Ztg 104 - Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport

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Ztg 104 - Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport
In dieser Ausgabe
Kooperation mit NL
OS: Leben mit Bomben
Die grenzüberschreitende polizei- Osnabrück war bereits in der ersliche Zusammenarbeit zwischen ten Hälfte des 20. Jahrhunderts
der niederländischen und der nieVerkehrsknodersächsischen Polizei hat mittlertenpunkt und
weile ein Niveau erreicht, dass eine
Industriestandneue bilaterale Vertragsgrundlage
ort. Daher luerfordert. Seite 3 und 7
den die alliierten Streitkräfte
2. Weltkrieg
NIVADIS für Bremen entsprechend vieleimBomben
über
Nachdem das neue Vorgangs- der Stadt ab. Ein Erbe, das Osnabearbeitungssystem NIVADIS in brück noch heute trifft. Seite 7
Informationen für die Niedersächsische Polizei
1/2004
Organisationsreform der Landespolizei
„Niedersachsen
wird sicherer!“
Dabei betonte der Minister: „Die
Weichen sind gestellt, damit Niedersachsen sicherer wird: Wir verbessern die Kriminalitätsbekämpfung, stärken die Präsenz in der
Fläche, zentralisieren dort, wo es
notwendig und sinnvoll ist, und wir
straffen die Organisation und setzen 200 Stelleninhaber für andere
Aufgaben frei.“
Die von Koller eingesetzte „Arbeitsgruppe Organisation der Polizei“ (AG) hatte ihren Abschlußbericht nach nur sieben Monaten Tätigkeit vorgelegt. Der Staatssekretär und der AG-Leiter Uwe Kolmey
informierten ausführlich die Führungskräfte der Polizei, Personalrat, Berufsvertretungen und Frauenbeauftragte über das neue Organisationskonzept. Die Präsentation
erfolgte übrigens in den Räumen
der Polizeigeschichtlichen Sammlung – dort befindet sich die Dauerausstellung „Polizei im Wandel
der Geschichte“.
Zielsetzung. Die Polizeidezernate werden aus den Bezirksregierungen herausgelöst, es werden selbständige Polizeidirektionen gebildet. Unter Bewertung der Erfahrungen mit der derzeitigen Organisation gilt es, die bestehende
Polizeiorganisation grundlegend zu
überprüfen, um im erforderlichen
Umfang Strukturänderungen vornehmen zu können. Mit der Umorganisation sollen
쐍 Funktionalität und Eigenständigkeit der Polizei gestärkt,
쐍 Kriminalitätsbekämpfung optimiert,
쐍 einheitliche Rahmenstrukturen
für eine Polizeiorganisation geschaffen,
쐍 professionelle Aufgabenwahrnehmung, Präsenz und Bürgernähe gewährleistet,
쐍 Stäbe so schlank wie möglich gehalten
werden.
Vorgehen der AG. Die AG hat
acht fachspezifische Unterarbeitsgruppen mit zirka 140 Polizeibeschäftigten gebildet (Zusammensetzung: 70 Beamte Schutzpolizei,
36 Beamte Kriminalpolizei, 24 Verwaltungsbeamte, acht Tarifbe-
©: Westermann Verlag, BS / M.: Draxler
Niedersachsens Innenminister
Uwe Schünemann und Innenstaatssekretär Dr. Roland Koller
stellten im Dezember in Hannover
die Grundzüge der geplanten
Organisationsreform der Landespolizei vor.
PD
OL
PD
LG
PD
OS
schäftigte; von den Beamten gehören zwei dem mittleren, 53 dem gehobenen und 75 dem höheren
Dienst an). Sie haben zu den Kernthemen polizeilicher Aufgabenerfüllung, Fragen der Binnenorganisation und einer erforderlichen
Aufgabenverlagerungen aus den
Bezirksregierungen nach Auswertung bekannter Schwachstellen beziehungsweise eigenen Erhebungen, Expertenbefragungen pp. Vorschläge unterbreitet.
Allen Beschäftigten der Polizei
stand von Anfang an die Möglichkeit offen, sich mit eigenen Vorschlägen und Stellungnahmen an
die AG zu wenden. Allein auf diesem direkten Weg sind mehr als 120
Zuschriften eingegangen, die in vielen Fällen unmittelbar in die laufenden Überlegungsprozesse beziehungsweise die Entscheidungsfindung einfließen konnten. Zu ausgewählten Fachthemen der PI-Ebene
wurde mit allen PI-Leitern ein
Workshop durchgeführt. Die AG
hat zudem abgesicherte Zwischenergebnisse über Fernschreiben, Intranet und im PEB veröffentlicht
und mit der Linienorganisation erörtert.
Die so erarbeiteten Vorschläge
stellen sich im Kern wie folgt dar:
Landespolizeipräsidium. Im Innenministerium wird ein Landespolizeipräsidium (LPP) mit einem Landespolizeipräsidenten an der Spitze eingerichtet. Dieser wird, so Innenminister Schünemann, den Status eines politischen Beamten besitzen. Im LPP wird die heutige
Abteilung 2 des MI aufgehen. Neben den bereits jetzt durch diese
Abteilung wahrgenommenen Aufgaben soll das LPP als oberste
PD
H
PD
BS
PD
GÖ
Führungsstelle perspektivisch insbesondere die strategische Führung
der Landespolizei gewährleisten
und die konzeptionelle Zukunftsausrichtung der Polizei steuern. Es
gliedert sich in die Referate Kriminalitätsbekämpfung, Einsatz/
Verkehr, Personal, Wirtschaftsverwaltung, Führungs- und Einsatzmittel, Recht und zentrale Aufgaben.
Polizeidirektionen. Es werden
sechs regionale Polizeidirektionen
(PD) in Braunschweig, Göttingen,
Hannover, Lüneburg, Oldenburg
und Osnabrück eingerichtet. Diese
nehmen insbesondere Führungs-,
Bündelungs- und Koordinierungsaufgaben wahr. Durch die Herauslösung aus den Bezirksregierungen
wird die Eigenständigkeit der Polizei gestärkt. LPP und PD sind im
Stabsaufbau kongruent, die Fachreferate im LPP finden sich als Dezernate in den PD’en wieder.
Die Polizeidirektionen sollen
auch folgende Aufgaben übernehmen, die mit Auflösung der Bezirksregierungen einer Bündelungsbehörde neu zugeordnet werden müssen und eine Sachnähe zu
den polizeilichen Aufgaben besitzen: Grundsatzangelegenheiten der
öffentlichen Sicherheit und Ordnung, obere Versammlungsbe-hörde, öffentliches Vereinsrecht (Vollzug von Partei- und Vereinsverboten), Geheimschutz, Bestellung von
Hilfspolizeibeamten. ... Forts. S. 3 왘
Niedersachsen offiziell
e i n g e f ü h rt
worden ist,
will
nun
auch Bremen
die niedersächsische Neuentwicklung übernehmen. Dies wurde bei
einer gemeinsamen Sitzung beider
Kabinette beschlossen. Seite 5
Rettungsschwimmer
Beim Rettungsschwimmabzeichen-Wettbewerb der Polizeien erwies sich die 2. Bepo-Hundertschaft, Hannover, als stärkstes
Team. Damit setzt sich die Erfolgsserie für die I. Bereitschaftspolizeiabteilung fort. Seite 8
Zum Jahreswechsel
fung häuslicher Gewalt, der präventiven Telekommunikationsüberwachung sowie beim so genannten finalen Rettungsschuss
wurden vom Landtag verabschieich freue mich, Ihnen erstmals als det. Die Ausweitung der DNAInnenminister meine herzlichsten Analyse auch auf andere DeliktsGrüße ausrichten und für die ge- bereiche wie zum Beispiel Exhileistete Arbeit im Jahr 2003 ganz bitionismus und die Übertragung
herzlich danken zu können.
der Anordnungsbefugnis von den
Die Bewältigung der alltägli- Gerichten auf die Polizei sind
chen Einsätze aber auch Groß- Maßnahmen, die ich für wichtig
lagen haben die niedersächsische und erforderlich halte.
Polizei 2003 stark gefordert. Der
Ein weiterer Schwerpunkt ist
Castoreinsatz, an dem auch in die- die personelle und materielle Versem Jahr wieder über
besserung der Polizei.
4000 niedersächsische
Wir haben zum 1. OkBeamtinnen und Betober 2003 zusätzliche
amte beteiligt waren,
Vollzugsbeamtinnen
konnte ohne größere
und -beamte eingeAusschreitungen in
stellt sowie bereits
enger Zusammenarausgebildete Polizibeit mit Einheiten der
stinnen und Polizisten
anderen Länderpoliaus anderen Bundeszeien und dem Bunländern übernommen.
desgrenzschutz bewälDie Ausstattung der
tigt werden.
Dienststellen mit dem
Ein weiteres Schwerneuen Vorgangssystem
punktthema war die
NIVADIS ist ebenfalls
Bekämpfung der Jufortgeschritten und
Innenminister Uwe
gendkriminalität und Schünemann
wird im Herbst 2004
hier insbesondere die
abgeschlossen sein.
Gewalt an Schulen, deren zweifel- Dann werden alle Dienststellen
hafter Höhepunkt eine Messerste- mit dem modernen und wesentlich
cherei an einer hannoverschen leistungsstärkeren System arbeiSchule war. Dies hat letztendlich ten können. Die bei der Einführung
dazu geführt, dass durch eine ge- aufgetretenen Probleme sind für ein
meinsame Erlassregelung der Mi- neues System nicht ungewöhnlich.
nisterien in Niedersachsen die Ich bin aber zuversichtlich, dass die
Polizei und Schulen enger zusam- Unzulänglichkeiten schon bald bemenarbeiten.
seitigt werden können.
Die niedersächsische LandesreEs muss aber auch verdeutlicht
gierung hat nach Übernahme der werden, dass der Landesregierung
Regierungsverantwortung sofort finanzielle Grenzen gesetzt sind.
damit begonnen, ihre Versprechen Die angespannte Haushaltssituaumzusetzen. Wie bekannt, werden tion hat Einsparungen in prakdie Bezirksregierungen aufgelöst tisch allen Bereichen erforderlich
und als erster Schritt die Polizei- gemacht. Die Beamtinnen und Bedezernate aus ihnen herausgelöst. amten waren mit der Kürzung des
In diesem Zusammenhang wird Weihnachtsgeldes und der Streidie derzeitige Polizeiorganisation chung des Urlaubsgeldes von dieverändert. Ziel ist es, die Polizei sen Sparmaßnahmen betroffen.
in ihrer Funktionalität und ihrer Dies war unumgänglich, um das
Eigenständigkeit zu stärken. Dem Land nicht noch weiter in die
Aufgabenschwerpunkt Krimina- Schuldenfalle abrutschen zu laslitätsbekämpfung, im Sinne von sen. Die hohe Arbeitslosigkeit und
Verhütung und Verfolgung von eine stagnierende Wirtschaft haStraftaten und der Stärkung der ben nicht nur uns gezwungen, verFlächenpräsenz, wurde bei dem antwortungsbewusst mit den zur
Arbeitsgruppenergebnis besonde- Verfügung stehenden Haushaltsre Berücksichtigung gewidmet.
mitteln umzugehen. Daher bitte
Bei den anstehenden Verände- ich Sie für diese Maßnahmen um
rungen gilt aber auch der Grund- Verständnis.
satz, dass jede Organisation nur so
Ich bin dennoch zuversichtlich,
gut ist, wie die in ihr handelnden dass wir trotz aller Probleme die
Personen. Daher möchte ich Sie Polizei noch moderner und leibitten, aktiv an den Veränderungen stungsfähiger machen und gemitzuarbeiten und sie als Chance meinsam die wichtige Aufgabe der
für die Gestaltung einer modernen, Inneren Sicherheit in Niedersachbürgernahen und bürgerorien- sen zum Wohle der Bürgerinnen
tierten Polizei zu verstehen.
und Bürger erfolgreich fortsetzen
Aber nicht nur organisatori- können.
sche, sondern auch gesetzliche
Ich wünsche Ihnen und Ihren
Veränderungen sollen die polizei- Familien ein erfolgreiches, gesunliche Arbeit weiter verbessern. Die des Jahr 2004 und danke Ihnen
Änderung des Gefahrenabwehrge- nochmals für die geleistete Arbeit
setzes in ein Niedersächsisches des abgelaufenen Jahres.
Sicherheits- und Ordnungsgesetz Ihr
und die damit verbundenen erweiterten rechtlichen Möglichkeiten
unter anderem beim Unterbindungsgewahrsam, der Bekämp- Uwe Schünemann
Liebe Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter,
Seite 2
IMK:
Fußball-WM
Die Innenminister und -senatoren der Länder hatten bei ihrer
Herbsttagung in Jena zwei Schwerpunkte: Die in Deutschland 2006
stattfindende Fußballweltmeisterschaft (WM) sowie für die Verkehrssischerheit relevante Verhaltensweisen.
Fußball-WM. Bei der Innenministerkonferenz (IMK) kam auch
der internationale Terrorismus zur
Sprache. Unter dem Eindruck der
Anschläge auf britische Einrichtungen in Istanbul und vor dem
Hintergrund der polizeilich notwendigen Zusammenarbeit bei internationalen Großereignissen wurde der Stand der polizeilichen Vorbereitungen für die Fußballweltmeisterschaft – unter Abgleich bereits erarbeiteter Richtlinien – diskutiert. Zur effizienten Bekämpfung von Straftaten, die anläßlich
der WM begangen werden, wurde
ein gemeinsamer Regelsatzkatalog
erstellt. Die Minister und Senatoren begrüßten den entsprechenden
Bericht.
Winterreifen. Die IMK bittet den
Bundesminister des Innern, darauf
hinzuwirken, dass der Bundesverkehrsminister im Zuge der geplanten Neufassung der Straßenverkehrsordnung (Projekt: „Bürgernahe und verständliche StVO“) eine
deutlichere Hervorhebung der bestehenden Verhaltenspflichten der
Fahrzeugführer bei winterlichen
Straßenverhältnissen prüft.
Unfallrisiko bei Kleintransportern. Die IMK hält Maßnahmen zur
Eindämmung des Unfallrisikos bei
Kleintransportern aufgrund der
bedenklichen Zunahme von Verkehrsunfällen mit diesen Fahrzeugen aus polizeilicher Sicht für
dringlich. Sie bittet den Bundesinnenminister, sich für konkrete gesetzgeberische Schritte zur Eindämmung des Unfallrisikos einzusetzen. Dazu sollten die Untersuchungsergebnisse des Instituts
für Fahrzeugsicherheit des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) herangezogen werden. Der GDV schlägt
für Kleintransporter unter anderem
ein Tempolimit auf Autobahnen
von 120 km/h vor.
kn
PK Bad Pyrmont:
Neues Domizil
Innenminister Uwe Schünemann
hat am 4. Dezember den neuen Erweiterungsbau für das PK Bad Pyrmont eingeweiht. Damit stehen für
die 49 Angehörigen des Kommissariats jetzt Diensträume zur Verfügung, die polizeilichen Ansprüchen
und Notwendigkeiten entsprechen.
„Trotz des engen finanziellen
Rahmens, in dem sich das Land bewegt, konnte das seit einigen Jahren geplante Vorhaben nunmehr zu
einem positiven Abschluss gebracht
werden“, stellte Schünemann fest.
Mit dem Erweiterungsbau sind die
seit Beginn der 90er Jahre aufgetretenen Raumprobleme endgültig
behoben.
Der 410 Quadratmeter umfassende Erweiterungsbau wurde mit
einem Investitionsvolumen von
rund 770.000 Euro durch das Staatliche Baumanagement Bückeburg
sowie einem Planungsbüro in einer
Bauzeit von rund neun Monaten
errichtet. In die Maßnahme integriert wurde ein offen gestalteter
Wachbereich mit moderner Telekommunikationstechnik. Zugleich
wurde ein behindertengerechter
Zugang zur Polizeidienststelle geschaffen.
Schünemann lobte überdies die
gute Zusammenarbeit zwischen Polizei, Stadt Bad Pyrmont und dem
Flecken Aerzen in Sachen Präventionsarbeit. Er rief dazu auf, den
eingeschlagenen Weg durch die
vielfältigen polizeilichen Maßnahmen fortzusetzen, denn die Vernetzung von Polizei, Kommune sowie
weiteren Institutionen sei Erfolgsgarant für eine aktive Kriminalprävention, wie sie zweifelsohne in Bad
Pyrmont und in Aerzen geleistet
werde.
kn
POLIZEI-EXTRABLATT
Verkehrspuppenbühne Alfeld:
LBPN:
Minister gratuliert zum 25.
Als eine der ältesten Verkehrspuppenbühnen Niedersachsens
feierte die Alfelder Bühne kürzlich
ihr 25jähriges Jubiläum im Lutherhaus in Alfeld. Erster Gratulant:
Innenminister Uwe Schünemann.
Schünemann ehrte vor 70 geladenen Gästen im Rahmen eines
Festaktes die Spieler, gratulierte
zum Geburtstag und dankte für 25
Jahre erfolgreiche Verkehrserziehung. Er bezeichnete die Einrichtung als ein gelungenes Beispiel für
eine zielgerichtete und erfolgreiche
Kooperation zwischen dem PK
Alfeld und der ortansässigen Verkehrswacht.
Besonders hervorgehoben wurde
das ehrenamtliche Engagement
derjenigen, die seit 25 Jahren diese
Bühne mit Leben erfüllen oder erfüllten. Dies sind die Polizeibeamten Paul Gerhardts (Kasper) und
Peter Chas (Wuschel), der ehemalige Polizeibeamte Egon Breme
(Schupo Polli) und die Kindergärtnerin Ute Knüppel (Seppl).
Der Vorsitzende der Alfelder Verkehrswacht, Rolf Magsamen, ließ
noch mal die Geschichte der Bühne Revue passieren. Nachdem alle
Anfangsschwierigkeiten überwunden waren (Drehbuch schreiben,
Puppen beschaffen, Bühne bauen,
Nervosität und Lampenfieber überwinden) gaben die Spieler am 11.
September 1978 im Lutherhaus in
Alfeld ihre erste Vorstellung. In 25
Jahren spielte die Bühne 395 mal
vor Kindern von Kindergärten und
Ehrte die Aktiven der Verkehrspuppenbühne Alfeld: Innenminister Uwe
Schünemann
Grundschulen. Dabei sahen 26.600
Kinder zu. Des Öfteren war die
Bühne gern gesehener Gast auch in
Hannover, Wolfsburg, Braunschweig, Helmstadt und vielen anderen Orten überwiegend in Niedersachsen.
Vor dem Festakt begrüßte der
Kasper (Paul Gerhardts) rund 50
Kinder des Kindergartens „An der
Vormasch“ und die anwesenden
Gäste. Anschließend spielten die
Jubilare vor allen Anwesenden ihr
Stück.
Aus Anlass des Jubiläums waren
die Puppenbühnen aus Wilhelmshaven, Osnabrück, Hannover und
Göttingen drei Tage in Alfeld zu
Gast. Neben den Bühnen gab auch
der „Singende Polizist“ Michael
Beyer aus Einbeck ein dreitätiges
Gastspiel in Alfeld.
Insgesamt konnten 26 Kindergärten mit rund 850 Kindern durch
die Gastbühnen, Michael Beyer und
die Alfelder Bühne verkehrserzieherisch erreicht werden.
Neben den Auftritten bekamen
die Gäste auch Kultur geboten in
Form einer Stadtbesichtigung
Alfelds und der Besichtigung des
FAGUS-Werkes. Natürlich kam
auch de gesellige Teil nicht zu kurz,
bei dem die Spieler ausgiebig fachsimpeln konnten.
Klaus Rittgerodt, PK Alfeld/kn
Ex-Führungskräfte trafen sich
Insgesamt 18 ehemalige Führungskräfte der Polizei Hildesheim trafen sich am 25. November im Polizeidienstgebäude auf
Einladung der Polizeiinspektion.
Inspektionsleiter Wilhelm
Burgdorf begrüßte die Gäste, unter denen sich auch elf „aktive“
Beamte befanden. Er gab einen
kurzen Bericht über die herausragenden Fälle innerhalb der Inspektion im vergangenen Jahr. Die
Entführung des Linienbusses aus
Bremen am 25. April 2003 wurde
ebenso erwähnt wie die Vorstellung der Polizeireform.
Burgdorf erläuterte auch das
neue Computersystem NIVADIS.
Hier „streikten“ allerdings einige
Pensionäre. Mit Bleistift, Papier
und Schreibmaschine ging früher
alles besser und schneller, meinten sie.
Der älteste Teilnehmer in der
Runde war der 78-jährige Bruno
Krupinski, der jahrelang im früheren Verkehrsunfallkommando und
zuletzt in der Einsatzleitstelle tätig war. Der nächste „neue“ Pensionär wird der derzeitige Sachbearbeiter für Personal- und Disziplinarfragen, PHK Helmut Rother,
sein. Er geht mit Ablauf des Mo-
nats Januar 2004 in den Ruhestand. Bei Grünkohl und Brägenwurst wurden dann noch bis gegen 19 Uhr alte Erinnerungen ausgetauscht.
Walter Wallott
PI Hildesheim/kn
Zum Schluß noch ’nen Castor
Sein erster Dienst vor 40 Jahren
war ein Nachtdienst – sein letzter
Arbeitstag ebenso: Polizeidirektor
Winfried Reimann wurde am 12.
November als Führer der Einsatzabteilung der Bezirksregierung Lüneburg vom Lüneburger Stadtdirektor Peter Koch mit einem Empfang verabschiedet (Bild). Reimann,
Leiter der Polizeiinspektion für den
Landkreis Rotenburg, hatte beim 7.
Castor-Transport nach Gorleben in
Lüneburg mit seiner Abteilung die
Transportstrecke geschützt.
„Wenn es brenzlig wurde für die
Polizei in Niedersachsen, war er
meistens mittendrin“, würdigte
Koch das Engagement Reimanns.
Einsätze, die Schlagzeilen machten,
waren darunter: Demos gegen den
Nato-Doppelbeschluss, die ChaosTage, Skinhead-Konzerte und immer wieder Gorleben. Die zusammengezogenen Hundertschaften
der Abteilung „Dora“ aus dem Regierungsbezirk Lüneburg, darunter
auch seine Rotenburger Mitarbeiter, führte er seit über zehn Jahre.
Zuvor hatte er andere wichtige Aufgaben in der Abteilungsführung
wahrgenommen.
Reimann wird von den Angehörigen der Abteilung ‘Dora’ geschätzt und geachtet“, wusste Koch
zu berichten. Bereits am Mittwochmorgen war Reimann auf dem Info-
Nr. 1/2004
Kanal für den gesamten CastorEinsatz gewürdigt worden. CastorPressesprecher Detlev Kaldinski im
„Polizeiradio“: „ Uns verlässt ein
warmherziger Chef und ein geschätzter Abteilungsführer, der immer ein offenes Ohr für seine Leute
hatte. Im Namen aller Mitarbeiter
danken wir ihm.“
Natürlich macht Lob allein nicht
satt: Die Küche seiner Abteilung
hatte dem Polizeidirektor bereits
am Freitag ein opulentes, viergängiges Abschiedsmahl bereitet. Auch
andere Polizeiführer im Einsatzraum ließen sich nicht nehmen, ihren Kollegen zu verabschieden.
Hundertschaftsführer Johannes
Fuhr: „Er hat auch in seinem letzten Nachtdienst 150 Prozent gegeben – es lief wie am Schnürchen.“
Reimann wird im Januar aus dem
Polizeidienst verabschiedet.
Stefan Lange, PI Rotenburg/kn
Berliner kommen
Das Land Berlin übernimmt
aus finanziellen Gründen nur einen Teil der an der dortigen
Fachhochschule ausgebildeten
Anwärterinnen und Anwärter
für die Laufbahn des gehobenen
Polizeivollzugsdienstes. Alle anderen sind kraft Gesetzes mit
Ablauf des 12. Dezember 2003
entlassen.
Die Polizei in Niedersachsen
kann diesen Kolleginnen und
Kollegen die nicht in Berlin
übernommen werden, eine berufliche Perspektive bieten und
spart zusätzlich Ausbildungskosten. Aus diesem Grund führten Vertreter des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres
und Sport im September in Berlin eine Informationsveranstaltung durch. Daraufhin bewarben
sich 24 Beamtinnen und Beamte
bei der Landesbereitschaftspolizei Niedersachsen, die die Einstellung in den Landesdienst
durchführt.
Die für die Übernahme notwendige Vorauswahl und die entsprechenden Übernahmegespräche haben bereits im Oktober in
Berlin stattgefunden. Besondere
Unterstützung erhielt die Kommission der Landesbereitschaftspolizei durch Angehörige der PD
Hannover und der BezReg Lüneburg, die als regional einstellende Behörden bereits über einschlägige Übernahmeerfahrungen verfügen.
Zu den Voraussetzungen für
eine Übernahme in den gehobenen Polizeivollzugsdienst des
Landes Niedersachsen gehören
die Feststellung der gesundheitlichen Eignung sowie der erfolgreiche Abschluss des Studiums
an der Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege in
Berlin.
Wenn auch diese Hürden genommen sind, beginnen zirka 20
Kolleginnen und Kollegen ihren
Dienst am 15. Dezember bei der
Landesbereitschaftspolizei in
Hannover und Braunschweig.
Dort absolvieren sie den Einweisungslehrgang für die Einsatzeinheiten, werden in die landesrechtlichen Besonderheiten eingewiesen und in den Dienst der
Landesbereitschaftspolizei integriert.
Die nach der Regelverwendungsdauer in der Landesbereitschaftspolizei vorgesehene Versetzung in den polizeilichen
Einzeldienst erfolgt unter Berücksichtigung der personalwirtschaftlichen Notwendigkeiten und der persönlichen Wünsche. Die Berliner Übernahmen
führen nicht zur Verstärkung der
Landesbereitschaftspolizei.
Kurzfristig werden sie zur weitern Präsenzerhöhung im polizeilichen Einzeldienst beitragen.
Günter Brück
LBPN –Direktion-/dis
PEB
Impressum
XIX. Jahrgang
Herausgeber:
Nieders. Ministerium für Inneres und Sport
Lavesallee 6, 30169 Hannover
Verantwortlich:
Klaus Engemann
Vertreter:
Michael Knaps
Redaktion:
Detlef Ehrike, Michael Knaps,
Bernward Meyer, Dietmar Schellhammer,
Doris Wollschläger
Anschrift der Redaktion:
Nieders. Ministerium für Inneres und Sport
Redaktion „Polizei-Extrablatt“
Postfach 221, 30002 Hannover
Tel. 05 11/1 20- 60 44 oder - 62 59
Fax 05 11/ 120- 65 55
E-Mail: peb@mi.niedersachsen.de
Layout und Satz (DTP):
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Druck:
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Baustr. 44, 31785 Hameln
Tel. 0 51 51/2 00- 112
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Nr. 1/2004
POLIZEI-EXTRABLATT
Seite 3
Northeim:
Deutsch-Niederländischer Polizeialltag:
Preisgabe von Souveränität Gottesdienst für
– oder souveräne Reaktion? Einsatzkräfte
Die grenzüberschreitende polizeiliche Zusammenarbeit der niederländischen Regiopolizeien
Groningen, Friesland, Drenthe,
IJsselland und Twente mit der
Bezirksregierung Weser-Ems
bewegt sich seit nunmehr fast
zehn Jahren auf einem hohen
Niveau. Vor diesem Erfahrungshintergrund fordert die KODAGNord, der neben den genannten
Polizeiorganisationen auch die
Koordinatoren von Koninklijke
Marechaussee und Bundesgrenzschutz angehören, die Entwicklung einer neuen bilateralen
Vertragslage für ihre Kooperation.
Dieser neue „Polizeivertrag“ soll
Regelungen aus dem Schengener
Durchführungsübereinkommen
(SDÜ) vom 19. Juni 1990 und der
bilateralen „19-Punkte-Vereinbarung“ vom 17. April 1996 ergänzen,
beziehungsweise ablösen, um im
Verständnis um die Sicherheitsbedürfnisse in der Grenzregion erkannte Schwachstellen durch erweiterte Kompetenzen zu ersetzen.
Die Unterzeichner wollen im
Folgenden quasi „grenzüberschreitend“ den Versuch wagen, einen
tatsächlichen Bedarfsnachweis für
die derzeit zwischen den verantwortlichen Ministerien in Den Haag
und Berlin stattfindenden Vertragsverhandlungen zu erbringen.
Historische Erfahrungen. Angesichts dieser „grenzenlosen Werbung“ ist ein kurzer Rückblick – in
Stichworten – erforderlich.
쐍 „Vertrauensbildung durch Ausbildung“: Ausbildung von rund
1.700 Beamtinnen und Beamten
beider Nationen seit 1996 in die
Rechtslage aus SDÜ und bilateraler Vereinbarung; Durchführung
von Tagungsveranstaltungen zu
spezialisierten Formen der Verbrechensbekämpfung; Durchführung
von Veranstaltungen zur Vorbereitung auf besondere grenzüberschreitende Einsatzformen; Veranstaltung von grenzüberschreitenden Übungen,
쐍 „Praktische Kooperation“: Umfangreicher Beamten- und Einsatzmittelaustausch zu unterschiedlichen Anlässen und Orten (Beispiel:
Explosionskatastrophe Enschede,
Dutch-TT Assen, Weihnachts- und
Blumenmärkte),
쐍 „Schwachstellenanalyse = Bedarfsermittlung“: Aufgrund umfangreicher Aktivitäten wurden ab
dem Jahr 2000 konsequent
Schwachstellenanalysen und Bedarfsermittlung zu den erkannten
Problemstellungen erarbeitet. Diese
gingen ab 2001 der ministeriellen
Ebene beider Länder zu.
Diese Punkte verdeutlichen, in
welchem Maße in den letzten zehn
Jahren in der niederländisch-nie-
dersächsischen Grenzregion kooperiert wurde.
Selbstverständlich mussten sich
die Mitglieder der KODAG-Nord
trotz allen Stolzes ob des Umfanges
der Aktivitäten, bei denen in Teilbereichen die rechtlichen Möglichkeiten aus SDÜ und bilateralen Vereinbarungen weit überschritten
wurden, immer wieder kritisch mit
der Frage beschäftigen, ob diese Vorgehensweise gerechtfertigt ist.
Kritische Nachfragen. Sind all
diese Unternehmungen nicht mit
einem zu hohen Maß an Verlust nationalstaatlicher Souveränität verbunden? Warum zum Beispiel wurden in einer Übungsveranstaltung
von Spezialeinheiten im März 2000
unter anderem diagonale Unterstellungsverhältnisse, die Möglichkeit eines Notzugriffs auf dem Territorium der benachbarten Nation
oder der grenzüberschreitende Einsatz eines Polizeihubschraubers
praktiziert, obwohl dazu jegliche
rechtliche Möglichkeit fehlt?
Warum eröffneten die verantwortlichen Entscheidungsträger
der Polizei trotz des Wissens um
fehlendes Regelwerk auf Vorschlag
der KODAG-Nord im November
2001 in Nieuweschans den „Gemeinsamen Polizeitreffpunkt“?
Aus den Ergebnissen der Übungsveranstaltung ließe sich, wenn überhaupt, allenfalls ein theoretischer
Bedarf ermitteln. Der „Polizeitreffpunkt“ als beabsichtigter Ausgangspunkt gemischter Streifentätigkeit,
zum Beispiel von Beamten aus Winschoten und Leer, oder der Autobahnpolizeien beider Nationen, hätte zwar praktische Bezüge, ein Realisierungszwang besteht jedoch nicht.
Mit diesen Beispielen lässt sich
die Preisgabe nationalstaatlicher
Souveränität nicht wirklich rechtfertigen. Dennoch sprechen sich die
Vertreter der KODAG-Nord für
eine zeitnahe Verwirklichung einer
neuen Vertragslage aus.
Anhand eines einzigen Beispiels
lässt sich im Folgenden hoffentlich
vermitteln, warum die Verfasser
vehement ein möglichst weitreichendes Regelwerk gerade für den
allgemeinen Polizeidienst innerhalb der Grenzregion fordern.
Europark Coevorden/Emlichheim. Auf der Grundlage von Wirtschaftsförderungsmaßnahmen
durch den Zweckverband EDR entstand direkt auf der Grenze zwischen der niederländischen Region
Drenthe und der niedersächsischen
Grafschaft Bentheim ein zirka 350
Hektar großes Gewerbegebiet.
Grenzlinie und Grenzmarkierung
sind aus politischen Gründen bewusst nicht erkennbar. Es ist davon
auszugehen, dass eine direkte
Grenzbebauung von Grundstücken
durch Gebäude erfolgt, das heißt,
Gebäude befinden sich territorial in
zwei Nationen.
Diese Ausgangssituation hat die
Polizei bereits im September 2002
beschäftigt. Zum damaligen Zeitpunkt reisten niederländische und
deutsche Heranwachsende mit ihren Fahrzeugen am Wochenende in
dieses Gewerbegebiet, um auf einer
im Bau befindlichen zweispurigen
Fahrbahn, die abwechselnd auf niederländischem und deutschem Territorium liegt, illegale Straßenrennen zu veranstalten.
Neben der Tatsache, dass sich
nicht nur einem solchen Fall vorgenannte Erfahrungswerte aus der
langjährigen, vertrauensvollen Kooperation bewährten und das Problem im Sinne eines „Duldungsverständnisses“ gelöst werden konnte,
ergeben sich rechtstheoretisch für
die Fallgestaltung allerdings keinerlei Lösungsmöglichkeiten.
Einmal können die niederländischen und niedersächsischen Polizeikräfte die territorial ihrem Zuständigkeitsbereich zugehörenden
Teilabschnitte der Straße nur über
das benachbarte Gebiet erreichen.
Zum anderen erfordert der Sachverhalt mindestens eine gemeinsame Einsatzform mit der Möglichkeit hoheitlichen Handelns im
Unterstellungsverhältnis auf dem
Gebiet der Gefahrenabwehr, weil
eine klare territoriale Zuordnung in
dem Gelände unmöglich ist.
Es ist zu prognostizieren, dass
mit fortschreitender Bebauung des
„Europarkes“ die polizeilichen
Probleme zunehmen werden. Mit
der derzeit gültigen Rechtssystematik aus SDÜ und bilateralen Vereinbarungen ist die polizeiliche
Aufgabenstellung in diesem Gebiet
nicht regelbar. Regelungen der
Nacheile oder Observation greifen
hier nicht mehr. Grenzüberschreitende Maßnahmen der Gefahrenabwehr sind rechtlich nicht zulässig.
Ein Sicherheitsvakuum ist hier die
Folge.
Fazit. Spätestens am Fall „Europark Coevorden/Emlichheim“, der
mittlerweile beispielhaft für weitere ähnlich gelagerte Fälle in der gesamten Deutsch-Niederländischen
Grenzregion steht, wird deutlich,
dass die beabsichtigte Vertragsentwicklung zwischen den Niederlanden und Deutschland nicht primär „Preisgabe nationalstaatlicher
Souveränität“, sondern vielmehr
das Ergebnis „Souveränen Umganges im Sinne eines Europas der Regionen“ ist.
Die Vertreter der KODAG-Nord
sprechen sich daher für eine möglichst umfassende Vertragsgestaltung aus. Die in der Grenzregion
eingesetzte Polizeien benötigen vor
dem Hintergrund dieser Entwicklungen Rechtssicherheit.
Willem v. d. Vrede
Regiopolizei Groningen
Arthur Steinbrecher
BezReg Weser-Ems/Me
St. Sixti heißt die Stadtkirche
von Northeim. Ein geräumiger,
schlichter Bau, ganz nach protestantischer Art. Am 7. September
geschah Ungewöhnliches. Zum
sonntäglichen Gottesdienst erschienen viele Bürger in Uniform. Auf
Initiative des Northeimer PI-Leiters
wurde an diesem Tag
ein Thema, das weitgehend verdrängt
aber doch täglich gegenwärtig ist, in angemessener Weise
aufbereitet und einer
breiteren Öffentlichkeit näher gebracht.
Es ging um die Belastung von Einsatzkräften in besonderen Situationen,
Einsatzlagen. Inzwischen ist in Medizin
und Psychiatrie unbestritten, dass gelegentlich auch
der Helfer Hilfe benötigt. Traumatisierende Einsätze können Ursache
für komplexe Krankheitsbilder bis
hin zur völligen Dienstunfähigkeit
sein oder werden.
Die Veranstaltung in St. Sixti
sollte hierzu eine Diskussion anstoßen. Polizeidirektor Walter Ruste-
berg führte in das Thema ein. Danach berichteten Betroffene aus den
verschiedenen Institutionen über
ihre persönlichen Erlebnisse.
Den musikalischen Rahmen gestaltete das Polizeimusikkorps Niedersachsen unter der Leitung von
EPHK Ulrich Brettschneider. Er hatte
dafür als cantus firmus „eine feste Burg
ist unser Gott“ gesetzt.
Die Gemeindemitglieder waren,
wie man von allen
Seiten hörte, von
dem Vortrag sehr angetan. In zwei Jahren soll an gleicher
Stelle mit einem anderen Thema wieder
ein gemeinsamer
Gottesdienst von
Polizei und Rettungsdiensten stattfinden.
Die Feuerwehr hatte auf dem
idyllischen Kirchplatz Tische und
Bänke aufgestellt. Nach der Veranstaltung gab es Erbsensuppe aus
der Feldküche. Das Polizeimusikkorps spielte zünftig auf.
Rudolf Hille
PI Northeim/Me
Katholische Polizeiseelsorge:
Internet-Angebot
Diplome verliehen
Kürzlich erhielten 98 Absolventen am Studienort Oldenburg der
Fachhochschule für Verwaltung
und Rechtspflege (FH), Fakultät
Polizei, im Rahmen einer Festveranstaltung ihr Diplom. An dem
Festakt nahmen zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Polizei teil,
darunter auch der Vorsitzende des
Niedersächsischen Ausschusses für
Inneres und Sport, Reinhold
Coenen.
Erstmalig waren zur Diplomierung aber auch die unmittelbaren
Nachbarn der Liegenschaft in Oldenburg eingeladen worden. Eine
große Anzahl zeigte sich erfreut
und folgte der Einladung.
Die Festrede hielt ein Oldenburger Pastor, der mit seinen Thesen
zu Individualität und Kollegialität die Zuhörer zum Nachdenken
anregte.
Von studentischer Seite zog das
Ehepaar Schiffner in seiner Rede
Parallelen zwischen der Ehe und
dem Polizeiberuf. Wie Ehepartner
müssten auch Polizeibeamte jeden
Tag aufs neue die Brücke der Verständigung und des Vertrauens
bauen, um diese gemeinsam überschreiten zu können. Dies bezogen
die Schiffners sowohl auf die kollegiale Zusammenarbeit, als auch
auf die Begegnung mit dem Bürger.
Bemerkenswert: Die drei Jahrgangsbesten in Oldenburg sind
Frauen. Ihnen wurden besondere
Glückwünsche für die erbrachten
Leistungen zuteil.
Als besonderes „Highlight“
spielte beim anschließenden Sektempfang die kurz zuvor an der
FHS in Oldenburg gegründete
Band „The Deputies“ auf. Sie
gaben einige Stücke aus ihrem
Repertoire zum Besten.
Insgesamt studierten im abgelaufenen Semester 645 Fachhochschüler am Studienort Oldenburg
der Fakultät Polizei.
Rüdiger Steinhauer
FH Oldenburg/dw
Weihbischof Werner Radspieler
startete (Bildmitte) das völlig neu
gestaltete Internet-Angebot der
Bundesarbeitsgemeinschaft für katholische Polizeiseelsorge. In der
knappen Erprobungsphase stieg die
Zahl der User stetig an: von anfangs
rund 500 wöchentlich hat sich die
Anzahl der Zugriffen inzwischen
verdreifacht.
Bundesweit kann jeder diskret
und ohne größere Hemmschwellen
Kontakt aufnehmen: www.polizei
seelsorge.org hält die Namen und
Erreichbarkeiten der Polizeiseelsorgerinnen und Polizeiseelsorger
bereit, informiert über bevorste-
hende Seminar- und Tagungsangebote und eröffnet im brandneuen Forum eine breite Plattform für
einen Dialog zwischen Polizei und
Seelsorgern, aber auch zwischen
den Frauen und Männern bei der
Polizei untereinander. Im Dialog
auf dem Internet-Forum entwikkeln alle gemeinsam die Themen
und Fragen, die auf den Nägeln
brennen.
Die Internet-Präsentation ergänzt die in vielen Bundesländern
bereits eingerichteten Angebote im
Intranet der jeweiligen Länderpolizeien.
Bernd Wübbeke
kath. Polizeiseelsorge/dw
Seite 4
Nr. 1/2004
Organisationsreform (II)
Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport
----------------------------------
Landespolizeipräsidium
Zentrale
Kriminalinspektion
Polizeidirektionen
Polizeidirektion
Braunschweig, Göttingen, Hannover
Lüneburg, Oldenburg, Osnabrück
Landesbereitschaftspolizei
Wasserschutzpolizeiamt u. Zentrale Dienste
Polizeiinspektion
(auch am Sitz der PD)
Polizeikommissariat
(grds. nicht am Sitz der PI)
Polizeiinspektion
Landeskriminalamt
Niedersachsen
Polizeikommissariat
Bildungsinstitut der Polizei
Niedersachsen
(grds. nicht am Sitz der PI)
Polizeistation
Polizeistation
(keine eigenständige Dienststelle)
(keine eigenständige Dienststelle)
Polizeiamt für Technik und
Beschaffung Niedersachsen
Polizeibehörden
Polizeieinrichtungen
Fachhochschule für Verwaltung
u. Rechtspflege - Fakultät Polizei -
Grafik: Draxler / Quelle: MI
쐍 Gesamtverantwortlichkeit für die
Dienststelle mit Personal / Ausund Fortbildung, Öffentlichkeitsarbeit, Präventionsteam (integrativer
Präventionsansatz) und Verwaltung.
쐍 Einsatzbewältigung mit Verkehr
und Umweltschutz, Führungs- und
Einsatzmittel, Verfügungseinheit,
Leitstelle und Spezialisierter
Tatortaufnahme als Bestandteil des
ESD.
쐍 Kriminalitätsbekämpfung mit
sieben Fachkommissariaten (einschließlich Verkehrsermittlungen),
regionaler DV-Gruppe, Vermögensermittlungen, Kriminaltechnik,
Fahndung, Kriminalaktenhaltung,
örtlicher Analysestelle sowie ADVSpeicherung.
Die dargestellten Aufgaben entsprechen im Wesentlichen dem Aufgabenbestand der derzeitigen PI
(Z). Diese bilden bereits jetzt nahezu das Aufgabenspektrum ab, das
unterhalb der Ebene der Polizeidirektionen auch in der Zukunft geleistet werden muss.
Bereits die Betrachtung der drei
Polizeiinspektionen (Z) mit der geringsten Vollzugsstärke macht
deutlich, dass im Schnitt für die Bewältigung der entsprechenden Aufgaben ein Personalbestand von
rund 200 Polizeivollzugsbeamten
erforderlich ist (heutige Aufgabenwahrnehmung zuzüglich der Kräfte für die spezialisierte Tatortaufnahme, für Öffentlichkeitsarbeit
und die Leitung der neuen Fachkommissariate „Jugend“ und „Verkehr“). Damit würden grundsätzlich Polizeiinspektionen mit einem
geringeren Personalbestand ihre
Aufgaben in der künftigen Organisation nicht selbstständig wahrneh-
men können.
Diese als Grundanforderung an
eine künftige PI gestellten Aufgaben allen heutigen Inspektionen
zuzuweisen, ist weder personell
leistbar noch effizient im Sinne einer Auslastung und auch nicht effektiv im Sinne der Entwicklung
entsprechender Routine. Insoweit
hat die AG Veränderungen der
räumlichen Zuschnitte der Polizeiinspektionen geprüft.
Eine der Kernfragen bei der Festlegung der räumlichen Zuständigkeit von Polizeiinspektionen ist, ob
für die polizeiliche Aufgabenwahrnehmung zwangsläufig eine
Bindung an die kommunale Struktur notwendig ist oder ob aus fachlicher Sicht auch andere Lösungen
darstellbar sind. Hierzu ist insbesondere festzustellen:
쐍 Polizeiliche Einsatzerfordernisse
orientieren sich in aller Regel nicht
an kommunalen Grenzen.
쐍 Kriminalität und deren Bekämpfung sind abhängig von kriminalgeographischen Aspekten und nicht
von kommunalen Strukturen.
쐍 Verkehrsströme, -beeinträchtigungen und -unfälle enden nicht an
kommunalen Grenzen. Gleichwohl
besteht eine Verknüpfung zwischen
der Verkehrssicherheitsarbeit der
Polizei und den in diesem Bereich
ebenfalls zuständigen kommunalen
Aufgabenträgern.
쐍 In einem zukünftig noch erweiterten Europa kommt einer leistungsfähigen und großräumigeren
Polizeistruktur, die mehr denn je
mit mobilen Tätern rechnen muss,
eine große Bedeutung bei.
쐍 Die polizeiliche Aufbauorganisation ist auf die Erfüllung der polizeilichen Kernaufgaben ausge-
Struktur einer Polizeiinspektion
PI-Leiter
richtet, berücksichtigt aber auch
die notwendigen Verwaltungs- und
sonstigen (zum Beispiel technischen) Serviceleistungen. Diese
Leistungen sind grundsätzlich unabhängig von kommunalen Strukturen, sie sollten sich vielmehr an
den Grundsätzen von Effizienz und
Effektivität orientieren. Dies ist bei
einer Ausrichtung an bestehenden
kommunalen Strukturen nicht der
Fall,
쐍 Zur Bekämpfung besonders
sozialschädlicher Kriminalitätsbereiche ist es unerlässlich, spezialisiert und konzentriert Kompetenzen und Ressourcen einzusetzen.
Auch dies ist bei einer Ausrichtung
an bestehenden kommunalen
Strukturen nicht leistbar.
쐍 Eine zwingende Bindung der polizeilichen Organisation an die allgemeine Verwaltungsstruktur steht
einer Ausrichtung an den Grundsätzen der Bildung leistungsfähiger
(im Sinne von Auslastung beziehungsweise Routine/Falldichte/
Wirtschaftlichkeit) Organisationseinheiten und der annährenden Vergleichbarkeit von Dienststellen derselben Organisationsebene hinsichtlich Aufgabenstruktur, Belastungs- und sonstiger Kennzahlen entgegen.
Der Kontakt zu kommunalen
Stellen bei der Präventionsarbeit
kann auch mit einem anderen Organisationsmodell beibehalten werden.
Zur heutigen Organisation ist
außerdem festzustellen, dass beispielsweise Polizeiinspektionen in
kreisfreien Städten in örtlicher
Nähe zur nächsten PI eines Landkreises liegen. Hier können durch
Zusammenlegungen nicht nur
왏
왏
왏
왏
Zentraler Kriminaldienst
Einsatz
(Kriminalitätsbekämpfung)
(Einsatz und Verkehr)
Präventionsteam (BfJ, BfK, VSB)
Öffentlichkeitsarbeit
Personal / Aus- und Fortbildung
Wirtschaftsverwaltung
왏 Kriminalitätsbekämpfung
왏 Analysestelle
왏 Kriminalaktenhaltung
왏 Einsatz und Verkehr
왏 Allg. Gefahrenabwehr / Umweltschutz
왏 Führungs- und Einsatzmittel
쮿 FK 1 (Straftaten gg. Leben u. Gesundheit
Sexualstraften, Branddelikte)
쮿 FK 2 (Eigentum, RG)
쮿 FK 3 (Wirtschaftskriminalität, Betrug,
Vermögensermittlung)
쮿 FK 4 (Staatsschutz)
쮿 FK 5 (Kriminaltechnik, RDVG)
쮿 FK 6 (Kinder und Jugend)
쮿 FK 7 (Verkehr)
쮿 FK KED (sofern mehrere Standorte)
쮿 ADV-Speicherung
쮿 Fahndung
쮿 Kontaktbereichsdienst
쮿 Einsatz- und Streifendienst (einschließlich
Leitstelle und spezialisierte Tatortaufnahme)
쮿 ESD II (sofern mehrere Standorte)
쮿 ESD-BAB (sofern zuständig)
쮿 VUD (sofern eingerichtet)
쮿 Verfügungseinheit
Grafik: Draxler / Quelle: MI
Fortsetzung von Seite 1
Der Innenminister sagte, er beabsichtige, den PD die bisherigen
Aufgaben der Bezirksregierungen
im Bereich des Katastrophenschutzes, des Brandschutzes/der Hilfeleistung, der Verteidigungsangelegenheiten (Zivilschutz) und der
Rückführung ausreisepflichtiger
Ausländer zu übertragen.
Voraussetzung für die Übernahme der Aufgaben ist, dass der Polizei gleichzeitig das dafür erforderliche Personal aus den Bezirksregierungen zur Verfügung gestellt
wird. An der Spitze der Polizeidirektionen sollen, nach Angaben
Schünemanns, Polizeipräsidenten
stehen, die wie in der LPP, den Status eines „politischen Beamten“ besitzen
Es wird darüber hinaus eine PD
„Landesbereitschaftspolizei, Wasserschutzpolizeiamt und Zentrale
Dienste“ gebildet. Diese bündelt
die Aufgaben der LBPN, der Wasserschutzpolizei, der Polizeihubschrauberstaffel und der Medizinischen Dienste. Es wird damit
eine zentrale Direktion mit Serviceund Unterstützungsaufgaben aber
auch exekutiver Zuständigkeit gebildet, die die bestehenden Organisations- und Stabsstrukturen der
LBPN nutzt.
Zentrale Kriminalinspektionen.
Bei jeder regionalen PD wird eine
Zentrale Kriminalinspektion (ZKI)
eingerichtet. Der ZKI obliegen insbesondere die Aufgaben der Bekämpfung von OK, Bandenkriminalität, Korruption und besonderer
Fälle der Wirtschaftskriminalität
sowie Bekämpfung der Schwerkriminalität im Einzelfall. Des weiteren werden dort operative Maßnahmen (wie MEK, Operativtechnik und ähnliche) angesiedelt sein.
Um Fachkompetenz gebündelt vorzuhalten und einen flexiblen Personaleinsatz zu ermöglichen, wird
auf die Einrichtung von dislozierten
eigenständigen Kommissariaten
verzichtet.
Polizeiinspektionen. Die Polizeiinspektionen (PI) sollen die polizeilichen Kernaufgaben des ESD, der
Verhütung und Verfolgung von
(auch spezialisierten) Straftaten,
der Verkehrsangelegenheiten sowie
spezielle Funktionen für ihren Bereich übernehmen. Jede PI (mit
Ausnahme des großstädtischen Bereichs der PD Hannover) hat dabei
künftig eine identische Aufgabenstruktur und Aufbauorganisation.
Die bisherige Unterscheidung in
Polizeiinspektionen mit und ohne
Zusatzfunktionen soll entfallen.
Der bisherige räumliche Zuschnitt der 45 Inspektionen in der
Fläche (ohne PD Hannover) orientiert sich ausschließlich an der allgemeinen Verwaltungsstruktur.
Dies führt zu gravierenden Unterschieden sowohl in den polizeilichen Belastungs- als auch sonstigen Kennzahlen. So differiert beispielsweise die Vollzugsstärke der
Inspektionen zwischen rund 80 und
800, die Straftatenbelastung zwischen 2.500 und 31.000, die Belastung durch Verkehrsunfälle zwischen 900 und 13.500 (gerundete
Werte).
Die Wahrnehmung von Zusatzfunktionen für teilweise mehrere
andere Polizeiinspektionen, ohne
dafür die polizeiliche Gesamtverantwortung zu haben, hat in der
Vergangenheit zu einer differenten
Organisationsvielfalt geführt und
konnte bislang keiner zufriedenstellenden Lösung zugeführt werden.
Die AG hat auf der Grundlage
der Ergebnisse der Unterarbeitsgruppen für die originär polizeilichen Aufgabenfelder und die binnengerichteten Tätigkeiten der Polizei Grundanforderungen erhoben
und Aufgaben beschrieben, die auf
Ebene der PI künftig wahrgenommen werden müssen.
Die Zuordnung dieser Aufgaben
ist dabei sowohl aus der fachlichen
Bewertung der bisherigen Organisation als auch aus dem Blickwinkel der Effizienz erfolgt. Mit diesem
Vorgehen ist sichergestellt, dass die
Organisation der Aufgabe folgt,
also am Ende einer Festschreibung
von spezifischen Aufgaben die Bildung der dafür geeigneten Organisationsform steht. Als Grundanforderungen wurden formuliert:
POLIZEI-EXTRABLATT
Synergieeffekte (Vorhalten von
Stabspersonal) erreicht, sondern
auch die Aufgabenerfüllungen erleichtert werden (Kriminalitätsbekämpfung in einem kriminalgeografischen Raum, übergreifende
Verkehrssicherheitskonzepte und
ähnliches mehr).
Die hier angeführten funktionalen und personellen Grundanforderungen erfüllen in der heutigen Organisation (nach Abzug der nicht
einzubeziehenden Kräfte BAB und
der Diensthundeführer) 23 PI nicht.
Ein Vergleich mit den jeweils
zehn belastungsstärksten PK hat
zudem gezeigt, dass 15 dieser 23
Inspektionen bei der Anzahl der
bearbeiteten Straftaten, zwölf bei
den zu bearbeitenden Verkehrsunfällen und fünf bei der Anzahl der
Polizeivollzugsbeamten unter dem
Mittelwert der jeweils stärksten PK
liegen.
Die 23 PI wurden schließlich einer Gesamtbetrachtung mit den
benachbarten Inspektionen mit
dem Ergebnis unterzogen, dass die
AG eine Umstrukturierung der PI
von landesweit 50 auf künftig 33
mit folgender Zuordnung vorgeschlagen hat. Der Innenminister hat
dazu in der Pressekonferenz auch
die Sitze dieser künftigen Polizeiinspektionen bekannt gegeben. Jeweils die in der folgenden Aufstellung zuerst genannte PI soll Sitz der
zusammengelegten Inspektionen
sein:
Polizeidirektion Braunschweig
mit PI Braunschweig, PI Gifhorn,
PI Goslar, PI Wolfsburg/Helmstedt,
PI Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel
Polizeidirektion Göttingen mit
PI Göttingen, PI Hameln-Pyrmont/
Holzminden, PI Hildesheim, PI
Nienburg/Schaumburg, PI Northeim/Osterode
Polizeidirektion Hannover mit
sechs Polizeiinspektionen (vier im
Stadtgebiet, zwei im Umland)
Polizeidirektion Lüneburg mit PI
Celle, PI Harburg, PI Lüneburg/
Uelzen/Lüchow-Dannenberg, PI
Rotenburg, PI Soltau-Fallingbostel,
PI Stade
Polizeidirektion Oldenburg mit PI
Oldenburg-Stadt/Ammerland, PI
Cuxhaven/Wesermarsch, PI Delmenhorst/Oldenburg-Land, PI Diepholz, PI Wilhelmshaven/Friesland/
Witt-mund, PI Verden/Osterholz
Polizeidirektion Osnabrück mit
PI Aurich, PI Cloppenburg/Vechta,
PI Leer/Emden, PI Emsland/Grafschaft Bentheim, PI OsnabrückStadt/Osnabrück-Land
Die vorgeschlagene Neustruktur
führt zu folgenden Vorteilen:
쐍 Alle Polizeiinspektionen (Ausnahme: PD Hannover) haben denselben Aufgabenbestand und dieselbe Aufbauorganisation.
쐍 Klare, einheitliche Zuständigkeiten reduzieren Nahtstellen.
쐍 Die Führungsspannen der PD
werden mit diesem Modell nahezu
identisch.
쐍 Die Zusatzfunktionen und Unterstützungsaufgaben, die zur Zeit nur
an 20 Stellen (PD BS und H sowie
18 PI (Z)) vorhanden sind, werden
künftig an 28 Standorten im Lande vorgehalten.
쐍 Stabspersonal wird in der Summe reduziert und damit operativen
Aufgaben zugeführt.
쐍 Schwerpunktsetzungen sind in
größeren Einheiten mit einem flexiblen Personaleinsatz eher zu realisieren.
쐍 Bereits auf PI-Ebene können spezialisierte Arbeitsbereiche mit adäquatem Personalkörper eingerichtet werden. Die Reduzierung der
Gesamtzahl der Inspektionen bedeutet hier im Ergebnis eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit in Bezug auf qualifizierte und spezialisierte bürgernahe Polizeiarbeit in
der Flächenorganisation.
쐍 Es erfolgt keine Wahrnehmung
von Aufgaben in anderen (PI-)Bereichen mehr, ohne dort auch die
polizeiliche Gesamtverantwortung
zu haben.
쐍 Die Bündelung von personellen
Ressourcen ermöglicht die Übernahme von Verfahren, die aus Kapazitätsgründen und/oder aufgrund
fehlender Fachkompetenz vor Ort
bisher nicht (mit eigenen Kräften
und Mitteln) geführt werden konnten.
... Forts. S. 5 왘
Nr. 1/2004
POLIZEI-EXTRABLATT
Fortsetzung von Seite 4
쐍 Mit der Vergrößerung der PI-Bereiche und damit einhergehender
Reduzierung ihrer Anzahl wird dem
Wirtschaftlichkeitsprinzip Rechnung getragen. Dies gilt sowohl für
die nach innen gerichteten Verwaltungs- und Servicetätigkeiten als
auch im Hinblick auf neue Arbeitsfelder.
쐍 Kreisfreie Städte sind polizeilich
grundsätzlich in das Umland integriert.
쐍 Die Struktur- und Kenndaten der
Polizeiinspektionen sind wesentlich ausgeglichener als im bisherigen Organisationsmodell.
Der neue räumliche Zuschnitt
gewährleistet, dass Leistungsfähigkeit und Bürgernähe im Interesse
einer modernen und professionellen Polizeiorganisation in einem
ausgewogenen Verhältnis stehen.
Die Zusammenlegung von Polizeiinspektionen bedeutet dabei keine
Bewertung der bisherigen Arbeit
dieser Dienststellen. Sie haben im
Rahmen ihrer bisherigen Aufgabenstellung gute Arbeit verrichtet.
Die Anforderungen an eine zukünftige PI stellen sich allerdings umfassender als bisher dar.
Polizeikommissariate und -stationen. Den Inspektionen werden
Polizeikommissariate (PK) nachgeordnet. Die PK nehmen die Kernaufgaben ESD einschließlich Verkehrsangelegenheiten sowie KED
wahr. Nur wenn der „Rund-umdie-Uhr-Dienst“ mit Besetzung der
Dienststelle durch eigenes Personal
gewährleistet werden kann und ein
KED vorgehalten wird, wird es sich
künftig um ein PK handeln.
Die bisherige Unterscheidung in
PK -A- und PK -B- entfällt. Die
Binnenstruktur der PK ist künftig
einheitlich vorgegeben, das Aufgabenspektrum identisch. PK am
Ort der PI werden in die PI integriert (Ausnahmen: Städte Hannover und Braunschweig).
Polizeistationen, die je nach Größenordnung Aufgaben des Kontaktbereichsdienstes, der Sachbearbeitung und auch des ESD wahrnehmen, sind einer PI beziehungsweise einem PK als Organisationseinheiten zugeordnet.
Optimierung der Kriminalitätsbekämpfung. Der polizeiliche Aufgabenschwerpunkt Kriminalitätsbekämpfung wird insbesondere
durch folgende Maßnahmen optimiert:
쐍 Die Zusammenführung der Verantwortlichkeit für die Kriminalitätsbekämpfung an einem Ort beseitigt Schnittstellen und gewährleistet einheitliche Qualitätsstandards, kurzfristige Reaktionsmöglichkeiten auf Schwerpunktsetzungen sowie eine ganzheitliche
Aufgabenwahrnehmung.
쐍 Das identische Aufgabenspektrum aller ZKD beseitigt Schnittstellen. Die bislang an 20 Orten des
Landes vorhandene spezifische
Kompetenz zur Kriminalitätsbekämpfung wird künftig an 28
Orten des Landes vorgehalten.
쐍 Im Sinne einer landesweit vergleichbaren Organisation mit entsprechender Zuständigkeitsverteilung sind die Aufgaben zwischen dem ZKD und dem KED sowie innerhalb der Organisationseinheiten des ZKD und des KED
auf der Grundlage der Schlüsselzahlen der PKS bzw. darauf aufbauend anhand kriminologischer
Bezeichnungen zu beschreiben.
쐍 Der PD wird jeweils eine ZKI mit
Aufgaben der spezialisierten Kriminalitätsbekämpfung zugeordnet;
jede PD verfügt dabei über ein MEK.
In jeder PI
쐍 gewährleistet spezialisiertes Personal im ESD PI-weit die qualifizierte Aufnahme spurenintensiver
Tatorte „rund-um-die-Uhr“,
쐍 ist eine Einheit für Kriminaltechnik eingerichtet,
쐍 wird eine Fahndungseinheit gebildet, die ermittlungsbegleitende operative Maßnahmen und Personenund Sachfahndung durchführt,
쐍 wird eine Verfügungseinheit eingerichtet, deren Aufgabenspektrum
unter anderem die Durchführung
operativer Maßnahmen der Kriminalitätsbekämpfung umfasst,
쐍 gewährleistet ein FK „Jugendkriminalität“ die Bearbeitung der Kriminalität jugendlicher Intensivtäter,
Seite 5
NIVADIS:
Auch in Bremen
Uwe Kolmey, Leiter der „Arbeitsgruppe Organisation der Polizei“ (AG), überreichte Staatssekretär Dr. Roland Koller den Abschlußbericht der AG
쐍 betreiben Vermögensermittler ergänzend zur Sachbearbeitung des
Grunddeliktes vermögensabschöpfende Maßnahmen,
쐍 wird eine DV-Gruppe eingerichtet, deren Aufgabe in der Beweissicherung und Auswertung elektronischer Medien besteht,
쐍 wird ein Präventionsteam gebildet, das die Aufgabenbereiche des
BfJ, BfK und VSB im Sinne eines
integrativen Präventionsansatzes
bündelt.
Personalverteilung. Die AG hat
für die Verteilung des Vollzugspersonals in der Fläche ein neues
Personalverteilungsmodell entwikkelt. Die bisherige Personalverteilung orientiert sich mehr an
der vorhandenen Organisation als
an den tatsächlichen Belastungen.
Das neue Modell verändert diese
Parameter; während bislang die
Ballungsgebiete profitierten, erhält
der Faktor „Fläche“ mit dem neuen Modell eine deutlich höhere Wertigkeit. Damit wird perspektivisch
dem ländlichen Raum mehr Personal zugeführt.
Weitere wesentliche Vorschläge:
쐍 Lagezentren / Leitstellen werden
(von bislang 50 auf künftig 30, nämlich im MI, LKA, den Polizeidirektionen und den Polizeiinspektionen) reduziert und an einem Ort nur
noch einmal vorgehalten (integrierte Lagezentren der PD und PI).
쐍 Spezialisierte Verkehrsüberwachung erfolgt durch die bei jeder PI eingerichtete Verfügungseinheit.
쐍 Eigenständige PK-BAB werden
dort eingerichtet, wo im Zuständigkeitsbereich in den Aufgabenfeldern Verkehrsunfallaufnahme,
Verkehrsüberwachung und KED
noch zu bestimmende Kennzahlen
/ Parameter erreicht werden. Sofern
aufgrund derartiger Kriterien die
Einrichtung eines PK-BAB nicht
angezeigt erscheint, soll die Aufgabenwahrnehmung durch einen
speziellen ESD-BAB erfolgen, der
dem Bereich Einsatz der örtlich
zuständigen PI angegliedert wird.
Eine solche Anbindung ist auch in
einem damit einhergehend einzurichtenden PK möglich, sofern
durch den ESD-BAB auch Flächenaufgaben wahrgenommen werden.
쐍 Bei jeder PD wird eine Diensthundführerstaffel eingerichtet, die
organisatorisch beim Dezernat Einsatz angebunden wird. Im Rahmen
der Flächenpräsenz werden die
Diensthundführer grds. dezentral
in Gruppenstärke bereit gehalten.
쐍 Das SEK Niedersachsen soll dem
LKA NI zugeordnet werden. Dort
wird eine Koordinierungsstelle
Spezialeinheiten gebildet, in der die
Aufgaben der MEK, des SEK, der
Verhandlungsgruppen, der Beratergruppe und der Zielfahndung koordiniert werden. MEK, Verhandlungsgruppen und Kräfte für
Direktionsfahndung (Zielfahndung
auf Ebene der Polizeidirektionen)
werden weiterhin in den Polizeibehörden vorgehalten.
쐍 Personalangelegenheiten sollen –
in weitgehender Anlehnung an das
bisherige Verfahren – abgestuft auf
Ebene der PD und PI wahrgenommen werden (ebenso in den Polizeieinrichtungen pp.). Die Bewertung
und Verteilung von Dienstposten
des g. D. soll den Behörden und
Einrichtungen übertragen werden.
쐍 Es werden drei Medizinische Zen-
tren (Hannover, Braunschweig und
Oldenburg) eingerichtet, die jeweils
für alle Dienststellen/Behörden/
Einrichtungen in den territorialen
Bereichen der PD zuständig sind.
Dabei ist Hannover mit zuständig
für Göttingen, Braunschweig für
Lüneburg und Oldenburg für Osnabrück. Die medizinischen Zentren
sind auf Landesebene der Direktion „Landesbereitschaftspolizei,
Wasserschutzpolizeiamt und Zentrale Dienste“ zugeordnet.
쐍 Bei den PD wird ein Dezernat
FEM gebildet, in dem neben
Steuerungs- und Koordinationsaufgaben die Aufgabenfelder FEMEinsatz und -Logistik, IuK-Technik
und -Netze, DV-Anwendungen und
-Organisation, Kfz/WuE/KF wahrgenommen werden. Bei den PI werden in diesem Zusammenhang die
Aufgaben FEM-Planung, -Führung, -Sachbearbeitung, -Einsatz/
Logistik, -Service, Informationsund Kommunikationstechnik, DVAnwendungen, Kraftfahrwesen
und WuE/KT erledigt. Bei den PD
und PI werden keine Instandsetzungsaufgaben durchgeführt.
쐍 Controlling als Unterstützung des
Management-Prozesses bei der
Zielbildung, Planung und Steuerung bedingt eine unmittelbare
Nähe zum Gesamtverantwortlichen
und wird im LPP und in den PD’en
im Aufgabenbereich „Zentrale Aufgaben“ angebunden.
Straffung der Organisation. Die
Führungsstruktur der Polizei wird
mit dem vorgeschlagenen Organisationsmodell deutlich gestrafft.
Die Zahl der eigenständigen Polizeidienststellen wird sich deutlich
reduzieren, ohne dass sich dadurch
die Anzahl der für den Bürger vor
Ort erreichbaren Anlaufpunkte verringert.
Bei Umsetzung aller Vorschläge
zur Umorganisation in der Fläche
können perspektivisch rund 200
Dienstposteninhaber/-innen für
andere Tätigkeiten freigesetzt werden.
Weiteres Vorgehen und Zeitplanung. Mit Vorstellung des Konzeptes wurde allen Polizeiangehörigen (einschließlich Personalräten,
Gewerkschaften und Verbänden)
die Möglichkeit eröffnet, kurzfristig
Stellungnahmen zum Bericht der
Arbeitsgruppe abzugeben.
Am 16. Dezember beschloss das
Landeskabinett auf Vorschlag von
Innenminister Uwe Schünemann
das Grundmodell mit folgenden
Änderungen: Die PI Wittmund wird
nicht, wie ursprünglich vorgesehen,
mit der PI Aurich fusionieren, sondern mit der PI Wilhelmshaven /
Friesland, die der PD Oldenburg
zugeordnet ist. Außerdem wird die
PI Wesermarsch nicht der PI Delmenhorst / Oldenburg-Land, sondern der PI Cuxhaven angegliedert.
Die AG hat zum weiteren Vorgehen angeregt, mit der Umorganisation im Ministerium für Inneres und
Sport zu beginnen. Dazu müsste
zunächst das LPP eingerichtet werden, um aus der neuen Struktur
heraus gemeinsam mit den zu benennenden künftigen Verantwortlichen für die PD die Umsetzung
der neuen Organisation zu steuern.
Der Abschlussbericht ist in das Intranet der Polizei (Menüpunkt „Ministerium“) eingestellt.
Uwe Kolmey, AG/kn
Landesgrenzen spielen keine
Rolle mehr – zumindest was die
Arbeit der Polizei in Bremen und
Niedersachsen anbelangt. Nachdem Innenminister Uwe Schünemann das neue Vorgangsbearbeitungssystem NIVADIS in Niedersachsen offiziell eingeführt hat,
übernimmt nun auch Bremen die
niedersächsische Neuentwicklung.
Dies ist der Beschluss einer gemeinsamen Kabinettssitzung vom 11.
November. Was in politischer Runde beschlossen wurde, ist das Ergebnis intensiver Kontakte zwischen Computerexperten der Bremer Polizei und der Projektgruppe
MIKADO-neu.
Im Mai dieses Jahres bekamen
die Hannoveraner Besuch von einer
Delegation aus Bremen. Nicht zuletzt über die persönlichen Kontakte von Projektleiter Axel Köhler
hatte es sich bis in die Hansestadt
herumgesprochen, dass die Niedersachsen ein bedarfsgerechtes, zukunftweisendes Vorgangsbearbeitungssystem für die Polizei entwikkeln. Es bestand Handlungsbedarf,
und so hatten die Bremer die Wahl
zwischen NIVADIS oder der Übernahme eines anderen Ländersystems. Eine Entscheidung, die in
punkto Fachlichkeit und Bedienbarkeit, insbesondere aber auch
aufgrund der geografischen Gegebenheiten für NIVADIS ausfiel.
Lutz Müller, Leiter der Bremer
Projektgruppe: „Die Nutzung des
niedersächsischen Systems bietet
beiden Ländern die Möglichkeit,
Synergieeffekte zu nutzen und eine
enge Zusammenarbeit insbesondere bei der Bekämpfung von überörtlich agierenden Tätergruppierungen sicher zu stellen.“
Derzeit wird in enger Zusammenarbeit mit den Bremer Kollegen eine Bedarfsanalyse erstellt.
Dabei werden die Geschäftsprozesse der Bremer Polizei erhoben,
um sie den Strukturen des niedersächsischen Programms anzupassen. Hierzu wird den Bremern die
aktuelle Software-Version von
NIVADIS zur Verfügung gestellt,
mit der sie einen Zugriff auf die
Schulungsumgebung in Hannover
erhalten. Unabhängig davon laufen
die Verhandlungen zwischen Bremen und dem Informatikzentrum
Niedersachsen (IZN). Bisher war
der Zugang über das länderübergreifende polizeiliche Datennetz
(CNP-ON) gewährleistet. Zukünftig wird es dann einen Direktanschluss an die Netzwerkumgebung
beim IZN geben.
Die projektseitige Unterstützung
für Bremen erfolgt durch zwei Mitarbeiter der Projektgruppe. Sie
stellen die notwendige Beratung bei
der fachlichen Analyse sicher und
unterstützen die Bremer Projektgruppe bei den Einführungsplanungen. Das Kernteam der „Bremer
MIKADO`s“ besteht derzeit aus
zehn Kolleginnen und Kollegen sowie einem externen Berater.
Welchen Namen das Bremer Vorgangsbearbeitungssystem tragen
wird, ist noch nicht bekannt.
NIVADIS wird aber zukünftig sowohl als Vorgangsbearbeitungssystem als auch in der Auswertevariante in Form von Führungsinformationen und der Polizeilichen
Kriminalstatistik (FI/PKS) zum
Einsatz kommen und auf 1.200 Arbeitsplätzen für 2.500 Kolleginnen und Kollegen in Bremen bereit
stehen.
Axel Köhler und Lutz Müller,
haben jüngst anlässlich einer gemeinsamen Dienstbesprechung der
Polizeiinspektion Cuxhaven und
der Ortspolizeibehörde Bremerhaven die Gelegenheit genutzt, um die
Länderkooperation den Führungskräften der beiden Dienststellen
vorzustellen.
Frank Weiss, PATB NI/kn
Wasserschutzpolizei:
Neues Domizil an
der Unterweser
Freuten sich
gemeinsam über
den gelungenen
Neubau des
Kommissariats
der Wasserschutzpolizei in
Brake: EPHK
Frank Sandstede
(l.), Architekt
Ulrich Bolte,
Innenminister
Uwe Schünemann und LtdPD
Günter Heemann
Innenminister Uwe Schünemann hat kürzlich das Kommissariat der Wasserschutzpolizei in
Brake eingeweiht. In der neuen
Dienststelle haben die 29 Beamten bereits ihren Dienst aufgenommen.
Die 400 Quadratmeter große
Dienststelle wurde mit modernster Technik eingerichtet. Besonders erfreut zeigte sich Schünemann darüber, dass bei der Fertigstellung des Gebäudes örtliche
Handwerksbetriebe bevorzugt
wurden. Dies komme der Region
direkt zugute und fördere gleichzeitig den Mittelstand, so der Minister.
Das Einsatzgebiet der Wasserschutzpolizei in Brake umfasst
rund 135 Schiffkilometer auf der
Weser, Hunte und dem Küsten-
kanal. Daneben ist das neue Kommissariat für die Häfen in Nordenham, Brake und Oldenburg sowie
das Zwischenahner Meer zuständig.
Wichtigstes Einsatzmittel der
neuen Dienststelle ist das 16 Meter lange, seegängige Polizeiboot
„Niedersachsen 7“. Auf ihm haben insgesamt drei Besatzungsmitglieder Platz.
Notwendig wurde die Dienststelle aufgrund eines geänderten
Abkommens zwischen den Ländern Niedersachsen und Bremen.
Bisher hatte Bremen die polizeilichen Aufgaben auf der Unter- und
Außenweser für Niedersachsen
übernommen. Seit Mai dieses Jahres erledigt Niedersachsen die
Polizeiarbeit auf der Unterweser
selbst.
kn
Seite 6
POLIZEI-EXTRABLATT
Verkehrssicherheitsarbeit:
Polizei in Discos
Kreis Wittmund:
Vierte Bürgerbefragung
In diesem Jahr hat die Polizeiinspektion Wittmund gemeinsam
mit dem Präventionsrat Harlingerland e.V. eine landkreisweite
Bürgerbefragung durchgeführt. Es
war die vierte Befragung dieser
Art seit 1997.
Passen der Discobesuch und die
Verkehrssicherheitsarbeit der Polizei zusammen? Für die Polizeiinspektion (PI) und den Landkreis
Goslar ja. Denn immer wieder sind
Fahranfänger an schweren Unfällen beteiligt, manche bezahlen einen Discobesuch mit dem Leben.
Weil die Gefahren im Straßenverkehr – gerade für die „Risikogruppe“ der 18- bis 25-Jährigen – vielfältig sind, haben Polizei und Landkreis eine Sicherheitspartnerschaft
ins Leben gerufen. Mit ins Boot
kamen weitere Institutionen, um
Kontakt zu den jungen Kraftfahrern herzustellen. Gemeinsam will
man beispielsweise über die Folgen
des Alkohol- und Drogenkonsums
aufklären und so die Verkehrssicherheit im Landkreis Goslar erhöhen.
Kürzlich war es wieder soweit:
Die Experten von TÜV, Dekra, Gesundheitsamt, Straßenverkehrsamt, Verkehrswacht, Fahrschule
Seela, PI Goslar und örtlicher Polizeidienststellen trafen sich zum
Discobesuch – diesmal im Langelsheimer „Beat Club“.
Die Discobesucher nutzten die
Gelegenheit, um Fragen zu Wirkung und Folgen von Alkohol- und
Drogenkonsum los zu werden. Alles rund um den Führerschein war
bei Anke Dähmlow, Vertreterin des
Straßenverkehrsamtes, zu erfahren.
Über Umbauten am Kraftfahrzeug
informierten Stefan Köhler vom
TÜV und Holger Dudei von der
Dekra. Bei Jens Meier von der Fahrschule Seela konnten Interessierte
ihre Reaktion testen. Der TÜV Nord
begeisterte außerdem mit einem
Fahrsimulator. Hier war für die
Testfahrer deutlich erkennbar, wie
die Reaktionsfähigkeit mit steigendem Alkoholkonsum abnimmt.
Natürlich konnten die jungen
Kraftfahrer auch einen Alcotest bei
Henning Franke, einem Beamten
des Polizeikommissariates Langelsheim durchführen. Der eine oder
andere musste in dieser Nacht aber
zu Fuß oder mit dem Taxi nach
Hause.
Hauptorganisator, Initiator Hermann Landwehr, Verkehrssicherheitsberater der PI Goslar: „Wir
hoffen mit dieser Aktion das Bewusstsein gegenüber den Gefahren,
die von Alkohol und Drogen im
Straßenverkehr ausgehen, verstärkt zu haben.“ Bei den jungen
Leuten kam die Aktion gut an. Sie
fanden es cool, mal mit den „Sheriffs“ und den „Leuten vom Amt“
in der Kneipe geredet zu haben.
Stephani Hertrampf
PI Goslar/dw
Rinteln:
Sicherheitspartner
Nr. 1/2004
In regelmäßigen Abständen von
zwei Jahren werden die Einwohner
mit Hilfe von 39 Fragen um eine
Wertung gebeten, wie sie die Situation in ihrer Nachbarschaft einschätzen und welche Erwartungen
sie an die Behörden und Einrichtungen haben. Der Fragebogen
wurde 1997 aus den Niederlanden
übernommen und war mit Hilfe der
Gesellschaft für Konsumforschung,
Nürnberg, auf die hiesigen Verhältnisse abgestimmt worden. So ist seit
1997 ein Vergleich der Stimmungslage der Bevölkerung des Landkreises Wittmund möglich.
Bei der jüngsten Umfrage, die im
April 2003 stattfand, wurden 2.500
Fragebögen in den Gemeinden verteilt. Dabei wurden die Befragten
von Geschlecht und Altersstruktur
her so ausgewählt, das sie repräsentativ für den Landkreis Wittmund
sind.
Der Rücklauf betrug 35,7 Prozent. Die Daten wurden im Institut
für Erwachsenenbildung in Wittmund gesammelt, ausgewertet und
strukturiert. 118.000 Dateneingaben erbrachten umfangreiche Erkenntnisse, die in die weitere Arbeit der Kommunen und der Polizei einfließen.
Straftaten. Im Gegensatz zu früheren Umfragen sind die Befragten
jetzt der Meinung, dass in ihrem
Wohnumfeld weniger Straftaten
(wie Diebstahl, Wohnungseinbrüche, Gewaltdelikten und Drogenkonsum) begangen werden.
Ein leichter Anstieg wird bei der
Frage nach Belästigung durch Jugendliche gesehen (zehn gegenüber
neun Prozent in 2001). Betrachtet
man jedoch die Angaben aus 1997
und 1999, als sich jeweils nur vier
Prozent belästigt fühlten, ist zu erkennen, dass dieses Delikt auf relativ hohem Niveau eingeschätzt
wird. Ebenso ist es mit Bedrohungen. Wie vor zwei Jahren fühlen
sich sechs Prozent der Befragten
bedroht. Gegenüber 1997 und 1999
ist dies eine Verdreifachung.
Belästigungen. Eine sehr deutliche Steigerung ist bei der Beurtei-
lung von Belästigungen durch die
Nachbarn zu erkennen: 16 Prozent
fühlten sich belästigt, also ein Anstieg um nahezu 100 Prozent.
Gleichzeitig sind die Belästigungen
durch Kneipen zurückgegangen.
Ursache hierfür könnten unter anderem die zunehmenden Familienfeiern in Zelten auf den Privatgrundstücken sein.
Sachbeschädigungen an öffentlichen Telefonzellen stellen nach wie
vor ein oft auftretendes Ärgernis dar.
Straßenverkehr. Die Befragungen der letzten Jahre zeigen deutlich auf, dass sich die Verkehrsverhältnisse doch erheblich verbessert
haben. Ärgernisse durch Fahrverkehr und bauliche Gegebenheiten sind stark zurückgegangen.
Verärgert über zu schnell fahrende PKW sind nur noch 36 Prozent
der befragten. 1997 waren es immerhin noch 64 Prozent. Hier zeigen Überwachungsmaßnahmen von
Polizei und Landkreis, die Öffentlichkeitsarbeit, der Einsatz von
Geschwindigkeitsdisplays und
bauliche Maßnahmen offenbar eine
Wirkung zum Positiven.
Nachbarschaft. 44 Prozent der
Befragten sagen, dass in der Nachbarschaft viel soziale Kontrolle vorhanden ist. Dies ist ein deutlicher
Anstieg gegenüber den Vorjahren
(1997: elf Prozent, 1999: 39 Prozent,
2001: 41 Prozent). Mittelmäßig viel
soziale Kontrolle gab es bei 34 Prozent der Befragten. Dieser Wert entspricht den Vorjahreszahlen. Wenig soziale Kontrolle ist mit 13 Prozent gegenüber den vorherigen Befragungen gesunken.
Kriminalität. Die Anzahl derjenigen, die sich nie Sorgen um die
Kriminalität im Wohnumfeld machen, hat auch in diesem Jahr mit
49 Prozent fast den Spitzenwert aus
dem Jahr 2001 (50 Prozent) erreicht.
Damit bestehen bei einem Großteil der Befragten im Kreis Wittmund keine Ängste, Opfer einer
Straftat zu werden. Lediglich zehn
Prozent der Befragten fühlen sich oft
besorgt. Diese Besorgnis ist bei weiblichen und männlichen Personengruppen der Altergruppe zwischen
22 und 59 Jahre am stärksten ausgeprägt und in städtischen Regionen
höher als auf dem Land. 80 Prozent
der Befragten fühlten sich in den
letzten Monaten fast nie unsicher.
Gegenüber der Bürgerbefragung aus
dem Jahr 2001 entspricht dies einer
Steigerung von drei Prozent.
Aktivitäten der Polizei. Ein
Kompliment an die Polizei erbrachte die Auswertung der Bürgerumfrage 2003: 62 Prozent waren mit
ihrer Arbeit zufrieden. Im Gegenzug ging die Zahl der Unzufriedenen von 19 Prozent im Jahre 1997
über 14 Prozent (2001) auf zehn
Prozent (2003) zurück.
„Härteres Vorgehen, mehr Fußstreifen, mehr Präsenz, schnelleres
Eintreffen vor Ort nach Benachrichtigung, mehr Strafmandate, häufigeres Eingreifen“ – das sind nur einige der Punkte, sich die Bürger
wünschen. Andererseits zeigte sich
eine zunehmende Positivtendenz
bei der Beurteilung der Polizei-Aktivitäten. So unterstützten 38 Prozent die Aussage, der zufolge die
Polizei Bürgern in ihrer Gemeinde
Schutz bietet. Ein Drittel bescheinigte der Polizei auch, Kontakt mit
den Einwohnern zu haben. Leicht
gestiegen (von 36 auf 37 Prozent) ist
auch die Übezeugung, wonach die
Polizei „auf Probleme reagiert“ und
„ihr Möglichstes tut“.
Unfallaufnahme. Verkehrsunfälle sind für die Bürger immer mit
vielen Problemen behaftet. Eine
Unfallaufnahme durch die Polizei
führt ihrer Meinung nach dazu,
dass alles seinen geregelten und gerechten Gang geht. Dieses Sicherheitsgefühl hat offensichtlich in den
letzten Jahren erheblich zugenommen. Die Meldungen über einen
Schadensfall und die Bitte um polizeiliche Unfallaufnahme hat von
1997 mit 42 Prozent auf 72 Prozent
2003 zugenommen. 82 Prozent der
Befragten wünschen auch weiterhin eine polizeiliche Verkehrsunfallaufnahme.
Reaktionen. Die Ergebnisse der
Bürgerbefragung 2003 wurden von
der Öffentlichkeit mit großem Interesse zur Kenntnis genommen.
Innerhalb der Polizeiinspektion
Wittmund analysiert eine Arbeitgruppe weiter die Ergebnisse (auch
im Vergleich der einzelnen Städte
und Gemeinden) und leitet daraus
ihre Zielplanung für das Jahr 2004
ab. Auch in den Kommunen befasst
man sich mit den Ergebnissen und
analysiert diese. Ihre entsprechenden Erkenntnisse melden alle Institutionen an eine Arbeitsgruppe des
Präventionsrates Harlingerland,
der daraus Vorbeugungsansätze
entwickelt.
Franz Andratzke
PI Wittmund/kn
Bad Iburg:
30 Jahre Aus- und Fortbildung
Seit vier Jahren unterhält eine
Dienstabteilung der Rintelner Polizei eine Sicherheitspatenschaft
mit der Orientierungsstufe am
Kollegienplatz. Diese Partnerschaft
wurde nicht aufgrund einer besonderen Kriminalitätslage an dieser
Schule initiiert. Sie ist einzig und
allein auf der von Beginn an großen Kooperationsbereitschaft der
Schule zustande gekommen.
Die bisherige Zusammenarbeit
zwischen Polizei, Schule und Schülern ist durch zahlreiche Aktionen
geprägt. Darunter ein gemeinsames
Theaterstück anlässlich der Auftaktveranstaltung, ein selbst gedrehtes Video über die Arbeit der
Polizei in Rinteln, die Aktion „Gelbe Karte“ für Gefahren auf Schulwegen und vieles mehr.
Bisheriges Highlight der Sicherheitspartnerschaft war eine Projektwoche mit den Schülerinnen und
Schülern des letzten Jahrgangs, bei
dem die Teilnehmer eine Woche lang
in die Geheimnisse des Strafgesetzbuches interaktiv eingeführt wurden, die Justiz in Form eines Gerichtsverfahrens kennen lernten und
sogar die Justizvollzugsanstalt in
Bückeburg besuchten.
Jetzt waren es erneut fünf Klassen, die neu in die Orientierungsstufe I aufgenommen wurden; die
letzten fünften Klassen vor der
Auflösung der OS. Auch ihnen
stellten sich die Sicherheitspaten
Manfred Schütte, Jürgen Weber,
Thomas Bleibaum, Tina Rasch und
Stephan Weichert vor.
Neben dem Videofilm standen
noch die Besichtigung der Rintelner
Polizeiwache sowie die Bewältigung
eines Multiple-Choice-Bogens auf
dem Programm. Besonders vielfältig waren die Fragen der Kinder an
die Beamten, hatten sie doch schon
von ihren Vorgängern einiges über
die Sicherheitspartnerschaft gehört.
Jetzt konnten und wollten sich die
Kinder ihr eigenes Bild machen.
Die Sicherheitspartnerschaft
zwischen der Schule und der Polizei fand auch bereits überörtliches
Interesse. Beim Landespräventionsrat stellte der Leiter des
Polizeikommissariats Rinteln, Gerhard Bogorinsky, die Arbeit der
Kollegen dar, und auch über diese
Zeitung wurde Interesse bei anderen niedersächsischen Dienststellen
geweckt.
Stephan Weichert, PK Rinteln/kn
Vor 30 Jahren, am 1. Oktober
1973, begannen im Schloss Bad
Iburg als neuer Ausbildungsstätte
der damaligen Landespolizeischule
die Grundausbildungslehrgänge für
Polizeianwärter. Bis zum April 1996
durchliefen 2600 Polizeischüler die
Ausbildung zum mittleren Dienst
der Schutzpolizei. Mit seinem besonderen Ambiente, den großen und
hellen Unterrichtsräumen, den
Sportanlagen und Freizeitmöglichkeiten, der Schießbahn und nicht
zuletzt geprägt durch den familiären Charakter des Hauses entwickelte sich die Iburg zu einem beliebten
Ausbildungsstandort.
1997 erfolgte die Umbenennung in
Bildungsinstitut der Polizei des Landes Niedersachsen ( BIP NI ). Seitdem bereiten sich statt Berufseinsteigern erfahrene Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte auf die gehobene Laufbahn ( Aufstiegslehrgang) vor. Darüber hinaus wird
die Bildungsstätte für polizeispezifische Weiterbildung, Seminare und Tagungen des BIP NI genutzt.
Im Rahmen einer Feierstunde
verwiesen der stellvertretende Leiter des BIP NI, Studiendirektor
Hans-Dieter Hafke, und der Direktor der Polizei in der Bezirksregierung Weser-Ems, Ltd. PD Johann
Kühme, auf die qualitativ hochwertige Aus- und Weiterbildung, die in
Bad Iburg bis heute geleistet wird.
Landrat Manfred Hugo und der
Bürgermeister der Stadt Bad Iburg,
Heiner Thyssen, sehen ihr „kulturelles Juwel“ in verantwortungsvollen und „sicheren Händen“. Sie
hoffen, dass diese „guten 30 Jahre
für Bad Iburg“ mit der Polizei ihre
Fortsetzung finden.
In einem Festvortrag ging PD a.D.
Horst Denningmann, langjähriger
Leiter dieser Ausbildungsstätte, auf
das Entstehen und Wirken dieser
Bildungseinrichtung ein. Er plädierte dafür, eine politische Entscheidung auch mit dem Herzen zu treffen, die den Bestand der Polizei im
Schloss garantiere. Sein Festvortrag
endete mit der Hoffnung, eines Tages nicht betrübt feststellen zu müssen: „Sic transit gloria mundi!“
Wolfgang Bury, BIP NI/kn
Nr. 1/2004
POLIZEI-EXTRABLATT
Lettland:
Prävention:
Führerschein und Drogen
Der im LKA entwickelte Flyer „Führerschein&Drogen“ wurde von ‚Mike‘ SchmidtRiedieger (3.v.l.), Geschäftsführer des B.A.D.S. -Landessektion NI-, in Wennigser
Mark beim Seminar „Verkehrssicherheitsberater II“ vorgestellt. Das Bild zeigt
die Seminarteilnehmer mit ihrem Leiter Andreas Dessau (li.), BIP Wennigsen.
Im Gegensatz zur Gesamtkriminalität steigt die registrierte
Rauschgiftkriminalität weiterhin
an und zwar von 23.240 Delikten
im Jahr 2001 auf 26.103 Delikte im
Jahr 2002. Dies entspricht einem
Zuwachs von 12,3 Prozent.
Jugendliche und junge Erwachsene sind in dieser Deliktsgruppe
mit einem Anteil von 42,7 Prozent
überproportional vertreten. Auch
als Verursacher von Verkehrsunfällen tritt diese Altersgruppe mit
17,24 Prozent erheblich in Erscheinung.
Der Gebrauch von aufputschenden Drogen, wie Amphetaminen
und Amphetaminderivaten (Ecstasy), ist neben der „klassischen
Jugenddroge“ Cannabis in erster
Linie für diese hohen Fallzahlen
verantwortlich. Diese Entwicklung
zeigt zusätzlichen Handlungsbedarf auf.
Im Bereich der Drogenprävention verfügt die Polizei Niedersach-
sen bereits über ein breit gefächertes Angebot an Maßnahmen für Jugendliche, junge Erwachsene und
Multiplikatoren. Dabei wird ein
ganzheitlicher, ursachenorientierter Präventionsansatz verfolgt.
Speziell zum Thema „Führerschein und Drogen“ sollte ein ergänzendes Medium geschaffen werden, welches rechtliche und finanzielle Folgen des Drogenkonsums
im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr und dem Führen von
Kraftfahrzeugen aufzeigt. Jugendliche und junge Erwachsene sind
häufig über mögliche rechtliche
und finanzielle Folgen des Drogenkonsums wenig informiert, aber ansprechbar.
Um diese Zielgruppe zu informieren, wurde vom Landeskriminalamt
Niedersachsen ein Flyer in Form und
Aufmachung eines EU-Führerscheines in jugendgerechter Sprache entwickelt, welcher die rechtliche Folgen, wie Führerscheinentzug, Führerschein-Nichterteilung sowie die
finanzielle Auswirkungen des Dro-
genkonsum im Zusammenhang mit
dem Führen von Kraftfahrzeugen –
aber auch und unabhängig davon –
aufzeigt.
Das Medium soll durch Polizeibeamte bei Präventionsveranstaltungen sowie bei Kontrollen und
Razzien eingesetzt werden. Es kann
aber ebenso in Führerscheinstellen
und Fahrschulen verteilt werden.
Damit soll erreicht werden, dass
sich diese Altersgruppe mit dem
Thema Drogen intensiver auseinander setzt und Gespräche sowohl in
der Gruppe der Gleichaltrigen als
auch mit der Polizei – als Verfasser
des Flyers – führt. Der Flyer kann
als „Türöffner“ für weiterführende
Gespräche dienen.
Die Inhalte wurden im LKA (Dezernat 24) erarbeitet und die grafische Aufbereitung des Flyers einer
Designerin übertragen. Aufgrund
knapper Ressourcen im LKA wurde bereits im Vorfeld Kontakt zum
Bund gegen Alkohol und Drogen im
Straßenverkehr e.V., Landessektion
Niedersachsen (B.A.D.S.) aufgenommen.
Da die Zielsetzung dieses gemeinnützigen Vereines den Zielen
der polizeilichen Drogenprävention nahe kommt und eine intensive Zusammenarbeit zwischen beiden seit Jahren besteht, konnte die
Polizei auch hierbei auf finanzielle
Unterstützung durch den B.A.D.S.
zählen.
Um die Verteilung des Flyers
„Führerschein & Drogen“ breiter
zu streuen, ist er sowohl beim
B.A.D.S. Landessektion Niedersachsen, als auch beim Landeskriminalamt Niedersachsen, Dez. 24,
vorrätig und kann von beiden Institutionen angefordert werden.
Ansprechpartner: Hans-Michael
Schmidt-Riediger, E-Mail: hansmichael.schmidt-riediger@polizei.
niedersachsen.de, oder Susanne
Gremmler, E-Mail: susanne.grem
mler@polizei.niedersachsen.de.
Susanne Gremmler
LKA, det
Osnabrück:
Leben mit den Bomben
Jetzt hat wieder die „Saison“ der
Bombenräumungen im Osnabrükker Stadtgebiet begonnen.
Da Osnabrück bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Verkehrsknotenpunkt und Industriestandort war, luden die Alliierten Streitkräfte im 2. Weltkrieg entsprechend viele Sprengkörper über
der Stadt ab. Nach Aussagen der
Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes wird es noch Jahre
dauern, bis alle Verdachtspunkte
für Blindgänger in Osnabrück abgearbeitet sind.
Ein kleiner Blick auf die Einsatzstatistik der letzten Jahre zeigt,
dass die Einsatzbelastung in Osnabrück durch Bombenräumungen
beträchtlich ist: Allein im Jahr 2000
wurden 30.162 Personen evakuiert,
2.103 Kräfte waren im Einsatz,
2001 belief sich die Zahl der evakuierten Personen auf 24.120 und
1.659 Einsatzkräfte und im Jahr
2002 wurden 38.970 Personen evakuiert und 2.352 Kräfte eingesetzt.
Hinter diesen Zahlen verbergen
sich „normale“ Einsätze mit wenigen hundert oder tausend Evakuierten und einer Fünf-ZentnerBombe – aber auch außergewöhnliche Einsätze.
So zum Beispiel am 12. November 2000, als Sprengmeister Thomas Gesk an der Außenwand eines
Mietshauses im Stadtteil Dodesheide auf eine Zehn-Zentner-Bombe mit Säurezünder traf. Dieser
„Zeitzünder“ ist unberechenbar
und sorgte für den Ad-Hoc-Einsatz
von 451 zusammengezogenen Kräften, die sofort etwa 10.000 Bürger
zu evakuieren hatten.
Die Bomben spürt das Team um
Seite 7
Gemeinsame
Ermittlungsgruppe
Ab Mai dieses Jahres gehört Lettland zur Europäischen Union (EU)
und wird damit neben den anderen
baltischen Staaten zu einem der
Außengrenzländer. Damit werden
auch im Bereich der Rauschgiftbekämpfung auf die neuen EU-Länder erhöhte Anforderungen im Bezug auf die Sicherung der EU-Außengrenzen zukommen.
Auf diese neue Aufgabe ist man
offensichtlich nur unzureichend vorbereitet, denn eine Zusammenarbeit
zwischen Polizei und Zoll fand bisher in Lettland nur in sehr eingeschränktem Maße statt. Als Richtung
weisend wurden deshalb die im Bundesgebiet eingerichteten 28 „Gemeinsamen Ermittlungsgruppen
Rauschgift (GER)“ von Polizei und
Zollfahndung anerkannt.
Auf Empfehlung des Zollkriminalamtes (ZKA) Köln wurde die
seit über zehn Jahren bestehende
GER im Landeskriminalamt (LKA)
Niedersachsen gebeten, erste Kontakte in Riga/Lettland und Tallin/
Estland zu knüpfen. Im Mai und
September 2003 nahmen Renate
Folberth-Seibel vom LKA und
Hartmut Fischer vom Zoll als Vertreter unserer GER an entsprechenden Workshops in beiden Ländern
teil. In Tallin wurde die Präsenta-
tion in Abstimmung mit schwedischen Kollegen durchgeführt.
Um das dabei vermittelte theoretische Wissen mit praxisnahen
Erkenntnissen vor Ort abzurunden,
wurden von „Eurozoll“ weitere Veranstaltungen geplant. Eine dreiköpfige lettische Delegation mit
Verantwortlichen aus dem Zollund Polizeibereich besuchten in der
Zeit vom 24. bis 29. November das
LKA NI und das Zollfahndungsamt Hannover.
Eine kleine Programmauswahl:
Neben der Darstellung der Spezialeinheiten im Dezernat 35 des
LKA (MEK, OT), Vorstellungen der
KT-Untersuchungen von Rauschgift und Waffen stand auch ein Besuch der Rauschgift-Spürhunde
beim Zoll sowie der Containerröntgenanlage in Bremerhaven auf
dem vielfältigen Programm.
Rüdiger Butte, Direktor des
LKA, begrüßte zusammen mit
Wolfgang Rulfs, Zolloberamtsrat
des ZFA, die hochrangigen Gäste
aus Lettland im LKA. Butte „Als
neue EU-Mitglieder kommen auf
Sie neue und vielfältige Aufgaben
zu. Wir wollen Ihnen deshalb gerne unsere Erfahrungen einer erfolgreichen Kriminalitätsbekämpfung
weitergeben.“
det
Niederlande:
Engere Kooperation
Sprengmeister Gesk, der nicht nur
in Osnabrücker Polizeikreisen mittlerweile Prominentenstatus genießt, anhand der Luftaufnahmen
auf, die die Alliierten nach den Abwürfen gefertigt hatten. Der Einsatz eines technisch ausgefeilten
Systems, dass elektromagnetische
Anomalien im Erdreich feststellt,
wird der Blindgänger vor Ort weiter lokalisiert.
Der bislang größte Einsatz war
die Entschärfung von fünf ZehnZentner-Bomben unter Evakuierung des bekannten Autoproduzenten Wilhelm Karmann
GmbH und des Marienhospitals mit
rund 16.000 Evakuierten und 786
Einsatzkräften.
Die in Osnabrück bei der Vorbe-
reitung und Durchführung erreichte Professionalität der Einsatzkräfte aus allen Bereichen der Verwaltung, Feuerwehr, Bereitschaftspolizei und Hubschrauberstaffel
Niedersachsen, Technisches Hilfswerk, Sondereinsatzgruppen Rettungswesen, Gas-, Wasser- und
Stromversorger, Britische Rheinarmee, Verkehrsbetrieben und
Wirtschaftsunternehmen und der
dabei federführenden Osnabrücker
Polizei kann als vorbildlich bezeichnet werden und führt zu nahezu reibungslosem Einsatzverlauf.
Die Osnabrücker Polizei wünscht
den Entschärfern auch künftig eine
sichere und glückliche Hand bei
ihrer Arbeit.
Martin Ratermann
PI Osnabrück-Stadt/dw
Bundesinnenminister Otto Schily
und der niederländische Justizminister Piet Hein Donner trafen kürzlich zu einem bilateralen Arbeitsgespräch in Berlin zusammen.
Themenschwerpunkte waren die
Rauschgiftbekämpfung in Europa,
die grenzpolizeiliche Zusammenarbeit sowie die Verhandlungen über
einen neuen Deutsch-Niederländischen Polizei- und Justizvertrag.
Zu Beginn der Gespräche äußerte Schily seine Sorge über die Entwicklung der Rauschgiftkriminalität. Die in Deutschland in den
letzten Jahren sichergestellten
Rauschgifte stammten zu einem erheblichen Teil aus den Niederlanden. Der Bundesinnenminister
machte seinem Gast deutlich, dass
nationale Sonderwege in der
Drogenpolitik kontraproduktiv seien. Die EU-Mitgliedstaaten hätten
sich auf eine gemeinsame AntiDrogenstrategie geeinigt, die die
unerlaubte Ausfuhr, sowie den Verkauf und die Abgabe von Rauschgift unterbindet. Diese Verpflichtung sei konsequent von allen Mitgliedstaaten umzusetzen.
Donner kündigte die konsequente Umsetzung des niederländischen
Aktionsplans zur Bekämpfung des
Drogenhandels auf dem Flughafen
Schiphol an. Die niederländische
Regierung strebe an, ab November
2003 eine hundertprozentige Kontrolle von Flügen aus so genannten
Risikostaaten durchzuführen.
Zur weiteren Verbesserung der
guten polizeilichen Zusammenarbeit wurde die Einrichtung einer
bilateralen Arbeitsgruppe auf operativer Ebene vereinbart. Deutsche
und niederländische Polizeikräfte
sollen dort insbesondere praktische
Vorschläge zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität erarbeiten
und einen permanenten, polizeilichen Informationsaustausch sicherstellen. Darüber hinaus wurde die
Entsendung eines deutschen Verbindungsbeamten des Bundeskriminalamtes an den niederländischen
Flughafen Schiphol geschlossen.
Beide Minister verständigten
sich darauf, die Durchführung gemeinsamer Streifen wieder aufzunehmen. Seit Anfang März 2003
hatten die Niederlande die gemeinsamen Streifen wegen rechtlicher
Bedenken ausgesetzt.
Als einen weiteren wichtigen
Schritt werteten Schily und Donner den zügigen Fortgang der Vertragsverhandlungen zu einem neuen Deutsch-Niederländischen Polizei- und Justizvertrag.
Durch den Vertrag wird die seit
1997 bestehende Vereinbarung über
die polizeiliche Zusammenarbeit
im deutsch-niederländischen
Grenzgebiet inhaltlich erweitert. Er
regelt wesentlich Fragen über die
grenzüberschreitende Zusammenarbeit zur polizeilichen Gefahrenabwehr und in strafrechtlichen Angelegenheiten.
kn
Seite 8
POLIZEI-EXTRABLATT
Goslar:
Rettungsschwimmen:
9. Squash-Cop-Cup
Bereits zum neunten Mal haben
sich im November Sportbegeisterte zum Squash-Turnier für Polizeiund Behördenangehörige in Goslar
getroffen. Die Veranstaltung, die
bereits einen festen Platz im Sportkalender eingenommen hat, begeisterte erneut alle Teilnehmer.
Wie in den Vorjahren wurde der
Cop-Cup auf der Anlage des Sportpark Goslar an der Wachtelpforte
ausgetragen. 22 Spieler und Spielerinnen trafen auf den Plätzen aufeinander. Begrüßt wurden Aktive
von
Polizei,
Stadtund
Kreisverwaltung, Finanzamt
und vom BGS.
Besonders erfreulich: Etliche
Spieler hielten
das erste Mal ein
Squash-Racket
in der Hand.
In drei Gruppen mit unterschiedlicher Spielstärke mussten
die Spieler, jeder gegen jeden, ihre
Spiele absolvieren. Viele Begegnungen waren heiß umkämpft und wurden nur sehr knapp entschieden.
Nicht nur die technischen Fertigkeiten, sondern insbesondere Kondition und Konzentration entschieden häufig über den Ausgang des
Matches. Mit teilweise hauchdünnem Vorsprung konnten sich dann
die Einzelgewinner gegen die Konkurrenz durchsetzen. So gewann in
der Gruppe -A- das Gesamtturnier
und den Pokal POM Rainer Buschbaum (früher Bahnpolizeiposten
Goslar, jetzt BGS). Die Gruppe -Bkonnte PHK Wilfried Herrmann
(ESD PK Goslar) für sich entscheiden. POM Jörg Schumbrutzke (ESD
PK Golsar) siegte in der Gruppe -C-.
Hier spielten die Neu-Squasher.
Nachdem reichlich Schweiß vergossen wurde blieb dem einen oder
anderen noch Zeit für einen kleinen
Saunagang. Anschließend wurden die Teilnehmer mit einem
italienischen
Büffet kulinarisch verwöhnt.
In gemütlicher
Runde wurde der
Flüssigkeitsverlust wieder
„ausgeglichen“.
Nach diesem
gelungenen Nachmittag gingen bereits die ersten Anmeldungen für
das nächste Jahr ein. Dann soll das
Jubiläumsturnier, der 10. SquashCop-Cup für Polizeibeamte und
Behördenangehörige steigen. Also
an alle, die jetzt neugierig geworden sind: Rafft Euch auf! Macht mit
und bleibt fit!
Marcello Pavone,
PI Goslar/dw
Auszeichnung für Thole:
6. Ju-Jutsu-Dan
Eine seltene Ehrung wurde
Ende September auf einem Landeslehrgang des Ju-Jutsu-Verbandes in Delmenhorst Polizeihauptkommissar Werner Thole aus Osnabrück zu Teil. Er erhielt vom
Deutschen und Niedersächsischen
Ju-Jutsu-Verband den 6. Dan verliehen. Dieser Titel wird äußerst
selten für außergewöhnliche
sportliche Leistungen und hervorragendes Engagement im Verband
vergeben.
Der 49 Jahre alte Sportsmann
kam 1971 über die Polizei zu dieser Sportart. Als Sportler, Trainer
und Abteilungsleiter in Bad Iburg
erwarb und verfeinerte er seine
Fertigkeiten und stellte seine Fähigkeiten auch in den Dienst des
Landesverbandes in Niedersachsen. Diesen Verband leitete er von
1992 bis 1995 als Präsident und
Geschäftsführer.
In der Polizeiinspektion (Z) Osnabrück-Stadt zeichnet Werner
Thole seit Jahren für das Einsatztraining verantwortlich und vermittelt seine hervorragenden
Kenntnisse an seine Kollegen aus
dem Einzeldienst. Die Osnabrükker Polizei wünscht ihm weiterhin
viel Erfolg.
Martin Ratermann
PI Osnabrück-Stadt/kn
Kinder:
Pass auf, sing mit!
Pass auf, sing mit!
Lieder und Geschichten für starke
Kinder. Erschienen
bei Glühwürmchen –
Sinnvolle Kindermedien GbR-, Die
CD kostet regulär
11,90 Euro, Polizeibeamtinnen und -beamte zahlen nur sieben Euro plus Versandkosten. Bestellt
werden kann die CD
im Internet unter der
Adresse www.glueh
wuermchen-verlag.
de.
Robert Dottersack,
den viele Kinder bereits als Verkehrspolizisten von der CD
„Pass auf, sing mit! – Lieder und
Geschichten für mehr Verkehrssicherheit“ vom letzten Jahr kennen,
ist zwischenzeitlich Jugendsachbearbeiter bei der Polizei. Kinder im Alter von fünf bis neun Jahren führt er wieder mit Tipps und
Geschichten zum richtigen Verhalten durch die Lieder.
Inhaltlich geht es um Themen
wie Schlägereien, Schulwegerpres-
Nr. 1/2004
II. BPH ist die Spitze
Beim Rettungsschwimmabzeichenwettbewerb 2002 der
Polizeien der Länder und des BGS
erwies sich in der Kategorie
„Einsatzeinheiten groß“ die 2.
Bereitschaftspolizeihundertschaft
(BPH) als stärkstes Team.
Für die Wertung dieses Wettbewerbs zählen die im Laufe eines
Jahres abgelegten Prüfungen für
das Rettungsschwimmabzeichen (in
Bronze, Silber und Gold) der Deutschen Gesellschaft für Lebensrettung (DLRG). Diese ergeben über
einen Berechungsschlüssel dann die
für den Wettbewerb zu berücksichtigende Wertung.
Dabei setzten sich die Schwimmer der 2. BPH im bundesweiten
Wettbewerb deutlich gegen die übrige Konkurrenz durch. Ein für
Niedersachsen besonders erfreuliches Ergebnis, da sich damit die
Serie von Erfolgen für die I. Bereitschaftspolizeiabteilung weiter
fortschreibt. Denn im Vorjahr war
die 1. BPH erfolgreich.
Am 30. Oktober fand im Bundeszentrum der DLRG in Bad Nenndorf im Rahmen eines Festaktes die
Siegerehrung statt. Vorgenommen
hatte sie der Ehrenpräsident der
DLRG, Ltd. PD a. D. Hans-Joachim
Bartholdt. Der Vizepräsident der
niedersächsischen DLRG, Dietrich
Irrgang, übergab den jeweils erfolgreichsten Ausbildungs- und Einsatzeinheiten Pokale, Urkunden
und Gutscheine.
Die Sieger des Wettbewerbs mit ihren Urkunden und Pokalen
„Jeder Polizist ist ein Schwimmer und jeder Schwimmer ist ein
Retter“ so der Leiter des Zentralen
Sportdienstes (ZSD), EPHK Dietmar Schellhammer, der in seiner
Ansprache nochmals die Bedeutung
des Schwimmsports und der
Rettungsschwimmausbildung für
den Polizeiberuf hervorhob.
Daneben sollte der Sport Freude
bereiten, damit eine positive Einstellung erzielt werden kann und
eigeninitiativ weiter Sport betrieben wird. Die DLRG dankte dem
Vertreter des niedersächsischen
Polizeisports für die nun schon tra-
ditionelle Durchführung dieses
Wettbewerbs.
Abschließend führte Schellhammer aus, dass dieser Wettbewerb auch in Zukunft seinen festen
Platz im Sportprogramm der Bereitschaftspolizei behalten wird
und der Rettungsmehrkampf im
Rahmen von Deutschen Polizeimeisterschaften auch weiter durchgeführt wird.
Für die musikalische Begleitung
der Feierlichkeiten sorgte POK
Gerd Forberg vom Polizei-Musikkorps Niedersachsen.
Frank Hackbusch, I. BPA/dis
Kickboxen:
Hartmann Vizeweltmeisterin
Mit dem Wunsch nach Gold reiste Heidi Hartmann Ende Oktober
nach Paris. Mit Silber im Gepäck
kehrte die 32-Jährige von den Weltmeisterschaften im Kickboxen zurück.
Heidi Hartmann ist als Sportlehrerin am Studienort Oldenburg der
Fakultät Polizei der FH für Verwaltung und Rechtspflege tätig. Sie
findet hier optimale Vorraussetzungen, um ihr Hobby mit dem Beruf zu verbinden. Seit vielen Jahren hat sie sich bereits dem Kampfsport verschrieben und betreibt traditionelles Taekwon-Do, Boxen
und Kickboxen im Verein für Traditionellen Budosport in Oldenburg. Der bisherige Höhepunkt ihrer Karriere im Kickboxen war die
Weltmeisterschaft im Vollkontakt
Kickboxen in Paris.
Die monatelange Vorbereitungszeit unter der Leitung ihres Trainers Jürgen Paterok hat sich für die
32-jährige ausgezahlt. Ihre Vorkämpfe in der Klasse der Frauen bis
70 kg gewann Hartmann klar, im
Halbfinale wurde der Kampf sogar
vorzeitig abgebrochen. Am 26. Oktober stand sie im Finale der Polin
Karolina Lukasic gegenüber, die die
bereits 1,80 m große Heidi Hart-
POR Ewald Friesenborg, Prodekan des Studienortes Oldenburg der FH, gratulierte der Diplom-Sportlehrerin zum errungenen Titel
mann noch um einige Zentimeter
überragte. Lukasik hielt ihre Gegnerin geschickt mit guten Beintechniken auf Distanz. Hartmann
konnte trotz ihres starken kämpferischen Einsatzes den Traum vom
WM-Titel nicht mehr verwirklichen.
Dennoch war die Freude über
den Vize-Meistertitel in der Heimat
groß. Ihre Kolleginnen und Kollegen von der FH in Oldenburg beglückwünscht Heidi Hartmann zu
diesem Erfolg. In diesem Jahr will
Heidi wieder angreifen: die Europameisterschaft in Serbien ist ihr
nächstes Ziel. Rüdiger Steinhauer
FH Oldenburg/dis
„Kraft gegen Gewalt“:
Gast bei Handballstars
sungen, Streit (-schlichtung), Beleidigung, Sachbeschädigung, Diebstahl, Zündeln und Mutproben.
Die CD erhielt vom Deutschen
Forum für Kriminalprävention das
Prädikat „Empfehlenswert ohne
Einschränkungen“. Die Noten und
Texte dieser CD können ebenfalls
kostenlos von der Internetseite des
Glühwürmchen-Verlages heruntergeladen werden.
dw
Im Rahmen der Initiative „Sportler setzen Zeichen – KRAFT GEGEN GEWALT – STOP der Jugendkriminalität“ konnten auf Einladung des Veranstalters Wolfgang
Oswald 50 Harzer Jugendliche die
Handballstars beim diesjährigen
DEVIL-Handball-Bundesliga-Cup
in der Volkswagenhalle in Braunschweig hautnah erleben.
Beim „Jump Rope Contest“ in
der Braunschweiger VW Halle
konnten die Jugendlichen unter
„Aufsicht“ der Polizei T-Shirts sowie Autogramme von Stefan
Kretzschmar gewinnen.
Für ihre besonderen Leistungen
wurde Sarah Schilff mit der Handball-Siegertrophäe vom Bundesliga- und Nationalmannschaftsspieler Stefan Schröder, SG Flensburg-Handwitt geehrt.
Auch der 32-jährige Vizeweltmeister und Europameister Mark
Dragunski vom VfL Gummersbach,
mit 2,14 Meter zugleich größter
Spieler der Handballbundesliga,
besuchte den Weißen-Ring-Stand
und begeisterte die Jugendlichen
mit Autogrammen und einem Fotoshooting.
Liesel Becker stellte der deut-
schen Handballlegende Joachim
Deckarm die Aktivitäten der Goslarer Polizei in Sachen präventiver
Jugendarbeit vor. Er freute sich über
die vielen Jugendlichen, die getreu
dem Motto „Rein in die Sporthalle,
runter von der Straße“, die Handballstars hautnah erlebt und zugleich ihre Freizeit sinnvoll nutzen
konnten.
Sport ist eine Immunisierung gegen Jugendkriminalität. Auch mit
dieser Aktion wurde Jugendlichen
gezeigt, dass Erfolgserlebnisse auch
im Sport zu haben sind.
Günter Koschig, PI Goslar/dis