60 Jahre Moosach 1,2,3 KW 41

1
89 Jahre Freundschaft im Verein
SC Amicitia München – eine Geschichte über Fußball und Zusammenhalt
te das sportliche Treiben auf
dem Oberwiesenfeld abrupt.
Der Verein musste das Gelände aus baupolitischen
Gründen aufgeben. Rührige
Mitglieder setzten sich für
den SCA ein und so konnte
nach kurzer Zeit ein neuer
Sportplatz an der Homerstraße bezogen werden, wo
der Verein noch heute beheimatet ist (detaillierter Bericht auf Seite 2).
Das Chaos um
die Kabinen
des SC Amicitia
Seite 2
Das Moosacher
Brettl und seine
Vergangenheit
Seite 3
Beratungsstelle
der Caritas im
Wandel der Zeit
Seite 3
So spenden die
Moosacher
Seite 4
Hand in Hand
für Projekte im
Stadtteil
Seite 5
Theater made
in Moosach – 28
Jahre MGV
Seite 6
Verein nimmt
sich sozialen
Aufgaben im
Viertel an
Seite 6
Die Moosacher
»Mütterpower«
Seite 7
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Der Spielbetrieb
während des Krieges
Die Kriegswirren verschonten auch die Fußballer des
SCA nicht. Viele Mitglieder
wurden zur Wehrmacht eingezogen und so sah die
sportliche Zukunft des Vereins eher düster aus. Die
Spieler gingen dem Club
trotzdem nicht aus. Einige,
in einer nahegelegenen Kaserne stationierte Soldaten
fanden den Weg zum Platz
an der Homerstraße. Der SC
Amicitia war somit einer von
wenigen Vereinen, die damals den Spielbetrieb aufrecht erhalten konnten. Am
15. Oktober 1939 bestritt der
SCA das erste Kriegs-Serienspiel der Kreismeisterschaftsrunde in Unterföhring. Das
Spiel konnten die »Zitzn«
mit 5:1 für sich entscheiden.
Trotz des laufenden SpielbeZwei Dokumente Moosacher Vereinssportgeschichte: Die erste Mannschaft des triebs setzte der Krieg dem
SC Amicitia im Oktober 1939 (o.) und im Jahr 1983.
Fotos: Privat Verein arg zu.
60
■
Moosach · Am Rande
Moosachs, gleich hinter dem Dantebad, liegt der
Fußballplatz des SC Amicitia
(SCA) München. Ein Verein,
der bereits seit 89 Jahren
den Fußballsport in und um
Moosach prägt.
Den Anfang nahm die Geschichte des Clubs im Mai
1919. Im Gasthof »Herzog
Albrecht« entschloss sich eine Schar »Fußballnarrischer«, unter der Leitung
von Robert Lederer, sich der
Freien Arbeiter-Sportbewegung als selbstständiger Verein anzuschließen – der SC
Amicitia war geboren. Der
Vereinsname »Amicitia«, der
aus dem Lateinischen
kommt und »Freundschaft«
bedeutet, symbolisierte von
Anfang an den Zusammenhalt der Mitglieder.
Ein gern gesehener Gast
Zwei Jahre nach der Gründung gelang dem Club bereits der Aufstieg in die
Sonderklasse. Ein Erfolg, der
Eindruck hinterließ. Bei Stif-
tungsfesten anderer Vereine
wurde Amicitia bevorzugt
eingeladen, was damals
auch auf das disziplinierte
Auftreten auf und neben
dem Sportplatz sowie auf
das gesellschaftlich hochstehende Vereinsleben des Vereins zurückzuführen war.
Auch der zweiten Mannschaft gelang ein guter
Start. Sie konnte in den Jahren 1923 und 1924 die
Münchner Meisterschaft erringen. Im Jahre 1927 wurde
in der Generalversammlung
einstimmig der Übertritt
zum Süddeutschen FußballVerband beschlossen. Der
Neuling musste damals in
der untersten Spielklasse beginnen.
Sprung in die B-Klasse
Doch schon 1928 gelang der
Aufstieg in die B-Klasse,
nachdem der SCA gegen Planegg in einem Entscheidungsspiel mit 3:1 gewann.
In der B-Klasse erreichten die
»Zitzn«, so der Spitzname
der SCA-Kicker, sofort die Ta-
bellenspitze. Das fällige Entscheidungsspiel gegen RotWeiß Oberföhring ging jedoch 1:3 verloren. Ein Jahr
später war es dann so weit –
der SCA errang die Gruppenmeisterschaft. Ihre Spielstätte hatten die
»Zitzn« zur damaligen Zeit auf dem
Oberwiesenfeld.
Da das grüne
Areal, genauso
wie heute, ein
beliebtes Ausflugsziel
für
Münchner Familien
war, wurden immer
mehr Ruhesuchende auf
das Treiben beim SCA aufmerksam. So sammelten sich
Woche für Woche immer
mehr Fußballbegeisterte am
Rande des Platzes. Im ausgebauten Wirtschaftsraum des
Vereins ging es nach den
Spielen immer hoch her. Zur
damaligen Zeit war es noch
selbstverständlich, nach dem
Spiel mit dem Gegner noch
das ein oder andere Bier zu
trinken. Im Jahre 1935 ende-
Der Neustart des SCA
Im Spätherbst 1945 läutete
ein kleines Häuflein Sportidealisten einen Wiederbeginn ein. Die ersten Impulse
löste eine Privatmannschaft
aus, die bereits bei
Ausbruch des
Krieges dem
Verein angeschlossen war.
Nach und
nach kamen einige
Mitglieder
aus der Gefangenschaft zurück. Obwohl sie
vom Krieg gezeichnet waren, halfen alle beim
Wiederaufbau des Clubs mit.
Durch harte Arbeit schuf
man die Voraussetzungen
für einen ordentlichen Spielbetrieb nach dem Zweiten
Weltkrieg. Zum Vorstand
wählten die Mitglieder damals den weit über die Grenzen von München hinaus
bekannten Schiedsrichter
Fortsetzung auf Seite 2
Wir feiern unseren Geburtstag mit einer
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Wie auch Sie dabei sein
können, lesen Sie auf Seite 4
dieser Sonderveröffentlichung.
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2
Freundschaft mit Tradition
Das große »Kabinenchaos«
Die Historie der Fußballer des SC Amicitia München
Die lange Suche des SC Amicitia nach den »eigenen vier Wänden«
Fortsetzung von Seite 1
Marquardt, der in der höchsten Spielklasse einen sehr
guten Ruf genoss. Das erste
Nachkriegsspiel fand im
Frühjahr 1946 statt. Gegner
war der wiedererstarkte BSC
Sendling. Die Sendlinger fertigten Amicitia mit 6:0 ab.
Leiter Heine Stubeneck und
seine Kollegen konnten hierbei einige junge Spieler für
den SCA gewinnen. Gegen
Ende des Jahres 1945 wurde
ein einheitlicher Sportverband gegründet. Die SCAMannschaft wurde in die erste Bezirksklasse eingestuft
und war lange Zeit auf den
Die Verjüngungskur
vorderen Tabellenplätzen zu
Die Verantwortlichen er- finden.
kannten, dass die Mannschaft unbedingt verjüngt
Auf und Ab im
werden musste. VielverspreLigabetrieb
chende Talente fand man Da in der Vorsaison einige
schließlich im »Maßmann- wichtige Spieler abwandert
bergl« (früher Landesturnan- waren, erfolgte in der Saison
stalt). Dort trafen sich die 1949/1950 der bittere AbSchüler der nahegelegenen stieg in die C-Klasse. In den
Gabelsbergerschule zum Ki- folgenden Jahrzehnten pencken. Der spätere Technische delten die »Zitzn« einige
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Die Welt hat allzu
wenig Engel und
der Himmel fließt
vor ihnen über
Male zwischen der C- und BKlasse. Im Jahr 1983 erreichte der SCA zum ersten Mal
die A-Klasse. Im Entscheidungsspiel gegen Heimstetten gewann die Elf von Trainer Heinz Tochtermann mit
4:3. Nach einem Abstieg im
Jahr 1987 rappelte man sich
auf und kratzte im Jahr 1989
sogar am Tor zur Bezirksliga.
Das Entscheidungsspiel gegen Ettingen ging jedoch 1:5
verloren.
Die Gegenwart
Derzeit spielt die erste
Mannschaft des SCA, die von
Mesut Türkal trainiert wird,
in der Kreisklasse. Zwar startete das Team mit leisen
Aufstiegsambitionen in die
neue Saison, mit nur einem
Punkt nach sieben Spielen
kann sie diese jedoch momentan ganz und gar nicht
erfüllen. Den »Zitzn«, die in
den letzten Spielzeiten meist
durch ihren unbedingten
Siegeswillen auffielen und
den Zuschauern oft schöne
Spiele boten, ist jedoch noch
einiges zuzutrauen. Auch die
zweite Mannschaft sollte
sich noch steigern. Momentan rangiert sie auf Platz
zwölf der A-Klasse. Die Frauenmannschaft macht es derzeit besser. In der Bezirksliga
belegen die SCA-Mädels den
dritten Tabellenplatz. Nähere Informationen rund um
den Traditionsverein gibt es
auf der Internetseite www.
sc-amicitia.de.
wei
Die bescheidenen Räumlichlichkeiten des SC Amicitia, kurz nachdem der »Gerätecontainer« (auf dem Bild rechts) hinzukam.
Foto: Archiv
60
■
Moosach · Über die
Geschichte der Räumlichkeiten des SC Amicitia
(SCA) könnte man ein eigenes Buch verfassen, so viele
Unwegbarkeiten gab es in
den letzten Jahrzehnten.
Im Jahre 1948 gingen die
SCA-Verantwortlichen ein
Projekt an, dass allen Mitgliedern unter den Nägeln
brannte – die »eigenen vier
Wände«. Ohne eine vernünftige Umkleidemöglichkeit am Platz war es mittlerweile fast unmöglich geworden, den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Das
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Haselbeck organisierte ein
zerlegbares Gartenhaus. Die
Freude über die neue »Umkleidehütte« war jedoch nur
von kurzer Dauer. Im Oktober wurde die Hütte in der
Nacht von Unbekannten geklaut. Ein schwerer Schlag
für den Verein, dem es damals finanziell nicht besonders gut ging. Die Vereinsführung blieb jedoch
nicht untätig und reichte
Pläne für einen Steinbau bei
der Stadt ein.
Im Frühjahr 1949 ging es
dann an die Arbeit und viele
Mitglieder, genannt »die
Zitzn«, packten mit an. Aus
Ruinen wurden die benötigten Ziegelsteine ausgegraben und zur Baustelle gebracht.
Fast 20 Jahre lang dienten
die Räume als Umkleidekabinen, bis sie dem Erweiterungsbau des Dantebades
weichen mussten. Aktuell
ziehen sich die Spieler des
SC Amicitia in den etwas
weiter entfernten Umkleidekabinen des Dantestadions
um. Direkt am Sportplatz
steht mittlerweile ein Komplex, in dem Lagerräume,
ein Aufenthaltsraum sowie
ein Kiosk untergebracht
sind. Allerdings sind diese
Räumlichkeiten schon lange
nicht mehr auf dem neuesten Stand und für die Masse
der Mitglieder viel zu klein.
Auch das Fußballfeld wird
den heutigen Ansprüchen
nicht mehr gerecht. Seit 73
Jahren läuft der Spielbetrieb
des Vereins auf diesem, bei
vielen Münchner Clubs berüchtigten Platz ab. Nie ganz
eben, selten durchgehend
grün, wurde der »Acker«
vielen Gästemannschaften
zum Verhängnis. Zwar mag
das Fußballfeld eine gewisse
Nostalgie versprühen und
viele SCA-Mitglieder an packende Spiele erinnern, jedoch sind sich mittlerweile
alle »Zitzn« einig, dass die
Zukunft des Vereins nur in
Verbindung mit einer neuen
Anlage gesichert werden
kann.
Derzeit befindet sich der
Vorstand in Gesprächen mit
der Stadt München. Fragen,
wie »kommen Containerkabinen?«, »Bekommt der SCA
einen neuen Kunstrasenplatz?« oder »Kommt ein
neuer Komplex mit Vereinsheim?«, stehen im Raum.
Wie es an der Homerstraße
letztendlich weitergeht,
weiß momentan keiner so
genau. Ein Blick in die Vereinshistorie (siehe Seite 1
und 2 dieser Sonderveröffentlichung) verrät jedoch,
dass die »Zitzn« jedes Problem durch ihren Zusammenhalt irgendwie lösen
konnten.
Andreas Weiß
3
Mehr als nur ein Moosacher Laientheater
Bereits 26 Jahre lang sorgt die Theatergruppe »s’Moosacher Brettl« für volle Säle
60
■
Moosach · Seit dem
Jahr 1982 gibt es in
Moosach ein Theater das
zwar Laientheater genannt
wird, sich aber schon längst
aus diesem Genre herausgespielt hat. Die Rede ist vom
Moosacher Brettl.
Den Ursprung hat die Theatergruppe im Motorsport
Club Moosach (MCM). Vor
rund 26 Jahren schlossen sich
ein paar Mitglieder des
MCM zusammen und führten zu verschiedenen Anlässen Theaterstücke und Sket-
che auf. Zu den Gründungsmitgliedern zählen unter anderem Sonja und Walter Besel, Inge Bucher, Josef Furtmayr, Jorgo Grebenikow,
Charlie Muschenich, Anna
Szalaty und Christa Weindl.
Ihre Bühnenpremiere feierten die acht Schauspieler am
15. Mai 1982 mit dem Stück
»Die eiserne Fanny«.
Der Erfolg dieser Aufführung ermutigte die Moosacher »Theaternarrischen«
einen eigenen Verein zu
gründen. Das Moosacher
Brettl war geboren. Das erste offizielle Theaterstück,
das im Herbst 1982 aufgeführt wurde, hieß
»Seine Majestät der Kurgast«.
Seither
spielt die
Theatergruppe zwei
Mal im Jahr
die unterschiedlichsten Stücke. Die Palette reicht vom
typischen Bauernstück, bis
hin zur Kriminalkomödie,
wie zum Beispiel »Arsen und
Spitzenhäubchen«, das vom
Original ins Bayerische übersetzt wurde. Die
Heimat
fanden
d i e
Brettler in
ihrer Anfangszeit im Kolpinghaus St. Theresia
in der Hanebergstraße 8. Auch heute noch
sind die Theaterfreunde dort
zu Hause. Neben der Suche
nach den passenden Stücken
hatte beim Brettl immer
schon das Bühnenbild einen
sehr großen Anteil am Erfolg der Aufführungen.
Dank der geschickten Hände
von Georg Regensburger
staunte das Publikum oft
nicht schlecht, nachdem sich
der Vorhang öffnete.
Ein ebenso wichtiger Faktor
ist die Variantenvielfalt bei
den Stücken und natürlich
der Besetzung. So konnte
dank der sängerischen Begabung der Familie Szalaty mit
dem »Himmel auf Erden«
ein Stück inszeniert werden,
von dem heute noch viele
Besucher und Beteiligte
schwärmen.
Das Moosacher Brettl beteiligt sich auch an der großen
Jubiläumsfeier »60 Jahre
Moosacher Anzeiger« auf
dem St.-Martins-Platz. An einem Festabend haben sich
die Schauspieler vorgenommen, auch noch die letzten
Moosacher davon zu überzeugen, dass sie schon längst
keine Laien mehr sind.
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Das engagierte Moosacher Caritas-Team: Petra Weber neben Inge Haase, Martina
Hainer und Anna Attenberger (v.l.).
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■
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Moosach · Soziale Arbeit ist eine, wenn
nicht die wichtigste, Aufgabe die eine Organisation im
Stadtteil übernehmen kann.
In Moosach ist die Beratungsstelle der Caritas Anlaufstelle für viele Menschen, die Hilfe brauchen
oder sich einfach nur beraten lassen wollen.
Angefangen hatte alles Mitte der siebziger Jahre mit einer kleinen Sozialstation
und viel ehrenamtlichem Engagement in der Leipziger
Straße 38. Von hier aus starteten Krankenschwestern
und eine Hand voll Helferinnen ihre Arbeit, halfen bei
der häuslichen Versorgung
von Kranken, verabreichten
Spritzen und legten Verbände an. Zusätzlich bot eine
Sozialpädagogin Beratungsgespräche an, unterstützte
Ratsuchende beim Ausfüllen
von Anträgen, klärte über
Rechte auf und hatte ein offenes Ohr für Sorgen und
Nöte. Im Keller des Gebäudes wurden Hilfsmittel wie
Pflegebetten und Rollstühle
gelagert, die bei Bedarf ausgeliehen werden konnten.
Mittlerweile ist die Bera-
tungsstelle der Caritas in der
Leipziger Straße ein Teil des
Caritas-Zentrums Neuhausen/Moosach und die Krankenschwestern und -pfleger
starten von der Einsatz-Zentrale in der Kreittmayrstraße
aus zur Versorgung ihrer Patientinnen und Patienten in
Moosach (Kontakt unter der
Telefonnummer 12 66 00 50).
Vor Ort befindet sich weiterhin die Beratung, die Gemeindeorientierte Soziale
Arbeit Moosach und die
Fachstelle für Pflegende Angehörige. Die Sozialarbeiterinnen Petra Weber und
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takt zu den Menschen im
Stadtteil sei wesentliche
Grundlage und so sei es dem
ganzen Caritas-Team an der
Leipziger Straße wichtig
»Nah am Nächsten« zu sein
und die Schwelle niedrig zu
halten, erzähtl Hainer weiter. Die Caritas in Moosach
ist unter Telefonnummer
14 98 97 14 erreichbar. Weitere Informationen gibt es auf
der Internetseite www.cari
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Stadtteil. Außerdem arbeiten Weber und Hainer aktiv
im städtischen Vernetzungsprojekt REGSAM Moosach
mit. »Im Beratungsgespräch
steht die Lebenssituation des
einzelnen Menschen im
Mittelpunkt und es werden
gemeinsam Lösungswege
entwickelt. Vieles kann sich
aber langfristig nur durch
entsprechende sozialpolitische Maßnahmen verbessern«, so Hainer. Der Kon-
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mehr als zehn Jahren Menschen in Moosach und vermitteln entsprechende Hilfen. Sie kennen sich im
Stadtteil aus und sind im
Kontakt mit den anderen sozialen Einrichtungen. Unterstützt werden sie am Telefon
und in der Verwaltung von
Inge Haase und Anna Attenberger. Doch in den Räumen
in der Leipziger Straße und
drum herum spielt sich noch
viel mehr ab: Am Mittwoch
verwandelt sich der Platz vor
dem Pfarrsaal von St. Martin
in einen Marktstand mit
Obst, Gemüse, Lebensmitteln. Ehrenamtliche der
Münchner Tafel füllen die
mitgebrachten Tüten und
Taschen von immer mehr
Menschen, die am Existenzminimum leben und froh
sind über die materielle
Unterstützung.
Am Donnerstag um die Mittagszeit trifft sich die Gruppe »Aus einem Topf« zum
gemeinsamen Kochen und
Essen. Jeden zweiten Freitag
im Monat öffnet St. Martins
Kleidertruhe im Keller ihre
Tür. Männer und Frauen aus
der Pfarrgemeinde arbeiten
bei diesem Projekt eng mit
dem Caritas-Team zusammen. Darüber hinaus gibt es
noch die Seniorengruppe sowie das neue Projekt »Alltagsbegleitung« für ältere,
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4
Moosacher helfen Moosachern
Ob für ein Rikscha, ein Volleyballnetz oder eine moderne Skateranlage – die Spendenbereitschaft der Moosacher ist gefordert
60
■
Moosach · Oft haben
wir in den vergangenen 60 Jahren von gemeinnützigen Projekten und Aktionen in Moosach berichtet.
Nun ist es an der Zeit, dass
wir uns, mit der tatkräftigen
Unterstützung aller Moosacher, für den Stadtteil engagieren. Anlässlich unseres
feierwürdigen Jubiläums haben wir eine große Spendenaktion, ganz unter dem Motto »von Moosachern für
Moosacher«, ins Leben gerufen, bei der wir mit einer
6.000-Euro-Spende den Anfang machen. Bei der Auswahl der drei Projekte, für
die Geschäftsleute und Bürger gleichermaßen zum
Spenden aufgerufen sind,
haben wir den Bezirksausschuss Moosach (BA10) gebeten, uns unter die Arme zu
greifen. Der BA10 hörte sich
im Stadtteil um und schlug
letztendlich folgende Projekte vor:
Eine Rikscha für das ASZ
Mit diesem urigen Gefährt
soll ein Transportdienst für
ältere Menschen im Stadtviertel aufgebaut werden.
Mit einer Fahrradrikscha
können die Senioren von einem Mitarbeiter künftig in
das Alten- und Service-Zentrum (ASZ), zum Einkaufen
oder zum Arzt gebracht werden. Solche Rikschas haben
sich bereits in fünf Münchner ASZs, zum Beispiel in
Obermenzing, bestens bewährt. Der Obermenzinger
ASZ-Leiter Helmut Schmidt
erzählt aus seinen Erfahrun-
terung, um weiterhin an ihren Sprüngen feilen zu können. Die Arbeiten an der Anlage würden zwischen 7.000
und 10.000 Euro kosten. Wer
das Freizeitangebot für
Moosacher Kinder und Jugendliche fördern möchte,
kann unter folgender Bankverbindung spenden:
Landeshauptstadt München,
Hypo-Vereinsbank,
BLZ
700 202 70 Kto. 2 754 070, Betreff: Triebstraße Skaten Gartenbau.
Solche »slides« würden die Skater auf dem Gelände
in der Triebstraße auch gerne machen. Noch fehlen
die vernünftigen Rampen dazu. Sie können dies
ändern.
Foto: © Torsten Lohse/PIXELIO
gen: »Wir sind glücklich über
das umweltfreundliche und
erfrischende Angebot, das
wir unseren Besuchern anbieten können. Zudem rückt
das ASZ dadurch ganz real in
das Blickfeld von Obermenzing.« Die Kosten für die
Rikscha, die mehr Mobilität
in das Moosacher Seniorenleben bringen würde, betragen etwa 5.000 Euro. Jeder,
der den Moosacher ASZ-Besuchern etwas Gutes tun
will, kann unter folgender
Bankverbindung spenden:
Alten- und Service-Zentrum
Moosach, Sozialbank München, BLZ 700 205 00, Kto.
6 894 100, Betreff: Kostenstelle 4624 Rikscha.
Erweiterung der
Skateranlage
Die bestehende Skateranlage auf dem Platz des ehemaligen Asylantenheims in der
Triebstraße wird von Kindern und Jugendlichen sehr
gut angenommen.
Vor allem in den Ferien ziehen die Rampen zahlreich
Schüler an. Die Ausstattung
des Skaterparks ist allerdings
sehr spartanisch. Manche
spektakuläre Tricks, die die
Skater in anderen, besser
ausgestatteten Skateranlagen ohne Probleme machen
können, müssen hier leider
entfallen. Daher wünschen
sich die Kinder und Jugendlichen dringend eine Erwei-
eräte – Fachmark
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über 200 m2 Ausstellungsfläche
den genauen Betreff ihres Projektes anzugeben!
Ansonsten erhält das
Spendenbarometer keine
verlässlichen Zahlen.
Ganz egal ob Sie die ASZBesucher, die Skater oder
etwa die Volleyballer
unterstützen, denken Sie
bitte daran: Ihr Geld
bleibt in Moosach und
kommt ihren Nachbarn zu
Gute!
wei
Hobbysportler wünschen
sich Volleyballnetz
Wo Skater sich ausgefeilte
und schnelle Rampen wünschen, vermissen Volleyballer
ein Netz für spannende Ballwechsel. Ebenfalls auf dem
Gelände der Triebstraße 1e
soll durch Ihre Spenden ein
neues Volleyballnetz finanziert werden. Gespielt werden konnte bisher nur, wenn
die Mitarbeiter des Kinderund Jugendtreffs Mooskito
ihr Netz zur Verfügung stellten. Für diejenigen, die gerne auf dem Moosacher Platz
weiterhin Bälle schmettern
wollen, ist dies sicherlich kein
Dauerzustand. Sollten Sie ein
Herz für baggernde Sportler
haben, können Sie unter folgender Bankverbindung ihren Teil zu einem neuen Netz
beitragen:
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Betreff: Triebstraße Volleyball Gartenbau.
Spender sollten bitte
dringend darauf achten,
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Rikscha für ASZ
Volleyballplatz
Triebstraße
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Skateranlage
Triebstraße
Das Alten- und Service-Zentrum (ASZ) Obermenzing
hat das, was das ASZ Moosach gerne hätte: eine Fahrradrikscha. Um auch den Moosacher Senioren zu
mehr Mobilität zu verhelfen, benötigen die Organisatoren etwa 5.000 Euro.
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Organisationen, Unternehmen und Vereine unterstützen das Fest des Moosacher Anzeigers
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Moosach · Wenn der
Moosacher Anzeiger
dieses Jahr 60-jähriges Jubiläum feiert, ist der ganze
Stadtteil eingeladen. Von
Freitag, 17. Oktober, bis
Sonntag, 19. Oktober, geht
es hoch her auf dem Moosacher St.-Martins-Platz.
Um einigen Stadtteilbewohnern ein besonders großes
Stück von unserem Geburtstagskuchen abzugeben, haben wir unsere Jubiläumsfeier so organisiert, dass
möglichst viel Erlös in drei
ausgewählte Moosacher
Spendenprojekte fließt (siehe Seite 4 dieser Jubiläumsseiten). Unser Vorhaben
funktioniert natürlich nicht
ohne Mithilfe aller Beteiligten. So stellen Vereine, Institutionen und Firmen ihre
Beiträge zum Fest zu besonders günstigen Preisen
oder sogar kostenlos zur
Verfügung.
»Das kostenlose
Engagement der Vereine war von
Beginn an der
Grundgedanke
unseres Festes.
Nur so können wir genügend Gelder für die
drei Moosacher Projekte generieren«, erklärt
Wolfgang
Hohler, der
Hauptorganisator der Jubiläumsfeier. ieren
Besonders engagiert sind die Moosacher Vereine. So wird der
Moosacher Faschingsclub mit
einem Kinderschminken und
weiteren Überraschungen
vor allem das junge Publikum unterhalten. Außerdem
dürfen sich Kinder auf eine
Hüpfburg freuen. Auch dabei sind die Yellow Boogie
Dancers, die die Besucher
mit ihrer Tanzshow mitreißen wollen. Die künstlerische Seite Moosachs darf natürlich auch nicht fehlen. Das
Moosacher Brettl sowie die
MGV-Bühne haben ein paar
Stücke eingeübt, die für
Schmunzeln und gute Stimmung im Festzelt sorgen
60
let-AG
Die Coup !
kommt
Die Couplet-AG (o.) kommt mit dem Niederbayerischen Musikantenstammtisch und Traudi Siferlinger
am 19. Oktober zum Jubiläumsfest »60 Jahre Moosacher Anzeiger« (o.). Der Vorverkauf ist bereits in vollem Gange. An den Festtagen werden die Besucher
ein paar »PS-Protze« von Trike Wenisch auf dem
Moosacher St.-Martins-Platz erleben dürfen.
Fotos: VA / Trike Wenisch
werden. Ein weiteres Highlight wird
am Abend des 19. Oktober
die Bayerische Wirtshausnacht mit dem Auftritt der
Couplet-AG und dem Niederbayerischen Musikantenstammtisch. Die Couplet-AG
ist seit 14 Jahren nicht nur
fester Bestandteil der bayerischen Kabarettszene, sondern zählt auch zu den erfolgreichsten Musikkabarettgruppen im Lande. Die jungen
Musikanten
vom
Niederbayerischen Musikantenstammtisch kommen aus
dem »nahen Osten« und
spielen alte ostbayerische
Tanzmusik. Als Gast begrü-
ER
ßen
Couplet-AG und Musikantenstammtisch die bekannte
Musikerin und Moderatorin
Traudi Siferlinger. Der Eintrittspreis von 10,60 Euro
kommt gänzlich den drei
Spendenprojekten zu Gute.
Karten im Vorverkauf gibt es
ab sofort nur bei Robra Optik in der Pelkovenstraße 59
sowie im Geschäft Tee & Geschenke in der Pelkovenstraße 42.
Eine klangvolle Vorstellung
haben die Kandidaten von
»Moosach macht Oper« geplant. Die Sängerinnen und
Sänger, die vor einiger Zeit
vom Moosacher Kulturverein
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+
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auf dem St.Martins-Platz. Nicht nur anschauen können die Gäste
die Trikes der Firma Trike
Wenisch. Der ein oder andere »Easy-Rider« wird auf
dem Rücksitz eine kleine
Moosach-Runde mitdrehen
dürfen.
Für den Festzeltbetrieb und
die kulinarischen Genüsse ist
Bernhard Scholl, der Wirt
der Gaststätte »Sakrisch
Guat« in der Freisinger Landstraße 60 zuständig. In seinem Zelt, das freitags von 14
bis 22 Uhr, samstags von 12
bis 22 Uhr und sonntags von
10 bis 22 Uhr geöffnet sein
wird, wird er frisches Löwenbräu-Bier ausschenken. Im
vergünstigten Preis für die
Maß ist bereits ein SpendenEuro mit einkalkuliert.
Ein groß angelegtes Gewinnspiel rundet die Jubiläumsfeier ab. Hierzu haben viele Moosacher Gewerbetreibende
ihre
Schaufenster im »Moosacher-Anzeiger-Look« geschmückt. Die Stadtteilbewohner können nun ihr
schönstes Geschäft küren.
Teilnahmekarten für das
Gewinnspiel können in allen teilnehmenden Geschäften oder direkt beim
Moosacher Anzeiger in
der Moosacher Straße 56
bezogen werden. Die Mitspieler können die ausgefüllten Karten in den Geschäften zur Einsendung
wieder abgeben beziehungsweise sie direkt
zum Moosacher Anzeiger
senden. Abzuräumen gibt
es viele hochkarätige
Preise wie Eintrittskarten
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Bei einem zusätzlichen Gewinnspiel kann
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durch die Agentur MüllerVersicherungen und Generali ermöglicht.
Da wartet also ein randvolles
Programm auf alle Moosacher. Hauptorganisator
Hohler hofft, dass sich die
Gäste nicht nur amüsieren,
sondern mittels Spenden dafür sorgen werden, dass die
Stücke des Geburtstagskuchens für die Projekte immer
größer werden.
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»Die Linie 1« gecastet wurden, werden im Festzelt Musical-Stücke zum Besten geben. Außerdem hat die Freiwillige Feuerwehr Moosach
einige »heiße« Aktionen angekündigt. Sie wird nicht
nur dafür sorgen, dass die
Brandschutzverordnung auf
dem Festgelände eingehalten wird, sondern auch mit
einer Spritzwand, einer
Schauübung und Ausstellungswagen den Moosachern den Beruf »Feuerwehrmann« näher bringen.
Auch die Polizeiinspektion
Moosach (PI 44) wird vor Ort
sein. Neben den obligatorischen Polizeiautos, die vor
allem bei den kleinen Besuchern beliebt sind, bauen die
Polizisten einen Fahrsimulator auf.
Die Aktionsgemeinschaft
Moosach e.V. ist für die
sportliche Aktion zuständig.
Sie wird eine Torwand aufstellen, an der die Moosacher Kunstschützen zeigen
können, was sie drauf haben. Zudem dürfen sich die
Besucher auf ein spezielles
Ausstellungsstück freuen:
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Der historische Gasthof »Zum Alten Wirt« wurde in einer ersten Urkunde bereits im Jahr 1417 erwähnt. Die Entstehung verdankt er sicher seiner
geographischen Lage direkt neben der Kirche St. Georg und der früheren Würmfurt an der alten Landstraße von München nach Obermenzing
und weiter nach Fürstenfeldbruck und Augsburg. Die heutige Gestalt der Wirtschaft, die unverändert die Jahrhunderte überstanden hat, wurde in
den Jahren 1589/90 geschaffen. Zur damaligen Zeit war der »Alte Wirt« noch das größte Bauerngut mit über 200 Tagwerk Grund, verteilt von
Obermenzing bis Pasing und Aubing.
Nach einer wechselvollen Geschichte mit vielen kurzzeitigen Lehensträgern bzw. späteren Eigentümern konnte im Jahr 1985 das Bauunternehmerehepaar Max und Inge Kerscher das Anwesen käuflich erwerben und von Grund auf sanieren. So sind die Jagdstube, die Kirchenstube, das
Gewölbe und letztendlich der Große Bauernsaal im Obergeschoss entstanden und renoviert worden. In letzter Zeit wurde der rückwärtige Stadl
saniert und der Biergarten nach Süden vergrößert. Auch die Maibaumwiese gegenüber dem Alten Wirt konnte wieder dem Anwesen zugefügt
werden, sodass der Parkplatz und der Maibaum für alle Zeiten gesichert sind.
Seit 2004 sind die Wirtsleute Schuller-Schlegl mit ihrer bewährten guten und frischen bayerischen Küche im Einsatz und sie sorgen für freundliche Bedienung und eine familiäre gemütliche Atmosphäre in den ehrwürdigen Räumen.
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• der Polizeiinspektion 44
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dem Moosacher Brett’l • der Couplet-AG
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Programm
Fr.: MGV-Bühne,
Seniorennachmittag
Moosacher Brett’l
Livemusik
Sa.: Yellow Boogies
Ausstellung FFW, Polizei usw.
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So.: Frühschoppen mit Livemusik
Yellow Boogies
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Stark für den Stadtteil
MGV-Bühne – 28 Jahre Theatererfolg
Der »Verein für soziale Aufgaben« hilft, wo er kann
60
■
Moosach · Wie viele
Mooosacher Vereine
hat auch die MGV-Bühne ihren Ursprung in einer anderen Vereinigung aus dem
Stadtteil. Die Theatergruppe
ging im Jahr 1980 aus dem
M ä n n e r - G e s a n g - Ve r e i n
München-Moosach hervor
(daher das Kürzel MGV), der
im selben Jahr sein 70-jähriges Bestehen feierte. Zu diesem Anlass kamen die Herren der Vorstandschaft auf
die Idee, ein Theaterstück
mit Gesang aufzuführen.
Am 13. Januar 1980 war es
dann so weit – erstmals fiel
der Vorhang im kleinen
Pfarrsaal von St. Martin.
Neugierde machten sich damals nicht nur beim Publikum, sondern auch bei den
Akteuren breit.
Als es dann während der
Vorstellung den ersten Szenenapplaus gab, war der
Bann gebrochen und die anfängliche Nervosität der
Schauspieler gänzlich verschwunden. Dank der Mundpropaganda wurde das
Stück »Geh mach dei Fenster’l auf« dreimal bei vollbesetztem Haus aufgeführt.
Der damalige Erfolg war Ansporn dafür, auch weiterhin
den Moosachern Theaterstücke zu präsentieren. Da die
Zuschauer immer mehr wurden, siedelte die MGV-Bühne im Jahr 1985 in den großen Pfarrsaal um. 1989 muss-
60
■
Viele Moosacher Theaterfreunde haben sich bereits von der Schauspielkunst der MGV-Akteure
überzeugt.
Foto: Archiv
ten die Akteure aber wieder
ausziehen – der Pfarrsaal St.
Martin wurde umgebaut.
Die »Theaternarrischen« fanden in der Pfarrei St. Mauritius eine neue Heimat. Seit
1996 spielt die MGV-Bühne
im Sall des Münchenstift-Altenheims, Hans-Sieber-Haus,
in Untermenzing.
Nach dem Motto »So lange
es dem Publikum gefällt, so
lange spielen wir weiter«,
sind mittlerweile 28 Jahre
vergangen.
Derzeit wirken bei der MGVBühne 15 engagierte Schauspieler mit.
Moosach · Im Stadtteil Moosach gibt es
einen Verein, der sich seit
1965 für junge und alte
Menschen »stark« macht –
der »Verein für Soziale Aufgaben«.
Damals hatte sich Moosach
schon vom Dorf zum Stadtteil entwickelt und das Wirtschaftswunder hatte auch
hier seine Spuren hinterlassen. Doch trotzdem gab es
soziale Probleme. Im Stadtteil lebten viele junge Familien ohne Angehörige, alte
hilfsbedürftige Menschen,
Flüchtlinge aus der ehemaligen DDR und Umsiedler aus
Polen und Siebenbürgen.
Um sie kümmerte sich unter
anderem die Gemeindehelferin der evangelischen Heilig-Geist-Kirchengemeinde in
Moosach. Als sie kündigte,
beschloss der Kirchenvorstand, einen Verein zu gründen, der soziale Aufgaben
übernimmt. So wurde zunächst eine Beratungsstelle
eingerichtet und man begann mit dem Ausbau der
Familienpflege. Neun Jahre
später wurde von den Verantwortlichen eine Hausund Altenhilfestation gegründet. Von 1974 bis 1989
kamen viele Angebote hinzu: für ältere Menschen der
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Grundschulkinder betreut,
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Menschen, die im Alltag und
in ihrer persönlichen Lebenssituation einmal Probleme
haben, eine Beratung in Anspruch nehmen.
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Olympiadorf und eine Schülerhilfe ins Leben gerufen.
Außerdem war regelmäßig
ein Spielwagen unterwegs.
Der ambulante Pflegedienst
ist mittlerweile ein großer
und wichtiger Bereich. Hinzu
kommen Gymnastik und
Ausflüge für Senioren und
das gesellige Beisammensein
im Seniorenclub (im Gemeindesaal der Heilig-Geist-Kirche, Hugo-Troendle-Straße
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Geballte »Mütterpower« unter einem Dach
ANDREAS TEUCHNER
Beim Müttertreff Moosach wird das Thema »Familie« seit 21 Jahren groß geschrieben
Der Mittagstisch des Müttertreffs erfreut sich seit seiner Einführung großer Beliebtheit.
Moosach · Der Müttertreff Moosach ist
für viele Mamas, Papas und
Kinder aus dem Stadtviertel
ein Ort zum Kennenlernen
und Austauschen. Schon vor
der Gründung des Vereins
besuchten einige Frauen ab
und an die Mütterberatungsstelle in Moosach, wobei der Wunsch aufkam, sich
regelmäßig zu treffen. Die
Mütter beschlossen daraufhin, sich in einem Mütterzentrum zusammenzuschließen. Sie knüpften Kontakte
zu anderen Münchner Mütterzentren und -stellen, die
ihre Erfahrungen an die
Moosacherinnen weitergaben. Am 1. Dezember 1987
erfolgte die Vereinsgründung des Müttertreff Moosach e. V. (MTM). Ein Jahr
später wurde der Zusammenschluss Mitglied im
Gesamtverein Moosach e. V.
Regelmäßige Treffen der damals 75 Mitglieder gab es im
Hacklhaus. Im darauffolgenden Jahr stand ein Umzug
an.
Am 1. März bezog der MTM
einen Laden an der Feldmochinger-, Ecke Scharnhorststraße. Dort trafen sich die
Krabbelgruppen, Mütter mit
älteren Kindern und eine
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Erste-Hilfe-Kurse erweitert.
Ab dieser Zeit fanden jährlich Faschingsfeste, Sommerfeste, mehrere SecondhandMärkte sowie eine Weihnachtsfeier statt. Im Jahr
1991 gab es Schwierigkeiten.
Die Finanzierung der Selbsthilfeförderung, die auf drei
Jahre befristet war, drohte
auszulaufen. Ein Jahr später
die Erlösung: Der Verein
schaffte den Sprung in die
Regelförderung und sicherte
sich somit die jährliche finanzielle Unterstützung durch
den Freistaat Bayern. Ein
weiteres Highlight in diesem
Jahr: Drei Vorstandsfrauen
des MTM besuchen die
»13th Mothers' Center Conference« in New York. Die
Einrichtung wuchs und
wuchs und übernahm 1992
die Kinderbetreuung für etwa 150 Kinder. Im September 1995 stand erneut ein
Umzug auf dem Plan. Der
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beheimatet ist. Im Jahr 1998
wurde das Angebot für die
Stadtteilmütter mal wieder
erweitert. Eine Kontaktmutter kümmerte sich jeden Vormittag um neue Besucher/innen und gab Informationen
rund um den Müttertreff
weiter. Die Mitgliederzahl
stieg auf 170. Der Februar
1999 brachte noch mehr
Platz für die Mitglieder des
MTM. Durch die Anmietung
neuer Räume zählt die Gesamtfläche der Einrichtung
nun insgesamt 280 Quadratmeter. Somit konnten viele
Kurse und Betreuungsangebote, wie etwa Mutter-KindGruppen, Hausaufgabenbetreuung, Kreativer Tanz und
Musikunterricht realisiert
werden. Im Jahr 2000 stieg
der personelle Bestand des
MTM auf fünf ehrenamtliche Vorstände, drei Bürofrauen, zwei Dienstmütterbeauftragte, zwei Kontaktmütter und 30 Dienstmütter,
die im Wechsel für gute Betreuung der Besucher und
Kinder sorgten.
Im neuen Jahrtausend schossen die Angebote des Treffs
in den Himmel. Egal ob Geburtsvorbereitungs- oder
Yoga-Kurse, das MTM gab
sich viel Mühe alles abzudecken, was das Mütter-/Väterund Kinderherz begehrt.
Viele Kursangebote später,
im Jahr 2007, feierte der
Müttertreff 20-jähriges Jubiläum. Die Mitgliederzahl betrug zum Geburtstag 240
Mitglieder – Tendenz steigend. Nähere Informationen
über die Einrichtung gibt es
auf der Internetseite www.
muettertreff.org.
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