Via de la plata

Transcription

Via de la plata
Europäischer Fonds für
regionale Entwicklung
A
Silberstraße
Route
Silberstraße
Spanien
Spanien
Route
EUROPÄISCHE GEMEINSCHAFT
Gijón
Oviedo
León
Zamora
Salamanca
Plasencia
Cáceres
Mérida
Sevilla
I
N
H
A
L
Geschichte
Asturien: Ein Paradies zwischen
Meer und Gebirge
Kastilien und León: Eine
universelle Sprache für ein
spirituelles Erbe
Extremadura: Der in Stein
gemeißelte historische Glanz
Andalusien: Ein Mosaik
prächtiger Bilder und alter
Kulturen
Wissenswerte Daten
Großbritannien
T
London
Geschichte
1
3
Paris
14
28
Frankreich
40
49 Kantabrisches
Meer
Route Silberstraße
Portugal
Madrid
Lissabon
SPANIEN
Atlantischer
Ozean
Mittelmeer
Ceuta
Melilla
Text:
Javier Tomé
Übersetzung:
Reinhard Lamsfuss
Fotos:
Fotoarchiv Turespaña
Herausgeber:
© Turespaña
Secretaría de Estado
de Turismo y Comercio
Ministerio de Industria,
Turismo y Comercio
Druck: EGESA
D.L.: M-31200-2005
NIPO: 704-05-101-6
Auf den alten, in der
Frühgeschichte von den Jäger- und
Sammlervölkern benutzten Routen
haben die folgenden Kulturen, die
auf hispanischem Boden weilten,
einige eher flüchtige Wege
angelegt. Mit der Ankunft der
römischen Truppen um 218 v. Ch.
aber kam Spanien in den Genuss
eines weitverzweigten
Straßensystems, das es mit jedem
Winkel der bekannten Welt
verband. Diese kosmopolitische
Gesellschaft errichtete ein nie
zuvor gekanntes Reich, dessen
Ruhmesblatt das Straßennetz war,
das Rom Leben und Reichtum
spendete. Die Schnellstraßen des
Reiches wurden zu Wegen des
Handels, des Güter- und
Ideenaustauschs. Kurz, eine
kolossale Anstrengung der
Ingenieurskunst, die das Wunder
vollbrachte, dass alle Wege nach
Rom führten.
Die Bedeutung der von den
Kaisern Trajan und Hadrian Ende
des 2. Jh. vollendeten
sogenannten Silberstraße rührt
sowohl von dem wirtschaftlichen
Interesse als auch von der Rolle
her, die sie in vielerlei Ereignissen
der spanischen Geschichte spielte.
Wie entstand der Begriff
"Silberstraße"? Experten und
Historiker stimmen darin überein,
dass es sich um eine Ableitung von
Balata handelt, ein arabischer
Name, der "gepflasterter Weg"
bedeutet.
Die wichtigste Arterie wurde mit
weiteren Verzweigungen
vervollständigt, welche die
fruchtbare Ebene des Guadalquivir
mit den Häfen des kantabrischen
Meeres verbanden. Von Astorga
aus ging ein Weg, der über den
Pass von Pajares die Küste bei der
Stadt Gijón erreichte. In Richtung
Süden verlief ein weiterer Zweig,
der Mérida mit Sevilla verband,
dessen Fluss damals von grossen
Schiffen befahren wurde. Die
Trasse stimmt mit der heutigen
Nationalstraße N-630 und der
Autobahn A-66 überein, eine
Von 29 bis 19 v. Ch. vollendete der
Kaiser Augustus die Eroberung
Hispaniens und nahm den Bau
einer Straße in Angriff, die
damals wichtigste im Westen der
Halbinsel, die Mérida, die
Hauptstadt der neuen Provinz
Lusitanien, mit den zwei Lagern
der Nordzone verband: Astorga
und León. Nach der Befriedung
des Territoriums wurde die Iter ab
Emerita Augusta zum Rückgrat des
wirtschaftlichen Verkehrs und der
römischen Verwaltung.
Gedruckt in Spanien
Grafische Gestaltung:
P&L MARÍN
2. Auflage
1
M A R
C A N T Á B R I C O
El Musel
GIJÓN
A-8
A-66
Lugo de Llaneras
OVIEDO
Olloniego
Museum für römische Kunst. Mérida
Mieres
worden. Die
Ortschaften,
die ihr Rückgrat
bilden, bieten
einen Schmelztiegel
von Strukturen und
Ornamenten, mit der
Würze einer vielfältigen
Folklore und einer
Gastronomie, die herzhafte
Gerichte und schmackhafte Weine
harmonisch miteinander
verbindet. Die Route hat nämlich
das fundamentale Merkmal ihrer
verwurzelten Tradition nicht
eingebüßt: Kreuzungspunkt zu
sein zwischen Kulturen,
künstlerischen Stilen und
historischen Geschicken.
Strecke,
die ihr reiches
kulturelles Erbe
in Form zahlreicher
Beispiele verschiedenster
architektonischer
Stile zeigt.
Die Silberstraße ist seit
unerdenklichen Zeiten ein Ort
der Begegnung und der
Vermischung gewesen, bereichert
noch von einer landschaftlichen
und architektonischen Ästhetik
ersten Ranges. Nicht umsonst sind
drei Städte, die sie durchquert,
Salamanca, Cáceres und Mérida,
mit der Auszeichnung
Menschheitserbe gewürdigt
ÖFFNUNGSZEITEN DER BAUDENKMÄLER UND MUSEEN.
Grundsätzlich sind die Museen von Dienstag bis Samstag
vormittags und nachmittags geöffnet, an Sonn- und Feiertagen
nur vormittags, montags sind sie geschlossen. Weitere Auskünfte
erhalten Sie bei den Fremdenverkehrsbüros.
2
Pola
de Lena
N-630
A-66
2004
ASTURIEN
Ein Paradies
zwischen Meer und
Gebirge
Wir beginnen unsere Route im
Norden der Halbinsel und
beginnen die Silberstraße bei der
Stadt Gijón, dem größten
Ballungsgebiet Asturiens. Die
Ursprünge dieser vom Winde
gezausten und vom wilden
kantabrischen Meer umspülten
Stadt gehen zurück auf die
Jahrhunderte vor Christus, als die
ersten Siedler sich um den Hügel
Santa Catalina herum
„Lob des Horizonts“,
ein Werk von Chillida. Gijón
3
nicht entgehen lassen, den man
vom obersten Stockwerk des Turms
auf die Stadt hat.
Kirche San Pedro. Gijón
niederließen. Heutzutage krönt
dort die Skulptur „Lob des
Horizonts“ des baskischen
Bildhauers Eduardo Chillida einen
landschaftlichen Rahmen von
außerordentlicher Schönheit.
des Archäologischen Parks von
Campa Torres, einem Areal von
50 000 m2, befinden sich die Reste
des Castrums von Noega, das von
den unbezwingbaren asturischen
Kriegern bewohnt wurde. Auf
einem Rundgang durch die
gepflegten Einrichtungen können
wir vorrömische Wohnhäuser
sehen und sogar Zisternen aus
jener Epoche.
Die Überreste der römischen
Präsenz in Gigia, wie die heutige
Hauptstadt der Costa Verde
ehemals hieß, erscheinen
vielerorts. Am Ufer des
kantabrischen Meeres und just
neben der wahrzeichenhaften
Kirche San Pedro finden wir die
Thermen des Campo Valdés. Die
ehemaligen öffentlichen Bäder
wurden im 1. bis 4. Jh. v. Ch.
gebaut, in der Anlage werden
verschiedene Wandmalereien
gezeigt, die einst die Räume
schmückten, sowie das
Heizungssystem und eine
Sammlung von
Gebrauchsgegenständen, die uns
das Alltagsleben jener Zeit zu
rekonstruieren erlaubt. Innerhalb
Die Römer umgaben Gigia mit
einem Befestigungsring, einige
Teilstücke sind restauriert und dem
Publikum zugänglich gemacht
worden. So zum Beispiel jene, die
den Turm Torre del Reloj
umgeben, der an der Stelle
errichtet wurde, wo einst ein
älterer Bau aus dem 16. Jh. stand.
Heute ist dort eine attraktive
Ausstellung zur Geschichte von
Gijón untergebracht, die mit
Plänen, Fotos und alten Stichen
dokumentiert wird. Der Besucher
sollte sich den großartigen Blick
4
Auf einem Rundgang durch das
Seemannsviertel Cimadevilla
können wir einen Blick in das
Geburtshaus von Jovellanos tun,
einem illustren Sohn der Stadt. In
seinen Sälen werden persönliche
Gegenstände des Politikers und
Schriftstellers der Aufklärung
gezeigt, außerdem eine
interessante Pinakothek. Die Liste
der wichtigen Gebäude wird
gekrönt vom Palacio de
Revillagigedo, einem
renommierten internationalen
Kunstzentrum, und der
angrenzenden Stiftskirche San
Juan Bautista.
Strand von San Lorenzo. Gijón
Seeuferpromenade als einer
der touristischen
Hauptanziehungspunkte einer
Stadt zu erwähnen, die Frische und
Licht atmet. Ebensowenig ist
El Musel zu versäumen, ein
Hafenviertel von großer
Geschäftigkeit, und die legendäre
Calle Corrida, die Geschäftsstraße
schlechthin der Stadt. Mit der
Ankunft des Sommers füllt sich
Gijón mit Besuchern, die sowohl
vom Meer als auch von der
Wenden wir uns mehr der
Gegenwart zu, so ist der Strand
San Lorenzo und seine herrliche
Palacio de Revillagigedo. Gijón
5
Vielzahl von Schauspielen und
Festlichkeiten angezogen werden,
welche die Sommermonate
kennzeichnet.
Nach 26 km auf der A-66 kommen
wir zum herrschaftlichen und
distinguierten Oviedo, der
Hauptstadt des Prinzipats Asturien.
Bevor wir uns in seinen
historischen Gassen verlieren,
sollten wir einen kurzen Halt in
Lugo de Llanera machen, einem
Ort wenige km nördlich der Stadt.
Es ist das alte Lucus Asturum, eine
Ortschaft, die Zentrum des Kultes
der keltischen Gottheiten war.
Santa María
del Naranco. Oviedo
Um das Jahr 761 gründeten der
Abt Fromistano und seine Jünger
auf dem Hügel Ovetao eine
klösterlich-bäuerliche
Niederlassung, die später zu einem
dem Heiligen Vinzenz geweihten
Bethaus wurde. Dieser kleine
Siedlungskern wuchs und
entwickelte sich allmählich,
besonders nachdem Alfons II. der
Keusche zu Beginn des 9. Jh. den
Königshof von Pravia zum
werdenden Oviedo verlegt hatte.
Die Stadt wurde von glanzvollen
Palästen bevölkert, mit der
üblichen Stadtmauer versehen und
der berühmten Kirche zu Ehren
von San Salvador, dem spirituellen
Zentrum, das einen stetigen Strom
von Pilgern empfangen sollte.
In dem Maße, wie die Stadt ihr
städtebauliches Antlitz gewann,
entstand eine geniale Bauweise
von unvergleichlicher und
urtümlicher
Schönheit. Die Rede
ist von der
asturischen
Vorromanik, einer
Stilrichtung, die sich
durch technische
und ornamentale
Innovationen
reichen Repertorium an
Ornamenten in Stein versehen ist.
Die Anlage ist von der UNESCO
zum Menschheitserbe erklärt
worden.
Kirche San Julián de los Prados. Oviedo
Kirche San Miguel de Lillo. Oviedo
kennzeichnet. Drei großartige
Beispiele dieser eigenartigen
Architektur finden wir in der
Umgebung Oviedos. Das
besterhaltene Bauwerk ist die
Kirche San Julián de los Prados,
deren Mauern mit Themen der
römischen Tradition dekoriert sind.
Am Berg Monte Naranco, in kaum
3 km Entfernung von der Stadt,
finden wir die Kirche Santa María
del Naranco, die auf einem
Königspalast von Ramiro I. erbaut
wurde. Und hundert Meter
weiter oberhalb die Kirche
San Miguel de Lillo,
die mit einem
Die Stadt blieb ebenfalls nicht
zurück, was künstlerische und
fromme Initiativen angeht, das
beste Beispiel dafür ist die
Kathedrale Oviedos, die auf dem
Grundstück der ehemaligen
Basilika des Salvador errichtet
wurde. Die Arbeiten am Bau dieses
gotischen Baudenkmals wurden
um 1388 begonnen und Mitte des
16. Jh. abgeschlossen. Das
auffälligste Element der Sancta
Ovetensis ist zweifellos ihr 60 m
hoher Turm, der sich
stolz vor dem
Hintergrund von
Gebäuden aus dem 18.
bis 19. Jh. erhebt.
Neben dem
hispanischflämischen
Retabel, das als
Kathedrale
von Oviedo
eines der besten des Landes gilt, ist
das wahre Juwel des Gotteshauses
die legendäre Cámara Santa. Vom
Kreuzschiff der Kathedrale aus
erreicht man diese Palastkapelle
vorromanischen Ursprungs,
Aufbewahrungsort der Reliquien
und des Schatzes, welcher der
Basilika von Oviedo so großen
Ruhm beschert hat. Nachdem man
den sensationellen Komplex
bewundert hat, der mit Skulpturen
der Apostel geschmückt ist, wird
der Besucher geblendet von
Stücken voller Kunst und
Geschichte wie der Truhe las
Ágatas, dem Kreuz los Ángeles
oder dem Kreuz Cruz de la
Victoria, das im Wappen des
Prinzipats Asturien zu sehen ist.
Ausdruck im Roman La Regenta
des Schriftstellers Clarín finden. Als
raschen Überblick können wir das
klassische Gebäude der Universität
nennen, die im Jahr 1579
gegründet wurde, oder das
ehemalige Kloster San Vicente,
heute Sitz des Archäologischen
Museums von Asturien. Durch die
Altstadt streifend, eine wahre
Freilichtausstellung
architektonischer Schätze, sehen
wir den Palacio de la Rúa, der die
älteste Fassade der Stadt aufweist,
das ehemalige, heute in ein
schmuckes Hotel umgestaltete
Provinzialhospiz und den
Foncalada genannte Brunnen im
vorromanischen asturischen Stil.
Das als Verwaltungs- und
Dienstleistungszentrum sowie
Universitätstadt konsolidierte
Oviedo verbindet seine
Eine Reihe prächtiger Bauwerke
schmückt diese Stadt literarischer
Reminiszenzen, die ihren höchsten
wirtschaftliche Dynamik mit der
Achtung und Bewahrung alter
Traditionen. Der urtümliche Platz
Escandalera stellt das nostalgische
Zentrum dar, während die Stadt
am Campo de San Francisco
durchatmet, einer erfrischenden
Grünfläche von 60 000 m2. Die von
koketten Fassaden gesäumte
Straße Uría ist eine Ader voller
Leben und Geschäftigkeit in dieser
feinen und kosmopolitischen
Stadt, die außerdem ein
internationales Renommee besitzt
wegen der „Preise Prinz von
Asturien“, die hier jährlich im
Theater Campoamor vergeben
werden.
Plaza de la Escandalera. Oviedo
Der A-66 folgend erreichen wir am
Ufer des Flusses Nalón den Ort
Olloniego, der sehenswert ist
wegen seiner mittelalterlichen
Brücke und dem interessanten,
Plaza de Alfonso II. Oviedo
Kloster San Vicente. Archäologisches Museum. Oviedo
8
Tránsito de Santa Bárbara. Oviedo
9
In der Umgebung von Pola de
Lena befindet sich ein weiteres
Bauwerk, das zur reinsten
asturischen Vorromanik gehört.
Es ist die winzige Kirche Santa
Cristina, ein architektonisches
Wunderwerk, das mehre
westgotische Stücke beherbergt.
Wieder zurück auf unserer Route
folgen wir nun der N-630 oder der
A-66, die uns beide nach Sevilla
führen. Aber zuvor müssen wir die
Höhen des Passes von Pajares
überwinden, die mit 1379 m Höhe
imposante natürliche Grenze
zwischen der Kantabrischen
Gebirgskette und dem Hochland
der Meseta. Das Projekt der Straße
entstand Ende des 18. Jh. dank
einer Initiative von Jovellanos aus
Gijón und wurde glücklich im Jahr
1834 vollendet.
Kirche Santa Cristina de Lena (Außenansicht). Pola de Lena
Kirche Santa Cristina de Lena (Innenansicht). Pola de Lena
von dem zylindrischen Turm und
dem Palacio de los Quirós
gebildetem Ensemble, das
zwischen 14. und 16. Jh. entstand.
Alte Dokumente belegen die
römische Präsenz in Mieres del
Camino, der Hauptstadt des
Bergbaugebietes Caudal. Wegen
der reichen Bodenschätze
hatte es eine Schlüsselfunktion im
Industrialisierungsprozess, der das
Spanien des 19. Jh.
charakterisierte, wie man an den
vielen Gründervillen sehen kann,
die sich vor dem Grün der Täler
abheben. Der Namenszusatz „del
Camino“ weist auf seine Lage am
Jakobsweg hin, der durch dieses
Gebiet in Richtung Oviedo führte
und darauf, dass es Haltestation
für die Pilger war, die
notgedrungen hier durchkamen.
In seinem langgezogenen
Stadtbild heben sich die Casa Duró
und der Palacio de Camposagrado
hervor.
10
FESTE UND GASTRONOMIE
Der Veranstaltungskalender
Asturiens umfasst Ereignisse wie
die Schwarze Woche in Gijón,
eine jährliche Zusammenkunft
von Kriminalromanautoren, die
sich in einem Freiluftareal mit
Kinos, Büchereien, Karussellen
und Ständen mit
Fettgebackenem treffen. Ein
vitales Ambiente, in dem sich die
volkstümliche Kultur ganz wie zu
Hause fühlt, wie auch auf der
Internationalen Mustermesse,
dem kommerziellen und
industriellen Aushängeschild des
spanischen Nordens.
Kanuabfahrt auf dem Sella
AUSFLÜGE IN DIE NATUR
Der König aller Gerichte ist die
Fabada aus weißen Bohnen,
Blutwurst, Paprikawurst,
Vorderschinken und Speck. Ohne
im mindesten die köstlichen
Fleischgerichte zu verachten, misst
das asturische Volk dem Fisch
eine fundamentale Bedeutung
in der Ernährung zu dank der
exquisiten Meeresfrüchte, der
Sardinen und des Lachses, der
die Flüsse des Landesinneren
bevölkert. Beim Kapitel
Getränke muss man unbedingt
die frisch aus dem großen Fass
gezapfte Sidra probieren, eine
ideale Ergänzung der
renommierten Käse Asturiens,
besonders des Cabrales, der den
Fachleuten zufolge der „beste
Blauschimmelkäse der Welt“ sein
soll. Was das Kapitel der Süßund Nachspeisen angeht, so
muss jedes anständige Menü mit
einem Teller überbackenem
Milchreis, mit den Carbayones
und Casadielles beschlossen
werden.
Das Fest San Mateo in Oviedo
wird mit allerlei Veranstaltungen
und Vergnügungen begangen,
ebenso die vielzähligen
Wallfahrten und Kirchweihen im
Sommer auf dem gesamten
Gebiet Asturiens.
Am ersten Sonntag im August
bestreiten Kanufahrer aus aller
Welt die Abfahrt auf dem Fluss
Sella, eingestuft als Ereignis von
internationalem touristischem
Interesse.
Das Bild der Festlichkeiten wird
noch abgerundet von der
exzellenten heimischen
Gastronomie, eine auf raffinierte
Weise einfache und sehr der
Scholle verbundene Kunst.
Unendliche Möglichkeiten
bietet uns die Natur dieser
grünen und waldreichen
Region. Die 300 km Küste mit
ihren vielen hohen Klippen und
einsamen Stränden werden
nämlich im Landesinneren vom
atemberaubenden Panorama
des Nationalparks Picos de
Europa ergänzt, einem in
Spanien einzigartigen Ort. Eine
Welt tiefer Wasserfälle und
Schluchten, deren typisches
Beispiel die Schlucht des Cares
ist, einer der beliebtesten
asturischen Routen. Weitere
Alternativen
findet man an der Seengruppe
der Seen von Covadonga oder
im Nationalpark von Somiedo,
der von der UNESCO,
zusammen mit dem Naturpark
Redes und dem Wald von
Muniellos Reservat der
Biosphäre erklärt wurde.
Cabrales-Käse
So wird Sidra
kredenzt
12
13
Emb. de
Barrios
de Luna
ihrer komplexen Vergangenheit
und dem unverwechselbaren
historischen Flair schauen dem
Kommen und Gehen der Personen
und Transportwagen zu, sie
wurden sogar als Haltestation für
die wandernden Viehherden
genutzt, die hier aus Extremadura
kommend durchzogen.
Es
la
Arbás del Puerto
Villamanín
N-630
Pola de
Gordón
La Robla
AP-66
N-621
San Miguel
del Camino
A-6
Astorga
Hospital
de Órbigo
N-601
A-66
La Bañeza
ia
Ór
Er
Río
Castrillo
de los
Polvazares
LEÓN
AP-71
o
big
N-630
N-610
Tera
Benavente
Nachdem man den Pass Pajares
überwunden hat, ist es zu
empfehlen, einen Halt in Arbás del
Puerto zu machen, um seine
Stiftskirche aus dem 12. Jh. zu
besichtigen. Zur Ebene
hinunterfahrend kommen wir durch
attraktive Sommerurlaubsorte wie
Villamanín oder Pola de Gordón, wo
im Sommer fröhliche Feste
abgehalten werden. Beim Industrieort
La Robla führt uns ein Abzweig auf
der C-629 zu den bekannten Höhlen
von Valporquero. Unterirdische
Galerien von 3 km Länge werden
gesäumt von Spalten, Kaskaden,
Stalagmiten und Stalaktiten.
Salinas
de Villafáfila
N-630
Granja de
A-6
Moreruela San Cebrián
Emb. de
de Castro
Ricobayo
N-122
Montamarta
Campillo N-631
ZAMORA Toro
Emb. de
Villalcampo
A-11
N-122
Morales del Vino
Corrales del Vino
Emb. de
Almendra
N-630
A-62
N-620
Río
SALAMANCA
Tormes
N-501
N-620
Alba de
Tormes
N-510
N-630
Guijuelo
Emb. de
Santa Teresa
Béjar
Candelario
N-630
2004
Die Etymologie des Ortsnamens
León verrät den Ursprung dieser
zweitausendjährigen Stadt mit
KASTILIEN
UND LEÓN
Kathedrale Santa María. León
Eine universelle
Sprache für ein
spirituelles Erbe
Die irgendwo zwischen Legende
und Volksgedächtnis angesiedelte
Silberstraße legt fast 400 km durch
die Gebiete von León und
Kastilien zurück. Diese Orte mit
14
ihrem außerordentlichen Reichtum
an bildnerischen Werken und
städtebaulicher Vielfalt. Das alte
Lager der Truppen des Reiches, der
Legio VI. und VII., wurde zu Beginn
des 10. Jh. Hauptstadt des
asturisch-leonesischen
Königreiches, und, nach einer
durch die mohammedanischen
Invasionen hervorgerufenen
Periode des Niedergangs, erfuhr sie
ein entscheidendes Wachstum
dank des Durchzugs der Pilger, die
auf dem Weg zum Grab des
Apostels Jakob in Santiago de
Compostela waren.
Aus jenen ruhmreichen Zeiten ist
eine Reihe von gut über die Stadt
verteilten Baudenkmälern
erhalten, in einer Stadt, die zum zu
Fuß laufen wie geschaffen ist und
ihre Besucher mit offenen Armen
empfängt. Die typische Ansicht der
Stadt schlechthin bildet die
Kathedrale Santa María, die von
den Zeitgenossen ihrer Entstehung
Pulchra Leonina getauft wurde.
Der Bau, im Jahr 1255 auf der
zuvor von einer romanische Kirche
eingenommenen Fläche errichtet,
Basilika San Isidoro. León
die ihrerseits auf den römischen
Thermen der Stadt gebaut worden
war, ist ein Werk von großer
ethischer und ästhetischer Statur.
Seinen Ruhm verdankt es
größtenteils den 1800 m2 an
bunten Glasfenstern, die bei Einfall
des Sonnenlichts die Kirche in, wie
Miguel de Unamuno sagte, „ein
Wunder aus Licht und Stein“
verwandeln. Auf keinen Fall
versäumen sollte man den Besuch
im Kathedralmuseum, angefüllt
mit religiösen Sammlungen und
Gemälden von großer Bedeutung.
verdient der majestätische
Pantokrator, der von den vier
Symbolen der Evangelisten
flankiert wird. Der Rundgang sollte
mit dem Museo Isidoriano
beschlossen werden, dessen
wichtigstes Ausstellungsstück eine
westgotische Bibel ist, die auf das
Jahr 960 datiert wird.
Am Ufer des Flusses Bernesga liegt
das Hostal San Marcos, ein
großartiges Beispiel der
Hostal San Marcos. León
Nicht weniger bedeutend ist die
Basilika San Isidoro, ein
Meisterwerk der hispanischen
Kunst. Ihr Panteón de los Reyes,
wo 23 Monarchen Leóns begraben
sind, ist mit Wandmalereien
verziert, die von solch einer
Qualität sind, dass man die schöne
Krypta die „Sixtinische Kapelle“
der romanischen Kunst genannt
hat. Besondere Aufmerksamkeit
16
Renaissancearchitektur. Das
Gebäude war zunächst ein Kloster
und dann ein Pilgerhospital, es
wurde auch zu bestimmten Zeiten
seiner langen Geschichte als
Gefängnis verwendet, so war
zwischen seinen Mauern der
Schriftsteller Francisco de Quevedo
eingekerkert. Die prächtige Fassade
im Plateresco-Stil verbirgt im
Inneren ein luxuriöses Hotel, das
zur Kette der staatlichen ParadorHotels gehört. Im Kreuzgang der
Kirche befindet sich das Museo de
León, das eine reichhaltige
Sammlung beherbergt, die Schätze
umfasst wie das Kreuz Peñalba
oder den Cristo de Carrizo, ein
kleines Kruzifix aus Elfenbein aus
dem 11. Jh.
Die hohe Dichte an
Anziehungspunkten, die León
bietet, hört mit diesen
Hauptdenkmälern nicht auf. Neben
dem Palacio de los Guzmanes,
Casa de Botines. León
einem herrschaftlichen Gebäude,
das heute den Provinzialrat
beherbergt, finden wir die
Jugendstilvilla Casa de Botines, die
dem Talent von Antonio Gaudí zu
verdanken ist. Der
charakteristischste Teil dieser Stadt
befindet sich an der stilechten
Plaza Mayor und dem Alten
Rathaus, das seit Jahrhunderten als
„Aussichtsbalkon von León“ gilt.
Ebenfalls in dieser Zone steht die
Kirche Santa María del Mercado,
ein Ort der Andacht für die Pilger,
und daneben die Route für Wein
und Appetithäppchen, die Barrio
Húmedo (‚feuchtes Viertel’)
genannt wird. Ein vergnügliches
und unumgängliches Angebot in
dieser schönen und harmonischen
Stadt von einst, die wir heutzutage
erleben können.
Auf dem Weg zu einer der
Hauptstationen auf unserer Strecke
fahren wir los von León auf der
N-120 / AP-71, und machen einen
ersten Halt beim Heiligtum der
Jungfrau Virgen del Camino, einem
Werk mit modernen Formen, das
der Schutzheiligen der Region
León eine Hommage erweist.
Weiter auf der Route müssen wir in
Hospital de Órbigo über die
gotische Brücke, wo einst im 15. Jh.
die Paso Honroso genannte
Episode des Ritters Suero de
Quiñones stattfand. Ein für jene
Zeit charakteristischer Streit, bei
dem Don Suero und die Seinen, um
die Liebesgunst der Doña Leonor
de Tovar zu erlangen, in einem des
Don Quijote würdigen Wettkampf
bis zu 300 Lanzen kreuzten und
brachen.
Das von Plinius „großartige Stadt“
genannte Astorga war das
wichtigste Militärlager Augustus’
während der Kriege gegen die
Kantabrer und Asturer, danach
Verwaltungszentrum, heute ist es
eine Stadt, die ihre Vergangenheit
zu bewahren und genießen weiß.
Das wahrzeichenhafte Asturica
Augusta ist als
Verkehrsknotenpunkt des
Römischen Reiches im Nordwesten
der Halbinsel ein strategischer Ort
an der Silberstrasse, da hier die Iter
ab Emerita Asturicam endete, so
wie es heute ebenfalls ein
Meilenstein auf dem Jakobsweg
und wirtschaftliches Oberzentrum
des Landstrichs Maragatería ist.
Das römische Erbe nimmt eine
bedeutende Rolle ein in der
Hauptstadt des Landstrichs, Beleg
dafür sind die zahlreichen
erhaltenen Überreste in ihren
Winkeln und Straßen. Auf einer
Kathedrale. Astorga
Bischofspalast. Astorga
wurde. Neben der Kirche erhebt
sich die schöne Silhouette des
Bischofspalastes, ein weiteres
Beispiel der Genialiät von Antonio
Gaudí in der Gegend von León. Es
ist Sitz des interessanten Museo de
los Caminos, des „Wegemuseums",
einer Darstellung der römischen
Epoche, des Jakobsweges und der
von den „maragatos“ genannten
berühmten Fuhrleuten benutzten
Wege.
Reise zurück in der Zeit können wir
die großen und kleinen Thermen,
die Kanalisation, die ergastula oder
ehemaligen Kerker und die in
fernen Zeiten verwendete Zisterne
besichtigen.
Das beliebteste Wahrzeichen der
Stadt ist die Kathedrale, deren Bau
im Jahr 1471 begonnen wurde. Sie
weist eine attraktive Kombination
von Elementen auf, wobei sich
besonders das dem Hohlmeißel von
Gaspar Becerra zu verdankende
Hauptretabel hervortut. Unter den
reichen Goldschmiedearbeiten im
Museum ist die Silbertruhe zu
nennen, die dem Bischof San
Genadio von Alfons III. geschenkt
Eine weitere typische Note stellt
der zentrale Turm des barocken
Rathauses an der Plaza Mayor dar.
Dort können wir zwei
automatische Figuren sehen, die
mit ihren Keulen die Stunde an der
19
Verkehrsknotenpunkt dar. Zeichen
ihres vergangenen Ruhms ist der
Turm Caracol, einziger Rest der
hiesigen Burg, angeschlossen daran
ist ein modernes Parador-Hotel.
Unter den religiösen Bauwerken ist
die monumentale Kirche Santa
María del Azogue zu nennen, die
fünf großartige romanische
Apsiden aufweist, in derselben
Form wie die der Kirche San Juan
del Mercado aus dem 12. Jh.
Rathaus. Astorga
kuriosen Uhr schlagen. Das
unverwechselbare Stadtbild
Astorgas umfasst Kirchen wie die
von Santa Marta und ihrer
schauerlichen Kammer der
Eingemauerten und das
Schokoladenmuseum, einzig in
seiner Art in ganz Spanien. Ein
Besuch seiner modernen Anlagen
kann eine ideale Art sein, sich von
dieser Stadt zu verabschieden, die
Víctor de la Serna als „Mädchen
von 2000 Lenzen“ beschrieb.
Bevor wir die A-6 nehmen ist es
zu empfehlen, einen Halt in
Castrillo de Polvazares zu machen,
das bekannt ist für seinen
klassischen „cocido maragato“,
ein Eintopfgericht und
gastronomisches Wunder. Durch
grüne Panoramen kommen wir
20
nach La Bañeza, einem Ort mit
langer Tradition. Verschiedene
römische Divisionen waren in
diesem Gebiet stationiert, wo eine
Nebenstrecke von der Silberstraße
in Richtung der portugiesischen
Stadt Braga abzweigte. Sehenswert
im Ortskern sind die Kirchen San
Salvador und Santa María, in der
zweiten ist eine Pietà von Gregorio
Fernández von großem Wert zu
sehen.
Die Route führt weiter über die
Ortschaften Granja de Moreruela
und Montamarta, wo man
noch die Reste zweier alter Klöster
besichtigen kann, die vor
Jahrhunderten diese urwüchsigen
und verwitterten Orte beherrscht
haben. Dieser Charakter ist auch
San Cebrián de Castro eigen, das
man über eine schmale Landstraße
erreicht, es befinden sich dort die
Ruinen der Burg von Castrotarafe.
Unser nächstes Ziel ist Benavente,
die elegante „Stadt der Grafen“.
Ausgehend von den regional
üblichen römischen Ursprüngen
wuchs die Stadt in der
Westgotenzeit und stellt
heutzutage einen wichtigen
Die Persönlichkeit der von den
Römern Ocelo Duri genannten
Stadt ist eng mit dem Fluss Duero
verbunden, der stolz auf sein
jahrhundertealtes historisches und
kulturelles Erbe dahinfließt.
Zamora, die „wohlumfriedete“,
hat ihre Ursprünge in den alten
Castra der Keltiberer, aus denen
Führergestalten wie der legendäre
Viriatus hervorgingen. Es war
ebenfalls Bollwerk und
Brückenkopf der Reconquista,
während dieses Jahrhunderte
währenden Prozesses erwarb es
Brücke la Vizana.
Alija del Infantado
Kirche San Salvador. La Bañeza
Rathaus und Kirche Santa María.
La Bañeza
Kirche Santa María del Azogue.
Benavente
Kloster Granja de
Moreruela
seine Schönheit im Stil der
Romanik, gekleidet in Reinheit und
Altehrwürdigkeit.
21
Stadtmauer. Zamora
Sein repräsentativstes Bauwerk ist
die Kathedrale, die aus vielerlei
und berechtigten Gründen „die
Perle“ genannt wird. Dieses
Bauwerk des 12. Jh. hat eine
Kuppel mit orientalischen
Reminiszenzen, die aus der Anlage
eines der originellsten Ensemble
der mittelalterlichen spanischen
Architektur machen. Im Inneren tut
sich das Chorgestühl hervor, das
mit einem schwer vorstellbaren
Grad an Perfektion ornamentiert
ist. Im Museum können wir Schätze
wie die Monstranz von Enrique de
Arfe sehen und die flämischen
Wandteppiche mit Szenen des
trojanischen Krieges.
Die Altstadt Zamoras weist eine
Reihe von romanischen Kapellen
auf, deren schlichte Formen sich in
den Wassern des allgegenwärtigen
„Vater Duero“ spiegeln. Die Kirche
Magdalena, um ein Beispiel zu
Kathedrale
Zamora
Kathedrale. Zamora
nennen, beherbergt ein reich
verziertes Grabmal mit einer
liegenden Dame aus ferner
Vergangenheit. Die Kirche San
Pedro y San Ildefonso, eine der
schönsten der Stadt, besitzt eine
großartige romanische Fassade und
im Inneren ein flämisches
Triptychon.
Weitere äußerst sehenswerte
Punkte sind die historische
Steinbrücke mit 16 Bögen und die
reich ausgeschmückte Fassade des
im 16. Jh. erbauten Palacio de los
Momos. Der Palacio del Cordón
beherbergt das Museo de Zamora,
das Abteilungen für Archäologie,
Numismatik und Heraldik hat. Am
abgeschiedenen Platz Santa María
la Nueva befindet sich das Museum
der Karwoche, wo die besten
Bildnisse aufbewahrt werden,
die auf den Prozessionen der
Karwoche von Zamora mitgeführt
werden.
Kuppel mit byzantinischen Formen,
die an die Kathedrale von Zamora
erinnert.
Um dieses prächtige Szenarium
ohne Eile genießen zu können, hat
der Besucher die Möglichkeit, sich
im Parador-Hotel einzuquartieren,
das im Palast der Grafen von Alba y
Aliste eingerichtet wurde, wenige
Schritte von der Plaza Mayor von
Zamora entfernt. Ein Fest für die
Sinne.
Wieder auf der N-630 gelangen wir
in die sogenannte Tierra del Vino
(Weinland), dem Schauplatz
legendärer Waffengänge in der
Vergangenheit. Die Landschaft ist
nunmehr schlicht und schmucklos,
allerdings bergen diese zeitlosen
Ebenen noble und kunstvolle
Überraschungen. So können wir in
Morales del Vino die
Wallfahrtskirche besuchen, und der
benachbarte Ort Corrales del Vino
bewahrt in seiner Kirche Santa
María Magdalena ein romanisches
Jungfrauenbilnis reinsten Stiles aus
dem 12. Jh.
Bevor wir die Hauptroute
fortsetzen, sollten wir zwei
Möglichkeiten wahrnehmen, die
uns die Strasse N-122 bietet. Wenn
wir sie in Richtung Westen
nehmen, kommen wir zum Ort
Campillo mit seiner westgotischen
Kirche San Pedro de la Nave, die im
7. Jh. gebaut wurde und somit eine
der ältesten Kirchen Spaniens ist.
Und in Richtung Osten liegt in
kaum 30 km Entfernung von der
Provinzhauptstadt das
monumentale Toro, wo die
Stiftskirche Santa María la Mayor
besonders zu erwähnen ist, eine
Klosteranlage mit
Kathedralencharakter dank einer
Das von den griechischen Autoren
erwähnte Helmantica hatte schon
eine brillante historische Laufbahn
hinter sich, als es zum heutigen
Salamanca wurde, das von der
UNESCO zum Menschheitserbe
erklärt wurde, zu diesen Lorbeeren
kommt noch die Auszeichnung
„Europäische Kulturstadt des
Jahres 2002“ hinzu. Das alte, von
Hannibal 220 v. Ch. belagerte
iberische Castrum wuchs mit
Stiftskirche
Santa María. Toro
der Ankunft der Römer, die als
Erbe eine imposante, zu Zeiten
Trajans fertiggestellte Brücke über
den Fluss Tormes hinterließen. Hier
mündete die gepflasterte
Silberstraße in die Stadt, eine
wahrhafte Achse, die unseren
Vorfahren Kultur und Zivilisation
brachte.
Das Geschick des legendären Ortes
war entschieden, als der König
Alfons X. der Weise im Jahr 1254
eine der ältesten Universitäten
Europas gründete und so die Stadt
mit einer ewigen Berufung zur
Bildung versah. Die im Mittelalter
„weise Stadt“ getaufte zeigt
vielfältige Ansichten ihrer
Vergangenheit in jedem Winkel,
modelliert in romanischen,
gotischen Formen oder denen der
Plaza Mayor.
Salamanca
Renaissance. Ein idealer Rahmen,
der zum geruhsamen Spaziergang
einlädt, sich verzaubern zu lassen
und dem historischen und
universitären Puls der Stadt zu
lauschen. Diese durch den
goldenen Ton einzigartige Stadt,
den viele ihrer aus dem
renommierten Stein aus Villamayor
gebauten Gebäude ausstrahlen,
hat nicht weniger als zwei
Kathedralen. Die Alte Kathedrale
ist ein Beispiel der Romanik von
außerordentlicher Schönheit, ihr
Retabel stellt ein Meisterwerk der
alten hispanischen Schule dar.
Angeschlossen an dieses Gebäude
aus dem 12. Jh. erhebt sich der
grandiose Komplex der Neuen
Kathedrale, die in einem
Bauprozess errichtet wurde, der
sich von 1533 bis 1733 hinzog. Die
Mühe hat wirklich gelohnt, vor
allem wenn man das Wunderwerk
der an der berühmten Fassade
Perdón zu sehenden
Ornamentierung betrachtet. Die
zwei Gotteshäuser sind
miteinander verbunden, was dem
Besucher einen Rundgang leicht
macht, der mit dem
Kathedralmuseum mit seiner Fülle
an erlesenen Stücken sakraler
Kunst beschlossen werden sollte.
Die Fassade der Universität im
Plateresco-Stil ist gleichsam ein
Lehrwerk der Theologie und
Geschichte, die dort auf superbe
Weise eingemeißelt ist. Innerhalb
dieses Horts der Wissenschaft
bildete sich die spanische Sprache
heraus, wir finden dort das Museo
de Salamanca und das Museo
Universitario, das den „Himmel
von Salamanca“ zeigt, einen um
1490 von Fernando Gallego
ausgemalten Gewölbeteil der alten
Bibliothek.
Fassade der Universität. Salamanca
Es scheint unmöglich, das
fantastische Kompendium der
Baudenkmäler zusammenzufassen,
das im Stadtkern erscheint, man
kann behaupten, dass die gesamte
Kunstgeschichte in Salamanca
vertreten ist. Ein außerordentliches
Beispiel ist die Casa de las Conchas,
die mit Muscheln, dem Symbol der
Jakobspilger, und mit Adelswappen
geschmückt ist, die uns von der
Prunksucht des Adels erzählen. Die
Plaza Mayor, Herz und Treffpunkt
der Geschäftigkeit, ist ein
ruhmreiches Beispiel des
Plateresco-Stils, sie gilt
verdientermaßen als der schönste
und harmonischste Platz des
Landes. Ein würdiger ästhetischer
und emotionaler Rahmen für diese
im Stolz ihrer eigenen Geschichte
glühende Stadt.
Ein üblicher Ausflug ist der nach
Alba de Tormes auf der C-510,
einem traditionellen Wallfahrtsort,
da es Sterbeort der hl. Theresia
war. In seinen Kirchen und Klöstern
werden verschiedene Reliquien
dieser spirituellen Persönlichkeit
aufbewahrt. Ein Abzweig bringt
uns zur ursprünglichen Route
zurück, wir können auch einen
Blick nach Guijuelo tun, einem
Produktionszentrum des
exzellenten iberischen Schinkens
mit eigener Herkunftsbezeichnung.
Von diesem Punkt ab geht die
sanfte Weidenlandschaft der
Provinz Salamanca allmählich in
eine abruptere Landschaft über bis
Béjar, unserem nächsten Ziel. Die
25
am Fuß des gleichnamigen
Gebirgszugs gelegene Ortschaft
steht im Genuss herrlicher
Panoramen wegen ihrer
privilegierten geografischen Lage,
außerdem verfügt sie über eine
moderne Skistation in La Covatilla.
Der historische Stadtkern bietet
ebenfalls zahlreiche
Anziehungspunkte in Form von
Baudenkmälern wie dem Palacio
Ducal, der Kirche Santa María und
dem Schlösschen mit dem
schmucken Renaissance-Garten,
das El Bosque heißt.
dieser außergewöhnlichen Region,
die ihre Schönheit und ihre
Traditionen durch die
Jahrhunderte hindurch zu
bewahren wusste.
AUSFLÜGE IN DIE NATUR
FESTE UND GASTRONOMIE
Im Einklang mit dem
historischen Reichtum der
Lande von Kastilien und León
haben viele ihrer Feste ihren
Ursprung in archaischen Riten.
Die Zeremonie Las Cantaderas,
die man in León im Oktober
sehen kann, besteht aus
Gesängen und Tänzen, die vor
der Kathedrale aufgeführt
werden. Das heidnische Fest des
Karnevals wird mit
volkstümlichem Trubel in
Salamanca begangen, wo auch
der Lunes de Aguas gefeiert
wird, die Rückkehr der Dirnen
in die mittelalterliche Stadt, die
während der Fastenzeit auf
Anordnung des keuschen
Philipp II. verbannt waren. Die
Karwoche in Zamora ist über
den frommen Anlass hinaus ein
tief empfundenes kollektives
Bekenntnis der kulturellen
Identität.
Bevor wir unsere Etappe durch
Kastilien und León beschließen,
führt uns eine winzige Straße nach
Candelario, einem vorzüglichen
Schaukasten der volkstümlichen
Gebirgsarchitektur. Ein
liebenswürdiger und malerischer
Ort, ein würdiger Abschied von
Ein anregendes Resumee der
gastronomischen Landschaft
der Provinz hätte als
Vorgeschmack mit einigen
Scheiben des Leonesischen
Dörrfleisches in Begleitung von
Schinken aus Guijelo zu
beginnen. Die Fleischgerichte,
selbstverständlich nach
Hausmannsart in Geschmack
und Zubereitung, sollten mit
ein paar Gläsern des Weins aus
Toro begleitet werden, der sich
durch granatrote Farbe und
kräftigen Geschmack
auszeichnet. Die regionale
Küche bietet auch Nachspeisen,
die eine reine Wonne sind, das
beste Beispiel sind die
Mantecadas aus Astorga und
die Imperiales aus La Bañeza,
eine wahre Gaumenfreude.
Abgesehen von den grandiosen
Bergwänden des Nordens der
Provinz León, besitzt sie im
Landstrich El Bierzo ein Gebiet,
das einmal ein wichtiges
Goldbergwerk des Römischen
Reiches war. Las Médulas ist
von der UNESCO in
Anerkennung der kulturellen
und ästhetischen Qualitäten
dieses magischen Ortes zum
Menschheitserbe erklärt
worden. Der ökologische
Reichtum Zamoras wird
Las Médulas
deutlich im Naturpark Lago de
Sanabria, dem größten See
eiszeitlichen Ursprungs, den
man in Spanien finden kann,
und im Naturraum der Seen
von Villafáfila, dem
bedeutendsten Feuchtgebiet
der Autonomen Region und
Lebensraum der Trappe. Und
als Abschluss erhebt sich die
Sierra de Gredos wie eine
undurchdringliche Mauer aus
Granit, gekrönt vom stolzen
Berggipfel des Almanzor, der
sich in den Himmel reckt.
Baños de
Montemayor
Aldeanueva
del Camino
Hervás
Emb. de
Gabriel y Galán N-630
Oliva de
plasencia
Emb. de
Borbollón
Plasencia
Coria
Emb. de
Alcántara II
N-110
Cuacos de Yuste
Emb. de
Serrejón
Emb. de
Valdecañas
Garrovillas
N-630
Alcántara
CÁCERES
N-521
Trujillo
N-521
Guadalupe
Emb. de
Salor
N-523
A-5
Emb. de
El Águila
N-630
Brücke und Judenviertel. Hervás
Miajadas
N-430
BADAJOZ
Emb. de
Proserpina
MÉRIDA
A-5
Alange
Torremejía
Almendralejo
N-432
A-66
Los Santos
de Maimona
Villafranca de
los Barros
Zafra
A-66
Fuente
de Cantos
Calzadilla de
los Barros
N-432
Monesterio
2004
EXTREMADURA
Der in Stein
gemeißelte
historische Glanz
Nachdem wir den Pass von Béjar
überwunden haben, führt uns
unsere Route auf den funkelnden
Boden Extremaduras, das sich
unter anderem durch seine
landschaftliche Vielfalt
auszeichnet. Extremadura war
Schmelztiegel alter und
verfeinerter Zivilisationen, wie die
vielfältigen künstlerischen und
architektonischen Zeugnisse
belegen, die von Zeiten
herrschaftlicher Größe künden.
Der Traum der Cäsaren wurde in
dieser idyllischen Region erfüllt
und versah Mérida mit Beispielen
der imperialen Architektur auf
einer Höhe, die nicht wieder
erreicht wurde.
Judenviertel. Hervás
thermomedizinalen Heilwässern
wurden schon zur Römerzeit
genutzt, wie einige
Steininschriften zeigen, die von
Bürgern dort angebracht wurden,
die so den Caparensischen
Nymphen für ihre Heilung
dankten. Der Lauf der
Jahrhunderte hat dies nicht
geändert, der Sommerurlaubsort
bietet heutzutage einen
modernen und vollständig
ausgestatteten Kurbetrieb.
Die erste Ortschaft auf unserem
Wege ist Baños de Montemayor,
dessen Name von den berühmeten
Thermalbädern stammt. Die
Quellen mit den
28
Ein Abzweig zur Linken bringt uns
nach Hervás, einem Ort, der eines
der sorgfältigst erhaltenen
29
Judenviertel der Iberischen
Halbinsel bewahrt. Hier lebten
Juden und Christen in einer
Atmosphäre der Toleranz
zusammen, die der hebräischen
Gemeinde erlaubte, sich im
Stadtkern mit seinen engen Gassen
und der heimischen Bauform mit
ihren typischen
„Fachwerkhäusern“ anzusiedeln.
Triumphbogen von Cáparra.
Plasencia
Vor dem mit Steineichen
getupften Horizont der Landschaft
Extremaduras, in der von Zeit zu
Zeit das stolze Profil eines der
Kampfstiere auftaucht, die hier
gezüchtet werden, kommen wir
nach Aldeanueva del Camino, das
so genannt wurde, weil es auf der
Silberstraße liegt. Dieser Ort war
früher als der „Mozarabische
Jakobsweg“ bekannt, da es eine
obligate Haltestation für die Pilger
war, die von Andalusien oder
Extremadura selbst aus nach
Santiago de Compostela zogen.
Stadt war. Von seinen großartigen
öffentlichen Gebäuden ist uns ein
Trimphbogen mit vier Fassaden
erhalten geblieben, der als ein in
Spanien und fast der ganzen Welt
einzigartiges Exemplar gilt.
Das am Ufer des die Ortschaft
durchquerenden Flusses Jerte
gelegene Plasencia strahlt ein Flair
des vergangenen Ruhms aus dank
seines reichen
kunstgeschichtlichen Erbes. An der
Stelle einer schon zur Steinzeit
existierenden Siedlung gründete
Alfons VIII. 1186 diese Stadt, in
deren Wappen die folgende
Absichtserklärung prangt: „Gott
und den Menschen zum
Wohlgefallen“.
Etwas weiter, nach einem Abzweig
nach rechts, führt uns eine kleine
Straße nach Oliva de Plasencia, das
eines der größten Wahrzeichen
besitzt, die von der ursprünglichen
Silberstraße noch erhalten sind. An
der Stelle eines Castrums der
Ureinwohner errichtete der Kaiser
Augustus die Stadt Capara, die zu
Zeiten Neros mit Straßenpflaster
versehen wurde. Als Oberzentrum
eines reichen Landstrichs stellte es
eine wichtige Station an der
Silberstraße dar, da es
Erholungskolonie und römische
Das Kathedralenensemble umfasst
zwei in der Zeit und den Formen
differenzierte Kirchen. Die Alte
Kathedrale, die ab dem 13. Jh.
errichtet wurde, zeigt eine
Filigranarbeit aus Stein an ihrer
Fassade, die in einer Nische oben
30
von einer Darstellung der
Verkündigung gekrönt wird. Im
Inneren ist der Kreuzgang mit
Einflüssen des Zisterzienserstils ein
Musterbeispiel guten Geschmacks.
Der Bau der Neuen Kathedrale
wurde 1498 begonnen, die besten
Künstler und Baumeister der
Epoche nahmen daran teil. Die
lebendigen Spuren ihres Talents
sind unter anderem sichtbar an
dem herrlichen Retabel, das von
den Skulpturen des Meisters
Gregorio Fernández umrahmt
wird, oder an der wunderbaren
Chorgestühl, das Rodrigo Alemán
schnitzte. Das Kathedralmuseum
zeigt eine hervorragende
Pinakothek sowie verschiedene
Sammlungen von religiösen
Schmuckstücken und liturgischen
Gegenständen.
Stadtmauer. Plasencia
Casa del Deán. Plasencia
Der Stadtkern von Plasencia ist
gesättigt mit Palästen und
Herrenhäusern, welche die
Idealisierung einer sozialen Klasse
beabsichtigten. So haben wir die
großartige Casa del Deán, oder
den romanischen Palacio de los
Monroy, der dem König Ferdinand
dem Katholischen als Herberge
diente. Der prächtigste der
Profanbauten ist der Palacio de los
Marqueses de Mirabel, dessen
Räumlichkeiten von einer
Ausstellung römischer
archäologischer Fundstücke
bereichert werden. Zu seiner Seite
steht das Kloster Santo Domingo,
das zum erlesenen Parador-Hotel
umgestaltet wurde. Erwähnung
Teilansicht. Plasencia
verdienen außerdem die
Stadtmauer, die köstliche Plaza
Mayor und das Gebäude des
Rathauses, an dessen Glockenturm
wir die bekannteste Persönlichkeit
der Stadt sehen können, den
Großvater Mayorga, der seiner
ewigen Aufgabe nachgeht, den
Bürgern die Stunde zu schlagen.
31
Fluss Tajo, dem weltweit größten
erhaltenen Werk der römischen
Ingenieurskunst.
Kloster von Yuste
taucht aus dem Wasser wie ein
Gespenst der Vergangenheit der
Turm Floripes auf, ein Bauwerk aus
dem 15. Jh., das seinen Namen
einer Ritterlegende der Epoche
verdankt.
Von Plasencia aus können wir zwei
Ausflüge unternehmen, die einen
nicht unberührt lassen. Wir
nehmen die EX-203 und erreichen
nach etwa 35 km das Kloster von
Yuste, ein Zentrum der Kunst und
Kultur ersten Ranges. Seine
Bedeutung liegt in der Tatsache,
dass es Rückzugsstätte von Kaiser
Karl V. bis zu seinem Tode war. In
entgegengesetzter Richtung
gelangen wir auf der C-511 nach
Coria, das wegen seiner mächtigen
Kathedrale hervorzuheben ist.
Nachdem wir diesen Übergang
hinter uns gelassen haben, bringt
uns ein Abstecher von 8 km auf
der CC-113 nach Garrovillas. Es
handelt sich dabei um eins der
schönsten und urwüchsigsten
Dörfer Extremaduras, das aus
Sehenswürdigkeiten von
herausragendem ästhetischem
Wert besteht. Unter ihnen sticht
besonders die majestätische und
von Kolonnaden gesäumte Plaza
hervor, eine wahre Augenfreude.
Dieselbe Straße führt weiter nach
Alcántara, einem politischen und
militärischen Zentrum ersten
Ranges während des Mittelalters.
An dem Geburtsort des Heiligen
San Pedro de Alcántara sind einige
Beispiele religiöser Architektur
hervorzuheben, neben der
monumentalen Brücke über den
Beide Optionen sind wirklich der
Mühe wert, aber wir müssen uns
gen Süden wenden, der sich schon
in den sanften Horizonten
Extremaduras ankündigt. Die
N-630 überquert nun den Stausee
von Alcántara am Fluss Tajo, der
1969 eingeweiht wurde. Unter
seinem Wasser sind viele originale
Reste der Silberstraße versunken,
allerdings haben einige Bögen der
Brücke von Alconétar überlebt, die
zu Zeiten Kaiser Trajans entstand.
Wenn der Wasserstand niedrig ist,
32
Norba Caesarina wurde von den
Römern 33 v. Ch. gegründet und
war eine Kolonie von großer
strategischer Bedeutung, wie die
Reste der alten Stadtmauer und
ein praktisch ganz erhaltenes
Stadttor bezeugen, das heute Arco
de Cristo genannt wird. Die
Silberstraße verlief nicht genau
durch das monumentale Cáceres,
das 1986 von der UNESCO mit dem
Titel des Menschheitserbes
ausgezeichnet wurde, sondern
durch das Militärlager Castra
Cecilia, das in der Nähe dieser
Stadt lag, die mit Sorgfalt eins der
brillantesten und besterhaltenen
Kunsthistorischen Ensembles von
ganz Europa bewahrt.
Die Almohaden erneuerten den
Befestingungsring und
hinterließen gleichzeitig
architektonische Spuren vom
Kaliber des Turms Bujaco, sie
waren es auch, die den Ort auf
den Namen tauften, der auf die
große Zahl von „Alcázares“
(Stadtschlössern) anspielt, die er
einst besaß. Nach der Eroberung
durch Alfons den IX. im Jahr 1229
wurde Cáceres zur
Schlüsselposition, die das
Territorium zwischen den Flüssen
Tajo und Guadiana beherrschte.
Sein Wohlstand zog eine große
Zahl Edelmänner und Krieger an,
sie wetteiferten im Bau von
Palästen, Kirchen und Denkmälern,
die dem Ort Herrschaftlichkeit und
Würde verliehen.
Der Stadtkern bevölkerte sich nach
und nach mit einer steinernen
Ikonographie, welche die
verschiedenen Momente darstellt,
in der die Geschichte hier ihre Spur
hinterließ. Verschiedene Epochen
der Expansion und des Überflusses,
wie jene nach der Entdeckung der
Neuen Welt, trugen zur
Bereicherung der Stadt bei dank
des Goldes und des Ruhmes, den
die Conquistadoren nach ihrer
amerikanischen Odyssee
mitbrachten. Ein gutes Beispiel
dieses Prunks ist der Palast der
Toledo-Moctezuma, dessen
Provinzialmuseum von Cáceres. Zisterne
Torbogen Arco de la Estrella. Cáceres
Ursprung in der Ehe eines
Abenteurers aus Cáceres mit einer
vornehmen aztekischen
Prinzessin liegt.
der letzten Blicke der auf dem
Schaffott Hingerichteten war.
Gegenüber der Kirche befindet
sich der Bischofspalast mit einigen
Medaillons an der Fassade, die an
die Eroberung Amerikas erinnern.
Die Seele der Stadt befindet sich
an der Plaza Mayor, dem alten
Zentrum der Märkte und Messen,
wo das Gebäude des Rathaus steht
und der Torbogen Arco de la
Estrella, ein Wahrzeichen von
Cáceres. Es ist ein obligater
Ausgangspunkt, um sich in das
Gewirr der Gassen und
Baudenkmäler zu stürzen, die mit
raffiniertem bühnenbildnerischem
Talent in der Altstadt angeordnet
sind. In der Umgebung der Plaza
de Santa María befindet sich die
Concatredal oder
Nebenkathedrale gleichen
Namens, ein zwischen Gotik und
Romanik angesiedeltes Bauwerk,
das ein herrliches Retabel aus
Zedernholz beherbergt. Hier wird
der Schwarze Christus verehrt, ein
Bildnis, das diese besondere Farbe
hat, da es, laut der Legende, Ziel
Weiter auf dem Rundgang
erscheint an der Plaza de San
Jorge das barocke Gebäude der
Gesellschaft Jesu, das heutzutage
für kulturelle Zwecke hergerichtet
wurde, und der Palast der Golfines
de Abajo, der sich durch den
eleganten durchbrochenen
Kammzierat hervortut. Er ist keine
Ausnahme, da die Umgebung eine
ganze Abfolge von mit Gittern
und Balkonen verzierten Häusern
aller Epochen und Stile bietet,
gefolgt von mit stolzen Wappen
geschmückten Palästen. So haben
wir die Casa del Mono (des Affen),
die so genannt wird wegen der
spöttischen, in ihre Verzierung
integrierten Figur, die Casa del Sol
oder den zinnenbewehrten
Schwanenturm.
34
Es gibt noch mehr. Die Casa del
Comendador de Alcuéscar ist
restauriert und zum Parador-Hotel
umgestaltet worden, und ganz in
der Nähe ist der Palacio de las
Veletas, der das Provinzialmuseum
beherbergt. In den reich
bestückten Räumlichkeiten wird
sogar die Zisterne ausgestellt, die
in mohammedanischer Zeit die
Ortschaft mit Wasser versorgte. Ein
nächtlicher Spaziergang durch die
weise Szenerie des monumentalen
Cáceres, getaucht ins schimmernde
Mondlicht, wird zum
unvergesslichen Erlebnis für den
Touristen.
beherrscht, bietet die Stadt einen
Katalog von in Granit gemeißelten
Kirchen, Klöstern und
Herrenhäusern. In
entgegengesetzter Richtung
weiterfahrend kommen wir auf
einer Landstraße nach Guadalupe,
einem Hort der Frömmigkeit in
Extremadura wegen seines
großartigen Heiligtums. Das mit
dem Titel Menschheitserbe
ausgezeichnete Kloster stellt eines
der größten Werke der
mittelalterlichen christlichen Kunst
dar wegen seines MudéjarKreuzgangs, der Kammer der
Jungfrau Morenita und dem
blendenden Museum.
An diesem Punkt bietet uns uns
die N-521 die Möglichkeit, das
majestätische Trujillo zu
besichtigen. Wiege von
Konquistadoren wie Francisco
Pizarro, dessen Reiterstandbild die
beeindruckende Plaza Mayor
Ohne uns Zeit zu lassen, uns von
solch faszinierendem ästhetischen
und spirituellem Erlebnis zu
besinnen, wartet schon Mérida,
das nächste obligate Ziel, wiederum
auf der Silberstraße.
Es wurde ebenfalls von der UNESCO
zum Menschheitserbe erklärt, es ist
die Hauptstadt der Autonomen
Region Extremadura, so wie es
auch zuvor Hauptstadt der
römischen Provinz Lusitanien war.
Als neunte Metropole an
Wichtigkeit im Mosaik des Reiches
erwarb Mérida Glanz und
Wohlstand mit einer Palette von
Bauten und einem in seiner Art
einzigen Zirkus, dessen Tribünen
Raum 30 000 Zuschauer boten.
Ein großer Teil dieses Erbes ist
unversehrt geblieben und zeigt
sich heute als eine der
Kloster Guadalupe
35
Stadt zu einem Zentrum der
Verbreitung des Christentums, so
wie sie hernach auch zu dem
anderer Kulturen wurde, die ihre
Spuren hinterließen. Es möge
genügen die Alcazaba-Festung
zu nennen, welche die
Mohammedaner im Jahr
835 fertigstellten.
Aquädukt Los Milagros. Mérida
erstaunlichsten archäologischen
Stätten, die man auf der Welt
sehen kann. Bevor wir den
Stadtkern betreten, sollten wir
einen Halt beim Stausee der
Proserpina machen, der seinen
Namen einer Steinplatte mit einer
die Göttin anrufenden Inschrift
verdankt, die an diesem Ort
gefunden wurde. Das Wasser
gelangte über den Aquädukt los
Milagros in die Stadt, einem
gewaltigen Bauwerk aus
Granitquadern.
Méridas tauchen überall römische
Ruinen auf. Der Besucher sollte
unter dem imposanten Bogen
Trajans mit seinen 15 m Höhe
hindurchlaufen und einen Blick
auf die alte Brücke über den
Guadiana mit 60 Bögen und
792 m Länge werfen, heute als
Fußgängerbrücke im Gebrauch.
Das Denkmalserbe von Mérida
umfasst den prächtigsten Komplex
der Architektur der
Schauspielgebäude, den wir an der
Silberstraße finden können.
So finden wir ein sensationelles
Theater mit 32 im Halbkreis
angeordneten Stufen von
Sitzreihen, sodann das
Amphitheater, wo die
Gladiatorenkämpfe stattfanden,
und schließlich den monumentale
Zirkus, der in seiner Gesamtheit
erhalten ist. Das ist nicht alles, auf
Spaziergängen durch die Straßen
Nun zu den religiösen Bauten: der
Dianatempel ragte über dem
lokalen Forum empor, dessen
Portal mit Skulpturen und einem
Medaillonfries geschmückt waren,
die wir immer noch betrachten
können. Ein weiterer Tempel war
dem Mars geweiht, seine
Materialien wurden zum Teil zum
Bau der Hornito de Santa Eulalia
genannten Kapelle verwendet, die
den Vorhof der zu Ehren der
Schutzheiligen Méridas errichteten
Kirche darstellt. Nach dem Fall des
Imperiums nämlich wurde die
Römisches Theater von Mérida
36
Gebäude eingebaut vorfindet.
Almendralejo bewahrt eine
Handvoll religiöser und profaner
Bauten wie den Palast des
Marqués de Monsalud. In diesem
Ort wurden José de Espronceda
und Carolina Coronado geboren,
zwei herausragende Vertreter der
romantischen Dichtung Spaniens.
Etwas weiter, in Villafranca de los
Barros, ist ein originales Stück des
Straßenbelages der Silberstraße
erhalten, diese römischen Reste
erscheinen ebenfalls im Ort Los
Santos de Maimona, wo wir einen
kleinen Abzweig nehmen.
Ihr universelles Renommee
verdankt die Stadt allerdings
kulturellen Zeugnissen wie dem
Mosaik der Fische in der Casa del
Anfiteatro oder dem Wohnhaus
einer begüterten Familie vom Ende
des 1. Jh., der Casa del Mitreo, die
sich durch das kunstvolle
kosmologische Mosaik auszeichnet.
Im Nationalmuseum Römischer
Kunst, dem einzigen seiner Art, hat
der Architekt Rafael Moneo einen
didaktischen Raum geschaffen, wo
die überwältigende Sammlung von
Statuen und anderen
Identititäsmerkmalen ausgestellt
wird, die uns von der kraftvollen
Latinität des ewigen Mérida
erzählt.
Wir fahren nämlich nach Zafra,
genannt „das kleine Sevilla“
wegen der Anmut seiner Altstadt
und der Qualität seiner
Baudenkmäler. Das urwüchsigste
Ambiente des Orts finden wir an
den Plätzen Grande und Chica
(‚groß und klein’), die durch eine
von Kolonnaden gesäumte Gasse
verbunden sind. Das Stadtschloss
Alcázar dieser lebendigen
In wenigen km Entfernung, die
man auf der BA-6011 zurücklegt,
taucht die Ortschaft Alange auf,
die berühmt für ihre Heilquellen
ist und schon zu Zeiten des
Römischen Reiches ein Kurort war.
Nach diesem Abstecher geht es
zurück zur N-630, an der die
nächste Ortschaft Torremejía ist,
sein Hauptanziehungspunkt sind
die archäologischen Reste aus
imperialer Zeit, die man in einige
Palast von Monsalud. Almendralejo
37
FESTE UND GASTRONOMIE
So wie ihre Vorfahren pflegen
die Einwohner Extremaduras
eine große Liebe zur
Schauspielkunst, deren bester
Ausdruck das Festival des
Klassischen Theaters ist, das im
vorzüglichen römischen
Rahmen von Mérida in den
Sommermonaten abgehalten
wird. Ein wichtiges Datum ist
das des Festes von San Jorge
(St. Georg), das in Cáceres mit
einer Parade von Drachen und
unblutigen Kämpfen zwischen
„Mauren“ und „Christen“
begangen wird. Das Festival
WOMAD in Cáceres ist zu
einem internationalen Treffen
geworden, das in den ersten
Maiwochen über
hunderttausend Jugendliche
aus allen Winkeln des
Erdkreises versammelt. Es dreht
sich um die Musik, obwohl es
auch alle möglichen anderen
kulturellen Veranstaltungen
und einen bunten
Kunsthandwerksmarkt
beherbergt. Besonders stark
verwurzelt ist die Karwoche,
die vor allem in Cáceres und
Mérida mit äußert feierlichem
Glanz begangen wird, so wie
auch der Martes Mayor in
Plasencia im August.
Was die Speisekarte angeht, so
ist das Starprodukt der
Fleischerkunst Extremaduras
der köstliche Pata-NegraSchinken, der die eigene
Herkunftsbezeichnung „Dehesa
de Extremadura“ trägt. Ein
idealer Appetithappen vor den
typischen Eintopfgerichten der
migas, frites und den calderetas
aus Lammfleisch, die sich als
Hauptgerichte großer
Beliebtheit in diesen Gegenden
erfreuen, Käse und Olivenöl
genießen ebenfalls einen
verdientermaßen guten Ruf.
Innerhalb der umfangreichen
regionalen Weinproduktion mit
diversen Anbaugebieten, die
zur Herkunftsbezeichnung
„Ribera del Guadiana“ tragen,
ist der renommierteste der
trübe „Vino de Cañamero“ der
sich als Dessertwein und
Begleitung der Nachspeisen
tocinillos de cielo und den
perrunillas anbietet, die
sowohl der Nase als auch dem
Magen schmeicheln.
38
Ortschaft, Schauplatz wichtiger
jährlicher Viehmärkte, ist heute in
ein komfortables Parador-Hotel
umgestaltet, das zu Ehren des
Konquistadoren Hernán Cortés
benannt wurde, der einst in dieser
Palastresidenz weilte.
kommen wir zum Dorf Fuente der
Cantos, das seine Bekanntheit der
Tatsache verdankt, dass es
Geburtsort von Francisco de
Zurbarán ist, einem der besten
Maler aller Zeiten. Unser Streifzug
durch die Lande Extremaduras
endet in Monesterio, einem
strategischen und wegen seiner
exzellenten Schinken und Weine
gefeierten Ort der Silberstraße.
Nach einem Halt in Calzadilla de
los Barros zur Besichtigung des
Retabels in der Pfarrkirche
AUSFLÜGE IN DIE NATUR
Die erste Begegnung mit der
geographischen Vielfalt
Extremaduras bietet sich an im
üppigen Tal von Ambroz auf
der jahrhundertealten
Grenzlinie zu den kastilischen
Landen, die heutzutage neue
Bedeutung gewinnt dank der
Anlage von Stauseen wie dem,
der den Namen des
Schriftstellers Gabriel y Galán
trägt. Der Landstrich Vera
zeichnet sich durch seine
Sturzbäche mit ihrem
kristallklaren Wasser aus, die
inmitten anheimelnder, von
prähistorischen und römischen
Spuren übersäter Landschaften
fließen. Ähnliches ist der Fall im
Tal des Jerte, einem blühenden
Naturparadies, wo Kirschbäume
und Olivenbäume sich
abwechseln. Die besten
ästhetischen und ökologischen
Werte repräsentiert der
Naturpark Monfragüe, dessen
18 000 Hektar mediterraner
Wald einer großen Vielfalt von
einheimischen Tierarten
Zuflucht bieten. Ebensowenig
dürfen wir die Gelände der
Viehweiden vergessen und die
große Anzahl der Stauseen,
zum Beispiel im Naturpark
Cornalvo oder dem See Presa
Romana de Proserpina in
Mérida.
39
Santa Olalla
del Cala
Cala
ANDALUSIEN
Almadén de
la Plata
Ein Mosaik prächtiger
Bilder und alter
Kulturen
El Ronquillo
N-433
Castiblanco
de los Arroyos
N-630
Santiponce
Carmona
A-4
Camas
A-49
2004
SEVILLA
Wir kosten die letzten Etappen
der Silberstraße im strahlenden
und malerischen Andalusien
aus, einer mit Persönlichkeit
gesegneten Region, die
Reisende aller Epochen
fasziniert hat. Der Goldglanz
ihrer reichen Kulturdenkmäler
färbt auf diese Autonome
Region ab, in der Sonne,
Fröhlichkeit und Brauchtum
positive Stereotypen sind. Die
Städte des spanischen Südens
sind Schauplätze einer Unzahl
von Begebenheiten,
Eroberungen, Heldentaten und
Anekdoten, kurz ein Reigen
von Taten und Legenden, den
man mit offenen Augen
genießen sollte.
Obwohl ein östlich
verlaufender Weg existierte,
der über Almadén de la Plata
und Castilblanco de los
Arroyos ging, betreten wir
andalusischen Boden in Santa
Olalla de Cala, dem vornehmen
Pontiana der Römer.
40
Römische Ruinen. Itálica
Die wichtigsten Anziehungspunkte
der in den Ausläufern des
Gebirgszugs Sierra Morena
gelegenen Ortschaft sind die Reste
der Burg aus dem 13. Jh. und die
Kirche Asunción. Die weiße
volkstümliche Architektur von
El Ronquillo weist den Weg in die
Provinz Sevilla, sehenswert ist die
Kirche Divino Salvador und die
Wallfahrtskapelle Nuestra Señora
de Gracia mit einem
einnehmenden Bildnis der
gleichnamigen Heiligen.
gründete. Es war die erste
Siedlung außerhalb der italischen
Halbinsel, inmitten einer Gegend,
die zu den reichsten des ganzen
Imperiums werden sollte.
Sie ist Geburtsort von Trajan und
Hadrian, ein guter Beleg ihrer
vergangenen Blüte ist die
Tatsache, dass sie eigene Münzen
prägte, außerdem stattete sie sich
mit einem System von
Kanalisationsanlagen, Thermen,
Palästen und öffentlichen
Einrichtungen aus, die den
Wohlstand seiner Einwohner
zeigten. Die privaten Wohnhäuser
waren mit Malereien und
Mosaiken geschmückt, wie dem
sogenannten „Medusenkopf“.
In der Casa del Planetario können
wir neben herrlichen Kacheln
einen Brotofen betrachten, der zur
Ausstellung rekonstruiert
worden ist.
Uns unserer letzen Etappe
nähernd erreichen wir Santiponce,
der Ort entspricht dem noblen
Italica der Römerzeit. Hier finden
wir das bedeutendste
archäologische Erbe Andalusiens,
konzentriert in den Ruinen der
Stadt, die Scipio Africanus 206 v.
Ch. mit den Überlebenden des
Kriegszugs gegen die Karthager
41
Erwähnenswert sind auch die
Bildnisse der Kaiser Hadrian und
der kolossale nackte Torso des
Trajan, diese Skulpturen wurden
durch einen realistischen Effekt
optisch vergrößert, der dem
griechischen Idealismus zweifellos
fehlte. Das wichtigste Bauwerk,
das auf uns gekommen ist, ist das
kolossale Amphitheater mit einem
Fassungsvermögen von 25 000
Zuschauern, dessen Gemäuer zum
Großteil erhalten sind. Im
heutigen Santiponce ist es zu
empfehlen, das Kloster San Isidoro
del Campo zu besichtigen,
besonders sehenswert ist dort das
Retabel des Bildhauers Juan
Martínez Montañés.
Innerhalb des Stadtgebiets der
andalusischen Hauptstadt Sevilla
liegt Camas, das seine Berühmtheit
dem Fund des Tartessischen
Schatzes von Carambolo verdankt,
den man im Archäologischen
Museum von Sevilla sehen kann,
sowie dem Bildnis der Göttin
Astarte aus dem Ägypten
des 8. Jh. v. Ch.
Am anderen Ende unserer Route,
die uns vom Norden in den Süden
der Halbinsel geführt hat,
erreichen wir eine Stadt, die
einstimmig als eine der schönsten
der Welt angesehen wird. Obwohl
es Belege für menschliche
Siedlungen gibt, die bis zurück auf
des 9. Jh. v. Ch. gehen, zieht die
lokale Mythenbildung es vor, den
Ursprung Sevillas mit den
legendären, von den Göttern der
Antike ausgeführten Taten in
Zusammenhang zu bringen. So
wird behauptet, dass es Herkules
selbst war, der den Einfall hatte,
mit sechs Steinsäulen den Ort zu
markieren, an dem Julius Cäsar die
Stadt gründete. An der Promenade
Alameda de Hércules kann man in
Form einer Dankesbezeugung die
Statuen dieser sevillanischen
Mythen sehen.
Kathedrale und Giralda. Sevilla
In der Tat gründete Julius Cäsar die
Colonia Julia Romula Hispalis an
der Stelle, wo heute das
Stadtzentrum liegt, fast gegenüber
der iberischen Stadt Hispal, heute
im Stadtviertel Triana. Aus jenen
Zeiten sind die römischen Säulen in
der Straße Mármoles erhalten,
man kann sich die wirtschaftliche
Blüte der Epoche vorstellen, wenn
man auf die vorbeifließenden
Wasser des Guadalquivir blickt,
der damals auf einer Länge von
200 km schiffbar war.
Kleriker der Epoche ausrufen:
„Lasst uns eine so große Kirche
bauen, dass diejenigen, die sie
sehen, uns für verrückt halten.“
Und sie vollfüllten ihr Versprechen,
wie die Virtuosität der sakralen
Anlage belegt. Besonders
hervorzuheben sind das Retabel
der Hauptkapelle, das kolossale
Grabmal Christoph Kolumbus’, die
Gemälde von Goya oder Zurbarán,
und die Monstranz von 3 m Höhe
von Juan de Arfe im Schatz der
Sakristei. Als Schlusspunkt hebt
sich vor dem klaren andalusischen
Himmel die Giralda ab mit der sie
krönenden Statue, die den „Sieg
des Glaubens an Christus“ ausruft.
Die islamische Kultur prägte der
Stadt einen gut Teil ihres
Charakters und ihrer Farbigkeit
auf, dazu gehört das Wunder der
Harmonie und Anmut, das die
Giralda darstellt, ein universelles
Symbol Spaniens. Sevilla leitete
eine neue Etappe des Glanzes mit
der Reconquista ein, da es sich in
das bürokratische Zentrum wurde,
das den Strom von Gold aufnahm,
der aus dem just entdeckten
Amerika ankam. Auf diese Weise
wuchs ein Stadtbild mit schön
kontrastierenden Profilen, immer
voller Licht, Kunst, Poesie und
Legende.
Gegenüber der Basilika befindet
sich der Palastkomplex der Reales
Alcázares, ein wahres Juwel der
Reales Alcázares. Sevilla
Der Rundgang durch diese urbane
Landschaft voller Charme und
Echtheit sollte am
außerordentlichen Komplex der
gotischen Kathedrale begonnen
werden, deren erster Stein im Jahr
1403 gelegt wurde. Der Entwurf
des auf der alten AlmohadenMoschee errichteten Baus ließ die
43
Museum der Schönen Künste
Stadtansicht von Sevilla
Das Gassengewirr Sevillas bietet
ein Mosaik quirliger Vielfalt,
besonders im ehemaligen
Judenviertel Santa Cruz mit seinen
wunderschönen Fassaden, den
stilechten Patios und den von
Blumen überbordenden
Fenstergittern. In der Straße
Sierpes, der bezauberndsten und
sevillanischsten von allen, scheint
man immer noch die Stimmen der
„pícaros“ genannten Spitzbuben
zu vernehmen, die sich hier
während des Siglo de Oro
versammelten. Das prächtige
Schauspiel scheint kein Ende zu
nehmen, man sehe sich nur die
monumentale Tabakfabrik an, in
der heute von den Einrichtungen
der Universität untergebracht sind,
oder die Casa de Pilatos, eines der
Mudéjar-Kunst wegen der
unglaublichen Ausschmückung
seiner Innenhöfe und Salons. Die
köstlichen Gärten stellen den
Beitrag von Mutter Natur zum
Menschenwerk dar. Arabisches
Flair strömt auch die Torre del Oro
aus, ein weiteres Wahrzeichen
Sevillas. Dieser Bau aus dem Jahr
1120 verdankt seinen Namen der
ursprünglichen Verkleidung mit
goldfarbenen Kacheln. Hier
wurden außerdem die kostbaren
Metalle gelagert, die aus der
Neuen Welt eintrafen, die
kolonialen Dokumente hingegen
wurden sicher verwahrt im Archivo
de Indias, wo zwischen Tausenden
von Bänden das Tagebuch
des Christoph Kolumbus
aufbewahrt wird.
44
bedeutendsten Profangebäude der
Stadt. In seinem Hauptinnenhof
werden römische Kaiserbüsten und
andere wichtige archäologische
Fundstücke ausgestellt.
Das in einem alten Kloster
untergebrachte Museum der
Schönen Künste besitzt die
zweitwichtigste Pinakothek ganz
Tabakfabrik. Universität
Casa de Pilatos
Spaniens, mit Gemälden von Goya,
El Greco oder Velázquez. Weitere
große Meister, in diesem Fall des
Stierkampfes, versammeln sich in
der spektakulären Arena
Maestranza, deren Bau 1671
begonnen wurde, um den ewigen
Kampf zwischen Mensch und Stier
an lichten Nachmittagen des
Aprilfestes ein Denkmal zu setzen.
Ein obligates Ritual ist es, der
wahrzeichenhaften Jungfrau
Virgen de la Macarena die Ehre zu
erweisen, die in ihrer Basilika
Tränen wie Perlen weint. Die
religiöse Inbrunst ist auch auf der
anderen Seite des Flusses präsent
im Matrosenviertel Triana, wo die
volkstümliche Frömmigkeit die
wunderschöne Esperanza de
Triana verehrt.
um diesen gigantischen Halbkreis
von 200 m, der von einem
Wassergraben umgeben ist,
gruppiert sich eine ganze Reihe
von historischen Gebäuden,
darunter das des Archäologischen
Museums.
Aus Anlass der „Expo 92“ erlebt
die Stadt eine Reihe von
Innovationen, die den
architektonischen Tendenzen vom
Ende des 20. Jh. zu verdanken
sind, die avantgardistischsten
Beispiele sind die Brücken Alamillo
und La Barqueta. Auf der Insel
Cartuja, die Sitz der Ausstellung
war, kann man das Kloster Santa
María de las Cuevas besuchen, ein
glänzender Rahmen für das Centro
Andaluz de Arte Contemporáneo.
So ist das festliche, sonnige und
grandiose Sevilla, eine Stadt, die
wächst ohne Angst davor, neue
Sprachen auszuprobieren.
Jede folgende Generation hat auf
ihre Weise das umfassende
Kulturerbe Sevillas bereichert.
Gegen Ende des 19. Jh. stiftete die
Herzogin von Montpensier der
Stadt die üppigen Gärten, die
heute den Park María Luisa bilden,
ausgestattet mit Promenaden,
Plätzen und Teichen. An seiner
Flanke befindet sich das anmutige
Ensemble der Plaza de España,
die aus Anlass der
Iberoamerikanischen Ausstellung
von 1929 angelegt wurde. Rund
FESTE UND GASTRONOMIE
Die schönsten Rituale sind auf
der Karwoche in Sevilla zu
sehen, einer kuriosen Symbiose
von Folklore und Mystizismus,
die Momente großer plastischer
Schönheit erreicht auf den
vielzähligen Prozessionen, die
durch die Straßen der Stadt
ziehen. Der gesellige und
festliche Charakter dieses Volks
wird offenbar in der Feria de
Abril, einem Frühlingsfest, das
auf einem Festgelände
Tausende von Besuchern
anzieht, die zu Pferde spazieren
reiten, trinken und die
populären „sevillanas“ tanzen.
Ein eher religiöses Fest ist die
Wallfahrt des Rocío, die ihren
Frohsinn bis zur
Wallfahrtskirche der Blanca
Paloma in der Ortschaft
Almonte der Provinz Huelva
verbreitet und zu Ehren der
gleichnamigen Jungfrau
stattfindet.
einem gut
gekühlten
Gazpacho
beginnen, der hier
nach tausend
verschiedenen
Rezepten hergestellt wird, von
denen eines besser als das
andere mundet. Danach eine
Portion des pescadito frito
genannten frittierten Fisches,
eine wichtige Spezialität in der
reichhaltigen mediterranen
Diät. Die dankbarsten Mägen
werden diesen Reigen der
Genüsse mit irgendeiner
Köstlichkeit der andalusischen
Feinbäckerei beschließen, die
fern der vergänglichen Moden
unverändert auf besten Zutaten
basiert.
Alle diese Feste werden
begleitet vom ausgiebigem
Genuss des Manzanilla- und
Sherry-Weins, beides Getränke
von ausgeprägtem Charakter.
Das Probieren der heimischen
Küche sollte mit
Insel der Cartuja
46
47
Navia
Cangas
de Onís
Llanes
634
A-8
P. N. PICOS
A Fonsagrada
Torrelavega
Langreo DE EUROPA
Caldas
Cangas P. N. SOMIEDO Mieres
Fuente Dé
de Besaya
Pola
de Narcea
SAN ISIDRO
Potes
Emb. de
de Lena
LEITARIEGOS
Reinosa
de
LUGO
Riaño
Arbás Emb.
del
Puerto
Porma
A-6
ALTO Emb.
Caldas de Luna
Villamanín
Riaño Cervera de CAMPOO
del Ebro
625
Pisuerga
La Pola de Gordón
Becerreá
A-67
Villafranca
La Robla
del Bierzo
Cistierna
Bembibre
Aguilar
Monforte
AP-66
LEÓN
de Campoo
de Lemos
Ponferrada
Astorga
Sil
Guitiriz
ÑO
MI
RÍO
623
623
627
Esla
Chantada
A-6
A-66
610
122
BRAGANÇA
Macedo
VILA REAL de Cavaleiros
Montamarta
L
Emb. de
Aldeávila
Vila Nova
de Foz Coa
A-11
Toro 122
DUERO
VALLADOLID
Tordesillas
Morales del Vino
Corrales
del Vino A-62 Alaejos Medina
del Campo
Ledesma
ZAMORA
122
Cuéllar
630
Emb. de
Almendra
Vitigudino
Babilafuente Arévalo
SALAMANCA
A
PALENCIA
A-6
Campillo
Miranda
do Douro
RÍ
O
Vila Pouca
de Aguiar
Villalpando
Medina de
San Cebrián Rioseco
de Castro
ARANDA DE DUERO 30 km
Benavente
Granja de
Moreruela
Chaves
Carrión de
los Condes
Villalón de Campos
A-62
Río
525
A-52
Verín
A-231
Valencia de
Don Juan
Río
Baños CABEZA DE Puebla P. N. LAGO DE
de Molgas MANZANEDA de Sanabria SANABRIA
Sahagún
630
N-VI
La Bañeza
540
Cea
AP-71
Castrillo de los
Polvazares
O Barco
BURGOS 3 km
Río
OURENSE
110
SEGOVIA
AP-61
Peñaranda Villacastin
Alba
de Tormes de Bracamonte
Tamames
AP-51 NAVACERRADA
ÁVILA
Monleón
110
AP-6
Guijuelo
Ciudad
Rodrigo La Alberca
630
LA COVATILLA
San Martín de
Baños de
Béjar
Valdeiglesias
Navarredonda
Montemayor
Candelario
502
Aldeanueva
Hervás
Navalcarnero
del Camino
Arenas de
A-5
Cuacos
403
San Pedro
Oliva de Plasencia de Yuste Jarandilla
Talavera de
de
la
Vera
Torrijos
Coria Plasencia
la Reina
Retortillo
MONFRAGÜE de
Garrovillas
Brozas
Valdecañas
Guadalupe
O
P
IANA
GUAD
LISBOA 185 km
O
RÍ
CARTOGRAFÍA: GCAR, S.L.
Cardenal Silíceo, 35 Tel. 91 416 73 41
28002 MADRID - AÑO 2004
Santiponce
A-4
Camas
A-49
Carmona
Autobahn
Schnellstraße
Nationalstraße
Landstraße erster Ordnung
Landstraße zweiter Ordnung
Kleine Landstraße
Eisenbahn
Hochgeschwindigkeitszug
Parador-Hotel
Nationalpark
Naturpark
Ski
Kurort
Flughafen
Höhlen
Leuchtturm
Menschheitserbe
SEVILLA
IV
48
A-49
431
Valverde
del Camino
442
CÁDIZ 123 km
331
A-92
401
BAILÉN 28 km
Olivenza
A-66
Los Santos
Villafranca de
de Maimona
los Barros
Jerez de
Zafra
Calzadilla
los Caballeros
de los Barros Azuaga
Fregenal de
432
Fuente
la Sierra
Llerena
P. N. SIERRA DE de Cantos
P. N. SIERRA NORTE
ARACENA Y
Monesterio
PICOS DE AROCHE Santa Olalla
del Cala Cazalla de Alanís
Jabugo
la Sierra
Aracena
433
El Ronquillo Lora
435
del Rio
100 Km
50
Horcajo de
los Montes
ALBACETE 207 km
Mérida Don Benito
Emb.
Alange Castuera de Zújar
Almendralejo
Torremejía
0
Miajadas
Villanueva
de la Serena
A
IAN
P. N. DE
CORNALVO
BADAJOZ
Logrosán
A-5
Retuerta
del Bullaque
502
Trujillo
AD
GU
San Vicente
630
de Alcántara
Montánchez
Emb. de
Chanza
401
TOLEDO
Sevilleja
de la Jara
CÁCERES
521
N
VI
400
Oropesa
Navalmoral
la Mata Emb. de
TAJO P. N. DE
Alcántara
Valencia de
Alcántara
R
Emb. de
Alcántara II
O
T
CASTELO
BRANCO
RÍ
U
COVILHA
MADRID 25 km
G
GUARDA
RÍO
Nationalpark von Doñana
Villaviciosa
Lugo de
Llanera
Olloniego
OVIEDO
Río
A CORUÑA 51 km
Boal
Meira
640
PONTEVEDRA 100 km
Salas
Vilalba
Gijón
A-8
Pisuerga
Nekropole aus imperialer Zeit,
die einzig in ihrer Art ist. Es
sind Stücke der Vergangenheit,
die einen Besuch nahelegen,
der zudem noch vom gastlichen
Aspekt her bereichert wird vom
Parador-Hotel Rey Don Pedro.
Die Natur hat sich selbst
überboten im Nationalpark von
Doñana, einem der größten
Feuchtgebiete Europas, das
über eine Vielfalt von
Ökosystemen und
Lebensräumen verfügt, die von
der UNESCO zum Reservat der
Biosphäre erklärt worden ist.
Ein Spektrum der Farben,
Klänge und Formen der
Tierwelt, das dem Besucher eine
Überdosis von Eindrücken
beschert.
C A N T Á B R I C O
Avilés
ión
Carr
Der grandiose und
majestätische Charakter der
Naturräume Andalusiens wird
offenbar im Naturpark Sierra
de Aracena in der Provinz
Huelva, einem Gebiet mit
vielfältigen Möglichkeiten für
die Freunde des Wassersports,
von Wandern und Bergsteigen.
Die Mittelgebirgslandschaft der
Sierra Norte, eines historischen
Durchgangsgebiets der
Silberstraße zum feinen
Córdoba, bietet eine breite
Palette von touristischen
Möglichkeiten und Aktivitäten
im Freien dank der vielen Jagdund Angelreviere, die inmitten
herrlicher Landschaften zur
Verfügung stehen. Eine weite
Ebene beherrschend liegt in
30 km Entfernung von Sevilla
Carmona, dessen
Straßenführung – mit einigen
Abweichungen – noch dem
römischen Stadtplan folgt.
Es bewahrt seinen Ursprüngen
treu einige Spuren der Via
Augusta, die durch diese
Gegend verlief, außerdem eine
OPORTO 110 km
AUSFLÜGE IN DIE NATUR
M A R
Luarca
Ribadeo
Mondoñedo
SANTANDER 15 km
Viveiro
323
WISSENSWERTE DATEN
Internationale
Telefonvorwahl % 34
TOURISTENINFORMATION
TURESPAÑA % 901 300 600
www.spain.info
Asturien
Touristeninformation
% 902 300 202
www.infoasturias.com
Kastilien-León
Touristeninformation
% 902 203 030
www.jcyl.es/turismo
Extremadura
Touristeninformation
% 924 008 343
www.turismoextremadura.com
Andalusien
Touristeninformation
% 901 200 020
www.andalucia.org
Zamora
Santa Clara, 20 % 980 531 845
Salamanca
Rúa Mayor % 923 268 571
Plasencia
Santa Clara, 2 % 927 423 843
Cáceres
Plaza Mayor, 3 % 927 246 347
Mérida
Paseo José Álvarez Sáenz
de Buruaga % 924 315 353
Sevilla
Avenida Constitución, 21
% 954 221 404
Estación de Santa Justa
Avenida Kansas City
% 954 537 626
Aeropuerto de San Pablo
(Terminal Ankunft)
% 954 449 128
PARADOR–HOTELS
Reservierungszentrale
Calle Requena, 3
28013 Madrid
% 915 166 666
) 915 166 657
www.parador.es
FREMDENVERKEHRSBÜROS
Gijón
Rodriguez Sampedro
Puerto Deportivo
% 985 341 771
Oviedo
Calle Uría, 64 % 985 213 385
León
Plaza de Regla, 4 % 987 237 082
Astorga
Glorieta Eduardo de Castro, 5
% 987 618 222
WICHTIGE
TELEFONNUMMERN
Notfälle % 112
Notarzt % 061
Guardia Civil (Gendarmerie) % 061
Nationalpolizei % 091
Städtische Polizei % 092
Bürgertelefon % 010
Postamt % 902 197 197
www.correos.es
VERKEHRSMITTEL
Flughäfen % 902 404 704
www.aena.es
SERVIBERIA
% 902 400 500
www.iberia.es
RENFE
% 902 400 202
www.renfe.es
Verkehrsinformation
% 902 123 505
www.dgt.es
SPANISCHE
FREMDENVERKEHRSBÜROS
IM AUSLAND
DEUTSCHLAND
Berlin
Spanisches Fremdenverkehrsamt
Kurfürstendamm 63
D - 10707 BERLIN
% 4930/ 882 65 43
) 4930/ 882 66 61
E-mail: berlin@tourspain.es
München
Spanisches Fremdenverkehrsamt
Postfach nº 151940
D - 80051 MÜNCHEN
% 4989/ 53 07 46 11
) 4989/ 53 07 46 20
E-mail: munich@tourspain.es
ÖSTERREICH
Wien
Spanisches Fremdenverkehrsamt
Walfischgasse 8 (Mzz)
A - 1010 WIEN - 1
% 431/ 512 95 80
) 431/ 512 95 81
E-mail: viena@tourspain.es
SCHWEIZ
Zürich
Spanisches Fremdenverkehrsamt
Seefeldstrasse 19
CH - 8008 ZÜRICH
% 4144 / 253 60 50
) 4144 / 252 62 04
E-mail: zurich@tourspain.es
BOTSCHAFTEN IN MADRID
Düsseldorf
Spanisches Fremdenverkehrsamt
Grafenberger Allee 100 "Kutscherhaus"
D - 40237 DÜSSELDORF
% 49211/ 680 39 81
) 49211/ 680 39 85
E-mail: dusseldorf@tourspain.es
Frankfurt
Spanisches Fremdenverkehrsamt
Myliusstraße 14
D - 60323 FRANKFURT/MAIN
% 4969/ 72 50 33
) 4969/ 72 53 13
E-mail: frankfurt@tourspain.es
Deutschland
Fortuny, 8
% 915 579 000
) 913 102 104
Österreich
Paseo de la Castellana, 91
% 915 565 315
) 915 973 579
Schweiz
Núñez de Balboa, 35 - 7a planta
% 914 363 960
) 914 363 980