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Die Kundenzeitschrift von Rieter Spun Yarn Systems 25. Jahrgang / Nr. 62 / August 2013 / DE link 2 /2013 03 PRODUCT NEWS Neue energieeffiziente Ring- und Kompaktspinnmaschine 07 Halbautomatisches Rotorspinnen noch wirtschaftlicher mit der neuen R 35 20 TECHNOLOGY Die Com4®jet Garne auf ihrem Weg zum Erfolg 22 PARTS Absaugröhrchen ECOrized – nachhaltig Energie sparen im Ringspinnen 2 LINK 62 . 2 / 2013 INHALT PRODUCT NEWS 03 Neue energieeffiziente Ring- und Kompaktspinnmaschine 07 Halbautomatisches Rotorspinnen noch wirtschaftlicher mit der neuen R 35 11 Der „Rieter Spinners’ Guide“ 12 C 70 überzeugt in allen Applikationen 14 Qualitätsgarn an der Rotorspinnmaschine durch Regulierung an der Strecke 16 Kämmmaschine E 80 – Felderfahrungen bestätigen das einzigartige Potenzial 18 Optimaler Rotordurchmesser – Potenzial zur Produktionserhöhung 20 Die Com4®jet Garne auf ihrem Weg zum Erfolg PARTS 22 Absaugröhrchen ECOrized – nachhaltig Energie sparen im Ringspinnen RIETER GLOBAL 24 Rieter Com4® Yarns – Yarns of Choice OUR CUSTOMERS 26 Kipaş – Trendsetter in moderner Garnproduktion 27 Aus dem Blickwinkel unserer Kunden TECHNOLOGY Titelbild: Das Absaugröhrchen ECOrized für Rieter Ringspinnmaschinen spart bis zu 10 % Energie. Lesen Sie dazu mehr auf Seite 3 und 22. Herausgeber: Rieter Spun Yarn Systems Chefredaktion: Anja Knick Marketing Spun Yarn Systems Copyright: © 2013 Maschinenfabrik Rieter AG, Klosterstrasse 20, CH-8406 Winterthur, www.rieter.com, rieter-link@rieter.com Nachdrucke erlaubt, nach vorgängiger Erlaubnis, Belegexemplar erwünscht. Gestaltung und Produktion: Marketing Rieter CZ s.r.o. LINK 62 . 2 / 2013 PRODUCT NEWS Neue energieeffiziente Ringund Kompaktspinnmaschine Heute geht der Trend beim Ringspinnen klar zu längeren Maschinen. Um erfolgreich zu spinnen, braucht es jedoch mehr. Die neuen Ringund Kompaktspinnmaschinen G 36 und K 46 von Rieter haben neben den 1 824 Spindeln auch verbesserte Maschinenoptionen bzw. Zusatz einrichtungen, die nachweisbar wirtschaftliche Garnproduktion in konstanter Qualität sicherstellen. Besonderes Augenmerk wurde auf den Energieverbrauch gelegt. Noch vor 10 Jahren war die maximale Spinnstellenanzahl bei Ringspinnmaschinen 1 200, oft sogar nur 1 008 Spindeln. Rieter war der erste Anbieter von 1 632 Spindeln, was heute als Standard gilt. Die Schwierigkeit beim Erhöhen der Anzahl Spindeln besteht in einem verlässlichen Antrieb über die ganze Maschinenlänge. Abb. 1 Absaugröhrchen ECOrized – nachhaltig Energie sparen auf der neuen Ringspinn maschine G 36. Ziel ist immer die Aufnahme der erhöhten Kräfte, die durch den Riemchenantrieb im Streckwerk entstehen. Bei den neuen Ring- bzw. Kompaktspinnmaschinen G 36 und K 46 entschied Rieter sich wieder für den zuverlässigen Mittelantrieb, der einen zusätzlichen Antrieb der Mittelzylinder realisiert. Die neuen Maschinen G 36 und K 46 können so mit bis zu 1 824 Spindeln geliefert werden. Absaugung stellt eine Herausforderung dar Längere Maschinen stellen grosse Herausforderungen an die Absaugung. Hier hat Rieter, abgestimmt auf die Bedürfnisse der einzelnen Spinnverfahren, unterschiedliche Lösungen entwickelt. Generell gilt, dass eine längere Maschine bei richtiger Auslegung der einzelnen Antriebe pro Spindel den gleichen Energiebedarf im Vergleich zum Vorgängermodell hat. Dies gilt für die Antriebe von Streckwerk, Spindel, Ringrahmen und Doffer. Anders sieht es bei der Absaugung aus. Von entscheidender Bedeutung ist die Maschinenlänge. Durch konstruktive Lösungen im Bereich der Luftführung konnten schon für die Modelle G 32 und G 35 im Vergleich zum Vorgängermodell 8 % Energie eingespart werden. Für die neuen Modelle kommen ganz neue Lösungen zum Einsatz. Revolution statt Evolution auf der Ringspinnmaschine Je mehr Luft befördert werden muss, desto höher ist der Energieverbrauch. So lag es nahe, nach Wegen zu suchen, die Luftmenge zu reduzieren. Um die Absaugung sicherzustellen, bedarf es aber nicht nur eines ausreichend hohen Unterdrucks, sondern auch einer ausreichend grossen Öffnung des Absaugröhrchens. Mit dem Absaugröhrchen ECOrized wurde eine ideale Lösung gefunden, die alle Anforderungen für die neue Generation Ringspinnen erfüllt (Abb. 1). Eine Klappe, die durch den Unterdruck geschlossen gehalten wird, deckt etwa 85 % der Öffnung des Absaugröhrchens ab. Die verbleibende Öffnung gewährleistet das sichere Absaugen von „normalen“ Fadenbrüchen über die gesamte Changierbreite. Kommt es zum seltenen Fall eines Durchziehers, öffnet der Durchzieher mit seiner Masse die Klappe des Absaugröhrchens selbsttätig und sichert deren Absaugung ohne Reihenfadenbrüche. Daraus ergeben sich klare wirtschaftliche Vorteile für den Spinner. Das Absaugröhrchen ECOrized reduziert so die Absaugenergie um beachtliche 50 %. Daraus folgend, verringert sich der Gesamtenergieverbrauch der Ringspinnmaschine um bis zu 10 %. Weitere ausführliche Informationen dazu finden Sie im LINK- Artikel auf Seite 22. 3 4 LINK 62 . 2 / 2013 PRODUCT NEWS Kompaktspinnen mit anderen Voraussetzungen Beim Kompaktspinnen stellt der Unterdruck nicht nur die Faserabsaugung sicher, sondern ist gleichzeitig die Basis für die Kompaktierung. Die bekannten Riemchenkompaktierungen verwenden dazu eine zusätzliche, unabhängige Unterdruckerzeugung, entweder am Maschinenende oder, energetisch noch ungünstiger, mit je einer Einrichtung pro Sektion. Beim Rieter Verfahren wird der Absaugkanal zur Faserabsaugung und zusätzlich zur Erzeugung des Unterdru- Abb. 2 Die neue Kompaktspinnmaschine K 46 mit doppelseitiger Absaugung reduziert den Gesamtenergieverbrauch um beachtliche 8 %. Elemente zur Energieeinsparung – die neue Kompaktspinnmaschine K 46 im Vergleich zu den Vorgängermodellen und zu europäischen Mitbewerbern 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Energieverbrauch anderer Mitbewerber (andere Spindelantriebe) -10 % 4-Spindel-Band-Antrieb Ein optimierter Absaugkanal -9 % -19 % Energieverbrauch K 45 Doppelseitige Absaugung Energieverbrauch K 46 -8 % -27 % Abb. 3 Rieter Kompaktspinnmaschinen verbrauchen immens weniger Energie im Vergleich zu anderen auf dem Markt erhältlichen Kompaktspinnmaschinen. ckes für die Kompaktierung verwendet. Deshalb ist ein geringerer Unterdruck notwendig. Darum braucht Rieter bereits heute bis zu 75 % weniger Energie für die Kompaktierung als andere Systeme. 8 % Einsparung beim Kompaktieren Um eine weitere Energieeinsparung zu erreichen, kann auch die Länge des Absaugkanals pro Absaugeinheit reduziert werden. Auf der neuen Kompaktspinnmaschine K 46 (Abb. 2) wurde daher die Absaugung in zwei Einheiten aufgeteilt. Wichtig ist hierbei, dass beide Absaugungen gleich lang sind, um den geringsten Energieverbrauch zu realisieren. Daher ist die doppelseitige Absaugung immer unter dem mittig angeordneten Zwischenantrieb montiert. Da beide Absaugeinheiten mit einem Inverter gesteuert werden, kann der Unterdruck den Garnapplikationen angepasst werden. Die K 46 mit doppelseitiger Absaugung reduziert so den Gesamtenergieverbrauch um beachtliche 8 % im Vergleich zum Vorgängermodell K 45. Verglichen mit anderen europäischen Herstellern ist der Energieverbrauch der Rieter Kompaktspinnmaschinen unschlagbar tief (Abb. 3). Zusatzeinrichtungen ergänzen sich sinnvoll Hochleistungsmaschinen können nur sinnvoll genutzt werden, wenn jede Einzelkomponente den Bedürfnissen gerecht wird. Rieter baut hierbei stark auf Eigenentwicklungen sowie auf ausgewählte Zulieferer mit ihren Spitzenkomponenten. Neben eigenen Druckrollern werden neu auch eigene Kondenser für das Hauptverzugsfeld der Ringspinnmaschine G 36 angeboten. Hier liegen die Vorteile in der leichten Handhabbarkeit und der konstanten Qualität. Diese ergänzen das bewährte Rieter-Streckwerk. Neu werden für die K 46 auch Distanzstücke mit Druckstangen, sogenannte PBS (Pressure Bar Spacer), angeboten (Abb. 4). Die verbesserte Faserführung reduziert die Masseschwankungen im Garn. Die Imperfektionen können um beachtliche 20–30 % reduziert werden. Bei Spindeln werden ausschliesslich die bekannten Novibra Spindeln in einer für Rieter optimierten Version eingesetzt, bei Ringen wird immer auf Bräcker TITAN Ringe in der jeweilig passenden Ausführung zurückgegriffen. LINK 62 . 2 / 2013 PRODUCT NEWS Auch bei der Liefergeschwindigkeit konnten Anpassungen gemacht werden. Viele Rieter-Kunden lassen ihre Ring- und Kompaktspinnmaschinen schneller laufen als andere auf dem Markt befindliche Modelle. Mit den neuen Maschinen G 36 und K 46 ist es nun möglich, in Abhängigkeit vom Rohstoff, die Liefergeschwindigkeit auf bis zu 36 m/min zu erhöhen. Abb. 4 Mit der optionalen Druckstange PBS können Imperfektionen um beachtliche 20–30 % reduziert werden. Integrierte Lösungen für alle Anwendungsbereiche Neben dem normalen Kompaktgarn bietet Rieter integrierte Lösungen für verschiedenste Garnvarianten. •Mit VARIOspin, dem integrierten Effektgarnsystem, können auf wirtschaftliche Weise modische Com4®compact-vario Effektgarne gesponnen werden. Der Wechsel zwischen Effekt- und Normalgarn erfolgt einfach am Bedienpanel. •Das Spinnen von Coregarn Com4®compact-core mit spezieller Coregarnführung im Verzugsbereich stellt sicher, dass die Seele präzise und unter konstanten Bedingungen einwandfrei ins Garn eingebunden wird. •Ein Wechsel der Saugeinheit und des Luftleitelementes auf die Variante „Twin“ ermöglicht die Herstellung eines kompaktierten Spinnzwirnes Com4®compact-twin. Die Prozesse Fachen und Zwirnen fallen weg, was deutlich Kosten spart. Spinnereien können so flexibel und schnell auf die Kunden- und Marktbedürfnisse reagieren. Hohe Produktionsleistung durch sinnvolle Kontrolle optimieren Eine sinnvolle Option für alle Rieter Ring- und Kompaktspinnmaschinen stellt die individuelle Spindelüberwachung ISM dar (Abb. 5). Mit der dreistufigen Anzeige: •an beiden Maschinenenden; •an jeder Sektion; •an jeder Spinnstelle bietet es weitreichende Vorteile, die einen höheren Nutzeffekt sicherstellen. Neben dem offensichtlichen Vorteil der schnelleren Erkennung von Fadenbrüchen gibt es weitere wesentliche Vorteile: Abb. 5 ISM – nicht nur Überwachung, sondern Qualitätsverbesserung. 5 6 LINK 62 . 2 / 2013 PRODUCT NEWS 4. Verbesserte Qualität Das System erlaubt, schon kleinste Veränderungen in der Läufergeschwindigkeit zu messen. Dies ermöglicht die sichere Erkennung von sogenannten Schleicherspindeln. Die Abweichungen in der Geschwindigkeit werden durch eine blinkende LEDLeuchte angezeigt. Abb. 6 Dank SPIDERweb können Maschinendaten erfasst und ausgewertet und so die Effizienz der Spinnerei erfolgreich verbessert werden. 1. Verkürzte Kontrollgänge Ohne ISM läuft die Kontrollperson Maschinenseite für Maschinenseite ab, um die bestehenden Fadenbrüche zu suchen und zu beheben. Die durch ISM gesteuerten Kontrollleuchten leiten den Bediener gezielt an die Maschinenseiten bzw. Spinnstelle, an welcher der Fadenbruch zu beheben ist. 2. Vereinfachte Detektion von defekten Spinnelementen Mit den eingebauten Statistikmöglichkeiten lassen sich am Panel Spinnstellen mit erhöhten Fadenbruchraten erkennen und die Ursache beheben. Dies erhöht nicht nur die Produktivität und die Qualität, sondern reduziert auch den langfristigen Personalbedarf. 3. Erhöhung der Spindeldrehzahl Aufgrund der permanenten Überwachung der Fadenbruchrate kann die Spinngeschwindigkeit so angepasst werden, dass die Fadenbruchrate nicht zu einer Überbelastung des Personals führt. Die Spinnmaschine zeigt nur das Ergebnis des Gesamtprozesses Höhere Spindeldrehzahlen, geringere Fadenbruchraten, eventuell sogar Rohstoffoptimierungen – das Ergebnis davon kann an der Spinnmaschine an der Effizienz abgelesen werden. Die Ursachen bei nicht ausreichender Effizienz können jedoch nur mit einer detaillierten Datenerfassung über den gesamten Spinnprozess eruiert werden. Oft liegt die Ursache in einem Vorprozess, was aber ohne Datenerfassungssystem nur mit grossen Schwierigkeiten erkennbar ist. SPIDERweb (Abb. 6) ist das geeignete System, um vom Ballen bis zu den Endspinnmaschinen den kompletten Prozess zu überwachen und zu optimieren. Es vereint auf einfache Weise alle Parameter der unterschiedlichen Maschinen und zeigt schnelle wie auch langfristige Veränderungen sicher auf. Es bietet die besten Möglichkeiten für die operative Leitung, kann aber auch den Bediener dabei unterstützen, die von ihm geforderten Leistungen zu erreichen. Erfolgreiches Ringspinnen ist von vielen Faktoren abhängig – die Maschinenlänge ist nur einer dieser Faktoren. Viele Parameter und noch mehr Unbekannte können die Leistungen der Maschine und damit den Profit schmälern. Rieter bietet Ring- und Kompaktspinnmaschinen wie auch Überwachungssysteme, die dem Betreiber nachhaltig Sicherheit, Qualität und höchste Produktivität bei hoher Effizienz garantieren. 13-201 • Andreas Hellwig Leiter Produktmanagement Ringund Kompaktspinnen Winterthur andreas.hellwig@rieter.com LINK 62 . 2 / 2013 PRODUCT NEWS Halbautomatisches Rotorspinnen noch wirtschaftlicher mit der neuen R 35 Die neue halbautomatische Rotorspinnmaschine R 35 mit bis zu 460 Rotoren steht für besseres Garn, höhere Produktivität und schnelleren Maschinenanlauf. Sie kombiniert ausgereifte Spinn- und Spultechno logie mit signifikant vereinfachter Bedienung. Abb. 1 Die neue halbautomatische Rotorspinnmaschine R 35 ermöglicht höhere Produktivität und qualitativ hochwertige Garne. Die halbautomatische Rotorspinnmaschine R 35 (Abb. 1) ist die wirtschaftliche Alternative zur Produktion hochwertiger Rotorgarne im Garnfeinheitsbereich von Ne 2 bis Ne 40 nach dem letzten Stand der Technologie. Sie basiert auf dem erfolgreichen Modell R 923. Ihre Weiterentwicklung erfolgte mit Augenmerk auf höherer Produktivität, besserer Garnqualität und verstärkter Wirtschaftlichkeit und besonders auf mehr Bedienerfreundlichkeit. Die Maschine erlaubt eine hohe Flexibilität mit voneinander unabhängigen Seiten und vereinfachten Einstellmöglichkeiten. Der neue Garnreiniger Q 10 und das exzellente Spulsystem gewährleisten hohe Qualität im Weiterverarbeitungsprozess. Die längste halbautomatische Rotorspinnmaschine Die R 35 garantiert hohe Produktivität bei kleinem Platzbedarf mit bis zu 460 Spinnpositionen pro Maschine und einer Liefergeschwindigkeit von 200 m/min bei maximaler Maschinenlänge. Neue Antriebe für hohe Geschwindigkeiten Hohe Spulenqualität bei Liefergeschwindigkeiten von 200 m/min mit 460 Spinnstellen sind möglich durch die neue Fadenverlegung. Die elektronischen Changier-Antriebe auf beiden Maschinenseiten sind in der Lage, auch bei voller Maschinenlänge mit der maximalen Liefergeschwindigkeit von 200 m/min zu arbeiten. 7 8 LINK 62 . 2 / 2013 PRODUCT NEWS Neue Spinnbox S 35 für höhere Produktivität Die R 35 ist ausgestattet mit der neuen Spinnbox S 35 (Abb. 2). Die optimierte Spinngeometrie der neuen Box S 35 bietet eine verbesserte Spinnstabilität. Das reduziert die Fadenbruchrate pro 1 000 Rotorstunden und ermöglicht eine Steigerung der Produktionsmenge pro Tag bei gleichzeitig reduziertem Bedienaufwand. Abb. 2 Die neue Spinnbox S 35 führt zu hoher Spinnstabilität. Neu – verbesserte Spinnstabilität Die Spinnbox S 35 schafft optimale Bedingungen für das Auflösen von Baumwollfasern mit vorteilhaften Auswirkungen auf Garnfestigkeit und Schmutzgehalt. Gewährleistet wird dies über den optimierten Zufuhr- und Öffnungsbereich. Selbst bei der Verarbeitung von kostengünstigen Materialmischungen garantiert das neue Design eine bessere Spinnstabilität gegenüber dem Vorgängermodell. Auch bei Viskosefasern liess sich eine höhere Garnfestigkeit erzielen, was auch in höhere Spinngeschwindigkeiten umsetzbar ist. Beim Verarbeiten von Polyesterfasern unterschiedlichster Qualität und Mischungen zeigte die Box S 35 darüber hinaus ein hohes Potenzial für Drehzahlsteigerungen. Bei einem Grossteil der Anwendungen, in denen wirtschaftlich interessante Mischungen aus Baumwolle oder Baumwollabgängen verarbeitet werden, lässt sich mit Rotorgeschwindigkeiten von 80 000–110 000 min-1 ein Produktivitätsniveau erzielen, das deutlich über dem heute Bekannten liegt. Einfache Anpassung ohne Werkzeug Kunden schätzen die Universalität der halbautomatischen Rotorspinnmaschine von Rieter. Mit nur wenigen Technologiekomponenten kann ein breites Garnspektrum abgedeckt werden. So erfordert der Wechsel von Web- auf Strickgarn lediglich den Austausch des kleinen Keramiksegmentes im Abzugsröhrchen. Der Wechsel zwischen unterschiedlichen Fasern, wie Viskose, Acryl, Polyester und Mischungen, erfordert lediglich den Austausch der entsprechenden Auflösewalze. Zum Spinnen von 100 % Polyester steht eine spezielle Düse zur Verfügung. Wenn ein Wechsel notwendig ist, können Technologieteile ohne Werkzeug einfach und schnell ausgetauscht werden. Damit setzt die R 35 einen neuen Standard in ihrem Anwendungsbereich. Leichteres Ansetzen mit AMIspin® Die Ansetzerqualität von Rotorgarn ist ein entscheidender Faktor für das Laufverhalten in der Weiterverarbeitung. Die bekannte AMIspin® Vorrichtung, welche die hohe Ansetzqualität gewährleistet, wurde weiterentwickelt im Hinblick auf noch einfachere und schnellere Erlernbarkeit und Bedienung. Das Ansetzen lässt sich in kürzerer Zeit ausführen. AMIspin® garantiert eine hervorragende Ansetzerqualität und ist somit ein Qualitätsmerkmal mit hohem Wert für den Weiterverarbeiter. Dem Spinner hilft der optimierte AMIspin® Prozess eine hohe Maschineneffizienz zu erzielen, selbst im Falle hoher Fadenbruchraten und bei weniger Bedienpersonal. LINK 62 . 2 / 2013 PRODUCT NEWS Seite die Produktion weiterläuft. Dies ermöglicht sowohl eine Optimierung der Bedienung und Wartung als auch eine Steigerung der Produktivität. Schnelle und einfache Einstellungen über innovativen grafischen Touchscreen Ein menügesteuertes Maschinenpanel bildet die neue Schnittstelle zwischen Bediener und Maschine. Die halbautomatische R 35 ist mit einem Hauptbildschirm in Touchscreen-Technik ausgestattet. Er führt den Bediener mittels Funktionsbeschreibungen und weiteren Hinweisen durch die verschiedenen Menüs. Alle Bedienerfunktionen sind dort integriert: •Einstellung für die gesamte Maschine und für die einzelnen Spinnstellen; •Anzeige und Auswertung von Daten für Bedienung, Qualität und Produktion; •Einstellung des Garnreinigers Q 10 und Analyse aller mit ihm erfassten Qualitätsdaten; •Statistiken und viele weitere Funktionen. Abb. 3 Mit den unabhängig arbeitenden Maschinenseiten lassen sich gleichzeitig zwei komplett unterschiedliche Materialien herstellen. Abb. 4 Gesicherte Garnqualität mit dem neuen Rieter Sensor Q 10. Nach Stromausfall schneller anspinnen bei hoher Qualität Um einen beschleunigten Maschinenanlauf zu ermöglichen, wurde in Kombination mit dem schnelleren AMIspin® Ansetzverfahren eine neue Technologie eingeführt. Diese ermöglicht ein wesentlich schnelleres Ansetzen und dabei eine hohe und konstante Ansetzerqualität, selbst nach einem Stromausfall. Sie reduziert den Verlust an Garn erheblich während des Ansetzens und des Maschinenstarts. Unabhängige Maschinenseiten für mehr Flexibilität Die voneinander unabhängig arbeitenden Maschinenseiten für maximale Flexibilität sind eine einzigartige Eigenschaft im Vergleich zu anderen halbautomatischen Rotorspinnmaschinen (Abb. 3). Damit lassen sich gleichzeitig auf den beiden Maschinenseiten zwei gänzlich unterschiedliche Garne herstellen. Mit unabhängigen Maschinenantrieben, zwei Transportbändern sowie separaten Einstellmöglichkeiten pro Maschinenseite können auch kleine Produktionslose schnell und wirtschaftlich hergestellt werden. Auf der einen Seite der Maschine können auch Partiewechsel oder Wartungsarbeiten durchgeführt werden, während auf der anderen Die angezeigten Daten lassen sich zur Dokumentation einfach über den USB-Port herunterladen. Gesicherte Qualität mit dem neuen Rieter Sensor Q 10 Die R 35 kann optional mit dem Q 10, der neuen Generation Garnreiniger von Rieter, ausgestattet werden (Abb. 4). 9 10 LINK 62 . 2 / 2013 PRODUCT NEWS Die wesentlichen Vorteile des bewährten digitalen Garnreiniger-Systems mit optischer Messung sind: •präzise Erkennung aller grundlegenden Garnfehler (N-S-L-T); •verlässliches Messprinzip, das nicht von Klimaschwankungen beeinflusst wird; •schnelle Reaktion auf Veränderungen des Faserbandgewichts, was insbesondere beim OE-Direktprozess wichtig ist; •voll integriertes System, alle Einstellungen erfolgen am Maschinenpanel. R 35 – konstruiert als das neue Arbeitspferd Die neue Generation der halbautomatischen Rotorspinnmaschine wurde wieder gezielt als ein Arbeitspferd entwickelt, für alle Einsatzbereiche, bei denen es auf beste Kosteneffizienz und ausdauernde Leistung ankommt. Die R 35 kann eine echte Alternative zum automatischen Rotorspinnen darstellen, wenn eine konstante und verlässliche Mannschaft für die Bedienung zur Verfügung steht. Mit ihrer ausgesprochenen Bedienerfreundlichkeit unterstützt die R 35 das Personal dabei, eine konstant gute Arbeitsleistung zu erzielen, die entscheidend ist für die Herstellung qualitativ hochwertiger Rotorgarne (Abb. 5). 13-202 • Karel Boněk Produktmanagement Rotor Ústí nad Orlicí karel.bonek@rieter.com Jagadish Gujar Produktmanagement Rotor Koreagon Bima jagadish.gujar@rieter.com Abb. 5 R 35 – konstant gute Arbeitsleistung kombiniert mit hoher Bedienerfreundlichkeit. 11 LINK 62 . 2 / 2013 TECHNOLOGY Der „Rieter Spinners’ Guide“ Rieter-Kunden, die ein neues Garn auf ihrer Rotorspinnmaschine R 60 oder Luftspinnmaschine J 20 spinnen möchten, finden Einstellungen schnell und übersichtlich im neuen „Rieter Spinners’ Guide“! Rieter als Systemanbieter beschränkt sich natürlich nicht nur auf die Einstellempfehlungen der Endspinnmaschinen. Ein weiterer Bestandteil des „Spinners’ Guides“ sind komplette Prozessempfehlungen, welche auch die Faser- und Spinnereivorbereitung umfassen. Als Anbieter aller 4 Spinnverfahren sind ergänzend auch die „Spinners’ Guides“ für Ring- und Kompaktspinnen in Vorbereitung. 13-208 • WEAVING KNITTING Abb. 2 Beispielseite für die Rotorspinnmaschine R 60 aus dem „Rieter Spinners’ Guide“: Weberei, Denim, Schussgarn, kardierte Baumwolle und Regeneratfasern, Ne 6–8. APPLICATIONS Natural Fibers Blends Man-Made Fibers Count Range Count Range Count Range Abb. 1 Struktur des „Spinners’ Guide“ aus der Sicht des Spinners von der textilen Anwendung bis zum Garn. Ob für gewobene Bettlaken oder gestrickte Unterwäsche – die Anforderungen an das Garn hinsichtlich Verarbeitung und Tragekomfort sind verschieden – die notwendigen Maschineneinstellungen auch. Der „Rieter Spinners’ Guide“ bietet das richtige Kochrezept für die jeweilige textile Anwendung (Abb. 1). Schnell und einfach sind optimale Basiseinstellungen und Technologieteile für unterschiedliche Garnfeinheiten, Fasermaterial und Endanwendungen gefunden. Die praxisnahen Empfehlungen, aus der Sicht der Spinnerei aufgebaut, basieren auf breitem Technologiewissen. Spinnereien sind dank des „Rieter Spinners’ Guide“ schon von Anfang an der optimalen Einstellung nahe und sparen wertvolle Zeit im Spinnereialltag. Viele Bilder und wenig Text vermitteln die Information im „Spinners’ Guide“ (Abb. 2). Pro Garnanwendung gibt es eine Seite, so können die Seiten einfach kopiert und an der Maschine oder im Ersatzteillager verwendet werden. Iris Biermann Senior Marketing Manager Winterthur iris.biermann@rieter.com LINK 62 . 2 / 2013 TECHNOLOGY C 70 überzeugt in allen Applikationen de erreicht, jedoch bei einer unbedeutend höheren Produktion. Somit liess sich die Investition in neue Karden nicht rechtfertigen. Mit über 1 500 verkauften Karden C 70 setzt sich die Erfolgsgeschichte des Kardierens auf breiten Karden von Rieter fort. Felderfahrungen bestätigen die hohe Produktivität der Karde C 70 sowohl für feine als auch für grobe Garne. Über 6 000 verkaufte 1,5 m Karden C 60 und C 70 beweisen, dass sich diese Technologie im Markt durchgesetzt hat. War in der Anfangsphase der Fokus auf bestimmte Einsatzgebiete beschränkt, so tritt nun die 1,5 m Technologie ihren Beweis mit der Karde C 70 an. Diese ist für alle Anwendungen verfügbar, von groben bis feinen Garnen, von Natur- bis Chemiefasern. Abb. 1 Die Karde C 70 spart im Vergleich zum Wettbewerber 24 % Energie. Abb. 2 Die Karde C 70 mit hoher Nissenreduktion auch bei höchsten Produktionen. Von feinen Baumwollgarnen … Bisher waren bei feinen gekämmten Ringgarnen in Sachen Qualität die älteren Rieter 1 m Karden (C 1/2 und C 1/3) das Mass aller Dinge. Feinspinner, welche diese Karden im Einsatz haben, stellen typischerweise Garne im 5 %-Bereich der USTER Statistics® her. Die Gründe, weswegen neuere Karden in dieser Anwendung nicht Fuss fassten, waren wenige, aber von entscheidender Bedeutung. Entweder wurde die Qualität nicht erreicht oder die Qualität wur- Energieverbrauch mit Chemiefasern, 100 % Viskose, Ne 30 1 Das hat sich mit der Karde C 70 entscheidend geändert. Gründe für die Qualitätsverbesserung bei hoher Produktion sind: •grösste aktive Kardierfläche; •zuverlässiger enger Kardierspalt; •integriertes Garnitur-Schleifsystem IGS für Gewährleistung konstanter Qualität; •erstklassige Garnituren mit hoher Standzeit; •tiefere Betriebskosten (Energie, Personal und Platzbedarf). In mehreren weltweit verteilten Spinnereien sind Karden C 70 mit Extralangstapelbaumwolle ELS erfolgreich in Produktion. Sei dies nun mit Peru Pima, US Pima oder ägyptscher Giza Baumwolle. ... bis zu groben Rotorgarnen Quasi auf der entgegengesetzten Seite des Anwendungsspektrums steht die kurzstapelige Baumwolle für grobe Rotorgarne. Hier zeigt die C 70 ihre Leistungsfähigkeit mit der Kardenband-Produktion von bis zu 280 kg/h – eine Leistung, welche alle anderen Karden auf dem Markt klar distanziert. Dies macht die C 70 äusserst wirtschaftlich, ohne Abstriche bei der Qualität. Nissenreduktion, 100 % Baumwolle, Rotorgarn, Ne 12 90 Δ = 24 % Energieeinsparung mit C 70 Nissenreduktion [%] 80 Energieverbrauch [kWh/kg] 12 70 60 50 40 30 20 10 0 0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 220 240 260 280 200 225 250 275 Kardenproduktion [kg/h] Kardenproduktion [kg/h] Wettbewerber (max. Produktion lag bei 200 kg/h) Wettbewerber Karde C 70 Karde C 70 (max. Produktion lag bei 275 kg/h) 2 13 LINK 62 . 2 / 2013 TECHNOLOGY 80 24 70 21 60 18 50 15 40 12 30 9 20 6 10 3 0 0 105 120 135 CVm [%] Imperfektionen [1/1000 m] Garnqualität, 100 % Viskose, Rotorgarn Ne 36, Tricot 150 Kardenproduktion [kg/h] CVm% Abb. 3 Steigerung der Produktion der C 70 um 42 % bei vergleichbar gutem Qualitätsniveau. Dünnstellen Dickstellen Nissen 280 % Der Aufwand an Energie nimmt mit jedem zusätzlich produzierten Kilo Kardenband ab (Abb. 1). Die gezeigten Produktionszahlen sind im industriellen Einsatz erprobt. Neben der Nissenreduktion werden dabei selbstverständlich die strengen Qualitätsvorgaben der Kunden erfüllt (Abb. 2). Die Trümpfe für den tiefen Energieverbrauch sind: •technologischer Querschnitt mit entsprechender Anordnung der Deckel sowie der Vor- und Nachkardierzone; •innovative Maschinengeometrie mit geringen bewegten Massen, z. B. kleine Masse des Tambours; •weniger Bremswirkung aufgrund geringerer Anzahl Kardierelemente; •moderne, optimal dimensionierte und somit effiziente Motoren. Die Chemiefaserkarde C 70 Bei den jüngsten globalen Produktionsstatistiken textiler Fasern fällt auf, dass die meistverwendete Stapelfaser immer noch die Baumwolle mit einem Anteil von knapp 60 % ist. Chemiefasern haben demnach einen Anteil von gut 40 %. Polyester-Stapelfasern mit einem Anteil von 30 % führen die Liste der Chemiefasern an, gefolgt von Zellulose-Stapelfasern mit rund 7 %. Die modular aufgebaute Karde C 70 kann schnell auf neue und bekannte Herausforderungen von Chemiefasern adaptiert werden. Gegenüber der Baumwollausführung sind bei der reinen Chemiefaserausführung einige Unterschiede für das Auge offensichtlich, andere werden erst bei näherem Hinsehen erkannt: •faserleitende Bauteile aus Chromstahl; •Vorreisser-, Zylinder-, Deckel- und Abnehmergarnitur spezifisch auf Chemiefasern ausgelegt; •Vor- und Nachkardierzone mit zusätzlichen Kardierelementen, jedoch ohne Ausscheidemesser. Das Beispiel in Abbildung 3 zeigt Garnwerte eines Viskose-Rotorgarns Ne 36 bei Steigerung der Produktion von 105 auf 150 kg/h. Die Qualität verblieb auf vergleichbar gutem Niveau. Bei einem ähnlichen Versuch mit Rotorgarn aus Polyester der Feinheit Ne 24 zeigte die C 70 mit Produktion von 160 kg/h die vierfache Leistung einer 1 m Karde. Auch hier blieb die Nissenreduktion bei Erhöhung der Produktion von 100 auf 160 kg/h unverändert. Fazit Die Spinnerei erzielt mit der Hochleistungskarde C 70 über das gesamte Anwendungsspektrum höchste Qualitätswerte bei tiefen Produktionskosten. Damit sichert sie ihren nachhaltigen Erfolg im hart umkämpften Marktumfeld. 13-203 • Gerald Steiner Leitung Produktmanagement Putzerei / Karde Winterthur gerald.steiner@rieter.com Uwe Nick Produktmanagement Putzerei / Karde Winterthur uwe.nick@rieter.com LINK 62 . 2 / 2013 TECHNOLOGY Qualitätsgarn an der Rotorspinnmaschine durch Regulierung an der Strecke In Kooperation mit einem chinesischen Kunden konnte Rieter beweisen, dass mit nur einer Passage mit einer modernen Regulierstrecke die Rotorgarnqualität deutlich verbessert werden kann, im Vergleich zu zwei unregulierten Streckenpassagen lokaler Bauart. Rieter lieferte in den letzten 30 Jahren mehr als 30 000 Strecken aus und kann ohne Zweifel als der führende Anbieter bezeichnet werden. Rieter bietet Strecken mit und ohne Regulierung für die Produktion von Garnen hoher Qualität an und empfiehlt für alle Spinnprozesse mindestens eine Strecke mit Regulierung. Trotzdem gibt es noch immer Märkte, die auf zwei Streckpassagen ohne Regulierung vertrauen. Abb. 1 Die Garnergebnisse mit nur einer regulierten Streckenpassage RSBD 45 sind besser als mit zwei unregulierten Streckenpassagen. Um die Stärken der Rieter Strecken zu beweisen, verglich die Rieter Kundentechnologie, in Zusammenarbeit mit dem Kunden, unterschiedliche Prozesse und 45 20 40 18 35 16 30 14 25 12 20 10 15 8 10 6 5 4 0 2 1. Passage: Wettbewerber unreguliert Wettbewerber unreguliert 2. Passage: Wettbewerber unreguliert Rieter RSB-D 45 reguliert Dünnstellen [- 50 %] Dickstellen [+ 50 %] Nissen [+ 280 %] CVm [%] Rieter RSB-D 45 reguliert CVm [%] Imperfektionen und Garngleichmässigkeit 100 % Baumwolle (davon 57 % Kämmling), Ne 16, 780 T/m Imperfektionen [1 / 1000 m] 14 ihre Auswirkung auf die Qualität des Garns und die Laufeigenschaften der Rotorspinnmaschine. Drei interessante Vergleichspositionen Der Kunde bot eine seiner Rotorspinnereien für die Vergleiche an. In seiner Spinnerei produzieren Karden und Strecken lokaler Anbieter und die halbautomatische Rotorspinnmaschine R 923 von Rieter. Rieter stellte für den Versuch eine Regulierstrecke RSB-D 45 zur Verfügung. Drei unterschiedliche Vorbereitungslinien verarbeiteten das gleiche Kardenband, wobei Doublierung und Bandgewicht in allen Fällen gleich waren. Daraus ergaben sich die drei folgenden Versuchspositionen: 1. zwei Passagen mit unregulierten Doppelkopfstrecken des Wettbewerbers, beide Passagen produzierten mit 380 m/min; 2. eine unregulierte Passage mit 380 m/min Liefergeschwindigkeit gefolgt von der Rieter Regulierstrecke RSB-D 45 mit 650 m/min; 3. direkte Vorlage des Kardenbandes an die Rieter Regulierstrecke RSB-D 45 bei 650 m/min. Alle produzierten Streckenbänder wurden auf einer Rotorspinnmaschine R 923 bei 90 000 U/min zu einem Rotorgarn Ne 16 mit einer Drehung von 780 T/m ausgesponnen. Überzeugende Resultate der Rieter Regulierstrecke RSB-D 45 Selbst mit nur einer Streckenpassage RSB-D 45 konnte der Kunde bessere Garnresultate und bessere Laufeigenschaften an der Rotorspinnmaschine erzielen als mit zwei unregulierten Passagen – und das bei einer 75 % höheren Liefergeschwindigkeit. Weniger Imperfektionen und bessere Gleichmässigkeit Die beste Gleichmässigkeit CVm% wurde mit der Linie erzielt, die aus einer unregulierten und einer regulierten Strecke bestand. Auch die Anzahl der Imperfektionen konnte so deutlich reduziert werden (Abb. 1). Zum grossen Erstaunen des Kunden waren die Garnergebnisse mit nur einer regulierten Streckenpassage RSB-D 45 bereits deutlich besser als mit zwei unregulierten Passagen. Das galt insbesondere für die Dünnstellen. 15 LINK 62 . 2 / 2013 TECHNOLOGY vermindert die Anzahl Schwachstellen. Das konnte auch mit dem Uster Tensojet nachgewiesen werden. Die Festigkeit hat eine geringere Streuung und auch die minimale Festigkeit wurde verbessert. 16 6,0 15 5,5 14 5,0 13 4,5 12 4,0 11 3,5 10 3,0 9 2,5 8 Dehnung [%] Festigkeit [cN/tex] Festigkeit und Dehung 100 % Baumwolle (davon 57 % Kämmling), Ne 16, 780 T/m 2,0 1. Passage: Wettbewerber unreguliert Wettbewerber unreguliert 2. Passage: Wettbewerber unreguliert Rieter RSB-D 45 reguliert Festigkeit Rieter RSB-D 45 reguliert Dehnung Abb. 2 Die hohe Präzision der Rieter Regulierstrecke verbessert die Garnfestigkeit und -dehnung. 150 140 130 120 110 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 100 99 98 97 96 95 94 93 92 91 90 89 88 87 86 85 Nutzeffekt [%] Fadenbrüche [1 / 1000 Rotorstunden] Fadenbrüche und Nutzeffekt 100 % Baumwolle (davon 57 % Kämmling), Ne 16, 780 T/m 1. Passage: Wettbewerber unreguliert Wettbewerber unreguliert 2. Passage: Wettbewerber unreguliert Rieter RSB-D 45 reguliert Natürliche Fadenbrüche Abb. 3 Die regulierte Strecke reduziert klar die Anzahl der Qualitätsabstellungen. Qualitätsabstellungen Verbesserte Laufeigenschaften an der Rotorspinnmaschine Diese deutlich bessere Garnqualität wird nicht nur der Garnabnehmer des Kunden schätzen, sondern sie verbessert auch die Laufeigenschaften an der Rotorspinnmaschine selbst und damit den Nutzeffekt. Die Spinnmaschine wurde während 24 Stunden beobachtet. Die Anzahl Qualitätsabstellungen konnte mit der regulierten Strecke klar reduziert werden (Abb. 3). Moderne Regulierstrecken verbessern Garnqualität und vermindern die Kosten Dieser Versuch hat den Kunden davon überzeugt, dass die Rieter Regulierstrecke: •den Prozess verkürzt; •die Liefergeschwindigkeit steigert; •die Garngleichmässigkeit verbessert; •die Anzahl Imperfektionen reduziert; •die Garnfestigkeit erhöht; •die Anzahl Anspinner im Garn vermindert; •den Nutzeffekt an der Rotorspinnmaschine steigert. Das alles verbessert die Garnqualität und reduziert die Herstellkosten. Rieter Strecken vergrössern so den Handlungsspielraum des Spinners, entweder um einen Preisaufschlag von seinem Kunden für die verbesserte Qualität zu fordern oder weiter Kosten, zum Beispiel beim Rohmaterial, einzusparen. 13-204 • Rieter RSB-D 45 reguliert Shifeng Luo Nutzeffekt Höhere Garnfestigkeit und -dehnung Die hohe Präzision der Rieter Regulierstrecke zeigt sich nicht nur mit weniger Fehlern und höherer Gleichmässigkeit. Auch Garnfestigkeit und -dehnung werden verbessert (Abb. 2). Die Fasern werden genauer parallelisiert und die Reduktion der Dünnstellen hebt die durchschnittliche Festigkeit an und Kundentechnologie Changzhou shifeng.luo@rieter.com Fuhua Tang Produktmanagement Draw Frame Changzhou fuhua.tang@rieter.com 16 LINK 62 . 2 / 2013 TECHNOLOGY Kämmmaschine E 80 – Felderfahrungen bestätigen das einzigartige Potenzial Die Kämmmaschine E 80 erreicht hinsichtlich Qualität, Produktivität und Rohstoffeinsparung neue Bestleistungen und dies unter Berücksichtigung einer einzigartigen Flexibilität (Abb. 1). Ein asiatischer Kunde zeigt beispielhaft, wie man das Potenzial der Kämmmaschine E 80 voll ausschöpfen und von den vielfältigen Anwendungsbereichen profitieren kann. Abb. 1 Die Kämm maschine E 80 ist äusserst flexibel und spart Kosten. Die Vergleiche basieren auf einer Spinnereianlage installiert im Jahr 2006. Verarbeitet wurde Langstapelbaumwolle 1 3/8" zu einer Garnfeinheit Ne 80. Herausragende Kämmqualität – das Markenzeichen der E 80 Nahezu kein anderer Arbeitsgang in der Baumwollspinnerei wird häufiger mit dem Begriff Qualitätssteigerung in Verbindung gebracht als das Kämmen. Ein wesentliches Entwicklungsziel der Kämm ma schine E 80 war es daher, neue Massstäbe im Bereich der Garnqualität zu setzen. Durch die Optimierung der Kämmgeometrie, der Bewegungsabläufe (C•A•P•DQ) und dem Einsatz von 130° Rundkämmen, anstatt der bisher üblichen 90° Rundkämme, wird dies ermöglicht. Die um 45 % vergrösserte Kämmfläche führt zu einer einzigartigen Ausreinigung des Faserbartes. Die Garnqualität wird dadurch deutlich verbessert. Dies zeigt sich auch im Fall des asiatischen Kunden, bei welchem eine Qualitätsverbesserung der Imperfektionen (IPI) um 17 % erreicht wurde bei gleichzeitiger Steigerung der Produktion um 15 % (Abb. 2). Höchste Produktivität Auch im Bereich der Produktivität bietet die Kämmmaschine E 80 den Spinnereien die notwendige Flexibilität, um hohen Produktionsanforderungen gerecht zu werden. Durch den Qualitätsvorsprung ermöglicht die E 80 eine Steigerung der Produktion durch Anpassung des Speisebetrages. Dies ist vor allem aus energetischer Sicht besonders vorteilhaft. Während höhere Drehzahlen immer mit einem grösseren Energieverbrauch verbunden sind, kann so die Produktion praktisch energieneutral gesteigert werden. Durch zusätzliche Optimierung des Wattengewichtes und der Kammspielzahl konnte der Kunde gegenüber seiner bestehenden Anlage eine Produktionserhöhung um 44����������������������������������������� ���������������������������������������� % realisieren und dies bei leicht besseren Imperfektionen (Abb. 3). Umwandeln des Qualitätsvorteils in Rohstoffeinsparung Aus wirtschaftlicher Sicht ist die Einsparung von Rohmaterial sehr wichtig. Auch hier bietet die E 80 die gewünschte Flexibilität und deutliche Vorteile gegenüber anderen Kämmmaschinen. Der durch die verbesserte Faserselektierung erzielte Qualitäts- 17 LINK 62 . 2 / 2013 TECHNOLOGY vorsprung spiegelt sich in einem um bis zu 3 % geringeren Kämmling im Vergleich zum Wettbewerber wieder. Zielsetzung Qualität - 17 % 100 98 Qua lit ity ctiv du Imperfektionen [%] Pr o y 96 94 92 90 Yi el d 88 86 Qualitätsverbesserung im Garn bei 15 % höherer Produktion. 84 82 80 E 80 Kundenreferenz Abb. 2 Die Qualität und hier im Speziellen die Imperfektionen wurden mit E 80 um 17 % reduziert bei gleichzeitiger Steigerung der Produktion um 15 %. Zielsetzung Produktivität 45 + 44 % Pr o ity ctiv du y Qua lit 50 40 Produktion [kg/h] 35 30 Kombination – die wahre Flexibilität der E 80 Die volle Flexibilität der Kämmmaschine E 80 spiegelt sich jedoch besonders in der Kombinationsfähigkeit von Qualität, Produktivität und Rohstoffeinsparung wider. Der Kunde wählte schlussendlich eine Kombination, die deutliche Vorteile punkto Qualität und Wirtschaftlichkeit mit sich bringt und die Produktionskosten entscheidend und gewinnbringend zugunsten der Spinnerei optimiert. Im Vergleich zu seiner älteren Anlage profitiert er mit der Kämmmaschine E 80 von 10 % besseren IPI-Werten, einer Produktionssteigerung von 20 % und einer Rohstoffeinsparung von 1%. 25 Yi e l d 20 15 Produktionsvorteil bei leicht besserer Qualität. 10 5 0 E 80 Kundenreferenz Abb. 3 Im Hinblick auf die Produktivität konnte eine Produktionserhöhung von 44 % bei leicht besseren Imperfektionen erzielt werden. 20,0 -2% Pr o y Qua lit ity ctiv du 19,5 Einsparpotenzial Das enorme Einsparpotenzial, welches die neue Kämmmaschine E 80 offeriert, ist einzigartig und unerreicht. Die Vorteile der E 80 reduzieren den Payback auf unter zwei Jahre im Vergleich zu allen anderen auf dem Markt erhältlichen Kämmmaschinen. Bei diesem Kunden konnte darüber hinaus bewiesen werden, dass ein Ersatz seiner bestehenden Kämmerei wirtschaftlich ist, obwohl sie erst zehn Jahre alt ist. 13-205 • Zielsetzung Rohmaterial-Ausnutzung Auskämmung [%] Im Beispiel des asiatischen Kunden wurde der Kämmling um 2 % reduziert (Abb. 4). Das entspricht, beim verwendeten Rohstoff, einer jährlichen Einsparung von ca. USD 20 000 pro Maschine. Auch hier erreichte die Kämmmaschine E 80 zusätzlich eine Produktionssteigerung von 19 %. 19,0 18,5 18,5 Yi e l d 17,5 Auskämmung bei leicht besserer Qualität und 19 % höherer Produktion. 17,0 16,5 Kundenreferenz E 80 Abb. 4 Mit der E 80 wurde der Kämmling um 2 % reduziert. Dies entspricht, beim verwendeten Rohstoff, einer jährlichen Einsparung von ca. USD 20 000 pro Maschine. Yvan Schwartz Leiter Produkt Management Kämmerei Winterthur yvan.schwartz@rieter.com LINK 62 . 2 / 2013 TECHNOLOGY Optimaler Rotordurchmesser – Potenzial zur Produktionserhöhung Das Ermitteln des optimalen Rotordurchmessers bei gleichzeitiger Drehzahlsteigerung lohnt sich. Unter Berücksichtigung der Faktoren Faserlänge, Fadenbruchrate, gewünschte Garnqualität und Anforderungen der Weiterverarbeitung ist eine Produktionserhöhung bei gleichzeitig optimalen Garnwerten möglich. Der Rotordurchmesser hat Einfluss auf: •die erreichbare Rotorgeschwindigkeit und damit Produktivität und Wirtschaftlichkeit; •die Spinnspannung und damit die Stabilität des Spinnprozesses; •die Garnstruktur, insbesondere die Bauchbinden und in der Folge die Haptik des Stoffes; •die Garngleichmässigkeit und -dehnung sowie die Garnhaarigkeit. Kleinere Rotordurchmesser erlauben höhere Rotor geschwindigkeiten. Jedoch müssen, abhängig vom Rohmaterial, Anpassungen vorgenommen werden, um die Stabilität des Spinnprozesses zu gewährleisten. Abb. 1 Der kleinere Rotordurchmesser zeigt annähernd gleiche Garnqualität bei 8 % höherer Liefergeschwindigkeit. Die Spinnstabilität, die sich letztendlich in der Fadenbruchrate ausdrückt, wird im Wesentlichen Garngleichmässigkeit und Imperfektionen, 100 % Baumwolle, Ne 21 40 16 13,76 13,77 35 14 30 12 25 10 20 8 15 6 10 4 5 2 0 Rotor 33 XT 125 000 U/min, 135.8 m/min Rotor 28 XG 135 000 U/min, 146.7 m/min Dünnstellen [-50 %] Dickstellen [+50 %] Nissen [+280 %] CVm [%] 0 CVm [%] Imperfektionen [1 / 1000 m] 18 durch folgende Faktoren beeinflusst, die zwischen dem Abhebepunkt des Garns im Rotor und der Rotorrille wirken: •Anzahl Fasern im Querschnitt; •Verhältnis von Faserlänge und Rotorumfang; •Gleichmässigkeit des Faserflusses von der Rotorwand in die Rotorrille; •Fortsetzung der Drehung in die Rotorrille. Ein guter Indikator für die Spinnstabilität ist der Drehungsbeiwert des Garnes (alpha α), bei dem das Spinnen gerade noch möglich ist. Je kleiner der Alpha-Wert (αmin), umso besser ist die Spinnstabilität. Wird ein Rotor mit kleinerem Durchmesser bei gleicher Rotordrehzahl eingesetzt, verringert sich die Spinnstabilität. Aus diesem Grund muss die Rotordrehzahl erhöht werden, bis die Spinnstabilität wieder hergestellt ist. Ist die optimale Rotordrehzahl überschritten, bewirkt dies wiederum eine Verschlechterung der Spinnstabilität. Letztendlich entscheiden die Fadenbruchrate und die Garnqualität über die optimale Rotordrehzahl. Darüber hinaus kann die Spinnstabilität und die optimale Drehzahl auch durch die Wahl der Technologiekomponenten beeinflusst werden. So kann die Fadenbruchrate verbessert werden durch eine Erhöhung des Drehungsbeiwerts, durch aggressivere Twist-Stopp-Elemente oder durch Abzugsdüsen mit höherer Anzahl Rillen. Sie beeinflussen den minimalen Drehungsbeiwert αmin positiv. Die Erhöhung des Drehungsbeiwerts sollte jedoch als letzte Möglichkeit gewählt werden, führt dies doch letztendlich zu einer Verminderung der Liefergeschwindigkeit. Das folgende Beispiel zeigt Erkenntnisse der Rieter Kundentechnologie mit der Verwendung eines kleineren Rotordurchmessers. Optimierung mit kleinerem Rotordurchmesser In Kooperation mit einem Kunden erreichte die Rieter Kundentechnologie für die verwendete Baumwoll-/ Abfallmischung des Kunden eine Produktivitätssteigerung von 8 %. Möglich wurde die beachtliche Erhöhung durch den Wechsel von Rotordurchmesser 33 mm auf einen Rotor mit 28 mm Durchmesser. Nach Optimierung des Spinnprozesses wurden gleiche Garnergebnisse bei höherer Rotorgeschwindigkeit erreicht. 19 LINK 62 . 2 / 2013 TECHNOLOGY wertung zeigt auch, dass bei der höheren Geschwindigkeit der gleiche CVm%-Wert erreicht wurde. 12 5,0 11 4,6 10 4,2 9 3,8 8 3,4 7 3,0 6 2,6 5 Dehnung [%] Festigkeit [cN/tex] Garnfestigkeit und Dehnung, 100 % Baumwolle, Ne 21 2,2 Rotor 33 XT 125 000 U/min, 135.8 m/min Festigkeit Abb. 2 Die höhere Liefergeschwindigkeit zeigt keinen Einfluss auf Festigkeit und Dehnung. Interessant war nun die Betrachtung der Fadenbruchrate während des Spinnens. Auch hier wurden gute Ergebnisse erzielt. Mit dem Rotor 33 XT kam es zu 170 Fadenbrüchen auf 1 000 Rotorstunden, der Nutzeffekt lag bei 99 %. Mit dem Rotor 28 XG lag die Fadenbruchrate bei 200 pro 1 000 Rotorstunden bei einem Nutzeffekt von 98 %. Aufgrund der sehr guten Ansetzerqualität und dem guten Nutzeffekt ist die etwas höhere Fadenbruchrate absolut akzeptabel. Rotor 28 XG 135 000 U/min, 146.7 m/min Dehnung R 60 mit höherer Produktion bei nahezu gleicher Garnqualität Der Kunde betreibt eine Rotorlinie mit 3 Rotorspinnmaschinen R 60, die je 540 Spinnpositionen haben. Die Maschinen sind mit Rotoren des Typs 33 XT ausgestattet. Der Kunde produziert ein Baumwollgarn der Feinheit Ne 21 für die Weberei. Die Bandvorlage kommt für alle Maschinen aus der gleichen Linie mit Rieter Karden C 60 und Strecken RSB-D 45. Alle Einstellungen an den Maschinen sind identisch. Für den Versuch wurde an einer Maschine der Rotor 33 XT durch den Rotor 28 XG ersetzt und die Geschwindigkeit optimiert. Daraus ergaben sich die folgenden 2 Versuchspositionen: •Maschine Nr. 1 produziert mit Rotor 33 XT, 125 000 U/min, 135.9 m/min Liefergeschwindigkeit •Maschine Nr. 2 produziert mit Rotor 28 XG, 135 000 U/min, 146.7 m/min Liefergeschwindigkeit Der Rotor 28 XG ist speziell für feine Strick- und Webgarne im Feinheitsbereich Ne 20–Ne 40 entwickelt worden. Kleinere Rotordurchmesser können die Anzahl Bauchbinden erhöhen. Das hat auch in diesem Fall zu einer leicht erhöhten Anzahl Dickstellen geführt. Die Steigerung ist jedoch minim (Abb. 1). Die Aus- Die höhere Liefergeschwindigkeit hat die Garnfestigkeit fast nicht verändert. Die Dehnung ist marginal besser. Beides liegt im Streubereich der Messungen (Abb. 2). Kunde profitiert von einer 8 %-igen Produktionserhöhung Der Versuch überzeugte den Kunden davon, dass die R 60 mit höherer Spinngeschwindigkeit und kleinerem Rotordurchmesser eine nahezu gleiche Garnqualität erreicht. Die Optimierung des Rotordurchmessers von 33 auf 28 mm zahlt sich aus. Bei nur leicht reduziertem Nutzeffekt von 1 % wurde eine Produktionserhöhung von nahezu 8 % möglich. Für den Kunden bedeutet dies eine Produktionserhöhung von 203 kg pro Tag und Maschine. 13-206 • Yun Wu Textile Technology Changzhou yun.wu@rieter.com Bruno Schenk Head Textile Technology Changzhou bruno.schenk@rieter.com 20 LINK 62 . 2 / 2013 TECHNOLOGY Die Com4®jet Garne auf ihrem Weg zum Erfolg Dank ihrer herausragenden Eigenschaften erobern die Com4®jet Garne der Luftdüsenspinnmaschine J 20 den Markt. Der Anwendungsbereich der J 20 von Rieter wurde erweitert und es lässt sich anhand von Kundenerfahrungen belegen, dass eine wirtschaftliche Produktion und Qualität Hand in Hand gehen können. Das technische Design der ersten Maschinenversion, das primär im Bereich Viskosefasern zum Einsatz kommt, wurde mit der Luftdüsenspinnmaschine J 20 noch weiter verbessert. Als Ergebnis erweitert die J 20 ihren Einsatzbereich hinsichtlich Rohmaterial sowie feineren Garnen. Die Luftdüsenspinnmaschine J 20 gibt es für die folgenden Anwendungen: •Ne 30–50 für gekämmte Baumwolle (Stapellänge ≥ 1 5/16 und ≥ 1 1/8"); •Ne 24–40 für Zellulosefasern (Viskose, Modal, ProModal, Tencel); •Ne 40–70 für Mikro-Zellulosefasern; •Ne 24–40 für Mischungen aus Viskose oder gekämmter Baumwolle mit < 50 % Polyester und Mischungen aus gekämmter Baumwolle und zellulosischen Fasern. Erfolgreiches Projekt Um mit einer Installation von Luftdüsenspinnmaschinen erfolgreich zu sein, benötigt es mehr als nur ein modernes bedienerfreundliches Maschinendesign. Weit wichtiger ist es, darauf zu achten, dass das gesamte Konzept funktioniert. Beim Luftdüsenspinnen beginnt alles mit der geeigneten Faservorbereitung, erstreckt sich über die optimale Spinneinstellung und endet mit einem adaptierten Prozess in der Weiterverarbeitung. Rieter verfügt als Systemlieferant über das komplette Fachwissen und entwickelte vor Kurzem ein geeignetes Medium, um diese Informationen auf praktische Weise weitergeben zu können. Der „Spinners’ Guide“, ein sogenannter Leitfaden für Spinnereien, wurde kreiert und steht den J 20-Kunden zur Verfügung (siehe separater Artikel in dieser LINK-Ausgabe). Know-how mit Kunden teilen Der „Spinners’ Guide“ bietet bildunterstützte Informationen über die korrekten Spezifikations- und Produktionseinstellungen für unterschiedliche Rohmaterialien. Dazu gehört auch die gesamte Spinnereivorbereitung. In der Praxis wurde häufig nachgewiesen, dass sich die Aufmerksamkeit, die man dem Vorprozess widmet, in Hinsicht auf eine hohe Maschineneffizienz bezahlt macht. Daher sollten diese Empfehlungen genau beachtet werden. Abb. 1 Bereits mit der ersten Installation von Luftspinnmaschinen erzielte PT. Embee Plumbon Tekstil, Indonesien, ein qualitativ gutes Com4®jet Garn. 21 LINK 62 . 2 / 2013 TECHNOLOGY PT. Embee – eine Erfolgsgeschichte PT. Embee Plumbon Tekstil, Cirebon in West Java, Indonesien, produziert eine grosse Vielfalt an Garnen mit Ring-, Rotor- und der modernsten Luft düsenspinntechnologie. Ende 2010 erweiterte das Unternehmen seinen Maschinenpark mit Luftdüsenspinnmaschinen von Rieter zur Produktion von Com4®jet Viskosegarnen im Bereich Ne 30 bis Ne 40 (Abb. 1). Die Fachleute des Kunden haben alle Informationen und Empfehlungen des Service- und Technologieteams von Rieter umgesetzt. Mit grossem Engagement erzielte diese Start-up-Installation ein qualitativ gutes Niveau. PT. Embee reagierte daraufhin mit der Erweiterung dieses Bereiches und ergänzte die Luftdüsenkapazitäten für Viskose-Anwendungen um weitere Maschinen. Abb. 2 PT. Embee Plumbon Tekstil, Indonesien, produziert heute erfolgreich mit 8 Luftspinnmaschinen. Com4®jet in der weiteren Verarbeitung Es sind die Eigenschaften des Com4®jet Garnes, welche die Qualität des Stoffes sowie die Effizienz der Strick- oder Webmaschinen definieren. Das Com4®jet Garn unterscheidet sich deutlich von anderen Garnen und sollte somit im weiteren Verarbeitungsprozess auch entsprechend anders behandelt werden. Der Garnkern, bestehend aus parallelen Fasern, sorgt für das Volumen und die offene Struktur des Garnes. Daher sollten Prozessanpassungen mit positiven Einflüssen auf die Wirtschaftlichkeit in folgenden Bereichen gemacht werden: •Schlichten – das Schlichtemittel durchdringt das Garn relativ einfach, was zu einer Reduktion des Schlichtemittels von etwa 10 % führt. •Färben – das Farbpigment wird besser aufgenommen, sodass für die gleiche Farbintensität weniger Färbemittel verwendet wird. •Weben – es werden weniger Schüsse pro Zentimeter eingetragen, um die gleichen Eigenschaft wie bei einem Ringgarngewebe zu erreichen. Zur Erschliessung neuer Märkte entschied sich PT. Embee Ende 2011, in die Polyester-Baumwoll-Produktion für Com4®jet Strickanwendungen einzusteigen. Durch die Lieferung kleiner Mengen sammelte das Marketingteam von PT. Embee Erfahrungen und Informationen über die Anforderungen an dieses Garn und optimierte so die Produktionseinstellungen. Auf die wachsende Nachfrage nach diesen Com4®jet Garnen reagierte PT. Embee mit einer nochmaligen Erweiterung der Maschinenkapazitäten auf insgesamt 8 Maschinen (Abb. 2). Folgeprojekte für nächstes Jahr sind in Planung. PT. Embee ist zertifiziert nach ISO 9001, Oeko-Tex Standard 100 und USTERIZED®. Für ihre Com4®jet Garne von Rieter hat die Firma auch die Rieter Com4®jet Lizenz erhalten. Das Team von PT. Embee, das Know-how von Rieter als Systemlieferant und unterstützende Massnahmen wie der „Spinners’ Guide“ haben es ermöglicht, dass aus dieser Installation ein Erfolg wurde. 13-207 • Marc Schnell Produktmanagement Luftspinnen Winterthur marc.schnell@rieter.com 22 LINK 62 . 2 / 2013 PARTS Absaugröhrchen ECOrized – nachhaltig Energie sparen im Ringspinnen „And the winner is …“ – diese Redewendung ist bekannt aus vielen grossen und kleineren Preisverleihungen. Der Watt d’Or ist die bedeutendste Preisverleihung für Energiesparen in der Schweiz. Rieter ist mitten unter den Gewinnern. Das innovative Absaugröhrchen ECOrized der Rieter Ringspinnmaschine überzeugte mit markanter Energieeinsparung. Bis zu 10 % Energieeinsparung auf der Ringspinnmaschine Seit Jahrzehnten setzt Rieter bei Neuentwicklungen einen Fokus auf Energieeinsparung. Diese ist nicht nur einer der wesentlichsten Umweltfaktoren, sondern auch wichtiger Bestandteil einer nachhaltigen Kostenreduktion bei der Produktion von Garnen. Jede noch so kleine Energieeinsparmöglichkeit macht sich direkt in den Produktionskosten bemerkbar. Mit der innovativen Optimierung der Absaugung mittels Absaugröhrchen ECOrized (Abb. 1) gelingt es nun, den Gesamtstromverbrauch der Ringspinnmaschine um beachtliche 8–10 % zu senken (Abb. 2). Dabei werden weder das Laufverhalten noch die Garnqualität beeinflusst. Situation an der Ringspinnmaschine Für einen stabilen Spinnbetrieb müssen die Spinnstellen der Ringspinnmaschine sauber gehalten werden. Dies geschieht üblicherweise mit den Absaugröhrchen. Das Absaugröhrchen hat die Aufgabe neben Schmutz, Faserflug und Fasern bei Garnbrüchen, auch Durchzieher, d. h. nicht verzogene Vorgarnstellen, zuverlässig abzusaugen. Die Durchzieher, die sehr selten auftreten, haben eine sehr grosse Fasermasse. Um Verstopfungen des Absaugröhrchens zu vermeiden, muss das Absaugvolumen der Ringspinnmaschine permanent hoch ausgelegt sein. Kleines Teil mit grosser Wirkung – Absaugröhrchen mit „intelligenter“ Klappe Das von Rieter entwickelte Absaugröhrchen ECOrized besitzt eine „intelligente“ Klappe, welche nur im Fall von Durchziehern, d. h. in weniger als 0,1 % der gesamten Produktionsdauer, die ganze Öffnung des Absaugröhrchens freigibt. Abb. 1 Das Absaugröhrchen ECOrized mit intelligenter Klappe für Rieter Ringspinnmaschinen. Am 10. Januar 2013 verlieh das Schweizer Bundesamt für Energie zum siebten Mal den renommierten Energiepreis Watt d’Or. Die Maschinenfabrik Rieter AG war die stolze Preisträgerin des Spezialpreises für Exportprodukte. Ein neues Absaugröhrchen für die Ringspinnmaschine überzeugte die Jury und begeisterte die Energiespezialisten. Während des normalen Spinnprozesses, also auch bei einem Fadenbruch, bleibt die Klappe nahezu vollständig geschlossen, wobei der nötige Lufthaushalt selbstständig geregelt wird (Abb. 3). 23 LINK 62 . 2 / 2013 PARTS Reduzierter Luftstrom Standard Absaugröhrchen Absaugröhrchen ECOrized Aerodynamische Grundlagen Für die Entwicklung der Klappe wurden Erkenntnisse aus der Forschung für Aerodynamik eingesetzt. Der Luftstrom hält die Klappe oben. Bei Durchziehern reduziert sich der Luftstrom, der Auftrieb bricht ab, die Klappe geht auf. Der grosse Querschnitt des Absaugröhrchens und die damit einsetzende starke Strömung saugt die Durchzieher problemlos ab. - 10 W - -7W- - 50 % - 3.5 W - -0WEnergieverbrauch pro Spindel Abb. 2 Das Absaugröhrchen ECOrized reduziert die Absaugung an der Ringspinnmaschine um 50 % und damit den Energieverbrauch der Ringspinnmaschine um 8–10 %. Begeisterte Kunden In der Zwischenzeit hat das Absaugröhrchen ECOrized bereits in 100 000-facher Ausführung bei verschiedenen Kunden einen erfolgreichen Einsatz bewiesen. Das Feedback der Kunden ist positiv, die Begeisterung gross. Umbaupakete für Ringspinnmaschinen Neben der Einführung in die zukünftigen Maschinengenerationen bietet Rieter bereits heute Nachrüstpakete für die Ringspinnmaschinen G 35, G 33 sowie G 32 an. Der Umbau ist relativ einfach und kann von qualifiziertem Betriebspersonal des Kunden selbstständig durchgeführt werden. Schneller Payback Die attraktive Preisgestaltung gewährleistet den Kunden einen sehr schnellen Payback. Die Investition zahlt sich innerhalb weniger Monate aus. Eine Offertanfrage lohnt sich. Informationen und eine Animation zum Absaugröhrchen ECOrized sind auch auf der Website von Rieter zu finden (Abb. 4). 13-209 • Abb. 3 Die Investition in das Absaugröhrchen ECOrized zahlt sich in kurzer Zeit aus. Abb. 4 Weiterführende Informationen und eine Animation zum Thema finden Sie hier. Durch die fast geschlossene und selbstgeregelte Öffnung am Absaugröhrchen kann die geforderte Absaugleistung um knapp 50 % reduziert werden. Pro Spinnstelle werden so 3–4 Watt eingespart. Dies sind, gerechnet auf 1 632 Spinnstellen und 8 500 Produktionsstunden, ca. 42 000 kWh pro Jahr. Bei Energiekosten von z. B. USD 0,10 pro kWh können ca. USD 3 pro Spinnstelle und somit bis zu USD 5 000 pro Maschine und Jahr eingespart werden. Urs Tschanz Leiter Verkaufsunterstützung Parts Winterthur urs.tschanz@rieter.com 24 LINK 62 . 2 / 2013 RIETER GLOBAL Rieter Com4® Yarns – Yarns of Choice Com4® ist die Garnmarke von Rieter und bildet die Basis für die 4 Garne der 4 Rieter Endspinnmaschinen – Com4®ring, Com4®compact, Com4®rotor, Com4®jet. Lizenznehmer dieser Marke profitieren auf vielfältige Weise. – ring-spun yarn – compacted ring-spun yarn – rotor-spun yarn – air-jet-spun yarn Abb. 1 Das COM4® Logo als Erkennungszeichen für Garnqualität. Zu der Familie der Com4® Garne (Abb. 1) gehören Com4®ring, Com4®compact, Com4®rotor und Com4®jet, die für qualitativ hochwertige Garne, ausgesponnen auf allen 4 Rieter Endspinnsystemen, stehen. Com4® ist eine weltweit registrierte Marke von Rieter. Neben Rieter-Kunden, die ihre Garne lizensiert haben möchten, können auch Weiterverarbeiter ihre textilen Flächen, die nachweislich aus Com4®Garn hergestellt wurden, lizenzieren lassen. Jede Spinntechnologie formt eine typische Garnstruktur. Sie bestimmt die individuellen Garneigenschaften Standard-Garn Abb. 2 Die Palette an Com4® Garnen erlaubt Designern Kreativität. und damit den Charakter der Marke. Sowohl die Eigenschaften des Garnes an sich als auch die Eigenschaften des Garnes in der Weiterverarbeitung und die des späteren Textils – alles wird durch die Garnstruktur beeinflusst. Darum ist das Bild der 4 Garnstrukturen als die zentrale Botschaft im Zusammenhang mit der Garnmarke Com4® gewählt worden. Vorteil der Nutzung der Marke Com4® Vorteil der Nutzung der Marke Com4® ist kurz gesagt die Sicherung des nachhaltigen Erfolgs der Spinnerei. Sich abzusetzen vom Wettbewerber bedeutet, anders oder besser zu sein, seinen Kunden mehr bieten zu können als andere. Mit dem Verkauf und Handel von Com4® Garnen zeigt die Spinnerei, dass sie qualitativ hochwertige Garne anbietet. Die Spinnerei profitiert unmittelbar von der seitens Rieter weltweit angelegten Com4® Kampagne. Viele Stricker und Weber kennen bereits die Vorteile der Com4® Garne und vertrauen der gelieferten Garnqualität. Vielfalt bringt Flexibilität und Kreativität Der Kreativität sind in der Textilindustrie keine Grenzen gesetzt. Um innovative textile Flächen herstellen zu können, werden unterschiedliche Garne benötigt. Um besonderes Design oder besondere Funktionen in das Textil zu bringen, benötigt der Textilgestalter eine grosse Palette an Garnarten. Neben den Garnkonstruktionsvarianten, wie zum Beispiel der Garnfeinheit, dem Garnvolumen und dem eingesetzten Fasermaterial, bietet Com4® weitere Optionen, um den Gestaltern eine noch grössere Garnvielfalt anbieten zu können. Die 4 Endspinnsysteme können in unterschiedlichem Masse durch Adaption von Sondereinrichtungen zusätzliche Garnvarianten herstellen. In Abbildung 2 wird deutlich – der Vielfalt und Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Ringgarn Kompaktgarn Rotorgarn Luftgarn Com4®ring Com4®compact Com4®rotor Com4®jet Coregarn Com4®ring-core Com4®compact-core Effektgarn Com4®ring-vario Com4®compact-vario Scheinzwirn Com4®ring-twin Com4®compact-twin Spezialgarn Com4®compact-light Com4®rotor-vario 25 LINK 62 . 2 / 2013 RIETER GLOBAL Der Weg zur Com4® Lizenzierung Spinnereien oder Flächenproduzenten können jederzeit Kontakt zu Rieter aufnehmen und sich für die Com4® Lizenz bewerben. Experten von Rieter aus den Bereichen Verkauf, Produktmanagement, Service und Textiltechnologie validieren die Anträge. Spinnereien, die ihren Spinnereiprozess optimal organisiert haben, ihren Maschinenpark gut warten, hohe Qualitätsansprüche besitzen und diese auch umsetzen, haben beste Voraussetzungen, eine Lizenz zu bekommen. Rieter Kunde Rieter Konfektionär Weber, Stricker Garnhändler Abb. 3 Com4® vernetzt die textile Kette und kommuniziert Qualität. Rieter Garn Broschüre Artikel in Fachmagazinen Referenzbild Seminare für den Garnhandel Internet www.rieter.com Starterkit für die Lizenznehmer PomotionsPräsentation Messen Anzeigenkonzept Lizenzkonzept Symposien, Kundentage Abb. 4 Gezielte Aktionen machen die Marke Com4® in der Textilindustrie bekannt und unterstützen die Lizenznehmer nachhaltig. Nach positivem Entscheid wird ein Lizenzvertrag abgeschlossen. Neue Lizenznehmer profitieren sofort vom Com4® Marketingkonzept. Gemeinschaftlich zum Erfolg Das Marketingkonzept beruht auf dem klassischen Pull- und Push-Effekt (Abb. 3). Das heisst, ein Lizenznehmer bietet (push) dem Markt durch seine Verkaufsaktionen Com4® Garne an. Gleichzeitig fragt der Weiterverarbeiter – die Strickerei und Weberei – nach Com4® Garnen (pull). Dieser Effekt geschieht nur, wenn alle Beteiligten die Vorteile von Com4® Garnen kennen und zu schätzen wissen. Hier greift das Com4® Marketingkonzept. Das Com4® Marketingkonzept unterstützt nachhaltig Die breit aufgestellte Com4® Kampagne macht die Marke in der Textilindustrie nachhaltig bekannt. Wie in Abbildung 4 ersichtlich, setzt Rieter eine Vielzahl an Aktionen aktiv um. Ein guter und informativer Com4® Internetauftritt hilft den bereits lizenzierten Kunden, sich zu präsentieren, hilft aber auch interessierten Unternehmen, Informationen über Com4® zu erhalten. Hervorzuheben ist die Lizenz- und Referenzbroschüre. In dem handlichen Buch sind alle lizenzierten Kunden mit ihren Produkten aufgelistet. Das Buch wird regelmässig aktualisiert, ist auf der Webseite von Com4® abrufbar und wird aktiv an Messen, Symposien oder anderen Veranstaltungen verteilt. Garnweiterverarbeiter und Garnhändler bestätigen uns immer wieder, dass das Buch zu ihrem täglichen Arbeitsmittel gehört. Com4® Seminare mit Garnhändlern, Garnverkäufern und Weiterverarbeitern sind rege besucht und erhöhen den Bekannheitsgrad der Marke. Lizensierte Com4® Spinnereien und Weiterverarbeiter erhalten ein Com4® Starterkit, welches sie beim eigenen Garnmarketing und Garnverkauf unterstützt. Ein Sonderdruck „Rieter Com4® Yarns“ kann über info@rieter.com bestellt oder auf der Rieter Website runtergeladen werden. 13-210 • Iris Biermann Senior Marketing Manager Winterthur iris.biermann@rieter.com 26 LINK 62 . 2 / 2013 OUR CUSTOMERS Kipaş – Trendsetter in moderner Garnproduktion Die aus einer Vielzahl verschiedener Firmen bestehende Kipaş Holding mit Geschäftssitz in der Türkei kann auf 28 Jahre Erfahrung in unterschiedlichsten Industriezweigen zurückblicken. Ausgehend vom Leitbild des Unternehmens strebt Kipaş Holding danach, dauerhaft hohe Qualitätsstandards in der Produktion zu erhalten, die Wünsche seiner Kunden zu erfüllen, die Umwelt zu schonen und mit Dynamik Investitionen in zukunftsfähige, innovative Technologien zu tätigen. Kipaş produziert wirtschaftlich modische Effektgarne. Da Flexibilität, kleine Produktionslose und schnelle Lieferzeiten zu immer wichtigeren Wettbewerbsfaktoren auf den heutigen Märkten werden, hat sich Kipaş entschlossen, in eine hochmoderne Spinnerei von Rieter zu investieren. Sie ermöglicht es dem Unternehmen, überaus flexibel und zugleich auf höchstem Qualitätsniveau zu produzieren. Auf 9 parallelen Linien produziert Kipaş eine Bandbreite verschiedener Garne – von einfachen Ringgarnen über Flammgarne und Core-Garne bis hin zu Melange-Garnen. Die Spinnerei zeichnet sich insbesondere durch ihre Flexibilität im Hinblick auf die Verarbeitung verschiedener Rohstoffe zu Mischgarnen aus – auf der Anlage können entweder Fasermischungen mithilfe der Präzisionsmaschine UNIblend oder Faserbandmischungen auf der Strecke hergestellt werden. Die Spinnerei produziert rund 20 Tonnen Mischgarn pro Tag. Dabei werden Rohstoffe wie Baumwolle, Viskose und Modal, aber auch Leinen, Seide und Polyester verarbeitet (Garnfeinheiten von Ne 7/1 bis Ne 100/1). Mit dem integrierten Effektgarnsystem VARIOspin können auf wirtschaftliche Art und Weise modische Effekte erzeugt werden. Die Produktionsanlage basiert auf einem sehr flexiblen Putzereikonzept. Aufbauend auf diesem System, kann Kipaş schnell auf unterschiedlichste Marktanforderungen reagieren. Basis für hohe Qualität Das grundlegende Ziel der Automatisierung ist eine Verbesserung der Qualität. Mithilfe von Automatisierungsmassnahmen lassen sich zum Beispiel häufige Kontakte mit den Vorgarnspulen vermeiden, durch die das Material beschädigt und somit die Qualität gemindert werden kann. Weiterhin besteht im Zuge der Automatisierung die Möglichkeit, eine Reihe von Arbeitsprozessen zu vereinfachen und in der Folge auf weniger arbeitsintensive Verfahren umzustellen. Mit SPIDERweb können von jeder Maschine Produktionsdaten eingeholt werden, um damit die Produktivität und Qualität zu sichern bzw. zu steigern. Im bestens ausgestatteten Textillabor von Kipaş kann auf die neusten auf dem Markt verfügbaren Prüfinstrumente zurückgegriffen werden. Alle Garneigenschaften werden unter Berücksichtigung der von Kipaş definierten Qualitätsstandards erfasst und analysiert. Mit dieser Produktionsanlage setzt Kipaş neue Massstäbe hinsichtlich flexiblem Spinnen in Kombination mit vollautomatischen Systemen. 13-211 EN Das Video über Kipaş’ flexible Garnproduktion. Jürgen Seuberling Sales Turkey Winterthur juergen.seuberling@rieter.com Kipaş tätigt mit Dynamik Investitionen in zukunftsfähige, innovative Technologien. • 27 LINK 62 . 2 / 2013 OUR CUSTOMERS Aus dem Blickwinkel unserer Kunden Rieter-Kunden weltweit spinnen Garn von hoher Qualität. Lesen Sie, was unsere Kunden dazu sagen. „Auf Rieter Maschinen gesponnene Com4®ring Garne bieten marktweit die beste Qualitätskonstanz.“ Munish Avasthi Managing Director, Sportking India Ltd. Ein Rieter Com4®ring Lizenznehmer in Indien. Die Ursprünge der SPORTKING GROUP gehen auf das Jahr 1977 und die Inbetriebnahme einer ersten Anlage zur Herstellung konfektionierter Bekleidung zurück. Im Laufe der Zeit ist die Gruppe zu einem vertikal integrierten Textilkonzern herangewachsen, der heute über unternehmensinterne Kapazitäten in den Bereichen Garnspinnerei, Garn- und Stofffärbung, Garn- und Stoffverarbeitung, Strickerei „Das geringe Pilling bei Com4®jet Garnen von Rieter ist definitiv ein grosser Vorteil für unsere Kunden. Der weiche Griff ist ein zusätzlicher Anreiz für unsere Kunden, das Garn für die Herstellung hochwertiger, trendiger Mode zu verwenden.“ V. K. Agarwal President Director, PT. Embee Plumbon Tekstil. Ein Rieter Com4®jet Lizenznehmer in Indonesien. PT. Embee Plumbon Tekstil nahm im Jahr 1999 seine Arbeit auf. In der Spinnerei werden mithilfe modernster Technologie qualitativ hochwertige Garne gesponnen. Auf Basis des kundenorientierten Geschäftsmodells von PT. Embee Plumbon Tekstil sowie der fortlaufenden technischen Weiterentwicklung konnten zudem neue Massstäbe in der Produkt- und Prozessentwicklung gesetzt werden. Die Produk- sowie Konfektionierung verfügt. Das Unternehmen erwirtschaftet inzwischen einen Gesamtumsatz von USD�������������������������������������������� ������������������������������������������� 200 Mio. und bietet rund 8 000 Menschen Beschäftigung. Weiterhin sichert die Zusammenarbeit mit der SPORTKING GROUP auch indirekt Arbeitsplätze in Zulieferbetrieben der Verpackungsindustrie, der Feinmechanik sowie in unterschiedlichen branchennahen Dienstleistungsbereichen (Wartungs-, Strick- und Auftragsarbeiten). Auf Basis modernster Produktionstechnologien, ausgereifter Systeme und einer überaus positiven Arbeitskultur strebt die Gruppe an, in Zukunft ihren Platz unter den Premiummarken einzunehmen. 13-212 • www.sportking.co.in te des Unternehmens bestehen aus 100 % Viskose, 100 % Baumwolle und Polyester/Baumwoll- sowie Modal/Baumwoll-Mischungen im Garnfeinheitsbereich von Ne 16 bis Ne 40. PT. Embee Plumbon Tekstil exportiert 80 % seiner Produktion in 45 Länder rund um den Globus. Im Jahr 2004 wurde das Unternehmen von Uster zertifiziert und darf seither seine gesamten Produkte mit dem Label USTERIZED® versehen. Derzeit verfügt PT. Embee Plumbon Tekstil über 520 Rieter Com4®jet Spindeln, auf denen 100 % Viskose und Polyester/Baumwoll-Mischungen in Garnfeinheiten zwischen Ne 20 und Ne 40 produziert werden. Der Grossteil der Garnproduktion des Unternehmens ist für Strickanwendungen bestimmt. 13-213 • www.embeetex.com Rieter Machine Works Ltd. Klosterstrasse 20 CH-8406 Winterthur T +41 52 208 7171 F +41 52 208 8320 sales.sys@rieter.com parts.sys@rieter.com Rieter India Private Ltd. Gat No 134/1, Off Pune Nagar Road Koregaon Bhima Taluka Shirur, District Pune IN-Maharashtra 412216 T +91 2137 308 500 F +91 2137 308 426 Rieter (China) Textile Instruments Co., Ltd. Shanghai Branch Unit B-1, 6F, Building A, Synnex International Park 1068 West Tianshan Road CN-Shanghai 200335 T +86 21 6037 3333 F +86 21 6037 3399 www.rieter.com Die neue halbautomatische Rotorspinnmaschine R 35 – neben dem Spinnen zweier unterschiedlicher Garne ist die Maschine sehr bedienerfreundlich und wirtschaftlich.