Jetstream 06/2010

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Jetstream 06/2010
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www.jetstream.ch
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9 771424 493006
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Schweiz CHF 8.50
Europa EUR 6.00
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INTERNATIONALES LUFTFAHRTMAGAZIN
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JANUAR 2010
50. Jahrgang
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JUNI 2010
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Reise: Antonov Day
Airline: Manx2
Portfolio: Tel Aviv
Juni-Poster: Egypt Air Boeing 777 im Anflug auf London-Heathrow
JUNI 2010
7. Internationale
Aviatikbörse
NEWS
< Titelbild
Schweiz
EBACE ’10
Industrie-News
Deutschland
Österreich
Benelux
Italien
Europa USA/Kanada Lateinamerika / Nahost
Asien / Ozeanien
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Bei der N708SA handelt es sich um eine
ex Korean Air Maschine, welche bei Cargo
360 im Einsatz stand, ihre Operationen Anfang 2008 mit Southern zusammengelegt
hat. Seit kurzem trägt der 1988 gebaute
Frachter die neue Bemalung der Southern
Air (Olav Rhensius, Anchorage, 10.5.10).
AIRLINE: MANX2 >
Detlef Döbberthin und Philipp Kunert berichten vom Home Carrier der Isle of Man.
Tis Meyer beschreibt anschliessend die
Fotomöglichkeiten auf der Isle of Man.
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Sonntag, 30. Mai 2010, 10.00 bis 16.00 Uhr
im Restaurant Airborne, Operations Center 4
8058 Zürich Flughafen
markierte Gratis-Parkplätze auf Parkplatz P26 vis-à-vis
«Alles was die Fliegerei hergibt!»
Eintritt: CHF 5.-- pro Person
inklusive eines Gutscheins für 5% Rabatt auf Ihren nächsten Einkauf
im buchAIRcenter, Glattbrugg, gültig bis 31.12.2010
Anmeldung für Aussteller per Email: info@bucher-publikationen.ch
oder telefonisch unter 044 874 17 50
mehr Information und Lageplan unter www.buchairnet.com
< Reisebericht: Antonov Day
Redaktion
Moritz Herrmann
Milo Kalberer
Lukas Lusser
Michael Pellaton
Felix Reimann erzählt in Wort und Bild von
einem erlebnisreichen Tag in Kiev, mit Rundflügen und vielen Antonovs.
moritz.herrmann@jetstream.ch
milo.kalberer@jetstream.ch
lukas.lusser@jetstream.ch
michael.pellaton@jetstream.ch
Mitarbeiter
Abos Doris Kalberer • Dispo Michael Pellaton • Europa Felix
Gasser • Finanzen Karl Freund, Hanspeter Roth • Bildredaktion Urs Diener, Roli Büsser, Francesco Frasa, Olav Rhensius,
Benjamin Schudel, Mike Steffen • International Ernst Sommer
• Layout Milo Kalberer • Reise­berichte Romano Germann,
Antonio Härry,Ralf Kurz,Tis Meyer • Schweiz Lukas Lusser • Support
Martin Hirzel • Verkauf Maria Uehlinger • Versand Hans­ueli
Wehrli, Peter Weder • Web­Site Michael Pellaton • Zürich Ueli
Klee • Genf Romano Germann
Korrespondenten
Airlines Thomas Jäger/CH-Aviation • Basel World Air News
• Berlin Susan Keane, Oliver Wendt • Bern Hanspeter Zürcher • Bologna Marco Finelli • Bremen Björn Stemann •
Dort­­mund Georg Kudlek • Dresden Wolfgang Burk­hardt,
Reinhart Losch • Düsseldorf Conrad Müller • Frank­furt
Rhein-Main Aviation Society • Friedrichs­­­­hafen Norbert
Fröhlich, Stephan Kugel • Genf DPTS Association, Georges
Schweikart • Genua Massi­miliano Brugia • Graz Manfred Pamer
• Hamburg Gerrit Griem, Patrick Lutz, Cord Schellenberg •
Hannover Lars-Oliver Krüger, Dennis Matzat • Inns­bruck Armin
Stotter • Klagen­furt Franz Zussner • Köln/Bonn Rolf Nettersheim • Leipzig/Halle Wolfgang Burkhardt, Reinhart Losch • Linz
Manuel Pflügl, Jürgen Stiglmair • Luxemburg Serge Braun,
Romain Morang • Mannheim Jürgen Witte • München Klaus
Ottis • Münster/Osnabrück Detlef Döbberthin • Nürnberg
Günter Mayer, Thomas Niepel • Paderborn/Lippstadt Ulrich
Siegel • Saar­brücken Markus Quinten, Stefan Schlick • Salzburg
Norbert Pollak • Stutt­gart Manfred Kühl, Armin Reimold, Nico
Ruwe • Turin Marco Rossi • Wien Wolfgang Höritsch, Hermann
Klein, Manfred Saitz
Bild- und Textbeiträge
Jetstream freut sich über Beiträge in Form von Fotos (Digital oder
Dias) und Berichten für die Zeitschrift.
Portfolio: Tel Aviv >
Tobias Ralle zeigt in seinem Portfolio einen
Querschnitt durch den Airline-Mix in Tel Aviv
Ben Gurion.
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< Poster
Als erste Boeing 777-300 für Egyptair
wurde die SU-GDL im Februar 2010 ausgeliefert und wird vornehmlich auf Routen
in den Fernen Osten und nach London eingesetzt (Ronny Busch, London-Heathrow,
April 2010).
IMPRESSUM
50. Jahrgang, jetstream erscheint anfangs Monat,
Auflage: 5’800 Exemplare
Jetstream Genossenschaft,
Postfach 227, CH-8058 Zürich
Digitalbilder
Bitte unbearbeitetes Originalbild mit mind. 6 Megapixel Auflösung als JPG oder RAW per e-Mail an: foko@jetstream.ch.
Berichte
Bitte nehmen Sie mit unserer Disposition Kontakt auf:
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I
Juni 2010
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Jahresabonnement, inklusive Versand:
Schweiz* CHF 75.00, Europa EUR 59.00,
Übersee CHF 109.00, *inkl. MWSt
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Geschäftsleitung: Moritz Herrmann
Milo Kalberer
Lukas Lusser
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Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion
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NEWS | SCHWEIZ
SCHWEIZ Airlines
Mit Flower-Power nach SFO
Als PR-Aktion zum Start der neuen
Verbindung nach San Francisco am
2. Juni 2010 erhält voraussichtlich
die A340-300 HB-JMJ der Swiss eine
Sonderlackierung, die an das FlowerPower-Image anknüpft, das der einstigen Hippie-Stadt San Francisco seit
den siebziger Jahren anhängt. Es
standen drei mögliche Designs zur
Auswahl, die von den Lesern der zur
Tagesanzeiger-Gruppe gehörenden
Pendler­zeitung 20 Minuten im Rahmen eines Wettbewerbs bewertet
werden konnten. Das ausgewählte
Design wird für rund ein Jahr auf
dem Flugzeug verbleiben.
Teures Vulkanchaos für Swiss
Die Sperrung grosser Teile des
euro­päischen Luftraums wegen der
Aschewolke des isländischen Vulkans Ejyafjalla verursachte sowohl
bei den Airlines wie auch den betroffenen Airports für Hektik und grosse
Zusatzkosten. So befand sich etwa
in der Zeit vom 17. April bis zum
19. April 2010 – abgesehen von
einem Testflug der A319 HB-IPX als
LX5000 in die Aschewolke – keines
der Swiss-Flugzeuge in der Luft.
In einer ersten Bilanz beziffert die
Swiss den Schaden auf einen «mittleren zweistelligen Millionenbetrag».
Die Airline zählte insgesamt 202’184
betroffene Passagiere, die von einem
rund um die Uhr stehenden CareTeam betreut wurden, etwa indem
man ihnen bei der Buchung einer
alternativen Reisemöglichkeit beistand oder sie mit Decken, Getränken etc. versorgte.
Swiss: Verlust im ersten Quartal
Erstmals seit 2005 beendet Swiss
wieder ein Quartal mit roten Zahlen: Für den Zeitraum von Januar
bis März 2010 gab die Airline einen
Verlust von CHF 10 Mio. bekannt.
Als Grund dafür wird nicht etwa
die Nachfrage angeführt, die im
Berichtszeitraum gegenüber dem
Vorjahr deutlich angezogen hat und
zu einer um 5.1% auf gesamt 78.3%
gesteigerten Auslastung geführt hat.
Schuld am negativen Ergebnis sind
laut Swiss die kombinierten Auswirkungen des stark aufgewerteten
Schweizer Frankens und der gestiegenen Treibstoffpreise. Die Kosten
der Luftraumsperrung wegen des
Vulkanausbruchs fallen dagegen
noch nicht in die Berichtsperiode
und werden sich erst im Ergebnis
des zweiten Quartals niederschlagen.
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Mark Darby neuer Baboo-CEO
Die Genfer Fluggesellschaft Baboo
hat einen neuen Chef (CEO). Der
bisherige CEO Jacques Bankir, der
Baboo seit zwei Jahren geführt hat,
wechselt von der operativen Leitung
der Airline in den Verwaltungsrat. An
der Spitze der Baboo wird er durch
den Engländer Mark Darby ersetzt.
Der gelernte Flugzeug-Ingenieur mit
einer 30-jährigen Branchenerfahrung leitete zuvor die auf Antigua
beheimatete Regionalfluggesellschaft LIAT.
Edelweiss Winterflugplan 2010/11
Edelweiss Air plant für den Winter
2010/11 sowohl auf der Lang- wie
auch auf der Mittelstrecke einen
Ausbau ihres Angebots. Weiterhin
wird das gesamte Flugangebot nicht
nur für Pauschalreisende, sondern
in Kooperation mit Swiss auch im
Einzelplatzverkauf (nur Flug) angeboten. Neu wird die Airline ab dem
kommenden November einmal wöchentlich ab Zürich nach Mauritius
fliegen und damit die Lücke füllen,
die sich seit dem Rückzug der Air
Mauritius ergeben hat. Der Flug wird
mit dem eigenen A330 jeweils am
Montag durchgeführt (Rückkehr in
die Schweiz am Folgetag) und soll
bei guter Aufnahme am Markt möglicherweise per Sommerflugplan
2011 als ganzjährige Verbindung
angeboten werden. Ebenfalls neu
kommt der Kilimanjaro Airport in
Tansania als Langstreckendestination ins Streckennetz hinzu. Von
November 2010 bis Februar 2011
wird Edelweiss den Airport am Sonntag auf einem Dreiecksflug in Kombination mit Mombasa bedienen. Dies
ermöglicht es laut Edelweiss einem
Afrikareisenden ideal, Safaris oder
Bergsteigen in Tansania mit Badeferien in Kenia zu verbinden.
NEWS | SCHWEIZ
Die bisherigen Langstreckendestinationen werden auch im Winter
2010/11 wie folgt bedient: In die Dominikanische Republik fliegt EDW am
Dienstag (Punta Cana) und Donnerstag (Dreiecksflug nach Puerto Plata
via Punta Cana), nach Varadero und
Cancun am Mittwoch (Dreiecksflug)
und nach Phuket am Samstag (alles
mit EDW A330). Zusätzlich werden
die Malediven dreimal pro Woche
angeflogen, am Freitag und Samstag mit einem Non-Stop-Flug, am
Sonntag mit einer Zwischenlandung
in Goa. Auf allen drei Rotationen wird
eine A330-200 der Swiss eingesetzt.
Im Mittelstreckenbereich kommuniziert Edelweiss vor allem einen
massiven Ausbau der Destination
Marrakesch (eine Antwort auf die
Wiederaufnahme der Direktflüge
durch RAM?), das neu dreimal
pro Woche am Dienstag, Donnerstag und Samstag angeflogen wird.
Hinzu kommen sieben wöchentliche
Flüge nach den Kanarischen Inseln,
sowie acht wöchentliche Flüge nach
Ägypten.
Weltreise mit dem Edelweiss A330
Im Frühjahr 2011 führt das Reisebüro Globus-Reisen in Zusammenarbeit mit Edelweiss eine «Weltreise
im eigenen Jet» durch. In der Zeit
vom 13. März bis 5. April fliegt
ein Airbus A330 mit den Reiseteilnehmern von Zürich via Kuba,
Osterinseln, Südsee, Australien,
Indonesien, Myanmar, Indien und
Oman einmal um die Welt.
Hello: Umflottung auf Airbus
Der Verwaltungsrat der Hello hat an
seiner Sitzung vom 30. April 2010
entschieden, dass die Airline im Laufe
des kommenden Winters ihre drei
MD-90-30 mit einer identischen Anzahl A320 ersetzen wird, die über ein
modernes Bord-Unterhaltungssystem und ein Lederinterieur verfügen
sollen. Es ist geplant, den ersten Airbus im November 2010 einzuflotten.
Die beiden weiteren Flugzeuge sollen
im Lauf des ersten Quartals 2011
in Dienst gestellt werden. Darüber
hinaus plant Hello mittelfristig auch
wieder ein Wachstum: Nach den
Plänen der Airline soll in den Jahren
2012 und 2013 jeweils ein weiterer
A320 hinzukommen.
Hello hatte in der Vergangenheit
zeitweise sechs aus SAS-Beständen
stammende MD-90-30 in der Flotte,
von denen aber jeweils bis zu vier
Maschinen langfristig an andere Anbieter wie etwa British Jet oder Iceland Express verleast waren. Nach
Beendigung dieser Verträge veräusserte Hello sukzessive drei MD-90
an Delta Airlines in den USA, die ihre
eigene MD-90-Flotte in der Vergangenheit gezielt mit Occasionsmaschinen ergänzt hat, soweit solche
verfügbar wurden.
Ju-Air möchte eine Junkers F13
Grosse Pläne mit einem kleinen
Flugzeug hegt die in Dübendorf
ansässige Ju-Air, die sich mit ihren
vier 17-plätzigen Ju-52 als Anbieter
nostalgischer Flugerlebnisse weit
über die Schweiz hinaus einen einzigartigen Ruf erworben hat. Ju-Air
möchte, in enger Zusammenarbeit
mit dem Berliner Technikmuseum
und dem deutschen Verein der
Freunde Historischer Luftfahrzeuge
(VFL), eine Junkers F13 erwerben
und wieder flugtüchtig machen.
Bei der Junkers F13, die neben dem
Piloten Platz für vier Passagiere bot,
handelt es sich um das erste in Ganzmetallbauweise gebaute Flugzeug.
Sein Erstflug fand im Jahr 1919 statt,
und bis zum Ende der Produktion im
Jahr 1933 wurden 330 Exemplare
davon gebaut, darunter auch für die
Swissair-Vorgängerin Ad Astra.
Fünf Exemplare existieren noch
heute als Museumsstücke, darunter
eine der ehemaligen Ad Astra-F13,
die aus politischen Gründen in Budapest beschlagnahmt worden war
und heute im Budapester Verkehrsmuseum ausgestellt ist. Dieses
Flugzeug wäre die Wunschkandidatin der Ju-Air für das ambitionierte
Wiederaufbau-Programm, allerdings
ist noch nicht vollständig geklärt, ob
und zu welchen Konditionen das
ungarische Museum das gute Stück
freigeben würde.
Alternativ dazu wird der Wiederaufbau auf der Basis von zwei stark
beschädigten Wracks in Betracht
gezogen. Seit 2006 befinden sich die
Überreste einer im Norden Kanadas
geborgenen F13 im Besitz des Deutschen Technikmuseums; ein weiteres Wrack liegt noch im Jemen. Zwei
passende Motoren des Typs Junkers
L-5 konnte Ju-Air bereits in Empfang
nehmen. Aus diesen beiden Aggregaten soll ein funktionsfähiges Exemplar rekonstruiert werden.
Das Wiederaufbau-Projekt einer F13
soll einerseits durch Sponsoring finanziert werden, wobei vor allem das
Engagement des Alukoffer-Herstellers Rimowa aus Köln zu erwähnen
ist, der das benötigte Aluminium
beisteuern wird. Andererseits ist
eine Sammelaktion analog zur Kampagne «Flieg weiter, Ju-52» geplant,
um von Spendern und Gönnern die
benötigten rund 400’000 Euro zusammen zu bekommen. Klappt alles
wie geplant, so soll die restaurierte
F13 im September 2012 erstmals
wieder abheben, voraussichtlich unter Schweizer Registration.
Als Wehrmutstropfen beabsichtigt
Ju-Air, im Jahr 2013 die HB-HOY
– eine als Casa 352 in spanischer
Lizenz gebaute Ju-52 – ausser
Dienst zu stellen, sie um Motoren
und andere Ersatzteile für die drei
Original-Ju-52 HB-HOP, -HOS und
-HOT zu erleichtern und sie schliesslich in nicht flugtüchtigem Zustand
am ehemaligen Kölner Flughafen
Butzweilerhof auszustellen. So soll
sichergestellt werden, dass mit den
drei verbleibenden Flugzeugen die
beliebten Ju-52-Rundflüge für weitere 10 bis 15 Jahre kommerziell
angeboten werden können.
SCHWEIZ Airports
In Emmen landen und starten immer wieder Fracht- und Passagierflugzeuge, welche in militärischem Auftrag
unterwegs sind. Ein besonderer Gast war der Airbus A310-325 F-HBOY der französischen Blue Line (Roland
Büsser, Emmen, 31.3.10).
Juni 2010
I
www.jetstream.ch
Basel Euroairport (BSL)
Aschewolke über Europa
Rückblickend auf die Sperre des
Flugraums über Europa wegen des
www.jetstream.ch
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• Die australische Royal Flying Doctor Service RFDS erhält eine weitere Pilatus PC-12/47E, welche noch die
Werksregistration HB-FSU trägt. Die 1928 gegründete RFDS ist eine gemeinnützige Institution, die für Menschen in den wenig besiedelten Gebieten Australiens mit Hilfe von Flugzeugen ärztliche Versorgung gewährleistet (Roland Büsser, Buochs, 24.3.10).
Vulkanausbruchs in Island kann am
EuroAirport Bilanz gezogen werden.
Der Flughafen war auf Weisung der
französischen Zivilluftfahrtsbehörden vom Freitag, 16. April 2010 Mitternacht, 24:00 Uhr bis Dienstag, 20.
April 2010, 08:00 Uhr geschlossen.
Dies hatte zur Konsequenz, dass
während dieser Zeit rund 470 Flüge
annulliert werden mussten. Interessant war jedoch auch, dass vor und
nach der Schliessung zahlreiche
Flüge von Zürich und verschiedenen
Flughäfen Deutschland nach dem
EuroAirport umgeleitet wurden,
dies weil diese Flughäfen vorher
geschlossen wurden. In diesem Zusammenhang sind die zusätzlichen
Landungen von zahlreichen Charterflügen aus der Türkei sowie der erste
Besuch einer Boeing 747-400F der
deutschen Air Cargo Germany speziell zu erwähnen.
Swiss Saisonlinie nach Venedig
Nachdem sich die mit Danube Wings
geplante Saisonlinie wegen der angespannten finanziellen Situation der
slowakischen Airline nicht realisieren liess, wird nun Swiss International Air Lines zwischen dem 1. Juli
und 22. August 2010 eine Verbindung ab dem EuroAirport nach der
Lagunenstadt einrichten. Möglich
wird dies wegen der ferienbedingten
Reduktion der Linienflüge zwischen
dem EuroAirport und Brüssel auf
einmal täglich während desselben
Zeitraums. Geflogen wird nach dem
folgenden Flugplan mit Avro RJ100:
LX1654 EuroAirport ab: 06.10 Uhr,
Venedig an: 07:30 Uhr Donnerstag/
Freitag; LX 1658 EuroAirport ab:
19:55 Uhr Venedig an: 21:15 Uhr
Montag/Sonntag; LX 1655 Venedig
ab: 08:00 Uhr EuroAirport an: 09:20
Uhr Donnerstag/Freitag; LX 1659
Venedig ab: 21:45 Uhr EuroAirport
Juni 2010
an: 23:05 Uhr Montag/Sonntag. Die
Flüge sind bereits unter www.swiss.
com buchbar, dies zum Teil zu sehr
günstigen Konditionen, so dass sich
ein Besuch in Venedig sicherlich
wieder einmal lohnen würde.
Neuer Partner für MASKargo
MASKargo, die Frachtabteilung der
Malaysia Airlines, hat per 30. April
2010 die langjährige Zusammenarbeit mit Air Atlanta Iceland beendet. Neuer Kooperationspartner der
Gesellschaft ist bis auf weiteres die
amerikanische Southern Air mit Sitz
am Hartford-Bradley International
Airport, welche im Jahr 1999 aus
der früheren Southern Air Transport
entstanden ist und über eine grosse
Flotte von 14 Boeing 747-200F, einer
Boeing 747-300F und zwei an Thai
International vermieteten werksneuen Boeing 777F verfügt. Bereits
am Samstag, 1. Mai 2010 wurde mit
der N741SA erstmals eine dieser
Maschinen auf dem zweimal wöchentlich durchgeführten Frachtkurs
ab Amsterdam über den EuroAirport
nach Kuala Lumpur eingesetzt.
Erste Grossraum-Flugzeuge bei
AMAC Aerospace
Der am EuroAirport ansässige
Flugzeugausstatter AMAC Aerospace konnte Ende des vergangenen
Monats die ersten Aufträge für die
Ausrüstung von Grossraumflugzeugen für sich gewinnen. Damit wird
das Unternehmen, neben Jet Aviation, zum zweiten Betrieb am EuroAirport, der Grossraumflugzeuge für
VVIP-Kunden ausstatten kann.
Der erste Vertrag für eine Boeing
777-300 wurde mit der Regierung
von Abu Dhabi abgeschlossen. Die
Maschine, welche vor wenigen Tagen
übernommen wurde, wird im kommenden November am EuroAirport
zur Ausrüstung in ein VVIP-Flugzeug
erwartet. Eine zweite, kleinere Boeing 777-200 soll dann bereits im
Dezember 2010 eintreffen.
AMAC Aerospace wird ihren Grossraumhangar in den kommenden
Wochen fertig stellen und in Betrieb
nehmen und somit ihre Rolle als
Spezialist für die Ausrüstung von
VVIP-Flugzeugen und deren Wartung weiter aufwerten.
Jet Aviation und Airbus erweitern
Zusammenarbeit
Bereits am ersten Tag der EBACE’10
in Genf unterzeichneten Jet Aviation
und Airbus eine neue Vereinbarung
über ihre Zusammenarbeit im Bereich der Ausrüstung von AirbusFlugzeugen zu VVIP-Jets. In diesem
Agreement wird die am EuroAirport
vorgenommene Kabinenausrüstung
der verschiedenen Typen zu Airbus
Corporate Jetliners (ACJ) geregelt. In
den vergangenen Jahren konnte Jet
Aviation am EuroAirport in Zusammenarbeit mit Airbus bereits mehr
als zehn Projekte mit Maschinen der
Typen Airbus A319-100, A320-200,
A330-200, A340-300 und A340-600
abschliessen. Als aktuellstes Projekt
konnte anfangs dieses Monats eine
werksneue Airbus A319CJ an die
in Monaco beheimatete Boutsen
Aviation ausgeliefert werden. Die
Maschine wird in naher Zukunft in
Deutschland als D-ALEY registriert
und von DC Aviation betrieben werden.
Genf Cointrin (GVA)
• Der Flughafen Genf (AIG - Aéroport
International de Genève) hat sich im
Geschäftsjahr 2009 gut behaupten
können und einen Umsatz von CHF
295 Mio. generiert. Das Unternehmen konnte dabei einen Gewinn von
CHF 39,6 Mio. verbuchen.
3
NEWS | SCHWEIZ
NEWS | SCHWEIZ
• Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr besuchte die National
Airlines Douglas DC-8-63F N865F
den Flughafen Zürich. Die 41-jährige «Lady» verliess Zürich auf der
Piste 16 in Richtung Gander (Andi
Hiltl, Zürich, 24.4.10).
• Nach Betreibern wie Khalifa und
National Air Service steht der 2001
an Sabena ausgelieferte Airbus
A319-112 OO-SSC wieder in Belgien bei Brussels Airlines in Star
Alliance-Bemalung im Einsatz (Urs
Ryser, Genf, 21.4.10).
•DieseYakovlevYak-42Dwurdebeim
vorletzten Betreiber, RusJet, mit
einer VIP-Bestuhlung für maximal
27 Passagiere ausgestattet. Seit
Ende 2009 fliegt die Maschine bei
Armavia (Armenien) als EK-42470
(Urs Ryser, Genf, 24.4.10).
Lufthansa A380-Besuch vom
2. Juni 2010 abgesagt. Bitte
beachten Sie die Details auf
Seite 20!
• Etihad Airways wird zwischen
17. Juni und 10. Juli sowie zwischen
31. Juli und 10. August jeweils dienstags, donnerstags und samstags eine
A330-300 anstelle von A330-200 auf
dem Kurs nach Abu Dhabi einsetzen
(Standzeiten 07:10-11:15).
• Uzbekistan Airways nimmt am
1. Juni Madrid in ihr Streckennetz auf.
Der Kurs findet zweimal wöchentlich
statt und wird als Dreiecksflug über
Genf geführt, wobei der heutige wöchentliche Dreiecksflug via Mailand
entfällt. Als Fluggerät kommt weiterhin ein Airbus A310 zum Einsatz
und zwar am Dienstag (Standzeiten
in Genf von 15:00-16:10, auf der
Route Taschkent – Genf – Madrid
– Taschkent) sowie am Samstag
(Standzeiten 06:00-07:30, auf der
Route Taschkent – Madrid – Genf –
Taschkent).
Europa hinwegziehenden Aschewolke betroffen. Über die ganze
Woche gerechnet fielen insgesamt
rund 3000 Flüge aus. Wegen der
Asche verbuchte der Flughafen im
März 15% weniger Passagiere, was
für den Flughafen einen Ertragsausfall von geschätzten sieben bis
acht Millionen Schweizer Franken
zur Folge haben dürfte. Auch nach
der Öffnung des Luftraums am 20.
April lief der Verkehr wie überall in
Europa zunächst nur schleppend an,
weil sich sowohl Mensch wie auch
Material zuerst wieder am richtigen
Standort einfinden musste.
Im Laufe des «Hochfahrens» des
regulären Betriebs wurden in Zürich
vereinzelte Zusatzflüge durchgeführt
oder grösseres Fluggerät eingesetzt.
So kam beispielsweise am 21. April
die Il-96-300 RA-96010 auf dem
Aeroflot-Kurs nach Moskau zum
Einsatz, der ansonsten mit A319
durchgeführt wird, während Thai
International einen abendlichen Zusatzflug mit der B747-400 HS-TGM
durchführte. Als weitere Massnahme
lockerte das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) das Nachtflugverbot.
Acht Flüge, durchgeführt von Belair,
Edelweiss und TAP, nutzten in den
beiden folgenden Nächten diese
Möglichkeit, mehrheitlich um nach
Mitternacht noch zu landen.
Längere Nachtruhezeiten am Flughafen Zürich
Ab Ende Juli 2010 muss der Flughafen Zürich seine Nachtruhezeiten
um eine Stunde ausdehnen. In der
juristischen Auseinandersetzung
um ein neues Betriebsreglement ist
der Flughafen mit seiner Forderung
vorerst gescheitert, Starts und Landungen weiterhin bis Mitternacht
zuzulassen. Als Konsequenz wird
der Betriebsschluss deshalb auf
23 Uhr vorverlegt. Allerdings sind
zum Abbau bestehender Verspätungen Starts und Landungen ausnahmsweise bis 23:30 Uhr zugelassen. Für die Flughafen Zürich AG ist
man mit der verlängerten Nachtruhe
nun aber am Limit des kommerziell
und betrieblich Umsetzbaren angelangt. Die Betreiberin des Flughafens
weist darauf hin, dass Zürich nunmehr die strengsten Nachtflugregeln
aller vergleichbaren europäischen
Flughäfen aufweise. Allerdings ist
auch festzuhalten, dass im gegenwärtigen Flugplan nach 22:45 Uhr
keinerlei reguläre Flugbewegungen
geplant sind, so dass sich die verlängerten Nachtruhezeiten in der
aktuellen Flugplanperiode nur im
Verspätungsfall bemerkbar machen.
Stellenabbau bei Flughafen Zürich
Der Flughafen Zürich plant in den
kommenden Monaten rund 60 Vollzeitstellen in allen Bereichen des
Unternehmens abzubauen. Soweit
möglich soll der Stellenabbau durch
natürliche Fluktuation erfolgen, in
dem frei werdende Stellen nicht neu
besetzt werden. Allerdings kann die
Flughafen Zürich AG nicht ausschliessen, dass einzelnen Mitarbeitenden
auch gekündet werden muss. Das
gesamte Einsparungspotential beziffert das Unternehmen auf maximal
CHF 10 Mio.
M Travel zufrieden mit neuen
Vollchartern
Seit M Travel Switzerland seine
frühere Beteiligung an Belair an
Air Berlin veräussert hat, kauft das
Reise­unternehmen seine Flugleistungen teilweise wieder bei dritten
Airlines ein. So hat das seit kurzem
unter dem Markennamen Hotelplan
Suisse auftretende Unternehmen im
laufenden Sommerflugplan sechs
Griechenland-Rotationen mit der
schwedischen Viking Airlines und
eine Ägypten-Rotation mit der zur
Orascom-Holding von Samih Sawiri
gehörenden Koral Blue Airlines aufgelegt. Mit dem Verkaufsergebnis
dieser im Vergleich etwas günstigeren Flüge ist M Travel sehr zufrieden,
waren doch etwa im Fall der VikingFlüge beim Start der Kette bereits
85% der für den kommenden Sommer aufgelegten Sitze verkauft.
Airline- und Routen-News
• Astraeus (AEU) führt am 15. Juni
einen Einzelcharterflug mit Boeing
737-500 nach Bournemouth (ZRH:
09:30-21:45) durch.
• Eurocypria (ECA) plant eine Kurzcharterkette vom 2. bis 23. Oktober
nach Larnaca, jeweils samstagmorgens, mit Boeing 737-800.
• Master Airways (MSW), eine
Tochtergesellschaft der Montenegro
Airlines, bemüht sich wieder um
eine Lizenz in Serbien und möchte
ab Herbst 2010 mit Fokker 100 von
Belgrad und Nis nach Zürich fliegen.
Dies war schon 2006 geplant, ist
dann aber auf Eis gelegt worden. Die
Strecke von Zürich nach Nis wird seit
Beginn des Sommerflugplans durch
JAT nicht mehr bedient.
• Montenegro Airlines (YM) wird
ihren zurzeit fünfmal wöchentlich
beflogenen Kurs nach Podgorica
saisonal vom 18. Juni bis 26. September wieder auf zweimal täglich
(ZRH: 10:30-11:10 und 15:30-16:30)
erhöhen. Eingesetzt werden Fokker
100 und Embraer 195. Anschlüsse
bestehen nach Belgrad, Nis, Pristina
und Skopje.
• Tunisair (TU) fliegt ab Winterflugplan neu linienmässig nach Tozeur
und zwar jeweils mittwochs (ZRH:
10:00-10:45) mit A319 und Weiterflug nach Djerba. 
Zürich (ZRH)
Auswirkungen der Vulkan-Asche
Zwischen dem 16. April und dem
23. April 2010 war auch der Flughafen Zürich stark vom Ausbruch
des Ejyafjalla-Vulkans und der über
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Auf einer speziellen Mission rund um den Globus befindet sich zurzeit die Raytheon Beech B1900D N1900R. Die
«the Missionator» genannte Maschine soll demonstrieren, dass die B1900D nicht nur für Passagiere, sondern
auch für die verschiedensten Frachtgüter eingesetzt werden kann (Urs Ryser, Genf, 3.5.10).
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EBACE 2010
Turboprop bis «Mega Palace»
Von 4. bis 6. Mai 2010 fand in den Hallen von PALEXPO und auf
dem Vorfeld des Flughafens Genf die 10. EBACE (European
Business Aviation Convention & Exhibition) statt. Es ist kein Zufall,
dass sich die Ausstellung für die Geschäftsfliegerei in den
vergangenen zehn Jahren in Genf etablieren konnte. Gemäss
Angaben der EBAA (European Business Aviation Association)
kommt Genf, hinter Paris Le Bourget, an zweiter Stelle bei den
Starts und Landungen mit Business Jets. Zürich erscheint in der
gleichen Statistik auf Rang 7 und Basel mit den Werkstatt- und
Fertigstellungs-Betrieben dürfte sicher auch eine gewichtige Rolle
spielen. Die Schweiz ist in Europa die «Hochburg» für die
Business-Jet-Industrie.
VON FRANK E. BUCHER
Die vom Flughafen Genf grosszügig zur
Verfügung gestellte, 18’000m2 umfassende
Tarmac-Fläche wurde von 65 (2001: 27)
eng aneinander gereihten Flugzeugen dicht
belegt. Das kleinste Flugzeug, ein Motorsegler der Firma Stemme, gehört sicher nicht zu
den Business Jets, aber es zeigt die Flexibilität der Organisatoren in Genf. Jedes Jahr
befinden sich unter den Exponaten einige
Exoten, was die Ausstellung auflockert. Andere ein- und zweimotorige Flugzeuge wie
Beechcraft G36 Bonanza, Cirrus SR22
Turbo, Pilatus PC-6B Turbo Porter gehören
ebenfalls in diese Sparte. Allerdings ist zu
betonen, dass Hawker Beechcraft Corpo-
ration ihre gesamte zivile Modellpalette auf
dem Platz zur Schau stellte, und dies erst
noch mit einer Einheitsbemalung. Pilatus
Flugzeugwerke Stans ist seit einigen Jahren der einzige Flugzeughersteller, welcher
ein Flugzeug, nämlich den PC-XII NG, in
der PALEXPO-Halle ausstellen darf und
damit nebst dem Turbo Porter auch seine
gesamte zivile Produktion in Genf vorstellt.
Das Top-End der Business Jets wurde von
zwei Airbus ACJ, einem Boeing BBJ und
einem Embraer Lineage 1000 (BJ-Version
des Embraer 190) bestritten.
Viele Besucher der EBACE landen mit dem
eigenen Biz-Jet. Aus diesem Grund reisen
hunderte Aviatikfans und Spotter nach
Genf. Während den zwei ersten Tagen der
EBACE gab es im Approach auf die Piste
05 von morgens bis nachmittags eigentlich
keinen Unterbruch. Im fortwährenden Wechsel beobachtet man im Anflug jeweils ein
Verkehrsflugzeug, dann zwei Business Jets
und dann wieder ein Verkehrsflugzeug. Der
Verkehr, der sich auf der einzigen Piste abwickeln muss, die guten Fotopositionen und
die Nähe zum Objekt der Begierde rund um
den Flughafen machen Cointrin in diesen
Tagen sicher zum interessantesten Spotterplatz in Europa. Leider spielte das Wetter
dieses Jahr zum ersten Mal nicht mit und es
blieb die ganze Woche grau.
Laut den Organisatoren verzeichnete die
Ausstellung mit 11’174 (2001: 3’600) die
seit Bestehen drittgrösste Besucherzahl.
Die 436 Aussteller (2001: 195) deckten die
ganze zur Verfügung stehende Fläche vollends ab. Die EBACE 2010 war somit ausverkauft und ein voller Erfolg.
Gerühmt wurde die optimistische und positive Stimmung unter den Anbietern und
den Kunden, was sich bereits beim Betreten der Eingangshalle bemerkbar machte.
Die Atmosphäre war überall entspannt und
locker mit vielen zufriedenen Gesichtern. Die
«Panik» mit den dazugehörenden Stornierungen, Verzögerungen und Verschiebungen von Lieferpositionen scheint endgültig
vorbei zu sein. Geld in den uns unvorstellbaren Grössenordnungen scheint wieder
vorhanden zu sein. Die Käufer und Besitzer
von millionenteuren Business Jets scheinen
wieder Vertrauen in ihre Einnahmequellen
zu haben.
In Halle 7 befanden sich die Luxusstände
der Herstellerwerke wie Agusta/Westland,
Dassault Falcon 900EX Demonstrator von Dassault USA (alle Fotos Frank E. Bucher, Genf, Mai
2010).
Airbus Industries, Boeing, Bombardier,
Cessna/Bell Helicopter, Dassault Falcon,
Embraer, Gulfstream, Hawker Beechcraft,
Honda, Pilatus Aircraft, sowie Firmen wie
BBA Aviation, Honeywell, JetAlliance, Jet
Aviation Management AG, JetEX Flight Support und andere.
In der Haupthalle 6 fand der potentielle
Käufer eines Business Jets spezialisierte
Banken, Trusts, Versicherungsmakler,
Zertifizierungsbehörden von Ländern mit
«laschen» administrativen Anforderungen
und alles, was nötig ist zum Kauf seines
neuen Transportmittels. Es gab Stände in
den verschiedensten Grössen: Ausstatter
gesamter Kabinen, Anbieter von Farben,
Holz, Leder, Sanitärarmaturen, Stoffen, Teppichen oder Vorhängen. Für die Piloten gab
es jede Menge von Anbietern an Avionics
& Instrumenten, Treibstoff, Flugberechnungen & Handling. Auch Flughäfen, Gastrobetriebe/Caterer und die auf Luxuslimousinen
spezialisierten Autovermieter fehlten nicht.
Die Immatrikulationen der Besucher-Biz-Jets
bestätigten auch den rasanten Zuwachs der
Anbieter aus Osteuropa. So zeigten sich
Firmen aus Armenien, Bulgarien, Monte­
negro, Polen, Rumänien, Russland, Tschechien oder der Ukraine stolz an ihren Ständen. Da die Linienflug-Verbindungen innerhalb dieser Länder oder zwischen den
Flughäfen Osteuropas im Allgemeinen noch
nicht auf dem Niveau von Westeuropa sind,
spielt die Geschäftsfliegerei selbstverständlich in diesen Ländern eine ganz wichtige
Rolle.
Die Präsenz der Sicherheitsleute war sehr
dezent und nicht so auffällig wie bei vergleichbaren Ausstellungen anderswo in
Europa. Die Kontrollen vor dem Übergang
auf das Vorfeld des Flughafens Genf, auf
dem die 65 Prunkstücke standen, wurden
selbst von heiklen Gästen nicht als störend
empfunden, verfehlten aber ihre Wirkung in
keiner Weise. Bravo!
Mann im massgeschneiderten dunkelgrauen
Nadelstreifenanzug mit dem typisch dynamischen Auftreten eines italienischen Geschäftsmanns:
«Wenn ich am Morgen meinen Maserati
nicht aus meiner Garage nehmen muss, um
den Linienflug nach Mailand zu erwischen,
sondern zu gleicher Zeit zu Hause von einer
Limousine organsiert vom Taxiflugunternehmen Unifly abgeholt werde und dann mit
einer Cessna Citation statt via Fiumicino von
Ciampino nach Mailand fliege, treffe ich in
Linate ein, bevor der entsprechende Linienflug überhaupt in Fiumicino gestartet ist!»
Und mit dem Satz «Ist jemand da, der mir
meinen Gewinn ausrechnen will?» wendet
er sich charmant lächelnd dem nächsten
Stand zu.
Und das kosten sie (Preise in Mio. US $):
Airbus Industrie: A318 Elite: 65.0; A319
ACJ: 80.0; A320 Prestige: 85.0; A330-200
Prestige: 180; A340-600: 250; A350-800:
260 (green*); A380-800: 325 (green*);
Avro: ABJ 6.8; Boeing Corp.: BBJ: 62.3;
BBJC: 81 .0; BBJ2: 75.9; BBJ3: 82.7;
B777-200LR: n/a; B787-8: 153 (green*);
B747-8: 138 Mio (green*); Bombardier
Learjet: 40XR: 10.6; 45XR: 12.8; 60XR:
13.9; 85: 18.2; Bombardier Challenger:
300: 24.2; 850: 24.2; 605: 31.85; Bombardier Global: 5000: 44.7; Express XRS:
53.25; Cessna: 510 Mustang: 3.1; 525
CJ1+: 5.1; 525 CJ2+: 6.9; 525 CJ3: 8.1;
CJ4: 9.0; 560 Encore: 9.1 560 Citation
XLS+: 17.6; 680 Sovereign: 17.6; 750 Citation X: 21.7; Dassault Falcon: 2000DX:
29.5; 2000LX: 31.6; 900LX: 42.1; 7X: 48.6;
Embraer Phenom: 100: 3.75; 300: 8.15;
Embraer Legacy: 450: 15.25; 500: 18.4;
600: 27.5; 650: 29.5; Embraer Lineage:
1000: 39.25; Gulfstream: G150: 15.50;
G200: 23.3; G250: 24.0; G350: 32.0;
G450: 37; G500: 41.0; G550: 49.0; G650:
58.5; Hawker Beechcraft: Premier 1A: 6.6;
Premier II: 7.1; 400XP (ex Beech/MU 400):
7.6; 750 (ex HS125): 13.0; 950XP: 15.9;
4000: 22.0; Honda: HondaJet: 3.9; Piper:
PiperJet: 2.2.
(*green = ohne Ausstattung/Innenausbau
und Aussenbemalung).
Die Abwesenden
Cirrus Vision SF50, mit 428 bestellten
Exemplaren, erhofft sich, dass die Erprobungsflüge weiterhin problemlos verlaufen
werden, damit 2013 die ersten Exemplare
ausgeliefert werden können.
Honda Jet präsentierte wie in den Jahren
zuvor in der Halle 7 am luxuriösen Stand ein
Mock-up. Aber ein Originalflugzeug fehlte
leider immer noch, musste doch während
der Show eine weitere Verzögerung beim
Bau der Maschinen bekannt gegeben werden. Die erste Auslieferung an einen Kunden
ist jetzt im 3. Quartal 2012 geplant.
Piper Jet macht zurzeit Erprobungsflüge. Definitive Pläne des ersten Produktions-Prototypen und der Produktion laufen planmässig,
und man hofft, in der ersten Hälfte 2013 die
ersten Maschinen ausliefern zu können.
Fazit und Ausblick
Die EBACE 2010 war eine gut organisierte
Ausstellung für die gesamte Industrie im Bereich der Geschäftsfliegerei, vom einmotorigen Turboprop bis zum Airbus A380 «MegaPalace». Die Organisatoren gaben bekannt,
dass sie in der glücklichen Lage sind, Daten,
Halle und Vorfeldplatz in Genf bis ins Jahr
2015 gesichert zu haben. Die nächste Ausgabe – EBACE 2011 – findet vom Dienstag,
17. Mai 2011 bis Donnerstag, 19. Mai 2011
statt. 
Sowohl Airbus wie Boeing boten ihre Verkehrsflugzeuge als auch Business Jets an.
Der Reiz der Geschäftsfliegerei oder
was macht die Branche so erfolgreich?
Selbst in einer Zeit der Börsencrashs und
Finanzkrisen gilt immer noch die Devise:
«Zeit ist Geld». So erzählt ein drahtiger
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RUBRIKTITEL
MANX2.COM
RUBRIKTITEL
VON DETLEF DÖBBERTHIN UND
PHILIPP KUNERT
Failt Errin – Herzlich Willkommen!
Die «kleine Airline mit dem grossen Herz», wie sie sich selber gern
beschreibt, ist eigentlich gar keine richtige Fluggesellschaft.
Vielmehr handelt es sich bei Manx2.com um eine Vertriebsplattform
zur Vermarktung von Flügen von und zur britischen Isle of Man in der
irischen See.
Welcher Luftfahrtenthusiast kennt sie nicht,
die Manx Airlines. Dieses auf der Isle of
Man domizilierte Luftverkehrsunternehmen
sorgte über Jahrzehnte für den Anschluss
der Isle of Man an das innerbritische und
europäische Luftverkehrsnetz. Mit dem
starken Wachstum wurden auch Strecken
ausserhalb des originären Netzes aufgenommen, was der Airline die Partnerschaft
mit der British Airways, aber letztlich auch
die Verschmelzung und das Ende der eigenen Identität einbrachte. Schnell war mit
Euromanx ein neuer Homecarrier auf der
Insel präsent, aber auch andere Airlines wie
die British European, heute Flybe, sprangen
in die Bresche des einstigen Homecarriers.
Während Euromanx 2008 scheiterte, machte
sich schon zwei Jahre zuvor mit Noel Hayes
ein britischer Unternehmer, der vormals
die Airline Rockhopper auf den britischen
Kanalinseln gründete und diese in die Blue
Islands umfirmierte, daran, einen wirklichen
Anflug auf die Isle of Man im Abendlicht mit der Dornier 228-200 D-CMNX aus Gloucestershire (Detlef
Döbberthin, Isle of Man, 11.04.10)
Die Dornier 228-200 der FLM Aviation mit dem Kennzeichen D-CMNX hat ein
Abfluggewicht von unter 5,7 Tonnen (Tis Meyer, Isle of Man, Juli 2009).
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RUBRIKTITEL
MANX2.COM
• Der Metroliner der Eurocontinental mit
dem Kennzeichen EC-GPS soll speziell auf den neuen Strecken ab Grossbritannien und Irland zum Einsatz kommen
(Tis Meyer, Isle of Man, Juli 2009).
• Insgesamt betreibt Van Air Europe vier Let 410
UVP-E in Manx2.com Farben, zwei befinden sich
im regelmäßigen Einsatz dieser Airline und werden regelmäßig ausgetauscht, hier die OK-TCA
(Tis Meyer, Isle of Man, Juli 2009).
• Die Dornier 228-100 D-ILKA flog früher bei
der deutschen LGW. Die rote Bemalung wurde
beibehalten und gibt der Manx 2-Flotte einen
besonderen Farbtupfer (Detlef Döbberthin, Isle
of Man, 15.8.09).
Homecarrier auf der Isle of Man zu gründen. Für Manx2.com wählte er jedoch einen
anderen Weg als seine Mitbewerber. Manx2.
com sollte keine aufwändige Flugbetriebs­
lizenz erlangen und damit auch keine eige-
nen Flugzeuge betreiben. Vielmehr sollte
das Unternehmen lediglich für die Vermarktung der Flugtickets und Reisearrangements
verantwortlich zeichnen, während man den
Flugbetrieb Partnerairlines überlassen
wollte. Seit Anfang an kooperiert man mit
der tschechischen Van Air, die zwei Let 410
für Manx2.com betreibt. Zudem bediente
man sich bis 2009 eines Metroliners der
spanischen Eurocontinental.
Flugplatz Gloucestershire
Während erste Strecken ab der Isle of Man
nach Blackpool, Belfast-City und BelfastInternational operierten, entdeckte man den
bislang nicht ans Liniennetz angeschlossenen Flugplatz Gloucestershire an der
Autobahn M5. Die allerdings nur 900 Meter kurze Start- und Landebahn machte
Erfindungsreichtum bezüglich geeigneten
Fluggeräts nötig. Geplant war der Einsatz
einer Beech 1900 und einer Jetstream 31,
letztendlich operierte ein Metroliner mit Gewichtsbeschränkungen auf dieser Strecke.
Ab diesem Zeitpunkt kam die deutsche FLM
Aviation ins Spiel. Noel Hayes fand in ihr
den idealen Operator. Als ideales Fluggerät
(vor allem für die Bedienung von Gloucestershire) entschied man sich für die Dornier
228, von der die FLM Aviation drei Exemplare beschaffte. Ihre robuste Bauweise, die
Kurzstarteigenschaften und niedrigen Betriebskosten sind für die kurzen Strecken,
die in der Regel eine Stunde Flugzeit nicht
überschreiten, ideal. Zudem nutzt Manx2.
com seitdem den IATA-Code der FLM
Aviation «NM».
Unter 20 Sitzplätze
Mit Leeds-Bradford, Newcastle und Nottingham/East Midlands kamen rasch weitere Strecken ab der Isle of Man hinzu. Die
Strecke nach Gloucestershire wurde zudem
nach Jersey verlängert. Die Flotte wuchs
rasch auf sechs Exemplare an und besteht
derzeit aus zwei Let 410, betrieben durch
Van Air, drei Dornier 228, betrieben durch
FLM Aviation und einem Metroliner, betrieben durch Lineas Aereas de Andalucia. Man
möchte auch langfristig im Segment unter
20 Sitzplätzen tätig sein und keine grösseren
Flugzeuge betreiben, da man dann schneller
angreifbar für Mitbewerber wie Flybe wäre.
Ausserdem muss die in Grossbritannien
fällige Air Passenger Duty (APD), eine Abfluggebühr pro Fluggast bei Flugzeugen mit
mehr als 20 Sitzen, im Fall von Manx2.com
nicht entrichtet werden.
Expansionspläne
Im April stellte das Unternehmen seine Expansionspläne für 2010 vor: Schrittweise soll
Idyllische Landschaft nach dem Start aus der Dornier 228-200 D-IFLM auf dem Weg nach Belfast (Detlef Döbberthin, Isle of Man, 15.08.09).
Idyllische Landschaft nach dem Start aus der Dornier 228-200 D-IFLM auf dem Weg nach Belfast (Detlef Döbberthin, Isle of Man, 15.08.09)
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MANX2.COM
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Diese Aufnahme könnte auch im Anflug auf eine griechische Insel gemacht worden sein, es handelt
sich aber um die wunderschöne Isle of Man (Detlef Döbberthin, Isle of Man, 11.04.10).
die Marke Manx2.com auch in Schottland,
Wales und Irland bekannt gemacht werden.
Als erste dezentrale Verbindung, die die Isle
of Man nicht einbindet, nahm man kurzfristig
am 10. Mai zwei tägliche Flüge auf der innerwalisischen Strecke Cardiff – Anglesey
(ehemals RAF Valley) auf. Der Vorbetreiber
der Route, Highland Airways, hatte die Stre-
cke seit Mai 2007 mit 19-sitzigen BAe Jetstream 32 bedient, war jedoch im Frühjahr
2010 in die Pleite geflogen. Manx2.com bot
sich schnell an, die Lücke dieser Verbindung,
die durch die walisische Regierung im Rahmen eines Strukturentwicklungsprogramms
für den entlegeneren Nordwesten subventioniert wird, zu füllen. Bevor die Verbindung
Ende des Jahres neu ausgeschrieben werden muss, hat man also Gelegenheit, sich
mit Dornier 228 nicht weit von der Isle of
Man entfernt in diesem Betätigungsfeld zu
bewähren. Ebenfalls neu ist das Angebot
inneririscher Verbindungen: ab dem 2. Juli
startet ebenfalls eine Dornier bis zu dreimal
täglich von Galway nach Cork. Während die
Fahrt mit dem PKW über Irlands nur mässig
ausgebautes Strassensystem selten unter
drei Stunden zu schaffen ist, benötigt der
Turboprop lediglich 40 Minuten. Ab dem
5. Juli fliegt Manx2.com auch zweimal täglich
von Galway nach Belfast-International: hier
werden vier Autostunden auf weniger als 60
Flugminuten reduziert. Alle Flüge ab Galway
werden ebenfalls günstig, ab EUR 29.95,
angeboten. Weitere neue Flugstrecken wird
die Airline in Kürze bekannt geben.
Erfreulicher Geschäftsgang
Manx2.com ist mit dem Geschäftsgang zufrieden. Man schreibt mit dem Geschäftsmodell schwarze Zahlen. Wer zur Isle of
Man fliegen möchte, stösst bei der Suche
nach adäquaten Reisemöglichkeiten unweigerlich auf Manx2.com. Zwar ist das Unternehmen kein Low-Cost-Carrier, dennoch
ist die Preisdifferenz zur unbequemen und
langen Fährüberfahrt über die raue irische
See akzeptabel. Zudem hat man gegenüber
grösseren Airlines den Vorteil, auch ab kleineren Flughäfen auf die Insel zu gelangen,
was eine bequeme und stressfreie Anreise
verspricht.
Manx2.com bleibt zu wünschen, dass sie
noch lange diese exzellente Nische besetzen
und langfristig mit vorsichtiger Expansion erfolgreich operieren kann. Das Unternehmen
beweist, dass man auch in wirtschaftlich
schwierigen Zeiten als kleine Regionalfluggesellschaft neben den grossen Airlines und
den Low-Cost-Carriern am Markt bestehen
kann.

Die Let 410 UVP-E OK-UBA der Van Air Europe
vor dem Terminal des Flughafens Ronaldsway/
Isle of Man (Detlef Döbberthin, Isle of Man,
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Auf dem Vorfeld des Flughafens der Isle of Man
(Tis Meyer, Juli 2009).
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ISLE OF MAN
VON TIS MEYER
Planespotting auf der Isle of Man
Airport Porträt
Der Flughafen der Isle of Man liegt im Südosten der Insel, direkt an der Küste, nahe
der ehemaligen Hauptstadt Castletown. Er
wurde 1929 eröffnet und vornehmlich zivil
benützt – nur während des zweiten Weltkrieges war die Royal Air Force für ein Gastspiel
zugegen. In jüngerer Vergangenheit folgte
ein Ausbau des Terminals, soeben wurde
auch die Verlängerung der Hauptpiste um
245 Meter fertiggestellt. In Ronaldsway, so
der Name des Airports, ist die vorne portraitierte Manx2 beheimatet. Ein Grossteil
des Verkehrsaufkommens von insgesamt
708’000 Passagieren pro Jahr wird jedoch
auch von Flybe generiert, die vornehmlich
mit Dash 8-Turboprops Verbindungen zu
den grössten englischen Städten sowie
saisonal bis nach Genf und Spanien anbietet. Aer Arann unterhält Routen mit ATR nach
Dublin und London-City, Loganair (Saab
340 in Flybe-Farben) fliegt nach Schottland
und Blue Islands verbindet die Isle of Man
mit den Kanalinseln Guernsey und Jersey
(Jetstream 32). Etwas Abwechslung in das
äusserst propellerlastige Portfolio bringt
einzig Easyjet, die seit kurzem sechsmal in
der Woche mit einem Airbus aus Liverpool
vorbeischaut. Geschäftsreiseflugzeuge sind
dank der wirtschaftlichen Position der Isle of
Man auch keine Seltenheit, lassen sich aber
pro Tag meist an einer Hand abzählen. Täglich ausser Sonntag steht zudem eine BAe
ATP der Atlantic Airways auf Platz, welche
den Postverkehr übernimmt. Sie landet jeweils um 6 Uhr morgens aus East Midlands
kommend und macht sich gegen 20 Uhr
wieder auf den Rückweg.
Der Flughafen verfügt über zwei Pisten,
wobei die längere 08/26 von den meisten
Flügen benutzt wird (vornehmlich in westlicher Richtung). Die kürzere Querbahn 03/21
wird häufig von den 19-Sitzern der Manx2
zum Start verwendet, weil so die Rollzeit
leicht reduziert werden kann. Die grösseren Besucher nehmen aber, von wenigen
Ausnahmen abgesehen, mit der längeren
Hauptbahn Vorlieb. An dieser befinden sich
Eines der wenigen Jet-Movements des Tages war diese Cessna 680 Citation Sovereign mit passender
Registration, aufgenommen vom Aeroclub-Restaurant.
denn auch die später besprochenen Fotopunkte.
Fünf Gehminuten westlich des Terminals
findet sich das «Manx Aviation and Military
Museum», welches jeweils an den Wochenenden geöffnet hat. Der Eintritt ins vereinsbetriebene Museum ist gratis. Das einzige
für Spotter möglicherweise relevante Ausstellungsstück ist die Emb110 G-BGYT,
welche die Mitglieder in vierjähriger Arbeit
ziemlich ansehnlich wiederhergerichtet und
in den Farben von Manx Airlines bemalt
haben – auch wenn das Bugrad von einer
Cessna ausgeliehen wurde, die Propeller
aus Fiberglas bestehen und an Radnaben
eines Ford Escort montiert sind.
Öffentlicher Verkehr und Unterkunft
Ronaldsway ist sehr gut an das lokale Busnetz angebunden: Die Linie 1, welche die
Insel halbstündlich von Norden (und der
Hauptstadt Douglas) bis nach Süden (Port
Erin) durchquert, macht auch am Airport halt.
Unweit des Terminals befindet sich zudem
die Haltestelle der lokalen Dampfeisenbahn,
welche die gleichen Orte verbindet. Dies
bedeutet, dass man sich ohne Nachteile in
einem der idyllischen Küstenorte im Süden
(allen voran Port Erin) niederlassen kann, wo
unzählige B&Bs (Bed & Breakfast) sowie
einige Hotels zur Verfügung stehen. Wer die
halbstündige Anfahrtszeit umgehen möchte,
hat mit dem Hotel «Sefton Express» unweit
des Flughafens eine geeignete Unterkunft.
Fotopunkte
Terminal
Im zweiten Stock des Terminals befindet
sich das öffentlich zugängliche Restaurant
des Flughafens, welches aber hauptsächlich wegen der breiten Fensterfronten mit
Blick aufs Vorfeld einen Besuch wert ist.
Diese sind nicht getönt und sind zumindest
an einigen Orten ziemlich sauber. Man sieht
den östlichen Teil des Aprons und damit sieben Standplätze (Nr. 8-14). Es ist allerdings
anzumerken, dass die Blickrichtung Südosten erst spät am Sommerabend korrekt
belichtete Schüsse erlaubt. Dennoch kann
das Restaurant auch tagsüber empfohlen
werden, um sich einen Überblick über das
Geschehen zu verschaffen und ohne viel
Aufwand einige Registrationen einzusammeln. Selbst für die Aufnahme einer Dash 8
auf dem am weitesten entfernten Standplatz
waren bloss 90 Millimeter von Nöten.
Links und rechts des Terminals hat man durch
den Zaun hindurch einen ganz passablen
Blick auf die Aussenstandplätze, allerdings
ist hier der Sonnenstand gleichermassen ein
Problem. Westlich des Terminals scheinen
oftmals die Manx2-Flugzeuge abgestellt zu
werden, auf der östlichen Seite steht jeweils
der ATP-Frachter. Je nach Parkposition und
Am späten Abend liniert die Dornier 228 D-ILKA auf der Piste 26 auf, das tiefblaue Meer im Hintergrund sorgt für eine schöne Bildkomposition (Fotopunkt
Balthane Road).
Die Zeiten, als man im Restaurant des Aeroclubs
so idyllisch frühstücken konnte, sind inzwischen
leider vorbei. Die Holzlatten mussten einem weit
höheren Maschendrahtzaun weichen.
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Grösse der abzulichtenden Maschinen
wird eine Brennweite zwischen 55mm und
200mm benötigt.
Aeroclub-Restaurant
Der beliebteste Fotopunkt befindet sich im
Garten des Restaurants des lokalen Aeroclubs. Dieses steht im Südosten des Flughafengeländes, nahe dem Beginn der Piste
26 beim Rollhaltepunkt D1. Die Anfahrt geschieht von Süden her via der kleinen Ortschaft Derbyhaven. Der Fussmarsch dorthin
vom Terminal oder von der nächstgrösseren
Ortschaft Castletown nimmt knappe 45 Minuten in Anspruch. Allerdings wird Derby­
haven viermal täglich (ausser sonntags)
auch von der Buslinie 2A bedient, welche
ebenfalls ab Douglas im Norden und Port
Erin im Süden verkehrt. Beim Restaurant
(Achtung: Montags geschlossen!) angelangt, steht man unmittelbar südlich der
Hauptpiste 08/26 und hat daher ganztägig
gutes Licht.
Vor der Pistenverlängerung begann die
Runway an dieser Stelle und man konnte
das ganze Auflinieren beobachten. Wegen
des nun zurückversetzten Thresholds wird
man die Flugzeuge künftig nur noch auf der
Piste vorbeirollend sehen. Doch leider hat
die Position nicht nur dadurch an Attraktivität
verloren: Im Zuge einer Rundumerneuerung
wird auch der hüfthohe Holzzaun, der den
Flughafen bisher im Süden umgab, sukzessive gegen einen Maschendrahtzaun von
zwei Metern Höhe ausgetauscht. Laut neusten Informationen lokaler Spotter hat diese
Neuerung den Fotopunkt bereits erreicht.
Wenigstens ist der Zaun nicht mit einer Stacheldrahtrolle bestückt, sodass schon eine
relativ kleine Leiter genügen sollte. Immer-
RUBRIKTITEL
hin bleibt der Hintergrund unverändert idyllisch – saftig grüne, sanfte Hügel geben den
Bildern die typisch englische Note.
Um eine ATR 72 oder Dash von der Seite zu
fotografieren genügen 100 Millimeter, für die
Let-410 sind 200mm zu budgetieren.
Seit einem guten Monat verläuft nun ein
Fussweg hinter dem neu aufgeschütteten
Pistenbeginn und verbindet die Süd- mit
der Nordseite. Es wird also möglich sein,
ausgehend vom Aeroclub-Restaurant in
den Anflug zu gelangen um dort landende
Maschinen zu fotografieren. Zwar ist der
Zaun auch hier präsent, Bilder von Passanten zeigen aber, dass sich die Maschinen
trotzdem ganz gut ablichten lassen.
Balthane Road
Folgt man dem Fusspfad, gelangt man zur
Balthane Road auf der Nordseite der Piste.
Die erhöhte Lage der Strasse ermöglicht
auch weiterhin einen Blick über den Zaun
hinweg. Möchte man die Position vom Terminal zu Fuss aus erreichen, geht man erst
der Hauptstrasse entlang, bis man kurz vor
dem nächsten Dorf Ballasalla nach rechts in
die Balthane Road abbiegt. Der Fussmarsch
dauert etwa eine halbe Stunde.
Zwar hat man auch hier wieder die meiste
Zeit Gegenlicht, dafür ist die Stimmung in
den letzten Abendstunden umso schöner:
Die Maschinen können beim Auflinieren in
tollem Licht fotografiert werden, während
hinten die raue See für willkommenen farblichen Kontrast sorgt. Bei konstantem Sonnenschein ist die Position anfällig für Hitzeflimmern und auch für Flugzeuge in der
Grössenordnung einer ATR 72 werden hier
mindestens 200 Millimeter Brennweite benötigt.
• Während des Backtracks auf der Piste 26
liessen sich die Flugzeuge vom Aeroclub aus
leicht erlegen, so wie diese ATR 72-500 EI-REO
der Aer Arann (Fotopunkt Aeroclub-Restaurant).
• Bequem während des Nachtessens liess
sich diese BAe Jetstream 41 G-MAJV im neuen
Farbschema von Eastern Airways fotografieren
(Fotopunkt Terminal).
• Die BAe Jetstream 41 G-MAJK der Eastern Airways posiert vor der aufgewühlten irischen See,
fotografiert von der Balthane Road. Mittlerweile
hat Eastern die Verbindungen auf die Isle of
Man eingestellt (Fotopunkt Balthane Road, alle
Bilder Tis Meyer, Isle of Man, Juli 2009).
Fazit
Klarerweise bietet der Ronaldsway-Airport
nicht genug Abwechslung, um als einziges
Ziel für einen erfüllten Spottertrip zu sorgen. Dafür reicht das Verkehrsaufkommen
schlicht nicht aus, umso mehr, als neben
Manx2 auch Flybe und Aer Arann häufig mit
hier stationierten Flugzeugen operieren, was
die ganze Angelegenheit ziemlich schnell
etwas repetitiv werden lässt. Ist man aber
im Rahmen eines Manx2-Regioabenteuers
schon einmal auf der Insel und möchte die
Zeit sinnvoll nutzen, bietet er sich durchaus
für einen halb- bis ganztägigen Aufenthalt
an. Immer vorausgesetzt natürlich, man hat
ein gutes Buch dabei und ist bereit, auch
kleineren Maschinen einen Platz auf der
exklusiven Chipkarte zu gewähren. 
• Flybe ist äusserst präsent auf der Isle of Man, hier ist die DHC-8-402Q G-JECM im Endanflug auf Piste 26 abgebildet.
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Juni 2010
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www.jetstream.ch
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Februar 2009
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NEWS | INDUSTRIE
NEWS | DEUTSCHLAND
Airbus
• Airbus hat am 9. April die EASATypzulassung für den A330-200F
erhalten. Die zukünftigen Betreiber
dürfte es freuen, dass dank guter
Testergebnisse die Zuladung statt
geplanter 69t nun 70t beträgt. Die
amerikanische FAA-Zulassung wird
in Kürze erwartet.
• Airbus bietet ab 2012 auf der A320Familie für neu bestellte Maschinen
als Option «Sharklets» genannte
Winglets an. Die neuen Winglets
verringern den Treibstoffverbrauch
auf längeren Flügen um bis zu 3,5
Prozent, was im Fall des A320 bedeutet, dass entweder 500 kg mehr
Nutzlast geflogen werden kann oder
sich die Reichweite um rund 185
km erhöht. Die Entwicklung erfolgte
mittels modernster Strömungs­
simulationen und Testflügen in den
Jahren 2006 und 2008 und ist Teil
des Programms, mit dem Airbus die
A320-Familie permanent weiterentwickelt. Air New Zealand konnte als
Erstbestellerin gewonnen werden.
• Airbus hat im Rahmen von normal
geplanten Testflügen mit A380 und
A340-600 die Einflüsse der Vulkan­
asche auf die Flugzeuge untersucht.
Die Ergebnisse werden nun den
Behörden und Treibwerkherstellern
zugänglich gemacht.
Avions de Transport Régional
• In Toulouse fand am 4. März der
erfolgreiche Erstflug der ATR 42600 statt. Die Maschine wird nun
zusammen mit der fast baugleichen,
aber längeren ATR 72-600 das Zulassungsprogramm absolvieren. Die
600er-Versionen der beiden Regio-
DEUTSCHLAND Airlines
Der Prototyp der Boeing 747-8 N747EX während seines Erstfluges (Boeing).
nalprops sind mit Triebwerken des
Typs PW127M ausgestattet und verfügen über modernste Systeme in
Cockpit und Kabine. Die Zulassung
und ersten Auslieferungen beider Typen sind für 2011 vorgesehen.
Boeing
• Im April hat Boeing während rund
zwei Wochen die B787 Extremwetter-Tests unterzogen. In einem Spezialhangar in Valparaiso in Florida
konnte der Einfluss von Temperaturen zwischen -43°C bis +46°C bei
unterschiedlichen Luftfeuchtigkeiten
studiert werden.
• Die amerikanische Luftfahrtbehörde
hat Ende April die «Type Inspection
Authorization» für die Boeing 787
erweitert, was Boeing nun erlaubt,
mehr Personal auf den Testflügen
zur Datengewinnung einzusetzen.
Gleichzeitig gab der Hersteller bekannt, dass keine Änderungen an der
Der Technologie-Demonstrator des Flügels von Bombardiers C-Series wird
Lasttests unterzogen, die sich am Zulassungsprogramm orientieren (Bombardier Aerospace).
aerodynamischen Konfiguration der
Boeing 787 mehr vorgesehen sind.
• Beim Versuch, die Produktion der
Boeing 787 von gegenwärtig zwei
auf sieben Stück pro Monat zu erhöhen, kämpft der Hersteller und seine
Lieferanten nach wie vor mit Lieferengpässen. Daher wurden Ende April
die Lieferungen von Rumpfteilen für
rund einen Monat ausgesetzt.
• Parallel zum Dreamliner läuft
bei Boeing auch das Zulassungsprogramm für den Boeing
747-800-Frachter. Die vorliegenden
Ergebnisse der ersten Flüge erlaubten es, die erste von drei geplanten
Testmaschinen in Palmdale zu stationieren, von wo aus der Grossteil
des Testprogramms des neuen Jumbos abgewickelt wird.
Bombardier
• Die Entwicklung von Bombardiers
neuer C-Series-Familie schreitet
voran. Seit Anfang April wird ein
Technologie-Demonstrator des aus
Verbundwerkstoffen gefertigten Flügels rigiden Tests unterzogen. Diese
Tests haben das Ziel, die Technologien des Flügels der C-Series-Jets
zu verifizieren und den Entwurf zu
optimieren.
MTU
• Die MTU in München hat die erste
Niederdruckturbine des neuen, mit
einem Getriebe ausgestatteten, Pratt
& Whitney PW1524G-Triebwerks
fertiggestellt. Die Zulassung des Antriebs für die C-Series ist für 2012
geplant.
Pilatus
• Pilatus ist bestrebt, die Produk­
tionskapazität der PC-12 zu erhöhen
und hat daher mit der polnischen
PZL Swidnik einen Vertrag geschlossen, wonach PZL in den kommenden zehn Jahren südöstlich von
Warschau Rumpf- und Flügelzellen
18
fertigt. Viele Bauteile werden weiterhin in Stans gefertigt und PZL für
die Integration geliefert. Die bestehende Partnerschaft mit der portugiesischen OGMA wird unverändert
weitergeführt.
Russland
• Die Staaten Russland und Kasachstan haben einen Vertrag unterzeichnet, der Russland die Nutzung des
Kosmodroms in Baikonur bis ins
Jahr 2050 ermöglicht. Die Mietkosten betragen rund 165 Mio USD jährlich, wobei darin gewisse Unterhaltsarbeiten am Gelände eingeschlossen
sind.
Sukhoi
• Sukhoi vermeldete unlängst Fortschritte im Projekt Superjet 100: So
konnte Mitte April der vierte Prototyp rund zwei Wochen nach seinem
Erstflug vom Herstellungsort Komsomolsk ins Testzentrum in MoskauZhukovsky überstellt werden. Mit
der Ankuft der vierten Maschine sind
nun monatlich bis zu 75 Testflüge
möglich. Auf die vierte Maschine
warten Tests des Innenausbaus sowie der Feuerbekämpfungssysteme.
In Yakutsk konnten mit dem dritten
Prototypen die unter anderem sieben
Flüge umfassenden Kältetests bei
bis zu -41°C erfolgreich absolviert
werden.
Viking
• In Calgary startete die erste Serienmaschine der Viking DHC-6
Series 400 Twin Otter zum Erstflug.
Die Maschine mit der Seriennummer 845 ist die erste neu gebaute
ihres Typs ,seit DeHavilland 1988
die Produktion einstellte. Dies ist ein
grosser Erfolg für Viking, die 2006
die Rechte und Typenzertifikate aller DeHavilland-Typen von DHC-1
bis und mit DHC-7 von Bombardier
Aero­space übernahm.

Juni 2010
I
www.jetstream.ch
• Das Charterflugunternehmen Bremenfly hat seine umfangreichen
Umstrukturierungsmassnahmen erfolgreich abgeschlossen und mit der
Verlegung seines Betriebssitzes nach
Berlin ein neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte aufgeschlagen.
Um auf aktuelle Marktbedürfnisse
besser reagieren zu können und im
Interesse ihrer Kunden hatte sich
das Unternehmen bereits 2009 zu
umfangreichen Massnahmen entschlossen. Neben einer kompletten
Neubesetzung des Managements
entschied sich Bremenfly, seinen
Firmensitz in unmittelbare Nähe
zum dynamisch wachsenden Standort des zukünftigen Berliner Flughafens Berlin Brandenburg zu verlegen.
Für diese Phase der Neuprofilierung
bat das Unternehmen das Luftfahrtbundesamt (LBA) um ein Ruhen der
Betriebsgenehmigung (AOC). Dies
konnte am 29.4.10 erfolgreich beendet werden, so dass die Betriebsgenehmigung uneingeschränkt erteilt
wurde. Die jetzt abgeschlossene
Umstrukturierung ermöglicht Bremenfly ein dynamisches Wachstum
sowie ein effizientes und sehr flexibles Reagieren auf aktuelle Markt­
erfordernisse. Der neue Firmensitz
am Hauptstadt-Airport soll dies auch
nach aussen verdeutlichen.
Bremenfly wurde Anfang 2008 als
Bremenfly GmbH am Flughafen
Bremen gegründet. Am 15.4.09
erhielt die Airline ihre Betriebsgenehmigung. Die Flüge der Airline
werden ausschliesslich im Charter
durchgeführt. Von den deutschen
Abflugorten Berlin-Schönefeld und
Düsseldorf sowie aus weiteren europäischen Destinationen geht es
für Reiseveranstalter wie Classic Air,
Elite Aviation und Air Düsseldorf zu
Zielen in Marokko, der Türkei sowie
nach Tel Aviv. Weitere Aktivitäten der
deutschen Fluggesellschaft betreffen
den Sonderflugverkehr (Ad-hocCharter). Die Flotte besteht aktuell
aus Boeing 737-400, die regelmässig von Lufthansa Technik gewartet
werden.
• Condor wird im Winter 2010/11 die
Zielorte Bahamas und Luxor nicht
mehr anfliegen. Neu hinzu kommen
aber Panama City (via Santo Domingo/Dom. Republik; donnerstags
ab Frankfurt) und Cochin/Südindien
(via Bahrain; donnerstags ab Frankfurt).
Innerdeutscher Verkehr
• Air Berlin hat am 1.5.10 die neue
Samstag-Route Heringsdorf/Ostseewww.jetstream.ch
I
Jetisfaction – Zufriedenheit
über den Wolken
(von Detlef Döbberthin) Viele Regionalfluggesellschaften scheiterten an
der Aufgabe, eine profunde Distributionsstruktur mit einem reibungslosen Flugbetrieb zu verquicken.
Der Aufbau eines funktionierenden
Vertriebs- und Marketingapparats
und die gleichzeitige Erlangung der
mit hohen Auflagen verbundenen
Flugbetriebslizenz, stellte so manchen kleinen Newcomer vor grosse
Probleme. Doch es geht auch anders, denn die Konzentration auf die
Kernkompetenzen, verteilt auf zwei
Partner, ist die Lösung.
Manx 2 aus Grossbritannien machte
es vor (jetstream berichtet in dieser
Ausgabe Seiten 8-13). Nun gibt es
eine ähnliche Konstellation auch
in Deutschland. Das in Langwedel
bei Bremen domizilierte Unternehmen Jetisfaction Aircraft Brokerage & Consulting mit langjähriger
Erfahrung im Broker-Geschäft für
Executive-Charter verfügt über
Marketingprofis zum Aufbau eines
Vertriebsapparates für Linienflüge,
speziell für Geschäftsreisende. Man
ging im Frühjahr eine Kooperation
mit dem Unternehmen Orange Aircraft Leasing, kurz Flyorange, aus
den Niederlanden ein. Die Aufgabenverteilung ist einfach. Während
sich Jetisfaction um den Verkauf
der Flugtickets und das Marketing
kümmert, zeichnet Flyorange als
Betreiber für den Flugbetrieb verantwortlich.
Der Geschäftsreiseverkehr hat in
den Krisenzeiten abgenommen. Die
Zeiten sind vorbei, in denen man
profitabel 50-sitzige Regionaljets
mit Vollzahlern füllen konnte. Selbst
30-sitzige Regionalflugzeuge lassen
sich aufgrund der höheren Betriebskosten kaum noch profitabel betreiben. Deshalb stellen auch viele Fluggesellschaften gerade in den heutigen Tagen massenweise 30- bis
50-sitzige Flugzeuge ausser Dienst.
Die Regeln des Marktes haben sich
dabei ganz klar verschoben. Setzt
Juni 2010
man auf einen Mix aus Geschäftsund Privatreisende, darf das Fluggerät nicht weniger als 70 Sitzplätze
haben. Bedient man Strecken mit
einem überwiegenden Geschäftsreiseanteil, muss das Flugzeug speziell
auf Nischenstrecken einfach kleiner
sein als früher. Aus diesem Grunde
sind gerade jetzt Flugzeuge mit 19
Sitzplätzen für dieses Segment wieder stark im Kommen.
Genau in diese Nische stösst nun
Jetisfaction mit dem Partner Flyorange. Zum Einsatz gelangen
19-sitzige Turbopropflugzeuge vom
Typ Beechcraft 1900D. Bis zu drei
Exemplare sollen noch im Laufe
dieses Jahres in der Flotte sein. Die
Beechcraft 1900D bietet gegenüber
Konkurrenzmodellen einen hohen
Komfort. Mit 1,80 m Kabinenhöhe,
eine 1:1-Sitzanordnung mit Fenster- und Gangplätzen in Einem,
einer Bordküche und Toilette und
einem grossen Gepäckraum hat
dieser Flugzeugtyp alles, was Geschäftsreisende auch an grösseren
Flugzeugen schätzen. Die ursprüngliche Planung sahen den Einsatz von
ebenfalls 19-sitzigen BAe Jetstream
31 des Betreibers AIS Airlines vor,
wovon man nun aber abgerückt ist.
Als erste Strecke wird zum 1. Juni
die Verbindung zwischen Hannover und Köln/Bonn aufgenommen.
Montags bis freitags gibt es je vier
Flüge in jede Richtung. Hatte man
ursprünglich mit einer Verbindung
zwischen Bremen und Berlin/Tegel
geliebäugelt, so hat man die Ambitionen aufgrund der Low-CostKonkurrenz der Ryanair auf diesem
Citypair wieder fallengelassen.
Als zweiter Standort wird ab September der Flughafen Münster/
Osnabrück hinzukommen. Von
dort wird man einen doppelten
Tagesrand nach Zürich und einen
täglichen Flug nach Poznan/Polen
anbieten. Auch diese Flüge werden
montags bis freitags durchgeführt.
Auf diesen Flügen wird man erstmalig Transits befördern, denn man
bietet Onestop-Flüge von Poznan
nach Zürich via Münster/Osnabrück
und zurück an.
Je nach Marktsituation ist eine moderate Expansion an den bestehenden Standorten und auch ab weiteren Flughäfen in Deutschland geplant. Jetisfaction belegt mit diesem
Angebot eine ganz klare Nische. Das
Unternehmen zeigt damit, dass es
durchaus noch einen Markt neben
den grossen deutschen Fluggesellschaften und deren Regionalpartnern bzw. Allianzen gibt.
Die Flotte (geplant bis September
2010): PH-RNG Beechcraft 1900D
(Baunr. UE-70), PH-RNH Beechcraft
1900D (Baunr. UE-360), PH-RNI Beechcraft 1900D (Baunr. UE-338).
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NEWS | DEUTSCHLAND
Insel Usedom (HDF) – Dortmund –
HDF mit der Dash 8-Q400 D-ABQJ
eröffnet.
• Lufthansa stellt die bisher von
Contactair betriebene Strecke von
Hannover nach Stuttgart zugunsten
von Germanwings (2x/Tag mit A319)
ein.
DEUTSCHLAND Airports
Bremen (BRE)
• Visitors: 23.4. EC-HDS 757-200
Privilege Style; 27.4. TC-APJ B737800 Pegasus («Dedeman»-Bem.);
28.4. D-AIRX A321 Lufthansa (Retro-Bem.); 29.4. D-ATUD B737-800
TUIfly «HaribAir»-Bem. (flog für
XL Airways Germany); 1.5. D-AXLI
B737-800 XL Airways Germany
(in Öger/Miami Air-Hybrid-Bem.),
2.–3.5. PH-AAX A320 Amsterdam
Airlines (Subcharter für XL Airways
Germany); 3.5. «10+21» A310-300
Luftwaffe (brachte die deutsche
Bundeskanzlerin); 6.5. OE-GBB Dornier 328 Welcome Air; 7.5. «98+46»
A319-100(ACJ) Luftwaffe (Lowpass-Approach).
Dortmund (DTM)
• Air Berlin führte am 6.5.10 mit
dem neu ausgelieferten Airbus A320
D-ABFH einen Sonderflug von DTM
nach Marrakesch durch; der Rückflug erfolgte am 9.5.10 mit der
D-ABFE.
• Danish Air Transport (DTR) besuchte DTM am 8.5.10 mit der
MD-83 OY-RUE, dies auf einem Charterflug Aarhus – DTM – Billund.
• Umweltschutz als Airport-Unternehmensziel fest verankert: Schallschutz, Abfallentsorgung oder
Luftqualität – das sind nur einige
Themen im neuen Umweltbericht,
den der Dortmund Airport Mitte Mai
Lufthansa A380-Demo-Tour
Bei Redaktionsschluss dieser
Nummer war es noch völlig
offen, ob die Präsentationstour
des ersten Lufthansa A380 am
2./3. Juni 2010 mehr oder weniger im vorgesehenen Rahmen durchgeführt werden wird
(Linz anstelle Nürnberg war als
erste Änderung gegenüber unserer Liste in der letzten Nummer bekanntgegeben worden).
Mitte Mai wurde auch Zürich
als annulliert gemeldet. Für die
definitiven Daten und Zielflughäfen konsultieren Sie bitte die
Tagespresse.
20
der Öffentlichkeit präsentiert hat.
Bereits zum zweiten Mal erscheint
die Broschüre unter dem Titel «Verantwortung für die Natur – die Umweltberichterstattung des Dortmund
Airport». Der Bericht zeigt, welche
Anstrengungen der Flughafen auf
dem Weg zum Öko-Airport unternimmt.
Die Verankerung des Umweltschutzes als ein Unternehmensziel und
der technologische Fortschritt haben dafür gesorgt, dass Ökonomie
und Ökologie keine Gegensätze sind.
«Heute können wir sehr eindrucksvoll belegen, wie die Summe vieler
kleiner Anstrengungen an unserem
Standort zu einem echten Gewinn für
die Umwelt geworden sind», sagte
Markus Bunk, Geschäftsführer des
Dortmund Airport.
Von der Gebäudeleittechnik über
die Abfallentsorgung bis hin zum
Lärmschutz gibt der freiwillige Bericht einen Einblick in die Bemühungen des Dortmunder Flughafens
für nachhaltigen Naturschutz. Der
Bericht liefert zudem wissenschaftlich fundierte Hintergründe zu den
Klima- und Umweltwirkungen des
Luftverkehrs und dokumentiert aktuelle Kennzahlen. Auch in Zukunft
will der Flughafen alles daran setzen, die Belastung für Umwelt und
Klima möglichst gering zu halten. So
werden beispielsweise Investitionsentscheidungen nur dann getroffen,
wenn Emissionen minimiert, Rohstoffe sparsam eingesetzt sowie erneuerbare Energien genutzt werden.
Auch beim Thema Schallschutz ist
einiges in Bewegung: So wird auch
künftig das Schallschutzprogramm
über den gesetzlich vorgeschriebenen Rahmen hinausgehen. Daher
sollen künftig alle Anstrengungen
nach einer EU-DIN-Norm zertifiziert
werden. Airport-Geschäftsführer
Markus Bunk: «Damit sind wir auf
dem besten Weg zum Öko-Airport.»
Hamburg (HAM)
• Europa-League-Finale: Aufgrund
der riesigen Anzahl Sonderflüge
wurde im Verlaufe des 12.5.10 die
Piste 05/23 zum Parkplatz umfunktioniert. Wegen der vielen
Fussballcharter hatten auch etliche
reguläre Flüge Verspätungen von
bis zu einer Stunde. In der Nacht
vom 12. auf den 13.5.10 wurde das
Nachtflugverbot aufgehoben, damit
die Fussballfans wieder nach Hause
geflogen werden konnten.
Die Sonderflieger waren: Aigle Azur
A321, Air Europa B737-800 (10x) +
A330-200, Air Italy B767-300, Air
Pullmantur B747-400 (3x), Blue
Line MD-83 (2x), BMI baby B737-
300 (2x), Calima B737-400, Corsair
B747-400 (2x), CSA B737-400 +
A321, Europe Airpost B737-300
(6x), Iberia A321 (4x) + A340-600,
Iberworld A320 (2x) + A330-300
(2x), Jet2 B737-300 (5x) + B757200 (6x), Mint Airlines B757-200
(2x), Monarch B767-300, Orbest
A330-200, Privilege Style B757 (mit
«Atletico de Madrid»-Aufschrift),
Spanair A320, Strategic A320 (mit
«Solomon»-Aufschrift), Swiftair
MD-83 (2x), Thomas Cook UK B757300 + A330-200, Titan Airways
BAe146, Travel Service B737-800
(3x), TUI Airlines Belgium B737-800
+ B767-300.
Hannover (HAJ)
• Brussels Airlines fliegt anstelle von
Contactair jetzt 3x/Werktag von Hannover nach Brüssel (Flug SN2638).
Zum Einsatz kommen aber Dash
8-Q400 von Augsburg Airways (HAJ
ab 17:20, Brüssel an 18:40).
Köln/Bonn (CGN)
• Airport: Der Start ins neue Jahr
ist geglückt. Die Zahl der Fluggäste
stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5% auf gut 1,9 Millionen.
Im Monat März betrug das Wachstum sogar 8%. Ausschlaggebend
dafür war im Wesentlichen die Germanwings. Die Airline hatte in der
Wintersaison ihren Flugplan um 11
Strecken erweitert.
Noch deutlicher fiel der Zuwachs in
der Fracht aus. Um 16% stieg das
Cargo-Volumen im ersten Quartal
auf 147’000 t. Im März erreichte die
Luftfracht bei einem Plus von 19%
mit rund 56’000 t fast wieder das
Niveau der Zeit vor der Krise.
Lübeck (LBC)
• Ja zum Flughafen: Beim Bürgerentscheid über die Zukunft des Flughafens haben etwa zwei Drittel der Bürger Lübecks für einen Weiterbetrieb
des Flughafens gestimmt.
• Wizzair stellte die erst am 30.3.10
aufgenommenen Flüge nach Katowice/Polen zum 4.5.10 wieder ein.
München (MUC)
• BMI baby kommt wieder nach
MUC: Ab 17.9.10 geht es 3x/Woche
(Mo, Fr, So) nach East Midlands; die
Abflüge sind jeweils spätabends.
• OmanAir erhöht ab 1.6.10 die Frequenzen auf 4x/Woche und bietet
jeweils am Di und Mi einen Mittagsabflug (MUC ab 13:30) und am Fr
und Sa einen Nachtabflug (22:00).
Zum Einsatz kommen derzeit hauptsächlich A330-300.
• Vueling übernimmt die von Spanair
eingestellte Strecke nach Valencia
und fliegt ab 24.6.10 mit A320 jeweils Di, Do, Sa (MUC ab 20:30).
Hans Prisi
Nürnberg (NUE)
• Lufthansa A380 kommt nicht nach
NUE. Was wegen der momentan auf
2’300 m verkürzten Piste fast «befürchtet» werden musste, traf kurz
nach Redaktionsschluss der letzten
Jetstream-Nummer ein: Der für
Mittwoch, 2.6.10, in NUE geplante
Lufthansa-A380-Trainingsbesuch
wurde von Lufthansa nun ersatzlos
abgesagt. Die Maschine soll in dieser
Zeit nach Linz fliegen.
Schwerin-Parchim (EDOP)
• Airport: Der chinesische Investor
Link Global ist nicht in der Lage, die
restlichen 17,8 Mio. EUR sofort zu
bezahlen. Ein Teil der Summe kann
nun in den nächsten fünf Jahren
«abgestottert» werden, während der
andere Teil, anscheinend mindestens
7,7 Mio. EUR, bis zum Ende des
Jahres 2011 zu bezahlen ist.
Hans Prisi
Die Geschichte
der Schweizer
Hunter-Flotte
Stuttgart (STR)
• Air Berlin (AB) setzt ab 1.6.10 auf
einem ihrer drei täglichen Flüge nach
Palma de Mallorca jeweils einen
Airbus A330-300 ein und steigert
damit die angebotene Sitzplatz­
kapazität deutlich. Von Montag bis
Donnerstag wird der Vormittagsflug
(in STR 09:50-11:05), von Freitag
bis Sonntag der Nachmittagsflug (in
STR 16:15-17:15) mit dem Grossraumgerät geflogen. Neu aufgenommen hat AB in diesem Sommer Flüge
nach Brindisi (2x/Woche), Bodrum
(1x/Wo.), Heringsdorf/Ostsee-Insel
Usedom (1x/Wo.) und Ibiza (2x/Wo.).
• Air Malta hat zum Sommerflugplan
wieder zwei wöchentliche Flüge nach
Malta aufgenommen. Geflogen wird
mittwochs (in STR 09:00-09:45) und
sonntags (in STR 17:05-17:50) mit
Airbus A319/A320.
• Austrian Airlines hat die Verbindung nach Wien auf bis zu vier tägliche Flüge ausgeweitet und setzt
ausschliesslich Maschinen der
Typen Fokker 70/100 bzw. Airbus
A319/320 ein. Gleichzeitig hat sich
die Muttergesellschaft Lufthansa
von der Bedienung dieser Strecke
zurückgezogen. Die Abflüge in die
österreichische Hauptstadt starten
um 06:30 (tägl. ausser So), 08:30
(tägl.), 11:30 (tägl.) sowie 19:20
(tägl. ausser Sa).
• Blue Air (Rumänien) hat den Flugplan geändert: Sibiu und BukarestBaneasa haben jetzt separate Flüge
erhalten. Sibiu wird 4x/Woche (Mo,
Di, Do und Sa), STR ab um 16:40,
und Bukarest 3x/Woche (Di, Do, Sa),
STR ab um 16:45, bedient. Geflogen
Juni 2010
I
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Vampire
Vampire Trainer
Venom
der Schweizer Fliegertruppe
Hans Prisi hat in seinen bisher 5 Büchern den
Werdegang des betreffenden Flugzeuges der
Schweizer Luftwaffe beschrieben. Es befinden
sich auch sehr viele Planskizzen wie auch Cockpit- und Waffenbeschreibungen dabei, vor allem
Fotos, die bisher zum Teil noch nicht veröffentlicht wurden.
In der Serie von Hans Prisi sind erschienen:
«C-36 – Eine Schweizer Flugzeug-Eigenentwicklung», 117 Seiten
«Vampire bis Venom der Schweizer Fliegertruppe», 153 Seiten
«Die Geschichte der Schweizer Hunter-Flotte», 115 Seiten
«Die Morane bei der Schweizer Fliegertruppe», Ringbuch
«Die Bücker-Flugzeuge in der Schweiz», Ringbuch
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NEWS | DEUTSCHLAND
22
September 2009
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I
Juli 2008
23
NEWS | DEUTSCHLAND
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24
September
August
März 2008
2010
II
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NEWS | DEUTSCHLAND ÖSTERREICH
wird mit B737 unterschiedlicher Versionen.
• Cyprus Turkish Airlines fliegt mittwochs mit B737-800 im Charter
nach Kayseri/Zentraltürkei (in STR
11:00-12:00).
• Finnair wird ab dem 16.8.10 wieder
nach STR fliegen. Geplant ist eine Tagesrandverbindung mit ERJ-170.
• Flugeinschränkungen: Aufgrund
der Luftraumsperrungen wegen der
Aschewolke des Vulkans Eyjafjallajökull auf Island mussten am Flughafen STR von Mitte April bis Mitte Mai
über 1’600 Starts und Landungen
gestrichen werden. Somit konnten
rund 135’000 Passagiere nicht wie
geplant befördert werden.
• Flughafenausbau: Der Flughafen STR hat einen entscheidenden
Schritt auf dem Weg zur geplanten
«West-Erweiterung» genommen.
Anfang Mai stimmte das Bundesverkehrsministerium den Ergebnissen
einer luftfahrttechnischen Studie zu,
welche die Flugsicherheit nach Realisierung eines Flughafenausbaus
bestätigt. Somit kann die Flughafengesellschaft nun das notwendige
Planfeststellungsverfahren zur Umsetzung der geplanten Massnahme
einleiten. Mit der Erweiterung des
Flughafens nach Westen sollen neben weiteren Parkpositionen auch
Platz für andere Flughafeneinrichtungen geschaffen werden.
• Hamburg International hat einen
Airbus A319 in STR stationiert und
bietet in diesem Sommer ein umfangreiches Türkei-Programm an.
Angeflogen werden die Destinationen Adana (Do), Ankara (Di, Fr),
Antalya (Mo, Do, So), Bodrum (Sa),
Dalaman (Mo), Elazig (Mo), Hatay
(Mo), Istanbul (Sa), Samsun (Mi)
und Trabzon (Mi).
• JAT Airways verkehrt noch 3x/
Woche mit B737-300 nach Belgrad.
Abflug am Mo und Mi ist um 10:45,
am Sa um 19:00.
• Koral Blue (KBR), Ägypten, verkehrt jeweils sonntags auf einem
Charterflug nach Hurghada (in STR
07:40-08:30) und setzt einen Airbus
A320 ein.
• SAS bedient alle drei täglichen
Flüge nach Kopenhagen fortan ausschliesslich mit Canadair Regional
Jets. Während morgens und nachmittags eigene CRJ-900 zum Einsatz
gelangen, werden die Mittagsflüge
von CRJ-200 der Cimber Air durchgeführt.
• Tailwind Airlines (Türkei) fliegt ab
6.6.10 jeden Sonntag mit B737-400
nach Antalya (in STR 10:55-11:45).
Gleichzeitig bedient die Airline auch
Istanbul-Sabiha Gökçen, dies jedoch
an unterschiedlichen Tagen zu variablen Zeiten (vormittags).
• Turkish Airlines behält auch im
Sommer ihr bisheriges Flugprogramm bei und fliegt 2x/Tag nach
Istanbul-Atatürk (STR ab 10:50 und
17:30) und 1x/Tag nach IstanbulSabiha Gökçen (STR ab 14:40).
• XL Airways Germany fliegt mittwochs (STR ab 14:40) und samstags (STR ab 16:40) mit B737-800
im Auftrag des Reiseanbieters Air
Pristina nach Pristina. Ausserdem
wird samstags ein Charterkurs nach
Antalya angeboten; dieser verlässt
STR um 14:20.
ÖSTERREICH Airlines
• Austrian hat im ersten Quartal 2010
mit knapp 65 Mio. EUR einen etwa
gleich hohen Betriebsverlust hingelegt wie im Vergleichszeitraum des
Vorjahres. Für den Rest des Jahres
zeigt man sich in der AUA-Chefetage
trotzdem optimistisch: Das Sanierungsprogramm soll nunmehr verstärkt greifen – Restrukturierungsmassnahmen, Kostensenkungen
und die neue Marktstrategie mit
Kapazitätserhöhungen auf volumen­
starken Strecken fallen darunter. Für
das Gesamtjahr soll ein positiver
Cash-Flow angestrebt werden.
AUA streicht Mittagsflug Wien –
Alten­rhein: Der bisherige Mittagsflug
wird ab 31.5.10 aufgrund der schwachen Nachfrage aus dem Programm
genommen. Einige Preise sollen
gesenkt werden – die günstigsten
Tickets werden neu ab 139 EUR zu
haben sein.
• Austrian Arrows stösst Canadair
Regional Jets laufend ab: Die Canadair RJ – in den 1990er-Jahren
das ideale 50-Sitzer-Jet-Flugzeug
im Regionalverkehr – haben nun bei
Austrian Arrows ausgedient. Mitte
April hat in Wien eine Abschiedsfeier
stattgefunden – ein CRJ-200 nach
dem anderen verlässt nun Österreich
zu seinem künftigen Bestimmungsoder Verschrottungsort.
• InterSky Dash 8 auf ungenauem
Endanflug: Beim Landeanflug auf
Piste 16 (949 m x 23 m) auf den
Flughafen Marina di Campo von Elba
ist am Samstag, 1.5.10, gegen 17:30
Uhr, die Dash 8-300 OE-LSB der InterSky beschädigt worden. Alle 48
Passagiere und die drei Besatzungsmitglieder an Bord des Fluges «3L
284» von Zürich nach Elba blieben
unverletzt. Beim Endanflug auf den
Flughafen Marina di Campo streifte
das Flugzeug eine sich nahe der Landebahn befindliche 15-kV-Stromleitung, obwohl die Sichtweite sehr
gut war (mehr als 10 km) und setzte
dann wenige Sekunden später sicher
auf der Landebahn auf; die Bewohner dieses Quartiers waren anschliessend einige Stunden ohne Strom.
Der rechte Propeller des Flugzeugs
sowie der Rumpf wurden bei diesem
Vorfall beschädigt. «Das Flugzeug
hat sich beim Anflug offenbar einige
Meter ausserhalb der vorgesehenen
Anflugschneise befunden. Deshalb
können wir nach derzeitigem Wissensstand einen Pilotenfehler leider
nicht ausschliessen», schilderte
InterSky-Geschäftsführer Claus Bernatzik. Wie es dazu kommen konnte,
ist für Bernatzik derzeit noch unklar. Der Pilot verfügt über mehrere
Jahrzehnte Flugerfahrung. Auf der
Elba-Strecke war er bereits während
des gesamten vorigen Jahres im
Einsatz.
InterSky rechnet 2010 mit einem
starken Umsatzplus. 2009 konnte
man eine ausgeglichene Bilanz vorlegen. Zwar ist der Umsatz um rund
10% auf 26 Mio. EUR zurückgegangen, die angestrebte «glatte Null»
wurde jedoch erreicht. Unter anderem gelang dies durch Anpassungen
der Flugpläne, eine Senkung der
Produktionskosten und niedrigere
Ticketpreise, um den privaten Verkehr zu stimulieren.
• Mapjet: Ende vor dem Anfang.
Das medial vielbeachtete – aber
realistisch-neutral betrachtet ohne­
hin als «Utopie» angesehene –
«Linien­flugprojekt Mapjet» wurde
am 21.4.10 bereits eine Woche vor
dem geplanten Erstflug (28.4.10) in
die Wüste geschickt. Die «schlechte
und ungewisse Lage in der angeschlagenen Flugbranche» hätte sich
zugespitzt und die Verfügbarkeit von
geeigneten Flugzeugen und Partnern erschwert. Das Mapjet-Team
Dieser ehemalige Singapore Airlines/Air India Airbus A310 hat seinen Weg zu Deccan 360 gefunden, welche zur Kingfisher Group gehört. Er wurde
2009 bei EADS Dresden zum Frachter umgebaut (Thomas Achenbach, Frankfurt, 24.4.10).
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NEWS | ÖSTERREICH BENELUX
habe daher beschlossen, kein Risiko einzugehen. Dieser Beschluss
sei «im Interesse der Passagiere,
Lieferanten und Partner sowie des
Unternehmens und seiner Mitarbeiter der momentan einzig richtige»,
meinte Geschäftsführer Peter Fiers;
so konnten auch allfällige negative
Auswirkungen auf das erfolgreiche
Bedarfs- und Executive-Flugunternehmen verhindert werden. Die Passagiere, die gebucht hatten, erhalten
ihr Geld zurück.
• Robin Hood Aviation (Graz) mit
neuem Chef. Nachdem Anfang April
die Insolvenz der steirischen Robin Hood Aviation bekanntgegeben
wurde, gab es einen Wechsel an der
Spitze des Unternehmens: Geschäftsführer und Gründer Georg Pommer
hat gekündigt; als Nachfolger wurde
der bisherige COO Markus Buisman
bestellt. Nach den Turbulenzen der
letzten Wochen wurde Ende Woche
bestätigt, dass die kleine steirische
Fluglinie weiterhin am Standort Graz
bleiben will. Die derzeitigen direkt
angeflogenen Destinationen von
Graz und Linz nach Zürich sollen
beibehalten werden. Ab Linz möchte
man nach der Sommerpause auch
nach Stuttgart fliegen. Die von Robin
Hood bediente Verbindung von Graz
nach Zürich ist aber im Rahmen des
Insolvenzverfahrens der Fluglinie offenbar auf grosses Interesse in der
Branche gestossen: Mit Welcome
Air und InterSky gibt es gleich zwei
Fluglinien, die um die Strecke – und
offenbar auch um eine Kooperation
mit Robin Hood – buhlen.
ÖSTERREICH Airports
Linz (LNZ)
• Aegean Airlines fliegt ab 3.6.10
(jeweils donnerstags bis Anfang
Oktober) erstmals eine wöchentliche Charterrotation mit Airbus A320
nach Rhodos (in LNZ 10:50-11:50).
• Etihad Crystal Cargo verlegte während der Sperre des deutschen Luftraums durch die isländische Aschenwolke einige Flüge von Hahn nach
LNZ. Dabei wurden gesamthaft drei
Frachtflüge mit World Airways Cargo
und Maximus Air Cargo für das Routing Abu Dhabi – LNZ – Abu Dhabi
koordiniert: 20.4.10 N381WA MD11F; 21.4. A6-MXB Airbus A300B4622RF; 22.4.10 A6-MXA Airbus
A300B4-605F. Beide Airbus-Frachter
waren in den frühen Morgenstunden
des 22.4.10 sogar gleichzeitig am
Vorfeld und wurden für den Abflug in
die Emirate vorbereitet.
• Lufthansa A380 soll nach LNZ
kommen: Am Mittwoch, 2.6.10, soll
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der LH Airbus A380 anlässlich seiner
Promotionstour aus Dresden kommend anstelle von Nürnberg (eingeschränkte Pistenlänge) neu nach
LNZ kommen; die Besuchszeit ist
von ca. 15:15-16:15 veranschlagt.
Die D-AIMA wird dann wieder turnusgemäss nach München weiterfliegen.
• Umleitungen wegen Aschewolke:
Nach Aufhebung der Luftraumsperre
über Österreich kam es zu einigen
zusätzlichen Flugbewegungen. Dabei
wurde auch LNZ als «Ersatzdestination» gewählt, um Urlauber zurück
aus ihren Feriengebieten zu bringen.
Zudem konnte dabei die erste B737900ER in LNZ begrüsst werden. Die
türkische Sky Airlines führte einige
Sonderflüge mit Urlaubern durch,
die danach auf dem Landweg mit
Bussen zu ihren eigentlichen Destinationen in ganz Deutschland und
den Niederlanden gebracht wurden.
Neben Sky Airlines boten auch Niki,
Hamburg International und Condor
einige «Rückkehrer-Flüge» nach LNZ
an. LNZ-Erstlandungen waren: 19.4.
D-AICA A320 Condor; 21.4. TC-SKN
B737-94X(ER) Sky Airlines (+TCSKP), TC-SKI A321 Sky Airlines.
• Weitere Visitors: 20.4. HA-TAB
SF-340A(F) Fleet Air International
(gesamthaft vier Frachtflüge aus
Athen), D-ABKE B737-8J(WL) Air
Berlin (Ausweichldg. Salzburg);
23.4. TC-SKJ A320 German Sky Airlines; 29.4. OE-LAT B767-31A(ER)
Austrian; 30.4.10 OO-JAF B737-8K5
JetairFly (+2.5.); 2.5. OK-TVG B7378Q8(WL) Travel Service, D-AOLC
Saab 2000 OLT; 3.5. YL-LCC A320
SmartLynx (Subcharter für Travel
Service); 6.5. OE-LAX B767-3Z9(ER)
Austrian (Erstldg. mit Winglets),
F-GYAP Air Méditerranée A321,
SU-KBD A320 Koral Blue (Beginn
Hurghada-Charterkette).
Salzburg (SZG)
• Vulkanasche: Der Salzburg Airport
war wegen der Vulkanasche-Wolke
über dem österreichischen Luftraum von Freitag, 16.4.10, 19:00,
bis Montag, 19.4.10, 06:00, für
jeglichen Instrumentenflugverkehr
gesperrt. Allerdings fand am Sonntag, 18.4.10, auf Initiative von Niki
Lauda ein Testflug von Wien nach
SZG mit dem Niki Airbus A320
OE-LEX statt, der nach Sichtflugregeln durchgeführt wurde und keinerlei Probleme oder Beschädigungen
am Airbus ergab – dies allerdings
nach nur einem Flug. Von Montag
bis Mittwoch in der darauffolgenden
Woche fungierte SZG wegen der
anhaltenden Sperre des deutschen
Luftraumes als Zielflughafen bzw.
NEWS | SCHWEIZ
Drehscheibe für die Rückholung
von gestrandeten Urlaubern, hauptsächlich aus der Türkei sowie aus
Spanien, Ägypten und Tunesien.
So waren am 19.4.10 insgesamt
14 Zusatzflüge zu verzeichnen, u.a.
mit Sun Express B737-800 und
B757, Pegasus B737-800, Sky Airlines A320 (TC-SKJ) und erstmals
B737-900ER (TC-SKN), Augsburg
Airways ERJ-190LR (D-AEMF aus
Marrakesch) sowie Niki A320 und
ERJ-190LR, am 20.4.10 insgesamt
13 Zusatzflüge mit u.a. Pegasus
B737-800, Tailwind B737-400 (TCTLD), Calima B737-400 (EC-LDN,
Erstbesuch), Tunisair A320, Air Cairo
A320, Niki A320 und als besonderes
Highlight die Pullmantur Air B747400 EC-KQC aus Teneriffa South.
Am 21.4.10 waren es dann immerhin
noch sieben Flüge mit Calima B737400, Tunisair A319 und B737-500,
Iberworld A320 sowie Niki A320 und
ERJ-190LR.
Wien (VIE)
• Austrian bedient Tokio über den
Sommer wieder täglich, VIE ab
13:55, Tokio an (anderntags) 08:05.
Die Rückkehr in VIE erfolgt um 15:25
(Fr) und 15:55 (tägl. ohne Fr).
• BMI fliegt seit Sommerflugplan
täglich mit A320 im Codeshare mit
Austrian nach London-Heathrow
(LHR): LHR ab 06:05 und 13:45, VIE
ab 11:40 und 19:50.
• Eva Air Cargo (Taiwan) bedient
wieder VIE, dies 2x/Woche (Do + So)
mit B747-400F auf einem FrachtRouting Taipei – Delhi – VIE (Abflug
13:10) – Brüssel – Delhi – Taipei.
• InterSky verkehrt mittwochs vom
12.5.10 bis 29.9.10 via Friedrichshafen nach Elba, VIE ab 08:25; die
Rückkehr in VIE erfolgt um 19:40.
Der One-way-Preis (inkl. Steuern) ist
ab 149 EUR erhältlich. Das Gepäck
wird automatisch durchgecheckt.
• Skylink-Terminal mit Mängeln:
Wie das Magazin «Format» berichtete, sollen Sachverständige bei der
Prüfung des Skylink-Terminals auf
gegen 3000 Mängel gestossen sein.
Bei rund 500 davon handle es sich
um «mittlere bis schwerere Fehler».
So sollen die grossen Glasfronten
unkorrekt montiert worden sein; als
«lebensbedrohlich» wurden Teile der
Decke eingestuft. Die Flughafen Wien
AG kommentierte den Artikel damit,
dass die Überwachung der Ausführungsqualität auf der Baustelle der
extern vergebenen örtlichen Bauaufsicht obliege. Egal wo, bei jeder noch
nicht fertiggestellten Baustelle gebe
es Mängel, die bis zum Projektende
zu beheben seien. Vor Inbetriebnahme des Terminals werde so oder
so eine behördliche Betriebsgenehmigung eingeholt werden müssen.
Die Inbetriebnahme des neuen Terminals ist im ersten Halbjahr 2012
vorgesehen.
• S7 Airlines wird VIE in ihren
Linienflugplan aufnehmen: Ab
12.6.10 wird der russische Carrier
mit einem Airbus A319 wöchentlich
(samstags, in VIE 14:50-15:50) nach
Moskau und weiter nach Nowosibirsk/Sibirien fliegen.
• Vulkanasche drückte Verkehrszahlen: Die mehrtägige Zwangspause im
Flugverkehr hat sich massiv auf die
Fluggastzahlen im April ausgewirkt:
Am Flughafen Wien wurden um 8%
weniger Passagiere abgefertigt als
im April 2009, bei Austrian Airlines
waren es minus 5,2%. Im Vergleich
ist die AUA hier aber noch mit einem
blauen Auge davongekommen: Bei
der Mutter Lufthansa wurden gar
16,2% weniger Fluggäste befördert,
bei der Schwester Swiss waren es
12,5%.
BENELUX Airlines
• KLM nahm am 8.5.10 Linienflüge
von Amsterdam nach Hangzhou (Hafenstadt, etwa 200 km südwestlich
Shanghai) auf, dies 3x/Woche mit
B777-200ER.
• Auf den Strecken der schwedischen Avia Express, besser bekannt
als Skyways, kommt die Fokker F50
TF-JMM zum Einsatz, welche von
der isländischen Flugfélag Íslands
eingemietet wurde (Stefan Sjögren,
Stockholm-Arlanda, 11.4.10).
• Auch die BAe 146-200 ZA-MAL
trägt die neusten Farben der
Albanian Airlines. Der 1986 gebaute
«Jumbolino» fliegt seit 2001 für die
Airline aus dem Südosten Europas,
nachdem er zuvor unter anderem
bei American Airlines und Malmö
Aviation im Einsatz stand (Ton
Jochems, Frankfurt, 10.4.10).
• Die Ju-Air ist bekannt für ihre
Werbeaufschriften. Die CASA 352
A-3 HB-HOY trägt neuerdings Werbeaufschriften für den Kofferhersteller Rimowa (Roland Büsser,
Friedrichshafen, 9.4.10).
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NEWS | BENELUX ITALIEN
• Mitte April hat SunExpress eine
neue, attraktive Bemalungsvariante eingeführt. Die Boeing 7378CX TC-SUI hat als zweites Flugzeug der türkisch-deutschen Airline
das neue Farbkleid erhalten (Ole
Simon, Düsseldorf, 1.5.10).
• Die erste private Airline Tadschikistans, Somon Air, hat kurzfristig
die B737-8Q8 OK-TVH der tschechischen Chartergesellschaft Travel
Service inkl. Besatzung geleast und
betreibt sie in dieser interessanten
Mischbemalung (Björn Wylezich,
Frankfurt, 10.4.10).
• Im kommenden Jahr 2011 wird
die estnische Hauptstadt Tallinn
eine der beiden Kulturhauptstädte
Europas sein. Zur Einstimmung
auf diesen Anlass hat Estonian Air
ihre Boeing 737-505 ES-ABO mit
einem speziellen Farbschema versehen (Stefan Sjögren, Stockholm­Arlanda, 26.4.10).
BENELUX Airports
Luxembourg (LUX)
• Für Cargolux (CV) war das Jahr
2009 eines der schwierigsten und
verlustreichsten in ihrer Geschichte.
Der Umsatz brach um 34% ein, der
Verlust stieg auf 153 Mio EUR. Mit
627’813 t beförderte die Airline so
wenig Güter wie schon lange nicht
mehr. Der Ladefaktor rutschte unter
70%. Einziger Lichtblick waren die
um 28% geringeren Kosten.
Während dem Vulkanasche-Chaos
und der Schliessung von grösseren
Teilen des europäischen Luftraumes
Mitte April, nutzte CV Baku und Almaty als Ausweichflughäfen für ihre
Flüge von und aus Asien. In Europa
wurden Barcelona und Vitoria als
Ausweichflughäfen genutzt. Auf
diese Weise blieb die gesamte Flotte
bis auf fünf Maschinen im Einsatz.
Durch den eingeschränkten Flugbetrieb sowie die Routenverschiebungen und den zusätzlichen LKWBedarf bezifferte CV den täglichen
Umsatzverlust auf 2,5 Mio. EUR.
Seit Mitte April fliegt CV 2x/Woche
einen Trans-Pazifik-Frachtkurs – ein
Meilenstein in der Geschichte der
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luxemburgischen Airline. Als CV7583
verlässt eine Boeing 747-400F den
Flughafen Findel am Mittwochabend
um 21:15 und fliegt via Baku nach
Hong Kong (Ankunft donnerstags
17:15). Abflug dort am gleichen Tag
um 19:15 als CV6584, mit Ankunft in
Chicago am gleichen Tag (Datumsgrenze) um 23:20. Dort geht’s weiter am Freitagmorgen um 01:20 in
Richtung New York-JFK als CV6595,
mit Ankunft in JFK um 04:10. Letzter Weiterflug dort um 06:10, mit
Ankunft in LUX am Freitagabend
um 19:35. Der zweite Flug startet
am Samstag in LUX um 06:00 als
CV7526 nach Beirut und Amman mit
Weiterflug nach Hong Kong (Ankunft
dort am Sonntagmorgen um 04:30).
Dann Abflug in Richtung Chicago
um 06:30 am Sonntagmorgen mit
Ankunft dort am gleichen Tag um
10:40 (Datumsgrenze). Abflug in
Chicago als CV6597 um 12:40 via
New York/JFK (an 15:30/ab 17:30)
und Ankunft in LUX am Montagmorgen um 07:00.
• Auch Luxair (LG) hatte zu leiden
unter dem Flugverbot wegen der
isländischen Vulkanaschewolke.
Insgesamt waren 22’663 Fluggäste
der Luxair oder von Luxair Tours
davon betroffen. 186 LG-Flüge fielen
aus und 4303 LG-Kunden sassen im
Ausland fest. Mit 36 Sonderflügen,
acht gecharterten Maschinen und
55 Bussen wurden diese Passagiere
wieder zurück nach LUX gebracht.
Dies kostete LG täglich rund 1,5 Mio.
EUR, was ein Total von insgesamt
6 Mio. EUR ausmachte. Man liess indessen seine Kunden nicht im Regen
stehen und bot an, die nicht angetretenen Flüge und Ferien (ob Luxair
oder Luxair Tours) bis Ende des
Jahres nachholen zu können oder
aber sich das Geld zurückerstatten
lassen. Diese «Goodwill-Policy» der
LG unterscheidet sich deutlich ge-
genüber anderer Reiseveranstalter
oder Airlines, die nicht so kulant mit
ihren Kunden umgehen.
• Jade Cargo bedient seit Anfang
Mai wieder wöchentlich mit Boeing
747-400ERF die direkte Frachtroute
Shanghai – LUX – Shanghai. Nachdem Jade Cargo schon 2007 und
2008 regelmässig nach LUX flog,
dann ihre Frachtflüge nach LUX jedoch einstellte, wird nun ein zweiter
Versuch gestartet.
• Visitors: 26.4. «3208» An-26 Slo­
vak Air Force (VIP); 8.5 TF-AAA +
TF-AAB B747-236FM (SF) Air Atlanta
(CV-Maintenance); 11.5. «0215» An28 Polish Air Force (VIP); 14.5 4L-KMK
B747-281F (LCD) Eurex Cargo.
ITALIEN Airlines
• Air Italy stockt ihre Flotte auf. Vier
«neue» Boeing-Flugzeuge stossen
zur Flotte: zwei B737-400 (ex Air
One EI-COK und ex D-AGMR) und
später noch zwei B737-300 von
chinesischen Airlines. Bereits aufgenommen (2x/Tag mit B737) wurde
Anfang Mai die Strecke Neapel (ab
07:00 und 18:25) – Bergamo (ab
08:55 und 20:20) – Neapel. Im Inland sind folgende neue Strecken
noch vorgesehen: Turin – Catania,
Turin – Rom, Palermo – Verona, Catania – Verona, Genua – Palermo.
• Alitalia wird die neue Strecke Rom
FCO – Los Angeles nun am 5.6.10
aufnehmen, dies bis Ende Sommerflugplan 5x/Woche mit B777200ER. Im Winterflugplan wird auf
3x/Woche reduziert. Die Nachfrage
nach Kalifornien sei sehr hoch: Seit
die Strecke im Januar angekündigt
wurde, seien schon 25’000 Reservationen eingegangen. Der Flug
verlässt Rom bereits um 09:25; die
Rückkehr in Rom erfolgt anderntags
um 12:15.
• Blue Panorama Airlines hat wegen der unsicheren politischen Lage
in Bangkok ab 20.5.10 vorläufig
alle Flüge dorthin abgesagt. Ab Juli
sind wieder zwei Flüge pro Woche
vorgesehen, sofern sich die Lage
stabilisiere.
• Für Flyoristano.com ist Anfang Mai
auf dem Flughafen Oristano-Fenosu
(im Westen Sardiniens) eine Fokker
50 von Denim Air für einen Wetlease eingetroffen. Die Buchungsmöglichkeiten für die erste Strecke
von Oristano nach Rom FCO sollen
demnächst freigeschaltet werden.
Flüge von Brescia nach Oristano
(direkt oder via Rom FCO) seien
auch in Planung. Abklärungen mit
Flughäfen wie Forlì, Genua und Pisa
finden ebenfalls statt.
• Meridiana Fly stellte die Strecke
Venedig – Bukarest ein und wird die
Linie Rom FCO – Dakar nicht wiederaufnehmen. Demnächst wird der
insgesamt nun fünfte Airbus A319
F-OOUA in die Flotte genommen, der
vorher für die Compagnie Aérienne
du Mali geflogen war.
• Mistral Air hat zwei «neue» Boeing
737-400 in die Flotte integriert. Die
eine (EI-ELY) wird ausschliesslich
für Passagiercharter für TrawelFly
eingesetzt, die zweite (EI-ELZ) erhielt
die neue «Poste Italiane»-Bemalung
und traf am 6.5.10 von Shannon
kommend in Rom FCO ein.
• Neos erhielt von einem führenden
italienischen Konsumentenmagazin
die Auszeichnung als «beste italienische Airline».
• Wind Jet hat die angekündigte
Strecke Forlì (südöstl. Bologna) –
Brüssel wegen schwacher Vorausbuchungen «auf Eis gelegt»; auch
die Aufnahme von Flügen von Turin
nach Bukarest wurde von April auf
Juni verschoben, wurde nun aber
bereits gestrichen.

Flyoristano.com hat ihre erste von Denim Air geleaste Fokker 50 erhalten. Die PH-JXK soll zuerst auf der Linie
Oristano (im Westen Sardiniens) – Rom zum Einsatz kommen (Ugo Vicenzi, Brescia, 10.5.10).
Juni 2010
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REISEBERICHT
VON FELIX REIMANN
Nach getrennter Anreise aus aller Welt –
so hatten wir auch diesmal Teilnehmer unter
anderem aus den USA, England, Schweiz,
Österreich und Deutschland – trafen wir
uns am Vorabend zum Briefing im empfehlenswerten Hotel RUS in der Innenstadt von
Kiev.
Dort wurden wir eiskalt erwischt, als der
geplante Rundflug mit der Antonov 74 auf
Grund temporär fehlender technischer Zulassung leider gestrichen werden musste.
Dank der spontanen Improvisation durch
Airevents und des lokalen Kontaktes vor Ort
konnten als Ersatz Flüge mit Antonov 24
und Let 410 auf die Beine gestellt werden,
die anstelle des Antonov 74-Flugs ins Programm aufgenommen werden sollten.
Nach Ablaufbesprechung für den geplanten grossen Flugtag gingen wir mit etwas
betretenen Minen und leicht skeptisch ob
des nächsten Tags erstmal die Innenstadt
von Kiev zwecks Dinner erkunden und anschliessend wohl alle mit leichten Zweifeln
ins Bett.
Antonov Day
Nachdem wir als Gruppe von rund 25 Personen dank des unermüdlichen Engagements von Airevents in den letzten Jahren schon viele gemeinsame Luftfahrtabenteuer zusammen erleben durften – unter anderem Flüge mit Ilyushin 76 ab
Minsk und Ilyushin 18 in Moldavien – stand im April 2010 ein einzigartiger Flugtag in Kiev an. Das Programm sah neben einer Besichtigung der Antonov Facilities in Gostomel auch Rundflüge in einer Antonov 74 der Antonov Airlines und
einer Yakovlev 40 der Aerocharter vor.
Antonov Airport Gostomel
Am nächsten Morgen wurden wir von strahlendem Sonnenschein begrüsst und es gab
auch keine weiteren Planänderungen. So
fuhren wir gegen 8:00 Uhr in einem komfortablen Mercedes-Reisebus von Kiev nach
Gostomel. Nach einer Fahrzeit von etwa
45 Minuten trafen wir am Antonov Airport
Gostomel ein, welcher, umgeben von Wald,
Feldern und Wiesen, eher unscheinbar und
von aussen uneinsehbar gelegen ist.
Auf der Ramp-Tour in Gostomel bekamen wir die An-74 UR-74010 von Antonov Airlines und die
ES-NOC von Enimex vor die Linse (alle Bilder Felix Reimann).
Die Antonov 74 von Antonov Airlines durfte auch von Innen fotografiert werden.
Antonov-Parade in Gostomel
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REISEBERICHT
Auf dem Gelände, welches lediglich über
eine riesige Halle – unter anderem auch genutzt durch die An-225 – und ein paar Aussenpositionen verfügt, waren diverse Flugzeuge zu beobachten. Im Hangar befanden
sich eine An-22 Anteus und eine An-12 jeweils von Antonov Airlines, die Antonov 225
hat Gostomel leider am Vorabend in Richtung Hamburg verlassen. Auf der Rampe
befanden sich unter anderem zwei An-124,
eine An-74 und eine An-140 von Antonov
Airlines, eine An-72 von Enimex, eine An-74
von Renan Air, eine An-74 der Ukrainischen
Luftwaffe und eine neutralisierte An-12 mit
georgischer Kennung. Diese durften von uns
aus allen Ecken und Winkeln, eine An-124
sowie die An-74 von Antonov Airlines auch
von innen, fotografiert werden.
Corrosion Corner
Im «Corrosion Corner» – wo wir nicht fotografieren durften und auf Grund der Bewachung und Observierung durch Werks­
security auch nicht konnten – befanden sich
ein paar weitere kleine Antonov-Propellermaschinen, die Überreste von mindestens
einer weiteren An-124 und das Skelett einer
weiteren An-22. Desweiteren waren auf dem
Gelände des Airports eine weisse An-24
und eine IL-76 von Yuzmazhavia erkennbar.
Nach etwa eineinhalb Stunden verliessen
wir dann Gostomel in Richtung Borodyanka,
von wo aus der spontan angesetzte Let 410Flug stattfinden sollte.
Im Hangar stand eine An-22 Anteus von Antonov Airlines.
Flugplatz Borodyanka
Nach etwa einer halben Stunde Fahrzeit
erreichten wir den Landeplatz Borodyanka.
Dieser Flugplatz verfügt lediglich über eine
grosse Wiese als Abstellfläche und eine
Graslandebahn. Gebäude, Infrastruktur und
weiteres gibt es nicht. Der Platz wird in der
Regel nur von Fallschirmspringern genutzt.
Auf dem Flugfeld von Borodyanka bot sich uns die Gelegenheit, einen Rundflug im Grosshelikopter
Mil Mi-8 UR-JOY zu geniessen.
Extra dafür stehen eine Mil Mi-8 und eine
Let 410 zur Verfügung – die zahlreichen An-2
sind eher Museumsstücke.
In Borodyanka mussten wir erstmal diverse
Fallschirmsrpünge abwarten, ehe unser
Let 410-Flug stattfinden sollte. So nutzten
wir die Zeit, um die zahlreichen Antonov 2
oder deren Reste abzulichten. Spontan ergab sich dann gegen einen kleinen finanziellen Obulus vor dem Let 410-Flug auch noch
die Möglichkeit zu einer Platzrunde mit der
gewaltigen Mil Mi-8, die sich einige von uns
nicht nehmen liessen.
Nach etwa eineinhalb Stunden vor Ort erfolgte dann endlich der Rundflug mit der
Let 410 mit der Kennung UR-SKD. Wie sich
herausstellte, sollten auch hierbei Fallschirmspringer abgesetzt werden. Da die Maschine
für Fallschirmspringer konzipiert ist, konnten
nur zwölf Teilnehmer unserer Gruppe und
vier Fallschirmspringer transportiert werden.
Grossartige Ausrüstung oder gar Komfort
gibt es an Bord sicherlich nicht – lediglich
zwei Bänke an den Seiten parallel zu den
Fenstern. Wir stiegen innerhalb kurzer Zeit
auf etwa 14’000 Fuss Höhe, wo wir die Fallschirmspringer absetzten. In der Maschine
war es extrem kalt und zügig, was natürlich
durch das Öffnen der Türe in der Höhe noch
verstärkt wurde.
Nach ein paar weiteren Schleifen in geringer
Höhe über die schier endlose Wiesen- und
Waldlandschaft landeten wir etwa 30 Minuten später wieder auf der Graspiste, wo unsere Let 410 sehr gemütlich zur Parkposition
über den Acker hoppelte.
Kiev Zhulyany
Am frühen Nachmittag brachen wir schliesslich wieder auf in Richtung Kiev Zhulyany, wo
zwei weitere Flüge auf uns warten sollten.
Die Fahrt dauerte etwa eine Stunde, so dass
wir gegen 16:00 Uhr in Kiev eintrafen.
Schon von weitem konnte man eine grosse
Anzahl russischer Regionalflugzeuge, hauptsächlich in Form von etwa 50 Antonov-Props
«Unsere» Let-410 UR-SKD wird vor dem Rundflug
aufgetankt. Die kyrillischen Lettern auf der Let
lassen sich als Wort «Skydance» entziffern, allerdings in phonetischer Schreibweise.
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REISEBERICHT
fast die letzten dieses Typs auch regelmässig auf westeuropäischen Airports sehen.
Während des Flugs hatten wir ausreichend
Zeit, den Flieger von innen zu erkunden und
diverse Fotos zu machen. Die Crew war dabei sehr freundlich und hilfsbereit, obwohl
ein Charter durch eine Gruppe von flugzeugverrückten Freaks für einen Rundflug
wohl eher selten vorkommt. Aber auch die
Crew hatte offensichtlich Spass an unserer
Gruppe gefunden und gab bereitwillig Auskunft und servierte diverse Getränke.
Entgegen den Erwartungen ist der Flieger sehr angenehm und leise im Flug. Die
Schubleistung der drei Triebwerke ist beeindruckend und auch engere Manöver lassen
sich problemlos fliegen. Da es sich um eine
VIP-ausgestattete Maschine mit entsprechender Innenverkleidung handelt, war auch
die Schubumkehr bei der Landung nicht besonders geräuschintensiv – irgendwie ungewohnt für ein Flugzeug russischer Bauart.
Nach den beiden erfolgreichen Flügen stand
nun der Rundflug in der Antonov 24 der Air
Urga an. Dieser hatte sich spontan als sehr
gute Alternative ergeben.
• In einer VIP-Yak 40 wie der UR-DAP können sich die Fluggäste durchaus wohl fühlen.
• Ein Blick ins Cockpit der Yak 40 während des Rundfluges.
(meist An-24) und etwa zehn Yakovlev 40
in diversen Farbgebungen erkennen. Diese
sind teilweise seit Jahren inaktiv und es ist
für alteingesessene Luftfahrtfreaks ein sehr
trauriger Anblick. Leider wurde uns auch
im Hinblick auf den vormittags geschehenen Absturz der polnischen Regierungs­
maschine jegliche Form von Fotos und die
Ramptour verwehrt.
Am Terminal wurden wir bereits von einem
Angestellten der Aero Charter erwartet,
denn es standen die Rundflüge mit der
Yak 40 UR-DAP der Aero Charter auf dem
Programm. Da die Maschine nur über zwölf
Sitzplätze verfügt, wurden auf Grund der
Grösse unserer Reisegruppe und der begrenzten Sitzplatzanzahl an Bord zwei Rundflüge von jeweils 30 Minuten Flugzeit über
Kiev und Umgebung durchgeführt.
Die UR-DAP in VIP-Version verfügt im hinteren Bereich über neun Sitzplätze in einer Bestuhlung von 2:1, im vorderen Bereich über
ein Sofa, zwei Sessel und eine Art Konferenztisch. Das Ambiente in hellem Leder mit
Mahagoni-Türen und -Schränken ist dabei
überaus sehenswert. Des weiteren verfügt
der Flieger über eine kleine Bar, Stereoanlage, Flatscreen-Fernseher und DVD-Gerät.
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Insgesamt betreibt Aero Charter momentan
acht Yak 40-Business Jets, und auch wenn
die Yak 40 insgesamt gesehen eher klein ist
und nur über begrenztes Platzangebot verfügt, ist diese Version für Geschäftsleute attraktiv und häufig genutzt. Nicht selten kann
man die Yak 40 der Aero Charter daher als
An-24-Flug
Die UR-ELN der Air Urga in ganz weiss und
komplett neutralisiert stand bereits fertig auf
der Rampe. Wegen der russischen Genauigkeit wurden wir nach der Landung mit der
Yak 40 allerdings mit dem Bus zuerst zum
Terminal gefahren und mussten die Sicherheitskontrolle erneut passieren, um dann
mit dem selben Bus zur An-24 gefahren zu
werden.
Nach einem unkomplizierten Boarding ging
es los. Die Kabine der An-24 wirkte alt,
durchgesessen, grau und schäbig – sicherlich hat dieser Flieger die beste Zeit längst
hinter sich. Aber es ging uns ja auch nicht
um Komfort, sondern um das Flugerlebnis in
der Antonov 24.
Die überwiegend in braun gehaltene Kabine
mit blauen und grauen Sitzen verfügt über
eine 2-2-Bestuhlung und hat – wie viele
russische Flieger – noch Vorhänge für die
runden Fenster. Insbesondere auf Höhe der
Propeller ist es während des ganzen Fluges
recht unruhig und es brummt erheblich.
Nachdem wir den Luftraum über Kiev verlassen hatten, meldete sich die Crew sehr bald
und teilte uns mit, dass wir in Kürze über
Tschernobyl fliegen würden. Da Tschernobyl
auf der rechten Seite liegen sollte, stürmte
ein Grossteil der Passagiere in der Hoffnung
auf einen guten Ausblick auf die entsprechende Seite an die Fenster, was bei der
Stewardess zu Entsetzen führte.
Da der Vogel dadurch sein Gleichgewicht
verlieren könnte, möchten wir doch bitte auf
eine passende Verteilung des Gewichts an
Bord achten. Leider war es mittlerweile eh
fast dunkel und sehr diesig geworden, so
dass es keine Möglichkeiten für einen guten Ausblick auf Mutter Erde gab. Da uns
ein Cockpitbesuch während des Flugs auch
nicht gestattet wurde, nutzten wir die Zeit,
dass Innenleben der Kabine, die Bordeinrichtungen wie Küche und WC, sowie das
Cargohold hinter der Passagierkabine zu
erkunden. Die Stewardess jedenfalls hatte
sehr schnell den eigentlich Grund des Fluges verstanden und erklärte uns bereitwillig
verschiedene Dinge.
So stellte sich heraus, dass die An-24 der
Air Urga hauptsächlich in Krisengebieten in
Afrika im Auftrag der UN unterwegs sei und
gelegentlich auch für Hilfsflüge und «ethnische Transporte» genutzt werde. Man sei vor
kurzem erst von einer 14-tägigen Tour durch
Auch in der An-24 lässt es sich reisen.
den Kongo und Angola im Auftrag der UN
zurück gekommen.
Die Stewardess sprach ein sehr gutes Englisch, wenn auch einige Sätze eher wie auswendig gelernt wirkten.
Nach gut einer Stunde landeten wir wieder
in Zhulyany. Hier hat uns dann die Cockpitcrew bereitwillig Infos zur Route, den normalen Einsatzgebieten, Aufenthaltsdauer
und so fort gegeben. Des weiteren durften
wir auch endlich die ersehnten Cockpit­
fotos machen. Diese waren für viele von uns
sehr beeindruckend, da diese Form des
«Uhrencockpits» ein Erlebnis für alle Technikfreaks ist. Man fühlte sich im Vergleich zu
den heute modernen Cockpits in die «Steinzeit» zurückversetzt.
Erfolgreiche Reise
Da es für mich die ersten Flüge in Let 410,
An-24 und Yak 40 waren, war es ein toller
Trip. Gottseidank hat das Wetter den ganzen Tag mitgespielt und trotz abgesagtem
An-74-Flug war es ein interessantes und
ereignisreiches Programm.

Das «Uhren»-Cockpit in der An-24 von Air Ugra – nicht mehr vergleichbar mit Cockpits moderner Linienmaschinen (alle Bilder Felix Reimann).
Aero Charter betreibt acht Yak 40 in VIP-Version, darunter die UR-DAP mit der unsere Gruppe den
Rundflug geniessen durfte.
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TEL
AVIV BEN GURION
RUBRIKTITEL
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Airline-Mix in Israels Schmelztiegel
Durch die besondere geografische sowie politische Lage gestaltet
sich der Verkehr in Tel Aviv als sehr abwechslungsreich und interessant. Aufgrund der engen Verbindung zu den USA besteht die
Flotte der EL AL ausschliesslich aus Flugzeugen amerikanischer
Produktion. Die neuen Boeing 777 sowie der erste Boeing 747-400
Frachter lassen da auch keine weiteren Zweifel aufkommen. So
prägen neben diversen Regierungs- und Business Jets häufig auch
Flugzeuge der USAF das Bild auf den weiter entfernt liegenden
Vorfeldern.
VON TOBIAS RALLE
Die Einwanderungswelle aus den ehemaligen Sowjetrepubliken, Äthiopien und den
USA bringt Airlines wie Rossiya, AeroSvit,
Transaero, Ethiopian und die grossen amerikanischen Fluggesellschaften nach Tel Aviv.
Sie mischen sich dann unter die europäischen Airlines, die ebenfalls mehrmals täg-
lich am 2004 eröffneten Terminal T3 abgefertigt werden.
Das hohe Frachtaufkommen wird vorwiegend mit Flugzeugen der klassischen Art
bewältigt. Es kommt nicht selten vor, dass
sich B747-200 der EL AL, CAL, Kalitta und
Southern Air das Vorfeld mit A300 der MNG,
DHL oder A310 der THY, FedEx und Royal Jordanien teilen. Antonov- und Ilyushin-
Frachter lockern auf ihren Ad-Hoc-Einsätzen
das Bild angenehm auf. Als grosser MRO
sowie Entwicklungsbetrieb zieht Bedek/IAI
eine Vielzahl interessanter Sujets an.
Zum einen werden Freighter-Conversions an
Boeing-Flugzeugen angeboten, aber auch
die B707-Flotte der israelischen Luftwaffe
wird hier gewartet. Die als Radar Testbed
fungierende B737-200 der ELTA ist ebenfalls nicht zu überhören und reiht sich nahtlos in das klassische Ensemble ein.
Auch die lokalen Airlines wie Sun d’Or, Arkia
und Israir mischen kräftig mit; letztere sogar
mit A320. Israir und Arkia bedienen mit ihren
ATR die Inlandsverbindungen und operieren
meistens vom Stadtflughafen Sde Dov. Hier
bieten sich interessante Fotografiermöglichkeiten, da bei entsprechendem Wind
para­llel zur Promenade gelandet wird.
Dort kann man den Tag sehr gut ausklingen
lassen: das garantiert gute Wetter und die
endlosen Strände geniessen, oder einfach
in das brodelnde Nachtleben der Metropole
abtauchen…

• EL AL Boeing 737-86Q 4X-EKO nach dem Push-Back vor der markanten Kulisse des Terminal 3 (Tobias Ralle,
8.3.10).
• Die Boeing 747SP-21 VQ-BMS macht nach 31 Dienstjahren eine «gute Figur» in den Farben ihres aktuellen
Betreibers Las Vegas Sands (Tobias Ralle, 6.2.10).
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• Die Tage der B747-200-Frachter in Diensten
der EL AL Cargo scheinen gezählt. Noch sehr
aktiv und während der Beladung zeigt sich die
B747-245F/SCD 4X-AXL mit dem Nose Cargo
Door weit offen (Tobias Ralle, 23.2.10).
• Blicke zieht die bei IAI für die Indische Luftwaffe
ausgerüstete BE-A50EI nach einem Werkstattflug
auf sich. Mittlerweile trägt die KW-3552 auch
die entsprechende Flagge und Kennzeichnung.
(Tobias Ralle, 23.2.10).
• Mehrere Tage weilte die Tu-154M RA-85799
der Tatarstan Airlines in TLV (Tobias Ralle,
Februar 2010).
• In voller Bemalung zeigt sich die Antonov
An-12BP RA-11025 der Kosmos Aviation Company (Tobias Ralle, 28.2.10).
• Zwei ATR der Israir bilden einen farblich schönen Kontrast zur ungewohnten Wolkenbildung
(Tobias Ralle, 23.2.10).
Ihre ungewöhnliche Form zeigt die USAF C17A
01-0188 bei weichem Abendlicht. Im Hintergrund
das alte Terminal 1 (Tobias Ralle, 14.2.10).
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• EL AL Boeing 747-458 4X-ELA bei wunderschönem Morgenlicht auf dem Weg zum Gate.
Im Hintergrund die Skyline von Tel Aviv mit imposantem Tower der Diamantenbörse (Tobias
Ralle, 8.3.10).
• Arkia DHC-7-102 4X-AHF auf einem selten gewordenen Stopp in Ben Gurion (Tobias Ralle,
10.10.09).
• Nach kurzem Stopp rollt die IAF Boeing 707-3P1C (KC) Re’em wieder zum Take-Off und hinterlässt sichtbare Spuren am morgentlichen Himmel (Tobias
Ralle, 14.5.10).
• Die Boeing 737NG ET-ALN der Ethiopian ist regelmässiger Gast in TLV. Meistens wird jedoch mit B757 oder B767 geflogen (Tobias Ralle, 17.3.10).
Polet Flight operierte mit der IL96-400T RA-96101 einige Frachtcharter und beeindruckt
mit schöner Bemalung und ungewohnten Proportionen (Tobias Ralle, 28.2.10).
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NEWS | EUROPA AMERIKA NAHOST
COMMUTER
EUROPA Airlines
• Air Baltic will 30 neue Flugzeuge
bestellen, wobei es offenbar um eine
Wahl zwischen Boeing 737 neuerer
Generation und A320 geht. Die Ablieferungen sollen noch vor Jahresende
anlaufen und 2013 abgeschlossen
sein. Bereits bestellt sind acht Bombardier Q400, mit welchen die Fokker 50 ersetzt werden sollen. Zudem
steht eine Kapitalserhöhung um 42
Millionen Euro bevor.
• Air Europa fliegt neu ab Madrid
nach Miami, und zwar 4x/Woche
mit A330-200. Iberia allerdings verkehrt schon bisher 1x/Tag auf dieser
Route.
• Albanian Airlines eröffnet fünf
neue Routen. Dabei geht es um Tirana – Verona 4x/Woche, Tirana –
Bergamo 3x/Woche, Tirana – Mailand-Malpensa 3x/Woche, Tirana –
Pisa 5x/Woche und Tirana – Florenz
3x/Woche.
• Armavia bedient neu Tel Aviv. Die
neue Eriwan – Tel Aviv-Route wird
2x/Woche mit CRJ-200 bedient.
• BMI hat im Januar 2010 nach nur
einem Jahr Operation ihren täglichen
London-Heathrow – Tel Aviv-Flug
aufgegeben. Trotz guter Auslastung
war der Flug wegen der Konkurrenz
auf der Route unprofitabel.
• City Airline (Göteborg) geht zurzeit
durch einen Management-Buyout.
Der 77-jährige Gründer verkauft
seine Anteile an vier Direktoren des
Unternehmens.
• Finnair Cargo fliegt neu je 2x/Woche mit MD-11-Frachtern nach Seoul
und nach Hongkong.
• LOT Polish Airlines fliegt ab 1. Juli
neu nach Eriwan. Bedient wird die
Route 2x/Woche mit Embraer 175.
• Pegasus Airlines verkehrt neu zwischen Istanbul Sabiha Gökcen und
Paris Orly, wobei 1x/Tag mit Boeing
737-800 geflogen wird. Turkish Airlines fliegt 4x/Tag ab Istanbul Atatürk
(Yesilköy) nach Paris.
• Tarom hat zwei neue Routen eröffnet. So wird 2x/Woche nach Nizza
und 4x/Woche nach Riga geflogen.
Beide Flüge sind ab Bukarest.
USA/KANADA Airlines
• Delta Air Lines geht auf Distanz
zum Boeing 787 Dreamliner. Der
Auftrag für 18 B787-800 plus 50
Optionen stammt von Northwest
Airlines. Gespräche mit Boeing sind
im Gange, und es wird damit gerechnet dass der B787-Auftrag in B777Bestellungen umgewandelt werden
könnte. Delta Air Lines konnte zu-
42
Bereits seit einem guten Jahr trägt die Alaska B737-490 N705AS diese attraktive Sonderbemalung, mit welcher
das 50-jährige Bestehen Alaskas als Bundesstaat der USA gefeiert werden soll. Die Bemalung wurde übrigens
von einem 16-jährigen Schüler entworfen, der damit einen im gesamten Bundesstaat stattfindenden Wettbewerb für sich entschied (Rob Finlayson, Los Angeles, 18.2.10).
dem ihre Leasingverträge über mehrere Boeing 747-400 günstig um
fünf Jahre verlängern, ausserdem
erhalten die Boeing 747 neue Sitze.
• Jazz Air (Air Canada Jazz) hat bei
Bombardier 15 Q400 fest bestellt
und zudem 15 Optionen platziert.
Die Lieferungen sollen im Mai 2011
anlaufen. Die Flotte wird aber nur
um fünf Flugzeuge anwachsen, weil
zehn ältere Einheiten ausser Dienst
gestellt werden sollen.
• United Airlines und Continental
Airlines wollen fusionieren. Unter dem Namen United Continental
Holdings soll eine neue Dachgesellschaft geschaffen werden. Die
künftige Fluglinie wird zwar United
Airlines heissen, übernimmt aber
Logo und Bemalung der Continental
Airlines. Die Geschäftsführung wird
aufgeteilt, CEO wird der bisherige
Continental-Chef.
• United Airlines fliegt neu je 1x/
Tag mit Boeing 767 ab Chicago nach
Brüssel und ab Washington-IAD nach
Madrid. Bereits bisher flog United ab
Washington-IAD nach Brüssel.
LATEINAMERIKA Airlines
• Aero Republica, die kolumbianische Tochterfirma der Copa Airlines
(Panama), fliegt neu 4x/Woche mit
Embraer 190 ab Bogota nach Guayaquil.
• PAL Principal Airlines hat eine
Boeing 737-300 in die Flotte übernommen, mit welcher dank besserer
Reichweite als jener der B737-200
weiter entfernte Destinationen angeflogen werden können. Für FussballFan-Flüge nach Südafrika mietet die
Gesellschaft eine A340 der portugiesischen Hi-Fly.
• Pluna, die bereits sieben CRJ-900
in Betrieb hat, bestellte jetzt noch
drei weitere Maschinen dieses Typs,
um ihr Streckennetz ausweiten zu
können.
• Sky Airlines (Chile) hat zwei exTACA A320 in Dienst gestellt. Die
erste wurde am 30. April, die zweite
am 6. Mai abgeliefert.
• TAM ist am 13. Mai der Star Alliance
beigetreten. TAM bedient innerhalb
Brasiliens über 40 Destinationen und
weitere zehn Flughäfen im restlichen
Südamerika.
• Viva AeroBus, eine mexikanische
Niedrigtarif-Fluglinie, verkehrt neu
je 2x/Woche auf drei neuen Routen,
und zwar zwischen Guadalajara und
Cancun, Veracruz und Cancun und
Hermosillo und Las Vegas. Die Hermosillo – Las Vegas-Strecke ist nach
Monterey – Las Vegas die zweite
Ausland-Route der Gesellschaft.
NAHOST Airlines
• Arkia hat im Dezember 2009 eine
fünfte und im März eine sechste
ATR 72-500 übernommen und ihre
letzten fünf DHC-7 ausser Dienst
gestellt.
• Bahrain Air fliegt neu nach Bangladesh und zwar 3x/Woche nach
Dhaka und 4x/Woche nach Chittagong. Geflogen wird mit A320.
• EL AL ersetzt ihre letzten zwei
Boeing 747-200-Frachter mit B747400F. Die erste der zwei B747-200F
wurde bereits im Januar ausser
Dienst gestellt. EL AL Cargo hat 2009
drei B747-200F-Flüge nach Zürich
• De Bruin Air ist eine kleine Airline,
welche aus der O’Connor Airlines
hervorging. In Mount Gambier,
South Australia, beheimatet führt
sie Charterflüge mit drei Jetstream
32, darunter der hier abgebildeten
VH-OAM, durch (Harald Seeger,
Mount Gambier, 23.1.10).
• Nok Mini operiert mit zwei Saab
340 und zwei Cessna Caravan
ab Chiang Mai. Es werden Routen nach Pai, Mae Hong Son und
Chiang Rai im Norden Thailands
angeboten. Wie die Flugzeuge der
Muttergesellschaft sind auch Nok
Minis mit dem farbenfrohen Vogelmotiv versehen. Die HS-GBA wurde
ursprünglich an KLM Cityhopper
ausgeliefert (Georges Schweikart,
Chiang Mai, Februar 2010).
• Transcarga Venezuela hat sich auf
den Transport verderblicher Waren
sowie Brief- und Paketpost spezialisiert. Die EMB-120RT N223AS
ergänzt die aus Cessna 402B und
Metro III sowie einer weiteren EMB120 bestehende Flotte (Patrick
Schirakow, Opa Locka, 23.3.10).
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NEWS | NAHOST ASIEN OZEANIEN
RUBRIKTITEL
• Die Strategic Airlines verfügt über Betriebsbewilligungen in Frankreich und Australien. Eine ihrer Maschinen,
die A320-232 F-GSTR, wurde einige Zeit an die Solomon Islands Airlines vermietet und erhielt entsprechende
Titel (Stéphane Walter, Paris-Charles de Gaulle, 24.4.10).
• Die bei uns eher unbekannte Spirit of Manila Airlines fliegt gegenwärtig mit zwei MD-82, hier die RP-C7703,
welche beide aus Beständen der Avianca stammen (Georges Schweikart, Clark/Luzon, Februar 2010).
durchgeführt, am 14. September, sowie am 16. und am 22. Dezember.
• Emirates wird Baghdad am 1. Juli
in ihr Streckennetz aufnehmen und
3x/Woche anfliegen.
• Etihad Airways (Abu Dhabi) fliegt
neu ab Abu Dhabi nach Tokyo-Narita,
und zwar 5x/Woche mit A330-200.
Seit Februar bedient Etihad zudem,
ebenfalls 5x/Woche, Nagoya. Etihad
Airways führt neu auch Passagierflüge in den Iraq durch. Baghdad
soll 5x/Woche und Erbil/Kurdistan
2x/Woche bedient werden, auf beiden Routen werden A320-200 eingesetzt.
• Israir ersetzt ihre drei ATR 42 dieses Jahr durch zwei ATR 72-500.
Zwei gemietete Airbus A320 werden
zudem durch drei fabrikneue A320
ersetzt.
• Jet4You, die marokkanische Niedrigtarif-Fluglinie der TUI-Gruppe,
fliegt neu 3x/Woche mit Boeing 737800 ab Casablanca nach Bordeaux.
• Oman Air, welche zu Beginn des
jetzigen Sommerflugplans die Destinationen Kuala Lumpur, Kathmandu,
Islamabad, Lahore, Ras-al-Khaimah,
el-Aïn und Dar-es-Salaam ins Lini-
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ennetz genommen hat, startet Ende
Oktober mit der Bedienung von Mailand-Malpensa.
• Qatar Airways wird am 24. Juni ihre
angekündigten Südamerika-Flüge
starten. Geflogen wird 1x/Tag mit
Boeing 777-200LR ab Doha via Sao
Paulo nach Buenos Aires, wobei in
Sao Paulo der Flughafen Guarulhos
bedient wird. Die eingesetzten Boeing 777 haben 42 Business Classund 217 Economy Class-Sitze.
• Royal Jordanian Airlines fliegt neu
ab Amman nach Medina, und zwar
2x/Woche mit Embraer 195.
• Watanya Airways hat die fünfte
A320-200 in die Flotte übernommen.
Die sechste Maschine folgt im Juni.
Am 2. Mai wurde die 3x/wöchentlich
bediente Kuwait – Istanbul-Route
eröffnet und am 1. Juni die Kuwait –
Alexandria-Strecke, auf welcher 4x/
Woche geflogen wird.
NAHOST Airports
• Tunis erhielt durch die Eröffnung
des neuen Flughafens Enfidha einen
zweiten internationalen Flughafen.
Enfidha liegt 80 Kilometer südlich
von Tunis in der Nähe von Hammamet. Gebaut wurde die neue Anlage
durch die türkische TAV Tepe Akfen
Ventures. Der bisherige Seehafen
von Enfidha, nur geeignet für Schiffe
mit weniger als 25‘000 Bruttoregistertonnen wird für Schiffe mit bis
zu 80‘000 BRT ausgebaut. Ergänzt
werden soll dies durch eine Hochgeschwindigkeits-Bahn, welche Tunis,
Enfidha, Sousse und Monastir miteinander verbinden soll.
300 nach dem Moskauer-Flughafen
Domodedovo.
• China Airlines fliegt neu ab Taipei nach London-Heathrow, ihrer
sechsten Europa-Destination. Geflogen wird non-stop 3x/Woche mit
A340-300.
• China Eastern Airlines wird sich
der SkyTeam Alliance (Air FranceKLM und Delta Air Lines) anschliessen. Die Absichtserklärung wurde
bereits unterzeichnet. Der formelle
Antrag soll im Juni platziert werden
und mit dem eigentlichen Beitritt
wird für 2011 gerechnet. China Eastern Airlines fliegt neu ab Nanjing
nach Singapur und zwar 3x/Woche
mit A319. Bis im März hatte Singapore Airlines die Destination 2x/
Woche mit Boeing 777-200 bedient
aber dann eingestellt.
• JAL Japan Airlines wird auf Anfang
Oktober die Bedienung von Amsterdam, Mailand und Rom aufgeben
und die dortigen Vertretungsbüros
schliessen. Dabei geht es um total
14 wöchentliche Flüge.
• Philippine Airlines fliegt neu ab
Manila nach Riyadh. Geflogen wird
4x/Woche mit Boeing 747-400. Konkurrenz auf der Route besteht von
seiten der Saudi Arabian Airlines,
welche ebenfalls 4x/Woche auf der
Strecke operiert.
• Safi Airways hat mit Doha ihre
vierte Destination eröffnet. Geflogen
wird ab Kabul 2x/Woche mit Boeing
737-300. Die bisherigen Destinationen sind Dubai, Kuwait und Frankfurt. Die Doha-Route ist die erste
ohne Konkurrenzierung durch Ariana
Afghan Airlines.

ASIEN/OZEANIEN Airlines
• Air Busan, die Regionaltochter
der Asiana, hat eine erste interna­
tionale Route eröffnet und fliegt 1x/
Tag ab Busan/Pusan nach Fukuoka
(Japan).
• Air Macau, seit dem Ende der Viva
Macau die einzige Airline in der ehemaligen portugiesischen Kolonie,
fliegt neu 3x/Woche nonstop mit
A321-200 nach Tokyo-Narita.
• Cathay Pacific Airways startet am
13. Juli ihre Moskau-Route. Geflogen
wird 3x/Woche non-stop mit A340-
• Nachdem der Flughafen Zürich
bedingt durch den Vulkanausbruch in Island nach der dreitägigen Flugsperre wieder öffnete,
setzten mehrere Airlines grösseres oder nicht planmässiges
Fluggerät nach Zürich ein. So
besuchte Aeroflot den Flughafen
Zürich von und nach Moskau mit
der Ilyushin Il-96-300 RA-96010 ein
(Milo Kalberer, Zürich, 21.4.10).
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