Zukunft ernten.

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Zukunft ernten.
Zukunft ernten.
Personalbericht 2013/2014
Meilensteine
Die Menschen sind seit mehr als 100 Jahren das wichtigste Kapital von CLAAS.
1915
Hubert Nadolle aus Münster ist der erste Lehrling
im 1913 gegründeten Unternehmen Gebr. Claas.
Während August, Bernhard und Franz Kriegsdienst
leisten müssen, übernimmt Franz Claas senior die
Ausbildung des 15-jährigen Nadolle auf dem
Familienhof in Clarholz-Heerde.
1920
Nach der Rückkehr der Brüder aus dem Krieg
zieht das Unternehmen nach Harsewinkel um.
Die Zahl der Mitarbeiter steigt von vier auf
zehn – das größte relative Wachstum (150 %)
in der Geschichte des Unternehmens.
1924
1934
1970
Das erste Personalhandbuch für
Führungskräfte enthält Grundsätze
der Zusammenarbeit, Angaben zum
Arbeitsverhältnis, Arbeitsentgelt, zur
Arbeitszeit und zur Mitarbeiterförderung sowie allgemeine Richtlinien.
Wilhelm Tophinke wird als
erster Werksmitarbeiter ins
Ausland entsandt. Er geht für
CLAAS in die Niederlande.
Erste Erwähnung der
Durchführung eines
REFA-Lehrgangs für
Mitarbeiter. Es geht um
Arbeitsgestaltung und
Betriebsorganisation.
1981–1987
Die ersten fünf Meister nehmen am
Meister-Traineeprogramm teil.
1999
Erster Auftritt auf dem Deutschen Absolventenkongress,
einer der größten Karrieremessen Deutschlands.
2000 –2003
Launch der ersten CLAAS Karriereseite.
Übernahme der Traktorensparte von Renault.
Die Zahl der Mitarbeiter steigt von 6.144 auf 8.391 – das größte absolute Wachstum in der
Geschichte des Unternehmens.
CLAAS leistet Pionierarbeit beim dualen Studium
und ist neben Nixdorf in Paderborn das
einzige Unternehmen in Nordrhein-Westfalen,
das ein entsprechendes Angebot der
Berufsakademie Stuttgart nutzt.
2005
2012
Vergabe der ersten Stipendien durch
die CLAAS Stiftung, die Studierende
im Bereich der Landtechnik und der
angrenzenden Disziplinen fördert.
CLAAS ist auf der Deutsch-Russischen
Karrierebörse vertreten, der ersten
landesübergreifenden Karrieremesse.
Personalkennzahlen
Stichtag 30.09.2013
Konzern-Kennzahlen nach IFRS
in Mio. €
2013
2012
Veränderung in %
3.824,6
3.435,6
11,3
412,8
426,1
- 3,1
- 5,9
Gewinn- und Verlustrechnung/Ergebnis
Umsatzerlöse
EBITDA
EBIT
327,0
347,6
Ergebnis vor Ertragsteuern
295,3
315,6
- 6,4
Konzern-Jahresüberschuss
212,3
232,7
- 8,8
Forschungs- und Entwicklungskosten*
198,0
181,2
9,2
82,1
- 84,2
–
1.251,1
1.094,8
14,3
172,4
163,1
5,7
2.904,2
2.620,4
10,8
Mitarbeiter am Bilanzstichtag
9.697
9.077
6,8
Personalaufwand
594,0
548,1
8,4
Free Cashflow
Bilanz
Eigenkapital
Sachinvestitionen
Bilanzsumme
Mitarbeiter
* Vor Aktivierung von Entwicklungskosten und Abschreibungen hierauf.
Altersstruktur CLAAS Gruppe
Anzahl der Mitarbeiter absolut
1.500
11,6 %
12,6 %
13,8 %
13,2 %
13,7 %
12,2 %
11,3 %
8,6 %
3,0 %
≤ 24
25–29
30–34
35–39
40–44
44–49
50–54
55–59
≥ 60
1.200
900
600
300
0
Alter der Mitarbeiter
Häufigste Ausbildungsberufe
CLAAS Deutschland
Mitarbeiterzahlen
geografisch
14
14
30
119
Harsewinkel
3.225
NRW
4.031
Deutschland
4.971
Westeuropa
ohne Deutschland
3.089
Zentral-/Osteuropa
991
Außereuropäisch
646
Ausland
4.726
Gesamt
9.697
Frankreich
2.552
31
Industriemechaniker/-in
Industriekaufmann/-frau
Mechatroniker/-in
Betriebswirt/-in BA Industrie (Bachelor of Arts)
Teilezurichter/-in
Entwicklung des Personalaufwandes CLAAS Gruppe
in Mio. ¤
GJ
Ungarn
610
Großbritannien
409
Indien
337
Russland
314
USA
267
Italien
74
Polen
54
Spanien
39
Argentinien
26
China
16
Dänemark
15
Ukraine
13
Personalaufwand
2007
472,5
2008
514,9
2009
522,8
2010
489,0
2011
540,4
2012
542,6
2013
594,0
Mio. EUR
Entwicklung der Mitarbeiterzahlen
CLAAS Gruppe
600
GJ
500
400
300
Deutschland
Ausland
2008
5.189
3.911
9.100
2009
5.308
4.159
9.467
2010
5.009
3.959
8.968
2011
4.956
4.104
9.060
2012
4.660
4.417
9.077
2013
4.971
4.726
9.697
200
Zusätzlich ab 02/2014 CLAAS Jinyee Agricultural Machinery
(Shandong) Co. Ltd. 1.196 Mitarbeiter
100
0
20072008 2009 2010 2011 2012 2013
Geschäftsjahr
Gesamt
Cathrina Claas-Mühlhäuser,
stellvertretende Vorsitzende
des Gesellschafterausschusses
der CLAAS KGaA mbH und
Mitglied des Aufsichtsrates.
„Mit Herz und Verstand.“
Sehr geehrte Leser,
Sie kennen CLAAS als Erntespezialisten, dessen Landmaschinen die Früchte der Felder einholen, Gras und Heu zu
Ballen pressen oder Äcker pflügen. Seit unser Unternehmen
im Jahr 1936 den ersten europäischen Mähdrescher auf den
Markt gebracht hat, ist CLAAS führend in der Getreide- und
Futtererntetechnik. Die Mähdrescher, Ballenpressen, Häcksler, Schwader und Traktoren im typischen Saatengrün sehen Sie auf allen Feldern der Welt.
Es sind die innovative Technik und die hohe Qualität
unserer Produkte, die unsere Spitzenposition am Markt begründen. Doch das eigentliche Geheimnis unseres Erfolges sind die Menschen, die CLAAS zu dem gemacht haben, was es ist. Und einige von ihnen möchten wir – quasi
stellvertretend für alle Mitarbeiter – in diesem Personalbericht vorstellen. Lernen Sie alte Hasen und junge Talente aus unseren Standorten in aller Welt kennen – aus Produktion, Entwicklung, Vertrieb und Verwaltung. Menschen,
die sich als Claasianer bezeichnen und vor allem eines gemeinsam haben: eine ausgeprägte Loyalität gegenüber ihrem Arbeitgeber.
Sie alle geben Ihnen einen Einblick in ihre Arbeit bei CLAAS.
Ihre Geschichten zeigen, dass sie sich ihren Aufgaben mit Herz
und Verstand widmen und damit einen wertvollen Beitrag zum
Erfolg unseres Geschäfts leisten. Wir stellen Ihnen junge Menschen vor, die bei CLAAS eine Ausbildung, ein duales Studium oder ein internationales Traineeprogramm absolvieren. Sie
werden dafür sorgen, dass CLAAS auch morgen bleibt, was
es heute ist: ein unabhängiges, durch eigene Kraft und Knowhow gewachsenes Familienunternehmen, das auf mehr als
100 Jahre Kontinuität und Fortschritt zurückblicken kann.
Um die besonderen Fertigkeiten und Fähigkeiten unserer Mitarbeiter langfristig sicherzustellen, investieren wir in
ihre Entwicklung. Wir setzen sie an internationalen Standorten ein, stärken ihre Führungsqualitäten, bieten ihnen
zielgerichtete Weiterbildungsprogramme, leistungsorientierte Entgeltsysteme und eine attraktive Mitarbeiterbeteiligung.
Jeder Einzelne erhält bei CLAAS die Möglichkeit, das Beste aus seiner Karriere zu machen. Ein Angebot, das gerne
angenommen wird, wie Sie auf den folgenden Seiten lesen
können. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre.
Herzlichst Ihre
2
Zukunft ernten.
Zukunft ernten.
Inhalt
4
CLAAS ohne Grenzen
8
Vielfalt bei CLAAS
10 Ein Leben bei CLAAS
12 Karrieren bei CLAAS
16 100 Jahre CLAAS
18 Die Welt von CLAAS
22 CLAAS im Wandel
24 Vielfalt bei CLAAS
26 Ankommen bei CLAAS
28 Kulturen bei CLAAS
32 Vielfalt bei CLAAS
34 Ideen bei CLAAS
36 CLAAS vertretungsweise
38 Anschub von CLAAS
40 Vielfalt bei CLAAS
42Impressum
3
4
CLAAS ohne Grenzen
„Lebenslanges Lernen ist
der Schlüssel zum
beruflichen Erfolg.“
CLAAS ohne Grenzen
5
Ausbildung heißt auch Auslandsbildung Um immer bessere Ernten durch
innovative Technik ermöglichen zu können, benötigt CLAAS qualifizierte Arbeitskräfte.
Um dies zu gewährleisten, bildet das Unternehmen junge Menschen aus. Sie können
eine kaufmännische Ausbildung, eine technische Ausbildung oder ein duales Studium
bei CLAAS absolvieren. Als weltweit agierender Landtechnikhersteller legt das Unternehmen von Anfang an Wert darauf, dass der Nachwuchs Grenzen überschreitet.
A
ls Tobias Lienkamp (21) seine Ausbildung zum
Industriemechaniker bei CLAAS in Harsewinkel
begann, ahnte er nicht, dass er auch lernen würde,
wie man ein preisgekröntes Video dreht. Doch dann nahm
er gemeinsam mit neun weiteren kaufmännischen und technischen Auszubildenden am Bundeswettbewerb Fremdsprachen teil, den „Bildung & Begabung“, das Zentrum für
Begabungsförderung in Deutschland, durchführt.
An dem Wettbewerb beteiligen sich in der Kategorie
„Team Beruf“ jährlich rund 100 Azubi-Teams verschiedener Unternehmen aus ganz Deutschland. Aufgabe ist es, einen berufsbezogenen Kurzfilm oder ein Hörspiel in mindestens einer Fremdsprache zu drehen. Der Film von Lienkamp
und seinen Azubi-Kollegen, die zu Industriemechanikern
und Industriekaufleuten ausgebildet werden, trug den Titel
„100 years of CLAAS connecting people“ und errang im
Wettbewerb den ersten Platz.
Das Preisgeld wurde von der Geschäftsführung aufgestockt, um den zehn Auszubildenden den Besuch eines
ausländischen Standortes von CLAAS zu ermöglichen. Lienkamp ist schon gespannt auf den Besuch: „Das Filmprojekt
hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, Fremdsprachen zu lernen.
Jetzt freue ich mich darauf, meine Sprachkenntnisse auch
auf unserer Reise anwenden zu können und mich mit den
dortigen Auszubildenden auszutauschen.“
Mariia Stohniienko schätzt die enge Verknüpfung von
Theorie und Praxis. Bei CLAAS bieten sich ihr Perspektiven
und Entwicklungsmöglichkeiten.
Neue Erfahrungen bei 45° C
Tüfteln, Bauen und Reparieren – als
technischer Auszubildender bei CLAAS
gehört das zum spannenden Arbeitsalltag.
Auch Jan Jostkleigrewe (23) konnte während seines dualen
Studiums der Wirtschaftsinformatik bei CLAAS seine Fremdsprachenkenntnisse gut gebrauchen, denn fünf Monate der
dreijährigen Ausbildung verbrachte er im indischen Chandigarh. Seine Aufgabe bestand darin, eine Transaktion zur
einfacheren Erstellung von Finanzabschlüssen in das SAPSystem zu implementieren. „Durch die Unterstützung meiner
indischen Kollegen lernte ich schnell die dortigen Systeme
und die Struktur von CLAAS India kennen“, erläutert Jostkleigrewe. „Und bei Schulungen, die ich für die Kollegen dort
hielt, kam ich auch häufig mit Vertretern anderer Abteilungen
ins Gespräch und konnte so ein besseres Verständnis dafür
entwickeln, wie die Menschen dort arbeiten.“
Tobias Lienkamp und Mariia Stohniienko sind nicht nur in ihren
Ausbildungsberufen bei CLAAS erfolgreich. Mit ihren guten
Fremdsprachenkenntnissen und schauspielerischem Talent haben
sie dem Azubi-Film „100 years of CLAAS connecting people“ zum
ersten Platz beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen verholfen.
6
CLAAS ohne Grenzen
Gut zu wissen
7
Da steckt viel Arbeit drin
Während seines fünfmonatigen Aufenthalts in „Incredible India“
hat Jan Jostkleigrewe sich mit seinem Kollegen angefreundet.
Bei dessen Hochzeit, die wie in Indien üblich mehrere Tage in
Anspruch nahm, war er Trauzeuge.
Ausbildungsberufe MINT
CLAAS hat außerdem ein großes Interesse an technikbegeisterten jungen Menschen. Deshalb unterstützt das Unternehmen die Initiative MINT, die von
der deutschen Wirtschaft ins Leben gerufen wurde, um Schüler auf Berufe in diesem Bereich aufmerksam zu machen. Ziel ist es, die Bildung in den
MINT-Fächern auszubauen und qualitativ zu stärken. CLAAS ist beispielsweise Partner des nationalen Paktes für Frauen in MINT-Berufen. Auch über
die Projekte „Girls’Day“ und „MINTrelation“ fördert
CLAAS den weiblichen Nachwuchs in technischen
Berufen. Zudem unterstützt das Unternehmen
die Kampagne „Starke Typen“, die das Image der
Agrartechnikbranche stärkt und so ihre Attraktivität
für den Ausbildungsnachwuchs fördert.
Die Wochenenden nutzte der duale Student, um Land und
Leute kennenzulernen. So besuchte er gemeinsam mit Tausenden von Pilgern den Goldenen Tempel in Amritsar, das
höchste Heiligtum der Sikhs. „Durch meine Ausflüge habe
ich viel über die indische Kultur gelernt. Schon eine Fahrt
mit der Autorikscha durch den indischen Verkehr ist abenteuerlich.“
Jostkleigrewe wird sein Auslandssemester in Indien in
bester Erinnerung behalten. „Auch wenn das Essen scharf,
die Kultur ungewohnt und 45° C sehr warm sind, sollte man
diese Chance unbedingt nutzen“, sagt er. „Durch die enge
Zusammenarbeit sind echte Freundschaften mit indischen
Kollegen entstanden. Einer von ihnen bat mich sogar, Trauzeuge bei seiner Hochzeit zu sein.“ Und so dauerte es gar
nicht lange, bis der junge Mann erneut nach Indien reiste. Es
war bestimmt nicht das letzte Mal.
Zahlreiche Spezialisten sind an der Entwicklung von CLAAS Produkten beteiligt. Bis sie
die Ernte einfahren, sind viele kluge Köpfe lange beschäftigt. Beispiel: LEXION 780.
100
Entwicklungsingenieure
Für die Ausbildung nach Deutschland
Deutsch kann ebenfalls eine Fremdsprache sein. Zum Beispiel, wenn man aus der Ukraine kommt wie Mariia Stohniienko (21), die bei CLAAS eine Ausbildung zur Industriekauffrau macht. Aber dieser Herausforderung stellt sie sich gern.
„In der Ukraine besteht leider keine Möglichkeit, eine Berufsausbildung zu machen, die berufliche Praxis im Unternehmen und Theorie in der Berufsschule verbindet“, erklärt
sie. Deshalb hat sie sich für die Ausbildung in Deutschland
entschieden. Und warum gerade bei CLAAS? „Weil das ein
weltweit agierendes Unternehmen mit einer hervorragenden
Unternehmensstruktur ist“, sagt Stohniienko. „CLAAS bietet
mir viele Chancen, mich fachlich und beruflich weiterzuentwickeln.“
Fremdsprachenkenntnisse sind für die Ukrainerin selbstverständlich, die von sich sagt, dass sie international arbeiten, denken und leben möchte. Sie lernte Deutsch in ihrer Heimat, erst drei Monate bevor sie nach Deutschland
kam – und weiterhin jeden Tag. „Eine Sprache zu lernen ist
ein ständiger Prozess“, erläutert Stohniienko. „Jeden Tag
kommt etwas Neues hinzu, es gibt immer noch Verbesserungspotenzial. Nicht nur bei Fremdsprachen ist es wichtig, sich stets zu verbessern, auch wenn man bereits ein bestimmtes Niveau erreicht hat. Denn das lebenslange Lernen
ist in allen Bereichen der Schlüssel zum beruflichen Erfolg.“
Lexion 780
CLAAS
Mähdrescher
70.000 Stunden
3.900 m Verkabelung
53.896 Einzelteile
15 Feldfrüchte
8
Vielfalt bei CLAAS
Vielfalt bei CLAAS
9
International Campus
Klein, aber oho!
Alte Hasen und junge Weise erweitern gemeinsam
ihren Horizont im Rahmen des neuen Personalentwicklungsprogramms „CLAAS International Campus“. Das modular
aufgebaute Programm vermittelt Mitarbeitern über Landesgrenzen und Gesellschaften hinweg ein besseres Verständnis ihrer Rolle im Hinblick auf den Erfolg des Gesamtunternehmens. Ziel ist die Stärkung internationaler Netzwerke
und der verbesserte Austausch von Wissen. Weitere
Aspekte sind der Aufbau persönlicher und interkultureller
Kompetenzen sowie die Entwicklung innovativer Ideen,
mit denen sich die Zukunft von CLAAS sichern lässt.
Letztere wurden der Konzernleitung von den begeisterten
Claasianern vorgestellt und gemeinsam diskutiert.
Thierry Marchetti, Teamleiter bei Usines CLAAS in
Frankreich, ist ständig von Mähdreschern, Häckslern, Ballenpressen und Schwadern umgeben. Er sammelt CLAAS
Miniaturen. Angefangen hat alles mit einem Mähdrescher
MEGA 218, den er von seinem Schwiegervater erhielt. Es
folgte die ROLLANT 66, eine Rundballenpresse. Er besuchte
Tauschbörsen und Spielzeugläden, später nutzte er das
Internet, um die Miniaturen zu finden. Heute sind es mehr
als 80 Minilandmaschinen, und stets kommen weitere hinzu.
45 Jahre CLAAS
Tag der
Ausbildung
Im Rahmen des ersten „Tages der Ausbildung“ konnten Besucher das neue technische Ausbildungszentrum im baden-württembergischen Bad Saulgau kennenlernen. Das
Bildungszentrum ist mit Maschinen der neuesten technischen Generation ausgestattet.
„Uns ist es stets ein großes Anliegen, in die
Ausbildung zu investieren“, sagt Carolin Jetter,
Ausbildungsleiterin für die Bereiche Kaufmännische Ausbildung und Duales Studium.
Eigentlich wollte er Förster werden. Doch im sozialistischen Ungarn der 60er-Jahre herrschte keine freie Berufswahl.
Also machte Imre Pozderka eine Ausbildung zum Schlosser in
der Landmaschinenfabrik in Törökszentmiklós. Nach erfolgreicher Gesellenprüfung wurde er übernommen und in der Rasenmäherproduktion eingesetzt. Ab 1978 kooperierte das Werk mit
CLAAS, und Imre Pozderka montierte nun moderne Mäher. Im
Jahr 1997 schließlich wurde seine Fabrik ein Teil der CLAAS
Gruppe. Seit 1968 hat sich viel verändert, Pozderka jedoch
blieb. Inzwischen feierte er sein 45-jähriges Jubiläum.
Mit CLAAS
kuscheln
Jedes Neugeborene, dessen Papa
oder Mama bei CLAAS beschäftigt ist, erhält
traditionell eine saatengrüne Schmusekuh.
Im Jahr 2012 hat CLAAS allein in Deutschland 105 der tierisch ku(h)scheligen Begleiter ausgeliefert – wer wollte da noch von
drohendem Fachkräftemangel sprechen?
CLAAS Symposien
CLAAS arbeitet schon seit vielen Jahrzehnten
mit Hochschulen zusammen, um nicht nur in puncto
Forschung und Entwicklung stets auf dem neuesten
Stand zu bleiben. So ist ein internationales Netzwerk
von Theorie und Praxis entstanden. Zudem unterstützte
CLAAS im Rahmen des 100-jährigen Firmenjubiläums
2013 weltweit wissenschaftliche Hochschulsymposien.
Gemeinsam mit Fach- und Führungskräften diskutierten
Studenten, zum Beispiel an der Hochschule Osnabrück,
über die Megatrends der Agrarwirtschaft.
Ein Leben bei CLAAS
11
Altersteilzeit
Der Ingenieur begleitet
ein breites Spektrum von
Besuchern durch das
Werk von CLAAS.
H
Heinrich Pieper führt Besucher mit Stolz und
Begeisterung durch die Produktionshallen von
CLAAS, die er wie seine Westentasche kennt.
„Es ist ein Privileg,
den Menschen unsere Welt zu zeigen.“
Begeisterung hört nicht auf Ein gutes Vierteljahrhundert hat Heinrich Pieper die
Geschicke von CLAAS am Stammsitz des Unternehmens in Harsewinkel mitbestimmt.
2006 begann für ihn mit dem Beginn der Altersteilzeit ein neuer Lebensabschnitt. Doch
auch jenseits der Pensionsgrenze bleibt der 66-Jährige dem Unternehmen verbunden.
eute sind 15 Studenten der Agrarwirtschaft zu Besuch bei CLAAS. Sie wollen sich vor Ort ein Bild
von dem Unternehmen machen, dessen Produkte
viele von ihnen aus der eigenen Praxis kennen. Und das
ein attraktiver Arbeitgeber für sie sein kann, wenn sie demnächst den Master in der Tasche haben. Heinrich Pieper
führt die jungen Menschen entlang einer der drei Montagestraßen und zeigt ihnen, wie hier die Mähdrescher gebaut
werden. Er kennt das Stammwerk wie seine Westentasche,
es ist seit mehr als 30 Jahren eine Art zweites Zuhause für
ihn. Daran hat sich auch nichts geändert, als er in den Ruhestand ging. Denn als einer von 15 Repräsentanten der Zentralen Kundenbetreuung führt er regelmäßig Besuchergruppen durch die riesigen Werkshallen.
„Als alter Claasianer bin ich froh, auf diese Weise Kontakt zu meinem Unternehmen halten zu können“, sagt Pieper. „Wir alle haben grünes Blut in den Adern, ein Abschied
für immer ist nicht nur für mich schwer vorstellbar.“ Besonders glücklich ist der passionierte Motorradfahrer darüber,
auf diesem Wege über die Innovationen von CLAAS im Bilde
bleiben zu können. „Ich lerne bei jeder Führung etwas dazu –
nicht nur von den Kollegen, sondern häufig auch von den
Besuchern“, erklärt er.
Sein Einsatz ist Ehrensache
Pieper startete seine Laufbahn bei CLAAS im Jahr 1982.
„Ich kam aus der Landwirtschaft, habe mich aber für ein Maschinenbaustudium entschieden.“ Seine ersten Sporen verdiente er sich in der Automobilzulieferindustrie, wo er in der
Qualitätsplanung eingesetzt war. „Dann las ich in der F.A.Z.,
dass bei CLAAS eine ähnliche Position zu besetzen war.
Hier sah ich meine Chance, denn mittelfristig wollte ich in die
Linie“, erinnert sich der Ingenieur. Er stieg in Harsewinkel ein –
und hielt dem Unternehmen fortan die Treue. Schon bald
nach seinem Einstieg wurde er die rechte Hand des Betriebsleiters, 1991 übernahm er dessen Position. Im Jahr
2003 war er zusammen mit seinem Team maßgeblich daran
beteiligt, die Fertigungsstraßen für Mähdrescher und Häcksler, Komponenten und Baugruppen in Harsewinkel auf den
neuesten Stand der Technik zu bringen. Seine Augen leuchten, wenn er den Studenten davon berichtet, dass die Umstellung auf Just-in-time-Fertigung bei laufender Produktion
erfolgte. „Es war wie eine Operation am offenen Herzen“, so
Pieper stolz.
Den tariflichen Rahmenbedingungen entsprechend
bietet CLAAS Mitarbeitern, die älter als 57 Jahre
sind, Altersteilzeit an. In der Regel wird das sogenannte Blockmodell vereinbart, bei dem die Arbeitszeit für die verbleibende Zeit bis zum Renteneintritt
halbiert wird. In der Praxis bedeutet das, dass der
Arbeitnehmer in der ersten Hälfte der Zeit bis zum
Renteneintritt voll arbeitet, während er in der zweiten Hälfte, der sogenannten Freistellungsphase,
keine Arbeitsleistung mehr erbringen muss. Während der gesamten Dauer der Altersteilzeit erhält
der Mitarbeiter zwischen 85 und 89 Prozent seines laufenden Vollzeit-Nettoentgelts, jedoch keine Sonderzahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Die Rentenversicherungsbeiträge belaufen sich
in dieser Phase auf 95 Prozent des Vollzeitniveaus.
Die Altersteilzeit gewährt älteren Mitarbeitern schon
vor dem Rentenbeginn viel mehr Zeit für die Familie,
für Hobbys und Reisen. Seit der Einführung des Altersteilzeitmodells im Jahr 2000 haben mehr als 600 Mitarbeiter dieses Angebot von CLAAS angenommen.
Dass CLAAS seine ehemaligen Mitarbeiter einsetzt, um potenziellen Kunden und interessierten Bürgern einen Einblick
in die Landmaschinenproduktion zu gewähren, gehört zum
Konzept des traditionsreichen Familienunternehmens. „Wir
verfügen nicht nur über das Wissen, sondern auch über die
Zeit, die wir uns für unsere Besucher sehr gerne nehmen.
Das hier ist kein Job, um die Rente aufzubessern – es ist ein
Privileg, den Menschen unsere Welt zu zeigen. Denn bei
CLAAS sind wir alle eine große Familie.“
Die angehenden Agrarmaster folgen Pieper mit wachsamen Blicken durch die Mähdrescherproduktion. Dem
Ingenieur macht es großen Spaß, die Fachfragen der
jungen Frauen und Männer zu beantworten. So erläutert er
beispielsweise, dass nach Möglichkeit jedes Teil nur einmal angefasst werden sollte. „Die Teile werden just in time
geliefert, vom Container genommen und direkt verarbeitet.
So vermeiden wir unnötige Arbeit und können auf ineffektive
Zwischenlagerung verzichten.“
Täglich werden bei CLAAS je nach Auftragslage 20 bis 40
Mähdrescher gebaut. Und häufig schauen den Claasianern dabei interessierte Besucher über die Schulter, seit sechs Jahren auch unter der Führung von Heinrich Pieper, der ein
halbes Jahr nach seinem 60. Geburtstag in die Altersteilzeit
ging. „Wir begleiten ein breites Spektrum von Besuchern
durch unser Werk, das von Landfrauen bis hin zu Lohnunternehmern reicht“, sagt Pieper. Besonders gerne erinnert
er sich an den Gast, der kurz davor war, bei der Konkurrenz
zu kaufen. Am Ende des Tages unterzeichnete er einen Kaufvertrag mit CLAAS.
12
Karrieren bei CLAAS
Karrieren bei CLAAS
13
„CLAAS ist das einzige Unternehmen, das ich bisher als Arbeitnehmerin kennengelernt habe.“
Karriere
01
Name: Julia Sukhareva
Alter: 30 Jahre
Bei CLAAS seit: 2004
Ort: CLAAS Krasnodar
Ausbildung:
Romanistik, Germanistik, Finanzen
Erster Job bei CLAAS:
Russischlehrerin
Hobbys:
Deutsch- und englischsprachige
Literatur, Psychologie
Viele Wege führen zu CLAAS
Rund 11.000 individuelle Persönlichkeiten Ohne seine Mitarbeiter wäre CLAAS
nicht das geworden, was das Unternehmen heute ist: einer der weltweit führenden
Hersteller von Agrartechnik. Jedes Mitglied der weltweiten CLAAS Familie bringt seine
ganz eigenen Ideen und Erfahrungen mit. Manche kommen auf Umwegen zu CLAAS,
andere direkt von der Uni. So individuell wie die Menschen bei CLAAS sind ihre
Geschichten. Drei davon stellen wir hier vor.
Daran glaube ich:
„Wähle einen Beruf, den du
liebst, dann wirst du keinen
Tag im Leben arbeiten
müssen“ (Konfuzius)
Manchmal geht das Leben aufregende Wege. Ich verantworte als
stellvertretende Leiterin die Beschaffung von Produktionsmaterialien bei CLAAS in Krasnodar. Doch ursprünglich war ich 2004 –
ich studierte im neunten Semester und stand kurz vor meinem
Abschluss – von CLAAS als Russischlehrerin für den CFO engagiert worden. Er war aus Harsewinkel gekommen, um den Aufbau des Werkes in Krasnodar zu leiten. Doch es blieb nicht beim
Sprachunterricht. Schon bald half ich bei der Planung von Events
und Feierlichkeiten. Als im Jahr 2005 dann die Position der
Büromanagerin für das neue Werk zu besetzen war, überlegte ich nicht lange. Das Vorstellungsgespräch lief super, und ich
bekam den Job.
Kurz darauf begann die Umstellung auf lokale Beschaffungsprozesse. Am 1. Dezember 2006 startete ich meinen Job als
Assistentin des Projektleiters, in dem ich mich ausschließlich diesem Thema widmete. In der übrigen Zeit absolvierte ich einen
Studiengang in Finanzen an der Kuban-Universität, den ich im
Juni 2009 abschloss.
Schon ein Jahr zuvor hatte ich begonnen, im Einkauf von
CLAAS in Krasnodar zu arbeiten. Meine Sprachkenntnisse, meine Erfahrungen in der Beschaffung und meine guten Kontakte
zu Lieferanten qualifizierten mich für diesen Bereich. Zwei Jahre später übernahm ich die Position der stellvertretenden Leiterin
der strategischen Beschaffung.
Ich mag es, wenn es viel zu tun gibt und jeden Tag eine neue
Herausforderung vor mir liegt. Heute befasse ich mich mit dem
Produktionsaudit bei einem Lieferanten, morgen mit der Kalkulation von Reifen. CLAAS ist das einzige Unternehmen, das ich bisher als Arbeitnehmerin kennengelernt habe. Und ich würde mir
keinen anderen Arbeitgeber wünschen!
14
Karrieren bei CLAAS
Karrieren bei CLAAS
„Ich habe sehr viel für CLAAS
geleistet, und CLAAS hat viel
für mich getan.“
Karriere
02
Name: Adam Haworth
Alter: 35 Jahre
Bei CLAAS seit: 2002
Ort: CLAAS Omaha
Ausbildung:
Fertigungstechnik
Erster Job bei CLAAS:
Testtechniker
Hobbys:
Zeit mit der Familie verbringen,
Schießsport und alles, was
draußen stattfindet
Daran glaube ich:
Gestalte deine Arbeit und
sei stolz auf das, was du tust
Als Sohn eines Farmers aus Iowa, das auch häufig „The Corn
State“ genannt wird, war meine Laufbahn in der Landtechnik in
gewisser Weise vorgezeichnet. Auf unserer Farm wurden Mais
und Soja produziert, zudem betrieben wir eine Schweinemast
und züchteten Angusrinder. Die Maschinen machten großen Eindruck auf mich – nicht nur als Kind, sondern auch während meines Studiums der Fertigungstechnik, als ich in den Ferien bei
einem Lohnunternehmer jobbte.
Noch während meiner Zeit an der University of Iowa konnte ich 2001 im Rahmen eines Praktikums CLAAS of America in
Omaha kennenlernen. Nach meinem Abschluss im Frühjahr 2002
stellte mich CLAAS Omaha (COL) als Testtechniker ein. Ich führte
Härtetests und Schneidwerkprüfungen an Prototypen des LEXION
durch und trug damit zur Entwicklung des Mähdreschers bei.
Im Jahr 2006 wechselte ich dann zu CLAAS of America,
wo ich als technischer Spezialist für Kundentrainings auf dem
LEXION zuständig war. Seit 2011 bin ich Servicemanager im
Technischen Support. Um mich weiterzubilden, nahm ich
2013 an einem internationalen Managertraining bei CLAAS in
Deutschland teil.
Als ich bei CLAAS zu arbeiten begann, konnte zu Hause niemand in meinem Bekanntenkreis etwas mit diesem Namen anfangen. Wenn ich heute nach Iowa zurückkehre, fragen meine
Freunde und meine Familie häufig, womit CLAAS denn wohl
als nächstes auf den Markt kommen wird. Ich habe sehr viel
für CLAAS geleistet, und CLAAS hat viel für mich getan. Ich bin
stolz, zum Team hier in Omaha zu gehören und empfinde es als
ein Privileg, Teil der weltweiten CLAAS Familie zu sein!
„Bei CLAAS hatte ich häufig
die Chance, Entwicklungen
aktiv mitzugestalten.“
Karriere
03
Name: Ingo Ordel
Alter: 39 Jahre
Bei CLAAS seit: 2003
Ort: CLAAS Weser Ems
Ausbildung:
Landtechnik
Erster Job bei CLAAS:
Werksbeauftragter
Hobbys:
Familie und Beruf
Daran glaube ich:
An den Erfolg der
CLAAS Weser Ems
Als ich ein kleiner Junge war, fuhr ich nach der Schule oft zu
meinem Vater, der beim Landmaschinenhändler August Bruns
beschäftigt war. Mit einem Sechskantschlüssel bewaffnet half
ich ihm bei der Arbeit. Wirklich mitarbeiten konnte ich dann mit
16 Jahren, als ich meinen Traktorführerschein in der Tasche hatte und die großen Maschinen zu Kunden bringen konnte.
Nach dem Abitur begann ich bei Bruns eine Lehre zum Landmaschinenmechaniker, die ich nach einer verkürzten Lehrzeit von
zweieinhalb Jahren abschloss. Bis zum Start meines Studiums
der Landtechnik an der Fachhochschule Köln arbeitete ich anschließend noch ein knappes Jahr als Geselle.
Zwei meiner Praktika während der Studienzeit absolvierte ich
bei John Deere, wo ich auch meine Diplomarbeit schrieb. Nach
meinem Studium stieg ich dort im März 2000 als Trainee ein.
Schon bald war ich als Traktortrainer im Einsatz, führte Schulungen durch und begleitete eine Produkteinführung in Spanien.
Aus Liebe zu meiner norddeutschen Heimat ging ich 2002
zum Landmaschinenhändler Rebo, für den ich die Landkreise
Diepholz und Nienburg als neue Verkaufsgebiete erschloss und
ein Netzwerk von Unterhändlern aufbaute. Ein Jahr später stieg
ich als Werksbeauftragter für Traktoren bei CLAAS ein – als „erster Händler“ des Unternehmens in Niedersachsen.
Von 2005 bis 2012 war ich als Produktmanager Xerion
tätig, bevor ich dann im Oktober 2012 Verkaufsleiter für das
Gebiet Nord wurde. Und seit dem 1. Januar 2014 erschließe ich
als Geschäftsführer der neu gegründeten CLAAS Weser Ems
GmbH neue Wege im Vertrieb. Bei CLAAS hatte ich häufig die
Chance, Entwicklungen aktiv mitzugestalten. Und ich habe sie
gerne genutzt. Deshalb fühle ich mich dem Unternehmen sehr
verbunden und liebe meinen Job.
15
16
100 Jahre CLAAS
100 Jahre CLAAS
1
3
2
4
Was für ein Fest!
1 | Das eigens komponierte
Jubiläumslied wurde an allen
Standorten landestypisch interpretiert. 2 | Auch die kleinen
Gäste hatten einen Riesenspaß.
3 | Traktorfahren für die Landwirte von morgen. 4 | Kulinarische Grüße aus Indien. 5 | Die
erdumspannenden Jubiläumsfeiern wurden live übertragen.
6 | Hier grüßt das BarbecueTeam. 7 | Das Innenleben der
Landmaschinen wurde reichlich
bestaunt. 8 | In Großbritannien
stieg die große Mitarbeiterparty
in der ostenglischen Grafschaft
Suffolk. 9 | Für jeden Geschmack
war eine Köstlichkeit dabei.
Die ganze Welt feierte den 100. Geburtstag von CLAAS Anlässlich des Firmenjubiläums feierten die Menschen, die CLAAS zu dem gemacht haben, was es heute ist,
ein rauschendes Fest. Am 7. September 2013 trafen sich die Mitarbeiter des Unternehmens
gemeinsam mit ihren Angehörigen zum World Family Day auf dem Werksgelände in
Harsewinkel. Per Liveschaltung waren sie mit ihren Kollegen an 19 CLAAS Standorten
in der ganzen Welt verbunden. Denn auch dort wurde der Jubeltag gebührend gefeiert.
6
5
7
17
8 9
Zukunft
ernten.
20
Die Welt von CLAAS
„Menschen in Frankreich
machen CLAAS, weil
sie stolz sind,
einen wichtigen und großen
Anteil am Erfolg von CLAAS
zu gestalten!“
Die Welt von CLAAS
„Menschen in
Großbritannien machen
CLAAS, weil die Unternehmensphilosophie ihre
zentralen Werte
verkörpert: Familie, Loyalität, harte Arbeit und innovatives, vorausschauendes Denken.“
Teamarbeit rund
um den Globus
„Menschen in
Italien machen CLAAS,
weil ihnen die
Dänemark 15
familiäre
Großbritannien 400
Mehr als 11.000 Mitarbeiter arbeiten
an den Standorten von CLAAS.*
Deutschland 5.000
Frankreich 2.600
Jane Broomhall, Großbritannien
Russland 440
Ukraine 45
Polen 60
Ungarn 650
Italien 80
Spanien 40
Jacques Merten, Frankreich
„Menschen in Deutschland machen CLAAS,
weil sie sich in hohem Maße mit dem Unternehmen
und seinen Produkten identifizieren und ihre
Angelo Centenaro, Italien
USA 300
Carolin Höltermann, Deutschland
China 1.200
sich den Herausforderungen stellen,
gern im Team
arbeiten und loyal,
fleißig, aufrichtig
und ehrlich sind.“
Sandeep Hooda, Indien
stabiler und
verlässlicher
Arbeitgeber ist und sie
auf die hoch entwickelten
CLAAS Produkte stolz sind.“
„Menschen in Polen machen CLAAS,
weil sie in diesem Unternehmen mehr sind
einsetzen, um gemeinsam unsere Zukunft zu ernten.“
Neues,
Atmosphäre in einem
Unternehmen gefällt,
das gleichzeitig einer
der Weltmarktführer ist.“
„Menschen in
Ungarn machen CLAAS,
weil das Unternehmen ein
Maria Nové, Ungarn
Leidenschaft und ihr Engagement
„Menschen in
Indien machen
CLAAS, weil sie
offen sind für
21
als Mitarbeiter – nämlich Partner.“
Ewelina Drabik, Polen
Indien 380
„Menschen in Russland
machen CLAAS, weil sie
„Menschen in Amerika
machen CLAAS, weil sie mit
Leidenschaft die Marke und die
erfolgreich sein
möchten und ihre Arbeit
sie zufrieden macht.“
Argentinien 30
Vision von CLAAS
vertreten.“
Ella Detkova, Russland
Deb Franklin, USA
* Stand 31. März 2014
„Menschen in
Spanien machen
CLAAS, weil sie
an hervorragende
Leistungen
glauben.“
Frank Missun, Spanien
CLAAS im Wandel
Warum haben Sie sich für dieses Unternehmen
entschieden?
CLAAS hat mich in vielfacher Hinsicht begeistert. Zunächst
steht die Marke für exzellente Produkte. Die Technik, die in
den Traktoren und Erntemaschinen steckt, fasziniert auch
mich als Diplom-Kaufmann. Zudem beeindruckt die zukunftsweisende Branche. Wir sind seit über 100 Jahren ein
Familienunternehmen. Langfristigkeit und Partnerschaft sind
bei uns gelebte Werte. Und nicht zuletzt ist es die Mischung
aus Internationalität und Bodenhaftung, aus Tradition und
Moderne, die CLAAS zu einem ganz besonderen Unternehmen macht.
Das Geschäft von CLAAS erfordert Spezialisten weltweit. Für Gerd Hartwig liegt ein
Schlüssel zum Erfolg des Unternehmens
in der zielgerichteten Ansprache und fundierten Mitarbeiterförderung.
„Wir bieten
Vielfalt und Chancen.“
Personalarbeit im Wandel Gerd Hartwig ist als Generalbevollmächtigter der
CLAAS Gruppe für das Ressort Personal verantwortlich. Im Interview erzählt er,
was Menschen erwartet, die sich für eine Karriere bei CLAAS entscheiden, und
wie Industrie 4.0 die Anforderungen an die Qualifikationen der Mitarbeiter verändert.
Macht sich das auch in der Personalstrategie des
Unternehmens bemerkbar?
Ja, natürlich. Hier sind wir zunehmend internationaler geworden, denn nahezu die Hälfte der inzwischen mehr als
11.000 Mitarbeiter bei CLAAS arbeitet an unseren ausländischen Standorten. Interkulturelle Aspekte, Sprachen und
Mobilität spielen heute eine viel wichtigere Rolle als noch
vor fünf oder zehn Jahren. Zudem müssen wir uns den
Herausforderungen und Entwicklungen, die Digitalisierung
und Industrie 4.0 mit sich bringen, auch personell stellen.
Wie sehen diese Herausforderungen aus?
Intelligente Vernetzung, Maschinen, die miteinander und
mit uns kommunizieren, Steuerung von Fahrzeugen über
große Distanzen hinweg – das ist bereits heute Realität bei
CLAAS. Neben den klassischen technischen und kaufmännischen Berufen besetzen wir zunehmend auch Webdesigner, Hightech-Softwareentwickler und ElektronikIngenieure. Die Wartung eines Mähdreschers führen heute
nicht mehr nur Techniker durch, sondern auch Softwarespezialisten.
Werden diese Themen zentral von Harsewinkel aus
gesteuert?
Nicht nur am Stammsitz von CLAAS, sondern weltweit
wählen wir Fach- und Führungskräfte aus, insbesondere für
das internationale Spitzenmanagement. Wir bieten jungen
Nachwuchsführungskräften neben zuverlässigen Perspektiven, Kontinuität und Sicherheit eine systematische Förderung über Ländergrenzen hinweg. Wie bei den Produkten
ist auch in der Personalarbeit ein einheitlicher Auftritt entscheidend: Wo immer auf der Welt Sie sind, Sie erkennen
CLAAS immer wieder, nicht nur als Produktmarke, sondern
auch als Arbeitgeber.
Ist ein Fachkräftemangel bei CLAAS spürbar?
Nein. Durch unsere intensive Zusammenarbeit mit Universitäten in zahlreichen Ländern erhalten wir deutlich mehr
Bewerbungen von Studierenden und Hochschulabsolventen, als wir einstellen können. Wir bieten zum Beispiel Studenten die Möglichkeit, Abschlussarbeiten bei CLAAS zu
schreiben oder im Rahmen von Praktika den Landmaschi-
23
Grundsätze der Führung
und Zusammenarbeit
Auch mit Aktivitäten rund um den Globus
und weltweiter Produktion bleibt CLAAS
ein Familienunternehmen. Ein Unternehmen, in
dem alle eine gemeinsame Vorstellung davon
haben, wie man zusammenarbeiten möchte.
Respektiert. Jeder CLAAS Mitarbeiter
verdient Respekt für seine Person und
Anerkennung für die erbrachte Leistung.
Beteiligt. Unsere Mitarbeiter sind sowohl
an der Meinungsbildung als auch an der
Entscheidungsfindung beteiligt.
Verlässlich. Die Zusammenarbeit der
CLAAS Mitarbeiter gründet sich auf
Glaubwürdigkeit, Loyalität und Vertrauen.
Zum Wandel bereit. Wir begreifen und
nutzen den Prozess ständiger Veränderungen
als Chance. Verbunden durch gemeinsame
Werte und ein entsprechendes Selbstverständnis
mit klaren Grundsätzen.
nenbau aus erster Hand kennenzulernen. Diese Kontakte
zu Studienzeiten führen häufig zu einer späteren Beschäftigung. Hinzu kommt, dass wir bei CLAAS sehr großen Wert
auf Aus- und Weiterbildung legen. Denn die Spezialisten,
die wir benötigen, finden wir nur selten auf dem Arbeitsmarkt. Wir planen und investieren langfristig – und wer
bereit ist, in seine Mitarbeiter zu investieren, braucht sich
vor einem möglichen Fachkräftemangel nicht zu fürchten.
Was kann die Agrartechnikbranche jungen Berufseinsteigern bieten?
Diese äußerst innovative Zukunftsbranche bietet spannende
Entwicklungen und hochtechnologische Produkte. Mähdrescher zum Beispiel sind Fabriken auf vier Rädern. Berufseinsteiger können bei uns schnell Verantwortung für die
Entwicklung und Konstruktion komplexer Maschinen und
Fahrzeuge übernehmen. Das macht die Agrartechnikbranche für Ingenieure, die Premiumprodukte entwickeln wollen,
besonders attraktiv.
Und was macht CLAAS als Arbeitgeber besonders
attraktiv?
Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Altersteilzeit, flexible
Arbeitszeitmodelle, Homeoffice und vieles mehr sind bei
uns keine Schlagworte, sondern gelebte Praxis – bedarfsund standortgerecht, zielgruppen- und landesspezifisch.
24
Vielfalt bei CLAAS
Gut zu wissen
In der Welt zu Hause
Im Laufe der Zeit hat CLAAS seine Aktivitäten außerhalb Deutschlands immer
weiter ausgebaut. Heute ist nahezu jeder zweite Mitarbeiter international tätig.
Mitarbeiter in Deutschland
Mitarbeiter international
4.229
Sotschi 2014:
CLAAS trug die Fackel
Im Februar 2014 fanden im russischen Sotschi die
XXII. Olympischen Winterspiele statt. Zuvor trugen Fackelläufer das olympische Feuer traditionsgemäß von Griechenland zum Austragungsort der Spiele am Schwarzen Meer.
Am 4. Februar führte der Weg des Feuers durch das Stadtzentrum Krasnodars, dem Sitz des russischen CLAAS
Werks. Dessen Generaldirektor Dr. Ralf Bendisch wurde
die ehrenvolle Aufgabe zuteil, eine der olympischen Fackeln
zu tragen. Um die von der Landwirtschaft geprägte Region
Krasnodar zu repräsentieren, wurde er von zwei Traktoren
AXION 900 und einem Mähdrescher TUCANO 450 begleitet, die in den Farben der Olympischen Winterspiele lackiert
worden waren.
Der TUCANO war im Dezember 2012 in einem russlandweiten Wettbewerb unter die 100 besten Produkte Russlands
gewählt worden, ebenso ein Jahr später der AXION 900.
176
1.080
1932
1965
4.642
1.567
1983
4.971
4.726
2013
25
26
Ankommen bei CLAAS
Ankommen bei CLAAS
„Das CLAAS Traineeprogramm war für mich die
perfekte Möglichkeit, verschiedene Kulturen kennenzulernen und mein Wissen über unsere Produkte und
unsere Kunden zu erweitern. Der Einsatz in den verschiedenen Fachbereichen hat mein persönliches
Netzwerk erheblich erweitert. Es erleichtert die Arbeit
ungemein, wenn man die Kollegen persönlich kennt.“
27
„Mein Traineeprogramm stellte eine wichtige Zeit in meiner
beruflichen Entwicklung dar, da ich in das internationale CLAAS
Netzwerk eintauchen und verschiedene Fachbereiche, Methoden
und Prozesse kennenlernen konnte. Meine Erfahrungen helfen mir
heute dabei, als Teamleiterin für Prozessentwicklung im SupplyChain-Management Projekte zu koordinieren.“
Petra Mihalik, 27 Jahre, Ungarn
Schwerpunkt: Produktion und Qualität / Logistik
Edouard Riault, 24 Jahre, Frankreich
Schwerpunkt: Forschung & Entwicklung,
Neue Märkte für Traktoren
Trainees
„An dem Internationalen Traineeprogramm
reizen mich die internationale Ausrichtung,
das persönlich zugeschnittene Weiterbildungsprogramm und die flachen
Hierarchien. Sie geben mir die Chance,
frühzeitig Verantwortung zu übernehmen.“
sind auf der ganzen Welt zu Hause
Einstieg und Aufstieg für Nachwuchsführungskräfte Qualifizierte Absolventen können
Kornelia Birnkammerer,
25 Jahre, Deutschland
Schwerpunkt: Engineering
bei CLAAS Internationale Traineeprogramme in den Bereichen Engineering, Sales oder Financing/Controlling absolvieren. Begleitet von einem Mentor, der sie während des Programms
berät und unterstützt, durchlaufen die Trainees zahlreiche Stationen. Auch das Fahren einer
Maschine im Feld gehört dazu. Zwei Auslandseinsätze runden die Traineeprogramme ab.
„Die große Chance besteht darin, sich in einem internationalen Team zurechtzufinden, an Entscheidungsprozessen
teilzunehmen und so ein Produkt zu entwickeln, welches
den lokalen Anforderungen gerecht wird.“
Jan Theuer, 28 Jahre, Indien
Schwerpunkt: Discover India / Verfahrenstechnik Mähdrescher
„Ein Teil der CLAAS Traineeprogramme zu sein hat
mir zahlreiche Chancen aufgezeigt, die ich anderweitig nicht finden würde. Ich habe die Möglichkeit, international tätig zu sein und dadurch meinen Erfahrungsschatz und mein Wissen über andere Kulturen
und agrarwirtschaftliche Prozesse zu erweitern.“
Jessica Laughlin, 24 Jahre, USA
Schwerpunkt: Sales
„Ich bin sehr stolz darauf, ein
ehemaliger Trainee zu sein.
Die Internationalen Traineeprogramme sind der beste Start
in eine erfolgreiche Karriere!“
Marina Kurbanova,
25 Jahre, Russland
Schwerpunkt:
Finance & Controlling
Traineeprogramme
mit Auszeichnung
CLAAS wurde 2012 mit dem Qualitätssiegel für
karrierefördernde und faire Traineeprogramme ausgezeichnet. Unternehmen erhalten das Siegel,
wenn ihre Traineeprogramme bestimmte Qualitätsmerkmale erfüllen. Auch wenn
CLAAS diese Auszeichnung mit
Stolz trägt, wird das Unternehmen seine Programme in Zukunft weiter optimieren, um den
hohen Standard zu halten und,
wo möglich, zu verbessern.
Kulturen bei CLAAS
29
Vikram Karwal hat sich sehr
schnell in Deutschland eingelebt. Dazu beigetragen haben
auch die deutschen Backwaren,
die der Inder sehr schätzt.
Interkulturelles Training
Die Zahl der Länder, in denen CLAAS aktiv ist,
steigt kontinuierlich. Mitarbeiter bereisen, oft längerfristig, neue Länder und tauschen sich mit Geschäftspartnern anderer Nationalitäten aus. Im
Zuge der fortschreitenden Internationalisierung
kommt der erfolgreichen Zusammenarbeit der Kulturen eine immer größere Bedeutung zu. Um diesen
Erfolg zu gewährleisten und langfristig positive und
konstruktive Geschäftsbeziehungen über Grenzen
hinweg zu gestalten, fördert CLAAS das interkulturelle Verständnis. Interkulturelle Kompetenzen sind
deshalb eines von acht Schwerpunktthemen im
CLAAS Bildungsprogramm. Claasianer werden für
kulturell bedingte Unterschiede im internationalen
Arbeitsalltag sensibilisiert und können dieses Wissen in internationalen Teams einbringen. Das Programm wird jährlich überarbeitet und den aktuellen
Anforderungen angepasst. Derzeit umfasst es 45
Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote, von
denen viele via E-Learning unabhängig von Zeit und
Ort genutzt werden können.
V
„Ich liebe es,
hier zu leben.“
Von Nordindien nach Ostwestfalen Nach ein paar Monaten in Deutschland hat
Vikram Karwal schon viel gelernt. Zum Beispiel, dass es völlig normal ist, ein Fahrrad und ein
Auto gleichzeitig zu besitzen – für einen Inder eine merkwürdige Vorstellung. „Wer Fahrrad
fährt, kann sich kein Auto leisten“, sagt Karwal, der seit 2008 für CLAAS Indien arbeitet und
jetzt für ein Produktentwicklungsprojekt seinen Wohnsitz zeitweilig nach Harsewinkel verlegt
hat. „Und wer ein Auto hat, würde unter keinen Umständen mehr mit dem Fahrrad fahren.“
aikram Karwal hat auch gelernt, dass man Möbel –
zumindest, wenn sie von bestimmten Möbelhäusern
stammen – selbst zusammenbauen muss. Dieses
Prinzip war dem 28-jährigen Ingenieur nicht bekannt. Sein
Auto eigenständig betanken kann er jetzt ebenfalls. „In Indien wird das vom Tankstellenpersonal erledigt. Beim ersten Tankstopp in Deutschland haben meine Freunde ein Bild
von mir gemacht, das ich auf Facebook gepostet habe.“
Betankt hat er das Auto, das CLAAS ihm zur Verfügung
stellt. Schließlich wird er mindestens zwei Jahre lang in Harsewinkel arbeiten. Eine kurze Einweisung in den deutschen
Straßenverkehr gab es an seinem ersten Arbeitstag. Denn
hier fährt man nicht nur auf der anderen Straßenseite, sondern generell ganz anders als auf dem asiatischen Subkontinent. „Ein Fahrlehrer holte mich am Morgen ab, und ich fuhr
gemeinsam mit ihm ins Büro. Und am Abend zurück. Das
waren meine deutschen Fahrstunden.“ Die Verhältnisse auf
deutschen Straßen begeistern ihn. „Autobahnen, auf denen
man so schnell fahren kann, wie man möchte – in meiner
Heimat ist das unvorstellbar. Dort herrscht ein Tempolimit
von 100 Stundenkilometern.“
Karwal ist aus der nordindischen Stadt Chandigarh ins
Harsewinkeler Stammwerk gekommen, um gemeinsam
mit einem internationalen Team von Ingenieuren ein neues Schneidwerk für den LEXION zu entwickeln. Sein Spezialgebiet ist die Hydraulik. In seiner Heimatstadt, die nicht
weit von den Bergen des Himalaja liegt, leben 1,4 Millionen
Menschen. „Es ist die grünste und schönste Stadt in Indien“, sagt er.
Wenig Fleisch, viel Gemüse: Die Kantine von CLAAS in Harsewinkel
bietet immer auch etwas, das Vikram Karwal schmeckt.
Sein Heimweh hält sich aber in Grenzen. Das liegt auch
daran, dass seine Frau Isha und sein dreijähriger Sohn
Aarush ihn nach Deutschland begleitet und mit ihm ein Haus
in Gütersloh bezogen haben. Nun lernt das Ehepaar fleißig
Deutsch, zweimal pro Woche haben sie Unterricht.
Wenn er nach der Arbeit nach Hause kommt, erwartet seine Frau ihn bereits. Sie überrascht ihn gerne mit allerlei Köstlichkeiten, die sie im Supermarkt entdeckt hat und
die sie dann gemeinsam probieren. Isha Karwal ist neugierig auf deutsche Rezepte – vor allem, wenn es ums Backen
geht. „Brot, Kuchen und Kekse aus Deutschland sind weltberühmt, und auch alle anderen Lebensmittel sind von hoher Qualität“, sagt sie. Und so gibt es bei den Karwals zum
Frühstück nicht etwa hauchdünne Weizenmehlfladen mit
Kartoffelbrei oder Gemüse wie daheim, sondern Pumpernickel. Typisch Westfälisches eben.
Dass die beiden sich so problemlos in ihr neues Leben
eingefunden haben, ist sicherlich auch dem interkulturellen
Training zu verdanken, mit dem Vikram Karwal und seine
Frau auf ihr Auslandsabenteuer vorbereitet wurden. „Wenn
man die kulturellen Eigenheiten eines Landes bereits kennt,
bevor man sie in der Praxis erlebt, kann man ganz anders
mit fremdartigen Eindrücken umgehen und sich wesentlich
besser auf Neues einlassen“, fasst er die Vorteile des Trainings zusammen. Und so war es auch kein Problem, sich
daran zu gewöhnen, den Müll nicht nur in eine einzige, sondern in viele verschiedene Tonnen zu entsorgen.
Exportartikel Effizienz
Die drei aus Chandigarh haben sich sehr gut eingelebt in
Ostwestfalen. Sie haben erste Kontakte geknüpft, erkunden
an den Wochenenden Ausflugsziele wie Köln oder Hamburg
und dekorieren ihr Haus.
„Ich liebe es, hier zu leben“, sagt Karwal. „Alles ist sauber, die Menschen hier sind sehr umweltbewusst. Sie wollen die Natur für ihre Enkel und Urenkel bewahren. Das gefällt
mir.“ Auch die deutsche Art zu arbeiten hat es ihm angetan.
„Die Menschen hier konzentrieren sich voll auf ihren Job. Es
ist beeindruckend, mit welcher Effizienz und Zielstrebigkeit
sie ihre Aufgaben erledigen. Das möchte ich gerne meinen
Landsleuten vermitteln, wenn ich zurückgehe.“ Doch bis es
so weit ist, wird es noch die eine oder andere Scheibe Pumpernickel zum Frühstück geben.
30
Kulturen bei CLAAS
Kulturen bei CLAAS
„Es gibt kein Besser, nur ein Anders.“
Es tut gut, Grenzen auch mal zu überschreiten Die Controllerin Tina Vormfenne
stellte während ihrer Ausbildung fest, dass bei CLAAS auch jenseits von Deutschland viele
spannende Aufgaben warten. Sie entschied sich nicht nur für ein BWL-Studium mit zwei
Fremdsprachen, sondern ging nach ihrer Rückkehr zu CLAAS direkt für ein paar Jahre nach
Frankreich und in die USA. Zeit im Ausland zu verbringen sei die beste Methode, um die
Zeit seiner Ausbildung sowie durch Geschäftsreisen.
Inzwischen spricht er fließend Deutsch. Um den Hund
mitzubringen, mussten wir eine Menge Papierkram erledigen. Aber das hat alles gut geklappt, und jetzt liebt mein
Cockerpoo – ein Mix aus Cockerspaniel und Pudel –
seine neue Heimat sehr.
Was hat Sie zur Rückkehr nach Deutschland bewogen?
Mein Einsatz in Omaha war ja von Anfang an für eine begrenzte Zeit geplant. Eigentlich hätte ich sogar nur zwei
Jahre bleiben sollen. Mir wurde jedoch bald nach meiner Ankunft in den USA klar, dass mir das zu kurz ist.
Schließlich benötigt man ja doch eine gewisse Zeit, um
wirklich anzukommen. Und auch für die Planung und Vorbereitung der nächsten Station sollte man genügend Zeit
einplanen. Deshalb habe ich mich entschieden, meine
Zeit drüben auf vier Jahre auszuweiten. Doch für meinen
eigenen Vorurteile zu überwinden, sagt die 32-Jährige.
Und noch im Praktikum erhielten Sie dann direkt ein
Jobangebot?
Ja. Nach meinem Auslandsaufenthalt in Spanien stand für
mich fest, dass ich auch beruflich gerne ins Ausland gehen
möchte. Das erzählte ich dem damaligen Leiter des Controllings von CLAAS in Le Mans, den ich im Rahmen meines
Praktikums kennengelernt hatte. Zwei Tage später rief er
an und fragte mich, ob ich für ein siebenmonatiges Projekt
im Bestandscontrolling zu unserem französischen Standort
wechseln würde. Ich musste nicht lange nachdenken, bevor
ich zusagte, und zog im April 2007 nach Frankreich um.
Nach vier Jahren in den USA kehrte Tina Vormfenne 2011 in Begleitung von T. C. Truesdell und Hund Archie zurück nach Ostwestfalen.
Das Unternehmen CLAAS begleitet Sie schon seit Ihrem
19. Lebensjahr. Wie sah Ihr Einstieg damals aus?
Ich habe direkt nach meinem Abitur eine Ausbildung zur
Kauffrau für Bürokommunikation bei CLAAS absolviert.
Während meiner Zeit als Azubi reifte in mir der Wunsch, zu
studieren. Ich wollte einen internationalen Studiengang, der
Betriebswirtschaftslehre mit Fremdsprachen kombiniert.
Genau das, was ich suchte, fand ich in Form der European
Business Studies an der Fachhochschule Osnabrück. Ich
verbrachte je ein Auslandssemester in Madrid und Valencia und kehrte im letzten Studienhalbjahr als Praktikantin zu
CLAAS zurück, um meine Diplomarbeit dort zu schreiben.
Wie ging es nach Ihrer Rückkehr aus Le Mans weiter?
Schon während meiner Zeit dort hatte ich mich nach einer
weiteren Position im Ausland umgehört. Einen Teil meiner
kaufmännischen Ausbildung habe ich im Rechnungswesen
absolviert. Und meine damalige Ausbildungsbeauftragte war
2006 nach Omaha/Nebraska gegangen. Da wir regelmäßig
Kontakt hielten, wusste sie, dass ich in Frankreich eingesetzt bin und von dort aus bereits die Fühler in Richtung eines neuen Einsatzlandes ausgestreckt hatte. Sie bot mir die
Position eines Senior Accountant an und lud mich zu einem
„Look & See“-Termin für vier Tage in die USA ein. Ich war
noch nie zuvor dort gewesen. Auch diesmal brauchte ich
nicht lange zu überlegen, bevor ich ihr Angebot annahm.
Sie sind nicht allein aus den USA zurückgekommen –
Sie haben einen Mann, einen Hund und ein Auto mitgebracht. Wie kommen Mann und Hund mit der neuen
Heimat zurecht?
Beide haben sich sehr gut eingelebt. Da mein Freund auch
bei CLAAS tätig und seinerzeit als Trainee eingestiegen ist,
kannte er Deutschland und Harsewinkel bereits aus der
Tina Vormfenne kann
sich durchaus vorstellen,
noch einmal ins Ausland
zu gehen. Am liebsten
nach Madrid oder Paris.
31
Freund und mich war klar, dass wir weiterziehen werden. Jetzt sind wir in Deutschland, aber weiterhin für alle
Abenteuer offen.
Wie haben Sie als Deutsche den „American Way of
Life“ und das Arbeiten in den USA erlebt?
Ich bin sehr freundlich und herzlich aufgenommen worden.
Die Amerikaner haben eine gewisse Leichtigkeit, die uns
Deutschen an der einen oder anderen Stelle fehlt. Sie sind
offener, freundlicher, optimistischer. Aber damit in gewisser
Weise auch weniger verbindlich. Manchmal ist es eben besser, Klartext zu reden. Nach meiner Rückkehr habe ich keine Frage häufiger gehört als die, wo es denn nun besser
sei. Es gibt kein Besser, nur ein Anders. Und das mal gesehen zu haben, erweitert nicht nur den Horizont ungemein,
sondern lässt einen auch die guten Seiten an dem, was
man zu Hause hat, viel deutlicher erkennen.
32
Vielfalt bei CLAAS
Vielfalt bei CLAAS
Theatralisches
Training
Frohes neues Jahr
Das Neujahrsfest, in Russland das Hauptfest des Jahres, wird auch bei CLAAS in Krasnodar ausgiebig gefeiert.
Nach umfangreichen Vorbereitungen, die bereits Monate
vorher anlaufen, essen, trinken und tanzen dann alle Mitarbeiter aus Produktion und Verwaltung gemeinsam, um das
neue Jahr willkommen zu heißen. Begleitet werden die Feierlichkeiten von einem umfangreichen Unterhaltungsprogramm, bei dem professionelle Entertainer und Mitarbeiter
Musikinstrumente spielen und ihre Gesangs-, Tanz- und
Schauspielkünste präsentieren.
Engagiert
33
Um die Qualität der jährlich stattfindenden
Mitarbeitergespräche zu verbessern, hat sich
CLAAS Frankreich einer besonderen Schulungsmethode bedient: des Theaters. Den Führungskräften wurden dort von Schauspielern in
Sketchen die typischen Fehler verdeutlicht, die
bei diesen Gesprächen gemacht werden. Mithilfe von Rollenspielen konnten die Teilnehmer
ihren Gesprächsstil verbessern. Die Methode
hat sich als so erfolgreich erwiesen, dass nun
weitere theatralische Schulungen folgen sollen.
Mentoring
Mit AIESEC, der weltweit größten
internationalen Studentenorganisation,
verbindet CLAAS eine langjährige Partnerschaft. Seit vielen Jahren unterstützt das
Unternehmen mehrere Lokalkomitees
deutschlandweit. Seit 2013 ist CLAAS als
offizieller Partner des National Fördernden
Beirates von AIESEC Deutschland tätig.
Außerdem unterstützt CLAAS unter
anderem ausgewählte Fördervereine von
Hochschulen wie die Westfälische
Wilhelms-Universität Münster.
Um ihre Expertise und ihre unternehmenskulturellen Erfahrungen
an andere Claasianer weiterzugeben, stehen erfahrene Fach- und
Führungskräfte ihren Kollegen im Rahmen eines Mentoringprozesses
begleitend und beratend zur Seite. Das Zentrale Bildungsmanagement bietet zukünftigen CLAAS Mentoren eine zertifizierte Weiterbildung an, um ihre Rolle professionell und wertschätzend leben zu können. Inhalte sind unter anderem Rollenverständnis, Gesprächsführung
und Beratung sowie gemeinsame Fallarbeit. So werden Unternehmenskultur und Unterstützung der Mentees nachhaltig gefördert.
Ganz schön stürmisch
Karrierebörse
Im Dezember 2013 fand die 3. Deutsch-Russische
Karrierebörse in Moskau statt. Hier können sich Unternehmen mit Studenten, Absolventen und jungen Berufstätigen
austauschen. CLAAS nutzte die Möglichkeit, sich hoch
qualifizierten Studenten und jungen osteuropakompetenten
Fachkräften zu präsentieren und Einstiegsmöglichkeiten an
den Standorten Moskau und Krasnodar zu diskutieren.
Zur Haupterntezeit im Oktober wurde die Stadt Wayne
in Nebraska, USA, 2013 von einem Tornado heimgesucht.
Auch das Nebraska Harvest Center von CLAAS lag in der
Schneise, in welcher der Wirbelsturm schwere Verwüstungen anrichtete. Dank engagierter Mitarbeiter von CLAAS of
America, CLAAS Omaha und dem Nebraska Harvest Center mussten die Kunden dennoch nicht auf den gewohnten
CLAAS Service verzichten. Denn das Team rettete alles,
was unter Trümmern und Matsch intakt geblieben war, und
konnte binnen zwei Tagen einen provisorischen Servicestützpunkt einrichten, um die Kunden zu versorgen. Ein tolles Beispiel dafür, was Menschen erreichen können, wenn
sie in der Not zusammenhalten!
34
Ideen bei CLAAS
Not macht erfinderisch
Indiens Landwirtschaft ist abhängig vom Monsun Bringt er genug Regen, wird es
eine gute Ernte. Wenn nicht, gehen nicht nur die Erträge drastisch zurück, sondern auch
die Nachfrage nach Landmaschinen für die Reisernte. Eine solche „Schlechtwetterlage“
bei CLAAS in Indien inspirierte einen Mitarbeiter zu dem Vorschlag, neue Vertriebswege zu
erschließen. Der Erfolg seiner Idee zeigt, welchen Beitrag die Menschen bei CLAAS zum
Geschäftserfolg leisten können.
Ideen bei CLAAS
Ideenmanagement
Die Mitarbeiter von CLAAS sind Menschen mit
vielen guten Ideen. Und die sind echtes Geld wert.
Im Geschäftsjahr 2013 sorgten die Verbesserungsvorschläge aus der Belegschaft für Einsparungen in Höhe von mehr als 400.000 Euro, das entspricht einer durchschnittlichen Ersparnis pro
Mitarbeiter von 186 Euro. Ideen einzureichen zahlt
sich auch für die Köpfe aus, in denen sie reifen:
CLAAS zahlte in dem gleichen Geschäftsjahr mehr
als 185.000 Euro brutto Prämien an seine Mitarbeiter aus. Insgesamt verzeichnete das Unternehmen 1.674 Verbesserungsvorschläge von
506 Einreichern. Die Höhe der Prämie richtet sich
nach der Höhe der Ersparnis, die die jeweilige Idee
einbringt. Die höchste Prämie belief sich auf knapp
20.000 Euro brutto.
I
n Indien wird auf 44 Millionen Hektar Reis angebaut –
einer Fläche, die so groß ist wie Deutschland und Österreich
zusammen und Erträge von mehr als 100 Millionen Tonnen bringt. Die häufigste Anbaumethode ist der Nassreisanbau, bei dem die Reisfelder überschwemmt werden und die
Pflanzen im Wasser stehen. Reis ist eigentlich keine Wasserpflanze, hat sich jedoch in den Jahrtausenden an das Wasser
angepasst. Hauptgrund für die Flutung der Felder ist, dass
auf diese Weise das Wachstum von Unkraut und Schädlingen
erschwert wird. Eine wasserintensive Methode: Pro Kilo Reis
werden 3.000 bis 4.000 Liter Wasser benötigt.
Dieses bringt in der Regel der indische Sommermonsun.
Fällt er jedoch schwach aus, reicht der Regen nicht aus, die
Reiserträge fallen erheblich und damit der Bedarf an Erntemaschinen. So geschah es im Süden Indiens in der Saison
2012/13. CLAAS, Marktführer bei Mähdreschern, verzeichnete nur eine geringe Nachfrage nach dem sonst so begehrten CROP TIGER, einem Mähdreschermodell, das auf die
speziellen Anforderungen der Landwirtschaft in Indien ausgerichtet ist.
Vertriebsideen vom Personalchef
Aus einem ausgesäten Reiskorn können
rund 3.000 neue entstehen. Diese Menge
entspricht ungefähr einer Mahlzeit.
35
Sandeep Hooda, Leiter Personal von CLAAS India, machte
sich Gedanken, wie er in den indischen Werken die Beschäftigung sichern könnte. Er schlug vor, die Vertriebsaktivitäten im Norden des Landes auszuweiten. Denn anders als
im Süden war dort genug Regen gefallen. In dieser Region
werden auch verstärkt andere Getreidesorten als Reis angebaut. Da der CROP TIGER ein Mähdrescher für zahlreiche
Feldfrüchte wie Weizen, Senfsaaten, Mais und Sonnenblumen ist, lag der Gedanke nahe, den Einsatz der Maschinen
Sandeep Hooda ist als Personalchef von CLAAS India für das Wohl
von mehr als 330 Mitarbeitern verantwortlich. Nebenbei entwickelt
er auch noch innovative Vertriebsansätze für Mähdrescher.
in Nordindien auf weitere Anwendungsgebiete auszuweiten.
Hooda regte an, im Norden des Landes vermehrt Vorführungen zu organisieren und während der gesamten Erntezeit
Demonstrationsmaschinen zu betreiben, um so das Interesse der nordindischen Landwirte zu wecken. Zudem setzte
er sich dafür ein, die CROP TIGER mit neuen Ernteprodukten wie zum Beispiel Senfsaaten zu testen. Indien ist mit
einem Anteil von fast 22 Prozent an der weltweiten Anbaufläche von Senf und Raps der zweitgrößte Lieferant auf
diesem Sektor – und der Großteil der Produktion stammt
aus dem Norden.
Um den vom schwachen Monsun ausgelösten Absatzrückgang zu kompensieren, hatte Sandeep Hooda ein weiteres Geschäftsfeld ins Auge gefasst, das bislang nicht im
Vertriebsfokus des Unternehmens war: die Ernte in Pappelplantagen. In Indien werden Weizen und andere Getreidearten zwischen Reihen von Pappeln angebaut. Diese Mischform sorgt für eine bessere Bewässerung und vermeidet die
Bodenerosion. Hooda sah hier gute Absatzchancen für den
CLAAS CROP TIGER, da dieser Mähdrescher im Gegensatz
zu den Produkten des Wettbewerbs gut für die schmalen
Erntekorridore zwischen den Bäumen geeignet ist.
Der Personalchef bewies mit seinen Vertriebsideen eine
gute Nase für neue Geschäftsmöglichkeiten in Indien. „Die
Teams von CLAAS India konnten durch zahlreiche Erntedemonstrationen in Nordindien viele ernsthafte Interessenten in einem Gebiet gewinnen, das für uns bislang nicht
erschlossen war“, sagt er. Und so wurde das Jahr des
schwachen Monsuns doch noch ein gutes Jahr für CLAAS
India. Denn „nichts ist stärker als eine Idee, deren Zeit gekommen ist“, wie schon der französische Dichter Victor
Hugo wusste.
Gut zu wissen
2
3
Hätten Sie’s gewusst?
Die Mitarbeiter von CLAAS sind nicht nur bei der Arbeit ein tolles Team.
Jedes Jahr beweisen sie das auch bei weltweiten Fußballturnieren.
„Wir sind erfolgreich,
weil es einen Betriebsrat gibt, der mitgestaltet.“
Gestalter einer gerechten Arbeitswelt Schon in der Schule wollte Heiner Strotjohann die Dinge aktiv mitgestalten. Das setzte sich bei CLAAS fort: Seit fast 40 Jahren
450
2.100
aktive
Spieler
weltweit
Tore seit 2002
vertritt der heutige Vorsitzende des europäischen Betriebsrates und des GesamtbeBei CLAAS arbeiten Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft.
Sie eint der Wille, ihr Bestes für die beste Landtechnik zu geben.
triebsrates die Interessen der Mitarbeiter.
Wann fingen Sie an, sich in der Mitarbeitervertretung
zu engagieren, und was veranlasste Sie dazu?
Ich möchte daran mitwirken, in einer möglichst gerechten
Arbeitswelt zu leben. Diesen Wunsch hatte ich bereits in
der Schule. Dort war ich in der Schülervertretung aktiv, und
bei CLAAS wurde ich 1976 zum Jugendvertreter gewählt.
Freigestellt als Betriebsrat bin ich seit 2004, Vorsitzender
des eu­ropäischen Betriebsrates seit dem Jahr 2006.
Betriebsräte und Geschäftsleitung sind laut Gesetz
zur vertrauensvollen Zusammenarbeit verpflichtet.
Wird diese Vorgabe bei CLAAS gelebt?
Auf jeden Fall. Zum Beispiel durch regelmäßige Gesprächsrunden mit unterschiedlichen Arbeitgebervertretern und
auf der Basis von Ehrlichkeit und Vertrauen. Dort werden
Lösungen erarbeitet, die beide Seiten tragen können. Es
ist zehn Jahre her, dass wir eine Einigungsstelle bemühen
mussten. Das spricht für eine demokratische Gesprächsund Streitkultur bei CLAAS.
Ein Betriebsrat gilt in erster Linie als Mitarbeitervertreter. Er muss aber auch das Wohl des Unternehmens im
Auge behalten. Empfinden Sie das als Spagat?
Mitunter ja, in der Regel nein. Wenn wir Betriebsräte den
Konflikt erkennen, ziehen wir uns auch schon mal zurück,
beraten uns vielleicht mit externen Experten und erarbeiten
einen konstruktiven Vorschlag. In aller Regel finden wir eine
Lösung, die beide Aspekte berücksichtigt.
Für viele Menschen spielen Aspekte wie ihre perspektivische Entwicklung oder die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine zunehmend wichtige Rolle bei der
Entscheidung, sich an ein Unternehmen zu binden.
Welchen Einfluss nimmt der Betriebsrat bei CLAAS
auf diese Themen?
Hier nehmen wir großen Einfluss. Auf der Grundlage einer
Betriebsvereinbarung von Betriebsrat und Geschäftsleitung führen die Mitarbeiter einmal pro Jahr Ziel-, Beratungs- und Fördergespräche mit ihren Vorgesetzten und
erhalten transparente Leistungsbeurteilungen. Außerdem
haben wir individuelle variable Entgeltbestandteile mit eingeführt. Wir arbeiten an einer Verbesserung der Work-LifeBalance, entwickeln Lösungen für die Kinderbetreuung
und eröffnen auch Frauen zunehmend berufliche Perspektiven in diesem stark männerlastigen Unternehmen, zum
Beispiel durch Homeoffice-Angebote.
Es gibt Stimmen, die behaupten, ein Unternehmen, das
wirtschaftlich gut dasteht, brauche keinen Betriebsrat.
Wie sehen Sie die Rolle des Betriebsrates bei CLAAS?
Ich kenne diese Stimmen nicht. Wir sind erfolgreich, weil es
einen Betriebsrat gibt, der mitgestaltet, der durch Betriebsvereinbarungen auch Vertrauen schafft. Wir kümmern uns
um Weiterbildung, Qualifizierungsmaßnahmen, Flexibilisierung der Arbeit, Arbeitszeitkonten usw. Untersuchungen
von unabhängigen Universitäten beweisen, dass Unternehmen erfolgreicher sind, wenn sie einen Betriebsrat haben.
75
Nationen
CLAAS Deutschland
14 Werkskantinen und Bistros weltweit kümmern
sich um das leibliche Wohl der Mitarbeiter.
22.500
Schnitzel pro Jahr
in Harsewinkel
10
24
Mannschaften
aus 15 Nationen
Anschub von CLAAS
39
Probieren geht über Studieren
Beim Internationalen Field Robot Event tauschen
Studierende aus aller Welt den Hörsaal gegen das
Feld, um mit ihren selbst konzipierten und konstruierten Feldrobotern gegeneinander anzutreten. Die
CLAAS Stiftung fördert den Wettbewerb, seit er
2003 von der niederländischen Universität Wageningen ins Leben gerufen wurde. Seither hat sich
die Veranstaltung, die jedes Jahr stattfindet, zu einer
bedeutenden Plattform für die Entwicklung autonomer Feldroboter entwickelt. Heute nehmen Teams
aus aller Welt teil – auch internationale und interdisziplinäre Kooperationen –, um sich mit den Besten
zu messen. Die CLAAS Stiftung unterstützt Studierende, die einen autonomen Roboter konstruieren
und am Field Robot Event teilnehmen möchten,
indem sie die Grundausstattung des Roboters
finanziert. Im Jahr 2008 wurde das Field Robot Event
von der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ als
einer von 365 „innovativen Orten“ ausgezeichnet.
Der Vorsitzende des Kuratoriums der CLAAS Stiftung,
Helmut Claas, übergibt persönlich die Preise für
herausragende Arbeiten an international Studierende.
Bereits in der Schule hatte Robert
Fillingham großes Interesse daran,
mit Traktoren und Erntemaschinen im
Bereich der Agrartechnik zu arbeiten.
Klug investiertes Kapital
für kluge Köpfe
Ein Beitrag zur Zukunft der Landwirtschaft Helmut Claas initiierte im Jahr 1998 die
Gründung der CLAAS Stiftung. Sie dient dem Zweck, einen Beitrag zu Bildung und Wissen
in der Landwirtschaft zu leisten. So stärkt sie beispielsweise das Interesse junger Menschen
an einer Tätigkeit im Agrarbereich durch Stipendien und die Förderung von Projekten.
D
ie Weltbevölkerung wächst jede Woche um mehr
als eine Million Menschen und braucht immer mehr
Nahrungsmittel. Doch die landwirtschaftlich nutzbare Fläche lässt sich nicht beliebig vergrößern. Um effizientere
Technik zu entwickeln, ist Forschergeist gefragt. Die CLAAS
Stiftung will kluge Köpfe mit Stipendien dazu motivieren,
neue Ideen für die Aufgaben von morgen zu ersinnen.
Schon heute fehlen der Forschung und der Wirtschaft
Experten mit natur- oder ingenieurwissenschaftlicher Ausbildung. „Die CLAAS Stiftung möchte bei der jungen Generation das Interesse an Agrartechnik und angrenzenden Bereichen bis hin zur Agrarmechatronik wecken und die globale
Bedeutung der Landwirtschaft in die allgemeine Öffentlichkeit tragen“, erklärt Dr. Hermann Garbers, stellvertretender
Vorsitzender des Kuratoriums.
Die Stiftung vergibt jährlich Stipendien und Projektförderungen in Höhe von mehr als 100.000 Euro. Dazu gehören
auch die Förderpreise, die als „Helmut Claas-Stipendium“
an Studierende der allgemeinen ingenieurwissenschaftlichen
sowie der betriebswirtschaftlichen Fächer vergeben werden.
Dabei ist die Förderung keineswegs auf Deutschland beschränkt. Die CLAAS Stiftung pflegt intensive Kontakte zu
Hochschulen in vielen Ländern Europas, zum Beispiel in
Großbritannien, den Niederlanden, den USA, der Slowakei,
Rumänien, Frankreich, Russland und Ungarn. Entsprechend
international ist die Riege der Stipendiaten. Zu ihnen gehört
Robert Fillingham, der zurzeit an der Harper Adams University in der britischen Grafschaft Shropshire, einer der Partnerhochschulen der CLAAS Stiftung, an seiner Promotion
arbeitet.
Vom Stipendiaten zum Doktoranden
Im Jahr 2011 erhielt er ein Helmut Claas-Stipendium in Höhe
von 3.000 Euro. Er hatte mithilfe mathematischer Methoden
Maschinenschäden an Agrar- und Offroad-Maschinen beispielhaft an einem Minibagger erforscht und herausgefunden, dass vornehmlich Materialermüdung die Ursache ist.
Nach Abschluss seines Masterstudiums entschied er
sich, eine Doktorarbeit zum Thema Maschineneffizienz und
Ernteketten zu verfassen. Während der darauffolgenden
Erntesaison führte er zahlreiche Feldmessungen für CLAAS
durch. Zurzeit widmet sich Robert Fillingham seiner Promotion, doch bald wird er wieder in die Praxis zurückkehren.
„Mich reizt besonders die Mischung aus praktischem und
theoretischem Arbeiten“, sagt er und lächelt.
40
Vielfalt bei CLAAS
Vielfalt bei CLAAS
In Wildwestmanier
Reger Austausch
Gemeinsam geht vieles leichter. Unter diesem Motto
waren alle Mitarbeiter von CLAAS Polska im Oktober 2013
zu einem Tag im „Wilden Westen“ eingeladen. Sie wurden
mit Jeans, karierten Hemden, Halstüchern und Cowboyhüten ausgestattet, um auch äußerlich eine Einheit zu
bilden. Ziel der Veranstaltung war es, gemeinsam eine
Brücke zu bauen. Um in dem spielerischen Training das
Material und die Werkzeuge zu erhalten, musste das Team
Geld verdienen, indem seine Mitglieder zum Beispiel auf
Quads oder Segways um die Wette fuhren oder beim
Seilspringen punkteten. Teamspirit und Engagement
zahlten sich am Ende aus – das Ergebnis war eine Brücke,
die bis zu 400 Kilogramm halten konnte!
Stipendien
CLAAS engagiert sich im Rahmen des Deutschland­
stipendiums an mehreren ausgewählten Hochschulen. Zum Wintersemester 2013/2014 wurde das Engagement ausgebaut und die
Zahl der Stipendien von sechs auf 13 mehr als verdoppelt. So gehen
bei­spielsweise zwei Stipendien im Bereich Agrartechnik an die
Universität Hohenheim. An der RWTH Aachen fördert CLAAS einen
Masterstudierenden der Computational Engineering Science. Weiterhin fördert CLAAS auch ausländische Studierende und Graduierte
aller Nationalitäten mit dem DAAD-Stipendien- und Betreuungsprogramm für ausländische Studierende und Doktoranden (STIBET III).
41
Am Anfang stand die Idee von CLAAS UK, dass Berufseinsteiger einmal eine Erntesaison in einem anderen Land erleben sollten. Und so gingen jedes Jahr junge Menschen nach
Neuseeland oder Australien, wo die Feldfrüchte reif sind, wenn
in Nordeuropa Winter ist. Inzwischen arbeitet CLAAS UK eng
mit Landpower zusammen, dem Vertriebspartner von CLAAS
in diesen beiden Ländern. Und so kommt auch aus der südlichen Hemisphäre Unterstützung nach Großbritannien, wenn
dort die Ernte auf Hochtouren läuft.
Ideenreich
Galip Sarim arbeitet als Maschinenprüfer bei
CLAAS. Der 38-Jährige zeichnet sich nicht nur
durch technisches Geschick aus, sondern auch
durch seinen Ideenreichtum. Im Jahr 1998 hatte
er angeregt, im JAGUAR einen Schlauch anders
zu verlegen – mit Erfolg. Seitdem hat er mehr als
200 Ideen eingereicht, die erfolgreichste wurde
mit rund 18.000 Euro prämiert. Die Frage, was
man besser machen könnte, treibt ihn jeden Tag
bei der Arbeit an. „Sobald ich ein Problem
erkenne, überlege ich schon, wie ich es formulieren kann, um die Lösung einzureichen“, sagt er.
Interessierte Gäste
Eine Brücke nach Osnabrück
Je 20 Studenten der Hochschule Osnabrück und der indischen Universität Chitkara in Chandigarh besuchten im Sommer 2013 das Werk von CLAAS India. Auf diesem Wege konnte die Partnerschaft zwischen CLAAS und der Hochschule Osnabrück nun auch auf internationaler Ebene vertieft
werden. Wenige Monate später hielt Marc Dresmann, der das Controlling von CLAAS India leitet, eine
Vorlesung an der Hochschule Osnabrück. Er berichtete von seinen Erfahrungen als Expat auf dem
Subkontinent und sagte, dass nicht nur die vielseitige Kultur und die einzigartige Landschaft, sondern
auch die beruflichen Herausforderungen für einen Aufenthalt in Indien sprächen.
Schon die Kleinsten finden es spannend,
CLAAS und sein Produkte aus nächster Nähe kennenzulernen. So wie die 20 Jungen und Mädchen
des Kindergartens „Concordia“ in der piemontesischen Hauptstadt Vercelli (Italien). Die Kinder im
Alter zwischen vier und fünf Jahren statteten
CLAAS Italia im Frühjahr 2013 einen Besuch ab.
„Mit einer einfachen, aber anschaulichen Präsentation erklären wir den Kindern, was Landwirtschaft
ist, welches die wichtigsten Produkte sind und wie
sie zu Nahrungsmitteln verarbeitet werden“, sagt
Paolo Oppezzo, der für das Marketing bei CLAAS
Italia verantwortlich ist.
42
Impressum
Impressum
Herausgeber
CLAAS KGaA mbH
Personalmarketing
Münsterstraße 33
33428 Harsewinkel
www.claas.com
Weitere Exemplare des Berichtes sowie
zusätzliches Informationsmaterial über CLAAS
senden wir Ihnen auf Anfrage gerne kostenlos zu.
Personalmarketing
Telefon:+49 5247 12-1349
Telefax:+49 5247 12-2010
E-Mail: personalmarketing@claas.com
Konzeption und Realisation
Medienfabrik Gütersloh GmbH | embrace
Carl-Bertelsmann-Straße 33
33311 Gütersloh
www.medienfabrik.de
Gestaltung
cramerdesign
Löherstraße 13
33102 Paderborn
www.cramerdesign.me
Bildquellen
CLAAS KGaA mbH
Druck
Zarbock GmbH & Co. KG
Personalkennzahlen
Stichtag 30.09.2013
Kosten der Aus- und Weiterbildung CLAAS Gruppe
in Mio. ¤
GJ
2010
2011
2012
2013
Veränd. zum Vorjahr
Weiterbildung intern
1,6
1,7
2,2
2,2
0,0
Veränd. in %
0,5
Weiterbildung extern
2,3
2,4
2,9
3,3
0,4
12,4
Gesamt
3,9
4,0
5,1
5,5
0,4
7,3
Ausbildung
8,1
8,0
7,8
8,7
0,9
11,9
Trainees
1,2
0,8
1,5
2,0
0,5
32,2
Gesamt
13,2
12,8
14,4
16,2
1,8
12,4
Mio. EUR
18
16
14
12
10
Geschäftsjahr
2010
2011
2012
2013
Betriebszugehörigkeit in Jahren CLAAS Gruppe
0–4
3.548
36,2 %
5–9
1.856
19,0 %
10–14
1.188
12,1 %
15–19
1.135
11,6 %
20–24
634
25–29
444
4,5 %
30–34
513
5,2 %
35–39
299
3,1 %
40–44
155
1,6 %
21
0,2 % i
≥ 45
6,5 %
Mitarbeiter CLAAS Gruppe
Gesellschaft
Mitarbeiter
davon
weiblich
426
144
CLAAS Kommanditgesellschaft auf Aktien mbH
KGaA
Nebraska Harvest Center Inc.
US Händler
37
1
CLAAS Résau Agricole S.A.S.
CRAs
978
111
CLAAS Vertriebsgesellschaft Händler
CVG Händler
365
45
CLAAS U.K. Händler
CUK Händler
325
13
CLAAS Agricoltura S.R.L.
CAGRI
CLAAS Global Sales GmbH
30
2
CGS
161
49
CLAAS Service and Parts GmbH
CSP
232
58
CLAAS Service and Parts Le Mans
CSP Le Mans
39
6
TOV CLAAS Ukraina
CUKR
13
5
CLAAS Vertriebsgesellschaft mbH
CVG
293
51
CLAAS France S.A.S.
CF
186
33
CLAAS U.K. Ltd.
CUK
84
20
CLAAS Italia S.p.A.
CITA
44
12
CLAAS Ibérica S.A.
CIBE
39
7
CLAAS of America Inc.
CoA
119
17
CLAAS Argentina S.A.
CARG
26
6
CLAAS Vostok
CVOS
122
46
11
CLAAS Polska sp. z o.o.
CPL
54
CLAAS Agricultural Machinery Trading (Beijing) Co., Ltd.
CCN
16
5
3.163
498
153
Vertrieb
CLAAS Selbstfahrende Erntemaschinen GmbH
CSE
2.231
CLAAS Omaha Inc.
COL
111
12
CLAAS Hungaria Kft.
CLH
610
37
OOO CLAAS Krasnodar
CLK
192
45
CLAAS India Ltd.
CIL
337
23
3.481
270
Getreide
Traktoren (CT)
956
169
CLAAS Saulgau GmbH
CSLG
575
48
Usines CLAAS France S.A.S.
UCF
393
37
968
85
Futterernte
CLAAS Industrietechnik GmbH
CIT
588
20
CLAAS Agrosystems KGaA mbh & Co. KG
CAS
115
16
Gesamt
9.697
1.202
CLAAS Deutschland
4.971
583
CLAAS Frankreich
2.552
356
CLAAS Europa
8.737
1.047
646
64
CLAAS außereuropäisch
Zusätzlich ab 02/2014 CLAAS Jinyee Agricultural Machinery (Shandong) Co. Ltd. 1.196 Mitarbeiter
„Ich möchte
etwas bewegen.“
Die Landtechnik ist einer der lebenswichtigsten Wirtschaftszweige der Welt,
denn die Menschheit wächst immer
weiter. So werden im Jahr 2025 etwa
acht Milliarden Menschen auf der Erde
leben. Moderne Erntemaschinen helfen, die steigende Nachfrage nach Nahrungsmitteln zu bedienen. Hightechprodukte von CLAAS sind in 140 Ländern
im Einsatz. Mit rund 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an unseren Standorten weltweit erzielen wir einen Umsatz
von 3,8 Milliarden Euro. Bei uns finden
Sie Ent­wicklungs- und Weiterbildungs­
möglichkeiten und einen optimalen Nährboden, um eigene Ideen und Visionen
bestmöglich einbringen zu können. Steigen Sie ein in ein Feld mit Zukunft!
Zukunft ernten: www.claas.jobs
CLAAS KGaA mbH
Personalmarketing
Postfach 11 63
33426 Harsewinkel
Deutschland
Tel. +49 5247 12-0
claas.com
05/14 deutsch