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Das Regional-Journal für Niedersachsen I/2009 Hannover Oldenburg Osnabrück Wolfsburg Braunschweig Salzgitter Hildesheim Göttingen Space Time Schutzgebühr 5€ regjo niedersachsen Automotive, Aerospace Energy Food Healthcare, Life Sciences Mechanical Engineering Mobility, Logistics inhalt 3 Trade Fairs, Tourism Niedersachsen – the state of things to come Abgehoben Kaum bekannt: Niedersachsen ist einer der großen Luftund Raumfahrtstandorte. Und noch mehr als das. Abb.: BARD Engineering GmbH Liebe Leserinnen, liebe Leser, NGlobal ist die zentrale Gesellschaft des Landes Niedersachsen zur koordinierten Vermarktung des Wirtschaftsstandorts im In- und Ausland. Kernaufgabengebiet von NGlobal sind das Außenwirtschafts- und Investitionsgeschäft, Standortmarketing sowie nationale und internationale Messeaktivitäten. Als direkter Ansprechpartner bildet NGlobal in Niedersachsen die Schnittstelle zu in- und ausländischen Unternehmen oder Investoren und bietet durch Beratung und begleitende Maßnahmen Unterstützung bei dem Eintritt in den internationalen Markt, bei der Entwicklung bereits vorhandener Auslandsaktivitäten sowie bei Projekten und Ansiedlungsvorhaben. Ansiedlung Außenwirtschaft Standortmarketing Ihre erste Adresse in Niedersachsen! 400 Jahre ist es her, dass der Italienier Galileo Galilei ein Teleskop baute und damit in den Himmel schaute. Im gleichen Jahr, 1609, veröffentlichte ein gewisser Johannes Kepler sein Buch „Astronomia Nova“, in welchem er Gesetzmäßigkeiten der Planetenbewegung formulierte. Diese wissenschaftlichen Weltraumpioniere haben damit das Rennen zur Weltbildreformation eröffnet. In Anerkennung dieser Leistungen haben die Vereinten Nationen das Jahr 2009 zum Internationalen Jahr der Astronomie erklärt, weltweit gibt diese faszinierende Wissenschaft Einblick in ihr Tun und Ausblick in kosmische Weiten – ferne, Milliarden alte Galaxien, unsere Sonne und die Planeten „gleich um die Ecke“. Der Wettlauf zur Entdeckung von Leben jenseits der Erde sowie einer zweiten Erde in einem anderen Sternensystem ist in vollem Gange. Aus Niedersachsen und Bremen mit dabei: Astrophysiker, die in Teleskopen an den trockensten Gegenden der Erde den Himmel beobachten und Kameras für Raumissionen bauen, Ingenieure, die an der Raumfahrttechnik von übermorgen arbeiten sowie Unternehmen, die Satelliten und Raumtransporter entwickeln und integrieren. Still und leise hat sich der Norden so zu einem europäischen Zentrum der bemannten Raumfahrt und spektakulären Beobachtungen entwickelt. Deutlich bodenständiger geht es im Tourismus zu. Pünktlich zur bald beginnenden Ferienzeit rüsten sich auch die niedersächsischen Tourismusregionen – für die Gäste, gegen die Krise und mit neuen Konzepten, um mit den sich ändernden Ansprüchen der Kunden Schritt zu halten. Hatten auch Sie schon einmal schöne Ferien in den Regionen gleich vor der Haustür, die zwischen Wattenmeer und Blocksberg eine Vielfalt sondergleichen bieten? Schwer ist es nicht. Ferien und Vielfalt sind Dinge, die man in den sozialen Brennpunkten Niedersachsens eher weniger vermutet. Und doch, zwei Hannoveraner Beispiele zeigen, dass das Klischee vom Ghetto eines ist, das sich überlebt hat. Zumindest dort, wo Bewohner und Bürgerinitiativen neben ihrem Engagement zumindest ein paar bescheidene Mittel zur Verfügung haben, die Lebensumwelt zu verbessern. Begeben Sie sich also auf einen neuen Streifzug durch das Land zwischen Ems und Elbe und treffen Sie Clown Fidolo, Erfindungsreichtum und die Vision eines Raumfahrthafens Niedersachsen. Ihr RegJo-Team Niedersachsen Global GmbH · Osterstraße 60 · D-30159 Hannover - Germany T ++49 511 89 70 39 -0 · F ++49 511 89 70 39 -69 · info@nglobal.de · www.nglobal.de inhalt regjo niedersachsen regjo niedersachsen inhalt 5 20 Space 54 Kleine Wunder 64 Bildungsland 38 Ferienziele Klein aber fein, so lässt sich die Raumfahrtforschung in Niedersachsen beschreiben; weltweit beobachten Göttinger Astrophysiker den Himmel. Abseits vom Ghetto-Klischee zeigen Initiativen Erfolge darin, das Miteinander in sozialen Brennpunkten zu fördern. Vernetzung. Unter diesem Stichwort kooperieren regionale Bildungseinrichtungen. Neun entsprechende Regionen gibt es bereits. Niedersachsen ist ein Reiseland, das der Krise trotzt. Neue Konzepte sprechen individuelle Kundenwünsche an. Technik & Wissenschaft Land & Umwelt Bildnachweis: Ulf Seemann, Roberto Hegeler, Landkreis Osterholz, TourismusMarketing Niedersachsen 4 Wirtschaft 09 Eines für alle: Die m3team AG bietet individuell zugeschnittene Personalgutachten. 13 Netzwerken! Ein KMU-Netzwerk der Universität Göttingen bringt Wissenschaftler und Wirtschaft zusammen. Politik & Soziales 13 Merkels Lob: Die Kanzlerin adelte das Lüneburger Bachelor-Modell durch ihren Besuch. zeigt die wirtschaftlichen Stärken und Schwächen sowie das aktuelle Krisenrisiko. 54 Fast ein Kunststück: In Hannover machen verlieh in Goslar den Kaiser-Friedrich-Preis. zwei Stadtteile vor, wie sich soziale Brennpunkte wieder lebensfreundlich gestalten lassen. mit dem Geschäftsführer von NGlobal, Gerhard Gizler. 72 Weiterbildung – und mehr: Die Deutsche Management Akademie Niedersachsen hilft bei der Erschließung von Auslandsmärkten. Literatur Lexikon ist nach fünf Jahren in einer komplett überarbeiteten Fassung erschienen. 07 4 Köpfe – 4 Meinungen: 20 Jahre Mauerfall. Wir fragen: Was hat sich dadurch für Niedersachsen verändert? 09 Industrie-Kultur: Delmenhorst gelingt die Nutzbarmachung alter Industriedenkmäler für ein neues Tourismuskonzept. Freizeit & Sport 08 Quasselstrippe: Hit Radio Antenne Niedersachsen hat einen Eintrag ins Guinessbuch der Rekorde geschafft. 52 Im Vergleich robust: Ein Landkreis-Ranking 13 Kaiserlich: Das Photonik-Innovationsforum 16 Das Pferd um den Globus reiten: Interview 08 Weltliteratur: Das Standardwerk Kindlers Kultur 64 Das Bildungsnetz: Niedersachsenweit gibt es inzwischen neun Bildungsregionen, welche regional die Bildungsqualität an sich steigern wollen. 11 Kundenfang: Die TU Braunschweig hat ihr 37 Ein Platz an der Sonne: Osnabrück glänzt als 10 Klostererinnerung: Ein Zisterzienser-Kloster in Ostfriesland erlebt seine Wiederauferstehung – als Imagination. 10 „Kuh“le Sache: In Rotenburg/Wümme stehen Studierenden-Service-Center in ein architektonisches Highlight verwandelt. Zentrum flächendeckender Solarenergieerzeugung. Fahrradraststätten der besonderen Art. 12 Her(t)zlichst! Eine neue Fraunhofer-Abteilung 73 Lernen wie Harry Potter: Das Landschulheim 11 Buchvorstellung: Bis 400.000 Jahre weit rei- rode kämpft mit starkem Besucherrückgang.. Solling zählt zu den 20 besten deutschen Internaten und bildet Kopf, Hand und Herz. chen archäologische Funde in Niedersachsen zurück. Ein Sammelsurium faszinierender Funde. 38 Sturmfest und erdverwachsen: Niedersach- 11 Ausgepiept? Der einzigartige Vogelpark Walszu faseroptischen Sensorsystemen wird in Goslar eröffnet. 12 Energiezentrum: In Lüchow-Dannenberg gibt es einen neuen Master-Studiengang Erneuerbare Energietechnik. 12 Windkräftig: Bremerhaven bekommt ein neues 82 Wussten Sie, dass ...: Skurrile, anekdotische und interessante Fakten aus und über Niedersachsen. sens Tourismus im Aufwind. Regionales Marketing ist der Schlüssel zum Erfolg. 71 Rockt, lockt und hallt: Die Göttinger Lokhalle ist mit einem Doppelerfolg für ihr Eventkonzept belohnt worden. Fraunhofer-Institut zur Windenergieforschung. 74 Auf einen Blick: Die Industrie- und Gewerbegebiete in ganz Niedersachsen. 76 Stars zu Gast bei Freunden: Ein Gespräch mit Lars-Wilhelm Baumgarten über das Beratungsgeschäft im Fußball. 77 Räume gestalten: Bürokonzepte beinhalten mehr als nur ein paar Tische und Stühle. Individuelle Lösungen sind das A und O. Cover: Ulf Seemann; mit Göttinger Technik: Teleskopturm und Hilfsteleskop auf dem Paranal, Chile 78 Veranstaltungskalender: Die kulturellen, 20 Spaceport Northern Germany: Niedersachsen ist kein großer Raumfahrtstandort, aber ein sehr feiner. musikalischen und sportlichen Highlights in Niedersachsen. Vom Burgturnier Hardenberg bis zu Volker Pispers Kabarett gibt es Unterhaltung pur. 6 rubrik regjo niedersachseng regjo niedersachsen meinung 7 ENTSCHEIDUNGSSICHERHEIT DURCH KOMPETENTE PARTNER 4 Köpfe – 4 Meinungen Niedersachsen vor 20 Jahren – Randlage am Eisernen Vorhang, Militärstandort. Und heute? Wie hat sich der Mauerfall mit seiner Veränderung der geostrategischen Lage auf Niedersachsen ausgewirkt? „Ihr Erfolg beruht auf Ihren Entscheidungen. Wir bieten Ihnen den Rahmen dafür!“ Die Komplexität von Wirtschaft und Recht verlangt fundierte Beratung. Heinrich Kottik (Dipl.-Finanzwirt -FH- und Steuerberater) Wirtschaftsprüfung, Steuer-, Rechts- und Vermögensberatung durch einen kompetenten Berater schaffen die persönliche Basis für die richtigen Entscheidungen. Das ist das Angebot von RENNEBERG + PARTNER. Vierzehn Berater in einem knapp 60-köpfigen Team sorgen für die optimale Lösung in der jeweiligen Situation. Von Fachmann zu Fachmann – von Mensch zu Mensch. RENNEBERG + PARTNER · Kleines Feld 7 · 37130 Gleichen – Klein Lengden Fon: 05508 / 97 66-0 · Fax: 05508 / 97 66 60 · E-Mail: info@rup.de · www.rup.de Christian Wulff, Ministerpräsident Niedersachsens: „Vor dem Mauerfall war der östliche Teil Niedersachsens Zonenrandgebiet – mit allen Vor- und Nachteilen. Durch die einschneidenden weltpolitischen Änderungen, die vor 20 Jahren mit dem Mauerfall ihren Lauf nahmen, rückte Niedersachsen in eine zentrale Lage innerhalb Deutschlands und des nach Osten erweiterten Europas. Unsere Landeshauptstadt Hannover liegt genau im Kreuz zwischen den wichtigen Verkehrsachsen Rotterdam/Rhein/Ruhr – Berlin und Hamburg – München. Indirekt lässt sich auch der erfreuliche Aufschwung unserer Häfen und unserer Hafenwirtschaft auf diese Änderungen mit zurückführen. Auch wurde es möglich, gemeinsam mit unserem östlichen Nachbarn SachsenAnhalt den Harz zu einer touristisch attraktiven Natur- und Kulturlandschaft weiter zu entwickeln.“ Prof. Carl-Hans Hauptmeyer, Historiker an der Leibniz Universität Hannover: „Geteilte Kirchspiele wurden zusammengeführt. Das obere und das untere Eichsfeld verstanden sich wieder als Einheit. Das historisch mit dem Gebiet links der Elbe verbundene Amt Neuhaus kam zu Niedersachsen. Städte wie Salzwedel oder Magdeburg konnten wieder ihre Sogwirkung auf das westlich anschließende Niedersachsen einrichten. Doch entfiel die Zonenrandförderung, und die Tourismusgebiete der Ostsee oder des Ostharzes boten nun moderne Konkurrenz zu Nordsee oder Westharz. Mehr denn je ist Niedersachsen seit dem Mauerfall Verkehrsdurchgangsland zwischen West und Ost. Die seit dem Mittelalter belegbaren Prinzipien bleiben: nachholende Modernisierung, Konkurrenzfähigkeit durch Imitation oder einfacher – immer etwas zurück, aber zukunftsfähig.“ Generalmajor Markus Kneip, Kommandeur der 1. Panzerdivision Hannover: „Die 1. Panzerdivision ist über 50 Jahre alt und hat sich seitdem von einem Großverband als Teil der Landesverteidigung zur Division der Eingreifkräfte mit einem weltweiten Aufgabenspektrum entwickelt. Die Division „zwischen Harz und Heide“ verteilt sich heute auf fünf Bundesländer. Ihre Leistungsstärke beruht vor allem auf der guten regionalen Integration und dem Leistungswillen unserer Soldaten und zivilen Mitarbeiter. Wir sind ein verlässlicher Arbeitgeber. Dem Bundesland Niedersachsen traditionell eng verbunden, leistet die 1. Panzerdivision ihren Beitrag zur deutschen Sicherheitspolitik. Im Jahr 2011 wird die 1. Panzerdivision erneut den Großteil der deutschen Einsatzkontingente, besonders in Afghanistan und auf dem Balkan, stellen, ergänzt durch schnelle Eingreifkräfte für NATO und EU.“ Dr. Volker Müller, Hauptgeschäftsführer Unternehmerverbände Niedersachsen: „Die deutsche Einheit hat unserem Land neue Perspektiven eröffnet. Durch die Gunst der neuen Lage konnte Niedersachsen seinen Wirtschaftsraum und damit seine wirtschaftlichen Aktivitäten ausdehnen. Mit 550 Kilometern hatte unser Bundesland den größten Anteil an der damaligen deutschdeutschen Grenze. Viele niedersächsische Regionen haben vom Wegfall profitiert. Dabei hat sich natürlich auch positiv ausgewirkt, dass wichtige transeuropäische Verkehrsachsen Niedersachsen durchkreuzen. Insbesondere hat sich der Großraum Hannover mit seinem modernen Flughafen als Verkehrsknotenpunkt etabliert. Man darf hier allerdings keine isolierte Betrachtung vornehmen, da sich natürlich in diesem Zeitraum auch andere einflussreiche Ereignisse wie zum Beispiel die EUOsterweiterung zugetragen haben.“ 8 magazin regjo niedersachsen regjo niedersachsen magazin 9 FREI Z EI T Wirtschaft K ultu r Weltliteratur Quasselstrippe Eines für alle Industrie-Kultur Der neue Kindler ist da. In 18 Bänden geht es wieder um die ganze Welt der Literatur. Der Hit Radio Antenne Niedersachsen-Moderator Dominik Schollmayer stellt Rekord auf. Die Auswahl und Bewertung von Mitarbeitern ist entscheidend, das Testangebot unüberschaubar. Die m3team AG profiliert sich durch ihre Personalgutachten. Delmenhorst gelingt die Integrierung eines Industriedenkmals in die Innenstadt. Auf der Frankfurter Buchmesse erscheint dieses Jahr die Neuauflage einer Legende: Das neue Kindler Literatur Lexikon wurde in den letzten fünf Jahren vollständig überarbeitet und ergänzt. In 18 Bänden werden rund 13.000 Werke, die die Kulturgeschichte nachhaltig geprägt haben, besprochen: von den ersten schriftlichen Zeugnissen der Menschheit bis zur Gegenwart, von der Belletristik bis zur Sachliteratur. Dabei erfolgt eine Neuausrichtung auf mehr Internationalität und Komplexität: Süd- und südostasiatische, indische, afrikanische und osteuropäische Literatur wird verstärkt betrachtet und mehr als 400 anonyme Werke – von der Edda über Runeninschriften bis zu den Comics der Gegenwart – wurden aufgenommen. Rund 1.500 Autoren und 75 Fachberater um Herausgeber Professor Heinz Ludwig Arnold von der Universität Göttingen haben damit eine Ikone der Literaturwissenschaft, die 1965 zum ersten Mal erschien, mit neuem Leben versehen und internationaler gestaltet. Eine Neufassung des Werkes erschien aufgrund der großen politischen Veränderungen der letzten Jahrzehnte, wie beispielweise die europäische Einigung und der Fall des Eisernen Vorhangs, notwendig. BL 169 Stunden ununterbrochen auf Sendung. Das ist ein neuer Rekord aus Niedersachsen. Am Montag, 6. April 2009 um 7.01 Uhr hatte es der Hit Radio Antenne NiedersachsenModerator Dominik Schollmayer geschafft. Der bisherige Guinness-Weltrekord in der Kategorie „Longest Radio-DJ Marathon“ war um eine Stunde geschlagen. Bisher hatte der indische Moderator Dheenadayalan Natarajan von BIG 92,7 FM aus Chennai/ Indien sein Publikum 168 Stunden lang bei Laune halten können. Begleitet wurde der deutsche Rekord von einer Vielzahl von multimedialen Events. Im Internet konnten aktuelle Videos vom Studio-Geschehen angesehen und die regelmäßig in der Redaktion abgefassten Blogs kommentiert werden. Unzählige E-Mails und Telefonanrufe im Sender bestätigten den Erfolg des Rekordversuchs als werbewirksame Maßnahme. „Die Profilierung von RadioPersonalities ist ein zunehmender Trend im Hörfunk, den wir mit dem Weltrekord aufmerksamkeitsstark forcieren“, umreißt Programmdirektor Stephan Offierowski die Ziele des Senders. Höhepunkt der FanUnterstützung war die Durchhalteparty am Sonntag – kurz vor dem Rekord am Montagmorgen. BL Die Trias jeder Unternehmensführung lautet: Ziele zu erreichen, Mitarbeiter für die Ziele zu begeistern und schließlich Mitarbeiter zu entwickeln. Dies besonders in der Krise, denn die Menschen im Unternehmen stellen die substanzielle Kraft zur Überwindung schwieriger Zeiten dar. Darum muss ihnen die vordringliche Aufmerksamkeit gelten. Gebraucht werden die richtigen Mitarbeiter am richtigen Platz. Zur Potenzialanalyse der eigenen und neuer Mitarbeiter gibt es am Markt eine schier unüberschaubare Anzahl an entsprechenden Tests. Die m3team AG aus Bovenden bei Göttingen hat sich seit einigen Jahren darauf spezialisiert, eine Schneise in diesen Analysedschungel zu schlagen. Dabei wurden verschiedene Lizenzen erworben und aus den besten Methoden eigene strukturierte, systematische Personalgutachten entwickelt. So können die DiagnostikExperten der m3team AG flexibel auf die Anforderungen ihrer Kunden reagieren, sind nicht starr nur an ein Instrument gebunden, sondern passen es den jeweiligen Erfordernissen an. Damit ist die m3team AG inzwischen zum Marktführer für Personalgutachten aufgestiegen. Per Internet ist für die Kandida- ten ein Fragenkatalog online zu bearbeiten. Die Auswertung fließt in das Personalgutachten ein, welches ein Berater vorbereitet und mit dem jeweiligen Kandidaten im Vier-Augen-Gespräch bespricht. Wie und welche Ergebnisse beim Auftraggeber landen, wird im Vorfeld mit der Geschäftsführung, den Betroffenen und gegebenenfalls dem Betriebsrat geklärt. Die Personalgutachten der m3team AG decken die gesamte Palette des Personalmanagements ab: von der Vorauswahl der Bewerber zur Statusanalyse des Managements, Karriereplanung, Integration des Managements bei Merger & Acquisition bis hin zu Outsourcing und Outplacement. Die Herangehensweise setzt eine intensive und saubere Auftragsklärung voraus, damit die Personalgutachten so gestaltet werden können, dass für den Kunden ein optimaler Nutzen entsteht. Personalgutachten müssen daher auch auf die tatsächliche oder zukünftige Unternehmenskultur ausgelegt sein. Darum sollten diese Daten ebenso mit einer Analyse erhoben werden wie das Potenzial der Mitarbeiter. Erst eine wahrhaftige Analyse kann zu klaren Entscheidungen führen, die dann konsequent nachverfolgt werden können. SG Innovative Wege in den Tourismus hat die Stadt Delmenhorst beschritten. Das europaweit einmalige Industriedenkmal „Nordwolle“, ein Spinnereikomplex aus der Gründerzeit, das sich bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einer „Stadt in der Stadt“ entwickelt hatte, ist nach der Stilllegung in den 1980er Jahren und dem beginnenden Verfall wie ein Phoenix auferstanden. Das Gelände ist nach zahlreichen Erneuerungen und Renovierungen zu einem Kulturzentrum zusammengewachsen, das Industrie und Kultur kombiniert. In die historischen Gebäuden aus den Zeiten der Industrialisierung ist unter anderem das Museum für Industrie-Kultur, das auf etwa 3.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche interessante Einblicke in die Industriegeschichte bietet, eingezogen. Aus der Ruine vergangener Tage ist ein überregional bedeutsames Kulturgelände geworden, auf dem schon im Kontext der EXPO2000 zahlreiche Projekte realisiert wurden und das verstärkt im Zentrum der kulturellen Planungen der Stadt steht. Industrie und Kultur – in Delmenhorst gehen sie Hand in Hand. BL L i t e r atu r Dr. Philipp Rösler, 1973 geboren, bekleidet neuerdings das Amt des Wirtschaftsministers des Landes Niedersachsen. Er ist damit der jüngste Wirtschaftsminister und gleichzeitig jüngster stellvertretender Ministerpräsident in der bundesdeutschen Geschichte. Rösler ist Nachfolger von Walter Hirche, der sein Amt aus Altersgründen abgab. Hartwin Kramer, der schon seit Jugendtagen ehrenamtlich aktiv ist, erhielt aus den Händen des niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff das Verdienstkreuz erster Klasse des Niedersächsischen Verdienstordens. Kramer wurde insbesondere für seinen Einsatz als Ombudsmann nach dem Transrapidunglück von 2006 geehrt. Dr. Gerhard Greif, der Präsident der Tierärztlichen Hochschule Hannover, wurde zum neuen Vorsitzenden der Landeshochschulkonferenz Niedersachsen gewählt. Der promovierte Agrarwissenschaftler und Veterinär folgt Prof. Kurt von Figura, Universität Göttingen, nach und vertritt fortan die Interessen der niedersächsischen Hochschulen. Prof. Dr. Katja Windt lehrt Produktionslogistik an der Jacobs University Bremen und ist die erste Frau, die den Titel „Hochschullehrer des Jahres“ verliehen bekam. Ausgezeichnet wurde sie unter anderem für ihre Bemühungen zur Verbesserung der Lehre. Ingo Metzmacher, der Chefdirigent und künstlerische Leiter des Deutschen SymphonieOrchesters Berlin wurde mit dem mit 10.000 Euro dotierten Praetorius Musikpreis Niedersachsen ausgezeichnet. Prämiert wurde damit das künstlerische Schaffen Metzmachers, welches sich durch das Überschreiten künstlerischer Grenzen und eine neue Art Musikvermittlung auszeichnet. Bildnachweis: Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Tierärztliche Hochschule Hannover, Jacobs University Bremen, Mathias Bothor, J.B. Metzler‘sche Verlagsbuchhandlung, Hit Radio Antenne Niedersachsen Bildnachweis: m3team AG, Stadtmarketing Delmenhorst GmbH Weitere Informationen finden sich unter www.delmenhorst.de 10 magazin regjo niedersachsen regjo niedersachsen K ultu r FREI Z EI T FREI Z EI T „Kuh“le Sache Ausgepiept? Kundenfang In Ostfriesland geht man auf Spurensuche: Mit der Rekonstruktion eines mittelalterlichen Klosters in Ihlow. Doch der Bau dieser ganz besonderen Gedenkstätte lebt von der Symbolik. In Rotenburg (Wümme) liegen Fahrradrastplätze der ganz besonderen Art. Der größte Vogelpark der Welt in Walsrode lässt die Flügel hängen. Hilfe tut Not. Die TU Braunschweig geht mit moderner Architektur auf ihre studierende Kundschaft zu. Christophorusfigur enthielt. Im „Raum der Spurensuche“, den der Klosterverein unter dem Chor der Kirche bauen ließ, sind die Gräber zu besichtigen, ebenso die Christophorusfigur und viele andere Fundstücke aus der Geschichte des Klosters. Entworfen hat den eindrucksvollen Ausstellungsraum der Regisseur und Ausstellungsmacher Holger Freiherr von Neuhoff, der zuletzt für die Einrichtung des Hamburger Maritimen Museums verantwortlich zeichnete. Rekonstruiert sind auch die Stümpfe der Säulen, die einst das Kirchenschiff trugen und die heute mit einzelnen alten Backsteinen versehen sind. Sie stammen aus den Überresten anderer Klöster. 28 Abteien gab es im Mittelalter im dünn besiedelten Ostfriesland. Keine einzige dieser Klosterkirchen ist bis heute erhalten geblieben, alle fielen der Reformation zum Opfer. Bis heute sei die Klosterlandschaft Ostfrieslands ein „Bermudadreieck im Bewusstsein der Bevölkerung“, meint Buttjer. Im Mai 2009 wurde die Klosterstätte Ihlow offiziell eingeweiht – von Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff und den Oberhirten der beiden Kirchen, Hannovers Landesbischöfin Margot Käßmann und dem Osnabrücker Bischof Franz-Josef-Bode. BL Milch macht bekanntlich nicht nur müde Männer munter – sie verhilft im Landkreis Rotenburg (Wümme) auch Radlern und Wanderern zu einer Stärkung. Mit der Eröffnung des mittlerweile elften „Melkhus“ verdichtet sich das Netz dieser Raststätten der ganz besonderen Art in der Region. In den Häuschen mit den grünen Wänden und dem roten Dach servieren Landfrauen frische Milch und regionale Milchspezialitäten. Zu finden sind die Melkhüs in unmittelbarer Nähe der zahlreichen Bauernhöfe entlang der norddeutschen Radwanderrouten. Der Landkreis Rotenburg hat einige besonders schön gelegene Rastpunkte entlang des Wümme-Radweges oder des Radwanderweges „Vom Teufelsmoor zum Wattenmeer“ ausgesucht und in das Projekt eingebunden. Ziel des Projekts ist nicht nur ein kleiner Nebenverdienst für die Landfrauen, vielmehr soll vor allem Familien mit Kindern ein Einblick in den Alltag der Landwirtschaft gegeben werden. Daneben bieten viele der Melkhus-Betreiber noch weitere touristische Angebote: vom Ausflugstipp bis zu Ferien auf dem Bauernhof. BL Das sollte keine Frage sein: Als einer der zehn artenreichsten Zoos und nicht zuletzt auch als größter Vogelpark der Welt ist der Vogelpark Walsrode bis weit über die Grenzen der Region bekannt. Doch haben Ereignisse wie die Vogelgrippe des Jahres 2006 dazu geführt, dass die Existenz dieses Traditionsparks ernsthaft bedroht ist. Die Besucherzahlen sanken drastisch. Verbrachten im Jahr 1991 noch rund 860.000 Besucher einen Tag in einem der schönsten Parks Niedersachsens, so fanden im Jahre 2007 nur noch 270.000 Interessierte den Weg nach Walsrode. Politik und Umweltschutz sind alarmiert, sind doch zahlreiche Artenschutzprogramme und eine erhebliche Anzahl an Arbeitsplätzen in ihrer Existenz bedroht. Die Suche nach Sanierungsmodellen, um den Vogelpark auch in Zukunft tragen zu können, ist in vollem Gange. Die Kommunen Bomlitz, Walsrode und Bad Fallingbostel haben sich im letzten Jahr dazu bereit erklärt, mehr Verantwortung für die überregional bedeutende Einrichtung zu übernehmen. BL Eine Übersicht der Standorte der Melkhüs finden Sie unter: www.melkhus-row.de Weitere Infos zum größten Vogelpark der Welt unter: www.vogelpark-walsrode.de Jede Universität muss sich heute bewusst machen, dass sie zu einem Dienstleister avanciert. Der Druck, studierende „Kunden“ auf einem immer größer werdenden Bildungsmarkt zu erreichen, wird größer. Wo sonst könnte man sich besser und moderner präsentieren als an dem Ort, an dem die meisten Studieninteressierten einen Erstkontakt zur Uni aufnehmen: der Studienberatung. Die TU Braunschweig hat diese Möglichkeit bestens genutzt. Das alte Gebäude aus den 30er Jahren, geprägt von einer erdrückenden NS-Staatsarchitektur, wurde in ein modernes, ansprechendes Service-Center verwandelt. Denise Dih und Ole Klingemann haben Architektur und Design verbunden und ein neues, imagewirksames Beratungszentrum entwickelt, dass gerade für junge und junggebliebene Augen für Zukunft und Modernität stehen wird. Helle Räume und große Warteflächen wirken dem gedrungenen, einengenden Bild von Verwaltung entgegen. Moderne Materialien und funktionales Design lassen nicht mehr an die verbauten, verbastelten und abweisend nüchternen Bürokomplexe der Vergangenheit erinnern. Statt „verwaltetem Leben“ wird hier neues Leben in die Verwaltung gebracht. BL Bildnachweis: Thomas Bastar, Touristikverband Landkreis Rotenburg zwischen Heide und Nordsee e.V. 11 Bildung Klostererinnerung In dem Wäldchen beim ostfriesischen Ihlow steht eine Kirche ohne Dach und Wände. Das ist kein Ostfriesenwitz, sondern die geniale Idee eines Ostfriesen, der das ehemalige Zisterzienserkloster Ihlow wiederentstehen lassen wollte. Den pensionierten Historiker Bernhard Buttjer ärgerte, dass die Kirchengeschichte seiner Heimat vor der Reformation völlig in Vergessenheit geraten war. Er entwickelte den Plan, das Kloster wieder aufzubauen – nicht Stein für Stein, sondern als „Imagination“. Heute erinnern an das Kloster 25 Meter hohe Gewölbebögen aus Stahl, über denen der Dachreiter mit einer Aussichtsplattform thront. Zwei Meter hohe Rankgitter deuten die Größe des Kirchenschiffs an: 68 Meter lang und 35 breit. Eine Wendeltreppe führt auf die Plattform unter dem Dachreiter hinauf, der Blick geht von hier in die Weite der ostfriesischen Landschaft, welche vor mehr als einem halben Jahrtausend die Zisterzienser mitgestaltet haben. Seit den siebziger Jahren haben Archäologen im Ihlower Wald gegraben. Sie entdeckten nicht nur den Klosterfriedhof der Kirche, sondern stießen auch im Innenraum auf etliche Gräber, etwa ein Frauengrab, das eine winzige silberne magazin Bildnachweis: Lüneburger Heide GmbH, Technische Universität Braunschweig, Theiss-Verlag 400.000 Jahre Mit der Archäologie wird – nicht zuletzt aufgrund einschlägiger Hollywoodfilme – eine ordentliche Portion Mystik und Romantik verbunden: In unerforschten Regionen der Welt graben sich Abenteurer durch die Weltgeschichte. Aber wie „funktioniert“ Archäologie in der Realität? Was sind ihre Aufgaben und ihre Methoden? Und nicht zuletzt: Was wird gefunden? Dieses 686 Seiten umfassende Buch gibt darüber umfassend Auskunft. In mehr als 140 wissenschaftlichen Einzelartikeln wird der Leser auf den aktuellen Stand der Forschung in Niedersachsen gebracht. Von der Methodik der Dendrochronologie (der Altersdatierung unter Zuhilfenahme von Baumringen) über die neuesten Computersysteme zur Erstellung von archäologischen 3D-Modellen bis hin zu einzelnen Grabungsergebnissen aus ganz Niedersachsen findet sich in diesem Band alles Wissenswerte zur Forschung der letzten Jahre. Faszinierend: das breite Spektrum an interdisziplinärem Arbeiten, das in den vergangenen Jahren in der Archäologie Fuß fassen konnte und zu spektakulären Entdeckungen führte. Dabei ist das Buch sowohl für den interessierten Laien geeignet als auch für den Leser mit hohem wissenschaftlichen Anspruch, denn die Artikel vermitteln neben komplexer Methodik und fachlichen Fragestellungen auch einen spannenden Einblick in die Lebenswelten der letzten 400.000 Jahre in Niedersachsen. Fansa, Mamoun u. a. (Hg.): „Archäologie/ Land/Niedersachsen – 400.000 Jahre Geschichte“. Stuttgart 2004, Theiss-Verlag. 12 innovation regjo niedersachsen regjo niedersachsen innovation 13 forschung Bildung forschung Bildung Wirtschaft Wirtschaft Her(t)zlichst! Energiezentrum Windkräftig Merkels Lob Netzwerken! Kaiserlich Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut eröffnet Abteilung auf dem Energie-Campus Goslar. Mit dem „Master of Renewable Energy Engineering“ wird Zukunftsarbeit geleistet. Startschuss für Fraunhofer-Institut zur Windenergieforschung in Bremerhaven. Das Lüneburger Bachelor-Modell: neuer Wein in alten Schläuchen? Die Universität Göttingen bringt Nachwuchswissenschaftler und Wirtschaft zusammen. Der Kaiser-Friedrich-Preis 2009 zum Thema „Optische Sensorik“ geht nach München. Im April 2009 eröffnete das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut Berlin in Kooperation mit der TU Clausthal auf dem EnergieCampus in Goslar die Abteilung für „Faseroptische Sensorsysteme“. Diese Abteilung entwickelt neuartige Sensoren und Sensorsysteme, die auf der Basis von durch Licht erzeugten Resonanzen und des Einsatzes von Mikro-Stimmgabeln Gaskonzentrationen unter Echtzeitbedingungen messen. Nahezu jede gasförmige Substanz lässt sich durch Zufuhr von Lichtwellen in Schwingung versetzen, die durch die entwickelten Stimmgabeln genau bestimmt werden kann. Diese Verfahren werden bei einer Vielzahl von Überwachungsprozessen eingesetzt. In der Medizin können mit diesen Systemen Krankheiten wie Tuberkulose oder Krebs erkannt werden. In der Energietechnik dient das Verfahren unter anderem zur punktgenauen Auffindung von schadhaften Stellen an Energiekabeln. Die Kooperation wird für fünf Jahre vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur durch eine Anschubfinanzierung unterstützt. Grundlage dieser Finanzierung ist unter anderem die Stärkung der industriellen Nutzung dieser neuartigen Sensorsysteme. BL Die Akademie für Erneuerbare Energien Lüchow-Dannenberg bietet zum Wintersemester 2009 den neuen internationalen Studiengang „Master of Renewable Energy Engineering“ an. Dieser Studiengang richtet sich an Studenten mit abgeschlossenem Studium sowie an Fach- und Führungskräfte in Unternehmen der Agrarwirtschaft, der regenerativen Energiebranche sowie auch in kommunalen Institutionen, Versicherungen und Banken. Ziel des Studiengangs, der in dieser Form einmalig in Deutschland ist und durch die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg in Lüchow-Dannenberg durchgeführt wird, ist die Vermittlung eines breiten Themenspektrums rund um die Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz. Ergänzt wird das Programm um die punktuelle Vertiefung von technischen und betriebswirtschaftlichen Inhalten, die den Absolventen befähigen, Erneuerbare-Energien-Anlagen zu projektieren, zu planen, zu betreiben sowie deren Betrieb erfolgreich zu managen und zu bewerten. Ein zukunftsorientierter Studiengang mit sichtbarem Nutzen. BL Im Januar 2009 hat das neue FraunhoferInstitut für Windenergieforschung und Energiesystemtechnik IWES seine Forschungsarbeit in Bremerhaven aufgenommen. Im Laufe des Jahres ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Kasseler Institut für Solare Energieversorgungstechnik ISET geplant. Durch diesen Zusammenschluss und die Kooperation mit den Universitäten Hannover, Oldenburg, Bremen und Kassel wird ein Spitzencluster von internationaler Bedeutung geschaffen. Ziel dieses Projektes, das durch das Bundesumweltministerium in den nächsten Jahren mit 25 Millionen Euro unterstützt wird, ist die Sicherung der deutschen Spitzenposition auf dem Sektor Windenergie und speziell die Entwicklung von Hochleistungs-Offshore-Anlagen über fünf Megawatt. Mit der Einrichtung wird der Bildungsstandort Bremen/Bremerhaven erneut gestärkt. Durch die Schaffung von neuen Masterstudiengängen für Windenergietechnik an der Hochschule Bremerhaven wird ferner für die entsprechende personelle Struktur in der Region gesorgt. Deutschland ist bislang führend auf dem Sektor der Windkraft. Alle vier am Weltmarkt verfügbaren Anlagen der fünf Megawatt-Klasse sind deutsche Produkte. BL Mit dem Besuch der Leuphana Universität Lüneburg – dem einzigen einer deutschen Universität im übrigen – adelte Bundeskanzlerin Merkel auf ihrer „Bildungsreise“ durch Deutschland das neue Lüneburger Modell. Dieses soll dem Bologna-Prozess, der Internationalisierung und Vergleichbarkeit von Studienabschlüssen, in besonders pragmatischer Form Rechnung tragen. Das wesentlichste Merkmal der neuen Studienausrichtung in den Bachelorstudiengängen ist das gemeinsame erste Semester aller Studierenden, welches einen Überblick über verschiedene Fachrichtungen verschaffen soll. Erst nach dieser Orientierungsphase soll eine Spezialisierung mit Wahl von Haupt- und Nebenfach erfolgen. Gewählt werden kann anschließend aus den interdisziplinär ausgerichteten Gebieten: Bildungsforschung/Lehrerbildung, Management, Kulturforschung und Nachhaltigkeitsforschung. Diese grundsätzliche Ausrichtung bedeutet, dass Kombinationen sehr vielfältiger Art entstehen, die den differenzierten Anforderungen im Berufsleben besser gerecht werden sollen. Damit ähnelt diese Praxis jedoch auch den mittlerweile ausrangierten Magisterstudiengängen. BL Mit der Schaffung des Netzwerks kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU-Netzwerk) der Göttinger Graduiertenschule Gesellschaftswissenschaften (GGG) hat die Universität Göttingen einen weiteren Schritt in Richtung Zukunftsorientierung getan. Ziel des Netzwerkes, das aus Mitteln der Europäischen Union gefördert wird, ist die intensive Verknüpfung von Wissenschaft und Wirtschaft. Doktoranden der fünf gesellschaftswissenschaftlichen Fakultäten (Agrar-, Forst-, Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften) werden in Kontakt mit kleinen und mittleren Unternehmen der Region gebracht. Diese Kontakte bestehen aus mehrmonatigen Forschungspraktika in den Unternehmen oder der Möglichkeit von Unternehmensexkursionen und Fachgesprächen. Den Unternehmen wird dadurch der Zugang zu neuesten Erkenntnissen der Forschung vermittelt und eine Versorgung mit Fachpersonal sichergestellt. Die Doktoranden der Graduiertenschule erhalten im Gegenzug einen verstärkten Praxisbezug, der bestenfalls in einem Beschäftigungsverhältnis münden kann. BL Der Kaiser-Friedrich-Forschungspreis wird alle zwei Jahre für herausragende und anwendungsnahe Forschung in den optischen Technologien ausgelobt und seit 2002 im Rahmen des Innovationsforums Photonik in der Kaiserpfalz Goslar verliehen. Mit der Auszeichnung verbunden ist ein Scheck über 15.000 Euro, der den prämierten Forschern einen leichteren Einstieg in die weitere Entwicklung ihrer Ideen ermöglichen soll. Stifter des Preises ist der Goslarer Unternehmer Dr. Jochen Stöbich, für den die Förderung exzellenter Wissenschaft das Fundament unternehmerischer Entwicklung und erfolgreicher Positionierung am Weltmarkt darstellt. Der diesjährige Preis geht an eine Forschergemeinschaft aus München. Die zwei Forschungsgruppen der Halbleitertechnologiegruppe des Walter Schottky Instituts der TU München, bestehend aus Alexander Bachmann und Kaveh Kashani-Shirazi in Zusammenarbeit mit ihren Kollegen Frau Chen, Herrn Hangauer und Herrn Strozda von der der Siemens AG, Corporate Technology, Power & Sensor Systems wurden für die Entwicklung einer neuartigen Laserdiode prämiert, die die Grundlage für neue kompakte laserbasierte Gassensoren darstellt. BL Weitere Infos zum Studium an der Akademie finden Sie unter: www.akademie-ee.de Bildnachweis: Fraunhofer Institut für Nachrichtentechnik, Akademie für Erneuerbare Energien Lüchow-Dannenberg GmbH, Fotolia Bildnachweis: Leuphana Universität Lüneburg, Fotolia, Martin Schenk Weitere Informationen zum Netzwerk unter: www.kmu-netzwerk.uni-goettingen.de Tel. 040/227019-0, Fax 040/227019-29 info@hwf-hamburg.de, www.hwf-hamburg.de Kontorhaus Rathausallee 64 - 66 22846 Norderstedt Te. 040/535406-0, Fax 040/535406-40 info@egno.de, www.egno.de, www.nordport.d www.norderstedt.de, www.frederikspark.de www.nordgate.de Lise-Meitner-Allee 18, 25436 Tornesch Tel. 04120/70 77-0, Fax 04120/7077-70 info@wep.de, www.wep.de Investitionsbeschleuniger & Wirtschafts Stadt Emden Wirtschaftsförderungsgesellschaft förderer in Niedersachsen Landkreis Osterholz Wirtschaftsförderung Wirtschaftsförderung Wesermarsch GmbH Landkreis Harburg mbH Bernd vanimEllen Hamburger Straße 8, 21244 Fachdienst Wirtschaftsförderung und Buchholz Liegenschaften Tel. 04181/92360, Fax 04181/923610 Ringstraße 38 b, 26721 Emden info@wlh.eu, www.wlh.eu Tel. 04921/ 871378, Fax 04921/ 87101378 vanellen@emden.de, www.emden.de Geschäftsführer: Jörg Wilke Poggenburger Straße 7, 26919 Brake Tel. 04401/ 996909, Fa x 04401/996920 wilke@wesermarsch.de, www.wesermarsch.de Landkreis Soltau-Fallingbostel Osterholzer Straße 23, 27711 Osterholz-Scharmbeck Wirtschaftsförderung Tel. 04791/ 930-597, Fax 04791/ 930-269 Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Hans-Jürgen Stegen Wirtschaftsförderungsgesellschaft wirtschaft@landkreis-osterholz.de Stormarn mbH Winsener Straßeim 17,Kreis 29614 Soltau Lauenburg mbH Herzogtum Mommsenstraße 14, 23843 Bad Oldesloe www.landkreis-osterholz.de 7 - D-23909 Ratzeburg Tel. 05191/ 970 Junkernstraße - 673, Fax 05191/ 970 - 900673 Tel. 04531/1272-0, Fax 04531/1272-20 Tel. 04541/8604-0, Fax 04541/8604-44 F00200@heidekreis.de, www.soltau-fallingbostel.de was@was-stormarn.de, www.was-stormarn.de WFG Wirtschaftsförderung in Wilhelmshaven GmbH kontakt@wfl.de, www.wfl.de Mit uns gehen Sie nicht baden! Jürgen Janßen Virchowstraße 21, 26382 Wilhelmshaven Tel. 04421/ 9106-25, Fax 04421/ 9106-27 juergen.janssen@wfg-wilhelmshaven.de, www.wilhelmshaven.de Stadt Delmenhorst Fachdienst Wirtschaftsförderung Lübeck Wirtschaftsförderung Axel Langnau Falkenstraße 11, 23564 Lübeck Lange Straße 128, 27749 Delmenhorst Tel. 0451/706 55-0, Fax 0451/706 55 20 Tel. 04221/991181- Fa x 04221/ 991283 info@luebeck.org, www.luebeck.org wirtschaftsfoerderung@delmenhorst.de, www.delmenhorst.de Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH für Stadt und Landkreis Lüneburg für Stadt und Landkreis Lüneburg WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG LÜNEBURG WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG LÜNEBURG Jade Wirtschaftsförderung GmbH WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG LÜNEBURG Frank Schnieder Kutterstraße 3, 26386 Wilhelmshaven Tel. 04421/77 89 072, Fax: 04421/ 77 89 073 F.Schnieder@jadebayregion.de www.jadeweserpark.de Marie-Curie-Straße Lüneburg Marie-Curie-Straße2, 2, 21337 21337 Lüneburg Tel. 82-0,Fax Fax04131/20 04131/20 82-10 Tel.04131/20 04131/20 82-0, 82-10 info@wirtschaft.lueneburg.de, www.lueneburg.de www.lueneburg.de info@wirtschaft.lueneburg.de, Wirtschaftsförderungsgesellschaft hannoverimpuls GmbH Landkreis Ludwigslust mbH Geschäftsführer Wolf-Helmutsichern Sieg Wirtschaft fördern-Potenziale nutzen-Zukunft Lindenstraße 19288 Ludwigslust Vahrenwalder Straße 7, 3016530, Hannover Tel. 03874.62044-11, Fax 03874.62044-10 Tel. 0511/300333-0, Fax 0511/300333-99 sieg@wflg.de, www.wflg.de Region Hannover Unternehmerbüro in der Region Hannover Hausegeb der Wirtschaftsförderung Entwicklungsgesellschaft Prinzenstraße 12, 30159 Brunsbüttel mbH Hannover Dr. Hans-Jürgen Hett kostenfreie Hotline 0800/616 0 616 Fax: Elbehafen, 0511/ 616 25541 23 453Brunsbüttel Tel. 04852/8384-0, Fax 04852/8384-30 unternehmerbuero@region-hannover.de info@egeb.de, www.egeb.de www.unternehmerbuero-hannover.de info@hannoverimpuls.de, www.hannoverimpuls.de WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG LÜNEBURG Landkreis Soltau-Fallingbostel Wirtschaftsförderung c-Port Zweckverband IIK EinEin Projekt der Projekt derGLC GLCGlücksburg Glücksburg Martina Grud Martina Grud Burgstraße 1, 29439 Lüchow Burgstraße 1, 29439 Lüchow Tel. 05841/97867-13, Fax 05841/97867-20 Tel. 05841/97867-13, Fax 05841/97867-20 mgrud@wf-dan.de, www.wf-dan.de mgrud@wf-dan.de, www.wf-dan.de Hans-Jürgen Stegen Martin KroppWinsener Straße 17 Eschstraße 29, 49661 Cloppenburg 29614 Soltau Tel. 05191/970-673, 05191/970-900673 Tel. 04471/ 704800, Fax 04471 Fax / 704809 F00200@heidekreis.de info@c-port-kuestenkanal.de www.soltau-fallingbostel.de www.c-port-kuestenkanal.de Zweckverband ecopark Der Gewerbepark im Oldenburger Münsterland im Kreishaus Cloppenburg Petra Lampe, Eschstraße 29, 49661 Cloppenburg Tel. 04471 / 709812, Fax 04471 / 709822 p.lampe@ecopark.de, www.ecopark.de Berliner Straße 3-5, 30900 Wedemark Tel. 05130/581-361 Fax 05130/581-161 carsten.niemann@wedemark.de www.wedemark.de Landkreis Emsland Fachbereich Wirtschaft Ordeniederung 1, 49716 Meppen Tel. 05931 / 441332, Fax 05931 / 443645 wirtschaft@emsland.de, www.emsland.de Wirtschafts- und Innovationsförderung Salzgitter GmbH Landkreis Grafschaft Bentheim Windmühlenbergstraße 20, 38259 Salzgitter Tel. 05341/ 900990, Fax 05341/ 9009911 info@wis-salzgitter, www.wis-salzgitter.de Wirtschaftsförderung van-Delden-Straße 1 - 7, 48529 Nordhorn Tel. 05921/ 96 -1312, Fax 05921/ 96 -1319 wifoe@einfach-naeher.de, www.einfach-naeher.de Stadt Melle Wirtschaftsförderung Marco Schiller Schürenkamp 16, 49324 Melle Tel. 05422 / 965-268, Fax 05422 / 965-419 m.schiller@stadt-melle.de, www.stadt-melle.de Gemeinde Ganderkesee Wirtschaftsförderung Christa Linnemann Mühlenstraße 2-4, 27777 Ganderkesee Tel. 04222/44201, Fax 04222/44120 c.linnemann@ganderkesee.de www.ganderkesee.de WiN Wirtschaftsförderung im Landkreis Nienburg/ Weser GmbH Rühmkorffstraße 12, 31582 Nienburg Tel. 05021/ 88 77 72 - 0, Fax 05021/ 88 77 72-1 info@win-nienburg.de, www.win-nienburg.de Aktiengesellschaft für Wirtschaft und Arbeit Weserbergland Aktiengesellschaft Wolfsburg Marketing GmbH Porschestraße 2, 38440 Wolfsburg Tel. 05361/89994 - 0, Fax 05361/ 89994- 39 wirtschaftsfoerderung@wolfsburg-marketing.de www.wolfsburg-marketing.de Stadt Wolfenbüttel Amt für Wirtschaftsförderung Frank Seeger Teichenweg 1, 37574 Einbeck Tel. 05561/916-418, Fax 05561/ 916-502 fseeger@einbeck.de, www.einbeck-online.de Dietrich Behrens Stadtmarkt 3 - 6, 38300 Wolfenbüttel Tel. 05331/ 86 - 360, Fax 05331/86-7794 dietrich.behrens@wolfenbuettel.de www.wolfenbuettel.de Stadt Goslar Wirtschaftsförderung Landkreis Northeim Stefan Wolfgang Medenheimer Straße 6/8, 37154 Northeim Tel. 05551/708-383, Fax 05551/708-9506 swolfgang@landkreis-northeim.de www.landkreis-northeim.de Schlossplatz 1, 38518 Gifhorn Tel. 05371/82488, Fax 05371/82478 manfred.kroemer@gifhorn.de www.gifhorn.de Stadt Einbeck Wirtschaftsförderung HefeHof 8, 31785 Hameln Tel. 05151/5851001 Fax 05151/5851099 info@weserberglandag.de www.weserberglandag.de Wirtschaftsförderung Wirtschaftsförderung Landkreis Parchim Klaus-Jürgen Iredi Landkreis Gifhorn Putlitzer Straße 25, 19370 Parchim Tel.Wirtschaftsförderung 03871/722-218, Fax 03871/722-392 Manfred Krömerwww.lk-parchim.de iredi@lkparchim.de, WRG Wirtschaftsförderung Region Göttingen GmbH Bahnhofsallee 1b, 37081 Göttingen Tel. 0551/ 9995498-0, Fax 0551/ 9995498-9 info@wrg-goettingen.de, www.wrg-goettingen.de Reinhard Schwarzer Charley-Jacob-Straße 3, 38640 Goslar Tel.: 05321/704-309 Fax: 05321/704-310 wirtschaft@goslar.de www.goslar.de GWG Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung Göttingen mbH Klaus Hoffmann Bahnhofsallee 1 B, 37081 Göttingen Tel. 0551/ 54743 -0, Fax 0551 / 54743 - 20 info@gwg-online.de, www.gwg-online.de 16 interview regjo niedersachsen RegJo niedersachsen Interview 17 Gerhard Gizler, Jahrgang 1950, studierte Geschichte in Braunschweig und Bielefeld, baute die Pressestelle der TU Clausthal auf, war Sprecher der FDP Niedersachsen, leitete von 1982 bis 1990 die Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit/ Technologietransfer an der Universität Göttingen, war danach in der Landesverwaltung für die Pflege der internationalen Partnerschaften zuständig, beriet von 1995 bis 2000 in Südafrika die Politik, war von 2000 bis 2003 stellvertretender Leiter der Niedersächsischen Landesvertretung in Brüssel und ab 2003 Leiter des Referats für Außenwirtschaft im Niedersächsischen Wirtschaftsministerium, bevor er am 1. Januar 2009 alleiniger Geschäftsführer der NGlobal GmbH wurde. Das Pferd um den Globus reiten Ein Interview mit Gerhard Gizler, Geschäftsführer von NGlobal. Seit dem 1. Januar 2009 bündelt die GmbH niedersachsenweit Exportförderung, Ansiedlungsgeschäft und Standortmarketingnational wie international. Erstes Ziel: bekannter werden. Aus der Investment Promotion Agency (IPA) wurde jetzt NGlobal. Wie kam es dazu? Die IPA war allein für das Ansiedlungsgeschäft zuständig, wir im Wirtschaftsministerium hingegen für die Außenwirtschaft. Beide haben wir unabhängig voneinander gearbeitet und zu wenig von einander gewusst. Bei NGlobal arbeiten nun beide Bereiche auf einem Flur, was deutlich mehr als nur die Summe der Personen ist. Synergieeffekte merken wir zum Beispiel im Messewesen. Manche Unternehmen, die mit unserer Unterstützung ihre ersten Schritte auf Messen in Hannover machen, können wir nur wenig später auch auf Auslandsmessen bringen. Ständig gibt es interne Gespräche darüber, wie wir die Bereiche Außenwirtschaft und Ansiedlung besser miteinander verzahnen können. Wie sieht das Aufgabenspektrum von NGlobal konkret aus? Wir haben laut Beschluss des Kabinetts folgende drei Aufgaben: Gewinnung von Investoren, Förderung der niedersächsischen Exportwirtschaft (Außenwirtschaft) und Standortmarketing. Damit sollen wir zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Niedersachsen im In- und Ausland beitragen. Das geschieht durch eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen. Da wären zum einen Delegationsreisen zur Etablierung von Kontakten zu nennen. Im April war Wirtschaftsminister Dr. Rösler in Indien, im Mai Staatssekretär Kapferer im Nahen Osten, im September fliegt er in die Ukraine und nach Russland. Für Rösler stehen noch Angola und Südafrika sowie die Türkei auf dem Plan. Dann bereiten wir niedersächsische Gemeinschaftsstände auf der CeBIT und der Hannover Messe und weiteren Leitmessen im Inland vor. Auf der Hannover Messe veranstalten wir alljährlich den Niedersächsischen Außenwirtschaftstag, auf dem für die niedersächsische Wirtschaft interessante neue Märkte vorgestellt werden. Dieses Jahr war es der Mercosur, weil die gegenwärtige Krise an Brasilien fast vorbeizugehen scheint und die gesamte Region auch für die nächsten Jahre als Hoffnungsträger gilt. Als NGlobal sind wir auf Messen in Deutschland vertreten, wie der Transport Logistic und der Expo Real in München oder der Expansion in Hamburg. Aber auch auf Auslandsmessen wie der Arab Health in Dubai oder der CityScape in Abu Dhabi werben wir für Niedersachsen. Zudem organisieren wir niedersächsische Gemeinschaftsstände auf internationalen Messen, dieses Jahr in Bulgarien und Frankreich. Dahin nehmen wir immer acht bis zwölf kleine und mittlere Unternehmen mit, die sich dann unter einem Niedersachsen-Dach präsentieren. Oft bekomme ich zu hören, das sei ein „closed shop“, da komme man nicht mit. Das Gegenteil ist der Fall, jeder ist eingeladen und auf jeder Delegationsreise haben wir zum Glück „Newcomer“ dabei. NGlobal ist aber auch zuständig für die Repräsentanzen im Ausland, die zumeist in Bürogemeinschaft mit der Deutschen Messe AG oder der Nord/LB organisiert werden. Die Repräsentanten in Bombay, Dubai, Moskau, Shanghai, Washington und Yokohama sind die ersten Ansprechpartner für Unternehmer aus diesen Ländern, die Kontakte nach Niedersachsen suchen sowie Anlaufstelle für Unternehmen aus Niedersachsen, die in diesen Markt hinein wollen. An wen richten sich die Aktivitäten? Innerhalb Niedersachsens sind das die kleinen und mittleren Unternehmen aus allen Branchen. Es gibt zwar durchaus Schwerpunktbranchen, beispielsweise die Ernährungswirtschaft, aber die wechseln natürlich auch. International gehlren zu unseren Zielgruppen Unternehmer und Investoren. Hier natürlich ebenfalls branchenübergreifend, aber auch immer mit der Betonung auf die niedersächsischen Schwerpunkte. Zur Zeit ist insbesondere der Bereich Windenergie attraktiv. Wie sieht die Finanzierung von NGlobal aus? Unser Budget beträgt in diesem Jahr vier Millionen Euro, im kommenden Jahr 4,5 Millionen Euro. Darin sind die Bereiche 18 interview RegJo niedersachsen regjo niedersachsen Außenwirtschaft und Ansiedlung etwa gleich stark vertreten, etwas weniger entfällt auf das Standortmarketing. Gegenwärtig haben wir 17 Mitarbeiter, zu Beginn des kommenden Jahres werden wir die Sollstärke von 19 erreichen. Wer trägt NGlobal? Mehrheitsgesellschafter ist das Land mit 51 Prozent. Zudem gibt es als Gesellschafter noch die Industrie- und Handelskammern in Niedersachsen, die Deutsche Messe AG und die Nord/LB. Das sind in meinen Augen auch genau die Partner, die wir im Ausland brauchen. Und über die Kammern haben wir beste Möglichkeiten, die niedersächsischen Unternehmen über unsere Tätigkeit und unser Angebot zu informieren. Wie sind andere Bundesländer im Vergleich zu Niedersachsen aufgestellt? Wenn man die reinen Haushaltszahlen vergleicht, dann hilft das kaum weiter, weil die einzelnen organisatorischen Lösungen der Länder nicht miteinander vergleichbar sind. Manchmal sind die Fördereinrichtungen mit der Förderbank zusammengeschlossen, manchmal sind Tourismus- oder Technologieförderung mit dabei. Was man jedoch schon sagen kann, ist, dass Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen Einrichtungen haben, die zumindest von den reinen Kennziffern her deutlich größer sind als wir. Aber wir haben verglichen mit früher einen ganz großen Schritt nach vorne getan. Wie wird Niedersachsen im Ausland wahrgenommen? Ich glaube, dass im Ausland bislang fast nur Bayern wahrgenommen wird. Bayern, Hofbräuhaus, Oktoberfest, das kennt man. Wir brauchen uns aber wahrlich nicht zu verstecken. Ein Vorteil ist doch, wie wir aufgestellt sind. Niedersachsen ist der Messestandort und das Mobilitätsland schlechthin. Damit kann man im Ausland sehr gut werben. Aber da kann noch mehr kommen. Deswegen möchten wir die Innovationskampagne des Landes gern auch im Ausland nutzen. Wer mit den Niedersachsen schon einmal zusammengearbeitet hat, der weiß um unsere Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit. Man traut und glaubt uns und das ist ein großer Vorteil. Eine Ansiedlung dauert ja mitunter Monate, oft Jahre. Da wissen alle: Was wir versprechen, das halten wir auch. Was man auch immer wieder sagen muss: Unglaublich wichtig für Niedersachsen ist Volkswagen. Zu erklären, wo wir in Deutschland liegen und welche Stärken wir haben, das geht nicht, ohne VW zu nennen. Wo sehen Sie die niedersächsischen Standort-Stärken? Wir sind ein Premium-Logistikstandort. Das merkt man an den vielen Anfragen, die einen Standort entlang der A2 suchen. Diese Karte müssen wir offensiv spielen. Hannover liegt im Schnittpunkt der europäischen Hauptverkehrsachsen, unsere Häfen bieten Hilfen für alle Arten von Fracht und Interview 19 in Wilhelmshaven entsteht bekanntlich der erste Tiefwasserhafen Deutschlands. Das sind doch beste Aussichten für die Zukunft! Dann haben wir natürlich den Kfz-Bau samt der gesamten Zuliefererindustrie sowie die Luft- und Raumfahrt. Etwas, was oft vergessen wird, ist die Ernährungswirtschaft, besonders im Westen des Landes. Nicht umsonst blüht die Wirtschaft dort. Platt gesagt: Gegessen und getrunken wird auch – oder gerade – in der Krise. Was sind die zukünftigen Herausforderungen für NGlobal? Unser Ziel ist es natürlich, mehr Schwung in Export und Ansiedlung zu bringen. Momentan ist das zwar schwierig, aber die Krise dauert ja nicht ewig. Wir wollen uns als NGlobal bekannter in Niedersachsen und Niedersachsen bekannter in der Welt machen. Zuletzt: Was reizt Sie persönlich an Ihrer gegenwärtigen Tätigkeit? Eindeutig die internationale Ausrichtung unserer täglichen Arbeit und dass hier ganz viele Fäden mit so vielen Partnern im Lande zusammenlaufen. Als besonders spannend empfinde ich die Zusammenführung von Exportförderung, Ansiedlungsgeschäft, Standortmarketing und Messegeschäft, das hat es in Niedersachsen so noch nie gegeben. Und dass ich dabei auf ein hoch motiviertes Team zurückgreifen kann, ist ein ganz besonderer Vorzug meiner neuen Aufgabe. 20 space regjo niedersachsen RegJo niedersachsen space Spaceport Northern Germany Der Weltraum Weltraum––unendliche unendliche Weiten, Weiten, Herausforderungen, Herausforderungen, nochnoch zahllose zahllose Fragen Fragen und weiße und weiße FleckenFlecken auf der Landauf der Wissenschaftskarte. karte der Wissenschaft.Know-how Und Niedersachsen aus Norddeutschland ist beim Pionierwettrennen versucht, Antworten vorne mitzu dabei. finden. 21 22 space regjo niedersachsen RegJo niedersachsen space 23 Der stille Beobachter Der 2.600 Meter Gipfel Cerro Paranal in Nordchile. Das hiesige Observatorium der ESO besteht aus den vier Unit Telescopes, jedes 20 Meter hoch, 430 Tonnen schwer und hochpräzise beweglich, sowie den vier kugelförmigen und auf Schienen beweglichen Hilfsteleskopen. Hinzu kommen, etwas abseits, das VLT Survey Telescope, dessen Instrument die Göttinger Astrophysik mitentwickelt, sowie das VISTA-Teleskop. Ein einzigartiger Komplex. Um atmosphärische Störungen aus den Messergebnissen herauszurechnen, wird mittels Laser ein künstlicher Leitstern in die Atmosphäre projiziert, dessen Verzerrungen kontinuierlich überwacht werden (Adaptive Optik). Countdown 13. Mai 2009. Die Ariane 5 steht im „final assembly building“ der ESA in Französisch-Guyana. In der Oberstufe sind das Infrarot-Teleskop Herschel sowie der Beobachtungssatellit Planck verstaut. Am 14. Mai wurden beide ins All befördert. 26 space regjo niedersachsen Präzision Ein Spiegel des VLT (rechte Seite) misst 8,20 Meter, ist dabei aber nur 20 Zentimeter dick. Die Herstellung und der Transport gelten als technologische Meilensteine. Installiert in einem der Unit Telescopes wird der Spiegel von Kolben und Aktoren kontinuierlich in Form gehalten, um unter seinem Eigengewicht nicht sofort zu zerbrechen und um minimale Verformungen durch Wind oder Temperatur auszugleichen. Ganz unten am Spiegelgestell ist das Instrument FORS1 montiert (rechts oben und unten, in gelb), das vom Institut für Astrophysik der Universität Göttingen mit gebaut wurde. Die Steuerung der Teleskope und Instrumente erfolgt in einem separaten Kontrollraum. RegJo niedersachsen space 27 28 space regjo niedersachsen RegJo niedersachsen space 29 Bo. Itaepta qui audigendae. Nequam, omnihit peri reped eosa corpores nossequam faccus, nonsed exceaque endis vellorerspe nulpa quo magnim fuga. Itaquatque laceperiam fugitat Sonnenschein Die Sonne, aufgenommen vom Weltraumobservatorium SOHO (rechts). Das atmosphärische Sunrise Teleskop wurde unter Federführung des Max-PlanckInstituts für Sonnensystemforschung in Schweden am Ballon gestartet und trieb mehrere Tage in den Zirkumpolarwinden um den Nordpol, um die Sonne zu beobachten. Pferdestärken Der Pferdekopf-Nebel, aufgenommen mit dem Focal Reducer and low dispersion Spectrograph Instrument (FORS2) am Unit Telescope Kueyen. Dank adaptiver Optik steht die Bildqualität der VLT-Aufnahmen denen des Hubble-Weltraumteleskops in nichts nach. Text: Sven Grünewald Fotografie: Ulf Seemann, Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, European Space Agency, European Southern Observatory, EADS Astrium GmbH, OHB-System AG Es ist Nacht, das Dunkel massiv wie eine Wand. Auf der Plattform in 2.600 Metern Höhe wirft allein der Sternenozean Schatten. Das einzige Geräusch ist das Sirren von Antu und Kueyen. Künstliches Licht gibt es hier draußen nicht, es würde die Messergebnisse verfälschen. El Paranal in der nordchilenischen Atacama-Wüste. Hier gibt es keine Vegetation, kaum Erosion und keinen Staub mehr. Hier, in einem, wenn nicht dem trockensten Gebiet der Erde, steht eines der Weltwunder der Gegenwart. Der riesige Observatoriums-Komplex der Europäischen Südsternwarte (ESO) besteht im Kern aus vier Teleskoptürmen, die im Dialekt der einheimischen indianischen Mapuche nach Sonne (Antu), Mond (Kueyen), Venus (Yepun) und dem Kreuz des Südens (Melipal) benannt sind. In dieser mit Very Large Telescope (VLT) so schlicht bezeichneten Gesamtanlage misst jeder Spiegel 8,20 Meter – nicht die größten ihrer Art, aber alle vier lassen sich zusammenschalten und so ihr Blick bündeln. Eine einzigartige Beobachtungsleistung. 1998 wurde das „First Light“ empfangen, seitdem hat das VLT unser Bild vom Universum mit verändert und erweitert. „Im Vergleich zu meiner Studienzeit vor 25 Jahren können wir heute bis zu 13 Milliarden Jahre alte Objekte beobachten und das Alter des Universums auf etwa 13,7 Milliarden Jahre datieren“, illustriert Wolfram Kollatschny, Professor für Astrophysik an der Universität Göttingen, den Erkenntnissprung. Die Göttinger Astrophysiker sind ein fester Bestandteil des VLT: Neue Instrumenten-Generationen werden in internationalen Kooperationen mitentwickelt und verbessern fortwährend die Qualität des Observatoriums; Wissenschaftler arbeiten vor Ort – im Mittel stehen ihnen hier pro Jahr zehn bis 20 Nächte für die Observation zur Verfügung, die hart umkämpfte Währung, auf der die eigene Forschung basiert. Allerdings ist man nicht nur in Chile präsent, auch in Texas, Südafrika und auf Teneriffa gibt es entsprechende TeleskopBeteiligungen, zu Studienzwecken steht auch eines auf dem Dach der Göttinger Physik. Angesichts der überschaubaren Institutsgröße eine überproportionale Beteiligung, wenngleich die großen deutschen Astro-Standorte sich in Heidelberg und München befinden. Dr. Ansgar Reiners, Leiter der Emmy Noether Forschungsgruppe „Magnetic Activity from Stars to Planets“, hat den Standort Göttingen für seine Gruppe jedoch bewusst gewählt. „Es gibt hier die Anbindung an eine sehr gute, sehr flexible Universität, aber auch die große Nähe zum Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung. Das ist schon recht einmalig in dieser Kombination.“ Die MPIler aus Katlenburg-Lindau sind mit insgesamt 300 Mitarbeitern vom Physiker bis zum Feinmechaniker ebenfalls nicht die zahlenstärksten. „Wir konkurrieren aber mit den größten Instituten weltweit: ESTEC im Niederländischen Noordwijk mit 3.000 Mitarbeitern, wo die meisten europäischen Raumsonden zusammengebaut werden, oder dem Jet Propulsion Laboratory in Kalifornien, auch etwa 3.000 Leute. Und ganz oft gewinnen wir Beteiligungen an Missionen“, drückt Dr. Norbert Krupp vom MPI seinen Stolz aus. Berechtigterweise: In den letzten 50 Jahren kamen vom MPI für mehr als 50 Missionen über 100 wissenschaftliche Instrumente. Die Spezialität des Hauses sind Kameras: 1986 schoss eine solche auf der Giotto-Mission die ersten Bilder eines Kometenkerns, 2004 machte der Cassini-Lander erste Aufnahmen auf dem Saturnmond Titan und 2008 wies die Phoenix-Sonde mit Hilfe der MPI-Technik Wasser auf dem Mars nach. Was am Ende spektakuläre Bilder liefert, braucht aber vor allem eines: einen langen Atem. Bis zu 20 Jahre dauern Raummissionen – von der ersten Idee über den Projektvorschlag an die Weltraumagenturen hin zur konkreten Projektausschreibung und Bewerbung, der darauf folgenden Entwicklung, das teils langjährige Warten bis zum Eintreffen am Zielort und schließlich die eigentliche Gewinnung wissenschaftlicher Daten sowie deren Auswertung nach Ende der Mission. An so einem Projekt teilzuhaben, den Start und die Auswertung mitzuerleben, ist eine Gelegenheit „once in a lifetime“, wie es Prof. Jürgen Stutzki nennt. Der Physiker an der Universität Köln ist einer von vier Principal 30 space RegJo niedersachsen regjo niedersachsen space 31 Einzigartig Beim DLR in Göttingen stehen verschiedene, teils weltweit einzigartige Testanlagen. Zuvorderst sind dies Windkanäle (siehe oben links), die Gas mit vielfacher Schallgeschwindkeit auf Modelle pressen. So lässt sich auch ein Wiedereintritt in die Atmosphäre und damit die extreme Hitzeentwicklung simulieren – wie am SHEFEX-Körper zu sehen (links unten). Die kupferfarbene Röhre (rechts) gehört zu einer Simulationsanlage für Satellitentriebwerke unter Vakuumbedingungen. Dem Wasser auf der Spur Die Phoenix-Sonde landete 2008 auf dem Mars, Ziel war die Suche nach Wasser. Eine Kamera des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung schoss nicht nur Bilder der Mars-Wüste, sondern entdeckte bei einem Kontrollschwenk unter die Sonde eine weißliche Substanz, die Tags darauf verschwunden war: Wassereis. Investigators (PI) des HIFI-Spektrometers des im Mai 2009 gestarteten Herschel Space Observatory der ESA. Die PIs sind der organisatorische Dreh- und Angelpunkt eines jeden Projekts, denn die Komplexität einer solchen Mission wie Herschel ist gewaltig. Das größte je gebaute Weltraumteleskop besitzt drei wissenschaftliche Instrumente, eines davon HIFI. Ein internationales Konsortium mit 25 Instituten aus zwölf Ländern ist an dessen Entwicklung beteiligt gewesen, darunter das MPI für Sonnensystemforschung mit mehreren Einzelkomponenten eines HIFISpektrometers. Diese Konsortiumspartner wollen koordiniert werden, später geht es um die Verteilung von Nutzungszeit. „200 Wissenschaftler aus zwölf Ländern haben ihre Projekte, da muss man Kompromisse suchen. Aber es ist eine einmalige wissenschaftliche Gelegenheit, Sachen möglich zu machen, die es vorher nicht gab“, so Stutzki. Denn genau darum geht es bei jeder Mission aufs Neue: mit Technologien zu arbeiten, die zum Zeitpunkt der Projektidee noch gar nicht existieren. In den Werkshallen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) wird ebenfalls fleißig an dieser technologischen Zukunft gewerkelt. An vier Standorten im Norden, in Hamburg, Bremen, Trauen und Braunschweig/Göttingen, sind insgesamt neun Institute beheimatet – etwa ein Drittel des DLR. Allerdings verfolgt von diesen nur der kleinere Teil raumfahrtrelevante Projekte. Während Universität und MPI in Niedersachsen Grundlagenforschung am solaren oder planetaren Objekt betreiben, arbeitet das DLR an der Entwicklung neuer Raumtransporttechnologien. Dr. Klaus Hannemann, Leiter der Gesamtabteilung Raumfahrzeuge am DLR in Göttingen und Braunschweig, hat auf seinem Schreibtisch ein solches Stück Zukunft stehen. SHEFEX heißt das Modell, was für Sharp Edge Flight Experiment steht und genau so aussieht: ein fensterloser Körper, der vorne spitz zuläuft und keinerlei Rundungen aufweist, dafür aber viele gerade Flächen und scharfe Kanten hat. Die Technik eines möglichen Space Shuttle-Nachfolgers mit deutlichen Vorteilen. „Das Space Shuttle ist auf einen engen Flugkorridor angewiesen, sonst wäre die Belastung für die Struktur oder die Menschen zu hoch. SHEFEX hingegen ermöglicht eine flexiblere Wahl der Flugbahn“, erläutert Klaus Hannemann. „Ferner hat das Space Shuttle etwa 25.000 verschiedenförmige Hitzekacheln, was die Wartung extrem schwierig und aufwendig macht. SHEFEX hat stattdessen einheitliche Platten, die günstiger und einfacher auszutauschen sind.“ 2001 begann das Projekt als DLR-Eigenentwicklung, 2005 ist die erste Projektstufe mit Erfolg einem suborbitalen Wiedereintrittstest unterzogen worden. Bis zur Einsatzreife des Systems – den politischen Willen vorausgesetzt – wird es aber noch ein wenig dauern. „Wenn Ihre Frau mit einem rohen Ei in der Hand bei 250 km/h aus einem Porsche aussteigen soll, braucht sie sehr kräf- 32 space regjo niedersachsen RegJo niedersachsen space 33 Dimensionen Bei OHB-System (links) werden kommerzielle Satelliten zusammengebaut, hier einer der Radar-Überwachungssatelliten „SAR-Lupe“ für die Bundeswehr. EADS Astrium baut die Oberstufen der Ariane 5 zusammen, in denen auch Herschel und Planck transportiert wurden. Raumwunder Das Solar Sail besteht aus einer tragenden Röhrenstruktur – ultraleichte und platzsparende Schläuche (links oben) entfalten sich in der Schwerelosigkeit (Test unter Schwerelosigkeit auf einem Parabelflug, rechts oben) zu 30 Meter langen Masten, die zwischen sich hauchdünne Solarsegel aufspannen. tige Beine, superschnelle Reflexe und entsprechende Bewegungskoordination sowie extrem robuste Materialien unter den Schuhen“, verdeutlicht Andreas Koch die technischen Herausforderungen. Der Ingenieur ist in Braunschweig ebenfalls am SHEFEX-Projekt beteiligt. „Wenn Sie mit sechs Kilometern pro Sekunde bei Temperaturen um 1.800 Grad in die Atmosphäre eintreten und dann sicher landen wollen, brauchen Sie neuartige Wiedereintrittstechnologien wie beispielsweise Thermalschutztechniken, Navigationstechnologien und Flugregelungssysteme.“ Und an denen wird gearbeitet: Seit 2006 läuft SHEFEX 2, welches 2010 fliegen soll; mit SHEFEX 3 soll dann ein richtiger Wiedereintrittstest in die Erdatmosphäre unternommen werden. Im Gegensatz zu den sehr teuren und langfristig angelegten Raumfahrtprojekten, die mit einem Schlag ein komplett neues System entwickeln, macht das DLR mit SHEFEX lieber kleine Schritte, um sich technisch kontinuierlich voranzutasten. So entstehen Daten, die bisherige Messungen aus den teils weltweit einzigartigen Windkanälen bestätigten und in numerische Modelle einfließen, die zum Beispiel aerothermodynamische Belastungen berechnen können. Ein weiterer Projektentwurf des DLR Braunschweig soll 2012 einem Praxistest im All unterzogen werden: das Solar Sail, ein vom Lichtdruck der Sonne angetriebenes, ultraleichtes Segel mit bis zu 60 Metern Durchmesser, das von röhrenförmigen, selbstentfaltenden Strukturen im All aufgespannt wird. Den potenziellen Nutzen daraus bringt Tom Spröwitz, einer der Segel-Ingenieure, auf den Punkt: „Bis zu 30 Meter lange Masten können so auf ein Stauvolumen von 40 mal 40 Zentimeter komprimiert werden und sie wiegen extrem wenig, nur um 100 Gramm pro Meter.“ Interessant ist das für Missionen ins äußere Sonnensystem oder auch, um Satelliten in erdnaher Restatmosphäre abzubremsen und sie so gezielt verglühen zu lassen. Stichwort: Vermeidung von Weltraumschrott. Die Expertise des DLR, speziell auch der Berechnungsverfahren und der Göttinger Windkanäle, ist weltweit gefragt. „Wir sind an allen maßgeblichen Raumfahrtmissionen und Projekten der ESA beteiligt, haben in Europa einzigartige Testanlagen, unsere numerischen Verfahren werden von der ESA und der Raumfahrtindustrie eingesetzt. International stehen wir beispielsweise mit NASA und der US Air Force in Kontakt – auf Augenhöhe; bei manchen Dingen sind wir sogar schon einen Schritt weiter“, resümiert Klaus Hannemann, auch wenn er das Urteil lieber externen Betrachtern überlassen würde. Für den Raumfahrtstandort Norddeutschland spricht auch die Geburt des jüngsten Kindes der DLR-Familie: Das Institut für Raumfahrtsysteme in Bremen ist in gewisser Weise der raumfahrtstrategische Schlussstein in der DLR-Landschaft. Dort werden seit 2007 Konzepte für zukünftige Raumtransport- und orbitale Systeme sowie andere Raumfahrzeuge entworfen. Daneben befasst man sich mit der Entwicklung neuer Schlüsseltechnologien sowie kompletten Systemtests – fast alles, was 34 space RegJo niedersachsen regjo niedersachsen space 35 Schlittenfahrt Eine „Raumkanone“ beschleunigt elektromagnetisch ein Projektil auf einem Schlitten und schießt es in die Atmosphäre. Ein Triebwerk bugsiert die Nutzlast dann in den Orbit. Ausgelegt ist das System für kleine Nutzlasten. Gigant heute an der Internationalen Raumstation (ISS) bewundert werden kann, hat vorher Bremer Tests durchlaufen. Die gewachsene, bedeutende Rolle der Hansestadt betont Professor Hansjörg Dittus, Direktor des dortigen DLR-Instituts. „Wir haben einen starken Standort Bremen, weil hier die gesamte Führung der deutschen Raumfahrtindustrie versammelt ist – vergleichbar nur noch mit Toulouse.“ Zwei dieser ganz Großen sind EADS Astrium sowie OHB-System. Bei OHB werden komplette Satelliten integriert – das Spektrum reicht von der Wissenschaftsmission über zivile Nutzsatelliten zur Navigation oder Kommunikation bis hin zu militärischen Spähern. Der Schwerpunkt von Astrium liegt auf dem Zusammenbau der Ariane 5 Oberstufe sowie des ATV, des europäischen Raumtransporters. Ein Highlight, das fertigzustellen zehn Jahre gedauert hat, war das Columbus-Modul für die ISS. Es besteht aus etwa einer Million Einzelteilen, 40 Unternehmen aus zehn Ländern waren unter Federführung von Astrium am Bau beteiligt. Eine Oberstufe besteht hingegen „nur“ aus etwa 25.000 Einzelteilen. Die Zahlen stehen exemplarisch für die Komplexität der Raumfahrt. Trotz aller wirtschaftlichen Konkurrenz und klassischer Auftraggeber/-nehmer-Verhältnisse ist die Branche jedoch auch von einem sehr starken Miteinander geprägt. Seien es Forschungskooperationen, gemeinsame Projektentwicklungen oder auch gegenseitige Abhängigkeiten durch das extrem hohe Maß an Spezialisierung – Raumfahrt ist eine Netzwerk-Industrie. Und eine der Schlüsselbranchen der Zukunft. Das hat nun auch Niedersachsen erkannt. Legt man in Bremen Wert darauf, dass eben Bremen das Zentrum der bemannten Raumfahrt in Europa ist, ist sich Hansjörg Dittus gleichzeitig der Insellage beziehungsweise der Vernetzung bewusst: „Wir leiden auch etwas darunter, dass im Bereich Raumfahrt in Niederachsen wenig existiert“, denn der Schwerpunkt in der niedersächsischen Luft- und Raum- fahrtindustrie sowie an den DLR-Standorten liegt eindeutig auf der Luftfahrt. Allerdings verschwimmen die Grenzen, auch die Unternehmen sind häufig breit aufgestellt. Das gesamte Leistungsvermögen der Branche ist enorm – in der Größenordnung 260 Unternehmen mit 30.000 Beschäftigten kann Niedersachsen mit Bayern mithalten. Stade und Buxtehude sind eng in den Airbus-Konzern integriert, in Nordenham und Varel sitzt mit Premium Aerotec der international zweitgrößte Luftfahrtzulieferer und mit dem Kompetenznetzwerk CFK-Valley Stade existiert ein einzigartiger wissenschaftlich-industrieller Komplex im Kohlefaserverbundbau. Allein: Niemand nimmt das in dieser Gesamtheit wahr. Um dieses strategische Defizit auszugleichen, wurde Ende 2008 die Landesinitiative Niedersachsen Aviation gegründet. Vorrangiges Ziel: die Branche vernetzen, ihre Entwicklung befördern, sich als Luft- und Raumfahrtstandort zu profilieren und international zu positionieren. Dabei will man aber nicht nur in die Branche hineinwirken, sondern auch Impulse für den ganzen Mobilitätsbereich liefern. Ein hohes Ziel und noch ein weiter Weg. Bisher wurden Gespräche mit Unternehmen geführt und „das Ohr an den Markt gelegt“ um Strategien zu entwickeln, wie es Norbert Steinkemper, Projektmanager bei Niedersachsen Aviation, ausdrückt. Anfang Juni geht es dann richtig los, operative Arbeitsgruppen, unter anderem auch für die Raumfahrt, werden Einzelthemen erörtern. Die Landesinitiative sieht sich dabei eher als Impulsgeber. „Anders als viele andere Initiativen verstehen wir uns nicht als Dach über der Branche, sondern verfolgen eine Fundamentstrategie, indem wir die Unternehmen und Prozesse begleiten und diese unterstützen“, so Norbert Steinkemper. Das hört nicht an der Landesgrenze auf. „Wir sollen und wollen natürlich den Standort Niedersachsen stärken und sichern. Gleichwohl ist man speziell in der Vermarktung schnell auf internationaler Ebene präsent und da ist Norddeutschland allein aufgrund der wirtschaftlichen Verflechtung wichtig.“ Der nächste Schritt in die Teleskop-Zukunft: Das European Extremely Large Telescope der ESO wird mit einem Spiegeldurchmesser von 42 Metern eine um den Faktor 27 höhere Leistung als das VLT haben und damit das weltweit größte jemals gebaute Teleskop sein. Die Fertigstellung ist für 2018 geplant, für den endgültigen Standort muss man sich nur noch entscheiden. Das Augenmerk, das dem industriellen Luftfahrtbereich geschenkt wird, wünscht sich auch manch Wissenschaftler für die Raumfahrt. Denn ist dieses Forschungsfeld in Niedersachsen auch eher unterrepräsentiert, gibt es aufgrund des hiesigen Renommees ebenfalls eine Menge Potenzial, mit dem der ganze Norden punkten kann – wie die kleinen Einblicke in die vielfältigen Aktivitäten der Forschungseinrichtungen zeigen. Es wird viel von einer Zukunftsbranche geredet, aber was uns diese Zukunft an Erkenntnissen und Entwicklungen bringen wird, sieht man am besten in der Forschung. Da dort bereits am Übermorgen gearbeitet wird, lassen sich einige Trends identifizieren. Zum Beispiel die Suche nach der zweiten Erde – für Ansgar Reiners nur eine Frage der Zeit, bis man sie findet. Die Kepler-Sonde, genau für diesen Zweck konstruiert, hat bereits ihre Tätigkeit aufgenommen. Wolfram Kollatschny sieht ab 2015, wenn eine entsprechende Satellitengruppe startet, in der Gravitationswellenanalyse eine komplett neue Erkenntnisquelle, deren Potenzial noch gar nicht abschätzbar ist. Hansjörg Dittus erwartet eine stark wachsende Nachfrage nach verkleinerten Überwachungssatelliten, insbesondere für Flug- und Schiffsverkehr, aber auch im Bereich Sicherheit. Was bedeutet, dass gleichzeitig der Bedarf an günstigen und flexiblen Trägersystemen deren Entwicklung verstärken wird. Klaus Hannemann sieht ebenfalls diesen Trend zur Miniaturisierung von Satelliten auf die Größenord- nungen ein bis fünf sowie bis 50 Kilogramm. An entsprechenden Mini-Triebwerken, die auf einem Silikonchip Platz finden, wird bereits gearbeitet. Als Teil eines neuen Trägersystems für kleine Nutzlasten ist beim DLR eine elektromagnetische „Kanone“ in Planung, die auf dem DLR Standort in Trauen in der Lüneburger Heide getestet werden soll. Zusammen mit den starken Entwicklungsbemühungen im Bereich Weltraumtourismus, der für die Raumfahrtindustrie den Zugang zu einem neuen Markt bedeuten würde, ergibt das für Klaus Hannemann das durchaus realisierbare Bild eines Spaceport Norddeutschland. Die Visionen, Zukunftsprojekte und den erklärten Willen, mehr draus zu machen, gibt es jedenfalls schon. Buchtipps zum Thema Astronomie Lars Lindberg Christensen, Govert Schilling: „Unser Fenster zum Weltraum. 400 Jahre Entdeckungen mit Teleskopen“. Wiley-VCH Verlag, Weinheim 2009. Lars Lindberg Christensen, Robert Fosbury, Robert Hurt: „Verborgenes Universum“. Wiley-VCH Verlag, Weinheim 2009. n e f f a h c s r e v r i e W l l o v z n a l g n e n h I e t t i r Auft RegJo niedersachsen land & umwelt 37 Satellitenaufnahme und Energieausbeute-Schema: Rote Dächer sind für Solaranlagen sehr gut geeignet, orangefarbene immer noch gut. Die Osnabrücker Logistikfirma Meyer und Meyer hat gleich ein ganzes Hallendach genutzt. Offset- Digital- und Siebdruck Ein Platz an der Sonne Color-Druck GmbH Lindenallee 19 · 37603 Holzminden Fon (0 5531) 93 20-0 · Fax 93 20-50 e-mail: info@color-druck.net Osnabrück hat es geschafft, in puncto stadtweiter Solarenergieerzeugung pro Einwohner nicht nur den Spitzenplatz im Norden einzunehmen, sondern auch europaweit zum Vorbild zu werden. Text: Sven Grünewald Fotografie: Stadt Osnabrück � Niedersachsen Ports bietet: Neue Unternehmen. Neue Technologien. Neue Geschäftsideen. Neue Wege. Wenn Sie als Unternehmer nach Osnabrück kommen, warten viele offene Türen auf Sie – nicht nur das fast 200 Jahre alte Heger Tor in der historischen Stadtmauer: Insbesondere günstige Gewerbeflächen, schnelle Entscheidungswege und eine permanente Betreuung Ihrer Investitionsvorhaben durch die Wirtschaftsförderung Osnabrück GmbH öffnen Ihnen Tür und Tor für Ihr Business. Darüber hinaus garantieren Ihnen der Anschluss an drei Autobahnen, ein internationaler Flughafen sowie ausgezeichnete Zugverbindungen überregionale Mobilität und machen Ihnen den Start leicht. Treten Sie ein! � Hafenstandorte mit kurzer Revierfahrt und leistungsfähigen Hinterlandanbindungen in der Deutschen Bucht � hafennahe Gewerbe- und Industrieflächen für Logistik, Montage und Produktion � Hafeninfrastrukturanlagen für multimodalen Umschlag � qualifizierte Hafendienstleistungsunternehmen � Hafenverkehrsmanagement � Begleitung für Ihre Ansiedlung und bei Fragen zu Genehmigungsverfahren Baltisches Meer Kiel Cuxhaven Norden Emden Wilhelmshaven Oldenburg Natruper-Tor-Wall 2A · 49076 Osnabrück · Tel. 0541/331400 Fax 0541/260800 · wfo@wfo.de · www.wfo.de Rostock Deutsche Bucht Brake StadeBützfleth Lübeck Hamburg Bremen Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG · Hindenburgstr. 26-30 26122 Oldenburg · www.niedersachsenports.de oldenburg@nports.de · Fon: 0441-7992257 Osnabrück gilt nicht gerade als Mekka für Sonnenanbeter. Dennoch haben die Stadtväter Metropolen wie Stuttgart oder München deutlich übertroffen – in der Gewinnung von Solarenergie und -wärme pro Einwohner auf den Dächern des Stadtgebiets. Und das trotz ungünstigerer Ausgangsbedingungen, da es im Süden Deutschlands rund 30 Prozent mehr Sonne gibt als im Norden, wie die Rangliste der Solarbundesliga widerspiegelt. Diese wurde 2001 von der Deutschen Umwelthilfe ins Leben gerufen, um den sportlichen Anreiz eines Wettbewerbs zwischen Kommunen zur nachhaltigen Energieförderung zu setzen. In verschiedenen Kategorien werden die Kennziffern „Solarthermie in Quadratmetern“ und „Photovoltaische Energiegewinnung in Watt jeweils pro Einwohner“ verglichen. Sowohl die Spitzenplatzierten als auch das Gros der Teilnehmer kommen dabei aus Bayern und Baden-Württemberg. Die Nordlichter haben es naturgegeben schwerer, umso beachtlicher der Erfolg der Osnabrücker. In der Kategorie der insgesamt 81 deutschen Großstädte, von denen sich aber nur 46 dem Solarvergleich stellen, landet die Friedensstadt auf Rang elf – nördlich von Mainz ist lediglich noch Münster besser. Erst mit weitem Abstand folgen im Norden Hamburg (Rang 25), Bremen (Rang 27), Rostock (Rang 43) und Hildesheim (Rang 45) nach. Das Geheimnis des kleinen Osnabrücker Solarwunders heißt SunArea. Seit Anfang 2008 kann jeder Bürger über ein Online-Portal (www.osnabrueck.de/sun-area) die Eignung seines Hausdaches zur Installation von Solaranlagen überprüfen. Jede Dachfläche wurde einer bestimmten Effizienzkategorie zugeordnet, zudem finden sich viele Informationen rund um das Thema Solaranlagen, um potenzielle Interessenten zu informieren. Seitdem sind nicht nur die Nutzerzahlen des Portals in die Höhe geschnellt, auch die installierte Solarenergieleistung ist förmlich explodiert. „In den letzten zwei Jahren haben wir eine solche Steigerung an installierten Solaranlagen, sowohl bei Strom als auch Wärme, wie in den 17 Jahren vorher zusammen“, fasst Detlef Gerdts, Leiter des Fachbereichs Umwelt der Stadt Osnabrück, die Bilanz zusammen. In diesem Sommer will man stadtweit die drei Megawatt knacken. Das sind zwar noch unter ein Prozent des Osnabrücker Energieverbrauchs, aber bedeutende Schritte, denn das Potenzial ist enorm. Würden alle wirtschaftlich rentablen Dächer mit Solaranlagen belegt, könnten damit 20 Prozent des städtischen Gesamtstromverbrauchs beziehungsweise der gesamte private Stromverbrauch abgedeckt werden. Das Gute daran: Das Osnabrücker Beispiel kann unproblematisch überall Schule machen. Die benötigten Dächerdaten – vier Messpunkte pro Quadratmeter mit einer Höhengenauigkeit von drei bis fünf Zentimetern – liegen bei vielen Kommunen ohnehin schon vor oder lassen sich bei den routinemäßig stattfindenden Luftaufnahmemissionen durch zugeschaltete Laserscanner ganz einfach gewinnen. Das hat dazu geführt, dass es inzwischen Anfragen aus aller Welt gibt. Nicht nur stehen die Osnabrücker mit der EU-Kommission in Kontakt, um SunArea europaweit zu implementieren, auch in Chile oder Japan ist man aufmerksam geworden und große Solarfirmen haben Interesse an einer Zusammenarbeit geäußert. Insgesamt weit über 100 Städte haben sich bisher über SunArea informiert. In Braunschweig, Gelsenkirchen und bald auch in Wiesbaden wird das Projekt ebenfalls umgesetzt. Und Ende April, auf einer internationalen Tagung in Freiburg, berichtete Detlef Gerdts über SunArea – unmittelbar nachdem London seine Aktivitäten zur Olympiade referierte. „Damit ist es wirklich gelungen, ein Produkt zu konzipieren, das funktioniert, überall anwendbar ist und mit dem man mit seinen Bürgern sehr gut in Kontakt treten kann“, freut sich Gerdts. 52 wirtschaft regjo niedersachsen RegJo niedersachsen Im Vergleich robust Ein Bundesranking vergleicht Landkreise und bewertet ihre aktuelle Krisenanfälligkeit. Fazit: Die wirtschaftlichen Top-Landkreise liegen im Süden Deutschlands, das erhöhte Krisenrisiko jedoch auch. Niedersachsen weist solides Mittelmaß auf. 42 33 45 44 hh 7 34 43 32 41 9 12 10 40 hB 4 6 24 28 16 46 39 25 21 3 20 13 23 14 1 8 5 2 17 18 19 27 sehr stark betroffen 29 eher stark betroffen 22 15 11 38 26 15 durchschnittlich betroffen eher schwach betroffen 36 sehr schwach betroffen Metropolregion Hamburg Metropolregion Bremen-Oldenburg Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg 37 30 35 31 Text: Sven Grünewald Grafik: Ben Falk Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, die Lobby-Organisation der Arbeitgeber und finanziert unter anderem vom Arbeitgeberverband der Metallindustrie, erstellte für 2009 ein Regionalranking, in dem nach ausgewählten Kriterien 409 Landkreise und kreisfreie Städte verglichen werden – ausgenommen sind die Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin (www.insm-regionalranking.de). Im Vergleich zum letzten Ranking von 2006 sind sowohl die Zahl der untersuchten Kreise als auch die Zahl der Bewertungskriterien gesunken, an letzteren wurden insgesamt 39 ökonomisch-strukturelle Indikatoren in die Bewertung mit einbezogen. Diese reichen von den klassischen Daten zur Arbeitslosenquote, Kaufkraft oder Schulden bis hin zu demographischen Faktoren und der Ausbildungssituation. Niedersachsen schneidet im Bundesdurchschnitt nicht gerade herausragend ab. Das Gros der Landkreise ist im Mittelfeld beziehungsweise der Schlussgruppe wiederzufinden. Lediglich der Kreis Harburg schafft es als bester „Niedersachse“ unter die Top 100 – Platz 58. Als Vorteil erweist sich dort die große Nähe zu Hamburg, durch viele gutverdienende Pendler ist die Kaufkraft hoch, die wirtschaftliche Eigenleistung jedoch relativ gering. Dann geht es für die Niedersachsen erst ab Platz 101 weiter, Wolfsburg und Vechta liegen dicht beieinander. In unmittelbarer geographischer Nähe zum niedersächsischen Spitzenreiter findet sich eines der Schlusslichter des Gesamtrankings (Platz 366), der Landkreis Lüchow-Dannenberg. Dort ist die Verschuldung der öffentlichen Kassen zwar unterdurchschnittlich, die Beschäftigungsquote allerdings auch. Einen zusätzlichen Aussagegehalt gewinnt das Regionalranking dadurch, dass es Bewertungen des Krisenrisikos der einzelnen Kreise in der aktuellen Wirtschaftskrise vornimmt. Grundlage für die Einordnung in eine der fünf Kategorien (von sehr stark betroffen bis sehr schwach betroffen) sind die Daten aus dem jeweiligen Arbeitsmarkt (Anträge auf Kurzarbeit, Veränderung der Arbeitslosenquote), der Branchenstatistik (Umsatzrückgänge) sowie dem Exportanteil unter der Prämisse, dass besonders exportorientierte Branchen stärker unter der Krise leiden. Hier sieht es für Niedersachsen im Bundestrend genau umgekehrt aus – die Kreise befinden sich weitgehend im grünen Bereich. Ausnahmen sind insbesondere Wolfsburg und Salzgitter. Für die beiden Industriestandorte sieht das Regionalranking ein sehr hohes Krisenrisiko. Ebenso wie für das regionale Umfeld, das durch seine Zuliefererstruktur für die Industrie, speziell die Autobranche, entsprechend stark betroffen ist. wirtschaft Rang Land Rang Bund Kreis 1. 58. Landkreis Harburg 2. 101. Kreisfreie Stadt Wolfsburg 3. 107. Landkreis Vechta 4. 150. Landkreis Verden 5. 159. Landkreis Osnabrück 6. 160. Landkreis Diepholz 7. 181. Landkreis Stade 8. 184. Landkreis Gifhorn 9. 186. Landkreis Osterholz 10. 200. Landkreis Oldenburg 11. 215. Kreisfreie Stadt Braunschweig 12. 216. Landkreis Ammerland 13. 218. Landkreis Rotenburg (Wümme) 14. 222. Landkreis Emsland 15. 225. Landkreis Wolfenbüttel 16. 238. Landkreis Grafschaft Bentheim 17. 240. Region Hannover 18. 244. Kreisfreie Stadt Osnabrück 19. 247. Landkreis Peine 20. 249. Landkreis Lüneburg 21. 253. Landkreis Cloppenburg 22. 257. Landkreis Hildesheim 23. 262. Kreisfreie Stadt Oldenburg 24. 263. Landkreis Celle 25. 266. Landkreis Soltau-Fallingbostel 26. 271. Landkreis Helmstedt 27. 273. Landkreis Schaumburg 28. 279. Landkreis Nienburg (Weser) 29. 282. Landkreis Hameln-Pyrmont 30. 283. Landkreis Northeim 31. 287. Landkreis Göttingen 32. 288. Landkreis Wesermarsch 33. 290. Landkreis Cuxhaven 34. 292. Landkreis Friesland 35. 299. Landkreis Osterode am Harz 36. 301. Landkreis Holzminden 37. 302. Landkreis Goslar 38. 306. Kreisfreie Stadt Salzgitter 39. 307. Landkreis Uelzen 40. 311. Kreisfreie Stadt Delmenhorst 41. 315. Landkreis Leer 42. 319. Landkreis Wittmund 43. 324. Kreisfreie Stadt Emden 44. 330. Landkreis Aurich 45. 348. Kreisfreie Stadt Wilhelmshaven 46. 366. Landkreis Lüchow-Dannenberg 53 38 Tourismusland regjo niedersachsen Sturmfest und erdverwachsen Was das Niedersachsenlied besingt, gilt auch für Niedersachsens Tourismus, denn der steht auf festen Füßen. Regionale Identitäten und individualisierte Kundenansprache sind die Fundamente dieser Standfestigkeit. RegJo niedersachsen Tourismusland 39 40 Tourismusland RegJo niedersachsen regjo niedersachsen Geschichte lockt! Strand pur! Das Weserbergland hat Kultur. Das Renaissance-Schloss Hämelschenburg zwischen Hameln und Bad Pyrmont bietet einen unvergesslichen Aufenthalt. Fast ein touristischer Selbstläufer. Inselbäder wie hier auf der Insel Borkum bieten viel, haben jedoch mit der zunehmenden Konkurrenz zu kämpfen. Romantik zieht! Neue Wege! Deutschlands Kulturlandschaft im Hohen Norden. Legendäre Eindrücke in einer romantischen Heide mit Heidschnucken und endlosen Radwanderwegen. Individualurlaub ist der neue Trend jenseits des Massentourismus. Ein persönliches Naturerlebnis im Harz finden Mountainbiker auf den zahlreichen Strecken. Tourismusland 41 42 Tourismusland regjo niedersachsen RegJo niedersachsen Tourismusland 43 Leinen los! Radwanderer setzen am Steinhuder Meer mit dem Boot über. Besondere Angebote steigern das Ferienerlebnis und binden Kundschaft an einzelne Regionen. Tourismusland RegJo niedersachsen regjo niedersachsen Tourismusland 45 Ihr Auftritt – Ihr Erfolg sunderdiek.de 44 Mietmöbel Bodenbeläge Standbau Sicherheitsdienst Wir stehen für höchste Qualität und Professionalität bei der Planung und Durchführung Ihrer Messen und Events. Nutzen Sie unsere langjährige Erfahrung im Veranstaltungsbereich. Gerne stärken wir Ihre Präsenz mit unserem vielfältigen Angebot an Dienstleistungen. Wir freuen uns auf eine Zusammenarbeit mit Ihnen. Deutsche R+S Dienstleistungen GmbH & Co. KG 7ELTAUSTELLUNGSALLEEs(ANNOVERs4ELEFON Alte Werte! Osnabrück, die Stadt des westfälischen Friedens, setzt im Stadttourismus auf Kunst und Kultur. Festivals und Ausstellungen locken Tagestouristen. Text: Bernd Lüdke Fotografie: TourismusMarketing Niedersachsen GmbH, Verbund Oldenburger Münsterland e.V., Südheide Gifhorn GmbH, Wirtschafts- und Innovationsförderung Salzgitter GmbH, Landkreis Osterholz, Stadt Osterode am Harz, Tourismusverband Osnabrücker Land, Autostadt GmbH Sommer in Hannover Musical „Der geheime Garten“ im Gartentheater Ihr Erlebnispaket „Der geheime Garten“ Das Musical-Ereignis in den Herrenhäuser Gärten Familienangebot: · 1 Übernachtung im DZ inkl. Frühstück im 3*** Hotel · 1 Eintrittskarte pro Person für das Familienmusical in der 3. PK 199,- * Raus aus dem Alltag ... Nur wenige Stationen entfernt ... Toskanische Sommerfrische im Herzen von Deutschland Preis pro Familie: 2 Erwachsene, 1 Kind bis 16 Jahre mit Zustellbett im Zimmer der Eltern Termine: (jeweils um 20.00 h) Fr 26.06.09 | Sa 27.06.09 | Mi 29.07.09 | Do 30.07.09 | Sa 01.08.09 Mi 05.08.09 | Fr 07.08.09 | Sa 08.08.09 | Di 11.08.09 | Do 13.08.09 Fr 14.08.09 | So 16.08.09 | Mi 19.08.09 | Do 20.08.09 | So 23.08.09 Die Buchungshotline für Ihr Erlebnispaket 0511 / 12345 - 333 Weitere spannende Erlebnispakete finden Sie unter www.hannover.de/erlebnispakete. * Nach Verfügbarkeit. Es gelten die AGB der Hannover Marketing und Tourismus GmbH. SPA & Wellness Resort »Romantischer Winkel« Bad Sachsa (Nds.) Tel.: 0 55 23 / 304 - 0 info@romatischer-winkel.de www.romantischer-winkel.com Als Heinrich Heine 1824 seine berühmte Harzreise unternahm, war an einen Tourismus, wie wir ihn heute kennen, noch lange nicht zu denken. Das organisierte, planvolle Reisen ist ein Phänomen des 20. Jahrhunderts, das erst Reiseveranstalter, Hotels, Restaurants und nicht zuletzt auch den modernen Freizeitmenschen benötigte. Das Reisen, die Luft- und Umgebungsveränderung, hat dabei zunehmend an Wichtigkeit bei der persönlichen Lebensgestaltung gewonnen und ist zu einem harten Wirtschaftsfaktor geworden. Deutschlandweit wurden noch im vergangenen Jahr Umsätze von 55,6 Milliarden Euro erzielt. Geboten wird etwas für jeden Geldbeutel: vom Grandhotel bis zum Budgethotel, vom Sternerestaurant bis zum Take-Away-Imbiss. Dabei ist gerade im Reiseland Niedersachsen mit seinen vier großen Hauptreiseregionen Nordsee, Harz, Weserbergland und Lüneburger Heide seit jeher gut Geldverdienen mit den Touristen. Eine attraktive, vielseitige Landschaft lässt viele Regionen zu Publikumsmagneten des Nordens werden, die mit einer guten touristischen Infrastruktur auch der momentanen Krise die Stirn bieten können. Die Schaffung regionaler Identitäten und eine individualisierte Kundenansprache sind dabei die großen Stärken des niedersächsischen Tourismus und der sichere Grund in Zeiten unsicherer wirtschaftlicher Entwicklungen. Die Tourismusbranche Niedersachsens blickt weitaus optimistischer in die Zukunft als andere Wirtschaftsbereiche. Kernelemente dieses Vertrauens sind die Besinnung auf eigene Stärken und eine zunehmende regionale Kooperation. Regionale Identitäten zu schaffen ist die Hauptaufgabe des touristischen Marketings. „Jede der vier Hauptreiseregio- nen hat sich mit den Jahren zu einer Dachmarke entwickelt. Der Tourist erzählt von seinem Urlaub im Harz oder von den letzten Ferien an der Nordsee – aber nicht unbedingt, dass er seinen Urlaub in Niedersachsen verbracht hat“, erläutert Nadine Bungenstock von der TourismusMarketing Niedersachsen (TMN) GmbH in Hannover. Eine der Hauptaufgaben der TMN ist unter anderem die Steigerung der Bekanntheit Niedersachsens und seiner Hauptreiseregionen bei ausländischen Touristen. „Dabei gehen unsere Projektmanager schon auf die individuellen Vorstellungen ein, die mit Niedersachsen und seinen Regionen im europäischen Ausland verbunden werden. Die Niederländer wollen von uns Informationen über Familienurlaube, Campingmöglichkeiten und Radwanderungen – die Werbekampagnen für Dänemark spielen aber eher mit der wilden Romantik von Burgen und Schlössern und erinnern dann schon einmal an Harry Potter und Herr der Ringe.“ Zwar sind immer noch rund 90 Prozent der Touristen in Niedersachsens Regionen Inlandsreisende, kommen also aus Deutschland, jedoch steigt die Quote der ausländischen Besucher stetig. „Die Nachwirkungen der Fußballweltmeisterschaft und des positiven Bildes von Deutschland sind immer noch deutlich spürbar. Das ist etwas, mit dem die Tourismusbranche arbeiten kann.“ Und diese Branche arbeitet fleißig an Image und Service. Nadine Bungenstock resümiert: „Unsere Initiative „ServiceQualität Deutschland in Niedersachsen“ zeichnet regelmäßig besonders qualitätsorientierte touristische Einrichtungen aus. Die Branche hat erkannt, dass die Mundpropaganda immer noch die effektivste Marketingstrategie ist. Ein guter Name mit einem individuellen 46 Tourismusland regjo niedersachsen RegJo niedersachsen Tourismusland 47 Auf Kurs! Traditionelle Moorkähne im Landkreis Osterholz-Scharmbeck. Vom Arbeitsgerät zum Highlight der Tagestour in die einzigartige Moorlandschaft der Region. Frischer Wind! Touristische Leuchttürme wie das internationale Mühlenmuseum in Gifhorn sorgen für Argumente im Regionalmarketing. Stärken erkennen und nutzen. Sommer in Hannover Schützenfestplatz Ihr Erlebnispaket „Das größte Schützenfest der Welt“ · 1 Übernachtung im DZ inkl. 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Die Stadt Gifhorn am Südrand der Lüneburger Heide stellt sich seit geraumer Zeit den neuen touristischen Herausforderungen, die mit der wirtschaftlichen Entwicklung einhergehen. „Sicherlich sind es touristische Leuchttürme wie unser internationales Mühlenmuseum, die unser Freizeit- und Tourismuskonzept von dem der umliegenden Städte unterscheiden und absetzen“, beschreibt Marlis Duda von der Südheide Gifhorn GmbH die Situation vor Ort. Doch ist es nicht die Konkurrenz, die Frau Duda in erster Linie sieht, denn Gifhorn steht im Zentrum der Region Südheide, in der sich mehrere Städte und Gemeinden koordinieren. „Gerade die regionale Zusammenarbeit im Bereich Südheide bietet uns Chancen, die man als Einzelkämpfer nicht hat. Die Kooperation auf regionaler Ebene bündelt Ressourcen und macht uns effektiver. Es verleiht einem schon mehr Gewicht, wenn man für eine ganze Region spricht, statt nur für eine einzelne Stadt.“ Dabei ist Gifhorn mit einer Kapazität von 800 der 2.000 Betten der Region touristisch recht gut aufgestellt. „Die Tourismusbranche in unserer Region kann sich in der gegenwärtig wirtschaftlich angespannten Situation in weiten Teilen behaupten“, versichert Frau Duda. „Ich denke, dass wir in den nächsten Jahren noch weitaus interessanter werden. Wir liegen vor der Haustür, wir sind mit dem Auto zu erreichen und bieten einen enormen Erholungswert.“ Nahbereichserholung ist auch ein großes Segment in der touristischen Marketingstrategie des Landkreises Osterholz. „Direkt vor den Toren Bremens gelegen wollen wir vor allem Rad- und Wasserwanderer ansprechen“, fasst es der Pressesprecher des Landkreises Osterholz, Thorsten Klabunde, zusammen. Entsprechend wurde in den letzten Jahren verstärkt in den Ausbau von Radwanderstrecken investiert. Projekte wie „Radweg weites Land“ oder die Planung der Strecke „Vom Teufelsmoor zum Wattenmeer“ sind bereits umgesetzt. Doch kann die Region nördlich von Bremen noch weitaus mehr. War die Moorlandschaft in den vergangenen Jahrhunderten kein wirklicher Grund, sich dorthin zu verirren, so sind die Schönheit der Landschaft und die besonderen Lichtverhältnisse in heutiger Zeit legendär. „Das Gebiet der Hammeniederung mit dem Teufelsmoor ist als Naturschutzgroßprojekt ein Naturerbe Deutschlands, wird besonders geschützt und unterstützt“, umreißt Thorsten Klabunde die Besonderheiten. „Das gesamte Gebiet des Landkreises ist Heimat einer einmaligen Kombination aus Natur und Kunst. Beides ist bei uns untrennbar miteinander verbunden.“ Das einzigartige Licht des Nordens hat die Künstlerkolonie Worpswede zu einem künstlerischen Muss in Deutschland und zu Radfahren in der regjo Tourismusregion Hannover 48 Tourismusland niedersachsen RegJo niedersachsen Tourismusland 49 Mitten in Hannover am beliebten Maschsee beginnt das Radwegenetz der Fahrradregion Hannover. Von hier aus verbinden spinnennetzartig 15 Regionsrouten und drei Fahrradringe die 21 Städte und Gemeinden der Region Hannover, so dass Touren zu unterschiedlichen Zielen und in ganz verschiedenen Längen möglich sind. Die gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr lässt noch viele weitere individuelle Kombinationen zu. An Hannovers Maschsee führt auch der Leine-HeideRadweg vorbei, der mit Beginn der diesjährigen Fahrradsaison unter neuem Namen einen erweiterten Routenverlauf bekommen hat. Der 410 km lange Radfernweg führt von den Quellen der Leine bei Leinefelde (Thüringen) über die abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaft des Leineberglandes durch die Region Hannover und die Lüneburger Heide bis nach Hamburg. Die mittlere Fahrradringroute, der Grüne Ring, verläuft auf 80 km an der Stadtgrenze Hannovers rund um die niedersächsische Landeshauptstadt. Seit über 10 Jahren kennzeichnet hier die Farbe Blau den Wegverlauf. Wenn Sie auf blau gestrichene Zäune, Bänke, Straßenlaternen, Holzpfosten, Bordsteinkanten oder Gullydeckel und andere Objekte in der Landschaft stoßen, sind Sie auf dem richtigen Weg. Südwestlich von Hannover liegt mit dem 405 m hohen Deister der nördlichste Ausläufer der Mittelgebirge. Rund um den Höhenzug verläuft auf rund 80 km der Fahrradrundweg Deisterkreisel und verknüpft Orte und Landschaft miteinander. Auch hier können durch die ausgezeichneten S-Bahn-Verbindungen je nach Lust und „Puste“ verschiedene Teilstrecken gefahren werden. © Foto: Wandermagazin-Archiv Gefangen vom Fahrradnetz Radkarten ohne Versandkosten erhältlich: Leine-Heide-Radweg, der Grüne Ring, Deisterkreisel, FAHR RAD! Beratung und Verkauf: Tel. 05 11 / 36 61 - 9 81 Tourismus Region Hannover e.V. © Fotos: www.bilderfilm.de Prinzenstraße 12 | 30159 Hannover Tel. 05 11 / 36 61 - 9 81 info@tourismusregion-hannover.de www.tourismusregion-hannover.de Moderne Zeiten! Auch die Industriegebiete Niedersachsens wie die Autostadt Wolfsburg erkennen ihr touristisches Potenzial. Eventtourismus und Erlebniswelten für Tagesreisende bieten Spaß für alle. Sommer in Hannover Aufbau internationaler Geschäftsbeziehungen in Osteuropa und Asien Wir schlagen Brücken für Ihr Auslandsengagement Maschseefest Nordufer Crazy Crossing Ihr Erlebnispaket „Eintauchen ins Maschseefest“ · 1 Übernachtung im DZ inkl. Frühstück im 4**** Hotel · 1 einstündige Rikschafahrt ab Hotel um den Maschsee · 1 Verzehrgutschein im Wert von 10,- p. P. für ausgewählte Gastronomie 89,- * Preis pro Person im Doppelzimmer Buchungszeitraum: 29.07. – 16.08.2009 ˙ ˙ ˙ ˙ ˙ ˙ ˙ Seminare und Informationsveranstaltungen Symposien und Expertentreffen Individuelle Unternehmerreisen Organisation von Messebesuchen im Ausland Vermittlung von Geschäftskontakten Auswahl möglicher Kooperationspartner DMAN Business Pool Moskau Die Buchungshotline für Ihr Erlebnispaket 0511 / 12345 - 333 Weitere spannende Erlebnispakete finden Sie unter www.hannover.de/erlebnispakete. * Nach Verfügbarkeit. Es gelten die AGB der Hannover Marketing und Tourismus GmbH. DEUTSCHE MANAGEMENT AKADEMIE NIEDERSACHSEN Deutsche Management Akademie Niedersachsen gGmbH (DMAN) Schloss Celle, Schlossplatz 1, 29221 Celle Telefon 05141. 973-0 Telefax 05141. 973-200 www.dman.de einem touristischen Leuchtturm gemacht. Eine solche Künstlerdichte sucht man bundesweit vergebens. „Kunst, Moorkultur und Natur – das sind die Punkte, die wir in Osterholz verbinden.“ Eine derartige Besetzung von touristischen Nischen ist überall dort erforderlich, wo der gängige Standardtourismus nicht Fuß fassen konnte. Mit der Spezialisierung des Angebots für bestimmte regionale oder interessenorientierte Kundenschichten kann der Weg für einen krisenfesten und zukunftsorientierten Regionaltourismus geebnet werden. „Krise hin oder her, mit unseren Strategien und der Orientierung auf Kunst und Natur verzeichnen wir einen moderaten, aber stetigen Zuwachs an Besucherzahlen“, so Thorsten Klabunde. Das spricht für die gelingende Besetzung einer touristischen Nische. Ein Augenmerk auf die zukünftigen Entwicklungen des Tourismusmarktes hat auch Nicole Lüdicke, Referentin für Innenstadtmarketing und Tourismus bei der Wirtschafts- und Innovationsförderung Salzgitter GmbH. „Als großes Industriegebiet haben wir bislang keine hohen Erwartungen an das Tourismusgeschäft gehabt. Der Großteil der Übernachtungen wurde durch Geschäftsreisende und viel mehr noch durch Montagearbeiter bestritten.“ Doch die wirtschaftlichen Veränderungen der letzten Zeit zeigen rückläufige Übernachtungszahlen. „Es stellt sich uns schon die Frage, was nach den Geschäftsreisenden kommt.“ Dann gilt es, regionale Stärken zu erkennen und die sich daraus ergebenden Chancen zu nutzen. „Wir sitzen hier zwischen den Stühlen. Nicht ganz Harz, nicht ganz Lüneburger Heide. Doch als Flächenstadt können wir ein idealer Standort für den Radwandertouris- mus werden – daran arbeiten wir seit einiger Zeit“, umreißt Frau Lüdicke die aktuellen Planungen auf dem Gebiet der Reisewirtschaft. „Die städtischen Erholungsgebiete, die in den letzten Jahren verstärkt ausgebaut wurden, werden in dieses Konzept eingebunden.“ In besonderer Weise tritt dabei der Salzgittersee in den Vordergrund. „Vom neuen Piratenspielplatz bis zur Wasserskianlage wird dort einiges geboten. Regelmäßige Seefeste und Events wie unser spektakulärer Drachenboot-Cup zeigen ganz deutlich, dass wir auch als Industriestandort in der Lage sind, uns der Konkurrenz zu stellen.“ Das Segment des Eventtourismus hat bereits einen festen Platz in der städtischen Marketingstrategie gefunden. Doch auch an den klassischen Tourismuszentren geht die veränderte wirtschaftliche Situation nicht spurlos vorüber. Das kann auch Frank Hartmann von der Tourismusinformationszentrale in Bad Lauterberg, einem der zahlreichen idyllisch gelegenen Harzer Kurorte, berichten. „Durch die Gesundheitsreform und den damit verbundenen Einbruch bei der Verschreibung von Kuranwendungen sind Kurbäder wie Bad Lauterberg stellenweise hart getroffen worden. Einige Häuser vor Ort mussten schließen, andere haben ihr Angebot angepasst und bieten nunmehr verstärkt Erholungsurlaube und Wellnessferien an.“ Diese individualisierte Kundenansprache ist Kern der Neuausrichtung des Ortes. „Sicherlich haben wir einige Pluspunkte gegenüber anderen Kurbädern im Harz. Wir sind schließlich das einzige staatlich anerkannte Kneipp-Heilbad im Harz. Darauf sind weite Teile unserer touristischen Infrastruktur ausgelegt.“ Neben den Bereichen Kur und Wellness haben sich auch die Bereiche Familienurlaub 50 Tourismusland regjo niedersachsen RegJo niedersachsen Tourismusland 51 EXPANSION 2009 8. Fachmesse für Gewerbeimmobilien 17. + 18. Juni CCH Congress Center Hamburg Ihre Geschäftsplattform im Norden www.expansion-hamburg.de LK_SoltauFallingbo_1-4_MRH107 Sommer in Hannover GOP Varieté-Theater 24.07.2007 11:03 Uhr Seite 1 Gewerbeflächen im Landkreis Soltau-Fallingbostel Int. Feuerwerkswettbewerb Ihr Erlebnispaket für Club und Clique „Feuerwerk der Sinne“ · 2 Übernachtungen im DZ inkl. Frühstück im 3*** Hotel in der Innenstadt · 1 GOP Genießerarrangement am Freitagabend bestehend aus: Zutatenbuffet im Restaurant Gondel ab 19:30 Uhr, Varietéshow um 22:00 Uhr · 1 individuelle Stadtführung am Samstag, Uhrzeit nach Wunsch · 1 Eintrittskarte für den 19. Internationalen Feuerwerkswettbewerb für Samstagabend 159,- * Gruppenpreis ab 10 Personen p. P. Termine und Gastländer: 21.08. – 23.08.09 China 04.09. – 06.09.09 Malta 18.09. – 20.09.09 Türkei Die Buchungshotline für Ihr Erlebnispaket 0511 / 12345 - 333 Weitere spannende Erlebnispakete finden Sie unter www.hannover.de/erlebnispakete. * Nach Verfügbarkeit. Es gelten die AGB der Hannover Marketing und Tourismus GmbH. • Lage im Zentrum der Metropolen • Großflächiges Angebot entlang der Autobahnen • Anbindung an überregionale Verkehrsadern • Vielfältige Branchenstruktur • Attraktives Lebensumfeld … und was können wir für Sie tun? Landkreis Soltau-Fallingbostel, Wirtschaftsförderung, Winsener Straße 17, 29614 Soltau Tel. 05191 - 970 - 673, wirtschaftsfoerderung@heidekreis.de, www.heidekreis.de Schöne Aussichten! Vor Ort! Salzgittersee. Den Wandel forcieren. Touristisch wenig erschlossene Regionen schärfen ihre Profile für den reisenden Kunden. Nischen besetzen heißt es da, beispielsweise mit Wassersportaktivitäten. Segeltörn auf dem Dümmer. Naherholung ist ein touristisches Segment mit Zukunft. Viele der niedersächsischen Regionen setzen auf den Kurz- oder Tagestourismus. und Wanderurlaub verstärkt etablieren konnten. Doch gerade der Wellnessbereich boomt in den letzten Jahren. Nora Oelkers, Wellness-Expertin und Inhaberin des Spa & Wellness Resorts Romantischer Winkel in Bad Sachsa betont, dass der Trend für den Wellness-Urlaub weit über bisherige „Streichelmassagen“ hinausgeht. „Alleinreisende, Familien und Paare fragen verstärkt individuelle Angebote nach. Diese sollen neben Erholung auch Aktivität und intellektuelle Anregung sowie persönliche Hilfen für nachhaltige Gesundheitswirkung bieten“, so Nora Oelkers. Solche Konzepte werden jedoch nicht allein, sondern mit anderen Gemeinden in der Kooperationsgemeinschaft „Harzer Sonnenseite“, einem Zusammenschluss diverser Kur- und Erholungsorte des südlichen Harzes, beworben und umgesetzt. Regionale Kooperation ist ein starker Trend der letzten Jahre. Doch auch die großen Dachmarken Harz, Nordsee, Lüneburger Heide und Weserbergland sind sich der sich ändernden Rahmenbedingungen bewusst und denken um. Der wohl älteste, dauerhaft betriebene Zusammenschluss von Gemeinden zum gemeinsamen Werben für eine Dachmarke findet sich im Harz. „Der Harzer Verkehrsverbund existiert bereits seit 1904“, erläutert Miriam Fuchs, Pressesprecherin des Verbundes. „Schon damals haben die Kurbäder und Erholungsorte des Harzes erkannt, dass man besser dasteht, wenn man gemeinsam für die Bekanntheit einer Marke wirbt. Heute sind es rund 250 Städte, Gemeinden und Mitglieder aus der Wirtschaft, die zusammen für ein positives Image des Harzes arbeiten und werben.“ Diese Zusammenarbeit und die Initiativen, die von diesem Verbund ausgehen, haben die Mitglieder für mögliche Krisen stark gemacht. „Schon lange vor den eigentlichen Krisenerscheinungen der letzten Monate haben wir unsere Tourismusoffensive Harz21 ins Leben gerufen. Wir helfen den Gemeinden, ihre touristischen Stärken zu erkennen und diese möglichst gewinnbringend auszubauen.“ Denn schon vor Jahren war abzusehen, dass ein Allroundtourismus ausgedient hat. „Die Städte und Gemeinden wollten und konnten ein unübersichtliches Spektrum an touristischen Angeboten nicht mehr tragen.“ So wurden individuelle Bereiche gestärkt. Unter werbewirksamen Bannern wie KulturHarz, AktivHarz oder GesundHarz können Städte, die von Expertenkommissionen besonders positiv beurteilt wurden, ihre ganz besonderen Stärken dem Touristen vermitteln. Die Vorteile regionaler Identitäten, der Kooperation von Städten und Gemeinden und der individualisierten Kundenansprache liegen auf der Hand. Kostenersparnis und zielsicherer Zugang zu einem hart umkämpften Markt. Doch gibt es noch einen weiteren Profiteur: Den Touristen selbst. Denn all die kleinen Sonderwünsche, die man mit in den Urlaub nimmt, werden immer konkreter erfüllt. Zahlreiche Plattformen der Regionen im Internet bieten ein breitgefächertes Angebot an Informationen über mögliche Reiseziele und lassen dabei keine Nische unbesetzt. Niedersachsen bietet viel – und eines ganz besonders: Schöne Ferien! 54 soziales regjo niedersachsen RegJo niedersachsen Fast ein Kunststück Die Realität in sozialen Brennpunkten ist perspektivenarm. Umso überraschender die positiven Ansätze hinter dem Klischee. Zwei Hannoveraner Beispiele. soziales 55 56 soziales regjo niedersachsen Auf dem Dach einer ehemaligen Tiefgarage ist im Sahlkamp ein Gemeinschaftsgarten entstanden. Zwölf Familien verschiedener Nationalitäten bauen hier Gemüse und Blumen an und kommen so miteinander ins Gespräch. RegJo niedersachsen soziales 57 58 soziales regjo niedersachsen RegJo niedersachsen soziales 59 Grün in grau Der Hannoversche Sahlkamp ist ein Stadtteil mit sozialem Entwicklungsbedarf. Doch nicht nur graue Hochhäuser kennzeichnen das Viertel, sondern auch ein aktives Netzwerk aus Sozial- und Kulturarbeit sowie die kommunikative Grünfläche des Stadtteilgartens. Text: Karolin Krause Fotografie: Roberto Hegeler Graue Hochhäuser mit je zwölf Klingelschildern, von denen die wenigsten deutsche Nachnamen führen. „Miete mich“-Poster in verstaubten Fenstern, ein umgestürzter Einkaufswagen im Gras. Sahlkamp-Mitte heißt dieser Ort, an dem der Alptraum eines jeden Städteplaners Wirklichkeit zu werden scheint: In dem Stadtteil am Rande Hannovers schwelen gesellschaftliche Probleme – zumindest auf den ersten Blick. In schlecht isolierten Hochhäusern stapeln sich etwa 840 Sozialwohnungen. Viele ihrer Bewohner sind als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen, können sich kaum verständigen und finden keinen Einstieg in die deutsche Arbeitswelt. Für einige Familien stellt schon der Antrag auf Kindergeld oder der Schulwechsel eines Kindes eine Herausforderung dar, die sie nicht ohne die Hilfe des kommunalen Sozialdienstes bestreiten können. Nur wenige Straßenzüge entfernt stehen gepflegte Ein- und Zwei-Familien-Häuser, deren Bewohner nicht einmal mehr zum Einkaufen in ihr Stadtteilzentrum kommen. „Viel Spaß im Ghetto“, bekommt man zu hören, wenn man sich in den Sahlkamp aufmacht. Auf den zweiten Blick fällt jedoch auf, dass in den Straßen weder Mülltonnen noch Autos brennen. Auch von marodierenden Jugendbanden ist weit und breit nichts zu sehen. Stattdessen schieben verschleierte Mütter Kinderwagen über die gepflegten Grünflächen, die sich zwischen den Hochhäusern erstrecken. Auf einem Hügel thront ein Häuschen in strahlendem gelb und blau, als wäre es aus einem Märchen entliehen. Das NaDu-Kinderhaus gehört seit seiner Gründung vor sieben Jahren zu jenen Oasen im Sahlkamp, die so gar nicht in das Bild vom sozialen Brennpunkt passen wollen. Sie sind vielmehr ein Beweis dafür, dass sich in Hannovers Problemvierteln in den letzten 20 Jahren eine Menge getan hat: Bürgerinitiativen und Selbsthilfeprojekte sind entstanden, die sich um Integration und Bildung bemühen. Nachbarschaftsläden und Kulturtreffs versuchen, die Bewohner der Viertel einander näherzubringen und die Stadtteile mit ihnen gemeinsam zu verschönern. So sieht die Realität in diesen Stadtteilen nicht mehr ganz so düster aus, wie sie gern gemalt wird. Im Sahlkamp wurde seit den 1980er Jahren ein enges Netz aus Sozialund Kulturarbeit aufgespannt, das NaDu-Kinderhaus ist eines der tragenden Elemente. Als Familienzentrum vereint es unter seinem Dach einen Hort, einen Mittagstisch sowie Bildungsangebote für Eltern und versucht, die Familien aus den angrenzenden Hochhäusern miteinander in Kontakt zu bringen. „Hier leben mehr als 60 Nationalitäten, da ist es ganz wichtig, zusammenzuarbeiten, statt sich einzureden, die eigene Kultur sei besser als alle anderen“, erklärt Avan Azad, der im NaDu-Kinderhaus als Pädagoge tätig ist. Vor elf Jahren kam der ehemalige Mathematik-Lehrer aus dem Irak nach Deutschland und landete über eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme im Sahlkamp. Heu- Ein Bauernhof mitten in der Stadt Eine besondere Oase für die Kinder des Sahlkamps ist seit 1999 der Stadtteilbauernhof. Sie können hier Schafe, Ponys, Schweine und andere Tiere versorgen, im Garten arbeiten, Basteln oder sich handwerklich betätigen. te ist er hier fast unentbehrlich, denn er spricht Kurdisch, Englisch, ein bisschen Persisch und Arabisch. Manchmal begleitet er Kinder aus den Hochhäusern zur Schule, fragt dort nach, ob alles in Ordnung ist und vermittelt bei Bedarf zwischen Lehrern und Eltern. Das Kinderhaus bietet in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Hannover auch Alphabetisierungskurse für Erwachsene an, die besonders die Frauen gern in Anspruch nehmen. Bis zu 20 sitzen regelmäßig im Unterricht zusammen und haben laut Avan „richtig Lust, etwas zu lernen“.Die Männer lassen sich dagegen eher begeistern, wenn es um’s Anpacken geht: Eine Sitzgruppe aus Holztischen- und Bänken, die vor dem Kinderhaus im Gras steht, hat Avan mit einer Gruppe tatkräftiger Hochhäusler selbst gezimmert. Direkt neben dem NaDu-Kinderhaus liegt eng von den Hochhäusern umschlossen eine weitere sprichwörtliche Oase, die man in einem Problemviertel wohl eher nicht erwarten würde: Auf dem Dach einer ehemaligen Tiefgarage erstreckt sich ein Gemeinschaftsgarten von der Größe eines Fußballfeldes. Vor zwei Jahren wurden hier rund 60 Kubikmeter Mutterboden aufgeschüttet und in zwölf Gartenparzellen unterteilt. „Anfangs konnten die Familien gar nicht glauben, dass sie die Muttererde ganz ohne Gegenleistung geschenkt 60 soziales RegJo niedersachsen regjo niedersachsen Bei Fidolo ist immer was los „Musik ist ein Zauberwort“ Wenn Clown Fidolo die Türen zu seiner Spielwohnung in Hannovers Problemviertel Roderbruch öffnet, ist die Bude oft schon innerhalb kürzester Zeit rappelvoll. Dann werden ethnische Differenzen beigelegt – die Autorität des Clowns steht außer Frage. Kinder aus sozial schwachen Familien erhalten im Projekt „Musikpatenschaft“ der Bürgerstiftung Hannover Einzelunterricht an einem Instrument ihrer Wahl. Durch kleine Erfolgserlebnisse gewinnen sie an Selbstbewusstsein. bekommen würden“, erinnert sich Avan Azad. Nun bauen hier Türken, Afghanen, Deutsche, Tunesier, Weißrussen und Iraker Kräuter, Gemüse und Blumen, aber auch Kulturpflanzen aus der Heimat an. Viele Nachbarn, die jahrelang Tür an Tür lebten, ohne je miteinander ins Gespräch gekommen zu sein, trinken nun Tee miteinander, planen die Bepflanzung gemeinsam und wollen das geerntete Gemüse später auch einmal auf dem Wochenmarkt verkaufen. Genau diesen interkulturellen Austausch zu fördern und die Menschen aus ihren Wohnungen zu locken, hatte sich der Verein Internationale Stadtteilgärten e.V. bei seiner Gründung zum Ziel gesetzt. Und weil der erste Garten buchstäblich Früchte trug, sind im Sahlkamp noch zwei weitere hinzugekommen. Bei der Finanzierung helfen die Bosch Stiftung und die Sparkasse. Auch das NaDu-Kinderhaus könnte ohne die Hilfe engagierter Unternehmen nicht überleben: Das Immobilienunternehmen Pirelli RE, dem die umliegenden Hochhäuser gehören, stellt das Grundstück kostenlos zur Verfügung. Darüber hinaus hat die Firma mit einer großzügigen Spende im vergangenen Jahr eine Sozialarbeiterstelle gesichert. Doch nicht in allen Problemvierteln können Bürgervereine auf die kontinuierliche Unterstützung engagierter Unternehmen bauen. Im Quartier Roderbruch, im Hannoveraner Volksmund auch „Roderbronx“ genannt, wurde in den 1970er Jahren ähnlich wie in Sahlkamp-Mitte eine Hochhaussiedlung aufgezogen, in der über- durchschnittlich viele Ausländerfamilien wohnen. Etwa ein Fünftel der Menschen im Stadtteil lebt in Armut und lässt sich durch kulturelle Angebote nur schwer erreichen. Petra Volk versucht es dennoch. Sie ist Geschäftsführerin der Bürgergemeinschaft Roderbruch und Leiterin des Kulturtreffs, der in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert. Die Herausforderung, „Kultur in den Stadtteil zu bringen“, bestreitet sie mit einem Jahresbudget von nur 8.500 Euro – zur Verfügung gestellt von der Stadt. „Das ist fast schon ein Kunststück“, sagt ihre Mitarbeiterin Regina Cravillon stolz, denn das Angebot umfasst mehr als 60 verschiedene Kurse und Workshops, die von Aquarellmalerei bis zu Stressbewältigungsübungen reichen. Die Nachfrage im Stadtteil ist groß genug, damit sich der Kursbetrieb selbst tragen kann. Bei einmaligen Aktionen und kostenlosen Angeboten sieht es mit der Finanzierung jedoch sehr viel schwieriger aus. „Das ist jedes Mal wieder ein Kampf“, gesteht Petra Volk, die eben noch begeistert von dem Mittelalter-Markt des vergangenen Sommers geschwärmt hat. Damit auch in diesem Jahr wieder Dinkelbrei gekocht und Kerzen gezogen werden können, musste sie monatelang Spenden und Sponsorengelder eintreiben. Ein weiteres Projekt im Roderbruch, dessen Überleben von Jahr zu Jahr erneut auf der Kippe steht, ist die „Clownswohnung“ im Osterfelddamm, dem eigentlichen sozialen Krisenherd im Stadtteil. Hier verteilen sich 600 Sozialwohnungen auf eine triste Hochhaus- kette. An zwei Tagen in der Woche flattert ein buntes Banner an der grauen Fassade und lädt die Kinder des Viertels zum Spielen in eine fantasievoll eingerichtete Wohnung mit bemalten Fensterscheiben und weichen Teppichen ein. Seit drei Jahren wohnt hier offiziell der Clown Fidolo, der eigentlich Horst Schneider heißt und gelernter Sozialpädagoge ist. Mit der Clownswohnung versucht der Kulturtreff, den Kindern in der kalten Jahreszeit eine Spielmöglichkeit direkt vor der Haustür zu bieten. Die Firma Krüger Immobilien stellt dazu die Drei-Zimmer-Wohnung mietfrei zur Verfügung, mithilfe der „Aktion Mensch“ konnte sie eingerichtet werden. Ein Raum ist ganz der Clownerie gewidmet und deshalb mit schiefen Tischen und Stühlen, einem gelben Wippsofa und allerlei Clownsutensilien ausgestattet. Nebenan gibt es einen Kostümfundus, eine Karaokebühne und einen Schwarzlichtraum zu entdecken. Wer hier mal für kleine Clowns muss, der besteigt einen Toiletten-Thron und nimmt unter einem königsblauen Baldachin Platz. „So eine Clownswohnung gibt es in ganz Deutschland nicht noch einmal“, sagt Horst Schneider und lächelt dabei stolz über das bunt bemalte Gesicht. Vormittags besuchen Kindergartengruppen die Wohnung, durchstöbern die einzelnen Räume und backen Waffeln mit dem Clown Fidolo. Zur Mittagszeit widmet er sich dem Artistennachwuchs und weiht zwischen vier und fünf Kinder in die Kunst der Clownerie ein. Im Anschluss steht dann die Tür zur Clownswohnung offen. soziales 61 Fünfzehn bis dreißig Kinder zwischen fünf und elf Jahren kommen regelmäßig, organisieren ihr Spiel selbst und lernen so, Rücksicht aufeinander zu nehmen. Fast nie geht etwas zu Bruch, auch wenn die Bude oft rappelvoll ist. Die meisten der Kinder kommen aus der unmittelbaren Nachbarschaft. Für sie ist der Clown einerseits Spielpartner, andererseits Autoritätsperson. „Sie wissen, dass ich für sie da bin, wenn es Probleme gibt“, erklärt Horst Schneider. So treten in der Wohnung manchmal ethnische Feindschaften offen zu Tage, wenn sich zum Beispiel ein kleiner Albaner standhaft weigert, mit dem Sinti von nebenan zu spielen. In solchen Fällen greift Schneider ein: „Wir versuchen dann hier gemeinsam den Knoten zu lösen. Manchmal vergehen Wochen, bis sich die Kinder die Hand geben können, aber so lernen sie, Aushandlungsprozesse einzugehen.“ Meist geht es in der Wohnung aber friedlich und respektvoll zu, denn die Kinder akzeptieren, dass hier bestimmte Regeln gelten. Für das Jahr 2009 ist das Bestehen der Clownswohnung noch gesichert, doch ob das bunte Banner dann weiterhin an der Fassade flattert, hängt davon ab, ob sich neben der Stadt noch zusätzliche Geldgeber finden lassen. Petra Volk überlegt deshalb, unter anderem die Bürgerstiftung Hannover um Förderung zu bitten. Die 1997 gegründete Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, soziale Selbsthilfe-Projekte in der Region zu unterstützen, um jüngeren Hannoveranern Zukunftsperspektiven und älteren mehr Lebensqualität zu schenken. Im Roderbruch 62 soziales regjo niedersachsen RegJo niedersachsen soziales 63 „Respekt ist unsere Aufgabe“ Das Jahresmotto des NaDu-Kinderhauses ist im Sahlkamp Programm. Als einer der kinderreichsten Stadtteile Hannovers muss er sich besonders bemühen, schon den Kleinsten die Bedeutung von Toleranz zu vermitteln. engagiert sich die Bürgerstiftung schon mit dem Projekt „Musik-Patenschaft“. Seit Dezember vergangenen Jahres ermöglicht sie damit zwei sozial benachteiligten Kindern, im Kulturtreff Einzelunterricht an ihrem Lieblingsinstrument zu nehmen. Dabei trägt die Stiftung einen Großteil der Kursgebühren. Regina Cravillon, die im Kulturtreff für Organisation und Verwaltung zuständig ist, sieht in diesem Projekt eine echte Chance für die Kinder: „Sie kommen aus großen Familien, in denen sie sich die Aufmerksamkeit ihrer Eltern mit den Geschwistern teilen müssen. Im Unterricht geht es vielleicht zum ersten Mal nur um sie. Das stärkt das Selbstbewusstsein enorm.“ „Musik ist ein Zauberwort“, glaubt auch Sabine Hartmann, die das Projekt bei der Bürgerstiftung initiiert hat. Das Musizieren fördert ihr zufolge die Disziplin und das Durchhaltevermögen, beruhigt und tröstet. Nach nur wenigen Monaten Laufzeit gibt ihr der Erfolg Recht, denn sowohl auf Seiten der Eltern, als auch bei potenziellen Partnern wie dem Staatsorchester oder der Streicherakademie ist das Interesse an dem Projekt groß. Die Bürgerstiftung nimmt deshalb nach den Osterferien 30 neue Musikschüler in das Programm auf, die ihren Lehrern als musikbegeistert aufgefallen sind. Das Ziel wäre es, so Sabine Hartmann, irgendwann allen begabten Kindern diese Chance zu bieten. Doch ob das gelingt, hängt einmal mehr von der Höhe der eingehenden Spenden ab. Während sich Petra Volk und Sabine Hartmann um die Finanzierung ihrer Projekte sorgen, wird auf ihrem Rücken Politik betrieben. Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann verkündete zu Beginn des Jahres, die Bemühungen um Integration in Niedersachsen und insbesondere in Hannover hätten zu einem deutlichen Rückgang der durch Ausländer verübten Straftaten geführt. Dabei stützte er sich auf die Kriminalstatistik für das Jahr 2008, die tatsächlich einen sinkenden Anteil der Ausländer an allen mutmaßlichen Straftätern verzeichnete. Dass Sozialarbeiterinnen wie Petra Volk bei potenziellen Sponsoren Klinke putzen gehen mussten, um ihren Beitrag zu diesem Erfolg überhaupt leisten zu können, hat er nicht erwähnt. Aber auch in Zukunft werden Bürgerinitiativen und Selbsthilfeprojekte in ihrer nachhaltigen und ursachenorientierten Arbeit auf finanzielle Förderung und ein klares soziales Bekenntnis angewiesen sein. Einen Ansatz dazu stellt die Initiative „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die Soziale Stadt“ dar. Gemeinsam mit dem Bund unterstützt das Land dabei Sanierungsarbeiten in mehr als dreißig Problemvierteln in ganz Niedersachsen. Diesen März wurde auch der Sahlkamp in das Programm aufgenommen. Trotz Erfolgsmeldungen aus der Politik bleibt die soziale Lage in einigen Stadtteilen brisant. Hannovers Sozialdezernent Thomas Walter schätzt, dass 80.000 Menschen im Stadtraum Hannover in Einkommensarmut leben. Doch weil es gegen Armut und ihre Folgeprobleme keinen Königsweg gibt, den die Stadt allein gehen könnte, setzt auch Walter auf das Potenzial zur Selbsthilfe, das sich in den Vierteln regt. Wie ideenreich das genutzt werden kann, demonstrieren Errungenschaften wie die Stadtteilgärten und das NaDu-Kinderhaus im Sahlkamp, die Clownswohnung und der Kulturtreff im Roderbruch eindrucksvoll. Überall sind es Menschen wie Avan Azad, Petra Volk und der Clown Horst Schneider, die sich unermüdlich dafür einsetzen, dass Autos und Mülltonnen auch in Zukunft nicht in Flammen aufgehen. Die Realität in Niedersachsens Problemvierteln sieht anders aus als etwa in den Pariser Vorstädten. Die weitere Entwicklung wird jedoch auch davon abhängen, wie sensibel die öffentliche Diskussion um diese Viertel in der Zukunft geführt wird. Denn es sind Begriffe wie „sozialer Brennpunkt“, die einerseits Probleme benennen, andererseits aber auch eine Stigmatisierung darstellen, gegen die sich die betroffenen Stadtteile wehren. Sicher ist jedoch, dass Berührungsängste und Vorurteile hier niemandem weiterhelfen. Spendenkonten Die hier vorgestellten Projekte leben von Spenden und Zuwendungen, selbst kleine Beiträge sind willkommen. Wer etwas zum Erhalt der engagierten Arbeit beitragen will, findet hier einige Spendenkonten der vorgestellten Einrichtungen: Für den Kulturtreff und die Clownswohnung am Roderbruch: Bürgergemeinschaft Roderbruch e.V. Sparkasse Hannover BLZ: 250 501 80, Konto: 78 53 69 Für das NaDu-Kinderhaus und den Stadtteilbauernhof im Sahlkamp: SPATS e.V. – NaDu Kinderhaus Sparkasse Hannover BLZ: 250 501 80, Konto: 900 180 676 Für die Musikpatenschaft der Bürgerstiftung Bürgerstiftung Hannover Sparkasse Hannover BLZ: 250 501 80, Konto: 844 004, Verwendungszweck: Projekt MUPA 64 bildungsregionen regjo niedersachsen regjo Niedersachsen bildungsregionen 65 Das Bildungsnetz Bildung ist nicht mehr nur Angelegenheit der klassischen Bildungseinrichtungen – in Niedersachsen etablieren sich regionale Netzwerke, die Defizite des Bildungssystems auffangen und die Bildungsqualität steigern wollen. Text: Sven Grünewald Fotografie: Niedersächsisches Kultusministerium, Regionalverband Südniedersachsen e.V., Bildungs- und Kultur gemeinnützige GmbH, Bildungsregion Emsland, Projekt Region Braunschweig GmbH, Landkreis Osterholz Im Kultusministerium hat man gut zu tun. Dort werden die neun Bildungsregionen Niedersachsens betreut – Netzwerke regionaler Bildungseinrichtungen, deren Ziel die Förderung der Bildungsqualität vor Ort ist. Die Defizite sind bekannt: Mangel an vorschulischer Betreuung, Schulabbrecher, der mitunter schwierige Übergang von der Schule in den Beruf beziehungsweise in die Ausbildung. Daneben gilt es aber auch, den Trend zum lebenslangen Lernen zu Menschen zu tragen, die das Bildungssystem teils schon lange verlassen haben, kurz: eine Renaissance des Bildungswesens durch ein engmaschigeres Bildungsnetz zu bewerkstelligen. Seit Anfang des Jahrtausends gibt es gegen diese Problemkonstellation, maßgeblich mit angestoßen von der Bertelsmann Stiftung, entsprechende Ansätze zu regionalen Bildungsverbünden. Der Erfolg ist sichtbar, eine Vielzahl von Initiativen hat sich herausgebildet, mit teils großen Unterschieden in Organisation und Umsetzung, dafür aber teilen sie alle das gleiche Ziel. Hier stellen sich acht von ihnen vor bis auf die Bildungslandschaft Oldenburg. Dort hat die Leitstelle der Region des Lernens erst Anfang 2009 ihre Vernetzungsarbeit zwischen allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen aufgenommen. Bildungsregion Heidekreis Bildungsregion Braunschweig Kontakt: www.bildungsbuero-heidekreis.de Gründungsjahr/Laufzeit: 2008 bis 2012 Träger: Landkreis Soltau-Fallingbostel Aktivitäten/Ziele: Nach der ersten Bildungskonferenz im Landkreis Soltau-Fallingbostel gründete sich 2007 der Verein zur Verbesserung der Bildungschancen im Landkreis Soltau-Fallingbostel e.V. Der Landkreis bewarb sich in Kooperation mit dem Verein erfolgreich um die Förderinitiative „Regionales Übergangsmanagement“. Zur Umsetzung wurde im August 2008 das Bildungsbüro Heidekreis mit der Koordinierungsstelle Übergang Schule–Beruf eingerichtet. Dafür stehen eine Projektleitung und eine Projektassistenz zur Verfügung, weitere Projekte sind beantragt, um die Bildungsbeteiligung im Landkreis zu erhöhen. Ziel ist, den Anteil von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ohne beruflichen Abschluss nachhaltig zu senken. Ferner regionale Akteure und Projekte im Übergangsmanagement zu vernetzen sowie transparente Strukturen zu schaffen. Bisherige Erfolge: Angesichts der erst kurzen Tätigkeit noch work in progress. Gewonnene Kooperationspartner sind Bildungsträger, Unternehmen, Wirtschaftsverbände, soziale Einrichtungen, Verwaltungen, Schulen, Eltern und die Agentur für Arbeit. Es gibt verschiedene Angebote: Beratung, Workshops, Arbeitsgruppen sowie Paten-/ Mentoringprogramme. Zudem wird zurzeit ein Bildungsportal erstellt, um Informationen abzurufen und in einem „Werkzeugkoffer“ Arbeitsmaterialien und Konzepte auszutauschen. Kontakt: www.bildungsregionbraunschweig.de Gründungsjahr/Laufzeit: Das Projekt begann 2005 und läuft im Sommer 2009 aus; die Bertelsmann Stiftung ist im Dezember 2008 wie vereinbart ausgestiegen. Träger: Das Projekt „Erweiterte Eigenverantwortung in Schulen und Qualitätsvergleiche in Bildungsregionen und Netzwerken“ ist ein Gemeinschaftsprojekt des Niedersächsischen Kultusministeriums, der Bertelsmann Stiftung und 27 Kommunen der Region Südost-Niedersachsen. Das Projektbüro bei der Projekt Region Braunschweig GmbH setzt das Projekt um. Aktivitäten/Ziele: Das Projekt hat im Kern die Qualitätsverbesserung von Schulen aller Schulformen und die Vernetzung der Stationen entlang der Bildungsbiographie von Kindern und Jugendlichen zum Ziel. Das aus zwei Personen bestehende Projektbüro koordiniert die Qualifizierungsmaßnahmen für Schulleitungen und schulische Steuergruppen, organisiert die verpflichtenden schulischen Selbstevaluationen mit SEIS für Lehrkräfte, Schüler und Eltern und richtet regelmäßig gemeinsame Fachtagungen aller 88 Projektschulen aus. Das Projektbüro gestaltet die Sitzungen der Gremien im Projekt, so der Regionalen Steuergruppe, des Arbeitskreises der Schulleitungen und des Arbeitskreises der Schulträger. Ferner ist das Projektbüro Ansprechpartner für die Projektbeteiligten in allen Fragen rund um das Projekt. Bisherige Erfolge: Das Projekt hat die genannten Themen im Wesentlichen erfolgreich bearbeitet, wie die Rückmeldungen aus den Schulen und externen Evaluationen bestätigen. 66 bildungsregionen regjo niedersachsen regjo Niedersachsen bildungsregionen 67 Lernwelt Landkreis Verden Kontakt: Landkreis Verden, schwetje-arndt@landkreis-verden.de Gründungsjahr/Laufzeit: seit 2006 kontinuierlicher Aufbau Träger: Landkreis Verden Aktivitäten/Ziele: 2006 wurde unter breiter Beteiligung der Öffentlichkeit ein Regionales Entwicklungskonzept für den Landkreis erarbeitet und dabei das Thema Wissensregion als profilbildendes Handlungsfeld identifiziert. Es wurden Leitziele erarbeitet und im Dezember 2008 präsentiert. Zur Umsetzung dieser Ziele wurde im nächsten Schritt, in Kooperation von Berufsbildenden Schulen, Kreisvolkshochschule und der Wirtschaftsförderung des Landkreises, ein öffentliches Bildungsnetzwerk gegründet, dem derzeit 30 Akteure aus Schule, Politik, Wirtschaft, Vereinen und Verbänden angehören. Aktuell wurde im April 2009 auf Beschluss des Kreistages eine Arbeitsgruppe zur Schaffung einer wohnortnahen und vielseitigen Schulstruktur eingerichtet. Ziel des Bildungsnetzwerkes ist es, die bildungsrelevanten Akteure miteinander zu vernetzen, um gemeinsam Angebote für lebenslanges Lernen zu entwickeln und anzubieten. Die bislang vielfältigen Einzelprojekte sollen strategisch gebündelt, verstetigt und zu einer regionalen Bildungslandschaft im Sinne eines vernetztes Gesamtsystems weiterentwickelt werden, das die Menschen in jeder Phase ihres Lebens als potenziell Lernende anspricht und alle Lebensbereiche (Arbeit, Freizeit, Familie, Kultur, Politik) als Lernfelder einbezieht. Um dieses Ziel (schneller) zu erreichen, hat der Landkreis Verden einen Antrag auf Förderung beim ESF-Bundesprogramm Lernen Vor Ort eingereicht. Bisherige Erfolge: Die Berufsbildenden Schulen Verden sind seit 2007 Leitstelle einer „Region des Lernens“ und haben ein Selbstlernzentrum eingerichtet. Aktuell hat der Landkreis Verden den Zuschlag für die ESF-geförderte Koordinierungsstelle „Schulverweigerung“ erhalten. Bildungsverbund Nordost-Niedersachsen Kontakt: www.bildungsverbund-non.de Gründungsjahr/Laufzeit: April 2007 bis 31. Dezember 2009 Träger: Bildungs- und Kultur gemeinnützige GmbH. Förderung zu 83,9 Prozent aus dem Regionalisierungsfonds des Landwirtschaftsministeriums. Die Landkreise Lüchow-Dannenberg, Uelzen und Lüneburg sowie die Stadt Lüneburg beteiligen sich an der Kofinanzierung zu gleichen Teilen. Aktivitäten/Ziele: Ziel ist es, durch verschiedene Projekte und Initiativen mehr Transparenz in die vielfältige Bildungslandschaft zu bringen, um einen adressatenorientierten und umfassenden Überblick über die Bildungsangebote der Region Nordost-Niedersachsen zu bieten, Foren zum Informations- und Meinungsaustausch zu initiieren und umzusetzen. Daneben sollen Kooperationsprojekte in verbindlicher Organisationsform geplant und durchgeführt werden, Schulen und Schulträger, Betriebe, Unternehmen, Ämter und Institutionen thematisch oder projektbezogen vernetzt und ein Service rund um das Thema Bildung angeboten werden. Bisherige Erfolge: Ebenfalls noch work in progress. Aktuell: Entwicklung und Erstellung einer Datenbank, Übernahme der regionalen Koordination „Haus der kleinen Forscher“, Kooperation mit dem Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung. Kooperation mit dem Qualifizierungsnetzwerk „Region des Lernens“ und Vernetzung der Leitstellen. Schwerpunktthema Übergang Schule–Beruf: Kooperationen mit HWK, IHK, Agentur für Arbeit, ARGE, Universität, Bildungsträgern, Unternehmen in der Region. Kooperationsveranstaltung mit der Metropolregion Hamburg/Bildungsmarketing, daneben weitere Veranstaltungen und Fachkonferenzen. Bildungsregion Emsland Kontakt: www.bildungsregion-emsland.de Gründungsjahr/Laufzeit: 1. August 2005 bis 31. Juli 2009, Fortsetzung geplant Träger: Der Landkreis Emsland ist eine Modellregion aus dem Kooperationsprojekt zwischen der Bertelsmann Stiftung und dem Niedersächsischen Kultusministerium „Erweiterte Eigenverantwortung in Schulen und Qualitätsvergleiche in Bildungsregionen und Netzwerken“. Aktivitäten/Ziele: Das Ziel der Bildungsregion Emsland ist es, die vielfältigen und erfolgreichen Aktivitäten im Bildungssektor im Emsland noch effektiver auf die Belange der Kinder und Jugendlichen auszurichten. Dabei steht die gemeinsame Verantwortung für eine gelingende Bildungsbiographie von Kindern und Jugendlichen an erster Stelle. Die Bildungsbiographie von Kindern und Jugendlichen soll ohne Brüche verlaufen. Jedes Kind soll eine Chance haben. Es gibt ein Bildungsbüro im Kreishaus mit einer Projektleitungsstelle und einer Assistenzkraft sowie eine regionale Steuerungsgruppe, in der Vertreter des Niedersächsischen Kultusministeriums, des Landkreises Emsland und anderer Schulträger, der Landesschulbehörde und verschiedener Schulformen miteinander arbeiten. Bisherige Erfolge: 107 der insgesamt 189 Schulen haben gemeinsam und systematisch an der Weiterentwicklung ihrer schulischen Qualität gearbeitet. Damit ist das Emsland die Bildungsregion in Niedersachsen mit dem höchsten Durchdringungsgrad von rund 56 Prozent. Schulen und andere Bildungsinstitutionen haben diverse Projekte zur vertikalen und horizontalen Vernetzung initiiert. Insbesondere sind freiwillig etliche Schulverbünde gegründet worden. Die Erfolge sind durch eine Projektevaluation, den Regionalen Bildungsbericht 2008, der als zukünftige Grundlage für bildungspolitische Entscheidungen dienen soll und der der erste Bildungsbericht für einen Landkreis in dieser Darstellungstiefe ist, sowie Ergebnisse der Schulinspektion belegbar. Bildungsregion Göttingen Kontakt: www.bildungsregion-goettingen.de Gründungsjahr/Laufzeit: Initiativenbeginn 2006; Projektlaufzeit vom 1. August 2008 bis 31. Juli 2011 Träger: Regionalverband Südniedersachsen e.V. Finanzierung durch das Landwirtschaftsministerium sowie die Landkreise Osterode am Harz, Northeim, Göttingen und Stadt Göttingen. Aktivitäten/Ziele: Eine Mitarbeiterin im Bildungsmanagement sowie eine Teilzeitkraft engagieren sich für eine Verbesserung der Übergänge im Bildungssystem. Mit der frühkindlichen Bildung und dem Übergang von der Schule in den Beruf konzentriert sich die Bildungsregion auf zwei besonders sensible Wechselsituationen. Verbessert und ausgebaut werden die Kooperationen von Bildungsinstitutionen und -bereichen. Das einzelne Kind und der einzelne Jugendliche stehen dabei im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Zu den Kerngedanken der Bildungsregion zählt zudem der Anspruch, soziale Unterschiede durch die Förderung von Bildung zu reduzieren. Abgestimmt wurde das Vorgehen eng mit der Bildungsgenossenschaft Südniedersachsen, der Bürgerstiftung Göttingen und dem Verein Impuls – Schule und Wirtschaft. Bisherige Erfolge: Zu den derzeit wichtigsten Aufgaben zählt die Initiative SchulBetrieb im Arbeitsfeld Übergang Schule–Beruf: In der Anbahnung von Lernpartnerschaften zwischen Betrieben und Schulen geht es um eine praxisnahe Berufsorientierung und die passgenaue Vermittlung von Auszubildenden. Die Koordination des Bundesprogramms „Haus der kleinen Forscher“ für Kindergärten in Südniedersachsen bildet den Schwerpunkt der Arbeit im frühkindlichen Bereich. Ziel ist es, Kindern im Kindergartenalter für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern. Drei Coaches, die im Phaeno in Wolfsburg qualifiziert wurden, haben in den vergangenen Monaten sechzig Erzieherinnen und Erzieher geschult, die nun ihrerseits in ihren Kindertagesstätten mit den Kindern einfache Experimente machen. 68 bildungsregionen regjo niedersachsen regjo Niedersachsen Region des Lernens Osnabrücker Nordkreis Touristikverband Landkreis Rotenburg zwischen Heide und Nordsee e.V. Am Pferdemarkt 1, 27356 Rotenburg Tel. 04261/8196-0, Fax 04261/8196-20 info@TouROW.de, www.TouROW.de www.radfernweg-hamburg-bremen.de www.wuemme-radweg.de Südheide gifhorn gmbh Marktplatz 1, 38518 Gifhorn Tel. 05371 / 88175 - Fax 05371 / 88311 info@suedheide-gifhorn.de www.suedheide-gifhorn.de tourist-information, göttingen Shop Altes Rathaus, Markt 9 37073 Göttingen Tel. 05 51 / 4 99 80-0 Fax 05 51 / 4 99 80-10 tourismus@goettingen.de www.goettingen-tourismus.de kur- und touristinformation Ritscherstraße 4, 37431 Bad Lauterberg im Harz Tel. 05524/92040 - Fax: 05524/5506 info@badlauterberg-harz.de www.badlauterberg-harz.de braunschweig Stadtmarketing gmbh Touristinfo Vor der Burg 1 38100 Braunschweig Tel. 0531-470-2040 Fax 0531-470-2044 touristinfo@braunschweig.de www.braunschweig.de/touristinfo Kontakt: Berufsbildende Schulen des Landkreises Osnabrück in Bersenbrück, region-des-lernens@bbs-bersenbueck.de Gründungsjahr/Laufzeit: Seit 1. November 2001 kontinuierliche Tätigkeit Träger: Berufsbildende Schulen Aktivitäten/Ziele: Die Übergänge von allgemeinbildenden Schulen in die berufsbildenden Schulen sollen vor allem für lernschwache Jugendliche verbessert werden. Eine Bildungsstiftung fördert Projekte, die ohne finanzielle Unterstützung nicht durchführbar wären. Die Zusammenarbeit mit den Hauptschulen und Schulen für Lernhilfe gestaltet sich durch die vereinbarten Aktivitäten sehr positiv. Durch die Zusammenlegung einiger Haupt- und Realschulen zu Zentren sind auch Realschulen verstärkt in den Fokus der Kooperation genommen worden. In Zusammenarbeit mit Betrieben wird Schülern die berufliche Praxis nähergebracht. Die Vernetzung von Schülerfirmen der Region bei Wahrung der bestehenden Infrastruktur ist ein weiterer Schwerpunkt, umgesetzt in gemeinsamen Workshops. Bisherige Erfolge: Bisherige Erfolge liegen in der Planung und Vorbereitung des Übergangs in die Berufsausbildung, der Unterrichtskooperation zwischen Berufsbildenden und Allgemeinbildenden Schulen kommt dabei ein hoher Nutzen zu. Lehrkräfte der Berufsbildenden Schulen bieten durch berufspraktische Lehre insgesamt eine Unterrichtsversorgung im Umfang von etwa 3.000 Stunden an – sowohl in den Werkstätten der BBS als auch in den allgemeinbildenden Schulen. Zudem gibt es Schnuppertage zur Orientierung und Vorstellung der Berufsfelder ebenso wie Infoveranstaltungen zu Beruf und Ausbildung. Der Praktikumsatlas BINKOS wird dezentral gepflegt. Die Schüler erfassen zur Berufsorientierung und -information bestimmte Daten, die sie in den Betrieben während der Praktika abfragen. Bildungslandschaft Landkreis Osterholz Kontakt: Bildungskontor, bildung@landkreis-osterholz.de Gründungsjahr/Laufzeit: Einrichtung des Bildungskontors 2005, fortlaufend Träger: Landkreis Osterholz Aktivitäten/Ziele: Ziel des Landkreises Osterholz ist es, die Bildungsqualität im Landkreis messbar zu steigern, eine höchstmögliche Qualifikation für alle zu erreichen und die Fähigkeit und Bereitschaft für lebenslanges Lernen der Bürger zu fördern. Das Bildungskontor bietet ein dauerhaftes Unterstützungsangebot und dient als koordinierende Plattform für die Bildungsakteure im Landkreis. Das Bildungskontor beschäftigt derzeit 1,4 Mitarbeiter und übernimmt vor allem Dienstleistungs- und Managementaufgaben, insbesondere im Rahmen der Vernetzung. Kooperationspartner sind alle Bildungsakteure in der Region – Schulen, Bildungsträger, Wirtschaft, Wissenschaft etc. Bisherige Erfolge: Das Bildungskontor bündelt seine Aktivitäten in den drei Arbeitsbereichen Frühkindliche Bildung, Übergang Grundschule– weiterführende Schule sowie Übergang Schule–Beruf und hat inzwischen durch die Begleitung von Arbeitskreisen und die Organisation von (Fortbildungs-)Veranstaltungen erfolgreich zur Weiterentwicklung der Bildungslandschaft Osterholz beigetragen. Zuletzt diskutierten auf der bereits 3. Regionalen Bildungskonferenz des Landkreises Bildungsexperten aus Schulen, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik unter dem Motto „Mehr Bildungschancen für Kinder und Jugendliche im Landkreis Osterholz“ die Möglichkeiten von Schulen, ihre Bildungsqualität weiter zu verbessern. Die identifizierten Maßnahmen, etwa die Förderung des selbstgesteuerten Lernens, sollen im nächsten Schritt gemeinsam mit den Schulen umgesetzt werden. bildungsregionen 69 Rubrik regjo niedersachseng Conferences & Banquets 70 regjo niedersachsen Information InterCityHotel Göttingen Bahnhofsallee 1 a 37081 Göttingen Telefon Fax e-mail Internet 0551 / 5211-0 0551 / 5211-500 goettingen@intercityhotel.de www.goettingen.intercityhotel.de Verkehrsgünstig am ICE-Bahnhof gelegen, heißt Sie das InterCityHotel Göttingen herzlich willkommen. Die 137 komfortablen Zimmer und 8 eleganten Suiten sind zum Wohl fühlen konzipiert. Alle Zimmer bieten neben TV und ISDN-Telefon auch Internetanschluss und sind schallisoliert. ⁄ 71 Restaurant und Bar Sauna und Solarium Fitness-Studio Friseur Zu den 12 klimatisierten Konferenzsalons für 10 bis 220 Personen mit modernster Technik gehören noch 4 Workshop-Räume In der gegenüberliegenden Lokhalle sind Tagungen bis 1.500 Personen möglich. 2003 als einmalige Veranstaltung geplant wurde Pop Meets Classic ein solcher Erfolg, dass die Pop-Classic-Symbiose seit 2005 jährlich stattfindet. Nun überzeugt das Konzept auch europaweit. Anzeige FHH F1 105x140 hoch:Layout 1 Per portrait a son ta lgu ch ⁄ ⁄ Coaching 12:25 Uhr ten nter e C t men s Asses 13.08.2008 ovenden Schloß Löseck · 37120 B Te l + 4 9 - 5 5 9 4 - 8 9 3 - 9 3 · w w w. m 3 t e a m . d e Ergreifen Sie die Chance und studieren Sie Elektro- und Informationstechnik an der Fachhochschule Hannover (FHH) Sie haben Spaß an Technik und suchen ein Studium mit besten Arbeitsmarktchancen? Die Industrie sucht Ingenieurinnen und Ingenieure in der Elektrotechnik. Sie haben die Wahl: Energietechnik, Informationstechnik (Automatisierungstechnik, Ingenieurinformatik, Datenverarbeitung), Mechatronik (neuer Studiengang), Nachrichtentechnik (Kommunikationstechnik, Mikrowellentechnik), Technische Redaktion oder Wirtschaftsingenieurwesen. Sie studieren in kleinen Gruppen bei individueller Betreuung durch die Professoren. In den anwendungsorientierten Studiengängen führen Sie Laborversuche selbst durch. Die Studiengänge Energietechnik, Informationstechnik und Nachrichtentechnik können Sie nach einem Jahr problemlos wechseln. Diese Studiengänge haben keine Zulassungsbeschränkung. Für alle Studiengänge gibt es ein um-fassendes Serviceangebot. Semesterticket für ganz Niedersachsen inklusive. Informieren Sie sich jetzt im Netz unter www.fakultaet1.fhhannover.de – dort können Sie sich auch online bewerben, oder Sie rufen uns an unter 0511 9296-1201. www.fh-hannover.de/f1 Seite 1 Rockt, lockt und hallt Vom Knotenpunkt einer Schlüsselindustrie über eine Industriebrache hin zur doppelt prämierten EventLocation ist die Göttinger Lokhalle ein Musterbeispiel für die Umwidmung historischer Baudenkmäler. Text: Sven Grünewald Fotografie: Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung Göttingen mbH „Und der EVVC Award 2009 geht an – die Lokhalle Göttingen!“ Gleich zweimal räumte das Veranstaltungsmanagement der Göttinger Lokhalle bei der Vergabe der diesjährigen europaweiten EVVC Awards ab. Die Preise wurden in der gegenwärtigen Form zum dritten Mal vom Europäischen Verband der Veranstaltungs-Centren e.V., kurz EVVC, vergeben – einem Verbund von über 560 Veranstaltungszentren, Kongresshäusern, Arenen und Special Event Locations in Europa. Zum Vergleich: Deutschlandweit gibt es etwa 1.400 entsprechende Einrichtungen. Während Sonder-Awards Einfallsreichtum und unternehmerisches Engagement honorieren, dient der Best Center Award direkt dem Qualitätsmanagement der teilnehmenden Einrichtungen: Anhand standardisierter Kriterien geben sowohl eine unabhängige Jury als auch die Kunden der jeweiligen Einrichtung eine Bewertung ab, die jedem Wettbewerbsteilnehmer ein relativ objektives und schonungsloses Feedback geben. Schließlich hatte sich auch die Göttinger Lokhalle in den Wettbewerb gestürzt, der Respekt vor den Bewerbungen anderer war groß. „Es ist enorm, was andere auf die Beine stellen. Man nimmt immer eine Menge Impulse aus dem gegenseitigen Austausch mit“, so Nicole Klammer, Leiterin des Veranstaltungsmanagements der Lokhalle. Umso größer die Freude angesichts des unerwarteten aber gleichwohl erhofften Doppelerfolgs gleich im ersten Anlauf: Die Lokhalle wurde sowohl zum Best Center gekürt als auch – mit dem Highlight Pop Meets Classic – für die Beste Eigenveranstaltung ausgezeichnet. Ein Erfolg, den Nicole Klammer eindeutig dem Teamgeist geschuldet sieht. „Ich sehe das Spitzenteam im Hintergrund mit seinem super Zusammenhalt und enormen Potenzial, da ist der Erfolg ganz klar ein Teampreis. Das endlich schriftlich zu sehen, ist ein schöner Motivationsschub.“ Und ein Erfolg, der pünktlich zum zehnjährigen Jubiläum kommt. Dabei stellt die Nutzung als Veranstaltungszentrum nur die historische Sahnehaube auf der Lokhallengeschichte dar. 1855 bis 1976 diente sie ihrer ursprünglichen Bestimmung als Wartungshalle für Lokomotiven, dann stand sie gute zwei Jahrzehnte leer. Die Diskussion um den Umgang mit der Industrieruine wogte währenddessen hin und her, die Abrissgenehmigung lag zwischenzeitlich auch schon vor. Glücklicherweise teilte die Lokhalle dann doch nicht das Schicksal des Reitstalls und anderer historischer Teile der Innenstadt, die der gelegentlichen Göttinger Abrisswut zum Opfer fielen. Stattdessen setzte sich das heutige Veranstaltungskonzept durch, damals von großer Skepsis begleitet. Inzwischen decken die Veranstaltungen die laufenden Kosten – und der Platz ist eigentlich auch nicht mehr ausreichend. Neue Erweiterungspläne liegen vor, um die wachsende, überregionale Nachfrage im Bereich Messen, Tagungen und Firmenveranstaltungen zu bedienen. Den großen Wurf von vor zehn Jahren gilt es heute weiterzuwerfen. 72 wirtschaft regjo niedersachsen RegJo niedersachsen portrait 73 Am 26. April 2009 ist Tag der offenen Tür. Schüler und Mitarbeiter gewähren dann einen Blick hinter die Kulissen. Internationale Atmosphäre und Ausrichtung sowie langjährige praktische Erfahrung sind Kennzeichen der Deutschen Management Akademie Niedersachsen in Celle. Dort ist man international gut vernetzt. Weiterbildung – und mehr Die Deutsche Management Akademie Niedersachsen in Celle unterstützt Unternehmen bei der Erschließung neuer Auslandsmärkte – Osteuropa und Asien bilden den Schwerpunkt. Das Internat Stiftung Landschulheim am Solling (LSH) zählt zu den zehn besten deutschen Internaten und feiert im Mai 100-jähriges Jubiläum. Das Motto des LSH: „Bildung für Kopf, Hand und Herz.“ Text: Bernd Lüdke Fotografie: DMAN Wirtschaftsentwicklung durch Weiterbildung – das ist das Motto der Deutschen Management Akademie Niedersachsen (DMAN) in Celle. Sie wurde 1989 vom Land Niedersachsen und Unternehmen aus der Region gegründet mit dem Auftrag, die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland, Osteuropa und Asien durch gezielte Qualifizierungsangebote zu fördern. Mehr als 24.000 Fach- und Führungskräfte aus Osteuropa, Zentralasien und China haben bereits an den Seminaren der DMAN teilgenommen, die in den repräsentativen Räumen der Akademie im Schloss Celle durchgeführt werden. Deutsche Unternehmen begleitet die DMAN bei der Erschließung internationaler Märkte. In Seminaren und Workshops können sie sich umfassend über ihr Zielland informieren, ihre interkulturelle Kompetenz ausbauen und die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Markteintritt im Ausland schaffen. Einen besonderen Schwerpunkt des DMAN-Angebots bildet dabei Russland. Hier werden gute Chancen für den Absatz qualitativ hochwertiger Waren gesehen, so dass deutsche Unternehmen verstärkt an einem Markteinstieg in Russland interessiert sind. Neben umfassendem Wissen über den neuen Markt ist die ständige Präsenz vor Ort eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Markterschließung. Und auch hierbei kann die DMAN wirksam unterstützen, denn sie unterhält seit 1998 eine eigene Repräsentanz in Moskau, deren Infrastruktur deutsche Unternehmen für ihren Eintritt in den russischen Markt nutzen können. Deutsche Firmen, die sich für eine Ausweitung ihrer Lernen wie Harry Potter Geschäftsaktivitäten nach Russland interessieren, eine Vertretung vor Ort zur aktiven Marktbeobachtung und zur Marktbearbeitung brauchen, aber (noch) keine eigene Niederlassung in Moskau eröffnen wollen, können Mitglied im DMAN Business Pool Moskau werden. Für ein Jahr oder länger nutzen die Mitglieder dieses Firmenpools die Büros und die Infrastruktur der DMAN-Repräsentanz als kosteneffiziente Ausgangsbasis für ihre Aktivitäten auf dem russischen Markt. Der Pool bietet ihnen eine professionelle Präsenz vor Ort und stellt ihnen einen erfahrenen russischen Projektmanager zur Seite, der bei der Abwicklung von Formalitäten und beim Aufbau von Geschäftskontakten hilft. Zu den umfassenden Dienstleistungen für die Pool-Mitglieder gehört auch ein Sekretariatsservice. Neben Russland baut die DMAN beständig ihre Kontakte und Aktivitäten in anderen Regionen aus. So kommen heute beispielsweise auch Führungskräfte aus Vietnam, China und arabischen Ländern nach Celle, um sich praxisorientiert weiterzubilden und Geschäftskontakte in Deutschland zu knüpfen. Für deutsche Unternehmen stellt dies eine gute Möglichkeit dar, ohne großen Aufwand mit Entscheidungsträgern aus unterschiedlichen Ländern in Kontakt zu treten, ihr Unternehmen zu präsentieren oder Praktikanten aufzunehmen. Weitere Informationen über die Deutsche Management Akademie Niedersachsen sind unter www.dman.de zu finden. Text: Katrin Langemann Fotografie: Landschulheim am Solling Nicht nur in der heutigen Zeit ist das Thema Bildung immer wieder Anlass für hitzige Debatten und Auseinandersetzungen – schon vor 100 Jahren sah das nicht anders aus. Nach einem Streit über pädagogische Grundsätze hatten sich 1908 vier Lehrer von ihrem Schulleiter getrennt und beschlossen, eine eigene Schule zu gründen: das Internat Stiftung Landschulheim am Solling, kurz LSH. 1909 wurde mit dem Unterhaus das erste Gebäude errichtet. Heute ist das LSH ein staatlich anerkanntes Gymnasium in freier Trägerschaft und zählt zu den zehn besten deutschen Internaten. Zum 50 Hektar großen parkähnlichen Gelände gehören neben dem Unterhaus das Mittel-, das Ober- und das Tannenhaus, ein Lernzentrum sowie Fußballplatz, Tennisplatz, Kraftraum, Pferdestall, Reitplatz, Tischlerei, Töpferei, Schmiede und eine Sternwarte. Das LSH hat sich das pädagogische Motto „Bildung für Kopf, Hand und Herz“ auf seine Fahnen geschrieben. Neben traditionellen Unterrichtsfächern stehen so genannte Kompetenzfächer auf dem Stundenplan, die fächerübergreifend Grundlagenwissen und Fähigkeiten vermitteln, beispielsweise „Selbstmanagement“, „Literaturzeitung“ und „Rhetorik“. Zusätzlich gibt es in der Mittelstufe noch Neigungsfächer, unter anderem Jagdkunde, Segeln, Schmuckdesign, Menschenrechte oder Unesco-Weltkulturerbe. Typisch für das Leben in der Gemeinschaft im Internat sind die vielen Rituale, die den Alltag rhythmisieren. Dazu zählen im LSH vor allem die Morgen- und Abendsprachen – kulturelle Veranstaltungen mit Musik, Theater und Vorträgen, die aus eigenen Reihen, aber auch mit Gästen von außen gestaltet werden. Die Teilnahme daran ist verpflichtend und führt alle Schüler dreimal in der Woche in die „Hohe Halle“, so der Name der Aula. Derzeit besuchen rund 270 Schüler das Internat, von denen 60 aus Holzminden und Umgebung das LSH als reguläres Gymnasium besuchen. Im Gegensatz zu anderen Schulen sind die Klassen vergleichsweise klein, im Schnitt lernen zwölf bis 20 Schüler zusammen. Im Lernzentrum erarbeiten sich die Jungen und Mädchen individuelle Aufgaben, die ihrem persönlichen Leistungsstand in den einzelnen Fächern entsprechen. So werden Defizite aufgearbeitet und begabte Jugendliche können gefordert und gefördert werden. Ein persönliches Lerntagebuch hilft zusätzlich, sich besser zu organisieren und den eigenen Lernfortschritt zu dokumentieren. Internat Stiftung Landschulheim am Solling, Einbecker Str.1 37603 Holzminden, Tel. 05531-1287-0, www.lsh-holzminden.de 74 Gewerbe regjo niedersachsen Landkreis/ kreisfreie Stadt Fläche in ha Nutzung Kontakt Industrie- und Gewerbegebiete in Niedersachsen Telefon 01 Cuxhaven 59 GE/GI 02 Aurich 95 GE/GI 03 Wittmund 10 GE 04 Friesland 15 GE Gerhard Böhling 04461/ 982201 05 Wilhelmshaven, Stadt 376 GI 06 Stade 153 GE/GI 07 Emden, Stadt 225 08 Wesermarsch 50 09 Harburg 10 10 Lüneburg 11 Leer 12 Ammerland 33 13 Osterholz 32 14 Lüchow-Dannenberg 15 16 Marianne Melzer 04721/599713 Otto Kenke 04941/168001 Uwe Ahrends 04462/983254 Jürgen Janßen 04421/910625 Thomas Friedrichs 04141/401140 GI Günter Freundorfer 0491/871558 GE Jörg Wilke 04401/996909 GE Wilfried Seyer 04181/92360 50 GE Gerhard Voigts 04131/20820 120 GE Dieter Schröer 0491/9261266 GE/GI Hans-Otto Ulken 04489/7320 GE/GI Siegfried Ziegert 04791/930 597 35 GE/GI Wera Gries 05841/978670 Oldenburg, Stadt 22 GE Klaus Wegling 0441/ 2352350 Rotenburg (Wümme) 19 GI Christoph Reuther 04281/716251 17 Oldenburg 70 GE/GI Hans Werner Aschoff 04431/85438 18 Uelzen 16 GI Uwe Stege 0581/82233 19 Emsland 350 GI Hans Hansen 04203/402205 20 Diepholz 21 GE Dieter Helms 04203/71218 21 Verden 25 GE/GI Dieter Sander 04231/15428 22 Soltau-Fallingbostel 28 GI Georg Allermann 05162/4010 23 Osnabrück 300 GE/GI Tobias Schmidt 0541/5013090 24 Cloppenburg 144 GE/GI Jürgen Felbinger 04471/708911 25 Vechta 300 GE/GI Georg Harcke 05493/549210 26 Nienburg/Weser 130 GI Dieter Korte 05023/290 27 Celle 37 GE Wolfgang Röhl 05146/5070 28 Wolfsburg, Stadt 64 GE/GI Ulrich Jonas 05361/282857 29 Grafschaft Bentheim 275 GI Johann Beerlink 05947/990190 30 Osnabrück, Stadt 11 GE Ute Lewandowski 0541/260943 31 Melle 104 GE/GI Marco Schiller 05422/965268 32 Schaumburg 36 GE Andreas Wendt 05751/403412 33 Hannover 88 GE/GI Heike Reupke 0511/61623289 34 Hannover, Stadt 27 GE Christian Gnädig 0511/16845025 35 Peine 60 GI Christian Axmann 05171/49297 36 Gifhorn 64 GE/GI Manfred Krömer 05371/82488 37 Braunschweig, Stadt 64 GE/GI Ingo Loof 0531/38043820 38 Helmstedt 18 GE Rainer Metschke 05351/171100 39 Hameln-Pyrmont 14 GE Ulrich Waltemathe 05151/206229 40 Hildesheim 28 GE/GI Wolfram Fischer 05121/301241 41 Salzgitter, Stadt 11 GE Richard Schudrowitz 05341/9009930 42 Wolfenbüttel 18 GE Dietrich Behrens 05331/86360 43 Holzminden 45 GE Wolfgang Anders 05532/900530 44 Goslar 22 GI Thomas Beckröge 05322/74605 45 Northeim 16 GE/GI Wolfgang Steinhoff 05382/73432 46 Osterode am Harz, Stadt 34 GI Karl-Heinz Löwe 05522/318270 47 Göttingen, Stadt 20 GE Hans Hahn 0551/547430 48 Göttingen 27 GE Harald Grahovac 0551/789010 49 Delmenhorst, Stadt 13 GE Axel Langnau 04221/991181 49 42 Gewerbegebiet Flughafen Seehafen GV Z Güterverkehrszentrum Wasserstraße Das kommunale Standort-Informationssystem Niedersachsen KomSIS bietet mehr als 1.000 Gewerbeflächen im Internet: www.komsis.de. Stand: Juni 2009 Wir bitten freundlichst um das Anzeigen von Änderungen Autobahn ICE- / IC-Strecke 76 interview regjo niedersachsen RegJo niedersachsen portrait 77 Knapp 260 Spielervermittler sind aktuell und offiziell beim Deutschen Fußball-Bund lizenziert. Der Transfermarkt in Deutschlands beliebtestem Sport ist ein weites Feld mit zahlreichen Akteuren – vom Ein-Mann-Berater bis zur internationalen Vermittlungsagentur ist alles dabei. Einer der großen Player nicht nur in Deutschland, sondern auch international kommt dabei aus Bad Harzburg: die Stars & Friends Deutschland GmbH, Teil der Stars & Friends International Holding GmbH. 2001 als Strunz & Friends gegründet, erfolgte 2005 der Zusammenschluss mit der Starfactory zu Stars & Friends. Seitdem zeigt die Erfolgskurve steil nach oben. Gegenwärtig ist man in Deutschland, Österreich, der Slowakei, Norwegen, Ungarn und Liechtenstein mit insgesamt 33 Mitarbeitern vertreten; mit etwa 400 betreuten Spielern sind Stars & Friends deutschlandweit unter den Top 3, europaweit in den Top 5. Stars zu Gast bei Freunden Ein Gespräch mit Lars-Wilhelm Baumgarten, Geschäftsführer der Stars & Friends Deutschland GmbH, über das Beratergeschäft im Fußball. Das Unternehmen mit Sitz in Bad Harzburg gehört zu den großen Playern in der Branche. Interview: Sven Grünewald Fotografie: Stars & Friends Herr Baumgarten, wie ist Ihre Beziehung zum Fußball? Fußball ist für mich Emotion, ein faszinierendes Spiel, ein weltumspannendes Spiel, eines zwischen unterschiedlichen Kulturen, eines, das jedes Kind kennt. Und ich habe früher natürlich auch selbst gespielt. Was macht den Reiz am Vermittlungsgeschäft aus? Dass man es mit sehr unterschiedlichen Menschen und Herausforderungen zu tun hat. Bei insgesamt sieben Millionen Fußballern weltweit bin ich mit ausgeschlafenen Managern konfrontiert, mit Verträgen, den Medien – es ist ein sehr multidimensionales Geschäft. Man kennt die Herausforderungen des morgigen Tages nicht und erlebt immer wieder Überraschungen. Wie haben Sie es geschafft, innerhalb so kurzer Zeit einen Fuß in die schwer umkämpfte Tür zu bekommen? Es war schon ein schwieriger Einstieg, aber letztlich haben es uns drei Alleinstellungsmerkmale ermöglicht, in die Phalanx etablierter Beraterstrukturen einzubrechen. Zum einen unsere Symbiose aus sportlicher Kompetenz in der Person von Thomas Strunz und juristischwirtschaftlicher Kompetenz auf meiner Seite. Zum anderen, dass wir den Spielern die Möglichkeit gegeben haben, ohne Vertragsbindung auf einer reinen Vertrauensbasis mit uns zusammenzuarbeiten – sie können jeden Tag gehen. Und drittens haben wir uns intensiv um ihre Rolle gekümmert und sie sehr eng begleitet. Der Firmenname sagt einiges über das Verhältnis zu den Spielern aus. Friends, das heißt Freund, Partner, kritischer Kopf, Familie und das ist auch das Feedback der Spieler. Jeder Spieler hat einen persönlichen Berater, der insgesamt nicht mehr als 15 Profis betreut. Daraus ergibt sich ein sehr enges Verhältnis. Der Gegenstand der Partnerschaft ist jeweils individuell unter- schiedlich. Karriereanalyse und -beratung, Vertragsvermittlung, Vereinssuche, Medienberatung, Finanzcontrolling, sportliches Coaching, Eheverträge, Persönlichkeitsentwicklung, die Karriere nach der Karriere – je nachdem, was der Spieler will. In welchem Alter werden junge Spieler heutzutage mit Beraternotwendigkeiten konfrontiert? Das geht heute schon mit 15, 16 los. Einen 17-Jährigen, der sportlich gut ist, aber keinen Berater hat, gibt es eigentlich nicht mehr. Ohne Beratung geht es nicht mehr, die Zeiten sind vorbei. Wie kann man sich den Ablauf einer Spielerakquise vorstellen? Es läuft in beide Richtungen. Spieler fragen bei uns an oder das Scouting hat Ideen, welche Spieler wir beraten wollen. Das Schwierigste ist: Zehn Berater buhlen um einen Nachwuchsspieler. Für den ist die Situation natürlich ausgesprochen schwierig – alle erzählen ihm, wie gut sie sind. Am Ende des Tages kommt es aber nicht so sehr darauf an, zu dokumentieren, dass man besser ist, sondern darauf, dass ich das Herz des Spielers und der Eltern oder seiner Freundin gewinne. Für den ersten Moment gibt es keine zweite Chance, es muss menschlich passen. Dann erst kommen die Dienstleistungen. Wie hat sich die Branche entwickelt? Mit den ersten Fernsehverträgen hat der Fußball angefangen, sich zu professionalisieren. Das geht heute bis hin zu Stadienbauten und Merchandising. Beim Sportler an sich wird jeder Zentimeter vermarktet, es gibt zahlreiche Medientermine etc. Eigentlich fing das 1984 mit RTL an. Ab den 90ern verstärkte sich dann diese Professionalisierungstendenz. 2006 verzeichneten die Umsätze noch einmal ein enormes Wachstum. Und trotz Finanzkrise wird Fußball immer das Spiel auf dem Planeten sein. Räume gestalten Arbeitsräume auf Benutzer und Funktion abgestimmt einzurichten, ist eine Kunst, auf die sich die Tilman Shastri Raumvision GmbH spezialisiert hat. Mit bundesweitem Erfolg, wie die Referenzliste auf www.raumvision.eu belegt. Text: Anders Seefeldt Fotografie: Kienzle Uhren GmbH, Anders Seefeldt Büros in Unternehmen sind mehr als bloße Zwischenstops für die Mitarbeiter – diese verbringen dort einen großen Teil ihrer Tageszeit, müssen sich konzentrieren. Auf die Produktivität und physische Belastung durch lange Schreibtischaufenthalte haben der Wohlfühlfaktor und die Ergonomie des Arbeitsplatzes entscheidenden Einfluss. Umso wichtiger ist es, dass die Arbeitsplätze entsprechend eingerichtet sind. Und nicht zuletzt ist die Einrichtung im Umgang mit Kunden und Geschäftspartnern auch eine Frage der eigenen Präsentation. Für die Firma Kienzle war dies ein gewichtiges Argument. Der traditionsreiche Uhrenhersteller betrachtet seine als Bürogebäude genutzte Hamburger Jugendstilvilla als Aushängeschild ersten Ranges, entsprechend sollte auch das Innere ausgestaltet sein. Die Planung, die von der Tilman Shastri Raumvision aus Göttingen übernommen wurde, erstreckte sich auf das komplette Objekt – vom Aufenthaltsraum bis zum Chef- und Konferenzzimmer. Zwei Vorgaben gab es: Die Einrichtung sollte zum Corporate Design der Firma Kienzle passen und sie sollte der Architektur des Gebäudes gerecht werden. Nach einer Begehung mit dem Geschäftsführer von Kienzle wurde der grundsätzliche Bedarf ermittelt. Wie viele Leute würden dort arbeiten, in was für Funktionen, in welchen Raum kommen wie viele Mitarbeiter etc. Dabei war zu berücksichtigen, dass die Villa in ihren ursprünglichen Bauzustand versetzt wurde – Parkettböden, Stuckdecken, Deckenmalereien. Es gab zwei Möglichkeiten: Mobiliar, das zum Stil passt, oder ein stilistischer Kontrast. „Ich habe mich für den Kontrast entschieden, etwas Gradliniges, Puristisches“, sagt Tilman Shastri, dessen Vorschlag auf große Resonanz stieß. Dann galt es über die Farbe der Möbel und über Farbe und Materialien der Sitzgele- genheiten zu entscheiden. Die Wahl fiel für letztere auf die Farbe Rot – analog zum Logo von Kienzle. Hinzu kam ein Lichtkonzept, da durch die Stuckdecken die Wahl der Deckenbeleuchtung deutlich eingeschränkt war. „Also haben wir viel mit Stehleuchten gearbeitet“, meint Shastri. Die Firma Kienzle jedenfalls war vom Ergebnis begeistert, fand man in der Einrichtung doch nordisches Understatement und die eigene Noblesse wieder. Bei Shastri blickt man auf einige Erfahrung zurück. Tilman Shastri selbst begann 1990 mit einer Tischlerei, aus der sich die heutige Shastri Raumvision entwickelte, ein Berater für die Komplettplanung von Einrichtungslösungen. Dabei gibt es nicht die Musterlösung im Programm. Zusammen mit dem Kunden wird überlegt, wie die Vorstellungen aussehen und wie sie umgesetzt werden können. Einen besonderen Stellenwert hat dabei das Thema Budgetplanung. Im Vorfeld wird überlegt, was damit realistisch umzusetzen ist. Und dann erst werden die entsprechenden Partner mit dazugeholt, sei es in der Planung, Produktion oder Montage. Die Raumvision konzentriert sich auf die Bereiche Büroeinrichtung und Arbeitsplatzgestaltung. Neben den kreativen Teilen der Komposition und Arbeitsökonomie hat das Thema Ergonomieberatung und Gesundheit am Arbeitsplatz einen hohen Stellenwert. Darin ganz wichtig: das Thema Licht. Ebenso wie die Akustik, sprich das ganze Umfeld im Büro – ein recht komplexer Ansatz. Zumal die Einbeziehung des Kunden und nach Möglichkeit der Mitarbeiter immer wieder neue Herausforderungen mit sich bringt. Aber genau diese Herausforderung zu kreativen Lösungen macht für Tilman Shastri den Reiz aus. 78 kalender regjo niedersachsen regjo niedersachsen kalender 79 Volker Pispers Nordgem 2009 Chris de Burgh Das Braunschweiger Ensemble präsentiert am 16. August den Elias von Mendelsohn Bartholdy, das wohl schönste seiner Werke. „Bis neulich!“, am 30. September, ist Kabarett in progress. Dank ständiger Aktualisierungen wird kein Abend langweilig. Auf den Hannoverschen Edelsteintagen am 12. und 13. September zeigen mehr als 100 Aussteller ihre schönsten Steine. Mit der Footsteps Tour 2009 kehrt der Altmeister der Popmusik am 24. September auf die deutschen Bühnen zurück. Klassik, Ballett Theater, Kabarett, Musical Fotos: Staatstheater Braunschweig, GWG Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung Göttingen mbH, Ausstellungsgesellschaft mbH, Carlo´s Konzerte Staatstheater Braunschweig 03. Juni 2009 Tannhäuser – Oper von Richard Wagner 19.00 Uhr, Staatstheater, Oldenburg 19. Juni 2009 Konzert des Sinfonieorchesters der TU Clausthal in der St. Stephanikirche 20.00 Uhr, St. Stephani, Goslar 20. Juni 2009 Konzert des Filmorchesters Babelsberg – das bekannteste deutsche Filmorchester spielt die Klassiker der Filmgeschichte vor der malerischen Kulisse des Gandersheimer Doms 20.00 Uhr, Festspielbühne, Bad Gandersheim 28. Juni 2009 Operngala im Theater am Domhof 19.30 Uhr, Theater am Domhof, Osnabrück 03. Juli 2009 Nabucco, Oper von Giuseppe Verdi – KlassikOpen Air vom Feinsten mit einer der schönsten Opern Verdis und dem unvergesslichen Gefangenenchor 20.00 Uhr, Golfclub Habichtswald, Westerkappeln 03. Juli bis 12. Juli 2009 Morgenland Festival – Musik aus dem Orient, von klassischen Melodien bis zu modernen Interpretationen diverse Standorte, Osnabrück 25. Juli 2009 Die Zauberflöte, Oper von W. A. Mozart – Premiere der Oper vor der malerischen Kulisse des Celler Schlosses 20.00 Uhr, Schloss Celle, Celler 08. Juni bis 09. August 2009 51. Bad Gandersheimer Domfestspiele – Von Romeo und Julia bis Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer diverse Standorte, Bad Gandersheim 14. August bis 30. August 2009 7. Internationales Musikfest Goslar – hochkarätiges Festival im Musikleben Niedersachsens diverse Standorte, Goslar 10. Juni 2009 Afrika! Afrika! – Prunkvolle Artistik und spektakuläre Konzepte von Andre Heller 20.00 Uhr, OsnabrückHalle, Osnabrück 16. August 2009 Elias, Oratorium von Felix Mendelsohn Bartholdy – Premiere des schönsten Oratoriums Mendelsohns 20.00 Uhr, Burgplatz, Braunschweig 12. Juni 2009 Die Ratten – Theaterstück von Gerhard Hauptmann 19.30 Uhr, Staatstheater Braunschweig, Braunschweig 30. August und 31. August 2009 Großes Sinfoniekonzert des Niedersächsischen Staatsorchesters Hannover – Werke von Tschaikowsky, Solistin: Olga Kern (Klavier) So 17.00 Uhr, Mo 19.30 Uhr, Staatsoper Hannover 13. Juni 2009 Freilufttheaterstück „Törf un Strom“ – Die Geschichte Wiesmoors als Open Air Veranstaltung Freilichtbühne Wiesmoor, Wiesmoor 10. September 2009 Die Hochzeit des Figaro, Oper von W. A. Mozart – Premiere 19.00 Uhr, Staatsoper, Hannover 14. September 2009 Paul Potts – Der neue Liebling der Klassikwelt kehrt 2009 zurück auf die deutschen Bühnen 20.00 Uhr, EWE Arena, Oldenburg 23. Juni 2009 Der Kirschgarten – Theaterstück von Anton Tschechow 19.30 Uhr, Theater am Domhof, Osnabrück 02. Juli 2009 Mutter Courage und ihre Kinder – Theaterstück von Berthold Brecht 20.00 Uhr, Oldenburgisches Staatstheater, Oldenburg 05. Juli 2009 Georg Schramm: Thomas Bernhard hätte geschossen – Das Soloprogramm des scharfzüngigen Kabarettisten. Als preußischer Rentner Dombrowski schießt er scharf und trifft den Nerv der Zeit 20.00 Uhr, Deutsches Theater, Göttingen 23. August 2009 Helge Schneider: Wullewupp Kartoffelsupp? – Der Großmeister des Klamauks ist wieder unterwegs und zeigt sein musikalisches Können, falls ihm nicht etwas anderes einfällt 20.00 Uhr, Gilde Parkbühne, Hannover 02. September 2009 Hamlet, Theaterstück von William Shakespeare – Premiere eines der meistgespielten Stücke der Welt 20.00 Uhr, Theater Hof/19, Oldenburg 30. September 2009 Volker Pispers: „Bis Neulich!“ – Kabarett der direkten Art mit einem der Besten 19.00 Uhr, Stadthalle, Göttingen 02. und 03. Oktober 2009 Ben Hur, mit Wagenrennen – Der Klassiker der Hollywood-Filmschinken als imposantes Bühnenwerk, bei dem sogar das legendäre Wagenrennen nicht fehlt 15.00 und 20.00 Uhr, Volkswagenhalle, Braunschweig Ausstellungen Jazz, Rock, Pop, Schlager 05. Mai bis 05. August 2009 Ausstellung zur Sonnenenergie – im Rahmen der Solarwochen wird über spannende Themen informiert Di bis Fr 9 bis 16 Uhr, Museum für Energiegeschichte(n), Hannover 06. Juni 2009 N-Joy Starshow – Mit Peter Fox, Farin Urlaub und anderen Größen der aktuellen Musikszene 17.00 Uhr, EXPO Plaza, Hannover 16. Mai bis 02. August 2009 Zwischen den Dingen – Ausstellung der Werke von Eberhard Schlotter Di bis So 10 bis 17 Uhr Bomann-Museum, Celle 16. Mai bis 25. Oktober 2009 „Mythos“ – 2.000 Jahre Varusschlacht – pünktlich zum Jubiläum Di bis Fr 9 bis 18 Uhr und Sa, So 10 bis 18 Uhr, Lippisches Landesmuseum, Detmold 12. Juni bis 06. September 2009 Venedig in den Malerbüchern der Herzog August Bibliothek täglich 10 bis 17 Uhr, Bibliotheca Augusta, Wolfenbüttel 23. August bis 15. September 2009 Hermann Hirsch – ein Göttinger jüdischer Maler wird ausgestellt Di bis So 11 - 17 Uhr, Städtisches Museum, Göttingen 12. und 13. September 2009 Nordgem 2009 – Hannoversche Edelsteintage täglich ab 11 Uhr, HCC Glashalle, Hannover 26. Juni 2009 Jethro Tull – die Größe des Classic-Rock ist wieder unterwegs und präsentiert Altes und Neues 20.00 Uhr, Rattenfänger-Halle, Hameln 25. August 2009 Coldplay – The Viva La Vida Tour 19.00 Uhr, AWD-Arena, Hannover 29. August 2009 From Earth To Universe Open Air 2009 – Zeitreise von den Anfängen des Rocks bis heute 15.00 Uhr, Waldbühne Northeim 08./09. August 2009 M´era Luna Festival – Mit The Prodigy, Subway to Sally, Apocalyptica und anderen Flugplatz Hildesheim, Hildesheim 24. September 2009 Chris de Burgh – Footsteps Tour 2009 20.00 Uhr, OsnabrückHalle, Osnabrück 07. Oktober 2009 Laith Al Deen, Session 2009 – die markante Soulstimme ist wieder auf Tour 20.00 Uhr, Stadthalle, Göttingen 80 kalender regjo niedersachsen regjo niedersachsen kalender 81 Für Feinschmecker: B e s o n d e r e Ho tel s un d R e s ta ura nt s i n Ni ed e rs a chs e n 29. Tag der Niedersachsen Und erneut läuft die Weltelite des Springreitens vom 18. bis 21. Juni unter der Burg Hardenberg zu Höchstform auf. Vom 19. bis 21. Juni lädt Hameln zum Tag der Niedersachsen ein und feiert gleichzeitig 725 Jahre „Rattenfänger“. Fotos: Gräflicher Landsitz Hardenberg, Stadt Hameln, Hameln Marketing und Tourismus GmbH Burgturnier Hardenberg HOTEL - RESTAURANT SCHILLINGSHOF Schillingshof 3CHILLINGSHOF¬s¬,APPSTRAE¬¬s¬¬&RIEDLAND¬n¬'RO¬3CHNEEN Stilvoll renovierte Zimmer treffen auf eine „ Ausgezeichnete Küche“ Lernen Sie das Eichsfeld kennen ! ... mit besonderen Arragements von unserem Hotel, ... spielen Sie Golf auf einem der schönsten Plätze Süd-Niedersachsens. 4EL¬¬¬¬¬¬¬s¬&AX¬¬¬¬¬¬ WWWSCHILLINGSHOFDE 2EGJOPDF # Tagungszentrum Hotel Delphin Ta g e n . Ü b e r n a c h t e n . W o h l f ü h l e n - 9 #- -9 #9 #-9 Fuhrbacher Straße 31-33 . 37115 Duderstadt / Fuhrbach Telefon 05527 910 - 0 . Telefax 05527 910 - 250 . www.hotelzumkronprinzen.de LUST AUF EINE WELTREISE IN HANNOVER�? Erleben Sie unsere internationalen Themenzimmer, ausgewählte Küche und herzliche Gastfreundlichkeit – mitten in Hannovers City! 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Juni 2009 Volkswagen Senior Classics – Turnier der gestandenen Größen des Tennissports. Mit unter anderem Carl-Uwe Steeb und Mats Wilander 14.30 Uhr, BTHC-Gelände, Braunschweig 16. bis 19. Juli 2009 Hannoversches Landesturnier – Dressur- und Springreiten der Elite Reiterstadion Vahrenheide, Hannover 30. Mai 2009 Historisches Pfingstfest – anlässlich des Kaiserjahres 2009 feiert Braunschweig die Krönung des einzigen Welfenkaisers Ottos IV. mit zahlreichen Veranstaltungen 11.00 Uhr, Domplatz, Braunschweig 06. Juni 2009 Tarzan! – ein Live-Hörspiel von Elke Hannemann 19.30 Uhr, Kleines Haus des Staatstheaters Braunschweig 15. August 2009 Basketball – Länderspiel Deutschland–Serbien 19.00 Uhr, Volkswagenhalle, Braunschweig 12. Juni 2009 Sinfonie der Pferde – im Galopp durch Shakespeares Welt. Grandiose Show mit Feuerwerk, Musik und prächtigen Kostümen. Die Moderation übernimmt der Großmeister des englischen Theaters persönlich 19.30 Uhr, Kurpark, Bad Nenndorf 29. und 30. August 2009 Verdiana 2009 – das Freizeit- und Breitensportfestival in Verden mit einer Vielzahl von Attraktionen Gelände der Rennbahn Verden, Verden 19. bis 21. Juni 2009 Tag der Niedersachsen in Hameln – Ausrichter des 29. Niedersachsentages ist erneut die „sagenhafte“ Stadt Hameln diverse Standorte, ganztägig 27. Juni 2009 Martin Rütter: Hund-Deutsch/Deutsch-Hund – der bekannte Hundetrainer erklärt die Beziehung zwischen Mensch und Hund 20.00 Uhr, Theater am Aegi, Hannover 15. und 16. August 2009 29. Burgfest in Brome – die Burg steht ganz im Zeichen des Mittelalters; mit Ritterturnier ganztägig, Burg Brome 30. August 2009 Nachtradeln – eine Radtour der anderen Art in den Sonnenaufgang hinein. Voranmeldung 3.00 Uhr, Kurhaus, Bad Oeynhausen 05. bis 13. September 2009 IdeenExpo 2009 – Begeisterung für Technik. Unter dem Motto: „Deine Ideen verändern“ Messegelände Hannover 27. September 2009 Traditionelle Autoschau – In der gesamten Innenstadt von Stadthagen werden nicht nur Oldtimer sondern auch die neuesten Modelle präsentiert 11 bis 18 Uhr, Stadthagen, Innenstadt 16. bis 25. Oktober 2009 Göttinger Literaturherbst 2009 – Zahlreiche Lesungen bieten erneut eine anspruchsvolle Momentaufnahme der Gegenwartsliteratur diverse Veranstaltungsorte 4 land & umwelt regjo niedersachsen Impressum 11. Jahrgang, 18. Ausgabe Wussten Sie, dass ... Sonderbares und Wissenswertes aus der Region – vom Empfänger des ersten VW-Käfers bis zur Internierung Carl von Ossietzkys im Emsland. ... der erste VW-Käfer an die britische Besatzungsmacht geliefert wurde? Am 27. Dezember 1945 begannen die 6.033 Beschäftigten des zerbombten VolkswagenWerks mit der Serienfertigung der Limousine Typ 1, im Volksmund später Käfer genannt. Bis Silvester wurden insgesamt 54 Stück montiert. Die britische Militärregierung hatte in einem ersten Produktionsauftrag mehr als 20.000 Volkswagen geordert. So landeten die ersten Käfer im 151 Vehicle Park der Briten. ... Salzgitter ein globales Zentrum des Wandermusikantentums war? In Salzgitter-Bad formierten sich Ende des 18. Jahrhunderts Musikantenkapellen, die zunächst in der näheren Umgebung und in Nordwestdeutschland, später auch im Rest der Welt „on tour“ gingen – die sogenannten Klesmer. In Übersee spielten sie 1812 in Mexiko, später auch in Australien, Japan und Alaska. Industrialisierung und Entwicklungen wie das Grammophon ließen die Klesmer jedoch wieder verschwinden. ... der Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky im Emsland interniert war? Nach der Machtergreifung 1933 wurde der als Redakteur für das Berliner Magazin „Die Weltbühne“ schreibende Carl von Ossietzky aufgrund seiner überzeugten pazifistischen und demokratischen Haltung im KZ interniert. 1934 ins KZ Esterwege (Emsland) verlegt, erkrankte er dort schwer an Tuberkulose, weshalb er aus der Haft entlassen wurde. Für seine Überzeugungen erhielt er den Friedensnobelpreis. ... die ersten deutschen Cranberries nahe der Lüneburger Heide angebaut wurden? In Gilten-Nienhagen nördlich von Hannover werden seit 1999 in der Baumschule der Familie Dierking Cranberries angebaut. Der amerikanische Exportschlager wuchs nach einigen Züchtungsversuchen gut auf dem sandigen Boden und ist praktischerweise früher reif als die Übersee-Konkurrenz. Die Nachfrage ist groß, die Cranberry ein Modeobst: vitaminreich, antibakteriell, nahrhaft – ein kleines Lifestyle-Wunder. Bildnachweis: Volkswagen AG, Medienzentrum Stadt Salzgitter, Bundesarchiv (Signatur 183-R70579, Carl von Ossietzky), Ocean Spray Herausgeber Polygo Verlag GmbH & Regionalverband Südniedersachsen e.V. Verlag Polygo Verlag GmbH Medienhaus/Lokhalle Bahnhofsallee 1b 37081 Göttingen Telefon 0551-50 75 10, Telefax 0551-50 75 150 ISSN 1615-5696 Internet und E-Mail www.regjo.de; hallo@regjo.de Herausgeber Thomas Wirth (wirth@regjo.de) Redaktionsleitung Sven Grünewald (redaktion@regjo.de) Redaktion Katrin Langemann, Bernd Lüdke Autoren Thomas Bastar, Karolin Krause, Anders Seefeldt Fotografie Roberto Hegeler, Ulf Seemann, Thomas Bastar, Mathias Bothor, Martin Schenk, Anders Seefeldt, Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Tierärztliche Hochschule Hannover, Jacobs University Bremen, J.B. Metzler‘sche Verlagsbuchhandlung, Hit Radio Antenne Niedersachsen, m3team AG, Stadtmarketing Delmenhorst GmbH, Lüneburger Heide GmbH, Technische Universität Braunschweig, Theiss-Verlag, Fraunhofer Institut für Nachrichtentechnik, Akademie für Erneuerbare Energien Lüchow-Dannenberg GmbH, Leuphana Universität Lüneburg, Fotolia, Volkswagen AG, Medienzentrum Stadt Salzgitter, Bundesarchiv, Ocean Spray, Niedersachsen Global GmbH, Stadt Osnabrück, Tourismus Marketing Niedersachsen GmbH, Niedersächsisches Kultusministerium, GWG Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung Göttingen mbH, DMAN gGmbH, Landschulheim am Solling, Kienzle Uhren GmbH, Stars & Friends Deutschland GmbH, Staatstheater Braunschweig, Ausstellungsgesellschaft mbH, Carlo´s Konzerte, Gräflicher Landsitz Hardenberg, Stadt Hameln, Hameln Marketing und Tourismus GmbH, Niedersächsisches Kultusministerium, Regionalverband Südniedersachsen e.V., Bildungs- und Kultur gemeinnützige GmbH, Bildungsregion Emsland, Projekt Region Braunschweig GmbH, Landkreis Osterholz, MaxPlanck-Institut für Sonnensystemforschung, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, European Space Agency, European Southern Observatory, EADS Astrium GmbH, OHB-System AG Layout Santa Gustina, Ben Falk , Kristina Krebs Marketing John D. 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Kooperationspartner des RegJo Finanzgruppe Kommunale Partner Mitgliedschaften Industrie- und Gewerbeflächen in der Nähe des Jade-Weser-Ports TCN TECHNOLOGIE CENTRUM NORDWEST Gesamtfläche 1. Bauabschnitt A7 A 27 Ideales Umfeld für Logistiker auf Fläche, Straße und Schiene. A 23 Emden A 22 geplant A 29 A 31 Hamburg A 27 A 28 Kutterstraße 3 · 26386 Wilhelmshaven Phone: +49 4421 77 89 072 Fax: +49 4421 77 89 073 Mail: F.Schnieder@jadebayregion.de A Bremerhaven Wilhelmshaven A1 Bremen Oldenburg A 28 A 29 A7 A1 A 31 A 27 A1 A7 A 31 www.jadeweserpark.de A 30 A 30 A2 A