Jetzt online: HSV SCHNACK von Fans für Fans
Transcription
Jetzt online: HSV SCHNACK von Fans für Fans
Jetzt online: HSV SCHNACK e v i t a n r e das alt n i z a g a M s r e t r o p p Su von Fans für Fans Vorsicht Gemeinsam können wir alles! Und so soll der HSV SCHNACK auch ein Zeichen sein – ein Zeichen an die Abteilung und Ihre Mitglieder. „Ja, wir wollen weitermachen!“ Weitermachen, aber nicht wie bislang. Aus den Fehlern lernen, das Gute verbessern, das stellen wir uns als „Zukunft des SC“ vor. Ein Zeichen dafür, dass diese Abteilung unsere Abteilung ist. Ein Zeichen für einen gemeinsamen Weg innerhalb der Abteilung, aber auch innerhalb eines großen Vereins. Dieser Verein lebt durch uns Mitglieder und eben auch durch den Einsatz für den Verein. Und so ist diese Ausgabe des HSV SCHNACK auch ein, wie ich meine, sehr gelungener Aufruf an alle: Wir haben es selber in der Hand, unseren HSV wieder nach vorne zu bringen. Lasst uns gemeinsam dafür arbeiten! So wie auch letzten Sonnabend in Köln. Es waren zwar nicht alle da, aber diejenigen, die da waren, haben gemeinsam unsere Mannschaft unterstützt. Freuen wir uns also nach dem ersten Auswärtspunkt auf das erste Heimspiel der neuen Saison. Bis dahin viel Spaß beim Lesen. Wir sind gespannt, wie viele Mitglieder wir auf diesem „Vertriebsweg“ erreichen werden, und hoffen darauf, dass wir den einen oder anderen Leser möglicherweise auch als Mitschreiber, Mitkorrektor, Mitideengeber für den HSV SCHNACK gewinnen können. Jan 2 ugegeben, diese Zeile als Überschrift für die Erstausgabe einer weiteren Fanzeitschrift verspricht nicht unbedingt Qualität für das Nachfolgende – aber lasst Euch von den Einführungsworten nicht täuschen. Nein, dieses Machwerk ist ein kleines Gesamtkunstwerk geworden – wie ich meine, sowohl inhaltlich als auch von der Gestaltung her. Gerade auch von der Gestaltung her – hier haben Melanie und Sunna Tolles geleistet. Frisch. Frech. Neu eben. Chapeau! Faszinierend aber auch die Arbeit der anderen Mitstreiter – und alles ohne räumliche Grenzen. Es gab zwar zwei oder drei sogenannte Arbeitstreffen in Hamburg, aber diese waren eher etwas Schnack und dabei etwas Bier. Der eigentliche Austausch erfolgte über das Internet; Dateien und Fotos wurden hin – und hergeschickt, korrigiert, besprochen und abgesegnet. Auch ein Zeichen, dass man alles schaffen kann, wenn man nur will. Die amtierende Abteilungsleitung wollte nicht mehr – jedenfalls keine weitere Supporters News herausgeben. Für einige vielleicht nachvollziehbar, aber nachdem schon das Supporters-Forum seit mehr als drei Monaten wegen Wartungsarbeiten vom Netz genommen wurde, wollten wir wenigstens einen Kommunikationskanal offen halten, um die Diskussionen über eine Neuausrichtung des Supporters Clubs begleiten zu können. Dies war im Endeffekt die Motivation, den HSV SCHNACK zu produzieren. Wir haben bisher ganz bestimmt nicht alle Facetten der SC-Mitglieder hier abbilden können. Zwar haben wir dazu eingeladen, konnten aber noch (!) nicht alle davon überzeugen, hier ihre Sicht zur „Zukunft des SC“ zu zeigen. Vorsicht Aussicht Die Zukunft des SC Ansicht Bestandsaufnahme und Inhalt Die Fanbetreuung beim HSV Brennpunkt SC Rechtsform neu – Inhalt bleibt! Eine ungeschminkte Bestandsaufnahme Ins Netz gegangen Aktuelle Kommentare von der SCHNACK Facebook-Seite „Hallo, ich bin Didi!“ Interview mit Dietmar Beiersdorfer Trotzdem HSV Hoffnung, tiefer Fall Ein Artikel von Axel Formeseyn Neue Einigkeit Die Zeit nach dem 25.05 Mein Blog „So ist das hier im Blog, tagein, tagaus.“ Angst essen Seele(r) auf Satire darf das! Fans in Japan Zu Besuch bei Gojkos Anhängern Wie konnte das Passieren? Eine kleine Zeitreise 3 HSV A(uch) G(eil) HSV Fans abroad Head over heels in love Liebeserklärungen, die Erste Einsicht Der 12. mann Raute in (E)Motion Ich werde jetzt auch Fan Unsere U23 Warum wieder SC? OFCs Saison 13/14 Platzreife Die Bahn ist nun doch AG SAF Oh ja, es gibt noch offene HSV-Foren Liebeserklärungen, die Zweite Rücktritt vom Austritt Bitte nie, nie wieder ... Ein Nachruf – oder doch nicht? Eine Fahrt ins Lummerland? Bieber Fieber Das Letzte Interview mit Rautenbeatz Das Grauen hat einen Namen: Relegation Sportler im HSV Mehr als nur eine Reserve OFCs stellen sich vor Amateurabteilungen stellen sich vor Keine Partei, sondern eure Organisation Nachsicht Schlusswort Aussicht ? Wie geht es weiter mit dem SUPPORTERS CLUB Diese Frage beschäftigt die Fans des HSV, seitdem wir ernsthaft über eine Strukturreform diskutiert haben. Vielleicht sogar schon länger, aber ich möchte viel lieber über eine mögliche Zukunft schreiben, als über die Vergangenheit. Denn darüber wurde genug geschrieben, Richtiges und auch Falsches. Text: Timo Horn 4 würde sich das antun und dort Verantwortung übernehmen? Als erstes mussten wir uns aber einen Überblick über die aktuelle Stimmungslage verschaffen. Bei den Fans, aber natürlich auch bei den Verantwortlichen. Und was soll ich sagen: Wir rannten förmlich offene Türen ein. Wir haben in den letzten Monaten mit aktuellen und ehemaligen Vereinsverantwortlichen gesprochen, mit verschiedenen Initiativen, Gruppierungen, Fanclubs, Mitarbeitern usw. Sehr viele konnten gar nicht glauben, was wir erzählten. Warum sollte man den SC abschaffen? Insgesamt war die ganz große Mehrheit mehr als nur am Fortbestand des SC interessiert, viele dabei mit durchaus logischen Vorstellungen, wie das ganze auszusehen hätte: sollte l e it u n g s g n ru il te aus ve D ie A b t und l l e t r s e e d n ufg htunge b r e it a . n e n R ic e z t s e in d t e ie s h e g sc n e m am ne zus Fansze den sollte e it u n g l s g ie n d u ht t e il e n , n ic D ie A b ch hab u d e r n d ie r n p o s s n A ssen, e . r e t n I rtreten e ig e n e n r zu ve e d ie l g d e r M it ssen, e e in f l u b u z sollte p o l it ik hemen, t V e r e in s n a F n s hen vo Z ie l d e abgese er als g n ä l . n t n ic h werde rfolgt SCs ve Foto: Witters B licken wir also in die Zukunft. Stand heute, Anfang August, hat die aktuelle Abteilungsleitung vor, nicht für die neue Amtszeit zu kandidieren. Gerüchten zufolge möchte sie sogar den Antrag stellen, den Supporters Club aufzulösen. Da diese Tendenzen bereits nach der Mitgliederversammlung im Januar zu erahnen waren, fand sich auf Initiative von Dirk Mansen eine Handvoll Leute zusammen, um sich über eine mögliche Zukunft des Supporters Clubs Gedanken zu machen. Wie muss man den SC aufstellen, damit er endlich wieder eine breite Akzeptanz findet? Welche Möglichkeiten bleiben, nach der Strukturreform überhaupt noch die Faninteressen vertreten zu können? Und nicht zuletzt: Wer Aussicht Alle sind HSVer! Alle sind am Fortbestand des SC interessiert und bereit, sich dafür mehr oder weniger zu engagieren. Alle Anwesenden sprachen sich für einen Neustart und für eine Rückkehr zu den alten Werten des Supporters Club aus. Die Mitgliedschaft ist unerlässlich für eine Zukunft des HSV e.V. und damit auch für die Profis. Damit war es dann Zeit, den Kreis etwas zu erweitern und so traf man sich am 06. August ein zweites Mal. Diesmal waren es Nachdem wir nun sicher waren, knapp 40 Leute und es herrschte dass unsere Idee auf fruchtbaren erneut Einigkeit. Boden fällt, wurde die bisherige Ziel ist es, den Verein wieder zu SC-Abteilungsleitung über den einen und engagierte Leute für Stand informiert und von unserer eine neue Abteilungsleitung zu Seite darum gebeten, die öffentlifinden, die die Mitgliedschaft als che AL-Sitzung nutzen zu dürfen, Basis des HSV e.V. und zur Unterum unsere Idee einer noch breitestützung der Profis erhalten ren Masse vorzustellen. Die AL hat möchte. Die Vorteile der Mitglieduns das zugesagt und wird den schaft müssen gesichert werden, genauen Ort und die Zeit baldmögalle Mitglieder müssen sich lichst bekannt geben. Achtet also wiederfinden, Mitspracherechte bitte auf die Terminierung der müssen gestaltet und eine breite öffentlichen AL-Sitzungen. Beteiligung aller gewährleistet sein. Am 6 August haben wir auf dieser Basis als Konsens ein paar 1. Arbeit Punkte herausgearvon Fans für Fans beitet, die für alle – Hilfe z 2. Ver t ur Selbs wichtig waren: re t thilfe ge en ben. nur nach von Fan- und M it barunge außen, sondern gliederrechten, n mit de auch im n r AG. e.V. und icht d urch Ver 3. Unters eint ü t ze n d es e.V. u nd Erhalt 4. Sich eines Ve erung de reinslebe r Vor teile n s. umfangr der Mitg eicher A liedscha n g e b o te ft un für alle H 5. Unte SV-Fans. d rstützun g de A s p e k te ) und de r Profiabteilung r Fanbet reuung. (ohne finanzielle 6. Offe n für Geschlec alle Fans und Mit ht, Wohn g or t etc.. lieder unabhän gig von A 7. Förd lter, erung de s Ansehen Wer ten w s des ie Fair Pla y, Anti-D HSV durch Ver tr e 8. Teil iskrimin ierungs- ten von nahme in A rbeit etc Arbeitsg . ruppen d 9. Wah er AG zu rung und Fanthem en. Mitbestim Entwicklun g der mung im Verein. 10. Ein e klare A keine org bgrenzung in S Abteilun anisier te Einflus achen Vereinspo s n a h m e, gsbelang li die nicht tik, d.h. e betriff t. 5 Der ganz große Teil der Fanszene hatte also durchaus Interesse. Die Vereinsverantwortlichen ebenso, aber eine Hürde hatten wir noch zu überspringen: Die sportliche Situation. Es war wohl für alle HSV Fans ein Gang durch die Hölle; das Saisonfinale ging an keinem spurlos vorüber, und natürlich raubte es auch uns ein wenig die Energie. Aber es ging weiter, auch wenn wir etwas Zeit zum Durchschnaufen benötigten. Nachdem Dirk hinter den Kulissen dafür sorgte, dass die Arbeit im Bereich Auswärtsfahrten und Ticketing auch im aktuellen Schwebezustand weitergeht, gab es am Sonntag, den 27.07., das erste Treffen im etwas größeren Kreis. An dieser Stelle ein Dank an die Crew des Sportpub Tankstelle für die Gastfreundschaft. Obwohl aufgrund der kurzfristigen Einladung nur rund 20 HSVer teilgenommen haben, war das Treffen ein großer Erfolg. Es war ein breites Abbild von HSV Fans vertreten. Vom Fanclubvertreter, Regionalbetreuer, Allesfahrer, vom Reformer zum Plusser, vom vereinspolitisch Interessierten zum Desinteressierten. Aber alle einten an diesem Tag zwei Dinge: Aussicht Eine Vertretung der Mitglieder, Aber kein Politischer Arm irgendeiner Fraktion Eine Vertretung der Mitglieder, aber kein politischer Arm irgendeiner Fraktion. So lässt sich eine Neuausrichtung des Supporters Clubs nach Meinung vieler Mitglieder am Besten beschreiben. Die Kritik vieler Mitglieder an der Abteilung und der bisherigen Abteilungsleitung ist vielschichtig, allerdings auch oft durch Unsachlichkeit und vor allem mangelnde Informationen über die Arbeit der Abteilung geprägt. Die wesentlichen Kritikpunkte scheinen die Intransparenz und der gering ausgeprägte Wille der AL zu sein, als Vertretung für alle Mitglieder zu fungieren. So vage der zweite Aspekt auch ist (gerade in Verbindung mit der mangelnden Information über die Abteilungsarbeit), so treffend scheint dieser Punkt gerade zur politischen Ausrichtung der Abteilungsleitung zu sein, die im Allgemeinen von höchstens 300 Mitgliedern gewählt wurde. 6 Die Schwächen der Abteilung sind nicht ursächlich in der Organisationsstruktur, sondern eher im Wirken einiger weniger Aktiver zu sehen. Durch die Politisierung einer Verwaltungsabteilung bekommt die Struktur der Abteilung sehr leicht „diktatorische“ Ausprägungen. Ohne Kontroll- und Einflussmöglichkeiten einer Gegenströmung hat eine Abteilungsleitung den Zugriff auf die Ressourcen und Kommunikationsmittel. Durch diese Mittel und das Schaffen einer Abhängigkeit – d.h. durch Einstellung sowohl ehrenamtlicher als auch bezahlter Mitarbeiter in den unteren Arbeitsebenen – ist es möglich, eine vereinspolitische Meinung in der Abteilung „durch- nicht allein von der Neigung der handelnden Protagonisten abhängen. Eigene Interessen müssen hinter den Vereinsinteressen hintenan stehen. Zukünftige Bewerber, die nicht alle Mitglieder, sondern nur sich selbst vertreten wollen, sollten im Interesse des Vereins keine Chance mehr haben - was im Übrigen für alle Vereinsgremien selbstverständlich sein sollte. drücken“, ohne dass eben im Laufe einer Amtszeit die Möglichkeit besteht, andere Meinungen und Strömungen in die Arbeiten mit einfließen zu lassen. Durch den mangelnden Organisationsgrad der Masse an reinen Unterstützern sind Gegenbewegungen auch nur mit einer deutlichen Zeitverzögerung erfolgt. Die Abteilungsleitungen der letzten Jahre sahen sich per Definition und aus ureigenstem Interesse als Opposition zur Vereinsführung und versuchten, dieses Paradoxon - auf der einen Seite tragendes Organ des Vereins, auf der anderen Seite aber Interessenbewahrer - durch vermehrte Netzwerkarbeit und Verbandelungen zu lösen. Diese in ihren eigenen Denkstrukturen gefangenen Vordenker des Supporters Clubs haben den SC und auch den Gesamtverein durch mangelnden Weitblick und fehlende Visionen im Endeffekt mehr gefährdet denn genützt. Auch scheint die Meinungspluralität in den Lenkungsbereichen des Supporters Clubs nach Empfinden vieler Mitglieder nicht ausreichend abgebildet zu werden. Dieser Kritikpunkt wird u.a. mit der Meinungsdarstellung in der Supporters News belegt. Ein Abteilungsorgan, welches über 250K€ im Jahr an aus Mitgliedsbeiträgen finanzierten Kosten verursacht, darf einfach nicht als „Propagandablatt“ bezeichnet ungelesen im Müll landen. So darf die vereinspolitische Arbeit im Supporters Club SC BrennpunkT WIR für UNS Text: Jan David Talleur & Markus Bülck Ein weiteres Ziel muss die Steigerung der Wahlbeteiligung sein, um die gesamte Mitgliedschaft abzubilden. Wünschenswert wäre auch, unter mehreren geeigneten Kandidaten wählen zu können. Und wer immer Veränderungen möchte, sollte sich darüber im Klaren sein, dass es kaum möglich ist, etwas zu erreichen, wenn nur ein harter Kern von höchstens 300 Mitgliedern zur Wahl erscheint. Der Wunsch nach Veränderung bringt daher auch eine Verpflichtung mit sich, nämlich die der Wahlpflicht. Der Supporters Club sollte es schaffen, eine größere Anzahl von HSVern einzubinden, auch um zukünftig eine Abteilungsleitung aufzubieten, die sowohl im Innen- (Personal- und Geschäftsführung) als auch im Außenverhältnis (zu anderen Gremien im Verein und in der Arbeit bei Interessenvertretungen) mit der Rückendeckung der überwiegenden Anzahl von Mitgliedern argumentieren kann. Als Verfechter von Faninteressen muss der Supporters Club sich auch noch deutlicher von Personen oder Gruppen abgrenzen, die nicht den Zielen und ethischen Werten des HSV entsprechend agieren. Die Stärke der Abteilung kann nur in der Vertretung der gesamten Mitgliedschaft liegen – ansonsten besteht Gefahr, dass sich die Abteilung zu einem Reisebüro mit angeschlossenem Klamottenverkauf zurückentwickelt. Leider sind wir nach den vereinspolitischen Entwicklungen im letzten Jahr jetzt an einem Punkt angelangt, an dem sich der Supporters Club als Organ gänzlich ins „Off“ bewegt hat: Sprachlos Führungslos Motivationslos Inhaltslos Sprachlos, führungslos, motivationslos, inhaltslos – so stellt sich die Abteilung im Verein dar. Losgelöst von der Abteilungsleitungsebene scheinen die Arbeitsaufgaben im Großen und Ganzen zu funktionieren, auch wenn es wohl überall Verbesserungspotential gibt. Für einen Außenstehenden ist allerdings nicht zu erkennen, unter welchen Gesichtspunkten hauptberufliche Mitarbeiter engagiert werden, und welche Qualifikationen hierfür vonnöten sind. Diese Aussage schließt ausdrücklich den hauptamtlichen Geschäftsführer A. Birnmeyer mit ein. Gerade die Geschäftsführungsebene sollte weniger den Neigungen der Abteilungsleitung entsprechen, sondern eben auch unabhängig von dieser die Arbeitsaufgaben des Supporters Clubs leiten, anstatt sich zum Erfüllungsgehilfen einer Abteilungsleitung degradieren zu lassen. Wie kann es weitergehen? Gerade in der jetzigen Situation sind diejenigen gefordert, die einmal Visionen hatten oder haben. Gerade jetzt, in einer Phase, in der sich der gesamte Verein neu definieren muss, Aussicht bedarf es neben einer inhaltlichen Debatte über die Strukturierung und Ausrichtung des Supporters Clubs eben auch der Möglichkeit, das neue Konstrukt der HSV Fussball AG von Beginn an zu begleiten und auch aufzupassen, dass einige Stellschrauben nicht überdreht werden. Im Endeffekt wird von der neuen Abteilungsleitung ein Spagat verlangt: Neben dem Blick für alle Fans und Mitglieder gilt es auch, die Mitglieder wieder zueinander zu bringen. Dazu sollte auch die Unterscheidung zwischen Supporters und Fördernden Mitgliedern aufgehoben werden. Dieses muss neben den notwendigen Schlüssen aus den Erfahrungen der letzten Jahre ein Hauptaugenmerk der neu zu wählenden Abteilungsleitung werden. Ein „Weiter SO!“ s: M Fot o 7 ela nie Fre ie sleb en, Wit te rs KANN und Darf es nicht geben Ein „Weiter so!“ kann und darf es nicht geben. Grundsätzlich sollten sich alle Mitglieder Gedanken machen, wie eine Reform des SC stattfinden kann. Mögliche Schlagworte hierzu wären die Schaffung eines „Fanparlamentes“, Wahlen durch und Kommunikation mit allen Mitgliedern unter Nutzung der neuen Medien, ein Mitglied im Präsidium des e.V., der sich um die Mitgliederbelange kümmert. Jetzt ist die Möglichkeit gegeben, sich von den alten Denkmustern und Strukturen zu lösen und etwas Neues, Zukunftsfähiges zu schaffen. Der so oft beklagte angebliche Verlust der Mitgliederrechte durch die Ausgliederung muss vielmehr auch als Chance verstanden werden, alles auf den Prüfstand zu stellen. Die Einzigartigkeit und der Charakter des SC – und damit auch des gesamten HSV – werden nur aus der Kraft und Stärke aller Mitglieder erhalten bleiben können. In der aktuellen Situation scheint es daher auch nötig zu sein, möglichst viele Gruppen und Einzelpersonen in die Überlegungen mit einzuspannen. Durch das Wegbrechen einer tragenden Säule des SC (Abkehr vieler Ultras) werden viele andere gefordert sein, den Supporters Club wieder zu dem zu machen, als was er einmal geplant war. Nur dann wird die kolportierte Ohnmacht von Fans und Mitgliedern gegenüber den Handelnden der HSV Fußball AG gemindert werden können, und das gesamte Konstrukt als das verstanden werden, was es nun mal ist: Ein HSV in verschiedenen Ausprägungen. Neben den Gedanken um den Supporters Club muss man sich ebenfalls um „Nebenkriegsschauplätze“ wie den SAF oder auch die Position und Bedeutung der Fanbeauftragten kümmern. Nur wenigen Fans dürfte die Abgrenzung und organisatorische Verzahnung zwischen diesen Gremien überhaupt bekannt sein. Wir Mitglieder müssen die Situation als Chance begreifen und diese auch Nutzen. Viel zu lange haben wir uns darauf verlassen, dass andere vorangehen! Aussicht „ HALLO ich bin “ Didi So lapidar begann unsere Gesprächsrunde mit dem Vorstandsvorsitzenden der HSV Fußball AG, DIETMAR BEIERSDORFER. 8 Foto: HSV Text: Jan David Talleur und Jens Kochte Fotos: Witters Aussicht W neuen starken Mannes zum Verhältnis Verein im Allgemeinen und Supporters Club im Besonderen zum ausgegliederten Profifußball zu erkunden. „Hallo, ich bin Didi“ – Jeans und verwaschenes blaues Polo-Shirt ohne Raute – so kam er zusammen mit Jörn Wolf und Anne, die Fotos für diesen Artikel beisteuern sollte, in die Loge. Verändert hat er sich in den letzten Jahren kaum. Etwas fülliger ist er geworden. Erschöpft 9 ährend wir in der Emirates Loge im Stadion auf unseren Gesprächspartner warteten, hatten wir uns noch überlegt, ob es wie vor 5 Jahren beim vereinsüblichen „Du“ als „Die Zeit, die ich jetzt wieder hier Anredeform bleiben oder ob sich die bin, ist noch zu kurz, um das veränderte Konstelerneut erlebt zu haben, aber ich lation auch auf die Gepflogenheiten möchte hier aus der Tür auswirken würde. raustreten und es wieder fühlen.“ Wir waren gespannt, hatten wir doch für den HSV SCHNACK die Möglichsah er aus. Der Eindruck täuschte, keit, ein Gespräch mit Didi Beierswie wir schnell feststellten. Bevor dorfer zu führen, der zu diesem wir loslegen konnten, wollte Zeitpunkt noch kein ausführliches Beiersdorfer erst einmal unsere Presseinterview gegeben hatte. So Motivation und Beweggründe für hatten wir die Chance, stellvertrediesen Artikel und die Umstände, tend für viele andere Interessierte, die zum Planen des HSV SCHNACK die Gemüts- und Meinungslage des geführt haben, erfahren. Auch – ob im Verein oder in der AG. Vielleicht sollte ich lieber ‚Club‘ sagen, das trifft es besser, als diese Trennung Verein/ AG“ Er spricht nicht laut, aber doch sehr eindringlich. Vor allem, als er fortfährt: Die Abstimmung zur Ausgliederung machte den Weg frei für Beiersdorfer unsere Einschätzung der Situation im Supporters Club interessierte. Aufmerksam, aber ebenso angespannt hörte er zu, immer in Augenkontakt mit dem Sprecher. Aber wir wollten ja nicht von uns berichten, sondern wir wollten von ihm wissen! Vor allem, wie sich aus seiner Sicht die Unterschiede durch die Ausgliederung, und die Trennung zwischen dem Verein und der Fußball AG darstellen. DB überlegt, formuliert ruhig und konzentriert. Es ist spürbar, dass ihm diese Aussage wichtig ist. Worthülsen zu nutzen, scheint nicht in seinem Sinne zu sein: „Ganz ehrlich: Wir wollen als Vorstand viele Schritte und Maßnahmen unternehmen, um den HSV wieder nach vorn zu bringen. Das wird nicht von heute auf morgen gehen, dazu braucht es Geduld. Und da ist es für mich letztlich zweitrangig, in welcher Konstellation wir das tun „Der HSV muss an vielen Ecken erneuert, wieder aufgebaut werden – wir haben in den letzten Jahren sicherlich einiges an Boden verloren, sind zurückgefallen gegenüber anderen. Ich möchte bei allen das HSV-Gefühl wieder wecken, das ich mehrmals erlebt hab‘, ob als Aktiver und Kapitän oder als Sportdirektor. Ich möchte alle mit an Bord nehmen und mit ihnen dieses Gefühl spüren und teilen. Die Zeit, die ich jetzt wieder hier bin, ist noch zu kurz, um das erneut erlebt zu haben, aber ich möchte hier aus der Tür raustreten und es wieder fühlen.“ immer noch Haupt-/Alleingesellschafter, aber der AG-Vorstand kann doch recht frei schalten und walten, ohne hierbei die Mitglieder – oder soll man sagen: Kunden? – mitnehmen oder fragen zu müssen.“ Didi Beiersdorfer runzelt die Stirn, es scheint weniger der Inhalt der Frage zu sein, der ihn stört, eher die Tatsache, dass man überhaupt den Umweg denken kann, den HSV in verschiedene Bestandteile wie e.V. und AG zu zerlegen. Man kann seiner Stimme anmerken, wie ernst ihm dieses Gefühl „H S V“ ist. Immer wieder wird deutlich, dass ihm der HSV etwas bedeutet. Etwas, das eben nicht rational zu begründen ist. Wir haken nach. „Nun hat es ja Veränderungen gegeben; am 25.05. haben die Mitglieder einen Teil der direkten Einflussnahme aufgegeben und mit der Ausgliederung in Form der AG ist der e.V. zwar Wir erinnern an den Viagogo– Vertrag, der für viele Fans nicht hinnehmbar war. Dieser Stimmung musste der Verein damals durch Rückzug aus dem Vertrag Rechnung tragen. Wir wollen von Didi „Letztlich muss man natürlich auch Entscheidungen treffen, die Leuten nicht passen, sie vor den Kopf stoßen, und für die man dann kritisiert wird. Das muss man aushalten, nimmt aber doch nichts von der großen Linie weg.“ Aussicht Beiersdorfer wissen, ob denn der Vorstand der AG für diese Fragen eine Art Regulativ hätte. Hier bleibt der Vorstandsvorsitzende sehr vorsichtig. Er scheint sich bewusst zu sein, dass er an den Antworten auf diese Fragen später gemessen werden wird. Auch, dass eine frühzeitige Festlegung auf spätere Maßnahmen auf ihn zurückfallen wird. Trotzdem versucht er zu antworten, wird aber nicht konkret. Beiersdorfer redet über Gemeinsamkeiten und Strömungen, darüber, dass einzelne ihre Befindlichkeiten nicht zu wichtig nehmen sollten. Man muss ihm hierbei zugutehalten, dass er erst seit drei Wochen wieder im Verein aktiv ist. Doch ein kleiner Nebensatz zeigt, dass er beim Thema Viagogo durchaus das Geschehen verfolgt hat und kennt, denn er merkt mit einem leisen Lachen an: kurz) 127 Jahren. Der HSV, das sind ja auch wir alle, CFHH ebenso wie der Familienblock. Egal, wie man zu ihnen steht.“ Konkreter wird er dann beim nächsten Themenbereich. Wir konfrontierten Beiersdorfer mit den Aussagen des Ex-AR Vorsitzenden Manfred Ertel, der die SC-Mitglieder in die Abteilung Fördernde Mitglieder überführen möchte und dass auch die aktuelle Abteilungsleitung den Supporters Club als obsolet ansehen würde. Nach ungefähr einer halben Stunde fängt Dietmar Beiersdorfer an, auf sein dauernd vibrierendes Mobiltelefon zu schauen. Er macht nie den Eindruck, als würde er uns – obwohl vollkommen berechtigt und absprachegemäß – hinauskomplimentieren wollen, sondern gibt uns zu jedem Zeitpunkt das Gefühl und die Überzeugung, dass ihm der Austausch wichtig und Zeit nur sekundär ist. Dies ist umso erstaunlicher, da er selbst, wenn er in den kritischen Punkten, die in der Debatte um die Zukunft des e.V. und des SC sehr kontrovers und emotional diskutiert wurden, zu diesem frühen Zeitpunkt eher mit Überzeugungskraft, denn mit harten Fakten punkten kann. „ … und die Preise sind im Verein dann ja auch erhöht worden, sogar mit Mitgliederbeteiligung.“ „Der SC behält natürlich seine Funktionen – warum soll man etwas verändern, was seit vielen Jahren sehr gut funktioniert? Auswärtsticketing, Betreuung der Fanclubs, Auswärtsfahrten – das muss doch alles weiterhin geleistet werden, und wir dürfen auch hier nicht den Fehler machen, in verschiedenen Schubladen zu denken: Verein hier, AG da. Der HSV als Club funktioniert seit (rechnet Darum nehmen wir den Blick aufs Mobiltelefon als Aufhänger, um uns für die Zeit und das Gespräch zu bedanken. Wir gehen noch gemeinsam zur Logentür und klönen beim Blick auf den neuverlegten, sattgrünen Rasen über Nebensächlichkeiten. Wer dabei den Blick des Vorstandsvorsitzenden sieht, der bekommt das Gefühl, dass hier jemand an Bord gekommen ist, der in dieser Aufgabe weit mehr sieht, als nur eine Funktion, einen Job … Was nehmen wir aus dem Gespräch mit? Zuerst einmal haben die Fragen um die Zukunft des SC zu diesem Zeitpunkt noch keinen großen Platz in den Gedanken des neuen Vorstandes. Verständlich, denn dazu scheinen die anderen Baustellen noch größer zu sein. Dies ist aber nicht fehlender Wertschät- zung oder geringem Problembewusstsein geschuldet, sondern vielmehr der Überzeugung, dass es etwas gibt, das ohnehin eine Klammer über alle rechtlichen und formalen Konstrukte bildet: Das Gefühl, mit dem HSV und der Kraft des Clubs, seinen Mitgliedern, Fans, Verantwortlichen und Gremien einen neuen Anfang und ein neues Selbstverständnis zu machen. Dem kritischen und formalen Betrachter mag dieses Verständnis eines Vorstandes nicht ausreichend erscheinen, um sich weiterhin ehrenamtlich für den SC im HSV zu engagieren. Dieser wird unverändert nach den Beschränkungen und Bestätigungen für seine diffusen Ängste vor Einschränkung von Fanrechten, Meinungsfreiheit, kritischem Diskurs und dem e.V. als reinem Appendix der Aktiengesellschaft suchen. Wir haben versucht, aus formalem Blickwinkel insbesondere Reizpunkte der Ausgliederungskritiker anzureißen, die aber bei Dietmar Beiersdorfer noch (?) gar nicht als solche erkannt werden. Wir nehmen die Überzeugung mit, dass Dietmar Beiersdorfer als VV zwar der Macht des Faktischen unterliegt, dass er in der Lage und Willens ist, auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen, aber dabei den Blick für das große Ganze nicht verlieren wird: den HSV. Wir würden uns wünschen, dass dies in Zukunft allen Mitgliedern unter Zurückstellung ihrer persönlichen Befindlichkeiten auch gelingen wird. Jens und Jan im Gespräch mit Didi 10 Fotos: Melanie Freiesleben, HSV (4) Beiersdorfer will bei allen das HSV-Gefühl wieder wecken Aussicht Die Fanbetreuung beim Hamburger SV ALLES 11 Text: Joachim Ranau Foto: Melanie Freiesleben NEIN, NATÜRLICH IST IM BEREICH DER FANBETREUUNG NICHT ALLES NEU, nur weil sich die Rechtsform geändert hat. Die Fanbetreuung wird nicht komplett auf den Kopf gestellt und sie ist personell identisch wie vor der Ausgliederung, auch wenn sich bei uns strukturell etwas geändert hat. Doch das hat wenig Einfluss auf die Angebote, den Service und die Aufgaben der Fanbetreuung. HSVFans können sich darauf verlassen, dass ihre Fanbetreuung weiterhin so agiert und arbeitet, wie sie es gewohnt sind. Doch der Reihe nach … Aussicht ie Fanbetreuung des Hamburger SV besteht personell aus den Fanbeauftragten Thorsten Eikmeier und Joachim Ranau (Leitung). Ergänzt wird das Team durch Nicole Peters, die die Betreuung der offiziellen Fanclubs (OFCs) innehat und deren Ansprechpartnerin ist. Zudem sind die Behindertenfanbeauftragten Björn Stenner und Holger Jegminat bei uns mit angesiedelt. Alle Mitarbeiter kommen aus der HSV-Fanszene, Ranau und Eikmeier haben zudem als Pädagogen vorher schon lange beim HSV-Fanprojekt gearbeitet. Während die Fanbetreuung bisher beim HSV Supporters Club angesiedelt war, bzw. Teil der Angebote des SC war, „wanderte“ sie jetzt zusammen mit dem Auswärtsticketing in die AG und wurde in den Bundesligabetrieb des HSV eingegliedert. Grundlage dafür sind entsprechende Lizensierungsbestimmungen der DFL: wer in der Bundesliga spielen will, muss auch eine hauptamtliche und professionelle Fanbetreuung vorhalten. Zukünftig wird die Fanbetreuung als eigene kleine Abteilung innerhalb der HSV Fußball AG direkt unter dem HSV-Vorstand angesiedelt Wie bisher, werden wir uns zu jedem HSV-Pflichtspiel zusammen mit den jeweiligen Partnern auf die Spiele vorbereiten und absprechen. Dazu gehören bei Heimspielen die Teilnahme an den Sicherheitsbesprechungen, die Abstimmung mit unserem Stadionmanagement, dem Ordnungsdienst und der Polizei, die Erledigung von Fananfragen sowie die Gästefanbetreuung. Vor Auswärtsspielen klären wir vorab Anfragen – überwiegend über die Fanbetreuungen der Gastgeber –, holen wichtige (Fan-)Informationen ein und stehen sowohl für die auswärtsfahrenden HSV-Fans als auch für alle Ansprechpartner des gastgebenden Vereins rund um die Spiele zur Verfügung. Für die Heimspiele fassen wir dann alle wichtigen Informationen für die Gästefans im Magazin „Bi uns to hus“ zusammen, HSV-Fans versorgen wir mit allen wichtigen Infos zu den Auswärtsspielen im Magazin „HSV Unterwegs“. Zu unseren regelmäßigen Angeboten bzw. Aufgaben gehören neben den Bürotätigkeiten und Sprechzeiten (Mo-Fr. 9:00 – 17:00 Uhr), das Verschicken der Fanclubrundschreiben, Öffentlichkeitsarbeit, Interviews und ähnliches, Besuche bei Fanclubs und den Ultragruppierungen, Betreuung und Unterstützung bei Fanclubjubiläen, der Austausch mit anderen Abteilungen im Verein (z.B. Arenamanagement, Behinderten-FBs) und dem Fanprojekt sowie die Vorbereitung, Co-Organisation und Begleitung der jährlichen Trainingslager. Außerdem organisieren wir Veranstaltungen wie den so genannten „Fantalk“ mit Spielern und Verantwortlichen des HSV in der „Raute“ sowie die Besuche der Spieler bei den OFCs. Wir organisieren die Sitzungen des „Ständigen Arbeitskreis Fandialog“ (SAF, dazu unten mehr) und OFC-Versammlungen im Stadion, führen Aktionen gegen Diskriminierung und Rechtsextremismus durch und haben ein Bewertungssystem für Fans eingeführt, mit dessen Hilfe Fans Rückmeldungen über die Bedingungen bei Auswärtsspielen abgeben können. Und wir stehen natürlich jederzeit für Fragen zur Verfügung. Wie geht es jetzt weiter? Die Saison 2014/15 steht vor der Tür, und das Auswärtsticketing und die Fanbetreuung planen bereits alle Aktionen und Touren. Zur kommenden Saison werden wie gewohnt Eintrittskarten und Fahrten zu allen Spielen angeboten. Das Preis- und Vergabesystem haben sich nicht geändert, und mit Lutz Ackermann und André Eckhold sind die gleichen Ansprechpartner wie in der Vorsaison für euch da. Sobald von den Vereinen die Informationen vorliegen, werden alle Angebote veröffentlicht. Auch das System der Auswärtsdauerkarten läuft wie gewohnt. Die Fanbetreuung wird wie gewohnt bei allen Heimspielen (im Bereich der Nordtribüne) und Auswärtsspielen (vor dem jeweiligen Gästeeingang) als Ansprechpartner und zur Unterstützung zur Verfügung stehen. Fanmaterialien wie Megafon, Schwenkfahnen, Spruchbänder, Doppelhalter oder größere Aktionen/ Choreos sind wie bisher rechtzeitig vor den Spielen bei der Fanbetreuung anzumelden. Selbstverständlich sind sämtliche Fanaktivitäten bzw. jeder Support wie bisher rund um die Spiele sehr willkommen! Der „Ständige Arbeitskreis Fandialog“(SAF) bildet wie bisher die Möglichkeit für gewählte Fanvertreter, Interes- sen von Fans im Dialog mit der Vereinsführung und Verantwortlichen der einzelnen Bereiche im HSV zu vertreten, ihre Positionen zu fanrelevanten Themen und Entwicklungen einzubringen und zu diskutieren. Der SAF setzt sich aus Fanvertretern der Hamburger und auswärtigen OFCs, des Supporters Clubs, Vertreter der Ultragruppen, aus Fan-AGs und Fanorganisationen sowie einem Vertreter für die Belange von Minderheiten zusammen. Das HSV-Vorstandsmitglied Carl-Edgar Jarchow steht dem Gremium vor, die Fanbetreuung samt Behindertenbeauftragtem sowie ein Vertreter des Fanprojektes vervollständigen den SAF. Die Sitzungen finden alle 4 Wochen im Stadion statt. Um eine bessere Betreuung für Menschen mit Behinderungen beim HSV dauerhaft zu gewährleisten soll zukünftig die bislang ehrenamtlich übernommene Aufgabe vergütet werden. Es ist vorgesehen, für diesen speziellen Bereich der Fanbetreuung eine Teilzeitstelle zu schaffen. Perspektivisch möchten wir in enger Abstimmung mit der zukünftigen Leitung des Supporters Club die Betreuung von Fans in den unterschiedlichen Regionen Deutschlands (re-)organisieren. Und zu guter Letzt: Das „Volksparkett“ wird weitermachen! Das Team vom Volksparkett wird auch in der kommenden Saison bei den Heimspielen interessante Programme auf die Beine stellen und euch vor den Heimspielen informieren und unterhalten. Die nächste Ausgabe soll übrigens eine besondere Jubiläumsausgabe werden! 12 sein. Diese Maßnahme macht sicher deutlich, dass der HSV auch zukünftig diesem Bereich großes Gewicht beimisst bzw. einräumt. Fotos: HSV (2), Witters Aussicht Die Fanbetreuung im Porträt (selbstverständlich werden wir in den nächsten Ausgaben – verbunden mit weiteren Faninfos – auch die anderen Kollegen aus der Abteilung vorstellen!) THORSTE N EI KM M RANAU JO A EIER I CH FANBEAUFTRAGTER LEITUNG FANBETREUUNG 13 „Ich hoffe, dass ich als Teil der HSV-Fanbetreuung zu einem guten Verhältnis zwischen Fanszene und dem Hamburger SV beitragen kann und werde mich dafür einsetzen, dass die Interessen und Bedürfnisse unserer Fans bei allen wichtigen Entscheidungen und Veränderungen so gut es geht, berücksichtigt werden. Mittlerweile begleite ich den Hamburger SV schon seit mehr als 40 Jahren. In der Zeit, als bei uns die ersten Fanclubs entstanden, wurde ich Stammgast in der altehrwürdigen Westkurve und hatte das Glück, die erfolgreiche Zeit des HSV miterleben zu dürfen. Kurz nach meinem Studium der Erziehungswissenschaften begann Anfang der Neunziger meine Zeit beim HSV-Fanprojekt, welches ich bis 2012 geleitet habe. Seit Mitte 2012 bin ich als HSV-Fanbeauftragter für die Betreuung von HSV-Fans bei Heim- und Auswärtsspielen zuständig und als Leiter für Konzepte, Projekte, Organisation, Beratung und Gremienarbeit der Fanbetreuung verantwortlich.“ „Der HSV hat eine gewachsene Fanszene mit unterschiedlichsten Facetten. Es ist eine große Herausforderung, den vielen, zum Teil sehr unterschiedlichen, Interessen und Wünschen gerecht zu werden. Die Leidenschaft für Fußball im Allgemeinen und den HSV im Besonderen wurde mir quasi in die Wiege gelegt. Die ersten Spiele verfolgte ich in den 1980er-Jahren mit meinem Vater von der Südtribüne des alten Volksparkstadions. Im Jahre 1995 nannte ich stolz die erste Dauerkarte mein Eigen, natürlich in der berühmt-berüchtigten Westkurve. Es folgten unzählige Besuche von Heim- und Auswärtsspielen, Reisen ins Ausland und ehrenamtliches Engagement im Supporters Club. Ich war viele Jahre Teil der aktiven Fanszene und habe an zwei HSV-Buchprojekten mitgewirkt. Neben meinem Studium der Sozialen Arbeit war ich insgesamt sechs Jahre beim HSV-Fanprojekt tätig, bevor ich im Jahr 2012 in die Fanbetreuung des HSV wechselte. Hier bin ich unter anderem Ansprechpartner für die Ultra-Gruppen und deren Umfeld sowie die Zusammenstellung der Fan-Infos für alle Spielen des HSV.“ FANBEAUFTRAGTE: Thorsten Eikmeier und Joachim Ranau (Leitung) Tel.: +49 (0)40 / 4155-1530 (von 9:00-17:00 Uhr) Fax: +49 (0)40 / 4155-1510 E-Mail: fanbetreuung@hsv.de Internet: www.hsv.de/fans Facebook: https://www.facebook.com/pages/ HSV-Fanbetreuung/742263329146411?fref=ts Nicole Peters (OFC-Betreuung) Telefon +49 (0)40 / 4155-1506 (von 9:00-12:30) An Spieltagen: vor dem SC-Stand (Ebene 4) E-Mail: ofc@hsv.de BEHINDERTENBEAUFTRAGTE: Holger Jegminat und Björn Stenner E-Mail: behindertenbeauftragter@hsv.de Aussicht Netz gefischt AUS DEM Bert G essler 2 Di ng wich e sind je t SC g ig: Dass tzt ers ibt, es w tmal anst der ieder für att einen nur alle Eitel di da k und eit einig e verletz ist, e d t Mitg ass auc r zu ver e liede tret h an en r ged nich t acht die viele , n hund in HH w ird, wo erte Kilom hnen, s die on eter weg. dern : Björn Engel: 14 Kommentare von der HSV SCHNACK facebook-Seite zum Thema „Zukunft des SC“ H S V E wa l d R a z ek: Genau wie beim HSV gehört auch beim SC ein Um bruch her. Die alten S trukturen sind genauso ver krustet, wie es beim HSV der F all war, da her auch der Widerstan d zur HSV AG. Der Einzelne h at sich der Meinung der Oberen anzuschließ en, sonst wird er aus geschlossen (nicht vom Club, sondern von der „Gemeinsch aft“). Foto: Witters ren essen Struktu Der SC und d Reform. In den bedürfen einer zu n hat der SC letzten Jahre en Verein gewonn viel Macht im n be a fg ntlichen Au und seine eige ch t. Man hat si vernachlässig em n anclub“ zu ei von einem „F r die UltraSprachrohr fü war ickelt. Auch Bewegung entw n Mitsprache a die Gier nach r u n men HSV“ dem „Unterneh schädigend. Ansicht Hoffnung. tiefer Fall. UND NOCHMAL DAS GANZE 15 Text: Max Ilse Der HSV hatte soeben erfolgreich verhindert, dass die 2:4 Niederlage in Braunschweig noch höher ausgefallen war, und wie immer nach Blamagen, schweren Niederlagen - nein, „wie immer“ reicht in diesem Falle glaube ich aus - nahm ich mir mein Beruhigungsbier und setzte mich auf meinen Balkon, um ein wenig den Frust zu bekämpfen. Selbstredend musste natürlich der Frust erst einmal bei Facebook geteilt werden, schließlich ist dies heutzutage ja Usus, und als junger Mann möchte man natürlich immer am Zahn der Zeit sein. – Großer Fehler! Ich hätte es mir eigentlich denken können. Als so ziemlich einziger Rautenträger in meinem Freundeskreis durften sich meine Augen an einem Hämegewitter erfreuen, speziell wie eigentlich immer aus dem braun-weißen Lager. Soweit, so nervig, aber ich schätze, dass wohl der Großteil von uns diese Situation kennt. WARUM NUN GERADE DER 14. FEBRUAR? UND WARUM DIESE ANEKDOTE? Die Antwort ist eigentlich sehr einfach. - Just an diesem Tag begann ich zu realisieren, wie sehr sich meine Sicht auf den Verein, Foto: Witters „Die hilflos um sich tretende, vom Neid zerfressene Verzweiflung eines Fans des auseinanderbröselnden Vereins nahe der Müllverbrennungsanlage Stellingen ... “ – 14. Februar 2014. Ansicht stelle fest: Fehlen die Gleichgesinnten, fehlt auch der gesellige Faktor und das Erleben einer emotionalen Situation in der Gruppe. Und auch wenn ich natürlich selbst heute noch jedes Spiel verfolge, mit arabischem Kommentar wohlgemerkt, stelle ich fest, dass mir doch vor allem die gesellige Komponente fehlt. War die Grundstimmung nach einer Niederlage gegen den Erzfeind aus Bremen doch eher negativ, gab es immer wen, der zumindest mal in den Raum warf, dass man dann eben in 2 Wochen dafür die Dortmunder oder wahlweise die Bayern » Fehlen die Gleichgesinnten, fehlt auch der gesellige Faktor und das Erleben einer emotionalen Situation in der Gruppe. « weghauen würde. Diese aufmunternden Worte fehlen nun, und ich muss ehrlich sagen, sie fehlen gewaltig. Einer weiterer wichtiger Aspekt sind für mich die Medien. Auch wenn es ein wenig einfach ist, die böse Presse nimmermüde zu verdammen, hat sich meine Sicht der Dinge aber doch auch hier sehr geändert. War es früher noch immer das Erste gewesen, was ich nach dem ersten Rutsch E-Mails beantworten auf der Arbeit getan hatte, die Sportteile sämtlicher einschlägiger Medien nach Infos über meinen Verein zu durchsuchen, fehlt mir heute bisweilen vor allem die Lust, und vielleicht auch einfach die Motivation, mich wieder über einen weiteren Negativartikel aufzuregen. Nicht zuletzt dies muss ich zu meinem eigenen Unmut feststellen, hat speziell in der Rückrunde doch zu meiner eher grundnegativen Einstellung zu meinem Verein geführt, und zu einem Gefühl der Hilf- und Hoffnungslosigkeit. Auch hier ist anzumerken, dass eben einfach die Gesprächspartner fehlen. Meinungsbildung funktioniert durch Medien und Diskussionen mit Gleichgesinnten oder Anhängern anderer Vereine in diesem Fall, und fallen die Diskussionen weg, bleiben einem nur die Medien und der eigene Verstand. Sind beide nicht gerade die besten Freunde, gewinnt entweder der Eine oder der Andere. Und so waren es zunächst die Medien, die sich über meine eigene Sichtweise erhoben und immer mehr begannen, mich zu beeinflussen. Die Quintessenz des Ganzen ist für mich jedoch mittlerweile ziemlich klar, und hat eigentlich auch nie wirklich in Frage gestanden: Natürlich werde ich immer HSV Fan sein, und natürlich ist dies erfolgsunabhängig. Ebenso ist es wohl normal, dass man im Falle von Erfolglosigkeit oder bitterer Niederlagen, in diesem Falle auch noch in Reihe geschehen, enttäuscht und frustriert ist. Doch wo immer auf der Welt ich auch sein werde, so lange Fußball läuft, ist eigentlich alles andere egal. Und so wird es wohl auch in den nächsten Jahren weiterhin jeden Samstag heißen: „Geht ihr mal schon zum Strand, ich komm in 2 Stunden nach.” 16 das Umfeld und die Selbstwahrnehmung doch binnen eines halben Jahres verändert hatten. Hatte ich 8 Monate zuvor noch im Stadion gestanden und am letzten Spieltag der Saison 2012/2013 bis zuletzt irgendwie auf einen Europapokal-Platz gehofft, saß ich nun auf meinem Balkon im mittleren Osten, und hatte das erste Mal wirklich Angst, dass mein Verein, den ich seit meinem siebten Lebensjahr unterstützt hatte, tatsächlich den Gang in die zweite Liga antreten könnte. Während ich also meinen Frust in hitzigen Diskussionen mit Anhängern des Stadtteilvereins kanalisierte, analysierte ich für mich selbst die Situation, und speziell wieso man denn jetzt eigentlich von einem siebten Platz in der Vorsaison eher enttäuscht gewesen war, und wieso sich meine in den Vorjahren immer positive Stimmung in genau das Gegenteil gewandelt hatte. Ich denke, speziell das Umfeld spielte bei mir dort eine große Rolle. War man doch über knapp 10 Jahre immer recht erfolgreich gewesen, hingen natürlich viele positive Erinnerungen an dieser Zeit. Die Auswärtsfahrt nach Kopenhagen mit dem Last-Minute-Sieg durch einen unberechtigten Elfer, mein erstes internationales Spiel im Stadion, ein unfassbares 4:4 gegen Juventus Turin, ein 4:0 gegen St. Pauli, 2 Halbfinals in Folge im UEFA Cup und natürlich das erste Spiel im Stadion bei Papa an der Hand. Diese Momente waren wohl die fußballerischen Höhepunkte eines Heranwachsenden, der über 12 Jahre mit seinen Gleichgesinnten große emotionale Momente erlebt hatte. Und ich Ansicht trotzdem HSV – oder gerade deswegen?! Meine Gedanken zur Fanszene nach der Strukturreform Text: Axel Formeseyn N 17 ein. Unsere Geschichte endet nicht im Jahr 2014, auch wenn so manche HSVerinnen und HSVer das vielleicht anders sehen. Sie fängt nur quasi genauso neu an wie 1919, als sich am 29. September durch den Zusammenschluss von Falken, Germanen und HFClern etwas völlig Neues bildete: Der HAMBURGER SPORT-VEREIN. Der wurde übrigens auch längst nicht überall mit Freudenfeuern und Böllerschüssen begrüßt. Im Gegenteil: Mit viel Kritik und Argwohn wurde vor 95 Jahren die Gründung des neuen Großvereins in der Hansestadt begleitet. Ansicht DIE Mehrheit votierte am 25.5. für die Ausgliederung asst, Es wurde die Chance verp ewegung zur nb ge Ge he ic re lg fo er ne ei erzialisierung m m Ko n de en hs ac w in rh weite in. des Fußballsports zu se Fotos: Witters hätte haben können, wenn sich so mancher Offizieller und Fan weniger wichtig genommen hätte. Da schließe ich mich nicht aus. Es wurde die Chance verpasst, eine erfolgreiche Gegenbewegung zur weiterhin wachsenden Kommerzialisierung des Fußballsports zu sein. Stattdessen verkam das Argument, man beneide uns im Ausland um unsere Strukturen, zum Gegenteil und genügte zuletzt nur noch als Witz. Leider. Nun ist es so, wie es ist. Und seit Dietmar Beiersdorfer da ist, sehen sich all jene bestätigt, die den Strukturwandel wollten: Es herrscht Ruhe im Verein. Und nicht ganz zufällig mag das auch mit dem Ende des bisherigen Aufsichts- rats zu tun haben. Wollen wir also hoffen, dass Didi nicht nur das Feigenblatt und gute Gewissen des Vereins ist, sondern die Speerspitze eines neuen HSV-Geistes, der – AG hin oder her – durch den Verein schwappt. Wie schön das wäre, wurde unser Klub in den vergangenen Jahren doch viel zu oft durch Intrigen, Neid, Missgunst und persönliche Eitelkeiten durchgerüttelt. Was am 25. Mai 2014 geschehen ist, akzeptiere ich als klares Votum der überwältigenden Mehrheit der HSV-Gemeinde und als die fast logische Konsequenz der letzten Jahre. Und ehrlich: Ich bin es leid, ständig nach Schuldigen oder Verfehlungen zu suchen, mir darüber Gedanken zu machen, wie ich in Sachen HSV warum zu wem und zu was stehe. Dabei ist es einfach, wie es ist. Ich bin und bleibe Fußballfan und HSVer. Und so kann ich nicht anders, als weiterzumachen. Ich kann den HSV nicht einfach abstellen. Hab genug mitgemacht. Ich hör‘ jetzt nicht auf damit. Dabei finde ich den Gedanken, einen eigenen Verein zu gründen, durchaus attraktiv. Sich die Welt, so Pippi Langstrumpf-mäßig, zu gestalten, wiedewiedewie sie mir gefällt, das hat schon was. Das schockt bestimmt und ist nicht halb so despektierlich gemeint, wie das hier klingen mag. Und ich finde auch die Vorstellung geil, am Freitagabend zur HSV-Dritten bzw. zur e.V.-Ersten zu gehen. Raus nach Norderstedt, Bier an den Hals und ehrlichen unterklassigen Fußball gucken. Was soll es dagegen einzuwenden geben!? 18 Und nein. Allem oft weichgespülten Gerede und Geschreibsel zum Trotz bin ich nicht Mutter Teresa oder Mahatma Gandhi. Und mitnichten ist es so, dass ich alles stoisch hinnehme, was rund um den HSV zuletzt so alles passiert ist und derzeit passiert. Wer mich kennt, weiß, dass ich mich furchtbar aufregen kann und ich mir viele Dinge, die in den letzten Monaten geschehen sind und so manche Entwicklung ganz anders gewünscht hätte. Ich bin davon überzeugt, dass der HSV auch in seinen alten Strukturen Erfolg Ansicht Jeder wie er mag! Aber wisst ihr was? Für mich ist das kein Ersatz oder gar das Gleiche wie dieses HSV-Stadionerlebnis. Ich war, bin und bleibe HSVer. Und dazu gehören für mich zu einem wesentlichen Teil eben auch und ganz besonders und vor allem die HSV-Profifußballer dazu. Und es ist für mich eben nicht das Gleiche, ob die Dritte in der 90. Minute den Ausgleich gegen die „Zwote“ von BU erzielt, ob die Eishockey-Jungs in Unterzahl gegen Harsefeld kein Gegentor kriegen, andere Abteilungen erfolgreich am Sonntagmorgen Sport treiben oder ob die HSV-Profis am Samstagnachmittag im Volkspark auflaufen. Nehmt mir das nicht krumm, liebe aktiven HSV-Sportlerinnen und -Sportler. Ihr seid ein wichtiger Bestandteil des HSV. Aber ich bin zum HSV gekommen wegen Hrubesch und Kaltz, weil auf dem Rasen des Volksparkstadions „gekämpft und gefetzt“ wurde. Ich habe Jutetüten und Autowachs, Martin Zafirov, rosa und grüne Hemden überstanden und gefühlt mehr Niederlagen als Siege erlebt und das alles mit Spielern, die auch nicht mit Äppeln und Birnen, sondern meist völlig überbezahlt wurden. Ich habe ganz sicher mehr über’n HSV geflucht als gejubelt, in den letzten drei Jahrzehnten. Da kann ich jetzt nicht gehen, weil sich ein Kühne einmischt oder ein Gernandt zuviel plappert oder weil der HSV. Niemand ist wichtiger als . Das gilt für Kühne und Co Aber eben auch für mich. 19 ich keine Lehrer mit großer Klappe mehr in den Aufsichtsrat wählen darf. Niemand ist wichtiger als der HSV. Das gilt für Kühne und Co. Aber eben auch für mich. Die auserwählten Wenigen, die Chosen Few, haben für die kommende Bundesliga-Saison ihren stimmungsmäßigen Rückzug angekündigt. Da mögen knapp 9 von 10 HSVer die Nase rümpfen und „was kümmert‘s mich?!“ denken. Und ja, man kann von den zumeist jugendlichen Ultras halten, was man will, dass sie sich zu sehr selbst gefallen und baden in ihrer Abneigung gegen die Polizei, in ihrer Selbstinszenierung als Jugendkultur, die anders sein will als der geneigte Fan mit Kutte, Schal und Trikot. Ich persönlich fühlte mich für diesen Ultra-Kram leider immer etwas zu alt. Aber ich schwör‘, wäre ich zwanzig Jahre jünger, ich wäre einer der ihren gewesen. Ich wäre Rookie geworden, hätte Doppelhalter gebastelt, mich hierarchisch hochzubumsen versucht und mich Frust und Enttäuschung bei den Fans Ansicht 20 unendlich stark gefühlt in der Gruppe Andersdenkender. Wie sangen Tocotronic schon vor langer Zeit: „Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein!“ Ich doch auch, Jungs! Ich doch auch! Denn: Wer will das nicht!? Schließlich braucht jeder Mensch etwas, das ihn antreibt. Damit macht eine Bank ja seit einiger Zeit Werbung, die ich nicht einmal schlecht finde. „Sag mir, wie weit, wie weit, wie weit willst du gehen?“ heißt es darin. Die Chosen Few geht nun so weit, dass sie als Gruppe bei Spielen der Bundesliga-Fußballer des HSV nicht mehr am Start ist. Sie ist quasi nicht mehr bereit, weiter für den Profifußball zu gehen. Und? Schert es uns andere knapp 50.000 Stadiongänger? Sind doch nur bummelig 1000 Fans, die fehlen! Störenfriede gar! Das mag sein. Aber es muss uns klar sein, dass mit diesen 1000 Fans genau DIE fehlen, die in den letzten Jahren maßgeblich das Stimmungsbild des Hamburger SV geprägt haben. Durch Gesänge und Choreografien auf der einen Seite. Aber auch durch Auseinandersetzungen mit der Polizei und Zündeleien in Dauerschleife auf der anderen. Nicht wenige beklagten in den letzten Jahren den ewiggleichen Dauersingsang aus den Ultrablöcken der Republik. Das Dauerfahnenschwenken, die Anti-Kommerz-Haltung, das Einmischen in Vereinspolitik. Und sicher noch so manches mehr. Für mich gibt es keinen Grund, nun erleichtert zu sein, dass das alles wegfällt. Dauersingsang und so manches pubertäres Gehabe hin oder her - die Chosen Few wird mir fehlen. Ganz sicher. Sie hat die Fanszene des HSV in den letzten Jahren deutlich bunter gemacht. Aber ihre Abwesenheit ist nicht das Ende der Fankultur im HSV. Was im Volkspark allerdings ab sofort entsteht, ist eine Art Vakuum, das gefüllt werden wird. So oder so. Jede HSVerin und jeder HSVer hat es nun selbst in der Hand, wie es weitergeht. Womit wir beim Supporters Club wären. Als emotionale Heimat und gemeinsames Leitbild aller HSV-Fans, die dem Profifußball nicht den Rücken kehren können und wollen, ist er (nicht nur) in meinen Augen unverzichtbar. Klar muss der SC ein Stück weit reformiert werden. Das gelingt aber nicht ohne das Zutun aller. Alte Feindbilder oder Verallgemeinerungen sollten endlich zu den Akten gelegt werden. Für alle Zeiten. Ich bin davon überzeugt, dass in der Vergangenheit viele Dinge im HSV und im Supporters Club deutlich besser gelaufen sind, als sie in der Öffentlichkeit dargestellt wurden. Aber das nützt jetzt nichts mehr. Ein Neuanfang ist nur dann ein Neuanfang, wenn alle bereit sind, neu anzufangen und sich die Hände zu reichen. Und mag es auch noch so schwer fallen, festgefahrene Meinungen zu überdenken. Dabei sollten gerade wir HSVerinnen und HSVer sturmerprobt sein, haben wir doch schon einige schwierigere Situationen gemeistert. Also, auf geht’s! Ich wünsche mir für die Zukunft eine HSV-Familie, die versucht, so gut es geht, zusammenzustehen, die über den HSV-Tellerrand blickt, die selbstkritisch und weltoffen ist, die den e.V. nicht vergisst und die Bundesligafußballer bedingungslos und ohne Pfiffe unterstützt, selbst wenn es wieder einmal schwerfallen sollte, die auf den Tribünen und außerhalb der Stadien auf der Straße oder in den Internetforen auf sich aufpasst, die hanseatisch und bescheiden nach außen hin unseren Klub repräsentiert, die dafür Schwierige Situationen haben wir genug gemeistert – auf gehts ! sorgt, dass Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Homophobie auch weiterhin keinen Platz bei uns finden. Dafür bedarf es eines Supporters Clubs, der ein Dach für die gesamte Fanszene des HSV darstellt und sich allen HSV-Fans und -Freunden verpflichtet fühlt. Dabei muss man sich nicht groß vereinspolitisch engagieren, um mitzuhelfen, das Bild unseres HSV in der Öffentlichkeit positiv zu beeinflussen. Manchmal hilft auch ein Post im Internet, eine Geste in fremden Stadien. Natürlich sind wir nicht im Müttergenesungswerk oder bei UNICEF. Wir müssen uns auch nicht päpstlicher als der Papst verhalten und älteren Damen über die Straße helfen. Aber wir müssen uns klarmachen, dass HSV-Fan zu sein mehr bedeutet, als am Spieltag „offene Hose“ und Trikot an. Denn je mehr sich der Fußballsport zum Geschäft wandelt, umso mehr ist es - in meinen Augen - als Fans unsere Pflicht, nicht zu reinen Konsumenten und Fernseh-und Event-Fußballfans zu verkommen. Wir Fans waren, sind und bleiben der HSV, so sehr sich der Fußball auch gewandelt hat, ob als e.V. oder AG. Nehmen wir den Leitspruch der Chosen Few: „All give some, some give all!“ Mir reicht es schon, wenn jede HSVerin und jeder HSVer das einbringt, was er kann. Sollen Kühne und Co. ihr Geld geben, der neue Vorstand und Aufsichtsrat ihr Know How und ihre Verschwiegenheit, die Mannschaft auf dem Rasen den vollen Einsatz. Wir Fans geben dem HSV seine Seele. Auf den Tribünen und daneben. Indem wir stets versuchen, unser Bestes für den HSV zu geben. Dann, davon bin ich überzeugt, wird unser HSV auch wieder erfolgreich sein. Nicht zuletzt da, wo wir es uns am meisten wünschen: Auf dem Platz! Ansicht DIE MITGLIEDSCHAFT DES HSV NACH DEM D-DAY IM MAI NEUE EINIGKEIT ODER TIEFERE GRÄBEN? Text: Michael Neuhof Es wurde viel darüber geschrieben, wie es beim HSV weitergeht nach der entscheidenden Mitgliederversammlung im Mai. Horrorszenarien wurden massenweise aufgeführt, viele sahen die Existenz des HSV gefährdet, aber was ist wirklich passiert? Foto: Melanie Freiesleben E Text: Michael Neuhof in Großteil der anwesenden Mitglieder hat sich dafür entschieden, den HSV neu aufzustellen. Neue Gesichter und neue Strukturen sollen den HSV langfristig zurück in die Spitze der Bundesliga, und irgendwann auch wieder nach Europa führen. Ein Projekt, für das man einen langen Atem braucht, wer auf kurzfristige Erfolge hofft, kann schnell enttäuscht werden. Enttäuscht wie jene rd. 13% der wählenden Mitglieder, welche sich einen anderen Ausgang der Abstimmung erhofft hatten. Dass es in der Mitgliedschaft tiefe Gräben gab, war offensichtlich; der Umgang untereinander in den sozialen Netzwerken, aber auch auf den Mitgliederversammlungen im Januar und Mai war nicht immer beispielhaft, und die gellenden Pfiffe gegen einige Redner sind jedem noch in Erinnerung. Wer die Hoffnung hegte, dass der Verein nach der MV endlich wieder “ruhige Fahrwasser“ ansteuert, wurde schnell wieder auf den harten Boden der Realität zurückgeholt. Einige Mitglieder verließen nach der Verkündung des Abstimmungsergebnisses fluchtartig das Stadion und äußerten ihren Unmut. Dass das noch nicht der “letzte Akt“ gewesen sein würde, konnte man erahnen. Was da genau passieren würde, wussten aber nur Wenige. DASS MAN DAS ABSTIMMUNGSERGEBNIS ZUM ANLASS NAHM, SICH EINE “NEUE HEIMAT“ NEBEN DEM HSV ZU SUCHEN, UND EIN PAAR WOCHEN SPÄTER EINEN EIGENEN VEREIN ZU GRÜNDEN, KÖNNEN VIELE MITGLIEDER NICHT NACHVOLLZIEHEN. Natürlich ist es legitim, sich nach Alternativen umzusehen, wenn einem etwas nicht mehr gefällt, nur der Zeitpunkt war etwas “seltsam“. Ein Teil der Supporters-Abteilungsleitung beginnt, alles in Frage zu stellen und würde die Abteilung gerne auflösen, just zu dem Zeitpunkt wo sich Fans, die der SC-AL relativ nahe stehen, entschließen, den neuen HFC Falke zu gründen. Auch Vertreter der SC-AL sind nicht nur Gründungs- 21 Die Mitgliedschaft des HSV nach dem D-Day im Mai Neue Einigkeit oder tiefere Gräben? Ansicht 22 mitglieder, sondern sogar in den Falke-Gremien aktiv. Um den Verein zu einen, sind solche Aktionen eher kontraproduktiv. Anstatt einen Schlussstrich zu ziehen und sich wieder um das Wesentliche zu kümmern, pflegt man weiter seine persönlichen Eitelkeiten. Leute, die noch gar nicht im Amt sind, werden schon in Frage gestellt, und es wird nach weiteren Möglichkeiten gesucht, um einen Neustart hinaus zu zögern, oder besser noch: zu verhindern. DASS DAS VOR ALLEM DEM HSV SCHADET, WIRD DA GERNE MAL AUSGEBLENDET, SCHLIESSLICH DIENT MAN JA DER SACHE, WELCHE AUCH IMMER DAS SEIN SOLL. Die Verantwortlichen müssen endlich in Ruhe arbeiten können, das klappt aber nur in einem Team, in dem man sich gegenseitig vertraut und persönliche Dinge in den Hintergrund geschoben werden. Die Zeiten von Indiskretionen und “Maulwurfaffären“ müssen ein Ende haben. Wenn es was zu berichten gibt, kann man das über den Mediendirektor machen, dasselbe gilt für Interviewanfragen, das sind alles Dinge die ins Aufgabenfeld der Medienabteilung fallen. Was die Kommunikation im Verein und mit den Medien angeht, gibt es beim HSV noch sehr viel Nachholbedarf. Hier sollte man meiner Meinung nach einen schnellen Weg finden, um auch die Außendarstellung seitens des Vereins bzw. der Geschäftsleitung zu verbessern. Von Seiten der Hamburger Medien sollte man diese “Ruhe“ nicht erwarten; im Gegenteil, die sitzen schon in ihren Startlöchern, wenn es darum geht, wieder negativ über den HSV zu berichten. Das macht ja auch Sinn für die, bringt es doch eine höhere Auflage als eine “Friede-Freude-Eierkuchen-Welt“ beim HSV. DER FAN ALS SOLCHES KANN DAZU AUCH SEINEN ANTEIL BEITRAGEN, DIE ÜBERZOGENE ERWARTUNGSHALTUNG DER LETZTEN JAHRE MUSS ENDLICH ABGELEGT WERDEN. DIE ANSPRÜCHE MÜSSEN HERUNTER GEFAHREN WERDEN, DENN DER HSV IST SCHON LANGE NICHT MEHR DIE “GROSSE NUMMER“ IN DER BUNDESLIGA, SCHON GAR NICHT IN EUROPA. Das Umfeld sollte realisieren, dass es Jahre dauern wird bis der HSV wieder dort hinkommt, wo er einmal war, und wo wir Fans ihn auch sehen. Und das alles schaffen wir nur gemeinsam, wenn wir uns im Verein einig sind, dann können auch Störfeuer von Außen nichts bewirken. Dass heißt aber auch, dass die Zeit der “kleinen Grüppchen“ innerhalb des Vereins vorbei sein muss, es kann nicht jeder sein eigenes Süppchen kochen. Wir als Mitglieder haben die Möglichkeit, aufeinander zu zugehen, selbst wenn es nur kleine Schritte sind, aber diese Zeit sollten wir uns alle nehmen. Egal welche Einstellung jemand hat und wofür er im Mai gestimmt hat, was zählt, ist der HSV. Egal in welcher Rechtsform, es bleibt immer unser Verein. Da spielt es auch keine Rolle, wer die Profimannschaft finanziert, wenn wir im Stadion stehen und das machen, was wir am Besten können: DIE ELF MIT DER RAUTE UNTERSTÜTZEN!!! Ansicht Meine STADT MEIN VEREIn, mein SC, Im Themenbereich „Neue Medien“ haben wir uns mit einem Webformat beschäftigt, das erst in den vergangenen 2-3 Jahren massiv an Bedeutung in der öffentlichen Wahrnehmung gewonnen hat: Blogs. I Text: Jens Kochte 23 nformationen finden heute in den meisten Fällen bereits am Vorabend der Drucklegungen der Tagespresse ihren Weg in die Öffentlichkeit, werden dort kommuniziert und bewertet; sowohl durch die Blogger selbst, als auch in den Kommentarfunktionen durch die breite Fanbasis. Das hat Konsequenzen für die Art der Meinungsbildung und deren mediale Steuerung. Blogs haben hier jüngst eine zentrale Rolle gespielt, sei es in den Diskussionen um die Ausgliederungsfrage, der Übergangszeit nach dem 25.05. oder auch in den klassischen Themen wie Transfergerüchten und Fanarbeit. Die Blogger-Szene kann sicherlich als ein Motor dieser Entwicklung bezeichnet werden, und wir haben drei Blogger mit unterschiedlichsten Hintergründen drei Fragen gestellt, die diese bereit waren, uns zu beantworten. Neben der eigenen Wahrnehmung zur Bedeutung und Funktion von Blogs an sich interessierte uns vor allen Dingen auch ihre Einschätzung zur zukünftigen Funktion und Einordnung des SC. Wir haben uns natürlich an das „Dickschiff“, den HSV-Blog des Hamburger Abendblatts in Person von Marcus „Scholle“ Scholz gewandt, an Ulrich „Uli“ Hetsch aka Gravesen, den umtriebigen Macher der HSV Arena als verlagsunabhängigen Blogbetreiber, sowie an Tim-Oliver „Timo“ Horn, wohlbekannt in Fankreisen mit seinem „Indianerland“ als einem Vertreter der privaten Blogs. Unsere Fragen lauteten wie folgt: 1. Wie siehst Du heute die Funktion von Blogs vs. klassische Medien? MEIN BLOG 2. Inwieweit war und ist der SC für Dich als Blogger ein interessantes Thema oder Ansprechpartner? 3. Welche Funktion siehst Du zukünftig für den SC? Lest selbst, was diese so unterschiedlichen Vertreter dieses Genres an interessanten Ein- und Ansichten beigetragen haben, für die wir uns ganz herzlich bedanken! Ansicht Das ist Scholle Das ist HSV Blog hsv-blog.abendblatt.de 20 MIllionen Zugriffe (P.A.!) Hamburger Abendblatt Blogs beschleunigen die Verbreitung von Themen massiv, ähnlich wie Twitter und Facebook. Sie sind immer in der Lage, unabhängig und personalisiert zu schreiben, das heißt, viel eigene Meinung einzubringen. Das macht sie auf der einen Seite für die Leser greifbarer, weil Persönliches mitgeteilt wird – auf der anderen Seite kann schnell die nötige journalistische Distanz verloren gehen. Für die Printmedien ist das Online-Wesen extrem gefährlich, da sich die neuen Generationen nur noch online Informationen einzuholen scheinen. Der klassische Leser geht dabei verloren. Leider. Und in der Praxis hat sich gezeigt, dass Online noch lange nicht dazu geeignet ist, Print komplett abzulösen. Rein wirtschaftlich ist es für die Branche „Medien“ eine deutliche Verschlechterung, da sehr viele Arbeitsplätze verloren gehen. Aller- 24 1. dings, solange es für den geneigten Leser übersichtlich bleibt, hat er/ sie den großen Vorteil, zu jeder Tages- und Nachtzeit neue Informationen erhalten zu können. Leider unterliegen viele Blogs noch keiner ausreichenden Kontrolle, da die Bloglandschaft nicht reguliert ist. Gerade in diesem Bereich liegt die Achillesferse des OnlineJournalismus Der SC ist sehr interessant, weil er eine große Menge der HSV-Fans vereint. Gleiches gilt als Ansprechpartner. Gerade in Zeiten der Ausgliederungsdebatte gab es immer wieder Momente, wo der Kontakt wichtig war, da sich gerade die SC-Führung vereinspolitisch massiv einbrachte. Der SC stellt die mitgliederstärkste Abteilung und 2. hat in den vergangenen Jahren immer wieder vereinspolitisch großen Einfluss genommen. Ob das auch in Zukunft so bleibt, ist aktuell noch abzuwarten. Aber ein interessanter Gesprächspartner ist die so genannte „Basis“ immer. Denn egal ob schnelllebig in Blogs oder etwas gesetzter in Printmedien, ob in einem e.V. oder als Unternehmen in AGForm: Das Kerngeschäft eines jeden Klubs ist Fußball – und der lebt von den Emotionen der Fans. Also auch von den Supporters. Ich wäre überrascht und enttäuscht, wenn sich der SC auflöst, nur weil der Verein in eine neue Rechtsform übergegangen ist. Ich glaube auch, dass hier die so genannte SC-Spitze zu sehr von den eigenen Meinungen ausgeht und lange nicht das Gros der Supporters hinter der Entscheidung einer Auflösung stünde. Und das darf eigentlich nicht sein. Vielmehr könnte der SC zu einem Regulativ werden, das gerade bei der ersten Umgestaltung des HSV positiv auf die Ausgestaltung der AG und des e.V. einwirken könnte. Auch wenn eine Abteilung wie der SC satzungsmäßig keinen direkten Einfluss mehr nehmen kann, hat er seinen Mitgliedern gegenüber meiner Meinung nach eine Verantwortung, die ich momentan nicht wahrgenommen sehe. 3. TIMO Indianer 40 TAUSEND Zugriffe land indianerland-hamburg.blogspot.de Jeder hat heute – u. a. durch Blogs - die Möglichkeit, seine Meinung einer Öffentlichkeit zu präsentieren und „seine“ Wahrheit zu verbreiten. Blogs lassen sich mit den klassischen Medien schlecht vergleichen. Es gibt einfach sehr oft ganz unterschiedliche Motivationen bei den Bloggern. Ich glaube aber, die Wirkungsweise von Blogs wird oft unterschätzt. Meiner Meinung nach haben wir es Deutschlands Bloggern zu verdanken, dass irgendwann auch die dunklen Seiten der WM in Brasilien in den klassischen Medien auftauchten. Enttäuscht war ich, als ich hörte, dass sich Blogger während unserer Strukturdebatte instrumentalisieren lassen haben sollen. Gerade 1. die Unabhängigkeit ist das, was die Blogs so wertvoll macht. Kurz zu meinem Blog „Indianerland“: Ich habe keine Affinität zu Indianern oder ähnlichem. Der Name kommt aus der Region. Der Süden Hamburgs hieß bei uns früher selbstspöttisch „Indianerland“. Das war damit auch die Inspiration für den Blog-Namen. Ich habe schon immer gerne geschrieben. Das war letztlich auch die Motivation für meinen Blog. Ich habe mir eingebildet, dass könnte vielleicht auch andere interessieren. (lacht) Zumindest ein paar Leser verirren sich auch regelmäßig ins Indianerland. Und das obwohl ich (noch) keinen regelmäßigen Tag für meinen Blog habe, sondern dann etwas schreibe, wenn es mir gerade in den Sinn kommt. weiter gehts Ansicht Das ist Der SC ist die größte Fanorganisation in Deutschland und enorm wichtig für die Fanszene beim HSV. Deswegen ist er natürlich immer mal wieder Thema. Ich persönlich schreibe mir aber eher spontan meine Eindrücke von der Seele und habe daher weder feste Ansprechpartner, noch ein regelmäßig wiederkehrendes Thema. 2. Wie es mit dem SC weitergeht, lässt sich heute noch nicht abschätzen. Aber ich weiß, dass nicht alle einer Auflösung tatenlos zuschauen würden. Gerade nach der Ausgliederung halte ich eine Fanorganisation für besonders wichtig. Viele Fans fühlen sich in einer AG nicht mehr heimisch, und da muss der SC eine Schnittstelle bilden. Eine SC/AfM-AL muss sich jetzt noch viel mehr für die Interessen der Fans einsetzen und ein vertrauensvoller Ansprechpartner für ALLE Fans und den AG-Vorstand sein. Und wir dürfen natürlich die e.V.-Abteilungen nicht vergessen. Auch hier gibt es einen wichtigen Ansatz: Man muss sich dafür einsetzen, dass diese nicht noch stiefmütterlicher behandelt werden, als in der Vergangenheit eh schon und wenn die Fußballprofis bspw. mal wieder ein Boxtraining absolvieren wollen, dann sollte der erste Weg in unsere Abteilung gehen und nicht in einen „fremden“ Boxclub. Da kann sicher auch die Abteilung fördernde Mitglieder bzw. Supporters Club beratend tätig werden. 25 Fotos: Privat 3. Ich denke, dass Blogs, ganz besonders unabhängige bzw. privat betriebene Blogs bereits heute nicht nur eine Ergänzung für die klassische Berichterstattung sind, sondern diese teilweise schon ersetzt und überholt haben. Blogs sind schnell und Schnelligkeit zählt heute mehr denn je, der Schnelle frisst den Langsamen. In Blogs werden nicht nur Nachrichten transportiert, sondern es werden auch Meinungen gemacht, eine Funktion, die man den traditionellen Medien heute größtenteils nicht mehr zutraut bzw. nicht mehr abkauft. Durch die (finanzielle) Unabhängigkeit sind Blogs in der Lage, auch die sogenannten „unangenehmen“ Themen anzufassen und zur Diskussion zu stellen. Wenn man es dann richtig macht und auf eine gewissen Klickmasse bereit ist zu verzichten, kann man sogar innerhalb eines Blogs eine wirksame Diskussionskultur erzeugen, die dem User einen täglichen Mehrwert verschafft. Obwohl sich die Zeichen der Zeit ändern, sind leider ganz besonders im Sportbereich Blogger noch nicht so angesehen, wie sie es verdient hätten. Insofern wird ihnen der Zugang zu bestimmten Informationsquellen (Pressekonferenzen, Interviews, Stadion-Akkreditierung) verwehrt, die sie aber aufgrund ihrer Reichweite längst bekommen müssten. HSV-Arena.net hat beispielsweise nach 2 Jahren seines Bestehens die Reichweiten eines Massenmediums erreicht und auf der Pressetribüne tummeln sich „Journalisten“, die seit Jahren nichts veröffentlicht haben bzw. die Bruchteile unserer Reichweiten erzielen. In anderen Wirtschaftsbereichen sieht das schon ganz anders aus. Wenn beispielsweise eine große Automobil-Marke ein neues Modell irgendwo auf der Welt präsentiert, sind mittlerweile mehr als 25% der eingeladenen Journalisten Blogger. Die Autokonzerne haben begriffen, dass in deren Foren Meinungen ULI 1. 2 MIllionen Zugriffe HSV hier wie überall – wenn’s läuft und man wenig hört, ist’s kein Thema. Ich habe damals die Kandidatur von Ralph Behrbohm mit verfolgt und unterstützt, weil ich eine ausgleichende Stimme in der Abteilungsleitung des SC als richtig und wichtig empfunden habe. Als ich dann bei der Vorstellung der Kandidaten erkannte, dass sich dort ca. 32 verträumte Supporters versammelt hatten und Christian Reichert gar nicht erst erschien, weil er sich seiner Wahl ohnehin sicher sein konnte, habe ich abgeschaltet. Zusammengefasst: Der SC ist ein interessantes Thema und muss für den HSV auch ein interessantes Thema sein. Um aber wieder ernstgenommen zu werden, muss sich meiner Auffassung nach der SC rekonstruieren und auf das besinnen, was er einmal war und wofür er gegründet wurde. Wird der SC bzw. die SC-Führung (muss man dringend unterscheiden) als Machtinstrument missbraucht, ist es zumindest für mich nicht interessant. ARENA 3. hsv-arena.net gemacht werden, während die sogenannten klassischen Medien aufgrund monetärer Gegebenheiten (Anzeigenschaltungen, Spots etc.) vielfach nicht in der Lage sind, die Realitäten abzubilden. Ein weiterer Aspekt, der für die Zukunft der Blogger spricht, ist natürlich die dramatische Auflagen-Erosion der klassischen Print-Objekte. Von Woche zu Woche werden verkaufte Auflagen verloren, es gibt keine Zeitung oder Zeitschrift in Deutschland, die ihre Auflagen erhöht oder auch nur halten kann. Die Folgen sind dann Etatkürzungen, Personaleinsparungen, weiterer Qualitätsverlust. Eine Abwärtsschrau- be, die aus meiner Sicht nicht mehr zu stoppen ist, und ich arbeite seit mehr als 25 Jahren im Verlagsgeschäft. Ich schätze, dass in spätestens 5 Jahren gut gemachte, unabhängige und gut geschriebene Blogs einen großen Teil der medialen Berichterstattung im Sport ausmachen werden. Bisher war der SC für mich immer dann ein Thema, wenn seine Führung das nächste Eigentor geschossen hat. Das fing mit Ralf Bednarek an und hörte mit Christian Reichert auf. Wahrscheinlich ist es aber auch 2. Wie bereits in der Antwort zu Frage 2 beschrieben – der SC muss sich nicht ändern, die SC-Führung muss sich ändern. Inzwischen wurde ja bekannt, dass die aktuellen Amtsträger zurücktreten und für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung stehen werden, was ich nicht nur für richtig, sondern für unabdingbar halte. Der neuen Führung steht eine Herkules-Aufgabe bevor, weil man den SC quasi „back to the roots“ führen muss, was nicht einfach werden wird. Hier wird es, wie überall, darauf ankommen, dass sich besonnene und bekannte Personen bereiterklären, viel Überzeugungsarbeit zu leisten. Wenn sich der SC wieder auf seine Kernkompetenzen besinnt und das Wort „support“ = „Unterstützung“ zu leben lernt, hat auch der SC eine Zukunft. Aber, wie bereits erwähnt, viel hängt von den handelnden Personen ab. Ansicht ANGST essen SEELE(R) auf Nun ist sie also vorüber die WM. Fantechnisch trennt sich fortan wieder das Pils vom Weizen. Und wir dürfen uns von diesen jungen Mädchen, die den Götzis, Poldis und Schweinis kompromisslos zujubelten, aber nicht wissen, was Fußball wirklich bedeutet, wieder verabschieden. Text: Jens Schmiehoff D enn sie können nicht wissen, dass eine Fanmeile oder das Rudelgucken an sich während einer sportlichen Großveranstaltung eben nicht das ist, was wir als „Generation der Bolzplätze“ und etwaiger Stilmittel wie „drei Ecken, ein Elfer“ oder „erster alles“ als diesen Sport im eigentlichen Sinne ansehen. Nachdem ich vor besagter WM noch unentwegt damit zu kämpfen hatte, dass Jogi beschloss, in seinem Kader in einer högschd fragwürdigen Art und Weise nicht nur auf Frauen und Ausländer, sondern auch auf HSV-Profis zu verzichten, frage ich mich momentan einfach nur: Was sieht die neue Bundesligasaison für meinen Verein vor? 26 Foto: Witters Nun gut, ich bin von Kindesbeinen an Fan des Hamburger SV und demzufolge erst einmal gewohnt, das Unrechenbare als feste Größe anzusehen. Hieronymus, Hartwig, Groh, Wehmeyer, Bastrup, Hrubesch Wobei wir Fans auf der Mitgliederversammlung am 25. Mai 2014 ja eine berechenbare Größe geschaffen haben. Also so rein strukturell. Formell verzögerte sich die HSV Fußball AG sogar letztlich noch um wenige Tage über den 1. Juli 2014 hinaus, weil ein ehemaliger Nationalspieler sich weiland in den 70er Jahren derart unglücklich im Volleyballnetz verhedderte, dass - infolge erlittener gesundheitlicher Spätschäden - er dies noch zu verhindern versuchte. Es aber, wie wir nunmehr wissen, nur verzögern konnte. Somit wird nun vieles anders! Oder? „Dukaten-Didi“ ist zurück und versprach glaubhaft emotional, sich für seine einzige Liebe „HSV“ nun wieder vollumfänglich einzusetzen. Auch wenn diese besagte „Vollumfänglichkeit“ ausgesprochen von Calli Calmund eine ganz andere Tragweite hätte, nehme ich Beiersdorfer dies ohne Zweifel ab. Und verlange, dass sich bei ihm nicht wieder im Laufe einer Transferperiode eine Schnurstracks-Abkehr vom sog. Traditionalismus hin in die Dienste eines vieler Ort bekannten Brausegetränkeherstellers ausmachen lassen wird. Seine Geschäftstätigkeit unterstrich er dadurch, dass es zu einer seiner ersten Aktionen nach Rückkehr gehörte, unseren bisherigen Transferbeauftragten Kreuzer zurück in die badensische Tiefebene zu senden. Jenen Kreuzer, der uns – ganz vorausschauend und löwesk – eine kleine Armada an Innenverteidigern bescherte. Somit halte ich die diesbezügliche Krönung unseres Bundestrainers auch für in Teilen ungerechtfertigt. Ursprünglich nahm diese innovative Idee nämlich in Hamburg ihren Ursprung. Dies war aber bei weitem nicht der einzige Verdienst unseres Mannes mit dem Bayern-Gen. Er bescherte uns die wunderbare Leihe Lassos sowie die Vertragsverlängerungen Tahs und Calhanoglus. Letzteren beschenkte er wiederum noch mit der Möglichkeit, mentales Unwohlsein mit Beginn der neuen Spielzeit direkt an der medikamentösen Quelle im Hause Bayer behandeln lassen zu können. Danke, Oliver, der du uns nun dein „Nach-Hause-Gen“ anheim legen darfst! Aber wer erinnert sich nun nicht noch an deine unverkennbaren Worte, die wie Donnerhall unentwegt in unseren Ohren erklangen: “Wir brauchen einen Typen, der in der Mannschaft und im Umfeld eine absolute Hoffnungslosigkeit erzeugen kann. Jemanden, der das Loser-Gen inmitten seiner DNA trägt”. Und deshalb auch ein großer Dank an Thorsten und Bert. Und Mirko. Alle wart ihr gut, teuer und partiell sogar erfolgreich. Explizit auserkoren vom formidablen Ex-Aufsichtsrat, der es leider nicht vollbrachte, mit dem Finden von vier oft inkompetent agierenden und gleichwohl teuren Übungsleitern im Laufe nur einer Saison ins Geschichtsbuch der hanebüchenen Unzulänglichkeiten einzuziehen. Wobei der nette Herr Slomka ja weiterhin unser Team führen und uns von seinen Qualitäten – die er meines Erachtens auch besitzt überzeugen darf. Und uns sodann ein unglaublich hartes Trainingslager versprach. Fernab jedweder Gucci-Romantik. Die Spieler sollen endlich wieder die Köpfe frei kriegen. Und nötigenfalls auch die Mägen. Es soll wieder das Maga- Foto: Witters Ansicht th‘sche Leitmotiv einkehren: wer kotzt, hat gut trainiert. Ja, gut so! Es muss eben vieles anders werden. Möglicherweise sogar besser. Wobei uns die letzte Saison ja alle zusammengeschweißt hat.. Buchstäblich bis hinein ins Flankentraining der Fürther in der Nachspielzeit des Relegationsrückspiels, konnten wir uns überhaupt nicht sicher sein, ob uns das Mandat für ein weiteres Jahr Bundesliga erteilt wird. Selbst Papst Franziskus nahm Anteil und philosophierte in den letzten Wochen der Vorsaison über ein allabendliches Einbeziehen des HSV in sein Nachtgebet, um einer eigenen Heiligsprechung bei Klassenerhalt etwas Nachdruck zu verleihen. Aber im Nachhinein muss man wohl konstatieren, dass unsere sportliche Rettung selbst für die Verhältnisse der katholischen Kirche ein wenig unglaubwürdig erscheinen könnte. Egal, wir blieben drin! 27 RECHTS Kevin Keegan mit seinem Gewehr Aber was bleibt denn nun als feste Größe? Immerhin noch der präsaisonale Langschatten von „Uns Uwe“. Ehemaliger Nationalspieler. Nicht Rekordnationalspieler, so aber zumindest doch in einer Reihe mit Rahn, Müller, Beckenbauer und Cacau zu nennen. In der Kategorie „besorgtester Ex-Profi“ stellte er zudem im Laufe der abgelaufenen Saison wiederholt eine neue Weltbestmarke auf. Denn bereits kurz nach Erhalt der Klasse, sinnierte der Hamburger Jung, dass es so nicht weitergehen könne. Vehementes Kopfschütteln und populistisch-boulevardeske Breitseiten sind längst schon seine Aushängeschilder. Dies – so unbestätigten Gerüchten zufolge - sei gar der Grund, wieso man Uwes Fuß und nicht dessen Kopf in Bronze goss. Und trotz und alledem: ja, ich freue mich auf die neue Saison. Und das sollten wir alle tun. Es kann doch nicht schlimmer kommen. Und wenn doch, wird eben die Bundesliga aufgestockt. Auf 19, 20 oder gar 21 Teams. Der HSV ist wieder da. Und womöglich wird dieser Slogan mehr denn je wieder Pate stehen. Für ein Anfeuern aus der Kurve. Weniger ultracooler Singsang, der fern jeder Spielsituation bisweilen in einer belanglos wirkenden Art und Weise dargeboten wurde, sondern „back to the roots“. Hervorgeholt direkt aus den Kutten verhangenen Tiefen von Block E! Was ist denn einzuwenden gegen ein „Der HSV – der HSV – der HSV ist wieder da“ oder einem bestenfalls beim Spielstand von 0:0 rein rhetorisch daher skandiertem „Oh – wo bleibt das 1:0?“. Nichts, aus meiner bescheidenen Sicht. Und deshalb freue ich mich. Auf Spiele meines HSV. Bestenfalls mit positivem Ausgang. Aber wir dürfen auch mal verlieren. Die Mannschaft Spiele und ich die Fassung. Wie immer eben. Ich mag nur wieder häufiger erkennen wollen, dass sie es versuchten. Und wünsche mir zugleich, dass all unsere Spieler und Offiziellen wieder erkennen mögen, welch großes Erbe zuletzt mitunter mit Füßen getreten wurde. Gut geh’n. Ansicht FANS IN IN DIESEM JAHR IM MAI HABEN WIR, MEIN MANN UND ICH, UNS EINEN TRAUM ERFÜLLT UND SIND NACH OSAKA, JAPAN GEFLOGEN, UM GOJKO KAČAR WIEDER MAL FUSSBALL SPIELEN ZU SEHEN. A Text und Fotos: Manuela Jede 28 ls leidenschaftlicher Fan von ihm bin ich im letzten Jahr oft zu den Spielen in der Regionalliga gefahren und konnte leider sehr schmerzlich sehen, dass das Szenario vom Profi, der seinen Vertrag aussitzen will, von einigen Personen erfunden ist. Aber das ist Vergangenheit. Wer Gojko Kačar kennt, weiß was für ein cooler Fußballspieler und Typ er ist. Und dafür lohnt es sich sogar nach Japan zu fliegen, zumindest für uns. Eine Reise nach Japan ist eine Reise in eine andere Welt. Nicht so viele Japaner sprechen Englisch und die Schriftzeichen sind doch sehr fremd. Aber wer einmal japanische Freundlichkeit erlebt hat, wird sie in der Heimat sehr vermissen. Über unsere FanPage bei facebook hatte ich bereits Kontakte nach Japan und bekam von Hiroyuki Sunagawa eine Karte geschickt, wo sich Maishima befindet, der Trainingsplatz von Cerezo Osaka, Gojkos Verein in diesem Frühjahr. Am Dienstagabend, unserem ersten Heimspiel, regnete es sehr stark und alle hielten sich vor Beginn in den überdachten Umläufen des Stadions auf. Ich war total überrascht als Hiroyuki mich ansprach, ob ich Manu bin. Der Beginn einer ganz tollen Fan-Freundschaft!!!! Ganz spontan ging er zum "Vorsänger" Shumpei Hamada und gemeinsam starteten sie einen Fangesang für Gojko, aber auch für den HSV. So Ansicht 29 offen und herzlich sind sie, die Japanischen Fans. Gojko trafen wir beim Training. Man sah sofort, dass er wie ausgewechselt war, nun wo er regelmäßig, oft zweimal pro Woche, spielen konnte. Bei Cerezo Osaka war auch Diego Forlan neu im Kader. Sie spielten in der Asiatischen Champions League bis zum Achtelfinale, wo sie leider gegen Guangzhou Evergrande F.C. nach einer Niederlage und einem nicht ausreichendem Sieg ausschieden. Auf diesen Club traf auch der HSV bei seinem ersten Spiel während der Chinareise diesen Sommer. Am darauffolgenden Wochenende fuhren wir mit dem Japanischen Schnellzug, dem Shinkansen, nach Nagoya zum Aus- wärtssieg. Egal, ob beim Training, einem der drei Heimspiele oder eben dieser Fahrt, wir trafen immer viele sehr nette JapanerInnen, die uns überall weitergeholfen haben. Um einige Highlights der Reise zu nennen: den kleinen Fußball-begeisterten Jungen Eric kennengelernt zu haben; ebenso Megumi und ihren Vater, die uns beim Training mit sehr vielen Fans immer einen Sitzplatz reservierten; es gab nette Gespräche über Fußball und Japan mit Tsuji (Hidy) und Junior; Aiko und Ihre Freundinnen bei der Zugfahrt und dem Macchiato Matcha; Takayuki, der das wahnsinnigtolle Gojko-Kačar-Banner nähte; der tolle Tag mit Mihoko beim Sightseeing und nicht zu vergessen, die vielen Fotos, die wir gemeinsam machten. Nicht nur Gojko bekam viele Geschenke, interessanterweise auch wir ... Es gäbe so viele Namen zu nennen, mit denen wir in Kontakt bleiben werden und denen ich hier noch einmal danken möchte. Hört man beim HSV oft Kritik an "Eventfans", so ist es in Japan total normal, dass die ganze Familie inklusive kleiner Kinder im Fanblock singen. Das Team wird sehr spielnah angefeuert. Gelingt ein Spielzug mal nicht, wird nicht gepfiffen, sondern der Name gesungen, um anzufeuern. Ebenso bei einer guten Aktion eines Spielers. Es ist eine tolle Einheit und Gemeinschaft unter den Fans, die ich mir für Hamburg sehr wünschen würde. Bitte lasst uns jetzt im Umbruch (auch der Fan-Szene) darüber nachdenken, ob man nicht die Spieler auf dem Platz persönlich mehr supporten möchte. Woher die Angst des Spielerkults? Gehören sie nicht alle zu "unserem HSV", wenn sie das Trikot tragen? Auch freue ich mich darauf, dass einzelne JapanerInnen mal nach Hamburg kommen würden. Ich möchte sie ebenso freundlich begrüßen, wie sie uns. Bei unserem letzten Spiel wurden wir mit Grußkarten und einem Foto mit Hiroaki Morishima verabschiedet. Er spielte 425x für Cerezo und schoss 133 Tore. Das wichtigste jedoch für Japan bei der WM 2002 im eigenem Stadion. Die Schwelle der Eitelkeiten aufeinander zuzugehen schien in Japan viel geringer, obwohl der Respekt voreinander und der Verantwortlichkeiten größer ist. Es war eine außergewöhnlich tolle Reise, die alle Erwartungen übertraf. Und Gojko so engagiert und glücklich zu sehen, tat sehr gut nach dem letzten Jahr. Zurück in Hamburg, erfuhren wir alle von der Flutkatastrophe in Serbien, Gojkos Heimat. Im Austausch miteinander wurden verschiedene Spendenaktionen organisiert, in Hamburg und in Osaka. Ich bin sehr glücklich darüber, welch super Fan-Freundschaft sich entwickelt hat und bin gespannt, was sie noch hervorbringen wird. "GUTE, SCHNELLE UND VOLLSTÄNDIGE BESSERUNG, DIR GOJKO. WIR FREUEN UNS SCHON, WENN DU WIEDER DURCHSTARTEST." Text: Konstantin Rogalla & Tom Heinkel Ansicht Foto: Witters 30 ? WIE konnte das passieren Ansicht Was war passiert? 31 Der HSV war in eine Situation manövriert worden, in der maßgebliche Protagonisten selbst drei Jahre nach Übernahme der Verantwortung die Schuld für den (aufhaltbaren!!) Niedergang immer noch bei den Amtsvorgängern suchten. Etwas, was vielleicht ein halbes Jahr funktionieren mag, aber dann auf viele nur noch abstoßend oder grotesk wirkt, gerade dann, wenn der vollmundig angekündigte „Umbruch“ jeden Monat mehr und für jeden sichtbar zum „Abbruch“ wurde und Sport-Gazetten schließlich titelten: „Der kranke Klub“ oder „Die schlechteste Elf der Welt“, wobei hier nicht die Mannschaft, sondern der elfköpfige Aufsichtsrat gemeint war. Vor drei Jahren mündeten Diskussionen über die Qualifikationen der verantwortlichen Personen meist in der Frage, ob man denn behaupten wolle, die Wahlen seien undemokratisch gewesen? Natürlich nicht, denn schließlich haben mindestens 97% der wahlberechtigten HSVer ihren Hintern nicht hochbekommen und offenbar gehofft, dass sich nach dem „Prinzip der großen Zahl“ schon alles irgendwie zurechtschütteln werde. Nur war die statistische Stichprobe eben viel zu klein, um nicht von einigen wenigen gut organisierten Interessengruppen maßgeblich beeinflusst zu werden. So waren die Wahlergebnisse aber eben eines nicht: repräsentativ! Wie sollte man es sonst bezeichnen, wenn von mehr als 50.000 Abteilungsmitgliedern der Abteilungsleiter oder seine Beisitzer von gerade mal 150 oder 180 Stimmen gewählt wurden, also von sage und schreibe 0,3% (!!) der Wahlberechtigten. Nicht viel besser sah es bei ARWahlen oder der Wahl des sog. Mitgliedervorstandes aus, wo manchmal 600 bis 800 Stimmen – also gut 1% der stimmberechtigten Mitglieder - reichten, um in das jeweilige Gremium einzuziehen. Manfred Ertel erzielte 2011 genau 1168 Stimmen, als die AR-Wahl dann – wie so häufig zu vorgerückter Abendstunde - bei sich zusehends leerenden Plätzen, aber unter einigen wenigen Ausharrenden stattfand. Nach diesem in vielerlei Hinsicht einschneidenden Ereignis Fotos: Witters N och vor wenigen Jahren war die Frage: „Bist Du für oder gegen die Ausgliederung?“ die Standardfrage an fast alle Kandidaten, die sich beim HSV für ein Amt bewarben. Diese durfte dann nur mit „Natürlich dagegen“ vereinspolitisch korrekt beantwortet werden - ohne Anfeindungen oder bestenfalls Missachtung des anwesenden Publikums zu riskieren. Vor wenigen Wochen nun die Entscheidung mit 86,9 % für eine Ausgliederung des Profifußballs. bildete sich spontan, vielleicht aus der Verärgerung über die Wahlergebnisse heraus, aber wohl auch aus Ärger über die eigene Bequemlichkeit, zunächst die „Initiative Pro HSV“, kurz IPH. Es gelang der IPH, innerhalb weniger Wochen gut 5.000 Mitglieder zu gewinnen, die eine Online- Petition auf den Weg brachten, um eine außerordentliche Mitgliederversammlung einzuberufen. Hintergrund war die überstürzte Demission von Bernd Hoffmann und Katja Kraus, die immerhin die erfolgreichste HSV-Ära seit 20 Jahren begründet hatten. Auf diese Weise hatte der langjährige Slogan im SC: „Hoffmann muss weg“ seine Erfüllung gefunden. Zur allgemeinen Verblüffung scheiterte die Mitgliederbewegung aber an der Formalie einer Sammlung der Stimmen per Internet, die so in der Satzung nicht vorgesehen war – wie Oliver Scheel beschied. Um aber genau diese Modernisierung hinzubekommen und somit künftig allen Mitgliedern die praktische Möglichkeit zu geben, mitzubestimmen, erarbeitete diese Gruppierung unter maßgeblicher Federführung von Jan Talleur ein Fernwahlkonzept, das bereits auf seine Umsetzbarkeit geprüft und ein Jahr später auf der Sommer-MV 2012 zur Abstimmung gestellt wurde. Das Konzept war ausgereift, die Mobilisierung – und auch die Präsenz in den verschiedenen Medien - nur mäßig, erbrachte aber immerhin einen Achtungserfolg: Pro Fernwahl: 256 Stimmen; Contra Fernwahl: 324 Stimmen Inzwischen hatten sich aber weitere Gruppierungen gebildet, u.a. die SUPPORTERS-Opposition und eine, die sich HSV-REALOS nannte. An einem heißen Spätsommertag im Jahre 2011 zusammen mit Thomas Krüger von den beiden Autoren dieses Beitrags aus der Taufe gehoben und besonders ambitioniert formulierend: „Nur die besten Köpfe“, und „Gegen unsinnige Kommerzfeindlichkeit“. OBEN Stimmgeräte und Stimmzettel zur Wahlabstimmung LINKS Carl-Edgar Jarchow auf der Mitgliederversammlung am 25. 5.2014 Ansicht Fotos: Witters wir für die Sache, und er macht mit. Und wie. Ein toller, kleiner Film entsteht. Eigene Homepage, Einbindung der sozialen Netzwerke. Und das alles - genauso wie bei Top-Jurist Thomas Krüger - ehrenamtlich und damit unentgeltlich. Otto Rieckhoff, der in diesem Jahr Einzigartiges leistet, wird von Thomas von Heesen und Holger Hieronymus bei tausenden Kilometern auf der Informationstour quer durch die Republik begleitet. Das wichtigste Ziel war aber zunächst, die „Normalos“ unter den Mitgliedern zu vernetzen, die Kommunikation zu ermöglichen und damit auch die Bereitschaft der Mitgliedschaft, an den wichtigen Versammlungen teilzunehmen, drastisch zu erhöhen. Mitglieder der verschiedensten Bewegungen und Diskussionsforen einschließlich der „Matz abber“ und derer, die den Arena-Blog oder das Rautenforum zu ihrer Lieblingslektüre zählen, ließen sich gerne vernetzen und sprachen, diskutierten und verkehrten „elektrobrieflich“ rege miteinander. Fast alle einte der Gedanke, diesen Verein, der sportlich und wirtschaftlich seit den Tagen des Umbruchs Anfang 2011 auf einer rasanten Talfahrt war, neu aufzustellen und endlich wieder eine erfolgreiche sportliche Zukunft zu erleben, in der nicht ausschließlich die Frage vereinspolitisch eine Rolle spielt, ob es eine gute Idee ist, inmitten dichtbesetzter Fanränge als Ausdruck wahrer Fankultur Pyrotechnik abzubrennen oder ob man sich mit Beleidigungen von gegnerischen Fans oder Ordnungshütern doch noch in rechtlich zulässigem Rahmen bewegte. User „Raschi“ brachte es im Matz ab-Blog kürzlich in einer klugen Analyse auf den Punkt, als er schrieb: „Das Hauptziel des SC, der „Kampf“ um die Fankultur, hat das Hauptziel des HSV, sportlicher Erfolg, abgelöst und eine Atmosphäre und Mentalität der Gleich- gültigkeit geschaffen, in der jede aufflackernde Ambition nach kürzester Zeit wieder erlischt. Der SC ... verschiebt die Prioritäten vom Rasen auf die Tribüne, schwächt so den sportlichen HSV und, ob er es nun will oder nicht, opfert oder verändert damit auch ein Stück der Vereinsseele und -tradition. Die Ziele der (vereins)politisch aktiven SC-Führung decken sich mit den Interessen ihrer überwiegend unpolitischen Basis nicht, also blendet sie die weitestgehend aus, womit sie nicht nur die eigene Leitlinie ad absurdum führt, sondern sich gleich auch noch für die Rolle als Anwalt der Fan- und Im Januar 2014 erhält der Antrag zur Ausgliederung von Dr. Wolfgang Klein, Thomas Krüger und Otto Rieckhoff 79,4% der Stimmen. Nur 50% wären zunächst erforderlich gewesen. Eine Fernwahl-Mehrheit von 75% wird aufgrund der zeitlich späten Abstimmung um ein gutes Prozentpünktchen verfehlt. Dann folgt solide Arbeit von Vorstand und externen Beratungsunternehmen. Mitglied Reinhard Hupfer wird zum Helden für den Verein. Er allein hat am 25. Mai 2014 für die vollständige Füllung von Block 19 A gesorgt. Ein solches Engagement beim Networking, bei der Ansprache an Befürworter oder Gegner, damit diese endlich ihre Mitgliederrechte ausüben, war einzigartig und wird nie vergessen werden. Manche sagen, hätte er drei Monate länger Zeit gehabt, wäre die Mitgliedschaft im Mai 2014 vollzählig erschienen. Eine nie für möglich gehaltene Mitgliederzahl von 9702 stimmt am 25. Mai 2014 mit knapp 87% für eine neue Vereinsstruktur. Alter Aufsichtsrat weg. Dietmar Beiersdorfer wieder im Amt. Ein erster Finanzier ist guten Willens: Viel Glück und Erfolg uns allen! 32 LINKS Vorstansdsvorsitzender Dietmar Beiersdorfer. RECHTS OBEN Karl Gernandt und Otto Rieckhoff. UNTEN Holger Hieronymus, Otto Rieckhoff, Thomas von Heesen und Ditmar Jakobs Mitgliederinteressen diskreditiert. Wenn der SC einmal kurz innehalten und auf sein fast einundzwanzigjähriges Wirken zurückschauen würde, wenn er eine Soll-Ist-Analyse durchführen und betrachten würde, was aus ihm und seinen Zielen geworden ist, dann müsste er sich eingestehen, dass er trotz aller Hausmacht, die er besitzt, außer organisatorischen Dingen nicht viel bis nichts für den HSV erreicht hat; der gibt nämlich ein jämmerliches Bild ab: der Fußball ist mies, die finanzielle Lage bedrohlich, die Mitgliedschaft zutiefst gespalten. Kurz: „Manchmal erdrückt man genau das, was man liebt.“ Im Mai 2013 kam dann der „Tipping Point“, das vielleicht entscheidende Gespräch: Nun sei doch allmählich genug „genetzwerkt“, jetzt müsse man doch mal zur Sache kommen. Danach die Versammlung im Juni 2013. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“. Standing Ovations für Otto Rieckhoff. Der Rest ist dann schnell erzählt und vor allem noch in frischer Erinnerung: Otto nimmt die Sache in die Hand. Die 83er machen mit, Stephan Rebbe, einer der Vorzeigewerber Deutschlands, gewinnen Ansicht ! HSV A(UCH)G(EIL) Es war ein sonniger Sonntag im Mai 2014, als der Hamburger SV e.V. nach fast 3jähriger Leidenszeit von uns gegangen ist. Foto: Melanie Freiesleben IST ABER AUCH EGAL, DENN DER HSV E.V. IST GAR NICHT TOT, ER LEBT NOCH!!! UND DAS WIRD ER AUCH WOHL NOCH LANGE, WENN MAN IHN ENDLICH MAL ZUR RUHE KOMMEN LÄSST. Ein Großteil der Mitglieder ist dem Verein beigetreten, weil man sich für die Bundesligamannschaft des HSV interessiert, behaupte ich einfach mal so. Natürlich freut man sich auch über Erfolge in anderen Sportarten, wenn die Sportler die Raute auf der Brust tragen, aber das Interesse am Eltern-Kind-Turnen dürfte erheblich geringer sein als das Interesse an einem Spiel der Profimannschaft. Dass man die Profimannschaft jetzt ausgegliedert hat, ist für viele ein Umstand, der nicht zu akzeptieren ist. Aber warum? Bin ich Fan der Mannschaft oder Fan einer Rechtsform? Auf dem Platz werden weiterhin elf Leute in der Startformation stehen, die die Raute auf der Brust tragen. Wenn darunter Spieler sind, die die Raute auch im Herzen tragen? Umso schöner! Aber da würde ich mir weniger Hoffnung machen. Ich will unseren HSV weiter in der Bundesliga sehn, auf Erfolge lege ich keinen Wert, obwohl ich mich auch freuen würde, wenn man irgendwann mal wieder einen Titel gewinnt, der etwas bedeutet und nicht den Sparkassen-Cup Flensburg oder ähnliches. Für mich ist es nicht interessant, ob diese Mannschaft durch den “e.V.“ oder die “AG“ finanziert wird, wichtig ist, dass sie überhaupt finanziert wird bzw. finanziert werden kann. Und was ist denn schon groß passiert? DER HSV E.V. EXISTIERT WEITER UND HAT EIN NEUES BABY BEKOMMEN: DIE AG. UND DIE, BZW. DIE MANNSCHAFT, FÜR DIE SIE STEHT, IST A(UCH) G(EIL). Denn eines sollte doch für uns alle zählen: NUR DER HSV! 33 F ast 127 Jahre konnte unserem geliebten HSV keiner etwas Böses antun, zwei Kriege überlebt, viele gute und auch schlechte Zeiten überstanden, sogar der Mauerfall konnte unseren geliebten Verein nicht beeindrucken. Von außen war dieser Verein nicht kleinzukriegen!!! Vielleicht war es das hohe Alter unseres Vereins, das ihn anfällig für Dinge machte, die ihm mehr Schaden zufügten als ihm gut taten. Aber ich will den “Leichnam“ jetzt auch nicht obduzieren, um eine genaue Diagnose zu erstellen, wie es zum Tod dieses hervorragenden Vereins gekommen ist. Darüber wurde in jüngster Vergangenheit genügend diskutiert. Obwohl: Diskussion trifft es nicht richtig. Text: Michael Neuhof Ansicht m i V S H der R E B E I B IEBER F Das Interview wurde geführt von: Tommy Cosmo Am 4. August 2011 ging das RautenBeatz Radio (kurz RBR) online. Seitdem gibt es unter www.rautenbeatz.de 24 Stunden HSV-Musik zu hören! HSV SCHNACK sprach mit dem Gründer und Initiator vom RBR. Moin Moin. Stelle dich doch bitte einmal kurz vor. Moinsen! Ich bin der Patrick. Ganz eigentlich nur Bieber genannt, 33 Jahre alt und gebürtiger Hamburger. Rautenliebhaber seit meiner Geburt. 34 Bieber, wie ist es dazu gekommen, dass RBR online ging und warum der Gedanke eines HSV Musikstreams? Puh... Also der Grundgedanke zum Thema RBR kam mir so 2007/08. Ich habe damals festgestellt, dass es zwar gute und interessante HSV-Musik gab – z.B. Abschlach! , Hamburger Jungz, Lotto King Karl – es diese aber nirgends gebündelt zu hören gab. Da wurde RBR geboren. Die Zufälle, einen jungen Hamburger Künstler, der damals noch „Skorp“ hieß, und Herrn Wendt vom WMP kennenzulernen, brachten mich nach langem Überlegen und einigen Erforschungen der Möglichkeiten dazu, aus meiner rautenbeatz-Webseite, die gefüllt war mit HSV- und Fußball-Musik anderer Klubs, einen Musik- bzw. Radiostream nur für unsere Raute zu machen. Grundgedanke war es, HSV-Musik zu verbreiten, getreu dem Motto: „Von Fans – für Fans“. Mein Wunschgedanke war es, ein Sprachrohr für Fans zu erschaffen. Das Ganze klingt sehr ideenreich, aber auch aufwändig. Von 2008 bis 2011 ist dann doch noch einiges an Zeit ins Land gegangen. Warum? Das Ganze war bzw. ist auch ein Lernprozess für mich. Zudem kam ja auch immer die Frage, ob es wirklich Sinn macht. Interessiert es die Leute überhaupt? Schließlich stand ich ganz alleine da und musste zusehen, wie man das Ganze umsetzt. Sagen Fotos: Privat Ansicht wir mal so: Es waren drei Jahre, die mir sehr Vieles aufgezeigt haben. Damit meine ich u.a. die Verbundenheit der Fans... Das Für- und Miteinander. Es gibt da so einige, denen ich sehr dankbar bin, mir bei den ersten Schritten geholfen zu haben. Dadurch ist nun auch gewährleistet, dass RBR dank 1887musik stets up2date ist und wir die neuesten HSV-Tracks spielen können. 35 Das Thema „Musik öffentlich verbreiten“ wirft natürlich auch die Frage nach GEMA-Gebühren oder anderen Kosten auf. Entstehen diesbezüglich irgendwelche Ausgaben und wenn ja, wie finanzierst du diese? Selbstverständlich entstehen regelmäßige Kosten. Diese werden in erster Linie von mir privat getragen. Ich habe mal versucht, Spendengelder zu sammeln, das war aber gar nicht so leicht. Dann habe ich mal Spenden aus der HSV-Musik-Szene gesammelt und diese mit deren Einverständnis versteigert. Das war mal eine sehr schöne Aktion. In puncto Musik hab‘ ich ein sehr löbliches und dankbares Abkommen mit Herrn Wendt und 1887musik. Und dafür kann ich mich nur immer wieder bedanken. Teures, aber schönes Hobby sag ich immer. (lacht) Dank meinem Stream-Anbieter genieße ich einerseits den Vorteil, dass mir durch deren gelegentlichen Werbeschaltungen die GEMA-Gebühren abgenommen werden. Wie siehst Du die Entwicklung der letzten 3 Jahre und mit welchen Zielen und Erwartungen gehst Du in das 4.? Die Hörerschaft steigt stetig und das Feedback ist immer wieder enorm. Im April diesen Jahres habe ich meine Homepage komplett neu aufgezogen und seitdem waren mehr als 60.000 HSVer auf der Seite. Selbst in der Nacht gibt es RBR Hörer. Hinzu kam dann die Idee einer RBR-App. Auch diese findet so langsam ihre User. In das neue Jahr gehe ich mit dem neuen VIER-Gefühl (lacht). Nein im Ernst, Weltmeister geworden zu sein, war der absolute Wahnsinn. Aber für RBR wünsche ich mir einen ähnlichen Zusammenhalt der HSV Fans, wie bei unserer Truppe in Brasilien. Die letzten Monate waren nun immer wieder eine nervliche Zerreißprobe. Es wäre schön, wenn sich in den nächsten Jahren endlich mal so etwas wie Zufriedenheit mit Glücksgefühlen und Erfolg einstellt. Es ist sehr viel passiert in den letzten Monaten und niemand weiß so recht, wie es sich sowohl sportlich, als auch politisch im Verein entwickelt. Es herrscht viel Aufbruchsstimmung, aber es stehen eben auch Trennungen bevor, die zumindest konsequent sind. Ob nun positiv oder negativ, das wird sich zeigen. Ich bin überzeugt davon, dass sich so etwas auch auf RBR und die HSV-Musik auswirkt. Ich würde mir wünschen, dass es Leute gibt, die bereit wären, ehrenamtlich ihren Beitrag zu RBR zu leisten. Das Ganze funktioniert aber nur in Zusammenarbeit mit den RBR-Hörern. Wir haben es schon zwei-, dreimal versucht. Noch mit mäßigem Erfolg, aber die Tendenz steigt. Du hast es angesprochen, im Rahmen der Ausgliederung ist unser Top-Thema der ersten Ausgabe „Die Zukunft des Supporters Clubs“. Wie steht das RBR hierzu? Ich persönlich möchte mich nur bedingt dazu äußern, da ich RBR als Sprachrohr der Fans sehe und nicht als Taktgeber. Ich finde, jeder sollte seine Meinung haben, dann aber auch dazu stehen. Die Diskussion um den SC ist ein Thema, welches symptomatisch für unsere Raute steht. Ich finde, es ist wichtig, dass so ein großer Verein einen SC hat, der wiederum von den zahlenden Mitgliedern auch unterstützt wird. Vielleicht sollte dort ebenfalls an neuen Strukturen gearbeitet werden. Neue Aufgaben, andere Gesichter und - für mich ganz wichtig - eben auch Fans einbeziehen, die vielleicht nicht nur im Umkreis von 200km leben, aber dennoch ihren Beitrag zahlen. Ich glaube, es gäbe da viel zu tun... Könntest du dir vorstellen, die Mitglieder mit einer LiveÜbertragung z.B. einer öffentlichen Sitzung der SC-AL mehr mit einzubeziehen? Vorstellen kann ich mir sehr Vieles. Und im Kopf habe ich zu viele Ideen. (lacht) Es ist immer eine Frage der Möglichkeit und Umsetzung. Heißt, da es ein Onlinestream ist, müssten eine vernünftige Internetverbindung gewährleistet und rechtliche Fragen geklärt sein etc., aber sicherlich wären derartige Ideen auch für RBR und seine Hörer interessant. Hast du mit RBR in irgendeiner Weise Kontakt zur Abteilungsleitung Fördernde Mitglieder bzw. wirst du von dieser unterstützt? Nein, leider nicht. Sicherlich habe ich zu Beginn von RBR versucht, Kontakt aufzunehmen, mein Projekt versucht vorzustellen. Sowohl beim SC, als auch direkt zu diversen Verantwortlichen, Fanbeauftragten etc., aber es kam nie so wirklich eine Antwort. Ich vermute mal, dass es damit zu tun hat, dass es eben nur ein privates Projekt ist und kein offizieller HSV-Sender bzw. es sich ja in erster Linie wohl nur um Musik dreht. Aber das ist absolut OK für mich. Mir macht das Ganze Spaß und ich freue mich immer wieder zu erfahren, wer gerade wo RBR hört. „Von Fans - für Fans“ ist eben unser Motto. Und dabei wird und soll es auch bleiben. Ebenso wie mein Ziel, es für die Hörer und HSV-Fans kostenfrei zu halten. Welches musikalische Highlight steht denn eigentlich nun bevor? Und was wäre dein größter Wunsch für unseren HSV? Nun ja, da wären zum einen Hummel&Mors mit deren Debütalbum „Runter vom Sofa“ ab dem 22. Aug. 2014. und zum anderen die Hamburger Fußball-Freunde United mit dem Song „Für immer erste Liga!“ seit dem 8. Aug. 2014. Und wer weiß, was da noch so kommt. Lasst Euch überraschen. Ihr dürft gespannt sein. Mein größter Wunsch? (lacht) Ich glaube, das wäre, wenn da endlich wieder 11 Leute auf dem Platz stehen, die für unsere Raute kicken und nicht nur für die Kohle. Dann kommt auch der Erfolg. Ich weiß, es ist ein nostalgischer Gedanke. Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg im vierten Jahr! Ich danke für euer Interesse und wünsche Euch viel Erfolg mit eurem HSV SCHNACK. Nur der HSV! e v Es gab Rock ‘n’ Roll und die Beatles, Kommunen und wilde Orgien. Das einzige was es nicht gab, waren Mädchen, die Fußball lieben durften – damals in den 60er Jahren. Mir war’s egal. Ich wollte kicken und einmal zum HSV. Text: Elke Opitz Damals: Selbst im Kleidchen wurde gekickt, aufgeschlagene Knie waren an der Tagesordnung A 36 ls wir Anfang 1964 vom seinerzeit beschaulichen Wandsbek nach Barmbek zogen, war ich nicht begeistert. Die Gegend erschien mir wenig spannend. Vor allem: Es gab keinen Rasen, einmal abgesehen von gepflegten Grünflächen, die sich dadurch auszeichneten, dass sie für uns Kinder tabu waren. Doch dann wurde Axel mein Freund. Er war schon ziemlich alt, also mindestens 11, und er spielte Fußball. Ich durfte mitspielen, weil ich keinen Schiss hatte, den verbo- tenen Rasen zu betreten, weil ich rennen und schießen konnte und vor allem: weil ich nicht heulte. Lieben gelernt habe ich meinen Kiez nach der 4. Klasse. Ich kam auf das legendäre GUB – das Gymnasium Uhlenhorst-Barmbek. Zuvor eine reine Jungenschule, durften erstmals Mädchen die Schulklassen an der Osterbek besuchen. Wir waren derer fünf. Vier heulten, ich nicht und so ließen mich die Jungs wieder mitkicken. Die Wochenenden waren langweilig. Keine Schule, ergo: kein Fußball. Bis ich Axel wieder traf. Er Fotos: Privat, Dominic Demenat Ansicht L in He s l E e H r e v o d a hatte etwas entdeckt und radelte mit mir zur Steilshooper Straße. Überall waren Männer - junge, alte, manche mit einer Bierflasche in der Hand, und alle redeten über Fußball. Axel und ich schlugen uns in die Büsche, kämpften uns an den Brennnesseln vorbei und kletterten über einen Zaun. Und dann lag es vor uns – das riesige Fußballfeld. Ich staunte, ich war fasziniert und auch froh, dass Axel bei mir war. Denn erstmals sah ich Erwachsene, die dem Ball hinterher sprinteten und andere, die brüllten und die Männer auf dem Rasen anfeuerten, noch schneller zu rennen und härter zu schießen. Die, denen das Hauptinteresse galt, waren jene vom HSV – dachte ich. Denn die Männer waren groß und alles, was sie mit dem Ball machten, sah für mich kleinen Straßenkicker großartig aus. Erst Monate später bekam ich mit, dass die Männer zwar vom HSV waren, aber eben „nur“ vom HSV Barmbek-Uhlenhorst. Aber ich war nicht enttäuscht. Ich war nur um einen Traum reicher. Ich träumte fortan, einmal im Leben von Barmbek nach Stellingen zu reisen (!) – zu dem richtig großen HSV, zu dem, bei dem Seeler spielte. Einige Jahre später zogen wir von Hamburg aus nach Berlin und nicht nur mein Traum, sondern auch der HSV rückte in weite Ferne. Mehr noch: Wir wohnten in unmittelbarer Nähe des Olympia-Stadions und es wäre leicht gewesen, HerthaFan zu werden. Wurde ich aber Heute: Der Fußball nicht. Ich blieb der Raute treu und hat für mich nichts von seiner verfolgte an jedem Wochenende das Anziehungskraft verloren Spiel „meines“ Vereins. Ich verliebte mich in Kevin Keegan, Nach dem Abitur hielt mich der Steilshooper Straße. Wir haben kaufte seine Single und dudelte den nichts mehr an der Spree. Ich ging gemeinsam viele, viele Stadien ganzen Tag „Head over Heels in zurück nach Hamburg und lernte dieser Welt besucht, wir haben die Love“. Ich bejubelte Mannis BanUwe kennen. Nein, nicht Seeler, ganz, ganz Großen in Fußballsport anenflanken und war ein glühender sondern meinen damaligen Freund. live erlebt. Und nun stehen wir hier Fan von Horst Hrubesch. Ich bewun- – auf einem winzigen VereinsgelänWas ich anfangs nicht wusste: Uwe derte Rudi Kargus und beschloss, war leidenschaftlicher HSV-Anhände, das einmal für mich die große wieder Fußball zu spielen. ger. Irgendwann passierte es: Uwe Fußball-Welt war, und sind auf nahm mich gegen den ausdrückligeheimnisvolle Weise ergriffen. Frühling 2014. Ich bin wieder in chen Rat seiner Kumpels mit zum Zwei ältere Männer, die vor dem Hamburg, wenn auch nur zu Fußball, zum ersten Spiel von Horst Clubheim in der Sonne sitzen, Besuch. Mit dabei ist mein inzwiHrubesch im erlauben uns, die Räumlichkeiten schen 19-jähriger Volksparkstadion. der Geschäftsstelle zu besichtigen. Sohn, an den ich „Für mich ging Für mich ging meine Fußball-Ver- Wir stehen in der Umkleidekabine, ein Kindheitstraum ein Kindheitstraum rücktheit weiterge- die original nach Fußball-Umkleiin Erfüllung. An dekabine riecht und dann im Büro, geben habe. Mit in Erfüllung.“ den Tag erinnere wo – ja, wo die Flagge vom HSV Erfolg. Seit er drei ich mich nur Jahre alt ist, teilt er hängt, von den großen HSV, von schemenhaft. Ich meinem Verein. Ich bin ganz meine Begeisteweiß bis heute nicht, gegen wen der gerührt, mein Sohn macht Fotos rung für das runde Leder und ist HSV spielte, ich habe vergessen, wie und begleitet mich am 25. Mai als heute auf einem guten Weg, im das Match ausgegangen ist. Das Gast zur Mitgliederversammlung Bereich Fußball einmal sein Geld einzige, was ich weiß und sofort des HSV – weil es ihn interessiert, zu verdienen. wusste: Das ist mein Leben. Das ist vor allem aber, weil er mehr denn Tja, und dann fahre ich mit ihm mein Verein. Das ist das, was mich je weiß, wie wichtig mir Fußball, zu den Wurzeln unserer gemeinsafortan begleiten soll. Tat es auch. wie wichtig mir mein HSV ist. men Leidenschaft, ins Stadion an Ansicht r e D n n Ma g ließun h c S ) (? t, enden mgeschau h h e g r sc su be r vorü ben wir un um Austau e d e g z a Im Zu -Forums h attformen nd -Fans l C en P eder u . des S g i i l t g s t i n V-M hen e so welch zaffiner HS nder beste net eina s unter auf da Betreibern g i g ü rz en an seh e), mit der m t ß m.d en. i stö Dabe auten-foru eführt hab UM (r espräch g R O F EN nG wir ei RAUT 37 Das I ef urde g ew w ntervi ert n: Rob o v t r üh l Strobe Schön, dass Ihr Euch Zeit nehmt und Euer Forum hier vorstellt. Wann und unter welchen Begleitumständen ist das Rauten-Forum gegründet worden? Das Rauten-Forum gründete sich aus vielen Mitgliedern des offiziellen HSV Forums. Dort wurden einige Dinge eingeführt, die vielen Nutzern übel aufstießen. Zum Beispiel, dass man seine Kontaktdaten hinterlegen sollte, zudem wurde nicht selten zensiert. Als man dann nicht mal mehr den Namen „Hunke“ schreiben durfte, hörte der Spaß auf und viele dachten sich: „Machen wir eben unser eigenes Forum“. Dies alles geschah im April 2011. Seitdem läuft das Rauten-Forum durchgehend. Wie schätzt ihr die Stimmung im Forum ein, könnt ihr euch vorstellen ins offizielle HSV-Forum zurückzukehren? Diese Frage kann man als Team kaum beantworten, manche könnten es sich vorstellen, andere nicht. So sieht es auch in der Nutzerschaft aus. Insgesamt sind die meisten aber wohl doch froh über die Unabhängigkeit. Bekommt ihr Unterstützung vom HSV oder wie finanziert ihr den Betrieb des Forums? Wir bekommen keine finanzielle Unterstützung seitens des HSV. Das Forum und alles andere wird allein aus Spenden finanziert. Hier auch noch einmal ein großer Dank an die Nutzerschaft, welche den Betrieb durch fleißiges Spenden sichert. Gibt es irgendeine andere Unterstützung seitens des HSV bzw. habt ihr Kontakte zu den Verantwortlichen? Es besteht Kontakt zum HSV und auch eine gewisse Zusammenarbeit, zum Beispiel bei Interviews, wie im Moment gerade bei Mirko Slomka. Wie steht ihr zur Klarnamenpflicht in Foren? Wird es bei uns nicht geben, so lange sie nicht gesetzlich vorgeschrieben ist. Wie oft werden die Forumsbetreiber von Gremienvertretern des Hamburger SV kontaktiert, um die Kontaktdaten eines Users zu erhalten? Ziemlich selten, unsere Moderatoren machen einen guten Job. Wie hat sich die Schließung des SC-Forums auf eure Arbeit ausgewirkt? Es gab einige neue Nutzer, aber sonst hat es sich noch nicht wirklich ausgewirkt. Vielen Nutzern aus dem SCBoard scheint es hier zu gefallen. Man wird sehen, ob es eine zweite Welle zu Beginn der Saison gibt, sollte das SC-Board tatsächlich geschlossen bleiben. Was ist abseits des HSV und des Fußballs bei euch sonst noch geboten? Die Nutzer machen das Forum, da muss man nicht alles vorgeben. Zum Beispiel laufen fast dauerhaft irgendwelche Contests, dazu viele andere Forenspielchen. Außerdem wird im Off-Topic Bereich über Gott und die Welt diskutiert. Hin und wieder gibt es für die Grafiker unter den Nutzern auch die Möglichkeit, das Banner über dem Forum zu gestalten und am Banner-Contest teilzunehmen (z.B.: zu Weihnachten). Wie seht ihr heute die Funktion und Wirkungsweise von Blogs und Foren vs. klassischen Medien, insbesondere der Tagespresse? So kann man das schwer beantworten. Die Tagespresse ist eine Informationsquelle für jeden Fan. Gerüchte und gelegentlich auch mal Fakten werden hier verbreitet und von einer Vielzahl von Menschen aufgenommen und verarbeitet. Blogs verteilen die gesammelten Infos weiter. Sie werden allerdings mit einer persönlichen Note aufgearbeitet. Seriös sollte ein Blog aber immer sein. Das schaffen leider nicht immer alle Schreiberlinge. Ein Blog sollte im Gegensatz zur Presse aber Themen bewerten dürfen. Foren sind eine wichtige Plattform für die Fans. Hier kann ausgiebig diskutiert werden, was die Presse und die Blogs verarbeiten und veröffentlichen. Darüber hinaus finden sich Gleichgesinnte und es können gute Bekanntschaften, sogar Freundschaften entstehen. Ein Forum ist die Plattform für die Basis. Inwieweit war und ist der SC für euch als Foristen und Blogger ein interessantes Thema oder Ansprechpartner? Thema im Forum ist der SC selbstverständlich, gerade durch die evtl. Umwälzungen im Moment. Für das Rauten-Forum ist der SC vor allem interessant, ob das SC-Board wieder online geht. Sollte dies nicht der Fall sein und es zu einer Massenabwanderung kommen, hätte das logischerweise Konsequenzen für das Rauten-Forum, der Server muss das ja auch aushalten können. Das wird in den nächsten Wochen interessant zu sehen sein. Die aktuelle AL des SC spricht von „Auflösung“ – wie seht ihr die zukünftige Ausrichtung und Funktion des SC? Rückbesinnung auf die Grundfunktionen des SC wäre sicher nicht verkehrt. Auf das konzentrieren, was man am besten kann und vielleicht weniger Politik machen. Die wichtigste Frage zum Schluss, auf welchem Platz landet der HSV am Ende der Saison? Gesicherter Mittelfeldplatz ist die Hoffnung. Herzlichen Dank für das Gespräch! Ansicht Ist man Fan von etwas, von jemanden, so findet man oft Gleichgesinnte, in der Verbindung wächst die Dynamik. Das Zusammengehörigkeitsgefühl wird gestärkt in der Leidenschaft für eine „Sache“. Ja, starke Worte für eine starke Sache. Worte für das, was einen Fan ausmacht: für etwas zu brennen! M an organisiert sich im Netz – sucht eine Gruppe, in der die eigene Meinung zu diesem oder jenen Schwerpunkt diskutiert und gestärkt wird. Für mich gibt es keine Gruppen, keine Foren. Ich bin ein einsamer Fan. Ich gehöre nicht dazu - bin eher ein Zaungast. Ich schaue mir an, was IHR so treibt. Sehe zu, wie Ihr Eure Freizeit mit Gleichgesinnten teilt. Beobachte, wie Ihr an einem Strang zieht. Sehe mit zwiespältigen Gefühlen, wie Ihr Euch gegenseitig zerfleischt - mit der gleichen Leidenschaft, mit der Ihr für Euren Verein zittert, bibbert, mitfiebert! Seit vielen Jahren schon bin ich ein stiller Beobachter – mehr nicht. Doch dann ging plötzlich ein Ruck durch mich. Eure Dynamik hat mich erwischt. Mit voller Wucht traf mich die Erkenntnis: Ich bin Fan von Euch! Ich bewundere Euer Engagement. Was Ihr alles auf die Beine stellt! Ihr organisiert Auswärtsfahrten, kutschiert Euch gegenseitig zu Auswärtsspielen – oder zu Heimspielen, je nachdem, aus welcher Richtung Ihr kommt. Ja, Ihr seid weit über die Grenzen Hamburgs hinaus zerstreut. Und trotzdem findet Ihr regelmäßig zusammen und feuert Eure Mannschaft an. Sogar Lottos Perle ist auf Hochzeiten zu hören – umgetextet zwar, aber am Tage der Verbindung mit einem HSV-Fan wohl ein MUSS. Da wird der „Fußballproll“ zum Dichter und macht deutlich, für wen, außer für den oder die Angetraute(n), sein Herz sonst noch schlägt. „Meine Frau – der HSV!“ Ein Satz, der mir zu denken gibt. Ein Satz, der aus tiefstem Herzen kommt – von einem Fan des Vereins – einem Fan, der mit dem HSV einschläft und aufwacht. Denn Fan ist man eben nicht nur in den 90+ Minuten im Stadion. Ihr schraubt an Satzungen, opfert dafür Eure vielleicht knapp bemessene Freizeit, malt Plakate, denkt in Gruppen über Support nach, zündelt oder lasst es bleiben, haut Euch auf die Glocke, wenn jemand anderer Meinung ist, oder fangt Euch eine ein ... manchmal nur, weil man zur falschen Zeit am falschen Ort war – nur Beispiele für Zündstoff in der starken Gemeinschaft. Dennoch taucht Ihr gemeinsam in einen Bierrausch ab, wenn die Lust, einen Sieg zu feiern, ebenso geteilt werden will, wie der Frust über eine Niederlage. Und Ihr seid stark! Gemeinsam könnt Ihr etwas erreichen – Veränderungen in der Vereinspolitik herbeiführen zum Beispiel. Irre, wie viel Bewegung da in die Fan-Szene gekommen ist in den letzten Jahren. Und ich sitze auf meinem Zaun und schaue zu. Einsam, mit Gedanken, die nur mir gehören – die ich nicht teilen möchte. Bis jetzt. Jetzt möchte ich Euch auch mal etwas sagen: Ihr seid großartig! Fotos: Witters 38 Ein anonymer Verehrer Anmerkung der Redaktion: Der Autor ist bekannt, hat jedoch um anonyme Veröffentlichung gebeten. Wir haben diesen Wunsch respektiert. Ansicht SC Warum ich wieder in den eingetreten bin ... B 39 ereits unter dem damaligen Supporters Club (SC)-Chef Ralf Bednarek bin ich aus dem SC ausgetreten, um nur noch Förderndes Mitglied des HSV zu sein. Ich fühlte mich von der damaligen SC-Abteilungsleitung (AL) überhaupt nicht wahrgenommen. Man hatte sogar das Gefühl, außerhalb von Hamburg interessiert sich keiner für einen. Als dann zum ersten mal die Fernwahl als Tagesordnungspunkt auf der Mitgliederversammlung (MV) erschien, dachte ich, die SC AL, die ja immer soviel Wert auf Demokratie legt, sei begeistert davon und endlich könnten alle SC-Mitglieder wählen. Klarer Fall von „denkste“, die Demokratie war im SC wohl nicht als wichtig genug erachtet worden und somit wurde empfohlen, den Vorschlag abzulehnen. Für mich eine herbe Enttäuschung, war einem doch damit schlagartig klar, dass es scheinbar doch nicht nur ein Gefühl gewesen gewesen ist, dass man außerhalb Hamburgs nicht als vollwertiges Mitglied angesehen wird. Auf diese Organisation hatte ich keine Lust mehr, also trat ich aus dem SC aus, um wie bereits erwähnt nur noch ein Förderndes Mitglied zu sein. Bei den nächsten MVs und der Wahl der eigenen Leute in den Aufsichtsrat (AR), fühlte ich mich bestätigt, dass es der SC-AL nur um sich selbst geht und nicht um alle Fans. Zu der Politik des SC, des AR und des Vorstands (in der Ära Jarchow) möchte ich mich jetzt nicht mehr äußern, ich denke, da ist alles gesagt. Ein erster Ruck kam, als es Ralf Bednarek bei der MV 2013 nicht geschafft, hat in den Aufsichtsrat gewählt zu werden. Man realisierte, hier entsteht etwas Gutes, der kleine „Inner Circle“ hat den HSV nicht mehr voll im Griff. Im Sommer 2013 kam dann Ernst-Otto Rieckhoff mit seiner Ausgliederungsidee (später Initiative HSVPLUS). Für mich vom ersten Moment an sehr interessant, haben doch andere Klubs bereits vorgemacht, wie professionell man arbeiten kann, wenn die Profiabteilung ausgegliedert ist. Ich begann mich, auch aufgrund guter Freunde, die man mittlerweile in Hamburg und Umgebung gefunden hatte, pro HSVPLUS zu positionieren und auch unser „OFC Hamburg 87ers“ bekannte Das ist SVEN sich auf einem T-Shirt klar dazu. Bei der ersten Mitgliederversammlung zur Abstimmung über HSVPLUS im Januar wurde ich dann darin bestätigt, dass einige Hamburger tatsächlich glaubten, man sei ein Fan zweiter Klasse, wenn man aus Berlin, Frankfurt oder München kommt. Die Entscheidung, den SC damals zu verlassen, war also goldrichtig. Im SC gab es ein Demokratieverständnis der „besonderen“ Art, was man auch bei den beiden Fernwahlanträgen und den Sprechchören nach der Ablehnung selbiger erkennen konnte. Positiv war, dass der vielbesagte Foto: Privat Text: Sven Ehrich Liebe HSVer Ich war am 18. Mai 2014 beim Spiel in Fürth dabei. Ein langer Tag von Berlin nach Fürth und zurück mit dem Zug. „Ruck“ durch den HSV ging. Dieser Ruck trug nach dem Klassenerhalt dazu bei, dass ich im Mai wieder in Hamburg war, um für die Ausgliederung zu stimmen. Einige Tage später kam dann die Supporters-Abteilungsleitung mit der Information heraus, dass der SC nun nicht mehr benötigt werde und aufgelöst werden soll. Meiner Meinung nach ist das Gegenteil der Fall, der SC ist nach wie vor wichtig und muss nur, genau wie der HSV, reformiert werden und sich vor allem auf seinenWurzeln besinnen. Um Teil des ganzen werden zu können, bin ich seit dem 01.07.2014 wieder Mitglied im SC. Der SC ist eben unabdingbar und wichtig, z.B. auch für die offiziellen Fanclubs. Er ist weiterhin in der Vermittlungsposition zwischen Fans und Verein, auch wenn die Profi-Fußballer in eine AG ausgegliedert sind. Der SC muss als eine gemeinsame Dachorganisation der Fans dafür sorgen , dass man sich zusammengehörig fühlt und im Bedarfsfall auch einmal einen Sonderzug organisieren kann. Mit den richtigen Personen in der SC-AL – ich bin gespannt, wer sich zur Wahl stellen wird - hat auch ein neuer SC seine Daseinsberechtigung und wird innerhalb des HSV als Fanvertretung und - vielleicht noch viel wichtiger – für ehrenamtliches Helfen benötigt. In diesem Sinne: Nur der HSV(-SC)! Es war letztendlich ein schöner und sehr wichtiger Tag für mich. Viel wichtiger als das WM-Finale, denn ich bin HSV-Fan und die Nationalmannschaft ist ein netter Zusatz, mehr nicht. So wie ich dort gejubelt habe nach dem Abpfiff, so habe ich bisher nur 1983 in Athen, wo ich auch war, gejubelt. Dennoch: So etwas will ich nie wieder erleben. Das dürfen die Mannschaft und der Verein uns treuen Fans nie wieder antun. Vergessen wir die letzte Saison und freuen uns auf hoffentlich bessere Zeiten. Euer Fussballmatze www.magicsabbatical.com Ansicht Die Bahn IST NUN DOCH AG Text: Thomas Kerfin sich nicht an den Fahrgästen, sondern einzig an besonders beliebten und involvierten Schaffnern orientiert hatten. Und so kam es, dass der Zug immer schwerer wurde, die Fahrtrichtungen vernebelten, die Lokführer sich zerstritten, die Schaffner ständig mit den Medien sprachen, die Fahrgäste nicht mehr wussten, wohin die Reise ging. Nachdem dann eine neue Bahngesellschaft eine andere Richtung vorgeschlagen hatte, wechselten ganz viele Fahrgäste zu dieser Gesellschaft über, ohne sich aber deren Fahrpläne und Tarife genau durchgelesen oder gar verstanden zu haben. Und nun ist die neue Bahngesellschaft beschlossen, der Zug rollt an, die Fahrgäste freuen sich. Aber eben nicht alle haben eine Fahrkarte gekauft, viele wollen diesen Zug nicht nehmen, einige sind noch unschlüssig. So haben wir nun viel mehr Ruhe, das stimmt. Denn man muss die Fahrgäste ja nicht mehr beteiligen, sondern legt den Streckenverlauf einfach neu fest. Da kann es eben passieren, dass einige Bahnhöfe nicht mehr angefahren werden, Fahrgäste von dort nicht mitkommen können oder sollen. Oft sind das aber Fahrgäste, die schon immer mitgefahren sind, die den Zug sogar aktiv gewartet, geputzt, bewacht, begleitet, etc. haben. Aber diese Fahrgäste sollen nun eben nicht mehr mit oder so mitfahren, wie es nun eben sein soll – und das wollen viele dann doch nicht und steigen lieber auf eine ganz kleine Regionalbahn um, die zwar nur im Stadtgebiet fährt, aber die man ganz für sich hat. So sind viele ehemalige Lokführer und Schaffner ratlos, denn sie verstehen nicht, warum sie entlassen worden sind, warum nun andere den Zug steuern. Und die anderen Fahrgäste freuen sich schon auf den Fahrplan der nächsten Saison, denn das Streckennetz soll auch wieder europäische Großstädte mit einbeziehen. Was aber, wenn die neue Bahngesellschaft nicht so schnell wie gedacht in Gang kommt? Wenn der Gleisbau sich verzögert? Wenn doch andere Strecken bedient werden sollen? Oder gar Bahnhöfe angefahren werden sollen, auf denen die Fahrgäste aber nicht ein- und aussteigen wollen? Oder sich die Tarife ändern, man immer mehr zahlen soll? Oder immer wieder andere Logos auf den Lokomotiven beklebt werden müssen? Ein Zug ist ein Spiegelbild der Gesellschaft – viele verschiedene Menschen, Meinungen, Strömungen, Werte, Ideale, Traditionen. Es liegt an den neuen Lokführern, den Zug so zu gestalten, dass auch weiterhin alle bisherigen Fahrgäste einen Platz finden, der gleichzeitig auch bezahlbar ist. Auch sollten die anderen Fahrgäste das akzeptieren und nicht die Nase rümpfen, wenn auch die „Anderen“ wieder mitfahren. Vielleicht kaufen sich dann ja auch die vielen Zweifler und Unentschlossenen eine Fahrkarte. Vielleicht erst auch nur als Test, den manche ehemalige Fahrgäste sind einem Kodex verpflichtet. Aber vielleicht gehören dann Neurosen, Machtstreben, Befindlichkeiten und Egoismen der Vergangenheit an und der Zug kann rollen… 40 J a, nun werden viele Weichen neu gestellt, einige Gleise erneuert, einige Strecken erweitert, nicht mehr alle Bahnhöfe angefahren – und alles, ohne zukünftig die Schaffner, Lokführer und Fahrgäste vorab zu befragen und deren Entscheidungen abzuwarten, obwohl das ja viele Jahre so war. Nun aber wird der Bahnbetrieb von Leuten geführt, die offensichtlich von der Thematik Ahnung haben, die anscheinend Ideen, Konzepte und Vorstellungen haben, die nicht erst mit Medien besprochen werden, deren Entscheidungen klar und sachlich sind. Auf Namen, Verdienste, Traditionen, etc. wird wenig Rücksicht genommen, denn es gilt einen Zug in Bewegung zu setzen, der 70.000 Fahrgästen gleichermaßen Platz und Freude geben soll, wobei die Wünsche der Fahrgäste aber relativ gleichgültig sind. Ein Zug, der zuletzt von vielen verschiedenen Lokführern gesteuert worden ist. Lokführer, die sich untereinander in Amt und Würden gebracht hatten, die Ziele hatten, die Ansicht Das Letzte Die Leiden der Manu G. Text: Manuela Gerick R elegation! Na toll! Hat man die vergangenen Jahre diese Spiele oft nur aus Gründen der Sommerpausen – Verkürzung angeschaut, verlängerte es in diesem Jahr die Herzklabastergefahr aller HSV – Fans auf schmerzlichste Weise. Klar hab ich gedacht, dass man im ersten Spiel zuhause mindestens EIN Tor mehr als Greuther Fürth schießt! Aber einzig ein Abseitstor von Lasogga, das dann auch nicht gegeben wird, machte ein klitzekleines bisschen vergebliche Hoffnung. Also, Pustekuchen! Die Leiden der Manu G. gehen unvermindert weiter. Zusätzlicher Fakt: das Rückspiel muss ich alleine anschauen! Weit und breit niemand, der mir meine Beruhigungstropfen reicht, wenn ich kurz vor dem Kollabieren bin! Keiner da, mit dem ich Frust (oder Freude) teilen kann! Keiner da, der neues Bier holt… Gut geplant ist halb gewonnen. 41 Auflaufen des HSV beim Relgations-Rückspiel in Fürth Nun gut, denke ich, und beginne, den Tag der Tage akribisch vorzubereiten. Erstmal lange schlafen. Das verkürzt die Wartezeit! Um 6.30 Uhr bin ich hell wach… Dann lecker (und lange) frühstücken. Das verbraucht Zeit. Außer einem Kaffee geht nichts runter… Fotos: Witters Ansicht Knappe Kiste, es steht 1:1 und Fürth wird stärker 42 Anschließend mit ner Freundin telefonieren, dann ist es bestimmt schon 15 Uhr. Die dumme Nuss ist nicht da… Auch gut. Misteltropfen auf den Tisch. Eine Flasche Wasser steht bereit. Zwei Schachteln Kippen sollten reichen. Auf Alkohol wird verzichtet. Allein trinken macht eh keinen Spaß. Nach gefühlten zwei mal 48 Stunden Warterei und PC -Spielen (alle verloren) ist es endlich soweit.Kurz vor 17 Uhr. Die Jungs laufen ein! (Ich will Lotto und „Hamburg, meine Perle“ ab jetzt nicht immer montags hören müssen). Ich fühle meinen Puls und nuckel vorsorglich schon mal an den Misteltropfen. Shit! Da war noch ne Zigarette an, merke ich, als ich die zweite abaschen will…Bereits in der 13. Minute bin ich klatschnass geschwitzt. Trotz meines nicht unbeträchtlichen körperlichen Einsatzes will das dumme Runde einfach nicht ins Eckige. Dann endlich: Eine Minute später: TOOOOOOOOOOOOORRRRRRR!!!! Ecke van der Vaart, Lasogga köpft, der Ball ist drin! ßend hole ich brav einen Lappen und wische notdürftig das verkippte Wasser auf. Die Fürther werden aggressiver, Djourou muss ins Krankenhaus.In der 39. Minute noch ein paar Misteltropfen, denn die Fürther wollen einen Handelfer! Schiri Kircher aber meint es gut mit meinen Nerven. Die Pfeife bleibt stumm. Meinem beuligen Sofa geht es immer schlechter. Mir auch. Och nö! Nich' noch 'ne Halbzeit! Mein Sofa muss leiden. Vor Begeisterung kurz vor dem Abdrehen haue ich unbewusst unzählbare Dellen in den Stoff, ziehe hektisch an meinen mittlerweile drei Zigaretten. Anschlie- Halbzeit. 15 für mich sinnlose Minuten. Naja, hoffentlich packt Slomka in der Kabine die richtigen Worte aus. Noch ne Kippe (bringt die Energie in den Kopp oder so). Die Misteltropfen sind halb leer. Ich versuche aus der Dellenlandschaft wieder ein Sofa zu formen. Das lenkt so schön ab. 52. Minute. Das hätte das 2.0 sein müssen. Ist es aber nicht! Der verdammte Hesl wieder… Erneut stöhne ich laut auf! Hoffentlich denken die Nachbarn nicht… ach, egal! Was raus muss, muss raus. In der 59. Minute ist es mit meinen Restnerven vorbei. Auswärts-Tor-Regel saudoof! Im Moment liebe ich sie! Genau so, wie Drobny, der für mich, neben Lasogga, DER Mann des Spiels ist! Ich werde morgen wohl den Boden polieren müssen. Langsam zeichnen sich Laufringe ab. Die Zigarette ist aus. Das Spiel noch nicht! Hin – und herwippend hänge ich jetzt wieder auf dem malträtierten Sofa rum. So lange fühlte sich sonst nur die Zeit bis zur Bescherung an! Da war ich Vier… Der Ausgleich! Und nun 'nen Schnaps! Ich umrunde ein ums andere mal den Wohnzimmertisch! Ich gucke ganz einfach nicht mehr hin! Immer, wenn die Stimme des Kommentators sich erhebt und was von Stieber, Fürstner oder Azemi grölt, halte ich die Luft an und schiele nur mit einem Auge (und gaaaanz kurz) in den Fernseher. Mehr ertrage ich nicht. Noch ne Zigarette! Wenn die aus ist, dann sollte auch das Spiel gelaufen sein! Zugegeben. Bisher fand ich die Endlich! Schlusspfiff! Mehrere Tonnen Gesteinsbrocken machen sich bereit, abzufallen. Es klingelt an der Tür. Mein Nachbar steht davor! Wir umarmen uns, tanzen durch den Flur! Und jetzt erstmal 'nen Schnaps! P.S.: Zwei Wochen später haben mein Mann und ich uns das Spiel noch mal angeschaut. Ich schwöre euch, die letzten 20 Minuten hatte ich wieder Angst, dass Fürth noch das 2:1 macht. Einsicht Raute in Motion 1. Wie lange seid Ihr schon Mitglied im HSV? (E) Das Interview wurde geführt von: Sven Dabelstein 43 Fotos: Privat v.l. Hartmut Stöpel, Frank Schaube, Sabine Gercken, Henning Kinkhorst. Einzelbild Jan Lewin. „Betreten des Rasens verboten!“ Beim Anblick dieses Schildes aus den Fenstern der Geschäftsstelle des HSV in Ochsenzoll denkt man nicht unbedingt an die Verwaltung eines Sportvereines. Aber die Rasenpflege ist eben ein notwendiges Übel in einem Verein, in dem auf dem Grundstück in Ochsenzoll diverse Sportarten betrieben werden. Schon seit 1928 ist der HSV hier allgegenwärtig. Damals kaufte der Verein unter der Führung von Präsident Paul Hauenschild ein etwa 130.000 Quadratmeter großes Grundstück, um dort insgesamt zwölf Sportplätze zu errichten. Sport kann trotzdem betrieben werden, so zum Beispiel auf den Tennisplätzen, die auch zur Anlage gehören. Ja, der HSV, er bewegt sich! Er bewegt sich auch, wenn die Bundesligasaison eine Pause einlegt. An die 6000 Sportler tragen Woche für Woche die Raute auf dem Jersey und vertreten unsere Farben. Eine Tatsache, die natürlich im Schatten der alles überragenden Bundesligamannschaft stattfindet. Doch der Breitensport macht eben auch unseren Verein aus! Hin und wieder hat er es verdient, aus dem großen Schatten der Bundesligafußballer herauszutreten! Niemand ist sich dessen mehr bewusst als der Amateurvorstand (AV), bestehend aus dem Vorsitzenden Hartmut Stöpel, dem zweiten Vorsitzenden Henning Kinkhorst, Kassenwartin Sabine Gercken, Jugendwart Jan Lewin und dem AV für die Belange in Ochsenzoll, Frank Schaube. Doch wer von uns Supportern kennt überhaupt den Amateurvorstand und die Aufgaben, mit denen er sich beschäftigt? Wir möchten hier die Gelegenheit nutzen, Euch mittels einiger Fragen die Personen im AV vorzustellen. Henning Kinkhorst war urlaubsbedingt leider nicht für ein Interview zu erreichen. Welchen Sport betreibt ihr selbst? Hartmut Stöpel: Fußball nur noch freizeitmäßig. Im HSV bin noch beim Golf aktiv, sowie als Reservist beim Cricket. Beschreibe kurz, was Dich an den Sportarten so fasziniert? Hartmut Stöpel: Beim Golf fasziniert mich die Tatsache, dass man all sein Können und Wissen auf den Punkt abrufen muss. Der Ball liegt immer unterschiedlich, das Gelände ist nie identisch, die Schlaglängen nie die gleichen. Jeder Schlag ist also einzigartig und auf diesen muss man eben all sein Wissen anwenden. Cricket ist eine Mannschaftssportart, die vorwiegend nicht von Deutschen betrieben wird. Dies ist mein Beitrag zur Integration. Die Pakistaner wollen einfach nur spielen, an Organisation haben Sie kein Interesse. Sabine Gercken: Bis vor ein paar Jahren Fußball, jetzt aus gesundheitlichen Gründen nichts mehr. Frank Schaube: Ich habe Fußball gespielt, von der E-Jugend bis in die Senioren, bis ein Verkehrsunfall meine Fußballkarriere 2006 abrupt beendete. Jan Lewin: Ich mache seit vielen Jahren Leichtathletik. Zuerst als Athlet und seit einigen Jahren bin ich als Trainer und Hobbyathlet aktiv. Nebenbei habe ich immer schon Fussball gespielt. Einige Jahre in meiner Betriebssportmannschaft und in Hamburg schon seit vielen Jahren in der Hamburger Freizeit Fussball Gemeinschaft im Team Leinpfad. Erläutere kurz, was Dich an der Leichtathletik so fasziniert? Jan Lewin: Ich liebe die Vielseitigkeit der Leichtathletik und die Möglichkeit als Trainer zu sehen, wie eigentlich jeder Sportler immer wieder in der Lage ist, persönliche Verbesserungen zu erzielen, wenn er nur seine eigene Motivation mitbringt. Hartmut Stöpel: Das genaue Datum habe ich im Kopf, seit dem 17. Januar 1958. Mit 8 Jahren bin ich in die Abteilung Fußball eingetreten. Sabine Gercken: In den 70er Jahren war ich schon mal Mitglied und bin es jetzt wieder seit 2003. Jan Lewin: Ich bin am 21.05.1991 als Achtjähriger in die Leichtathletik-Abteilung des HSV eingetreten. Frank Schaube: Ich bin im September 1970 eingetreten, bin also bald 44 Jahre dabei. Ich war bei meinem Eintritt acht Jahre alt, eher eintreten ging nicht, weil damals die E-Jugend die jüngste Altersklasse war, die angeboten wurde. So etwas wie G- und F-Jugend gab es zu der Zeit noch nicht. 3. Welche gröSSeren Verletzungen hattet Ihr bisher in Euren „Karrieren“? Hartmut Stöpel: Keine! (und auf Nachfrage schmunzelnd) Wirklich keine! Sabine Gercken: Drei Kreuzbandrisse und einen Armbruch – „Sport ist ja gesund“. Jan Lewin: Bis auf ein paar Bänderdehnungen/-risse und Armbrüche hatte ich keine größeren leichtathletikspezifischen Verletzungen. Einsicht . Wenn Ihr Euch den HSV so anschaut, gibt es etwas, was Euch ärgert? Etwas, was Euch besonders freut? Habt Ihr aus der langen Geschichte des HSV ein persönliches Vorbild, ein Idol? Hartmut Stöpel: Kurt Bassel. Er war unser Betreuer und Organisator in der Jugendzeit. Frank Schaube: Ja klar, das ist Uwe Seeler. Ich hatte die „Ehre“, 1972 bei seinem Abschiedsspiel im Volksparkstadion bei dem Vorspiel zweier HSV-Jugendmannschaften mitmachen zu dürfen. Das Erlebnis ist mir natürlich unvergessen geblieben, und seitdem ist Uwe Seeler mein Idol. Jan Lewin: Nein. Ich habe natürlich immer die großen Sportler oder die älteren Athleten bewundert, wenn diese im Training oder Wettkampf Erfolge für uns erzielt haben. Das hat sich bei mir allerdings immer nur auf Leichtathleten bezogen. Besonders bewundernswert empfinde ich nach wie vor die Leistungen der Zehn- bzw. Siebenkämpfer. Wie empfindet Ihr die Kameradschaft innerhalb des Amateursports? Hartmut Stöpel: Innerhalb der Abteilungen gut – übergreifend ausbaufähig! Das liegt sicher auch an den über das gesamte Stadtgebiet verteilten Übungs- und Trainingsstätten. Als Beispiel: Die Tänzer üben in Norderstedt, Leichtathleten im Stadtpark, Cricket in Mümmelmannsberg und die Fußballer in Ochsenzoll. Frank Schaube: Das ist ein ganz schwieriges Thema. Ich glaube, innerhalb der einzelnen Abteilungen gibt es so etwas wie eine Kameradschaft. Darüber hinaus ist aber der ‚Abteilungsegoismus‘ häufig so groß, dass aus meiner Sicht eine abteilungsübergreifende Vereinskameradschaft sehr selten im HSV vorhanden ist. Sabine Gercken: Innerhalb des eigenen Teams gut, innerhalb der Abteilung Frauenfußball mit viel Luft nach oben. Ansonsten ist doch jede Abteilung für sich. 44 Jan Lewin: Mein Eindruck ist, dass sich jeder Amateursportler im HSV grundsätzlich für ähnliche Ideale und Vorstellungen einsetzt. Insbesondere innerhalb der Abteilungen, welche ich intensiver kenne, habe ich den Eindruck, dass ein sehr guter Zusammenhalt besteht. 7. Hartmut Stöpel: Kleinigkeiten gilt es in einzelnen Dingen immer zu verbessern. Letztendlich ist es aber DER Verein in Hamburg! Sabine Gercken: Bis vor kurzem die Indiskretionen, d.h. alles gelangte an die Öffentlichkeit. Es freut mich, dass wir nicht abgestiegen sind. Jan Lewin: Ich empfinde es als schade, dass wir als Amateursportler nicht in das Gesamtwerbekonzept des HSV miteinbezogen werden und dadurch auch nicht an Sponsoreneinnahmen beteiligt werden. Dies sollte meiner Meinung nach möglich sein, bei über 6000 Wie viele Veranstaltungen besucht Ihr im Rahmen Eurer Tätigkeit als Amateurvorstände? Zählt bitte grob auf. Hartmut Stöpel: Mehr als 20 Abteilungsversammlungen per anno, 26 Amateurvorstandssitzungen, Amateurversammlungen, Zusammenkünfte der HSV – Senioren sowie die Sitzungen mit dem Hamburger Sportbund und den Fachverbänden. Insgesamt kommt da schon ganz schön was zusammen… Sabine Gercken: Kids Day, diverse Fußballspiele, Eishockey und Hockey als Sportveranstaltungen. Ansonsten versuche ich, bei möglichst vielen Abteilungsversammlungen dabei zu sein. Amateursportlern. Mich freut es besonders, dass der HSV mit seinen vielen Sportarten im gesamten Stadtgebiet Hamburgs sehr präsent ist. Besonders freut es mich auch, wenn ich sehe, wie viele Mitglieder nach Ende ihrer aktiven Zeit als Sportler auch weiterhin dem Amateursport erhalten bleiben. Auch wenn ich sehe, wie viele Mitglieder oder Eltern von aktiven Kindern sich regelmäßig in Ihrer Freizeit ehrenamtlich bei Veranstaltungen engagieren, zeigt dies, wie viel insbesondere auch die Jugendarbeit im HSV den Menschen bedeutet. Frank Schaube: Besonders freut es mich, dass wir den Abstieg verhindert haben und in der Bundesliga geblieben sind. Ich ärgere mich immer wieder mal über Leute, die im Verein unterwegs sind, sich selbst viel zu wichtig nehmen , immer meinen, klug schnacken zu müssen und bei denen man immer wieder das Gefühl hat, dass sie am Ende nur im Eigeninteresse handeln. 8. Wie stehen Eure Lebenspartner zu der viel investierten Zeit? Hartmut Stöpel: Ohne die Zustimmung und Unterstützung meiner Frau wäre meine Tätigkeit für den HSV nicht möglich! Sabine Gercken: Er freut sich, wenn er mich mal sieht (zwinkert). (Anmerkung d. Red.: Jens Gercken ist ebenfalls als Funktionär der Abteilung Fußball Frauen häufiger auf den Plätzen in Ochsenzoll als in den eigenen 4 Wänden unterwegs.) Einsicht Hartmut, mit Büdi Blunck ist unser letzter Sportwart aus dem Vorstand abgetreten und dieser Posten konnte nicht erneut besetzt werden! Woran denkst Du liegt es, dass sich kein neuer Sportwart hat finden lassen? 0 1. Hartmut Stöpel: Eine explizite Aufgabenbeschreibung wäre an dieser Stelle zu umfangreich. Grundsätzlich beinhaltet die Tätigkeit des Sportwartes den Kontakt zu den Abteilungen, den Verbänden und zur Politik in Hamburg. Hartmut Stöpel: Die Nachwahl eines Sportwartes ist bisher daran gescheitert, dass es keinen geeigneten Kandidaten gab. Dieses kann am mangelnde Interesse oder an „Angst“ vor der vielen Arbeit liegen. Wir haben uns im AV die Aufgaben des Sportwartes so aufgeteilt, dass alle notwendigen Tätigkeiten abgedeckt sind. Falls jemand mitliest, der mit dem Gedanken spielt, den Posten des Sportwartes übernehmen zu wollen, beschreibe doch kurz das Aufgabengebiet eines Sportwartes. Jan, wie kann man sich die Arbeit als Jugendwart in groben Zügen vorstellen? 45 Jan Lewin: Ich bin erster Ansprechpartner für alle Belange der Jugendarbeit im HSV und versuche, mich stets für die Interessen der Jugendlichen einzusetzen sowie diese im Gesamtverein zu vertreten, sowohl was die finanzielle Förderung als auch die generelle Wahrnehmung betrifft. So haben zum Beispiel auch nicht alle Abteilungen des HSV eine eigene Jugend. 13. Frank, beschreibe doch bitte kurz, welche Aufgaben du als Amateurvorstand für die Belange Ochsenzoll erfüllst? Als Amateurvorstand für die Belange Ochsenzoll soll ich in erster Linie die Interessen der sporttreibenden Mitglieder in Ochsenzoll vertreten. Diese Position ist ja als ‚Ersatz‘ für die Auflösung des HSV-Ochsenzoll e.V. eingerichtet worden.Wir haben in Ochsenzoll mit den Amateursportlern und dem Nachwuchsleistungszentrum (NWLZ) zwei etwas miteinander konkurrierende Gruppen am Start. Wir haben dazu das Problem, dass wir eigentlich zu wenig Fußballplätze und Hallenzeiten haben, um allen Anforderungen gerecht zu werden. Vom Gefühl her würde ich aber sagen, dass die Zusammenarbeit des Amateursports mit dem NWLZ mittlerweile doch deutlich besser geworden ist. Welche Hoffnungen und Sorgen habt Ihr bezüglich der Umsetzung der neuen Vereinsstruktur? Kannst Du eine Zahl nennen, wie viele der etwa 6000 Sportler/ Innen im HSV Jugendliche sind? Ganz grob sind etwa 1800 der 6000 Mitglieder im HSV Jugendliche. Hartmut Stöpel: Die Struktur des neuen HSV e.V. muss von allen Beteiligten nochmals gemeinsam betrachtet werden. Die jetzt existierende Satzung ist aus meiner Sicht ein Rückschritt! Hier gilt es, noch Arbeit zu investieren. Ein weiterer Punkt sind die zukünftigen finanziellen Möglichkeiten des Amateursports. Der Sport hat eine soziale Aufgabe und die benötigt nun mal Geld. Es besteht keine endgültige Sicherheit darüber, mit welchen finanziellen Mitteln - im Jahr zwei nach der Ausgliederung – dieser ausgestattet sein wird. Darüber machen sich sowohl der AV als auch die Abteilungsleiter der Sportabteilungen Sorgen. 14. Wie empfindest Du den Zustand der Anlage? Gibt es etwas, das dringend voran gebracht oder verbessert werden muss? Ich glaube, dass sich viele, die schon länger in Ochsenzoll unterwegs sind, noch gut an die Zeiten erinnern können, zu denen die Rasenplätze spätestens im November nur noch Sandwüsten waren. Der Zustand der Plätze hat sich in den letzten Jahren sehr deutlich verbessert. Der Hockeyplatz hat einen neuen Belag bekommen, und ich denke, auch die Tennisplätze sind in einem relativ guten Zustand. In der Sport- und Tennishalle ist Hermann Schulz auch immer wieder dabei, den einen oder anderen Mangel zu beseitigen und den Zustand der Hallen sukzessive zu verbessern. Probleme gibt es häufiger mit der Bewässerung und natürlich sind einige Gebäude im Laufe der Zeit doch etwas marode geworden, insbesondere das Umkleidehaus. Hier hoffen vorzugsweise die Fußballer/Innen natürlich noch auf den versprochenen Neubau eines Umkleidehauses an Stelle des alten Lindenhofs. Und ein zweiter Fußballkunstrasenplatz würde die große Belastung der Rasenplätze deutlich verringern. Sabine Gercken: Ich hoffe, dass durch die Ausgliederung im Bereich der Lizenzspielerabteilung endlich wieder Kompetenz einzieht. Nur durch eine erfolgreiche Bundesligamannschaft kann der Amateursport finanziell profitieren. Wir müssen nun alle eng zusammenarbeiten, um im Rahmen der Aktionärsversammlung der AG als Hauptaktionär möglichst viel zu bewegen. Jan Lewin: Ich hoffe, dass die AG nicht vergessen wird, woher sie kommt und wer sie zu dem gemacht hat, was sie jetzt ist. Denn ich denke, der HSV genießt nur dieses Ansehen, insbesondere innerhalb der Stadtgrenzen, aufgrund seiner vielfältigen Präsenz. Grundsätzlich hoffe ich, dass die AG zeitnah wieder auf gesunden finanziellen Beinen steht und somit auch in der Lage sein wird, den Amateursport in angemessener Art und Weise zu unterstützen, denn nur eine gesunde AG ermöglicht auch einen lebendigen HSV. Frank Schaube: Ich mache mir immer noch große Sorgen um die künftige Finanzierung des Amateursports. Ich frage mich immer noch, inwieweit es überhaupt ein Interesse der Sport AG gibt, den Amateursport finanziell zu unterstützen. Vermutlich werden wir ja eher als Kostenfaktor gesehen. Da uns aber immer wieder von den Leuten aus dem HSVPLUS-Umfeld gesagt worden ist, wir müssten uns keine Sorgen darüber machen, gucke ich jetzt mal ganz gespannt in die Zukunft und hoffe, dass uns keine Märchen erzählt wurden. Vielen dank Euch Allen! Einsicht U23 nsere mehr als nur eine Reserve Text: Johannes Arbter Alles auf Null. Ein Punkt trennte unsere U23 in der letzten Spielzeit vom Abstieg. Damit haben sich die jungen Männer um Rodolfo Cardoso nur unwesentlich souveräner gerettet als die Bundesligamannschaft. A 46 lles auf Null. Ein Punkt trennte unsere U23 in der letzten Spielzeit vom Abstieg. Damit haben sich die jungen Männer um Rodolfo Cardoso nur unwesentlich souveräner gerettet als die Bundesligamannschaft. Der Umbruch war die logische Konsequenz. 10 Neuzugänge und noch mehr, die die Mannschaft verlassen haben. Zudem mit Joe Zinnbauer ein neuer Trainer (zuletzt Karlsruher SC II). Übrigens ist „U23“ bei uns jetzt Programm, lediglich Kapitän Fabio Morena ist noch über 23 Jahre alt, nämlich 34, immerhin, dafür aber noch verletzt. Viel Neues also: Trainer, Philosophie, System, Spieler und auch für die U23 - eine neue Vereinsführung. Die Fakten sprachen also nicht unbedingt für einen stolperfreien Saisonstart, zumindest eine gewisse Eingewöhnungsphase ohne allzu große Ausbeute wäre durchaus zu erwarten gewesen. Fotos: Michael Schwarz, Benno Hafas , privat Einsicht Ashton Götz (seit 2008 im Verein) beim 3:0 Erfolg über Eintracht Norderstedt 47 Die Jungs haben derzeit wirklich Freude am Spiel und sie machen Freude. Was dann aber dabei heraus kam, ist umso beeindruckender: 5 Spiele, 5 Siege, 15 Punkte und ein Torverhältnis von 15:2. Zuletzt ein 3:1 Sieg gegen die stark einzuschätzende Truppe des VfL Wolfsburg II. Coach Zinnbauer drückt im Abendblatt dennoch zugleich und zurecht auf die Euphoriebremse: „Wir werden nicht aufsteigen. Ob wir Erster oder Zehnter sind, ist momentan nicht wichtig. Wir wollen schönen, dominanten Fußball spielen, uns weiterentwickeln. Ehrgeiz ist wichtig. Aber ich achte darauf, dass wir uns keinen Druck machen.“ Und es ist wirklich nicht wichtig, natürlich wäre der Aufstieg in die 3. Liga grandios, aber es wäre speziell nach der letzten Saison vermessen, ihn als Ziel aufzurufen. Die Jungs sollen sich entwickeln und dabei Spaß am Fußball haben, dann wird man sehen, was kommt. Mehr als ein Punkt auf die Abstiegsränge darf es am Ende natürlich trotzdem gern sein. Aber der Verein (und damit meine ich jeden: Spieler, Trainer, Angestellte und Fans) tut gut daran, ein wenig Demut walten zu lassen, und das auf allen Ebenen. Zurück zum Sportlichen: Zinnbauer hat mit Sven Mende (20) und Nico Charrier (20) zwei ihm bekannte Spieler aus Karlsruhe mitgebracht „die zu meiner Philosophie passen, die auf Ballbesitz ausgerichtet ist.“ Gekommen sind zudem unter anderen Tolcay Cigerci (19, jüngerer Bruder von Tolga Cigerci /Hertha BSC) und Rückkehrer Philipp Müller (19 /beide von Wolfsburg II), Christian Derflinger (20, FC Bayern II), Ahmet Arslan (20, VfB Lübeck) und Mohamed Gouaida (21, SC Freiburg II). Zinnbauer lässt im 4-2-3-1 System spielen, wobei sein zur Verfügung stehendes Personal variiert. So absolvierten Jung, Steinmann und Tah den größten Teil der Vorberei- tung bei den Profis und standen dadurch nicht durchgehend zur Verfügung. Aber auch mit wechselndem Personal gelangen fünf durchaus souveräne Siege: Gegen den Goslarer SC 4:0, Eintracht Norderstedt 3:0, VfB Oldenburg 2:0, ETSV Weiche Flensburg 3:1 und gegen die U23 des VfL Wolfsburg II ebenfalls 3:1. Die Jungs haben derzeit wirklich Freude am Spiel und sie machen Freude. Leider waren bei den ersten beiden Heimspielen gegen Eintracht Norderstedt und Weiche Flensburg nur knapp 610 und 370 Zuschauer zu Gast. Etwas, das wir bei den nächsten Heimspielen ändern sollten. Schließlich sieht man als HSVer nicht allzu oft die eigene Mannschaft als Tabellenführer auflaufen. Geht zum Wolfgang-Meyer-Sportplatz, schaut euch ehrgeizige junge Spieler an und honoriert deren Einsatz. Die Jungs wird‘s freuen! Einsicht t, t verteil l e W r de n. n Rest schlosse e e g d n e d n m du sam iert schlan -Fans zu OFCs zu werden organis t. t u e D anz tionen rgereis ch HSV Über g haben si iert, gelitten, Ak spielen hinterhe ird gefe uswärts w A m u z a s s ir n g i Jun Geme öchten w m und den k ac n ibt HSV Sch len. Insgesamt g n o v n e b l e vorste uns der Stoff für n Ausga s e s d ü n l e h c m s en e. ass der kom nzusamm rte OFCs, so d t ausgehen sollt a F r In jeder e s e i nich en d trie hichten euch ein und 850 regis c s e G Vr es im HS eressante eue, int immer n C F O s Schwarz-Weiß-Blau ist der Brocken HSV-FANCLUB NORDHARZ Text: Ralf Borchert A 48 m 14.Juli 1993 haben sich 14 HSV-Freunde aus dem Harz zusammengefunden, um den Verein „HSV-Fanclub Nordharz“ zu gründen. Schon in kurzer Zeit wuchs die Zahl auf über 30 Mitglieder aus Goslar, Bad Harzburg, Ilsenburg, Seesen und Bad Gandersheim an. Neben gemeinsamen Fahrten zu Heim- und Auswärtsspielen des HSV stand am 16.Oktober 1993 die erste Busfahrt zum Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund an. Fortan gab es regelmäßige Treffen in der Langelsheimer „Pfeffermühle“, ein Freizeitkicker-Team wurde ins Leben gerufen und ein jährliches Fußballturnier organisiert. Außerdem wurde eine eigene Fan-Artikel-Kollektion mit T-Shirts, Sweat-Shirts, Aufklebern und Aufnähern entworfen, wobei sich Letztere bei Sammlern immer noch großer Beliebtheit erfreuen. Mit damals schon weit über 100 Mitgliedern zählte der Verein 1995 zu den größten Fanclubs im Dachverband der HSV-Fan-Clubs. Als erstes größeres Highlight für unseren Fanclub kann man sicher das Einsicht Freundschaftsspiel des HSV-Bundesliga-Teams beim ortsansässigen FSV Grün-Weiß Ilsenburg im Oktober 1995 bezeichnen, wo seinerzeit Felix Magath sein Debüt auf der Trainerbank des HSV nach der Entlassung von Benno Möhlmann gab. Aus rechtlichen Gründen wurde im Juli 1996 aus dem Club ein eingetragener Verein. Neben unseren mittlerweile zahlreichen Mitgliedern waren wir stets bestrebt, auch nicht organisierte HSV-Fans und –Freunde in unsere Aktivitäten mit einzubinden. Das Einzugsgebiet unserer Mitglieder vergrößerte sich weiter, wobei man unseren Fanclub dabei auch als lobendes Beispiel des Zusammenwachsens von Ost und West bezeichnen kann. Die Altersstruktur bewegte sich zwischen 10 und 55 Jahren bei überwiegend männlichen Mitgliedern. Ein 9er-Kleinbus, von einem engagierten Fanclub-Mitglied zur Verfügung gestellt, sollte uns die nächsten Jahren regelmäßig zu den HSV-Spielen fahren. Die Zahl der Dauerkartenbesitzer in unseren Reihen stieg weiter an. In geselliger Runde, mit meist üppigen Tombolas, zum Teil auch dankenswerterweise von der HSV-Fanbetreuung unterstützt, ist die alljährliche Weihnachtsfeier bis zum heutigen Zeitpunkt ein wichtiger Bestandteil unseres Vereinslebens geblieben. Die Band „Schlusspunkt“, heute bekannt unter dem Namen „Die Gefahr“, nahm im Oktober 1998 mit rund 30 Fanclub-Mitgliedern zusammen beim Braunschweiger Musiklabel „Whiteline“ die in Fan-Kreisen fast schon legendäre Scheibe „Die Fans“ auf, bei deren Vermarktung wir trotz vieler Schwierigkeiten, speziell mit dem HSV und seiner Marketing-Abteilung, in vorderster Front mitwirkten und zum Erfolg werden ließen. 49 Unsere Freizeitmannschaft zeigte sich bei Turnieren befreundeter Fanclubs von der besten Seite und konnte in den Jahren einige Pokale mit nach Hause bringen. Wir hatten Geschmack gefunden an der Teilnahme bei anderen Fußballturnieren, und so führten wir 1999 unser erstes eigenes Kleinfeldfußballturnier durch. Als Highlight konnten wir die Regionalliga-Mannschaft der HSV-Frauen, welche kurz darauf in die Bundesliga aufsteigen konnte, im Rahmenprogramm und einem Freundschaftsspiel gegen eine Harz-Auswahl begrüßen. Darüber hinaus unterstützten wir sowohl die HSV-Frauen als auch die HSV-Amateure mit eigenen von uns für sie geführten Webseiten und regelmäßigen Besuchen bei ihren Punktspielen. Zahllose Busfahrten prägten die Jahre unseren Fanclub und bleiben zum Teil ewig in unserer Erinnerung. Wir konnten uns dank Unterstützungen speziell von Marinus Bester und der HSV-Fanbetreuung, an Spielerbesuchen von Roda Antar (2001), Eljero Elia (2010) und Tolgay Arslan (2013) erfreuen. Zu unserem 20jährigen Jubiläum waren wir im Sommer 2013 mit einem Dampfer auf dem Okerstausee unterwegs und ließen die letzten Jahre in gemütlicher Runde Revue passieren. Mit einer jährlichen Sommerfeier, anstelle des bis 2004 durchgeführten Fußballturniers, versuchten wir neuen Schwung in den Verein zu bringen. Generell sind wir seit einiger Zeit an einem Punkt angekommen, wo wir uns nur noch sehr unregelmäßig, maximal zweimal im Jahr, in größerer Runde zusammenfinden. Wir haben T U GERNETZT Einsicht 50 Im Zuge der Veränderungen in und um unseren HSV in der letzten Saison haben wir durch die Bildung einer externen Gruppe von Mitgliedern unseres Fanclubs und anderen HSV-Fans viele positive Erfahrungen sammeln können, die wir zukünftig für eine Verbesserung in die Vereinsarbeit einbringen möchten. V E s: P riva t Größere Busfahrten finden nur noch ein- bis zweimal im Jahr statt, sollen und müssen aber auch Hauptbestandteil bleiben. Leider ist es uns auch aus eigener Kraft nicht mehr möglich, einen 50er-Bus allein mit eigenen Fanclub-Mitgliedern zu besetzen, obwohl wir nach wie vor weit über 100 Mitglieder haben. Trotz moderner Kommunikationsmittel heutzutage wie Telefon, Handy und E-Mail ist es mit vielen Mitgliedern schwierig, ständig und aktuell in Kontakt zu bleiben. Eigeninitiative von den Mitgliedern selbst ist selten anzutreffen. Meist sind es die Leute um den Vorstand des Fanclubs, die seit Jahren die Geschicke leiten und die auf die Mitglieder oftmals sehr geduldig zu gehen müssen. Man kann jedoch keinen zu seinem Glück zwingen, sondern es ist jedes Mitglied gefragt, sich aktiver in die Gemeinschaft einzubringen, um auch noch unseren Kindern die eigentliche Attraktivität eines Fanclubs schmackhaft zu machen. Im Zusammenhang mit der Umstrukturierung des HSV führten wir im Oktober 2013 und April 2014 zwei Veranstaltungen der Initiative HSVPLUS (mit Otto Rieckhoff, Thomas von Heesen und Holger Hieronymus) für die HSVer in unserer Region durch und leisteten damit auch einen kleinen Beitrag zum überragenden Gesamtergebnis der Mitgliederversammlung am 25.Mai. Im Oktober ist unsere nächste Busfahrt, wieder einmal nach Dortmund. Mit einigen neuen Gesichtern auf der Fahrt können wir vielleicht neue Impulse für unsere Arbeit erhalten. Für Anregungen und Tipps von Fanclubs und Vereinen mit ähnlicher Problematik sind wir jederzeit offen und dankbar. Eines ist zumindest klar, dass der Kern der HSVer, die 1993 und kurz danach den Fanclub mit an den Start gebracht haben, auch in den nächsten Jahren alles versuchen wird, damit man weiterhin viel Positives über den HSV-Fanclub Nordharz berichten kann. Fot o zwar weiterhin über 20 Dauerkartenbesitzer in unseren Reihen und sind auch zu jedem Heimspiel mit Fahrgemeinschaften unterwegs, jedoch beschränkt sich das Vereinsleben größtenteils auf diese Punkte. Das ist von uns so nicht unbedingt erwünscht, jedoch beugen wir uns natürlich dem Wunsch unserer Mitglieder. Initiativen in Richtung Stammtisch wurden mehrfach vergeblich gestartet, was teilweise aber auch dem großen Einzugsgebiet unseres Fanclubs und natürlich dem „Älterwerden“ unserer Mitglieder mit nunmehr größtenteils Familie geschuldet ist. r e n i l n O V HS i Text: Gab igentlich kannten wir uns schon länger aus der XingGruppe „HSV – Die Raute im Herzen“. Zunächst nur über das Forum, dann kam es zu ersten Treffen vor den Heimspielen bei „Knappis Bierstand“ an der Sylvesterallee/ Schnackenburgallee. Daraus wurde gemeinsames Gucken der Auswärtsspiele im Fanrestaurant „Die Raute“, und natürlich traf man sich bei Auswärtsspielen, gemeinsame Hin- und Rückfahrten inclusive. en ag Weidenh Die meisten von uns kommen aus Hamburg und dem Speckgürtel, aber wir zählen auch HSVer aus Nürnberg, Augsburg, Osnabrück und sogar Rhodos zu unseren Mitgliedern. Neue Mitglieder nehmen wir nur dann auf, wenn mindestens zwei Personen die-/denjenigen persönlich kennen. Da wir inzwischen eine Gruppe von ca. 15 HSVern waren, wollten wir auch bei den Auswärtsspielen alle zusammen sitzen. So wurde die Idee geboren, einen Fanclub zu gründen. Was lag da als Name näher als „HSV @ nliner“, da wir uns nun mal im Internet gefunden haben. Uns geht es hauptsächlich um den Fußball und gemeinsame Unternehmungen, aber auch um unsere soziale Verantwortung, der wir in Form von Spenden für Projekte des „Hamburger Weg“ nachkommen. In Fragen der Vereinspolitik waren wir ausnahmslos für die Ausgliederung, und einige haben sich da auch sehr engagiert. Jetzt freuen wir uns auf eine (hoffentlich) bessere Saison als die letzten drei! Am 27.06.2011 war es dann soweit: Unsere OFC-Urkunde samt Wimpel traf bei uns ein! HURRA! Inzwischen sind wir ca. 30 Mitglieder sowie ein paar Freunde (und Ehemänner), die uns bei so manchem Spiel die Taschentücher reichen, unsere Grillabende retten und auch sonst viel Verständnis für uns und unseren Verein haben. Abgestimmt wird bei uns eigentlich alles - wie sollte es anders sein natürlich online. Entweder über Doodle-Umfragen oder in unserer Facebook-Gruppe. Somit sind wir frei von Satzung und starren Strukturen. Es gibt einen „Präsi“, einen Kassenwart und 2-3 Mitglieder, die unsere Treffen, Auswärtsfahrten und Spendenaktionen organisieren. 51 in wurde e h c s n e n ndem Son e l h a ech Arena r t t s m i I e e B i d 14 rund um ng gefeiert. 0 .2 7 .0 6 2 u am soneröffn i a S V S H die alls dabei. f n e b e r a w HSV-GOLF Fotos: Privat Einsicht z t Pla e f i e r M it der Unterstützung unseres Partners Red Golf konnte eine richtige Tee-Box mit einem großen, aufblasbaren Fangnetz und Mattenabschlag realisiert werden. Darüber hinaus wurde eine kleine Bahn zum Putten auf Kunstrasen sowie ein tolles Gewinnspiel angeboten. Die Ideen zur Präsentation der Golfabteilung kamen bei Jung und Alt hervorragend an. Nahezu durchgehend wurde der Stand von 11:00 bis ca. 17:30 Uhr von einem regelrechten Menschenauflauf belagert. Neben reichlich Information, die über die Golfabteilung und Sport im HSV allgemein verteilt wurden, erwies sich das Gewinnspiel als äußerst beliebt. In einem großen Glas wurde eine beachtliche Menge Golfbälle platziert, dessen Anzahl es zu schätzen galt. Dass die korrekte Antwort auf die Schätzfrage „87 Bälle“ lautete, konnte man als HSVer vielleicht erahnen. Zu gewinnen gab es Gutscheine für Schnuppergolf, Platzreife- und Greenfee-Gutscheine von Red Golf. Außerdem gab es bei dem von Ronny und Tamara betreuten Putt-Turnier HSV-GOLF Bälle zu gewinnen. Wer bei drei Versuchen mindestens einen Ball versenkte, durfte diesen behalten. Sogar Dino Hermann schaute sich dieses Spektakel an und versuchte sich an der Aufgabe auf dem stark ondulierten Kunstrasen. Während dessen brachte Golf Pro Fabian den Kids den perfekten Golfschwung näher. Einige Kinder erwiesen sich als echte Naturtalente. Es war vor allem toll zu sehen, mit welcher Leichtigkeit die Kids den Schläger geschwungen und die Bälle getroffen haben. Wir hoffen, dass es uns an diesem Tag gelungen ist, einige Kinder und deren Eltern für diesen herrlichen Sport zu begeistern. Insgesamt haben über 300 Teilnehmer am Gewinnspiel teilgenommen, über 500 Kinder und Erwachsene konnten in die Geheimnisse des Golfschwungs und des perfekten Putts eingeweiht werden. Ein toller Tag für HSVGOLF, der hoffentlich eine Fortsetzung im nächsten Jahr findet. Für die gute Zusammenarbeit im Vorfeld und bei der Durchführung möchten wir uns an dieser Stelle recht herzlich bei Red Golf und dem HSV Amateursport bedanken. Ohne euch wäre dieser schöne und für alle erfolgreiche Tag nicht möglich gewesen. Präsentation und Werbung sind mit sehr viel Arbeit verbunden, über freiwillige Helfer freuen wir uns also immer. Wer uns unterstützen möchte, kann sich gerne unter info@hsv-golf.de bei uns melden. ! Die nächsten Termine: Freitag, 22.08.14: 6. HSV-GOLF After Work Trophy 2014, ab 17:00 Uhr vorgabenwirksames 9-Loch Turnier, Red Golf Quickborn Dienstag, 02.09.14: Abteilungsstammtisch, ab 20:30 Uhr Besprechen von Abteilungsthemen, wwwAnno 1887 Norderstedt Freitag, 05.09.14: 7. HSV-GOLF After Work Trophy 2014, ab 17:00 Uhr vorgabenwirksames 9-Loch Turnier, Red Golf Moorfleet Samstag, 20.09.14: 25. HSV-GOLF Open, ab 10:00 Uhr vorgabenwirksames 18-Loch Turnier, Golf & Country Club Bissenmoor AuSSerdem: Jeden Dienstag ab 19:00 Uhr HSV-GOLF Training bei Red Golf Moorfleet und Quickborn Einsicht Ständiger Arbeitskreis Fandialog SAF ? WAS IST DAS Text: Andre Fischer Hallo HSVerinnen und HSVer, wir möchten mit diesem Artikel im HSV SCHNACK die Chance nutzen, Euch den Ständigen Arbeitskreis Fandialog (kurz: SAF) näher zu bringen. Hierfür zunächst ein paar Worte zur Arbeitsgrundlage des SAF: Der Arbeitskreis wurde im Zuge der Verabschiedung des Konzeptpapiers „Sicheres Stadionerlebnis“ vor ca. einem Jahr ins Leben gerufen, in dem die Vereine dazu verpflichtet wurden, einen nachhaltigen und kontinuierlichen Dialog mit der eigenen Fanszene und den verschiedenen Akteuren im Fußballkosmos zu gewährleisten. Damit dieser Arbeitskreis kein „Papiertiger“ wird, ist dessen feste Implementierung in der Struktur des HSV eine der vielen Voraussetzungen für den Erhalt der Spiellizenz. „Wozu tut das Ganze nun Not?“ fragt sich der geneigte Leser völlig zu Recht! Ich denke, dass das doch recht turbulente letzte Jahr gezeigt hat, dass wir beim HSV in Sachen Dialog, Austausch und (erfolgreicher!) Konfliktbewältigung noch reichlich Luft nach oben haben. Das Ganze funktioniert kurz gesagt wie folgt: Die Mitglieder können und sollen ihre jeweiligen Positionen zu fanrelevanten Themen und aktuellen Entwicklungen in den Arbeitskreis einbringen, Vorschläge machen, Ideen vorstellen, jeweils dort zur Diskussion stellen und ggf. Empfehlungen in Richtung der Vereinsführung abgeben. 52 Diese Mitglieder des SAF setzen sich - Stand heute - zusammen aus: • 6 Vereinsvertretern, bestehend aus Vorstandsmitglied (Sitzungsleiter), HSV-Bereichsleitungen, Fanbeauftragten, dem BehindertenFanbeauftragten, • • dem Projektleiter des HSV-Fanprojekts 12 weiteren Fanvertretern (OFC-Vertreter, Supporters Club, Ultras, Minderheitenvertreter, Volksparkett). Wir haben den Anspruch, durch die maximal heterogene Zusammensetzung der Mitglieder so viele Interessenlagen wie möglich in den Arbeitskreis einfließen zu lassen, um eine möglichst realitätsnahe Abbildung der HSV-Fanszene zusammenzubekommen. Das führte in unserem ersten Jahr allerdings dazu, dass wir eine gewisse Anlaufzeit und Findungsphase benötigten, um uns nun so langsam aber sicher in Richtung Handlungsfähigkeit zu bewegen. Stand jetzt ist es so, dass wir uns unter Berücksichtigung der (vier) Phasen eines Gruppen- und Teambildungsprozesses, in dem sich der SAF zweifellos befindet, in einer Übergangsphase befinden: Über Ausrichtung, Zukunft und Struktur wurde schon weitgehend verhandelt, handfeste Ergebnisse sind aber noch nicht vorzuweisen. Fest steht allerdings, dass der SAF zukünftig als das primäre Dialogforum zwischen Verein und Fanvertretungen unterschiedlicher Couleur zu verstehen ist. Zu diesem Zweck werden wir ab jetzt verstärkt Gäste und Verantwortliche aus dem HSV sowie Behördenvertreter zu den monatlich stattfindenden Sitzungen einladen, um unsere Wünsche und Ideen an die entsprechende Adresse persönlich heran zu tragen und zurückliegende, aktuelle sowie zukünftige Konflikte zu bearbeiten. Und hier kommt Ihr ins Spiel: Ihr habt jederzeit die Möglichkeit, z.B. über die Fanbeauftragten, das Fanprojekt oder natürlich auch jedes andere Mitglied an den SAF heran zu treten, um Themen im Arbeitskreis zu platzieren, die Euch unter den Nägeln brennen. Das ist im Übrigen ausdrücklich gewünscht! Nachsicht Schluss Pfiff V.i.S.d.P. Jan David Talleur Frickestrasse 32 20251 Hamburg www.hsv-schnack.de redaktion@hsv-schnack.de Fax : 04106/75124 Artdirektion / Layout: Melanie Freiesleben, Sunna Weber Bildauswahl: Alexander Bierhaus, Melanie Freiesleben Wir bedanken uns bei : Anonymus, Sabine Gercken, Manuela Gerick, Manuela Jede, Elke Opitz, Gabi Weidenhagen, Johannes Arbter, Dietmar Beiersdorfer, Patrick Bieber, Ralf Borchert, Markus Bülck, Alexander Burk, Tommy Cosmo, Sven Dabelstein, Marcel Ehlers, Sven Ehrich, Thorsten Eikmeier, André Fischer, Axel Formeseyn, Lenni Freiesleben, Carsten Gerloff, Markus Gorges, Michael Greve, Tom Heinkel, Ulrich Hetsch, Timo Horn, Max Ilse, Thomas Kerfin, Jens Kochte, Jan Lewin, Christian Maaß, Torsten Mauksch, Michael Neuhof, Joachim Ranau, Konstantin Rogalla, Frank Schaube, Jens Schmiehoff, Marcus Scholz, Helmut Seifert, Hartmut Stöpel, Robert Strobel, Jan David Talleur, Jörn Wolf 53 Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des jeweiligen Autors und nicht immer die Meinung der Redaktion wieder. Die veröffentlichten Inhalte und Werke sind urheberrechtlich geschützt. Jede vom deutschen Urheberrecht nicht zugelassene Verwertung bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung des jeweiligen Autors oder Urhebers. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigung, Bearbeitung, Übersetzung, Einspeicherung, Verarbeitung bzw. Wiedergabe von Inhalten in Datenbanken oder anderen elektronischen Medien und Systemen. Inhalte und Beiträge Dritter sind dabei als solche gekennzeichnet. Die unerlaubte Vervielfältigung oder Weitergabe einzelner Inhalte oder kompletter Seiten ist nicht gestattet und strafbar. Lediglich die Herstellung von Kopien und Downloads für den persönlichen, privaten und nicht kommerziellen Gebrauch ist erlaubt. Links zur Website von HSV SCHNACK sind jederzeit willkommen und bedürfen keiner Zustimmung durch den Anbieter der Website. Fotos: Melanie Freiesleben Impressum Nun ist es also vollbracht, und die erste Ausgabe des HSV SCHNACK ist erschienen. Die letzten zwei Monate waren eine aufregende und auch arbeitsintensive Zeit für unsere Redaktion. Das Feedback, das wir in der Entstehungsphase erhalten haben, war sehr unterschiedlich. Wir haben tolle Unterstützung erfahren, über die wir uns sehr gefreut haben, doch immer wieder begegnete man uns auch mit Misstrauen. Was uns besonders freut: Wir haben viele Artikel erhalten, in denen der Blick nach vorne gerichtet wird. Genau das muss unser Ziel sein! Wir wollen wieder ein Verein und eine Mitgliedschaft sein, die zusammen dazu beiträgt, unseren tollen Verein gemeinsam nach außen zu vertreten. Bedanken möchte ich mich bei allen Autoren und Interviewpartnern der ersten Ausgabe: Danke für Euer Vertrauen und für die Zeit, die Ihr in unser Projekt investiert habt! Ich hoffe, dass ihr mit dem Ergebnis zufrieden seid. Ein Dankeschön für die tolle Unterstützung geht natürlich auch an unseren HSV, der uns in jeder Hinsicht geholfen hat, ohne vorher zu wissen, was dabei herauskommen würde! Als letztes möchte ich mich bei der HSV SCHNACK Redaktion bedanken! Wie viel Zeit Ihr in dieses Projekt investiert habt, ist Wahnsinn! Schön war es dabei zu sehen, wie wir gemeinsam am Ziel gearbeitet haben. Und wenn mal Not am Mann war, hat sich immer eine Person gefunden, welche in die Bresche gesprungen ist und dabei geholfen hat, dieses Projekt umzusetzen. Es hat sich wirklich eine produktive und homogene Gruppe gefunden, und ich bin stolz darauf, ein Teil davon zu sein! Danke! Nun startet die Bundesliga und wir konzentrieren uns auf das, weshalb wir alle Fans vom HSV sind: Die Bundesliga-Mannschaft und den hoffentlich guten Saisonstart. In diesem Sinne: Nur der HSV! Tommy Cosmo Auf eine Erfolgreiche Saison 2014/2015 NUR der HSV