Bankart-Repair
Stabilisierungsoperation nach Schulterauskugelung, kann arthroskopisch
(häufig) oder offen (heute selten)
erfolgen. Mittels spezieller Fadenanker wird der Knorpellippe samt
Kapsel
(Labrum-Kapsel-Komplex)
am abgelösten Pfannenrand wieder
angeheftet (refixiert).
Spezielle operative Methoden:
RM-Naht
Verschluss der Rotatorendefektes
oder -Risses mit einer arthroskopischen Nahttechnik (Fadenanker).
AS
Gelenkspiegelung (insb. geeignet
für Schulter-, Ellenbogen-, Knie-,
Sprunggelenk)
Synovektomie
Arthroskopische Entfernung der erkrankten, verdickten oder entzündeten Gelenkinnenhaut
ASD
Arthroskopische subacromiale Dekompression = Erweiterung des
„Schulterdaches“ mit Abtragung
(Fräsung/Shaving) z.B. des knöchernen Sporns am Acromion (Schulterhöhe). Hierdurch entsteht mehr
Platz / Gleitraum für die Rotatorensehnen.
ARAC
Arthroskopische Resektion AcromioClaviculagelenk = mittels Gelenkspiegelung kontrollierte Teilentfernung des Schultereckgelenkes (bei
Verschleiß oder knöchernen Ausziehungen mit Einengung des Gleitraumes für die RM-Sehnen.
sonstige arthroskopische Eingriffe:
Prothetik (Abb. 4)
Bei fortgeschrittenem Verschleiß
oder schwerer Verletzung wird u.U.
das ganze Gelenk durch eine Prothese ersetzt. Es gibt Prothesen für die
meisten Gelenke im Körper, häufig
sind der Ersatz der Hüft- und Kniegelenke. Deutlich zunehmend ist
aufgrund guter Verlaufsergebnisse
und Standzeiten auch der Ersatz des
Schultergelenkes.
Durch eine ausgefeilte OP-Technik
und ausgereifte Entwicklung der
Prothesensysteme ist es möglich,
situationsangepasste Prothesen mit
großem Gewinn für unsere Patienten einzubauen.
Bei sorgfältiger Indikationsstellung
abhängig vom Patientenalter, Beschwerden, Einschränkungen und
klinischen sowie bildgebenden Befunden kommt bei uns ein Oberflächenersatz oder Kalottenersatz, eine
Oberarmkopfprothese oder Totalendoprothese (Kopf und Pfannenersatz) bzw. eine inverse Schulterprothese zum Einsatz.
welchen Schritten wir Ihr Gelenkproblem behandeln können, um rasch
wieder die Beschwerdefreiheit, Arbeits- und Sportfähigkeit zu erzielen
und Ihr Gelenk vor Spätfolgen wie
der Arthrosebildung zu schützen.
Uns liegt sehr am Herzen, dass Sie
neben einer optimalen medizinischen Behandlung eine umfassende Beratung von kompetenten
Ärzten erhalten und sich bei uns gut
aufgehoben fühlen. Wir arbeiten
täglich daran, unsere Behandlungsmethoden und unseren Service zu
optimieren.
Wir bieten Ihnen neben medizinischer Kompetenz ein komfortables
und angenehmes Umfeld und eine
kontrollierte Nachbehandlung in Zusammenarbeit mit Ihrem Hausarzt
oder Orthopäden.
➜ Glättung des geschädigten
teilweise losen Knorpels
➜ Entfernung von Kalkablagerungen in den Sehnen
oder Schleimbeutel
➜ Durchtrennung (Tenotomie)
oder Anheftung (Tenodese)
der geschädigten langen
Bicepssehne
➜ Wiederanheftung oder wenn
nötig Entfernung des verletzten/
geschädigten Bicepsankers
(SLAP-Repair)
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Wir setzen alles daran, Ihre Gelenkverletzung bestmöglich zu behandeln und Sie schnell wieder fit zu
bekommen. Ob Profisportler, ambitionierter, Freizeit- oder Nicht-Sportler:
Bei uns erhalten Sie nach fundierter
Untersuchung und Diagnostik eine
ausführliche Beratung und einen Behandlungsplan. Gemeinsam mit Ihnen legen wir fest, wie, wann und in
Moderne Oberflächenprothese an der Schulter
Kompetenz und Fortschritt
durch Spezialisierung
Operation - ja oder nein?
➜ Ist eine Operation unbedingt
erforderlich?
➜ Wenn ja, welche Methode ist
die beste für mich?
➜ Wann ist der beste
Operationszeitpunkt?
die Spezialisierung können wir eine
hohe Fachkompetenz bieten.
Nach einer sorgfältigen Untersuchung beraten wir Sie ausführlich
unter Berücksichtigung Ihrer persönlichen Patientengeschichte und
Ihrer mitgebrachten oder von uns
angefertigten Untersuchungsergebnissen (Berichte, Röntgenbilder,
MRT-Bilder usw.).
➜ Gibt es auch eine konservative
Therapieoption?
➜ Welche Nachteile habe ich,
wenn ich keine Operation
durchführen lasse?
➜ Entfernung freier Gelenkkörper
Die Abteilung für Unfall- und
arthroskopische Chirurgie und
Sporttraumatologie ist eine für
Schulteroperationen hochspezialisierte Abteilung am orthopädischen Lubinus Clinicum
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Bestehen Beschwerden schon über
einen längeren Zeitraum, wird die
Operation häufig als „letzte Option”
vorgeschlagen. In vielen Fällen kann
aber eine Operation vermieden werden, wenn die tatsächliche Ursache
der Beschwerden gefunden wird.
Aus diesem Grund ist es wichtig, sich
vorher gut zu informieren.
„Spezialisierung“ stellt einen wesentlichen Teil unserer Behandlungsphilosophie dar. Wir haben uns
deshalb schwerpunktmäßig mit Gelenkchirurgie sowie der Behandlung
von Sportverletzungen und Überlastungssyndromen beschäftigt. Durch
Abteilung für Unfall- und
arthroskop. Chirurgie, Sporttraumatologie
Leitender Arzt:
Dr. Tilmann Krackhardt
Informationen:
Sekretariat
der Abteilung Unfall- und
arthroskopische Chirurgie,
Sporttraumatologie
Tel. 0431 / 388 - 203
i.kummerfeldt@lubinus-stiftung.de