Ausgabe 02.2013
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DAS KUNDENMAGAZIN VON KRAUSSMAFFEI Ausgabe 02.2013 Ausgabe 02.2013 AHEAD DAS KUNDENMAGAZIN VON KRAUSSMAFFEI AHEAD Quelle: Bayerisches Wirtschaftsarchiv KraussMaffei Gruppe 175 Jahre erfolgreich im Maschinenbau 175 Jahre – mit diesem imposanten Jubiläum blickt die KraussMaffei Gruppe auf eine eindrucksvolle Erfolgsgeschichte im internationalen Maschinenbau zurück. 1838 gegründet, stellen wir seit 1999/2000 ausschließlich Maschinen und Anlagen zur Produktion und Verarbeitung von Kunststoff und Gummi her. Mit der anerkannt hochwertigen Produktqualität der Marken KraussMaffei, KraussMaffei Berstorff und Netstal sowie einer hohen Innovationskraft sind wir heute weltweit führend in der Kunststoff- und Gummiindustrie. Wir freuen uns auch in Zukunft der zuverlässige und bewährte Partner an Ihrer Seite zu sein. Weitere Informationen finden Sie unter: www.kraussmaffeigroup.com TRENDGINEERING DEM TREND EINEN SCHRITT VORAUS EINGEBAUTE INTELLIGENZ MASCHINENSTEURUNG MC6 KraussMaffei EDITORIAL INHALT TITELSTORY 4 „Trendgineering“ – dem Trend immer einen Schritt voraus 8 Interview mit Frank Peters und Nicolas Beyl MARKE & MÄRKTE 9 Schweizer Kunden: erfolgreich in schroffem Umfeld 10 Satelliten mit hoher Kompetenz – KraussMaffei Standorte in Viersen und Harderberg Liebe Kunden, liebe Leser, 12 Dosierpumpen aus eigener Fertigung: Weichenstellung mit vollem Erfolg wir freuen uns über Ihren Besuch auf der diesjährigen K-Messe, dem Weltmarkt der Kunststofftechnik auf kleinstem Raum. Ich bin mir sicher, Sie werden von unserem Feuerwerk der Innovationen begeistert sein. Wie immer berät Sie unser leidenschaftliches und engagiertes Team kompetent über Trends, produktionsund energieeffiziente Systeme sowie unsere hohe Produktqualität und -vielfalt. 13 Branchen-Multitalent CellForm „Trendgineering“ – so heißt unser diesjähriges Messemotto. Dies ist nicht nur ein Kunstwort – es ist ein Versprechen: Denn KraussMaffei setzt anwendungstechnische, betriebliche und wirtschaftliche Anforderungen seiner Kunden ebenso wie neue Technologien bereits in Lösungen um, ehe sie im Markt akut sind. Wie das geht, demonstrieren wir beispielsweise mit unserer Leichtbaukompetenz, die bereits heute von führenden Automobilherstellern und -zulieferern anerkannt ist. Unsere Exponate der Spritzgieß- und Reaktionstechnik untermauern unseren Anspruch als weltweiter Innovationstreiber und Technologieführer in zahlreichen Branchen. Unser Ziel ist es immer, unseren Kunden Wettbewerbsvorteile zu verschaffen, indem wir Trends vorwegnehmen oder sie selbst gestalten. Für diesen Anspruch steht „Trendgineering“. So ist die K-Messe nicht nur die Plattform, auf der Sie unsere Experten treffen und sich unsere jüngsten Hochleistungssysteme ansehen können, sie ist auch der Ort, an dem wir uns geballten Input von Ihnen erhoffen: Welche Bedarfe haben Sie aktuell in Ihrem Unternehmen? Wo wünschen Sie sich noch mehr Unterstützung? Sprechen Sie uns an! Denn gemeinsam mit Ihnen kann unsere engagierte Mannschaft die Entwicklung neuer Lösungen weiter vorantreiben, neue und noch erfolgreichere Technologien und Produkte kreieren und bestehende verbessern. Der Austausch mit Ihnen sowie aktuelle Informationen über neue Technologien, die wir von Hochschulen und Instituten bekommen, sind wichtige Grundlagen für unseren Erfolg und unser alltägliches Tun. Und genau das haben wir in diesem Jahr zum Messemotto erkoren: eben „Trendgineering“. PROZESSE & PRODUKTE 14 MC6, das Smartphone der Maschinensteuerung 16 Starke Serviceleistungen für eine nachhaltig optimierte Produktionseffizienz PLATZ 3 UND PLATIN FÜR AHEAD 18 Kundenportrait Pürplast: lange Fasern für lange Teile 19 Wirth Werkzeugbau GmbH – alles aus einer Hand … 20 Projekt bei Weidmann Plastics Technology AG: im Team zum Optimum 22 Optimierte Produktionsprozesse bei MöllerTech Thüringen GmbH T.I.G. MES-Module 23 Shongai Packaging – Bierkästen für Afrika KRAUSSMAFFEI GRUPPE SCHLÄGT PORSCHE TEXT: EVA MÄRZ Unter über 800 Einsendungen hat unser Kundenmagazin AHEAD beim Spotlight Award der League of American Communications Professionals LLC (LACP) Platz 3 erreicht und die Auszeichnung Platin erhalten. Damit wurde AHEAD seinem Namen gerecht und lag unter anderem vor den Kundenzeitschriften von Porsche, RWE, Daimler und BMW. Eine Auszeichnung, auf die wir zu Recht stolz sein können. Redaktionelle Mitarbeit: Eva März (EM), Wolfgang Mathis (WM), „T.I.G.“, Claudia Stadler (CS), Imre Szerdahelyi (IS), Joachim Weber (JW) Bei den Bewertungskriterien „Gesamteindruck“, „Ausdruck“, „Visuelle Gestaltung“, „Kreativität“, „Klarheit der Botschaft“ und „Relevanz“ erreichte AHEAD dabei 99 von 100 möglichen Punkten. In der Kategorie „Most Engaging“ belegte AHEAD sogar Platz 1. Bildnachweise: Bastian Maier, Harald Mehnert, Silcotech AG, Aareplast AG, gruppeninternes Bildmaterial, Weidmann Plastics Technology AG, Möllertech Thüringen GmbH, Bayerisches Wirtschaftsarchiv Mit dem Spotlight Award zeichnet die League of American Communications Professionals LLC einmal im Jahr hervorragende Print-, Video- und webbasierte Kommunikations- und Marketingmaßnahmen aus. AHEAD erscheint seit Ende 2011 in Ausführungen für die Marken KraussMaffei, KraussMaffei Berstorff und Netstal. Die drei Magazine werden elektronisch an über 40.000 Kunden, Töchter und Vertreter weltweit verschickt. Neu ist seit 2012 auch die Onlineversion in Formeines Blättermagazins. Dieses eröffnet unseren Kunden einen ganz neuen Lesekomfort. Ob zu Hause am PC, Mac, Tablet-Computer oder von unterwegs über iPhone, Androidgerät und Mobiltelefon – mit unserem neuen, elektronischen Blättermagazin betreten wir eine neue Dimension des Lesens. → DIE AKTUELLEN ONLINEVERSIONEN DIESER AUSGABE FINDEN SIE UNTER DEN FOLGENDEN LINKS: http://www.kraussmaffeigroup.com/kundenmagazin/2013_2_km_d http://www.kraussmaffeigroup.com/kundenmagazin/2013_2_km_e http://www.kraussmaffeigroup.com/kundenmagazin/2013_2_kmb_d http://www.kraussmaffeigroup.com/kundenmagazin/2013_2_kmb_e http://www.kraussmaffeigroup.com/kundenmagazin/2013_2_net_d http://www.kraussmaffeigroup.com/kundenmagazin/2013_2_net_e MESSEN JANUAR BIS MAI 2014 21.01.14 – 23.01.14 KraussMaffei Interplastica 28.01.14 – 31.01.14 KraussMaffei Group Tire Technology Expo 11.02.14 – 13.02.14 KraussMaffei Berstorff Saudi Plas 16.02.14 – 19.02.14 KraussMaffei 24 175 Jahre KraussMaffei Gruppe JEC Europe 11.03.14 – 13.03.14 KraussMaffei 26 KraussMaffei Berstorff: globale Systemkompetenz für nachhaltige Lösungen PU Tech India 12.03.14 – 14.03.14 KraussMaffei Expo Plásticos 25.03.14 – 28.03.14 KraussMaffei Hannover Messe 07.04.14 – 11.04.14 KraussMaffei Tires & Rubber 22.04.14 – 25.04.14 KraussMaffei Berstorff Chinaplas 23.04.14 – 26.04.14 KraussMaffei Group Usetec 05.05.14 – 07.05.14 KraussMaffei, Netstal Interpack 08.05.14 – 14.05.14 Netstal Technical Fair Belgrade 12.05.14 – 16.05.14 Netstal Plastpol 27.05.14 – 30.05.14 KraussMaffei, Netstal Plastex 29.05.14 – 01.06.14 KraussMaffei 26 Netstal: große Sprünge beim Energiesparen 27 KraussMaffei Gruppe schlägt Porsche 27 Messekalender 27 Impressum Herausgeber: KraussMaffei Technologies GmbH Krauss-Maffei-Straße 2 80997 München Deutschland Telefon + 49 89 88 99-0 Telefax + 49 89 88 99-2206 www.kraussmaffei.com Verantwortlich: Imre Szerdahelyi (V. i. S. d. P.) Chefredaktion: Eva März Swiss Plastics KRAUSSMAFFEI GRUPPE 27 IMPRESSUM PARTNER & PROJEKTE Viel Spaß beim Lesen wünscht Frank Peters Vice President Sales KraussMaffei Impressum Konzept und Gestaltung: Kirchhoff Consult AG, Hamburg www.kirchhoff.de Druck: Weber Offset GmbH, München Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichten wir bei gemischten Personengruppen meist auf geschlechtsbezogene Doppelbezeichnungen (z. B. „Leserinnen und Leser“). Die männliche Form der Bezeichnung steht als Sammelbegriff. Das Kundenmagazin erscheint zweimal jährlich in Deutsch und Englisch. Der Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers gestattet. KraussMaffei Inhalt 4 Innovationen PUR Der elektrisch angetriebene Universal-Formenträger ist eine von vielen KraussMaffei Produkt- und Verfahrensneuheiten aus Spritzgieß- und Reaktionstechnik auf der K 2013. 20 16 Willkommen in der neuen Welt der KraussMaffei Services Produktionseffizienz stets im Blick unserer Experten Mit Teamwork zum Erfolg Weidmanns Produktionszelle PSA Projekt T9 3 4 Titelstory AHEAD Ausgabe 02.2013 PRODUKTFEUERWERK AUF DER K 2013 „TRENDGINEERING“ – DEM TREND IMMER EINEN SCHRITT VORAUS Unsere Welt, unsere Ansprüche, aber auch die damit verbundenen Herausforderungen verändern sich unaufhörlich. Technologisch am Ball zu bleiben ist daher zur stetigen Aufgabe in der Gummi- und Kunststoffverarbeitung geworden. Vom Wunsch nach immer noch energieeffizienterer Produktion und Logistik, leichteren Automobilen oder hochwertigeren Oberflächen – innovative Lösungen zu finden ist das eine. Etwas anderes ist es, gesellschaftlichen und unternehmerischen Trends einen Schritt voraus zu sein. KraussMaffei präsentiert daher auf der diesjährigen K-Messe in Düsseldorf (Halle 15, B27/C24/C27/D24) ein Feuerwerk an Produkt- und Verfahrensneuheiten – und macht damit seinem innovativen Motto „Trendgineering“ alle Ehre. TEXT: EVA MÄRZ FOTOS: HARALD MEHNERT, RODING-AUTOMOBILE.DE WELTPREMIERE Die GX 550 SpinForm ist auf der K 2013 erstmals im Einsatz und produziert Teile mit hochwertiger Lackoberfläche. KraussMaffei U nter wegs zu neuen Zielen: Ob in der Medizin- und Logistikbranche oder in der Automobilindustrie – die Gummi- und Kunststof f ver arbeitung steht unbestritten vor stetig neuen Herausforderungen. Dies zeigt sich am besten am Trendthema Leichtbau. So wird heute jede Mobilitätslösung an ihrer Energie effizienz gemessen. Dabei verbrauchen leichtere Fahr zeuge weniger Energie und es sind immer häufiger Kunststoffe gefragt, die das Gewicht entsprechend reduzieren. Doch das ist noch nicht alles: Konsumenten sind heute anspruchsvoller, selbstbestimmter und auch besser informiert denn je. Für die Konsumgüterindustrie bedeutet das, ihre Produkte sorgsam auf unterschiedliche Kundentypen und Bedarfe anzupassen. Massenfertigung war gestern, heute geht Individualität in Serie und schon morgen ist die Variantenvielfalt noch größer. KraussMaffei hat die globalen Trends und Einflussfaktoren fest im Blick und denkt voraus, beispielsweise im Hinblick auf Effizienzverbesserungen in der Produktion und Titelstory beim Energie- und Materialverbrauch. Unter dem Motto „Trendgineering“ präsentiert das Unternehmen auf der K 2013 höchste Produktqualität und hochwertige Verfahren für globale Markttrends. Kombination ohne Grenzen – weltweit erfolgreiche GX-Baureihe mit neuen Schließkräften bis 900 Tonnen Ein Jahr nach Markteinführung hat sich die GX-Baureihe weltweit erfolgreich etabliert. KraussMaffei baut daher das Maschinenspektrum nach oben aus und präsentiert exklusiv auf der K ein neues Modell mit 900 Tonnen Schließkraft. Mit den Baugrößen 750 und 900 sowie den Einspritzeinheiten 6100 und 8100 erweitern sich die Kombinationsmöglichkeiten ab sofort auf 44 Typen im Schließkraftbereich von 400 bis 900 Tonnen. Durch unterschiedliche PowerPack-Antriebsmodule werden die GX-Maschinen optimal an jede Produktionsaufgabe angepasst. „Kürzeste Zykluszeiten bei idealer Effizienz. Die GX-Baureihe überzeugt unsere Kunden durch schnelle Bewegungen und minimalen Energieverbrauch“, erklärt Frank Peters, Vice President Sales bei KraussMaffei. Mit 5 einer Verpackungsanwendung von 7 Sekunden Gesamtzykluszeit werden die Teile von einem Linearroboter entnommen und per „Handshake“ an einen zweiten Ablageroboter übergeben. Die beiden Roboter vom Typ LRX 250 HS sind High-Speed-Versionen. Fit für Mehrkomponenten – bewährte Wendeplattentechnik ab sofort in GXBaureihe verfügbar Erstmals produziert eine GX 550 SpinForm auf der K Teile mit hochwer tiger L ackober fläche in Mehrkomponententechnik aus Thermoplast und Polyurethan (PU). Die Bauteilentnahme und nachfolgende Prozes sschritte übernimmt ein Industrieroboter vom Typ IR 60 R2030 F/K. „Mit der SpinForm-Variante profitieren die Verarbeiter nun auch in der Mehrkomponententechnik von den Vorzügen der GX“, weiß Peters. „Kurze Zykluszeiten bei geringstem Energieverbrauch, auch durch Einsatz elektrischer Schiebe- und Drehantriebe“. Zusammen mit dem BluePower-Servopumpenantrieb setzt die GX neue Maßstäbe bei energiesparenden Mehrkomponentenmaschinen. Als Vorreiter für Technologie³-Verfahren präsentiert AB SOFORT FÜR ALLE BAUREIHEN – DIE NEUE MC6-STEUERUNG MIT SPLITSCREEN, PROCESSDESIGNER UND ECO-FUNKTION Die K 2013 ist uns Anlass, ab sofort alle Spritzgießmaschinen und Roboter mit der neuen MC6-Steuerung auszustatten. Bediener profitieren von einem anwenderfreundlichen Funktionsprinzip, einer einfachen Prozesskontrolle durch SplitScreen und ProzessDesigner sowie einer standardisierten Nutzerverwaltung. Von jedem Bedienpult aus kann sowohl die Automation als auch die Maschine gesteuert werden. 6 AHEAD Ausgabe 02.2013 Titelstory KraussMaffei auch das ColorForm-Verfahren mit neuer Maschinen- und Anlagentechnik. Dabei wurden Aspekte der Verfahrensoptimierung ebenso konsequent umgesetzt wie Anforderungen an die Prozesssicherheit. Zu sehen ist unter anderem eine neue Mischund Dosiermaschine für PU vom Typ RimStar Nano 4/4 ColorForm für Lackanwendungen. Leichtes Spiel – Thermoplastanwendungen auf der CX 300-1400 und der AX 130-750 CellForm Produktionsbeispiele für Leichtbauteile aus thermoplastischen Kunststoffen können gleich doppelt im Live-Betrieb bewunder t werden. Eine Zweiplattenmaschine der CX-Baureihe umformt und hinterspritzt DACHSCHALEN FÜR DEN RODING ROADSTER TARGA 0,6 m² große Dachschalen für Roding Roadster Targa Polyurethanmatrix (PUR) KarbonfaserVolumenanteil von 50 % Direkt lackierfähige Oberfläche Auf einer seriennahen Produktionszelle zur automatisierten Herstellung von CFK-Serienbauteilen werden Dachschalen für den Roding Roadster Targa produziert. Quelle: roding-automobile.de Organobleche im FiberForm-Verfahren. Die vollelektrische A X CellForm fertigt technische Formteile im MuCell-Prozess. „Thermoplaste punkten dank ihrer kurzen Zykluszeiten, der Schweißbarkeit und der möglichen Funktionsintegrationen“, so Peters. „Damit kann das Bauteil eine Vielzahl zusätzlicher Funktionen mit übernehmen.“ Die kompakte CX mit kürzester Schließeinheit in der ZweiPlatten-Bauweise bietet enorme Freiräume rund um das Werkzeug und erlaubt eine platzsparende und einfache Automation (hier: IR 300 R 233 S/K) sowie die Integration zusätzlicher Peripherie. Auf einer AX 130-750 CellForm mit integriertem LRX 50 und innovativem Sicherheitssystem wird das MuCellVerfahren gezeigt. Erstmals kommt auf der Messe auch ein neues, platzsparendes Dosiersystem von Trexel zum Einsatz. Weltpremiere zur Herstellung von Karbonfaserbauteilen Im Mittelpunkt der Messepräsentation des Segments Reaktionstechnik steht eine seriennahe Produktionszelle zur automatisierten Herstellung von CFK-Serienbauteilen für einen Spor twagen deutscher Produktion. Die 0,6 m2 großen Dachschalen für den Roding Roadster Targa bestehen aus einem Karbonfaser-Volumenanteil von 50 Prozent in einer Polyurethanmatrix (PUR) und kommen mit einer direkt lackierfähigen Oberfläche aus dem Werkzeug, da sich die Faserstruktur nicht auf der Oberfläche abzeichnet. „Die nachfolgende Lackierung wird so wesentlich vereinfacht, da Zwischenprozesse wie Primern oder Vorlackieren entfallen“, erklärt Nicolas Beyl, Leiter des Segments Reaktionstechnik bei KraussMaffei. „Zusammen mit dem automatisierten Herstellprozess eignet sich dieses Herstellverfahren für eine effiziente Serienproduktion in der Automobilindustrie.“ Die Aufbereitung des PU-Matrixharzes übernehmen zwei Dosiermaschinen vom Typ RimStar Nano 4/4, die für eine hochtemperierte KraussMaffei Titelstory 7 PRODUKTNEUHEIT IN DER REAKTIONSTECHNIK Elektrisch angetriebener Universal-Formenträger in Rahmenbauweise mit 400 kN Schließkraft Prozessführung mit Materialtemperaturen bis 80 °C ausgerüstet sind. Die verschleißoptimierte Ausführung der Maschinen aus der RimStar-Familie garantiert eine dauerhafte Prozesssicherheit bei allen gängigen Matrixsystemen. Im Zentrum der Anlage steht der neue RTM-Formenträger in CFT-Bauweise mit 3800 kN Schließkraft. Die Aufspannfläche von 1300 x 1300 mm eignet sich hervorragend für typische Automobilbauteile bis zu etwa 1 m2 Größe. Schnelle Schließbewegungen und hohe Plattenparallelität sichern kurze Prozesszeiten sowie eine gleichbleibend gute Bauteilqualität. Die Zugänglichkeit von allen vier Seiten erlaubt höchste Flexibilität für Bedienung und Robotik. Produktfeuerwerk in der Reaktionstechnik Der neue elektrisch angetriebene Universal-Formenträger in Rahmenkonstruktion mit 400 kN Schließkraft ist eine weitere Produktneuheit für die PU-Verarbeitung, die KraussMaffei exklusiv vorstellt. Die großzügige Aufspannfläche mit 1,6 x 1,1 m ist vielseitig einsetzbar, insbesondere beim Hinterschäumen von Instrumententafeln. „Schnelle Bewegungsabläufe verkürzen die Produktionszeit“, sagt Nicolas Beyl. „Die schwenkbaren Werkzeugaufspannplatten erleichtern die Formteilentnahme und das Einlegen von Trägern und garantieren dem Bediener gleichzeitig ein Höchstmaß an Ergonomie.“ Des Weiteren reduziert der elektrische Antrieb den Energieverbrauch, insbesondere in Phasen ohne Bewegung. Auch stehen seit Kurzem verschleißoptimierte PumpenDosiermaschinen der RimStar-Baureihe für PU-Matrixsysteme mit abrasiven Flammschutzadditiven zur Ver fügung. Mit dieser neuesten Generation von Pumpen erschließt sich ein noch breiteres Einsatzfeld an Materialien und Austragsmengen – für eine hohe Ver fügbarkeit und nachhaltige Prozesskonstanz. Weiteres Highlight: die neue KraussMaffei Variodüse, die über einen großen Verstellbereich bis zum Mengenverhältnis von 1 : 5 sowie konstanten Druck im Mischkopf verfügt und damit eine hohe Mischqualität und ein gleichbleibendes Mischungsverhältnis garantiert. → ERFAHREN SIE MEHR Im Bereich der Automation können sich die Besucher von einer spielend leichten Robotersteuerung überzeugen. Mehr zu den attraktiven Features finden Sie im Artikel auf Seite 14–15. 8 AHEAD Ausgabe 02.2013 Titelstory TRENDGINEERING WISSEN, WO DEN KUNDEN MORGEN DER SCHUH DRÜCKT Die K 2013: Weltmarkt der Kunststofftechnik auf kleinstem Raum, Börse der Meinungen, Neuheiten und Projekte. KraussMaffei demonstriert einmal mehr seine führende Produkt- und Technologiekompetenz – und präsentiert innovative Lösungen für die Trends der Zukunft. DAS INTERVIEW FÜHRTE JOACHIM WEBER. AHEAD: Die K ist das Großereignis der gesamten Kunststoffbranche. Welchen Stellenwert hat diese Messe für KraussMaffei? Beyl: Zuallererst ist diese weltgrößte Messe unserer Branche für uns eine wunderbare Gelegenheit, Kunden und Interessenten aus aller Welt persönlich zu treffen, ihnen unsere innovativen Neuheiten zu präsentieren und mit ihnen über Projekte zu sprechen. Diese Messe liefert uns in kürzester Zeit ein umfassendes Bild über die internationalen Märkte und Bedürfnisse unserer Kunden. Daher arbeiten wir auf dieses Ereignis natürlich schon lange im Voraus hin. Aber anders als vielleicht noch vor zwanzig Jahren halten wir nicht mehr alle Neuerungen bis zum Messetermin zurück. Daher haben wir zahlreiche Innovationen, die wir zur K als Erster auf den Markt bringen, schon im Vorfeld angekündigt. Die Kunden sollen so bereits bestmöglich informiert sein und wir zeigen, wer im Wettbewerb die Nase vorn hat. Peters: Vieles bleibt für unsere Kunden wie gewohnt, aber KraussMaffei zündet zur K natürlich wieder ein wahres Feuerwerk neuer Produkte. Nehmen Sie nur die GX 900 im Spritzgießbereich oder die RTM-Anlage in der Reaktionstechnik, die beide erstmals auf einer K-Messe überhaupt zu sehen sein werden, also echte Weltpremieren. Außerdem präsentieren wir eine große Zahl verfahrenstechnischer Weiterentwicklungen, die unseren Kunden neue Möglichkeiten eröffnen, noch stabilere, noch bessere und noch funktionalere Bauteile mit noch angenehmerer Haptik zu produzieren. AHEAD: Die Wortschöpfung „Trendgineering“ erhebt einen hohen Anspruch. Wie wollen Sie es schaffen, die Wünsche und Anforderungen des Marktes zu antizipieren? Peters: Im Grunde beschreibt „Trendgineering“ das, was KraussMaffei seit Jahrzehnten tut und wofür wir als weltweiter Technologieführer in der Branche bekannt sind: Wir liefern unseren Kunden bereits heute branchenübergreifend innovative technologische Lösungen für die Trends von morgen, wobei wir stets die schon zum Standard gewordenen Anforderungen im Hinblick auf Leistungssteigerung, Kostensenkung und Nachhaltigkeit berücksichtigen. Innerhalb dieses Dreiecks optimieren wir unsere Produkte permanent nach den aktuellen und absehbaren Anforderungen. Ich nenne hier nur das Stichwort Energieeffizienz nach Euromap 60. Beyl: „Trendgineering“ heißt für uns, zu wissen, wo unseren Kunden entlang der gesamten Prozesskette der Schuh drückt oder zu FRANK PETERS, Vice President Sales NICOLAS BEYL, President des KraussMaffei Segments Reaktionstechnik der KraussMaffei Gruppe drücken droht, und ihnen dann vorausschauend Lösungen anzubieten, wie zum Beispiel unsere RTM-Anlage. Wir gehen davon aus, dass RTM-Bauteile in Zukunft als Außenhautteile von Fahrzeugen häufig lackiert werden müssen. Bisher ist die Nachbehandlung von RTM-Bauteilen zur Herstellung einer lackierbaren Oberfläche ein aufwendiger Prozess. Wir stellen nun auf der K-Messe ein Verfahren vor, bei dem die Bauteile mit einer lackierfähigen Oberfläche direkt aus dem Werkzeug kommen – ein schönes Beispiel, wie wir die Bedürfnisse unserer Kunden kontinuierlich im Auge behalten und daraus frühzeitig neue Verfahren ableiten. Das ist für uns tägliche Routine, sozusagen in Fleisch und Blut unserer Experten übergegangen. AHEAD: Kostensenkung ist eine Hauptforderung aller Anwender. Gibt es noch nennenswerte Potenziale der Effizienzsteigerung, der Energie- und Materialkostensenkung? Beyl: Ich bleibe bei unserer Messeanwendung, da wir mit dem neuen Prozess zur Herstellung von lackierfähigen Oberflächen die Produktionseffizienz signifikant steigern. Und das ist erst der Anfang der Optimierungen in der RTM-Technologie. Die Prozesskosten zur Herstellung machen heute noch ungefähr die Hälfte der Herstellungskosten eines CFK-Bauteils aus. Hier arbeiten wir als System- und Technologielieferant zusammen mit unseren Kunden daran, diesen Kostenblock deutlich zu reduzieren. Doch dies gilt nicht nur für diese Technologie, sondern für alle Verfahren, die KraussMaffei anbietet. In neuen Materialkombinationen, in einer höheren Integration von Fertigungsschritten oder in der Kombination der Technologien Spritzgießund Reaktionstechnik, über die weltweit nur KraussMaffei in dieser Breite verfügt, liegen noch enorme Potenziale. Peters: Wir dürfen nicht vergessen, dass wir unseren Kunden immer neue Anwendungen erschließen, indem wir ihnen für ihren Wertschöpfungsprozess nachhaltig kostengünstige Alternativen zu konventionellen Produkten und Produktionstechniken eröffnen. Dazu zählt generell die Ablösung von schwerem Metall durch leichten Kunststoff, aber nicht eins zu eins, sondern in Form von Bauteilen, die bereits mehrere Stoffe und Eigenschaften in sich vereinigen. Denken Sie nur an den ColorForm-Prozess, bei dem wir einen Thermoplastträger mit einer hochglänzenden, kratzfesten Oberfläche versehen und damit einem Bauteil zu ganz neuen Qualitäten verhelfen. Integration ist für uns einer der wesentlichen Trends auf der Seite der Endprodukte. KraussMaffei Marke & Märkte 9 Marke & Märkte UNSERE SCHWEIZER KUNDEN ERFOLGREICH IN SCHROFFEM UMFELD Die Verarbeiter in der Schweiz müssen mit schwierigen Bedingungen zurechtkommen. Insbesondere der starke Schweizer Franken setzt der sehr exportorientierten Branche zu. Mit hoher Einsatzbereitschaft und innovativen Lösungen sind unsere Kunden trotzdem sehr erfolgreich. TEXT: EVA MÄRZ FOTOS: SILCOTECH AG, AAREPLAST AG ELEGANTE LÖSUNG Der Auftrag ist anspruchsvoll: Die Weidmann Plastics Technology AG im Schweizer Rüti soll ein Luft-Wasser-Trennungssystem für einen westeuropäischen Automobilhersteller produzieren. „Ursprünglich wollten wir diese Teile auf einer 1600-Tonnen Spritzgießmaschine mit Zweifach-Werkzeug herstellen“, erklärt Marcel Stössel, Industrial Engineer, Automotive & Industrial. Doch das Unterteil, der Wasserkasten, besteht aus Rezyklat. Das hätte regelmäßige Material- und Werkzeugwechsel und damit längere Umrüstzeiten zur Folge gehabt. Die 1000-Tonnen-TwinForm-Maschine von KraussMaffei bot eine elegante Lösung. Mit drei Spritzaggregaten wird heute auf der einen Seite in 2K-Technik der Windlauf und gleichzeitig auf der anderen Seite der Wasserkasten gefertigt und dies ausschließlich mit Einfach-Werkzeugen. Beide Teile werden anschließend inline verschweißt. LSR FEST IM GRIFF Medizinprodukte aus Flüssigsilikon (Liquid Silicone Rubber: LSR) sind ein Kernarbeitsgebiet der Trelleborg Silcotech AG in Stein am Rhein. Die Hauptprodukte sind medizinische Dichtungen sowie Automobilund Hausgeräteteile. Bereits heute produzieren zehn KraussMaffei Maschinen vom Typ EX 80 im Reinraum der Klasse 100.000. Für den Ausbau des Life-Science-Bereichs wird die Reinraumfläche der Spritzerei derzeit auf 540 m 2 verdoppelt. Die nächste Maschine der EX-Baureihe, diesmal mit 120 t Schließkraft, ist geordert. REINHEIT AUF HÖCHSTEM NIVEAU Die EX 89-55 SilcoSet macht es möglich. Besondere Herausforderungen der LSR-Verarbeitung sind die Materialzuführung in den reinen Bereich und das Tempern der Bauteile im Reinraum. Hierin liegt eine Kernkompetenz von Trelleborg. Darüber hinaus stehen weitere 250 m2 Reinraum Klasse 10.000 für Nacharbeit, Tempern, Endprüfung und Verpacken zur Verfügung. SCHNELL UND PREISGÜNSTIG KONSTANTE QUALITÄT ZU EINEM GÜNSTIGEN PREIS Mit der CX 350-3000 PolySet profitiert Aareplast von einer schnellen, effizienten Fertigung. Ein Schwerpunkt der Aareplast AG in Rickenbach ist die voll automatisierte Produktion von Duroplastteilen, häufig als Ersatz bisheriger Metallteile. Produktbeispiele sind Hausanschlusskästen als Übergang von der öffentlichen Stromversorgung zum Hausnetz oder Straßenkappen, die Serviceöffnungen in Straßen verschließen. Eine neue Produktionszelle auf Basis einer CX 350-3000-PolySet-Spritzgießmaschine kommt auch den Aareplast-Kunden zugute: Sie profitieren von der schnellen, effizienten Fertigung bei konstanter Qualität zu einem günstigen Preis. Bei der voll automatisierten Produktion von Duroplast-Halbzeugen entfallen Arbeitsgänge wie das manuelle Einlegen von Metallteilen und die manuelle Nachbearbeitung. Das jeweilige Kunststoffteil wird nach dem Entformen zur Nachbearbeitungsstation geführt, um Anguss, Grat und Überläufe automatisch zu entfernen. FORMTEILFRÄSEN IM DOPPELPACK Die Innenansicht VIERSEN UND HARDERBERG – ZWEI SEHR SPEZIELLE STANDORTE SATELLITEN MIT HOHER KOMPETENZ Sie liegen abseits der großen Achse Hannover – München – Näfels. Und sie sind auch thematisch in gewisser Weise Außenseiter im KraussMaffei Konzern: die Werke Viersen und Harderberg, die einzigen Tooling-Standorte der Gruppe. In Viersen entstehen zudem die einzigen Maschinen, die nicht der Kunststoffverarbeitung dienen, sondern der Nachbearbeitung von Kunststoffteilen. TEXT: JOACHIM WEBER D FOTOS: HARALD MEHNERT, KRAUSSMAFFEI er Eintrag zum Jahr 2005 in der Firmenhistorie klingt lapidar: „Krauss-Maffei erweitert das Portfolio der Reaktionstechnik. Das klassische Produktportfolio von Mischköpfen, Dosiermaschinen und Anlagen für die Polyurethan-Verarbeitung wird um die komplette Werkzeugtechnik inklusive Stanzwerkzeugen und Roboterschneidverfahren ergänzt.“ Die Nachricht dahinter: Zwei neue Werke sind entstanden. Das eine in Harderberg bei Osnabrück fertigt mit 55 Mitarbeitern Formen für die Herstellung von PU-Teilen, das andere in Viersen mit mehr als 60 Mitarbeitern Stanzwerkzeuge und Anlagen für die Endbearbeitung ebendieser Teile. Die etwas exotischen Standorte erklären sich daraus, dass nur dort jeweils hoch qualifiziertes Personal für die beiden Arbeitsfelder zur Verfügung stand. „Wir sind die Satelliten des Konzerns, sowohl räumlich als auch inhalt lich“, stellt Udo Hafer, Werkleiter der Automotive Component Systems in Viersen, fest. Innerhalb des KraussMaffei-Konzerns sind die Werke als Teil der Business Unit „Interior Trim“ in die Reaktionstechnik eingebunden. Sie agieren weitgehend frei im direkten Kundenkontakt, nutzen aber den Vertriebsapparat von KraussMaffei. „Die Kollegen geben uns Bescheid, wenn ein Kunde Formwerkzeuge oder Beschnitttechnik benötigt. Dann besuchen wir diesen Kunden und steigen direkt in die Fachdiskussion ein“, erläutert Hafer. Wichtigste Zielgruppe beider Betriebe sind die entsprechenden Automobilzulieferer, aber euch zwei OEMs. Aus Harderberg kommen Formwerkzeuge für die Herstellung einer Vielzahl von Interieurteilen aus PU für Automobile, vom Dachhimmel über die Türverkleidung und die Instrumententafel bis zur Armauflage und zum Lenkrad. Einen geringeren Anteil haben Werkzeuge für KraussMaffei Exterieurteile wie Radabdeckungen oder Stoßfänger. Je nach Qualitäts- und Oberflächen-Anforderungen bedienen diese Werkzeuge die gesamte Vielfalt der Verfahren, die KraussMaffei für diesen Anwendungsbereich bietet. In Viersen werden dagegen Werkzeuge und Anlagen gebaut, die diesen Teilen buchstäblich den letzten Schliff geben, nachdem sie das Formwerkzeug verlassen haben. Zur Verfügung stehen alle Verfahren, die sich in der Endbearbeitung von Kunststoffformteilen bewährt haben: Stanzen, (Roboter-)Fräsen, Ultraschall-Schneiden und das so genannte Scoring. Je nach Material dienen die ersten drei Verfahren dem Beschnitt der Teile. Er ist notwendig, weil die Schäumprozesse Auslaufbereiche im Randbereich der Form benötigen, um homogene Strukturen zu erzeugen. Das Scoring dient der Schwächung von Oberflächen wie Folien oder Leder für Airbagklappen. Dabei werden durch Kaltmesserbeschnitt der Außenhaut von Flächenteilen wie Armaturenbrettern oder Türverkleidungen gezielt Sollbruchstellen geschaffen, an denen der Airbag das Material durchbrechen kann. Das Viersener Werk entwickelt und fertigt sowohl die Maschinen mit den nötigen Handlingsystemen und der gesamten Automation als auch die Stanzwerkzeuge. „Wir sind auf mehreren Gebieten technisch führend. Das spiegelt sich in unseren Marktanteilen wider“, erklärt Hafer und weist auf die Referenzliste der Interieur-Trim-Lieferanten hin, in der kaum ein namhafter Autozulieferer für dieses Segment fehlt. Marke & Märkte 11 DREI FRAGEN AN UDO HAFER „Trendgineering“ auch bei den Satelliten: Verbundwerkstoffe der Zukunft, vor allem Karbonfaserkunststoffe, sind Schwerpunkte der Entwicklungsarbeit. DAS INTERVIEW FÜHRTE JOACHIM WEBER. Als besonderen Beleg der hauseigenen Kompetenz führt er ein Projekt zur Entwicklung von Elektrofahrzeugen der Premium-Klasse an, bei dem Karbonfaserteile einen hohen Anteil haben werden. „Im Rahmen dieses Projekts haben wir 7000 Bauteile mit Karbonfaserverstärkung gefräst. So viel Erfahrung mit diesem Material gibt es in der Branche kaum ein zweites Mal“, merkt er an. UDO HAFER, Werkleiter der Automotive Component Systems in Viersen AHEAD: Welche Innovationen bieten Sie zur K 2013? Hafer: Nach der K 2010 haben wir mit der Entwicklung des TrimStar 2 begonnen, einer Kombination unseres ergonomischen Stanzautomaten CutStar mit einem kurzen Vertikalhub. Ziel war es, bei weiterhin einfacher und ergonomischer Beladung der Maschine ihre Effizienz zu steigern. Das Ergebnis, der TrimStar 2, ist weltweit die einzige Maschine in dieser Konfiguration. AHEAD: Welche Trends bestimmen Ihre Entwicklungsarbeit? Hafer: Der Schwerpunkt liegt derzeit beim flexiblen Schneiden. Wir entwickeln mit Nachdruck das robotergeführte Fräsen von Verbundfaserwerkstoffen, insbesondere natürlich von CFK-Bauteilen. Hier müssen wir die effizienzbestimmenden Parameter Beschnittqualität und Werkzeugstandzeit weiter verbessern. Außerdem haben wir das Ultraschallschneiden ins Portfolio aufgenommen. Wo das zu schneidende Material seine Anwendung zulässt, verspricht es eine sehr gute Wirtschaftlichkeit, insbesondere im Vergleich mit dem Wasserstrahlschneiden oder dem Laser. DIE FRÄSZELLE ROUTINGSTAR Die Außenansicht AHEAD: Wie international ist Ihr Geschäft? Hafer: Wir verkaufen nur noch ein Viertel unserer Produkte in Deutschland, der Rest geht ins europäische Ausland, nach China oder in die USA. Der US-Markt hat für uns eine stabile Größe angenommen, in manchen Jahren geht mehr als die Hälfte unseres Volumens in diese Region. 12 AHEAD Ausgabe 02.2013 Marke & Märkte DOSIERPUMPEN AUS EIGENER FERTIGUNG: BESSER, BILLIGER, HALTBARER WEICHENSTELLUNG MIT VOLLEM ERFOLG Seit 2010 fertigt der KraussMaffei Bereich Reaktionstechnik seine eigenen Dosierpumpen. Der Anstoß zu dieser Entscheidung kam von außen: Der langjährige Pumpenlieferant hatte die Einstellung der bisherigen PUR-Standard-Axialkolbenpumpen angekündigt. Das Nachfolgemodell war nicht voll kompatibel, also für den Endkunden und KraussMaffei kein vollwertiger Ersatz. Die Gelegenheit für einen Neubeginn war günstig. TEXT: JOACHIM WEBER FOTOS: HARALD MEHNERT, KRAUSSMAFFEI DIE EIGENEN PUMPEN Kostenvorteile durch hohe Integration U m es vorwegzunehmen: Die Übung ist voll und ganz gelungen. Gegenüber den marktüblichen Produkten haben die Konstrukteure von KraussMaffei die Dosierpumpen für die Polyurethan-Verarbeitung nicht nur entscheidend weiterentwickelt, sondern auch ihre Kosten spürbar gesenkt. Mittlerweise produziert der Pumpenbereich rund 600 Einheiten pro Jahr. Zur Verfügung stehen fünf Typen in rund vier Dutzend Varianten, etwa in Stahl- oder Edelstahlgehäusen. Die Aufgabe „Eigenfertigung“ war nicht trivial. Denn zum einen sollten die neuen Pumpen voll gegen die bisherigen Modelle austauschbar sein, um Konstruktionsänderungen an den Maschinen zu vermeiden und sie problemlos als Ersatzteile an älteren Maschinen einsetzen zu können. Anschlussmaße, Flanschbohrungen und Platzbedarf mussten also voll kompatibel sein. Zum anderen sollten die neuen Pumpen aber besser als ihre Vorgänger auf die Maschinen sowie die Prozesse und Bedürfnisse der PU-Verarbeitung abgestimmt sein. Gefordert war unter anderem eine höhere Dosiergenauigkeit bei gleichzeitig höherer Flexibilität. Zugleich sollten auch die Standzeiten merklich gesteigert werden. „Alle diese Ziele haben wir ohne Abstriche erreicht. Zum Beispiel weisen unsere Pumpen einen Druckbereich von 20 bis 250 bar und einen Stellbereich von 1 : 10 auf“, merkt Herbert Adolf stolz an, Leiter Technik und Service in der Reaktionstechnik. „Die eigene Entwicklung hat den Vorteil, dass wir unsere Polyurethan-Erfahrung nun auf Pumpen anwenden können.“ Das war bei den Hydromatik-Pumpen nur bedingt möglich. Zwar mussten auch sie um zahlreiche Anbauten – zum Beispiel für die Magnetkupplung und für Sensoren – ergänzt werden. Doch am grundsätzlichen, immerhin schon 50 Jahre alten Entwurf war wenig zu ändern. Die Aggregate waren als HydraulikPumpen konzipiert, also für den Betrieb mit Hydraulik-Öl, und ihre Leistungsabstufung war für den Einsatz als Dosierpumpe immer ungünstig. Mit neuen Baugrößen und vielen konstruktiven Veränderungen schufen die Ingenieure von KraussMaffei ein PU-gerechtes Design. Damit gelangen ihnen gleichzeitig wesentliche Vereinfachungen. Gegenüber der Hydromatik sank die Zahl der Fertigungsteile von fünfzehn auf acht. Durch höhere Integration – etwa der Magnetkupplung – reduzierte sich auch die Zahl der Anbauteile an der Peripherie. „Von alledem profitieren vor allem unsere Kunden“, unterstreicht Adolf. „Die besseren Produkteigenschaften kommen auch ihrer Produktqualität zugute. Und die höhere Haltbarkeit zu niedrigeren Kosten, sowie unsere Fähigkeit zur schnellen Lieferung ab Werk sind Argumente, die für sich sprechen.“ Inzwisc hen sind die „hausgemachten“ Pumpen nicht mehr nur für den internen Ausrüstungsund Ersatzteilbedarf bestimmt: „Wir bieten diese Produkte Kunden in aller Welt an, auch Anwendern, die nur die ,Pumpe pur‘ kaufen“, berichtet Adolf stolz. KraussMaffei Marke & Märkte 13 PHYSIKALISCHES SCHÄUMEN IM TREND BRANCHEN-MULTITALENT CELLFORM Mittlerweile hat MuCell seinen festen Platz in der Kunststoffwelt gefunden. Gewichts- und Materialeinsparungen, Dimensionsstabilität sowie eine höhere Produktivität durch Zykluszeitersparnis – das sind Aspekte, die Kunden und Entwickler aus verschiedensten Branchen überzeugen. TEXT: EVA MÄRZ FOTOS: HARALD MEHNERT A l s einer der er sten Maschinen her steller arbeitete KraussMaffei zusammen mit Trexel an der Standardisie rung des MuCell-Ver fahrens – bekannt unter der KraussMaffei Marke CellForm. Heute erhält man eine ausgereifte MuCell-Maschine mit vollintegrierter Steuerung und absolut stabilen und zuverlässigen Prozessen. Selbst bei Öffnen der Schutztüre bleibt die Schnecken-Lage-Punktregelung aufrechterhalten. Neben einer anhaltenden Nachfrage aus der Automobilbranche spielt das Verfahren auch im Bereich der Hausgeräte/ weißen Ware eine immer wichtigere Rolle. „Der Trend bei dieser Technologie geht heute klar in Richtung Großbauteile“, weiß Andreas Handschke, Produkt- und Technologiemanager für CellForm bei KraussMaffei. „Türmodule oder I-Tafeln werden bereits mit MuCell hergestellt – teilweise in Verbindung mit Öffnungsprägen, auch SGI genannt.“ Um der stetigen Nachfrage an Großbauteilen gerecht zu werden, hat KraussMaffei schon 2011 gemeinsam mit Mürdter und Trexel die weltweit größte Spritzgießmaschine mit 5400 Tonnen für das physikalische Schäumen ausgestattet. Hier sind vor allem die großen Platten von Bedeutung. Eine weitere Großanlage in Form der MX 2700 steht derzeit beim US-Verarbeiter Proper Group. Aktuelle Entwicklungen konzentrieren sich darauf, die Oberflächenqualität von CellForm-Bauteilen weiter zu verbessern. Optimiertes PA6, aber auch PP spielen eine wichtige Rolle. Narbungen oder erodierte Strukturen können ebenfalls helfen, Schlieren optisch verschwinden zu lassen. Für hochglänzende Sichtflächen eignet sich die Kombination mit einer dynamischen Werkzeugtemperierung, beispielsweise mit dem Variotherm-Verfahren. Denkbar sind zudem diverse Verfahrenskombinationen (z. B. Folien- oder Dekorhinterspritzen, Sandwichtechnik, Mehrkomponententechnik. „Brandneue“ Versuche mit Materialien mit Brandschutzmittel, die häufig in der E&E-Industrie eingesetzt werden, zeigen, dass die MuCell-Technik auch für diesen Industriezweig sehr interessante Vor teile bringt. Somit kann sich MuCell auf gl än zen de Zukunf t s aussichten freuen. ÖLWANNE AUS PA6 – optimiertes Material für bessere Oberflächen Wie das Prinzip MuCell in der Praxis funktioniert, wurde nicht nur auf der Fakuma 2012 eindrucksvoll präsentiert. Auch auf der Plastpol 2013 in Kielce zeigte KraussMaffei das Verfahren auf einer GX 450-3000 CellForm. Die Maschine, die eine Telefonschale für das Auto-Interieur produzierte, wurde als „Bestes Exponat“ mit der Goldmedaille ausgezeichnet. „In Verbindung mit einem MuCell-Ausrüstungspaket und der präzisen Einspritz- und Plastifiziereinheit ist die GX-Baureihe geradezu prädestiniert für die prozessstabile Produktion von geschäumten Bauteilen“, erklärt Dr. Karlheinz Bourdon, Vice President Technologies bei KraussMaffei. Die Auszeichnung auf der Plastpol legte zudem den Grundstein für einen Großauftrag des polnischen Kunden Prosperplast über insgesamt sieben GX- und MX-Maschinen. Aber auch bei elektrischen Kleinmaschinen ist MuCell im Einsatz. So wird der Branchen-Multi auf der diesjährigen K 2013 als Technologieerweiterung für die AX-Baureihe als AX-130-750-CellForm Produktionszelle mit integriertem LRX 50 gezeigt. Erstmals kommt auf der Messe auch ein neues, platzsparen des Dosiersystem zum Tragen, das die Maschinenaufstellfläche nicht zusätzlich vergrößert. Um Kunden und Interessenten die Möglichkeit zu geben, ihre Produkte und Werkzeuge im Praxisbetrieb an MuCell anzupassen und zu optimieren, bieten wir zusammen mit unseren Partnern ein weltweites Netzwerk an Beratungskompetenz sowie ein breites Spektrum an MuCell-Labormaschinen. IHR KONTAKT Andreas Handschke Technologiemanager Multinject/SpinForm/TwinForm/MuCell andreas.handschke@kraussmaffei.com OPTIMALE KÜHLUNG – für einen optimalen Benefit mit MuCell 14 Prozesse & Produkte AHEAD Ausgabe 02.2013 Prozesse & Produkte ABLÄUFE GESTALTEN Einfache Steuerung durch Tippen und Wischen EINFACH UND SICHER DURCH EINGEBAUTE INTELLIGENZ MC6, DAS SMARTPHONE DER MASCHINENSTEUERUNG Spritzgießteile aus Kunststoff werden komplexer, die Anlagen zu ihrer Herstellung ebenfalls. Nach dem Formprozess treten immer häufiger Industrieroboter an die Stelle der „einfachen“ Linearroboter. Ihre Programmierung ist schwieriger und zeitaufwendiger als die ihrer Vorgänger. Mit eingebauter Intelligenz entlastet die Maschinensteuerung MC6 den Programmierer. TEXT: JOACHIM WEBER FOTOS: HARALD MEHNERT, KRAUSSMAFFEI KraussMaffei E s ist geradezu eine Zwickmühle: Kompliziertere Produkte verheißen dem Spritzgießbetrieb eine höhere Wer tschöpfung, mithin einen höheren Gewinn. Auf der anderen Seite aber steigen die Aufwendungen für die Programmierung der Automation und die Personalschulung. Außerdem bewirken die oft kurzen Lebenszyklen der Endprodukte einen zunehmenden Zeitdruck. In dieser Situation kann ein Roboter, der einfach zu programmieren und zu bedienen ist, ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein. Prozesse & Produkte 15 WECHSELSEITIGE BEDIENUNG VON SPRITZGIESSMASCHINE UND ROBOTER Maschinenpanel bedient Automation Automation Arbeitserleichterung durch wechselseitiges Bedienen – die Spritzgießmaschine kann vom Handheld der Automation aus gesteuert werden und umgekehrt. Maschine Mit der neu entwickelten Maschinensteuerung MC6 und den Programmier- und Bedienungsassistenten WizardX, VisuX und ProgTechX bietet KraussMaffei integrierte Steuerungssysteme an, die den Betrieb automatisierter Fertigungszellen deutlich vereinfachen. Die neue Steuerung ist so übersichtlich und intuitiv gestaltet, dass der Anwender damit effizienter und schneller arbeiten kann als je zuvor. Ihr Bildschirm lässt sich in zwei Bereiche mit voneinander unabhängigen Inhalten aufteilen (SplitScreen). Damit hat der Bediener die wichtigsten Prozessparameter immer im Blick, zum Beispiel die Istwertzyklen und den Status des Einspritzvorgangs. Der integrierte ProzessDesigner stellt alle laufenden Prozesse übersichtlich dar. Durch einfaches Tippen oder Wischen lassen sich die Abläufe nach Bedarf modifizieren. Um den Umgang mit der Steuerung möglichst anwenderfreundlich zu gestalten, wurden bei der MC6 tiefere Navigationsebenen grundsätzlich vermieden. Favoritenleisten, die der Bediener individuell einrichten kann, bringen ihn so schnell wie möglich ans Ziel. Überdies stellt das System ihm nur die Tasten zur Verfügung, die im aktuellen Betriebszustand der Maschine relevant sind. Ein spezielles Feld ermöglicht es, alle Komponenten der Fertigungszelle direkt anzuwählen. Passend zum energieeffizienten Gesamtkonzept der Spritzgießmaschinen von KraussMaffei besitzt die MC6-Steuerung außerdem den so genannten Eco-Button. Damit kann der Bediener die Maschineneinstellung auf Knopfdruck energetisch optimieren. Standardisierte Rollenprofile wie „Maschinenführer“, „Einrichter“ oder „Produktionsleiter“ ermöglichen es, unterschiedliche Berechtigungen schnell und einfach zu erteilen. Dieses Schema lässt sich leicht um zusätzliche Hierarchieebenen und individuelle Rechte für bestimmte Nutzer ergänzen. Automationspanel bedient Maschine Die MC6-Steuerung ist mit einem resistiven Touchscreen ausgestattet, der sich sogar mit Handschuhen bedienen lässt. Die DualTouch-Funktion ermöglicht die Eingabe mit zwei Fingerspitzen, mit der viele Anwender schon von ihren Smartphones vertraut sind. Damit nicht genug: Alle Funktionen sind nicht nur am Maschinendisplay, sondern auch auf dem Handheld der Roboter verfügbar. Das gilt sogar für die Programmierung, bei der die MC6 ebenfalls aktive Unterstützung leistet. Der integrierte grafische Programmierassistent „WizardX“ hilft dabei, die Arbeitsabläufe für Linearroboter festzulegen. Von der Definition der Arbeitsschritte über die Bestimmung der zugehörigen Positionen und das Teachen, die Fixier ung der A nfahrKoordinaten am realen Objekt, bis hin zur nur noch automatischen Generierung des fehlerfreien Grundprogramms aus den eingegebenen Daten nimmt „WizardX“ seinem Bediener einen Großteil der Zeit raubenden Eingabe- und Programmierarbeit ab. Damit vermeidet er Programmierfehler und spart Zeit und Kosten. Selbst bei der deutlich schwierigeren Programmierung der in der Kunststoffverarbeitung üblichen sechsachsigen Industrieroboter entlastet MC6 den Menschen. „ProgTechX“ vereinfacht seine Kommunikation mit dem Roboter mit einer Programmierober fläche, die die Komplexität der Roboterfunktionen auf das Wesentliche reduziert. Befehlsbibliotheken und Inline-Formulare verkürzen den Weg zum fehlerfreien Programm erheblich. Mit seiner grafischen Oberfläche erleichtert MC6 es, bestimmte Funktionen in der Befehlsbibliothek aufzufinden. Es genügt, ihre Schaltflächen anzuklicken, um den jeweiligen Befehl in das Programm zu übertragen. Tippfehler sind nicht mehr möglich. Natürlich erleichtert MC6 auch den täglichen Betrieb. Mit „VisuX“ hat KraussMaffei eine Oberfläche entwickelt, die dem Bediener alle erforderlichen Informationen zum Industrieroboter (zum Beispiel Programmanwahl, Zähler, Zeiten, aktuelle Achspositionen) übersichtlich zur Verfügung stellt. Damit ist der Bediener jederzeit in der Lage, den aktuellen Fertigungsprozess zu diagnostizieren und bei Bedarf anzupassen. Ein besonderer Vorteil ist die Integration von „VisuX“ in die Oberfläche der Maschinensteuerung MC6 von KraussMaffei. Dadurch kann der Roboter vom Panel der Spritzgießmaschine aus bedient werden. Umgekehrt lässt sich die Maschine auch vom RoboterHandheld aus bedienen und programmieren. Dieser wechselweise Zugriff macht es dem Bediener leicht, in jeder Situation schnell auf die jeweils relevanten Informationen zuzugreifen. Der Mensch kann die Maschine im besten Sinne des Wortes beherrschen. 16 AHEAD Ausgabe 02.2013 Prozesse & Produkte SERVICE & SOLUTIONS STARKE SERVICELEISTUNGEN FÜR EINE NACHHALTIG OPTIMIERTE PRODUKTIONSEFFIZIENZ Ob Maschinen der Spritzgießtechnik und Reaktionstechnik oder auch einer Kombinationsanlage aus beiden Technologien. Kunden erhalten ein KraussMaffei Produkt von höchster Produktivität und Zuverlässigkeit. Um den Produktionsprozess im gesamten Lebenszyklus zu optimieren und damit die Investition nachhaltig zu sichern, starten die Serviceexperten von KraussMaffei zur K 2013 mit dem neuen Dienstleistungsprogramm „Service & Solutions“. TEXT: IMRE SZERDAHELYI FOTOS: EBERHARD FRANKE „Mit ‚Ser vice & Solutions‘ haben wir das Dienstleistungsangebot von KraussMaffei hinsichtlich aktueller Kundenanforderungen neu strukturiert und inhaltlich optimiert“, erläutert Markus Bauer, Leiter Service Spritzgießtechnik der Marke KraussMaffei, das neue Programm. Sein Kollege der Reaktionstechnik, Herbert Adolf, ergänzt: „Um unsere Kunden professionell und bestmöglich entlang des Lebenszyklus ihrer Maschinen zu beraten und zu begleiten, haben wir unser Leistungsangebot den vier Phasen Anlauf, Nutzung, Optimierung und Auslauf zugeordnet. Darauf aufbauend haben wir verbesserte und bedürfnisgerechte Leistungspakete zusammengestellt.“ Umfangreiche Serviceleistungen in vier Phasen Das optimierte Leistungsangebot von „Service & Solutions“ wurde vier Phasen zugeordnet, um den Kunden stets einen Mehrwert zu bieten: 1) Anlauf – für einen perfekten Start als Basis für eine erfolgreiche Nutzung 2) Nutzung – um höchste Verfügbarkeit der Maschine während der Produktion sicherzustellen 3) Optimierung – um die Effizienz in der Fertigung mit leistungsstarken Systemen zu erhöhen 4) Auslauf – zur Modernisierung zuverlässiger, aber in die Jahre gekommener Maschinen (Eine Detailübersicht s. unten) DIE VIER PHASEN DES DIENSTLEISTUNGSPROGRAMMS „SERVICE & SOLUTIONS“ 1. Anlauf Wir unterstützen Sie von Anfang an mit dem Aufstellen der Anlage über die Inbetriebnahme bis hin zur Schulung Ihres Personals, bei Bedarf bereits in der Projektierungsphase. 2. Nutzung Sobald Sie mit der Nutzung Ihrer Anlage starten, steht Ihnen unser erfahrenes Serviceteam mit einem breiten Spektrum unterschiedlichster Dienstleistungen zur Verfügung. 3. Optimierung Damit Sie Ihre Anlage jeder zeit effizient nutzen und neuen Anforderungen gerecht werden können, bieten wir Ihnen fundiertes Fachwissen von der Beratung über die Optimierung einzelner Komponenten bis hin zu präventiven Serviceaktionen. 4. Auslauf Ist Ihre Anlage in die Jahre gekommen? Kein Problem! Mit einer Modernisierung auf den neuesten Stand der Technik oder einer Generalüberholung machen wir Ihre Anlage fit für die Zukunft. DAS SERVICETEAM DER KRAUSSMAFFEI SPRITZGIESS- UND REAKTIONSTECHNIK – optimale Unterstützung entlang des gesamten Lebenszyklus der Maschine Optimierte und bedürfnisgerechte Leistungspakete Um die aktuellen Kundenanforderungen bestmöglich bedienen zu können, haben die Serviceexperten von KraussMaffei attraktive Servicepakete zusammengestellt – sowohl spezifisch für Kunden der Spritzgießtechnik als auch für Kunden der Reaktionstechnik. Mit diesem lösungsorientierten Ansatz erhalten Kunden ihre Produktionseffizienz und sichern ihre Investition ab. „Die Servicepakete spiegeln dabei sowohl unsere langjährige und professionelle Kompetenz als auch die Ausrichtung auf die vollständige Prozessbegleitung des Kunden wider – vom ersten bis zum letzten Schuss“, so Bauer. Auch Kunden der Reaktionstechnik steigern mit der Nutzung des Serviceangebots die Verfügbarkeit und Effizienz der Maschinen und reduzieren ihre Kosten deutlich. „Kunden profitieren von einer leistungsstarken Beratung auf Basis unserer über 45-jährigen Erfahrung im Poly urethangeschäft. Dadurch entsteht eine lebenslange Partnerschaft zu ihrem Vorteil“, erläutert Adolf. Leistungsstarke Experten direkt erreichbar „Unerheblich ob Maschinen und Anlagen der Spritzgieß- oder Reaktionstechnik von KraussMaffei – Kunden entscheiden sich für ein Produkt mit höchster Produktivität und Zuverlässigkeit. Mit ‚Ser vice & Solutions‘ sichern wir Kunden den Werterhalt und die optimale Leistung über den gesamten Lebenszyklus“, betonen Bauer und Adolf. Dabei profitieren Kunden von einem umfassenden Servicenetzwerk mit bestens ausgebildeten und erfahrenen Fachleuten. Diese greifen auf eine moderne technische Ausstattung zurück und stehen Kunden rund um den Globus zur Direkthilfe zur Verfügung. IHR KONTAKT Herbert Adolf Leiter Service KraussMaffei Reaktionstechnik Tel.: +49 89 8899-3975 herbert.adolf@kraussmaffei.com Markus Bauer Leiter Service KraussMaffei Spritzgießtechnik Tel.: +49 89 8899-4727 markus.bauer@kraussmaffei.com 18 AHEAD Ausgabe 02.2013 Partner & Projekte Partner & Projekte DIE PÜRPLAST AG BEDIENT NUTZFAHRZEUGHERSTELLER IN ALLER WELT LANGE FASERN FÜR LANGE TEILE Die Referenzliste des türkischen Unternehmens Pürplast kann sich sehen lassen. Da finden sich prominente Namen wie die Tochtergesellschaften von Mercedes Benz und MAN in der Türkei ebenso wie Daimler, Evobus, MAN, BMW oder Volvo in 38 weiteren Ländern. Schwerpunkt der Produktion sind überwiegend großflächige PUR-Bauteile für Nutzfahrzeuge und Busse. TEXT: JOACHIM WEBER Mehmet Şişmanoğlu kann stolz sein auf sein Unternehmen, das er 1981 in einer kleinen Werkstatt gründete. In der türkischen Stadt Kocaeli, etwa 100 km östlich von Istanbul, beschäftigt er heute rund 290 Mitarbeiter. In vier Gebäuden mit 42.000 m 2 Produktionsfläche fertigen sie PUR-Bauteile überwiegend für die Nutzfahrzeugindustrie. 40 Prozent der Produktion gehen in den Export. Der Jahresumsatz liegt bei 25 Millionen Euro. Zum Produktprogramm gehören Instrumententafeln, Staukästen, Luftkanäle, Sitzelemente, Armlehnen, Trennwände, Haltegriffe oder Lenkräder, aber auch Exterieurteile wie Scheinwerferabdeckungen oder Radzierblenden. Ein eigener Werkzeugbau dient nicht zuletzt der Qualitätssicherung. Der Erfolg des Unternehmens bestätigt seine Strategie, mit innovativer Fertigungstechnik hohe Qualitätsansprüche zu günstigen Kosten zu erfüllen. Für die klassische Hochdruck-PUR-Verarbeitung benutzt Pürplast zehn Puromat von KraussMaffei. Außerdem bedient sich das Unternehmen des Thermoformens und der Metallbearbeitung. Nicht zuletzt setzt es eine LFI-Anlage von KraussMaffei zur Serienproduktion faserverstärkter Leichtbauteile ein. Das LFI-Verfahren (Long Fiber Injection) wurde von KraussMaffei entwickelt und 1995 erstmals vorgestellt. Sein besonderes Merkmal: Die Fasern werden erst unmittelbar vor der Verarbeitung in Filamente geschnitten, in einem speziellen Mischkopf mit flüssigem Polyurethan benetzt und in ein offenes Werkzeug eingetragen, um dann zu einem Formteil verpresst zu werden. „Darin liegt der entscheidende Vorteil dieses Verfahrens“, erläutert Erich Fries, Leiter der Business Unit Composites & Surfaces bei KraussMaffei. „Es erspart dem Anwender, eine vorgeformte Glasmatte in das Werkzeug einzulegen.“ Die LFI-Bauteile zeichnen sich durch hohe Festigkeitswerte und eine geringe Wärmeausdehnung aus. Um sie mit hochwertigen Sichtflächen auszustatten, kann eine tiefgezogene Folie in die untere Werkzeughälfte eingelegt werden. „Die damit e r ze u g te h e r v o r r a g e n d e Oberflächenoptik macht eine nachträgliche Lackierung überflüssig“, unterstreicht Fries. „Eine weitere Verfahrensvariante ist der Einsatz so genannter Honeycomb-Strukturen in Kombination mit der LFI-Technik. Dabei entstehen Bauteile von sehr niedrigem Gewicht und gleichzeitig hoher Steifigkeit.“ Diese Vorzüge überzeugten auch das Pürplast-Management. „Die LFI-Anlage von KraussMaffei passt mit ihren verfahrenstechnischen Vorteilen hervorragend zu unserer Strategie“, bestätigt Mehmet Şişmanoğlu, Geschäftsführer und Inhaber von Pürplast. Denn das Verfahren ermöglicht es ihm, großflächige Sichtteile für Nutzfahrzeuge – zum Beispiel Gepäckfachabdeckungen für Reisebusse – in höherer Qualität zu niedrigeren Kosten zu fertigen. KraussMaffei Partner & Projekte 19 WIRTH WERKZEUGBAU GMBH ALLES AUS EINER HAND … … so könnte man das Motto der Wirth Werkzeugbau GmbH in Helmbrechts in einem Satz zusammenfassen. Der Spezialist für Hinterspritztechnik und Dekorhinterspritzen mit hochglänzenden Oberflächen übernimmt seit mittlerweile zwei Jahrzehnten sämtliche Prozessschritte – von der Entwicklung über die Konstruktion bis hin zur Fertigung – für seine Kunden. TEXT: EVA MÄRZ FOTOS: KRAUSSMAFFEI S eit ihrer Gründung 1989 ist die Firma Wirth Werkzeugbau stetig gewachsen. Was einst mit drei Mitarbeitern begann, ist heute ein Mittelstandsbetrieb mit knapp 60 Mann. Zu 90 Prozent produziert Wirth für die Automobilindustrie (unter anderem Interieur-, Motor innenraum- und Klimabauteile). Davon werden etwa zu gleichen Teilen Mehrkomponentenwerkzeuge und 1K-Bauteile hergestellt. „Neben dem fachlichen Know-how unserer Mitarbeiter ermöglicht unser hochmoderner Maschinenpark mit mehreren Fünf-AchsFräsmaschinen sowie einer 2K-Spritzgießmaschine die flexible und präzise Herstellung von komplexen Bauteilen in unterschiedlichsten Dimensionen und Verfahren“, sagt Werner Wirth, der seit Gründung Firmeninhaber ist. Damit kann das Unternehmen hundert Prozent der spanabhebenden Arbeitsschritte selbst erbringen. Die neun Fräszentren mit einer beeindruckenden Bearbeitungsfläche von drei auf vier Metern sowie alle weiteren Bearbeitungsmaschinen, darunter Erodierzentren, Schleif- und Drehmaschinen, sind auf dem allerneusten technischen Stand. 3D-Vermessungen sorgen für einen hohen Qualitätsstandard sowie für eine lupenreine Dokumentation. Ein höchst interessantes Exemplar aus dem Maschinenportfolio ist die MXZ 1000 von KraussMaffei, eine Spritzgießmaschine für Abmusterungen sowie für die Entwicklung und Produktion von Kleinserien – mit integriertem Drehtisch und Indexplattenantrieb sowie allen für die Herstellung hochwertiger Oberflächen erforderlichen Einrichtungen. Da die Abmusterung mit Einlegeteilen unter realen Prozessbedingungen stattfinden muss, ist unter anderem ein Linearroboter LRX 350 der KraussMaffei Automation integriert. Die Schnittstellen für die Verfahren ColorForm und SkinForm dürfen bei dieser Maschine natürlich auch nicht fehlen. Einer der Gründe für die Anschaffung der MXZ 1000: „Wir wollen, dass die Technologie der Abmusterung komplett in unserem Hause bleibt und nicht nach außen transferiert wird“, erklärt Wirth. Zudem sei so die Logistik deutlich einfacher. WERNER WIRTH, Firmeninhaber der Wirth Werkzeugbau GmbH DER INTEGRIERTE INDEXPLATTEN-ANTRIEB – für eine flexible Abmusterung oder Kleinserien Doch nicht nur bei der Abmusterung setzt Wirth auf KraussMaffei als zuverlässigen Partner. „Im Hochtechnologie-Bereich beweist KraussMaffei ein extrem hohes Knowhow und ist für uns der Hersteller für ausgereifte Mehrkomponentenmaschinen. Durch die weltweiten Referenzen und das innovative Denken und Handeln passen die Konzepte unserer beiden Unternehmen sehr gut zusammen“, so Werner Wirth. Denn elementar sei für die Werkzeugbaufirma immer, die neuesten Entwicklungen im Auge zu behalten und abzuwägen, welche Fortschritte wirtschaftlich sinnvoll und technologisch wertvoll sind. So beschäftigt sich Wirth zusammen mit OEMs auch mit der Entwicklung von Leichtbauteilen und Thermoplast/PU-Anwendungen. Auch hier ist KraussMaffei mit seiner technologieübergreifenden Kompetenz aus Spritzgieß- und Reaktionstechnik gefragt. Aktuelles Projekt: eine Zierleiste für Interieur mit Echtholzeinleger. Um den Träger zu hinterspritzen, muss das Werkzeug gedreht und mit einer Klarschicht überspritzt werden. Dabei müssen Einfallstellen unbedingt vermieden werden. Hier bietet sich die MuCellTechnik an, die durch Nachrüsten der Maschine kürzlich hinzugefügt wurde. Besonders bei optischen Bauteilen wie der Zierleiste sollen künftig durch eine Überspritzung mit kratzfestem PU (ColorForm) die Bauteile noch hochwertiger werden. „Für mich geht der Trend ganz klar in Richtung Funktionsintegration, Prozessschritt-Minimierung und Qualitätsverbesserung. Daher steckt eine Menge Potenzial in der Mehrkomponententechnik, der MuCell-Technik sowie den Technologie³-Themen. Hier möchten wir weiter wachsen“, bekundet Werner Wirth. Damit steht weiteren erfolgreichen Projekten von KraussMaffei und Wirth nichts mehr im Wege. Natürlich immer getreu dem Motto: „Alles aus einer Hand“. IHR KONTAKT Hans Günther Kammermeier Verkaufsingenieur/ Gebietsverkaufsleiter hans-guenther.kammermeier@ kraussmaffei.com 20 AHEAD Ausgabe 02.2013 Partner & Projekte ERGEBNIS GRÜNDLICHER DENKARBEIT: WEIDMANNS „PRODUKTIONSZELLE PSA PROJEKT T9“ IM TEAM ZUM OPTIMUM Marcel Stössel, Head of Industrial Engineering, Automotive & Industrial der Schweizer Weidmann Plastics Technology AG, liebt Herausforderungen. Die Aufgabe, ein Luft-Wasser-Trennsystem für einen westeuropäischen Autohersteller möglichst kostengünstig zu konzipieren, fiel in diese Kategorie. In enger Zusammenarbeit mit KraussMaffei wurde sie bewältigt. TEXT: JOACHIM WEBER FOTOS: WEIDMANN PLASTICS TECHNOLOGY AG So gute Arbeitsbedingungen gibt es nur noch selten: Das Projekt im Werk Rüti im Schweizer Kanton Zürich hatte etwas mehr Vorlaufzeit als üblich. So konnten die Ingenieure von Weidmann Plastics Technology und KraussMaffei sehr gründlich über eine optimale Lösung nachdenken. Das Projekt: eine völlig neu zu konzipierende Anlage zur Fertigung eines Luft-Wasser-Trennsystems, einer Komponente, die heute zur Standardausstattung nahezu jedes Pkws gehört. Das Trennsystem ist Teil der Fahrzeugbelüftung mit einer Klimaanlage. Es verhindert, dass die Luft, die dem Fahrgastraum zugeführt wird, zu viel Feuchtigkeit enthält. Rund 290.000 solcher Systeme wollte der Kunde jährlich bei Weidmann produzieren lassen. Jedes System besteht aus zwei Teilen. Eines ist der Windlauf unterhalb der Windschutzscheibe, ein Kunststoffteil in Fahrzeugbreite, das dazu dient, den Bauraum zwischen Scheibe und Motorraum abzudichten, das Wisch- und Regenwasser abzuleiten und die wasserund schneefreie Frischluftzufuhr sicherzustellen. Das zweite ist der Wasserabscheidekasten, der das vom Klimagerät angesaugte LuftWasser-Gemisch trocknet. MXW 1000 – die Gesamtansicht EIN FAMILIENUNTERNEHMEN MIT GESCHICHTE Die Weidmann Plastics Technology AG gehört zur WICOR-Technologiegruppe (Weidmann International Corp.), einem Familienunternehmen mit einer 130-jährigen Geschichte. Der Hauptsitz der Gruppe befindet sich in Rapperswil-Jona am Zürichsee in der Schweiz. Mit 3740 Mitarbeitern an mehr als 40 Standorten weltweit hat sie 2012 rund 565 Millionen Schweizer Franken umgesetzt. Davon entfielen 223 Millionen auf die Weidmann Plastics Technology. Ihr Kunststoffgeschäft ist ebenfalls global ausgerichtet. Sie betreibt Anlagen in der Schweiz (Rapperswil, Rüti, Bad Ragaz), in Brasilien (Piracicaba), Deutschland (Treuen) und in den USA (Auburn, Alabama). Besondere Herausforderungen waren die unterschiedlichen Materialien der beiden Systemteile und der begrenzte Raum im Werk Rüti. Das Planungsteam von Marcel Stössel hatte ursprünglich angedacht, diese Teile auf einer 1600-Tonnen-Spritzgießmaschine mit ZweiKavitäten-Werkzeugen herzustellen. „Damit hätten wir die vom Kunden geforderten Stückzahlen durchaus erreicht“, betont der Chefingenieur. Da aber der Windlauf aus einem Zwei-Komponenten-Werkstoff, der Wasserkasten jedoch aus Rezyklat hergestellt werden sollte, wären regelmäßige Material- und Werkzeugwechsel, insgesamt also längere Umrüstzeiten, unvermeidbar gewesen. Am Ende eines langen, kreativen Prozesses, an dem der Kunde, der Werkzeugbauer und der Maschinenhersteller beteiligt waren, stand die „Produktionszelle PSA Projekt T9“, bestehend aus einer Spritzgießmaschine MXW 1000-3000/380/2000 SpinForm mit drei Spritzaggregaten, vier Industrierobotern und einer RimStar Misch- und Dosiereinheit. Auf dieser Anlage werden nun die beiden Systemteile simultan und ohne Umrüstung gefertigt – mit einer Zykluszeit von 60 Sekunden. Mit dem Hauptaggregat der Maschine wird die Hartkomponente des GUT AUFGESTELLT – das Projektteam vor der MX-Wendeplatten-Maschine Windlaufs gespritzt, den ein Huckepack-Aggregat sogleich mit einer Weichlippe versieht. Zwei Ringe aus POM (Polyoxymethylen) werden bereits vorher vereinzelt eingelegt. Das ganze Teil wird dann mit dem Sechs-Achs-Roboter entnommen und abgelegt. Anschließend werden drei Akustikvliese aufgelegt und von einem kleinen Roboter mittels Ultraschall verschweißt. Ein weiterer Roboter montiert eine Hohlkammerprofildichtung. Den letzten Arbeitsschritt übernimmt eine RIM-Star-Anlage (ebenfalls von KraussMaffei), die eine PURSchaumdichtung auf das Bauteil aufbringt. Schließlich wird der Windlauf zum Verpacken abtransportiert. Parallel zur Herstellung entsteht auf der beweglichen Seite der Maschine der Wasserkasten aus Rezyklat, also einem dritten Material. Anders als der Windlauf wird der Wassersammler zuerst geschäumt und dann der Ultraschallschweißanlage zugeführt, wo ein Akustikschaum aufgebracht, das Teil positioniert und geschweißt wird. Am Ende entnimmt ein Roboter den Kasten und legt ihn auf ein Förderband, das ihn ebenfalls zur Verpackung bringt. Der gesamte Prozess läuft inline ab – mit Ausnahme der Verpackung, bei der es noch Automatisierungspotenzial gibt. Beeindruckend ist die Produktivität: 640.000 Teile oder 320.000 Systeme pro Jahr können die Anlage verlassen. Mit den Anforderungen des Automobilkunden von Weidmann Plastics Technology wird sie zu gut 90 Prozent ausgelastet sein. „Diese Lösung mit der kleineren Maschine und dem TwinFormKonzept ist viel eleganter als die ursprünglich angedachte Version“, findet Stössel. Auch Bruno Schleiss, Geschäftsführer der Krauss-Maffei (Schweiz) AG in Rotkreuz, ist glücklich über die „vorbildliche Zusammenarbeit“: „Dass man bereits in der Projektphase mit ins Boot geholt wird, kreativ mitgestalten und mitdenken darf, ist eher selten“, bedauert er. „Meist bekommt man vom Kunden ein Pflichtenheft, in dem das Werkzeugkonzept bereits vorgegeben ist – die Maschine muss dann rund um das Werkzeug gebaut werden.“ 22 AHEAD Ausgabe 02.2013 Partner & Projekte MES-MODULE VON T.I.G. – im Einsatz bei MöllerTech Thüringen MÖLLERTECH THÜRINGEN GMBH OPTIMIERTE PRODUKTIONSPROZESSE BEI MÖLLERTECH THÜRINGEN DURCH T.I.G.-MES-MODULE Die Firma MöllerTech Thüringen GmbH ist ein namhafter Automobilzulieferer. Als Verfahrens- und Produktspezialist beliefert MöllerTech Thüringen die Autoindustrie mit Tür- und Seitenverkleidungen, Handschuhkästen oder Fußraumabdeckungen, um nur einige Produkte zu nennen. TEXT: WOLFGANG MATHIS, „T.I.G.“ FOTOS: BASTIAN MAIER, MÖLLERTECH THÜRINGEN GMBH T.I.G. und KraussMaffei als zuverlässige Partner Zur Her stellung dieses Produktpor t folios sind 18 Maschinen, bevorzugt aus dem Hause KraussMaffei, im Einsatz. Für die ganzheit liche Verbesserung des Produktionsprozesses bei MöllerTech Thüringen wurde zu den KraussMaffei Maschinen auch er folgreich das MES-System (Manufacturing Execu tion System) der Firma T.I.G. implementier t. T.I.G., ein neutraler MESAnbieter mit langjähriger Erfahrung, wurde aufgrund der intensiven Partnerschaft mit KraussMaffei von MöllerTech als Systempar tner ausgewählt. Durch die intensive Zusammenarbeit der beiden Unternehmen kann auf Neuentwicklungen (z. B.: neuer Steuer ungst y p, Kundenanfor der ungen) umgehend reagiert werden. Ein Vorteil für jeden Kunden! Minimierung von Ausschuss und papierlose Fertigung. Dies ermöglicht enorme Kosteneinsparungen sowie optimale Wettbewerbsfähigkeit bei moderaten Investitionskosten für das modulare T.I.G.-MES-System. Diese Investition hat sich bei MöllerTech in sehr kurzer Zeit erfolgreich amortisiert. Ziele des eingesetzten T.I.G.-MES-Systems Die selbst gesetzten Anforderungen und Ziele von MöllerTech Thüringen an ein implementiertes MES-System sind optimierte Fertigungsabläufe, Effizienzsteigerung, Die Kombination von Kr aussMaf fei Maschinen in Verbindung mit der MES-Software aus dem Hause T.I.G. hat den Vorteil ein er einf a ch en un d komp etenten Maschinenvernetzung. SHONGAI PACKAGING GETRÄNKEKÄSTEN FÜR AFRIKA Das nigerianische Unternehmen Shongai Packaging bestellte jüngst fünf KraussMaffei Spritzgießmaschinen. Eingesetzt werden die Maschinen vorrangig für die Wasser- und Bierträgerproduktion. TEXT: EVA MÄRZ FOTOS: SHONGAI PACKAGING Der steigende Konsum in Afrika, A sien und Lateinamerika ließ auch die Bierproduktion im vergangenen Jahr nach oben schnellen. Das größte Plus erreichten laut Bericht der weltgrößten Hopfenhandel s f ir ma Joh. Bar th & Sohn neben Hauptkonsument China Südafrika, Nigeria, Russland, Vietnam, Thailand und Südamerika. Die größten Potenziale für die Zukunft lägen in Asien, Südamerika und in Afrika, erklärte Geschäftsführer Stephan Barth. Ob die Lust der afrikanischen Bevölkerung auf Bier ausschlaggebend war für die von Shongai Packaging getätigte Bestellung von fünf KraussMaffei Spritzgießmaschinen, ist unklar. In jedem Fall war man sehr gespannt auf die gemeinsame Zusammenarbeit – traf doch ein Maschinenbauer mit Hauptsitz in München auf einen weit entfernten Kunden in Afrika, der sich im Hinblick auf das Brauereigewerbe, Labelling und die Produktion von Flaschenkästen bestens auszukennen schien. Denn die Shongai Packaging Industry Ltd mit Firmensitz in Sango-Otta, Nigeria, beschäftigt sich seit Produktionsbeginn 1981 hauptsächlich mit der Herstellung von Kunststoffträgern und Bier-Labeln. Heute hat das Unternehmen vier Produktionszweige: Spritzgießtechnik, Streckblasmaschinen (Extrusion und Spritzguss), Label-Druck sowie Flaschenkasten- und Container-Druck. „Die internationale Zusammenarbeit mit Shongai und den Partnern war von Anfang an sehr kooperativ und produktiv“, so Rachid Douibi, Area Sales Manager bei KraussMaffei. „Und bei einem Umfang von grob 2,8 Millionen Euro kann man auf jeden Fall von einem gelungenen Projekt sprechen.“ Geliefert wurden zwei CX-Maschinen mit Schließkraftgrößen von 650 Tonnen und zwei MX-1000-Maschinen inklusive Automationslösungen für die Bierkastenproduktion. Hinzu kam eine MX 2300 zur Herstellung von Paletten, die 2012 in Auftrag gegeben und installiert wurde. Das Highlight für den afrikanischen Markt: Alle Maschinen waren mit Hightech-Lösungen ausgestattet – von der neuesten Automationstechnik bis hin zu höchst energieeffizienten Antrieben. „Hauptargument für den Kauf war, dass die Maschinen auf den neusten Stand der Technik ausgerichtet sein mussten. Denn wir wollten nur die Crème de la Crème für unsere Produktion“, erklärt A. K. Mirchandani, Chairman der Sona Group. „Deshalb fiel unsere Wahl auf KraussMaffei.“ Doch nicht nur wegen des steigenden Bierkonsums in Afrika steht künftigen gemeinsamen Projekten zwischen Shongai und KraussMaffei nichts im Wege. „Wir haben KraussMaffei als sehr zuverlässigen und technologisch fortschrittlichen Partner erlebt und sind mit den gelieferten Maschinen mehr als zufrieden“, bestätigt Janardan Khatavkar, Technical Director bei Shongai. STECKBRIEF NIGERIA Bundesrepublik Nigeria Fläche: 923.768 m2 Einwohner: 152 Mio. Bevölkerungsdichte: 165 pro km2 Bruttoinlandsprodukt: 413 Mrd. US$ Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner: 2.578 US$ 24 AHEAD Ausgabe 02.2013 KraussMaffei Gruppe KraussMaffei Gruppe DIE 175-JÄHRIGE ERFOLGSGESCHICHTE DER KRAUSSMAFFEI GRUPPE Was ist das Erfolgsrezept der Unternehmensgruppe, die mit drei starken Marken heute im Wettbewerbsumfeld eine führende Position einnimmt? Keine leicht zu beantwortende Frage – aber Kompetenz im internationalen Maschinenbau, Bereitschaft zum Wandel, Forscherdrang und Leidenschaft für Innovation sowie eine gewachsene Unternehmenskultur zählen sicher zum Fundament, auf dem der Erfolg der KraussMaffei Gruppe heute bauen kann. Eine historische Zeitreise. TEXT: CLAUDIA STADLER FOTOS: BAYERISCHES WIRTSCHAFTSARCHIV ZUM IMPOSANTEN JUBILÄUM BLICKEN WIR ZURÜCK AUF UNSERE WURZELN GROSSE FORMEN Bereits im Jahre 1954 beschloss Krauss-Maffei (damals unter dem Mehrheitseigner Buderuswerke/ Flickkonzern) den Einstieg in das Kunststoffmaschinengeschäft. Anders als die Vorreiter in dieser relativ jungen Branche setzte man erstmals auf die Serienfertigung im Großspritzgießmaschinenbau. 175 JAHRE IM ÜBERBLICK 2012 2011 2002/2003 1999/2000 Die nordamerikanische private Beteiligungsgesellschaft Onex Corporation erwirbt die KraussMaffei Gruppe. Die KraussMaffei Gruppe verdoppelt ihre Produktionskapazität in der Slowakei. Die KraussMaffei Gruppe erweitert die Fertigungskapazitäten in der Automation in Schwaig und startet die Ausbaustufe ihrer Produktionsstandorte in Sučany (Slowakei) und Haiyan (China). Am Standort München wird ein neues Technikum für Leichtbauteile und Faserverbundtechnik eröffnet. Erweiterung des Portfolios um Automationslösungen in Produktionsprozessen: Krauss-Maffei erwirbt die Neureder AG in Schwaig. Der Mannesmann-Konzern wird aufgelöst und Krauss-Maffei spezialisiert sich auf den Kunststoff- und Gummimaschinenbau. Der Geschäftsbereich Lokomotivenbau wird von Siemens und der Geschäftsbereich Wehrtechnik von Wegmann übernommen. 1964 1945–1954 Krauss-Maffei übernimmt den Spritzgießmaschinenhersteller Eckert & Ziegler GmbH in Weißenburg, der seit 1926 Spritzgießmaschinen baut. Krauss-Maffei produziert ein Mischportfolio aus zivilen und militärischen Fahrzeugen, Zentrifugen, Maschinen für den Fleischereibedarf, Lokomotiven, Bussen sowie erste Vorläufer der Kunststoffmaschinen. Die Krauss-Maffei AG erweitert die Geschäftstätigkeit um die Im Folgejahr wird das Extrusionsgeschäft unter der Marke KraussMaffei Berstorff zusammengeführt. 1931 Bereiche Verkehrstechnik, Wehrtechnik, Verfahrenstechnik und Kunststofftechnik. Im Kunststoffbereich konzentriert sich das Unternehmen zunächst auf die Entwicklung und Herstellung von kleinen Spritzgießmaschinen. Die beiden Konkurrenten Maffei und Krauss schließen sich zur Krauss & Comp.-J. A. Maffei AG zusammen und beziehen die neue Werkszentrale in München-Allach. Das Kerngeschäft bildet nach wie vor der Lokomotivbau. KraussMaffei KraussMaffei Gruppe 25 GROSSSPRITZGIESSMASCHINE G VON KRAU KRAUSS-MAFFEI UM 1959 1959 lieferten die Münchener die erste vollautomatisch betriebene Großmaschine. Etwa E zehn Jahre später startete die Forschung F in der PU-Verarbeitung – Grundlage für die heutige Reaktionstechnik in der U Unternehmensgruppe. EXTRUDER UND KALANDER VON KRAUSS-MAFFEI UND BERSTORFF In den 60er Jahren entwickelte Krauss-Maffei die ersten PVC-Kalander und später Extruder, während die damals konkurrierende Berstorff GmbH in Hannover im Extrusionsgeschäft das Know-how bereits stark spezialisiert hatte. Seit 1998 bündelt die Marke KraussMaffei Berstorff jahrzehntelange Erfahrung beider Unternehmen Unternehmen unter einem Dach. NETSTAL-SPRITZGIESSTECHNIK AUS DEN 40ER JAHREN Etwa zeitgleich mit den Münchenern entwickelte im Schweizer Kanton Glarus die Maschinenfabrik und Gießerei Netstal AG die erste hydraulische Spritzgießmaschine. Die Schweizer Präzisionstechnik wurde vielfach weiterentwickelt, z. B. revolutionierten die Diskjets-Maschinen in den 80er Jahren die CD-Produktion in der Unterhaltungsbranche. 1998 1992 1971 1968 Übernahme der Mehrheitsanteile an der Berstorff GmbH. Die Krauss-Maffei AG übernimmt die Mehrheit der Anteile an der NetstalMaschinen AG. Krauss-Maffei startet mit dem Bau von Extrudern. Krauss-Maffei baut den Geschäftsbereich Reaktionstechnik auf. Erste Produkte sind Instrumententafeln für Pkws und Stoßfänger. 1892 1866 1857 1838 Der Ingenieur Hermann Berstorff entwickelt in Hannover die erste Schneckenpresse zur Kautschukverarbeitung, wenige Jahre später folgen hydraulische Schnecken. Ab 1919 ist sein Unternehmen in der Entwicklung von Walzwerken und Kalandern aktiv. Die Firma Krauss & Comp. wird als Kommanditgesellschaft durch Dr.-Ing. e. h. Georg von Krauss (1826–1906) auf dem Marsfeld in München gegründet. In Netstal (Schweiz) wird die Maschinenfabrik Eisen- und Messinggießerei Ulrich Rietmann & Cie. gegründet (Vorläufer der heutigen NetstalMaschinen AG). Der Kaufmann Joseph Anton von Maffei (1790–1870) kauft in MünchenSchwabing das „Grundstück Hirschau“ und baut das Eisenwerk und die erste Lokomotivstätte auf. 26 AHEAD Ausgabe 02.2013 KraussMaffei Gruppe GLOBALE SYSTEMKOMPETENZ FÜR NACHHALTIGE LÖSUNGEN NEUE EFFIZIENZ FÜR DIE EXTRUSION DIE NEUE C6STEUERUNG Per Multitouch lässt sie sich wie ein Smartphone bedienen. Bei KraussMaffei Berstorff dreht sich alles um die Wünsche der Kunden, vor allem um ihre Bedürfnisse von morgen. Wie es diese Zielsetzung konkret versteht, zeigt das Unternehmen auf der K 2013 in Düsseldorf. Die Anforderungen des Marktes sind hoch: hoher Durchsatz, schnelle Abläufe und hohe Flexibilität bei hoher Endproduktqualität und möglichst niedrigen Kosten, und das alles noch unter dem generellen Postulat großer Nachhaltigkeit. Auf der K 2013 präsentiert KraussMaffei Berstorff seine Antwort darauf: eine Fülle von Innovationen, die völlig neue Dimensionen der Effizienz mit sich bringen. Zum Beispiel die neue Zweischneckenextruder-Baureihe BluePower: Höhere Leistungen bei niedrigeren Energieverbräuchen, eine höhere Verfügbarkeit dank besserem Verschleißschutz und die enorme Flexibilität eines modularen Kon zepts sind nur einige der innovativen Merkmale. Oder der neue Einschneckenextruder KME 60/41 für die Rohrextrusion, bei dem eine überproportionale Durchsatzsteigerung mit deutlichen Steigerungen der Produktqualität und einer hohen Verfügbarkeit einhergeht. Für alle Neuerungen gilt: Sie antizipieren Kundenwünsche, und sie führen in völlig neue Dimensionen der Effizienz. INNOVATIVE KONZEPTE FÜR NOCH MEHR EFFIZIENZ GROSSE SPRÜNGE BEIM ENERGIESPAREN Die Stars des Netstal-Auftritts auf der drinktec und der K 2013 in Düsseldorf heißen ELION und EVOS. Alle neuen Maschinen stehen für das Konzept des „Trendgineering“ – sie antizipieren die künftigen Wünsche der Kunden. Produktions- und Energieeffizienz – das sind die Trends, die für den Kunststoffverarbeiter immer weiter in den Vordergrund rücken. Netstal hat sich darauf eingestellt. Auf der K 2013 präsentiert das Unternehmen innovative Konzepte und eine intelligente Antriebstechnologie. Damit erreichen hybride und vollelektrische Spritzgießmaschinen von Netstal enorme Energieeinsparungen. REKORDVERDÄCHTIG 2 Sekunden Zykluszeit, 170.000 Flaschenverschlüsse pro Stunde mit Stückgewichten von 1,3 Gramm bei lediglich 0,4 Kilowattstunden Energieverbrauch je Kilogramm Kunststoff – all das sind Leistungsdaten von Anwendungen der neuen oder optimierten Netstal-Maschinen. Möglich wird das durch die vollständige Rückgewinnung kinetischer Energie, durch eine adaptive Antriebsregelung und einen Verbund der Leistungsumrichter. So versetzt die Eco Powerunit die hybride ELION 4200 in die Lage, bis zu 50 Prozent Energie im Vergleich zu konventionellen hydraulischen Maschinen einzusparen. Werden sämtliche Bewegungsachsen der Maschine servoelektrisch angetrieben, beträgt der zusätzliche Effizienzvorteil nochmals rund 10 Prozent. Auch die EVOS, ebenfalls mit der Eco Powerunit ausgestattet, verbraucht bis zu 30 Prozent weniger Energie als konventionelle hydraulische Maschinen. KraussMaffei EDITORIAL INHALT TITELSTORY 4 „Trendgineering“ – dem Trend immer einen Schritt voraus 8 Interview mit Frank Peters und Nicolas Beyl MARKE & MÄRKTE 9 Schweizer Kunden: erfolgreich in schroffem Umfeld 10 Satelliten mit hoher Kompetenz – KraussMaffei Standorte in Viersen und Harderberg Liebe Kunden, liebe Leser, 12 Dosierpumpen aus eigener Fertigung: Weichenstellung mit vollem Erfolg wir freuen uns über Ihren Besuch auf der diesjährigen K-Messe, dem Weltmarkt der Kunststofftechnik auf kleinstem Raum. Ich bin mir sicher, Sie werden von unserem Feuerwerk der Innovationen begeistert sein. Wie immer berät Sie unser leidenschaftliches und engagiertes Team kompetent über Trends, produktionsund energieeffiziente Systeme sowie unsere hohe Produktqualität und -vielfalt. 13 Branchen-Multitalent CellForm „Trendgineering“ – so heißt unser diesjähriges Messemotto. Dies ist nicht nur ein Kunstwort – es ist ein Versprechen: Denn KraussMaffei setzt anwendungstechnische, betriebliche und wirtschaftliche Anforderungen seiner Kunden ebenso wie neue Technologien bereits in Lösungen um, ehe sie im Markt akut sind. Wie das geht, demonstrieren wir beispielsweise mit unserer Leichtbaukompetenz, die bereits heute von führenden Automobilherstellern und -zulieferern anerkannt ist. Unsere Exponate der Spritzgieß- und Reaktionstechnik untermauern unseren Anspruch als weltweiter Innovationstreiber und Technologieführer in zahlreichen Branchen. Unser Ziel ist es immer, unseren Kunden Wettbewerbsvorteile zu verschaffen, indem wir Trends vorwegnehmen oder sie selbst gestalten. Für diesen Anspruch steht „Trendgineering“. So ist die K-Messe nicht nur die Plattform, auf der Sie unsere Experten treffen und sich unsere jüngsten Hochleistungssysteme ansehen können, sie ist auch der Ort, an dem wir uns geballten Input von Ihnen erhoffen: Welche Bedarfe haben Sie aktuell in Ihrem Unternehmen? Wo wünschen Sie sich noch mehr Unterstützung? Sprechen Sie uns an! Denn gemeinsam mit Ihnen kann unsere engagierte Mannschaft die Entwicklung neuer Lösungen weiter vorantreiben, neue und noch erfolgreichere Technologien und Produkte kreieren und bestehende verbessern. Der Austausch mit Ihnen sowie aktuelle Informationen über neue Technologien, die wir von Hochschulen und Instituten bekommen, sind wichtige Grundlagen für unseren Erfolg und unser alltägliches Tun. Und genau das haben wir in diesem Jahr zum Messemotto erkoren: eben „Trendgineering“. PROZESSE & PRODUKTE 14 MC6, das Smartphone der Maschinensteuerung 16 Starke Serviceleistungen für eine nachhaltig optimierte Produktionseffizienz PLATZ 3 UND PLATIN FÜR AHEAD 18 Kundenportrait Pürplast: lange Fasern für lange Teile 19 Wirth Werkzeugbau GmbH – alles aus einer Hand … 20 Projekt bei Weidmann Plastics Technology AG: im Team zum Optimum 22 Optimierte Produktionsprozesse bei MöllerTech Thüringen GmbH T.I.G. MES-Module 23 Shongai Packaging – Bierkästen für Afrika KRAUSSMAFFEI GRUPPE SCHLÄGT PORSCHE TEXT: EVA MÄRZ Unter über 800 Einsendungen hat unser Kundenmagazin AHEAD beim Spotlight Award der League of American Communications Professionals LLC (LACP) Platz 3 erreicht und die Auszeichnung Platin erhalten. Damit wurde AHEAD seinem Namen gerecht und lag unter anderem vor den Kundenzeitschriften von Porsche, RWE, Daimler und BMW. Eine Auszeichnung, auf die wir zu Recht stolz sein können. Redaktionelle Mitarbeit: Eva März (EM), Wolfgang Mathis (WM), „T.I.G.“, Claudia Stadler (CS), Imre Szerdahelyi (IS), Joachim Weber (JW) Bei den Bewertungskriterien „Gesamteindruck“, „Ausdruck“, „Visuelle Gestaltung“, „Kreativität“, „Klarheit der Botschaft“ und „Relevanz“ erreichte AHEAD dabei 99 von 100 möglichen Punkten. In der Kategorie „Most Engaging“ belegte AHEAD sogar Platz 1. Bildnachweise: Bastian Maier, Harald Mehnert, Silcotech AG, Aareplast AG, gruppeninternes Bildmaterial, Weidmann Plastics Technology AG, Möllertech Thüringen GmbH, Bayerisches Wirtschaftsarchiv Mit dem Spotlight Award zeichnet die League of American Communications Professionals LLC einmal im Jahr hervorragende Print-, Video- und webbasierte Kommunikations- und Marketingmaßnahmen aus. AHEAD erscheint seit Ende 2011 in Ausführungen für die Marken KraussMaffei, KraussMaffei Berstorff und Netstal. Die drei Magazine werden elektronisch an über 40.000 Kunden, Töchter und Vertreter weltweit verschickt. Neu ist seit 2012 auch die Onlineversion in Formeines Blättermagazins. Dieses eröffnet unseren Kunden einen ganz neuen Lesekomfort. Ob zu Hause am PC, Mac, Tablet-Computer oder von unterwegs über iPhone, Androidgerät und Mobiltelefon – mit unserem neuen, elektronischen Blättermagazin betreten wir eine neue Dimension des Lesens. → DIE AKTUELLEN ONLINEVERSIONEN DIESER AUSGABE FINDEN SIE UNTER DEN FOLGENDEN LINKS: http://www.kraussmaffeigroup.com/kundenmagazin/2013_2_km_d http://www.kraussmaffeigroup.com/kundenmagazin/2013_2_km_e http://www.kraussmaffeigroup.com/kundenmagazin/2013_2_kmb_d http://www.kraussmaffeigroup.com/kundenmagazin/2013_2_kmb_e http://www.kraussmaffeigroup.com/kundenmagazin/2013_2_net_d http://www.kraussmaffeigroup.com/kundenmagazin/2013_2_net_e MESSEN JANUAR BIS MAI 2014 21.01.14 – 23.01.14 KraussMaffei Interplastica 28.01.14 – 31.01.14 KraussMaffei Group Tire Technology Expo 11.02.14 – 13.02.14 KraussMaffei Berstorff Saudi Plas 16.02.14 – 19.02.14 KraussMaffei 24 175 Jahre KraussMaffei Gruppe JEC Europe 11.03.14 – 13.03.14 KraussMaffei 26 KraussMaffei Berstorff: globale Systemkompetenz für nachhaltige Lösungen PU Tech India 12.03.14 – 14.03.14 KraussMaffei Expo Plásticos 25.03.14 – 28.03.14 KraussMaffei Hannover Messe 07.04.14 – 11.04.14 KraussMaffei Tires & Rubber 22.04.14 – 25.04.14 KraussMaffei Berstorff Chinaplas 23.04.14 – 26.04.14 KraussMaffei Group Usetec 05.05.14 – 07.05.14 KraussMaffei, Netstal Interpack 08.05.14 – 14.05.14 Netstal Technical Fair Belgrade 12.05.14 – 16.05.14 Netstal Plastpol 27.05.14 – 30.05.14 KraussMaffei, Netstal Plastex 29.05.14 – 01.06.14 KraussMaffei 26 Netstal: große Sprünge beim Energiesparen 27 KraussMaffei Gruppe schlägt Porsche 27 Messekalender 27 Impressum Herausgeber: KraussMaffei Technologies GmbH Krauss-Maffei-Straße 2 80997 München Deutschland Telefon + 49 89 88 99-0 Telefax + 49 89 88 99-2206 www.kraussmaffei.com Verantwortlich: Imre Szerdahelyi (V. i. S. d. P.) Chefredaktion: Eva März Swiss Plastics KRAUSSMAFFEI GRUPPE 27 IMPRESSUM PARTNER & PROJEKTE Viel Spaß beim Lesen wünscht Frank Peters Vice President Sales KraussMaffei Impressum Konzept und Gestaltung: Kirchhoff Consult AG, Hamburg www.kirchhoff.de Druck: Weber Offset GmbH, München Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichten wir bei gemischten Personengruppen meist auf geschlechtsbezogene Doppelbezeichnungen (z. B. „Leserinnen und Leser“). Die männliche Form der Bezeichnung steht als Sammelbegriff. Das Kundenmagazin erscheint zweimal jährlich in Deutsch und Englisch. Der Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers gestattet. DAS KUNDENMAGAZIN VON KRAUSSMAFFEI Ausgabe 02.2013 Ausgabe 02.2013 AHEAD DAS KUNDENMAGAZIN VON KRAUSSMAFFEI AHEAD Quelle: Bayerisches Wirtschaftsarchiv KraussMaffei Gruppe 175 Jahre erfolgreich im Maschinenbau 175 Jahre – mit diesem imposanten Jubiläum blickt die KraussMaffei Gruppe auf eine eindrucksvolle Erfolgsgeschichte im internationalen Maschinenbau zurück. 1838 gegründet, stellen wir seit 1999/2000 ausschließlich Maschinen und Anlagen zur Produktion und Verarbeitung von Kunststoff und Gummi her. Mit der anerkannt hochwertigen Produktqualität der Marken KraussMaffei, KraussMaffei Berstorff und Netstal sowie einer hohen Innovationskraft sind wir heute weltweit führend in der Kunststoff- und Gummiindustrie. Wir freuen uns auch in Zukunft der zuverlässige und bewährte Partner an Ihrer Seite zu sein. Weitere Informationen finden Sie unter: www.kraussmaffeigroup.com TRENDGINEERING DEM TREND EINEN SCHRITT VORAUS EINGEBAUTE INTELLIGENZ MASCHINENSTEURUNG MC6