Der „neue“ - Rui Borges Turntables
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Der „neue“ - Rui Borges Turntables
August/September · Ausgabe 5/2011 · Deutschland 4,80 € · Schweiz CHF 9,50 · AuslandUnterthema 5,00 € · 66566 Thema 1 Magazin für analoges HiFi & Vinyl-Kultur Kinetik ■ Skurriles von 47 Lab Avionik ■ Graziles von Röschlau & Lorenzi Dynamik ■ Gewichtiges von Rui Borges Plattenspieler-Spezial Musical Magic Der Jeff Rowland Endverstärker Model 625 wurde mit höchster Präzision aus einem vollen Block einer extrem schwingungsarmen Aluminiumlegierung gefräst, die auch im Flugzeugbau Verwendung findet. Der durchgehend analoge Schaltaufbau besteht aus einer fein abgestimmten Folge von separaten und diskret konstruierten symmetrischen Ein- und Ausgangsstufen und verzichtet dabei vollständig auf eine globale Gegenkopplung. Dieses aufwändige Design macht den Verstärker praktisch immun gegen elektromagnetische und mechanische Einflüsse. Das Ergebnis ist ein absolut sinnliches Musikerlebnis gepaart mit unübertroffener Transparenz, Feinstruktur und Auflösung, welches sich zum Greifen nahe vor einer mit tiefschwarzem Samt ausgekleideten opulenten Klangbühne entfaltet. Idealer Partner: Corus Vorverstärker Reine Musik: Lundahl Übertrager Höchstwertiger Aufbau: diskrete Bauteile Kabel von Accessories von Solider Eindruck: aus einem Stück gefertigt ACTIVE Audio Vertrieb GmbH · Postfach 630044 · D-90227 Nürnberg · Tel.: +49 (0)911 - 880 330 · Fax: +49 (0)9 11 - 8888 530 Avalon · Bladelius · dCS · Grado · Graham · Jeff Rowland · My Sonic Lab · Stillpoints · Transparent · Triplanar Editorial 3 Einer geht noch U nd zwar zum Thema „High End 2011“. Nicht, dass ich mich dem Untergang der abendländischen Kultur im Allgemeinen wie im Speziellen an dieser Stelle (ja, in der Formulierung steckt ein wenig Ironie) jüngst zu wenig gewidmet hätte, aber ein paar Dinge muss ich noch loswerden. Zu einen, und das sage ich natürlich nicht ohne eine gewisse Genugtuung: Meine in LP 4/2011 an dieser Stelle geäußerten Vermutungen darüber, welche Vorführungen auf der High End zu München denn diejenigen waren, die man unbedingt besuchen musste, waren absolut zutreffend: Die Koreaner von Silbatone stahlen mit ihrem WesternElectric-Kinohorn von 1928 allen anderen Ausstellern die Show. Nach drei Tagen des Ausprobierens und Umbauens der Anlage klang’s denn auch richtig gut. Schade für die Besucher, die Donnerstag und Freitag da waren – zu dem Zeitpunkt war’s das noch nicht. Ein weiteres Mal danke ich diesen Vollblut-HighEnd-Aktivisten dafür, dass sie weder Zeit noch Mühen gescheut haben, dem Publikum ein so einmaliges Erlebnis zu präsentieren. Auch Vorhersage Nummer zwei traf ins Schwarze: Active Audio formte AvalonLautsprecher, Rowland-Verstärker, DCSDigitaltechnik und viele mehr oder we- niger sichtbare Zubehörartikel in einem riesigen Raum zu einem stimmigen, komplett schwerelosen und in jeder Hinsicht perfekten Gesamtpaket. Dazu gab’s exzellent ausgewählte Musik, die man mal nicht an jeder Ecke auf der Messe hört – ganz große Klasse. Den Preis für „Best Sound of the Show“ müssen sich die Nürnberger mit einem französischen Setup auf Basis der gewaltigen „Musique Concrete“-Hörner teilen; ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass ein so gewaltiges System so zart, reduziert und zerbrechlich spielen kann. Doch das war beileibe noch nicht alles Erwähnenswerte: Mir gefiel die High End anno 2011 erheblich besser als die Ausgaben der letzten Jahre. Und dafür sorgte in der Tat eine deutlich größere Anzahl von gut bis exzellent klingenden Vorführungen. In vielen Fällen waren neue Aussteller dafür verantwortlich, die gegenüber einer Vielzahl von „Alteingesessenen“ den Vorteil hatten, nicht „Business As Usual“ zu betreiben, sondern mit Sendungsbewusstsein an die Sache herangehen zu wollen. Womit ich nicht sagen will, dass ich nicht auch bei ein paar der HighEnd-Urgesteine deutlich Fortschritte bemerkt habe und ja – die unvermeidlichen Klang-Katastrophen gab’s auch, aber so eine Veranstaltung lebt halt von den Highlights. Merken Sie was? Ich hatte Spaß. Das ist etwas, was auf einer High End schon lange nur sehr eingeschränkt der Fall war. Und während normalerweise jetzt die unvermeidlichen Prügel für eine solche Ansammlung von unbezahlbarem Equipment kommen müsste, freue ich mich ausnahmsweise darüber, dass es ein paar Leute geschafft haben, die Idee „High End“ überzeugend darzustellen: Wenigstens hier und da war es möglich, hochwertige Musikwiedergabe wirklich zu erleben und die horrenden Preisschilder wenigstens ein paar Minuten lang zu vergessen. Nicht die Lösung aller Probleme, aber immerhin. Holger Barske Chefredakteur Feinster Klang, durch höchste Qualität! Handmade in Germany Hand NEU N EU AURUM präsentiert hochwertige Elektronik mit innovativen Detaillösungen für den ambit lö bitiioniert i ten Zwei Zw eika kana nalh lhör örer er!! „Sehr zu empfehlen!“ Stereoplay Highlight 05/2010 Um beste Klangeigenschaften zu erreichen, sind alle Komponenten mit allerfeinsten Bauteilen bestückt. AURUM ORKAN VIII AURUM C5 Referenz CD-Player CD-Playe y r AURUM A5 Referenz Verstärker Ein Unternehmensbereich der quadral GmbH & Co. KG | Am Herrenhäuser Bahnhof 26-28 | 30419 Hannover-Germany www.aurumelectronic.com & E - F L A T T u r n t a b l e + A r m Einpunktgelagerter Flachtonarm aus Carbon mit bisher nicht gekannten Eigenschaften. Phono-Vorverstärker The Grail SB: Der neue Stern am Phonohimmel. THE GRAIL SB ist einer der innovativsten und fortschrittlichsten Phono-Vorverstärker am Markt und stellt die ideale Ergänzung zum EAT E-Flat mit van den r. Hul Tonabnehmersystem dar. Neu! van den Hul Grashopper IV GLA – handgefertigter Moving Coil Tonabnehmer für Kenner: s langkristalline Goldspulen (G) s geringe Ausgangsspannung von 0,6 mV/Kanal (L) s Alnico Magnet (A) PrimaLuna ® $OVWHUNUXJFKDXVVHH+DPEXUJ7HO)D[LQIR#DXGLRUHIHUHQFHGHZZZDXGLRUHIHUHQFHGH … SEHEN – HÖREN – S TA U N E N EVOLUTION PHANTOM: Audio Reference stellt den Krell PHANTOM Vorverstärker der EVOLUTION-Serie vor. Mit der aus zwei Gehäusen bestehenden DUALChassis-Lösung ist er der erste Vorverstärker von Krell mit optionaler Frequenzweichenfunktion. Dies ermöglicht eine Subwoofer/Satellitenlautsprecher-Anordnung mit bestmöglicher Klangqualität zu etabg gq hanlieren. Vor der Einführung des Phantom wäre es hierfür erforderlich h gewesen, das Signal durch eine Frequenzweiche von geringerer Qualität in einem Subwoofer zu transferieren. PHANTOM merzt diesen Schwachpunkt aus. Neu! Auch als PHANTOM II mit integriertem Netzteil in einem Gehäuse erhältlich. Audio Reference $OVWHUNUXJFKDXVVHH+DPEXUJ7HO)D[LQIR#DXGLRUHIHUHQFHGHZZZDXGLRUHIHUHQFHGH 6 Inhalt ^ Mini-Golf 18 Test: Plattenspieler Well Tempered Simplex ^ Der Traum vom Fliegen 22 Test: Plattenspieler Röschlau & Lorenzi Viella II ^ Voll auf die Elf 28 Test: Plattenspieler Music Hall MMF 11.1 ^ Der Missionar 34 Test: Plattenspieler Cargo 33punkt3 ^ Dr. Dr. 38 Test: Plattenspieler DCF Blackbird ^ Im Westen was Neues 42 Test: Plattenspieler Rui Borges Uno ^ Nur ein paar Kleinigkeiten? 48 Test: Plattenspieler Rega RP1 Performance ^ Großer, böser Bruder 52 Test: VPI Classic 3 ^ ^ Noch so eine Diva 58 Test: Plattenspieler Avid Diva 2 SP Der Traum vom Fliegen Test: Plattenspieler Röschlau & Lorenzi Viella II Seite 22 ^ Das Ding aus einer anderen Welt 62 Test: Plattenspieler 47 Lab Koma ^ Editorial 3 ^ Inhalt 6 ^ Magazin 8 ^ Leserbriefe 16 ^ Aboformular 95 ^ Händlermarkt 68 ^ Szene & Events 100 · Workshops und Produktshows ^ Heftnachbestellung 103 ^ Schallplatten & Szene 104 · Läden, Börsen, Rezensionen, Features ^ ^ Vorschau/Impressum 114 Im Westen was Neues Test: Plattenspieler Rui Borges Uno Seite 42 Nr_5-2011 Inhalt 7 ^ Voll auf die Elf Test: Plattenspieler Music Hall MMF 11.1 ^ Seite 28 Der Missionar Test: Plattenspieler Cargo 33punkt3 Seite 34 Objekt Nº5: Koplanarhorn B.A.C.H.12 Die Freude. Stundenlang ermüdungsfrei in die Musik eintauchen. Sie können es verwirklichen. Händlernachweis und Kontakt: info@swissonor.ch website: www. swissonor.ch 8 Magazin Der nicht ganz normale Wahnsinn In diesem Jahr feierte die High End, die mittlerweile wohl bedeutendste Messe für hochwertige Musikwiedergabe ihren 30. Geburtstag. Wir zeigen Ihnen, was es auf der Jubiläumsausgabe Spannendes zu sehen und zu hören gab In vielerlei Hinsicht war die High End 2011 eine besondere Veranstaltung. Nicht nur, dass sie in diesem Jahr einen runden Geburtstag feierte, sie hat auch endgültig beeindruckende Dimensionen angenommen: In diesem Jahr waren es satte 337 Aussteller, die sich in den Hallen und Atrien des Münchener Messezentrums „M,O,C,“ präsentierten – mehr als jemals zuvor, mit einem satten Zuwachs von gut 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nach wie vor ungebrochen ist der Trend der High End, sich zu einer internationalen Handelsplattform zu entwickeln. Das belegen die Besucherzahlen ganz eindeutig: Mit gut 14.000 sind’s ein paar weniger als im letzten Jahr, der Fachbesucheranteil allerdings stieg um fast 15 Prozent. Das darf man von daher bedauern, als dass weniger „normale“ Messebesucher in diesem Jahr die Chance genutzt haben, eine ganze Reihe qualitativ wirklich erlesener Darbietungen zu genießen – dazu mögen die diesbezüglich deutlich schlechteren Veranstaltungen der letzten Jahre ihren Teil beigetragen haben. Unserer Meinung nach war die 30. High End die interessanteste seit Langem, und wir hoffen inständig, dass im nächsten Jahr wieder mehr Musikliebhaber nach München kommen. Nr_5-2011 Magazin 9 Audionet mit verstärktem Engagement im Zweikanalmarkt Dr. Feickert zeigte einen Plattenspieler mit in den Teller eingelassenen Gewichten Rossner & Sohne zeigten Bezahlbares aus Panzerholz und Korean Die gewaltige Focal Grande Utopia EM wurde von edler Vitus-AudioElektronik befeuert Audio Reference zeigte einen neuen EAT-Plattenspieler mit besonderem Tonarm Streng limitierte Stückzahl: Diesen puristischen Dreher von TW Acustic wird‘s nicht oft geben Sonus Faber präsentierte die derzeit wohl schönsten Boxenrückseiten Wohlfühl-Oase: Surrountec klang hervorragend – auch dank Eames-Sesseln in der Vorführung Ein weiteres Mal die Show überhaupt: Silbatone mit Kinohorn von 1928 und sündteuren GIP-Lautsprechern LP 5-2011 LP_5-2011 5 2011 10 Magazin Active Audio Nach mehrjähriger Abwesenheit stellte sich Active Audio aus Nürnberg wieder einmal dem High-End-Publikum. Die optisch sparsam wirkende Kette aus Avalon-Lautsprechern, Rowland-Verstärkern, dCS-Digitalquelle, Transparent-Verkabelung und vielen anderen kleinen Helferlein bestehende Kette tönte komplett schwerelos und zeigte eindrucksvoll, wozu hochwertiges Equipment bei sorgsamer Zusammenstellung fähig ist. Sicherlich eine der besten Vorführungen in München. Nicht auszudenken, was noch drin gewesen wäre, wenn der leider nicht angeschlossene, technisch hoch innovative Spiral-Groove-Plattenspieler die Signale hätte liefern dürfen. Clearaudio Der Erlangener Analogspezialist Clearaudio geizte wieder einmal nicht mit Neuheiten. Beim großen Laufwerk „Master Innovation“ zeigte man erstmals einen Flywheel-Antrieb, die Phonovorstufe „Balance Reference“ ist eine weitgehende Neukonstruktion des Klassikers aus dem Clearaudio-Programm. Ebenfalls neu: der Plattenspieler „Ovation“ mit Panzerholzzarge. Nr_5-2011 Magazin 11 Lansche Audio überzeugte mit einer „zivilen“ Standbox – natürlich mit Plasma-Hochtöner Langsam muss man sie ernst nehmen: Hanss AcousticsPlattenspieler aus China Eines der Highlights im „italienischen Dorf“: dieser Hornlautsprecher mit Dipol-Tieftonabteilung Klang sehr vielversprechend: Onix HiFi aus England Wenn, dann richtig: Plattenspieler von Audio Tekkne aus Japan Ein gewaltiges Laufwerk schickt Acoustic Signature ins Rennen Sehr beeindruckend: Tune Audio aus Griechenland Rang mit der Kette bei Active Audio um den Preis für den besten Klang: Hörner von Musique Concrete LP 5-2011 LP_5-2011 5 2011 12 Magazin Exzellente Performance abseits der High End: Klangmeister und Eternal Arts Gewaltiger Andrang herrschte bei den Vinylanbietern wie hier bei DaCapo GTE galt bislang als Spezialist für höchstwertige D/A-Wandler und Verstärker; in München debütierte eine Phonovorstufe Sieveking Sound zeigte einen gewaltigen Class-A-Kopfhörerverstärker Schlicht, wertig und hochinteressant: Plattenspieler von Holborne Daniela Mangers neuer wohnraumfreundlicher Aktivmonitor feierte in München Premiere Kopfüber: Zwei kombinierte Extrem-Kompaktboxen von Kizo Acoustics klangen erheblich erwachsener, als sie aussahen Transrotors Erfolgsmodell gibt‘s jetzt auch mit dem magnetisch entkoppelten TMD-Lager Nr 5-2011 Nr_5-2011 Nr 5 2011 Magazin 13 Norbert Lehmann furniert Aluminium: Kopfhörerverstärker im Edel-Outfit Große Hornsysteme gab‘s zuhauf. Dieses hier von Fischer Audio durfte leider nicht spielen Neue, etwas bezahlbarere Gerätebaureihe von Vitus Audio Röhre ist nach wie vor schwer angesagt; hier eine wunderschöne 300B von Air Tight Fischer & Fischer spielte mit dem wieder aufgelegten Klassiker SN 1000 Transparent Acoustic punktete mit einem akustisch behandelten Raum und Technik von Tidal Audio Bei Acapella gab‘s eine klanglich tolle Vorführung mit diesem Plattenspieler mit überlangem Holztonarm Old Garrards never die: Diesen 301 in Schieferzarge mit SchickTonarm gab‘s bei Silbatone LP 5-2011 LP_5-2011 5 2011 14 Magazin Gleich zwei der neuen großen Keramik-Tieftöner von Thiel stecken in der neuen Spitzenbox von Progressive Audio Das wohl speziellste Exponat der Messe: hochmodernes Röhrenprüfgerät von Canor Ganz so wird er nicht in Serie gehen, aber die Marschrichtung ist klar: Plattenspieler von AVM Eigentlich von Markt verschwunden, aber trotzdem beeindruckend: ContinuumPlattenspieler Das ist bei weitem nicht sein größter Lautsprecher: Holger Müller, Chef von German Physiks Macht eine gute Figur: der kleine Bergmann „Magne“ Frisch renoviert: Masselaufwerk von Symphonic Line Neu bei Stein Music im Vertrieb gibt‘s diesen ziemlich ernsten Dreher Nr 5-2011 Nr_5-2011 Nr 5 2011 Magazin 15 Vermarktung in Deutschland unwahrscheinlich: radikale gestylte Lautsprecher aus Italien Mit Fotostativ als Boxenständer: pfiffige Kompaktbox mit Breitbänder von Holborne Mit Monster-Subwoofer: Elektrostaten von Purist Audio Großkaliber: Diese Isophon wird über kurz oder lang ein Thema für einen Test werden Auch so was gibt‘s: Prototyp einer Extrem-Phonovorstufe. Von der hören wir ganz bestimmt noch Urwald: Bei Brinkmann klang‘s klasse, wohl auch wegen der zahlreichen Pflanzen als Diffusoren LP 5-2011 LP_5-2011 5 2011 Leserbriefe 16 Leserbriefe Sehr geehrter Herr Barske ! Mit großem Interesse habe ich Ihren Artikel über den „schwarzen Mönch“ gelesen. Vermisst habe ich schon ein detailliertes Eingehen auf die fantastische Möglichkeit, verschiedene RIAA-Kurven zu wählen und das ganz simpel durch leicht zugängliche Schalter an der Front des Gerätes. Das Wesentliche dieses „Mönches“ ist diese Möglichkeit und nicht die Verwendung als simple Phonovorstufe – meiner bescheidenen Meinung nach. Aber eigentlich möchte ich Sie über einen merkwürdigen Umstand informieren. Sie gaben einen Ca.-Preis von 1.400 Euro an. Mittlerweile wurde der B+T-Vertrieb mit dem Vertrieb des Gerätes betraut und siehe da: Der Preis stieg auf 1.890 Euro (eintausedachthundertneunzig!)Vielleicht halten Sie eine Veröffentlichung für sinnvoll? Bravo, Herr Barske, für das Editorial der letzten LP. Die Silbatone-Präsentation war für mich das absolute Highlight der letzten High End – leider nur aus akustischer Sicht bei den Preisen. Aber ich finde es auch wichtig, dass dem interessierten Besucher die Grenzen des technisch Machbaren vorgeführt werden. Die Vorführbedingungen der meisten Hersteller in ihren oft überfüllten und akustisch unbrauchbaren Würfeln (hierzu zähle ich nicht nur die Container, sondern auch die kleinen Räume in der ersten Etage), in denen mit hoher Lautstärke immer dasselbe Dutzend sogenannter „audiophiler Aufnahmen“ vorgeführt wird, ist nicht nur für die Besucher, sondern auch die meisten „Vorführknechte“ eine Qual. Ich wünsche Ihnen einen anregenden und erfolgreichen Besuch. mit freundlichen Grüßen Mit freundlichen Grüßen und als durchwegs sehr zufriedener N. Petersen Leser von LP verbleibe ich Dr. Kryza-Gersch, Österreich Hallo LP, vor ein paar Monaten habe ich meinen 20 Jahre alten Denon DPSie haben natürlich recht – in der Tat habe ich mich wenig auf 47 F durch einen VPI Scoutmaster ersetzt – nicht zuletzt durch die variable Entzerrung des Monk konzentriert. Ich bitte um LP bin ich wieder auf Vinyl-Kurs. Nachsicht, mein Vorrat an antikem Vinyl, das solcherlei Behand- Nachdem mich das Thema Tonabnehmer bei meinem alten Gelung bräuchte, hat sehr enge Grenzen, da bin ich mit absoluten rät nicht sonderlich berührt hat, da eh kaum EinstellmöglichAussagen ein wenig vorsichtig. keiten vorhanden waren und das Originalsystem drinblieb, bin ich damit jetzt nicht ganz auf dem Laufenden. Das Thema Justage wurde in einer der ersten LP sehr gut beSehr geehrter Herr Barske, schrieben und ist auch für mich als quasi Neuling gut verständlich. Gibt es hier mehr Lektüre, mit der ich mich in dieses Thema Ihre Beschreibung trifft den Sachverhalt auf den Punkt. Der einarbeiten kann, da mir die kurzen Anrisse in den aktuellen ReMessestandort Kempinski-Gravenbruch lag in der Mitte der zensionen nicht reichen? westdeutschen Ballungsräume, für mich eine Tagesfahrt mit Themen wie Nadelnachgiebigkeit, Lateralbalance, Überhang, Anreise morgens und Rückfahrt am gleichen Tag. Die Veranstal- Azimuth usw. werden in den aktuellen Rezensionen zwar immer tung im Kempinski-Gravenbruch war eine wunderbare Mixtur wieder angesprochen, aber für den Neuling wird einfach zu viel aus leicht verwohnter Herberge (nicht böse gemeint) und etli- Fachwissen vorausgesetzt. Gerade in der LP wäre doch eine Reichen Vorführungen – sowohl gelungene als auch teilweise etwas he, in der zu diesem Thema in die Tiefe gegangen wird, sinnvoll, freakige. Soweit ich mich erinnere, wurde viel mehr vorgeführt oder? als präsentiert. Kurzum, die Atmosphäre und das Dargebotene Nun noch eine Frage. Momentan verwende ich im Scoutmaster haben meinen Erwartungen entsprochen. das Denon DL-103 und möchte dieses durch ein höherwertiges Als Beispiel hat sich mir die Kombination Avantgarde-Hörner System ersetzen. Angeboten wurden mir das Lyra Delos und ein an Tron-Röhrenelektronik in mein Gedächtnis gebrannt – wun- neu aufgebautes Benz Ruby. Welches System wäre für meinen derbare Energie und Schnelligkeit. Oder die Vorführungen von Player besser geeignet? Und wie oft kann denn so ein System erLoricraft, tolle Performance der Kette und sehr individuelle Ge- neuert werden? rätekonzepte bis hin zum Lautsprecher, garniert mit gelegent- Viele Grüße aus dem Allgäu und macht weiter so lichen Slapstick-Einlagen. Die Münchner High-End-Messe habe ich bisher nicht besucht, P. Berger mindestens wegen des Reiseaufwands. Nachdem ich mir das Image-Video der High-End-Society für die High End 2011 an- P.S.: Speziell das vorletzte, dickere Heft war vom Umfang total geschaut habe, weiß ich, wie richtig ich liege. In dem Video wird Klasse – mehr davon! für die Präsentation von Industriegütern geworben, Atmosphäre und Charme gleich null. Dafür verlässt kein Audiophiler seinen Sie haben wohl recht. Die elementaren Grundlagen zu Einbau Hörraum. und Justage von Tonabnehmern sind ein Thema, das wir wohl Glücklicherweise gibt es das Analog-Forum in Krefeld-Traar. ab und zu umfangreicher darstellen müssen. Offensichtlich gibt Dort findet sich dann wieder viel Aktion und Vorführung, Main- es ja immer wieder Leute, die (wieder) zur Platte finden, und die stream und Ausgefallenes. Fast so etwas wie eine kleine High- wollen wir ja nicht im Regen stehen lassen. End-Messe. Nebenbei liegt der Veranstaltungsort fast vor meiner Zu Ihrer Tonabnehmerfrage: Sowohl das Lyra als auch das Benz Haustür. sollten in Ihrem Plattenspieler exzellent passen, Welches denn nun das für Sie bessere ist, kann ich Ihnen leider nicht sagen – Mit freundlichen Grüßen das Delos kenne ich klanglich auch nur von ein paar VorfühA. Ragner rungen, bei denen ich die Rahmenbedingungen schlecht einschätzen konnte. Glücklicherweise war’s meiner bescheidenen Meinung nach klanglich in diesem Jahr erheblich spannender als sonst, aber eine echte Publikumsmesse ist die High End in der Tat nicht Hallo LP Redaktion. mehr. Beim Lesen Ihres sehr gut gemachten Fachmagazins ist mir aufgefallen, dass gerne NF-Kabel von van den Hul und Transparent bei den Test verwendet werden. Darf ich fragen, um welche Leitungen es sich handelt? Mit freundlichen Grüßen: F.J. Mertens Nr_5-2011 No loss of fine detail Sicherlich der heimliche Star der diesjährigen High End: das Western Electric-Kinohorn vom Typ 16B, Baujahr 1928 Sie dürfen. Wir hören viel mit Prototypen der neuen „3T“Serie von van den Hul und den Einsteigermodellen „MusicLink“ von Transparent. Möchte Ihnen meine völlige Zustimmung zu Ihrem Editorial in der neuen Ausgabe von LP mitteilen. Endlich nennt mal jemand offen die Missstände der klanglichen Performance bei der High End beim Namen! Auch Ihre Einschätzung, was Active Audio mit Avalon und Silbatone angeht, teile ich völlig. Man kann auch mit den schlechten räumlichen Bedingungen der High End in München gute Vorführungen hinbekommen. Wie groß übrigens der Einfluss der Räumlichkeiten ist, habe ich letztes Jahr recht deutlich im Vergleich zur Hifi Deluxe gehört. Dort gab es ja von der Akustik her normale Hotelräume. Rein von der klanglichen Stimmigkeit waren die Vorführungen deutlich besser. Wo ich generell ein Problem von MesseVorführungen sehe: Damit eine Anlage, egal mit welchen Komponenten, oder in welcher Preisklasse wirklich ein Optimum der Widergabe erreicht, ist sehr viel Fine-Tuning und Erfahrung nötig. Auch eine Abstimmung der Komponenten aufeinander. Viele Austeller haben ja z.B. durch das Portfolio des Vertriebes schon Vorgaben, was zusammenspielen muss, Alternativen können aus kaufmännischen Gesichtspunkten nicht eingesetzt werden. Aber, wie Sie so treffend geschrieben haben: Mehr Mühe sollte man sich schon geben! Weiter so! Mit freundlichen Grüßen S. Götze Es dürfte Sie freuen zu hören, dass es nach einer organisatorisch bedingten Pause in diesem Jahr 2012 wieder eine „HiFi Deluxe“ geben wird, wie uns unlängst zu Ohren kam. AVANTERA Walnuss 18 Test Plattenspieler Well Tempered Record Player Mini-Golf Der Golfball ist geblieben, ansonsten wurde kräftig abgespeckt. Und das vor allem beim Preis: Die neueste Inkarnation des Well Tempered gibt es für unter 2.000 Euro zu kaufen, nicht zuletzt aufgrund der kräftigen Bemühungen des deutschen Vertriebs Nr_5-2011 Plattenspieler H ermann Hoffmann von Audio Int´l hat sich stark gemacht für erschwingliche Preise in einer Zeit, in der man allerorten die Weltwirtschaft in ihren Fugen ächzen hört. In Deutschland ist das Konsumklima zwar nach wie vor etwas optimistischer, aber eine solche Initiative können wir nur gutheißen, gerade in einer Branche, die jetzt teilweise in ungeahnte und unverschämte Preisregionen vordringt. Für unter 2.000 Euro gibt es unter dem Namen „Simplex“ einen Plattenspieler, der sich gar nicht mal so sehr von dem Gerät unterscheidet, das ich vor zwei Jahren zum Test in den Redaktionsräumen hatte. Am Grundkonzept, das auf William Firebaugh zurückgeht, hat sich nichts geändert – der Golfball ist beim Einsteigermodell weiß geblieben statt schwarz lackiert – vielleicht werden die Bälle, um den Preis unten zu halten, im Morgengrauen von der nahe gelegenen Driving Range des örtlichen Golfplatzes gestohlen?… Spaß beiseite: Ein Well Tempered war noch nie ein besonders massiver Plattenspieler – Zeitgenossen mit Rückenproblemen werden dies zu schätzen wissen. Im Vergleich zum Well Tempered Amadeus GT hat sich tatsächlich am Laufwerk und am Arm selbst erst einmal gar nicht so viel geändert. Das Tonarmrohr wird nach wie vor an zwei Fäden aufgehängt, die gleichzeitig durch Verdrillen auch die Funktion einer Antiskating-Einrichtung übernehmen. An den Fäden hängt die Führung des Armrohrs, darunter – in Form eines Golfballs – der Schwerpunkt, der die Angelegenheit erst stabilisiert. Der Ball taucht in einen Zylinder, gefüllt mit hochviskosem Silikonöl, damit ist Ruhe im Karton, will heißen: Das Öl stabilisiert und bedämpft den Arm, der nun nicht mehr auf hochfrequente Störungen reagieren kann – das lässt die zähe Masse einfach nicht mehr zu. Das Armrohr ist mit feinem Sand gefüllt und damit Test 19 Mitspieler Tonabnehmer: · AEC C91 · Benz ACE L · Nagaoka MP-500 · Miyajima Shilabe Phonoverstärker: · MalValve Preamp Three Phono · PS Audio GCPH modifiziert · Quad Preamp Twentyfour P Verstärker: · Malvalve Preamp Three Line und Power Amp Three · SAC Igel Lautsprecher: · Audio Physic Scorpio · K+T Titania Gegenspieler Plattenspieler: · VPI Classic 3 · DCF Blackbird Nr_5-2011 Plattenspieler Well Tempered Record Player Gheorge Zamfir/Amrcel Cellier – Flûte de Pan et Orgue 20 Test Gespieltes Gheorge Zamfir/Amrcel Cellier Flûte de Pan et Orgue Jennifer Warnes The Hunter Gustav Mahler Die neun Symphonien, Georg Solti Wolfgang Amadeus Mozart – Requiem. Berliner Philharmoniker, Herbert von Karajan Gerry Mulligan Live at the Village Vanguard Oscar Peterson We Get Requests ebenfalls beruhigt. Die Eintauchtiefe des Golfballs im Silikonöl kann durch Heben und Senken des Zylinders innerhalb gewisser Grenzen variiert werden – das kann beim Einsatz von Tonabnehmern unterschiedlicher Compliance nützlich sein. Azimuth und VTA werden direkt an der Aufhängung eingestellt – on-the-fly geht das natürlich nicht, lässt sich aber ansonsten recht einfach machen. Mit dem Gegengewicht wird die Auflagekraft eingestellt, der Tonabnehmer kann durch das steckbare Tonarmkabel ganz bequem am demontierten Arm montiert werden – Justiermöglichkeiten gibt es ohnehin kaum; die Tonarmgeometrie ist durch das feste Headshell ein für alle Mal festgelegt. Die Armauflage fällt etwas schlichter aus als beim Amadeus – ein Lift ist nicht vorgesehen. Den deutlichsten Unterschied zum Amadeus GT macht die schlichtere MDF-Zargenkonstruktion aus: Es gibt keine zusätzliche Platte mehr unter dem Laufwerk, das auf sehr weichen Sorbothan-Dämpfern steht. Da der Well wie gesagt recht leicht ist, sollte man auf die Auswahl seines Stellplatzes etwas Sorgfalt verwenden – trotz der effektiven Dämpfer ist er nicht gefeit vor Tritt- und Luftschall. Der Plattenteller besteht aus Acryl, die Tellermatte wie gehabt aus einem leichten und genoppten Schaumstoff. Der konventionelle Lagerdorn besteht aus Edelstahl. Nicht ganz so konventionell – und eins der berühmten Designs von Firebaugh – ist die Lagerbuchse, die sich nach oben hin mit einem quadratischen Loch öffnet. Wackelt man vorsichtig am Teller, dann können einem spontan graue Haare wachsen, so kippelig ist die Angelegenheit. Dreht man ihn hingegen, dreht er sich stoisch und offensichtlich absolut stabil. Der Lagerdorn steckt tatsächlich in einer vom Grundriss her quadratischen Lagerbuchse in einem Ölbad und hat nur an insgesamt fünf Punkten Kontakt zur „LaSchlichter geworden ist nur der Armrest, ansonsten ist der Arm auf Augenhöhe mit dem der anderen Wells – und einzeln kann man ihn auch kaufen gerbuchse“ – durch den Zug des NylonAntriebsfadens stabilisiert sich der Teller perfekt. Angetrieben wird er von außen. Der servogesteuerte Gleichstrommotor hat einen recht kleinen Pulley, mehr als ein kleines Steckernetzteil braucht es zur Versorgung nicht. Unser Modell hat sogar ein etwas aufwendigeres Versorgungsteil erhalten, das allerdings mit knapp 350 Euro extra zu Buche schlägt. Unser Testmodell war mit einem AEC C91 ausgestattet – AEC ist der direkte Nachfolger der Decca-Manufaktur – für seine 695 Euro übrigens ein hoch interessanter und vor allem sehr guter Tonabnehmer. Mit einem etwas schmerzhaft verzogenen Gesicht habe ich dann in meiner Kuhle im Hörsofa Platz genommen – etwas verloren wirkte der Well Tempered Simplex zwischen all diesen massigen Plattenspielern mit ihren armdicken Tellern und Zargen. Und wieder, wie vor zwei Jahren, belehrte mich das kleine Laufwerk eines Besseren. Der letzte Grad an Wucht und Bestimmtheit will zwar nicht aufkommen, dafür spannt der Well von ganz unten herauf eine ausgewogene und vor allem sehr aufgeräumt Wiedergabe des Signals aus der Mikrorille. Die Sache mit dem „Wackellager“ funktioniert immer wieder verblüffend gut – wenn mir jemand bei einem Blindtest etwas von einem deutlich dickeren Teller und stärkerem Antrieb erzählen würde – ich würde es glauben. Mit dem Well-Tonarm (den es übrigens jetzt auch einzeln zu kaufen gibt) kann man ganz hervorragend arbeiten: Die in allen Achsen gleichmäßige Dämpfung sorgt für einen extrem disziplinierten Auftritt, der einfach nicht duldet, dass irgendein übermütiger Tonabnehmer aus der Reihe tanzt. Geradezu magische Momente sind entstanden, als ich das kraftvolle und farbenprächtige Decca C91 eingetauscht habe gegen das Miyajima Shilabe, das mit seiner extrem niedrigen Compliance für die meisten meiner Tonarme eine Art Nemesis darstellt. Mit einem relativ tief eintauchenden Golfball (mein Gott, was für eine Formulierung!) wurden dem Shilabe die Zügel gerade so weit gelassen, dass es quasi in einen kontrollierten Galopp überging. Nr_5-2011 Plattenspieler Well Tempered Simplex · Preis · Zusatznetzteil · Vertrieb · Telefon · Internet · Garantie um 1.985 Euro um 345 Euro Audio Int’l, Frankfurt 069 503570 www.audio-intl.com 3 Jahre Unterm Strich … » So gut ist der Preis dann doch nicht – wenn man ihn aufs Kilo umrechnet. Klanglich und technisch ist der neue kleine Well Tempered auf jeden Fall ein ganz Großer! Das resultierende Ergebnis war wieder einmal atemberaubend: Das Shilabe konnte alle seine dynamischen Fähigkeiten frei entfalten, extrem kraftvoll oder extrem fein aufspielen und mit seiner überbordenden Spielfreude jede Menge gute Laune verbreiten. Gheorge Zamfir an der Panflöte in einer fantastischen analogen Live-Aufnahme von 1977 treibt in dieser Konstellation jede Anlage an ihrer dynamischen Grenzen – nur das analoge Frontend bleibt davon offenbar völlig unbeeindruckt und behält stoisch seine erzstabile räumliche Abbildung bei. Angesichts des Preisschilds haben wir auch ein paar günstigere Tonabnehmer montiert – das war natürlich vom Spaßfaktor her ein Rückschritt. Aber in jeder Konstellation – und vor allem mit dem AEC – zeigte der Well Tempered Simplex eine weit über seine physikalischen Dimensionen hinausgehende Übersicht und Gelassenheit. Test 21 An der Rückseite kann man den vereinfachten Aufbau mit nur einer Zargenplatte aus MDF und den Sorbothan-Füßen erkennen Frisch vom Abschlag: Der weiß belassene Golfball in seiner Silikonölwanne ist auch klanglich der Dreh- und Angelpunkt Thomas Schmidt Der we Der De welt ltwe lt weit we it ers rst stte e CD-Sp Spie iele iel ler mi ler mit m it US USB U B HD-A Au udi ud dio io 24/ 4/19 192 19 2 Lindemann audiotechnik GmbH · Felix-Wankel-Straße · Krailling Tel +-- - · Fax Tel +-- - · info@lindemann-audio.de www.lindemann-audio.de Nr_5-2011 Players · Amplifiers · Speakers · Cables 22 Test Plattenspieler/Tonarm Röschlau & Lorenzi Viella MK II/12J2 Der Traum vom Fliegen Alle paar Jahre taucht am Markt ein Produkt auf, für dessen Erfolg ich meine Hand ins Feuer lege. Zum letzten Mal habe ich das vor ein paar Jahren bei einem Plattenspielerhersteller aus dem Ruhrgebiet getan und hatte recht. Jetzt bin ich mir ein weiteres Mal sicher Nr_5-2011 Plattenspieler/Tonarm Test 23 M an merkt es nach maximal zwei Sätzen: Entweder man hat einen Getriebenen vor sich, einen Profi oder einen, der einfach nur mal ausprobieren will, ob ihm das Metier schmeckt. Werner Röschlau vereinigt die ersten beiden Attribute auf sich wie kaum ein zweiter Konstrukteur, den ich in der HiFi-Branche das Vergnügen hatte kennenzulernen. Werner Röschlau ist, wenn ich das mal so salopp formulieren darf, der ultimative Mechanik-Nerd. Von Hause aus eigentlich Flugkapitän bei der Lufthansa, blickt er auf 30 Jahre Erfahrung in der Luftfahrttechnik zurück– ach nein, er nennt es „Avionik“. Er hat Cockpits für Flugzeuge gebaut, Analysemaschinen und hochwertige Leuchten, und seit Langem auch Teile für hochwertige Audiotechnik. Zunächst nur im Auftrag für andere Hersteller – das hat ihm einen Präzisionsmaschinenpark beschert, der in dieser Form in der Audioindustrie kein zweites Mal zu finden sein dürfte. Mittlerweile baut die Röschlau & Lorenzi GmbH Plattenspieler und Tonarme unter eigenem Namen, und das mit allerhöchsten Ansprüchen. Mit Herrn Lorenzi gibt’s einen zweiten Geschäftsführer, der sich als Betriebswirt um die geschäftlichen Belange kümmert, hinzu gesellen sich derzeit vier zusätzliche hoch spezialisierte Fachkräfte. Und das, was diese Mannschaft mit ihrer immensen Erfahrung, profundem Wissen um Mechanik und Elektronik und gnadenlosem Perfektionsdrang produziert, das steht jetzt vor uns: Wir bestaunen das Laufwerk „Viella MK II“ (11.370 Euro) und den Tonarm „12J2“ (3.700 Euro) zum Komplettpreis von rund 14.120 Euro. Gewiss, viel Geld, aber wenn man sich vor Augen führt, was hier für ein Aufwand getrieben wird, fragt man sich eher, warum’s nicht mindestens das Doppelte kostet. Der „Viella MK II“ – die Urversion war 2010 auf der High End in München zu bestaunen – ist ein bis zur Selbstverleugnung Mitspieler Tonabnehmer: · Benz LP-S · MFSL C3.5 · Grado Statement Phonoverstärker: · Burmester 100 · MalValve preamp three phono Vollverstärker: · Quad II Classic Integrated Vorverstärker: · MalValve preamp four line Endverstärker: · SymAsym Lautsprecher: · Progressive Audio Diablo · Audio Physic Scorpio 25 Zubehör: · Netzversorgung von PS Audio · NF-Kabel von Transparent · Phonokabel von Straight Wire · Lautsprecherkabel von Transparent Gegenspieler Plattenspieler: · 47 Lab Koma / Tsurube · Transrotor Fat Bob / SME 3500 · Clearaudio Master Reference / Universal Nr_5-2011 24 Test Plattenspieler/Tonarm Röschlau & Lorenzi Viella MK II/12J2 Fink – Perfect Darkness Motor und Tellerlager verschwinden komplett unter dem Plattenteller des Viella, was der Optik unbedingt zugute kommt Gespieltes Fink Perfect Darkness The O-Zone Percussion Group The Percussion Record Loreena McKennitt The Wind that Shakes the Barley Miles Davis Tutu Nena Simone At Carnegie Hall Das Netzteil des Plattenspielers ist solide, bietet aber wenig Spektakuläres schlichter Plattenspieler, dessen perfektionistischer Anspruch allerdings aus jeder Ecke leuchtet. Wobei er so viele Ecken gar nicht hat – die Form des Chassis ist ein Oval. Jene Grundplatte besteht aus 25 Millimeter starkem Flugzeugaluminium und ist noch das Normalste an dem Plattenspieler – wenngleich sich die Formensprache schon erfreulich von allem, was der Markt so hergibt, abhebt. Auf dem Chassis sitzt das erste Mechanikwunder in Gestalt des Tellerlagers. Der geschlossene Zylinder trägt an seiner Oberseite einen gestuften Subteller aus Edelstahl, der als Auflage für den eigentlichen Teller dient. Die 16 Millimeter starke Achse endet an der Oberseite des Subtellers, die Zentrierung der Schallplatte besorgt ein Achsstummel im Teller, eine Entkopplung vom Lager ist also gewährleistet. Mittig in diesem Edelstahl gibt’s ein Gewinde, das man zur Befestigung der Plattenklemme braucht. Das Lager selbst ist eine weitgehend gekapselte Angelegenheit. Die Achse läuft in zwei hydrodynamisch geschmierten Gleitlagern, hat also im Betrieb keinerlei mechanischen Kontakt zu den Lagerflächen – lediglich der Ölfilm bildet den Kontakt zwischen beiden Partnern. Die Lagerflächen durften deshalb auch aus einem besonderen Material bestehen, in diesem Fall kommt Aluminium mit einer speziell verdichteten Oberfläche zum Einsatz. Das Lagerspiel beträgt übrigens nur 21 Mikrometer, was extrem wenig für ein Lager dieser Bauart ist. Die vertikalen Kräfte nimmt ein klassisches Feststofflager auf. Dazu ist die Achse unten ballig geschliffen und läuft gegen einen Teflonspiegel. Das hält ein Leben lang, auch wenn die Last aus einem ziemlich mächtigen Teller besteht: Das weitge- hend massive Teil besteht abermals aus einer speziellen Aluminiumlegierung, den Kontakt zur Platte stellt eine fest montierte Kunststoffscheibe her. An der Tellerunterseite gibt’s eine Ausdrehung. Innen ist ein großer Ring angeschraubt, auf einer Nut an dessen Außenseite läuft der Antriebsriemen. Da das Motorpulley unter dem Teller sitzt und vom Außenrand des Tellers verdeckt wird, ist der komplette Antrieb unsichtbar. Dieser Umstand ist für die angenehm reduzierte Optik des Viella MK II in großem Maße mit verantwortlich. Was uns zum Antrieb dieser Wuchtbrumme von Teller bringt. Der Motor ist ein elektronisch kommutierter Gleichstrommotor, der – nein, nicht von einem der einschlägig bekannten Spezialisten zugekauft, sondern komplett in Eigenregie gefertigt wird. Die Ansprüche bei Röschlau & Lorenzi sind halt extrem und lassen sich mit Zukaufteilen einfach nicht realisieren. Dieser Motor wurde eigens für den Betrieb in vertikaler Richtung konzipiert, und deshalb darf sich die vier Millimeter durchmessende Achse auch über eine verkleinerte Version des Tellerlagers freuen. Auch hier gibt’s hydrodynamische Lager für die radiale und ein Feststofflager für die axiale Richtung. Ein solcher Motor muss geregelt werden, und das erfolgt hier höchst zeitgemäß mit einem Mikrocontroller, der seinen Arbeitstakt von einem präzisen Quarzoszillator bezieht, die Stromversorgung des Antriebs steckt in einem separaten Kästchen. Die Bedienung erfolgt am Plattenspieler selbst, die Taster zur Drehzahlwahl sind keine, sondern kapazitive Näherungsschalter – sehr lecker. Die Verbindung zwischen dem Edelstahlpulley des Motors und der Riemenscheibe des Tellers besorgt ein präzisionsgeschlif- Nr_5-2011 Plattenspieler/Tonarm fener Rundriemen, und dessen Montage ist bei der Anordnung des Antriebs gar nicht trivial. Der Hersteller liefert deshalb eine Montagehilfe mit. Sie besteht aus einer Platte, aus der am Rand zwei Stifte herausragen und zwei Holzklötzen, die bei der Montage provisorisch unter den Teller gelegt werden. Mit dieser Vorrichtung ist die Montage des Riemens ein Kinderspiel. Der Plattenspieler ruht auf drei Säulen, aus denen unten höhenverstellbare Stahl-/Kupfer-Spikes herausragen. Die Verstellung ist natürlich höchst komfortabel von oben zu bewerkstelligen; alleine die Verschlusskappen der Spike-Gewinde sind mechanische Meisterleistungen und werden per Feingewinde an Ort und Stelle gehalten. Nimmt man sie heraus, kann per Inbusschlüssel die Höhe der Spikes verstellen. Selbstverständlich ist ins Chassis eine präzise Dosenlibelle zur Ausrichtung integriert. Der Tonarm residiert auf einer zylindrischen Basis. Es lassen sich alle möglichen Arme montieren und leicht austauschen, dazu muss man lediglich zwei Schrauben lösen. Arme von neun bis zwölf Zoll passen sowieso, Basen für noch größere Kaliber sind auch kein Problem. In aller Regel stockt der Arm in einer exzentrisch angebrachten Bohrung der Armbasis. Die Einstellung des korrekten Abstandes zur Tellermitte ist kein Problem, weil die Basis über einen trickreichen Klemmmechanismus gehalten wird und drehbar ist. Für die hauseigenen Arme gibt’s Markierungen für die korrekte Position an der Seite der Basis und auf dem Chassis. Unser Testgerät ist mit einem hauseigenen Arm vom Typ „12J2“ ausgestattet, und auch der ist wiederum etwas Besonderes. Im Prinzip handelt es sich um einen kardanisch gelagerten, zwölf Zoll langen Arm, die horizontale Achse jedoch wird von einer komplett neuartigen Lagerung geführt. Hier kommen nämlich zwei senkrecht angeordnete Stäbe aus Federstahl zum Einsatz. Wird der Arm in der Vertikalen ausge- lenkt, verbiegen sich diese Stifte, halten den Arm im Lagerpunkt aber unverrückbar an Ort und Stelle. Klasse Idee, komplett spielfrei und mit einer höchst effektiven Kopplung des Arms ans Lager. Die Stäbe sind übrigens nur 0,5 Millimeter dick, nennenswerte Kräfte braucht es zu deren Verbiegung nicht. Sorgen, dass sie den Arm gewissermaßen „vorspannen“ braucht man sich also keine zu machen. Die Vertikalachse wird von zwei Wälzlagern geführt. Test 25 Eine Montagehilfe ermöglicht das Auflegen des verdeckten Antriebsriemens Das Tonarmkabel mündet in einem Cinchterminal Nr_5-2011 26 Test Plattenspieler/Tonarm Röschlau & Lorenzi Viella MK II/12J2 Drei Sensortasten sind für die Bedienung des Laufwerks zuständig Auf dem abermals präzisionsgeschliffenen Armschaft läuft ein praktisch spielfreies Nadellager, das die Hauptarbeit übernimmt. Ein zusätzliches Kugellager dient eigentlich nur dazu sicherzustellen, dass man den Arm nicht versehentlich auseinandernimmt. Der 12J2 verfügt über eine magnetische Antiskatingvorrichtung; deren Einstellung erfolgt über das Lösen zweier kleiner Schrauben am Armschaft und Verschieben der Magnete dahinter. Für die Kontrolle des vertikalen Abtastwinkels wurde in den oberen Deckel des Lagergehäuses abermals eine Wasserwaage eingebaut. Eine Höhenverstellung gibt’s selbstverständlich auch; nach Lösen einer Klemmschraube kann man den Arm per Stellschraube in der Höhe verfahren. Die Liste der Features ist damit noch nicht am Ende und könnte problemlos noch ein paar Seiten mehr füllen. Fest steht, dass wir es hier mit einem höchst innovativen Produkt zu tun haben, bei dem wirklich nichts dem Zufall überlassen wurde und das mit einer Fertigungsqualität glänzt, die sonst keine Handvoll Mitbewerber auf der Welt hinbekommt. Wo derlei Sorgfalt bei Konstruktion und Ausführung im Spiel ist, sollte Klangqualität nicht das große Problem sein – und das ist auch so. Unter dem Headshell des 12J2 durfte das fantastische Grado Statement Platz nehmen und war dort exzellent aufgehoben. Die Kombi punktet sofort mit ungeheurer Stabilität und zeichnet jedwede Form von Geräusch mit einer so messerscharfen Lokalisierbarkeit, wie ich es selten erlebt habe. Zudem haben wir einen der leisesten Plattenspieler überhaupt vor uns; was hier an Mikrodetails aus der Rille gefördert wird, ist absolut erstaunlich. Eigentlich punktet das große Grado mit seiner Augewogenheit, hier allerdings wirkt es wegen des äußerst geringen Störpegels spektakulär dynamisch, und das im Kleinen wie im Großen. Schlagzeugfelle bekommen Mengen von Kontur und Farbe und klingen extrem realistisch; Gesangsstimmen tönen mal sanft, mal kehlig, mal brutal – ganz, wie es die Aufnahme vorgibt. Tonale Eigenheiten des Röschlau & Lorenzi-Paketes habe ich beim besten Willen nicht ausmachen können, diese fantastische Maschine hält sich aus solchen profanen Fragen komplett heraus. Alles andere allerdings gerät auffällig richtig und macht dieses Angebot trotz des absolut betrachtet knackigen Preises zu einem der besten Angebote, das man derzeit für Geld und gute Worte erstehen kann. Für Präzisionsfanatiker führt hier eh kein Weg vorbei. Holger Barske Röschlau & Lorenzi Viella MK II / 12J2 · Preis um 14.120 Euro · Vertrieb Röschlau & Lorenzi, Nürnberg · Telefon 09441 176103 · Internet www.roeschlau-lorenzi.eu · Garantie 2 Jahre Die horizontale Achse des Tonarmlagers wird über die Verbiegung zweier Federstäbe realsiert, die Wasserwaage dient der VTA-Einstellung Unterm Strich … » Röschlau & Lorenzi liefern das wohl spektakulärste Debüt der letzten Jahre ab. Die Kombi aus Laufwerk und Arm ist absolut perfekt konzipiert und gefertigt und klingt extrem detailliert, ausgewogen und unverfärbt Nr_5-2011 ZZZWHXIHOGH 7KRUVWHQ5HXEHU *HVFKlIWVIKUHUEHL7HXIHO 5DXPIHOG$XGLR6WUHDPLQJ6\VWHPH 'LHLQQRYDWLYHQÅ5DXPIHOGE\7HXIHO´0XOWLURRP+L)L6\VWHPHNRPELQLHUHQ KHUDXVUDJHQGH.ODQJHLJHQVFKDIWHQXQGULHVLJH0XVLNYLHOIDOWDXV ,QWHUQHW0XVLNGLHQVWHQPLWLQWXLWLYHLQIDFKHU%HGLHQEDUNHLW*HQLHHQ 6LH,KUH/LHEOLQJVPXVLNLPJDQ]HQ+DXVNDEHOORVXQNRPSOL]LHUWLQ K|FKVWHU.ODQJTXDOLWlWDXI5DXPIHOG6SHDNHUQRGHUDXI,KUHUYRUKDQGHQHQ +L)L$QODJH 'LH7HXIHO9RUWHLOH :RFKHQ3UREHK|UHQPLWYROOHP8PWDXVFKXQG5FNJDEHUHFKW_ -DKUH*DUDQWLHDXI/DXWVSUHFKHU_%HVWHU6RXQG]XJQVWLJHQ3UHLVHQ GXUFK'LUHNWNDXIYRP+HUVWHOOHU_8PIDVVHQGLQIRUPLHUHQXQGEHTXHP EHVWHOOHQXQWHUZZZWHXIHOGH 3UHLVHNRUUHNW]XP=HLWSXQNWGHU$Q]HLJHQHUVWHOOXQJ$NWXHOOH3UHLVHHQWQHKPHQ6LHELWWHGHU:HEVLWHZZZWHXIHOGH PDFKWJOFNOLFK 28 Test Plattenspieler Music Hall MMF 11.1 Voll auf die Elf Ich muss zugeben: All die Music-Hall-Plattenspieler, die ich im Verlauf der letzten Jahre kennenlernen durfte, haben in mir eine ganz bestimmte Erwartungshaltung aufgebaut. Mit seiner ausgefuchsten Dämpfungsstrategie im Zargenbau hat Roy Hall aus jedem seiner Modelle das Maximum an Souveränität herausgeholt. Die ungewöhnlich lange Entwicklungszeit des MMF 11.1 lässt beim Tester die Spannung steigen Nr_5-2011 Plattenspieler Test 29 Mitspieler Tonabnehmer: · Goldring Eroica · Benz ACE L · Denon DL103, DL103R · Van den Hul The Condor Phonoverstärker: · MalValve Preamp Three Phono · PS Audio GCPH modifiziert · Quad Preamp Twentyfour P Verstärker: · Malvalve Preamp Three Line und Power Amp Three · Accustic Arts Power ES Lautsprecher: · K+T Titania · Audio Physic Scorpio 25 Gegenspieler Plattenspieler: Music Hall MMF 7.1 und 9.1 Transrotor Fat Bob S mit SME 309 Nr_5-2011 Plattenspieler Music Hall MMF 11.1 Eric Andersen – The Colgne Concert 30 Test Die vierschichtige Zarge ist Teil eines der am aufwendigsten entkoppelten PLattenspieler auf dem Markt. Die soliden Füße tun das Ihrige dazu Gespieltes Eric Andersen The Colgne Concert Jennifer Warnes Famous Blue Raincoat 20th Anniversary Edition Deep Purple Machine Head Gustav Mahler Die neun Symphonien, Georg Solti Jazz at the Pawnshop V on der ersten Sichtung eines Prototypen bis zur europäischen Erst-Vorstellung auf der diesjährigen High End sind immerhin fast zwei Jahre vergangen – das wäre viel für einen Plattenspieler nur „aus dem Baukasten“ und ist ein Beweis dafür, dass es bei Music Hall eben nicht nur um die Verwendung vorgefertigter Baugruppen geht. Tatsächlich Hat sich Roy Hall mit dem Design und der endgültigen Feinabstimmung extrem viel Zeit gelassen – schließlich baut er nicht nur Plattenspieler, sondern kümmert sich um seine Elektronik-Linie – neben seinem Job als Inhaber eines großen amerikanischen HiFi-Vertriebs. Was soll´s, jetzt ist er da – und so, wie wir ihn testen, wird er auch auf den Markt kommen, mit Ausnahme des Antriebsriemens, den es wahrscheinlich nur in Schwarz geben wird – passt auch besser. Neben den schieren Dimensionen des MMF 11.1, der doch noch einmal ein ganzes Pfund gegenüber seinem „kleinen“ Bruder MMF 9.1 drauflegt, fallen zwei Dinge besonders auf: Zunächst einmal die aufwendige integrierte Antriebseinheit mit drei Pulleys – deren Funktion wir noch entschlüsseln werden – und die neue Korkmatte, die nicht ganz zufällig Schon optisch macht der MMF 11.1 seinen Führungsanspruch im Plattenspielersortiment Music Halls deutlich Nr_5-2011 Plattenspieler einem Produkt ähnelt, das wir schon an der einen oder anderen Stelle im Heft gesehen haben. Wer weiß – vielleicht liest Roy Hall ja die LP? Aber im Ernst: Die Korkmatte mit den definierten kleinen Auflageflächen am Außenrand sorgt in Zusammenarbeit mit einer Plattenklemme oder einem -gewicht für absolut plan aufliegende Schallplatten. Lediglich den Azimuth muss man dafür minimal anpassen. Unter der Korkmatte kommt der Acrylteller zum Vorschein, den wir bereits vom MMF 9.1 kennen – ein solides und schweres Stück, das seinen Teil zum ganz speziellen Klang der Music-Hall-Plattenspieler beiträgt. Die andere akustische Hauptkomponente war schon immer und ist auch beim neuen Flaggschiff die mehrteilige Zarge, die hier aus sage und schreibe vier Schichten besteht, die durch SorbothanDämpfer voneinander entkoppelt sind. Darunter hat Roy Hall zu allem Überfluss noch mächtige Dämpfungsfüße installiert, so dass der Music Hall eines der ganz wenigen großen Laufwerke ist, bei denen es so gut wie völlig egal ist, auf welchem Untergrund sie stehen – außer dieser ist komplett schief oder wackelt. Spaß beiseite: Anders als bei den bisherigen großen Music-Hall-Drehern steht der Motor nicht mehr separat neben der Zarge – es gibt „den“ Motor übrigens auch nicht, es sind beim Topmodell deren zwei. Untergebracht ist die gesamte Antriebseinheit in einem geschlossenen Kasten, der auf der untersten Ebene der Zarge montiert ist. Ein separates Netzteil gibt es nicht – der MMF 11.1 wird direkt über ein Kaltgerätekabel mit dem Netz verbunden. Die beiden Motoren sind über ihre Pulleys und einen Riemen mit einem dritten „Zentralpulley“ verbunden, in dem sich quasi das Drehmoment der beiden addiert. Von diesem Pulley aus wird der Teller über einen Außenriemen angetrieben. Wider Erwarten geht es bei dieser Lösung nicht um zusätzliche Masse in Form eines Schwungrads (oder „fly wheels“), sondern um die zusätzliche Entkoppelung der Motoren, die ja so zwei Riemen zwischen sich und dem Motor haben und eben das verdoppelte Drehmoment. Von der Seite betrachtet sieht der Aufbau des Antriebs etwas anders aus, als der Rest der Zarge: Es gibt hier nur zwei Platten. In der unteren Abteilung sitzt die Steuerungselektronik, in der oberen – selbstverständlich auch über Sorbothandämpfer entkoppelten – die Motoren. Das Tellerlager und der Tonarm sitzen auf der obersten Zargenebene, die ja über immerhin drei Etagen vom Untergrund isoliert ist. Hier hat sich Roy Hall wie immer aus dem reichhaltigen ProJect-Baukasten bedient – das aber gleich richtig: Der dicke Teller bringt ordentlich Masse mit, das Lager ist eng toleriert und dabei absolut laufgeräuschfrei – immer ein Zeichen hervorragender Verarbeitung. Das Highlight der Test 31 In der Draufsicht schön zu erkennen ist das Antriebskonzept des MMF 11.1 mit seinen zwei Motoren und dem zentralen Pulley, der den Teller treibt Nr_5-2011 32 Test Plattenspieler Music Hall MMF 11.1 Der Top-Tonarm von ProJect reiht sich mit seiner exzellenten Fertigungsqualität nahtlos in das Ensemble ein obersten Etage ist aber sicher der Tonarm: Der ProJect 9cc Evolution. Optisch sicherlich nicht jedermanns Sache, ist der Arm mit seinem einteiligen Kohlefaser-Rohr technisch ein Leckerbissen, in dem der Hersteller Etliches an Tonarm-Erkenntnissen der letzten Jahrzehnte umgesetzt hat. Neben dem Armrohr sind da noch der äußerst stabile Lagerblock, die eng tolerierten Kugellager und ganz besonders das Gegengewicht zu benennen, Dieses ist nicht nur „tiefer gelegt“, um den Schwerpunkt des Arms auf Nadelhöhe zu bringen, sondern besitzt außerdem einen Kern aus einem sehr weichen Material – vermutlich ebenfalls Sorbothan: Eine Maßnahme, die den Arm in sich noch einmal beruhigt. Insgesamt drei Gegengewichte unterschiedlicher Masse liegen dem MMF 11.1 bei – so sollte sich für jeden nur erdenklichen Tonabnehmer die optimale Balance finden lassen. Montiert habe ich erst einmal das gute alte Goldring Eroica, mit dem auch der Music Hall MMF 9.1 serienmäßig ausgestattet war. Dankenswerterweise können wir in der Redaktion auf fast die komplette Music-Hall-Plattenspielerpalette zugreifen, so dass Querchecks immer möglich waren. An den kleineren Modellen war der MMF 11.1 denn auch ganz schnell vorbeigezogen, zu profund und mächtig war seine Wiedergabe gegenüber den „schmalen Hemden“. Dabei konnten wir aber durchaus eine Familienähnlichkeit feststellen – die vorbildliche Ruhe in der Reproduktion und die Dunkelheit des Hintergrunds sind natürlich auch beim neuen Topmodell vorhanden. Und wie: Selbst der vorzügliche MMF 9.1 wirkt gegen den 11.1 ein bisschen weniger stabil. Wobei es zwischen den beiden Laufwerken gar nicht mal so sehr die Sauberkeit und Nebengeräuscharmut ist – hier nehmen sie sich so gut wie nichts. Der 11.1 geht allerdings gefühlt doch deutlich energischer zur Sache, wirkt gegenüber dem 9.1 zupackender und noch etwas besser definiert. Ganz klar: Der MMF 9.1 ist ein vorzüglicher Plattenspieler, vor allem in Sachen Laufruhe und Souveränität. In Sachen Durchzugskraft hat er im MMF 11.1 seinen Meister gefunden – in Anbetracht der Tatsache, dass beide aus demselben Stall stammen, wird er das verkraften. Interessiert hat uns natürlich auch der Auftritt des Music Hall gegen andere Platzhirsche in der Preisklasse zwischen 3.000 und 5.000 Euro. Wie nicht anders erwartet, unterscheiden sich der Transrotor Fat Bob S und der Music Hall recht deutlich voneinander. Tonal wirkt der MMF 11.1 sanfter, gepflegter, während der Fat Bob etwas mehr Ecken und Kanten hat, etwas bissiger zu Werke geht. Der Tiefbass kommt Music Hall MMF 11.1 · Preis · Vertrieb · Telefon · Internet · Gewicht · Garantie 3.999 Euro Phonar, Tarp 04638 89240 www.phonar.de ca. 20 kg 2 Jahre Unterm Strich … » Und noch einen draufgesetzt: In Sachen Laufruhe und Souveränität der Abbildung war der MMF 9.1 nicht mehr zu übertreffen – dafür setzt der neue 11.1 Maßstäbe in Sachen Kraft und Dynamik. Das neue Antriebskonzept geht voll auf. Nr_5-2011 Lautsprecherboxen aus Schiefer bei beiden Laufwerken tief und souverän – etwas knackiger vom Transrotor, etwas runder vom Music Hall. In Sachen räumlicher Abbildung nehmen sich beide Spieler ebenfalls nichts: Während Fat Bob die Bühne weit und tief ausleuchtet und eine ungemein luftige Räumlichkeit erzeugt, platziert der Music Hall einzelne Stimmen und Instrumente vielleicht noch etwas genauer und besser trennbar. Und auch in den Höhen ist das Bild ein ähnliches: Mehr Strahlkraft beim Transrotor, bessere Durchhörbarkeit beim MMF 11.1. Was davon die absolute Wahrheit ist, kann ich beim besten Willen nicht sagen: Schwingt der Transrotor zu lange nach oder ist der Music Hall überdämpft? Objektiv nicht festzustellen – subjektiv gefallen mir beide Ansätze, abhängig natürlich von der gewählten Musikrichtung. Was mit dem MMF 11.1 auf jeden Fall geht, ist das Experimentieren mit einer riesigen Anzahl verschiedener Tonabnehmer. Durch seine große Durchzugskraft im Antrieb und die stark dämpfende Bauweise tritt er als Laufwerk so weit in den Hintergrund, dass man die Charakteristika aller Systeme sehr schön heraushören kann. So marschiert ein Benz ACE natürlich ganz anders als ein Van den Hul, löst ein Phase Tech P-3G ganz anders auf als ein Denon DL103. Mit allen eingesetzten Tonabnehmern0 bleibt aber die einmalige Ruhe und Gelassenheit des MMF 11.1, gepaart mit der schieren Kraft seines vorzüglichen Antriebskonzepts, so dass wir auch diesem Plattenspieler aus dem Hause Music Hall eine ganz dickes Kompliment aussprechen. Unerschütterlich gut. Seit dreißig Jahren. Thomas Schmidt FISCHER & FISCHER Bahnhofstraße 2 57392 Schmallenberg-Bad Fredeburg Tel.: 0 29 74-83 48 4 Fax: 0 29 74-83 48 6 info@fischer-fischer.de www.fischer-fischer.de Invertiertes Tellerlager mit Keramikkugel und ein solider Acrylteller sorgen für ein aufgeräumtes Klangbild 34 Test Plattenspieler Cargo Records 33punkt3 Der Missionar Über den Köpfen rumpelt es. Mit der ihr eigenen Eleganz belächelt die weltberühmte Wuppertaler Schwebebahn gewissermaßen die unter ihr im Stau stehenden Autofahrer auf der Kaiserstraße in Vohwinkel. Halb rechts taucht ein zweigeschossiger Glasaufbau, der deutlich mit der ihn umgebenden Architektur bricht W omit Cargo Records im prallen Leben der Quasi-Hauptstadt des Bergischen Landes angesiedelt wäre. Was sich nämlich nicht ohne Weiteres erschließt: Das Unternehmen ist einer der, wenn nicht der größte Plattenvertrieb(e) in diesem unserem Lande. Will sagen: ein Gutteil dessen, was wir beim Vinyldealer unseres Vertrauens in die Tüte stecken, ist schon einmal durch Wuppertaler Hände gegangen. Und natürlich gibt’s im Erdgeschoss einen gescheiten Plattenladen, wo es das hauseigene Vinylsortiment direkt zu kaufen gibt. Sollten Sie also mal in der Nähe sein – ein Besuch hier lohnt auf alle Fälle. Platten haben sie also zur Genüge, die Cargo-Leute. Was sie bis dato nicht hatten, war ein Plattenspieler. Vor Ort dreht der eine oder andere ziemlich gebrauchte Klassiker vornehmlich japanischer Provenienz (wenn mich die Erinnerung nicht täuscht) seine Runden, aber die sind zum ProbehöNr_5-2011 Plattenspieler ren im Plattenladen, nicht für den Verkauf. Und eigentlich hat Cargo Records auch gar nicht vor, sich mit Plattenspielern ein weiteres Standbein zu schaffen. Trotzdem gibt es jetzt ein hübsches Maschinchen namens „33punkt3“, das die Wuppertaler selbst ins Rennen schicken. Es kostet 1.200 Euro und wird dem Markt nicht beliebig lange erhalten bleiben: Das Gerät ist auf 333 Stück limitiert. Das wird reichen, um der eigentlichen Mission des Herstellers ein wenig Vorschub zu leisten: Cargo Records verkauft Platten. Und der Plattenspieler ist in erster Linie dazu da, auch solchen Zeitgenossen Platten verkaufen zu können, die bis dato kein passendes Abspielgerät hatten. Nichts beliebig Aufwendiges, keine Aneinanderreihung von Sensationen – der 33punkt3 zielt nicht auf den abgeklärten Highender, der schon alles gesehen und gehört hat und nur noch mit Superlativen hinter dem Ofen hervorzulocken ist. Dieser Plattenspieler ist für Menschen gedacht, die vom Musikhören kommen und ein faires Angebot suchen. Das könnte mit dem reduzierten, aber durchaus gelungen gestylten Gerät prima klappen. Erdacht und konzipiert wurde es in Wuppertal, die Fertigung gab man in bewährte Hände: Gebaut wird bei Ulla Scheu in Berlin. Da konnte man auf ein breites Sortiment an bewährten Komponenten zurückgreifen, was die Entwicklung nicht unwesentlich erleichtert haben dürfte. Der 33punkt3 ist auf einem MDF-Chassis in charakteristischer Schmetterlingsform aufgebaut. Standardmäßig ist es in Schwarz oder Weiß lieferbar, auf Wunsch sind aber auch andere Farbtöne machbar. Unter den vorderen „Flügelspitzen“ und hinten mittig sitzen dämpfende Gerätefüße in SSCTechnik; hier wird die Elastizität über die Spannung trickreich angeordneter Fäden erzeugt. Der Plattenteller ist ein 30 Millimeter starkes Acrylmodell, in dem ein invertiertes Tellerlager steckt. Hier machte man augenscheinlich aus der Not eine Tugend: Das Lagergehäuse ist eigentlich viel zu lang für den Plattenteller, so dass es unten rund zwei Zentimeter heraussteht. Eine passende Metallhülse besorgt den richtigen Abstand des Kragens an seinem Rand zur Tellerunterkante. Der Vorteil dabei: Man bekommt viel mehr Führungslänge, als bei diesem Teller eigentlich möglich Im 30er-Acrylteller steckt ein 50 mm langes Tellerlager – das tut der Kippstabilität gut wäre. Die Tellerachse ist der von Scheu bekannte, ziemlich mächtige 16 Millimeter durchmessende Stahlzapfen, auf dessen Oberseite eine extrem harte Keramikkugel thront. Jener läuft gegen einen KunststoffLagerspiegel im Deckel der Lagerhülse. Der Spiegel hat ein kleines Loch, die Tellerachse ist ebenfalls hohl. So kann man, seit vielen Jahren eine Scheu-Spezialität, das Lager durch die Tellerachse ölen, ohne den Teller abnehmen zu müssen. Dieses Lager ist für einen so zierlichen Plattenspieler eigentlich total überdimensioniert, dürfte dafür aber bis in alle Ewigkeiten zuverlässig seine Runden drehen. Der Antriebsmotor ist in der linken hinteren Ecke des Gerätes verborgen. Dabei handelt es sich um einen geregelten Gleichstommotor, von dem man nur das kleine Pulley aus Acryl und die Montageplatte (schwarzes Acryl) sieht. Als Bindeglied zum Teller fungiert ein dünner geknoteter String. Ein passend vorgeknotetes Exemplar liegt bei, Material für viele weitere ebenfalls: Eine ganze Rolle des Materials – es handelt um Der Antriebsmotor ist in die Zarge eingelassen und treibt ein Acryl-Pulley an Test 35 Mitspieler Phonovorstufen: · Burmester 100 · MalValve preamp three phono Vollverstärker: · Quad II Classic Integrated Lautsprecher: · Progressive Audio Diablo Zubehör: · Netzversorgung von PS Audio · NF-Kabel von Transparent · Phonokabel von Straight Wire · Lautsprecherkabel von Transparent Gegenspieler Plattenspieler: · Rega RP1 Performance · Scheu Premier / SME 309 / Benz ACE SL Plattenspieler Cargo Records 33punkt3 Foo Fighters – Wasting Light 36 Test Gespieltes Foo Fighters Runde Sache: Der 33punkt3 verfügt über eine schlüssige Formensprache und ist auch für „normale“ Benutzer geeignet Wasting Light The O-Zone Percussion Group The Percussion Record Loreena McKennitt The Wind That Shakes The Barley Dead Can Dance Into The Labyrinth Ella Fitzgerald Clap Hands, Here Comes Charlie sogenanntes „unsichtbares Nähgarn“ – gehört zum Lieferumfang. Auch wenn das Gerät 33punkt3 heißt – es kann auch 45. Und dafür muss man nicht einmal Hand an den String anlegen, es gibt eine elektronische Geschwindigkeitsumschaltung. Der links an der Geräteunterseite angeordnete Schalter kennt drei Stellungen: 33,3 Umdrehungen, 45 und aus. Beide Geschwindigkeiten sind fein einstellbar, aber das ist so ganz trivial nicht: An die mit dem Schraubendreher zu betätigenden Potis kommt man nur von unten, was das Handling etwas erschwert. Am besten wird’s wohl gehen, wenn man den Plattenspieler „aufbockt“, so dass man gleichzeitig am Poti drehen und die Markierungen der Stroboskopscheibe im Auge behalten kann. Der Tonarm ist der Industriestandard schlchthin: Die Wuppertaler wählten einen 250er von Rega Der auf dem 33punkt3 montierte Tonarm ist ebenfalls ein alter Bekannter: Er entstammt den Regalen des britischen Herstellers Rega und ist ein Nachfahre des berühmten RB250. Also ein klassisch kardanisch gelagerter Arm, dessen Herzstück ein vom Headshell bis zum Lagergehäuse einteiliges konisches Aluminiumrohr bildet. Ach, das wussten Sie schon? Kein Wunder – kein Tonarm dürfte jemals auf so vielen verschiedenen Plattenspielern verbaut worden sein wie der kleine Rega. Mittlerweile ist er etwas aus der Mode gekommen, seinen Qualitäten allerdings tut das keinerlei Abbruch. Die online verfügbare Bedienungsanleitung unterschlägt die Antiskating-Einstellung übrigens komplett, auch findet das Thema Tonabnehmereinbau dort nicht statt. Erst einmal ist das kein Beinbruch, denn das Gerät wird weitgehend voreingestellt geliefert und sollte sich binnen weniger Minuten in Betrieb nehmen lassen. Bleibt noch der Tonabnehmer. Auch hier ging Cargo keinerlei Experimente ein, zum Einsatz kommt ein solides MM von Ortofon namens Super OM10. Keine schlechte Wahl, wenn man bedenkt, welche Sorte Musik Cargo mit dem 33punkt3 verkaufen will: Der Softwarekatalog ist fast ausschließlich mit Rock und Pop der lebendigeren Gangart bestückt. Da das kleine Ortofon ein Tonabnehmer mit durchaus kerniger Gangart ist, passt das sehr gut. Den ersten Beweis dafür erbrachten erst einmal die Foo Fighters auf „Wasting Light“. Der Cargo-Dreher zeigt nämlich Nr_5-2011 Die Zarge besteht aus lackiertem MDF, das Tellerlager ist reichlich groß dimensioniert sehr locker, dass das analog eingespielte Album der Mannen um Dave Grohl ein untypisch gut klingendes Rock-Album ist, und meine Güte – hier geht das Ding richtig. Der 33punkt3 legt eine ordentliche Schippe Kohlen auf, „White Limo“ klingt so zornig, wie es muss, „Dear Rosemary“ hat Wucht, Bauch und Wärme – so muss Cargo 33punkt3 · Preis · Vertrieb · Telefon · Internet · Garantie ca. 1.200 Euro Cargo Records, Wuppertal 0202 739490 www.33punkt3.de 2 Jahre Unterm Strich … » Keine Probleme, keine Überraschungen, dafür aber jede Menge Spaß: Der 33punkt3 macht seinen Job, nämlich die Mission „Vinyl“ in die Welt zu tragen, ausgezeichnet. Er klingt erdig, substanziell und nachdrücklich – ein äußerst faires Angebot. das. Die Eignung für impulsreiches Material untermauerte auch „The Percussion Record“ nachhaltig. Das Schlagwerk kommt voluminös und ordentlich konturiert. Gewiss, in Sachen Attacke und Auflösung gibt’s Tonabnehmer, die das kleine Ortofon in die Schranken weisen, aber zum Einstieg taugt das System sehr gut. Auch Gesangsstimmen zeichnet es füllig und saftig, eher mit einem gewissen Hang zur Harmonie denn zur Analyse. So funktioniert auch Loreena McKennitts glockenklares Organ hier sehr gut, Ausflüge ins Land der Schärfe stehen nicht auf dem Programm. Die Raumabbildung ist von der kompakten, aber ordentlich gestaffelten Sorte. Die Kombination schafft es immer wieder, die Lautsprecher „unortbar“ zu machen, was ich für einen Aufbau dieser Güte für sehr erstaunlich halte. Und Klassik kann man damit nicht hören? Aber klar doch. Auch ohne echte Einschränkungen. Allerdings mit Einschränkungen bei der Grobdynamik zum Beispiel eines großen Orchesters und bei der Transparenz komplexer Strukturen. Abbruch tut das dem Spaß an der Sache überhaupt nicht, und die Ausbaubarkeit ist ja stets gegeben. Holger Barske DAC 700 € Die optimale Musikwiedergabe von allen digitalen Quellen: der DAC (Digital-to Analog-Converter) von REGA wandelt Audiodaten von PC, Laptop, Mac, iPad, CD, Konsolen oder auch TV in Analogdaten um. So können sie über bestehende Hifi-Anlagen und -Komponenten abgespielt und erlebt werden. Digitale Speicherorte + analoge Hifi-Technik = perfekter Hörgenuss. distributed by www.tad-audiovertrieb.de + + + Technik + Audio + Design + + + Für Österreich: www.novisgroup.at Nr_5-2011 38 Test Plattenspieler DCF Woodpecker Dr. Dr. Dr. Christian Feickert hat mit dem Blackbird einen Plattenspieler auf die Zarge gestellt, der sich fast überhaupt nicht vom kleineren Woodpecker unterscheidet. Aber eben nur fast: An entscheidenden Stellen hat man sich zur Sicherheit verdoppelt D en Woodpecker (Test in LP 6/2009) habe ich vor zwei Jahren als optisch zurückgenommenen und dabei extrem attraktiven Plattenspieler wahrgenommen – technisch ausgefuchst und klanglich ganz vorn dabei. Quasi aus derselben Serie stammt der größere Blackbird, der auf den allerersten Blick nur ein um eine Tonarmbasis erweiterter Woodpecker zu sein scheint. Und für mich persönlich ist diese zweite Tonarmbasis tatsächlich auch ein entscheidendes Nr_5-2011 Plattenspieler Ausstattungsmerkmal: Als alter Tonarmsammler habe ich schon am kleinen Laufwerk die Möglichkeit geschätzt, die Tonarmbasis blitzschnell zu wechseln und den Montageabstand mit nicht mehr Werkzeug als einem Inbusschlüssel problemlos zu verstellen. Der Blackbird bietet zwei dieser Schlitten – einen, der zwischen 9 und 10,5 Zoll und einen, der zwischen 9 und 12 Zoll alles an Tonarmen aufnimmt. Die Basen werden mit zwei Maschinenschrauben auf der Deckplatte des Drehers über zwei Langlöcher in Kontermuttern befestigt, die beim Verschieben der Basis mitlaufen. Christian Feickert hat die gängigsten Tonarmbasen bereits vorrätig, alle anderen werden nach Kundenangaben gerne angefertigt. Wie der Woodpecker steht der Blackbird auf höhenverstellbaren Alufüßen mit einer leicht dämpfenden Schicht. Die Zarge besitzt eine aufwendige Schichtbauweise aus einer Aluminium- und einer getemperten MDF-Platte, die mit Maschinenschrauben bombenfest miteinander verbunden sind. Optional gibt es eine nahezu identisch aufgebaute Platte, die einfach flach unter dem Laufwerk als Basis platziert wird. Das invertierte Lager sitzt auf einer eigenen Platte aus solidem Stahl, die in einer großen Aussparung der Deckplatte ebenfalls mit der inneren MDF-Platte verschraubt ist. Der Edelstahldorn durchmisst 16 Millimeter und läuft nach oben in einer ziemlich flache konischen „Spitze“ aus. Die Lagerbuchse besteht ebenfalls aus gehärtetem Edelstahl – eine immer noch recht seltene Kombination. Das sehr eng tolerierte Lager wird mit einem Spezialfett mit einem hohen Anteil an Molybdänsulfid geschmiert, so dass die Antriebseinheit auf einen definierten Reibungswiderstand arbeiten muss – dies führt mit dem richtigen Antrieb zu exzellenten Gleichlaufwerten. Und am Antrieb wurde gegenüber dem schon hervorragenden Woodpecker noch eins daufgesetzt. Gleich zwei Pabst-Gleichstrommotoren sitzen verborgen im Zargeninneren – lediglich die hochpräzise gedrehten Pulleys, erheben ihre Köpfe über die Zarge. Die Motoren sind in stark dämpfenden Aufhängungen verankert, die sie von den empfindlichen Stellen des Plattenspielers entkoppeln. Die Motoren stehen sich genau gegenüber und reduzieren durch den fast tangentialen und symmetrischen Riemenzug Taumelbewegungen des Tellers auf ein absolutes Minimum. Zwei Geschwindigkeiten lassen sich per Taster ein- und ausschalten. Eine dritte Taste ist erst mit einem Upgrade-Netzteil mit einer Funktion versehen – die optionale 78er Geschwindigkeit. Test 39 Mitspieler Tonarme: · DCF 12-Zoll-Tonarm · SME 3500 Tonabnehmer: · Transfiguration Phoenix · Phase Tech P-3G · Nagaoka MP-500 Phonoverstärker: · Quad 24P Phono · MalValve Preamp Three Phono · PS Audio GCPH modifiziert Verstärker: · Malvalve Preamp Three Line und Power Amp Three · SAC Lautsprecher: · K+T Titania · Audio Physic Scorpio 25 Gegenspieler Plattenspieler: · Scheu Premier III mit SME 309 · Transrotor Fat Bob mit SME 3500 Ein auch optisch beeindruckendes Bild: Der Feickert Blackbird in voller Gefechtsmontur Nr_5-2011 Plattenspieler DCF Woodpecker Johnny Cash – The Fabulous Johnny Cash 40 Test Gespieltes Die passend gefertigte Basis besitzt den gelichen Aufbau wie die PLattenspielerzarge - eine gute Wahl bei „nervösen“ Stellplätzen Johnny Cash The Fabulous Johnny Cash Jennifer Warnes Famous Blue Raincoat 20th Anniversary Edition Kari Bremnes Svarta Bjorn Massive Attack Best of … Gomez Split the Difference Deep Purple Machine Head Gustav Mahler Die neun Symphonien, Georg Solti Wolfgang Amadeus Mozart Waisenhausmesse, Claudio Abbado Miles Davis Milestones Jazz at the Pawnshop y Von der Seite sind die elegante Formgebung und Materialwahl gut zu sehen Beim tiefschwarzen Teller ist Polyoxymethylen, oder kurz – POM, das Mittel der Wahl - ein Kunststoff mit fast idealem Resonanzverhalten, sprich fast keinen Resonanzen. Die Aussparung mit dem Durchmesser eines Plattenlabels samt aufschraubbarem Puck lässt fast jede verwellte Platte plan aufliegen. Leider war zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Artikel der neue Feickert-Puck noch nicht fertig, so dass wir unsere Bilder ohne ihn gemacht haben. Mit einem Transfiguration Phoenix (Test in LP 01/2009) an dem hauseigenen 12-ZollTonarm und einem SME 3500 ging es in den Hörtest. Auch wenn der kleinere Woodpecker im direkten Vergleich nicht mehr zur Verfügung stand, lehne ich mich mal so weit aus dem Fenster, dass der „doppelte“ DCF Blackbird in puncto Basstiefe und -wucht noch einen draufsetzt. War das kleinere Laufwerk noch kein rechter Gegener für unseren großen Transrotor Fat Bob mit Drei-Motoren-Antrieb, so kann der Black- bird mit seinem Zwei-Motoren-Konzept wahrlich gut mithalten: Eine wahre Freude, wie das Laufwerk auch bei gemeinen Bassimpulsen durchzieht. Und noch mehr Freude beim Hören kommt auf, wenn man nach und nach feststellt, dass die Autorität in den tiefen Lagen nicht auf Kosten der Eleganz in den anderen Bereichen geht. Im Gegenteil: Die Feinauflösung gelingt auf einer soliden Basis noch etwas filigraner, die räumliche Abbildung gewinnt in allen Richtungen an Tiefe und Genauigkeit. Dabei behält der DCF seinen eigenen Charakter. Gegenüber dem Fat Bob besitzt er eine etwas freundlichere, verbindlichere Art der Musikwiedergabe – ich denke, das hat vor allem mit den verwendeten Materialien zu tun. Trotz seiner weitaus weniger imposanten Erscheinung ist der Blackbird ebenso souverän wie der deutlich massigere Fat Bob – gerade mit der speziell auf ihn abgestimmten Basisplatte überzeugt der DCF durch eine absolut ruhige Spielweise, selbst, wenn er nicht auf einem absoluten Top-HiFi-Möbel steht. Der hauseigene 12-Zoll-Tonarm ist mit seiner souveränen Wiedergabe eine gute Wahl für eine große Anzahl gängiger Tonabnehmer Nr_5-2011 u o c A stic Zwei Geschwindigkeiten in der Standardversion, drei mit Zusatznetzteil: Wer möchte, kann mit dem Blackbird auch Schellackplatten abspielen Solid Machine Small Inverslager, massiver Teller und zwei Motoren: So sieht ein souveränes Antriebskonzept heute aus Bild in voller Ausbaustufe mit 3 Tonarmen Dr. Feickert Analog Blackbird · Preis: · Vertrieb · Telefon · Internet · Garantie 5.490 Euro (Laufwerk) BT-Vertrieb, Erkrath 02104 175560 www.bt-vertrieb.de 2 Jahre Unterm Strich … » Nein, doppelt so gut wie der Woodpecker ist er nicht. Aber die Erweiterungen an den entscheidenden Stellen machen den DCF Blackbird zu einem der vielseitigsten Laufwerke, die man heutzutage bekommen kann. Gegenüber dem Dark Star von Transrotor, der ja dem Woodpecker noch auf Augenhöhe begegnet ist, kann der Blackbird seinen verbesserten Antrieb in die Waagschale werfen und trägt einen Punktsieg in Sachen Wucht und Präzision davon, während sich die klangliche Balance beider Laufwerke weitgehend ähnelt. Wie schon der Woodpecker imponiert der Blackbird durch seine zurückhaltende Neutralität, die es dem Benutzer ermöglicht, ihn entweder als Spielwiese für alle nur erdenklichen Tonarm-Tonabnehmer-Kombinationen zu nutzen oder ein Setup festzulegen, bei dem der schnelle Wechsel zwischen zwei Kombinationen möglich ist, die verschiedene Musik- und Klangrichtungen abdecken. Falls dann doch noch Wünsche offenbleiben sollten, kann es am Laufwerk nicht liegen. Thomas Schmidt ! 10,0 kg Vollaluminium Teller ! echte Ledermattenauflage ! Plexiglasauflage ! WTB 301 Tonarm (baugleich mit Rega) modifiziert mit stufenloser Höhenverstellung ! MC - Tonabnehmersystem Denon DL 103 ! Mikroprozessor - Steuerung ! Vorbereitet für die Montage von bis zu 3 Tonarmen ! OPT - Tech Lager Handmade in Germany Wirth Tonmaschinenbau GmbH Tel. (07127) 32718 Fax.(07127) 934186 www.acoustic-solid.de 42 Test Plattenspieler Rui Borges Im Westen was Neues Gehört hat man ja schon seit Längerem etwas von dem Namen, auf dem letztjährigen Analog-Forum war er dann zum ersten Mal in der deutschen Öffentlichkeit zu sehen: Rui Borges zeigte seine Plattenspieler-Kreationen – nein: Kunstwerke Nr_5-2011 Plattenspieler Test 43 Mitspieler Tonabnehmer: · Goldenote Boboli · Nagaoka MP-500 · Dynavector Te Kaitora Rua · Phase Tech P-3G Phonoverstärker: · Quad 24P Phono · MalValve Preamp Three Phono · PS Audio GCPH modifiziert Verstärker: · Malvalve Preamp Three Line und Power Amp Three · SAC Preamp + Igel Lautsprecher: · Sonics Allegria · K+T Titania V om äußersten westlichen Rand Europas stammt der Laufwerks-Künstler, nämlich aus Portugal, einem Land, das meist ein bisschen vergessen neben den großen europäischen Nationen, in der jüngsten Vergangenheit ins finanzpolitische Gerde gekommen ist. Kommt man ins Gespräch mit Rui Borges, dann meint man, die Ursachen erahnen zu können: Borges schwankt so ein bisschen zwischen Zorn und Resignation: Er würde gerne etwas Outsourcing betreiben und seine Laufwerke komplett in seinem Heimatland fertigen, doch die Zulieferer funktionieren nicht so, wie er sich das vorstellt, zumindest nicht, was den angestrebten Qualitätsstandard betrifft. Was macht Borges also: Er kauft sein Material im Ausland und macht den Rest selbst (übrigens eine Arbeitsweise, die wir von einer anderen OneMan-Show im Analoggeschäft kennen: Tom Woschnick). Zubehör: · Basen von Accurion und Thixar · Netzkabel von HMS und PS Audio · Phonokabel von Nordost und Furutech · NF-Kabel von van den Hul Gegenspieler Plattenspieler: · VPI Classic 3 · Transrotor Fat Bob mit SME 3500 Nr_5-2011 Plattenspieler Rui Borges Schostakowitsch, Ravel – Klavierkonzerte, Bernstein 44 Test Das aufwändige Netzteil beinhaltet auch eine Regelelektronik für den Gleichstrommotor Gespieltes Schostakowitsch, Ravel Klavierkonzerte, Bernstein Jennifer Warnes Famous Blue Raincoat 20th Anniversary Edition Gomez Split the Difference Deep Purple Machine Head Gustav Mahler Die neun Symphonien, Georg Solti Wolfgang Amadeus Mozart Waisenhausmesse, Claudio Abbado Miles Davis Milestones Dass der Bau eines Laufwerks auf diese Art und Weise einen gewissen Zeitraum dauert, versteht sich von selbst – es wird bis auf Weiteres wohl keine Massenfertigung zu erwarten sein. Wenn dann doch noch ein bisschen Zeit nebenher abfällt, dann kümmert sich Rui Borges um die Restauration und Optimierung klassischer Garrard- und Thorens-Laufwerke – auch keine schlechte Referenz, meinen wir. Das aktuelle Sortiment wird exklusiv vertrieben von Jürgen Fuchs vom Hifi-Studio Wachtberg – eine langsam aus privatem Interesse gewachsene Geschichte, die noch ein bisschen im Verborgenen blüht – nun, durch diesen Artikel sollte es etwas anders werden. Der Rui Borges Uno ist sozusagen das „Einsteigerlaufwerk“ des Portugiesen – das ist aber unbedingt im übertragenen Sinne zu verstehen. Der aufgerufene Preis für den Dreher allein liegt bei 4.800 Euro – kein Pappenstiel, in Relation zum Gebotenen aber absolut gerechtfertigt. Der Grundaufbau des Uno ist einfach. Zwei voneinander entkoppelte MDFPlatten bilden die Zarge, der Motor steht separat in einer kreisrunden Aussparung. Unter das eigentliche Laufwerk kann eine optionale Basis aus einer MDF- und ei- ner Glasplatte(!) gestellt werden, auf die die Gesamtkonstruktion gestellt wird. Basis und Plattenspieler stehen auf höhenverstellbaren Füßen, die zwar ihren Zweck erfüllen, bei näherer Betrachtung aber nicht so ganz dem hohen Standard des Geräts entsprechen – hier könnte optisch zum Beispiel mit einer Verkleidung noch ein bisschen nachgebessert werden. Das Tonarmbrett aus Acryl wird über Distanzstücke aus Aluminium auf der Zarge befestigt. Unser Testmodell war mit einem der vorzüglichen Reed-Tonarme bestückt, die seit einigen Jahren in Litauen gefertigt werden – nicht die schlechteste Wahl, wie schon unser Test in Ausgabe 1/2011 gezeigt hat. Für die Abtastung ist ein Goldenote Boboli zuständig – ein Set, das es auch komplett als Uno Prestige zu kaufen gibt. Dreh- und Angelpunkt (im wahrsten Sinne des Worts) ist bei Rui Borges die Teller-Lager-Kombination. Wert legt der Konstrukteur auf die Feststellung, dass er für die bewegten Teile absolut kein Gussmaterial verwendet, sondern jedes Werkstück aus einem entsprechenden Rohling gedreht wird. Das mehr als massive Lager besteht aus einer Bronzebuchse mit einem gehärteten Lagerspiegel, auf der sich der Edelstahldorn mit einer Rubinkugel an der Spitze dreht. Aus diesem Grund sollte man beim Aufsetzen des Tellers etwas vorsichtig sein – die Toleranzen des Lagers sind allerdings so eng, dass zwischen dem Einsetzen des Dorns in das Lager und dem endgül- Der Tonarm stammt von der recht neuen litauischen Manufaktur Reed – trotz des etwas zerklüfteten Aussehens ein wunderbar zu bedienender Arm Nr_5-2011 Plattenspieler Test 45 Der vielschichtige Aufbau des Rui Borges Uno, festgehalten während des Aufbaus in unserem Fotostudio tigen Absinken in die Betriebsposition locker Zeit für eine gepflegte Tasse Kaffee bleibt. Das Lager trägt einen Subteller aus Aluminium, auf den auch der Antriebsriemen wirkt. Sieht man sich den Uno in dieser Phase des Aufbaus an, dann merkt man, dass etwas anders ist, auch wenn man vielleicht nicht spontan sagen kann, was. Nun: Der Subteller ist einfach eine flache Scheibe – kein Mitteldorn, nichts, was noch irgendwie aufragt und Kontakt mit der Platte hätte. Rui Borges hat nämlich für sich beschlossen, dass Lager, Antrieb und Platte möglichst keine direkten Kontakt miteinander haben sollten – also hat er einen Hauptteller konstruiert, der Vinyl und Antrieb voneinander entkoppelt: Kontakt zum Subteller hat nur der massive Aluminiumring, der den Außenteil das Haupttellers ausmacht. Oben auf dem Ring liegt eine dicke Acrylscheibe auf, natürlich fest mit dem Aluminiumteil verbunden. Und erst in der Mitte dieser Acrylscheibe findet sich eine weitere Aluminiumscheibe, aus der der Mitteldorn aufragt. Eine extrem clevere und doch eigentlich ganz simple und vor allem logische Konstruktion – ich bin gespannt, ob wir so etwas in Zukunft öfter sehen werden. Der Motor ist ein Gleichstrommotor – wie immer in solchen Fällen ein Typ, der schon gar nicht mehr produziert wird und um dessen Restbestände sich die Plattenspielerproduzenten dieser Welt schlagen. Angesteuert wird der in einem massiven Block untergebrachte Motor über eine Steuereinheit, die sogar eine automatische Drehzahlregelung besitzt. Rui Borges berichtet, dass er diese Regeleinheit relativ träge gehalten hat, um keine Nervosität in die Wiedergabe zu bringen. Nun, obs der Teller ist oder der Antrieb oder doch die Zarge oder einfach alles zusammen: Der Rui Borges ist in seiner Spielweise eine echte Offenbarung: Jegliche Art von Musik rückt vermeintlich näher an den Zuhörer heran, wird plötzlich fast greifbar. Jeder einzelne Aspekt, von Räumlichkeit über das wiedergegebene Spektrum bis zur Dynamik wird von diesem Laufwerk absolut auf den Punkt gebracht. Gerade bei klassischen Platten, die ja sehr Tellerlager mit flachem Subteller. Schön zu sehen ist der Aluminiumring des Haupttellers mit der entkoppelten Mittelscheibe Tiefer gelegtes Gegengewicht für einen optimalen Schwerpunkt auf Nadelhöhe. Das Armrohr gibt es in zahlreichen Holzsorten Nr_5-2011 46 Test Plattenspieler Rui Borges In dieser Konstellation eine absolut runde Sache - in jedem Fall ein Einstieg nach Maß für Rui Borges Vorsicht, edler Stein: Auf die Rubinspitze des Lagers sollte man beim Aufsetzen des Subtellers etwas achten Die Füßchen fallen optisch ein bisschen aus dem Rahmen – ihren Zweck erfüllen sie aber vollauf oft nur in historischer Aufnahmequalität vorliegen, macht es sich der Uno zur Aufgabe, aus dem limitierten Material das Optimum herauszuholen – fast, als würde er einmal mit dem Staubwedel und dem großen Besen durch die staubige Patina hindurchwirbeln. Und nein: Das ist nicht einfach eine klangliche Schieflage, die ein Quäntchen mehr Hochtonenergie suggeriert. Das Bild setzt sich bei modernen Aufnahmen nämlich fort, denen der Rui Borges ähnlich Gutes tut. Orchester löst er unendlich fein auf, jedes Kratzen eines Bogens noch in der hintersten Reihe der Geigen ist klar hörbar – und doch artet diese Genauigkeit nicht in musikalisches Suchspiel aus. Viel zu sehr gibt sich der Uno auch dem musikalischen Fluss hin und nimmt sich als Gerät komplett aus der Wiedergabe heraus – er besitzt keinerlei Ehrgeiz, etwas nach seinen Vorgaben klingen zu lassen, er lässt einfach klingen. In Sachen Tieftondynamik gehört er dabei nicht mal zu den brachialsten Vertretern in dieser Ausgabe – obwohl er auch abgrundtief spielen kann. Für das letzte Quäntchen Durchzugskraft im Bass genügte vielleicht schon eine Klemme oder ein Außenring, dann hätte er auch da aufgeschlossen. Aber auch so ist er ein wunderbares Stück Präzisionstechnik, das in jedem klanglichen Aspekt so überzeugende Argumente fürs Schallplattenhören liefert, dass selbst der eingefleischteste Digitalfanatiker ins Grübeln kommt. Thomas Schmidt Rui Borges Uno · Preis: 4.800 Euro (Laufwerk) (Preise mit Tonarm auf Anfrage) · Vertrieb Hifi Studio Wachtberg · Telefon 02225 9996446 · Internet www.hifi-studio-wachtberg.de ·BxTxH 530 x 150 x 395 mm · Gewicht ca. 30 kg Unterm Strich … » Mit seinem Uno gibt Rui Borges ein mehr als gelungenes Debüt. Design, Technik und Klang bewegen sich auf absolutem Top-Niveau – zuschlagen, so lange das Laufwerk noch ein Geheimtipp ist! Nr_5-2011 ] bbrs Was soll ich kaufen, Herbert? Herbert liegt Technik im Blut. Von Beruf ist Herbert leidenschaftlicher Testredakteur für alle TV-Geräte. Keiner hat mehr Fernseher geprüft, gemessen und beurteilt als er. In seinem Beruf (kommt von Berufung) stellen sich Tag für Tag mehr als 20 Millionen Pixel Herberts geschultem Auge und seinen harten Messroutinen. Herbert kennt sie alle. Herbert ist auf 48 Test Plattenspieler Rega RP1 Performance Nur ein paar Kleinigkeiten? Machen wir uns nichts vor: Plattenspieler-Boliden gibt’s wie Sand am Meer. Hersteller, die qualitativ Hochwertiges für erträgliches Geld bieten, sind die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen. Eine der rühmlichen Ausnahmen: Rega Nr_5-2011 Plattenspieler Test 49 Alles aus einem Stall: Am hauseigenen Arm ist das Rega-System Bias 2 montiert – eine durchaus ernst zu nehmende Kombination Mitspieler Phonovorstufen: · MalValve preamp three phono · Burmester 100 Vorverstärker: · MalValve preamp three line · Accustic Arts Tube Preamp II Endverstärker: · Accustic Arts Amp II · SymAsym 3 50 Euro für einen Plattenspieler sind in der heutigen Zeit ein mehr als fairer Preis. Und genau das ist die Summe, mit der der britische Hersteller Rega für sein aktuelles Einsteigermodell RP1 entlohnt werden will. Dabei handelt es sich um eine rundum blitzblanke Maschine nach bester minimalistischer Rega-Manier, und genau die ist nur zum Teil Gegenstand dieser Abhandlung. Seit Kurzem nämlich gibt es eine „aufgebrezelte“ Variante des Juniors, und die bekam ein „Performance Pack“ spendiert. Solchermaßen beschleunigt kostet der „RP1 Performance“ 480 Euro, soll dafür aber klanglich merklich vor der Basisversion liegen. Wer schon stolzer Besitzer eines RP1 ist, kann das Paket nachrüsten; in diesem Falle ist das Update mit 180 Euro zu bezahlen. Der RP1 – ob mit oder ohne Performance Kit – ist ein geradliniger und ob seiner schnörkellosen Linienführung optisch sehr gefälliger No-Nonsense-Spieler. Die Basis des Ganzen ist eine 20 Millimeter starke Grobspanplatte, die für diese Art von Laufwerk das richtige Verhältnis von Masse und innerer Dämpfung mitbringt. Dieses Bauteil ist übrigens das, was die drei unterschiedlichen Farbvarianten bestimmt, in denen der Plattenspieler lieferbar ist. Wobei „Farbe“ in diesem Zusammenhang ein relativer Begriff ist, denn neben dem heutzutage obligatorischen Weiß gibt’s ein „Fast-Schwarz“ namens „Titanium“ und ein hübsches Lichtgrau („Cool Grey“). Ein meiner Meinung nach gerade bei Plattenspielern wie diesem elementares Feature bringt der kleine Rega serienmäßig mit: eine klappbare Abdeckhaube. „Plattenspieler wie diese“ sind solche für ganz normale Leute, die einfach nur Musik hören wollen. Dass der engagierte Highender seine Platten abspielende Trutzburg mit Elektrozäunen oder simpler Abschottung per nicht zugänglicher Räumlichkeit vor Attacken von Haustieren, Kindern oder Reinigungsfachkräften schützt, ist klar – aber diese Zeitgenossen sind auch nicht die Zielgruppe für diesen Dreher. Was es braucht, ist eine ebene, waagerechte Fläche. Letzteres muss sein, weil die entkoppelnden Gummifüße des Rega keine Lautsprecher: · Audio Physic Scorpio 25 Zubehör: · Netzversorung von PS Audio und HMS · NF-Kabel von Transparent und Silent Wire · Phonokabel von Straight Wire und van den Hul · Lautsprecherkabel von Transparent · Plattenwaschmaschine von Clearaudio Gegenspieler Plattenspieler: · Cargo 33punkt3 · Music MMF 2.2 Nr_5-2011 Plattenspieler Rega RP1 Performance The Twilight Singers – Dynamite Steps 50 Test Gespieltes The Twilight Singers Dynamite Steps Walcott / Cherry / Vasconcelos Codona3 Keith Jarret Köln Concert Muddy Waters Folk Singer Ella Fitzgerald Ella Swings Lightly Möglichkeit zur Höhenverstellung bieten. Das war’s dann aber eigentlich auch schon mit den Anforderungen, die das Gerät an seine potenziellen Benutzer stellt. Ein Verstärker mit MM-tauglichem Phonoeingang sollte vorhanden sein, damit der vorinstallierte Tonabnehmer seine Signale artgerecht weiterverarbeitet bekommt. Selbiger Abtaster ist übrigens einer der Unterschiede – wenn nicht der entscheidende – zum Basismodell. Während dort ein keinesfalls schlechtes, aber ab einem gewissen Punkt limitierendes OM5e von Ortofon zum Zuge kommt, ist die PerformanceVariante mit einem Rega-eigenen Abtaster namens „Bias 2“ ausgestattet. Er arbeitet ebenfalls nach dem MM-Prinzip, verfügt über einen elliptischen Nadelschliff, wird per Hand zusammengebaut und soll ein kleines Preis-Leistungs-Wunder sein. Dieser Abtaster kommt in der jüngsten Inkarnation des Rega-Einsteigertonarms namens RB 101 zum Einsatz. Der ist ein Nachfahre des Klassikers RB 250 und geht sicherlich in Ordnung, verfügt aber nicht über das Rega-Glanzstück: Das konische einteilige Guss-Armrohr vergangener Tage musste einem simplen geraden Alurohr mit „angestricktem“ Headshell weichen. Wurden Rega-Arme ehemals mit einer großen Mutter über ein Gewinde auf dem metallenen Armschaft verschraubt, übernimmt in diesem Falle ein deutlich weniger solider Kunstoffflansch die Befestigung auf dem Laufwerk. Höhenverstellbarkeit? Eher nicht, aber die gab’s bei den kleinen Rega-Modellen noch nie. Wie gehabt: Ein Riemen treibt den Subteller aus Kunststoff – die Geschwindigkeit wird durch Riemenumlegen eingestellt Automatikfunktionen wie eine Endabschaltung? Aber nicht doch. Der RP1 ist eine puristische Maschine, und der Bediener darf sich über einen gut funktionierenden Lifthebel freuen. Tatsächlich sogar kann er die Tellerdrehzahl von 33,3 auf 45 Umdrehungen ändern; dazu muss man den Plattenteller abheben und den Antriebsriemen auf die größere Riemenscheibe auf der Motorachse legen. Der fleischfarbene Rundriemen ist übrigens die zweite Komponente des Performance Packs; er soll deutlich präziser gefertigt sein und für mehr Drehzahlstabilität sorgen. Das Tellerlager besteht aus einer in der Basis montierten Messingbüchse und einer aus dem Kunststoff-Subteller herausragenden Achse, die vertikalen Kräfte fängt eine Stahlkugel auf. Nichts Sensationelles, aber solide. Der eigentliche Teller besteht aus dem guten alten Bakelit und ist beim „Klopftest“ erstaunlich resonanzarm; den Kontakt zur Platte stellt eine – Performance-Pack-Bestandteil Nummer drei – Tellermatte aus echtem Wollfilz dar. Ihre recht steifen Fasern sollen für eine verbesserte Ankopplung der Platte an den Teller sorgen. Was mir nicht ganz so gefällt, ist der Umstand, dass der Plattenteller nicht exakt auf dem Subteller zentriert wird; mit etwa einem Millimeter Spiel muss man leben. Andererseits steckt auch an dieser Stelle eine gute Idee: Die Tellerachse steckt in einem Konus, der Teller selbst berührt die Ein Brett, ein Motor, ein Teller, ein Arm: Stimmt die Kombination so wie hier, dann brauchts nicht mehr für einen guten Auftritt Nr_5-2011 Rega RP1 Performance · Preis · Garantie · Vertrieb · Telefon · Internet ·BxHxT · Gewicht 480 Euro 10 Jahre TAD Audiovertrieb, Frasdorf 08052/9573273 www.tad-audiovertrieb.de 440 x 120 x 380 mm ca. 4 kg Unterm Strich … » Möglicherweise ist die teurere Variante das eigentlich Sonderangebot: Der RP1 Performance stellt jede Art von Musik ausgewogen und komplett dar; für ein so leichtes Gerät klingt er sehr erwachsen und gediegen. Im Vertrieb von: Holger Barske www.bthifi.de A finest phono preamplifier handcrafted in Germany - for those who love records Führung nur minimal. Die Vermeidung eines Schwingungsübergangs an dieser Stelle ist eine Maßnahme, die sich auch andernorts sehr bewährt hat. Für die Rotation sorgt ein netzbetriebener Synchronmotor von Premotec, der hart an die Laufwerksbasis gespaxt wurde. Demzufolge braucht’s beim RP1 kein Steckernetzteil, das fest montierte Netzkabel darf unmittelbar ans Lichtnetz andocken. Der Synchronmotor hat den Vorteil, in seiner Drehzahl nur von der Frequenz seiner speisenden Wechselspannung abhängig zu sein; Spannungsschwankungen im Netz beeinträchtigen die Drehzahlstabilität praktisch nicht. Das in Sachen Antrieb entscheidende Bedienelement sitzt vorne links auf der Basisplatte: ein Wippschalter für die Netzspannung. Das war’s. Der kleine Rega ist somit rudimentär ausgestattet, aber intuitiv zu bedienen. Er kommt vormontiert aus der Verpackung, lediglich die Auflagekraft gilt es noch einzustellen. Das geht in der Performance-Version denkbar simpel: Die beiligende Einstellhilfe hat eine genau definierte Dicke und wird zwischen Gegengewicht und einem Wulst auf dem Ende des Armrohrs geklemmt. Dann schiebt man das Gegengewicht dagegen – fertig. Ab dann muss man nur noch Platten auflegen und Musik hören. Und ich muss gestehen – ich war erstaunt, was der RP1 Performance so zu Gehör bringt. Schön dynamisch, locker und leicht konnten die kleinen Regas seit jeher, aber hier kommen noch ein paar zusätzliche Aspekte zum Tragen. Der RP1 Performance klingt merklich erdiger uns substanzieller, als ich es erwartet hätte. Bassdrums haben erstaunlich viel Kraft und Farbe, schwingen aber trotzdem mit sehr gut dosiertem Timing aus. Der Bass ist weit davon entfernt fett zu klingen – aber Eier hat es allemal, das Ding. Auch die nächste Hürde nahm der Rega mit erstaunlicher Gelassenheit: den Klavieranschlag an sich. Immer wieder gerne mit dem unsterblichen „Köln Concert“ von Keith Jarret überprüft, und hier geht’s ziemlich gut. Die Aufnahme macht jedes Zittern, jede Instabilität gnadenlos hörbar, und hier geht’s praktisch schmerzfrei – was beileibe nicht selbstverständlich ist. Nimmt man jetzt die nicht überbordend riesige, im Detail aber sehr schön differenzierte Raumabbildung dazu, darf man dem RP1 Performacne einen überaus stimmigen Gesamtauftritt attestieren, der mit dem Klischee „quirlig, aber ohne Substanz“ rein gar nichts zu tun hat. ONK-AUDIO inspired°by°enthusiasts Sinnvolle Maßnahme: Eine solche solide Haube steht jedem Einsteigerplattenspieler gut zu Gesicht, darf man doch nicht bei allen Mitbewohnern auf gleich viel Verständnis für die Sensibilitäten des Analogen bauen 52 Test Plattenspieler VPI Classic 3 Nr_5-2011 Plattenspieler Test 53 Grosser, böser Bruder Mitspieler Tonabnehmer: · Nagaoka MP-500 · Dynavector Te Kaitora Rua · Phase Tech P-3G Ich war ziemlich erschrocken, als ich ihn zum ersten Mal gesehen habe, den Classic 3. Nominell ist er ja eng verwandt mit dem hübschen, kleinen Classic, in den ich mich vor genau zwei Jahren fast ein bisschen verliebt habe. Eine so spontane Sympathie möchte der Classic 3 nicht erzeugen – aber es kommt ja auf die inneren Werte an, sagt man Phonoverstärker: · Quad 24P Phono · MalValve Preamp Three Phono · PS Audio GCPH modifiziert Verstärker: · Malvalve Preamp Three Line und Power Amp Three · SAC Preamp + Igel Lautsprecher: · Sonics Allegria · K+T Titania Zubehör: · Basen von Accurion und Thixar · Netzkabel von HMS und PS Audio · Phonokabel von Nordost und Furutech · NF-Kabel von van den Hul Gegenspieler Plattenspieler: · Well Tempered · Rui Borges Uno One mit Reed Tonarm · Transrotor Fat Bob mit SME 3500 Nr_5-2011 54 Test Plattenspieler VPI Classic 3 Katie Melua – Piece by Piece W Gespieltes Katie Melua Piece by Piece Jennifer Warnes Famous Blue Raincoat 20th Anniversary Edition Gomez Split the Difference Deep Purple Machine Head Gustav Mahler Die neun Symphonien, Georg Solti Wolfgang Amadeus Mozart Waisenhausmesse, Claudio Abbado Miles Davis Milestones ir erinnern uns: Fast schon sensationellerweise durchbrach VPI die hauseigene Designlinie und stellte einen Kompaktspieler vor, der viel weniger breit war als man es von den anderen Laufwerken aus New Jersey gewöhnt ist und der mit seiner furnierten Holzzarge ganz klassisch aus nach der Art der 60er- und 70erJahre aussah, Plattenspieler zu bauen. Nun, sagen wir einmal, der Classic 3 hat von diesem Modell den Grundriss beibehalten und ist ansonsten einen anderen Weg gegangen – so wie ja in mancher Familie ein Sohn den schöngeistigen Dingen anhängt, während der der andere eine, sagen wir, militärische Karriere einschlägt. Der Vergleich ist gar nicht so weit hergeholt: Ein bisschen martialisch sieht er schon aus, der neue Classic, mit seinem massigen Aufbau, der keinerlei Holzapplikationen oder andere kosmetische Maßnahmen aufweist. Schwarz dominiert wie bei allen VPI-Laufwerken das Aussehen, nur durchbrochen von der matt silbern abgesetzten Deckplatte und den blanken Metallteilen, von denen es auch reichlich gibt. In erster Linie ist da natürlich der Teller zu nennen, der sich in seinen Dimensionen nicht vom ursprünglichen Classic unterscheidet. Eine zusätzliche Schwungmasse in Form eines Außenrings sprengt aber auch hier die Proportionen – man macht hier noch einmal ordentlich Masse und zeigt es auch! Zur Funktion des Außenrings aber später noch mehr. Der Teller dreht sich auf einem invertierten Lager mit Edelstahldorn und -kugel in einer Buchse aus Bronze mit einem Lagerspiegel aus einem Delrin-Teflon-Kompositmaterial. Die Schallplatte wird mit der bekannten VPI-Schraubklemme (in neuem Design) auf dem Teller fixiert – dank einer konkaven Konstruktion der Klemmenunterseite und einem entsprechenden Gegenstück zum Aufstecken auf die Tellerachse kann fast jede Platte plan an den Teller gepresst werden – die dafür nötige Azimuthanpassung ist mit dem montierten EinpunktTonarm leicht zu bewerkstelligen. Lautete beim Grundmodell die Empfehlung noch, die Platte ganz ohne Matte aufzulegen, so legte uns Arndt Rischmüller vom deutschen VPI-Vertrieb H.E.A.R. eine Spezialmatte von Cartridgeman bei – unseren Lesern wahrscheinlich eher bekannt als Hersteller hochklassiger Tonabnehmersysteme. Diese Matte besteht aus einemextrem weichen Material, das in konzentrischen Vertiefungen und Graten gegossen wurde – vermutlich etwas Ähnliches wie Sorbothan. Der Nachteil: Die VPI-Klemme funktioniert aufgrund der Dicke der Matte nicht mehr wie vorgesehen, sondern nur noch als normales Tellergewicht. Die Zarge ist eine VPI-typische Sandwichkonstruktion aus einer dicken Lage MDF, einem guten Zentimeter Aluminium und zuletzt einer drei Millimeter starken Stahl- Konnte der Classic 1 die holde Weiblichkeit durchaus für sich einnehmen, ist der Classic 3 ganz klar ein Männerlaufwerk Nr_5-2011 Plattenspieler Test 55 Zehneinhalb Zoll haben sich irgendwann als ideale Tonarmlänge manifestiert – hört man sich den JMW an, dann mag man das blind unterschreiben platte, die mit Silikonkleber und zusätzlichen Maschinenschrauben befestigt wird. Der Motor sitzt wie beim Classic nicht in einem separaten Gehäuse, sondern mit in der Zarge. Um an dieser Stelle Resonanzen zu vermeiden, ist die Motorsektion durch eine spezielle Gummimischung vom Rest des Laufwerks entkoppelt. Die Positionierung links vorne erlaubt es dem Antriebsriemen längs zur Abtastrichtung am Teller zu ziehen und nicht – wie meistens – quer. Damit gibt es kaum noch laterale Taumelbewegungen der Platte zur Nadel. Der Tonarm 10.5i unterscheidet sich vom Arm des Classic 1 durch die NordostValhalla-Innenverkabelung (wirklich ein herausragendes Phonokabel) und ein deutlich modifiziertes Armrohr aus zwei sichtbar ineinander gesteckten Stahlrohren – dies soll für eine noch größere Stabilität sorgen. Die Austauschbarkeit der Armrohre für einen schnellen Tonabnehmerwechsel ist natürlich geblieben, ebenso das große Gegengewicht, das außermittig gebohrt ist, um möglichst viel Masse unter den Tonarmdrehpunkt zu bekommen. Aus dem gleichen Grund verwendet man bei VPI für den Arm einen sehr schweren Ring mit den zwei außen liegenden Lateralgewichten zur Azimutheinstellung (und Stabilisierung). Zu leichte Tonabnehmer erhalten ein Zusatzgewicht am Headshell. Der Tonarm, dessen gesamte bewegliche Konstruktion auf einer extrem scharf geschliffenen Edelstahlspitze aufliegt, kann mit Silikonöl bedämpft werden. Der 10.5i ermöglicht ein bequemes „VTA on-thefly“ mit einer skalierten Rändelschraube. Die auch bei VPI inzwischen serienmäßige Antiskating-Einrichtung ist oben auf dem Anschlussterminal angebracht, die Verbindung zwischen Tonarmkabeln und Cinchbuchsen erfolgt per Lemo-Stecker. Das Ganze steht auf passend gestalteten Füßen im Stile des gewaltigen Flaggschiffs VPI HR-X, mit dem der Classic 3 unübersehbar auch ein paar Gene teilt. Das sind recht massige Dämpferfüße, die an der Unterseite über je drei eingepresste Stahlkugeln verfügen, um die Auflagefläche zum Untergrund möglichst klein zu halten. So aufgestellt, ist man mit dem Classic 3 auf jeden Fall auf der sicheren Seite – Masse und Dämpfung sorgen für eine ziemlich unproblematische Aufstellung. Hatte der VPI Classic für seinen damaligen UVP von 3.200 Euro sensationell gut aufgespielt, so musste der Classic 3 für seinen ja gut doppelt so hohen Preis unbedingt einen draufsetzen. Da ich mich gerne durch die unterschiedlichen Setup-Möglichkeiten arbeite, habe ich erst einmal mit dem nackten Teller und der VPI-Klemme angefangen. Sehnig, sauber und kraftvoll, wie von einem VPI gewöhnt, legt der Classic 3 los. Überzeugend, aber noch nicht außer Rufweite des „alten“ Classic, würde ich mal sagen. Erst mit der Ring Clamp gibt es einen Aha-Effekt: Die trockene Auch wenn man es nicht sieht, ist der Motor aufwendig von der Zarge entkopplet Der Ring der Herren: Ein unscheinbarer Reif aus Edelstahl bringt die Wiedergabe ganz weit nach vorne Nr_5-2011 56 Test Plattenspieler VPI Classic 3 Mit der Cartridge Man Music Mat wird die Wiedergabe etwas runder – auf eine etwas andere Weise aber genauso hochwertig Das volle Programm: VTA-on-thefly, Antiskating und das neue Stahl-Armrohr bringen den 10.5i noch einmal weiter nach vorne Basswiedergabe erfährt noch einmal einen substanziellen Schub und legt atemberaubende Tieftonimpulse frei, die vorher zwar auch da waren, sich aber nicht so recht im Kontext freispielen konnten. Jetzt erfahren auch die tief gestimmten Instrumente ihr Recht, Kontrabässe lassen sich mühelos orten, große Trommeln liefern Volumen und Attacke, dass es einem manchmal angst und bange um die Tieftönermembranen wird. Dabei sind die tiefen Lagen immer noch genauso wenig überbetont wie vorher – nur um Etliches besser definiert. Jetzt könnte man ganz kurz eine KlischeeSchublade öffnen und den Classic 3 unter „martialisches Äußeres – Dynamikmonster“ einsortieren. Aber: Über dem aufgeräumten Frequenzgangkeller gibt es noch ein paar Etagen mehr, in denen sauber, aber auch elegant und charmant musiziert wird. Die gute „alte“ Katie Melua betört mit ihrer sanften Mädchenstimme und erweckt im grimmigen Testredakteur Beschützerinstinkte. Nix da mit „martialisch“ – der Classic 3 verfügt in seinem Repertoire auch über Schmelz, Emotion und Musikalität. Die Frage nach dem Hochtonbereich erübrigt sich – selbstverständlich wird hier präzise und fein aufgelöst gearbeitet – ich habe den Eindruck, der Tonarm leistet hier neben der frappierenden Basspräzision seinen wichtigsten Beitrag. Nr_5-2011 Plattenspieler VPI Classic · Preis: · Vertrieb · Telefon · Internet ·BxTxH · Gewicht 7.250 Euro HEAR, Hamburg 040 41355882 www.h-e-a-r.de 530 x 400 x 240 mm ca. 30 kg Unterm Strich … » Der Classic 3 ist eine würdige Fortsetzung der VPI-Classic-Serie. Optisch deutlich martialischer als sein Vorgänger, erweitert er dessen charmanten Klangcharakter durch eine durch nichts zu erschütternde Stabilität. Einfach ein Klassiker. Test 57 In der Tat findet der VPI eine genau richtige Dosierung der Energie – wo bei hohen Lautstärken andere Spieler schon längst in einen nervigen Klirrbrei kippen, arbeitet er immer noch präzise feinste musikalische Informationen aus der Rille heraus, vorausgesetzt, man spendiert ihm einen adäquaten Tonabnehmer als Spielpartner. Mit der Tellermatte von Music Maker gerät die Spielweise ein ganz kleines bisschen runder, dunkler – die Kombination vermittelt dann noch einmal den Eindruck einer noch größeren Ruhe und Stabilität, fast, als wären keinerlei beweglichen Teile mehr am Abspielvorgang beteiligt. Natürlich hat ein Plattenspieler bei einer derartigen Sauberkeit in der Wiedergabe extrem leichtes Spiel bei der Räumlichkeit – und so überzeugt der Classic 3 durch die luftige Weite und Tiefe der Dimensionen, die er aus den Boxen zaubert, ebenso sehr wie durch die fantastisch stabile Mitte und Positionierungsgenauigkeit in der Abbildung – genau so geht’s! Thomas Schmidt Nr_5-2011 58 Test Plattenspieler Avid Diva 2 SP Noch so eine Diva Keine Sorge: Der neueste Diva ist keine solche – für einen Subchassisspieler ist der neue Avid sogar ein erstaunlich unkompliziertes Gerät – Allüren haben eben doch nicht alle Diven Nr_5-2011 Plattenspieler D er Meister Conrad Mas himself hat es sich nicht nehmen lassen, sein kleines Laufwerk in unseren Räumen aufzubauen. Ein feiner Zug von ihm und in Sachen Information hoch interessant – vom ServiceAspekt her jedoch ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen, stellt die Einstellung des Diva 2 doch niemanden vor ernsthafte Probleme. Gegenüber dem „alten“ Diva, den wir seinerzeit zum Test hier in der Redaktion hatten, wurde der Aufbau grundlegend verändert. Gab es damals noch eine Art „Baukastensystem“ mit zusammengesteckten Stahlrohren, so haben wir es heutzutage mit einem soliden, einteiligen Gussteil als Unterkonstruktion zu tun, das ziemlich aufwendig geformt ist: In der Tat hilft eine solche mehrfach durchbrochene Form aus lauter Dreiecksflächen effektiv gegen innere Resonanzen. Beim Diva II SP – dem höherwertigen der beiden aktuellen Diva-Modelle, unserem Testgerät – ist eine SME-Basis fest integriert; Adapter für andere Tonarme gibt es auf Anfrage. Conrad Mas baut seit 1996 seine eigenen Plattenspieler – seit jeher mit Subchassis. Bei den neuesten Divas wird dieses Konzept durchbrochen: Es gibt keine Aufhängung mehr, die auf Federn oder einstellbaren Gummiringen basiert, sondern eine dreifach gestufte Sorbothan-Dämpfung in den Füßen. Wie wir dieses Material kennen, funktioniert es zumindest als entkoppelndes Element ganz hervorragend – nicht umsonst sind einige der Laufwerke in dieser Ausgabe an irgendeiner Stelle mit Sorbothan ausgestattet. Inmitten des Subchassis ragt der abgeflachte Dorn des invertierten Tellerlagers empor. Die konische Form von Lagerbuchse und -achse sorgt dafür, dass das drehende Teil horizontal nur auf einer Ebene geführt wird. Lagergeräusche und Resonanzen können so minimiert werden – klar: Wo nichts reibt, entsteht kein Geräusch. Vertikal wird die Buchse durch eine Wolframkarbidkugel getragen, auf der sich ein Saphirlagerspiegel dreht. Durch diese beiden extrem harten Materialien ist ein Einlaufen des Lagers nahezu unmöglich – geschmiert wird aus einem kleinen Reservoir oberhalb des Lagerspiegels. Der eigentliche Plattenteller besteht aus einem einteiligen Stück Aluminium das fast sechseinhalb Kilo wiegt. Aufgesetzt ist eine Tellermatte aus dickem Kork, die allerdings nicht mit dem Teller verklebt ist, wie bei anderen Avid-Modellen. Über ein Gewinde auf dem Tellerdorn lässt sich die Plattenklemme aufschrauben, die die aufgelegt Platte bombenfest fixiert und plan drückt. Der kräftige Synchronmotor wird über eine externe Steuereinheit mit einer generierten Wechselspannung versorgt – natürlich lässt sich an der Steuerung die Geschwindigkeit fein dosieren. Der Antrieb stellt dann auch die einzige (vermeintliche) Hürde bei der Montage des Plattenspielers dar: Die Antriebskraft wird vom Pulley für einen besseren Kraftschluss über zwei Riemen auf den Teller übertragen – der Schwierigkeitsgrad beim Aufsetzen des Tellers erhöht sich dadurch, dass der Motor neben dem Chassis unter dem Teller steht und diesen unsichtbar auf einem nach innen versetzten kleineren Radius antreibt. Für den Aufbau gibt es daher einen „Hilfspulley“, der von unten in den Teller gesteckt wird. Danach kann man die beiden Riemen vormontieren, den Teller so aufsetzen, dass die Riemen über dem Pulley liegen und schließlich den Riemenspanner entfernen. Test 59 Mitspieler Tonabnehmer: · Benz Ace L · Denon DL103, DL103R · Nagaoka MP-500 · Phase Tech P-3G Phonoverstärker: · Trigon Advance · MalValve Preamp Three Phono · Linn Uphorik Verstärker: · MalValve Preamp Three und Poweramp Three · Accustic Arts Power ES Lautsprecher: · Audio Physic Scorpio 25 · K+T Titania Gegenspieler Plattenspieler: · Transrotor Fat Bob mit SME 3500 · Acoustic Solid Machine Alles drin, alles dran: So kompakt kann man einen wirklich hochwertigen Plattenspieler bauen Nr_5-2011 Plattenspieler Avid Diva 2 SP Pink Floyd - Dark Side of the Moon 60 Test Gespieltes Pink Floyd Hier gut zu sehen sind die zahlreichen Dreiecksflächen, die die Entstehung von Längsresonanzen im Chassis verhindern Dark Side of the Moon Katie Melua Piece by Piece Johnny Cash The Fabulous Johnny Cash Gustav Mahler Die neun Symphonien, Georg Solti Edvard Grieg Peer Gynt Suiten 1 & 2, Berliner Philharmoniker, Herbert von Karajan Miles Davis Milestones Jazz at the Pawnshop Noch einmal ein Blick ins Innere des Lagers mit seinem gehärteten Spiegel. Geschmiert wird durch ein kleines Loch aus einem oben liegenden Reservoir Trotz vieler Ausstattungsmerkmale der großen Serien ist der Diva II nach wie vor ein sehr kompaktes und hübsches Laufwerk geblieben – wogegen wir überhaupt nichts haben. In Sachen ebener Aufstellung gibt es keinerlei Probleme – allerdings sind die gefederten Subchassislaufwerke in dieser Hinsicht auch sehr pflegeleicht. Durch die dreilagige Dämpfung in den Füßen ist auch der Untergrund nicht über alle Maßen kritisch – klar mag auch der Diva II SP einen beruhigten, rappelfreien Stellplatz, verhält sich aber relativ gutmütig, wenn´s eben einmal nur ein Sideboard ist. Bei der Wiedergabe fallen zwei Dinge auf: Die „Abteilung Bewegung“, sprich: Teller und Antrieb, ist extrem gut abgestimmt. Es herrscht Ruhe und zwar so absolut, wie das bei einem Plattenspieler eben möglich ist. Dazu kommt der Eindruck einer großen Stabilität der Wiedergabe – wie festgezurrt ist die räumliche Abbildung der Instrumente, und auch bei gröberen Dynamikattacken fällt der Raum nicht in sich zusammen, wie das bei so manchem Leichtgewicht der Fall ist. Was dem Diva II sicher ein bisschen fehlt, ist diese ganz gewisse Eleganz, vor allem im Grund- und Mitteltonbereich, die die meisten gefederten Subchassisspieler auszeichnet – wobei diese eher etwas ist, was das Laufwerk hinzuerfindet. Der Avid geht den geraden Weg und reproduziert die Musik, die ihm die Schallplatte vorsetzt. Vor allem die tiefen Töne gelingen ihm dabei deutlich straffer und präziser als seinem Vorgänger – das geht schon in Richtung eines richtig großen Laufwerks. Nach oben hinaus spielt er offen und wirkt frei und entspannt, fast, als würden die obere Grenzen des Hörspektrums für ihn nicht gelten. Natürlich ist die Klangcharakteristik stark abhängig vom montierten Tonarm und -abnehmer – mit Avid Diva 2 SP · Preis 3.290 Euro (Versionen mit Tonarm auf Anfrage) · Vertrieb · Telefon · Internet · E-Mail: · Gewicht ·BxHxT · Garantie Progressive Audio Distribution, Essen 02054 9385793 www.pa-dis.de info@progressiveaudio.de 12,8 kg 450 x 140 x 390 mm 2 Jahre Unterm Strich … » Ohne nach außen hin größer zu werden, ist der Avid Diva in seiner aktuellen Inkarnation ein wirklich großes und absolut in sich ruhendes Laufwerk geworden – British Understatement at its best! Nr_5-2011 Plattenspieler Die Füße beherbergen keine SubchassisFederung im eigentlichen Sinne, sondern eine dreischichtige Dämpfungskonstruktion dem SME 309 hat sich aber schon ein kongenialer Spielpartner gefunden, der ebenfalls diese britische Zurückhaltung an den Tag legt. Dass beide eine äußerst gediegene Qualität abliefern, muss ich wohl nicht extra erwähnen. In Sachen Tonabnehmerauswahl hat der Benutzer eigentlich völlig freie Hand – so lange man die Grundformel für Tonarmmasse und Compliance berücksichtig, kann man nicht danebenliegen. Mit einem Benz ACE L ergibt sich eine recht dynamische und offene Wiedergabe, während sich ein Phase Tech P-3G ein bisschen vornehmer zurückhält, während ein DL-103 – nun ja, eben ein DL-103 bleibt. Aber durch alle klanglichen Detail-Eigenschaften scheint immer die große Ruhe durch, die dieses absolut souveräne Laufwerk auszeichnet. Test 61 Staunend sieht der LP-Redakteur dem Konstrukteur beim Aufbau des Avid zu Das konisch geformte Lager ist ein Alleinstellungsmerkmal der Avid-Spieler – ebenso die clevere Riemen-Aufsetzhilfe Thomas Schmidt Nr_5-2011 62 Test Plattenspieler 47 Lab Koma Das Ding aus einer anderen Welt Er geistert seit Jahren durch die Plattenspielerlandschaft, so richtig seiner habhaft ist aber kaum einer geworden: Der Plattenspieler des japanischen Herstellers 47 Lab. Wir freuen uns deshalb sehr, Ihnen das exotische Stück hier präsentieren zu können Nr_5-2011 Plattenspieler Test 63 E s begann mit einem frustrierten Mann. Das jedenfalls ist der erste Satz der „About Me“-Rubrik des Herstellers. Was folgt, ist nichts weiter Ungewöhnliches: Viele Unternehmen des hochwertigen HiFi-Segments sind aus der Unzufriedenheit mit dem aktuell Erhältlichen entstanden. Bei Junji Kimura war’s das Verzweifeln an der klanglichen Unzulänglichkeit damaliger CD-Wiedergabetechnik gegenüber der Schallplatte. Und deshalb begann er, CD-Laufwerke der etwas anderen Art zu bauen, das erste Gerät feierte sein Debüt auf der CES 1995. So etwas macht er bis zum heutigen Tag, so richtig bekannt aber wurde das Unternehmen mit Verstärkern die, wie Sie schon vermuten, auch nicht so ganz aussahen wie alle anderen. Das Modell „4706 Gaincard“ ist bis heute Legende, machte es doch den integrierten ChipVerstärker in der HiFi-Welt salonfähig. Kimura und sein Partner Koji Teramura brauchten für den kompletten Verstärkerzweig eines Kanals lediglich neun Bauteile und 32 Millimeter Signalweg, und das sorgte für Aufruhr in der Gemeinde. Und bei den Selbstbauern, die das Konzept begeistert adaptierten und unter dem Namen „Gainclone“ in die Welt des Internets trugen. Seitdem gibt es eine unüberschaubare Fülle von Variationen des Themas, und ich bin geneigt zu vermuten, dass dieser Umstand den Erfindern des Originals nicht geschadet, sondern ihren Nimbus weiter zementiert hat. Das Programm von 47 Lab wuchs über die Jahre, mittlerweile ist man mehr oder weniger ein Vollsortimenter in Sachen Musikwiedergabe. Seit einigen Jahren gehört auch ein Plattenspieler zum Lieferprogramm, der wiederum vor lauter Innovationen kaum laufen kann. Er hört auf den Namen „Koma“ (was im Japanischen sicherlich überhaupt nichts mit der deutschen Entsprechung des Begriffs zu tun hat) und kostet 12.000 Euro. Ihm zur Seite stehen der Tonarm „Tsurube“ für 2.300 Euro und der MC-Abtaster „Bee“ zu 1.500 Euro. Das auffälligste Merkmal des Koma ist zweifellos der Umstand, dass er über zwei Teller verfügt. Auf den zweiten Blick erkennt man eine simple, aber trickreiche Führung des Antriebsriemens über zwei Umlenkrollen. Diese Anordnung sorgt dafür, dass die beiden Aluminiumteller ge- Mitspieler Phonovorstufen: · Burmester 100 · Pure Sound P10 / Übertrager Vollverstärker: · Quad II Classic Integrated Vorverstärker: · MalValve preamp four line Endverstärker: · SymAsym Lautsprecher: · Progressive Audio Diablo · Audio Physic Scorpio 25 Zubehör: · Netzversorgung von PS Audio · NF-Kabel von Transparent · Phonokabel von Straight Wire · Lautsprecherkabel von Transparent Gegenspieler Plattenspieler: · Transrotor Fat Bob / SME 3500 / Grado Statement · Clearaudio Master Reference / Universal / MFSL 3.5 Nr_5-2011 Plattenspieler 47 Lab Koma Tebaldi/Bergonzi/MacNeil – Karajan – Verdi – Aida 64 Test Beim Tonarm „Tsurube“ sind beide Bewegunsgebenen voneinander getrennt Gespieltes Tebaldi/Bergonzi/MacNeil Karajan – Verdi – Aida Fink Perfect Darkness Loreena McKennitt The Wind that Shakes the Barley Dead Can Dance Into the Labyrinth genläufig rotieren. Sie fragen sich zu Recht, warum man unterhalb des eigentlichen Plattentellers einen zweiten montieren sollte, der sich andersherum dreht – in Sachen Drehmoment könnte man mit einem einzigen Teller doppelter Dicke doch genau das Gleiche erreichen? Absolut richtig. Der Trick steckt im gegenläufigen Drehsinn. Kimura erklärt das ganz anschaulich: Würde man auf einem Boot im Wasser einen konventionellen Plattenspieler betreiben, würde sich das Boot irgendwann im Gegenuhrzeigersinn um die Tellerachse drehen: Die Reibung des Lagers sorgt für ein wenn auch geringes Drehmoment auf der Tellerachse. Und da Kimura es für erstrebenswert hält, sein Laufwerk nach außen komplett kräftefrei zu halten, ersann er den zweiten Teller, der ein exakt entgegengesetztes Moment erzeugt. Beide addieren sich zu null – voilà. Die Konstruktion ist dabei so simpel wie effektiv – es gibt nämlich kein klassisches Vertikallager. Beide Teller laufen auf einer gemeinsamen, in der Aluminiumbasis verankerten Tellerachse. In den Tellern stecken zwei Lagerbüchsen für die horizontale Führung, die Vertikallagerung erfolg ausschließlich magnetisch. Dafür sind auf der Basis um die Achse und um die Lagerhülse im unteren Teller ringförmige Neodymmagneten angeordnet; nach praktisch dem gleichen Prinzip arbeitet beispielsweise das CMB-Lager von Clearaudio. Hier allerdings wurde schlicht noch eins draufgesetzt: Der zweite Teller stützt sich abermals magnetisch vom ersten ab. Eine Konstruktion, die ich mich nie zu bauen getraut hätte, aber die Praxis zeigt: Es funktioniert hervorragend, und auch beim oberen Teller kann ich keinerlei Anzeichen von Höhenschlag erkennen. Die Achse ragt nicht ganz durch den zweiten Teller durch; die Platte wird von einem abgesetzten „Stöpsel“ mit angedrehter Achse zentriert. Auf diese Weise ist der Zentrierdorn von der rotierenden Vor dem Abtaster sitzt ein verstellbarer „Besen“ zur Bedämfung Die beiden gegenläufigen Teller stecken auf einer Achse und werden von einem gemeinsamen Riemen angetrieben Nr_5-2011 Plattenspieler Tellerachse entkoppelt, was sicherlich eine gute Idee ist. Der Theorie, nach der die Anordnung Gleichlaufschwankungen ausmerzen soll, mag ich nicht recht folgen; jene bestimmt unter anderem der Motor, der auf beide Teller gleichermaßen wirkt. Auch Dinge wie Riemenschlupf und Lagerreibung verschlechtern den Gleichlauf, und diese Parameter sind für beide Teller getrennt zu betrachten. Dass sich da etwas kompensiert, kann ich erst einmal nicht erkennen. Den Antrieb besorgt ein seitlich angeflanschter Motor. Ich vermute mal, dass es sich hier um einen Gleichstrommotor handelt, denn seine Drehzahl ist per Poti an der Seite einstellbar, und größeren elektronischen Aufwand zur elektronischen Steuerung eines Synchronmotors kann ich nirgends erkennen. Eine Drehzahlumschaltung auch nicht; wer Singles hören will, muss den Antrieb notgedrungen per Stroboskop auf 45 Umdrehungen justieren, 78 Touren wären übrigens auch drin. In Sachen Entkopplung gibt sich der Koma pragmatisch: Es gibt keine. Drei Füße (die beiden hinteren sind in der Höhe verstellbar) koppeln das Laufwerk hart an den Untergrund an, und genau so ist das auch gedacht: Kimura möchte einen definierten Pfad zur Ableitung der Resonanzen schaffen. Interessantes gibt’s noch vom Netzteil des Plattenspielers zu berichten. Bis jetzt habe ich nicht entschlüsseln können, aus welchem Material die Behausung der kompakten Einheit besteht. Ich vermute, dass es sich bei dem leichten, harten und strukturierten Material um Keramik handelt. Wer das jetzt schon für ungewöhnlich exotisch hält, dem wird beim Betrachten des Tonarms Tsurube zweifellos der eine oder andere kalte Schauer den Rücken hinunterlaufen: Das Ding nämlich ist eine komplett durchgeknallte Konstruktion. Es mag zwar ein wenig wie das Resultat jahrelangen Basteltriebs aussehen, ist es aber nicht: Der Tsurube ist mit einer Vielzahl höchst innovativer Ideen gespickt. Keinesfalls sollte man das filigrane Stück jedoch in die Hände von Unkundigen geben; hier zu guten Ergebnissen zu kommen, erfordert Engelsgeduld und zwei sehr ruhige Hände. Der Tsurube ist ein kardanisch gelagerter Arm, bei dem die beiden Bewegungsebenen voneinander getrennt sind. Der vordere Armteil, an dem der Tonabnehmer sitzt, ist kurz vor dem hinteren Ende geteilt; an dieser Stelle sitzt das Vertikallager. In der Horizontalen bewegt sich hier gar nix. Das kommt erst später, denn der durchgängige zweite Armteil wird an der Basis nur in der Horizontalen drehbar gelagert, hier ist die vertikale Ebene steif. Der Sinn der Sache besteht darin, die dynamischen Massen in beiden Ebenen unabhängig voneinander gestalten zu können. Bis hierhin nicht ganz unähnlich funktionieren die bekannten Arme von Dynavector. Das rückwärtige Gewicht dient somit nicht etwa der Einstellung der Auflagekraft, es kompensiert lediglich die Masse des vorderen Armteils, so dass das Horizontallager nicht einseitig belastet wird. Die Auflagekrafteinstellung geschieht ungleich trickreicher: Auf dem hinteren Armstück ist ein Ausleger fest montiert, an dessen Ende eine Art Balken drehbar montiert ist. Dessen vorderes Ende ist per Feder mit dem vorderen Armprofil verbunden. Auf der anderen Seite des Balkens gibt’s ein verschiebbares Gewicht, und damit stellt man die Auflagekraft ein. Will sagen: Wir haben eine Art Kran, der die Gewichtskraft am Tonabnehmerende reduziert. Sehr exotisch, sehr gewöhnungsbedürftig, in der Praxis tut’s aber ohne Fehl und Tadel. Grundvoraussetzung allerdings ist eine penibel waagerechte Ausrichtung des Laufwerks, sonst läuft der Arm beim Betätigen des Lifts überallhin, nur nicht dort, wo man ihn haben will. Test 65 Beim Antriebsmotor dürfte es sich um einen Gleichstromtypen handeln. Die Geschwindigkeit ist per Poti einstellbar Der Tsurube verfügt über eine trickreiche, in der Praxis aber kitzelige mechanische Endabschaltung Nr_5-2011 66 Test Plattenspieler 47 Lab Koma Ein Plattenspieler wie kein anderer: Koma, Tsurube und Bee brechen mit gängigen Prinzipien Beide Teller sind in der Vertikalen magnetisch gelagert Besagter Lift drückt einfach auf den hinteren Teil des Balkens und hebt den Abtatster somit an. Nun verfiel Junji Kimura aber auf die Idee, hier noch eine mechanische Endabschaltung zu integrieren. Prinzipiell eine ausgezeichnete Idee, viel zu wenige Arme haben so etwas heutzutage noch. Kimuras Lösung ist wieder einmal sehr trickreich: Aus der linken Seite des Armrohrs ragt ein kleiner Stahlstift heraus. Schwenkt der Arm nach innen, wird dieser Stift irgendwann auf das Gestänge des Tonarmlifts auflaufen und es, korrekte Justage vorausgesetzt, über seinen oberen Totpunkt kippen und den Lift auslösen. Damit das funktioniert, muss die Liftmechanik penibel so justiert sein, dass der Lift nur noch minimale Auslösekräfte braucht. Ich muss gestehen: Ich hab’s nur in Ausnahmefällen so hingebracht, dass die Auslösung funktionierte. Meistenteils war die vom Nadelträger zu erbringende Kraft so groß, dass die Nadel in der Rille sprang, wenn man in die Nähe das Auslösebereiches kam. Ich bin mir aber sicher, dass das mit genügend Geduld und Spucke hinzubekommen ist. Es gibt eine nennenswerte Anzahl von Einstellmöglichkeiten für diese Funktion, und das muss gehen. Bliebe noch der „Besen“ vorn am Headshell. Er ist in der Höhe verstellbar und sorgt nicht nur für Sauberkeit in der Rille, sondern für eine Dämpfung unerwünschter Tonabnehmerbewegungen. Beim Abtaster „MC Bee“ handelt es sich um ein klassisches MC-System mit einem dicken Neodymklotz als Magnet, Aluminium-Nadelträger und einer Nadel mit elliptischem Schliff. Mit sechs Ohm ist der Generator recht niederohmig, 0,3 Millivolt Ausgangsspannung stellt kaum eine Vorstufe vor Probleme. Davon allerdings hatte ich zunächst eine Menge, bevor das 47-Lab-Paket klanglich zu überzeugen wusste. Fest steht, dass der Vertrieb gut daran getan hat, mir eine Menge Zubehör zu der Maschine mitzuliefern. So erwies sich die Standfläche als reichlich kritisch, und in der Tat zeigte die leichte Massivholzplatte „SoundBoard“ mit drei untergelegten Holzwürfeln vom Typ „SoundCube“ deutlich bessere Ergebnisse als eine massive Tischplatte. Auch bevorzugt der Abtaster eindeutig einen Übertrager als Abschluss, aber auch da hat Nr_5-2011 HiFi Herr Kühn etwas Passendes von Pure Sound eingepackt. Von dem de facto unbezahlbaren Audio-Note-KondoKabelsatz will ich gar nicht erst erzählen. Es hat Tage gedauert und war so schwierig wie noch bei keinem anderen Plattenspieler, der mir je untergekommen ist, aber letztlich hat’s geklappt: Dieses genauso seltsame wie faszinierende Ensemble hat Musik gemacht – und wie: Der Koma klingt extrem leicht und locker, verarbeitet auch gemeine Bassimpulse mit spielerischer Raffinesse, differenziert auch in tiefen Lagen ungemein überzeugend. Das Einzige, was ihm abgeht, ist die Urgewalt großer Masselaufwerke, die aber nur in den seltensten Fällen den Charme des Japaners haben. Die berühmte Karajan-Aida war ein Genuss allererste Güte auf diesem Plattenspieler, der gerade die ganz leisen Töne vorzüglich beherrscht. Bei dieser Einspielung passiert ganz viel kurz oberhalb der Grasnarbe des Rauschens, Koma & Co. leisten hier vorzügliche Detailarbeit. Tatsächlich ist die extreme Ruhe der Kombination eine ihrer auffälligsten Merkmale – hier rauscht und rumpelt es extrem wenig. In der Raumabbildung kompakt, aber mit extrem tiefer Bühne und toller Differenzierung der Einzelereignisse – absolut überzeugend. Der Stimmenbereich tönt sehnig, schnell und klar, die Höhen ausgedehnt, aber sanft. Das ist ein Klangbild, von dem man, hat man sich einmal daran gewöhnt, kaum mehr weg will. Das Potenzial ist also da, aber ich betone nochmals: Das ist kein Plattenspieler für Gelegenheitshörer. Mit dem Laufwerk und dem Arm muss man sich beschäftigen und auch ein bisschen quälen – dann spielt’s aber großartig. Plattenspieler Live erleben! Test 67 Halle 1.2 Stand 107 Man hört nur mit dem Herzen gut. Die Ergo Serie Man muss kein kleiner Prinz sein, um die Vorzüge dieser Lautsprecher Serie zu erleben. Seit mehr als 30 Jahren verzaubert sie Musikliebhaber mit ihrem Klang und ihrer Erscheinung. Ihr Geheimnis bleibt für die Augen unsichtbar. Es erschließt sich all jenen, die mit dem Herzen hören und bereit sind für lange und intensive Freundschaften. Informieren Sie sich im autorisierten Fachhandel und unter www.canton.de Holger Barske 47 Lab Koma/Tsurube/MC Bee · Preise · Garantie · Vertrieb · Telefon · Internet ca. 12.000/2.300/1.500 Euro 2 Jahre Black Forest Audio, Malsch 07246 6330 www.blackforestaudio.de Unterm Strich … » Das ist kein Plattenspieler, sondern eine Herausforderung. Wer sie meistert, wird mit einem dynamischen, ehrlichen und extrem leichtfüßigen Klangbild mit Mengen von Details belohnt. Nr_5-2011 Stellenanzeige Der Michael E. Brieden Verlag ist der Spezialist der Unterhaltungselektronik. Seit 20 Jahren verlegen wir renommierte Magazine wie HIFI TEST, HEIMKINO, CAR&HIFI, digital home, K+T, LP und das LLoxx Online Magazin. 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Straße, Hausnummer PLZ, Wohnort (bitte kein Postfach) Telefon E-Mail Datum, Unterschrift per Bankeinzug LP + Langspielplatte 5/2011 BLZ Geldinstitut Kto.-Nr. per Rechnung (bitte keine Vorauszahlung, Rechnung abwarten!) Widerrufsrecht: Dieser Auftrag kann schriftlich innerhalb von 14 Tagen nach Absendung dieser Bestellung beim Abo-Service LP, Postfach 100331, D-20002 Hamburg widerrufen werden. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufes in Form von Brief, Fax oder E-Mail. Die Kenntnisnahme des Widerrufsrechts bestätige ich durch meine 2. Unterschrift. Datum, 2. Unterschrift Diese Angebote gelten nur innerhalb Deutschlands, solange der Vorrat reicht. Die Auslieferung der Prämie erfolgt nach Zahlungseingang. Sollte die Prämie vergriffen sein, erhalten Sie eine andere, gleichwertige Prämie. Mehrfachabos sind nicht möglich. Testabo nur in Deutschland erhältlich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Antwort Abo-Service LP Postfach 100331 D-20002 Hamburg Telefon: 040 468605207 Fax: 040 34729517 E-Mail: abo@brieden.de EU-Ausland Jahresabo: 45,90 Euro inkl. Porto, Schweiz Jahresabo: CHF 69,00 inkl. Porto. H ZZZGDFDSRUHFRUGVG +LJKOLJKWGHV0RQWDV 8QVHU6HUYLFH Eric Andersen Da capo – Ihr Spezialist für Vinyl. The Cologne Concert (180 g) Ihr Hörgenuss ist unser Ziel. Klang 1 Wählen Sie beim Kauf von LPs aus unserem umfangreichen Service-Angebot: kostenlose Sichtprüfung auf Verwellung und Oberflächendefekte professionelle LP-Wäsche Oberflächenversiegelung mit LAST 2 antistatische Nagaoka LP-Innenhülle professioneller Plattenbügelservice, u.v.m Besuchen Sie uns in Fürth oder unter www.dacapo-records.de (0,7HVWDPHQW.ODVVLN Beethoven Violin Concerto on D Major, Op. 61 (180 g) Klang 1 Pressung 1 Paris Conservatoire Orchestra, Leitung: Constantin Silvestri; Leonid Kogan - Violine. Originalaufnahme von 1960. Mit Beethovens einzigem vollendeten Violinkonzert in D-Dur (Op.61) beweist der russische Violinist Leonid Kogan eine herausragende Leistung an der Geige und seine musikalischen Qualitäten. Er beherrscht sein Instrument perfekt und interpretiert die Themen in den einzelnen Sätzen mit viel Ausdruck und Leidenschaft. Kein Wunder also, dass er neben David Oistrach und Eduard Grach zu den bekanntesten Violinisten des 20. Jahrhunderts gehört. Auch klanglich ist diese Aufnahme mehr als überzeugend. Art.-Nr. SAX 2386 € 35,00 Pressung 1 Eric Andersen - Piano, Gitarre; Michel Gazich - Violine; Inge Andersen - Harmonies (Gesang). LiveAufnahmen vom 25. März 2010 im Theater der Keller in der Kleingedankstraße 6 in Köln durch Reinhard Kobialka. Aufnahmetechnik und Mastering durch Reinhard Kobialka Topaz Audio-Studios, Köln; LP-Mastering durch Günter Pauler von Pauler Acoustics. Da steht ein Mann in seinem jetzt 68. Lebensjahr in einem Kölner Theater mit seiner Akustik-Gitarre, die genauso viele Narben wie sein Besitzer hat, auf der Bühne und offenbart dem Publikum sein Innerstes. Auch wenn man ihm die lange, universelle Reise auf dem Rock‘n‘Roll-Highway ansieht, so wirkt er doch kraftvoll und gleichzeitig sehr zerbrechlich. „Dance Of Love And Death“ eröffnet den Live-Mitschnitt und sofort ist der Zuhörer magisch von Andersens melancholisch tiefer Stimme angezogen. Wunderschön die lyrischen Melodiebögen des Italieners Michel Gazich an der Violine. Dieser Titel und das wunderschöne „Sinking Deeper Into You“ wurden noch nie zuvor veröffentlicht. Bei letzterem Lied begleitet sich Andersen auf dem Klavier. Und es ist ein Liebeslied, das ob seiner Authentizität tief schürft. Das fast neun Minuten lange „Time Runs Like A Freight Train“ lässt einen sehr still werden. Andersen versteht es unnachahmlich, beim Zuhörer Sehnsucht, Wehmut und Hoffnung zu wecken, poetisch wie auch musikalisch-gefühlvoll. Unaufdringlich, aber in entscheidenden Momenten präsent der Harmoniegesang seiner Frau Inge. „Woman She Was Gentle“ ist eine mächtige Ballade, deren Hookline sich im Gehörgang und im Herzen fest verhakt. Das wunderschöne „Blue River“ ist das Titelstück seines 72er Albums, auf dem u.a. Joni Mitchell mit von der Partie war. In seiner langen Karriere hat der musician‘s musician über 25 Alben veröffentlicht. Man darf Werner Meyer sehr dankbar sein, diesen Musiker vergangenes Frühjahr nach Deutschland für eins seiner sehr raren Europa-Konzerte in das traditionsreiche THEATER DER KELLER gebracht zu haben. Die Bühne des ursprünglich avantgardistischen Theaters ist bekannt für seine kultige Atmosphäre. Hier wurden schon einige legendäre Live-Aufnahmen mitgeschnitten. Reinhard Kobialka (Topaz Audio Studios) hat das Live-Konzert sehr warm und räumlich eingefangen. Und wieder hat Label-Chef Meyer ein wunderschönes Cover geschaffen, abgerundet durch die sehr persönlichen Liner Notes von Rockpalast-Macher Alan Bangs. Dieses Album ist eine ganz besondere Perle unter den aktuellen Neuerscheinungen. Insoweit ist das letzte Stück, Tom Paxtons „Last Thing On My Mind“ nur konsequent. Klappcover. Als Besonderheit gibt es diese LP auch - solange der Vorrat reicht - als limitierte, von Eric Andersen handsignierte Edition! Art.-Nr. No 172sig (handsignierte Edition) Art.-Nr. No 172 816(5((03)(+/81* Da capo | Karolinenstraße 36 | 90763 Fürth | Tel. +49 (0) 911-78 56 66 € 29,00 € 29,00 )RQH²'DV4XDOLWlWV/DEHO &OHDUDXGLR%OXHV Wolfgang Bernreuther & United Blues Experience Streng limitierte analoge Aufnahmen und analoges Mastering der absoluten Spitzenklasse aus Italien ! Heart Blood Ballads (180 g) Klang 1 )RQH-D]] Enrico Rava & Bollani, Fresu, Pietropaoli, Gatto Shades Of Chet (2 LP, 180 g, 45 rpm) Klang 1 Pressung 1 Es braucht schon mehr als einen Trompeter, um Chet Baker ein würdiges Denkmal zu setzen. So dachte wohl auch Enrico Rava, und holte sich für „Shades Of Chet“ seinen Ex-Schüler Paolo Fresu mit ins Boot. Zusammen mit drei Kollegen bilden die beiden eine Art „Italian All Star Band“, die hier auf zwei LPs die schönste Würdigung verewigt, die man sich für Chet Baker denken kann. „Es ist egal, was du spielst, wichtig ist, wie du es spielst“, so wird Baker in den Liner Notes zitiert. Und so spielen die beiden Trompeter auch, ganz in seinem Sinne: Hier wird nicht platt versucht, den Meister zu kopieren. Vielmehr scheint Chets Geist beständig bei den Aufnahmen freundlich über die Schulter geschaut zu haben. Zum mal introvertierten, mal verspielten Baker-Gestus gesellt sich typisch italienische, schwelgerische Lockerheit, die diese Platte erst zum Genuss macht. Dass die Neuauflage auf 496 Stück limitiert ist, weckt in jedem Jazzfan sofort das „Muss-ich-haben“-Gefühl aber was sie wirklich wertvoll macht, ist nicht die Stückzahl, sondern die ausnehmend gute Musik. Chet Baker hätte seine Freude daran gehabt. Wolfgang Bernreuther (Gesang, akustische und elektrische Gitarre), Beata Kossowska (Gesang, Mundharmonika) und Rudi Bayer (Kontrabass) spielen sich mit einer unglaublichen Intensität durch 12 Eigenkompositionen, die sofort über die Ohren tief ins Herz gehen. Hier war sehr viel Herzblut im Spiel. Der Opener „I Wanna Boogie“ pulsiert kraftvoll. Wolfgang Bernreuther entlockt seiner Höfner E-Gitarre staubtrockene, dreckige Riffs, während Beata Kossowska mit glockenklarer Stimme ihre Sehnsucht nach Liebe und Zärtlichkeit zelebriert. Rudi Bayer am Kontrabass schiebt und drückt, dass es eine wahre Freude ist. „Blinded By The Night“ ist ein absoluter Blues-Hammer. Die San Francisco Rock-Legende Paul Whaley (ex-Blue Cheer) - Gast-Musiker bei 2 Songs - spielt seine Drums mit einer Sensibilität und Präzision, die beweist, dass ein Schlagzeug ein Instrument und eben keine Schießbude ist. Auch verstand es der Kölner Toningenieur Wolfgang Feder, den Aufnahmen eine grenzenlose Räumlichkeit, Wärme und Authentizität zu verleihen, die verbunden mit einer hohen Dynamik und Druck in allen Lagen eine klangliche Delikatesse ist. Kompliment! Art.-Nr. 83.057 6WRFNÀVFK3RS Sara K. In The Groove (180 g) € 49,00 7,33 Klang 1 I Musici (200 g, Japan) Pressung 1 Aufnahmen 12. - 14. August 2009. Zu Ehren des Komponisten Giovanni Battista Pergolesi, der 2010 seinen 300. Geburtstag feierte, nahm sich das Ensemble I Musici drei Instrumentalwerke des italienischen Barocks von Pergolesi, Francesco Geminiani (1687-1762) und Antonio Vivaldi (1678-1741) vor. Den Anfang macht Geminianis Concerto Grosso Nr. 12 „La Follia“ für Streicher und Cembalo. Es folgt Pergolesis Violinkonzert in B-Dur für Streicher und BC mit Antonio Anselmi als Solist. Vivaldi ist vertreten mit dem Violinkonzert „Grosso Mogul“ in D-Dur (RV 208), als Solist wirkt Marco Serino. Vivaldis Komposition zeugt von dessen meisterhafter Musikalität und spiegelt die musikalische Pracht des Barocks wieder. I Musici versteht es, den klanglichen Dimensionen der Barockmusik gerecht zu werden. Die Aufnahme wurde in der Kirche Caprarola (VT) Casa di Spiritualit S.Teresa von Signor Ricci auf einer 2-Spur-Ampex ATR 102-Bandmaschine perfekt verewigt. Viel Raum, eine Fülle an Details und die ganze barocke Pracht eines Spitzenensembles findet der Klassikliebhaber auf dieser in Japan erstklassig gepressten und auf 496 Stück strikt limitierten LP. Art.-Nr. Fone 034J Pressung 1 Für ihre Stockfisch-Veröffentlichung hat die Singer-/Songwriterin ihre Lieblingsaufnahmen herausgesucht. Seite A ist gefüllt mit Studioaufnahmen, während die B-Seite Sara K. Live zeigt. )RQH.ODVVLN Klang 1 € 29,00 7,33 Pure Analogue Recording und Cutting, One-Stage Pressing Process, limitiert auf 496 Stück, Gepresst bei Pallas in Deutschland auf 180 g-Vinyl! Art.-Nr. Fone 042 Pressung 1 UNITED BLUES EXPERIENCE präsentierten nach ihrer genialen Live-Doppel-LP „The Cologne Concert“ mit dem neuen Studio-Album „HEART BLOOD BALLADS“ ein absolutes Meisterwerk. € 49,00 „In The Groove“ präsentiert diese Songs erstmals auf Vinyl in audiophiler Qualiät. Die akustischen Performances sind Dank der hochwertigen Aufnahme und der peniblen Verarbeitung durch Stockfisch ein klangliches Highlight, welches das Zusammenspiel von ihrer warmen, betörenden Stimme und ihrer Gitarre besonders gut zur Geltung bringt. Ihre Songs erzielen eine unmittelbare Wirkung und erstrahlen in akustischer Schönheit - egal, ob sie mehr in Richtung Blues, Folk oder auch zum Jazz tendieren. Diese Platte ist ein Traum für Liebhaber ruhiger Songwriter-LPs mit vorwiegend akustischer Instrumentierung. Überspielt von Pauler Acoustic auf der hauseigenen NEUMANN VMS-82 Direct-Metal-Mastering (DMM) Anlage. Klappcover. € 31,00 Art.-Nr. 3578011 Paul Simon So Beautiful Or So What (180 g) Klang 2 Pressung 2 Ein neues Meisterwerk von Paul Simon ganz im Stil von „Graceland“! Art.-Nr. 32.837 Da capo | Karolinenstraße 36 | 90763 Fürth | Tel. +49 (0) 911-78 56 66 € 22,50 ,PSH[5HFRUGV.ODVVLN 0RUQLQJ'HZ5HFRUGV5RFN Shostakovich & Ravel Mu Piano Concerto (180 g) Mu (180 g) Klang 1 Pressung 1 Leonard Bernstein - Piano; New York Symphony Orchestra; Columbia Symphony Orchestra. Aufnahmen 1959. Mit den Klavierkonzerten von Dmitri Shostakovich und Maurice Ravel hat Leonard Bernstein zwei Komponisten des 20. Jahrhunderts eingespielt, deren Konzerte mit schwungvollem und fröhlichem Duktus daher kommen. Shostakovich zählt zu den angesehendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Das Werk hat einen sehr fröhlichen Charakter- für Shostakovich sehr ungewöhnlich. Im ersten Satz „Allegro“ verarbeitet er unter anderem das britische Shanty „Drunken Sailor“, im letzten Satz „Allegro“ lässt er Hanon‘s Fingerübungen anklingen. Die gut gelaunte und lebensfrohe Komposition gehört leider zu den seltener zu hörenden Stücken Shostakovichs. Ravels Klavierkonzert in G-Dur ist beeinflusst vom aufkommenden Jazz. Insbesondere der durch einen Peitschenschlag eröffnete Kopfsatz „Allegramente“ ist geprägt von Jazzharmonien und -eigenheiten. Natürlich sind auch unverkennbare Anklänge an baskische und spanische Musik in seiner Komposition zu finden. Das Klavierkonzert mit seinen schwungvollen und teils unkonventionellen Rahmensätzen wird meisterhaft und mit viel Esprit von Bernstein und dem Columbia Symphony Orchestra umgesetzt. Die LP ist von Kevin Gray gemastert und kommt als limitierte und nummerierte Edition im dicken Hartkarton-Cover. Klanglich maßstabsetzend gut! Klang 1-2 Bei einem ihrer zahlreichen Konzerte in den Nachtclubs San Franciscos (noch ohne eigenen Bandnamen) bekamen Merrell Fankhauser und Jeff Cotton (ExCaptain Beefheart Gitarrist) ein Buch von Colonel James Churchward mit dem Titel „The Lost Continent Of MU“ in die Hand. Es sollte nicht nur zur Namensgebung der Band führen, sondern auch ihre Musik beeinflussen. Die Geschichte um den sagenumwobenen Kontinent MU, der vor rund 11.500 Jahren bei den heutigen Hawai-Inseln gelegen sein soll, war Inspiration für einige Songs ihres Debütalbums gleichen Titels. Die geniale Fusion von Rock, Blues, Psychedelic und Jazz (wir denken da an große Namen wie The Doors, Jefferson Airplane oder Grateful Dead !!!) machten dieses Album zu einem der verkanntesten musikalischen Meisterwerke der Frühsiebziger, von den großen Plattenfirmen unbeachtet und damit auch vom Rock-Publikum weitgehendst übersehen. Heute im Original kaum aufzutreiben, wurde die Platte wieder von den original analogen Mastertapes überarbeitet und im Klappcover wiederveröffentlicht. Limitiert auf 500 Stück weltweit! :D[7LPH-D]] Oscar Peterson Trio 0RELOH)LGHOLW\6RXQG/DE-D]] A Jazz Portrait Of Frank Sinatra Frank Sinatra Swing Along With Me (180 g) Klang 1 Klang 1 -2 Pressung 1 Aufnahmen 18. bis 23. Mai 1961. „Swing Along With Me“, war Sinatras erstes reines Swingalbum für Reprise. Die Arrangements entstammen der Feder Billy Mays, der mit seinem Orchester für die musikalische Untermalung Sinatras unvergleichlicher Stimme sorgt. Schon mit dem Opener „Falling In Love With Love“ zeigt sich Frank Sinatra als hervorragender Entertainer, was Tracks wie „Please Don‘t Talk About Me When I‘m Gone“ und der Gershwin & Hart-Hit „Have You Met Miss Jones?“ unterstreichen. Eine Gershwin- Nummer („Love Walked In“) und „Granada“, mit dem er einen kleinen Hit landen konnte, dürfen natürlich auch nicht fehlen. Lassen Sie sich verzaubern von den tollen Swing-Nummern und Sinatras Charme, den er wie immer voll und ganz in seine Stimme legt. Die hervorragende Klangqualität und Pressung runden dieses erstklassige Swing-Album ab. Half-Speed-Mastering von den analogen Masterbändern. Nummeriertes Klappcover. € 38,00 Art.-Nr. MFSL 344 € 29,00 7,33 Art.-Nr. MDL 002 € 43,00 Art.-Nr. MS 6043 Pressung 1 Erstveröffentlichung 1971 Pressung 1-2 Aufnahmen am 18. Mai 1959. Ein Portrait von Frank Sinatra ohne Frank Sinatra - wie geht das? Sinatra war schließlich weder Komponist noch Arrangeur. Aber dieses Album zeigt, dass Oscar Peterson richtig lag, als er in den Liner Notes schrieb, es gäbe eben Songs, die für immer unauflöslich mit Sinatra verbunden sein würden. Und so hört man innerlich „Ol‘ Blue Eyes“ schon singen, wenn man nur die Tracklist dieser Platte durchliest: Witchcraft, I Get A Kick Out Of You, You Make Me Feel So Young - Oscar Peterson und sein Trio haben hier nicht nur die bekanntesten SinatraNummern ausgewählt, sondern auch die swingendsten und flottesten. Keine Ballade findet sich hier, Medium Tempo ist schon das Langsamste. Und dann lässt Peterson unter seinen Händen eine ganze Big Band auf dem Klavier entstehen, und spielt die bekannten Melodien mit genau der gleichen lässigen Coolness, mit der Sinatra sie gesungen hat. Dazwischen die locker aus dem Ärmel geschüttelte Virtuosität seiner Soli - und fertig ist ein treffliches Sinatra-Portrait. € 22,00 Art.-Nr. 771.662 7RS1HXKHLWHQ Rumer Radiohead Seasons Of My Soul (180 g) The King Of Limbs (180 g) Klang 2 Klang 2 Pressung 2 Radiohead lässt „Progressive Rock“ wieder mit neuem Leben füllen! Art.-Nr. TICK 001 € 19,50 Mehr unter: www.dacapo-records.de Pressung 2 Ein neues Highlight im feinen Songwriter-Pop, berührend und betörend zugleich! Art.-Nr. 983.354 € 23,00 %/8(+25,=21 %OXH+RUL]RQ=XEHK|U Blue Horizon Record Mat Keith Martin (früher IsoTek) landet mit Blue Horizon den nächsten Volltreffer: hochinteressante Zubehör-Produkte für Ihren Plattenspieler! %OXH+RUL]RQ=XEHK|U Blue Horizon Prolevel Die akkurateste, verfügbare Messung zur horizontalen Ausrichtung von Plattenspielern ermöglicht das neue Precision Levelling Tool von Blue Horizon. Der englische Hersteller schuf ein Präzisionsmessinstrument, dass sich mit seiner äußerst präzisen Bohrung direkt auf die Achse des Plattentellers aufstecken lässt. So wird nicht nur der Plattenteller beziehungsweise das Subchassis gleichmäßig mit 120 Gramm, dem Gewicht üblicher LPs, belastet. In die Oberseite des präzisen Metallinstruments wurde eine Wasserwaage eingearbeitet. Mit dieser Methode lässt sich so sicher wie simpel, weit präziser als mit einer gewöhnlichen Dosenlibelle und unabhängig vom Plattenteller, der Plattenspieler horizontal genauestens ausrichten, um sein ganzes Klangpotenzial entfalten zu können. Ein unverzichtbares, hochpräzises Messinstrument! € 99,00 Art.-Nr. %+ Blue Horizon löst mit seiner zweiteiligen Plattentellerauflage mehrere Probleme auf einmal. Zum einen wirkt die hochwertige Plattentellerauflage aus feinem Granulat mit Leder-, Kork- und Kunststoffanteilen antistatisch und verringert somit das Knistern von Schallplatten. 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Nachnahme (Nachnahmegebühr GLS: € 7,90, Post € 6,90 Vor- und Zuname: Lastschrift Straße/Nr.: Konto-Nr.: PLZ/Ort: So erreichen sie uns Bankleitzahl: Telefon: - telefonisch: 0911 / 785 666 Bank und Ort: e-Mail: - per Fax unter 0911 / 785 650 - Mail: info@dacapo-records.de Montag - Freitag ab 11.Uhr Gesamtlieferung Teillieferung Datum: Lieferung per GLS per Post (Zuschlag € 1,90) Unterschrift: - www.dacapo-records.de Da capo | Karolinenstraße 36 | 90763 Fürth | Tel. +49 (0) 911-78 56 66 100 Szene & Events Termine · Workshops · Produktpräsentationen Dreidimensional Die dritte Dimension im beschaulichen Münchner Westend war im März Schauplatz einer Veranstaltung mit dem Schwerpunkt Rega-Plattenspieler. Unser Redaktionsmitglied Thomas Schmidt war vor Ort dabei und konnte sich persönlich von dem äußerst entspannten Ambiente des vorzüglich ausgestatteten Studios überzeugen. Drei unterschiedlich große Hörräume laden ein zum konzentrierten Hören und Genießen. Am Tresen im Hauptraum gibt es einen hervorragenden Espresso oder Cappuccino – was will man mehr? Ganz nebenbei arbeitet man bei der 3. Dimension an einer eigenen Verstärkerlinie – ein schon ganz ausgezeichnet aufspielender Prototyp eines Röhrenverstärkers durfte sein Können unter Beweis stellen. Wir können die 3. Dimension als Veranstalter und kompetentes Fachgeschäft wärmstens weiterempfehlen – man nimmt sich hier noch die Zeit, den Kunden einfühlsam und kompetent zu beraten. Kontakt: Zur dritten Dimension Heimeranstr. 68, 80339 München Telefon: 089 54034323 Telefax: 089 54034325 Internet: www.zurdrittendimension.de Email: info@zurdrittendimension.de Öffnungszeiten: Di.-Fr. 13-19 Uhr Sa. 10-15 Uhr Termine nach Vereinbarung Piega News bei Hifi Concept in München Aus der Schweiz kommen nicht nur schöne Uhren, sondern auch gute Lautsprecher. Am Samstag, dem 27.08.2011 werden im Rahmen einer exklusiven Veranstaltung bei Hifi Concept die neuesten Varianten der edlen Aluminium-Schallwandler gezeigt. Kontakt: Hifi Concept Wörthstrasse 38 und 45 81667 München Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 11.00 - 19.00 Uhr Samstag: 10.00 - 16.00 Uhr Telefon: 089 4470774 Telefax: 089 4487718 E-Mail: info@hifi-concept.com Nr_5-2011 Szene & Events 101 Technikabende bei PhonoPhono Die Technikabende beim Berliner Analogspezialisten PhonoPhono finden jeden Freitag von 17 bis 19 Uhr statt. Der Eintritt ist frei! Termine: 8. Juli 2011 15. Juli 2011 22. Juli 2011 29. Juli 2011 5. August 2011 12. August 2011 19. August 2011 26. August 2011 Samstag, 3. September 2011 9. September 2011 16. September 2011 Tonabnehmer im Vergleich High End für Kenner und Genießer: Plattenspieler Tuning-Tipps für HiFi-Anlagen HiFi-Technik: CD- und SACD-Spieler im Vergleich Phono-Vorverstärker im Vergleich Alt gegen Neu - Vergleich älterer Plattenspieler mit aktuellen Modellen High End für Kenner und Genießer - Elektronik & Lautsprecher Plattenspieler justieren – Tipps & Tricks mit praktischen Hörbeispielen High-End-Tag Preiswerte Plattenspieler im Vergleich Tuning-Tipps für Plattenspieler Kontakt: PhonoPhono, Bergmannstraße 17, 10961 Berlin Öffnungszeiten: Montag - Freitag 11-19 Uhr, Samstag 12-16 Uhr Tel. 030 79741835 Fax 030 79741836 Internet: www.phonophono.de E-Mail: info@phonophono.de Von Gourmets für Gourmets Unter dem schönen Namen Gourmet Hifi findet sich im Norden ein breites Sortiment klassischer HiFi-Marken. Dazu gekommen sind Cabasse, Music Hall, Phonar, Colorfly, Sota-Plattenspieler, Visaton und WSSKabel, in Kürze auch Produkte der Firma Cambridge Audio. Der Hauptaugenmerk liegt bei der analogen Wiedergabe der Musik. Neben dem Verkauf von Neugeräten und Lautsprechern ist der Inhaber auch spezialisiert auf den Plattenspieler-Service. Für die optimale Wiedergabe bietet Ihnen Gourmet Hifi die Möglichkeit, Ihr Gerät mit dem Dr.-Feickert-Analogue-Messsystem überprüfen und einstellen zu lassen. Außerdem gibt es einen Vor Ort Service, um die eigene HiFi–Anlage zu überprüfen und einzelne Komponenten zu verbessern oder zu verändern. Auch Lautsprecher-Tuning gehört zum Angebot. Alle Service–Leistungen werden durch einen Dipl.-Ing. der Elektrotechnik fachgerecht ausgeführt. Kontakt: Gourmet Hifi, Roklum Telefon: 05336 948657 Email: admin@hifi-24.com Internet: www.hifi-24.com Nr_5-2011 Bits mit Groove einsnull Jetzt am Kiosk Plattenbörsen 103 Plattenbörsen Termine auf einen Blick Datum Ort / Land Location Uhrzeit 14.07. 16.07. 31.07. Leeuwarden/NL Eindhoven/NL Nijmegen/NL Waagplein Septemberplein Marienburgplein 10-17 Uhr 10-17 Uhr 10-17 Uhr 13.08. 14.08. 29.08. Eindhoven/NL Doetinchem/NL Berlin/D Septemberplein Simonsplein Velodrom Paul-Heyse-Straße 10-17 Uhr 10-17 Uhr 11-17 Uhr Hamburg/D Oberhausen/D Mensa Schlüterstraße Revierpark Vonderort 11-17 Uhr 11-17 Uhr Juli August September 04.09. 05.09. ZUM NACHBESTELLEN ❏ 1/05 ❏ 3/05 ❏ 4/05 ❏ 6/05 ❏ 1/06 ❏ 2/06 ❏ 4/06 ❏ 6/06 ❏ 2/07 Wir freuen uns auf Ihre Nachbestellung Name ❏ 4/07 ❏ 5/07 ❏ 6/07 ❏ 1/08 ❏ 2/08 ❏ 3/08 ❏ 5/08 ❏ 6/08 ❏ 1/09 Vorname Straße PLZ/Ort E-Mail ich möchte nicht ❏ Nein, von Ihnen über Neuig- ❏ 2/09 ❏ 3/09 ❏ 4/09 ❏ 5/09 ❏ 6/09 ❏ 1/10 ❏ 2/10 ❏ 3/10 ❏ 4/10 keiten informiert werden. Datum/Unterschrift ❏ Bezahlung bequem und bargeldlos durch Bankeinzug Kontonummer ❏ 5/10 ❏ 6/10 ❏ 1/11 ❏ 2/11 ❏ 3/11 ❏ 4/11 ❏ 5/11 ❏ 6/11 ❏ 1/12 ✗ ❏ Bitte markieren Sie die gewünschten Ausgaben deutlich mit einem Kreuz und senden den Coupon an: Bankleitzahl Geldinstitut Datum und Unterschrift ❏ Michael E. Brieden Verlag GmbH LP-Nachbestellung Gartroper Straße 42 47138 Duisburg Lieferung gegen Vorkasse zzgl. Porto und Verpackung Heftpreis: 4,80 € • Porto: 1 Exemplar: 1,45 € • 2 Exemplare: 2,30 € • Ausland: 3,33 € * Vergriffene Ausgaben erhalten Sie als pdf zum Download auf: www.lloxx.de Nr_5-2011 104 Plattenrezensionen Folkpop Pop ^ Label: Bella Union ^ Indie-Pop-Rock Label: Somewhat Damaged ^ Spaßmusik Sbestlp44 ^ Folk-Pop QRLP114 Fleet Foxes – Helplessness Blues Bei allzu viel Hype um eine Band nehme ich sonst gerne eine Gegenhaltung ein. Hier nicht: Was das Sextett um Sänger Robin Pecknold hier abgeliefert hat, braucht keinen Vergleich mit den Großen des Genres zu scheuen. Die Musik auf „Helplessness Blues“ ist wie beim Vorgänger von den Harmonien der Beach Boys geprägt und im Folk der Sechziger verwurzelt. Der mehrstimmige Gesang verstärkt diesen Eindruck. Die Mischung aus Folk, Singer-Songwriter-Elementen und vorsichtig dosiertem Pop führt dazu, dass dieses Album sowohl massenkompatibel als auch Liebling der Kritiker geworden ist. Pecknold ist auf „Helplessness Blues“ mal poetischer Geschichtenerzähler, mal erlaubt er uns tiefe Einblicke in sein Seelenleben. Sein Gesang ist dabei äußerst emotional und die facettenreiche Stimme hat eine fast hypnotische Wirkung. Etwas zu selten werden die eingängigen, aber komplexen Melodien aufgebrochen. In „The Shrine“ gelingt dies durch den Einsatz von FreeJazz-Elementen ganz ausgezeichnet und macht das Stück zu einem der vielen Highlights des Albums. Immer wenn das Album droht zu folklastig oder zu poppig zu werden, durchbrechen stampfende Rhythmen – wie bei „Grown Ocean“ – oder ungewöhnliche Instrumente wie das zitherähnliche „Marxophone“ die einlullende Harmonie. Was dieses Album so außergewöhnlich macht, ist das Gesamtpaket. Die Aufnahmen klingen schlicht umwerfend und haben genügend von der bei anderen aktuellen Produktionen oft schmerzlich vermissten Dynamik. Für sein Geld bekommt man zwei sauber gepresste 180-Gramm-Scheiben und einen Code zum Herunterladen der MP3-Ausgabe. Die Texte stehen auf der Innenseite des ansprechend gestalteten Klappcovers. Ergänzt wird die Ausstattung mit einer Zeichnung in Posterformat, auf deren Rückseite sich die Credits befinden. opo X Ein großartiges Album mit Ambitionen zum Klassiker, tollem Klang und üppiger Ausstattung. The Naked and Famous – Passive Me, Aggressive You Den ersten Schock bekommt man bereits beim Auspacken des Vinyls. Sollte jemand auf die Idee kommen, die Scheibe nach einer durchzechten Nacht aufzulegen, ist eine Sonnenbrille dringend geboten: Die Platte kommt als Picture Disc in herrlich schrillen Pink-, Grün- und Orangetönen daher. Schock Nummer zwei folgt dann leider prompt nach dem Auflegen der Platte. Nach wenigen Sekunden habe ich die Scheibe wieder vom Teller genommen – ich dachte, mein Tonabnehmer hätte das Zeitliche gesegnet. Die Aufnahme ist dermaßen hell, flach und substanzlos, dass es mir schwer fällt, mich auf die Musik zu konzentrieren. Vermutlich ist das Ganze auch noch gewollt und soll jung und frisch klingen. Dies wird der Musik auf keinen Fall gerecht. Die Neuseeländer haben hier ein tolles Debüt abgeliefert, das irgendwo zwischen 80er-Jahre-Synthie-Pop und Indie-Rock angesiedelt ist. Ganz hervorragend funktioniert das Zusammenspiel der beiden Sänger. Gitarrist und Sänger Thom Powers übernimmt hier den Part des netten Boygroup-Popsängers, und Alisa Xayalith bewahrt mit ihrem herrlich schnodderigen, rotzigen Gesang so manches Stück davor, allzu seicht zu werden. Abgesehen vom Klang ist die Produktion ein echtes Highlight. Von völlig überproduzierten, verspielten Stellen über minimalistische Songpassagen; von krachenden, verzerrten Gitarren bis zu zuckersüßem Pop ist in Stücken wie „No Way“ alles vorhanden. Hier wird ständig zwischen laut und leise, düster oder ernst und heiter variiert. Das Ding macht vom ersten bis zum letzten Stück einfach Laune, und die grandiose erste Single-Auskopplung „Young Blood“ hat das Zeug zur Jugendhymne. Die hochwertige Aufmachung mit farbigem 180-Gramm-Vinyl und weißen Songtexten auf dem silberfarbigen Inlet machen den leider ziemlich miesen Klang nicht wieder wett. opo X Als MP3 hervorragend für lange Autofahrten, für die Wiedergabe auf hochwertigen Anlagen leider nicht zu gebrauchen. Kitty, Daisy & Lewis – Smoking in Heaven Das hier, das ist so ziemlich das rundherum „Analogste“, was es seit langer Zeit gegeben hat. Wer sie noch nicht kennt: Kitty, Daisy & Lewis sind drei Geschwister aus der Londoner Peripherie, die vor drei Jahren die Musikwelt damit verzückten, dass sie einen unvergleichlichen Mix aus populärer Musik der 50er- und 60er-Jahre zum Besten gaben. Von der Kritik geliebt, mit Mengen von medialer Aufmerksamkeit gesegnet, einzig der Verkauf des Debütalbums wollte so recht nicht zünden. Beim zweiten Longplayer soll das nicht mehr passieren, und in der Tat hat das Familienunternehmen (Mama und Papa Durham sind ebenfalls schwer involviert) den Kurs etwas geändert. Auf „Smoking in Heaven“ gibt’s ausschließlich Eigenkompositionen, was beim Vorgänger noch deutlich anders war. Und möglicherweise ist das ein Schritt in die richtige Richtung, macht es die Musik des Trios doch noch bunter. Neben den klassischen R’n’B-, Country- und Blues-Elementen gibt’s auch mal Ska-Einflüsse („Tomorrow“) und verstärkt Rock’n’Roll. Die Mischung schmeckt ganz hervorragend und unterhält von der ersten bis zur letzten Minute. Hinzu kommt die absolut bemerkenswerte Produktion des Albums. Durhams leisten sich den Luxus, ihre Aufnahmen mit altem OriginalEquipment zu machen, und dabei fällt jede Art digitaler Klangbeeinflussung natürlich flach. Der Sound des neuen Albums ist äußerst interessant geraten: sehr trocken, mit ganz wenig Hall. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig, schafft aber eine einzigartige Authentizität. Im Tieftonbereich herrscht etwas Zurückhaltung, aber Bass gibt die Instrumentierueng auch nicht her. Die 13 Titel verteilen sich auf vier Seiten gut gemachtes 180-Gramm-Vinyl, Ausstattung ist beim Klappcover leider Mangelware. hb X Großer Spaß aus 40er- und 50er-Musik mit modernen Elementen, exzellenter Sound Loreena McKennitt – The Wind That Shakes the Barley Die Kanadierin Loreena McKennitt habe ich lange vermisst. Nicht generell, aber auf Platte. Dabei ist die Musik, die die Dame macht, außerordentlich „vinyltauglich“. McKennitt ist eine absolute Ausnahmeerscheinung in der Musikszene, denn niemand anders hat es geschafft, keltische Folklore so konsequent in die Neuzeit zu transferieren, ohne sie gnadenlos zu „verpoppen“. Das aktuelle Album „The Wind That Shakes the Barley” macht da keine Ausnahme, acht der neun Titel sind alte Traditionals. Musikalisch ist das zugegebenermaßen praktisch das Gleiche, was sich schon auf dem 1994er-Erfolgsalbum „The Mask and Mirror“ findet. Das mag legitim sein, wenn man sich als Künstler ausschließlich alter Musik einer bestimmten Provenienz widmet, Überraschungen oder eine künstlerische Weiterentwicklung indes bietet das nicht. Auf dem Album gibt’s natürlich auch einen Titel namens „The Wind That Shakes the Barley“, und der schreit natürlich nach einem Vergleich zur Dead-Can-Dance-Interpretation des Titels. Lisa Gerrards komplett intrumentenlose Version ist zweifellos spektakulärer und eindrucksvoller, aber Loreena McKennitt drückt dem Titel ihren ganz eigenen, nicht weniger reizvollen Stempel auf. Bei ihr tönt’s getragener, romantischer und harmonischer, getragen von einer absolut engelsgleichen Stimme. Genau diese Stimmung zieht sich durch das ganze Album, und es verwundert nicht wirklich, dass McKennitts Musik ein fester Bestandteil des „Highlander“-Universums war und ist. Klanglich geriet das Album äußerst gut. Klar, die Gesangsstimme hat diverse Behandlungen mit Effektmaschinerie hinter sich, aber das tut der Faszination keinen Abbruch. Es klingt durchsichtig, sehr rauscharm und – jawohl, äußerst audiophil. Die 180-Gramm-Pressung ist makellos, viel Ausstattung gibt’s allerdings nicht. Genau genommen: gar keine. hb X Keltisch inspirierter Wohlklang auf höchstem Niveau Nr_5-2011 Plattenrezensionen 105 Sara K. – In The Groove Indie-Folk Wie bitte? Ein neues Sara K.-Album? Nicht direkt. Tatsache bleibt, dass die Künstlerin aus New Mexico 2009 etwas getan hat, was für Musiker eher untypisch ist: Sie hat sich zur Ruhe gesetzt und die sehr speziell gestimmte viersaitige Akustikgitarre an den Nagel gehängt – zumindet einem größeren Publikum gegenüber. Die letzten Jahre ihrer Laufbahn war Sara K. bei Stockfisch Records unter Vertrag, und das vorliegende Album ist eine Werkschau dessen, was Miss K. in dieser Zeit veröffentlicht hat. Lange Jahre war die Künstlerin so etwas wie der Prototyp einer Musikerin für den audiophilen Anspruch, was einerseits mit ihrer ausdrucksstarken, niemals langweiligen Gesangsstimme, andererseits mit ihrem unverwechselbaren Gitarrensound zusammenhängt. Hinzu gesellt sich ein Musikstil im Spannungsfeld zwischen akustischem Folk und – in späteren Jahren zunehmend – Jazz. Wenn man das jetzt noch mit einer Reihe von hochkarätigen Begleitmusikern kombiniert, Günter Paulers Vorliebe für satte Klangfarben und solides Fundament hinzurechnet, hat man ein Paket, das eigentlich gar nicht mehr schiefgehen kann. Genau so ist es auch auf diesem Sampler. Er enthält zehn Titel von insgesamt fünf Veröffentlichungen und jeder einzelne sitzt. Klanglich kommt bei Stockfisch meist Erlesenes heraus, da macht diese Album keine Ausnahme. Zumal man sich bei der „In The Groove“Reihe besonders viel Mühe gibt und die Produktion der 180-Gramm-Scheibe selbstverständlich im DMM-Verfahren erfolgt ist. Die perfekt gemachte Platte tönt extrem aufgeräumt, weiträumig, ruhig, dynamisch, mit einem gehörigen Schuss Wärme. Viel besser kann man so etwas eigentlich nicht machen. Bei der Ausstattung ginge noch mehr, aber wir nehmen auch mit dem Klappcover mit Texten vorlieb. hb X Neun Jahre Sara K. in zehn Titeln. Nichts Überraschendes, aber perfekt produziert Pop ^ SFR 357.8011.1 357 8011 1 ^ Experimental-Folk Da freuste dich, eine nagelneue Scheibe vom britischen Kultlabel 4AD auflegen zu können, und dann kannste eben nicht – Mittelloch deutlich zu klein. Okay, Aufbohren hat geklappt, aber lästig ist das schon. Was man von der Musik des eigenwilligen Singer-/Songwriters aus Wisconsin nicht behaupten kann. Eigentlich keine Platte für den Sommer, zu schwermütig und dunkel ist es, was der Mann da mit seinem unverwechselbaren Falsett-Organ vorträgt. In Anbetracht der Tatsache, das „bon hiver“ eine französische Grußformel für den Winter ist, wundert das nicht. Aber ohne Zweifel baut er fragile und irgendwie betörende Klanggebilde, die sich keinesfalls nur auf traditionelle FolkElemente stützen, vielmehr sind elektronische Klangerzeuger noch und nöcher im Spiel. Jeder der zehn Titel ist einem Ort in Amerika gewidmet oder zumindest der Reise dahin – jeder Titel ist eine mehr oder weniger komplexe Aneinanderreihung von nur selten wiederkehrenden Elementen; eine echte Reise eben. Wer so profane Dinge wie einen Refrain sucht, wird hier eher nicht glücklich. Jeder Ton auf diesem Album ist asketisch, aufs Minimum reduziert, jeder Song ein fragiles Gewächs von karger Schönheit. Klanglich ist das Album ein wunderschöner Trip an die Grenzen der Abbildungsfähigkeiten der Anlage. Die Songs tönen immens weiträumig, leichtfüßig und locker. Das Schlagzeug klingt angenehm zurückhaltend und trocken, überhaupt üben sich die tiefen Töne hier in Disziplin, was der Sache gut tut. Abgesehen vom eingangs erwähnten Problem ist die Platte superb gefertigt und läuft ausgesprochen leise. Im Klappcover steckt ein Buch mit Texten – das ist doch schon mal was. hb X Introvertierte, zerbrechliche und ungeheuer spannende Reisegeschichten in erlesener Klangqualität. 4AD AD CAD3117 CAD ^ Bon Iver – Bon Iver The O-Zone Percussion Group – The Percussion Record Spektakel Clearaudio Cl di LP83058 Was die Erlangener Analogspezialisten von Clearaudio dazu bewogen haben wird, ausgerechnet dieses Album neu aufzulegen, liegt eigentlich auf der Hand: Es ist der erste Titel namens „Jazz Variants“. Der nämlich hat’s auf der bekannten Vorführ-Platte des Lautsprecherherstellers Manger schon zu Ruhm und Ehre gebracht. Über den musikalischen Gehalt der ausschließlich mit allerlei Schlagwerk besetzten Produktion kann man trefflich streiten, muss man aber nicht: Das Ding ist dazu da, Kinnladen herunterklappen zu lassen, die Membranen zu kleiner Lautsprecher an die gegenüberliegende Wand zu katapultieren oder unwissendem Besuch einfach mal zu zeigen, warum wir so viel Kohle in unsere HiFi-Anlage stecken. Fest steht nämlich: Das Ding knallt beispiellos, malträtiert Hoch- wie Tieftöner gleichermaßen, und wer hier mit dem Lautstärkesteller nicht aufpasst, darf im Anschluss den Fachhändler seines Vertrauens aufsuchen. Den Krach verursachte übrigens 1996 eine Gruppe von Perkussionisten der Indiana University in zu Pennsylvania. Zweifellos alles Könner ihres Fachs, und wenn’s darum ginge, Werbung für die eigene Instrumentengattung zu machen, ist das hervorragend gelungen. Richtig ist aber auch, dass das sehr marschmusikmäßige „Jazz Variants“ das Highlight der Platte ist und die restlichen sieben Titel zwar meist etwas melodiöser, aber auch langweiliger sind. Und so schön scheppern wie der Opener tun sie auch nur in Ausnahmefällen. Aufnahme- und produktionstechnisch ist das Album große Klasse, dynamisch zieht es einem in der Tat die Schuhe aus. Probleme ob der Dynamiksprünge konnte ich nicht ausmachen, auch sonst ist die Platte sehr ruhig und gut gefertigt. hb X Trägt nicht unbedingt ein ganzes Album lang, macht aber herrlich Krach. Die große Auswahl für den Analogfan Label: MFSL Silver Label Bestellnummer: MoFi 1-005 www.jpc.de/vinyl Entdecken Sie unser vielfältiges Vinyl-Angebot! 106 Plattenrezensionen 70s Rock Rock ^ Label: Rise Above Records Bestellnummer: RISELP129 ^ Heavy Metal Label: UDR Bestellnummer: UDR 0027 LP ^ (Stoner-)Rock Label: Stickman Records / Indigo Bestellnummer: Indigo 957461 ^ Arenenfüller RCA 88697 844931 Blood Ceremony – Living with the Ancients Ich mag Frauenstimmen in Kombination mit verzerrten Gitarren nicht. Mochte ich noch nie, werde ich nie mögen und daran werden auch Blood Ceremony mit ihrem zweiten Album „Living with the Ancients“ nichts ändern. Also lassen wir Alia O‘Briens ohnehin wenig besonderen Gesang außen vor. Sie steuert schließlich auch noch Flöte und Orgel zum Gesamtbild bei, von denen dann auch ein Großteil der Songs deutlich profitiert. Dabei muss man besonders den Einsatz der Flöte mögen, sonst kippt das gesamte Arrangement schnell ins Nervige ab. Die Qualität eines Ian Anderson (Jethro Tull) erreicht sie jedenfalls nicht. Ob man dann einen Titel wie „The Hermit“, der nichts anderes als ein langes Flötensolo darstellt, wirklich braucht? Die Orgel fügt sich deutlich harmonischer in das Gesamtbild ein, was aber sicher auch daran liegt, dass man Ähnliches von diversen anderen, „echten“ 70er-Jahre-Bands gewohnt ist. Auf die Gesamtarrangements muss man sich also einlassen können, was aber keineswegs die grundsolide, wenn auch über weite Strecken recht simple Arbeit der Band schmälern soll. Es ist schon eine ziemliche Kunst, aus einfachen Riffs und simplen Melodien so wuchtig wirkende Songkonstrukte zu bauen. Damit erschöpfen sich die Besonderheiten aber schon, und auch wenn Blood Ceremony gern in die Okkult-Rock-Ecke gestellt werden, bleibe ich bei meiner Einordnung in 70s Rock. Die Aufmachung mit Klappcover samt Texten auf der Innenseite und ungefütterten Innenhüllen geht in Ordnung. Das ungefärbte Doppelvinyl macht sich zwar optisch ganz nett, ist aber klanglich alles andere als eine Offenbarung. ms X Durchschnitt. Saxon – Call To Arms Man muss zu Saxon nicht viele Worte verlieren, die Jungs sind seit über 30 Jahren im Geschäft und eine der Größen aus den Anfängen des Metal. Kommen wir also gleich zum Opener des neuen Albums „Hammer of the Gods“, der sehr deutlich macht, dass Saxon noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Das folgende „Back in ´79“ befördert Hörer und Band zurück zu den Anfängen und ist deutlich ruhiger als der rasante Anfang, lässt aber ebenfalls nichts anbrennen. Etwas einfacher geht es mit einem der schwächeren Songs „Surviving against the Odds“ weiter. Standardkost, mehr nicht. „Mists of Avalon“, mit fünf Minuten der längste Titel, ist wieder deutlich komplexer und moderner. Sicher nicht jedermanns Geschmack, aber wirklich okay. Es folgt der balladenartige Titeltrack, der wirklich gut gelungen ist und am Ende des Albums einen erneuten Auftritt in einer „Orchestral Version“ hat. „Chasing the Bullet“ schiebt dann wieder ganz ordentlich nach vorn, bevor es mit „Afterburner“ noch mal richtig in die Vollen geht. Der sperrige Titel des folgenden „When Doomsday Comes (Hybrid Theory)“ lässt schon ein wenig auf den musikalischen Inhalt schließen. Hier gehen die fünf nicht so klar vorwärts wie in den übrigen Stücken, was den Track definitiv zu einem der besseren des Albums macht. „No Rest for the Wicked“ klingt nicht nur im Titel nach Ozzy. Auch musikalisch und gesanglich geht der Song leicht in diese Richtung. Mit „Ballad of the Working Man“ gibt es dann noch mal klassischen Metal auf die Ohren. Wenn ich „Call to Arms“ etwas vorwerfen möchte, so fällt mir zuerst die mit 43 Minuten recht kurze Spielzeit ein. Die Aufmachung mit Klappcover und Texten auf der ungefütterten Innenhülle geht, genau wie die Pressung und der Mix, in Ordnung. ms X Geht in Ordnung und ist definitiv besser als der Vorgänger. Monkey 3 – Beyond the Black Sky Rock zählt zweifelsohne nicht zu den Begriffen, die man gemeinhin sofort mit der Schweiz assoziiert. Doch bereits seit dem ersten Album „Monkey 3“ aus dem Jahre 2003 tritt der ebenso benannte Vierer aus Lausanne an, dies grundlegend zu ändern und sie haben wahrlich das Zeug dazu. Der musikalische Genpool von Picasso (Bass), Walter (Drums), Boris (Gitarre) und Mister M (Samples/Keys) beinhaltet Größen der Rockmusik, wie Black Sabbath, Pink Floyd und Led Zeppelin. Dabei kopieren die Jungs nicht einfach nur ihre Vorbilder, sondern entwickeln den Sound weiter, bis nur noch ab und an Parallelen zu erkennen sind. Die fast ausnahmslos sehr ruhig beginnenden Titel steigern sich immer weiter und gipfeln nicht selten im sprichwörtlichen Brett. Dabei bleiben die Riffs meist sehr ruhig und lassen das klassische StonerZeitlupengefühl aufkommen. Lediglich „K.I“ dreht dieses Muster um und geht von Anfang an ordentlich zur Sache. Der Gesang spielt keine Rolle: Es gibt schlicht keinen. Alles in allem ist „Beyond the Black Sky“ kein Album für die gemütliche Nebenherbeschallung. Zum einen verbietet sich dies schon aufgrund der Qualität der Songs, zum anderen lässt sich dieser Sound einfach nicht in den Hintergrund drängen. Also heißt es hinsetzen und genießen oder, auch dazu taugen einige Stücke, feiern. Leider ist die Produktion etwas zu fett geraten, so dass der Überblick an manchen Stellen ein wenig verloren geht. Die Pressung ist klanglich okay und sauber zentriert. Die übrige Aufmachung mit einfachem Cover und ungefütterter Innenhülle liegt ein wenig unter dem Standard. Wenn aber in einem einfachen Gewand eine solch musikalische Gewalt daherkommt, bin ich gern bereit, auf optisches Pling Pling zu verzichten. ms X Absoluter Tipp für Freunde von Black Sabbath, Pink Floyd und Led Zeppelin. Foo Fighters – Wasting Light Man kann Dave Grohl vorwerfen, was man will, aber eines sicherlich nicht: Faulheit. Seit seiner Zeit als Drummer bei Nirvana hat der Mann hart und konsequent an seinem Sitzplatz auf dem Rock-Olymp gearbeitet, und so langsam hat er’s wohl geschafft. „Wasting Light“ müsste so ungefähr Album Nummer elf sein und die erste Veröffentlichung seit Dave Grohls Engagement bei „Them Crooked Vultures“ anno 2009. „Wasting Light“ hat alle charakteristischen Merkmale eines Foo-Fighters-Albums. Es ist eine geradlinige Rock-Scheibe ohne Schnörkel, es gibt ordentlich Gas von der ersten bis zur letzten Minute, Ausflüge ins Balladeske sparen sich die Jungs (glücklicherweise). „I Should Have Known“ droht anfangs in diese Richtung zu gehen, aber das dicke Ende kommt noch rechtzeitig. Die Kompositionen sind alle geradeaus und im genau richtigen Maße sperrig, so dass sich nicht bereits nach dem dritten Anhören gepflegte Langeweile einstellt. „Wasting Light“ ist zudem so etwas wie eine Rückbesinnung auf die Anfänge der Fighters. In der Garage eingespielt, analog aufgezeichnet und mit weniger Bombast beladen als die letzten Veröffentlichungen geht das Ding in eine sehr richtige Richtung. Tatsächlich kommt hier sogar der Freund guten Klangs auf seine Kosten. Von der sparsamen Produktion mit dem einen oder anderen Effekt-Rack weniger sollten sich 95 Prozent aller Rockproduktionen eine dicke Scheibe abschneiden. Vielleicht haben die Präsenzlagen ein bisschen zu viel Pfeffer, aber ansonsten klingt’s klasse. Die vorliegende Vinylausgabe legt noch einen drauf: vier Seiten feinstes Material, mit 45 Umdrehungen abzuspielen – so geht das. Die beiden Scheiben sind makellos, rauschen wenig und sind definitiv Must-Have-Material. Auch wenn beim Thema Ausstattung mehr oder weniger eine Null steht. Es gibt ein Klappvover mit Liner Notes auf einem der Innencover – das war’s. hb X Geradeaus, schnörkellos, auf den Punkt, genreuntypisch gut klingend – große Klasse. Nr_5-2011 T h e Wo r l d O f V i n y l s i n c e 19 9 3 Mascot M73451 ^ Singer/Songwriter Ninja Tune ZEN170 Black Country Communion – 2 Irgendwie habe ich immer ein bisschen Angst davor, wenn sich zu viel Kompetenz zuammenschließt, um gemeinsam Musik zu machen. Das hier ist so ein Fall, den ich mit gemischten Gefühlen sehe. Black Country Communion besteht samt und sonders aus musikalischen Schwergewichten. Da wären der aktuelle weiße Bluesgitarrengott Joe Bonamassa, Ex-Deep-PurpleBassist und -Sänger Glenn Hughes, Schlagzeuger Jason Bonham (jawohl, der Sohn von Led Zeppelin-Legende John Bonham) und Keyboarder Derek Sherinian, vorher unter anderem in Diensten von Dream Theater und Billy Idol unterwegs. Das vorliegende Album ist – bei dem Titel mag das nicht unbedingt überraschen – das zweite des illustren Quartetts und steht ein Jahr nach dem Erstling in den Regalen. Das Album vermag sicherlich die Erwartungen vieler zu erfüllen, und genau das ist das Problem. „Supergroups“ haben meiner Meinung nach fast immer das Problem, all das musikalische Testosteron kaum unter einen Hut zu bekommen, was zulasten des Schlüssigkeit des Ergebnisses geht. So ganz frei davon ist auch dieses Album nicht. Klar, jeder Beteiligte ist ein Spitzenkönner seines Fachs, so richtig miteinandner musizieren die Herren jedoch nur auf einem kleinsten gemeinsamen Nenner. Erfreulich ist, dass Joe Bonamassa den Blues hier etwas tiefer in den Schrank hängt und klassischen Rockmotiven freien Lauf lässt. Was er einfach nicht tun sollte, ist singen. Zumindest dann nicht, wenn er einen diesbezüglich ungleich charismatischeren Mitstreiter wie Glenn Hughes neben sich stehen hat. Alle elf Titel sind ein wenig verspielte Rocknummern, die mehr vom Nebendenn vom Miteinander leben und bei denen die diversen Soli immer ein bisschen zu lang sind. Dem Fluss tut das nicht gut, Klasse indes blitzt an jeder Ecke auf. Klanglich isses überdurchschnittlich, aber ein Schuss Raum und ein zweiter aus der Dynamikflasche hätten nicht geschadet. Die elf Titel teilen sich vier Seiten einer sauberen 18o-Gramm-Pressung, Ausstattung ist Mangelware; immerhin gibt’s Texte. hb X Etwas überschwer und von aneckenden Egos geprägt, zweifellos aber mit Klasse gesegnet Fink – Perfect Darkness Zuerst einmal die Klärung eines nicht unwichtigen Sachverhaltes: „Fink“ gibt’s in der Musikszene gerade zweimal. Hier geht’s um den britischen Singer/Songwriter Finian Greenall, nicht um die gleichnamige deutsche Band. „Unser“ Fink hier ist einer, der für die Popmusik der gediegeneren Art schon verloren schien. Obschon mit akustischer Klampfe aufgewachsen und den ruhigeren musikalischen Gefilden durchaus zugetan, entwickelten sich seine Aktivitäten irgendwann in die Elektro- und Triphop-Ecke. Erste Gehversuche in Sachen Veröffentlichungen verliefen nicht durch die Bank erfolgversprechend, und fast schien es, als ob die Welt ohne Musik von Fink auskommen müsste. Ab 2006 allerdings änderte sich das: Fink entdeckte die Gitarre neu und seitdem läuft’s. „Perfect Darkness“ ist das dritte Album seit der wundersamen Wandlung, und es ist ein wirklich tolles geworden. Was Finian Greenall und seine Kollegen Guy Whittaker (Bass) und Tim Thornton (Schlagzeug) hier eingespielt haben, ist folkorientierte Popmusik vom Allerfeinsten. Nicht ganz so sperrig und rau wie das ebenfalls in dieser Ausgabe besprochene Bon-Iver-Album, aber gleichermaßen gefühlsbetont, eigenständig, abwechslungsreich und sehr anhörbar. Für die Charts ist das Material viel zu schade und dann wohl noch nicht stromlinienförmig genug, für Genuss mit Anspruch allerdings passt’s wie die Faust aufs Auge. Akustik und Elektronik gehen friedlich Hand in Hand, sogar zarte Anleihen aus Finks Triphop-Vergangenheit sind hier und da zu vernehmen. Die Produktion geriet absolut angemessen. Es klingt warm, rund, freundlich und entspannt. Der Sound ist dicht, aber gut durchhörbar. Die schöne 180-Gramm-Pressung steckt in einem dicken Cover, es muss nämlich noch ein stattliches großformatiges Booklet mit Texten mit hinein. hb X Gefühlvoller Folkpop auf höchstem Niveau, klanglich ausgezeichnet RECORDS Altherren-Rock Rock ^ Telefon 0 43 46/6019 99 info@speakerscorner.de w w w.speakerscorner.de 108 Plattenrezensionen Hard Bop Art Blakey – The Jazz Messengers Art Blakey war nicht nur ein außergewöhnlich guter Schlagzeuger, auch als Entdecker und Förderer junger Talente hat er es zu nachhaltigem Ruhm gebracht. Viele Karrieren der Mitglieder seiner „Jazz Messengers“ haben durch ihn richtig Fahrt aufgenommen; so auch durch diese aus dem Jahr 1956 stammende Aufnahme. Neben Blakey und dem Mitbegründer der Formation, Horace Silver am Piano, agieren Donald Byrd an der Trompete, Hank Mobley am Tenorsaxofon (von ihm stammen auch die meisten Kompositionen) und Doug Watkins am Bass. Sehr zur Freude der Liebhaber schnörkellos vorgetragenen Hard Bops gibt es mit dieser qualitativ hochwertig ausgeführten Doppel-LP im Klappcover erstmals die komplette Session, bestehend aus insgesamt zwölf Stücken, auf Vinyl. Seinerzeit wurden nur sieben Titel veröffentlicht, beginnend mit „Infra-Rae“, das ein wildes Schlagzeugsolo Art Blakeys beinhaltet. Auf den folgenden temporeichen Stücken hält er sich als treibende Kraft mehr im Hintergrund, um bei „Hank‘s Symphony“ seine Felle u. a. im Calypso-Style zu bearbeiten – herrlich! Hier endet die ursprünglich veröffentlichte Fassung, die zweite LP hält noch vier weitere Stücke bereit sowie eine alternative Version von „Carol‘s Interlude“, die ein Beleg dafür ist, dass trotz vorgegebener Komposition sehr viel Improvisationstalent in den Musikern steckt. Das hohe Tempo wird bei den Bonus-Tracks etwas herausgenommen und weicht einer gediegenen Jazz-Club-Stimmung. Insgesamt ein Musikgenuss par excellence, dargereicht von einem perfekt harmonierenden Quintett, angetrieben durch den einzigartigen Art Blakey. rh X Hard Bop at its best – da geht einem das Herz auf. Jazz ^ Label: Columbia Bestellnummer: CL 897 ^ Gitarren-Zauber Label: Columbia / Speakers Corner Bestellnummer: C 32441 ^ Progressive Jazz Label: Jazz Eyes Bestellnr.: Jazz Eyes 011 / 8 033201 460269 ^ Jazz Baden Powell – Solitude on Guitar Was gibt es Schöneres, als einem Musiker zuzuhören, der nicht nur über einzigartige Spieltechnik verfügt, sondern sich auch mit einer großen Ernsthaftigkeit, jedoch ohne Verbissenheit jedes einzelnen Stückes annimmt und daraus ein Juwel macht? Von solchen Ausnahmetalenten, die auch von anderen Musikern als die Besten ihres Faches anerkannt sind, gibt es wenige. Der brasilianische Gitarrist Baden Powell gehört zu diesem erlauchten Kreis, und die vorliegende LP ist ein Beweis für die herausgehobene Stellung, die er unter den großen Gitarristen einnimmt. Die 1971 in Deutschland entstandene Aufnahme des sensiblen Künstlers enthält zwölf Titel, fünf davon unter zurückhaltender Mitwirkung durch den Schlagzeuger Joaquim Paes Henriques sowie durch den Bassisten Eberhard Weber. Die auch höchsten audiophilen Ansprüchen genügende Aufnahme besticht durch Dynamik und Transparenz und lässt den Hörer die Empfindsamkeit des Protagonisten bei jedem Saitenanschlag spüren. Insbesondere beim finalen „Solitario“, das man dem Musikstil Fado zurechnen kann, beeindruckt Baden Powell mit überwältigend feinfühligem Spiel. Aber auch alle anderen Stücke bieten Komplexität und Ausdruck, ohne dabei ins „technokratische“ abzugleiten. Selbst ein eigentlich harmloses „Kommt ein Vogel geflogen“ erblüht in den Händen von Baden Powell zu einer brillanten Interpretation, die ihresgleichen sucht. Die erstmals seit 35 Jahren wieder auf LP erhältliche Aufnahme hat nur einen kleinen Schönheitsfehler: Die Label sind auf der falschen Seite aufgeklebt. rh X Ein bewegendes Meisterwerk, das zum Pflichtbestandteil einer guten Musiksammlung gehört. BANN – As You Like Der Name BANN leitet sich aus dem Anfangsbuchstaben der Nachnamen der Bandmitglieder ab: Seamus Blake (Saxofon), Jay Anderson (Bass), Oz Noy (Gitarre) und Adam Nussbaum (Schlagzeug). Mit „As You Like“ legen die vielbeschäftigten Session-Musiker ihr erstes Gemeinschaftsalbum vor, das in der LP-Version auf 500 Stück limitiert und einzeln nummeriert ist. Im Vordergrund der 50-minütigen Aufnahme steht Blakes Tenorsaxofon, das von Oz Noys Gitarre untermalt wird; diese klingt mal düster, mal countrylike und wird vereinzelt durch ein Wah-Wah-Pedal verfremdet. Ein solides Rhythmus-Fundament erhalten diese durch die beiden Musikprofessoren Anderson und Nussbaum an Bass und Schlagzeug. Zunächst bringen sie eine Version von Jerome Kerns „All the Things You Are“ zu Gehör, gefolgt von zwei Kompositionen von Thelonious Monk bzw. David Crosby. Die weiteren fünf Titel stammen von den Musikern selbst, wobei das Titelstück eine Gemeinschaftsarbeit des Quartetts ist und sich als Anspieltipp empfiehlt, ebenso wie die Ballade „Days of Old“ aus der Feder Nussbaums und seiner Frau. Die Kombination aus Saxofon und elektrischer Gitarre wirkt in der dargebotenen Form für meinen Geschmack teilweise etwas befremdlich, wobei zum Ende der Aufnahme hin die Kompositionen immer gefälliger werden; villeicht würde ich mich nach mehrmaligem Hören daran gewöhnen. Den laut Cover mit Barcode und Ausgabenummer erhältlichen Download des Albums plus Bonus (wahrscheinlich der auch auf CD erhältliche Song „Isotope“) kann ich auf der angegebenen Internetseite nicht finden. rh X Eine etwas sperrige Aufnahme, die mich nicht so recht erreichen will. Bill Evans Trio – Portrait in Jazz Freunde des Jazz-Klaviers werden diese LP wahrscheinlich bereits in ihrer Sammlung haben. Sollte Ihnen nebenstehendes Cover jedoch unbekannt vorkommen, so gibt es mal wieder die Gelegenheit, einen wichtigen Meilenstein der Musikgeschichte auf Vinyl zu erwerben. Erstmals in der Geschichte des Piano-Trios rücken Bass und Schlagzeug näher an den Zuhörer heran und gewinnen neben dem sonst klar dominierenden Klavier an Bedeutung und Präsenz. Für dieses Wagnis holte sich Bill Evans Ende 1959 keine geringeren als Scott LaFaro (Bass) und Paul Motian (Schlagzeug) ins Studio; beide von ihren Fähigkeiten auf Augenhöhe mit dem Meister der weißen und schwarzen Tasten. Die Aufnahme besticht durch die Art und Weise des Zusammenspiels, die lyrische Durchdringung jeder Komposition sowie Präzision und Virtuosität in der Darbietung. Das Repertoire besteht bis auf eine Ausnahme aus Standards, u. a. komponiert von Arlen/Mercer (Come Rain or Come Shine), Rodgers/Hart (Spring Is Here), Cole Porter (What Is This Thing Called Love?) und Miles Davis (Blue in Green). In der dargebotenen Form dürften die Interpretationen einmalig sein; angereichert wird das Bouquet durch Bill Evans‘ eigenes Werk „Peri‘s Scope“. Als besonderes Schmankerl hält der WaxTime-Release einen alternativen Take von „Blue in Green“ bereit, der sich deutlich von der ursprünglich veröffentlichten Fassung unterscheidet, jedoch bei der gleichen Session entstand. Die Klang- und Fertigungsqualität ist für den geforderten Preis hervorragend und der Bedeutung dieser Aufnahme angemessen. rh X Ein wichtiges Werk der Jazz-Geschichte: innovativ, lyrisch, einfach grandios. Label: WaxTime Bestellnummer: 771687 / 8 436028 697205 Nr_5-2011 Hard Bop Jazz ^ Label: Pacific Jazz Records Bestellnummer: ST-70 ^ Vocal Jazz Label: Mobile Fidelity Sound Lab Bestellnr.: MFSL 1-344 / 8 21797 13441 5 ^ Hard Bop Label: Blue Note Bestellnr.: AP-84036 / 509994-58767-1-4 Curtis Amy & Dupree Bolton – Katanga! Obwohl der Tenor- und Sopransaxofonist Curtis Amy über mehrere Jahrzehnte im Musikbusiness aktiv war, stammen sämtliche seiner Solo-Einspielungen aus den Jahren 1960–1967 (einzige Ausnahme das 1994 aufgenommene „Peace For Love“ das erst posthum veröffentlicht wurde). Das vorliegende Album „Katanga!“, welches erstmals nach Veröffentlichung wieder auf LP erscheint, entstand 1963 und markiert das Ende seiner Zeit bei Pacific Jazz. Als Co-Leader holte er sich den Trompeter Dupree Bolton ins Studio; dieser ist u. a. auf dem famosen Album „The Fox“ vom Harold Land Quintet zu hören. Von ihm stammt auch die dem Album seinen Namen gebende erste Komposition. Amys glasklar geblasenes Sopransaxofon ist eine Herausforderung für jeden Hochtöner, nicht zuletzt aufgrund der sehr konturierten Wiedergabequalität dieser Neuauflage. Die Sterilität seiner Soli wird durch Boltons souverän geblasene Trompete durchbrochen – was hätte aus ihm für ein Star werden können, wenn nicht seine Drogensucht ihn immer wieder hinter Gittern brächte. Die recht kühl daherkommende Session hält aber auch ein paar wärmere Momente bereit, besonders wenn Ray Crawford versonnen die Saiten seiner Gitarre zupft und Jack Wilson seine Klasse am Piano zeigt. Er komponierte auch den Soul-Jazz-Klassiker „Amyable“, der die B-Seite einläutet. Danach erklingen noch das gefühlvolle „You Don‘t Know What Love Is“ und das lebendige „A Shade of Brown“. Ein echter Leckerbissen, der sich aber nicht unbedingt als Einsteiger-Album für Jazz-Neulinge eignet. Das gut verarbeitete Vinyl steckt in einer nicht alltäglichen, transparenten Antistatikhülle. rh X Anspruchsvoller Hard Bop für erfahrene Jazz-Liebhaber. Frank Sinatra – Sinatra Swings Regelmäßige LP-Leser haben wahrscheinlich schon gemerkt, dass ich ein großer Verehrer von Frank Sinatras einzigartigem Sangesorgan bin, und so bin ich natürlich stets erfreut, wenn wieder eines seiner Werke für eine Besprechung vorliegt. Stets um Objektivität bemüht, versuche ich trotzdem, gebührenden Abstand zum Werk zu wahren, und dieser gebietet mir, das 1961 veröffentlichte Album nicht so über den grünen Klee zu loben, wie bei anderen berechtigterweise geschehen. Nicht dass Sie jetzt denken, es handelt sich um eine miese Platte! Sie ist halt einfach nicht ganz so überirdisch gut wie viele andere aus seinem umfangreichen Katalog. Im Erscheinungsjahr hat er allein fünf Studio-Alben eingesungen und so wirkt dieses auf mich, als ob es ihm an der nötigen Konzentration und Liebe zum Projekt gemangelt hat. Den Arrangements von Billy May fehlt der gewisse Schmelz, der sich z. B. bei Sinatras bevorzugtem Arrangeur Nelson Riddle breitgemacht hat. Das Album lebt von der positiven Stimmung, die die Titelauswahl verströmt und natürlich von Frank Sinatras Stimme, die leichtfüßig über dem Orchester schwebt. Das ursprünglich „Swing Along With Me“ betitelte Album wurde nach einem verlorenen Rechtsstreit mit seinem alten Label Capitol unter Beibehaltung des Covers in „Sinatra Swings“ umbenannt, weil diese eine Verwechslung mit dem zwei Monate zuvor eingespielten „Come Swing With Me“, seiner letzten Aufnahme für Capitol, befürchteten. Das zweite für sein eigenes Label Reprise eingespielte Album erscheint in der für MFSL üblichen hohen Qualität. rh X Nicht der ganz große Wurf, dennoch solides Sinatra-Handwerk – außerdem enthält es den Hit „Granada“. JW 024 RAY BROWN Jazz Cello JW 025 D QUINTET RED GARLANro ove Red’s Good G HIQ 1008 CARL ORFF RANA CARMINA BU ony Orchestra London Symph André Previn Lou Donaldson – Sunny Side Up Zugegebenermaßen bin ich dem Jazz von Lou Donaldson, je mehr und je öfter ich ihn höre, immer mehr zugeneigt. Einerseits klassischer Hard Bop, andererseits stets locker und entspannt, immer geeignet zum Relaxen oder den Rhythmus mitzujammen, dabei anspruchsvoll, ohne zu überfordern; kurz und gut: ideal, um einen Abend gediegen ausklingen zu lassen. Donaldsons Altsaxofon wird auf der 1960 entstandenen Aufnahme durch eine bluesig angehauchte Trompete von Bill Hardman ergänzt, daneben gesellen sich Horace Parlan am Piano, Layman Jackson am Bass (dieser wird auf drei der insgesamt sieben Stücke durch Sam Jones ersetzt) und Al Harewood am Schlagzeug. Die Session beginnt mit der temporeichen Nummer „Blues For J. P.“, die vom Pianisten komponiert und seiner Frau gewidmet ist, und einer traumhaften Version von Gershwins „The Man I Love“ – mein persönlicher Favorit. Darauf folgen das souverän lockere „Politely“, von Bill Hardman komponiert, sowie „It‘s You or No One“, das rhythmischste Stück des Albums. Mit „The Truth“ und „Goose Grease“ befinden sich auch zwei Eigenkompositionen Donaldsons auf „Sunny Side Up“. Mit ihrer ruhigen Ausstrahlung leiten sie über zu „Softly As in a Morning Sunrise“, mit dem die Aufnahme ruhig und beschwingt ausklingt. Einziger Wermutstropfen ist die Tatsache, dass es das geschmeidige „Way Down Upon Swanee River“, das ebenfalls während der Aufnahmesession entstanden ist und bei einer früheren LP-Veröffentlichung Berücksichtigung fand, trotz vorhandenem Platz nicht auf die beiden makellos verarbeitete Platten geschafft hat. rh X Unangestrengter Hard Bop für Liebhaber des klassischen Jazz. HIQ 1009 BACH rto in D Minor Double Conce Ferres, violin with Christian Minor A in Concerto Minor E in o rt ce Con Chamber r te Robert Mas ucted nd co ra st Orche al et by Y. Menuhin Fenn Music Ser vice GmbH Bundesstr. 4 • 21521 Dassendorf T: 04104/96 00 11 • F: 04104/96 00 13 www.fenn-music.de 110 Plattenrezensionen Free Jazz Ornette Coleman – The Shape of Jazz to Come Der Free Jazz, dessen wichtigster Innovator Ornette Coleman ist, hat von jeher die Anhänger gespalten. Die einen sehen darin die einzig berechtigte Form des Jazz, die anderen wenden sich entsetzt ab und fragen sich, ob die Musiker noch ganz bei Trost sind. Letzteres kann man von Coleman allen Ernstes nicht behaupten. In vielen Bereichen ist er ein Autodidakt, und seine Fähigkeiten gehen weit über das Saxofonspiel hinaus. Seine Bedeutung für die Jazz-Entwicklung mündete vor wenigen Jahren in der Verleihung des Pulitzer-Preises für Musik (einziger bisheriger Preisträger außerhalb der Klassik) und diverser Ehrendoktor-Würden. Neben seinem innovatorischen Potenzial nehmen sich die Leistungen Miles Davis‘ geradezu bescheiden aus. Das vorliegende Frühwerk aus dem Jahr 1959 wäre in dieser Form auch in den 1970ern noch eine Revolution gewesen. Das Quartett ist auf das Wesentliche reduziert: Befreit von jeder harmonischen Struktur, befreit auch von einem damals zu jeder Formation gehörenden Piano, lassen die Bläser ihren Ideen freien Lauf. Flankiert von Charlie Haden am Bass und Billy Higgins am Schlagzeug, erklingen Colemans Altsaxofon und Donald Cherrys Kornett in beispielloser Improvisationslust. Bei aller Freiheit bleiben die Bläser jedoch immer auch melodisch, was Colemans Free Jazz von anderen Vertretern dieser Gattung wohltuend abhebt. Alles sechs Stücke wurden von ihm komponiert, neben rasanten Nummern gibt es mit „Peace“ auch eine Ballade zu hören. Der günstige Preis und die gute Qualität von Vinyl und Cover machen das Album auch für Leute interessant, die den Free Jazz einmal antesten wollen. rh X Wenn schon Free Jazz, dann von Ornette Coleman. Jazz ^ Label: Atlantic Bestellnummer: SD 1317 ^ Jazz Label: Delta Music Bestellnummer: 4 049774 780042 / N 78 004 ^ Jazz Oscar Peterson Trio – 1961, Cologne Gürzenich Concert Hall Delta Music beglückt die Jazzfans derzeit mit einer kleinen Reihe bisher unveröffentlichter Konzerte aus den Archiven des WDR. Zusammen mit Ray Brown am Bass und Ed Thigpen am Schlagzeug betrat das legendäre Trio um Oscar Peterson am 11. April 1961 den Kölner Gürzenich, um im Rahmen der Reihe „Konzert für die Jugend“ ihr Können vor dem Publikum auszubreiten. Ihnen präsentiert sich ein dominant aufspielender Peterson, dessen Virtuosität immer wieder beeindruckt, der von seinen famosen Mitspielern aufgrund seiner Präsenz aber auch ein Stück Leidensfähigkeit verlangt. Jedenfalls machen die neun Titel, darunter so schöne Klassiker wie „My Funny Valentine“ und „I Remember Clifford“, deutlich, warum Oscar Peterson bis heute als der beste Jazz-Pianist aller Zeiten angesehen wird. Die durchweg rasante Darbietung reißt das Publikum am Ende des Konzerts vor Begeisterung aus den Stühlen; eine Reaktion die sich aufgrund der fehlenden klanglichen Bühne leider nicht auf den heimischen Zuhörer überträgt. Dennoch kann man sich angesichts des günstigen Preises und der dafür gebotenen Qualität von Vinyl und Klappcover nicht beklagen. Das sich über drei LP-Seiten erstreckende Konzert wird auf der vierten Seite ergänzt durch Aufnahmen der anderen innerhalb dieser Serie erschienenen Alben, darunter Mitschnitte von John Coltrane, dem Modern Jazz Quartet und Dave Brubeck. Dass das Bud-Powell-Konzert, aus dem sich ebenfalls ein Titel auf der D-Seite befindet, trotz gegenteiliger Behauptung auf dem Cover bereits vorher mehrfach veröffentlicht wurde, sei hier nur am Rande erwähnt. rh X Eine wunderbare Darbietung, die leider im Klang etwas limitiert ist. Paul Kuhn Trio – Live at Birdland Geht es Ihnen auch so wie mir, wenn Sie den Namen Paul Kuhn hören und in das sympathisch-verknautschte Antlitz des über 80-jährigen blicken? Für mich ist er immer noch der nette Kerl, der in allen möglichen Fernsehsendungen am Klavier saß, fröhliche Schlager zum Besten gab oder andere dabei begleitete. Natürlich ist es kein Geheimnis, dass Paul Kuhn zu den ganz großen Jazz-Pianisten aus Deutschland gehört – dennoch überstrahlt seine ehemalige TV-Präsenz diese Tatsache bis heute. Mit großem technischem Aufwand (Details dazu findet man auf einer der LP beigelegten Information) spielte „Paulchen“ vor ca. 100 Zuschauern im kleinen, aber feinen Jazz-Club Birdland in Neuburg an der Donau ein faszinierendes Konzert ein, welches als erstes Album des neuen Labels Statement In Sound veröffentlicht wurde. An seiner Seite hat er dabei den Bassisten Martin Gjakonovski und den Schlagzeuger Willy Ketzer. Der betriebene Aufwand schlägt sich nieder in einem Klang, der den heimischen Hörer geradewegs ins Birdland versetzt und ihn am dortigen Geschehen teilhaben lässt. Paul Kuhn ist bestens aufgelegt und interpretiert Klassiker wie „Route 66“, „Gone with the Wind“ oder auch „It Don‘t Mean a Thing (If It Ain‘t Got That Swing)“, bei dem er eine herrliche Gesangs- und Scat-Einlage hinlegt. Auch die zwei eigenen Stücke „Sugar Daddy“ und „Griff“, die den Klassikern qualitativ ebenbürtig sind, tragen zum Gelingen dieser rein analogen Aufnahme bei. Das Tempo bewegt sich zwischen getragener Ballade bis zum flockigem Swing, beim finalen „As Time Goes By“ schwingt etwas Wehmut mit. rh X Perfekt eingefangenes Konzert eines deutschen Jazz-Helden, dem man endlos zuhören kann. Label: Statement In Sound Bestellnummer: SIS lab-01 ^ Jazz Ray Brown – Jazz Cello Jazz Cello heißt nicht nur dieses Album, sondern auch das Instrument, das unter Mitwirkung Ray Browns entstand und das er stolz neben seinem Bass, den er hier ausnahmsweise einmal nicht spielt, auf dem Albumcover präsentiert. Er ließ dafür ein klassisches Cello in einer Art und Weise umbauen, dass Bass-Spieler sich darauf sofort zu Hause fühlen. Das modifizierte Griffbrett, der geänderte Wirbelkasten und dazu eine neuartige Saite machten aus einem herkömmlichen Cello das „Ray Brown Jazz Cello“, das der Meister der tiefen Töne selbstverständlich zupft, nicht streicht. Damit sein neu entwickeltes Instrument ein ordentliches Soundfundament bekommt, holte er sich 1960 ein durch Russ Garcia arrangiertes und dirigiertes zehnköpfiges Ensemble ins Studio, bestehend aus vier Saxofonisten, und jeweils einem Mann an Posaune, Trompete, Horn, Bass, Klavier und Schlagzeug. Davor nahm Ray Brown mit seinem Cello Platz und zupfte sich behände durch das Repertoire aus bekannten Balladen und erbaulichen Standards. Sein Instrument, das klanglich irgendwo zwischen tiefer Gitarre und hellem Bass liegt, nimmt dabei ganz deutlich die Führungsrolle ein. Damit erzeugt er eine ungemein entspannte Stimmung, die einen schnell vergessen lässt, dass es gar kein Bass ist, dessen Vibrato bei entsprechender Lautstärke wunderbar am Trommelfell kitzelt. Trotz der immer sehr guten Fertigungsqualität bei Jazz Workshop hing die Nadel an einer Stelle des ersten Stücks der B-Seite fest – hatte ich bisher nie und ist sicher ein Einzelfall. Wie immer limitiert auf 500 Exemplare und im handgefertigten Cover. rh X Der junge Ray Brown geht fremd – gehen Sie mit! Label: Jazz Workshop Bestellnummer: JW-024 Nr_5-2011 Plattenrezensionen 111 Jazz Jazz ^ Label: L b l Jazz J Workshop W kh Bestellnummer: JW-025 ^ Jazz Red Garland Quintet – Red’s Good Groove Der Titel „Red‘s Good Groove“ scheint zunächst irreführend, verbindet man mit „Groove“ doch ein gewisses Tempo. Damit kann der am Anfang erklingende Titelsong allerdings nicht dienen; ihn kann man eher als Blues einordnen. Mit seinen über acht Minuten bietet er aber allen Teilnehmern der Session genug Raum, ihre Instrumente vorzustellen. Neben dem Pianisten Garland, der dieses Stück auch komponiert hat, gehören Blue Mitchell (Trompete), Pepper Adams (Baritonsaxofon), Philly Joe Jones (Schlagzeug) und Joe Jones (Bass) zum Quintett, dessen einzige Aufnahme aus dem Jahr 1962 von Jazz Workshop ausgegraben wurde. Das Tempo wird bei der wunderbaren GershwinNummer „Love Is Here to Stay“ weiter gedrosselt, um bei „This Time the Dream’s on Me“ der Erwartungshaltung gerecht zu werden. In dieser Geschwindigkeit geht es mit „Take Me in Your Arms“, der Pepper-Komposition „Excerent!“ und „Falling in Love with Love“ von Rodgers/Hart bis zum Ende weiter. Jedes Mitglied des Quintetts stand zum Aufnahmezeitpunkt im Zenit seiner Karriere, was aus dieser Aufnahme ein echtes Gipfeltreffen macht. Dass das Zusammenspiel hervorragend harmoniert, lässt sich auch daran ablesen, dass alle sechs Titel an nur einem Tag aufgenommen wurden. Ohne anmaßend sein zu wollen, hätte ich an Stelle von Sam Jones den Bass eine Oktave tiefer angelegt; insbesondere bei „Take Me in Your Arms“ hatte ich den Eindruck, dass ein paar Moskitos die Lautsprecher umschwirren – immerhin ein Beleg dafür, dass neben der Herstellungsqualität auch der Klang sehr überzeugend ist. Wie immer bei Jazz Workshop: nur 500 Stück weltweit. rh X Zeitloser Jazz, der einen Moment Anlauf nimmt, um dann doch zu grooven. Ronnie Ross & Allan Ganley – The Jazz Makers Ich frage mich wirklich, woher die Leute bei Jazz Workshop immer so ein gutes Händchen für die Auswahl ihrer Aufnahmen haben. Längst vergessen Geglaubtes, qualitativ bestes Jazzmaterial kramen sie aus, um es den Fans fein überarbeitet und streng limitiert im handverklebten Cover zugänglich zu machen. Diesmal haben sie sich eines Albums der beiden Engländer Ronnie Ross und Allan Ganley angenommen. Ronnie Ross gilt neben Gerry Mulligan als der beste Baritonsaxofonist, ein Blasinstrument, das nicht sehr häufig im Zentrum einer Jazzproduktion steht. Als Partner gesellt sich der Kanadier Art Ellefson am Tenorsaxofon an seine Seite. Ihm würde eigentlich das Privileg zustehen, neben Ross Namensgeber der 1959 eingespielten Session zu sein; stattdessen ist es der zurückhaltend agierende Schlagzeuger Allan Ganley, der aber immerhin zwei Kompositionen beisteuert. Ebenfalls mit von der Partie sind Stan Jones am Piano und Stan Wasser am Bass. Der von Ronnie Ross komponierte Opener „The Country Squire“ zeigt sofort auf, dass die beiden Saxofone aufs allerherrlichste miteinander harmonieren, was sich bei „Pitiful Pearl“ – ebenfalls von Ross zu Papier gebracht – sogar noch steigert. Es folgt das wunderbar swingende „The Moonbather“ von Allan Ganley, bevor auch Art Ellefson den „Real Funky Blues“ beisteuern darf. Die Qualität des Zusammenspiels wird bei der Ganley-Nummer „Blues For the Five of Us“ auf die Spitze getrieben: ultrapräziser Saxofon-Dialog! Auch die drei weiteren Titel, darunter eine Gershwin-Nummer und eine aus der Feder des Pianisten, machen aus „The Jazz Makers“ eine dicke Empfehlung. rh X Baritonsaxofon + Tenorsaxofon + Harmonie + Qualität = großer Genuss Label: Jazz Workshop Bestellnummer: JW-023 ^ Jazz Rosset Meyer Geiger – What Happened Nicht nur die Haptik und kreative Gestaltung des Klappcovers machen neugierig auf die Musik, welche sich auf zwei sauber hergestellte Vinyls verteilt; auch die Tatsache, dass der Pianist ein Instrument der von mir sehr geschätzten und aufgrund des überaus vollen und reinen Klanges hoch angesehenen Marke Fazioli spielt, lässt mich erwartungsfroh die Nadel in die Einlaufrille setzen. Titelnamen wie „Die Sau“, „Zebra und Dromedar“ oder „Mannsgoggel‘s Groove (Nei, Nei, Nei) – What Happened?“ tragen ebenfalls zur gespannten Vorfreude bei. Die Schweizer Josquin Rosset (Piano), Gabriel Meyer (Bass) und Jan Geiger (Schlagzeug) überzeugen vom ersten Ton des passenderweise „The Beginning“ genannten Openers an. Die Instrumente erzeugen aufgrund der grandiosen Klangqualität eine sagenhafte Atmosphäre; man meint fast die Töne mit den Händen greifen zu können! Auf traditionellen Strukturen des Jazz aufbauend, zünden die drei kreativen Köpfe aus ihren allesamt selbst komponierten Stücken ein Feuerwerk an Ideen, die immer wieder überraschen und begeistern. Die Soli und Improvisationen lassen dabei nichts an Wärme und Ausstrahlung vermissen; sie hüllen den Zuhörer ein wie eine wärmende Decke an einem kalten Winterabend. Ein Highlight aus den zwölf Stücken herauszupicken, ist meiner Meinung nach nicht möglich, denn die 83 Minuten und 15 Sekunden sind ein einziger Genuss für Ohr, Herz und Hirn. Der LP-Käufer kann sich darüber hinaus über zwei alternative Einspielungen von „Die Sau“ als Bonus freuen. rh X Schließe mich Jazz Hihyo aus Japan vorbehaltlos an: bestes instrumentales Jazz-Album 2010! Label: Unit Records Bestellnr.: UTR 4267 / 7 640114 792670 ^ Hard Bop Label: Blue Note Bestellnr.: AP-84018 / 509994-57629-1-4 Walter Davis Jr. – Davis Cup So bemerkenswert wie die Unterschiedlichkeit und Qualität der Kompositionen des Pianisten Walter Davis Jr., so verlief auch seine Karriere. In der Tat ist es kaum zu glauben, dass er sich kurz nach Veröffentlichung von „Davis Cup“, sein einziges Werk für Blue Note, für einige Jahre fast vollständig aus dem Musik-Business zurückzog und eine Schneiderei aufmachte. Dabei handelt es sich bei der im Jahr 1960 entstandenen Aufnahme keineswegs um irgendein zweitklassiges Werk, das keiner weiteren Beachtung würdig gewesen wäre, sondern um die Kulmination seiner besten Kompositionen. Nicht umsonst wurde er z. B. häufig von Art Blakey als Songschreiber beauftragt, um sie hier zusammen mit Donald Byrd (Trompete), Jackie McLean (Altsaxofon), Sam Jones (Bass) und Art Taylor (Schlagzeug) einzuspielen. Der Charakter aller sechs Stücke ist komplett eigenständig, neben den fünf Up-Tempo-Hardboppern befindet sich auch die heimelige Ballade „Sweetness“ – mein Favorit – auf „Davis Cup“. Sie darf sich alleine auf Seite 2 ausbreiten und hier hat das Saxofon mal Pause; nur die Trompete darf zweimal kurz erklingen. Bei den anderen Stücken stehen die Bläser jedoch überwiegend im Vordergrund, während sich Walter Davis Jr. ganz in den Dienst des Quintetts stellt; trotzdem tritt er mit seinem pointiert gespielten Klavier auf jedem Stück auch als Solist in Erscheinung. Das häufige Aufstehen, um die beiden Platten zu wechseln, wird belohnt durch erstklassigen Klang, die Fertigungsqualität von Cover und Vinyl ist auf gewohnt hohen Niveau. rh X Ein weiterer Geniestreich aus dem Hause Blue Note, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Nr_5-2011 112 Plattenrezensionen Klassik Klassik ^ Label: L b l Philips Phili / Speakers S k Corner C Bestellnummer: PHS 2-920 ^ Klassik Label: L b l Columbia C l bi / IImpex Bestellnummer: IMP 6004 ^ Klassik Svjatoslav Richter und Mrstislav Rostropowitsch – Beethoven: Sonaten für Klavier und Cello Die Cellosonaten stehen nicht gerade an der Spitze der Beethoven-Wahrnehmung. Obwohl auch diese fünf Werke magische Momente besitzen, gehören sie doch zu den „leiseren“ Stücken und fristen ein bisschen ein Schattendasein. Dennoch ist diese Aufnahme von 1964 mit den beiden sowjetischen Ausnahmesolisten unbedingt empfehlenswert. Räumlich wirkt die Aufnahme allemal absolut überzeugend. Das damalige Aufnahmeteam hat Prioritäten gesetzt: Das Cello ist Soloinstrument und weiter im Vordergrund, während das Piano etwas nach hinten gerückt wird. Zudem hält sich Richter bei seinen Pianoparts zurück, setzt auf makellose Eleganz und perlende Kontinuität, während Rostropowitsch deutlich offensiver zu Werke geht und auch mal harsche Töne anschlägt. Interpetatorisch wirkt das manchmal ein bisschen wie „Barock Meets Romantik“ – nach einer Weile hat man sich an den Stil der beiden gewöhnt, zumal Richter im Verlauf des Doppelalbums auch beherzter in die Tasten greift und Rostropowitsch souverän genug ist, sich zurückzunehmen. In den gelungensten Momenten blinden Zusammenspiels klingt das Duo nach weitaus mehr als nur zwei Instrumenten. Presstechnisch ist die Ausgabe des alten Philips-Albums in Ordnung – die Originalbänder zeigen einen unterschiedlich deutlich wahrnehmbaren Rauschteppich. Dynamisch ist durch die Kleinstbesetzung auch einiges drin, so dass einem gelungenen Hörabend nichts im Wege steht. ts X Zwei legendäre Künstler interpretieren einen Kompositionstitanen – spannend! New York Philharmonic, Columbia Symphony Orchestra, Leonard Bernstein – Schostakowitsch, Ravel: Klavierkonzert No. 2, Klavierkonzert in G Dur Sehr modern klingt das, was da aus den Lautsprechern dringt, fast schon erschreckend. Und ich meine in diesem Fall nicht etwa Schostakowitsch und seinen Mut zur Disharmonie, sondern den Klang dieser Platte des recht neuen Labels Impex. Was man hier aus den über fünfzig Jahre alten Masterbändern herausgeholt hat, ist schlicht und ergreifend sensationell. Ich habe nichts gegen die Patina uralter Klassik- und Jazzplatten – wenn man sich aber anhand dieser Platte die Möglichkeiten vor Augen führt, die es offenbar gibt, dann kann der Wunsch nur lauten: Mehr davon. Extrem offen klingt die Aufnahme, kein bisschen verwaschen und abgerundet. Das Orchester und der Soloflügel mit Leonard Bernstein als Pianist und Dirigent in Personalunion werden klar und deutlich abgebildet und sind bei aller Raumtiefe äußerst präsent. Dass es gerade im Kopfsatz Schostakowitsch äußerst dynamisch zugeht, wird ungebremst weitergegegeben – Bernstein geht hier an den Tasten temperamentvoll zu Werke, während er gleichzeitig sein Orchester fest im Griff hat. Der lyrische zweite Satz dagegen zeigt die Meisterschaft des Komponisten, die tiefe russische Seele nachzuempfinden. Im dritten Satz geht es noch einmal hoch dynamisch zur Sache. Das Ravel-Klavierkonzert ist, wenn auch älter, teilweise progressiver angelegt – von Beginn an dominieren jazzige Akkordfolgen und immer wieder eingestreute Blue Notes, während das Orchester immer wieder den Sound einer Big Band imitiert. Überraschende Klangeffekte – man kann es wirklich kaum anders nennen – machen das Konzert zu einer extrem spannenden Hörreise. Auch diese Aufnahme ist komplett frei vom Staub der Jahrzehnte, so dass nur eine klare Empfehlung für dieses Album und speziell diese Reissue ergehen kann. ts X Ein junger, frisch aufspielender Bernstein in einer ebenso klingenden Aufnahme Yehudi Menuhin, Philhamonia Orchestra, Walter Süsskind, Efrem Kurtz – Mendelssohn, Bruch: Violinkonzert E-moll, Violinkonzert Nr. 1 in G-Dur So etwas wie der deutsche Hausschatz ist diese Kombination geworden: Ich weiß nicht, wie viele Platten es gibt, auf denen sich das Mendelssohnsche und das Bruchsche Violoinkonzert friedlich vereint haben. Es müssen unzählige sein – schon meine Mutter hat angesichts ihrer eigenen Schallplattensammlung darüber gespottet. Dennoch: Eine Aufnahme mit Yehudi Menuhin ragt aus der Masse hervor, aufgrund seines unvergleichlichen, intensiven Tons, mit dem er sich ganz von selbst eine Autorität über das Orchester erspielt. Seine Virtuosität kann er in der vom Komponisten vorgegebenen Kadenz unter Beweis stellen – für einen solchen Ausnahmekönner eine dankbare Gelegenheit. Und doch fasziniert mich auf diesen über 50 Jahre alten Aufnahme mehr das sehr gut (Abbey Road Studio) bis gut (Kingsway Hall) eingefangene Zusammenspiel von Orchester und Sologeige – im eleganten Mendelssohn-Konzert wie im etwas nüchterneren Konzert Max Bruchs. Dabei wirkt das Orchester nicht bis ins Letzte aufgelöst, sondern agiert mehr als geschlossener Klangkörper hinter dem Solisten, das aber in allen Klangfarben. Die vorliegende Ausgabe von HiQ Records wurde klanglich behutsam modernisiert und technisch einwandfrei auf schwerem Vinyl gepresst. ts X Zwei Standards im Repertoire, extrem intensiv interpretiert und klanglich auf sehr hohem Niveau Label: L b l EMI, EMI HiQ Bestellnummer: HIQLP004 ^ Klassik Berliner Philharmoniker, Wolfgang Schneiderhan – Mozart: Violinkonzerte Nr. 4 und 5 Vom Piano aus kennt man es ja noch, auch wenn es kaum noch üblich ist – aber der Sologeiger gleichzeitig als Dirigent? Nun ja, warum nicht: Wolfgang Schneiderhan war ja jahrelang Konzertmeister der Wiener Philharmoniker. Wenn Ihnen der Name übrigens aus einem aktuellen Kontext bekannt vorkommt: Der Geiger und der ehemalige Generalinspekteur des Bundeswehr sind Onkel und Neffe. Aber zurück zur Musik: Die beiden aufgenommenen Violinkonzerte entstammen Mozerts 19. Lebensjahr, einer Zeit, in der der später so gebeutelte Komponist frei war von Sorgen und Not. Das kann man auch hören: Die beiden Konzerte könnten Modell stehen für das lange Jahre dominante Mozartbild: reiner Wohlklang, Eleganz und Harmonie ohne die später in seinem Werk immer häufiger auftauchenden Brüche, unter denen tiefste Abgründe durchblitzen. Dass es in den eleganten Violinkonzerten dennoch nicht langweilig zugeht, dafür sorgen der technische Anspruch der Komposition und die Brillanz, mit der Schneiderhan und das Orchester sie meistern. Von der technischen Seite her gibt es nichts zu bemängeln: Es ist eine etwas ältere Aufnahme mit dem Sound der Deutschen Grammophon, an dem nicht viel manipuliert wurde. Presstechnisch ist das Album einwandfrei ts X Der frühe, schönklingende Mozart in einer makellosen Interpretation. L b l DG / Clearaudio Cl di Label: Bestellnummer: SLPM 139 463 Nr_5-2011 Plattenrezensionen 113 Klassik Klassik ^ L b l Tacet T Label: Bestellnummer: Tacet L196 ^ Klassik Label: L b l EMI, EMI HiQ Bestellnummer: HIQLP005 ^ Klassik Auryn Quartett, Christian Altenburger, Patrick Demenga – Dvorák: Sextett in A-Dur Der Blick in das Artwork des Covers erweckt etwas ungute Gefühle: Statt Bildern des Komponisten und/oder der Musiker findet man: Mikrofone. Dazu gibt es neben den üblichen Informationen zu Werk und Künstlern noch einen Text über die Geschichte von Microtech Gefell. Da könnte ganz schnell die Frage aufkommen, aus welchen Beweggründen so ein Album produziert wurde – wegen der Musik oder für die Hardcore-Audiophilen, die sich so eine Scheibe für ihre Anlagentest-Sammlung einverleiben? Nun, ich kann Entwarnung geben: Auch auf dieser Tacet-Produktion (die natürlich ausschließlich mit Röhrenmikrofonen gemacht wurde) steht die Musik im Mittelpunkt – natürlich exzellent eingefangen durch die versierten Tontechniker. Das Auryn-Quartett, ergänzt zum Sextett, ist so etwas wie die Hauskapelle des Tacet-Labels und kann auf eine beeindruckende Reihe von Erfolgen in den 30 Jahren seines Bestehens zurückblicken. Dvoráks Sextett, ein straff durchkomponierter und doch ländlich verwurzelter Viersätzer, zeigt die Musiker in Bestform. Zwischen klassischer Strenge und Ausgelassenheit pendelnd, steht bei ihnen stets die Hingabe an die Komposition und das Zusammenspiel, den Gesamtklang im Vordergrund. Durch die aufwendige Mikrofonierung ist man als Zuhörer sehr nah am Geschehen und kann den einzelnen Stimmen mühelos folgen. Auch das Timbre der Instrumente wirkt verblüffend lebensecht – näher an das Live-Erlebnis kann man kaum kommen. ts X Musikalisch souveräne, klanglich sehr gelungene Aufnahme eines seltener gespielten Werks. Beim nächsten Mal aber ruhig auch mal die Musiker zeigen! English String Music, Barbirolli – Elgar, Vaughan Williams: Introduction and Allegro for Strings u.a. Und noch eine klanglich hervorragende Aufnahme, für die HiQ Records verantwortlich zeichnet. Elgars Introduction and Allegro for Strings geht sofort in die Vollen: Ein sehr gut mikrofoniertes Streicherensemble schlägt einen ein fast schon archaischen Tutti-Akkord an, um dann in ein intensives Wechselspiel zwischen orchestralen und kammermusikalischen Elementen zu beginnen. Dabei zeigt Elgar seine Meisterschaft als Meister der Verwebung komplexer Stimmführungen ebenso wie seine Fähigkeit, dem Orchester einen ganz bestimmten „britischen“ Gesamtklang zu entlocken – schön zu hören in der etwas weniger sperrigen Serenade, die die A-Seite beschließt. Vaughan Williams wirkt als Komponist etwas erdverbundener als Elgar – nichtsdestoweniger klingt der Beginn der Fantasia mystisch und fremd, bevor das lyrische Thema einsetzt – ein bisschen fühle ich mich an Edvard Griegs Peer Gynt Suite erinnert, im positiven Sinne: Diese Musik spricht den Hörer in ihrer Erhabenheit emotional sehr stark an. Eine hübsche Abrundung erfährt das Album durch die Fantasia on „Greensleeves“, in der das alte Lied elegant bearbeitet die Würdigung erfährt, die die wunderschöne Melodie verdient hat. Die Aufnahme von 1963 verbirgt ihr Alter nicht – ist aber heute noch gut anhörbar – der Gesamtklang der Streicher unter John Barbirolli ist einfach phänomenal. ts X Schöne Kompilation zwei der wichtigsten englischen Komponisten der Romantik – klanglich und technisch hervorragend. I Musici – Geminiani, Pergolesi, Vivaldi: Concerts and Follies in Pergolesi´s Time Aus dem „Club der 496“ des audiophilen Kleinlabels Fonè stammt auch diese Aufnahme von Stücken aus der Zeit Giovanni Battista Pergolesis – neben Pergolesi sind als Komponisten noch Francesco Geminiani und Antonio Vivaldi vertreten. Die anlässlich des 300. Geburtstags des namensgebenden Komponisten entstandenen Aufnahmen zeigen das legendäre Ensemble I Musici in ihrer gesamten Abgeklärtheit und interpretatorischen Überlegenheit. Was jetzt nicht heißen soll, dass hier ein paar alte Männer ihre Notenblätter herunterspielen, nein, es geht nur unglaublich diszipliniert zu – niemand muss sich etwas beweisen und die perfekte Beherrschung eines Instruments resultiert in einer mühelosen Leichtigkeit des Spiels. Den Lohn der Mühe der Musiker erntet der Zuhörer: Das Ensemble spielt aufgeräumt, transparent – so geht perfekte Durchhörbarkeit. Und so kann man den kleinen zeitlichen Bogen vom unbekannteren Geminiani bis zum Barocktitanen Vivaldi gut nachvollziehen, auch die verschiedenen Schulen, aus denen die Komponisten stammen. Aufnahmetechnisch haben wir es wieder mit einer Minimalkonfiguration zu tun, wie es bei Fonè üblich ist: Ein paar Neumann-Röhrenmikrofone, ein paar selbst gebaute oder modifizierte Mikrofonverstärker und Kabel und dazu eine Bandmaschine – fertig. Über die Akustik des Aufnahmeraums kann man geteilter Ansicht sein – ich würde ihn mal irgendwo zwischen atmosphärisch und hallig einordnen. ts X Nette kleine Kompilation italienischen Barocks in authentischer Atmosphäre L b l Fonè F è Label: Bestellnummer: 034J / Lp ^ Klassik Gheorge Zamfir et Marcel Cellier – Zamfir/Celier: Flûte de Pan et Orgue Klassische Musik im strengeren Sinne ist das hier natürlich nicht, dafür aber hoch interessant. Gheorge Zamfir, der für mich wie wahrscheinlich für viele andere auch in der Schublade „Einsamer Hirte“ lag, interpretiert hier, nur von Marcel Cellier auf der Orgel begleitet, Bearbeitungen von traditionellen Stücken aus Transsylvanien. Klingt ein bisschen schräg? Nun, ganz sicher, aber das Resultat ist verblüffend: Was Zamfir und Cellier da auf die Beine gestellt haben, reißt einen vor der Anlage genauso vom Hocker wie das Publikum während der australischen Live-Auftritte. Weniger ist eben doch manchmal mehr: Die Aufnahmen wurden von der Frau des Organisten mit zwei NeumannMikrofonen und der Nagra-Bandmaschine auf dem Schoß mitgeschnitten. Dass diese Aufnahme mit ihrer frappierenden Räumlichkeit und Dynamik jetzt so extrem authentisch auf Vinyl vorliegt, haben wir dem exzellenten Mastering Stan Rickers zu verdanken. Und so zieht Gheorge Zamfir alle Register seines Könnens, lässt seine Panflöte singen, klagen und auch teilweise extrem aggressiv in den höchsten Lagen angreifen, dass es einem zu Hause angst und Bange um die Hochtöner wird. Über zwei Plattenseiten wirkt die Musik vielleicht in bisschen wie Variationen über ein Thema, aber auch durch die zahlreichen Klangfarben, die Cellier der Orgel entlockt, die sich meist dezent zurückhält, fühlt man sich in eine geheimnisvolle musikalische Welt hineingezogen, die vom ersten bis zum letzten Ton extrem fasziniert. ts X Musikalisch eindringlich, dynamisch extrem – eine der am besten aufgenommenen Platten, die ich überhaupt kenne! L b l AudioNautes A di N Label: Bestellnummer: AN-1001 LP_5-2011 114 Vorschau Impressum Das lesen Sie in der Ausgabe 6/2011: ^ ^ Spezialfall Die Lautsprecher Swissonor B.A.C.H. benötigen etwas Hilfe von Wand oder Ecke – dann aber spielen sie ganz groß auf. Wie gut PA-Technik zu Hause klingen kann, verraten wir Ihnen im kommenden Heft Die laute Referenz Mit einer gesunden Ausgangsspannung von über 4 Millivolt ist das Grado „The Reference“ quasi ein „Statement“ für MM-Eingänge ^ Herausgeber und Verlag: Michael E. Brieden Verlag GmbH Gartroper Straße 42, D-47138 Duisburg Telefon: 0203 4292-0, Fax: 0203 4292-149 E-Mail: info@brieden.de X Redaktion LP Verlagsanschrift E-Mail: post@lp-magazin.de X Chefredaktion: Holger Barske X Redaktionsleitung: Guido Randerath X Redaktion: Holger Barske (hb) Thomas Schmidt (ts) Christian Gather (cg) X Freie Mitarbeiter: Markus Schäpermeier (opo) Marcus Schueler (ms) Ralf Henke (rh) X Anzeigenleitung: Udo Schulz Telefon: 04403 91910, Fax: 04403 9191-19 E-Mail: u.schulz@brieden.de X Anzeigen Händlermarkt: Holger Overmeyer Telefon: 0203 4292-163, Fax: 0203 4292-149 E-Mail: overmeyer@brieden.de X Fotostudio: Stephan Schlüter, Lars Brinkmann X Sonstige Fotografie: Holger Barske, Thomas Schmidt X Artdirection, Grafik und Layout: Markus Bethke, Heike Jans, Claudia Hurtienne X Druck: Die Wattenscheider, Medien Vertriebs GmbH, D-45133 Essen X Testgeräteverwaltung: Michael Rochow, Michael Baldeau Leserservice: Michaela Erkens Anzeigenbearbeitung: Heike Pens Röhren satt Jahrelang hören wir schon mehr als zufrieden mit dem Malvalve Preamp Three – jetzt steht sein großer Bruder auf der Testliste und im Hörraum ^ X X X X Vertrieb: ASV Vertriebs GmbH, D-20097 Hamburg X Abonnenten-Service: Abo-Service LP Postfach 100331, D-20002 Hamburg Telefon: 040 468605207, Fax: 040 34729517 abo@axelspringer.de X Bestell- und Versandservice: Michael E. Brieden Verlag GmbH Gartroper Straße 42, D-47138 Duisburg Telefon: 0203 4292-0, Fax: 0203 4292-149 © by Michael E. Brieden Verlag GmbH Alle Rechte der Veröffentlichung und Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung erlaubt. Einige Beiträge enthalten ohne besonderen Hinweis Produkte, die unter das Waren- oder Patentschutzgesetz fallen. Werden technisches Know-how oder Rechte Dritter gewerblich genutzt, ist die Genehmigung des jeweiligen Inhabers einzuholen. Keine Kaufberatung durch die Redaktion. Funktionsgarantie für technische Hinweise wird nicht übernommen. Ergebnisse in Vergleichstests sind testfeldbezogen. Manuskriptzusendungen auf eigenes Risiko, ohne Gewähr für Rücksendung oder Annahme. Abdruck von Leserbriefen sowie Kürzungen vorbehalten. Namentlich gekennzeichnete Beiträge vertreten nicht unbedingt die Redaktionsmeinung. Höhere Gewalt entbindet den Verlag von der Lieferungsfrist =AD Ersatzansprüche können in solchen Fällen nicht anerkannt werden. Alle Rechte vorbehalten. Außerdem Vorbehaltlich kurzfristiger Änderungen sind außerdem unter anderem Tests folgender Komponenten vorgesehen: Plattenspieler „Chameleon“ von Rossner & Sohn, Phonokabel von HMS, Lautsprecher von Vroemen und Audio Physic ^ Die nächste Ausgabe von LP erscheint am 9. September 2011 Nr_5-2011 LANSCHE AUDIO ● Wallhauserstr.12 ● D-78465 Konstanz ● www.lansche-audio.com Immer sauber bleiben! Loving music Der Beweis unter dem Rasterelektronenmikroskop: VOR DER REINIGUNG NACH DER REINIGUNG Vinylrille unter dem Rasterelektronenmikroskop ^ 10 μm Verschmutzung U U U NEU U U Double Matrix PROFESSIONAL U U U NEU U U Smart Matrix PROFESSIONAL © clearaudio ^ 10 μm © clearaudio unverfälschte, knisterfreie Wiedergabe – aus Liebe zur Musik! Schallplattenschonende Reinigung bis zum Grund der Rille. Automatische Ableitung elektrostatischer Aufladung. Minimierte Reinigungsdauer < 60 Sekunden. Doppelseitige Reinigung (Double Matrix PROFESSIONAL). 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