Ausstellungstafeln "Gemeinsam gegen Rechtsextremismus"
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Ausstellungstafeln "Gemeinsam gegen Rechtsextremismus"
Grußwort von Innenminister Boris Pistorius zur Wanderausstellung Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger! Liebe Schülerinnen und Schüler! Immer wieder werden wir im Alltag mit rechtsextremistischen Einstellungen und Verhaltensweisen konfrontiert. Fremdenfeindliche Gewalttaten, Hakenkreuzschmierereien an öffentlichen Gebäuden, antisemitische Texte im Internet, rechtsextremistische Parolen bei Aufmärschen und Demonstrationen – Rechtsextremismus hat viele Gesichter. Der Niedersächsische Verfassungsschutz möchte mit dieser Ausstellung zur Aufklärung über den Rechtsextremismus beitragen und gleichzeitig ein Zeichen gegen rechtsextremistische Aktivitäten setzen. Die Ausstellung will über die unterschiedlichen Erscheinungsformen des Rechtsextremismus, ebenso wie über die Ziele, Taktiken und Strategien informieren. Wenn man Rechtsextremismus erfolgreich begegnen will, muss man sein Auftreten, seine Inhalte und Absichten erkennen. Informationen über den Rechtsextremismus sind ebenso wichtig wie das Eintreten für die demokratischen Werte. Mutige Menschen – darunter viele Jugendliche – haben sich in Initiativen zusammengefunden, um sich für Toleranz und ein friedliches Zusammenleben mit ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern und gegen Ausländerhass einzusetzen. Jeder kann in seinem persönlichen Umfeld für Zivilcourage und die Einhaltung demokratischer Spielregeln sorgen. Eine starke Demokratie mit aktiven Bürgerinnen und Bürgern ist die wichtigste Voraussetzung in der Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus. Boris Pistorius Niedersächsischer Minister für Inneres und Sport www.verfassungsschutz.niedersachsen.de UNSERE DEMOKRATIE UNSERE DEMOKRATIE Die Wesensmerkmale der freiheitlichen demokratischen Grundordnung (fdGO) wurden durch das Bundesverfassungsgericht im Jahr 1952 definiert. kratische Grund»So lässt sich die freiheitliche demo die unter Ausn, mme besti ung Ordn ordnung als eine ürherrschaft eine schluss jeglicher Gewalt- und Willk auf der Grundlage rechtsstaatliche Herrschaftsordnung dem Willen der nach es der Selbstbestimmung des Volk Gleichheit darund eit Freih der und rheit Meh jeweiligen stellt. r Ordnung sind Zu den grundlegenden Prinzipien diese mindestens zu rechnen: etz konkretisier\ die Achtung vor den im Grundges dem Recht der vor ten Menschenrechten, vor allem ltung, Entfa freie und n Lebe auf keit Persönlich \ die Volkssouveränität, g, \ die Verantwortlichkeit der Regierun g, \ die Gesetzmäßigkeit der Verwaltun \ die Unabhängigkeit der Gerichte, \ das Mehrparteienprinzip und ischen Partei\ die Chancengleichheit für alle polit ßige Bildung gsmä ssun verfa auf t Rech dem mit en n.« sitio Oppo und Ausübung einer 1 BvB erfassungsgerichtes vom 23.10.1952, Aus dem Verbotsurteil des Bundesv (SRP). gegen die Sozialistische Reichspartei 1/51 www.verfassungsschutz.niedersachsen.de WAS IST RECHTSEXTREMISMUS? WAS IST RECHTSEXTREMISMUS? Rechtsextremisten sind überzeugt, dass Menschen nicht den gleichen Wert haben (Ideologie der Ungleichheit). Das widerspricht grundlegenden Prinzipien der Demokratie, wie der in Artikel 1 Grundgesetz garannwürde und dem in Artikel A tierten Menschenwürde 3 verankerten Grundsatz, dass alle eM enschen gleich gleich ssind. ind . Menschen Art. 1 GG tastbar. Sie zu ach(1) Die Würde des Menschen ist unan aller staatlichen tung flich ten und zu schützen ist Verp Gewalt. darum zu unver(2) Das Deutsche Volk bekennt sich schenrechten als Men en rlich letzlichen und unveräuße einschaft, des FrieGem hen chlic mens jeder dlage Grun . dens und der Gerechtigkeit in der Welt Art. 3 GG tes, seiner Ab(3) Niemand darf wegen seines Geschlech seiner Heimat che, Spra r seine e, stammung, seiner Rass r religiösen oder seine , bens Glau s seine unft, Herk und ligt oder bevorzugt politischen Anschauungen benachtei r Behinderung beseine n wege darf and Niem en. werd nachteiligt werden. www.verfassungsschutz.niedersachsen.de WAS IST RECHTSEXTREMISMUS? FREMDENFEINDLICHKEIT Rechtsextremisten sind feindselig gegenüber allem, was sie als fremd und deshalb bedrohlich empfinden, z. B. Ausländer, insbesondere islamischer Religion, aber auch Obdachlose, Menschen mit Behinderung und Homosexuelle. ANTISEMITISMUS Bei der so bezeichneten Judenfeindlichkeit lehnen Rechtsextremisten die Religion und das kulturelle Leben der Juden ab. Sie glauben, das „Weltjudentum“ habe sich mit dem Ziel der Weltherrschaft verschworen. RASSISMUS Rechtsextremisten unterscheiden zwischen wertvollen und minderwertigen menschlichen „Rassen“ sowie zwischen „lebenswertem“ und „lebensunwertem“ Leben. Merkmale der „Rassen“ seien genetische Merkmale, z. B. die Haut- und Augenfarbe. NATIONALISMUS Rechtsextremisten halten das eigene Volk und die eigene Nation für überlegen. Andere Völker und Nationen werden von ihnen abgewertet. VOLKSGEMEINSCHAFT Rechtsextremisten wollen eine einheitliche „Volksgemeinschaft“. In ihr soll es keine unterschiedlichen Interessen mehr geben. Der Einzelne ordnet sich der „Volksgemeinschaft“ unter, an deren Spitze ein „Führer“ steht. „Fremde“ werden ausgeschlossen. NEONAZISMUS Neonazis beziehen sich auf den Nationalsozialismus in Deutschland von 1933 bis 1945. Sie streben einen Staat mit einem „Führer“ an der Spitze an. Das deutsche Volk soll vor „rassisch minderwertigen“ Ausländern und vor einer „Volksvermischung“ („Volkstod“) bewahrt werden. Die „Volksgemeinschaft“ sei wichtiger als die Rechte der Einzelnen. www.verfassungsschutz.niedersachsen.de RECHTSEXTREMISTISCHE JUGENDSZENE RECHTSEXTREMISTISCHE JUGENDSZENE Die rechtsextremistische Jugendszene (subkultureller Rechtsextremismus) hat sich gewandelt. Uniformierte Skinheads gibt es nur noch vereinzelt. Die rechtsextremistische Jugendszene hat eine eigene Mode und Musik entwickelt, die sich an den allgemeinen Jugendtrends orientieren. www.verfassungsschutz.niedersachsen.de RECHTSEXTREMISTISCHE JUGENDSZENE RECHTSEXTREMISTISCHE SYMBOLIK Rechtsextremisten verdeutlichen ihre politische Einstellung häufig mit Symbolen der germanischen Mythologie. ZA A H LEN AH N C O DEE S 18: 28: 88: 198: Ado olff Hittle lerr Bloo od & Hon nou our (verbottene ene rec rechtse htsextre xtremist mist stiisch ische Organ Organ ni nisation) Heiil Hit itle lerr Sie eg Hei eill Abkürzungen und Zahlencodes haben demgegenüber an Bedeutung verloren. 14 WO R D S » www.verfassungsschutz.niedersachsen.de INTERNET INTERNET Das Internet eröffnet Rechtsextremisten neue Möglichkeiten. Es ist das erste für sie frei zugängliche Massenmedium. Inzwischen ist eine eigene virtuelle Welt entstanden. Über soziale Netzwerke, Foren und Blogs werden Jugendliche angesprochen, in Gruppen eingeladen und zur Diskussion angeregt. Rechtsextremisten versuchen, mit unverfänglichen Profilen und alltäglichen Themen Neutralität vorzutäuschen und so die Hemmschwelle zur Kontaktaufnahme abzubauen. Neben offen rassistischer, antisemitischer und menschenverachtender Propaganda findet sich häufig versteckte rechtsextremistische Symbolik. In Musik- und Videoportalen, die von vielen Jugendlichen genutzt werden, wird mit oft professionell gestalteten Filmen für die rechtsextremistische Szene geworben. www.verfassungsschutz.niedersachsen.de RECHTSEXTREMISTISCHE MUSIK RECHTSEXTREMISTISCHE MUSIK MUSIK ALS WERBEMITTEL Rechtsextremistische Musik dient als Mittel, um \ über die Texte politische Botschaften und Ideologien zu transportieren, \ Nachwuchs für die Szene zu gewinnen und \ die Identifikation mit der Weltanschauung und das Zusammengehörigkeitsgefühl zu steigern. Am Rande von Konzerten gibt es Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen, CDs und Szene-Produkte zu kaufen und Informationen auszutauschen. Die Musik wird mit eigenen Versandstrukturen insbesondere über das Internet verbreitet. Viele Liedtexte sind zutiefst rassistisch, fremdenfeindlich und antisemitisch. Die Bandnamen und CD-Cover verherrlichen häufig Gewalt und Krieg. Auch nicht strafbare Lieder transportieren auf hintergründige Weise menschenverachtende Botschaften. Den größten Zuspruch finden die gängigen Musikstile wie Rechtsrock (auch RAC – Rock against communism genannt), Hatecore und von Liedermachern vorgetragene Balladen. Es gibt aber auch deutschsprachigen Hip-Hop und andere populäre Musikstile. Migr Mi gran gr ante an tenn sooll te llen e uns nser eree Re er Rett ttunng sein tt n, aaufh f alteen. Band: Nordfront Album: Tätervolk Geschichte (2012) Titel: Herzen wie Erz www.verfassungsschutz.niedersachsen.de NEONAZISTISCHE GRUPPEN NEONAZISTISCHE GRUPPEN Der Neonazismus steht in der Nachfolge des Nationalsozialismus in Deutschland von 1933 bis 1945. Die Verbrechen des Nationalsozialismus werden geleugnet oder verharmlost. Neonazis sind extrem fremdenfeindlich, rassistisch und antisemitisch. Neonazis wollen die „rein deutsche“ Volksgemeinschaft, in der es keine „Volksvermischung“ gibt. Sich selbst betrachten sie als Spitze einer „nationalen Bewegung“, die gegen die „Überfremdung“ Deutschlands kämpft, durch die angeblich der „Volkstod“ droht. Die neonazistische Szene hat sich stark gewandelt. Neben Kameradschaften, bei denen eine größere Verbundenheit mit der Gruppe im Vordergrund steht, sind neue Organisations- und Aktionsformen wie die Autonomen Nationalisten getreten. Sie sind zumeist nur lose miteinander verbunden. Wichtiger als feste Mitgliedschaften sind persönliche Bekanntschaften und Kontakte. Über das Internet werden diese schnell und einfach gepflegt. Mit provokanten Aktionen sollen Jugendliche geworben und ideologisch beeinflusst werden. Für den Zusammenhalt der neonazistischen Szene haben Demonstrationen und Gedenkmärsche eine große Bedeutung. Die Bereitschaft auch zur gewalttätigen Konfrontation soll den politischen Gegner einschüchtern. www.verfassungsschutz.niedersachsen.de NEONAZISTISCHE GRUPPEN AUTONOME NATIONALISTEN Die Aktion steht bei den Autonomen Nationalisten im Mittelpunkt. Das zeigt sich vor allem in der Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner und der Polizei. Die Aktionsformen, z. B. das Auftreten als rechtsextremistischer Schwarzer Block, die Kleidung sowie die Symbolik und Ausdrucksweise lehnen sich an pp g (Autonome) an. das Vorbild linksextremistischer Gruppierungen Autonome Nationalisten bewegen sich zwischen Jugendkultur und Neonazismus. Weil sie Aktionen in den Vordergrund stellen und dem Klischee des Rechtsextremisten nicht entsprechen, sind sie für Jugendliche attraktiver als rechtsextremistische Parteien oder Organisationen. Die Autonomen Nationalisten senken durch ihr Auftreten für Juere, sich neogendliche die Barriere, tigen. nazistisch zu betätigen. www.verfassungsschutz.niedersachsen.de NATIONALSOZIALISTISCHER UNTERGRUND NSU NATIONALSOZIALISTISCHER UNTERGRUND Der NSU war eine rechtsterroristische Gruppe mit dem Ziel, „vor allem Mitbürger ausländischer Herkunft zu töten“ (Generalbundesanwaltschaft). Seinen Ursprung hat der NSU in der „Kameradschaft Jena“ und dem „Thüringer Heimatschutz“, einem Zusammenschluss von rechtsextremistischen Kameradschaften. Von 2000 bis 2006 ermordete die aus mutmaßlich drei Personen bestehende Gruppe neun Menschen türkischer und griechischer Herkunft. 2007 erschossen sie eine Polizistin in Heilbronn. Durch Sprengstoffanschläge wurden mindestens 25 weitere Personen zum Teil schwer verletzt. Die Täter sahen ihren Opfern beim Sterben zu und drehten ein Video über ihre Taten, in dem sie ihre Opfer verhöhnten. Der NSU blieb 14 Jahre unerkannt. Erst durch die Selbsttötung von Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos und die Selbststellung von Beate Zschäpe im November 2011 wurden die Verbrechen aufgedeckt. Unter den zahlreichen Unterstützern war auch ein in Niedersachsen wohnhafter Rechtsextremist, der Ausweise für die Gruppe besorgt, eine Waffe übergeben und Fahrzeuge angemietet haben soll. www.verfassungsschutz.niedersachsen.de NATIONALDEMOKRATISCHE PARTEI DEUTSCHLANDS NPD NATIONALDEMOKRATISCHE PARTEI DEUTSCHLANDS »Auch wenn sich die Türken in Deutschland morgen taufen lassen, bleiben sie Türken und bleiben hier ethnisch-kulturelle Fremdkörper« (Holger Apfel, „ZUERST Deutsches Nachrichtenmagazin“, Oktober 2011) »Dort wo man einst seine Kindheit erlebte, bestimmen heute Ausländerkriminalität, Drogenkonsum und Verwahrlosung den Großstadtalltag. (…) Gezielt wird hier ein ganzes Volk langsam aber sicher beseitigt.« (Pierre Dornbach, „Willkommen in Multikultitopia“, JN-Homepage, 29.11.2011) »Ein Afrikaner, Asiate oder Orientale wird nie Deutscher werden können, weil die Verleihung bedruckten Papiers (des BRD-Passes) ja nicht die biologischen Erbanlagen verändert,…« (NPD-Parteivorstand, Argumentationsbroschüre für Mandats- und Funktionsträger, April 2012) Seit ihrer Gründung im Jahr 1964 in Hannover ist die NPD eine feste Größe des Rechtsextremismus. Sie verfügt über Strukturen im gesamten Bundesgebiet. Ihr organisatorischer Schwerpunkt liegt in den östlichen Bundesländern. In Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern gelang ihr 2004 und 2006 erstmals der Einzug in die Landesparlamente. In den westlichen Bundesländern ist die NPD seit 1972 in keinem Landtag mehr vertreten. Mit der Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten (JN) und dem Ring Nationaler Frauen (RNF) verfügt die NPD über zwei personenbezogene Unterorganisationen. Die NPD finanziert sich zu einem großen Teil aus staatlichen Geldern. Dabei müssen alle Parteien nach dem Grundgesetz gleich behandelt werden, solange sie nicht verboten sind. Die NPD ist eine neonazistische Partei. Sie will die „Volksgemeinschaft“ und stellt eindeutig fremdenfeindliche Forderungen. Funktionäre äußern sich immer wieder offen rassistisch. www.verfassungsschutz.niedersachsen.de NATIONALDEMOKRATISCHE PARTEI DEUTSCHLANDS STRATEGIE Die NPD versucht ihre Ziele mit einer „Vier-Säulen-Strategie“ zu verwirklichen. Im Einzelnen: \ Die Teilnahme an Wahlen und die Ausübung von Mandaten verschaffen ein hohes Maß öffentlicher Aufmerksamkeit. \ Mit Demonstrationen und Kundgebungen will die NPD ihre Ideologie verbreiten. Zugleich wird hierdurch das Zusammengehörigkeitsgefühl in der rechtsextremistischen Szene gestärkt. \ Broschüren und Flugblätter zu aktuellen Problemen sollen das politische Denken durch von ihr geprägte Begriffe („Volkstod“, „Sozial geht nur national“) beeinflussen. Mit „Schulhof-CDs“ zielt die NPD auf Jugendliche. \ Die NPD verfolgt das Ziel, das rechtsextremistische Lager unter ihrer Führung zu vereinen. Dabei ist die enge Zusammenarbeit mit den neonazisg tischen Kameradschaften besonders wichtig. Als Konkurrenzorganisation zur NPD hat der Neonazi Christian WORCH im Mai 2012 die Partei Die Rechte gegründet. Seit Februar 2013 besteht ein Landesverband in Niedersachsen. www.verfassungsschutz.niedersachsen.de PRÄVENTION PRÄVENTION AKTEURE UND PROJEKTE Landespräventionsrat Niedersachsen Der Landespräventionsrat Niedersachsen (LPR) mit Geschäftsstelle im Niedersächsischen Justizministerium ist ein eigenständiges Beratungsorgan der Landesregierung und Ansprechpartner für alle Akteure der kommunalen Prävention. Seine Zielsetzungen sind die Reduzierung des Kriminalitätsaufkommens und die Verbesserung des subjektiven Sicherheitsgefühls der Bürgerinnen und Bürger in Niedersachsen. Im Arbeitsbereich „Prävention von Rechtsextremismus“ stehen ein interdisziplinäres Team und ein Beratungsnetzwerk für Informationen, Beratungen, Fortbildungen und Qualifizierungen bereit. Kontakt Landespräventionsrat Niedersachsen - Niedersächsisches Justizministerium Am Waterlooplatz 5a, 30169 Hannover E-Mail: info@lpr.niedersachsen.de Arbeitsstelle Rechtsextremismus und Gewalt in Braunschweig und Zentrum Demokratische Bildung in Wolfsburg Die Arbeitsstelle Rechtsextremismus und Gewalt (ARUG) in Braunschweig und das Zentrum Demokratische Bildung (ZDB) in Wolfsburg wurden als Projekte der Landesorganisation der gewerkschaftlichen Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen gegründet. Zum Angebot gehören u. a. Vortragsveranstaltungen, beteiligungsorientierte Projekte an Schulen und in Betrieben, Qualifizierungen von Lehrkräften und Multiplikatoren, Antigewalttraining und ein mobiles Beratungsteam für Niedersachsen. Kontakt Arbeitsstelle Rechtsextremismus und Gewalt Bohlweg 55, 38100 Braunschweig Telefon: 0531 / 123 36 42 E-Mail: info@arug.de Zentrum Demokratische Bildung Heinrich-Nordhoff-Str. 73-77, 38440 Wolfsburg Telefon: 05361 / 891 30 50 E-Mail: info@zdb-wolfsburg.de www.verfassungsschutz.niedersachsen.de PRÄVENTION AKTEURE UND PROJEKTE „Schule OHNE Rassismus – Schule MIT Courage“ Das 1988 in Belgien entstandene Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ gibt es heute in mehreren europäischen Ländern, in Deutschland seit 1995. Schulen, die sich dem Netz anschließen, verpflichten sich mehrheitlich – mindestens 70 % der Schülerschaft, der Lehrkräfte und des Schulpersonals – aktiv gegen Mobbing, Diskriminierung und Rassismus in der Schule und in der Gesellschaft vorzugehen und sich für eine offene und gewaltfreie Konfliktaustragung sowie einen toleranten Umgang miteinander einzusetzen. Dazu wird an der Schule einmal im Jahr ein Projekt oder eine im weiteren Sinn zur Projektidee passende Veranstaltung durchgeführt. In Deutschland haben inzwischen (Stand: Ende 08 / 2013) etwa 1.330 Schulen diesen Titel erworben, davon 169 in Niedersachsen. Kontakt Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, Aktion Courage e. V. Berlin Landeskoordination Niedersachsen, Niedersächsisches Kultusministerium Schiffgraben 12, 30159 Hannover Telefon: 0511 / 120 0 Fax: 0511 / 120 99 0 Polizei Niedersachsen Eine zielgerichtete Präventionsarbeit gegen politisch motivierte Kriminalität -rechts- ist als Daueraufgabe in der polizeilichen Alltagsorganisation fest verankert. Sie spiegelt sich in vielfältigen Maßnahmen der niedersächsischen Polizeibehörden auf allen Ebenen wider. Die Polizei verfügt über eigene Präventionsteams, die umfangreiche polizeiliche Präventionsprojekte und -maßnahmen anbieten. Dabei greift die Polizei auch auf Projekte und Materialien des Programms Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) zurück. Unter anderem werden polizeiliche Programme zur allgemeinen Gewaltprävention angeboten, die zur Bekämpfung rechtsmotivierter Gewalt eine nicht zu unterschätzende Wirkung entfalten. Darüber hinaus stehen als Ansprechpartner die Beamtinnen und Beamten Ihrer örtlichen Polizeidienststelle zur Verfügung, die Sie in dringenden Fällen jederzeit auch über die bekannte Notrufnummer 110 erreichen können. www.verfassungsschutz.niedersachsen.de PRÄVENTION Aussteigerprogramm des Niedersächsischen Verfassungsschutzes Das Aussteigerprogramm Aktion Neustart unterstützt Rechtsextremisten bei ihrem Ausstieg und berät Eltern, Lehrer, Arbeitgeber und Freunde, die befürchten, dass jemand in die rechtsextremistische Szene geraten ist. Außerdem geht Aktion Neustart aktiv auf Rechtsextremisten zu. Das Angebot des Aussteigerprogramms umfasst: \ vertrauliche Beratung am Telefon, \ vorurteilsfreie Gespräche, persönliche Beratung und Begleitung im Ausstiegsprozess, \ Erstellung eines individuellen Ausstiegsplans, \ Unterstützung bei der Arbeits-, Ausbildungs- und Wohnungssuche, \ Hilfe in Bedrohungssituationen, \ Unterstützung bei der Bearbeitung von Alkohol-, Drogen- und finanziellen Problemen, \ Hilfe bei der Entfernung von rechtsextremistischen Tätowierungen, \ Unterstützung bei Gesprächen mit Eltern, Lehrern, Arbeitgebern, Behörden. Die Mitarbeiter von Aktion Neustart verfügen über langjährige Erfahrung im Umgang mit Rechtsextremismus und arbeiten auf Grundlage pädagogischer Fachkenntnisse und Methoden. Der Ausstieg wird für den Aussteiger nachhaltig, sicher und professionell gestaltet. Ein Ziel der Ausstiegsarbeit ist die Hinwendung des Aussteigers zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung sowie zu den Grund- und Menschenrechten. Bei Bedarf kooperiert Aktion Neustart nach Absprache mit anderen staatlichen und zivilgesellschaftlichen Institutionen, wie zum Beispiel dem Zentrum Demokratische Bildung Wolfsburg. Die Unterstützung durch Aktion Neustart ist kostenlos, freiwillig und absolut vertraulich. Kontakt: Tel: 0172/4444300 @: aktion.neustart@verfassungsschutz.niedersachsen.de : Aktion Neustart ist auch auf Facebook. www.verfassungsschutz.niedersachsen.de