Wolfsburg – das Auto?
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Wolfsburg – das Auto?
Hannover Oldenburg Osnabrück Wolfsburg Braunschweig Salzgitter Hildesheim Göttingen JadeWeserPort Wolfsburg Forschungsflughafen Braunschweig Grenzbeziehung Das Regional-Journal für Niedersachsen Das Regional-Journal für Niedersachsen Wolfsburg – das Auto? II/2012 Schutzgebühr 5,00 € regjo niedersachsen editorial 3 Sie leben nur einmal, wir zeigen Ihnen wo! IHRE ZUKUNFT IM Gewerbeflächen im Dreieck Hamburg, Hannover, Bremen Juist: Neubau Penthouse-Etage, Wohnfläche ca. 105 m2, Kaufpreis € 1.041.250,–, Objekt ID W-00K4NZ Der Laden brummt Ob an der Grenze, am Wasser oder im Motorraum – Fortschritt und Veränderungen kommen in vieler Form. Liebe Leserinnen, liebe Leser, Norderney: Traumhafte Gartenwohnung in der Villa Norderney! 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Unser Portrait der jungen Stadt zeigt sie als vielseitigen Lebensort, der sich in den letzten Jahren immer wieder neu erfunden hat und reich an Attraktionen ist. Aber auch Niedersachsen hat jenseits des Autos in diesem Jahr einen großen Meilenstein gesetzt: Mit der fast termingerechten Eröffnung des JadeWeserPorts in Wilhelmshaven nimmt das infrastrukturelle Vorzeigeprojekt des Landes seinen Betrieb auf. Große Hoffnungen knüpfen sich in den kommenden Jahren an die Entwicklung des Hafens und dadurch auch der umliegenden Region. Das Potenzial sehen alle Beteiligten naturgemäß als groß an, obwohl ein besorgter Konkurrentenblick natürlich auch nicht fehlt. Denn wie sich der Hafen letztlich auf Hamburg, Bremen oder Rotterdam auswirken wird – wer weiß? Wenn es nicht gerade um ihre eigenen, abweichenden Interessen geht, dann haben sich die Niederländer jedenfalls im grenzüberschreitenden Dialog als gute Teamplayer erwiesen. Belege für die fruchtbaren Grenzbeziehungen zum niedersächsischen Nachbarn im Westen finden sich entlang der Ems zu Hauf. Hier haben sich über die Grenze hinweg nicht nur kommunale Partnerschaften und ein reger kultureller Austausch entfaltet, auch wirtschaftliche Netzwerke binden den Nachbarn inzwischen mit ein, ebenso wie sich die Niederländer an der Finanzierung großer Infrastrukturvorhaben beteiligt haben. Für die grenzanrainenden Landkreise ist aus dem Nachbarland längst eine Nachbarschaft geworden. Sven Grünewald Chefredaktion Harlesiel: DHH mit Weitblick! ca. 78m² Wohnfl., 3 Zimmer + ausgeb. Dachb., Kaufpreis € 165.000,–, Objekt ID W-00Y1D7 Engel & Völkers Ostfriesland 04932-8696860 · 0171-7382500 Ostfriesland@engelvoelkers.com QR Code RegJo Der QR Code („quick response“) kann von allen Smart-Phones gelesen werden und verlinkt Sie direkt mit der Internets eite des RegJo Magazins und des Polygo Verlages. Apps für den QR Code sind in den bekannten App-Stores erhältlich. Der QR -Code ( QR steht für englisch: quick response = schnelle Antwort) ist ein zweidimensionaler Code (2 D -Code), der von der japanischen Firma Denso Wave im Jahr 1994 entwickelt wurde. Ursprünglich wurde der QR -Code zur Markierung von Baugruppen und Komponenten für die Logistik in der Automobilproduktion eingesetzt. RegJo bei Facebook: www.facebook.com/RegJoNiedersachsen Inhalt regjo Niedersachsen regjo Niedersachsen Inhalt 5 18 JadeWeserPort 36 Grenzland 68 Wolfsburg 80 Forschungsflughafen Deutschlands einziger Tiefwasserhafen hat seinen Betrieb aufgenommen. Die größten Containerschiffe können jetzt in Wilhelmshaven festmachen. An der Grenze zwischen Niedersachsen und den Niederlanden wird Europa gelebt und munter kooperiert. Die Volkswagen-Stadt ist noch jung. In Sport, Kultur und Wirtschaft spielt sie aber in der 1. Liga. In Braunschweig widmen sich Spitzenforschung und innovations- sowie technologieintensive Unternehmen gemeinsam der Mobilität von morgen. Wirtschaft Politik & Soziales Technik & Wissenschaft Bilder: JadeWeserPort Realisierungs GmbH, Stefan Schöning Fotodesign, Klaus Klett, DLR 4 08 09 09 10 13 18 31 33 Frischer Wind für die Welt: Die Piller Industrieventilatoren GmbH kann auf eine über 100-jährige Firmengeschichte zurückblicken. Arbeit erleben: Der ecopark im Oldenburger Münsterland ist ein grüner Gewerbepark. Passen die zu uns? Die m3team AG hilft bei der Überwindung von persönlichen und kulturellen Unterschieden in Unternehmen. Hafen voraus: Land und Küste setzen mit KomSIS.de auf ein effizientes Standortmarketing. Viel in Bewegung: An der Verkehrsschnittstelle von West nach Ost und Nord nach Süd hat sich die Region Hannover zu einem bedeutenden Logistik-Knoten entwickelt. 33 36 51 52 59 Tiefe Wasser für große Pötte: Der JadeWeserPort nimmt seinen Betrieb auf und ist damit Niedersachsens neues Tor zur Welt. 61 Das Duo vom Bau: Die H. Roloff Bau GmbH und die BFTW Holzminden GmbH planen und realisieren Rohbauten. 93 Aufwind an der Ems: Die Hafenplanung am Rysumer Nacken in Emden wird fortgesetzt. Cover: Volkswagen AG / Eva-Katarina Griesheimer Umweltfreundlich: Der Braunschweiger Hafen zählt zu den Großen in Norddeutschland. Nachbarn, Partner, Konkurrenten: Im Grenzland zwischen Niedersachsen und den Niederlanden herrschen ein reger Grenzverkehr und viele Wirtschaftskooperationen. Kreativität und Tradition: Das Renk Werk in Hannover ist Weltmarktführer auf dem Gebiet der Gleitlager für den Maschinenbau. Auf einen Blick: Die Industrie- und Gewerbegebiete ganz Niedersachsens. Mit einer Nische zum Erfolg: Torsten Helten gründete vor sechs Jahren in Göttingen ein Outlet für gebrauchte Designermöbel. Zukunft säen: Seit 1856 entwickelt die KWS Saat AG aus Einbeck Saatgut für die Landwirtschaft und ist heute weltweit tätig. <dev>PolyGoes #online</dev>: Neue Ära Mobiles Internet: Der Polygo Verlag baut seine Webaktivitäten mit einem neuen Büro in der Hauptstadt und internationalem Team weiter aus. 07 11 14 96 4 Köpfe – 4 Meinungen: Im Januar 2013 stehen in Niedersachsen die Landtagswahlen an. Was sind die wichtigsten Handlungsfelder für die kommende Legislaturperiode? LiquidFriesland: Der Landkreis Friesland schaltet eine Internetplattform für mehr Bürgerbeteiligung frei. „Es fehlt eine konsequente Politik“: Interview mit Prof. Stephan Thomsen über die wirtschaftlichen Wachstumschancen in Niedersachsen und die Verschuldung der öffentlichen Haushalte. Weniger Masse, mehr Klasse: Die Branche der Personaldienstleister gewinnt in Niedersachsen wie in ganz Deutschland an Bedeutung. Neue Tarifvereinbarungen könnte diese nun zu einem Wandel zwingen. 60 65 80 94 Der Verbraucher als Produzent: Interview mit Dr. Thomas Menze über die Energieversorgung von morgen und Zukunftsprognosen für die Privatverbraucher. Partner – keine Konkurrenten: Die Technologie- und Gründerzentren Niedersachsens haben sich vor 15 Jahren im Verein Technologie-Centren Niedersachsen zusammengeschlossen. Aviation – Automotive – Aufbruch: Am Forschungsflughafen Braunschweig profitieren Spitzenforschung und innovations- sowie technologieintensive Unternehmen voneinander. Diagnostik im Herzen Deutschlands: Das Diagnostische Brustzentrum Göttingen bietet Mammadiagnostik auf hohem Niveau und ist zum größten diagnostischen Brustzentrum in Deutschland avanciert. Land & Umwelt 09 10 11 66 68 106 Bunt und bliede: Die Stadt Papenburg ist Ausrichtungsort der Landesgartenschau 2014. Kultur und Freizeit 100 Die Heide blüht: In Lüneburg entstehen Animationsfilme und Video-Portale. „Spielplatz SOS“ für die Kleinsten: Die Sparda-Bank Hannover-Stiftung möchte moderne und pädagogisch sinnvolle Kinderspielplätze schaffen. Regionalbahnkonzept 2014+: Der Zweckverband Großraum Braunschweig will die innerregionale Vernetzung im Infrastrukturbereich auf Straße und Schiene deutlich verbessern. Die Werk-Stadt: Wolfsburg macht seinen Mangel an Historie mit Dynamik und Innovation mehr als wett. Wussten Sie, dass…: Anekdoten und Kurioses aus ganz Niedersachsen. 102 Das Elend im Öl: Der VGH Fotopreis zeichnete dieses Jahr die Fotoreportage von Kris Finn aus. Die Ausstellung mit seinen Bildern ist von November bis Januar in der VGH Galerie in Hannover zu sehen. Veranstaltungskalender: Die kulturellen, musikalischen, Ausstellungs- und sonstigen Highlights in Niedersachsen. regjo niedersachsen Meinung 7 4 Köpfe – 4 Meinungen Im Januar 2013 stehen in Niedersachsen die Landtagswahlen an. Was sind in Ihren Augen die wichtigsten Handlungsfelder für die kommende Legislaturperiode? Jürgen Hesselbach, Präsi- dent der TU Braunschweig, Vorsitzender der LandesHochschulKonferenz: „Mehr junge Menschen beginnen ein Studium. Dies liegt an den doppelten Abiturjahrgängen, aber auch daran, dass ein Studium attraktiver wird – das ist politisch ja auch so gewollt. Allerdings benötigen wir die Unterstützung der Landesregierung, um die Studierenden bestmöglich zum Examen zu führen. Dazu gehört eine verlässliche Grundfinanzierung. Wir haben uns mehrheitlich für den Erhalt der Studienbeiträge ausgesprochen, denn ohne die entsprechenden Mittel könnten wir die hohe Qualität der Lehre nicht aufrechterhalten. Wir wünschen uns auch das Vertrauen und die Autonomie, um unsere Profile zu stärken und den Forschungs- und Bildungsstandort Niedersachsen im nationalen und internationalen Wettbewerb noch weiter nach vorn zu bringen.“ Cornelia Rundt, Vorstand Paritätischer Wohlfahrtsverba nd Niedersachsen: „Für uns als Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege liegt das Augenmerk auf allen Themen, die das soziale Miteinander verbessern. Aus der Vielfalt sozialer Themen stechen zwei besonders heraus: Der Fachkräftemangel in der Pflege und die Verödung des ländlichen Raums. Gerade Niedersachsen als Flächenland braucht klare Konzepte, die die soziale Daseinsvorsorge im ländlichen Raum sichern. Einer der Schwerpunkte wird dabei die pflegerische Versorgung älterer Menschen in ihrer eigenen Häuslichkeit sein. Wir müssen die Wahlfreiheit der Menschen stützen, die ihre Heimat auf dem Land nicht verlassen wollen, und ihnen eine Versorgungssicherheit garantieren. Dazu brauchen wir die Unterstützung des Landes, der Kommunen und insbesondere auch endlich der Pflegekassen.“ Ulrich Mädge, Oberbürgermeister Lüneburgs: „Ich sehe drei wichtige Handlungsfelder: Das sind die Sicherung der Infrastruktur vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung, die Reform der Finanzbeziehungen zwischen Land und Kommunen – die Unterfinanzierung der Kommunen muss ein Ende haben – sowie eine umfassende Gebietsreform. Die Sicherung der Infrastruktur ist eine vielschichtige Herausforderung: Bezahlbarer Wohnraum, ausreichende und pädadogisch hochwertige Krippen, Kitas und Schulen, Gewährleistung der elementaren und kulturellen Versorgung und Ausbau des ÖPNV sind nur einige Stichworte. Auch die Landes- und Kommunalverwaltungen müssen modernisiert werden und Gebietskörperschaften fusionieren. Nur durch eine solche Gebietsreform werden das Land und seine Kommunen fit für die Zukunft.“ Ulrich Herfurth, Landesvor- sitzender von Die Familienunternehmer: „Niedersachsen braucht eine starke wirtschaftliche Entwicklung in den Zukunftstechnologien Energie, Mobilität, Ernährung und Life Sciences. Hier muss das Land Hochschulen, Forschungsinstitute und innovative Unternehmen stärken – durch Förderung qualifizierter Bildung, Ansiedlung von Instituten und Begleitung von Unternehmen. Dazu gehört auch eine leistungsfähige Infrastruktur in Straßen, Schienen und Netzen. Als Familienunternehmer erwarten wir, dass das Land sich auch auf Bundesebene für eine nachhaltige Unternehmensstruktur im Mittelstand einsetzt und sich Ideen zu Substanz- und Sondersteuern für Leistungsträger entgegenstellt, insbesondere einer neuen Belastung durch Erbschaftsteuer, einer Vermögenssteuer und der Gewerbesteuer auf Kostenbasis.“ Bildnachweis: TU Braunschweig, Stadt Lüneburg, Paritätischer Wohlfahrtsverband, Herfurth & Partner Rechtsanwaltsgesellschaft mbH 8 Magazin regjo niedersachsen regjo niedersachsen Magazin 9 P ortrait Pap e n burg L a n dkr e is C lopp e n burg P e rso n aldi e n stl e ist e r Frischer Wind für die Welt Bunt und bliede Arbeit erleben Passen die zu uns? Die Piller Industrieventilatoren GmbH aus Moringen produziert für den weltweiten Markt und kann auf eine über 100-jährige Firmengeschichte zurückblicken. Die Stadt Papenburg ist Ausrichtungsort der Landesgartenschau 2014. ecopark im Oldenburger Münsterland: Grüner Park für Gewerbe und Industrie. So werden persönliche und kulturelle Unterschiede in Unternehmen überwunden. Mindestens zwei- bis dreimal pro Jahr blicken die Augen der Welt nach Papenburg und verfolgen gespannt die Fahrt neuer Luxuskreuzfahrtschiffe von der Meyer Werft über die Ems zur Nordsee. Modernste Technik, innovative Ideen und mehr als 200 Jahre Erfahrung im Schiffbau machen die Papenburger Werft zu einer der erfolgreichsten der Welt. Das Besucherzentrum zählt jährlich mehr als 300.000 Besucher. Etwas weiter drehen innovative Erlkönige der Automobiltechnik ihre Runden. Die Automotive Testing Papenburg GmbH betreibt auf einer rund 800 Hektar großen Fläche ein Prüfgelände mit 75 Kilometer Straße und eines der schnellsten Hochgeschwindigkeitsovale der Welt mit zwei fast 50 Grad überhöhten Steilkurven. Das Innenoval hat sich dabei zu einer Oase für die Natur entwickelt. Vom 16. April bis 19. Oktober 2014 findet in Papenburg die Niedersächsische Landesgartenschau statt: ein weiteres Highlight für die Stadt und die Region, das unter dem Motto „Bunt und bliede – bunt und fröhlich blühend“ stehen wird. VS Beim Wettbewerb der Betriebe um motivierte Arbeitnehmer reicht ein faires Gehalt nicht mehr aus. Heute geht es um „employer branding“: Arbeitgeber entwickeln sich zur Marke mit klaren Leistungsversprechen. Die Verantwortlichen des Gewerbeparks ecopark an der Hansalinie A1 im Kreis Cloppenburg nehmen diese Entwicklung als Auftrag, sowohl Firmen am Standort als auch ansiedlungsinteressierte Unternehmen zu unterstützen: Diese Ausrichtung auf den Bereich Mitarbeiterorientierung wird mit dem Slogan „Arbeit erleben“ überschrieben. Neuestes Angebot sind Krippenplätze im benachbarten Kindergarten. Der ecopark hat den Ausbau der Einrichtung finanziell unterstützt und dafür Erstzugriff auf mehrere Plätze – reserviert speziell für unter dreijährige Kinder von Mitarbeitern aus dem ecopark, die nicht im Kreis Cloppenburg leben. Der landschaftsplanerisch sehr aufwendig gestaltete ecopark umfasst 300 Hektar. Der Osten ist kleinteilig strukturiert, der neu erschlossene Westen bietet auch GI-Flächen. Die Quadratmeter kosten zwischen15 und 25 Euro. VS Maschinen funktionieren global, doch kann ein Deutscher wirklich effektiv mit einem Japaner zusammenarbeiten, wenn es um das Management eines internationalen Unternehmens geht? Und, um es provokativ zuzuspitzen: Kann der Niedersachse mit dem Württemberger? Strukturierte, systematische Gutachten in allen Bereichen des Personalaudits bilden ein wichtiges Standbein der m3team AG. Das südniedersächsische Unternehmen ist seit nunmehr 20 Jahren am (inter-) nationalen Markt tätig. Mittels ausgeklügelter Online-Verfahren werden die Persönlichkeitsmerkmale der Beteiligten erhoben. Die 1993 gegründete m3team AG ist für unterschiedliche Tests lizenziert, kann also situationsgerecht Empfehlungen aussprechen. Und kann dann feststellen, woran die Beteiligten noch zu arbeiten haben, damit (inter-) nationale Teams funktionieren. Dafür steht ein Kernteam aus Beratern, Trainern und Coaches zur Verfügung, das durch Kollegen aus dem eigenen Trainerpool und AllianzPartner ergänzt wird. VS Weitere Informationen zur Piller Industrieventilatoren GmbH sowie zu den Produkten des Unternehmens finden Sie im Internet unter www.piller.de Ausführliche Informationen finden Sie unter www.lgs-papenburg.de Mehr erfahren Sie im Internet unter www.ecopark.de Weitere Informationen finden Sie unter www.personalgutachter.de Bildnachweis: Thomas Keydel, Universität Göttingen, Maren Kuiter / Hochschule Osnabrück, UVN, Solarworld AG / Thomas Tratnik, Piller Industrieventilatoren GmbH Bildnachweis: Fotolia, Zweckverband ecopark, m3team AG Katrin Zagrosek leitet seit 2012 als Intendantin die Niedersächsischen Musiktage. Die Musikund Kulturwissenschaftlerin war zuvor unter anderem für das Colbert Artists Management in New York tätig und Produktionsleiterin von Wien Modern, einem großen österreichischen Festival für zeitgenössische Musik. Prof. Stephan Klasen, Professor für Entwicklungsökonomie an der GeorgAugust-Universität Göttingen, ist vom Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen zum Mitglied im Ausschuss für Entwicklungspolitik ernannt worden. Prof. Klasens dreijährige Amtszeit beginnt am 1. Januar 2013. Uschi Eid, Dozentin für Agrarwissenschaft und Landschaftsarchitektur an der Hochschule Osnabrück, ist vom Internationalen Verband der Hydrogeologen mit dem Distinguished Associate Award geehrt worden. Die Jury würdigt damit Eids Engagement für weltweit sauberes Trinkwasser und sanitäre Grundversorgung. Christoph Meinecke ist neuer stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen e.V. (UVN). Der 36-jährige Jurist ist bereits seit 2010 Mitglied der UVN-Geschäftsführung und verantwortete bisher die Bereiche Umweltund Energiepolitik sowie Wirtschaftsförderung. Dr. Bianca Lim, Physikerin am Institut für Solarenergieforschung in Hameln, ist die diesjährige Preisträgerin des SolarWorld Junior Einstein Awards. Die 30-Jährige überzeugte die Jury mit ihrer Arbeit zu Bor-SauerstoffVerbindungen in Siliziumsolarzellen. Im Jahr 1909 gelingt dem Chemiker Fritz Hoffmann die synthetische Herstellung von Kautschuk, Robert Edwin Peary erreicht als erster Mensch den Nordpol und der Belgier Leo H. Baekeland lässt den von ihm entwickelten Kunststoff Bakelit erstmals industriell produzieren. Währenddessen beginnt der Wiener Ingenieur Anton Piller in Hamburg mit der Konstruktion und dem Bau von Maschinen, die überall auf der Welt für frische Luft sorgen sollen: Ventilatoren. Vorreiter auf diesem Gebiet ist Stephen Haden, der bereits 1739 Ventilatoren zur Belüftung von Schiffsinnenräumen, Hospitälern und Gefängnissen entwickelte. Zehn Jahre später zieht Anton Piller mit seinem Unternehmen nach Osterode am Harz. Dort sorgen Elektromotoren und Generatoren für weiteres wirtschaftliches Wachstum. Ende der 30er-Jahre steigt Pillers Sohn Hans in die Firma ein und veranlasst, dass die Ventilatorenproduktion nach Moringen, dem heutigen Sitz des Unternehmens, verlagert wird. Mit den Jahren erweitert das Unternehmen stetig seine Produktpalette. Seit über 20 Jahren produ- ziert Piller zum Beispiel Hochleistungsventilatoren für den Prozess der mechanischen Brüdenverdichtung. Brüden ist der Dampf, der beim Eindampfen einer Lösung entsteht und fällt besonders in der Nahrungsmittelindustrie an: in der Molkerei im Allgäu ebenso wie beim Whisky-Destiller in Schottland oder beim Fruchtsafthersteller in China. Die Ventilatoren bestellt der Weltmarkt in allen Größen: von handlich klein bis zu Ausmaßen, die nur noch ein Tieflader befördern kann. Die Piller Industrieventilatoren GmbH, die seit 2000 durch Nils Englund geführt wird, beschäftigt am Standort Moringen rund 250 Mitarbeiter und produziert etwa 2.000 Ventilatoren im Jahr. Etwa 70 Prozent der Produkte gehen ins Ausland. Zu den größten Abnehmern zählt China. Darüber hinaus hat das Unternehmen mit dem Erwerb der Service Company TSC in den USA eine erste ausländische Niederlassung eröffnet. Mittlerweile gibt es wahrscheinlich kaum ein Land auf der Erde, in dem sich nicht irgendwo ein Ventilator mit dem Piller-Logo dreht. VS 10 Magazin regjo niedersachsen regjo niedersachsen Magazin 11 sta n dort M ark e ti n g M e di e n Kinder L a n dkr e is F ri e sla n d Hafen voraus Die Heide blüht „Spielplatz SOS“ für die Kleinsten LiquidFriesland Land und Küste setzen mit KomSIS.de auf ein effizientes Standortmarketing. In der Hansestadt Lüneburg entstehen nicht nur die Folgen einer beliebten FernsehTelenovela, sondern auch Animationsfilme und Video-Portale für das Internet. Die Sparda-Bank Hannover-Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, moderne und pädagogisch sinnvolle Spielarrangements auf Kinderspielplätzen zu schaffen. Der Landkreis Friesland schaltet Internetplattform für mehr Bürgerbeteiligung frei. Der JadeWeserPort, Deutschlands einziger Tiefwasserhafen, ist für die Vermarktung des Standortes Küste das neue Zugpferd des Landes. So bieten sich durch den neuen Hafen große Chancen für die Region. Viele engagieren sich deshalb im Standortmarketing: Neben den Kommunen vor Ort präsentieren auch regionale Initiativen wie „Land voraus“, eine gemeinsame Marketinginitiative dreier Sparkassen im Nordwesten, die „JadeBay Entwicklungsgesellschaft“ sowie das „Innovationszentrum Niedersachsen“ im eigenen Internet auftritt freie Gewerbeflächen und lokale Standortbedingungen. Dafür nutzen sie die vom niedersächsischen Standortportal KomSIS.de bereitgestellten Dienste. Der Vorteil: Die Flächen- und Standortprofile werden von den Gemeinden und Städten in das landesweite System eingestellt und automatisch in dem jeweiligen Internetauftritt aktualisiert. Die Mehrfachpräsentation über KomSIS nutzen auch immer mehr Makler, Banken und andere Anbieter: Kostenlos können sie hier Gewerbeimmobilienangebote inserieren. VS Die bekannteste Medienproduktion in Lüneburg ist die Telenovela „Rote Rosen“, die seit November 2006 ausgestrahlt wird. Produziert werden sollten zunächst 100 Folgen. Mittlerweile spielt die Telenovela bereits in der 8. Staffel und eine weitere Staffel ist 2013 schon beauftragt. Produziert wird die ARD-Telenovela von der Studio Hamburg Serienwerft Lüneburg GmbH. Kreativität blüht in der Hansestadt Lüneburg auch jenseits der „Roten Rosen“. Ein Beispiel hierfür ist das 2010 gegründete Unternehmen HollaenderART, das sich dem Bereich Trick-Film in verschiedenen Ausprägungen verschrieben hat. HollaenderART produziert Videosequenzen. Rein animierte Bildwelten gehören dabei ebenso zum Angebot wie die Veredelung von Realfilm-Bildmaterial mit Info- und anderen Grafikanimationen. Als Resultat entstehen so zum Beispiel Trailer sowie Image-, Messe- und Produktfilme. Daneben bietet HollaenderART Teamtraining mit Hilfe von Trickfilmerstellung an. Hilfsmittel ist hierbei die „StopTrick Technik“, bei der wie zum Beispiel bei „Shaun das Schaf“ Bild für Bild mit jeweils minimalen Veränderungen aufgenommen wird. Hintereinander abge- Weitere Informationen zum Standortportal Niedersachsens unter www.komsis.de Bildnachweis: Landessparkasse zu Oldenburg, HollaenderArt spielt täuschen diese Bilder dem menschlichen Auge eine fließende Bewegung vor. Die Teilnehmer entwickeln zusammen die Geschichte, bauen die Animationsobjekte und Kulissen und animieren den Film gemeinsam. Im Rahmen der Ansiedlung eröffnete das Unternehmen eine Trickfilmschule im Innovations- und Gründerzentrum e.novum in Lüneburg. Es ergänzt das Leistungsspektrum seit Mai 2012 um eine dritte Säule und bietet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, das Medium Film für sich zu entdecken. Auch die Knisterhut GmbH hat ihren Geschäftssitz in der Hansestadt. Sie konzipiert, entwickelt, produziert und vermarktet von hier aus editierte Video-Portale für das Internet. Als steuernde Einheit koordiniert sie interne und externe Produktionsabläufe für eigene, im Internet veröffentlichte und verbreitete Video-Angebote. Ein Projekt ist „LZ play“, das Videoportal der Landeszeitung für die Lüneburger Heide. „Der schier unüberschaubaren Bilderflut des Internet begegnen wir mit klaren Bezügen zur Heimat. Damit entsprechen wir den neuen Gewohnheiten der Mediennutzung und öffnen die Marke LZ für neue Zielgruppen“, so Geschäftsführer Klaus Ebert. VS In Zeiten knapper Kassen werden häufig auch die Belange der Kleinsten vernachlässigt, wie etwa die Instandhaltung oder der Bau neuer und moderner Kinderspielplätze. Dabei müssen Kinder spielen, um ihre körperliche Entwicklung zu fördern. Auch ihr soziales Verhalten erlernen und intensivieren sie im Spiel ganz entscheidend. Die Sparda-Bank Hannover-Stiftung hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, moderne, pädagogisch sinnvolle Spielarrangements auf Kinderspielplätzen zu schaffen. Gemeinsam mit den Kooperationspartnern Hit-Radio Antenne und dem Allwetter-Freizeitanlagenbauer playparc GmbH hat die Sparda-Bank Hannover-Stiftung 2008 die Aktion „Spielplatz SOS“ ins Leben gerufen. Tausende Bewerbungen von Stadtverwaltungen, Kindergärten, Elternverbänden, Fördervereinen und anderen Institutionen sind seitdem eingegangen. Die überwältigende Resonanz machte den großen Bedarf deutlich. So fand die Aktion 2012 bereits zum fünften Mal statt. In Niedersachsen, Ostwestfalen und Bremen konnten in den letzten Jahren ins- gesamt 52 neue Spielplätze errichtet werden. An nur einem Tag hat zum Beispiel das Bauteam von playparc in BremenFarge einen neuen Spielplatz errichtet. Für die ganz Kleinen gab es ein schaukelndes „Vogelnest“ dazu. Auch in Hannover-Vahrenheide sowie in Wathlingen im Landkreis Celle wurden neue Spielplätze gebaut. Wichtigstes Anliegen der Sparda-Bank Hannover-Stiftung: Es werden nur Spielgeräte installiert, die die koordinativen Fähigkeiten der Kinder in Balance, Ausdauer und Feinmotorik fördern. „Engagierte, Kinder und Eltern sind jedes Mal begeistert“, erzählt Stiftungsmanagerin Tania Rubenis. „Alle packen mit an, um das Gelände so vorzubereiten, dass innerhalb eines Tages ein neuer Spielplatz aufgebaut werden kann.“ Die Sparda-Bank Hannover-Stiftung wurde 2004 als gemeinnützige Organisation gegründet, um soziale Projekte und Einrichtungen in den Bereichen Bildung und Erziehung, Kunst und Kultur, Wissenschaft und Forschung, Natur- und Umweltschutz und Sport zu fördern. VS Weitere Informationen über die Arbeit der Sparda-Bank Hannover-Stiftung finden Sie bald im Internet. Bildnachweis: Irène Zandel, Landkreis Friesland Als neuer Kanal für mehr Bürgerbeteiligung im Landkreis Friesland wurde am 09. November 2012 die Online-Plattform LiquidFriesland freigeschaltet. Bürger können dort untereinander über Anträge an den Kreistag und seine Gremien abstimmen, sowie Stellung zu Vorhaben der Verwaltung beziehen. „Wir erfinden hier kein neues Recht”, stellt Landrat Sven Ambrosy klar, „aber wir schaffen einen zusätzlichen und zeitgemäßen Kanal für die Ausübung dieser Beteiligungsrechte.” Wer sich bei LiquidFriesland anmelden und mitreden möchte, der muss sich zunächst mit einigen Angaben als Friesländer Bürger identifizieren und bekommt dann per Post einen Zugangscode zugeschickt. Um die Plattform kennenzulernen, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Ein fünfminütiges Internetvideo erklärt in groben Zügen die Software. Im Programm selbst führen Hilfetexte durch die Funktionen. Zudem wird die Volkshochschule Friesland-Wittmund Workshops anbieten, in denen das Programm noch einmal im Detail erklärt wird. VS Zum Online-Portal des Landkreises geht es unter www.liquid-friesland.de regjo niedersachsen portrait 13 Logistikzentrum von Daimler in der Region Hannover – zentrale Stelle für die Ersatzteilversorgung des gesamten skandinavischen Markts. Hannover gelingt es, sich als logistischer Knotenpunkt im Norden zu profilieren. Kapitalmarktrecht. Sonst nichts. www.gk-law.de Viel in Bewegung Die Region Hannover präsentiert sich als attraktive Logistik-Region. An der Verkehrsschnittstelle von West nach Ost und Nord nach Süd hat sich die Region zu einem bedeutenden Logistik-Knoten entwickelt. Text: Volker Schönfeldt Fotografie: Region Hannover Fondskonzeption Gündel & Katzorke Rechtsanwalts GmbH Theaterplatz 9 37073 Göttingen Prospektierung Tel.: +49 551 443-43 Fax: +49 551 443-30 E-Mail: info@gk-law.de Internet: www.gk-law.de BaFin-Beratung Vor zehn Jahren war Hannover als Logistik-Standort noch kaum bekannt. Etwas, das sich seitdem deutlich geändert hat. Damals begann man in der Region Hannover, verstärkt auf den Logistikbereich zu setzen und sich dort zu profilieren. „Wir sind gezielt auf Fachmessen gegangen, haben den direkten Kontakt zu Multiplikatoren aus der Immobilienwirtschaft gesucht und uns als Umschlagplatz nach Nordund Osteuropa positioniert“, beschreibt Michael Krantz von der Wirtschaftsförderung Region Hannover die Entwicklung. Mit Erfolg: Etwa eine Milliarde Euro wurde in logistische Flächen, Immobilien und in die Intralogistik investiert, über die gesamte Region Hannover verteilt wurden um die 200 Hektar Logistikflächen vermarktet, dabei entstanden circa 7.000 neue Arbeitsplätze – eine äußerst dynamische Entwicklung. Und auch, wenn Hannover (noch) nicht in der Liga der logistischen A-Standorte mitspielt, in der sich Städte wie Hamburg, Frankfurt oder München tummeln, hat sich die Region als einer der führenden Logistikstandorte in Deutschland etabliert. Dass diese Entwicklung so möglich war, verdankt die Region ihren günstigen Standortfaktoren. „Unsere Stärke ist sicher die multimodale Vernetzungsqualität“, fasst es Michael Krantz zusammen. „Wir haben hier sämtliche Verkehrsträger vor Ort: Binnenschifffahrt auf dem Mittellandkanal, mit der A7 und A2 Hauptachsen für den Straßenverkehr in Richtung Ost-West und Nord-Süd und der Bahnknotenpunkt in Lehrte. Hannover liegt zudem im Schnittpunkt der Seehäfen – Hamburg, Rostock, Bremerhaven, Jade-Weser-Port – da macht es schon Sinn, hier Verkehre zu brechen und zu bündeln.“ Daneben profitiert die Region aber auch noch von ihrer Zentralität und Marktnähe – überregional, europa- und weltweit: Daimler etwa versorgt den gesamten skandinavischen Markt von seinem insgesamt zweitgrößten Logistikzentrum in Hannover aus. Auch Kaufland hat für Norddeutschland auf 36 Hektar ein riesiges Distributionszentrum aufgebaut. Und ebenso hat sich Netrada als europäischer Marktführer der Modeindustrie für E-Commerce in der Region Hannover etabliert. Das große Wachstum der letzten Jahre hat allerdings dazu geführt, dass in der Region ein Flächenengpass zu verzeichnen war, dem die regionale Wirtschaftsförderung mit einem Logistikflächenkonzept entgegensteuert. Insbesondere im Osten und Westen Hannovers entstehen neue logistische Gewerbeflächen; darüber hinaus entwickelt der Flughafen einen modernen Gewerbestandort mit entsprechendem logistischen Entwicklungspotenzial. Denn der Wettbewerbsvorteil, dass der Hannover Airport einer der wenigen Flughäfen mit 24-Stunden-Operationsmöglichkeit ist, eröffnet zusätzliche Optionen für Unternehmen, zumal das dortige Luftfrachtzentrum neuesten Sicherheitsstandards entspricht. Und auch die Deutsche Bahn hat endlich Grünes Licht für ein zukunftsweisendes Projekt gegeben. Im GVZ Lehrte entsteht eine sogenannte Mega-Hub-Anlage – ein moderner Schiene-Schiene-Umschlagbahnhof, der das Rangieren und Zusammenstellen von Güterzügen deutlich beschleunigen wird. Die Aufnahme des Betriebs ist für das Jahr 2015 vorgesehen . Die logistischen Ansiedlungen in der Region Hannover haben sich inzwischen selbst zu einem entscheidenden Standortfaktor für die regionale Wettbewerbsfähigkeit entwickelt, von dem die ortsansässigen Unternehmen profitieren. Denn alle großen KEP-Dienstleister (Kurier-, Express-, Paketdienste) und Systemverbünde nutzen Hannover als zentralen Distributionsknoten. Das garantiert späte Cut-OffZeiten – Zeiten, die Unternehmen bei einem Logistikdienstleister noch Waren anliefern können. 14 interview regjo niedersachsen regjo Niedersachsen interview 15 Prof. Stephan Thomsen ist seit Oktober 2011 wissenschaftlicher Leiter und Geschäftsführer des Niedersächsischen Instituts für Wirtschaftsforschung (NIW). Zudem ist er Professor für Angewandte Wirtschaftspolitik an der Leibniz Universität Hannover, Research Associate am ZEW Mannheim und Mitglied der Lenkungsgruppe der Expertenplattform Demographischer Wandel im Land Sachsen-Anhalt am WZW Wissenschaftszentrum Sachsen-Anhalt. „Es fehlt eine konsequente Politik“ Interview mit Prof. Stephan Thomsen, Leiter des Niedersächsischen Instituts für Wirtschaftsforschung (NIW), über die wirtschaftlichen Wachstumschancen in Niedersachsen und die Verschuldung der öffentlichen Haushalte. Interview: Sven Grünewald Fotografie: Marco Bühl Wo sehen Sie in Niedersachsen Wachstumsbereiche oder branchenbezogene Wachstumschancen? Die Metropolregionen sind dafür sehr wichtig. Das betrifft zum einen den Einzugsbereich von Hamburg im Norden mit den Schwerpunkten Logistik und Energie. Die Region HannoverBraunschweig-Göttingen-Wolfsburg hat ihre Stärke im Bereich Antriebs- und Verkehrskonzeption. Des Weiteren gibt es die Region Oldenburg und Bremen im Nordwesten, die durch den JadeWeserPort wichtige Weichen gestellt bekommt und für die sich zum Beispiel beim Aufbau von Offshore-Windparks Chancen ergeben. Im Süden und Südosten hingegen sieht man die Folgen des demografischen Wandels bereits sehr deutlich. Die strukturellen Unterschiede sind jedoch primär eine politische Frage. Die Politik muss entscheiden, wie viele und welche Unterschiede sie haben möchte. An den JadeWeserPort knüpfen sich große Erwartungen. Sind die realistisch? Hohe Erwartungen sind bei einem Infrastruktur-Projekt dieser Größenordnung selbstverständlich, es geht schließlich um fast eine Milliarde Euro. Der Seeverkehr ist in den letzten Jahren in Folge der Wirtschaftskrise von 2008 eingebrochen und hat sich noch nicht wieder erholt. Auf der anderen Seite braucht so ein Infrastrukturprojekt natürlich Zeit. Die strategische Entscheidung, dort ein Tor für den gesamten Umschlag für Deutschland, aber auch für Ost- und Mitteleuropa zu errichten, ist für die Region wichtig. Das Hafenkonzept muss aber auch mit Hamburg und Bremerhaven abgestimmt sein. Wo sehen Sie in den kommenden Jahren wirtschaftspolitische Handlungsnotwendigkeiten und Schwerpunkte? Ich will zwei Schwerpunkte nennen. Der erste ist der Fachkräftemangel. Länder wie Bayern haben hier schon länger Probleme und dementsprechend bereits Programme entwickelt, um dem entgegen zu wirken. Die seit Jahren beobachtbare Abwanderungsbewegung in den Süden kommt nicht nur daher, dass die Einkommen und das Wetter dort besser sind. Diese Regionen betreiben aktiv Programme zur Ansiedlung. Deshalb muss man auch in Niedersachsen attraktive Arbeitsbedingungen schaffen, zum Beispiel durch Partnerschaften zwischen Ausbildungsinstitutionen und Betrieben, durch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie gezielte Werbung und Information in der Schule. Die Vielfalt der Möglichkeiten ist da, sie muss aber stärker genutzt werden. Der zweite Schwerpunkt ist die Energiewende. Dabei liegt die größte Gefahr in einer unbeständigen Wirtschaftspolitik, insbesondere auf Bundesebene. Eine Subventionspolitik, die einen Bereich subventioniert und dann nach ein paar Jahren damit aufhört, ohne es frühzeitig anzukündigen, führt zu zusätzlichen, unkalkulierbaren Risiken für die Unternehmer. So kommt es, dass Unternehmen sich ansiedeln, aber noch nicht in der Gewinnphase sind, wenn die Subventionen wegfallen und sie deshalb insolvent werden. Bei den Offshore-Windparks könnte dies der Fall sein, denn bislang fehlen ausreichende Darlehen oder Grundlagen, um die hohen Investitionskosten abzusichern. Wir brauchen ein tragfähiges langfristiges Konzept und eindeutige Rahmenbedingungen, an denen sich die Wirtschaft orientieren kann. Wie viel Spielräume hat das Land überhaupt? Bei der Energiefrage hat das Land natürlich zunächst über den Bundesrat eine große Mitsprache. Und an der Offshore-Energie, die hier in Niedersachsen erzeugt wird, hat man natürlich auch ein Mitspracherecht. Das Land kann darauf drängen, dass man zu einem bundesweiten Energiekonzept kommt und das ist hier in Niedersachsen eine der wesentlichen Bestimmungsgrößen. In Bezug auf den Fachkräftemangel hat das Land bei Themen wie der Vereinbarkeit von Beruf und Familie seinen Gestaltungsspielraum zum Beispiel in der Bereitstellung von Kitaplätzen. Aber auch die Bildungspolitik ist für die Fachkräftefrage relevant und hier hat das Land die Entscheidungshoheit. Generell gilt: Wenn man eine Reform umsetzt, muss man sie auch evaluieren und eventuelle Verbesserungen vornehmen. Ein uninformiertes Hin und Her, ein quasi ständiges Experiment, ist nur schädlich. Der demografische Wandel ist im Harz und Solling akut. Gibt es politische Mittel, da gegenzusteuern? Den Bevölkerungsverlust zu kompensieren ist schwierig, aber man kann theoretisch auch zurückbauen und bewusst entscheiden, dass man bestimmte Regionen anders aussehen lässt. Im Grundgesetz gibt es den Grundsatz gleichwertiger Lebensverhältnisse. Die Frage ist, ob so etwas künftig immer opportun ist. Das sind politische Fragen. Länder wie Kanada und Australien machen es vor. In Toronto hat man beispielsweise Zugriff auf eine gute Versorgung, die von der Gemeinschaft getragen wird. Bewohner von Nordontario haben diese Versorgung nicht und erwarten sie auch nicht. regjo niedersachsen Was sind in den nächsten zehn bis 15 Jahren die „großen Brocken“ für die Kommunen? Das ist die Einnahmenseite, insbesondere Steuern aus privaten Einkommen. Sie steigen, wenn das Einkommen steigt. Allerdings hat die Ungleichheit in der Einkommensentwicklung zugenommen. In den letzten Jahren sind höhere Einkommen stärker gewachsen als niedrige, gleichzeitig ist der Anteil derjenigen, die keine Steuerlast tragen, weil ihr Einkommen unterhalb des Steuerfreibetrags liegt, ebenfalls gestiegen. Die höchsten Einkommen tragen absolut zwar die höchste Steuerlast, doch betrifft dies nur wenige Personen. Im Vergleich der Einkommensanteile der Kommunen von 2005 zu 2010 zeigt sich, dass es einen Anstieg gab. Tatsächlich sind mehr Steuern eingenommen worden, aber wir haben im ländlichen Bereich in Niedersachsen deutlich geringere Einkommensanteile als im bundesweiten Durchschnitt. Daher führen die geringeren Einnahmen in den niedersächsischen Kommunen auch zu einem kleineren Spielraum bei den Ausgaben. Wenn man auf der einen Seite die Verschuldung der öffentlichen Haushalte hat, gleichzeitig aber ein Instrument wie die Schuldenbremse implementiert, gibt es noch genü- interview 17 gend finanzpolitischen Spielraum, dieser Entwicklung gegenzusteuern? Eine Schuldenbremse wäre nicht notwendig, wenn wir eine Haushalts- und Ausgabendisziplin hätten, die funktionieren würde. Aber es fehlt eine konsequente Politik, die die langfristige Haushaltspolitik in den Vordergrund stellt. Zugegeben, eine solche Politik ist außerordentlich schwierig, da sie kurzfristig nicht mehrheitskonform ist. Sie würde unpopuläre Entscheidungen fordern, wo nicht investiert oder nachgegeben werden kann. Dies gilt für den Bund wie das Land gleichermaßen. Daher braucht man einen Automatismus wie die Schuldenbremse, die dort greift, wo die Haushalts- und Ausgabendisziplin versagen würde. Der Preis ist die Einschränkung der Flexibilität. Halten Sie angesichts dieses Sparzwangs Länder wie Bremen noch für überlebensfähig? Insbesondere in den 1990er Jahren gab es verschiedene Vorschläge zur Reformierung des Bundesgebiets, um das Stadtstaatenproblem zu bereinigen. In Berlin-Brandenburg ist die Fusion 1996 aber am Bürgerentscheid gescheitert. Ökonomisch ist die Situation natürlich fragwürdig, die Stadtstaaten haben hohe Ausgaben, niedrige Einnahmen und keine Fläche. 18 Maritime Wirtschaft regjo niedersachsen regjo Niedersachsen Maritime Wirtschaft 19 Deutschlands einziger Tiefwasserhafen hat seinen Betrieb aufgenommen. Unabhängig von Ebbe und Flut können in Wilhelmshaven jetzt die größten Containerschiffe festmachen. Der JadeWeserPort ist Deutschlands neues Tor zur Welt. Bild: JadeWeserPort Realisierungs GmbH Tiefes Wasser für große Pötte Maritime Wirtschaft regjo niedersachsen regjo Niedersachsen Maritime Wirtschaft 21 Bild: JadeWeserPort Realisierungs GmbH 20 Deutschlands lange Zeit größte Baustelle (siehe vorhergehende Seite) ist endlich fertig – zumindest offiziell. Der Betrieb wurde aufgenommen, weitergebaut wird dennoch. Oben: Transport der Be- und Entladekräne für die Hafenmole. Maritime Wirtschaft 23 Bild: JadeWeserPort Realisierungs GmbH regjo niedersachsen „Nicht lange nachdenken: schnell bewerben!“ * Für den Seehandel nach Ost- und Nordeuropa soll dem JadeWeserPort eine Schlüsselrolle zukommen, denn Wilhelmshaven kann sich zum Umschlagplatz für Waren entwickeln, die von riesigen Triple-E-Frachtern auf kleinere Feeder-Schiffe umgeladen werden. Maritime Wirtschaft regjo niedersachsen regjo Niedersachsen Maritime Wirtschaft 25 Bild: JadeWeserPort Realisierungs GmbH 24 Der JadeWeserPort soll zum Jobmotor werden: Ein an den Hafen angeschlossenes Industrie- und Gewerbegebiet bietet Platz für zahlreiche weiterverarbeitende Betriebe rund um den Seehandel. Text: Angela Andresen-Schneehage Im Vergleich zu anderen Großbaustellen, mit denen Berlin, Hamburg oder Stuttgart sich bekanntlich herumschlagen müssen, war es geradezu eine Punktlandung: Mit einer einzigen Verschiebung von nur sechs Wochen ging am 21. September die offizielle Eröffnungsfeier des JadeWeserPorts (JWP) in Wilhelmshaven über die Bühne. „Es ist vollbracht“, konstatierte Axel Kluth als Geschäftsführer der JadeWeserPort Realisierungsgesellschaft. „Die Hafenstruktur ist errichtet und die Eröffnung des ersten Bauabschnitts des JadeWeserPorts kann erfolgen!“ 1.300 Gäste beim großen Eröffnungsfestakt im September. „Es ist vollbracht“, so das Motto der Stunde. Und wie es sich für einen großen Festakt mit rund 1.300 geladenen Gästen samt prominenten Rednern aus Wirtschaft und Politik gehört, wurde der neue Hafen als ein großartiges Jahrhundertbauwerk gebührend gefeiert. Der Einweihungstag des JadeWeserPorts sei ein guter Tag für die Menschen in Wilhelmshaven, ein guter Tag für die norddeutsche Küste und ein guter Tag für die gesamte deutsche maritime Wirtschaft, betonte Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister: „Heute öffnet sich für Wilhelmshaven, für Niedersachsen und für ganz Deutschland ein neues Tor zur Welt. Dieser Hafen hat Zukunft, weil mittlerweile 90 Prozent der weltweiten Frachtverkehre über Schiffe abgewickelt werden. Vor allem aus China, dem asiatischen Raum und Südamerika werden hier künftig Container verladen werden. Möge der JadeWeserPort einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass Deutschland als große Indu- strie- und Handelsnation auch zukünftig vom rasant wachsenden internationalen Warenhandel profitiert.“ Die mit der Löschung des symbolischen Containers Nr. 1 erfolgte Inbetriebnahme des Großprojektes erfüllt den Landesvater mit sichtbarer Genugtuung. Denn für McAllister, der bei der Landtagswahl Anfang kommenden Jahres im Amt des niedersächsischen Regierungschefs bestätigt werden möchte, ist der JWP schließlich auch ein Prestigeobjekt; der Hafen soll zahlreiche dringend benötigte, neue Arbeitsplätze in die strukturschwache Region am Jadebusen bringen. Der Weg, den das Gemeinschaftsprojekt von Niedersachsen und Bremen bis zu seiner Einweihung zurücklegte, war nicht immer eben. Das weiß auch Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen, doch am Eröffnungstag spielen zurückliegende Auseinandersetzungen und laufende Rechtsstreitigkeiten keine Rolle: „Bremen und Niedersachsen haben mit dem Bau des JadeWeserPorts bewiesen, dass eine länderübergreifende Zusammenarbeit im Interesse von Wirtschaft und Arbeit in der gemeinsamen Region gelingen kann“, so der Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen. „Wir sind enger als zuvor miteinander verbunden.“ Großzügige Raumplanung am Kai ermöglicht mehr Container„Moves“ pro Stunde als andernorts. Doch wodurch zeichnet es sich nun tatsächlich aus – das gigantische norddeutsche Infrastrukturprojekt, in das rund eine Milliarde Euro investiert wurde und das nach viereinhalbjähriger Bauzeit als Symbol für die maritime Zukunft des Landes gilt? Größtes Plus des ersten und einzigen deutschen Tiefwasserhafens ist sein nautischer Standortvorteil. Dank der direkten Lage an der 18 Meter tiefen Fahrrinne erlaubt der Kai – in Wilhelmshaven wie an der Unterweser „Kaje“ genannt – das Anlegen der weltgrößten Containerfrachter mit einem Tiefgang von bis zu 16,5 Meter. Und das ohne Rücksicht auf Ebbe und Flut. Diese Unabhängigkeit vom Gezeitenrhythmus stellt für internationale Reedereien einen großen Nutzen dar. Gleiches gilt für die kurze „Revierfahrt“ in Wilhelmshaven: Die Strecke, die die Schiffe, begleitet von Lotsen oder Schleppern, vom Ankerplatz bis zur offenen See zurücklegen müssen, beträgt hier nur 23 Seemeilen. Ein Vergleich: Die Revierfahrt zum Hamburger Hafen ist 70 Seemeilen lang. Bis zu 430 Meter lange Schiffe können an der JWP-Kaje anlanden; für deren hocheffiziente Be- und Entladung sorgen die größten Containerbrücken der Welt: mit einer Traglast von 120 Tonnen und ihren 69 Meter langen Auslegern können sie auch noch die hinterste von insgesamt 25 Containerreihen erreichen und vom Schiff hieven. Damit sind sie auf die Zukunft des Schiffsbaus ausgerichtet, denn Containerschiffe einer solchen Breite sind auf den Meeren bislang noch gar nicht unterwegs. Um den Containerumschlag möglichst schnell abwickeln zu können, werden neben den effizient arbeitenden Brücken die so genannten Van oder Straddle Carrier als Transportfahrzeuge benötigt. Je mehr dieser Portalhubwagen gleichzeitig eingesetzt werden können, umso besser. Doch gerade darin besteht auf vielen Containerterminals der Engpass; in der Regel stehen den Van Carriern nur ein bis zwei Fahrspuren zur Verfügung, um Lasten entgegenzu- nehmen oder abzuladen. Nicht so in Wilhelmshaven: Unterhalb der leistungsstarken Containerbrücken ist Platz für gleich fünf CarrierSpuren; als Reserve kommen direkt hinter den Krananlagen weitere fünf hinzu. Diese räumliche Großzügigkeit erlaubt pro Stunde deutlich mehr Containerbewegungen von und an Bord – mehr „Moves“, wie die Größeneinheit genannt wird, die die Leistungsfähigkeit eines solchen Terminals kennzeichnet. Wenn auch die Arbeiten des zweiten Bauabschnitts im kommenden Sommer komplett abgeschlossen sein werden, können an der dann 1.725 Meter langen Kaje vier Großcontainerschiffe gleichzeitig anlegen und von insgesamt 16 Hochleistungs-Containerbrücken bedient werden. Zum Fuhrpark des Terminals wird nach völliger Fertigstellung eine Flotte von 68 Straddle Carriers gehören und die Umschlagskapazität des Hafens bei 2,7 Millionen 20-Fuß-Standardcontainer (TEU) liegen. „Ein weiteres besonderes Alleinstellungsmerkmal des JadeWeserPorts“, so Jörg Bode, Niedersachsens Minister für Wirtschaft und Verkehr, „besteht darin, dass in unmittelbarer Nähe des Hafens große zusammenhängende Flächen für Industrie- und Gewerbeansiedlungen verfügbar sind. Die Straßenanbindung des Hafens bis zur Hauptdeichlinie ist abgeschlossen, so dass eine ampelfreie Zufahrt über die Autobahn möglich ist. Ebenfalls fertig gestellt sind die vier Kilometer lange Bahnzuführung sowie die Vorstellgruppe mit 16 parallelen Gleisen. Wilhelmshaven kann in der ersten Liga der Welthäfen mitspielen.“ Es ist eine hochkomplexe und langfristige Aufgabe, Platz für ein neues Containerterminal mit angrenzendem Güterverkehrszentrum zu schaffen und dem Meer dafür eine Fläche von rund 360 Hektar abzuringen – was immerhin der Maritime Wirtschaft regjo niedersachsen regjo Niedersachsen Bild: JadeWeserPort Realisierungs GmbH 26 500 Fußballfelder groß ist das Hafengelände, das dem Meer abgerungen werden musste. Mit Wilhelmshaven eröffnet Europas führende Unternehmensgruppe in Sachen Containerterminalbetrieb ihren dritten Standort an der Nordsee. „Aufgrund seiner optimalen nautischen Bedingungen leistet Wilhelmshaven einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit des maritimen Standorts Deutschlands“, betont Emanuel Schiffer, Vorsitzender der Eurogate-Gruppengeschäftsführung. Und ergänzt: „Hafenentwicklung braucht Generationen. Wir möchten in Wilhelmshaven etwas Bleibendes schaffen. Das Projekt endet nicht mit der Eröffnung. Jetzt geht es erst los!“ Und so ist es nun auch die Aufgabe Schiffers – nomen est omen – die internationalen Schifffahrtslinien mit ihren großen Pötten an die Festmacher des JWP zu lotsen. Weltweit ist er mit seinem Fast 20 Jahre dauert die Umsetzung: 1993 entstand die erste Initiative für das Hafenprojekt. Größe von 500 Fußballfeldern entspricht. Erste Visionen eines Tiefseehafens an der Jade gab es bereits Anfang der 1970er Jahre, vor zwanzig Jahren bekam die Idee allmählich Konturen und mit der Gründung der JadeWeserPort-Realisierungsgesellschaft im Jahr 2001 begannen die konkreten Planungen. Trotz des tiefen Fahrwassers der Jade hatten die Verantwortlichen während des langen Planungs- und Realisierungszeitraums so manche Klippe zu umschiffen: Ursprünglich wollte sich auch die Hansestadt Hamburg als drittes Bundesland am JadeWeserPort beteiligen; der Baukonzern Hochtief galt zunächst als Auftragnehmer für die bauliche Umsetzung und eigentlich sollte der Hafenbetrieb bereits Ende 2010 aufgenommen werden. Doch es kam anders: Hamburg stieg schon 2002 aus dem Gemeinschaftsprojekt aus, um sich auf den eigenen Hafenausbau zu konzentrieren; die Vergabe an Hochtief wurde nach einem Gerichtsurteil zurückgenommen und der niedersächsische Landtag setzte einen Untersuchungsausschuss ein, um Vorwürfen einer möglichen politischen Einflussnahme nachzugehen; Umweltschützer klagten gegen die vorgesehenen Sandausbaggerungen in der Jade. Und zwischenzeitlich drohte auch die kleine lärmempfindliche Rohrdommel den Logistikern einen Strich durch die Rechnung zu machen; sie gehört zu drei seltenen Vogelarten im direkt benachbarten Schutzgebiet, die durch den Hafenbetrieb vertrieben werden könnten; dies soll nun durch den gerichtlich verordneten Bau einer Schallschutzwand entlang der zum JWP führenden Bahnstrecke verhindert werden. 27 Diese Wertschöpfung allerdings will erst einmal erwirtschaftet werden. Der Erfolg des neuen Hafens liegt nun in den Händen des Terminalbetreibers Eurogate, der für die kommenden 40 Jahre die Konzession zum Betrieb des JadeWeserPorts hat. Bild: JadeWeserPort Realisierungs GmbH Im März 2008 aber war es dann endlich soweit: Die ersten Arbeiten zur Sandaufspülung konnten starten. Alle Probleme, wie zu guter Letzt die in der Spundwand aufgetretenen Risse, scheinen gelöst. Viereinhalb Jahre nach Baubeginn ist auf 46 Millionen Kubikmetern aufgespültem Sand ein leistungsfähiger Containerterminal entstanden. „Der neue Hafen ist nicht nur an der richtigen Stelle entstanden, er kommt auch zur passenden Zeit“, sagte Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler, der zur Einweihung aus Berlin angereist war. „Die größten Containerschiffe der Welt können nun – neben Rotterdam – auch den JadeWeserPort anlaufen. Damit wird sich Wilhelmshaven zu einer Drehscheibe des internationalen Seeverkehrs entwickeln. Trotz aller zwischenzeitlichen Rückschläge wurde hier der Beweis erbracht, dass es sich lohnt, Visionen zu entwickeln und sie umzusetzen.“ Ein besonders wichtiger Tag im Geschichtsbuch Wilhelmshavens ist der 21. September 2012 auch für Wilhelmshavens Oberbürgermeister Andreas Wagner: „Dem Bau des Hafens ist eine ähnliche Bedeutung beizumessen wie seinerzeit der Gründung der Stadt vor 143 Jahren. Der Containerterminal im JadeWeserPort bildet das Fundament für nachhaltige Wertschöpfung und eine prosperierende Zukunft Wilhelmshavens.“ Maritime Wirtschaft Am 21. September 2012 war es so weit: Fast im Zeitplan wurde der erste Baubschnitt und damit der Hafen für den internationalen Seehandel eröffnet. Die wirtschaftliche und politische Prominenz drängte sich dicht an dicht. Maritime Wirtschaft 29 Bild: JadeWeserPort Realisierungs GmbH regjo niedersachsen Gesamtfläche In Planung 1. Bauabschnitt Verkauft Option In Planung JadeWeserPort 12 km JadeWeserPark JadeBay Die Stadt Wilhelmshaven sowie die Landkreise Friesland, Wesermarsch und -Wachstumsregion, das Umland des Container Wittmund bilden die neue JadeBay-Wachstumsregion, Tiefwasserhafens JadeWeserPort an der deutschen Nordseeküste. Noch nur kleine und vereinzelte Container-Farbkleckse in der Weite. Bis der Hafen so richtig brummt und die hohen Erwartungen aufgehen, werden aber vermutlich noch viele Jahre ins Land gehen. JadeWeserPark: Industrie- und Gewerbeflächen am JadeWeserPort ➥ Der Standort ➥ Ihre Vorteile • logistikfreundlicher Standort • direkte Autobahnanbindung zum nahen JadeWeserPort (12 km) • unmittelbare Nähe zum Tiefwasser Container Hafen JadeWeserPort • freie Fahrt auf Autobahnen A 29 (Nord-Süd), A 31 (Westen), künftig A 22 (Westen und Osten) • Bahnanbindung über Güterbahnhof Sande, regionaler Flughafen mit Instrumentenanflug und bis zu 24 Stunden Öffnungszeiten • Förderregion von Europäischer Union, Bundesrepublik Deutschland und Land Niedersachsen • direkt am Autobahnkreuz BAB 29 und an der Bundesstraße B 210 • optimal nutzbare, variable Flächen bei kundengerechten Preisen • Synergieeffekte durch direkte Nachbarschaft zu - Produktions-, Lager- und Büroflächen im Technologiezentrum Nordwest (TCN) in allen Größen startbereit - Jade Hochschule, Universität Oldenburg - Chemie- und Energie-Standort Wilhelmshaven Kontakt JadeBay GmbH Entwicklungsgesellschaft Ansprechpartner: Frank Schnieder, Marketing Manager · Kutterstraße 3 · 26386 Wilhelmshaven Tel. +49 4421 500488-21 · Fax +49 4421 500488-50 · f.schnieder@jade-bay.com · www.jade-bay.com Team unterwegs, um internationale Reeder und Großunternehmen von den Vorteilen des neuen norddeutschen Terminals zu überzeugen. Eine Reederei sitzt schon mit der Eurogate in einem Boot: die weltgrößte Containerschiffsreederei Maersk Line mit Sitz in Kopenhagen. Die Dänen werden künftig pro Woche mit je einem Schiff ihrer Asienund der Mittelamerika-Route in Wilhelmshaven anlanden. Zum Auftakt am Eröffnungstag kam erstmals die 300 Meter lange „Maersk Laguna“ mit ihrer Fracht an den neuen Kai. Doch der Erfolg eines Hafens entscheidet sich nicht nur auf der Wasserseite; auch die Hinterlandanbindung muss stimmen. Und hier hat Wilhelmshaven – auch wenn die neue Autobahn quasi direkt an die Kaje führt – noch nachzubessern: Bis zum Ende des Jahres soll der zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke Oldenburg-Wilhelmshaven abgeschlossen sein. Und vom Bund fordert die Landesregierung nun die Elektrifizierung der gesamten Strecke und die Umsetzung der restlichen Lärmschutzmaßnahmen, was technisch wohl keine außergewöhnliche Herausforderung bedeutet. „Etwas diffiziler dürfte die Anbindung an die Binnenwasserstraßen sein“, erklärte Eröffnungsgast Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesbauministerium. Deshalb müsse man in der Region wieder innovativ tätig werden. „Hierzu brauchen wir entweder ein seegängiges Binnenschiff oder aber ein Seeschiff, das auch in die Binnengewässer einfahren kann.“ Die Gefahr einer starken innerdeutschen Konkurrenz zwischen Wilhelmshaven und den Mitbewerbern Hamburg und Bremerhaven sehen die Beteiligten nicht. Der JWP sei vielmehr eine sinnvolle Ergänzung zu den bestehenden Häfen und eine deutsche Antwort auf Rotterdam, so David McAllister. Konkurrenz zu den Niederlanden, Synergieeffekte mit Hamburg und Bremerhaven – wenn alles klappt. Ähnlich sieht es auch Hamburgs Senator für Wirtschaft und Verkehr Frank Horch und teilt auf Anfrage mit: „Der Containerumschlag wird langfristig weiter wachsen und alle deutschen Seehäfen werden davon profitieren, einschließlich des JadeWeserPorts. Hamburg ist der größte deutsche Seehafen und als wachsender Wirtschaftsstandort innerhalb der Metropolregion international etabliert. Hinzu kommt, dass rund 30 Prozent der Waren in der Hamburger Metropolregion verbleiben. Diese so genannte LocoQuote ist vergleichsweise hoch und bindet die Verkehre zusätzlich an Hamburg.“ Die Eröffnungsveranstaltung für Deutschlands ersten Tiefwasserhafen spiegelte Zuversicht und euphorische Aufbruchsstimmung im Nordwesten wider. Doch nach der großen Feier für das Jahrhundertprojekt beginnt nun der Alltag auf dem Terminal. Mögen den guten Worten Taten folgen – und vor allem: viele große Schiffe! regjo niedersachsen portrait 31 WENN EINS ZUM ANDEREN PASST: DIE LOGISTIKREGION HANNOVER Perfekte Anbindung Zentrale Lage Leistungsfähige logistische Knoten Marktgerechte Logistikflächen und -immobilien Persönliche Projektbetreuung Renommierte Unternehmen und Logistikdienstleister profitieren bereits davon. Wann sehen wir Sie bei uns? RZ_RH_Regio_Logistik_215x140.indd 1 Die Betonfertigteile der BFTW Holzminden GmbH finden zum Beispiel Verwendung im Industrie-, Hallen- und Wohnungsbau. Unterstützt wird das Unternehmen durch die Roloff GmbH, einem Spezialisten für den klassischen Hochbau. WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG Michael Krantz Telefon (0511) 616 23 416 www.unternehmerbuero-hannover.de 23.08.12 12:07 Wir bieten Grund für Ihren Erfolg! Das Duo vom Bau Die H. Roloff Bau GmbH und die BFTW Holzminden GmbH planen und realisieren Rohbauten sowie schlüsselfertige Wohnhäuser und Industriebauten und verfügen dabei über mehr als 75 Jahre Bauerfahrung. Text und Fotografie: Annegret Adam Optimale Verkehrsanbindungen · aktive Wirtschaftsbetreuung · Gewerbesteuersatz 400% · familienfreundliches Umfeld · günstige Gewerbegrundstücke · Wohlfühlzone der Region Neues Gewerbegebiet Farnkamp Gemeinde Wedemark Fritz-Sennheiser-Platz 1 30900 Wedemark Tel : 05130 / 581-361 (-220) Fax : 05130 / 581-11-361 Carsten.Niemann@wedemark.de Verkaufsplan Farnkamp Ingenieurbüro Drecoll VCard als QR-Code Öffentlich bestellte Vermessungsingenieure Beratende Ingenieure Berliner Allee 13a - 30175 Hannover Tel: 0511/349198-30 Fax: 0511/349198-50 E-Mail: info@drecoll.de Internet:http://www.drecoll.de Vermessung Facility Management Geomonitoring 3D-Laserscanning Wertermittlung Stand 29.05.2012 11 Flächen von 2.100 - 5.800 m² Das neue Gewerbegebiet Farnkamp / Elze liegt an der L 190 in dem Gemeindeteil Elze, der über einen S-Bahn Anschluss verfügt. Der Verkaufspreis pro Quadratmeter beträgt € 46,- inklusive der gemeindlichen Erschließung, wie Kanal- und Straßenbau. Neben einer regulären VDSL-Verfügbarkeit bis max. 50 MBit besteht die Möglichkeit für einen direkten Glasfaseranschlusses bis auf das Kaufgrundstück – ein großer Standortvorteil für Unternehmen, die auf hochperformante Datenverbindungen angewiesen sind. Grünfläche A3 (420 x 297) Gemeinde Wedemark • Carsten Niemann • Wirtschaftsförderung Fritz-Sennheiser-Platz 1 • 30900 Wedemark • Telefon ( 05130 ) 581-361 • carsten.niemann@wedemark.de • www.wedemark.de Wenn sich Unternehmen in Holzminden und Umgebung ansiedeln, sanieren oder anbauen, kommen häufig sie ins Spiel: die Roloff GmbH und BFTW Holzminden GmbH. Das Baudienstleisterduo aus Holzminden plant und realisiert Bauobjekte in verschiedenen Größenordnungen. Dabei stehen beide selbständig auf festen Beinen, gemeinsam aber ergänzen sie einander. Seit 1945 ist die Roloff GmbH auf den Bau von schlüsselfertigen Wohnhäusern, Industrie-, Gewerbe- und Verwaltungsbauten, Sporthallen und Altbausanierungen spezialisiert. „Ein Spezialist für den klassischen Hochbau“, erklärt Geschäftsführerin Gabriele Christine Knoche, die ein Team von insgesamt 50 Mitarbeitern leitet. Zu den Projekten des Unternehmens gehören zum Beispiel der Umbau des Krankenhauses Holzminden, eine Wohnanlage in Bodenwerder sowie Autowerkstätten und Baumärkte in Holzminden und Umgebung. Neben gewerblichen Bauprojekten plant und realisiert die Roloff GmbH aber auch private Objekte. Die Roloff GmbH verfügt über ein ganzheitliches Management, das sich aus eigenen Architekten und Ingenieuren, Polierern und Fachhandwerkern zusammensetzt. „Dies ermögliche unserem Unternehmen die Wahrnehmung eines breiten Aufgabenspektrums“, so Gabriele Knoche. Komplettiert wird das Unternehmen durch die 2001 gegründete BFTW Holzminden GmbH – das Stahlbetonfertigteilwerk, das sich um die Erstellung von Rohbauten kümmert. Im unternehmenseigenen Stahlbetonfertigteilwerk werden Stützen, Unterzüge, Sockelplatten, Binder, Pfetten, Wandplatten und Schallschutzwände je nach Erfordernissen unabhängig vom Wetter produziert und anschließend mit eigener Montagekolonne montiert. Die Betonfertigteile des Unternehmens finden zum Beispiel Verwendung im Industrie-, Hallen- und Wohnungsbau. Beim Wohnungsbau können Betonfertigteile für Treppenelemente und Wandplatten verwendet werden. Auch individuelle Wünsche lassen sich mit Betonfertigteilen realisieren, denn neben der Beständigkeit sollen die Häuser nicht zuletzt auch ästhetischen Ansprüchen genügen. Durch den schnellen Einsatz von Betonfertigteilen der BFTW Holzminden GmbH können Objekte binnen kurzer Zeit umgesetzt werden. Die expandierenden Unternehmen sind deutschlandweit tätig, von der Ostsee bis zum Bodensee: Produktionshallen in Dassel und Extertal entstanden ebenso wie Autohäuser in Dresden sowie Schallschutzwände und Brückenelemente in Essen. Die Zusammenarbeit der beiden Firmen ermöglicht dabei eine fachgerechte und schnellstmögliche Ausführung von Objekten im Wohn- und Industriebau. regjo niedersachsen CUXPORT – IN POLE POSITION The x-press link to sea Wir haben das Tor für die Energiewende Wir haben das Tor für die Energiewende Modernes Multifunktionsterminal für Ro/Ro, Container, Stückgut und Automobillogistik Shortsea Abfahrten nach Großbritannien, Island, Baltikum, Finnland, Norwegen und Rußland Modernes Multifunktionsterminal für Ro/Ro, Container, Stückgut und Automobillogistik Spezialist für Schwergut und Projektladungen Shortsea Abfahrten nach Großbritannien, Island, Baltikum, Finnland, Norwegen und Rußland Spezialist für Schwergut und Projektladungen Maritime Wirtschaft 33 Emd e n B rau n sc h w e ig Aufwind an der Ems Umweltfreundlich Die Hafenplanung am Rysumer Nacken in Emden wird fortgesetzt. Dafür untersucht die IMS Ingenieurgesellschaft mbH kurzfristige Perspektiven einer Hafenentwicklung. Der Braunschweiger Hafen zählt zu den Großen in Norddeutschland. Die Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG (NPorts), die Stadt Emden und die IHK für Ostfriesland und Papenburg (IHK) haben im September 2012 die fortführenden Untersuchungen zur Konkretisierung einer Hafenplanung am Rysumer Nacken in Emden in Auftrag gegeben. Als Basis dienen die Ergebnisse der im August vorgestellten „Technischen Potenzialanalyse zur Hafenplanung auf dem Rysumer Nacken“. Die IMS Ingenieurgesellschaft mbH aus Hamburg wird nun die kurzfristigen Perspektiven einer Hafenentwicklung untersuchen. Konkretisiert werden soll das Konzept für ein Terminal, das insbesondere auch auf die Bedürfnisse der Offshore-Windindustrie ausgerichtet ist. Betrachtet wird unter anderem die wasserseitige Anbindung an die Seeschifffahrtsstraße Ems. Weiterhin wird die Planung eines Genehmigungsverfahrens für das Offshore-Terminal vorgenommen. Eine Abschätzung der Zeit- und Kostenrahmen sowohl für die Genehmigungsphase als auch für den Bau und Betrieb des Terminals sind weitere Bestandteile der Planungsleistungen. Die Kosten der Untersuchung werden gemeinsam von NPorts, der Stadt Emden und der IHK getragen. Die zuvor ebenfalls durch die IMS angefertigte Studie zur Hafenentwicklung wies darauf hin, die Hafenentwicklung in mehreren Stufen vorzunehmen. Auch sollte die künftige Hafenanlage möglichst dicht an die Fahrrinne der Ems herangeführt werden. Als eine mögliche Hafenvariante ist eine Jetty-Lösung in die Ems hinein denkbar, die bis auf 500 Meter an das Fahrwasser heranreicht und als Offshore-Terminal genutzt werden kann. Zusammen mit den großen Flächen bietet sich die Möglichkeit, den Seehafen Emden als OffshoreHafen weiter auszubauen. Durch die Lage am seeschifftiefen Wasser und die Nähe zu den Offshore-Windparks kann der Rysumer Nacken das Angebot an hafengewerblicher Nutzung, zum Beispiel durch den Umschlag von Komponenten für Offshore-Windenergieanlagen, ergänzen und erweitern. Hintergrund der Planungen zur Hafenentwicklung am Rysumer Nacken ist ein 2011 durchgeführter Flächentausch. NPorts und das Land Niedersachsen gaben Flächen auf dem Wybelsumer Polder und erhielten im Gegenzug Flächen im Eigentum der Bundeswasserstraßenverwaltung auf dem Rysumer Nacken, die eine Größe von 476 Hektar umfassen. VS Cuxport GmbH • D-27472 Cuxhaven • Germany Tel: +49 (0)4721 748-0 • Fax: +49 (0)4721 748-122 • info@cuxport.de • www.cuxport.de Cuxport GmbH · D-27472 Cuxhaven · Germany · Tel: +49 (0)4721 748-0 · Fax: +49 (0)4721 748-122 · info@cuxport.de · www.cuxport.de Bildnachweis: Hero Lang / Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG, Anders Seefeldt Mit einem Umschlag von 60.000 Standardcontainern und einem Massengutumschlag von rund einer Million Tonnen pro Jahr ist der Braunschweiger Hafen einer der Großen unter Norddeutschlands Binnenhäfen. „Allein der Containerverkehr, den wir mit den Seehäfen Hamburg und Bremerhaven abwickeln, entspricht rund 35.000 Lkw-Fahrten jährlich“, sagt Jens Hohls, Geschäftsführer der Hafenbetriebsgesellschaft Braunschweig mbH. Das verringere die Belastung der Umwelt mit Kohlenstoffdioxid enorm, denn jedes Binnenschiff ersetze durchschnittlich 50 Lastwagen und erspare Autofahrern überdies manchen Stau. In Braunschweig können Güter nicht nur von Lkw, sondern auch von Zügen auf Schiffe verladen werden – ein Vorteil, der weidlich genutzt wird. In Containern umgeschlagen werden Textilien, Möbel, Fahrzeugteile, Gips, Zucker oder Mehl. Hinzu kommen Massengüter wie Schrott und Kohle. Zu den Kunden des Hafens gehören fast alle Unternehmen, die in der Region Rang und Namen haben, wie etwa Ikea, New Yorker, Volkswagen, MAN, die Salzgitter AG, die Mühle Rüningen, aber auch die Brauerei Wolters. VS Technologie- und Gründerzentren Steckbrief Steckbrief Anzahl der Unternehmen: 26 Anzahl der Unternehmen: 41 Anzahl der Beschäftigten: 108 Angaben der Branchen: 1 IT; Umwelt; Automotive; regenerative Energien; eHealth Größe der Gesamtfläche: 2.000 qm freie Flächen: Warteliste Anzahl der Beschäftigten: 73 Technologiepark Braunschweig Rebenring 33, 38106 Braunschweig Tel. 0531/3804-3841, Fax 0531/3804-3941 f.hahn@braunschweig-zukunft.de www.braunschweig-zukunft.de www.technopark-bs.de Für Gründer aus dem Bereich Biotechnologie 1.800 qm im BioTecGründerzentrum Angaben der Branchen: keine Branchenfokussierung Größe der Gesamtfläche: insgesamt 2.500 qm freie Flächen: Auslastung liegt zwischen 80 - 90% Steckbrief Steckbrief Anzahl der Unternehmen: 4 Anzahl der Unternehmen: 5 Anzahl der Beschäftigten: k. A. Angaben der Branchen: 2 Logistik, Heizungs- und Sanitärtechnik, Modellund Werkzeugbau, Bauunternehmen und Architektur, Gesundheitswirtschaft Größe der Gesamtfläche: 113.925 qm freie Flächen: 92.377 qm (individueller Grundstückszuschnitt ab 1.500 qm) Anzahl der Beschäftigten: 226 Stadt Delmenhorst Fachdienst Wirtschaftsförderung Anzahl der Beschäftigten: 140 Angaben der Branchen: Biotechnologie und verwandte Branchen Größe der Gesamtfläche: insgesamt 7.500 qm Büro- und Laborflächen freie Flächen: 2 Größe der Gesamtfläche: 4.000 qm freie Flächen: keine vorhanden Steckbrief Anzahl der Unternehmen: 12 4 Angaben der Branchen: GF Dipl. Ing. Jürgen Enkelmann GF Dipl.Munstermannskamp Ing. Jürgen Enkelmann 1, 21335 Lüneburg Munstermannskamp 1, 21335 Lüneburg Tel. 04131/7898-0, Fax 04131/7898-112 info@enovum-lueneburg.de Tel. 04131/7898-0, Fax 04131/7898-112 www.enovum-lueneburg.de info@enovum-lueneburg.de www.enovum-lueneburg.de Größe der Gesamtfläche: GWG Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung Göttingen mbH Bahnhofsallee 1b, 37081 Göttingen Tel. 0551/547430, Fax 0551/5474320 info@gwg-online.de, www.gwg-online.de www.science-park-goettingen.de vorhanden Automobilzulieferer; Beschichtungen; Metallbau; Messtechn.; Vermessung; Architektur Gewerbezentrum Wilhelmshaven c /o WFG Wirtschaftsförderung in Wilhelmshaven GmbH 5.228 qm Andreas Leonhardt Luisenstraße 8, 26382 Wilhelmshaven Tel. 0 44 21 / 91 06 26, Fax 0 44 21 / 91 06 27 andreas.leonhardt@wfg-whv.de (3.196,07 qm Hallenflächen, 2.031,67 qm Büroflächen) freie Flächen: (ab Okt. 2012) - ca. 274 qm Büro (ab Jan. 2013) - ca. 300 qm Büro (ab Jan. 2013) - ca. 524 qm Halle Steckbrief Anzahl der Unternehmen: 65 5 9 Anzahl der Beschäftigten: k. A. Technologiepark Meppen GmbH Technologiepark Meppen GmbH Heinz HeinzSchöttmer Schöttmer Markt 43, 49716 Meppen Markt 43, 49716 Meppen Tel. / Fax: 0 59 31 / 15 32 26 Tel. / Fax: 0 59 31 / 15 32 26 h.schoettmer@meppen.de Angaben der Branchen: IT; Consulting; Automotive; Service; Kultur- und Kreativwirtschaft; Forschung Größe der Gesamtfläche: über 5.000 qm freie Flächen: Warteliste für feste Büroflächen; flexible Büroraumlösungen verfügbar Wolfsburg AG Wolfsburg AG | InnovationsCampus Major-Hirst-Straße 11, 38442 Wolfsburg InnovationsCampus Telefon 05361/897-1226, Fax 05361/897-1060 Major-Hirst-Straße 11, 38442 Wolfsburg innovationscampus@wolfsburg-ag.com www.innovationscampus.com Telefon 05361/897-1226, Fax 05361/897-1060 www.wolfsburg-ag.com innovationscampus@wolfsburg-ag.com www.innovationscampus.com www.wolfsburg-ag.com h.schoettmer@meppen.de Steckbrief 3 8 Anzahl der Beschäftigten: k. A. InnovationsGründerzentrum Innovationsund und Gründerzentrum Lange Straße 128, 27749 Delmenhorst Tel. 04221/99-1181, Fax 04221/99-1280 wirtschaftsfoerderung@delmenhorst.de www.delmenhorst.de/wirtschaft Steckbrief Anzahl der Unternehmen: 12 Angaben der Branchen: in Niedersachsen Das neue Technologie- und GründerCentrum in der Region Osnabrück. Wilhelmshaven 8 Hamburg 6 ICO InnovationsCentrum Osnabrück c/o Centrum für Umwelt und Technologie Osnabrück Start 2014! Westerbreite 7, 49084 Osnabrück Tel. 0541/9778 100, Fax 0541/9778 106 info@innovationscentrum-osnabrueck.de 4 bremen lüneburg Delmenhorst 2 meppen 5 Steckbrief Steckbrief Anzahl der Unternehmen: 21 Anzahl der Unternehmen: 9 Anzahl der Beschäftigten: 75 Angaben der Branchen: keine Branchenfokussierung Größe der Gesamtfläche: insgesamt 2.200 qm freie Flächen: vorhanden 3 Anzahl der Beschäftigten: 30 Angaben der Branchen: GWG Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung Göttingen mbH Bahnhofsallee 1b, 37081 Göttingen Tel. 0551/547430, Fax 0551/5474320 info@gwg-online.de, www.gwg-online.de www.goetec.de Ingenieurbüro; Büroservice Arbeitsvermittlung; Finanzdienstleistungen: Forderungsmanagement; Ausbildungshilfe; Inneneinrichtung; Hoch- und Tiefbau Größe der Gesamtfläche: 2.000 qm freie Flächen: 75 qm Wolfsburg 9 7 osnabrück Hannover braunschWeig 1 6 salzgitter 7 Technologie- und Gründerzentrum Salzgitter Windmühlenbergstraße 20, 38259 Salzgitter Tel. 0 53 41/ 900 99 45, Fax 0 53 41/ 900 99 11 www.tgz-salzgitter.de 3 göttingen 36 wirtschaft regjo niedersachsen regjo Niedersachsen wirtschaft 37 Nachbarn, Partner, Konkurrenten Bild: Stefan Schöning Fotodesign An der Grenze zwischen Niedersachsen und den Niederlanden wird Europa gelebt. Ein reger Grenzverkehr und fruchtbare Wirtschaftskooperationen sind im niedersächsischen „Grenzland“ an der Tagesordnung. Bild: Stefan Schöning Fotodesign 38 wirtschaft regjo niedersachsen regjo Niedersachsen wirtschaft 39 Das Aushängeschild der Metallbauindustrie im Landkreis Emsland: die Meyer Werft in Papenburg. Rund um die Schwerpunktbranche ist ein großes, grenzüberschreitendes Unternehmensnetzwerk mit etwa 1.000 Partnern gewachsen. Bild: Grafschaft Bentheim Tourismus 40 wirtschaft regjo niedersachsen regjo Niedersachsen wirtschaft 41 Die Ritterfestspiele in Bad Bentheim. Niederländer wohnen nicht nur in großer Zahl in den grenzanrainenden deutschen Landkreisen, sondern kommen auch oft zu touristischem Besuch. Bild: Stefan Schöning Fotodesign regjo Niedersachsen wirtschaft 43 Text: Sven Grünewald Der Lückenschluss im Verlauf der A31 war ein grenzüberschreitendes Gemeinschaftsprojekt, die Niederländer beteiligten sich an der Finanzierung des vorzeitigen Weiterbaus. Wenn es gemeinsamen Interessen dient, finden alle Nutznießer zusammen. Jenseits der Ems geht das flache Land fast unbemerkt von den Landkreisen Grafschaft Bentheim, Emsland und Leer in die Niederlande über. So übergangslos sich die Landschaft dahinzieht, so durchlässig ist inzwischen auch die Grenze geworden. Natürlich ist da Schengen und die Reisefreiheit, doch im Alltag gleicht die Grenze mittlerweile eher einer breiten Übergangszone aus miteinander verbundenen Regionen statt einer harten Trennung zwischen zwei Kulturen. Denn jenseits des noch im Fußball gepflegten Klischees, dass sich Niederländer und Deutsche eigentlich nicht leiden können, hat sich hier eine Kultur des Miteinanders entwickelt. Da wird gehandelt, kooperiert, übergesiedelt und natürlich auch – im besten Sinne – konkurriert. Die klischeehaften Animositäten existieren nicht vor Ort. An der Grenze zu den Niederlanden lebt man in guter Nachbarschaft. Wahrnehmbare Unterschiede existieren vor allem in den kleinen Dingen. Die Sprache, klar, oder im Bereich Verkehrskontrollen: Wer mit dem Bleifuß durch die Niederlande rast, hat mit im Vergleich exorbitanten Bußgeldern zu rechnen. Mäßigung ist angesagt. In Meetings wiederum zeigt sich, dass die Nachbarn aus dem Land von Gouda und Tulpen deutlich ungezwungener sind als ihre deutschen Pendants. Da kommt es vor, dass der Chef eines großen Unternehmens im Pullover aufläuft, was ein deutscher CEO vermutlich nie machen würde. Beim gegenseitigen Gespräch ist man gleich beim Vornamen. Eine lockere Stimmung, die in grenzüberschreitenden Sitzungen auf deutsche Teilnehmer des Öfteren abfärbt. „Da sind alle ganz schnell beim Du und die Jacken und Blazer sind auch sofort ausgezogen“, erzählt Martina Kruse von der Wirtschaftsförderung im Landkreis Emsland. Wer dem als Außenstehender beiwohnt, ist vielleicht verwundert, in den niedersächsischen Grenzanrainerlandkreisen ist man da jedoch schon ein Stückchen weiter. Man kennt die Nachbarn und ihre Eigenheiten eben und lebt auch nicht schlecht von ihnen. „Die Niederländer geben zum Beispiel sehr viel Geld für Küchen aus“, illustriert das Udo Männel, Einheitlicher Ansprechpartner im Landkreis Grafschaft Bentheim. „So viele Küchenstudios, wie wir in Nordhorn haben, könnten wir mit der Nachfrage vor Ort keinesfalls befriedigen. Teils zu 80 Prozent kaufen da Niederländer ein.“ Zu der gelebten Nähe beigetragen hat eine lange Zeit der grenzüberschreitenden Projekte im vereinten Europa. Seit 35 Jahren etwa gibt es ganz im Norden die Ems-Dollart-Region (EDR), die auf deutscher Seite Städte, Gemeinden und Landkreise von Ostfriesland bis Wirtschaftsförderung wirtschaft 45 Bild: Stefan Schöning Fotodesign regjo niedersachsen Die Grafschaft Bentheim – Premium-Standort im Herzen Europas Top-Anbindung Top-Lebensqualität Top-Service Top-Logistik Der „Lottogewinn“ für die Wirtschaftsförderung im Landkreis Emsland: Das große niederländische Unternehmen Emsflower war auf der Suche nach neuen, großen Flächen und wurde in Emsbüren fündig. Das Unternehmen welchselte die Grenzseiten. GRAFSCHAFT BENTHEIM Die Grafschaft Bentheim besitzt infrastrukturelle TOP-Referenzpunkte wie die Nord-Süd-Passage (A 31), das Schüttorfer Kreuz (Schnittpunkt A 31 / A 30) und das Güterverkehrszentrum Europark. GVZ Europark Die gute Lage der Grafschaft Bentheim an den Autobahnen A 30 und A 31 im Dreiländereck Niederlande, Niedersachsen und NordrheinWestfalen ermöglicht einen schnellen Zugang zum transeuropäischen Verkehrsnetz und damit zu den internationalen Märkten. Das Kompetenzzentrum Wirtschaft im ehemaligen NINO-Spinnereihochbau bietet Unternehmen eine Vielzahl wirtschaftsnaher Dienstleistungen und damit einen perfekten Service. In der Grafschaft Bentheim wird Familienfreundlichkeit ganz groß geschrieben. Kinderbetreuung, © www.zengamedia.de Wohnungssuche, Formalitäten – wir kümmern uns darum! Wirtschaftsförderung Landkreis Grafschaft Bentheim NINO-Allee 11 · 48529 Nordhorn · Telefon: 0 59 21 / 96 - 23 00 www.einfach-naeher.de hinunter ins Emsland und Cloppenburg umfasst und auf niederländischer Seite Gemeinden aus den Provinzen Groningen, Drenthe und Friesland. Seit 1997 arbeitet die EDR als grenzübergreifender, öffentlich-rechtlicher Zweckverband, ihm gehören rund 100 öffentlich-rechtliche Mitglieder an. Gemeinsam werden verbindende Interessen ausgelotet – unter anderem in den Bereichen Raumordnung, Infrastruktur, regionale Wirtschaftsförderung und Kultur. Vor allem aber will die Region die Kontakte zwischen der Bevölkerung beiderseits der Grenze verstärken und intensivieren. Das reicht dann von der Begegnung Mensch zu Mensch auf Dorfebene bis hin zu großen grenzüberschreitenden Projekten. Die Initiativen der EDR sind in Brüssel nicht unbemerkt geblieben und so gelang es, viele EU-Gelder in die Region zu holen; so auch in der neuen Förderperiode ab 2014. Im Grenzalltag sieht das dann so aus, dass viele Gemeinden bilaterale Partnerschaften eingegangen sind; die Niederlande sind weniger Nachbarland als Nachbarschaft – die Deutschen fahren ins Outlet-Center nach Emmen rüber, während die Niederländer kommen, um zu tanken, da das Spritpreisniveau hier deutlich niedriger liegt. Allerdings hat der Tanktourismus bei den Grenzanrainern auch die Preise steigen lassen… Südlich der Ems-Dollart-Region schließt sich die Euregio an – eine weitere „europäische“ Wirtschaftsregion mit Teilen von Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden, welche die gleichen Ziele verfolgt wie die EDR. Die Wirtschaft profitiert klar von diesen Netzwerken. Im Bereich der Fachkräftegewinnung enstand zum Beispiel ein grenzüberschreitendes Fachkräfte-Radar und auch das MEMA, das Netzwerk emsländischer Metall- und Maschinenbauunternehmen, hat inzwischen den Sprung über die Grenze gemacht. Im Emsland umfasste das Netzwerk etwa 350 Unternehmen, ein eigener Manager kümmerte sich um die Netzwerkarbeit. Dann wurde der Verbund nach Norden entlang der Ems-Achse und in Richtung der Niederlande geöffnet, so dass inzwischen an die 1.000 Unternehmen im MEMA zusammenkommen. Deutsch-niederländische Netzwerke und Partnerschaften sind weiträumig über die Grenze hinausgewachsen. „Die Metall- und Maschinenbauer treffen sich einmal im Jahr in den Niederlanden oder in Deutschland“, sagt Netzwerkmanager Maik Schmeltzpfenning. „Da entstehen wertvolle Kontakte. Wenn beispielsweise Maschinenkapazitäten nicht ausgelastet sind, dann wird das Netzwerk angezapft. Das ist ein hervorragendes Beispiel für das Zusammenwachsen. Denn die Zielgruppen von Unternehmen machen nicht an der Landesgrenze halt.“ Eine Einstellung, die sich auch in der Politik bemerkbar macht: Wer ins Kreishaus des Emslandes in Meppen kommt, findet dort Hinweisschilder wirtschaft 47 Bild: GGB regjo niedersachsen Neubaugebiet in Bad Bentheim. Zahlreiche Niederländer haben sich diesseits der Grenze ein Eigenheim gebaut, in manchen Baugebieten stellen sie 90 Prozent aller Grundstückseigentümer. und Flyer auf Niederländisch. Die Nachbarschaft und die enge Verbindung hat man hier tagtäglich vor Augen und im Kopf. So ist auch einer der großen Fänge in der Unternehmensansiedlung gelungen. Der Chef des niederländischen Pflanzengroßproduzenten Emsflower, Bennie Kuipers, kam auf der Suche nach neuen Flächen in das Rathaus der Gemeinde Emsbüren und traf dort zufällig den Bürgermeister, man kam ins Gespräch und Emsflower siedelte nach Emsbüren über. „Ein Lottogewinn“, meint Martina Kruse. Die Vernetzung von Emsflower mit anderen niederländischen Unternehmen zog zudem noch weitere Ansiedlungen nach sich. Der inzwischen langjährige Trend, dass die Niederländer – große wie kleine Unternehmen – nach Deutschland ziehen und dann vorwiegend in die grenznahe Gegend, kommt natürlich nicht von ungefähr. Standortvorteil Deutschland? Niedrige Grundstückspreise und große Flächen sind attraktiv. 44 - 4014 Zum einen natürlich zahlt es sich aus, für den Markteintritt in Deutschland auch ein „deutsches Gesicht“ zu haben – etwas, das analog auch für deutsche Unternehmen gilt, die auf den niederländischen Markt wollen. Zum anderen haben es gerade Unternehmen wie Emsflower, die auf große Flächen angewiesen sind, in den Niederlanden sehr schwer, überhaupt noch entsprechende Flächen zu finden. Und während hierzulande Gewerbeflächen und Baugründstücke von den Gemeinden entwickelt werden und die Quadratmeterpreise dadurch recht moderat ausfallen, werden diese Grundstücke in den Niederlanden von Privatinvestoren aufgekauft und vermarktet. Jens Wolters, Geschäftsführer der GGB Grundstücks- und Entwicklungsgesellschaft Landkreis Grafschaft Bentheim, kann die Nachfrage der Niederländer mit Zahlen illustrieren. „Es gibt ein großes Preisgefälle. In den Niederlanden liegt der Quadratmeterpreis bei Gewerbegrundstücken bei 120 bis 130 Euro, hier sind es zwischen zehn und 15. Das ist einer der Gründe, warum niederländische Investoren über die Grenze gegangen sind. Bei den privaten Wohnungsbaugrundstücken ist das ähnlich. Da bezahlen Sie in den Niederlanden in kleineren Orten entlang der Grenze 400 Euro, während es in Nordhorn in guter Lage 100 Euro sind.“ Deshalb sind über die Jahre die Niederländer sprichwörtlich zu tausenden über die Grenze gegangen und haben sich dort ein Haus gebaut. „In Bad Bentheim zum Beispiel sind in einigen Baugebieten teils 80, 90 Prozent der Flächen an Niederländer verkauft worden“, sagt Wolters. Er schätzt, dass in Bad Bentheim etwa ein Viertel der Einwohner mit einem niederländischen Pass unterwegs sind. Der Boom im privaten holländischen Wohnungsbau auf deutschem Boden ist mit der Wirtschaftskrise und dem Crash des niederländischen Immobilienmarktes vor drei bis vier Jahren allerdings jäh zu Ende gegangen. Im gewerblichen Bereich hingegen hält der niederländische Zuzug an und geht dabei quer durch alle Branchen. Im Gewerbepark Bad Bentheim Gildehaus, direkt an der A30 und nur einen Steinwurf von der Grenze entfernt, sind zum Beispiel von den 130 Hektar Fläche drei Viertel an niederländische Investoren verkauft worden. „Insbesondere die Bauwirtschaft, aber auch die wirtschaftliche Entwicklung insgesamt sowie die Einwohnerentwicklung in der Region profitieren ganz klar von der Grenzlage“, fasst es Jens Wolters wirtschaft 49 Bild: Europark Coevorden – Emlicheim regjo niedersachsen Das niederländisch-deutsche Vorzeigeprojekt – der Europark Coevorden Emlichheim. Mitten auf die Grenze gebaut entwickeln und vermarkten die beiden Gemeinden Emlichheim und Coevorden den Gewerbepark. InnenarcHITekTUr InneneInrIchtungen BadeInrIcHTUngen WOHNEN – MIT LIEBE ZUM DETAIL polygo Verantwortungsvolle Verarbeitung – Vertrauen Sie Ihre Sitzmöbel den Spezialisten in unserer Polsterei an und überzeugen Sie sich von ihrer kompetenz. HanS g. BOck – mehr als nur Möbel. ihRE nEuE WEb-MAnufAktuR Friesenstraße 15 -19 · 30161 Hannover · Tel.: 0511- 34020 - 0 · www.hansgbock.de Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9.00 bis 18.00 Uhr · Samstag 10.00 bis 14.00 Uhr VERlAg coRpoRAtE onlinE zusammen. Niederländisch hört man hier nicht nur überall, die Sprache zählt auch an vielen Schulen zur Grundausstattung. Über die Zeit haben sich Strukturen entwickelt, die den gegenseitigen wirtschaftlichen Grenzübertritt unterstützen. In Oldenzaal, von Bad Bentheim aus kurz hinter der Grenze, gibt es das GermanBusinessHouse, welches niederländische Unternehmen bei ihrem Markteintritt in Deutschland unterstützt. Das deutsche Pendant, das HollandBusinessHouse, befindet sich in Nordhorn, wo niederländische Unternehmen deutschen Interessenten zur Seite stehen. Die Verbindungen sind eng, man kennt sich. Auf kleinräumiger Ebene gibt es viele gemeinsame, grenzüberschreitende Projekte im Bereich Kultur, Tourismus, Ausbau von Wanderwegen. Eines der wirtschaftlichen Vorzeigprojekte steht hingegen genau auf der Grenze zwischen der deutschen Samtgemeinde Emlichheim und der niederländischen Gemeinde Coevorden – der interkommunale Europark. In der dortigen Geschäftsstelle arbeiten Mitarbeiter der Wirtschaftsförderung beider Gemeindeverwaltungen zusammen. „Beide Gemeinden verstehen sich als Partner“, beschreibt Dieter Lindschulte, der für die Samtgemeinde Emlichheim den Europark betreut, das Miteinander. „Die Gemeinden sind regional so strukturiert, dass der Konkurrenzgedanken keine Rolle spielt.“ Zwar gibt es noch weitere Gewerbeflächen dies- und jenseits der Grenze, die aber für kleineren Flächenbedarf als im Europark vorgesehen sind. Die Entwicklungskosten des Parks haben sich die Gemeinden geteilt, das zuständige Klärwerk steht auf niederländischer Seite und wird gesondert abgerechnet. Auch sonst ist man kreativ: Die Müllverbrennungsanlage auf deutscher Seite schickt ihren Prozessdampf in die Niederlande, wo er verstromt und ins niederländische Netz eingespeist wird; die Besteuerung der Unternehmen geschieht nach dem jeweiligen Landesrecht. Auch bei anderen großen Wirtschaftsprojekten sind Niederländer und Deutsche gute Partner. Als die 42-kmLücke in der A31 vorzeitig geschlossen werden sollte, brachten sich die Niederländer massiv in die Finanzierung mit ein. Heute sind auf der nun durchgängigen Autobahn ebenso viele Niederländer wie Deutsche unterwegs. Nach außen alles gut. Dabei sind Niederländer und Deutsche neben Partnern auch Konkurrenten. Ebenso beim Eurohafen Emsland-Mitte, da waren die Niederländer auch von Anfang an dabei. Dass aber nicht alles eitel Sonnenschein ist und die Zusammenarbeit kein Selbstzweck, zeigt sich immer wieder, wenn es um die konkreten wirtschaftlichen Interessen geht. Natürlich sind da die deutschen Gemeinden an der Grenze große Konkurrenten – die enorme Preisdifferenz bei den Gewerbeflächen bleibt für Unternehmensansiedlungen schließlich nicht ohne Folgen. Oder in Enschede, wo zur Zeit über den Bau eines Zivilflughafens diskutiert wird – die (deutschen) Argumente, dass die Region bereits durch den Flughafen Münster-Osnabrück bedient wird und man sich durch einen zweiten Regionalflughafen nur gegenseitig kannibalisiert, lassen die Niederländer kalt. Andererseits ist auch das qualitativ nicht anders als etwa der Wettbewerb zwischen den Bundesländern. Insofern ist man versucht zu sagen: Business as usual. regjo niedersachsen Frühdiagnostik – Nehmen Sie sich jetzt die Zeit! 51 Ambulante Untersuchungen in unserer Praxis: Ganzkörper-Diagnostik Darstellung aller inneren Organe. Teilkörper-Diagnostik Darstellung u. a. von Herz, Brust, Dickdarm, Lunge oder geschlechtsspezifischen Organen sowie Bestimmung der Knochendichte. Diagnostische Verfahren: • 3D-Ultraschall • Computertomografie (CT) • Magnetresonanztomografie (MRT) • Digitale Mammografie Vertrauen Sie der langjährigen Erfahrung unseres Ärzteteams und sprechen Sie mit uns. Wir informieren Sie umfassend! Telefon 0551 / 820 740 Bahnhofsallee 1d · 37081 Göttingen (Gegenüber Bahnhof Westausgang) www.diagnostik-goettingen.de · info@diagnostik-goettingen.de mamba-online.de Die richtige Perspektive portrait Ausbildungsmöglichkeiten in den Fachrichtungen Zerspanungsmechaniker und Industriemechaniker sowie die Möglichkeit zum Dualen Studium bietet das Renk Werk in Hannover in Kooperation mit anderen hannoverschen Unternehmen bzw. dem MAN Konzern. Kreativität und Tradition Das Renk Werk in Hannover hat sich zum Weltmarktführer auf dem Gebiet der Gleitlager für Maschinen- und Anlagenbau entwickelt und investiert kontinuierlich in neue Bearbeitungssysteme und weitere Kernkompetenzen. Text: Volker Schönfeldt Fotografie: RENK Aktiengesellschaft Werk Hannover Gegründet 1873 zur Herstellung von Zahnrädern aller Art ist die Renk AG heute als Produzent von hochwertigen Getrieben und Komponenten der Antriebstechnik weltweit tätig. Das Unternehmen, das seit 1923 Mitglied der MAN Gruppe ist, gliedert sich dabei in fünf selbständige strategische Geschäftseinheiten: Fahrzeuggetriebe, Sonderantriebstechnik und Prüfsysteme in Augsburg, Getriebe und allgemeine Antriebselemente in Rheine und Gleitlager und Kupplungen in Hannover. Für das Werk in Hannover erwarb Renk 1975 die Produktbereiche Gleitlager und Kupplungen des früheren Eisenwerkes Wülfel. Mit der Zeit hat sich das Renk Werk in Hannover zum Weltmarktführer auf dem Gebiet der Gleitlager für Elektromaschinen entwickelt. Zu dieser Geschäftseinheit gehören auch die Aktivitäten der Renk Corporation, USA, der Cofical Renk Mancais do Brasil Ltda in Brasilien sowie der Admos Gleitlager Produktions- und Vertriebsgesellschaft mbH in Berlin. Das Renk Werk in Hannover entwickelt und produziert horizontale und vertikale Gleitlagersysteme für den Maschinen- und Anlagenbau, als Normlager oder in Spezialausführungen. Die Entwicklung wird dabei von einem jungen Ingenieursteam mit aktuellen Konstruktions- und Simulationsmethoden wie Finite-Elemente-Analyse und Strömungssimulation/CFD sowie zeitgemäßer Versuchs- und Programmiertechnik unterstützt. Richthofenstraße 107 Um den Herausforderungen des Weltmarktes auch fertigungstechnisch entsprechen zu können, wird am Standort Hannover kontinuierlich in neueste Bearbeitungssysteme sowie in weitere Kernkompetenzen investiert. Ein globales Netzwerk von Partnerlieferanten und eigenen Montage- und Distributionscentern garantiert die Nähe zu Beschaffungsund Absatzmärkten. Hinter dem Erfolg des Unternehmens stehen vor allem die zahlreichen Mitarbeiter, die mit Neugier für technische Zusammenhänge, Fachverstand, Kreativität, Teamgeist, Sprach- und Computerkenntnissen sowie verantwortungsbewusstem Denken und Handeln tagtäglich ans Werk gehen. Im Verbund mit anderen hannoverschen Unternehmen bietet das Renk Werk Hannover Ausbildungsmöglichkeiten in den Fachausrichtungen Zerspanungsmechaniker und Industriemechaniker. Ein Duales Studium in Kooperation mit dem MAN Konzern wird interessierten Bewerbern ebenfalls angeboten, um theoretisches Wissen mit praktischen Kenntnissen zu verbinden. Renk Hannover kooperiert im Rahmen geförderter Projekte der industriellen Gemeinschaftsforschung auch mit Lehrstühlen und Instituten an verschiedenen Hochschulen. Studierende können über Praktika oder Abschlussarbeiten das Gelernte in der Praxis erproben und sich dabei aktiv an der Entwicklung neuer Methoden und Technologien beteiligen. 52 gewerbegebiete regjo niedersachsen regjo niedersachsen gewerbegebiete Industrie- und Gewerbegebiete in Niedersachsen Landkreis / kreisfreie Stadt 1 Ammerland Fläche in ha Nutzung 21 GE/GI Kontakt Telefon Henning Dierks 04488/562900 2 Aurich 45 GE/GI Otto Kenke 04941/168001 3 Braunschweig, Stadt 59 GE/GI Simone Schumacher 0531/38043822 4 Celle 37 GE/MI Mira Kuschnerus 05146/50725 5 Cloppenburg 237 GI Martin Kropp 04491/786000 6 Cuxhaven 7 8 122 GE Thomas Lötsch 04721/599620 Delmenhorst, Stadt 9 GE Axel Langnau 04221/991181 Diepholz 15 GE Frank Lemmermann 04203/71200 9 Emden, Stadt 160 GI Johann Kruse 04921/871588 10 Emsland 350 GI Martina Kruse 05931/444014 11 Friesland 22 GE/GI Frank Schnieder 04421/50048821 12 Gifhorn 64 GE/GI Uwe-Peter Lestin 05303/5272 13 Goslar 33 GE Thomas Beckröge 05322/74600 14 Göttingen 27 GE Harald Grahovac 0551/789010 15 16 Göttingen, Stadt Grafschaft Bentheim 26 56 GI GE/GI Hans Hahn Helmut Treiber Hameln-Pyrmont 14 GE Anika John 05042/943123 Hannover, Region 35 GI Heike Reupke 0511/61623289 19 Hannover, Stadt 20 GE Christian Peters 0511/16845025 20 Harburg 61 GE Wilfried Seyer 04181-92360 21 Heidekreis 130 GI Gerrit Lieske 05161/44-2157 22 Hildesheim 46 GI Guido Sievers 05181/703121 23 Holzminden 45 GE 24 Leer 18 GE/GI 25 Lüchow-Dannenberg 18 26 Lüneburg 13 Wolfgang Anders 0491/9261265 GE Martina Grud 05841/9786713 GE Gerhard Voigts 04131/208224 27 Nienburg/Weser 33 GE/GI Walter Meinders 05021/87320 28 Northeim 16 GE/GI Stefan Wolfgang 05551/9149912 29 Oldenburg 70 GE/GI Hans-Werner Aschoff 04431/85438 30 Oldenburg, Stadt Heiner Vahlenkamp 0441/2352259 31 Osnabrück Uwe Schumacher 05493/549210 9 GE GE/GI 32 Osnabrück, Stadt 45 GE Wolfgang Gurk 0541/331400 33 Osterholz 13 GE/GI Siegfried Ziegert 04791/930597 34 Osterode am Harz 24 GI Karl-Heinz Löwe 05522/318270 35 Peine 53 GI Ulrike Laudien 05171/49286 36 Rotenburg (Wümme) 15 GI Peter Freytag 04264/832011 37 Salzgitter, Stadt 48 GE/GI Richard Schudrowitz 05341/9009930 38 Schaumburg 15 GI 39 Stade 153 GE/GI 40 Uelzen 13 GE/GI/MI Andreas Wendt 05751/403142 Thomas Friedrichs 04141/401140 Georg Duwe 0581/8006341 41 Vechta 297 42 Verden 28 GE/GI 43 Wesermarsch 75 GE/GI/SO 44 Wilhelmshaven, Stadt 376 GI Jürgen Janßen 04421/910625 45 Wittmund 4 GE Karin Emmelmann 04465/80610 46 Wolfenbüttel 18 GE Dietrich Behrens 05331/86360 GE/GI Uwe Schumacher 05493/549210 Birgit Koröde 04231/12206 Kay Lutz Pakula 04401/996915 Oste MELLUM 6 MEMMERT Stade WILHELMSHAVEN Wittmund Jever 2 BREMERHAVEN 44 Nordenham 11 Aurich (zu Bremen) 39 Elbe GVZ 45 Ems-Jade-Kanal Friedeburg 20 Hamme-Oste-Kanal 9 Emden A31 Winsen 43 Brake 24 Weser 1 A28 33 Westerstede Leer A1 Lüneburg Osterholz-Scharmbeck 26 Elb e Worpswede OLDENBURG Lemwerder 30 Küstenkanal Dörpen GVZ 36 GVZ Papenburg 5 A29 A7 7 Delmenhorst 10 Uelzen Weyhe 29 Ems Rotenburg Soltau 25 Lüchow 40 42 Wildeshausen Cloppenburg Verden (Aller) A27 21 Elbe-Seiten-Kanal A31 Weser Vechta Meppen Artland, Samtgemeinde GVZ 05532/9005220 Bernhard Bramlage 297 BORKUM A27 BALTRUM 05921/878169 18 Nordholz NORDERNEY JUIST 0551/547430 17 Cuxhaven WANGEROOGE SPIEKEROOG LANGEOOG 27 4 Celle Diepholz 31 Dortmund-Ems-Kanal Nienburg A1 41 Gifhorn 16 Nordhorn Mittellandkanal 19 HANNOVER A30 GVZ 32 OSNABRÜCK 18 Stadthagen 12 A2 35 Peine Lehrte GVZ 3 GVZ WOLFSBURG A39 BRAUNSCHWEIG Mittellandkanal A30 A33 Melle Helmstedt 38 Weser 22 17 Hildesheim A39 Wolfenbüttel SALZGITTER GVZ Hameln 46 13 Goslar A7 28 23 37 Holzminden 34 Northeim Osterode 15 14 GÖTTINGEN GVZ A38 29 Gewerbegebiet Flughafen Seehafen GVZ Güterverkehrszentrum Wasserstraße Autobahn Das kommunale Standort-Informationssystem Niedersachsen KomSIS bietet mehr als 1.000 Gewerbeflächen im Internet: www.komsis.de. Es handelt sich jeweils um die größte zusammenhängende Gewerbefläche. Stand: November 2012 – Wir bitten freundlichst um das Anzeigen von Änderungen ICE- / IC-Strecke KomSIS.de 57 Investitionsbeschleuniger und Wirtschaftsförderer in Niedersachsen WFG Wirtschaftsförderung in Wilhelmshaven GmbH Jürgen Janßen Virchowstraße 21, 26382 Wilhelmshaven Tel. 04421/ 9106-25, Fax 04421/ 9106-27 juergen.janssen@wfg-wilhelmshaven.de www.wilhelmshaven.de Region Hannover Wirtschaftsförderung Alexander Skubowius Haus der Wirtschaftsförderung Vahrenwalder Straße 7, 30165 Hannover Tel. 0511/616-23354, Fax 0511/616-23452 alexander.skubowius@region-hannover.de www.unternehmerbuero-hannover.de Stadt Emden Bernd van Ellen Fachdienst Wirtschaftsförderung und Liegenschaften Ringstraße 38 b, 2 6721 Emden Tel. 04921/ 871378, Fax 04921/ 87101378 vanellen@emden.de www.emden.de Offen für mehr Stadt Papenburg Wirtschaftsförderung Wittmund WILHELMSHAVEN Axel Langnau Lange Straße 128, 27749 Delmenhorst Tel. 04221/991181, Fax 04221/991280 wirtschaftsfoerderung@delmenhorst.de www.delmenhorst.de HAMBURG Emden Varel Hans-Jürgen Stegen Bornemannstraße 10, 29614 Soltau Tel. 05191/ 970-673, Fax 05191/ 970-900673 h.stegen@heidekreis.de www.heidekreis.de Leer BREMEN OLDENBURG Emstek Achim Soltau Stadt Melle Wirtschaftsförderung Marco Schiller Markt 22, 49324 Melle Tel. 05422/965-454, Fax 05422/965-419 m.schiller@stadt-melle.de www.stadt-melle.de Uelzen Manfred Krömer Schlossplatz 1, 38518 Gifhorn Tel. 05371/82488, Fax 05371/82478 manfred.kroemer@gifhorn.de www.gifhorn.de Lüchow Verden Wildeshausen Braunschweig Zukunft GmbH Wirtschaftsförderung Vechta Nienburg Wedemark Diepholz Celle Gifhorn Nordhorn WOLFSBURG Burgdorf Garbsen Stadthagen Peine Hildesheim Hameln GründerVilla, Rebenring 33, 38106 Braunschweig Tel. 0531/38043804, Fax 0531/38043911 info@braunschweig-zukunft.de www.braunschweig-zukunft.de Stadt Osterode am Harz Stabsstelle Wirtschaft und Marketing BRAUNSCHWEIG Ilsede Gemeinde Wedemark Helmstedt Karl-Heinz Löwe Eisensteinstraße 1, 37520 Osterode am Harz Tel. 05522/318-270, Fax 05522/318-271 loewe@osterode.de www.osterode.de Wolfenbüttel SALZGITTER Aktiengesellschaft für Wirtschaft und Arbeit Weserbergland Aktiengesellschaft Stadt Burgdorf Wirtschaftsförderung und Liegenschaften André Scholz Vor dem Hannoverschen Tor 1, 31303 Burgdorf Tel. 05136/ 898-138, Fax 05136/ 898-4080 wirtschaft@burgdorf.de www.burgdorf.de Goslar Holzminden Landkreis Holzminden Strategische Planungen Einbeck Bad Gandersheim Osterode Wirtschaftsförderung Dr. Jutta Klüber-Süßle Tel. 05531/ 707-112, Fax 05531/ 707-6112 jutta.suessle@landkreis-holzminden.de Regionalentwicklung Elvira Wollenburg Tel. 05531/707-111, Fax 05531/707-6111 elvira.wollenburg@landkreis-holzminden.de www.landkreis-holzminden.de ... Ihr richtiger Standort im Städtedreieck Braunschweig - Hannover - Wolfsburg Landkreis Gifhorn Wirtschaftsförderung HANNOVER Landkreis Emsland Fachbereich Wirtschaft Wirtschaftsregion Rotenburg Delmenhorst OSNABRÜCK HefeHof 8, 31785 Hameln Tel. 05151 / 5851001, Fax 0551 / 5851099 info@weserberglandag.de www.weserberglandag.de Wirtschaftsförderung NINO-Allee 11, 48529 Nordhorn Tel. 05921/ 9 6 - 2 3 0 0 , Fax 05921/ 9 6 - 2 3 9 9 wifoe@einfach-naeher.de www.einfach-naeher.de Meppen Wirtschafts- und Innovationsförderung Salzgitter GmbH Lüneburg Osterholz-Scharmbeck Westerstede Melle Fritz-Sennheiser-Platz 1, 30900 Wedemark Tel. 05130/581-361, Fax 05130/581-11361 carsten.niemann@wedemark.de www.wedemark.de Mittelweg 7, 38106 Braunschweig Mittelweg 7, 38106 Fax: Braunschweig Tel. 0531/1218-0, 0531/1218-123 Tel. info@projekt-region-braunschweig.de 0531/1218-0, Fax: 0531/1218-123 www.projekt-region-braunschweig.de info@projekt-region-braunschweig.de www.projekt-region-braunschweig.de Brake Cloppenburg Windmühlenbergstraße 20, 38259 Salzgitter Tel. 05341/ 900990, Fax 05341/ 9009911 info@ wis-salzgitter www.wis-salzgitter.de Projekt Region Braunschweig GmbH Projekt Region Braunschweig GmbH Winsen Ganderkesee Uwe Haring ecopark-Allee 5, 49685 Emstek Tel. 04473/92666-33, Fax 04473/92666-92 u.haring@ecopark.de www.ecopark.de Tel. 04131/2082-0,5,Fax 04131/2082-10 Walter-Bötcher-Str. 21337 Lüneburg info@wirtschaft.lueneburg.de Tel. 04131/ 2082-0, Fax 04131/ 2082-10 www.lueneburg.de info@wirtschaft.lueneburg.de www.lueneburg.de Stade Jever Saterland Landkreis Grafschaft Bentheim Porschestraße 2, 38440 Wolfsburg Tel. 05361/89994-0, Fax 05361/ 89994-39 wirtschaftsfoerderung@wolfsburg-marketing.de www.wolfsburg-marketing.de Martina Grud Burgstraße 1, 29439 Lüchow Tel. 05841/97867-13, Fax 05841/97867-20 mgrud@wf-dan.de www.wf-dan.de Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH Wirtschaftsförderungsfür Stadt undmbH Landkreis Lüneburg gesellschaft für Stadt und Landkreis Lüneburg Walter-Bötcher-Straße 5, 21337 Lüneburg BREMERHAVEN Zweckverband ecopark Der Gewerbepark an der Hansalinie A1 Uta Kupsch Rühmkorffstraße 12, 31582 Nienburg/Weser Tel. 05021/ 887772 - 0, Fax 05021/ 887772-1 info@win-nienburg.de www.win-nienburg.de Ein Projekt der GLC Glücksburg Wolfsburg Marketing GmbH Aurich Papenburg WIN Wirtschaftsförderung im Landkreis Nienburg/ Weser GmbH Ordeniederung 1, 49716 Meppen Tel. 05931 / 44-4014, Fax 05931 / 44-3645 wirtschaft @emsland.de www.emsland.de Major-Hirst-Straße 11, 38442 Wolfsburg Tel. 05361/897-1201 innovationscampus@wolfsburg-ag.com www.innovationscampus.com www.wolfsburg-ag.com Stadt Delmenhorst Fachdienst Wirtschaftsförderung Landkreis Heidekreis Wirtschaftsförderung Martin Kropp Am Küstenkanal 2, 26683 Saterland/Sedelsberg Tel. 04491/786000, Fax 04491/786009 info@c-port-kuestenkanal.de www.c-port-kuestenkanal.de Wolfsburg AG | InnovationsCampus Gerhard Gizler Osterstraße 60, 30159 Hannover Tel. 0511/89 70 39-0 Fax 0511/897039-69 info@nglobal.de www.nglobal.de Papenburg Heinz Walker Hauptkanal rechts 68, 26871 Papenburg Tel. 04961/82-226, Fax 04961/82-315 heinz.walker@papenburg.de www.papenburg.de Christa Linnemann Mühlenstraße 2-4, 27777 Ganderkesee Tel. 04222/44-201, Fax 04222/ 44-220 wfg@ganderkesee.de www.ganderkesee.de c-Port Zweckverband IIK Niedersachsen Global GmbH Cuxhaven Gemeinde Ganderkesee Wirtschaftsförderung Bergmannstraße 35, 26789 Leer Tel. 0491/926-1262, Fax 0491/926-1888 wirtschaftsfoerderung@lkleer.de www.landkreis-leer.de Gabriele Zingsheim Haus der Wirtschaftsförderung Vahrenwalder Straße 7, 30165 Hannover Tel. 0511/168-42658, Fax 0511/168-41245 gabriele.zingsheim@hannover-stadt.de www.wirtschaftsfoerderung-hannover.de AfW Agentur für Wirtschaftsförderung Cuxhaven Dipl.-Kfm. Thomas Lötsch Kapitän-Alexander-Straße 1, 27472 Cuxhaven Tel. 04721/599620, Fax 04721-599629 info@afw-cuxhaven.de www.afw-cuxhaven.de Landkreis Leer Amt für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Beschäftigung Landeshauptstadt Hannover Wirtschaftsförderung Northeim Landkreis Northeim Wirtschaftsförderung/Tourismus Stefan Wolfgang Scharnhorstplatz 6, 37154 Northeim Tel. 05551/ 91499-12, Fax 05551/ 91499-77 swolfgang@landkreis-northeim.de www.landkreis-northeim.de GÖTTINGEN WRG Wirtschaftsförderung Region Göttingen GmbH Bahnhofsallee 1b, 37081 Göttingen Tel. 0551/ 9995498-0, Fax 0551/ 9995498-9 info@wrg-goettingen.de www.wrg-goettingen.de GWG Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung Göttingen mbH Bahnhofsallee 1b, 37081 Göttingen Tel. 0551/547430, Fax 0551/5474320 info@gwg-online.de www.gwg-online.de Stadt Northeim Wirtschaftsförderung Wirtschaftsförderung Scharnhorstplatz Scharnhorstplatz 1, 1, 37154 37154 Northeim Northeim Tel. 55 51/9 66-3 30,Fax Fax05551/966-155 0 55 51/9 66-1 55 Tel. 005551/966-330, rauer@northeim.de, rauer@northeim.de www.northeim.de www.northeim.de regjo niedersachsen Von: Brigitte Lenz An: E.ON Vertrieb Betreff: Ökostrom portrait 59 Gemeinsam mit dem Webdesigner Pascal Rieger (links) gründete Torsten Helten (rechts) das Online-Designmöbel-Outlet „used-design“. Ich möchte sauberen Strom zu einem fairen Preis. Habt Ihr da was, E.ON? Aber natürlich, liebe Frau Lenz. E.ON ÖkoStrom schont die Umwelt und Ihren Geldbeutel. E.ON ÖkoStrom ist CO2-frei und wird in eigenen Anlagen in Deutschland erzeugt. Damit leisten wir einen Beitrag, die Welt der Energie sauberer und effizienter zu machen. Mehr zu diesem umweltfreundlichen und preiswerten Tarif erfahren Sie unter eon.de/oekostrom Mit einer Nische zum Erfolg Torsten Helten vom Helten Design Depot in Göttingen entdeckte vor sechs Jahren eine Nische für: Ein Outlet für gebrauchte Designermöbel. used-design.com zählt heute über 45.000 Besucher im Monat. Text: Volker Schönfeldt Fotografie: Helten Design Depot „Was mache ich denn mit meinem Möbel, das ich vor Jahren bei Helten gekauft habe? Ich hätte zwar gerne ein neues, aber zum Entsorgen ist das Designer-Stück einfach zu schade.“ Diese Frage bekam Torsten Helten, Geschäftsführer des Helten Design Depots, von seinen Kunden immer wieder gestellt. Ein Portal für den Austausch solcher Klassiker gab es damals noch nicht – mit Ausnahme der üblichen Internet-Auktionshäuser. Den gelernten Tischler und Kaufmann brachte dies 2006 auf eine Idee: ein Internetportal für Markenmöbel mit Geschichte. Gemeinsam mit dem Grafik-Designer Pascal Rieger setzte er die Idee um, das Portal used-design war geboren. Mit der Internetseite sollten vor allem Privatpersonen eine Plattform erhalten, ihre gebrauchten Klassiker zum Verkauf anzubieten. Ein sehr wichtiger Punkt war dabei die „Usability“. „Mein 70-jähriger Vater war unsere Versuchsperson. Als es ihm gelang, problemlos Artikel einzustellen, wussten wir, dass die Seite an den Start gehen konnte“, so Torsten Helten. Im Mai 2007 war es dann soweit. Heute zählt die Seite durchschnittlich 45.000 Besucher im Monat und es stehen weit über 2.000 Produkte online. Zunächst wurde die Plattform von privaten Anbietern genutzt, die DesignKlassiker, Schränke, Polstermöbel, Stühle, Leuchten und Tische auf used-design.com zum Verkauf einstellten. Angeboten werden dürfen ausschließlich Originale, also keine unlizenzierten Nachbauten namhafter Designer. Nach und nach wurden dann auch Einrichtungshäuser auf die Plattform aufmerksam. Rund 300 Möbelhäuser aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nutzen die Seite heute zum Abverkauf Ihrer Ausstellungsstücke, Tendenz steigend. Im Dezember 2010 zündete used-design die nächste Stufe und eröffnete in Göttingen das erste used-design-outlet. Nur ein Jahr später folgte Stuttgart. In diesen Outlets werden Möbel, Leuchten und Accessoires namhafter Hersteller angeboten. Dabei handelt es sich um neuwertige Marken-Produkte, die z.B. für eine Woche auf einem Messestand gestanden haben, oder einen Fototermin bei einem Wohnmagazin hinter sich haben. Andere wiederum kommen aus Überproduktionen oder Insolvenzen. Eines aber haben die Möbel gemeinsam: Sie sind quasi neu, haben leichte bis gar keine Gebrauchsspuren und sind im Preis um bis zu 50 Prozent gegenüber dem Listen-Verkaufspreis der Hersteller reduziert. Und: Sie sind sofort verfügbar. Wird dieses Outlet-Konzept ein Erfolg, kann sich Torsten Helten eine Verbreitung in weiteren Großstädten gut vorstellen. In Einrichtungsfragen kennt sich Torsten Helten aus: Seit mehr als 45 Jahren besteht das Helten Design Depot bereits in Göttingen, das er heute in zweiter Generation führt. Das Unternehmen bietet Designprodukte, Innenarchitektur und handwerkliche Serviceleistungen aus einer Hand. Im eigenen Planungsbüro erarbeitet und realisiert Torsten Helten gemeinsam mit drei Innenarchitekten Einrichtungslösungen und Konzepte für die Bereiche Wohnen und Arbeiten – angefangen bei Wohnungen und Häusern bis hin zu Büros, Arztpraxen, Kliniken, Läden und Seniorenheimen. Das Helten Design Depot fühlt sich dabei stets dem Bauhausprinzip „Form folgt Funktion“ verpflichtet. An der Göttinger Siekhöhe wird eine Auswahl an Designerprodukten, die internationale Möbel-, Leuchten-, Textil- und Teppichkollektionen umfasst, auf einer Fläche von rund 1.500 Quadratmetern präsentiert. Das Göttinger Unternehmen wurde jüngst von den Magazinen „Architektur & Wohnen“ sowie „Zuhause Wohnen“ unter die 250 Top-Einrichtungshäuser in Deutschland gewählt. 60 interview regjo niedersachsen regjo Niedersachsen niedersachsen Als Geschäftsführer der E.ON Avacon Vertrieb GmbH ist Dr. Thomas Menze verantwortlich für den Bereich der Privatund Gewerbekunden. portrait Zum Produktportfolio der KWS Saat AG aus Einbeck (unten rechts) gehören neben Zuckerrübe und Mais auch Getreidesorten, Ölsaaten und Kartoffeln. Der Verbraucher als Produzent Zukunft säen Ein Interview mit Dr. Thomas Menze, Geschäftsführer der E.ON Avacon Vertrieb GmbH, über die Energieversorgung von morgen und Zukunftsprognosen für die Privatverbraucher. Seit 1856 entwickelt die KWS Saat AG aus Einbeck Saatgut für die Landwirtschaft. Mit rund 60 Tochter- und Beteiligungsgesellschaften ist das Unternehmen heute weltweit in rund 70 Ländern tätig. Interview: Volker Schönfeldt Fotografie: E.ON Vertrieb Deutschland GmbH Die Energiezukunft ist grün. Was ändert sich dadurch für den privaten Haushalt? Die Energieversorgung der Zukunft bietet privaten Verbrauchern eine Vielzahl neuer Möglichkeiten. Bei der Stromerzeugung zeichnet sich beispielsweise ein Trend hin zu dezentralen Lösungen ab. Es kommen immer mehr Produkte auf den Markt, die den Kunden den Einstieg in die Energieerzeugung und die Teilnahme am Umbau der Energiewelt ermöglichen. Mit Photovoltaikanlagen oder Mikro-Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen werden Verbraucher zu Produzenten und gestalten die Energiewende dadurch mit. Energieversorger wie E.ON bieten den Kunden Lösungen an, mit denen sie schon heute in die Erzeugung einsteigen können. Die Elektromobilität ist ebenfalls eine Säule der Energiewelt von morgen. Noch hält sich die Zahl der E-Autos aber in Grenzen. Wie beurteilen Sie das? Die Elektromobilität ist einer der zentralen Pfeiler, wenn es um die Neuausrichtung der Energieversorgung geht. Denn die Fahrzeuge können eine wichtige Rolle als Speicher für dezentral erzeugten Strom spielen. Sie nehmen ihn auf und führen ihn in das Netz zurück, wenn der Wind einmal nicht weht. Die Verbraucher werden also als Fahrzeugbesitzer zur Schnittstelle zwischen Speicher und Netz. Es gibt heute schon Komplettangebote − auch von E.ON 61 Text: Volker Schönfeldt Fotografie: KWS Saat AG − die den Einstieg in die Elektromobilität für Jedermann problemlos ermöglichen. Auf Kurzstrecken ist die Technik eine hervorragende Alternative zu Verbrennungsmotoren und das Fahrgefühl ist durchaus mit Segelfliegen vergleichbar – man gleitet leise dahin. Wo genau liegt der Mehrwert von Entwicklungen, wie beispielsweise Smart Home-Produkten? Die Herausforderung der Zukunft wird sein, alle neuen Energietrends in Einklang zu bringen und regenerativ erzeugte Energie bestmöglich zu nutzen. Intelligente Netze und intelligente Haustechnik sind hierfür ganz entscheidend. Darüber hinaus bieten Smart Home-Lösungen schon heute mehr Transparenz beim Energieverbrauch und steigern den Wohnkomfort und die Sicherheit in den eigenen vier Wänden. E.ON beispielsweise hat zusammen mit Telefunken ein System entwickelt, das kabellos elektrische Geräte, Beleuchtung, Heizung sowie Türen oder Fenster miteinander verbindet. Eine Zentraleinheit steuert alle Funktionen über Funk – von unterwegs auch via iPhone oder iPad − und verwaltet die einzelnen Komponenten. Heizung und Wärme werden von Raum zu Raum steuerbar, womit die Technik auch beim Energiesparen hilft. Mehr Informationen gibt es im Internet auf www.eon.de. Moderne Pflanzenzüchtung ist eine zukunftsweisende Technologie, die im Hinblick auf globale Herausforderungen, wie klimatischen Veränderungen und einer stetig wachsenden Weltbevölkerung, einen wichtigen Beitrag leisten kann. Die Züchtung neuer Pflanzensorten und die Herstellung von Saatgut stehen am Anfang der Produktionskette von Lebens- und Futtermitteln und bei der Erzeugung von nachwachsenden Rohstoffen für die bioenergetische Nutzung. Die KWS Saat AG mit Hauptsitz in der historischen Fachwerkstadt Einbeck entwickelt bereits seit 1856 Saatgut für landwirtschaftliche Nutzpflanzen. Zum Produktportfolio gehören neben Zuckerrübe und Mais auch Getreide, Ölsaaten und Kartoffeln. Von Einbeck aus agiert das Unternehmen heute mit rund 60 Tochter- und Beteiligungsgesellschaften und über 3.800 Mitarbeitern weltweit in rund 70 Ländern der gemäßigten Klimazone. In Südniedersachsen gehört die KWS zu den zehn größten Wirtschaftsakteuren der Region. Gegründet wurde das Unternehmen 1856 im „Zuckerdorf“ Klein Wanzleben in der Magdeburger Börde – das Kürzel KWS steht für „Kleinwanzlebener Saatzucht“ und erinnert an den Ursprungsort. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es dann allerdings zu einem Neubeginn in Einbeck. Von dort aus lotste der Unternehmer Carl-Ernst Büchting die KWS aus schwierigen Anfangsbedingungen zurück in die Liga der internationalen Unternehmen. Der Unternehmenserfolg basiert auf den seit Jahren kontinuierlich steigenden Aufwendungen für die Erforschung und Entwicklung neuer Pflanzensorten. Im Geschäftsjahr 2011/12 waren dies über 120 Millionen Euro. Aufgabe und Ziel von Pflanzenzüchtung ist es, Pflanzeneigenschaften kontinuierlich zu verbessern und zwar vorrangig im Hinblick auf ihre Ertragsleistung, ihre Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge und auf ackerbaulich und klimatisch unterschiedlichste Bedingungen. Dabei hat das Unternehmen auch neue Märkte im Blick, wie aktuell in Brasilien und China. So ist die KWS im Juli 2012 mit dem Erwerb von zwei Züchtungsgesellschaften und der Beteiligung an einer Produktions- und Vertriebsgesellschaft für Maissaatgut in den brasilianischen Maismarkt eingestiegen – dem drittgrößten weltweit. Am Firmensitz in der Einbecker Grimsehlstraße arbeiten rund 1.000 Mitarbeiter des Unternehmens. Mit der Region verbunden ist die KWS besonders durch ihr gesellschaftliches Engagement. So fördert das Unternehmen kulturelle, soziale, wissenschaftliche und sportliche Aktivitäten in Südniedersachsen, wie beispielsweise klassische Konzerte im Rahmen der Göttinger Händel-Festspiele im firmeneigenen Biotechnikum oder in der Kapelle des KWS Klostergutes Wiebrechtshausen. 15 JAHrE s ta d e Wilhelmshaven Technologiezentrum Stade www.projektentwicklung-stade.de Gründungs- und Innovationszentrum Stade www.gis-stade.de nordenham Jade InnovationsZentrum www.biosphere-ag.de VErEIN TECHNOLOGIE-CENTrEN NIEDErSACHSEN E.V. Technologiezentrum Nordenham www.tzn-nordenham.de buxtehude emden Emder Gründerzentrum www.egz-emden.de vtn TZB Buxtehude www.tzb-buxtehude.de va r e l buchholz Zukunftszentrum Technologie und Ausbildung Varel-Friesland www.zukunftszentrum-varel.de ISI – Zentrum für Gründung, Business und Innovation www.isi-wlh.eu osterholz-scharmbeck oldenburg Technologie- und Gründerzentrum Oldenburg www.tgo-online.de lüneburg NETZ-Zentrum für innovative Technologie Osterholz GmbH www.netz-ohz.de e.novum www.enovum-lueneburg.de delmenhorst Technologie- und Wirtschaftszentrum Delmenhorst www.tz-delmenhorst.de Wietmarschen Wirtschaft Innovation Nordwest www.win-nordwest.de lingen it.emsland www.it-emsland.de nordhorn Wir bieten: hannover Niedersachsenweit 28 Standor te mit insgesamt c a .12 5 . 0 0 0 m 2 B ü r o -, L a b o r- CampMedia HALLE 96 Technologie Zentrum im Wissenschaftspark www.hannoverimpuls.de EZN Erfinderzentrum Norddeutschland www.ezn.de Medical Park Hannover www.medicalparkhannover.de PZH Produktionstechnisches Zentrum Hannover GmbH www.pzh-gmbh.de u n d We r k s t a t t f l ä c h e n 3200 Arbeitsplätze 70 0 i n n o v a t i v e U n t e r n e h m e n Grafschafter TechnologieZentrum www.gtz.info v e r n e t z t e s ta n d o r t e e x i s t e n zg r ü n d u n g s b e r at u n g InnovationsCampus l Wolfsburg AG www.innovationscampus.com service braunschWeig Technologiepark Braunschweig www.technopark-bs.de osnabrück ICO InnovationsCentrum Osnabrück www.innovationscentrum-osnabrück.de Technologiezentrum Hildesheim www.tz-hildesheim.de hameln Technologie- und Gründerzentrum Hameln-Pyrmont www.hameln.de Wirtschaf tsförderung salzgitter Mark teinstieg i n n ovat i o n e n t e c h n o lo g i e t r a n s f e r helmstedt hildesheim s ta r t- u P s f l e x i b i l i tät Wolfsburg Technologie- und Gründerzentrum DTA www.stadt-helmstedt.de unternehMensnetzWerke b e d a r f s g e r e c h t M i t Wac h s e n d e b ü r o s Technologie- und Gründerzentrum Salzgitter www.tgz-salzgitter.de h o c h s c h u l ko n ta k t e P r o d u k t e n t W i c k lu n g neue Produk te Verein Technologie-Centren Niedersachsen e.V. c/o TGO Technologie- und Gründerzentrum Oldenburg GmbH Jürgen Bath Marie-Curie-Straße 1, 26129 Oldenburg Tel. 0441/36116-0, Fax 0441/36116-109 vtn@tgo-online.de www.vtn.de Wirtschaf tsförderung clausthal-zellerfeld Technologiezentrum Clausthal www.stadtwerke.clausthal.harz.de göttingen Götec Göttinger Technologie- und Gründerzentrum www.goetec.de Science Park Göttingen www.science-park-goettingen.de U n d w i e kö n n e n w i r I h r e I n n ova t i o n e n u n d U n te r n e h m e n f ö r d e r n? regjo niedersachsen wirtschaft 65 Der Verein Technologie-Centren Niedersachsen (VTN) wurde dieses Jahr 15. Zur Feier im Oktober 2012 im Neuen Rathaus Hannover gratulierte Wirtschaftsminister Jörg Bode (rechts) Guido Baranowski (links) und Jürgen Bath (Vorsitzender des VTN). Partner – keine Konkurrenten Die Technologie- und Gründerzentren Niedersachsens haben sich im Verein Technologie-Centren Niedersachsen (VTN) zusammengeschlossen. Viele Akteure tragen zu Erfolg des 15-jährigen Netzwerks bei. Text: Jürgen Bath Fotografie: VTN HEIKO BICK Aktenvernichtung GmbH & Co. KG l Hakenbusch 7 l 49078 Osnabrück Telefon: 0541 434253 l Telefax: 0541 46674 l bick@aktenvernichtung-bick.de www.aktenvernichtung-bick.de vernichten digitalisieren lagern Mit Sicherheit für Sie da! Als die ersten Technologie- und Gründerzentren in Deutschland entstanden, da waren die Niedersachsen mit an Bord. Braunschweig, Hildesheim, Hameln-Pyrmont, Nordhorn, Clausthal-Zellerfeld, Buxtehude, allesamt Mitte der Achtziger Jahre entstanden, wollten mehr für ihren Standort tun als es seinerzeit für Kommunen üblich war. Sie wollten bessere Rahmenbedingungen für Existenzgründer schaffen und wagten sich an die neue Idee, ein Haus zu bauen, in dem sich junge Firmen günstig einmieten können, in dem sie Serviceleistungen erhalten und Kontakte knüpfen können. Ein simples Konzept. Andere Regionen erkannten die Chancen, gründeten eigene Zentren, Tendenz ungebremst. Dabei hat sich an dem Konzept von vor 25 Jahren im Wesentlichen nicht viel verändert. Der Unterschied liegt im Detail. Der Trend geht heute hin zur Spezialisierung. Verknüpft mit den regionalen Stärken, insbesondere aus dem Bereich der Hochschulen, entsteht so ein Netzwerk von Zentren mit klarem Fokus und sich dynamisch entwickelndem Technologietransfer: Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik und Informationstechnologie sind dabei ebenso vertreten wie Biotechnologie, Erneuerbare Energien und demnächst auch die Ernährungswirtschaft. Neue Herausforderungen warten. Da ist die sich verändernde Förderlandschaft Europas, die die Technologie- und Gründerzentren natürlich sehr aufmerksam verfolgen. Aber auch die Anforderungen der Firmen ändern sich. Waren es vor einigen Jahren noch Gemeinschaftskopierer, ist es nun die Kommunikationsinfrastruktur: „Voice over IP“, „CTI“, Videotelefonie und ausreichende Internet-Breitbandanbindungen. Themen wie „Coworking-Spaces“, „Beteiligungsfinanzierung“ und „Due Dilligence“ sind ebenfalls in den Fokus der Zentrumsleiter gerückt. Diese Herausforderungen anzugehen ist das Ziel des Vereins Technologie-Centren Niedersachsen – 28 Zentren werden durch den VTN vertreten, zwei davon sind noch im Bau. Ergänzt wird das Knowhow des Vereins durch kooperative Mitglieder: Die Innovationszentrum Niedersachsen Strategie und Ansiedlung GmbH ist ein verlässlicher Partner für kreative und innovative Ideen. Auch die EZN Erfinderzentrum Norddeutschland GmbH ist ein wichtiger Partner: Die EZN hat hunderte von Unternehmen aus den Technologiezentren auf ihrem Weg von der Produktentwicklung zum Markteintritt in Sachen Schutzrechte sowie bei Vermarktungshilfen und der Förderung von Entwicklungsprojekten fachkundig beraten. Daneben runden Firmen wie „Wirtschaft Innovation Nordwest“ als Partner für Marketingfragen oder „ProFair“ Consult als kompetenter Veranstalter von Fachmessen mit ihrem Erfahrungshorizont das Know-how im Verein ab. Eine Institution, die zwar nicht Mitglied, aber dafür ständiger Gast im VTN ist, darf nicht unerwähnt bleiben: Das Niedersächsische Wirtschaftsministerium bereichert die Vereinsarbeit durch qualifizierte Beiträge und Informationen zu Themen der Strukturpolitik, wirtschaftspolitischen Trends und Fördermöglichkeiten. Diese Bündelung unterschiedlicher Akteure macht den Verein stark. Probleme können so effizient gelöst, neue Themen und Projekte kompetent angegangen werden. Zugleich besteht eine offene und vertrauensvolle Atmosphäre im Verein. Themen werden unkompliziert angesprochen, Hilfestellungen geleistet. Denn die Zielgruppe der Zentren kommt überwiegend aus der Region – selbst wenn die Unternehmen mitunter weltweit tätig sind. Die Zentren sind Partner, keine Konkurrenten! 66 verkehr regjo niedersachsen regjo Niedersachsen verkehr 67 Bahnhof Wolfsburg. Der ZGB will die innerregionale Vernetzung aufwerten: mit umweltfreundlichen Zügen und einer noch besseren Verknüpfung mit dem örtlichen Busverkehr. Regionalbahnkonzept 2014+ Der Zweckverband Großraum Braunschweig hat mit seinem Regionalbahnkonzept 2014+ viel vor. Schrittweise soll sich im Infrastrukturbereich auf Straße und Schiene die innerregionale Vernetzung deutlich verbessern. Text: Gisela Noske Fotografie: Cobra-visuelle Kommunikation Die Region Wolfsburg-Braunschweig sei eine Auto-Region. Heißt es. Wie schafft man es, die Menschen zwischen Harz und Heide dennoch in Busse und Bahnen zu bringen? Mit einem attraktiven Angebot, mit einem einheitlichen Verbundtarif für eine ganz Region und mit modernen Fahrzeugen. Daran arbeitet der Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) mit Nachdruck. „Regionalbahnkonzept 2014+“ heißt das Stichwort. Nach dem Aus für die über viele Jahre geplante Regio-Stadtbahn konzentriert sich der Verband jetzt darauf, das bestehende Netz zu optimieren, das Schienenpersonennahverkehrs-Angebot zu verbessern, dafür neue Fahrzeuge bereitzustellen und schrittweise die Eisenbahnstationen im gesamten Verbandsgebiet zu modernisieren. Das neue „Regionalbahnkonzept 2014+“, bringt für die Bürger der gesamten Region Vorteile im öffentlichen Personennahverkehr. Dessen ist sich Hennig Brandes, Direktor des Zweckverbandes, sicher. Hauptzielsetzungen des „Regionalbahnkonzeptes 2014+“ sind ein verbessertes Angebot, Stundentakt auf allen Strecken mit zusätzlichen Fahrten bei aufkommensstarken Relationen, optimierte Verknüpfung von Bus und Bahn, schrittweise Modernisierung aller Haltepunkte, dynamische Fahrgastinformation und neue beziehungsweise neuwertige Fahrzeuge. Vor allem auf der Strecke Wolfsburg – Braunschweig – Hildesheim und auf der Ost-West-Verbindung Wolfsburg – Hannover gibt es ab 2015 deutliche Verbesserungen im Zugverkehr. Für das neue Betriebskonzept werden in Kürze effiziente, hochmoderne Elektrotriebwagen gekauft und in einem eigenen Fahrzeugpool des ZGB eingestellt. Dazu hat der ZGB eine hundertprozentige Tochter, die „Regionalbahnfahrzeuge Großraum Braunschweig GmbH“ gegründet. Mit dem Fahrplanwechsel Ende 2015 sollen die neuen Züge auf den beiden genannten Strecken in Betrieb gehen. „Mit unserem Konzept konzentrieren wir uns auf realisierbare Maßnahmen und werden so stufenweise einen verbesserten Schienenpersonennahverkehr in der Region Braunschweig anbieten können“, sagt Brandes. Gemeint sind damit schnelle Verbindungen und kurze Umsteigezeiten zwischen den Nahverkehrszügen und in das regionale Busnetz, das die Fahrgäste in die Ortschaften und Gemeinde bringt und holt. Geht es nach der Vorstellung des Verbandsdirektors, sollen möglichst alle 50 Bahnhöfe im Großraum Braunschweig stündlich angefahren werden und dort, wo eine hohe Nachfrage ist, zusätzliche Verstärker angeboten werden. Und das mit umweltfreundlichen Zügen und einer noch besseren Verknüpfung mit dem örtlichen Bus- und Straßenbahnverkehr. Grundvoraussetzung sei die zügige Vergabe des Schienenpersonennahverkehrs im Wettbewerb. Im Rahmen eines neuen Betriebskonzeptes wurden die Elektro- und Dieselnetze neu zugeschnitten und der Betrieb sowie der Fahrzeugeinsatz wurden optimiert. So sind für die Bewerber um Betriebsleistungen, die Eisenbahn-Verkehrsunternehmen, attraktive Teilnetze entstanden, die effektiv und kostengünstig betrieben werden können. Davon verspricht sich der Verband deutliche Preisvorteile, so dass ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2014 auf den Dieselstrecken und ab Dezember 2015 auf den Elektrostrecken mehr Betriebsleistung bestellt werden soll. Ein verbessertes Angebot bedeutet mehr Fahrgäste und dies mehr Fahrgeldeinnahmen, die wiederum für bessere Angebote eingesetzt werden können. So will der Verband das Schienenpersonennahverkehrsangebot in der Region stufenweise verbessern. Neben einem, auf bestimmten Strecken, verdichteten Takt habe man besonderen Wert auf verbesserte Verknüpfungen gelegt. Das neue „Regionalbahnkonzept 2014 +“ legt im Gegensatz zum vor allem auf das Oberzentrum Braunschweig zugeschnittenen RegioStadtBahn-Konzept besonderes Augenmerk auf eine optimale Vernetzung innerhalb der gesamten Region. Man denkt aber auch noch darüber hinaus – an Verbindungen nach Hannover, nach Süden Richtung Göttingen, nach Osten in Richtung Sachsen-Anhalt oder nach Norden über Uelzen in den Raum Hamburg. Rund 65 Mio. Euro, überwiegend Fördergelder des Landes, sollen in die Infrastruktur des Netzes gesteckt werden: in den notwendigen Gleisausbau und in die Modernisierung bestehender und den Bau neuer Bahnhöfe. Über 230 Mio. Euro werden in den Kauf von neuen Triebzügen und deren Instandhaltung gesteckt. „Ich bin davon überzeugt, dass wir mit unserem neuen „Regionalbahnkonzept 2014+“ eine breite Zustimmung erreichen können, wenn die Vorzüge erkannt werden“, gibt sich Brandes zuversichtlich. Am Ende sei es schließlich das Ziel, dass der Fahrgast die attraktiven regionalen ÖPNV-Angebote erkenne und diese auch annehme, denn nur so könne der öffentliche Nahverkehr dauerhaft finanziert und weiterentwickelt werden. 68 wolfsburg regjo niedersachsen regjo Niedersachsen wolfsburg 69 Die Werk-Stadt: Erfolg mit Käfern und Wölfen Bild: Marc-Oliver Schulz Wolfsburg gehört zu den jüngsten Stadtgründungen Europas. Den Mangel an Historie macht die Heimat des Volkswagens allerdings mit Dynamik und Innovation mehr als wett. In Sport, Kultur und Wirtschaft spielt die Stadt in der ersten Liga. wolfsburg regjo niedersachsen regjo Niedersachsen wolfsburg 71 Bild: Volkswagen 70 Erste Doppelseite: Die Ausstellungs- und Erlebniswelt Autostadt, im Hintergrund das Schloss Alt-Wolfsburg. Oben: Das Markenzeichen der Stadt – das Auto von Volkswagen. 72 wolfsburg regjo niedersachsen regjo Niedersachsen wolfsburg 73 Bild: Angela Andresen-Schneehage Bild: Klaus Klett Das Wolfsburger Kunstmuseum – Zentrum für moderne und zeitgenössische Kunst. Neben großen Kunstausstellungen, wie aktuell die Frank Stella Retrospektive, gibt es auch ein verstecktes Kleinod: einen japanischen Zengarten. Text: Angela Andresen-Schneehage Eingebettet zwischen den reizvollen Landschaften von Heide, Harz und Altmark hat Wolfsburg zu bieten, wovon andere Provinzstädte nur träumen dürfen: einen erfolgreichen BundesligaFußballclub samt Stadion, eine imposante interaktive Wissenschaftsausstellung und eine gut vernetzte Hochschule, ein erstklassiges Kunstmuseum und einen Erlebnispark, der Besucherrekorde feiert. Experten des Prognos-Instituts bewerteten Wolfsburg in ihrer Studie „Zukunftsatlas 2010“ als die dynamischste Stadt Deutschlands und hinsichtlich ihrer Zukunftschancen als die Nr. 1 im Norden. Von der glücklichen Kombination aus Wirtschaftskraft und Lebensqualität profitieren nicht nur die 123.000 Einwohner und alle hier angesiedelten Betriebe, sondern auch Millionen von Gästen, die sich – ob aus privaten oder geschäftlichen Gründen – Jahr für Jahr nach Wolfsburg aufmachen und das vielfältige hiesige Angebot genießen. Als Gründungstag der jungen Stadt steht der 1. Juli 1938 in den Chroniken Wolfsburgs. Erst wenige Wochen vor diesem Datum war auf der Nordseite des Mittellandkanals der Grundstein für das Volkswagen-Werk gelegt worden, in dem später der Käfer gebaut werden würde; in unmittelbarer Nähe zu der Produktionsstätte sollten mit der neuen Stadt nun die benötigten Unterkünfte für die Arbeiter entstehen. „Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben“ – so nennen die damaligen nationalsozialistischen Machthaber ihre am Reißbrett entwickelte Neuansiedlung. Erst nach Kriegsende wird die Stadt zu „Wolfsburg“; benannt nach dem gleichnamigen Renaissanceschloss an der Aller. In der Wirtschaftswunder-Ära wachsen Werk und Stadt. 1955 rollt der millionste VW-Käfer vom Band; Alvar Aalto, einer der bedeutendsten Architekten seiner Zeit, trägt mit seinen Entwürfen für das Kulturhaus am Rathausmarkt, das Gemeindezentrum am Klievesberg und die Stephanuskirche Entscheidendes zum modernen Stadtbild bei; nach Eingemeindungen im Zuge der niedersächsischen Kommunalreform überschreitet die Einwohnerzahl 1972 die 100.000-Grenze – Wolfsburg wird Großstadt. Auch heute, in ihrem 75. Jahr nach der Gründung, wird die Stadt maßgeblich durch das Automobilwerk geprägt. Mehr als 50.000 Beschäftigte arbeiten am Standort Wolfsburg für die Produktion des Käfer-Nachfolgers Golf sowie der neuen Modelle Tiguan und Touran. Neben der Bild: phaeno Wolfsburg/Marek Kruszewski Bild: phaeno Wolfsburg/Matthias Leitzke Bilder: phaeno Wolfsburg/Klemens Ortmeyer Naturwissenschaftliches Experimentallabor für Groß und Klein: das immer noch futuristisch anmutende phaeno. Zahlreiche Stationen laden zum Ausprobieren ein. So etwa der Unendlichkeitswürfel (rechts) oder der RoboThespian – ein interaktiver Roboter (oben rechts). industriellen Fertigung setzt der Global Player an seinem Stammsitz im östlichen Niedersachsen weitere Akzente, die der Stadt und der Region wichtige Impulse verleihen. Mit dem KdF-Wagen fing es an, mit dem VW-Käfer begann dann die Nachkriegs-Erfolgsstory. Vor zwölf Jahren verwandelte Volkswagen sein bis dahin der Energieversorgung dienendes Kohlenlager in eine über 28 Hektar große, fließende Parklandschaft mit saftig-grünen Hügeln, idyllischen Wasserläufen und blühenden Halbinseln und schuf darin unter dem Motto „Menschen, Autos und was sie bewegt“ einen Themen- und Erlebnispark. Die „Autostadt in Wolfsburg“ war geboren. Sie zählt heute zu den größten Anziehungspunkten des Landes. Mehr als 25 Millionen Besucher kamen seit der Eröffnung im Juni 2000, um hier begeistert dem Auto zu huldigen oder einen abwechslungsreichen Familienausflug zu erleben. Meistbesuchte Attraktion der Autostadt ist das ZeitHaus, ein Museum mit rund 100 Meilensteinen der internationalen Automobilgeschichte. Acht in den Park eingeschmiegte und von Künstlerhand gestaltete Pavillons geben sich hingegen ganz visionär: Sie präsentieren all das, womit innovative Technik, modernes Design und komplexe Ingenieursleistungen allen zum Konzern gehörenden Marken ihr zukunftsweisendes Profil verleihen. Als jüngstes Kind in der Reihe dieser Auto-Inszenierungen – und erster Neubau seit Eröffnung der Autostadt – wurde im Sommer der Porsche-Pavillon eröffnet; ein neues dynamisches Highlight in der Park-Architektur. Unangefochten behauptet sich die Autostadt als weltgrößtes Auslieferungszentrum für Neufahrzeuge. Durchschnittlich 500 Abholer aus dem wolfsburg 77 Bild: Klaus Klett Das SpardaGirOkonto. Einfach besser! regjo niedersachsen Mehr drin zum Nulltarif • Kein Mindesteingang • Kostenlose Kontoführung und BankCard ec • Ein Kontomodell für alle • Einfacher Kontowechsel • Viele Ergänzungsmöglichkeiten Das Planetarium – Sternensafaris für Tag- und Nachtschwärmer. Sparda-Bank Hannover eG Ernst-August-Platz 8 30159 Hannover Kostenlose Info-Hotline: 0800 3018000 Die WohlfühlBank! www.sparda-h.de gesamten Bundesgebiet kommen täglich ins KundenCenter, um ihren Neuwagen persönlich in Empfang zu nehmen. Dass die Autostadt sich auch mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzt, dokumentiert die multimediale Ausstellung „Level Green“. Arm an Historie, reich an Attraktionen: phaeno, Planetarium, Kunstmuseum, Autostadt – die Liste ist lang. Und als außerschulischer Lernort bietet der Erlebnispark auch Kindern und Jugendlichen ein umfangreiches pädagogisches Programm an altersgerechten, handlungsorientierten und interaktiven Angeboten zum Thema menschlicher Mobilität. Überhaupt lässt sich gut lernen in Wolfsburg: Das kann in einem zweisprachigen Kindergarten beginnen und muss mit einem Abschluss an der „Ostfalia-Hochschule für angewandte Wissenschaften“ noch lange nicht zu Ende sein. Einen Anziehungspunkt mit weitreichender Strahlkraft für Wissbegierige jeden Alters stellt das Science Center „phaeno” dar. Mit 350 Experimentierstationen auf der 9.000 Quadratmeter großen Aktionsfläche gibt es Wissenschaft zum Anfassen und Ausprobieren. Warum verschwinden immer wieder Schiffe im Bermudadreieck, wie sieht ein Feuertornado aus und was steckt hinter der faszinierenden Technik der Magnetschwebebahn? Mit selbst durchgeführten Versuchen und verständlich erläuterten Demonstrationen kommt man im „phaeno” so manchem Naturphänomen auf die Schliche. Mal spielerisch, mal sehr wissenschaftlich. So kann jeder Besucher unter der Schrittfür-Schritt-Anleitung eines Computers zum Molekularbiologen werden, mit Handschuhen, chemischen Substanzen und Pipetten hantieren – und am Ende seine eigene Erbsubstanz im Reagenzglas isolieren. Regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen ergänzen die Experimentierlandschaft. Mit „Licht.Schatten.Farbe“ eröffnete gerade eine Schau, die noch bis zum kommenden April zum Ansehen und Mitmachen einlädt. Ihre Bandbreite reicht von physikalisch anspruchsvollen bis hin zu spielerischen und verblüffenden Exponaten, vom Zauber des Polarlichts bis zum schattenfreien Raum und optischen Täuschungen. Neben der Wissenschaft fasziniert im „phaeno” auch die wolfsburg 79 Bild: Angela Andresen-Schneehage regjo niedersachsen Zukunft gestalten Gemeinsam an der Region von morgen arbeiten Regionalplanung und Regionalverkehr für den Großraum Braunschweig Lokal-Identität und fester Bestandteil im städtischen Leben: die Volkswagen-Arena und der Erstligist VfL Wolfsburg. Der Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2008/2009 ist hier noch gut im Gedächtnis. Bild: Citypress24 www.zgb.de unkonventionelle Formensprache des Gebäudes. Skulptural, dynamisch, fließend – so thront die Ausstellungshalle hoch über der Straße. Das einzigartige Gebäude ist der erste große realisierte Entwurf der Stararchitektin Zaha Hadid und zählt – neben dem Empire State Building in New York oder der Oper in Sydney – zu den zwölf bedeutendsten Bauwerken der Moderne. Inzwischen kennt man im Land auch den Erstligisten VfL Wolfsburg und eine VW-Spezialität: die Curry-Wurst Ganze Tage könnte man im „phaeno“ zubringen, ohne sich zu langweilen. Aber auch der wissenschafts-interessierteste Wolfsburger möchte sich zwischendurch entspannen. Zu diesem Zweck haben die Stadt- und Landesväter ihm den Allerpark geschaffen. Zentral und dennoch im Grünen gelegen steht diese Freizeitoase allen Sportbegeisterten und Erholungssuchenden ganzjährig offen. Mit Wakeboardanlage und Bowlingcenter, Hochseilgarten und Inlinestrecke geht’s sportlich aktiv zu. Aber auch das Mitfiebern kann Regio_215 x 140_Oktober_2012_01.indd 1 16.10.2012 15:15:49 spannend sein: Schließlich befindet sich auf dem Areal das Stadion des VfL mit Platz für 30.000 Zuschauer. Und vor drei Jahren haben die Wölfe unter Trainer Felix Magath so erfolgreich in der ersten Fußballbundesliga gekämpft, dass sie die Meisterschaft nach Wolfsburg holten. Überflüssig eigentlich, den Namen ihres Heimspielortes zu erwähnen; wie könnte er denn anders lauten als Volkswagen-Arena? Und noch eine gut verdauliche Information darf an dieser Stelle nicht fehlen: Das mit einer jährlichen Stückzahl von fast fünf Millionen Exemplaren meistgefertigte Produkt des VW-Konzerns eignet sich so überhaupt nicht zum Autofahren. Dafür ist es vielen Essern alles andere als wurscht. Gemeint ist Wolfsburgs Leibspeise: die VW-CurryWurst. Das Fleischgericht mit der nach Geheimrezept zubereiteten Sauce hat den Sprung aus der VW-Fleischerei durch die Betriebskantine und über die Werksgrenzen hinaus längst geschafft. In Wolfsburg und weiten Teilen Niedersachsens sind VW-Wurst und -Ketchup auch in Supermärkten erhältlich. Und als Ausstellungsstück ziert die Wolfsburger Kult-Kost sogar das Curry-Wurst-Museum in Berlin! 80 Mobilität regjo niedersachsen regjo Niedersachsen Mobilität Aviation – Automotive – Aufbruch! Bild: DLR Am Forschungsflughafen Braunschweig profitieren Spitzenforschung und innovations- sowie technologieintensive Unternehmen voneinander. Ihr Thema ist die Mobilität der Zukunft. Dabei geht es von der Luft auch auf die Straße. 81 Bild: DLR 82 Mobilität regjo niedersachsen regjo Niedersachsen Mobilität Der 360°-Towersimulator simuliert die Arbeitssituation der Flughafenlotsen. Zusammen mit Lotsen der Flugsicherung sammeln die Forscher hier Daten, die später zu besseren Abläufen auf dem Rollfeld und beim Abflug führen sollen. Auch in der Kabinenforschung ist das DLR mit seinen Flugzeugen aktiv (vorhergehende Doppelseite), etwa wenn es um Luftzirkulation und Wärmeverteilung geht. 83 Mobilität regjo niedersachsen regjo Niedersachsen Mobilität 85 Bild: Simtec 84 Text: Holger Isermann Wer auf der A2 aus Richtung Hannover die Löwenstadt passiert, erlebt auf wenigen Kilometern Wegstrecke Mobilität zu Boden, Wasser und Luft. Erste Abfahrt: Braunschweig hat einen Hafen? Zugegeben, einen recht überschaubaren, der sich mit gut 600.000 Tonnen Schiffsumschlag in einer Rangliste der bedeutendsten deutschen Binnenhäfen irgendwo zwischen Brake und Rinteln einordnet. Etwas weiter östlich liegt die Abfahrt Braunschweig Flughafen. Letztes Jahr wurden hier am zweiten Verkehrsflughafen Niedersachsens rund 138.000 Passagiere abgefertigt – zum Vergleich: Am Flughafen Frankfurt sind es mehr als 56 Millionen. Kein Wunder also, dass die Region in der breiten Öffentlichkeit nicht für regen Schiffs- oder Flugverkehr, sondern vor allem für Mobilität auf vier Rädern bekannt ist. Das könnte sich bald ändern. Denn längst wissen Kenner der Branche, dass sich am Braunschweiger Forschungsflughafen ein führendes Kompetenzzentrum für Mobilitätsfragen entwickelt. Inmitten der forschungsintensivsten Region Europas reichen sich schon heute mehr als 2.100 Mitarbeiter aus Wissenschaft und Wirtschaft die Hand und profitieren von einer Infrastruktur, die ihresgleichen sucht. Am Forschungsflughafen Braunschweig entwickelt sich längst ein führendes Kompetenzzentrum für Mobilitätsfragen. Dass diese Superlative nicht nur dem Wunschdenken der Marketingexperten entspringen, wird spätestens bei den ersten Gesprächen mit Akteuren vor Ort klar. „Der Mix ist in Europa einmalig“, sagt Sven Kaltenhäuser knapp und überlegt laut. „Toulouse ist in Ansätzen vergleichbar, aber privatwirtschaftlich von Airbus geführt. Und im Gegensatz zu einem Forschungsflughafen wie Oberpfaffenhofen, können wir in Braunschweig auch Tests in einem realen Flughafenumfeld durchführen.“ Der Leiter der ATM-Simulationen (Air Traffic Management) beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) forscht mit seinen Kollegen vom Institut für Flugführung an einem geräuschärmeren, umweltfreundlicheren und ressourcenschonenderen Flugverkehr. Insgesamt 1.050 Mitarbeiter beschäftigt das DLR in seinen sechs Instituten und Einrichtungen wie den Deutsch-Niederländischen-Windkanälen (DNW) oder dem Systemhaus Technik. Den Braunschweiger Wissenschaftlern stehen dabei acht Luftfahrzeuge, mehrere Windkanäle und zahlreiche Großversuchsanlagen zur Verfügung. Besonders viel Aufsehen hat die Überführung des Airbus A320 ATRA erregt. Das mit einer Spannweite von mehr als 43 Metern größte Mitglied in der DLR-Flotte wird zum Beispiel zur Messung von Luftturbulenzen oder Untersuchungen von Innenraumakustik eingesetzt. Kaltenhäusers Stellrad für Innovation ist nicht das Flugzeug selbst, sondern die Steuerung des Flugverkehrs. Dafür stehen im neuen Validierungszentrum Luftverkehr mehFür die Expo 2010 in Shanghai lieferte Simtec ein Simulatorkino. Die Bewegungsplattform mit sechs Freiheitsgraden wird während der Show auf einem Schienensystem bewegt und schafft mehrere Umdrehungen um die eigene Achse. Mobilität regjo niedersachsen regjo Niedersachsen Europas führendes Kompetenzzentrum für Mobilitätsfragen, international einmalige Infrastruktur, mehrere Weltmarktführer – das sind ziemlich viele Superlative für das kleine Braunschweig, oder? Ja! Für Kenner der Branche sind wir auch längst kein weißer Fleck auf der Landkarte mehr. Weil unsere Weltmarktführer eher in Nischen tätig sind, ist unsere herausragende Stellung vielen, auch den Braunschweigern, aber nicht bewusst. Außerdem sind wir sehr breit aufgestellt. Das eröffnet Möglichkeiten, macht aber auch die Kommunikation nach außen schwieriger als etwa für das CFK Valley in Stade, das vor allem an einem Thema arbeitet. rere aufwendige Simulatoren zur Verfügung, mit denen sich Konzepte möglichst realitätsnah überprüfen lassen. So können Fluglotsen im 360-Grad Towersimulator Flugzeuge auf dem Rollfeld oder beim Abflug steuern und überwachen. „Wir können grundsätzlich jeden Flughafen auf der Welt nachbilden“, erklärt Kaltenhäuser. Obwohl die beeindruckende Realitätsnähe der Simulation selbst ambitionierte Computerspieler überzeugen dürfte, dient der technische Aufwand keinem Unterhaltungszweck, sondern höchsten Forschungsansprüchen. Kaltenhäuser: „Wir sind der letzte Schritt im Forschungsprozess vor dem echten Test auf einem Flughafen, deshalb müssen wir möglich nah an der Realität arbeiten.“ Sven Kaltenhäuser: „Wir können grundsätzlich jeden Flughafen auf der Welt nachbilden.“ Diese Maxime gilt auch einige Räume den Gang hinunter. Großflächige Bildschirme zeigen eine Handvoll Flugzeuge im Wartezustand. Von der geschäftigen Aufbruchsstimmung, die im Towersimulator herrschte, ist hier wenig zu spüren. Genau das ist die Herausforderung für die Braunschweiger Wissenschaftler. Denn hinter dem Namen Remote Airport Traffic Control Center (RAiCe) verbirgt sich die Idee, den Verkehr auf wenig frequentierten Flughäfen aus einer Zentrale an einem anderen Ort zu steuern. Eine Kombination aus Kamerabildern und Sattelitendaten soll dann die körperliche Anwesenheit von Fluglotsen überflüssig machen und dabei helfen, auch solche Flughäfen in Zukunft zu erhalten. Kaltenhäuser und seine Kollegen sind aber nicht nur am Boden aktiv, sondern forschen auch an Assistenzsystemen für Piloten. So könnten Flugzeuge zukünftig individuell auf einen Flughafen zugeschnittene Anflugkurven einschlagen, um zum Beispiel dicht bewohnte Gebiete zu umfliegen. „Im Vergleich zu unseren Kollegen, die an neuen Flugzeugtypen und -formen forschen, sehen wir Innovationspotenzial in besseren Prozessen für Lotsen und Piloten. Solche greifen viel schneller, denn verbesserte Abläufe können in kürzerer Zeit umgesetzt werden“, erklärt Kaltenhäuser. Ein solcher Kollege ist Markus Kintscher vom Institut für Faserverbundleichtbau und Adaptronik. Das Ziel seines Forschungsprojektes ist eine frei verformbare Flügelvorderkante. Heutzutage ermöglichen bei Verkehrsflugzeugen sogenannte Slats ein möglichst langsames Fliegen und damit relativ kurze Landebahnen. Dabei entsteht allerdings Lärm und im eingefahrenen Zustand erzeugen diese ausfahrbaren Vorflügel Luftverwirbelungen und damit Widerstand, Bild: FFB Das DLR-Institut für Technische Physik entwickelt und baut Laser, die Weltraumschrott im All vermessen und von seiner Bahn ablenken sollen. Wo sehen Sie die Herausforderung der Zukunft? Eher im Ausbau der Forschungsleistung oder deren Vermarktung? Natürlich wollen wir unsere Leistungen noch besser nach außen kommunizieren. Aber wir haben in den letzten Jahren auch erheblich in die Forschung investiert und brauchen weiterhin starke Partner. Nehmen Sie die TU, deren Studierende unsere Ingenieure von morgen sind. Wenn wir uns steigern wollen, darf sich niemand ausruhen! Carola Meyer, Geschäftsführerin der Forschungsflughafen Braunschweig GmbH, über die Stärken des Standorts und seine weitere Entwicklung. Die Region steht durch Volkswagen vor allem für Mobilität auf vier Rädern. Wann werden sich die ersten Global Player der Luftfahrt in Braunschweig niederlassen und das ändern? Mobilität Die Global Player sind ja längst da. Wenn Sie aber fragen, wann in Braunschweig Flugzeuge in Serie produziert werden – das wird nicht passieren. Dafür haben wir auch gar nicht die Ressourcen und Flächen. Unsere Stärke ist die Forschung. Im Übrigen finden Sie in unseren Windkanälen nicht nur Flugzeuge, sondern auch Autos. Ich bin stolz, dass wir bei vielen Mobilitätsfragen mitreden können. Bei der Verlängerung der Landebahn gab es Gegenwind ... Persönliche Betroffenheit kann ich natürlich nachvollziehen. Allerdings haben auch falsche Informationen die Runde gemacht. Wir wollen im Businessbereich und in der Forschung wachsen und keine Linienflüge oder Ferienflieger nach Braunschweig holen. Am Ende gab es sechs Klagen, aber viel Medienecho. Es wurde also eher laut gerasselt. Trotzdem ist Braunschweig nicht nur Forschungs-, sondern auch Verkehrsflughafen. Diese Kombination ist unser großer Vorteil. Einen reinen Forschungsflughafen gibt es in Oberpfaffenhofen. Hier in Braunschweig können Firmen und Institute unter Realbedingungen testen. Wir haben zum Beispiel das aviationGate und können jetzt schon Flüge mit einem simulierten Galileosignal auf einer Fläche von fünftausendfünfhundert Quadratkilometern durchführen. 87 Bild: DLR 86 Mobilität regjo niedersachsen regjo Niedersachsen Mobilität 89 Bild: DLR 88 Mit dem Radarsimulator ATMOS (Air Transport Management and Operations Simulator) können in einem simulierten Luftraum neue Anflug- und Landeverfahren hinsichtlich Flugsicherheit, Schadstoffreduzierung und Verkehrskapazität erprobt werden. der Treibstoff kostet. Die von Kintscher und seinen Kollegen entwickelte Droop Nose könnte dieses Problem lösen. Sie besteht aus einem Stück und lässt sich aufgrund des Glasfasermaterials frei verformen. „Wir warten gerade auf die Ergebnisse aus dem Windkanal, aber es sieht sehr vielversprechend aus“, erklärt Kintscher, dessen Lebenslauf fast prototypisch für die gute Nachwuchsarbeit am Standort steht. Während des Studiums der Luft- und Raumfahrttechnik an der TU Braunschweig war er bereits wissenschaftliche Hilfskraft am DLR, hat später sowohl Studien- als auch Diplomarbeit hier geschrieben. „Ich kannte die Arbeitsatmosphäre. Das hat mir die Entscheidung leicht gemacht.“ Zu den Kollegen von der TU hat er trotzdem weiter engen Kontakt und beschreibt die Zusammenarbeit als ein Geben und Nehmen. „Die Uni nutzt zum Beispiel unsere Großanlagen, wir profitieren von den Studierenden. Das ist einfach klasse, besser geht es nicht.“ Die zahlreichen Synergieeffekte rechtfertigen wohl auch die rund 28 Millionen Euro, die der Umzug mehrerer Institute der TU vom Hauptcampus zum Forschungsflughafen kostete. Denn um der fruchtbaren Kooperation auch nach außen hin Ausdruck zu verleihen, haben DLR und TU zusammen mit der Leibniz Universität Hannover ihre luft- und raumfahrttechnischen Institute im Campus Forschungsflughafen gebündelt. Dieses Netzwerk erweitern das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) und die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU). Dass im Norden Braunschweigs aber nicht nur die Wege zwischen Grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung kurz sind, sondern von der Dynamik auch die Wirtschaft profitiert, zeigen schon die rund 30 angesiedelten Unternehmen, wie die aerodata AG, die weltweit führend Flugvermessungssysteme vertreibt. Mit der Entwicklung von Softwarelösungen für die Optimierung von Abläufen an Flughäfen hat sich die 1997 von Wissenschaftlern des DLR gegründete delair Air Traffic Systems GmbH einen Namen gemacht. Wer genauer hinschaut, kann den Schulterschluss zwischen Wirtschaft und Wissenschaft also auch in einzelnen Unternehmen und Biographien entdecken. Ein weiteres Beispiel dafür ist Simtec-Gründer Bernd Kaufmann. Sein beruflicher Werdegang liest sich wie ein Lehrstück über Technologietransfer und Unternehmensgründung. Rund fünf Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet Simtec aktuell pro Jahr, Tendenz stark steigend. Als Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Flugführung der TU entwickelte der Ingenieur die Idee, einen voll funktionsfähigen Flugsimulator zu bauen und gründete dafür zusammen mit seinem Kollegen Volker Brandt 1989 die Simtec simulation technology GmbH. Die „Full Flight Simulation“ der Dornier, Typ DO 228, ist dabei so überzeugend, dass sie für die Aus- und Weiterbildung von Piloten und sogar den Erwerb von Fluglizenzen zertifiziert ist. Das ist weltweit einzigartig und lockt selbst Piloten aus Finnland und Argentinien in die Löwenstadt. „Diese Idee der Flugsimulation haben wir erst auf den Entertainmentbereich übertragen und dann als Testsysteme in die Labore gebracht“, erklärt Martin Hausmann. Der Vertriebsleiter von Simtec ist seit März dabei. Nicht einmal ein halbes Jahr zuvor sind die 20 Mitarbeiter des kleinen Global Players ins neue Firmengebäude an der Hermann-Blenk-Straße gezogen. Und auch hier wurde schon wieder angebaut. Rund 5 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet Simtec aktuell pro Jahr. „Tendenz stark steigend“, ergänzt Hausmann. Mit ihren drei Standbeinen wollen die Simulationsprofis langsam wachsen, aber beweglich blei- Mobilität regjo niedersachsen regjo niedersachsen Mobilität 91 Bilder(2): Leibniz Universität Hannover/Institut für Turbomaschinen und Fluid-Dynamik Bild: NFF/Christian Bierwagen Bild: TU Braunschweig/Tobias Beutel 90 Forschung am „Campus Forschungsflughafen“ von ganz klein bis ganz groß: Ausschnitt eines Sensorarrays (oben links): Der Mikrosensor dient zur Bestückung von komplex geformten Flächen wie etwa Tragflächen. Unten links: Eine siebenstufige Luftturbine. Rechts: Der aeroakustische Windkanal an der Universität Hannover für unter anderem Geräuschmessungen. ben. 2007 haben sie zusätzlich das Schwesterunternehmen Simtec Systems GmbH gegründet, das sich auf das Geschäft mit den Simulationsanlagen konzentriert. „Dieses Jahr liefen unsere Kraftstofftank-Testsysteme sehr gut“, sagt Hausmann. Diese Systeme können durch sechs Hydraulikzylinder in allen sechs Freiheitsgraden bewegt werden und so Fahrzeugbewegungen realitätsnah simulieren. Damit steht Simtec für die Übertragung der eigenen Kompetenzen vom Flugzeug auf andere Mobilitätsaspekte. Denn auch wenn sich der wissenschaftliche und wirtschaftliche Schwerpunkt am Braunschweiger Forschungsflughafen auf den Luftverkehr konzentriert, haben andere Zukunftsthemen aus dem Bereich Verkehr längst Einzug gehalten. Zu dieser Kompetenzausweitung passt ein neues wissenschaftliches Schwergewicht am Braunschweiger Standort: Das Niedersächsische Zentrum für Fahrzeugtechnik (NFF). 2007 von der TU Braunschweig mit Unterstützung des Landes Niedersachsens und der Volkswagen AG gegründet, soll am NFF internationale Spitzenforschung rund um das Thema Mobilität gebündelt und etabliert werden. Am 20. September haben Ministerpräsident David McAllister, der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen AG Martin Winterkorn und Braunschweigs Oberbürgermeister Gert Hoffmann zusammen mit TU-Präsident Jürgen Hesselbach den Grundstein für einen 60 Millionen Euro teuGrundsteinlegung des NFF: TU-Präsident Prof. Jürgen Hesselbach, David McAllister, VW-Vorstandsvorsitzender Martin Winterkorn, VW-Aufsichtsratsvorsitzender Ferdinand Piech und Braunschweigs Oberbürgermeister Gert Hoffmann (v.l.n.r.). ren Neubau am Forschungsflughafen gelegt. Sieben Institute der TU Braunschweig sowie mehrere Prüfstände und Hörsäle, eine Bibliothek und eine Cafeteria wird das Gebäude beheimaten. Ministerpräsident McAllister betonte in seiner Festrede die drei großen „I“, mit denen er Niedersachsen gewappnet für die Zukunft sieht: Industrie, Infrastruktur und Innovation. Winterkorn sieht ein „echtes Dreamteam“ am „Auto der Zukunft“ arbeiten und Braunschweigs Oberbürgermeister bezeichnet das, was am Forschungsflughafen in Gang gesetzt worden sei, als „Weltspitze“. Da sind sie wieder – die Superlative. Niedersachsen ist mit drei großen „I“ für die Zukunft gewappnet: Industrie, Infrastruktur und Innovation. Derweil wertet DLR-Ingenieur Markus Kintscher die ersten Windkanalergebnisse der Droop Nose aus. Sein Büro liegt in einem Neubau, der erst im November eingeweiht wird. Auch Baukräne und der Geruch frischer Farbe können subtile Zeichen eines Aufbruchs sein, den Vorstandsvorsitzende und Präsidenten ein paar hundert Meter die Straße hinunter mit blumigen Worten beschwörten. Aus Kintschers Mund klingt das ganz einfach: „Wenn ich hier am Schreibtisch sitze und höre ein Flugzeug über das Gebäude fliegen, weiß ich, dass ich mittendrin bin. Das motiviert mich.“ portrait 93 Bild/Tablet: Lamica – Fotolia.com regjo niedersachsen polygo VERLAG Neue Ära mobiles Internet: Der POLYGO Verlag baut seine Webaktivitäten mit einem neuen Büro in der Hauptstadt und internationalem Team weiter aus. Vertrauen Sie der langjährigen Erfahrung unseres Ärzteteams und sprechen Sie mit uns. Wir informieren Sie umfassend! www.brustzentrum-goettingen.de info@brustzentrum-goettingen.de Bahnhofsallee 1d · 37081 Göttingen (Gegenüber Bahnhof Westausgang) mamba-online.de Diagnostische Verfahren in unserer Praxis: Telefon 0551 / 820 740 online <dev>PolyGoes #online</dev> und deshalb für die Früherkennung von Brustkrebs • Digitale Mammografie • 3D-Ultraschall • Magnetresonanztomografie (MRT) • Ambulante Gewebeprobenentnahme corporate In Berlin schlägt der Puls der neuen digitalen Welt. Seit über 15 Jahren gehört der POLYGO Verlag im Bereich Print zu den erfahrenen und erfolgreichen Playern. Platz für Printmagazine im gehobenen Segment und in erstklassiger Verarbeitung wird es nicht zuletzt als Coffee Table Magazine immer geben. Dennoch: Medien und Kommunikation sind mittlerweile digital, das Internet hat sich zur Hauptinformationsquelle entwickelt. Magazine auf dem iPad werden immer beliebter und das Surfen per Smartphone macht dem klassischen Desktop-Rechner nicht nur Konkurrenz, sondern verdrängt diesen sogar. Direkt im Zentrum der digitalen Boheme, vis-àvis zum angesagten Mauerpark, der pulsierenden Ecke Berlins, in der sich Kreative und Start-ups die Klinke in die Hand geben, neue Ideen entstehen und die Zukunft des Internet, Apps und Medien grundlegend neugestaltet werden, befindet sich der Sitz der neuen Online Division von POLYGO. Hier kümmert sich ein internationales Team von Programmierern, Webdesignern und Internetexperten um die Entwicklung neuer Online-Strategien sowie die Neugestaltung der POLYGO-Portale RegJo und POLO+10. Darüber hinaus ist die Berliner Online Division ab sofort auch Ihr Ansprechpartner für Ihren Auftritt im Internet, Ihren Online-Shop und Ihre Social Media Strategie. Durch unsere Standorte in Hamburg, Hannover und Göttingen sind wir vor Ort für Sie da und gestalten Ihre Website von Berlin aus. Dabei blicken wir immer in die Zukunft und gestalten Ihr Online-Projekt state of the art. Unsere Programmierer codieren ausschließlich auf dem neuesten Standard HTML5. Ihr Auftritt ist damit immer perfekt und maßgeschneidert, egal ob Sie auf dem Laptop surfen, die Seite via Smartphone aufrufen oder mit dem Tablet unterwegs sind – Ihre Seite erkennt Gerät und Browser und das Layout passt sich der Umgebung entsprechend an. Selbstverständlich optimieren wir Ihre Seite so, dass sie für Suchmaschinen einfach zu finden ist und möglichst weit oben im Google-Ranking erscheint – schließlich finden im Schnitt 85 Prozent der Surfer eine Website über eine Suchmaschine. Besuchen Sie uns auf der neuen www.polygo.de Website und überzeugen Sie sich von unseren digitalen Qualitäten. 94 Portrait regjo niedersachsen regjo Niedersachsen Portrait 95 Diagnostik im Herzen Deutschlands Das Expertenteam vom Diagnostischen Brustzentrum Göttingen bietet Mammadiagnostik auf hohem Niveau mit dem ganzen Spektrum der Diagnosemethoden – und ist damit zum größten diagnostischen Brustzentrum in Deutschland avanciert. Leistungsangebot Das Diagnostische Brustzentrum Göttingen hat inzwischen 18 Mitarbeiter, darunter sechs Ärzte. Die schnelle, vertrauensvolle und vor allem persönliche Betreuung liegt hier allen am Herzen. Aufnahmegespräch, Anamnese, Beratung, Risikoberatung bei familiär erhöhtem Brustkrebsrisiko. Text: Volker Schönfeldt Fotografie: Klawunn Fast zehn Jahre ist es nunmehr her, dass Prof. Uwe Fischer und Dr. Friedemann Baum zusammen mit fünf Mitarbeitern das Diagnostische Brustzentrum Göttingen gegründet haben. 15.000 Patienten und Klienten sind in dieser Zeit gegenüber vom Göttinger Bahnhof beraten und untersucht worden - im Rahmen der Früherkennung, der Abklärung unklarer Befunde oder der Überwachung nach Brustkrebs. Inzwischen ist das Team auf 18 Mitarbeiter, darunter sechs Ärzte, angewachsen. Annähernd alle Untersuchungsgeräte wurden durch Geräte der neuesten Generation ersetzt und der Einzugsbereich der untersuchten Frauen umfasst alle Regionen Deutschlands sowie der angrenzenden Länder. Was sind die Besonderheiten dieser Institution, die weiterhin das größte diagnostische Brustzentrum in Deutschland darstellt und Modellprojekt für andere Regionen ist? Zum einen ist es sicherlich die Vollständigkeit der apparativen Möglichkeiten: Alle etablierten Untersuchungsverfahren werden im Zentrum in der gegenwärtig modernsten Ausführung und aus einer Hand angeboten. Hierzu gehören die digitale Vollfeldmammographie inklusive der KM-Spektral-Mammographie, Ultraschallverfahren mit hochauflösenden Schallköpfen und Farbdoppler-Option, die HRMamma-MRT inklusive Prothesenprotokollen sowie sämtliche Möglichkeiten der ambulanten Gewebeentnahme von der Stanze bis zur Vakuumbiopsie. Dies ermöglicht eine komplette Abklärung von auffälligen Befunden innerhalb eines Tages inklusive der möglichen Gewebeentnahme. Und die Wartezeiten? In dringenden Fällen erfolgt die Terminvergabe noch am Tag des Anrufes, ansonsten innerhalb von 2-3 Tagen. Und bei einer Gewebeprobe liegt das endgültige histologische Ergebnis am nächsten Tag vor. Dadurch kann die Phase der Ungewissheit und Angst für die entsprechenden Patienten möglichst kurz gehalten werden. Zum anderen ist das gesamte Team im Diagnostischen Brustzentrum Göttingen spezialisiert auf Mammadiagnostik. Die Ärzte sind zum Teil schon 25 Jahre und mehr auf dem Gebiet der Brustfrüherkennung tätig. Sämtliche medizinischtechnischen Mitarbeiter sind examinierte MTRAs mit der zusätzlichen Zertifizierung zur Fachkraft für Mammadiagnostik. Mehr noch: Sie bilden mehrmals im Jahr auswärtige MTRAs zur entsprechenden Qualifikation im Zentrum aus. Und die Ärzte? Sie bieten bereits seit zehn Jahren jährlich vier bis fünf Wochenendkurse an, in denen interessierte Ärzte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in der Durchführung qualitativ hochwertiger Untersuchungen geschult und in der Interpretation von Mammographie, Ultraschall und MammaMRT trainiert werden. Begleitet wird dieses Konzept durch eine Vielzahl von relevanten Fachbüchern zum Thema „Brustdiagnostik“, die die Göttinger Ärzte in den letzten Jahren verfasst haben. Von übergeordneter Bedeutung ist jedoch, dass die Frau/Patientin im Mittelpunkt sämtlicher Bemühungen steht. Die Spezialität des Teams im Göttinger Brustzentrum ist hierbei die individuelle und risikoadaptierte Betreuung, bei dem primär das Gespräch, die Aufklärung über die Vor- und Nachteile der einzelnen Verfahren und eine Beratung über das persönliche Risikoprofil im Vordergrund stehen. Erst dann wird ein Untersuchungskonzept festgelegt, das die besonderen Umstände einer jeden Frau beziehungsweise Patientin berücksichtigt. Einheitsdiagnostik „von der Stange“ gibt es im Brustzentrum nicht. In diesem Zusammenhang haben die Ärzte aus dem Brustzentrum sogar neue Untersuchungskonzepte entwickelt, bei denen insbesondere eine hohe Zuverlässigkeit der Gespräch Bildgebung Verfahren und eine möglichst geringe Strahlenexposition im Vordergrund stehen: Das sog. „Göttinger Optipack“, eine Kombination aus HR-Mamma-MRT und dosisreduzierter digitaler 1-Ebenen-Mammographie hat inzwischen auch in anderen Instituten in Deutschland Einzug gehalten. Es stellt derzeit das zuverlässigste Untersuchungskonzept für die Früherkennung von Brustkrebs dar. Und die Entwicklung geht weiter: Gegenwärtig wird geprüft, ob bei einer qualitativ hochwertigen Mamma-MRT ohne auffälligen Befund überhaupt noch eine ergänzende Mammographie indiziert ist. Dieser Schritt wäre für die Zukunft richtungsweisend, da dann eine zuverlässige Brustkrebsfrüherkennung ohne Röntgenstrahlen und ohne Kompression der Brust möglich wird. Zu finden ist das Diagnostische Brustzentrum im Herzen Deutschlands am Göttinger Bahnhof in verkehrstechnisch exzellenter Anbindung an Auto oder Bahn. Mit großzügigem Blick über die Dächer der Göttinger Altstadt und ihre historischen Kirchen ist es zudem gelungen, auch im Inneren des Zentrums ein Ambiente des Wohlfühlens zu schaffen – durch Formen und Farben, aber auch durch eine besondere Zuneigung und Empathie aller dort tätigen Mitarbeiter. Diagnostisches Brustzentrum Göttingen l Bahnhofsallee 1d, 37081 Göttingen Telefon 0551-820740 l www.brustzentrum-goettingen.de Digitale Mammographie, KMSpektral-Mammographie, Spezialaufnahmen, Milchgangsdarstellung (Galaktographie). HR Mamma-MRT (mit Kontrastmittel zur Tumordiagnostik), HR Mamma-MRT (ohne Kontrastmittel zur Prothesendiagnostik), First-Pass-Mamma-MRT. Hochauflösender Ultraschall (2D, 3D, PanoramaView, Farbdoppler). Gewebeentnahme Stereotaktische (Mammographie-gesteuerte) Vakuumbiopsie, MR-gesteuerte Vakuumbiopsie, Ultraschall-gesteuerte Stanzbiopsie, kutane PunchBiopsie, Feinnadelbiopsie. Operationsvorbereitung Lokales MR-Staging, Clip- und Drahtmarkierungen, peripheres Staging (CT Leber, CT Lunge, Ultraschall des Bauchraumes). 96 wirtschaft regjo niedersachsen regjo Niedersachsen wirtschaft 97 Weniger Masse, mehr Klasse? Die Branche der Personaldienstleister gewinnt in Niedersachsen wie in ganz Deutschland an Bedeutung. Die neuen Tarifvereinbarungen für Zeitarbeiter der Metall- und Elektroindustrie könnten diese nun zu einem Wandel zwingen. Text: Annegret Adam Grafik: Eva-Katarina Griesheimer Was Anfang des 20. Jahrhunderts als cleveres Personalinstrument für Unternehmer begann, ist heute Gegenstand kontroverser Diskussionen: die Zeitarbeit, eine Dreiecksbeziehung zwischen Arbeitnehmern, Zeitarbeitsfirmen und Kundenunternehmen. Während ein Zeitarbeitsbetrieb dem Kundenunternehmen einen Arbeitnehmer gegen Entgelt überlässt, ist der Leiharbeiter selbst jedoch über die Zeitarbeitsfirma angestellt. Unternehmen nutzen diese Beschäftigungsform vor allem um Auftragsspitzen zu bewältigen und flexibel auf Marktnachfragen reagieren zu können. Die Nachfrage nach geliehenen Arbeitskräften ist dabei über die letzten Jahrzehnte nahezu kontinuierlich gestiegen. Allein in Niedersachsen gibt es mittlerweile knapp 1.700 Personaldienstleister, die sich um die Vermittlung von derzeit rund 88.000 Zeitarbeiter kümmern. Dabei hat sich die Zahl der Leiharbeiter zwischen 1995 und 2011 verfünffacht. Nach einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln ging diese deutschlandweite Entwicklung jedoch nicht auf Kosten der Stammbelegschaften, denn die Zahl der Erwerbstätigen insgesamt erhöhte sich um 4,8 Prozent. Auch wenn Leiharbeiter nur rund drei Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland ausmachen, sind sie mittlerweile in zahlreichen Unternehmen anzutreffen. Größere Unternehmen gründen zum Teil sogar eigene Zeitarbeitsfirmen. Die AutoVision GmbH in Wolfburg, eine 100-prozentige Volkswagen-Tochtergesellschaft, ist ein solches Beispiel. Gegründet 2001, beschäftigt sie heute knapp 15.000 Mitarbeiter. Dabei rekrutiert das Unternehmen unter anderem Fach- und Führungspersonal für Betriebe der Automobilbranche und will sich nach eigenen Angaben zukünftig vor allem auf die Personalvermittlung für die Volkswagen AG konzentrieren. Die Nachteile dieser Beschäftigungsform liegen vor allem auf Seiten der Arbeitnehmer, deren Stundenlöhne sich zum Teil weit unter denen regulärer Arbeitskräfte bewegen. Laut einer Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg verdienen Beschäftigte der Zeitarbeitsbranche bei gleicher Qualifikation im Schnitt 18 Prozent weniger als andere Arbeitnehmer. Deshalb werden Arbeitnehmervertretungen nicht müde, bessere Arbeitsbedingungen für Zeitarbeiter einzufordern. Der IG Metall ist es nun gelungen, gemeinsam mit den Arbeitgebervertretungen über eine Equal-Pay-Regelung Branchenzuschläge für Leiharbeiter der Metall- und Elektroindustrie zu vereinbaren. Seit dem 1. November 2012 gilt: Je länger ein Zeitarbeiter in einen Betrieb entsendet wird, desto mehr soll der Lohn steigen – nach sechs Wochen um 15 Prozent, nach neun Monaten sogar um 50 Prozent. In Niedersachsen betrifft dies etwa 12.000 Zeitarbeitnehmer. regjo niedersachsen wirtschaft 99 120000 100000 80000 Quelle: Bundesagentur für Arbeit 60000 40000 20000 0 1995 2000 2005 2011 Der Bestand an Leiharbeitern in der Region Niedersachsen-Bremen hat sich seit Mitte der 90er Jahre verfünffacht. Dabei stieg die Zahl mit Ausnahme des Wirtschaftskrisenjahres 2009 konstant an und wird – so Prognosen – auch in den kommenden Jahren weiter steigen. Pe n rso alg c uta hte na o s r e ür nf la : usw KomSIS.de ahl Standortsuche leicht gemacht in Niedersachsen. lung k c i ntw e l a n o udit A t Pers n e em Manag P M &A (H R- Bi la nz ) N e u : In te ri m s m a n a gement ovenden Schloß Löseck · 37120 B Te l + 4 9 - 5 5 9 4 - 8 9 3 - 9 3 · w w w. m 3 t e a m . d e I h r A n s p r e c h p a r t n e r : D r. A x e l G ö r s Ihr schneller Service zu :: verfügbaren Gewerbeflächen :: attraktiven Gewerbeimmobilien :: aktuellen Daten und Fakten Sie sind Anbieter von Gewerbeimmobilien? 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Eine mögliche Konsequenz: Weniger Masse, mehr Klasse. „Natürlich ist niemand begeistert, dass sich die tariflichen Rahmenbedingungen für unsere Branche verschlechtern – wobei wir jedoch heute schon oft über Tarif oder sogar Equal Pay bezahlen, da wir sonst gar nicht das passende Personal bekommen“, erklärt Volker Engels, Präsident des Bundesarbeitgeberverbandes für Personaldienstleister (BAP). „Wie aber die genauen Konsequenzen und Ausweichreaktionen in den Unternehmen sein werden, das weiß niemand.“ Die Branche wird sich anpassen müssen. Die Zeitarbeit selbst wird aber kaum an Bedeutung verlieren, denn der Bedarf an Flexibilität in den Unternehmen bleibt groß. Die Tarifbestimmungen betreffen jedoch zunächst einmal nur Zeitarbeiter der Metall- und Elektroindustrie. Dabei arbeiten inzwischen zahlreiche Arbeitnehmer auf Basis von Leiharbeit, zum Beispiel Krankenschwestern und -pfleger und auch im Einzelhandel sind ausgeliehene Arbeitskräfte keine Seltenheit. Vor allem aber sind sie in der Industrie vertreten, zum Beispiel in der Produktion und Fertigung des Metall- und Maschinenbaus, aber auch im Bereich Verkehr und Logistik, im Sozialwesen sowie in Verwaltungen und Buchhaltungen. Lohnunterschiede zwischen Leiharbeitern und regulären Arbeitskräften schaden dabei vor allem dem Image der Zeitarbeitsbranche. Vor diesem Hintergrund mag sich wohl auch der ein oder andere Vertreter der Branche gar nicht erst äußern. Anfragen des RegJo – auch beim größten Personaldienstleister Niedersachsens – werden nicht beantwortet. Der Fachkräftemangel im Zuge des demografischen Wandels aber könnte dieses Lohngefälle mildern – wenn die Branche es denn zulässt. Gerade im Hinblick auf Facharbeiter sind Unternehmen darauf angewiesen, attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen, um qualifiziertes Personal zu bekommen. Für Personaldienstleister bieten sich somit Chancen im Bereich Personalvermittlung, da sie über genügend Erfahrung im Bereich Personalrekrutierung verfügen. „Unsere Branche wird sich anpassen müssen, das sind wir aber seit jeher gewohnt“, ist sich BAP-Präsident Enkerts sicher. Schwarze Schafe, die Tarifverträge zum Beispiel durch Werkverträge umgehen, wird es aber dennoch immer wieder geben – ebenfalls ein Problem, mit dem die Branche bereits heute zu kämpfen hat. Einen Branchenwandel aber setzt in diesem Fall Flexibilität bei den Zeitarbeitsfirmen selbst voraus. 100 Fotografie regjo niedersachsen regjo niedersachsen Fotografie 101 Obere Reihe: Das eigene Auto ist Rückzugsort und bietet Privatsphäre (links). Die Crew eines Rigs (Plattform) bei der Besprechung zum Schichtwechsel (Mitte). Taylor hat Glück, da er zu den Wenigen gehört, die einen Job bekommen haben (rechts). Ein heißer Sommertag neigt sich dem Ende und ein Sprung in den “Little Muddy River” bringt Erfrischung. Ein obdachloser Veteran sucht Arbeit an einer zentralen Kreuzung in Williston. Das Elend im Öl Der VGH Fotopreis zeichnete dieses Jahr die Fotoreportage von Kris Finn aus. Die Ausstellung mit seinen Bildern ist von November bis Januar in der VGH Galerie in Hannover zu sehen. Text: Sven Grünewald Fotografie: Kris Finn „Die Reportage ist facettenreich fotografiert und zeigt alles – von großen Hoffnungen und Erwartungen bis hin zu Trostlosigkeit und Elend. Kris Finn ist einerseits ganz nah an den Menschen und andererseits behandelt er ein politisch hochrelevantes Thema: die Gier nach Öl“– so fasste Prof. Rolf Nobel von der Fachhochschule Hannover (FHH) die Bewertung der Jury des VGH Preises zusammen. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wurde inzwischen zum fünften Mal vergeben – seit 2008 wird das bundesweit einmalige Kultursponsoring unter den Fotografen der Studienrichtung „Fotojournalismus und Dokumentarfotografie“ an der FHH ausgeschrieben. Die VGH fördert mit dem Fotopreis gezielt den professionellen Nachwuchs im Bereich der Fotografie. Der Gewinner Kris Finn studiert im 10. Fachsemester Fotografie an der FHH. „Welcome to Williston – Letzte Hoffnung Ölboom“ lautet der Titel der Reportage. Kris Finn dokumentiert darin das Leben von Wanderarbeitern zwischen Ölboom und Armut in Williston, North Dakota, USA. Wie Finn schreibt, liegen im Westen North Dakotas 7.000 Bohrstellen des reichhaltigen Bakken-Ölfelds. Weitere 4.000 sollen in absehbarer Zeit hinzukommen. Mitten in der Prärie im kleinen 14.000-Einwohner-Städtchen Williston befindet sich das Zentrum des Ölbooms. „Ohne entsprechende Ausbildung, aber mit dem festen Glauben an den amerikanischen Traum, haben sich Tausende dorthin auf den Weg gemacht, angetrieben durch die anhaltende Wirtschaftskrise. Viele von ihnen haben ihre Häuser, ihre Jobs und die Familien zurückgelassen. Die vage Hoffnung, im Ölfeld reich zu werden und ein neues Leben beginnen zu können, zerbricht, nachdem sie merken, dass sie zu spät gekommen sind. Die Jobs im Ölgeschäft sind mittlerweile rar. Einen gewöhnlichen, schlecht bezahlten Job in Williston zu finden, ist zwar nicht schwer, aber Hotels und Pensionen sind auf Jahre ausgebucht und selbst mit dreifachem Mindestlohn unbezahlbar. In der Hoffnung, doch noch von der Ölindustrie angeheuert zu werden, wohnen viele monatelang in ihren Autos, Zelten oder schlafen in einer Kirche“, schreibt Kris Finn. In eindringlichen Bildern werden diese Einzelschicksale in seinen Bildern lebendig. Öffnungszeiten der Bilder-Ausstellung in der VGH Galerie, Schiffgraben 4, Hannover: 8. November 2012 bis 31. Januar 2013, täglich von 11 bis 17 Uhr. 102 kalender regjo niedersachsen regjo niedersachsen Kristallklar Tänzelnd Vierfach Dekadent Perfekte, kristallklare Stimmen sind ihr Markenzeichen: Die bereits zweifach mit dem Grammy ausgezeichneten Wiener Sängerknaben sind im Theater Wolfsburg zu Gast. Die deutsche Künsterlin Ida Gerhardi widmet sich der Welt des Tanztheaters, der Künstlerkneipen und Spelunken in Paris. Die Band Silbermond zieht mit ihrem vierten Studioalbum durch die Hallen Deutschlands und macht auch in Hannover Halt. Polterabend bei den oberen Zehntausend: Tracy Lord plant ihre zweite Hochzeit in illustren Kreisen. Der Auserwählte ist George, ein Moralpedant und Langweiler. Klassik, Ballett Ausstellungen Jazz, Rock, Pop, Schlager Theater, Kabarett, Musical Bis 30. Dezember 2012 Ballrausch und Farbenpracht – Ida Gerhardi in Paris. Die deutsche Künstlerin portraitiert Frankreichs Hauptstadt im Jahr 1891 Dienstag bis Sonntag 10.00 bis 18.00 Uhr, Prinzenpalais, Landesmuseum Oldenburg 28. November 2012 Sonny Vincent & Band – Punk-Rock aus den USA mit Sonny Vincent, der bereits seit den 1970er Jahren musikalisch aktiv ist und einst Teil der New York City Punk-Rock-Szene war 19.00 Uhr, Bastard Club Osnabrück 02. Dezember 2012 Estación Tango – Tango-Tanztheater. Vier Tänzer und vier Musiker treffen sich auf einem Bahnsteig und erzählen sich Geschichten 17.00 Uhr, Stadeum, Stade 02. Dezember 2012 Weihnachtsoratorium – von Johann Sebastian Bach, mit Hanna Zumsande, Bettina Ranch, Joachim Duske, Wilhelm Schwinghammer und Concerto Vocale 17.00 Uhr, St. Petri-Kirche Döse, Cuxhaven Bis 07. Dezember 2012 Lady Macbeth von Mzensk – Oper von Dmitri Schostakowitsch über Langeweile in der Provinz, unbefriedigte Sexualität und entfesselte Gewalt 19.30 Uhr, Staatsoper Hannover 15. Dezember 2012 Weltklassik am Klavier – Schubertiade. Am Klavier spielt Katharina Treutler die WandererFantasie und Schuberts große Sonate DV 960 17.00 Uhr, Romantik Bad Rehburg, Rehburg-Loccum 18. Dezember 2012 Schwanensee – Russisches Staatliches Opern- und Ballett-Theater Tscheljabinsk mit Tschaikowskys Klassiker 19.30 Uhr, Stadthalle Göttingen Bis 13. Januar 2013 Orient und Okzident – die Fotografin Edith Bernhauer reiste fast 40-mal durch die Arabische Welt und den Mittelmeerraum Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim 21. Dezember 2012 Aida – Oper von Giuseppe Verdi nach einem Szenario von François-Auguste-Ferdinand Mariette in italienischer Sprache 19.30 Uhr, Staatstheater Braunschweig 13. Januar bis 7. Juni 2013 Hundertwasser in Hameln – ein Auszug aus dem grafischen Werk sowie Dokumentationen der Architekturprojekte Hundertwassers Hochzeitshaus Hameln 12. Dezember 2012 Weihnachtskonzert der Wiener Sängerknaben – der wohl berühmteste Knabenchor der Welt mit einem weihnachtlichen Konzert 19.30 Uhr, Theater Wolfsburg 23. Dezember 2012 Weihnachtskonzert – Konzert der Orchesterklassen der KGS Norderney unter der Leitung von Reino Mester, Ulrike Hagen und Marc Waskowiak 16.00 Uhr, Haus der Insel, Norderney Bis 20. Januar 2013 Max Pechstein auf Reisen – Pechstein, Vertreter des Expressionismus, zeigt farbintensive Landschaften und Portraits Museum Stade 15. Dezember 2012 Celtic Angels – It´s Christmas Time 2012. Traditionelle irische Folklore trifft Pop, Klassik und die schönsten Weihnachtslieder der Welt 20.00 Uhr, Rattenfänger-Halle Hameln 02. Januar 2013 Die Zauberflöte – Mozarts berühmtes Singspiel. Prinz Tamino muss im Kampf um seine große Liebe allerlei Abenteuer bestehen 19.30 Uhr, Halle 39, Hildesheim 09. Dezember 2012 Weihnachtsoratorium IV-VI – von J. S. Bach. Die Solisten-Orchester-Kantorei St. Nicolai unter der Leitung von Joachim Meyer 18.00 Uhr, St. Nicolai, Sarstedt Bis 24. Februar 2013 Goslar – fotografiert von Uli Stein. Der Cartoonist zeigt seine Interpretation der alten Kaiserstadt Dienstag bis Sonntag 10.00 bis 16.00 Uhr, Museum Goslar 30. November 2012 Stefan Mönkemeyer – Fingerstyle Guitar. Der deutsche Gitarrist Stefan Mönkemeyer mit virtuosem Gitarrenspiel und eingängigem Songwriting 20.15 Uhr, Apex Göttingen 03. Dezember 2012 Wer nimmt Oma? – Kabarett von Hans Scheibner. Oma Beerbaum freut sich, dass sie ihrer Familie während der Weihnachtsfeiertage wieder entkommen ist 20.00 Uhr, Bürgersaal im Rathskeller Rehburg, Rehburg-Loccum 01. Dezember 2012 Claptonmania – A Tribute to Eric Clapton, mit bekannten ebenso wie unbekannten Songs des englisches Blues- und Rock-Musikers 21.00 Uhr, Kuba Kulturhalle, Wolfenbüttel Bis 05. Dezember 2012 Tod auf dem Nil – Krimi in der Tribüne. Agatha Christies mörderische Geschichte in einer neuen Inszenierung 20.00 Uhr, WGC-Theater, Hannover 08. Dezember 2012 Irish Folk Nacht – mit den Bands The Ceili Family sowie Kings & Boozers 20.00 Uhr, Gemeinschaftszentrum Ziegenbrink, Osnabrück 07. Dezember 2012 Dieter Nuhr – Nu(h)r die Ruhe. Der Kabarettist blickt wieder einmal von außen auf die Welt und stellt fest: Panik muss nicht sein 20.00 Uhr, Congresspark Wolfsburg 22. Dezember 2012 Silbermond – Himmel auf Tour 2012. Die vier gebürtigen Bautzener mit aktuellem Album auf großer Hallentournee 20.00 Uhr, TUI Arena Hannover 12. Dezember 2012 High Society – Musical von Cole Porter und Arthur Kopit. Tracy Lord, schön und verwöhnt, plant ihre zweite Hochzeit 20.00 Uhr, Stadthalle, Walsrode Fotografie: Lukas Beck/www.lukasbeck.com, Ida Gerhardi, Daniel Lwowski, Andreas Hartmann kalender 103 15. Dezember 2012 Frau Holle – Märchen nach den Brüdern Grimm, von Fritz Hellmann inszeniert 15.00 Uhr, Schlosstheater Wolfenbüttel 08. Januar 2013 Kabale und Liebe – Tragödie von Friedrich Schiller. Ferdinand von Walter und Luise Miller lieben sich, aber das darf nicht sein 20.00 Uhr, Festsäle, Peine 18. Januar 2013 Außer Kontrolle – Komödie von Ray Cooney. Eigentlich ist das Tête-à-tête des Staatsministers Richard Willey mit einer Sekretärin der Opposition perfekt eingefädelt. Wäre da nicht dieser leblose Körper im Hotelzimmer 20.00 Uhr, Theater am Berliner Ring, Burgdorf 20. Januar 2013 Sissi – das Musical. Das Leben der österreichischen Kaiserin glich einem Märchen, einer Romanze und einer Tragödie zugleich 19.00 Uhr, Rattenfänger-Halle, Hameln 27. Januar 2013 Diesseits – Schauspiel von Thomas Jonigk. Die totkranke Paula überfällt eine Arztpraxis, um eine Überdosis Tabletten zu erbeuten und lernt dabei Dietmar kennen 16.00 Uhr, Stadthalle, Clausthal-Zellerfeld Nicht verschlafen! regjo niedersachsen kalender 105 Vor dem 21.12.2012 günstige Beiträge sichern. Die Unisex-Tarife kommen. Skurril Feierlich Wladimir Kaminer nimmt Lüneburg mit auf eine Reise durch die Nacht. Mit dabei: Onkel Wanja und skurrile Gestalten. Das Weserrenaissance Schloss Bevern feiert in diesem Jahr sein 400. Jubiläum und lädt zu Vorträgen, Ausstellungen, Konzerten und Schlossführungen ein. Literatur Sonstiges 29. November 2012 Sein oder Nichtsein? Individuum und Identität im Internet – Julia Schramm und Burkhard Spinnen über die Frage der Identität im Internet und in der Wirklichkeit 19.30 Uhr, Literaturhaus Hannover 24. November 2012 Nacht des Wissens – Einblicke in die Welt von Forschung und Lehre am Wissenschaftsstandort Göttingen 17.00 bis 24.00 Uhr, Verschiedene Veranstaltungsorte, u.a. Universität Göttingen 02. Dezember 2012 Selbstportrait mit Bonaparte – von Julia Schoch. Die Protagonistin des Romans auf der Suche nach ihrem Geliebten, einem notorischen Glücksspieler 11.00 Uhr, Musik- und Literaturhaus, Oldenburg Bis 30. November 2012 Herz in Gefahr – Herzwochen 2012. Veranstaltungen rund um das Thema Herzinfarkt und seine Prävention Verschiedene Veranstaltungsorte in Gifhorn 07. Dezember 2012 Onkel Wanja kommt – Lesung mit Wladimir Kaminer über eine Fahrt mit dem Taxi durch eine Hauptstadt-Nacht 20.00 Uhr, Ritterakademie, Lüneburg 01. Dezember 2012 Zeit-Fenster 1947 bis 1949 – Fachvortrag zum Schicksal der Displaced Persons im Weserrenaissance Schloss Bevern 14.00 Uhr, Schloss Bevern 11. Dezember 2012 Hexengewisper – Michael Maar widmet sich absurden Logikfehlern im Hause Dornröschen und der Rechenschwäche eines Königs 20.00 Uhr, Literarisches Zentrum Göttingen 04. Dezember 2012 Stell dir vor, es ist Schule, und alle gehen gerne hin – Vortrag mit Margret Rasefeld, Leiterin der Evangelischen Gemeinschaftsschule Berlin-Zentrum 20.00 Uhr, Kirchengemeinde Frankenberg, Goslar 16. Dezember 2012 Eine Weihnachtsgeschichte – von Charles Dickens. Lesung mit Hans Jürgen Heinze 15.00 Uhr, Literaturzentrum Braunschweig 06. bis 09. Dezember 2012 Country 2012 – Ausstellung für Country Living, Jagdambiente und Reitkultur Messegelände Hannover Fotografie: Jan Kopetzky, Kulturzentrum Weserrenaissance Schloss Bevern 07. Dezember 2012 Helles Bier und dunkle Schatten – Führung durch Einbeck mit heiteren Geschichten rund um das Einbecker Bier 19.00 Uhr, Altes Rathaus, Einbeck 11. Dezember 2012 Zurück zur Natur – Vortrag von Prof. Michael Krüger (Universität Münster) über Natur- und Gesundheitskonzepte einst und heute 19.00 Uhr, Kreissportbund Hildesheim, Jahnstr. 52 12. Dezember 2012 Die Entdeckung des Weltalls – ein Streifzug durch den nördlichen Sternhimmel soll astronomisches Grundwissen sowie historische Fakten vermitteln 18.00 Uhr, Planetarium Wolfsburg 12. Dezember 2012 Private Solaranlagen – Vortrag über die Photovoltaik-Technik mit Tipps für das Sonnenkraftwerk auf dem eigenen Dach 19.00 Uhr, Traumfabrik HefeHof, Hameln 01. Januar 2013 Winterzauber – eine kleine kulinarische Promenade vor der Kulisse des Conversationshauses mit Spezialitäten aus der ganzen Welt 11.00 Uhr, Kurplatz, Norderney 106 land & umwelt regjo niedersachsen Impressum 14. Jahrgang, 25. Ausgabe Wussten Sie, dass ... Sonderbares und Wissenswertes aus Niedersachsen – vom Flugpionier Karl Jatho bis zur größten mittelalterlichen Weltkarte. ... der Hannoveraner Karl Jatho einer der ersten Menschen war, die einen motorisierten Flug durchgeführt haben? ... die Ebstorfer Weltkarte die bisher größte und umfangreichste bekannte Weltkarte aus dem Mittelalter ist? Um 1900 begann Karl Jatho, damals in Hannover Inspektor im technischen Revisionsbüro, ein Flugfeld auf der Vahrenwalder Heide anzulegen. Zuvor hatte er bereits in seiner Freizeit an seinem ersten Gleitflieger herumgebastelt. Unbefriedigt von seinem Erstflug und beunruhigt durch den tödlichen Absturz Otto Lilienthals nahm er ständige Verbesserungen an seinem Fluggerät vor, was am 18. August 1903 nach Angaben von zufällig anwesenden, unabhängigen Augenzeugen in einem Motorflug mit einem Doppeldecker auf der Vahrenwalder Heide „gipfelte“ – der Flug soll allerdings „nur“ etwa 18 Meter weit und bis zu 75 cm über den Boden gereicht haben. Damit wäre Jatho vier Monate vor dem ersten Motorflug der Gebrüder Wright geflogen, aber mehr als zwei Jahre nach dem angeblichen Motorflug von Gustave Whitehead. „Wäre“, denn die notarielle Bestätigung der Augenzeugen erfolgte erst im Jahr 1933. Noch im selben Jahr, 1903, steigerte er seine Flugleistung auf 60 Meter und eine Höhe von über 2,5 Meter. In den Folgejahren entwarf Jatho weitere Flugzeugtypen, gründete in Hannover 1913 auch ein Flugzeugwerk – und musste es 1914 bereits mangels militärischem Interesse wieder schließen. 1830 wurde in einer Abstellkammer des Benediktinerinnenklosters Ebstorf in der Lüneburger Heide eine zusammengenähte Pergamentsammlung gefunden mit einer dreieinhalb Meter durchmessenden Weltkarte. Mit mehr als 2.300 Text- und Bildeinträgen war sie nach derzeitigem Kenntnisstand die größte und umfangreichste Weltkarte aus dem Mittelalter. Entstanden sein soll sie um das Jahr 1200 oder 1300 herum in Ebstorf. Das Original der Karte verbrannte 1943, erhalten sind heute nur noch Reproduktionen. Die Karte selbst ist geostet (Osten liegt oben) mit Jerusalem im Zentrum. Europa findet sich links unten mit Städten wie Lüneburg, Braunschweig, Köln oder Rom. Die Karte spiegelt das historische, mythologische und theologische Wissen ihrer Zeit wider: Christus’ Kopf, Hände und Füße zieren die Ränder, auch das Paradies, die Arche Noah, der Turm zu Babel und Amazonen finden sich hier. Die runde, „flache“ Darstellung bedeutete allerdings nicht, dass die Welt sich im Mittelalter als Scheibe gedacht wurde, wie es heute immer noch verbreiteter Glaube ist. Diese Zuschreibung erfolgte erst im 19. Jahrhundert, um das Mittelalter als besonders finster zu charakterisieren. Herausgeber Polygo Verlag GmbH Verlag Polygo Verlag GmbH Lotzestraße 29 37083 Göttingen Telefon 0551-50 75 10, Telefax 0551-50 75 150 ISSN 1615-5696 Internet und E-Mail www.niedersachsen.regjo.de; hallo@regjo.de Herausgeber Thomas Wirth (wirth@polygo.de) Chefredakteur Sven Grünewald (redaktionsleitung@regjo.de) Redaktion Annegret Adam, Katrin Langemann, Juliette Rahn, Torben Andersen, Christin Borja Autoren Angela Andresen-Schneehage, Holger Isermann, Gisela Noske, Jürgen Bath, Volker Schönfeldt Fotografie Marco Bühl, TU Braunschweig, Stadt Lüneburg, Paritätischer Wohlfahrtsverband, Herfurth & Partner Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Thomas Keydel, Universität Göttingen, Maren Kuiter/Hochschule Osnabrück, UVN, Solarworld AG/Thomas Tratnik, Piller Industrieventilatoren GmbH, Fotolia, Zweckverband ecopark, m3team AG, Landessparkasse zu Oldenburg, HollaenderArt, Irène Zandel, Landkreis Friesland, Region Hannover, JadeWeserPort Realisierungs GmbH, Anders Seefeldt, Hero Lang/Niedersachsen Ports GmbH, Stefan Schöning Fotodesign, Grafschaft Bentheim Tourismus, GGB, Europark Coevorden – Emlicheim, RENK Aktiengesellschaft Werk Hannover, Helten Design Depot, E.ON Vertrieb Deutschland GmbH, KWS Saat AG, VTN, Cobra-visuelle Kommunikation, Marc-Oliver Schulz, Volkswagen, Angela Andresen-Schneehage, Klaus Klett, phaeno Wolfsburg, Klemens Ortmeyer, Matthias Leitzke, Marek Kruszewski, Citypress24, DLR, Simtec, FFB, NFF/Christian Bierwagen, TU Braunschweig/Tobias Beutel, Leibniz Universität Hannover/Institut für Turbomaschinen und Fluid-Dynamik, Diagnostisches Brustzentrum Göttingen, Kris Finn, Lukas Beck, Ida Gerhardi, Daniel Lwowski, Andreas Hartmann, Jan Kopetzky, Kulturzentrum Weserrenaissance Schloss Bevern, Historisches Museum Hannover, Wikipedia, Kla Wunn Layout & Illustration Ines Erdmann, Eva-Katarina Griesheimer, Viktoria Siegfried Marketingleitung John D. 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