RegJo Hannover 2/09

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RegJo Hannover 2/09
Das Magazin für die Region Hannover
Jobmotor Airport
Schloss Herrenhausen
Senioren
Rechtsanwälte
Das Magazin für die Region Hannover
Ausgabe Nr. 2
www.regjo.de
Experten
II/2009 4,50 €
regjo hannover
editorial
3
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Real estate advisoRs
investment advisoRy
Exzellenz, Fachwissen und Expertise machen aus einer Region
einen ernstzunehmenden Wirtschaftsstandort. Zumindest sind sie
unabdingbare Voraussetzung für zukunftsfähige Strategien. Das ist
so in kleinsten Betrieben, in mittelständischen Unternehmen wie
in Konzernen. Aber eben auch, wenn es um ganze Regionen und
die vielbeschworene Standortfrage geht, stellt sich immer wieder
die Frage nach den sogenannten „Leuchttürmen“, den Pionieren,
den Vorreitern. Zu Recht. Denn da, wo Expertentum ist, entsteht
Bewegung nach vorn. Durch kreatives Querdenken, durch muti­
ges Handeln in architektonischen und wirtschaftlichen Angele­
genheiten und nicht zuletzt durch langfristige Visionen, die sich
über weite Strecken und mit langem Atem auf ein Ziel zubewegen.
In dieser Ausgabe haben wir Experten aus den unterschied­
lichsten Disziplinen gesucht und gefunden. Sie sind Koryphäen
auf dem juristischen Parkett und zum Teil international tätig und
gefragt. Sie sind versierte Strategen, die den Airport Hannover seit
Jahren auf das Ziel zusteuern, sich als eine der wichtigsten Logis­
tikdrehscheiben Deutschlands zu etablieren oder aber sie machen
sich auf akademischem Parkett oder durch ihre tägliche Arbeit um
die alten Menschen in der Region verdient. Besonders eingängig
ist in diesem Zusammenhang vielleicht das Beispiel der Volkswa­
genStiftung, dem größten Wissenschafts- und Forschungsförderer
Deutschlands, die das Laves-Schloss Herrenhausen bis 2012 wie­
der aufbauen und zu einem internationalen Treffpunkt für Exper­
ten machen wird. Nicht zuletzt das bahnbrechende Projekt Gene­
Sys, das gerade in Bezug auf die Nutzung von Erdwärme weit über
die Region hinaus die Herzen von Experten höher schlagen lässt.
Know-how eint sie alle – spannend ist es deshalb, eimal genauer
hinzusehen.
Wir wünschen Ihnen eine inspirierende Lektüre und ein
gesundes, glückliches und erfolgreiches Jahr 2010, in dem das
RegJo Hannover vier Mal erscheint… bis dann, alles Gute!
Stefanie Stüting
Chefredaktion
Cover, Illustration: Kristina Krebs
inhalt
regjo hannover
regjo hannover
inhalt
5
12 Jobmotor Airport
28 Die Auferstehung
56 Eine Frage der Zeit?
74 Alles, was Recht ist
Der Hannover Flughafen arbeitet konsequent am Ausbau
seiner logistischen Kapazitäten. 2010 wird ihn auf diesem
Weg einen entscheidenden Schritt nach vorn bringen.
Nach jahrelangen Diskussionen und Planungen: Das Schloss Herrenhausen wird
wieder aufgebaut. Baustart ist 2010.
Wie stellt man sich sein Leben im Alter vor, wo möchte man
wohnen und warum – ein Thema mit vielen Fragezeichen.
Experten in der Region Hannover haben interessante Antworten.
Experten, Koryphäen, Erfolgsmenschen:
In Hannover ist jede Menge
juristisches Fachwissen zu Hause.
Land & Umwelt
Freizeit & Sport
Bilder: Hannover Airport, Frank Wilde, Marzanna Syncerz –
Fotolia.com, Roberto Hegeler
4
Wirtschaft
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NGlobal: Der siebte Niedersächsische Außenwirtschaftstag findet im April 2010 im Rahmen der HANNOVER MESSE statt.
Internationale Ambitionen: Internationale Aufbruchstimmung und neue Konzepte
sind in Hannover zu Hause. Die Deutsche
Messe AG Hannover setzt auf Bewegung und
Expansion.
Varioworx: In Sachen Innenausbau, Ladenund Messebau sind die Tischlerei-Experten
aus Hannover eine gefragte Adresse.
Politik & Soziales
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74
Jobmotor Airport: Jenseits der Ferienfliegerei steht der Airport derzeit in den Startlöchern, um sich als Logistikstandort für die
Region Hannover unentbehrlich zu machen.
PHR – das Wirtschaftsnetzwerk: Pro Hannover Region (PHR) ist seit zehn Jahren das
größte Wirtschaftsnetzwerk in der Region
Hannover. RegJo im Interview mit der
Geschäftsführerin des Wirtschaftsförder­
vereins Bärbel Jacob.
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4 Köpfe – Vier Meinungen: Lutz Stratmann,
Petra Boerger, Ullrich Thiemann und Dr.
Wolfram von Fritsch über die Einzigartigkeit
der Region Hannover.
Eine Frage der Zeit?
Senioren sind in der Region Hannover eher
zufrieden, eher gut vernetzt und eher zuversichtlich. Soweit die Studien. Aber auch
einige Pioniertaten von und für diese
Altersgruppe sind in Hannover zu Hause.
Alles, was Recht ist: Der Paragrafendschungel deutscher Gesetzbücher scheint undurchdringlich. Doch Anwälte mit gutem Rechtsempfinden und profunden juristischen Kenntnissen lotsen ihre Mandanten sicher hindurch. Wir stellen exemplarisch einige Mitglieder dieser Zunft vor.
Zukunftsatlas 2009: Die Region Hannover ist
im deutschlandweiten Vergleich bestens für
die Zukunft gerüstet. Beweis dafür ist Platz
7 (von 413) im aktuellen Zukunftsatlas Branchen 2009.
Technik & Wissenschaft
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Erfinderinnen: Von der Idee zum Kassenschlager?
Nur 4,3 Prozent aller Patente sind auf Frauen eingetragen. Die Gründerinnen-Consult (hannoverimpuls)
zeigt, wie es geht.
ConventionCamp: Kongress zur Zukunft des Internets – das ConventionCamp Hannover ist ein einzigartiges Crossover aus Fachkongress und Konferenz.
Die Auferstehung: Bis Mitte 2012 soll das klassizis­
tische Laves-Schloss Herrenhausen wieder in alter
Pracht erstrahlen – und zur neuen Adresse der
Wissenschaft in der Landeshauptstadt werden.
Projekt GeneSys: Weltpremiere – Hannoveraner Forscher erzielen bahnbrechende Erfolge bei der
Förderung von Erdwärme – einer umweltfreundlichen,
unerschöpflichen Energiequelle.
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ForWind: Das weiterbildende Studium Windenergietechnik und -management ist von der
Initiative „Deutschland – Land der Ideen“
als „Ausgewählter Ort 2010“ ausgezeichnet
worden.
Tropenhaus Berlin: Die Wedemarker Firma
skIai liefert energieeffiziente Technik für das
legendäre Berliner Tropenhaus.
Landschulheim am Solling: Das traditionsreiche Internat liegt auf einem 50 Hektar großen parkähnlichen Gelände und bietet seinen
Schülern erstklassige Bedingungen für Schule
und Freizeit.
Kalender: Die sehenswertesten Veranstaltungen und besten Termine aus der Region
Hannover auf einen Blick. Das sollte man nicht
verpassen …
Kultur
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Die Skandalöse: Die Ausstellungsräume der
Kestnergesellschaft wurden nach ihrer Eröffnung 1997 als die schönsten in Deutschland
bezeichnet. Gerade sprengte die skandalbekannte Österreicherin Elke Krystufek beinahe
ihre dortige Vernissage …
Die berühmte Katze im Sack: Bewegte Bilder zielen – wenn sie denn gut sind – direkt
auf das Herz des Kunden. Sie emotionalisieren, bauen Brücken und idealisieren. Die
BEST COMPANY VIDEO GmbH ist in Sachen
„bewegte Bilder“ eine Meisterin ihres Fachs.
Auf dem Weg zur Industrialisierung: Hannover war 1825 die erste europäische Stadt, die
seine Straßen mit Gaslaternen beleuchtete.
Hanomag: Der wegen seiner Form auch als
„Kommißbrot“ bekannte Hanomag 2/10 war
das erste in Europa am Fließband produzierte
Automobil.
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98
TUIfly Marathon: Niedersachsens größte
Laufveranstaltung feiert 2010 Jubiläum.
Außerdem wurde der TUIfly Marathon in
Hannover von den führenden Fachmagazinen
des Lauf-Genres zum „Aufsteiger des Jahres
2009“ gewählt.
Vollblütige Pferdestärken: Der Hannoversche Rennverein e.V. wurde am 8. Juli 1867
gegründet und ist damit der älteste Sportverein in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Interview mit Gregor Baum, Präsident
des Rennvereins.
Lüttje Lage: Nur wenige wissen, dass der
Name von Hannovers Nationalgetränk etwas
mit einer Flasche beziehungsweise einem
Krug zu tun hat.
Dinosaurierspuren: Wissenschaftler des
Landesmuseums Hannover haben bei Bückeburg Fußabdrücke des Raubsauriers Velociraptor gefunden.
Regjo Magazin_215x285mm_CG Image_BremenX_12_2009.pdf 1 23.12.2009 15:16:14
regjo hannover
meinung
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4 Köpfe – Vier Meinungen
„Was macht für Sie die Region Hannover einzigartig?“ Lutz Stratmann, Petra Boerger, Ullrich Thiemann
und Dr. Wolfram von Fritsch über die besonderen Seiten der Region Hannover.
Lutz Stratmann, Nds. Minister für Wissenschaft und Kultur: „Die Region Hannover zeichnet sich einerseits durch die Urbanität der Lan­
deshauptstadt mit ihrer attraktiven Kulturszene – vom kleinen Ate­
lier in der List bis hin zum Schauspielhaus oder Museen, die in der
,Bundesliga‘ spielen – aus. Andererseits braucht man nur wenige
Schritte aus der Innenstadt herauszugehen, um am Maschsee oder
in der Eilenriede jede großstädtische Betriebsamkeit hinter sich zu
lassen. Als Oldenburger, der eher maritim geprägte Landschaften
gewöhnt ist, schätze ich auch den nahgelegenen Deister als Wanderrevier. An den Menschen gefällt mir, dass sie nicht ständig mit den Vorzügen ihrer Region prahlen, sondern eher stille Genießer sind.“
C
M
Y
Petra Boerger, Geschäftsführerin Tourismus Region Hannover
e.V.: „Einzigartig ist das große Angebot und die hohe Qualität der
Freizeiteinrichtungen, faszinierend dazu das Wechselspiel zwi­
schen Natur und Kultur, Stadt und Land. Leben auf dem Land mit
kurzen Wegen in die kleinen und großen Städte der Region oder
Ausflüge von Hannover aus in die unterschiedlichen Naturland­
schaften der Umgebung – auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln
ist alles gut erreichbar. Das Steinhuder Meer, der Deister, das Burg­
dorfer Land, das Aller-Leine-Tal oder die Südheide reizen zu akti­
ver Erholung. Wanderer, Radfahrer, Golfer, Reiter oder Wasser­
sportler finden hier garantiert einen Lieblingsort.“
CM
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Ullrich Thiemann, Hauptgeschäftsführer Einzelhandelsverband
Hannover-Hildesheim: „Innerhalb weniger Minuten kann ich von
jedem Punkt in der Region im „Grünen“ sein. Das Einkaufen macht
Spaß, finde ich doch hier ein breites Angebot an Fachgeschäften
dicht neben überregionalen Markenanbietern und großen Handels­
betrieben. Ich kann durch die quirlige „kleine Großstadt“ schlen­
dern oder die netten Fußgängerzonen der kleineren Gemeinden
besuchen. Wirtschaftlich ist die Region stark aufgestellt, sind hier
doch viele kleine und große Marktführer angesiedelt – dabei blei­
ben Wohnraum und Lebenshaltungskosten im Bundesvergleich
günstig. Also – die Mischung macht´s…“
Dr. Wolfram von Fritsch, Vorstandsvorsitzender Deutsche Messe
AG: „Meine Familie und ich leben seit vielen Jahren in der Region
Hannover – und wir haben die Region lieben gelernt. Die Region
zeichnet sich durch eine landschaftliche Vielfalt in direkter Stadt­
nähe aus, so dass man ohne lange Anfahrtswege durch die Leine­
masch spazieren oder den Deister entdecken kann. Und direkt vor
der Haustür eine Stadt, die alles bietet, was eine Großstadt braucht:
ein hervorragendes kulturelles Angebot, gute Restaurants und lie­
benswerte, weltoffene Menschen. Die Region Hannover bietet eine
einmalige Verbindung der Vorteile einer Großstadt mit dem Leben
in einer wunderbar wechselhaften Landschaft.“
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magazin
regjo hannover
regjo hannover
magazin
WIRTSCHAFT
erfi n du n g
k o n g ress
a uszeich n u n g
NGlobal
Erfinderinnen
ConventionCamp 2009
ForWind
7. Niedersächsischer Außenwirtschaftstag im April zum Thema südliches Afrika.
Von der Idee zum Kassenschlager? Die
Gründerinnen-Consult zeigt, wie es geht.
Kongress zur Zukunft des Internets: Das ConventionCamp Hannover (CCH09) ist ein
einzigartiges Crossover aus Fachkongress und (Un)konferenz.
Windstudium wird von „Deutschland –
Land der Ideen“ ausgezeichnet.
Der 7. Niedersächsische Außenwirtschafts­
tag wird im nächsten Jahr ganz im Zei­
chen des südlichen Afrikas stehen. Wie
auch in den Vorjahren findet er im Rah­
men der HANNOVER MESSE (19. bis 23.
April 2010) am Messe-Dienstag, den 20.
April 2010, statt. Veranstaltungsort wird
das Global Business & Markets in der Halle
27 sein.
Als international besetztes Forum
wird die Veranstaltung einerseits Südafrika
eine Plattform bieten, sich und seine Wirt­
schaftskraft interessierten Teilnehmern
aus den Bereichen Wirtschaft, Wissen­
schaft und Politik zu präsentieren. Dane­
ben wird natürlich auch die Fußballwelt­
meisterschaft 2010 Thema sein und welche
Geschäftschancen sich auch nach dieser
Großveranstaltung für die deutsche Wirt­
schaft an der südlichen Spitze des afrikani­
schen Kontinents ergeben können.
Geplant
sind darüber hinaus parallele Foren zu
Angola und Nigeria.
Erstmalig w ird im Rah men des
Außenwirtschaftstages der Niedersächsi­
sche Außenwirtschaftspreis vergeben, um
herausragende Leistungen eines nieder­
sächsischen KMU im Bereich der Außen­
wirtschaft entsprechend zu würdigen und
der Öffentlichkeit zu präsentieren.
HK
Trotz Wirtschaftskrise scheinen Deutsch­
land die Ideen nicht auszugehen. Viele prak­
tische Einfälle und innovative Erfindungen
entspringen dem Ideenreichtum von Frauen.
Dennoch sind nur 4,3 Prozent aller Patente
auf Frauen eingetragen. Das ist verschwin­
dend wenig. Dabei zeigt die Vergangenheit,
dass große und umsatzstarke Erfindungen
wie die Geschirrspülmaschine, der Schei­
benwischer, die Filtertüte oder auch die
Wegwerfwindel allesamt Ideen von Frauen
waren. Damals wie heute haben es Frauen
aber auf dem Gebiet der Forschung und Ent­
wicklung besonders schwer, ihre Ideen auf
den Markt zu bringen. Um mehr Frauen zu
ermutigen, ihre Einfälle und Erfindungen
zu patentieren und zu vermarkten, initi­
ierte die Gründerinnen-Consult Hanno­
ver (hannoverimpuls) Anfang Dezember
2009 bereits zum dritten Mal die kosten­
lose Informationsveranstaltung „Frauen
als Erfinderinnen“. Die Veranstaltung zeigt
Frauen, welche Möglichkeiten es bei der
Anmeldung eines Patentes gibt und welche
Hürden von der Idee bis zum marktfähigen
Produkt umschifft werden müssen. HK
Das Veranstaltungsformat ConventionCamp
integriert die Idee der Barcamps, Webmon­
tage und anderer Open Space-Events und
verbindet Wissenschaft, Wirtschaft und
Web 2.0. Um nachhaltig eine effektive
Internetwirtschaft zu fördern, sind nicht
nur auf Unternehmensebene neue Denk­
impulse nötig. Auch die Einbindung vom
Nachwuchs aus Wissenschaft und Lehre
spielt eine gewichtige Rolle. So bringt das
ConventionCamp praxisorientierte Unter­
nehmen und gut ausgebildeten Branchen­
nachwuchs zusammen. Die offene Struktur
ermöglicht sowohl Unternehmen, sich und
ihre Arbeit gegenüber potenziellen neuen
Mitarbeitern vorzustellen, als auch den Stu­
denten und Berufseinsteigern, sich gegen­
über möglichen Arbeitgebern zu profilieren
und ein Bild von ihnen und ihren Projekten
zu bekommen. Das Programm entsteht zu
75 Prozent durch freie Themen-Sammlun­
gen und eine Abstimmung der Teilnehmer
zu Beginn. Ergänzt wird dies mit bewähr­
ten Elementen einer Fachkonferenz. Die zu
Beginn des CCH09 gesammelten Themen­
vorschläge werden um feststehende Keyno­
Weitere Informationen unter 0511 924001 20
oder unter info@gruenderinnenconsult.de
Weitere Informationen zum ConventionCamp finden Sie im Internet
unter www.conventioncamp.de, kontakt@conventioncamp.de
9
Hauke Jagau, Präsident der Region
Hannover, hat die
Arbeitsschwerpunkte
für das kommende Jahr
benannt: die Weiterentwicklung des
Öffentlichen Personennahverkehrs,
die Koordinierung der Angebote in der
beruflichen Bildung und die Gestaltung
der Zukunft der JobCenter stehen im
Fokus der Arbeit im Jahr 2010.
Professor Dr. Chris­
toph Klein, Direktor
der MHH-Klinik für Kinderheilkunde, Pädiatrische Hämatologie und
Onkologie, erhält den mit 2,5 Millionen
Euro dotierten Leibniz-Forschungsförderpreis, den renommiertesten Wissenschaftspreis in Deutschland. Der Preis
wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) vergeben.
Klaus-Michael
Machens, Direktor Zoo
Hannover: „Ab Frühjahr
2010 bringt die neue
Kanada-Landschaft
Yukon Bay Goldgräberromantik nach
Hannover. Ein spektakuläres Reich für
Eisbären, Robben, Bisons, Karibus und
Pinguine – mit einmaliger Unterwasserstation in einem alten Frachtschiff.
Europaweit einzigartig!“
Philip Müller, hat als
Vorstandsvorsitzender
die Auszeichnung „Bester Regionalkreis in der
Kategorie Presse -und
Öffentlichkeitsarbeit“ für den Verband
„Die Jungen Unternehmer – BJU“ Hannover entgegengenommen. Der Preis
wurde im Rahmen der Bundeskonferenz in Düsseldorf verliehen und ist mit
600 Euro dotiert.
Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung, ist bereits voller Vorfreude auf
die Fertigstellung des
Schlosses Herrenhausen. Voraussichtlich Mitte 2012 wird das Laves-Schloss
wieder in alter Pracht erstrahlen und
mit Museumsflächen und Tagungszentrum den Wissenschaftsstandort
Hannover weiter stärken.
Bilder: MHH/Kaiser, cornelius – Fotolia.com, Gründerinnen-Consult Hannover
Bilder: ConventionCamp, Sandor Jackal – Fotolia.com
tes von Experten erweitert. Reine Frontal­
vorträge sind dabei zugunsten des besseren
Austausches in hochwertigen Vorträgen und
Diskussionsrunden nicht gewünscht. Ziele
dieses innovativen Kongresses zur Zukunft
des Internets sind eine bessere Vernetzung
und ein effektiverer Wissensaustausch zwi­
schen Unternehmen, Internetschaffenden,
Vertretern aus Wissenschaft und Forschung
sowie dem Medien- und Marketing-Nach­
wuchs. Entstehen soll eine Diskussion
zur Zukunft des Internets. Das Conven­
tionCamp wird als Kooperation der Inter­
netagentur w3design aus Hannover, des
Instituts für Marketing und Management
der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät
der Leibniz Universität Hannover und dem
t3n Magazin aus Hannover veranstaltet.
Ingo Stoll, Geschäftsführer w3design:
„Der Erfolg des ConventionCamp zeigt, wie
groß der Bedarf an einer innovativen, fach­
übergreifenden Diskussion zur Zukunft des
Internets ist. Und als Hannoveraner freue
ich mich, dass Hannover sich mit dieser
Gemeinschaftsaktion in der Szene deut­
scher Top-Events etabliert.“
HK
Das weiterbildende Studium Windener­
gietechnik und -management ist von der
Initiative „Deutschland – Land der Ideen“
als „Ausgewählter Ort 2010“ ausgezeichnet
worden. Der Preis unterstreicht die Stärken
des bundesweit einzigartigen Qualifizie­
rungsangebots für die Windenergie-Indus­
trie. Das Studium unterstützt Beschäftigte
und Interessierte der Windenergie-Branche
bei ihren persönlichen Karriereschritten.
Anbieter des elfmonatigen Fernstudiums
ist ForWind, das Zentrum für Winden­
ergieforschung der Universitäten Olden­
burg, Hannover und Bremen, zusammen
mit der Windenergie-Agentur Bremerha­
ven/Bremen e.V. Moses Kärn, Studienleiter
am ForWind Zentrum für Windenergiefor­
schung: „2006 als Pilotprojekt gestartet, hat
sich das weiterbildende Studium Windener­
gietechnik und -management als bundes­
weit einmaliges Qualifizierungsangebot für
die Windenergie mit annährend 100 Teil­
nehmern bis heute erfolgreich etabliert. Wir
wissen von Teilnehmern, dass sie in ihrem
Arbeitsalltag sehr vom Studium profitieren
– und es ihre persönlichen Karriere­schritte
unterstützt. Auch Quereinsteigern bietet es
gute Chancen für einen Berufstart in der
Windenergie.“
HK
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magazin
regjo hannover
SPORT
regjo hannover
messe
tech n o l o g ie
h a n dwerk
Aufsteiger
Internationale Ambitionen
Tropenhaus
Varioworx
TUIfly Marathon: Niedersachsens größte
Laufveranstaltung feiert 2010 Jubiläum.
Internationale Aufbruchstimmung und neue Konzepte zu Hause in Hannover. Die
Deutsche Messe AG Hannover setzt auf Bewegung und Expansion.
Wedemarker Firma skIai liefert energieeffiziente Technik für das Tropenhaus.
Die Innenausbau-Experten für Privatkunden, Laden- und Messebau in Hannover.
Rechtzeitig zu seiner 20. Jubiläumsauflage
am 2. Mai 2010 ist der TUIfly Marathon in
Hannover von den führenden Fachmagazi­
nen des Lauf-Genres zum „Aufsteiger des
Jahres 2009“ gewählt worden. Eine tolle
Auszeichnung für Niedersachsens größtes
Breitensportevent, das in den letzten Jahren
eine rasante Entwicklung genommen hat.
Auch beim 20. TUIfly Marathon im
kommenden Frühjahr wird es Neuerungen
geben. So sucht der Veranstalter eichels:
Event gemeinsam mit dem Institut der
Norddeutschen Wirtschaft e.V. das „fort­
SCHRITTlichste Unternehmen 2010“. Mit­
arbeiter, Angehörige, Kunden, aber auch
Freunde und Bekannte eines Unterneh­
mens bilden ein „Firmen-Laufteam“, bei
dem für jeden gelaufenen, geskateten oder
gewalkten Kilometer Punkte gesammelt
werden, die dann in eine spezielle „Mann­
schaftswertung“ einfließen.
„Mit Ausdauersport können zahlreiche
Ansätze für hohe Sozialkompetenz geför­
dert werden“, erklärte Organisationsleite­
rin Stefanie Eichel den Hintergrund für die
neue Initiative. HK
Während der Messemarkt in Europa größ­
tenteils gesättigt ist, ergeben sich vielfäl­
tige Chancen in den aufstrebenden Wirt­
schaftsregionen. Die Deutsche Messe AG,
Hannover konzentriert sich auf die Märkte
mit dem größten wirtschaftlichen Poten­
zial und baut ihren Kunden Brücken in die
weltweit am stärksten wachsenden Län­
der China, Indien, Russland und Brasilien.
Hartwig von Saß, Leiter Kommunikation,
Deutsche Messe AG, Hannover: „Im Kern
verfolgen wir drei strategische Ansätze für
unser Auslandsgeschäft: Erstens werden wir
mit unseren Messethemen aus Hannover
neue Märkte erschließen und unsere glo­
bal etablierten Brands konsequent ins Aus­
land tragen. Die Intralogistikmesse CeMAT
ist hierfür ein gutes Beispiel. Sie findet als
Weltleitmesse alle drei Jahre in Hannover
statt und seit Jahren auch bereits erfolgreich
in China und Indien. Im kommenden Jahr
werden wir auch erstmalig eine CeMAT
unter anderem in Russland durchführen.
Das Interesse hieran ist übrigens trotz aktu­
eller Weltwirtschaftkrise erfreulich groß.
Zweitens werden wir bereits bekannte Mes­
sethemen an neuen, zusätzlichen Standor­
ten durchführen, wie etwa unsere Themen
aus der Hannover Messe in Mumbai, mit
Das Große Tropenhaus im Botanischen
Garten Berlin-Dahlem gehört zu den
bedeutendsten und größten Schauge­
wächshäusern der Welt. Drei Jahre lang
wurde der denkmalgeschützte Kuppelbau
aus Stahl und Glas grundlegend saniert,
um die historische Bausubstanz zu erhal­
ten und den Energiebedarf um 50 Prozent
zu senken. Zahlreiche technische Innova­
tionen sorgen dafür, dass es jetzt wieder zu
den modernsten und energieeffizientesten
Gebäuden seiner Art gehört.
Die Firma sk|ai/InduTec GmbH lie­
ferte sieben Sorptive Wärmepumpen nach
dem System Kronauer Sorptionstechnik
zur Feuchteregulierung und Wärmerück­
gewinnung für das Große Tropenhaus. Die
Sorptionstechnik wurde 1982 von der in
der Wedemark ansässigen Kronauer GmbH
entwickelt und gilt heute als eine der ener­
gieeffizientesten Techniken zur Raumluft­
konditionierung. Die sk|ai/InduTec GmbH
mit Sitz in Brelingen/Wedemark beschäf­
tigt sich mit Konzeption, Planung und Rea­
lisation von energieeffizienten Gebäuden
und industriellen Prozessen.
HK
Sie sind ebenso vielfältig wie Meister ihres
Fachs: Varioworx macht sich seit Jahren
im privaten und gewerblichen Innenaus­
bau einen Namen in der Region Hanno­
ver. Das Spektrum der Tischlerei ist groß:
vom Möbelbau, Fenster und Türen, Holz­
fußböden, Spanndecken, Raumteiler sowie
Messe-, Laden- und Praxisausbau werden
hier alle Gewerke aus einer Hand ange­
boten. Im Mittelpunkt steht für das Team
der Tischlerei Varioworx die ausführliche
Beratung der Kunden. Individuelle Wün­
sche und Visionen durch handwerkliche
Perfektion und Erfahrung zu realisieren –
das ist die Aufgabe. Von der Beratung über
Planung, Anfertigung bis zur Endmon­
tage durch ein erfahrenes Handwerkerteam
wird eine stimmige Komplettlösung ange­
boten. Hier stimmt auch das Preis-Leis­
tungs-Verhältnis. Als besondere Dienstleis­
tung bieten die Inhaber Mirko Nowotny und
Thomas Spremberg vor dem ersten Beratungstermin in der Tischlerei ein unverbind­
liches Aufmaß an. „Wir begleiten unsere Kunden kreativ, kompetent und zuverlässig von
der ersten Idee bis zur Endmontage.“ RD
Weitere Informationen im Internet unter
www.skai-web.de
Weitere Informationen im Internet unter
www.varioworx.de
Weitere Informationen finden Sie im Internet
unter www.marathon-hannover.de
Bilder: Eichels Events, Deutsche Mese AG Hannover
denen wir vorher bereits in Bangalore prä­
sent waren. Drittens erschließen wir aus
unseren bestehenden Auslands-Kooperatio­
nen mit anderen Messeveranstaltern her­
aus für die Deutsche Messe neue Themen,
wie zum Beispiel die Aluexpo in der Tür­
kei. Und wir können auch neue, nicht in
unserem aus Hannover bekannten Portfolio
abgedeckte Themen alleine oder gegebenen­
falls mit neuen Partnerschaften aufgreifen.“
Auch die CeBIT wird 2010 um die
CeBIT Sounds! erweitert. Saß: „Mit der
CeBIT Sounds! schafft die CeBIT das bislang
fehlende Bindeglied zwischen traditionel­
len Märkten und neuen Technologien rund
um das Thema Musik. Die CeBIT ist für die
Präsentation der neuen Strukturen in der
internationalen Musikbranche die beste
Plattform.“ Entwickelt und realisiert wird
die CeBIT Sounds! gemeinsam mit Exper­
ten aus der Musikbranche und -szene. Im
Mittelpunkt der CeBIT Sounds! steht die
Musik. Hier werden große Plattenfirmen
und kleine Labels, Medien und Marken,
Musik-Hardware und Software-Produzen­
ten sowie zahlreiche Internet-Unterneh­
men zusammen finden, um gemeinsam die
Zukunft des internationalen Musik-Busi­
ness mitzugestalten.
HK
magazin
Bilder: Nici Heuke – Fotolia.com, Varioworx, Landschulheim am Solling (LSH)
Landschulheim am
Solling (LSH)
„Hier wäre ich auch
gerne zur Schule gegangen!“, sagen Eltern,
die das traditionsreiche
Internat besuchen.
Wer würde nicht so empfinden beim
Gang durch das rund 50 Hektar große
parkähnliche Gelände? Vom Unterhaus, dem 1909 als erstes errichteten Gebäude des Internats, blickt
man auf den Reitplatz. Man erspäht
die Sternwarte, das Institut für die
Naturwissenschaften und spaziert an
den Koppeln der Pferde vorbei. Man
wirft einen Blick in Tischlerei, Töpferei
oder Schmiede, bewundert Pferdestall,
Reitplatz, Tennisplätze, Sporthalle und
Fitnessbereich. Immer
wieder begegnet man
freundlich grüßenden
Jugendlichen. Selbstverständlich darf man
auch einen Blick in ein
Schülerzimmer werfen,
dass sich immer zwei Jungen oder
zwei Mädchen teilen. Sie stehen gerne
Rede und Antwort, wenn neugierige
Eltern nach den Vor- und Nachteilen
des Internats fragen. Neben den sportlichen, musischen und handwerklichen
Angeboten sprechen klare Fakten für
das LSH, das zu den besten 20 deutschen Internaten zählt. Die Klassen
sind klein, im Schnitt 12-20 Schüler.
Oberstufenkurse können auch mal nur
von fünf Schülern besucht werden.
Die Hausaufgaben werden von allen
Schülern gleichzeitig nachmittags in
der „Arbeitsstunde“ erledigt. Daneben
arbeiten die Jugendlichen selbständig
im Lernzentrum nachmittags, abends
oder am Wochenende. Dort lernen sie
mittels individueller
Aufgabenstellungen,
die ihrem persönlichen
Leistungstand in den
einzelnen Fächern entsprechen. So wird bei
Defiziten aufgearbeitet
und begabte Jugendliche können
gefordert und gefördert werden. Die
Schüler führen außerdem ein persönliches Lerntagebuch, das einerseits
hilft, sich selbst besser zu organisieren. Andererseits dokumentiert es den
eigenen Lernfortschritt.
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wirtschaft
regjo hannover
Jobmotor Airport
2010 wird den Flughafen Hannover auf dem Weg, einer der führenden Logistikstandorte
Norddeutschlands zu werden, einen entscheidenden Schritt voranbringen.
regjo hannover
wirtschaft
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wirtschaft
regjo hannover
Der Hannover Airport ist der führende Urlaubsflughafen in Norddeutschland. Mehr als 100 Direktverbindungen zu den klassischen
Urlaubsdestinationen wie Spanien mit all seinen Inseln, Italien, die
Türkei oder Nordafrika stehen im aktuellen Flugplan.
regjo hannover
wirtschaft
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wirtschaft
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Obwohl die Wirtschaftskrise im letzten Quartal 2008 bereits deutliche Auswirkungen zeigte, konnte Hannover Airport das Geschäftsjahr 2008 mit knapp
5,64 Millionen Fluggästen auf dem hohen Vorjahresniveau von 2007 abschließen – dem zweitbesten Verkehrsergebnis in der Geschichte des Unternehmens.
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Text: Stefanie Stüting Fotografie: Hannover Airport
Neu im Serviceprogramm des Flughafens Hannover ist auch der kostenlose Service „SMS & fly“. Über ihn bekommt
der Fluggast aktuelle Informationen wie Flugzeiten und Gatebelegung per SMS direkt auf sein Mobiltelefon gesendet.
Im August wurde das Erscheinungsbild des Flughafens komplett überarbeitet – ein neues Logo, frische Farben und eine moderne Gestaltung. Die neue Internetseite des Flughafens www.hannover-airport.de
setzt in Sachen Service neue Maßstäbe.
Hier beginnen und enden für viele Norddeutsche die schönsten
Tage des Jahres. Der Hannover Airport ist mit knapp 5,64 Millio­
nen Fluggästen im Jahr 2008 der führende Urlaubsflughafen in
Norddeutschland. Die klassischen Urlaubs- und Warmwasserziele
machen das Gros des weitverzweigten Streckennetzes aus, bequem
fliegt es sich direkt auf die Sonnenliegen von Spanien mit all seinen
Inseln, Italien, die Türkei oder Nordafrika. Mehr als 100 Direkt­
ziele stehen im Flugplan, neben den gängigen Feriengefilden haben
sich auch Destinationen im Low-Cost-Bereich einen beachtlichen
Stellenwert erkämpft und es werden die wichtigsten europäischen
Umsteigehubs bedient.
Doch vor allem jenseits der Ferienfliegerei steht der Airport
derzeit in den Startlöchern, um sich als Logistikstandort für die
Region Hannover unentbehrlich zu machen. Die Geschäftsfüh­
rung des Flughafens arbeitet seit langem daran, das Frachtauf­
kommen zu steigern. Dazu zählen aber auch Waren, die nicht
mit dem Flugzeug transportiert werden. So hat sich das Umfeld
zu einem der gefragtesten Logistikstandorte in der Region ent­
wickelt. Erst Anfang Oktober hatte Deutschlands größter priva­
ter Versanddienstleister Hermes angekündigt, mit seiner Nord­
deutschlandzentrale in den Airport Business Park zu ziehen. Die
Ausweisung eines neuen Gewerbegebietes Airport West steht zur
Diskussion. Die Garbe Group, ein Immobilienentwicklungskonsor­
tium aus Hamburg, hat nach einigem krisenbedingten Zögern den
Bau des Worlds-Cargo-Center angeschoben. Ein 47.000 Quadrat­
meter großes Grundstück hat die Garbe Group am Flughafen Han­
nover erworben. Hier soll ein neues Luftfrachtzentrum entstehen.
Der Baubeginn für die rund 20.000 Quadratmeter große Anlage ist
für 2010 geplant. Garbe investiert rund 42 Millionen Euro in das
Objekt. Zusätzlich übernimmt der Logistikimmobilienentwickler
das 10.000 Quadratmeter große, bestehende Frachtzentrum und
gliedert es in das Netzwerk seines Tochterunternehmens Garbe
World-Cargo-Center ein. Andererseits hat die Branche auch die
Auswirkungen der Wirtschaftsflaute zu spüren bekommen. Das
Projekt der Garbe Group schien daher in den vergangenen Mona­
ten ins Stocken geraten zu sein. „Die Akquisition von Mietern hat
sich zeitraubender gestaltet als zunächst angenommen“, teilte das
Unternehmen mit. Da man jetzt aber zwei bedeutsame Kunden
gewonnen habe, werde man vermutlich im ersten Halbjahr 2010
mit dem Bau beginnen, so das Unternehmen. Damit das Center und
auch die potenziellen neuen Gewerbeflächen von den Spediteuren
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erreicht werden können, lässt der Flughafen derzeit einen Tunnel unter dem
Vorfeld bauen. Das World-Cargo-Center am Hannover Airport erfüllt höchste
sicherheitstechnische Anforderungen und ist auf die besonderen Belange der
Luftfracht abgestimmt. Es wird als Flugvorfeldgebäude errichtet und erlaubt
einen direkten Zugang zu den Flugzeug-Parkpositionen.
Mit seinen weiteren Teilbereichen Süd, Nord und Ost bildet der Airport
Business Park einen zentralen Standort für zahlreiche Luftfracht- und Logistik­
aktivitäten. Die Frachtkapazitäten des Flughafens stehen damit kurz vor einer
substanziellen Erweiterung. Sönke Jacobsen, Pressesprecher des Hannover
Airport, erklärt dazu: „Mit seiner 24-Stunden Betriebsgenehmigung, dem
Interkont-Parallelbahn-System sowie großzügigen Immobilienreserven aus­
gestattet, verfügt der Flughafen über eine hervorragende Infrastruktur. Die
perfekte Anbindung des Flughafens an das Autobahnnetz und seine Lage an
der Kreuzung der wichtigsten europäischen Ost-West- und Nord-Süd-Verbin­
dungen machen ihn außerdem zu einem idealen Konsolidierungs- und Ver­
teilzentrum für den gesamten norddeutschen Raum und darüber hinaus. Die
großen Seehäfen wie Hamburg oder Bremen – und bald auch der Jade-WeserPort – sind in maximal zwei Fahrstunden erreichbar.“
In nur vier Jahren, von 2006 bis 2010, sind mehr als 110 Millionen Euro
in die Infrastruktur des Flughafens gesteckt worden. Das ist seit der EXPO
2000 das höchste Investitionsvolumen in der Region Hannover. Der Ausbau des
Fracht- und Logistikbereiches am Flughafen Hannover trage dem gegebenen
Wachstumspotenzial in diesem Bereich Rechnung, so Jacobsen. Aber auch das
Projekt der Landesregierung „Innovatives Niedersachsen“ setzt auf den Flug­
hafen als Musterschüler in der niedersächsischen Logistikklasse. Jacobsen: „Es
liegt auf der Hand, dass der Aufstieg zum führenden Technologie- und Logis­
tikstandort Niedersachsen in direktem Zusammenhang mit einem hoch leis­
tungsfähigen Hannover Airport steht.“
Doch Logistik ist für die Langenhagener keinesfalls Neuland. Einer der
betagteren Kunden ist zum Beispiel die Deutsche Post. Seit 47 Jahren vertei­
len Nachtpostflüge die Grüße an die Lieben und wichtige Geschäftsunterla­
gen in der Republik. Bis zu 15 Tonnen Post gehen seit 1961 Nacht für Nacht
von Hannover aus auf die Reise. Bis vor einigen Monaten. Im Juni 2009 war
plötzlich Schluss mit der fliegenden Briefträgerei. Jetzt, pünktlich zum Weih­
nachtsgeschäft, genau genommen seit Ende November, wird auf den Strecken
zwischen Hannover und München sowie Hannover und Stuttgart die Post wie­
der per Flugzeug befördert. Fünfmal pro Woche starten Flugzeuge vom Typ
Boeing 737-800 der Fluggesellschaften TUIfly und Air Berlin von Hannover
nach Stuttgart und München und umgekehrt. Flughafenchef Dr. Raoul Hille
begrüßt die Entscheidung der Deutschen Post: „Die Rückkehr zur geflogenen
Post passt in unsere Strategie, den Flughafen als Logistikstandort weiter zu
stärken. Wir freuen uns, dass der Flughafen Hannover im Nachtluftpostge­
wirtschaft
In die Flughafengesellschaft integrierte
Unternehmen gewährleisten in der Flugzeug- und Frachtabfertigung höchste
Professionalität. Bodenverkehrsdienste
aus „einer Hand“ garantieren eine
optimale Abwicklung.
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Als einziger Flughafen Deutschlands garantiert der Hannover Airport
jedem Fluggast einen freien Parkplatz. Auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln geht es schnell: Die S-Bahn-Linie 5 Hannover Airport Line
bringt Reisende in nur 18 Min. vom Hauptbahnhof direkt ins Terminal.
regjo hannover
schäft jetzt wieder die bundesweite Nummer eins ist.“ Für die Post ist der Han­
nover Airport ein idealer Standort: Auch hier ergeben die gute Infrastruktur
mit Anbindung an die großen Autobahnachsen eine erstklassige Ausgangslage
für einen bundesweiten Postverteiler und damit das ausschlaggebende Argu­
ment für den Standort. Auf der Dienstleistungsseite gewährleisten die Toch­
tergesellschaften Air Service Hannover und Hannover Aviation Ground Ser­
vice im Bereich der Flugzeug- und Frachtabfertigung höchste Professionalität
für die reibungslose und zuverlässige Abwicklung der Postflüge.
Während der Vormarsch an die Spitze der deutschen Logistikelite von
bemerkenswerten Zahlen begleitet wird und auch Anwohner-Interessenge­
meinschaften längst alarmiert auf dem Plan stehen, wird der touristische Sek­
tor mit etwas weniger Blitzlichtgewitter weiter vorangetrieben. „Hier werden
wir unsere Kernkompetenzen noch klarer definieren und uns deutlicher im
Wettbewerb positionieren“, sagt Jacobsen an. Dass man hier keineswegs bei
Null startet, liegt auf der Hand.
Mehr als zwei Drittel der Fluggäste haben einen touristisch veranlassten
Reisegrund. Seit Anfang 2008 etabliert der hannoversche Flughafen daher
unter dem Markennamen „haj Reisen“ eine Reisevertriebsplattform, die das
touristische Profil des Airports schärfen und die Aktivitäten in Norddeutsch­
land auf den Abflughafen Hannover fokussieren soll. Jacobsen: „Der Reise­
vertrieb „haj Reisen“ verzeichnete im Januar 2009 ein Buchungsplus von 9,1
Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf ein Umsatzvolumen von 1,2
Millionen Euro. Im Ergebnis konnte sich das Reiseportal 2009 deutlich von den
eher verhaltenen Buchungseingängen der Gesamtbranche absetzen.“ Schon
im zweiten Halbjahr 2008 hatte sich die internationale Finanz- und Wirt­
schaftskrise auch am Hannover Airport bemerkbar gemacht. Nachlassende
Passagierbuchungen und Streckenreduzierungen waren, wie überall auf der
Welt, die Konsequenz. Aber trotzdem: Insgesamt konnte Hannover Airport
das Geschäftsjahr 2008 auf dem hohen Vorjahresniveau von 2007 abschließen
– dem zweitbesten Ergebnis in der Geschichte des Unternehmens. Das Luft­
fracht- inklusive Luftpostaufkommen legte 2008 ein Plus von 5,8 Prozent vor,
die Umsatzerlöse beliefen sich auf rund 150 Millionen Euro, das sind 14,3 Pro­
zent mehr als im Vorjahr. Ein zufriedenstellendes Ergebnis – bleibt abzuwar­
ten, wie sich die Zahlen aus 2009 darstellen werden.
Neu seit Februar 2009 ist die Umfeld- und Umweltbeauftragte des Han­
nover Airport: Stefanie Vehling. Sie widmet sich ausschließlich und intensiv
den Themen Lärmmanagement, Nachtflug, Schall- und Umweltschutz und lädt
seit Mai interessierte Bürger zweimal im Monat zum persönlichen Gespräch
ein. Jeden zweiten und vierten Dienstag im Monat ist Bürgersprechstunde am
Flughafen Hannover. Jeweils von 16.00 Uhr bis 18.00 Uhr haben Anwohner
dann die Gelegenheit, Fragen zu stellen, Informationen zu erhalten und Mei­
nungen auszutauschen. Zur Koordinierung der Termine und um lange War­
tezeiten zu vermeiden, werden die Interessenten gebeten, sich bis zum jewei­
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ligen Freitag vor dem Termin bis 12.00 Uhr bei Claudia
Spielau anzumelden, telefonisch unter 0511 977 1333 oder
per E-Mail (c.spielau@hannover-airport.de).
Für den weiteren Ausbau des Airports, nicht nur in
logistischer Hinsicht, zeigen sich die Verantwortlichen
zuversichtlich. Jacobsen: „Durch seine verkehrsgünstige
Lage und den eigenen Autobahnanschluss ist der Flughafen
aus allen Himmelsrichtungen optimal erreichbar.“ Vor Ort
stehen über 14.000 Stellplätze in unterschiedlichen Kom­
fort-Kategorien – einschließlich Valet- und Exklusivpar­
ken und Parken für mobilitätseingeschränkte Personen –
zur Verfügung. Dabei garantiert der Hannover Airport als
einziger Flughafen jedem Fluggast einen freien Parkplatz.
Kurze Wege auf dem Campus und in den Terminals und
das umfassende Service-Programm des Flughafens schaf­
fen die besten Rahmenbedingungen für einen entspann­
ten Start in den Urlaub.
Weitere Informationen und aktuelle Veranstaltungen finden Sie
im Internet unter www.hannover-airport.de
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projekt
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Die Auferstehung
Bild © Historisches Museum Hannover
Etwa Mitte 2012 soll das klassizistische Laves-Schloss in Herrenhausen wieder in alter Pracht
erstrahlen – und zur neuen Adresse der Wissenschaft in der Landeshauptstadt werden.
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Eingang zum Ehrenhof von Schloss Herrenhausen,
1934. Quelle: Historisches Museum Hannover.
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ProJeKt
Kupferstich großer garten 1727.
Quelle: Historisches Museum Hannover.
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In akribischer Kleinstarbeit wurden die Fundstücke
aus einem alten Schlosskeller ans Tageslicht befördert
und katalogisiert.
Text: Stefanie Stüting
Abstimmung mit der Stiftung gegen die sogenannte freihändige
Vergabe und für die EU-weite Ausschreibung des Grundstücks.
Anfang 2009 gab die stiftungseigene Vermögensanlagegesellschaft
IVA KG (als einzige Bewerberin) ihr Angebot ab. Anfang Juli 2009
war die Tinte unter dem Vertrag zu Erbbaurecht und Museums­
miete trock­en. Für die VolkswagenStiftung, den größten privaten
Wissenschaftsförderer in Deutschland, ist der Wiederaufbau des
Schlosses Herrenhausen keine Fördermaßnahme, sondern ein Pro­
jekt in Sachen Vermögensanlage. Dr. Wilhelm Krull: „Wir rech­
nen mit einem Gesamtinves­t itionsvolumen von rund 20 Millio­
nen Euro. Damit soll sowohl die historische Kubatur des Schlosses
wieder hergestellt als auch ein modernes Tagungszentrum mitsamt
unterirdischem Hörsaal und Ausstellungsbereichen in den Seiten­
flügeln errichtet werden.“
Die Landeshauptstadt Hannover wird langfristiger Mieter der beiden Seitenflügel und des Wachgebäudes des Schlosses.
Aufgebaut wird das Schloss durch die 100-prozentige Immobili­
entochtergesellschaft IVA KG, die später auch für die Vermietung
der Flächen verantwortlich zeichnen soll. Für die Museumsflächen
im östlichen Wachgebäude und in den beiden Seitenflügeln wurde
ein langfristiger Mietvertrag mit der Landeshauptstadt Hannover
geschlossen. Diese ist zuständig für die Einrichtung und den lau­
fenden Betrieb der Museen. Mieter des Tagungszentrums wird ein
externer Unternehmer, der es auf eigenes Risiko betreibt. Damit
stehen der Stiftung (für ihre eigenen Veranstaltungen und die ihrer
Bewilligungsempfänger), aber auch anderen interessierten Nutzern
(z.B. Universitäten, der Stadt Hannover, Banken, Versicherungen
und Privatpersonen) am Standort Hannover neue adäquate Mög­
Bild © Frank Wilde
Sie ist eine der meistdiskutierten Lücken in Hannover. Das fehlende
Herzstück und Zentrum der Herrenhäuser Gärten erhitzt seit Jah­
ren Gemüter und Phantasie. Pläne wurden geschmiedet und ver­
worfen – ein schier endloses Tauziehen machte einer zukunfts­
trächtigen Lösung beinahe den Garaus. Jetzt ist die Zukunft der
gähnenden Leere, dort, wo einst das klassizistische Laves-Schloss in
seinen dekorativen Gärten prangte, beschlossene Sache. Die Volks­
wagenStiftung wird das Schloss Herrenhausen im Rahmen ihrer
Vermögensanlage wieder aufbauen. Die Stadt Hannover hat ihr
dafür das Grundstück über ein Erbbaurecht zur Verfügung gestellt.
Dr. Wilhelm Krull, seit 1996 Generalsekretär der Volkswa­
genStiftung: „Wir haben die langjährigen Diskussionen über die
immer wieder gescheiterten Pläne zum Wiederaufbau des Schlosses
Herrenhausen verfolgt. In Gesprächen mit dem Oberbürgermeis­
ter kristallisierte sich dann die Idee heraus, die Nachbildung des
klassizistischen Laves-Schlosses mit der Errichtung eines flexibel
nutzbaren, modernen wissenschaftlichen Tagungs- und Veranstal­
tungsortes im Schlossinnern sowie der Einrichtung von Museen
in den Seitenflügeln zu verbinden.“ Gemeinsames Ziel von Stadt
und Stiftung: den Wissenschafts-, Wirtschafts- und Kulturstand­
ort Hannover zu stärken. Ein ehrgeiziges Projekt beginnt.
Gesagt, getan – oder zumindest fast. Nachdem das Kurato­
rium der Stiftung Ende 2007 seine Zustimmung zum Wiederauf­
bau des Schlosses als Vermögensanlageprojekt gegeben hatte, wur­
den ab Anfang 2008 Gespräche mit der Stadtverwaltung Hannover
geführt. Die zunächst für Mitte 2008 angepeilte Unterzeichnung
des Erbbaurechtsvertrags verzögerte sich durch die aktuelle Recht­
sprechung zum Vergaberecht. Um spätere vergaberechtliche Kla­
gen Externer und somit schlimmstenfalls den Baustillstand zu
vermeiden, entschied sich die Stadt im Sommer 2008 daher in
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Bild © Frank Wilde
Bilder © Frank Wilde
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Fundstücke: Fragmente eines alten Kachelofens.
lichkeiten für ihre Nutzungsanforderungen zu marktüblichen Ver­
anstaltungskonditionen zur Verfügung. Das Tagungszentrum wird
modern und funktional errichtet und höchsten internationalen
Standards entsprechen. Das Untergeschoss des Schlossgebäudes
soll unterirdisch in den Gartenhof hinein erweitert werden und
ein großes Auditorium für bis zu 250 Personen aufnehmen, das
für internationale Tagungen nutzbar ist. Dieser Hörsaal soll mit
modernster Technik, Dolmetscherkabinen usw. ausgestattet wer­
den. Darüber hinaus wird es im Schloss fünf bis sechs kleinere Sit­
zungsräume für Workshops oder ähnliche Veranstaltungen geben.
Im ersten Obergeschoss des Schlosses wird ein großer und reprä­
sentativer, möglichst flexibel nutzbarer Festsaal eingerichtet, der
auch für Empfänge, öffentliche Veranstaltungen und vieles mehr
geeignet ist.
Seit Mitte Dezember läuft die Auslobung des Architekturwettbewerbs. 15 von 81 Büros sollen einen Entwurf abgeben.
„Mit solch einem Tagungszentrum erfährt das Schloss eine ange­
messene und auch für öffentliche Zwecke zugängliche Nutzung“,
so Oberbürgermeister Stephan Weil. Nach seinen Überlegungen
könnte in den beiden Flügeln des Schlosses ein Museum entste­
hen, genauere Planungen gibt es derzeit noch nicht. Der Wieder­
aufbau betrifft zum einen den Hauptteil des Schlosses mit den
beiden Wachgebäuden. Es soll eine Anbindung an die noch vor­
handenen Bauteile „Grotte“ und „Kaskade“ erfolgen. Ebenfalls wie­
derhergestellt werden sollen die beiden eingeschossigen Seitenflü­
gel des Schlosses.
Mitte Dezember 2009 wurde der Architektenwettbewerb aus­
gelobt. Die Immobilien-Verwaltungs- und Anlagegesellschaft Dr.
A. Steiger KG (IVA KG), bauausführende Tochtergesellschaft der
VolkswagenStiftung, hat aus einem Feld von 81 Bewerbern 15
Architekturbüros, darunter auch drei „junge“ Büros, ausgewählt,
die nun zur Teilnahme am Architektenwettbewerb „Wiederaufbau
Schloss Herrenhausen“ aufgefordert werden. Im zweiten Quartal
2010 rechnen die Verantwortlichen mit einer Entscheidung der
Jury. Dann folgen Ausführungsplanung und Baugenehmigungs­
verfahren. Frühestens ab Herbst 2010 soll die Baugrube ausgeho­
ben werden, im Sommer 2012 soll der Wiederaufbau des Schlos­
ses Herrenhausen fertiggestellt sein. Für die VolkswagenStiftung
ist das Projekt ein nennenswertes Ausrufezeichen für den Wissen­
schaftsstandort Hannover – und mehr noch. Dr. Wilhelm Krull:
Grabungsstätte an der Stelle, wo ab Mitte 2010 die Bagger anrücken werden.
„In Zeiten eines sich verschärfenden globalen Wettbewerbs um
die besten Talente ist es besonders wichtig, die Attraktivität eines
Wissenschaftsstandorts weiter zu erhöhen. Am Sitz der Volkswa­
genStiftung in Hannover möchten wir deshalb einen erheblichen
Teil unserer bislang an den verschiedensten Orten dieser Welt
stattfindenden Symposien, Sommerschulen und Workshops kon­
zentrieren. Zugleich bietet die neue Tagungsstätte auch den han­
noverschen Hochschulen die Gelegenheit, inmitten der Herren­
häuser Gärten herausragende wissenschaftliche Veranstaltungen
mit hochkarätigen Teilnehmern durchzuführen.“
Rund 29.000 Projekte hat die VolkswagenStiftung seit ihrer Gründung mit über 3,5 Mrd. Euro gefördert und auf den Weg gebracht.
Die VolkswagenStiftung unterstützt die Geistes- und Gesellschafts­
wissenschaften ebenso wie die Natur- und Ingenieurwissenschaf­
ten und die Medizin. Als größter privater Wissenschaftsförderer
Deutschlands vergibt sie – auf Antrag – Fördermittel im Rahmen
selbstentwickelter Förderinitiativen, mit denen sie der Wissen­
schaft gezielt Impulse geben will – auch international. Die Stif­
tung ist keine Unternehmensstiftung, sie wurde 1961 von der Bun­
desrepublik Deutschland und dem Land Niedersachsen ins Leben
gerufen. Ihre Gründer statteten sie mit einem Stiftungskapital von
rund einer Milliarde Mark aus (aus dem Erlös der VW-Privatisie­
rung, also der Umwandlung des Volkswagenwerks in eine Akti­
engesellschaft). Heute verfügt die Stiftung über ein Kapital von
rund 2,1 Milliarden Euro; seit ihrer Gründung hat sie über 3,5
Milliarden Euro für die Förderung der Wissenschaften aufgewen­
det und dabei rund 29.000 Projekte auf den Weg gebracht. Mit
Blick auf die künftige Auslastung des Schlosses als Tagungsstätte
mit Veranstaltungen sind sowohl Stadt als auch Stiftung zuver­
sichtlich. Dr. Wilhem Krull: „Es gibt bereits jetzt von einer ganzen
Reihe wissenschaftlicher, kultureller und wirtschaftlicher Institu­
tionen Inte­ressensbekundungen mit Blick auf die spätere Nutzung
als Tagungsort. Die Stiftung selbst wird im Übrigen mit etwa 120
Veranstaltungstagen pro Jahr ein ganz wesentlicher Faktor für die
Auslastung sein. Es sollen hier keineswegs nur exklusive Tagungen
für ausgewiesene Experten stattfinden, sondern auch eine ganze
Reihe von Veranstaltungen für ein breites Publikum. Dazu gibt
es – etwa mit den „Herrenhäuser Gesprächen“ – auch mit enga­
gierten Partnern aus dem norddeutschen Raum bereits erste kon­
krete Überlegungen. Ich bin auch zuversichtlich, dass die IVA KG
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24.07.2007
11:03 Uhr
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06.06.2007
9:50 Uhr
Das Studium an der Fachhochschule
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Dr. Wilhem Krull, Generalsekretär der
VolkswagenStiftung, mit einem Fundstück
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in Kürze einen gastronomisch ausgewiesenen, professio­
nellen Betreiber für die Gastronomie und das Tagungsma­
nagement wie auch für das Marketing des Schlosses prä­
sentieren kann.“ Überzeugt sind alle Beteiligten auch, dass
das Schloss über Hannover hinaus Strahlkraft entwickeln
und auch internationale Tagungsgäste anziehen wird. Dr.
Krull: „Das Ensemble der historischen Bauten und Gärten
kombiniert mit den Museen und den angebotenen Mög­
lichkeiten für die Durchführung hochkarätiger wissen­
schaftlicher Veranstaltungen werden mit Sicherheit dazu
führen, dass Hannover viel stärker als bisher auf die For­
schungslandkarten dieser Welt kommen wird.“ Die Her­
renhäuser Gärten selbst werden von den umfangreichen
Bauarbeiten nicht betroffen sein. Die Gestaltung ist Teil des
Wettbewerbs – die Stadt übernimmt später die Pflege. Dr.
Wilhelm Krull ist mit Blick auf den Fertigstellungstermin
bereits eine gewisse Vorfreude anzumerken. „Wenn die
Rekonstruktion des historischen Aufmaßes und der Archi­
tektenwettbewerb nach dem bisherigen Zeitplan durchge­
führt werden können, bin ich sehr zuversichtlich, dass das
Schloss Mitte 2012 betriebsbereit sein wird. Uns würde das
besonders freuen, denn im selben Jahr feiert die Volkswa­
genStiftung ihr 50. Jubiläum.“
Schon lange bevor die Bagger anrücken, um Platz für
das Fundament des Großprojekts zu schaffen, wurde die
Erde in Herrenhausen „umgegraben“. Im Zuge der Erstel­
lung des historischen Aufmaßes wurde nach Fundament­
resten des Laves-Schlosses gesucht. Bei diesen Grabungen
wurden ein alter Treppenaufgang und Bruchstücke eines
Kachelofens gefunden, die dann von Mitarbeitern des Lan­
desamts für Denkmalpflege geborgen wurden und von die­
sen derzeit untersucht werden.
Bild © Historisches Museum Hannover
Projekt GeneSys
Weltpremiere: Hannoveraner Forscher erzielen bahnbrechende Erfolge bei der
Förderung von Erdwärme – einer umweltfreundlichen, unerschöpflichen Energiequelle.
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forschung
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Mit riesigen Bohrköpfen gräbt sich GeneSys 3.700 bis 4.000 Meter tief in die Hannoveraner Erde. Hier, in den tiefen mächtigen Gesteinsformationen, genau genommen im „Mittleren Buntsandstein“, finden die Forscher Wasser mit Temperaturen zwischen 130 und 150 Grad Celsius.
Text: Hannah Kroft Fotografie: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)
In 4.000 Metern Tiefe sucht man in Hannover nach erneuerbaren
Energiereserven. Ein Mammutversuch. Aber ein vielversprechen­
der. Das Experiment namens GeneSys könnte in Zukunft ein gänz­
lich neues Licht auf die aktuelle Debatte der Energieversorgung in
Deutschland werfen. Warum? Weil es hier im Geozentrum Han­
nover um nicht weniger geht als darum, neuartige Konzepte für
die Direktnutzung von geothermischer Wärmeenergie zu entwick­
eln und umzusetzen. GeneSys ist ein Projekt der Bundesanstalt für
Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR).
Mit riesigen Bohrköpfen gräbt sich GeneSys 3.700 bis 4.000
Meter tief in die Hannoveraner Erde. Hier, in den tiefen mächti­
gen Gesteinsformationen, genau genommen im „Mittleren Bunt­
sandstein“, finden die Forscher Wasser mit Temperaturen zwischen
130 Grad Celsius und 150 Grad Celsius. Diese Wärme wollen sie
speicherbar und nutzbar machen. Derartige Gesteinsformationen
sind in Norddeutschland weitverbreitet. Das große Problem ist aber:
Weil sie nur sehr eingeschränkt „durchlässig“ sind, ist eine konven­
tionelle Förderung von Thermalwasser nicht möglich. Hier arbei­
ten die GeneSys-Forscher mit einem Trick: Sie erzeugen in fast
4.000 Metern Tiefe großflächige, künstliche Risse und erschaffen
damit einen sogenannten Wärmetauscher. Die in dem geförder­
ten Heißwasser enthaltene Wärme wird dann mittels eines ober­
irdischen Wärmetauschers in einen Heizkreislauf eingespeist. In
einem mehrmonatigen Testbetrieb soll anschließend die Funk­
tions- und Leistungsfähigkeit des Systems auf die Probe gestellt
werden. Der Plan ist außerdem, durch die Kopplung an eine geo­
thermische Heizzentrale ab dem Jahr 2013 das komplette Geozen­
trum Hannover mit seinen 1.000 Mitarbeitern mit Erdwärme aus
dem Projekt GeneSys zu beheizen. Das 20-Millionen-Euro-Projekt
wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technolo­
gie (BMWi) finanziert.
Die Bohrarbeiten für das Geothermie-Pilotprojekt „GeneSys“
sind Mitte Dezember erfolgreich abgeschlossen worden. Bei 3.901
Meter erreichte die GeneSys-Bohrung ihre sogenannte „Endteufe“.
Kurz darauf begann bereits der Abbau der 400 Tonnen schweren
Anlage sowie der zehn Meter hohen Lärmschutzwand. Im Früh­
jahr 2010 starten an der Bohrung Forschungs- und Testarbeiten zur
Gewinnung der Erdwärme. Obwohl für das Abteufen der Bohrung
zwei Monate länger erforderlich waren als geplant, konnte Gene­
Sys-Projektleiter Dr. Michael Kosinowski am Ende der 154 Tage
dauernden Bohrarbeiten ein positives Fazit ziehen. „Wir haben den
Zielhorizont 300 Meter höher als erwartet angetroffen. Gleichzei­
tig ist es in dieser Tiefe mit 150 Grad Celsius deutlich wärmer als
ursprünglich gedacht. Das erhöht den Wirkungsgrad für die spä­
tere Beheizung.“
Grund für die Verzögerungen waren zum einen nicht vor­
hersehbare geologische und technische Probleme. Kosinowski:
„Zu Beginn der Bohrung sind wir auf unerwartet weiche Ton­
schichten gestoßen, die das Bohrloch immer wieder zugedrückt
haben. Das hat uns allein einen Monat Zeit gekostet.“ Zum ande­
ren verlängerte der Einsatz der neuartigen Bohranlage die Abläufe.
Während das Bohrgestänge bei konventionellen Anlagen senk­
recht im Turm abgestellt wird, wurde beim GeneSys-Projekt zum
Schutz der Anwohner ein besonders geräuscharmes Verfahren
regjo hannover
forschung
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Seit 2003 betreibt das Geozentrum Hannover in der Südheide eine 4.100 m tiefe Bohrung, um innovative Konzepte zur Erdwärmenutzung zu erproben. Durch Tests in dieser Bohrung wurde nachgewiesen, dass die für den Standort Hannover vorgesehenen Konzepte tatsächlich unter den dort zu erwartenden Bedingungen durchführbar sind.
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gewählt. Kosinowski: „Bei der von der BGR eingesetzten
Anlage ‚InnovaRig’ wird das Bohrgestänge vor dem Turm
auf dem Boden abgelegt. Das ist deutlich leiser, führt aber
zu wesentlich längeren Zeiten beim Ein- und Ausbau des
Bohrmeißels. So dauert ein Meißelwechsel bei diesem Ver­
fahren 30 Stunden und damit doppelt so lange wie bei
einer konventionellen Anlage.“ Insgesamt wurden beim
GeneSys-Projekt 25 Bohrmeißel benötigt, um die Endteufe
zu erreichen. Die Bohrkosten erhöhten sich um vier auf 13
Millionen Euro. Die Investitionen für das komplette Pro­
jekt inklusive Forschungs- und Testarbeiten sowie neuer
Heizzentrale betragen rund 20 Millionen Euro.
Die GeneSys-Bohrung fand großes öffentliches Inte­
resse. „Wir hatten rund 6.500 Besucher, darunter auch
viele direkte Nachbarn, die sich in unserem Infozen­
trum am Bohrplatz sowie bei Führungen über das Projekt
informierten“, so der GeneSys-Projektleiter. „Die umwelt­
freundliche geothermische Beheizung soll bei uns einen
jährlichen Verbrauch von einer Million Kubikmeter Erd­
gas ersetzen und damit die Abgabe von 3.000 Tonnen CO2
pro Jahr sparen“, erläutert Kosinowski. Daneben stellt das
Projekt eine technologische Innovation dar. „Die BGR wird
zum weltweit ersten Mal das sogenannte EinbohrlochKonzept für die Direktnutzung von tiefer Erdwärme im
Betrieb erproben“, erklärt der Projektleiter. „Mit nur einer
Bohrung soll die nahezu unerschöpfliche thermische Ener­
giequelle der Erde erschlossen werden. Die Förderung des
heißen Wassers und die anschließende Rückführung des
abgekühlten Wassers erfolgen in ein- und derselben Boh­
rung – im Unterschied zu den sonst üblichen Bohrlochdubletten. Hierdurch können die Kosten für die teuren
Bohrarbeiten halbiert werden“, so Kosinowski.
Ab März 2010 ist an der Bohrung ein umfangreiches
Forschungs- und Testprogramm zur Gewinnung der Erd­
wärme vorgesehen. Und zum Schluss noch eine Frage:
Warum ist es in der Tiefe eigentlich heiß? Die Wärme im
Inneren der Erde stammt zum Teil aus der Zeit ihrer Ent­
stehung als Ansammlung glutflüssiger kosmischer Mate­
rie. Ein weiterer, erheblicher Anteil stammt aus dem Zerfall
natürlicher radioaktiver Minerale in der Erdkruste. Hinzu
kommt ein kleiner Anteil aus der Reibung der festen Erde
bei den Gezeiten. Zusammen sorgen diese Prozesse dafür,
dass 99 Prozent unseres Planeten heißer sind als 1.000°C
und etwa 90 Prozent des Restes immer noch heißer sind als
100°C. In vielen Gegenden Deutschlands nimmt die Tem­
peratur pro Kilometer Tiefe um rund 30°C zu.
Weitere Informationen über das Projekt im Internet unter
www.genesys-hannover.de
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sport
regjo hannover
Vollblütige Pferdestärken
Der Hannoversche Rennverein e.V. wurde am 8. Juli 1867 gegründet und ist damit der älteste Sportverein
in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Interview mit Gregor Baum, Präsident des Rennvereins.
regjo hannover
sport
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sport
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regjo hannover
Einige Jahre nach der Gründung des Rennvereins liefen die Pferde bereits auf der Kleinen Bult, da wo heute die hannoversche Stadthalle steht. 1906 erfolgte der Wechsel zur Großen Bult – hier war Kaiser Wilhelm II einmal im Jahr zu Gast.
Interview: Stefanie Stüting Fotografie: Hannoverscher Rennverein e.V.
Der Hannoversche Rennverein ist der älteste Sportclub Hannovers – wie wichtig ist diese lange Tradition
für den Verein heute?
Gerade im Pferderennsport hat Tradition einen hohen
Stellenwert. In Hannover waren über die Jahrzehnte
hinweg immer wieder zukünftige Derbysieger und
andere legendäre Vollblüter am Start. Zum Beispiel
die Wunderstute Kincsem, die nach einem Sieg auf
der Alten Bult noch sagenhafte 52 Rennen gewann.
Oder Lustige, die 1955 das Deutsche Derby gewann.
In den letzten Jahren gewannen Schiaparelli, Nicaron
und Adlerflug Rennen auf der Neuen Bult, bevor sie im
Deutschen Derby erfolgreich waren. Das ist schon etwas
Besonderes. Nicht zu vergessen die vielen Weltklasse­
jockeys, die in 142 Jahren ihre Reitküns­te zeigten. Zu
Gast waren Kaiser und Bundespräsidenten, Minis­ter,
Oberbürgermeister und Prominente aus Film und Fern­
sehen. Wenn man auf die Tradition zurückblickt, kann
man eigentlich ziemlich stolz sein.
Welches sind in der Geschichte des Vereins die
wichtigs­ten Meilensteine?
Am 8. Juli 1867 fand auf der „Vahrenwalder Haide“ das
erste „Wettrennen“ statt. Einige Jahre später liefen die
Pferde bereits auf der Kleinen Bult, da wo heute die
hannoversche Stadthalle steht. 1906 erfolgte der Wech­
sel zur Großen Bult am Bischofsholer Damm, die sicher
die bislang bewegteste Geschichte hat: Einmal pro Jahr
war Kaiser Wilhelm II zu Gast, hier wurde bis 1908 mit
dem St. Leger sogar ein klassisches Rennen gelaufen.
sport
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regjo hannover
sport
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1943 wurde die herrliche Bahn am Rande der Eilenriede
bei einem Fliegerangriff zerbombt, wieder aufgebaut und
1967 feierte man das 100-jährige Jubiläum. Drei Jahre spä­
ter wurde die Bahn Bauplänen der Stadt geopfert, die sich
letztlich nicht realisierten. 1973 eröffnete dann vor 20.000
Zuschauern die Neue Bult in Langenhagen.
rahmenprogramm veranstalten. An manchen Renntagen
sind bis zu 3.000 Kinder gezählt worden, die natürlich mit
der gesamten Familie zu uns kommen. Durch das Kinder­
programm fühlen sich die Kinder wohl und bleiben auch
gerne einige Stunden bei uns auf der Rennbahn, so dass die
Eltern in Ruhe den Pferdesport genießen können.
Welche Bedeutung hat der Rennsport Ihrer Meinung nach
für die Stadt und die Region Hannover?
Die Neue Bult ist ein wahrer Zuschauermagnet und hat
sich als feste Größe im Veranstaltungsbereich etabliert. Wir
bieten erstklassige Unterhaltung für Familien, die einen
spannenden Nachmittag erleben möchten. Der gewal­
tige Zuspruch, an manchen Tagen kommen bis zu 20.000
Zuschauer auf die Rennbahn, zeigt, dass die Neue Bult
nach Hannover 96 die am zweitstärksten besuchte Sport­
veranstaltung in Hannover ist. Wir haben deshalb regel­
mäßig die Top-Jockeys und Top-Trainer auf der Bahn. Und
natürlich auch tolle Pferde, die schließlich den Reiz von
Galopprennen ausmachen.
Und welches sind Ihre Pläne und Perspektiven für die
Zukunft?
Wir planen von Saison zu Saison. Trotz der angespann­
ten wirtschaftlichen Situation wollen wir unserem Publi­
kum selbstverständlich auch im kommenden Jahr einzig­
artiges Entertainment mit internationalem Flair, großem
Sport, einer prickelnden Atmosphäre und der Faszination
der schnellen Pferde bieten. Für einen sich selbst finanzie­
renden Verein ist das natürlich zur Zeit extrem schwierig.
Wie hat sich der Verein in den letzten Jahren entwickelt?
Durchaus sehr positiv. Neben der Erneuerung des VIPBereiches und dem Neubau der Garden-Lounge wurde
auch im gesamten öffentlichen Bereich erheblich inve­
stiert. Dadurch ist der Komfort für die Besucher deutlich
verbessert worden. Entscheidend ist aber, dass wir anläs­
slich der Rennveranstaltungen ein aufwendiges Familien­
Welche Bedeutung hat der Verein für den Rennsport in
Deutschland und gegebenenfalls in Europa?
Die Neue Bult gehört insbesondere in Bezug auf die Besucherzahlen zu den führenden Galopprennbahnen in Deutsch­
land. Auch sportlich gesehen spielt der Hannoversche
Rennverein eindeutig in der oberen Hälfte der Bundes­
liga: Durch mindestens ein internationales Listenrennen
pro Renntag mit Spitzenpferden aus dem In- und Aus­
land sowie dem Besuch der Top-Jockeys kratzen wir an
der Europapokaltür. An der Championsleague arbeiten wir
noch (lacht).
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zur Seite stehen können. Das Management im Unternehmensverbund weiß in jedem Fall wovon es redet, denn durch den eigenen
Betrieb von Gesundheitseinrichtungen in der CareConzept Seniorendienste GmbH ist in jedem Fall der
direkte Praxisbezug allzeit gegeben.
Wä h rend d ie clea n i k service und die cleanik servicepool
mit ihren Gebäudedienstleistungen durch die permanente Qualitätsentwicklung Maßstäbe setzen
und hiermit den Grundstock dafür legen, sich in einer Gesundheitseinrichtung auch ein Stück zuhause fühlen zu können, wird
dies in der cook & care Catering GmbH fortgeführt. Sich ein Stück
weit zuhause zu fühlen oder ein neues Zuhause zu finden, beginnt
mit dem sich wohl fühlen. „Ein wichtiger Pfeiler dieser Empfindung ist Essen, das im Geschmack überzeugt
und beim Verzehr zum Erlebnis wird“, so der
geschäftsführende Gesellschafter Mathias Hennecke (Abb. rechts). Die cook & care Catering
GmbH hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses
Wohlgefühl durch flexible und auf den Kunden
oder Endverbraucher abgestimmte Konzepte
zu erzeugen. Unter dem Motto „Essen erleben“
wird gesundes, vollwertiges Essen zum Erlebnis für alle. Auch in diesem Bereich schätzen
unsere Kunden die jahrelange Branchenerfahrung und, dass sie
es mit einem Dienstleister zu tun haben, der die Kundensprache
spricht.
Im Consultbereich werden gemeinsam
mit den Betreibern von Einrichtungen
strategische Maßnahmen, Konzepte
und Sparmaßnahmen diskutiert und
analysiert. Ob es dabei um klassisches
Outsourcing oder die Gründung von
umsatzsteuerlichen Organschaften geht
- dieses wird von Fall zu Fall analysiert und entschieden. Mehr und
mehr nachgefragt werden auch Personalserviceleistungen aus der
CareTime, von der klassischen Personalentwicklung bis hin zur
Zeitarbeit. Auch hier wird sich die Unternehmensgruppe künftig als
zuverlässiger und kompetenter Dienstleistungspartner engagieren.
„Die Nachfrage ist enorm, es wird immer schwerer, gutes und kompetentes Personal im Markt zu finden. Hier greift man gerne auf
unsere Erfahrung zurück“, erläutert Jens Tegeler die Zukunftspläne
des Unternehmensverbundes. Die Fäden des Unternehmensverbundes laufen in Wunstorf bei Hannover zusammen. Hier sitzt die
eingeschworene Verwaltung, die die Unternehmensgruppe zusammenhält. Und genau hier befindet sich auch die Ideenschmiede,
die unter der Leitung von Jens Tegeler Zukunftsprojekte plant und
realisiert. „Aufmerksam beobachten wir die Wünsche und Anforderungen unserer Kunden und passen unsere Leistungen ihren
Bedürfnissen durch innovative Ideen
und Lösungen an, care & more ist nicht
nur für uns ein Leitsatz, sondern offensichtlich auch eine Vision, die unsere
Kunden begeistert“, so Jens Tegeler.
Mehr über den cleanik service Unternehmensverbund: www.cs-verbund.de.
cleanik service Unternehmensverbund
– ein Unternehmen setzt Maßstäbe in der Gesundheitsbranche
Umfassende Versorgungskonzepte rücken zunehmend in den Fokus
care & more ist in der cleanik service Unternehmensgruppe nicht nur
Schlagwort, sondern Vision und Programm. Vor 15 Jahren ist die cleanik
service Unternehmensgruppe als
klassischer Dienstleister für Krankenhäuser, Rehakliniken und Senioreneinrichtungen gestartet und hat
sich zunehmend zu einem umfassenden Dienstleister im Gesundheitsmarkt entwickelt, dessen Kompetenzen an vielen Stellen nachgefragt werden. „Unsere Konzentration auf den Gesundheitsmarkt
wurde vor 15 Jahren in der Branche noch vielfach argwöhnisch
beäugt“, so der geschäftsführende Gesellschafter Jens Tegeler (Abb.
oben rechts), „doch zunehmend erkennen unsere Kunden
den Vorteil, einen kompetenten Fachpartner an ihrer Seite
zu haben, der durch seine vielfältigen Erfahrungen und Kompetenzen im Bereich hauswirtschaftliche Dienstleistungen
und Servicedienstleistungen
für Entlastung im Tagesgeschäft
sorgt.“
Im besonderen Fokus steht
immer das Wohlergehen der
Kunden. Insbesondere die vertrauensvolle und nachhaltige
Betreuung der Kunden sorgt
dafür, dass immer mehr umfassende Servicedienstleistungen
von dem Unternehmensverbund abgefordert werden. Dies sind auf der einen Seite die klassischen Gebäudedienstleistungen wie Hausreinigung, Sterilgut- und
Wäscheversorgung und auf der anderen
Seite der Betrieb von Küchen der Kunden,
aber eben auch zunehmend Consulting und
spezielle Beratungsleistungen sowie Personalserviceleistungen. Immer mehr erkennen die Kunden, dass sich unter dem Dach
des Unternehmensverbundes Fachkompetenzen angesammelt haben, die einer Einrichtung im Gesundheitswesen auch bei
der Lösung von strategischen Fragestellungen oder organisatorischen Analysen gut
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SENIOREN
regjo hannover
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Eine Frage der Zeit?
Senioren sind in der Region Hannover eher zufrieden, eher gut vernetzt und eher zuversichtlich. Soweit
die Studien. Aber auch einige Pioniertaten von und für diese Altersgruppe sind in Hannover zu Hause.
Bild © jeremias münch – Fotolia.com
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SENIOREN
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Mit den Ergebnissen der Repräsentativerhebung „Wohnen im Alter“ stellt die
Stadt Hannover umfangreiche Informationen über die Lebens- und Wohn­
situation, zu Einschätzungen, Bedürfnissen und Wünschen zur Verfügung.
Bild © Alta.C – Fotolia.com
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regjo hannover
regjo hannover
Fast zwei Drittel der Senioren in Hannover (64 Prozent) sehen dem Altern gelassen entgegen und sind
zuversichtlich, dass sie gut versorgt sein werden. 61 Prozent schätzen ihre finanzielle Situation als
gut ein und 57 Prozent beurteilen auch ihre gesundheitliche Situation als gut. Positives Lebensgefühl:
58 Prozent fühlen sich jünger als sie sind und 63 Prozent meinen, dass sie es genießen können,
mehr Zeit für sich zu haben. (Quelle: Repräsentativerhebung „Leben und Wohnen im Alter“, 2007 )
SENIOREN
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Bild © Marzanna Syncerz – Fotolia.com
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Bild © Monkey Business – Fotolia.com
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Laut Melderegister stellen die Menschen im Alter ab 55 Jahren in Hannover einen Bevölkerungsanteil
von insgesamt 30 Prozent. Die größte Altersgruppe bilden die 65- bis 74-Jährigen mit insgesamt
10,5 Prozent an der Gesamtbevölkerung. 57,2 Prozent der 55 -Jährigen und Älteren sind Frauen.
(Quelle: Repräsentativerhebung „Leben und Wohnen im Alter“, 2007 )
Text: Stefanie Stüting
Ursel Kühn ist über 70 und ehrgeizig. „Typisch für uns Steinböcke“,
meint sie. Als ihre Tochter mit Schwiegersohn und den beiden
Enkelkindern aus beruflichen Gründen von Hannover ins nörd­
liche Itzehoe zog, brach für die agile Rentnerin erstmal eine Welt
zusammen. „Ich muss schon zugeben… damals bin ich in ein rich­
tiges Loch gefallen.“ Kein Wunder, schließlich war sie ihr Leben
lang für andere Menschen dagewesen. „Früher zum Beispiel habe
ich Projekte für arbeitslose Frauen gemacht. Aber wie gesagt, mit
über 70…“ Zufällig fiel ihr im Zug eine Anzeige der Diakonie ins
Auge. „Großelterndienst“, das klang spannend. „Ich habe dort
angerufen und nur wenige Tage später saß ich bei Frau Beck­er
von der Diakonie und sie stellte mir viele Fragen.“ Der Großel­
terndienst bringt Wahlgroßeltern mit Wahlenkelkindern zusam­
men. Aufgabe und Verantwortung für die einen, eine Omi für die
anderen und Kinderbetreuung, sprich Entlastung für die dritten.
Angelika Becker: „Im besten Fall entsteht eine familiäre Bezie­
hung, ein Vertrauensverhältnis zwischen Großeltern und Enkel­
kindern.“ Beim nächsten Treffen saß Ursel Kühn bereits „ihrem“
Enkelkind, einem kleinen Jungen, gegenüber. „Wir haben uns vom
ersten Augenblick an gemocht. Als die Mutter mit ihm schimpfte,
er solle still sein, sonst gehen sie nachher nicht Eis essen, fragte er
mich, „kommst Du mit?“. Seitdem ist alles klar zwischen uns.“ Seit
diesem Moment vor drei Jahren ist Ursel Kühn einmal die Woche
für drei bis vier Stunden Großmutter – mittlerweile auch für ein
kleines Schwesterchen, das vor knapp drei Jahren dazukam. „Es
ist eine großartige Aufgabe, Wunschoma zu sein. Aber es ist auch
eine echte Verpflichtung und hat mit Friede, Freude, Eierkuchen
nicht zu tun, abends bin ich richtig groggy.“
85 Familien stehen derzeit auf der Warteliste für eine
Wunschoma oder einen Wunschopa. Angelika Becker: „Ungefähr
90 Frauen und 10 Männer sind ehrenamtlich im Großelterndienst
tätig. Manchmal haben wir auch Ehepaare – die gehen besonders
schnell weg“, lacht sie. Fazit: Freiwillige Großeltern werden hän­
deringend gesucht, während die Warteliste aus allen Nähten platzt.
Für die Arbeit der Diakonie und die Seniorenarbeit allgemein
ist in der Region Hannover eins vor allem charakteristisch: die
gute Vernetzung ihrer Akteure. Jutta Schulte, Leiterin der Abtei­
lung Offene Altenarbeit beim Diakonischen Werk: „550 Ehren­
amtliche sind allein über die Diakonie in der Seniorenarbeit tätig.
Sie sind engagiert in Aktivitäten wie dem Großelterndienst oder
im Partnerbesuchsdienst für ältere Menschen oder in der Leitung
von Gruppen. Es werden Trauerseminare und -cafés, aber auch
Veranstaltungen für Senioren mit Migrationshintergrund ange­
boten. Außerdem betreiben wir zwei Stadtteil-Seniorenbüros, die
auf die jeweiligen Gegebenheiten und Bedürfnisse vor Ort zuge­
schnitten sind.“
Ein Blick auf die Internetseite www.seniorenberatung-han­
nover.de macht deutlich, was hier mit Vernetzung gemeint ist. Die
Internetseite ist zugleich umfangreiche Informationsbasis, aber
auch Beratungsinstrument für Profis. Initiiert vom Fachbereich
Senioren/KSH der Stadt Hannover setzt man in verschiedensten
Arbeitskreisen auf Gedankenaustausch und Zusammenarbeit. Zu
aktuellen Themen sitzen unterschiedlichste Akteure und Anbieter
gemeinsam an einem Tisch. Babet Volkmann vom Kommunalen
Seniorenservice Hannover, Seniorenfachplanung: „Zum Beispiel
beim Thema Wohnungswirtschaft diskutieren hier Leute, die auf
dem freien Markt scharfe Konkurrenten sind. Das ist für die strate­
gische Entwicklung der Seniorenarbeit natürlich extrem konstruk­
tiv.“ Schwarz auf Weiß sind die Ergebnisse und aktuellen Lebens­
situationen der Senioren in der Region Hannover in der großen
Repräsentativbefragung „Leben und Wohnen im Alter“ nachzu­
lesen. Die Ergebnisse dieser fachbereichsübergreifenden Großbe­
fragung der Menschen über 60 Jahre in Hannover wurden in ver­
schiedenen Zusammenhängen und Arbeitskreisen ausgewertet und
gemeinsam interpretiert. Daraus wurden für jeden der 13 Stadtbe­
zirke Projekte formuliert, an deren Umsetzung die Seniorenarbeit
in Hannover in der nächsten Zeit arbeiten wird.
Eins der vielen Ergebnisse aus dieser Studie: Die AG Wohn­
beratung hat eine neue Broschüre entwickelt, in der diejenigen
Anbieter von Wohnberatung aufgelistet sind, die sich zu einem
vereinbarten Qualitätsstandard in Sachen Beratung und Koopera­
tion verpflichtet haben. Die Broschüre erscheint im Januar 2010.
Außerdem soll eine zweite Infobroschüre herausgebracht werden,
die die Seniorenwohnanlagen im Stadtgebiet auflistet und portrai­
tiert. Den Senioren soll damit die Möglichkeit gegeben werden, die
unterschiedlichen Angebote transparent zu vergleichen und den
persönlichen Favoriten leichter auswählen zu können. Wohnen
im Alter beschäftigt in Hannover aber noch weitere Akteure. Eine
Bundesarbeitsgemeinschaft mit Sitz in der niedersächsischen Lan­
deshauptstadt setzt sich im „Forum für gemeinschaftliches Woh­
nen“ für neue Formen des Zusammenlebens ein. Ingeborg Dahl­
mann erklärt die Hintergründe: „In einem Wohnprojekt lebt man
selbstbestimmt – mit so viel Nähe wie möglich und so viel Privat­
heit wie nötig. Es entstehen „Wahlverwandtschaften“ und soziale
Hilfesys­teme, die zu einem aktiven Leben gehören. Durch die Akti­
vierung und vielfältigen Anregungen in den Gruppen können typi­
sche Alterserkrankungen hinausgezögert, besser gemeis­tert und in
der Häuslichkeit gepflegt werden. Das bedeutet letztendlich auch
eine Kostenminderung in den kommunalen sozialen Haushalten
im Bereich der Heimunterbringung.“
Ende der 80er Jahre wurde die AG gegründet und 1992 in
einen Verein umgewandelt. „Information und Öffentlichkeitsar­
beit, aber auch die Schulung von Interessierten und gegenseitige
Hilfestellung bei der Realisierung von Projekten auf den unter­
schiedlichsten Ebenen gehören seither zu unseren wichtigs­ten Auf­
gaben.“ Handlungsbedarf angesichts der Wohnsituation von Seni­
oren sieht das Forum an mehreren Stellen: „Kommunikation und
Handlungsbereitschaft in der Wohnungswirtschaft ist gefragt. Sozi­
alarbeit in den Unternehmen kann die neue Wohnform begleiten
und dafür sorgen, dass die notwendige Professionalität mit dem
regjo hannover
regjo hannover
SENIOREN
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Bild © Marzanna Syncerz – Fotolia.com
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85 Familien stehen derzeit auf der Warteliste für eine Wunschoma oder einen Wunschopa.
Angelika Becker: „Ungefähr 90 Frauen und 10 Männer sind ehrenamtlich im Großelterndienst
tätig. Manchmal haben wir auch Ehepaare – die gehen besonders schnell weg.“
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hohen Engagement der Wohnprojektler zu positiven Effekten in
den Wohnstandorten führt. Kommunen sollten die Vermittlung
und Moderation von Wohnprojektinitiativen unterstützen, um eine
konstruktive, zielgerichtete und effiziente Umsetzung von Projek­
ten zu fördern“, fasst Ingeborg Dahlmann zusammen. Das „Wohn­
projekt“ als Alternative zum Heim und für sich als neue Perspektive
für ein selbständiges Leben und Wohnen im Alter zu entwickeln:
ein Ziel, dem das Forum in seiner langen Arbeit bereits bedeu­
tende Schritte näher gekommen ist. Im Modellprojekt „Kompe­
tenznetzwerk Wohnen“ wurden Mitglieder und Autoren des FGW
aufgefordert, Fachbeiträge zum Thema zu schreiben. Damit konnte
erstmals umfassend dargestellt werden, wie komplex und umfang­
reich das Thema Neue Wohnformen ist. Es ist aber auch zugleich
die Grundlage für Schulungen und Beratungen zum Thema. Laien
und Fachleute können über das Internet auf dieses umfassende
Wissen zugreifen. Das niedersächsische Sozialministerium fördert
seit 2008 mit dem „Niedersachsenbüro“ neben der Niedersächsi­
schen Fachstelle für Wohnberatung auch die Aufgaben des Forum
Gemeinschaftliches Wohnen auf Landesebene.
Um Fachwissen geht es auch, wenn man sich auf akade­
mischem Parkett mit dem Thema Senioren beschäftigt. Das an
der Leibniz Universität Hannover angesiedelte Projekt „innov­
aging“ unter der Leitung von Prof. Dr. Gisela Charlotte Fischer hat
deutschlandweit Pioniercharakter. Was macht „innovaging“? Kurz
gesagt: Es geht um Demografie-Management in kleinen und mitt­
leren Unternehmen (KMU) in der Region: eine Innovationsplatt­
form für altersrelevantes Wissen. Prof. Fischer: „Wir thematisie­
ren immer zwei Ebenen, nämlich Senioren als Mitarbeiter, sprich
Personal, und Senioren als Kundschaft. Beide Gruppierungen wer­
den sich ab 2020 demografisch merkbar verändert haben. Es gibt
immer mehr alte Menschen, gleichzeitig aber bleibt der Nachwuchs
aus. Über dieses Szenario sprechen wir. Da ist in vielerlei Hinsicht
ein Umdenken gefordert. Wir brauchen neue Strukturen und krea­
tive Lösungen in den Betrieben. Wir brauchen aber auch ein neues
Nachdenken in den Unternehmen über Produkte der Zukunft, die
mit Blick auf diese Altersgruppe eine wirtschaftliche Chance sein
können.“ Das Projekt „innovaging“ schafft mit Blick auf diese Fra­
gestellung den Brückenschlag zwischen Wirtschaft, Gesellschaft
und Universität. Prof. Fischer: „Wir arbeiten sehr praxisbezogen
und holen unterschiedlichste Partner an einen Tisch. Vertreter von
Fachhochschulen, Unis, Wirtschaftsunternehmen und den Kam­
mern arbeiten ebenso kontinuierlich wie systematisch an neuen,
phantasievollen Perspektiven. „innovaging“ ist vorerst bis Ende
2010 projektiert, ein Antrag auf Verlängerung ist gerade in Arbeit.
Und die Akteure sind zuversichtlich. „Unsere Hauptaufgabe 2010
besteht darin, den Wissenstransfer weiter voranzutreiben.“ 30
Unternehmen aus sechs Branchen sind zum Erfahrungsaustausch
in dieser Projektphase dabei, die Ergebnisse sollen dann auf regio­
naler Ebene verankert werden.
Während sich die Akademiker demografische Zukunftssze­
narien durch den Kopf gehen lassen, spielt sich Hedda Beißners
Leben ganz im Hier und Jetzt und direkt vor Ort ab. Die Sozialpäd­
agogin ist unter anderem zuständig für das Diakonie Seniorenbüro
Michaelis. „Seit August 1996 gibt es in Hannover Seniorenbüros
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eine ruhige Wohnlage ( je 13 Prozent).
(Quelle: Repräsentativerhebung „Leben
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in unterschiedlicher Trägerschaft. Sieben Büros gibt es aktuell, sie sind poli­
tisch gewollt und werden von der Stadt gefördert.“ Aufgaben der Seniorenbü­
ros soll es sein, Kontakte zwischen den älteren Menschen zu schaffen und zum
Tun anzuregen. Es sollen Möglichkeiten des sozialen, ehrenamtlichen Enga­
gements aufgezeigt werden. Zielgruppe sind nicht nur bereits aktive Seniorin­
nen und Senioren, sondern möglichst auch diejenigen, die sich bisher nicht
anderen Menschen und konkreten Aufgaben zugewandt haben. Das Koopera­
tionsprojekt Diakonie Seniorenbüro Michaelis (DSM) gibt es seit Februar 2009.
Hedda Beißner: „Kernstück des DSM ist der Arbeitskreis der Ehrenamtlichen.
Die Ehrenamtlichen bringen viele gute Ideen ein und setzen diese um. In kür­
zester Zeit engagierten sich sechs Ehrenamtliche (fünf Frauen und ein Mann),
die mit hauptamtlicher Unterstützung gemeinsam Angebote für die Seniorin­
nen und Senioren im Stadtbezirk Ricklingen entwickeln. Was mich persönlich
am meisten gewundert hat, war der große Zuspruch bei den Computerkursen.
Ich hätte nicht erwartet, dass drei Kurse zustande kommen.“
Themen, mit denen Hedda Beißner häufig in Berührung kommt und die
sie mit den Senioren bespricht, drehen sich hauptsächlich um die Versorgung
im Alter – Wohnen, Betreuung, Pflege. „Weitere Problemschwerpunkte sind
Einsamkeit, Verluste und Trauer.“ In Richtung Politik fordert Hedda Beißner
für ihre Arbeit: „Bewährte Angebote und Arbeitsbereiche sollten unbedingt
dauerhaft finanziert werden, anstatt nur zeitbegrenzte Projekte zu unterstüt­
zen.“ Planungssicherheit und kompetente Ansprechpartner bei Fragen zur Ver­
sorgung im Alter sind für viele Senioren Gold wert. Denn: Die Wahlmöglich­
keiten, wie man seinen Lebensabend verbringen möchte, sind zahlreich. Und
es werden immer mehr…
Das Unternehmen Wertinvestition Immobilien GmbH aus Sarstedt zum
Beispiel baut von Anfang 2010 an eine sechsgeschossige, terrassenförmige
Wohnanlage für Senioren in der List (Podbielskistraße 37). 69 Wohnungen
zwischen 52 und 90 Quadratmetern sollen hier entstehen. Gesamtinvestiti­
onskosten: mehr als zwölf Millionen Euro. Das Wohnangebot der Bauherren
richtet sich an Senioren, die sich noch zu jung für ein Pflegeheim fühlen, aber
gerne Unterstützung im Alltag in Anspruch nehmen möchten. Die Wohnungen
sind barriere- und schwellenfrei, einige sind rollstuhlgerecht. Alle Zimmer sind
mit Küchen und Parkett ausgestattet. „Wir wollen keinen unerschwinglichen
Luxus anbieten, sondern Wohnungen, die der klassische Rentner noch bezah­
len kann“, sagt Oliver Misczyc, Vertriebsleiter bei Wertinvestition Immobilien.
PWSHannReg_105x140_0912_zw.mx 08.12.2009 15:54 Uhr Seite 1
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gemeinschaftliches Wohnen
www.neues-wohnen-nds.de
www.kompetenznetzwerk-wohnen.de
www.innovaging.de – Weitere
Informationen zum Projekt der Leibniz
Universität Hannover
Die Wohnungen seien auch für Kapitalanleger geeignet. Der Kaufpreis liegt bei
3.500 Euro pro Quadratmeter. Das Unternehmen Sozialimmobilien LebensArt
GmbH, das als Vermieter und Verwalter fungiert, bietet den Senioren ein einzig­
artig breites Angebot an verschiedenen Dienstleistungen. Pflegerische Leistun­
gen werden hierbei zwar kostenfrei vermittelt, allerdings nicht selber erbracht,
damit der Mieter tatsächlich die absolute Wahlfreiheit des Pflegemarktes aus­
schöpfen kann. Darüber hinaus ist Tag und Nacht ein Concierge als Ansprech­
partner für die Bewohner vor Ort. Es gibt umfangreiche Betreuungs- und Unter­
haltungsprogramme: abendliche Lesungen und Konzerte, organisierte Reisen,
gemeinsam organisierte Sportgruppen oder auch einfach eine regelmäßige, täg­
liche Alltagsbegleitung: Zeitung vorlesen, Einkaufshilfen oder Spaziergänge.
Im Erdgeschoss des Gebäudekomplexes „Lister Lebensart“ werden verschie­
dene Ärzte einziehen. Kurze Wege, vertraute Ansprechpartner und das alles
in einem belebten Stadtteil von Hannover – mitten im Leben eben. Der Miet­
preis der Appartements beträgt ca. 28,50 Euro pro Quadratmeter und beinhaltet
sämtliche Nebenkosten wie Strom, Heizung und Wasser sowie eine wöchentli­
che Zimmerreinigung, kleinere Hausmeistertätigkeiten und eine Internet- und
Festnetztelefon-Flatrate. Weitestgehend sollen den Bewohnern alle bürokrati­
schen Aufgaben abgenommen werden, zudem stehen bei behördlichen Ange­
legenheiten Ansprechpartner kostenlos zur Verfügung.
„Ziel soll es sein, sich nur noch mit den schönen Dingen des Lebens zu
befassen und alle lästigen Verpflichtungen, die der Alltag bereit hält, zuverlässig
erledigen zu lassen“, so Kenneth Woods, Geschäftsführer der Sozialimmobilien
LebensArt. Zusätzliche Dienstleistungen wie Einkaufs-, Bügel-, Wäsche- oder
Menülieferservice können die Bewohner individuell dazukaufen. Das Dienstlei­
stungsunternehmen will seinen Sitz von Lindhorst im Landkreis Schaumburg
in die Ladenzeile verlegen, die der Komplex „Lister Lebensart“ im Erdgeschoss
bekommen wird. Für das Unternehmen Wertinvestition Immobilien GmbH ist
das betreute Wohnen für Senioren bereits das dritte Projekt dieser Art im Groß­
raum. Bereits realisiert wurden die „Atrium Residenz“ in Bad Nenndorf sowie
der „Mozartpark“ in Laatzen. Für die „Lister Lebensart“ rechnet das Unterneh­
men mit ungefähr einem Jahr Bauzeit.
Die Skandalöse
Die ausstellungsräume der Kestnergesellschaft wurden nach ihrer Eröffnung 1997 als die schönsten in Deutschland
bezeichnet. gerade sprengte die skandalbekannte Österreicherin Elke Krystufek ihre dortige vernissage …
70
Portrait
REgjo HannovER
REgjo HannovER
Portrait
nur zwei Tage vor ihrer ausstellungseröffnung in den Räumen
der Kestnergesellschaft hatte Elke Krystufek überraschend
hingeschmissen und alles abgesagt. Mittlerweile konnte man
sich einigen – und die ausstellung kann mit leichter verzögerung wie geplant stattfi nden.
Text: Hannah Kroft Fotografie: Elke Krystufek, Kestnergesellschaft
Auf der Venedig­Biennale repräsentierte sie 2009
Österreich und steht in der Tradition feministischer
Künstlerinnen wie Carolee Schneemann, Cindy Sher­
man, Maria Lassnig oder Valie Export. Die schrille und
gerne skandal­umwitterte Künstlerin Elke Krystufek
arbeitet in verschiedenen künstlerischen Genres von
Experimental­Film über Malerei bis hin zur Perfor­
mance. Seit Anfang der 90er Jahren wächst ihr Werk,
in dem sich Krystufek in unzähligen Versionen beson­
ders gerne selbst abbildet, beständig. Zusehends hat sie
ihren Blick in den vergangenen Jahren jedoch auch von
der eigenen Person abgewandt.
In der Kestnergesellschaft zeigt sie gerade ihre
Einzelausstellung »LESS MALE ART«, für die sich
Elke Krys tufek auf die Suche nach den Künstlerin­
nen gemacht hat, die bisher in der Kestnergesellschaft
ausgestellt haben. Vor Ort fertigte sie vor Eröffnung
ihrer Ausstellung eine Wandmalerei zum Thema Kunst
und Frauen in Hannover. Viele waren es offensicht­
lich nicht. Rot leuchten ihre Namen in einem blauen
Männermeer auf. Als die Wandmalerei schon relativ
weit fortgeschritten war, wunderte sich die Künstle­
rin Krystufek nicht mehr, „warum es in einer so män­
nerdominierten Institution wie der Kestnergesellschaft
schwierig ist, eine feministische Position laut hinaus­
zuposaunen. Es verlangt schon viele weibliche Holz­
hämmer um allen 7 ausschließlich männlichen Vor­
standsmitgliedern, dem aus 18 Männern und 1 Frau
bestehenden Kuratorium sowie dem männlichen
Direktor und dem männlichen Kurator klarzumachen,
was feministische Gegenwartskunst 2009/2010 ist. Mit
der etwas weiblicher besetzten Presse schien es dabei
eine Spur einfacher zu gehen…“
Mit der Ausstellung »LESS MALE ART« führt die
Kestnergesellschaft ihr Interesse an österreichischen
Künstlerpositionen fort. Die Hintergründe der Ausstel­
lung: Elke Krystufek plante zunächst eine neue Video­
arbeit. Start der Reise sollte dafür die Insel Bora Bora
sein, auf der Friedrich Wilhelm Murnau seinen letz­
ten Film „Tabu“ gedreht hat. Aufgrund des dort aus­
gebrochenen Denguefiebers konnte Bora Bora jedoch
nicht besucht werden. Die Produktionszeit war knapp
und so suchte man eine Europa möglichst nahegele­
gene Insel der Südsee, die Inselgruppe Palau, wo schon
Max Pechstein 1914 gearbeitet hatte. Krystufek: „Der
Videoschnitt fiel jedoch schließlich den großen Bud­
getlöchern bei der Kestnergesellschaft zum Opfer.“
Die Künstlerin verzichtete schließlich ganz auf eine
Förderung des Videoprojektes durch ihre Partnergale­
rien und begann sich stattdessen mit den männlichen
Machtverhaltenssymptomen innerhalb der Kestnerge­
sellschaft auseinanderzusetzen.
Die Videoarbeit, die ursprünglich „Südsee Nord­
see – das Meer der Körperflüssigkeiten“ heißen sollte,
wurde nun unter dem Titel „Palau 1 – below the male
belt“ weiterverfolgt. Krystufek begann sich im Rah­
71
REgjo HannovER
Portrait
73
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men dieses neuen Projektes für die „obskuren Vorgänge
unterhalb der männlichen Gürtellinie“ zu interessieren, so
sie dort verortet: Begehren, Frustration, Eindruck schin­
den, Verstecken. „Männer werden von ihrer Sexualität
gesteuert, nicht umgekehrt“, meint sie. Dies versucht sie
in Videosprache umzusetzen. Ob es ihr gelungen ist, wird
das Publikum selbst beurteilen müssen. Trotzdem ist »LESS
MALE ART« in erster Linie eine Malereiausstellung, die zu
90 Prozent auf der Basis von photografischen Abbildungen
von Männern entstanden ist.
Die im Zentrum von Hannover gelegene Kestnerge­
sellschaft zählt zu den größten und bekanntesten deut­
schen Kunstvereinen überhaupt. Seit ihrer Gründung 1916
hat sie trotz der Unruhen und explosiven künstlerischen,
sozialen und technischen Entwicklungen des 20. Jahrhun­
derts Bestand. Das Haus verfügt mit fünf Hallen auf zwei
Ebenen über insgesamt 1.500 Quadratmeter Ausstellungs­
fläche. Als 1997 der damalige Ministerpräsident von Nie­
dersachsen, Gerhard Schröder, die Räumlichkeiten der
Kestnergesellschaft in der Goeseriede 11 feierlich eröff­
nete, titelte die Münchener Abendzeitung: „Deutschlands
schönstes Ausstellungshaus“.
Zwischen 1902 und 1905 hatte der Hannoversche
Stadtbaurat Carl Wolff das Goseriedebad errichten lassen.
Der Mitteltrakt der öffentlichen Badeanstalt wurde 1943
im Zweiten Weltkrieg zerstört und bis 1953 wieder aufge­
baut. Bis 1982 blieb das Bad nach seinr Neueröffnung in
Betrieb. 1990 erwarb die Verlagsgesellschaft Madsack das
Gebäude und bot die Gebäudeteile des ehemaligen Damen­
bades und die Eingangshalle mit sämtlichen Nebenräumen
der Kestnergesellschaft zur Nutzung an.
Veit Görner, Direktor der Kestnergesellschaft: „Die
visuelle Gegenwart, nicht nur in der bildenden Kunst, son­
dern auch in der Architektur, der Mode oder im Design
steht für uns ebenso im Mittelpunkt des Interesses wie
aktuelle Musik und Literatur oder die theoretischen Posi­
tionen der Philosophie und Geisteswissenschaften. Mit
unseren Ausstellungen, den begleitenden Katalogen und
Führungen, mit den kestnerlectures, den kestnerconcerts,
den kestnereditionen, die es exklusiv nur bei uns und nur
für unsere Mitglieder gibt, und dem interdisziplinären
kestnerlabor haben wir eine vielfältige Veranstaltungspa­
lette, mit der wir unseren Besuchern und unseren über
4.000 Mitgliedern aktuelle Kunst und theoretische Posi­
tionen auf höchstem internationalen Niveau lebendig und
anspruchsvoll vermitteln.“
74
Experten
regjo hannover
Alles, was Recht ist
Der Paragrafendschungel deutscher Gesetzbücher scheint undurchdringlich. Doch Anwälte mit gutem
Rechtsempfinden und profunden juristischen Kenntnissen lotsen ihre Mandanten sicher hindurch.
Wolfram Moritz, Michael Körber und Karsten Ahrens / MPW Legal & Tax
76
Experten
regjo hannover
Text: Angela Andresen-Schneehage Fotografie: Roberto Hegeler
Rechthaberei und die Lust am Streiten gehören im All­
gemeinen nicht zu den Eigenschaften, die wir an unse­
ren Mitmenschen besonders schätzen. Benötigen wir
allerdings einmal fähigen Rechtsbeistand, sind es genau
diese Attribute, die ein findiger Anwalt gerne mitbrin­
gen darf. Neben einem fundierten und umfangreichen
Fachwissen selbstverständlich.
Mehr als 150.000 Rechtsanwältinnen und
-anwälte praktizieren laut Mitgliederstatistik der Bun­
desrechtsanwaltskammer in Deutschland, so der Stand
der Erhebung mit Stichtag 1.1.2009. Allein in Nieder­
sachsen mit seinen drei Kammern sind fast 9.700 Mit­
glieder in die berufsständische Vertretung der Anwälte
eingetragen. Betrachtet man die Statistik noch einge­
hender, dann lässt sich für diese Profession ein bun­
desweiter Zuwachs von rund 2,4 Prozent im Vergleich
zum Vorjahr ausmachen. Bei einer Gegenüberstellung
des zahlenmäßigen Verhältnisses von Anwälten und
Einwohnern erkennt man, dass es in unserer Republik
jeweils einen Rechtsanwalt für etwa 560 Bürger gibt.
Vor noch nicht einmal 20 Jahren mussten sich doppelt
so viele Deutsche einen Juristen teilen. Ein Trend, der
einen anderen nach sich zieht: Um Umsatzeinbußen
entgegenzuwirken und trotz des zunehmend kompli­
zierten Rechtswesens auch weiterhin den Über- und
Durchblick zu bewahren, spezialisieren sich immer
mehr Anwälte in einem Schwerpunktbereich oder
erwerben den Titel des Fachanwalts.
Während die Zahl der ausgewiesenen Rechts­
gebiete mit über 180 Begriffen (von „A“ wie Abfall­
recht bis „Z“ wie Zwangsvollstreckungsrecht) ziem­
lich unübersichtlich ist und mit skurrilen Beispielen
wie Kosmetik-, Pferde- oder Yachtrecht bestückt ist,
beschränkt sich die derzeitige Auswahl der möglichen
Fachanwaltschaften auf 20. Darunter so komplexe Fel­
der wie das Erb-, Arbeits- oder Familienrecht, Insol­
venz-, Sozial- und Verwaltungsrecht.
Rund ein Fünftel aller Anwälte darf sich heute
Fachanwalt nennen, weil es die dazu erforderlichen
praktischen Kenntnisse in Form bearbeiteter Fälle
nachweisen kann, zusätzlich entsprechende Lehrgänge
mit umfangreichen Leis­tungskontrollen absolviert hat
und darüber hinaus mindestens eine Fortbildungsver­
anstaltung jährlich besucht. Trotz dieses enorm hohen
erforderlichen Aufwandes verzeichnet die juristische
Spezialisierung in Form der Zusatzqualifikation „Fach­
anwalt“ eine zunehmende Tendenz.
Dr. Maximilian Schunke
Zu den ausgewiesenen Spezialisten gehört Maximi­
lian Schunke. Der promovierte Jurist ist Partner der
renommierten Kanzlei Göhmann am Standort Hanno­
ver – laut Ranking des Juve-Handbuchs, dem jährlich
erscheinenden Referenzwerk für Wirtschaftskanzleien,
immerhin eine der Top 50-Kanzleien im nationalen
Vergleich. Einer seiner Tätigkeitsschwerpunkte liegt im
IP-Recht, eine Abkürzung, die für den Laien verständ­
licher wird, wenn er Intellectual Property liest. Geisti­
ges Eigentum also, das in allen Bereichen der Wirtschaft
eine herausragende Rolle spielt, dessen Respektierung
jedoch zunehmend missachtet wird. „Die Markenund Produktpiraterie nimmt immer größere Ausmaße
an. Der Verkauf der nachgeahmten Waren reduziert
nicht nur den Umsatz der Originale, die meist bedenk­
liche Qualität schadet auch dem Image der Marken­
hersteller. Dies zwingt die Unternehmen, nach effi­
zienten Strategien zu suchen, mit denen sie sich vor
Produkt- und Markenklau schützen können“, erklärt
Maximilian Schunke, der für seine Mandanten auf die
Jagd nach Produktpiraten geht. Die Wahrscheinlich­
keit, auf eine große Zahl von Rechtsverletzern zu sto­
ßen, ist beim Besuch von Fachmessen besonders hoch.
Die Aufdeckung solcher Fälle gelingt aber nur durch
die aktive Suche. Da kommt Schunke sein Arbeitsplatz
am Messestandort Hannover gerade recht. „Die Aktio­
nen auf Messen, bei denen wir Markenpiraten bekämp­
fen, sind oft spektakulär“, so der 42-jährige Anwalt,
der im Auftrag diverser Unternehmen ganz systema­
tisch die großen Verkaufsschauen durchkämmt. „Ziel
ist es, in kurzer Zeit und trotz großer Messehektik die
gesuchten Plagiate zu entdecken und die erforderli­
chen Beweise zu erbringen.“ Wird ein Fall von Mar­
ken- oder Designverletzung erkannt, stellt Schunke
an Ort und Stelle ein Abmahnschreiben mit Unter­
lassungserklärung für den Vertreter des Messestandes
aus. „Manche der Täter unterschreiben sofort und zah­
len die fälligen Anwaltsgebühren gleich in bar. Doch
wenn nötig, gibt es auch ganz schnelle richterliche Ver­
fügungen. Zu Messezeiten innerhalb von drei bis vier
Stunden.“ Was dem Anwalt in diesem internationa­
len Geschäft neben den juristischen Fachkenntnissen
zugute kommt, sind seine umfangreichen Fremdspra­
chenkenntnisse. Auf Englisch, Französisch, Italienisch
oder Schwedisch zu kommunizieren, ist für ihn kein
Problem. Zu den Qualitäten, die einen guten Anwalt
Ulrich Herfurth
78
Experten
regjo hannover
Bilder von oben links nach unten rechts: Karsten Mai, Dr. Nicolas
Fontaine, Dr. Maximilian Schunke, Ulrich Herfurth, Michael Körber,
Karsten Ahrens, Götz von Fromberg, Fritz Willig, Wolfram Moritz
ausmachen, gehören für ihn aber vor allem zwei Eigen­
schaften: „Ganz wichtig ist die Ehrlichkeit gegenüber
dem Mandanten in der Einschätzung von Erfolgsaus­
sichten und Risiken sowie eine große Flexibilität, um
sich möglichst unkompliziert den unterschiedlichen
wirtschaftlichen Zielen und Bedürfnissen der Klien­
ten anzupassen.“ Und noch etwas Wichtiges bringt der
smarte Advokat mit: Spaß an der Arbeit. „Nur mit der
Freude am eigenen Tun, lassen sich optimale Ergeb­
nisse für die Mandanten erzielen.“
Dr. Nicolas Fontaine
Unerwarteten glücklichen Geldsegen dank eines bis
dato unbekannten verblichenen Erbonkels – den gibt
es wohl nur im Film. Mit einer Erbschaft verbindet
sich in aller Regel nicht nur der Verlust eines naheste­
henden Menschen, sondern auch eine Reihe kompli­
zierter juristischer Fragestellungen. Insbesondere dann,
wenn es um beträchtliche Vermögen oder die Gestal­
tung einer Unternehmensnachfolge geht. Dann ist ein
kompetenter Berater unverzichtbar.
Als Fachanwalt für Erbrecht hat sich Dr. Nico­
las Fontaine für diese mit sehr hohen Anforderungen
verbundenen Aufgaben qualifiziert. „Dieses Rechts­
gebiet und das damit verbundene Erbschafts- und
Schenkungssteuerrecht ist ein herausforderndes und
hochinteressantes Arbeitsfeld mit weitreichenden
Gestaltungsmöglichkeiten“, begründet er die Wahl sei­
ner Spezialisierung. Als Partner der führenden Wirt­
schaftskanzlei Fontaine Götze in Hannover – von der
renommierten Juve-Redaktion seit Jahren in die Top
Ten der niedersächsischen Anwälte gewählt – berät
er regionale und überregionale Unternehmen sowie
einen Stamm von Privatklienten. „Mit maßgeschnei­
derten innovativen Konzeptionen kann ich meinen
Mandanten regelmäßig große Beträge an Erbschaftsund Schenkungssteuern sparen. Dadurch können
insbesondere Unternehmen langfristig erhalten blei­
ben, die andernfalls aufgrund der Erbschaftsteuerbe­
lastung und/oder der Pflichtteilsbelastung der Inha­
ber in ihrem Bestand, einschließlich der Arbeitsplätze,
gefährdet wären.“ Der wegen seiner hohen Expertise
sehr gesuchte Jurist ist Mitglied in zahlreichen Auf­
sichtsräten, Beiräten, Verwaltungsräten und Stiftungs­
vorständen im In- und Ausland, meist als Vorsitzender.
Zu einer optimalen Beratung zählen für Dr. Nico­
las Fontaine nicht nur das exzellente Fachwissen des
Wirtschaftsanwalts und dessen hohe Servicebereit­
schaft, sondern auch ein tiefgehendes Verständnis für
das wirtschaftliche Umfeld des Mandanten. „Hier ist
es ganz unerlässlich, über große Erfahrung und ein
treffsicheres Urteilsvermögen zu verfügen. Und immer
wieder ist auch Kreativität gefordert, wenn es darum
geht, innovative Lösungsmodelle zu entwickeln.“ So
erwiesen sich manche der erfolgreich abgeschlossenen
Mandate des Erb- und Gesellschaftsrechtlers Dr. Fon­
taine schon als wegweisend in der deutschen Justiz:
Trotz großer Opposition konnte er für ein großes Ver­
sicherungsunternehmen eines der ersten Squeeze-outs
(ein Ausschluss von Minderheitsaktionären) der Bun­
desrepublik ohne jede Anfechtung durchführen. Und
an der Gründung der ersten über zwei Ländergren­
zen hinwegreichenden Societas Europaea, auch euro­
päische Aktiengesellschaft oder Europa AG genannt,
war Dr. Nicolas Fontaine maßgeblich beteiligt. Mit die­
ser Gesellschaftsform wurde eine europaweit einheit­
liche Rechtsform für grenzüberschreitende Unterneh­
men geschaffen.
Dem Rechtsanwalt und Notar, Jahrgang 1954, mit
Prädikatsexamen und Promotion kommt es sehr entge­
gen, dass der Beruf zugleich auch sein Hobby ist. „Ich
denke, das prädestiniert mich für die Ausübung meiner
Tätigkeit. Und die Mandanten profitieren davon, dass
die Arbeitsweise unserer Kanzlei von persönlichem
Engagement und der Freude an der Arbeit geprägt ist.“
Götz von Fromberg
Gibt man in der Suchmaschine Google den Begriff
„Staranwalt“ ein, dann erscheint gleich unter den
Top-Positionen der rund 29.000 Interneteinträge sein
Name: Götz-Werner von Fromberg. Dieses Prädikat –
so es denn eines ist – hat sich der Vollblutjurist durch
viele erfolgreich geführte Prozesse erworben. Als er
1975, damals 26-jährig, seine Kanzlei in Hannover
gründete, war er der jüngste Anwalt der Landeshaupt­
stadt. Inzwischen kennt man den Mann weit über die
Stadtgrenzen hinaus. Nicht nur als ehemaliger Präsi­
dent von Hannover 96 machte der Fußballbegeisterte
von sich reden. Auch etliche schlagzeilenkräftige Straf­
prozesse brachten den Verteidiger immer wieder in
die Medien: Für drei Polizisten, gegen die jahrelang
wegen Falschaussage ermittelt und verhandelt wurde,
holte er ebenso einen Freispruch heraus wie für den
wegen Bestechung angeklagten ehemaligen EnBWVorstands­c hef Claassen in der sogenannten WM-Tic­
ket-Affäre. Fußball-Profi und Porsche-Drängler Tho­
mas Brdaric bewahrte er vor einer Verurteilung. Den
Radiosender ffn vertrat der Anwalt gegen Vorwürfe von
Andrea Ypsilanti, als die im hessischen Wahljahr 2008
über einen Rundfunk-Telefonscherz auf ihre Kosten
so gar nicht lachen konnte. Und auch der Hannovera­
ner Hells Angels-Boss zählt zu von Frombergs – sagen
wir: beeindruckenden – Mandanten. Der illustre Rei­
gen von Klienten und Rechtsfragen schützt den Anwalt
vor Bürotristesse; so hat er sich seine Neugier auf jeden
neuen Fall erhalten. Auf ein Rechtsgebiet festlegen
wollte von Fromberg sich nie. „Ich möchte nicht ein­
seitig fixiert sein. Das ist für den ‚Leader’ einer Praxis
80
Experten
regjo hannover
auch nicht unbedingt von Vorteil. Deshalb übernehme
ich Aufgaben sowohl im Straf- als auch im Zivilrecht“,
erklärt der Rechtsanwalt und Notar. Schwerpunktthe­
men hat er trotzdem: „Besonders zuhause bin ich im
Vertrags- und Wirtschaftsrecht sowie im Wirtschaftsund Steuerstrafrecht.“ Die Vorstände großer Unterneh­
men zählen zu den Mandanten seiner Kanzlei, füh­
rende Politiker suchen hier anwaltlichen Rat und auch
die Promidichte der Klientel ist vergleichsweise hoch.
„Aber selbstverständlich betreuen wir alle Berufs- und
Gesellschaftsschichten“, so von Fromberg. „Zu meiner
persönlichen sozialen Einstellung gehört ein uneinge­
schränkter Einsatz für jeden Mandanten. Ohne Wenn
und Aber. Allerdings stets unter Wahrung einer gewis­
sen Distanz. Um ein guter Berater zu sein, muss man
einen Fall aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrach­
ten.“ Ein guter Anwalt ist für Götz von Fromberg derje­
nige, der nicht nur den sicheren Umgang mit den Para­
grafen beherrscht. Ein gesundes Rechtsempfinden ist
unverzichtbar. „Dieses gute alte Bauchgefühl. Damit
kann man seiner inneren Stimme vertrauen und muss
nicht zuallererst in den Gesetzestexten nachschla­
gen. Auch Kampfgeist ist wichtig, gepaart mit Augen­
maß. Es geht schließlich nicht darum, um jeden Preis
eine gerichtliche Auseinandersetzung anzustreben.
Ein guter Anwalt erkennt, wann es sinnvoll ist, einen
Konsens herbeizuführen.“ Der überwiegende Teil der
Anwaltsarbeit drehe sich um bedrückende Zustände,
sagt von Fromberg. Das müsse man aushalten und kom­
pensieren können. Kann er auch: mit Humor, der Lust
an den schönen Dingen des Lebens, mit aktivem Sport
sowie im Kreise seiner Familie. Und mit einem dicken
Fell. Das bekam Götz von Fromberg wohl mit dem Vor­
namen in die Wiege gelegt.
Fritz Willig
Ohne schlechte Menschen gäbe es keine guten
Anwälte. So sah es Charles Dickens vor mehr als 150
Jahren. Übeltäter und Gesetzesbrecher sind es auch,
die Fritz Willig auf Trab halten. Kurz vor dem Inter­
view für dieses Portrait saß er noch im Gefängnis. Als
Strafverteidiger bei seinem Mandanten natürlich; zur
Vorbereitung eines Mordprozesses in Hannover. „Man
muss in unserem Job mit Menschen umgehen können.
Und zwar mit allen“, betont der Anwalt. „Nicht nur die
Netten und Schönen müssen gut beraten werden. Ich
muss einen Mörder oder Vergewaltiger auch dann ver­
nünftig verteidigen, wenn ich ihn seiner Tat wegen ver­
abscheue. Und gibt die Beweislage eine Verurteilung
nicht her, dann muss auch jemand, den ich im Inners­
ten nicht ausstehen kann, freigesprochen werden. Das
ist meine Aufgabe.“
Als Sohn eines Juristen hegte er schon früh den
Wunsch, selbst Anwalt zu werden. „Mein Freiheits­
drang und das Verlangen, sich für andere einzuset­
zen gaben den Ausschlag für diese Berufswahl.“ 1967
gründete Willig seine Kanzlei in Laatzen und hat sich
seitdem durch viele aufsehenerregende Prozesse in der
Region Hannover einen Namen gemacht. Auch nach
vielen Jahren erinnert die Stadt sich noch an die Ver­
handlung gegen den Fußballtrainer Helmut „Fiffi“
Kronsbein, der wegen des Verdachts auf Tötung sei­
ner Ehefrau vor Gericht stand. Oder an den langjähri­
gen Pharmaskandal, bei dem es um fahrlässige Tötung
durch Schlankheitspillen ging.
Doch nicht nur Mord und Totschlag machen den
beruflichen Alltag des Anwalts aus. „In 40 Berufsjah­
ren habe ich rund 4.000 Ehen geschieden. Das ist oft
besonders schwierig; nämlich dann, wenn es um das
Wohl der Kinder geht. Doch ob Straf- oder Familien­
recht – die Kunst des Anwalts besteht darin, die jewei­
ligen Sachverhalte klar erkennen zu können. Compu­
ter helfen uns dabei heute sehr, weil sich zum Beispiel
Urteile des Bundesgerichtshofes in Sekundenschnelle
abrufen lassen. Doch den gesunden Menschenverstand
ersetzt das keinesfalls.“
Fritz Willig behauptet von sich, ein fleißiger Arbei­
ter und konsequenter Frühaufsteher zu sein; seine
Mandanten holt er schon mal aus der Nachtschicht ab.
Doch das allein reicht nicht, um erfolgreich eine Kanz­
lei zu führen. „Man muss auch Glück haben! Und zur
richtigen Zeit auf die richtigen Klienten treffen. Nur so
kann man reüssieren.“ Er gibt zu, dieses Glück gehabt
zu haben. Und Willig ist willig, einen Teil davon wei­
terzugeben. Gemeinsam mit Freunden unterstützt
er als „Willig und friends“ Projekte für Kindergärten
oder Sportvereine in sozialen Brennpunkten. „Mensch
sein und für Menschen da sein! Das ist für mich ganz
wichtig!“
Das Formulieren von Schriftsätzen allein reicht
dem Anwalt als literarisches Tun nicht aus. Zur Ent­
spannung schreibt er Krimis. Fünf Romane hat er
schon veröffentlicht, ein weiterer ist in Arbeit. „Das
Leben ist mein Ghostwriter. Ich muss die Geschichten
nur noch in die richtige Form bringen. Für mich genau
das Richtige zum Entspannen.“
Karsten Mai
So etwas wie den Eid des Hippokrates – auch wenn
Ärzte diesen heute gar nicht mehr ablegen – gibt es
für Anwälte nicht. Aber natürlich fühlen sich auch die
Juristen einem Berufsethos verpflichtet. „Der Mandant
hat einen unbedingt zu respektierenden Anspruch dar­
auf, umfassend über die Risiken seines beabsichtigten
Dr. Nicolas Fontaine
82
Experten
regjo hannover
Vorgehens in Kenntnis gesetzt zu werden. Dies gilt erst
recht für einen beabsichtigten Prozess“, so lautet einer
der Grundsätze von Karsten Mai. Seit 15 Jahren ist er
in Hannover als Anwalt zugelassen. In seiner „Allge­
meinkanzlei“ behandelt er Probleme auf verschiede­
nen Rechtsgebieten. „Genau so habe ich es schon vor
Aufnahme meines Studiums gewollt. Der von man­
chen Juristen für erstrebenswert gehaltene Staatsdienst
war für mich nie eine Alternative.“ Mai schätzt die
Abwechslung an dieser Form der Beratungstätigkeit;
den erhöhten Arbeitsaufwand einschließlich der ent­
sprechenden Fortbildungen nimmt er in Kauf. „Noch
heute freue ich mich daran, wenn ich für meine Man­
danten als erster persönlicher Ansprechpartner zur
Lösung ihres Problems herangezogen werde. Stellt sich
dabei dann heraus, dass die Lösung Spezialwissen und
sehr vertiefte Kenntnisse einer bestimmten Rechtsma­
terie erfordert, scheue ich mich nicht, eine Kollegin
oder einen Kollegen zu empfehlen, der in dem Fall die
optimale Hilfe bieten kann.“
Trotz des breiten Spektrums an Rechtsgebie­
ten kris­t allisieren sich auch in Mais Kanzlei Schwer­
punkte heraus, die besonders häufig gefragt sind: Dies
sind Miet- und Wohnungseigentumsrecht, Arbeits- und
Verkehrsrecht sowie die Beitreibung von offenen Forde­
rungen. „Egal, um welches Gebiet es sich auch handelt,
ich versuche beständig, den für den Mandanten jeweils
günstigsten Weg zur Lösung zu finden.“ Heftige Kon­
frontationen lassen sich dabei nicht immer vermeiden;
oftmals erfordern juristische Probleme aufwendige Pro­
zesse – das liegt in der Natur der Sache. Doch Karsten
Mai ist auch ein Freund der leisen Töne, bleibt gerne
zurückhaltend: „Gute Ergebnisse habe ich schon viel­
fach dadurch erzielen können, dass ich die notwendige
Korrespondenz für den Mandanten erstellt, diese aber
nicht mit Anwaltsbriefkopf in eigenem Namen versandt
habe. Stattdessen habe ich es dem Klienten überlas­
sen, das Schreiben zu schicken. Denn nicht selten wird
die Einschaltung eines Rechtsanwalts von der „Gegen­
seite“ – freundlich ausgedrückt – als Herausforderung
betrachtet und führt dann im weiteren Verlauf zu einer
nicht beabsichtigten Eskalation.“
Karsten Ahrens
Ob als Tribut, Zoll oder Zehnt: Ihre obligatorischen
Abgaben müssen die Menschen schon seit der Antike
leisten. Die bisweilen bemerkenswerte Kreativität bei
der Einführung neuer Steuern haben unsere Staats­
wesen seitdem nicht verloren, doch zahlen tut sie
bekanntlich niemand gern. Da ist es kaum verwun­
derlich, dass das Sujet der Steuerberatung fast genau
so alt ist wie die Abgabe selbst und deren Eintreiber.
Mit ihrer interdisziplinären Kanzlei MPW Legal & Tax
konzentrieren sich Rechtsanwalt Michael Körber, Steu­
erberater und Wirtschaftsprüfer Wolfram Moritz und
Karsten Ahrens, Fachanwalt für Steuerrecht, auf genau
diesen Sektor. Ihre Spezialisierung geht sogar noch
weiter: Sie machten ihre Sozietät im südniedersächsi­
schen Northeim zu einer der führenden Beratungsge­
sellschaften im Energie- und Stromsteuerrecht.
„Unsere Tätigkeitsschwerpunkte liegen in der
rechtlichen, steuerlichen und bilanziellen Beratung
von Unternehmen der Energie- und Energiedienstleis­
tungsbranche. Hierbei liegt der besondere Schwer­
punkt auf der Entwicklung neuartiger Geschäftsmo­
delle in diesem wachsenden Markt“, erklärt Wolfram
Moritz. „Die besondere Herausforderung sehen wir
darin, neue Ideen zu entwickeln und diese in eine pra­
xisgerechte, rechtssichere und steuerlich ausgewogene
Form zu kleiden.“ Dazu brauchen die Experten Aus­
dauer. Denn innovative Ansätze präsentieren sich nicht
immer offensichtlich; sie wollen gefunden und ent­
wickelt werden. „Ohne Fantasie und die Bereitschaft,
immer wieder aus vorhandenen Denkmustern auszu­
brechen, kann das nicht gelingen“, ergänzt MPW-Part­
ner Michael Körber. „Doch aufgrund unseres hohen
Spezialisierungsgrades können wir mit einer gewissen
Leichtigkeit – jedoch keinesfalls leichtfertig – tragfähige
Lösungen für unsere Mandanten entwickeln.“
Eine noch weiterreichende juristische Spezialisie­
rung im Bereich der Energiewirtschaft ist zurzeit nicht
möglich. „Eine zusätzliche berufliche Qualifikation,
etwa in Form eines Fachanwalts für Energierecht, wird
noch nicht angeboten“, bedauert Steuerrechtler Kars­
ten Ahrens. „Unser Beratungsalltag erfordert jedoch
von jedem Berufsträger auch ein branchenspezifisches
Know-how. So diskutieren wir beim Energiecontrac­
ting, das heißt der Auslagerung der Energieversorgung
auf professionalisierte Anbieter, seit Jahren die Umla­
gefähigkeit im Mietwohnungsbau oder gegenwärtig im
Rahmen unserer Verbandsarbeit die Herausforderun­
gen an den Energiemarkt bei der nationalen Umset­
zung z.B. der EU-Energiedienstleistungs-Richtlinie.“
Zu den aktuellen Aufgaben von MPW Legal &
Tax zählen immer wieder auch die Entwicklung neuer
Geschäftsmodelle auf Grundlage der Liberalisierung
des Messwesens bei Strom- und Gaslieferungen (Smart
Metering) sowie die Konzeption neuer Produktideen
für Anbieter von Energiedienstleis­t ungen. Zukunfts­
trächtige Aufgaben, die die motivierten Fachleute unter
das Motto stellen: „Nicht Probleme suchen, sondern
Lösungen finden!“
Dr. Maximilian Schunke
regjo hannover
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oben: Karsten Mai
unten: Fritz Willig
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Experten
85
Ulrich Herfurth
Er ist Unternehmeranwalt aus Überzeugung – zum einen
im Sinne einer Kanzlei als modernes Dienstleistungsun­
ternehmen, zum anderen als Anwalt der Unternehmer.
Ehrenamtlich engagiert sich Ulrich Herfurth als Landes­
vorsitzender des Verbandes „Die FamilienunternehmerASU“. Ein unübersehbarer roter Faden, wie es scheint.
Gesellschaftsrecht, Finanzierungen, Beteiligungen, Unter­
nehmenskäufe und Unternehmensnachfolge sind die The­
men, die Herfurth regelmäßig auf dem Tisch hat. Insbeson­
dere wenn es dabei um internationale Geschäftstätigkeiten
geht, suchen die Mandanten seinen Rat. Ulrich Herfurth:
„Ich führe unsere Kanzlei mit 20 Rechtsanwälten, davon
16 mit Auslandshintergrund unter anderem USA, Frank­
reich, Spanien, Polen, Russland, China, Indien.“ Gleich­
zeitig ist er mit dem Ausbau der Alliuris Gruppe mit 20
Büros und 200 Anwälten in Europa, Indien und den Emi­
raten beschäftigt. Schon als Student hat Ulrich Herfurth
sein erstes Unternehmen gegründet: als Generalunterneh­
mer für Architektenhäuser hat er bis zum Jura-Examen
rund 25 Häuser gebaut. Eine Erfahrung, die auch bei der
späteren Gründung der Kanzlei eine Rolle spielte. Fachlich
hochspezialisierte Kollegen setzen auf die Arbeit im Team.
„Dabei sehe ich mich mehr als anwaltlicher Diplomat denn
als Buschkämpfer.“ Erste anwaltliche Schritte ins Ausland
unternahm Ulrich Herfurth bereits vor 20 Jahren, dazu hat
er Mitte der 1990er mit 17 ausländischen Kollegen zwei
Bücher verfasst zum Recht in Europa, „Geschäftspraxis
in Europa“ und „Immobilienerwerb in Europa“. Es folgte
die Mitbegründung und Führung der Alliuris Gruppe, wo
vor vier Jahren die Alliuris Academy ins Leben gerufen
wurde: ein Praktikantenprogramm und Summer School
für die jungen Anwälte der Alliuris Gruppe. Die jährliche
Summer School hat seitdem in Hannover; Mailand, Amers­
foort und Brüssel stattgefunden, im Juli 2010 folgt Istan­
bul. Seine Arbeitsdevise bringt Ulrich Herfurth so auf den
Punkt: „We help you cross borders. Wir helfen Unterneh­
men, ihre Ziele im Inland und Ausland zu erreichen. Dazu
müssen wir die Unternehmen und Unternehmer sehr gut
verstehen.“
Was sind typische Beispiele seiner Arbeit? „Ein erfolg­
reicher Unternehmenskauf durch ausländische Mandan­
ten, mit Abschluss am zweiten Weihnachtsfeiertag, aber
auch die Moderation für ein verzweigtes Traditionsunter­
nehmen in Familienhand zu einem intensiven Struktur­
wandel mit dem Ziel der Zukunftssicherung des Unter­
nehmens. Hilfreich war auch die Entwicklung einer
Vermittlungsplattform für Eigenkapital für Unternehmen
(NCapital). Diese Plattform haben wir gemeinsam mit der
Börse in Hannover und der NBank entwickelt, mittler­
weile wird sie erfolgreich von der NBank betrieben.“ Und
welches sind die brandaktuellen Projekte, an denen gerade
gearbeitet wird? „Gerade arbeite ich an mehreren Unter­
nehmensnachfolgen, auch mit Unternehmensverkauf, an
Konzepten zur Haftungsvermeidung im Unternehmen und
gemeinsam mit meinen Kollegen an mehreren Beteiligun­
gen und Investitionen in Asien und Nahost.“
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oben: Claudia Andrae
unten: Dr. Andreas Winkelbach
Experten
87
Claudia Andrae und Dr. Andreas Winkelbach
Die Kanzlei „Stobbe Rechtsanwälte“ in Hannover ist
über einen Zeitraum von mittlerweile 80 Jahren orga­
nisch gewachsen. Hier gehören die Rechtsanwälte Clau­
dia Andrae und Dr. Andreas Winkelbach seit Jahren zu
den juristischen Experten. Aus gesundem Wachstum ist
eine Gemeinschaft hervorgegangen, die auch im Inne­
ren fest zusammenhält, dieser „Stobbe-Geist“ ist bereits
sprichwörtlich. Dr. Winkelbach: „Wir sind stolz auf die
einzigartige menschliche und persönliche Harmonie aller
Sozien, den sprichwörtlichen ‚Stobbe-Geist‘, der uns aus
dem schnelllebigen Wechselspiel zahlreicher Firmen und
anderer Büros heraushebt. Diese gelebte Philosophie der
Zusammengehörigkeit, der Partnerschaft im Wortsinne
kommt unseren Mandanten zugute.“ Die Kanzlei besteht
seit 1927. Sie wurde zunächst als Einzelpraxis betrieben.
Die rasche Ausweitung des Mandantenstammes, die gestei­
gerten Anforderungen an eine umfassende Anwaltsdienst­
leistung und vor allem das zunehmende Bedürfnis nach
fachlicher Spezialisierung führte in der Folge zur Auf­
nahme weiterer Sozien. Claudia Andrae: „Heute sind wir
ein gut harmonierendes Team von elf Rechtsanwälten, die
sowohl über ein breitgefächertes Grundlagenwissen ver­
fügen als auch auf ihrem jeweiligen Fachgebiet speziali­
siert sind. Wir beraten und vertreten unsere Mandanten
auf allen Gebieten des Zivil- und Wirtschaftsrechtes. Die
wichtigsten Schwerpunkte decken wir durch Fachanwälte
(u.a. in den Bereichen Versicherungsrecht, Arbeitsrecht,
Bau- und Architektenrecht und Familienrecht) ab, ergänzt
um die steuerrechtliche Beratung des in Bürogemeinschaft
befindlichen Steuerberaters. Die von unseren Mandanten
zu Recht erwartete Kompetenz konnte dabei nur durch die
frühzeitige Spezialisierung der einzelnen Kollegen und die
Aufnahme weitere Fachanwälte erreicht werden.“
Während Claudia Andrae unter anderem auf Famili­
enrecht spezialisiert ist, befasst sich Dr. Andreas Winkel­
bach intensiv mit Arbeitsrecht – und zwar meistens aus
Arbeitgeberperspektive. Und wie sieht diese in Krisenzei­
ten aus? „Die Finanzkrise wirkt sich leider immer noch
auf die Realwirtschaft aus, so dass auch für das Jahr 2010
mit erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu rech­
nen ist. Viele der von uns beratenen Unternehmen versu­
chen zwar, den geänderten Rahmenbedingungen durch
Umstrukturierungen, Betriebsänderungen, Kurzarbeit und
sonstige Sparmaßnahmen gerecht zu werden. Mittelfristig
werden allerdings nur wenige Arbeitgeber vermeiden kön­
nen, die Notwendigkeit eines jeden Arbeitsplatzes genaues­
tens zu prüfen, die Belegschaftsstärke zu reduzieren und
so die Personalkosten zu senken.
Der Ausspruch von betriebsbedingten Kündigungen
ist dann meistens unumgänglich. Die gerichtliche Durch­
setzung dieser Kündigungen ist aber nach wie vor schwie­
rig. Sie erfordert nicht nur Rechtskenntnisse, sondern vor
allem auch praktische Erfahrung. Allein der Hinweis des
Arbeitgebers auf Umsatzrückgänge und leere Auftragsbü­
cher reicht als Kündigungsgrund noch nicht aus. Die Kün­
digung muss auch in den Zeiten der Krise sozial gerecht­
fertigt sein. Deshalb sollten Arbeitgeber sich möglichst
frühzeitig anwaltlich beraten lassen und nicht erst nach
Ausspruch der Kündigung.“
REgjo HannovER
zUKUnFtSatlaS
89
zukunftsfelder, in denen die region im
vergleich zu deutschland eine über­
durchschnittliche Bedeutung aufweist:
Branche:
rang
9
gesundheitswirtschaft
Informations- und Kommunikationstechnologie
13
Logistik
19
Hochwertige Unternehmens- und Forschungs-/
Entwicklungsdienstleistungen
19
Fahrzeugbau
25
Maschinenbau
66
Mess-, Steuer- und Regeltechnik
94
Sehr starke Konzentration
Starke Konzentration
Überdurchschnittliche Konzentration
Durchschnittliche Konzentration
geringe Konzentration
Sehr geringe Konzentration
… der sieben Zukunftsfelder in der Region.
Zukunftsatlas Branchen 2009
Die Region Hannover ist im deutschlandweiten vergleich bestens für die Zukunft gerüstet.
Beweis dafür ist Platz 7 (von 413) im aktuellen Zukunftsatlas Branchen 2009.
Stobbe | Rechtsanwälte
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Versicherungsrecht
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30161 Hannover
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Tel: 0511 / 34096-0
•
kanzlei@stobbe.de
•
In Zusammenarbeit mit dem Handelsblatt hat das Institut
für Wirtschaftsforschung und Strategieberatung Prognos
alle 413 Kreise und kreisfreien Städte Deutschlands unter
die Lupe genommen und anhand von sieben sogenannten
Zukunftsfeldern analysiert, welche Regionen Deutschland
die größten wirtschaftlichen Potenziale für die Zukunft
aufweisen. Das Ergebnis des „Zukunftsatlas Branchen
2009“ macht deutlich, dass die Region Hannover auf dem
richtigen Weg ist. Mit einem hervorragenden siebten Platz
im Gesamtranking gehören die 21 Städte und Gemeinden
rund um Niedersachsens Landeshauptstadt zu den Top­10 ­
Regionen Deutschlands. Nur die Großstädte Hamburg, Ber­
lin, München, Frankfurt, Köln und Stuttgart können sich
im Ranking vor der Region behaupten. Die Region Han­
nover punktet vor allem in den Bereichen Gesundheits­
wirtschaft, Informations­ und Kommunikationstechnolo­
gie, Logistik sowie bei hochwertigen Unternehmens­ und
Forschungs­/Entwicklungsdienstleistungen.
Ausgehend von den Ergebnissen des Prognos World
Report 2009 wurden anhand der kurzfristigen Profiteuere
der derzeitigen globalen Wirtschaftskrise und langfristig
zukunftsfähiger Branchen sieben Zukunftsfelder der deut­
www.stobbe.de
Quelle: www.prognos.com
schen Wirtschaft abgeleitet: Gesundheitswirtschaft, Infor­
mations­ und Kommunikationstechnologie, Logistik sowie
hochwertige Unternehmens­ und Forschungs­/Entwick­
lungsdienstleistungen, Fahrzeugbau, Maschinenbau sowie
Mess­, Steuer­ und Regeltechnik. Diese sieben Branchen
verfügen laut der Studie über stark steigende Wertschöp­
fungspotenziale in den nächsten fünf bis zehn Jahren und
werden somit die wirtschaftliche Entwicklung Deutsch­
lands wesentlich mitbestimmen.
Für jedes dieser Zukunftsfelder wurde aus den drei
Merkmalen Stärke (Zahl der sozialversichtungspflich­
tigen Beschäftigten 2008 absolut), Dynamik (Ent­
wicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäf­
tigten in den Jahren von 2000 bis 2008 ) und Spezia­
lisierung (Grad an Spezialisierung im Vergleich zum
Bundesdurchschnitt) ein Clusterindex errechnet. Aus
der Summe der einzelnen Clusterindices ergibt sich ein Ge­
samtindex, der Aufschluss über die wirtschaftliche Stärke
und Zukunftsfähigkeit der einzelnen Regionen gibt.
Den kompletten Zukunftsatlas Branchen 2009 sowie weitere
Informationen fi nden Sie im Internet unter www.prognos.com
90
portait
regjo hannover
regjo hannover
portrait
91
Die berühmte Katze im Sack
Bewegte Bilder zielen – wenn sie denn gut sind – direkt auf das Herz des Kunden. Sie emotionalisieren, bauen Brücken
und idealisieren. Die BEST COMPANY VIDEO GmbH ist in Sachen „bewegte Bilder“ eine Meisterin ihres Fachs.
Fotografie: BEST COMPANY VIDEO GmbH
Fernsehbeiträge, Dokumentationen, Image- und Produktfilme sind das
Kerngeschäft der Filmprofis von der BEST COMPANY VIDEO GmbH aus Hannover.
Links: Gründer und Geschäftsführer Carsten Schüler.
Eine „Katze im Sack“ kaufen? Wer will das schon. Bei Film- und
Multimedia-Produktionen ist dies häufig der Fall, da das Produkt
für jeden Kunden individuell erstellt wird. Es ist kein Produkt von
der Stange und der Kunde hat nicht die Möglichkeit, sich das Pro­
dukt im Vorfeld anzuschauen. Die BEST COMPANY VIDEO GmbH,
eine Film-, TV- und Medienproduktion aus Hannover, wirkt die­
ser „unbekannten Katze“ durch Kommunikation und Kreativität
entgegen. Ein Erfolgskonzept?
„In unserer Branche ist es wichtig, Vertrauen zu den Kun­
den aufzubauen und zu fördern. Das geht nur mit Seriosität, Kom­
munikation und der nötigen Kreativität“, erklärt Carsten Schüler,
Gründer und Geschäftsführer der BEST COMPANY VIDEO GmbH.
Gemeinsam mit seinem Netzwerk aus Regisseuren, Redakteuren,
Kameramännern, Cuttern und Grafikern erstellt Carsten Schü­
ler virtuelles und bewegendes Gut. Basierend auf der Kernkompe­
tenz der klassischen Filmproduktion entwickelte sich die Kreativ­
schmiede über die vergangenen Jahre hin zu einer umfassenden
Medienproduktion. Image-, Produkt- und Messefilme zählen glei­
chermaßen zum Portfolio wie interaktive Anwendungen, Anima­
tionen, Motion-und Grafik-Design sowie die Produktion von Pod­
casts für das Internet. All diese Bewegtbild-Anwendungen werden
im eigenen Hause von sieben festen Mitarbeitern konzipiert und
realisiert.
Ein derartig umfangreiches Portfolio bringt noch lange keine
Kunden. Doch wie genau baut man Vertrauen zum Kunden auf,
wenn dieser das Produkt bei Vertragsabschluss in seiner finalen
Visualisierung noch nicht kennt? Das Erfolgsrezept ist stetige und
konstruktive Kommunikation aller Beteiligten.
„Bevor wir mit der Planung von Film- oder Multimedia-Pro­
jekten beginnen, führen wir mit dem Kunden intensive Gesprä­
che. Wir hinterfragen genauestens seine Intention und Vorstellung.
Wir passen das Medium ‚Bewegtbild‘ an das vorhandene Bud­
get an. Passt das mal nicht, unterbreiten wir dem Kunden einen
alternativen Vorschlag. Wir entwickeln Ideen, konzipieren eine
„Geschichte“, geben Vorschläge für das Design und kommunizie­
ren regelmäßig miteinander.“ Durch langfristige Geschäftsbezie­
hungen sowie die Erfahrungen mit namhaften Industriekunden
und Sendeanstalten schafft es die BEST COMPANY VIDEO GmbH,
Vertrauen aufzubauen und „ihre Katze“ als hochwertiges, bewe­
gendes und virtuelles Gut zu verkaufen.
Für die Produktion und Nachbearbeitung der bewegten Bilder
setzt die BEST COMPANY VIDEO GmbH auf die neuesten HightechStandards. Hochwertigste Aufnahmetechnik in High Definition
bildet die Grundlage für erstklassige Bewegtbild-Kommunika­
tion. Im hauseigenen Studio können zudem Podcasts aufgezeich­
net und professionelle Fotoaufnahmen erstellt werden. Bei der digi­
talen Nachbearbeitung stehen Carsten Schüler und seinem Team
drei digitale AVID-Schnitträume in Full-HD-Auflösung zur Verfü­
gung. Eine professionelle Sprecherkabine sowie ein umfangreiches
lizenzpflichtiges Geräusche- und Musikarchiv sorgen für eine aus­
drucksstarke Vertonung. Denn Audio-Elemente wie Musik, Spre­
chertext und Sounds emotionalisieren die Kraft der Bilder im Film
erheblich und erhöhen den Wiedererkennungswert. Bei Bedarf
kann auf einen professionellen Sprecherpool zurückgegriffen wer­
den, um seinen Film beispielsweise mit der Stimme von Robert
Redford, Harrison Ford oder aber Robert De Niro zu untermalen.
Carsten Schüler ist sich sicher: „Unsere Kunden mögen ‚unsere
Katze im Sack‘. Durch die stetige Kommunikation mit uns steht der
Kunde am Ende des Projekts nicht vor vollendeten Tatsachen, denn
er wird in den gesamten Ablauf eingebunden und kann Wünsche
und Kritik jederzeit äußern. Vertrauen macht sich eben auf lange
Sicht bezahlt.“
Weitere Informationen: www.best-company-video.tv
Kontakt: info@best-company-video.tv
92
interview
regjo hannover
regjo hannover
interview
93
Bärbel Jacob, Geschäftsführerin des
Wirtschaftsfördervereins „Pro Hannover Region“.
Aktive Netzwerker (von links): Bernd Bühmann, stellvertretender PHR-Vorstandsvorsitzender,
Geschäftsführerin Bärbel Jacob und Ulrike Hornig, Mitglied der Arbeitsgruppe Projektideen.
PHR – das Wirtschaftsnetzwerk
Pro Hannover Region (PHR) ist seit zehn Jahren das größte Wirtschaftsnetzwerk in der Region Hannover.
RegJo im Interview mit der Geschäftsführerin des Wirtschaftsfördervereins Bärbel Jacob.
Interview: Stefanie Stüting Fotografie: Gudrun Ebert, Herbert Utermöhlen
Der Wirtschaftsförderverein PHR gilt als wichtiger Knotenpunkt
für Unternehmen, die in der Region kompetente Ansprechpartner
in Politik und Wirtschaft suchen. Attraktion des Fördervereins ist
das Unternehmer-Frühstück an jedem ersten Dienstag im Monat in
einer exklusiven regionalen Location. Rund 160 Unternehmerin­
nen und Unternehmen treffen sich zu diesem Frühstücks­t alk und
netzwerken.
Der im September 2000 während der Weltausstellung in Han­
nover von 14 Firmen gegründete Wirtschaftsförderverein verzeich­
net eine rasante Entwicklung – und ist heute – zehn Jahre nach
der Vereinsgründung – 400 Mitglieder stark. Zu den Gründungs­
mitgliedern zählen unter anderem die Firma Bahlsen, die Deut­
sche Telekom, Sennheiser electronic, die Stadtwerke Hannover AG,
die IHK Hannover und die Leibniz Universität. Mit rund 50.000
Arbeitsplätzen in der Region Hannover sieht sich der Förderver­
ein als wichtige Interessenvertretung der regionalen Wirtschaft.
Über den „Marktplatz PHR“ erhöhen auch viele kleine und mitt­
lere Unternehmen ihre Wertschöpfungskette.
Welche Ziele verfolgt Pro Hannover Region?
Wichtigste Vereinsziele sind die Interessenvertretung für den Mit­
telstand und selbständige Berufe. Pro Hannover Region sieht sich
auch als Partner für Konzepte und Maßnahmen zur Weiterent­
wicklung, Profilierung und Außendarstellung des Wirtschafts­
raums Hannover. Wir wollen so die Mitgliedsunternehmen, ihre
Führungskräfte und Mitarbeiter enger an den Standort binden.
Wo liegen derzeit Ihre aktuellen Arbeitsschwerpunkte und
Projekte?
In unserem Förderverein sind derzeit neun Arbeitsgruppen aktiv,
die sich mit aktuellen wirtschaftlichen Themen und deren ökono­
mischen Auswirkungen auf kleine und mittelständische Unterneh­
men befassen. So arbeitet die AG Corporate Social Responsibility
(CSR) zurzeit – gemeinsam mit den Kooperationspartnern NBank,
InWent und Hannoversche Volksbank – an den Auswertungen der
Selbstreporte für den CSR-Award 2009. Dieser Preis wurde 2008
von PHR ins Leben gerufen. Damit wollen wir Unternehmen aus­
zeichnen, die freiwillig gesellschaftliche Verantwortung überneh­
men. CSR bedeutet verantwortliches unternehmerisches Handeln
vor allem in den Bereichen Markt und Lieferkette, Arbeitsplatz
Umwelt und Gemeinwesen. Eine weitere Arbeitsgruppe, die AG
Ausbildungsoffensive, hat sich zum Ziel gesetzt, den geringer wer­
denden Ressourcen von Auszubildenden für den Klein- und Mittel­
stand entgegen zu wirken. Wissen Sie, gerade bei diesen Unterneh­
men machen sich die Auswirkungen des demografischen Wandels
bereits heute besonders bemerkbar. Diese beiden Arbeitsgruppen
sind derzeit sehr aktiv. CSR befindet sich auf der Zielgeraden für
die Awardverleihung 2009. Die Ausbildungsoffensive ist mitten in
den Vorbereitungen für eine Veranstaltung, bei der rund 300 Schü­
ler – also potenzielle Auszubildende – mit circa 30 PHR-Unterneh­
men in den Dialog treten. Beide Seiten wollen dabei das gegenseitige
Interesse an einem Arbeitsverhältnis ausloten. Für Anfang des kom­
menden Jahres sind weitere Initiativen der Arbeitsgruppen Gesund­
heitsmanagement, Messen, International, Kontakte + Synergien, IT,
Projektideen sowie Image und Öffentlichkeitsarbeit geplant. Alle
Mitglieder der Arbeitsgruppen engagieren sich ehrenamtlich und
treffen sich in der Regel monatlich zu gemeinsamen Sitzungen.
2010 feiert PHR zehnjähriges Bestehen. Was planen Sie im
Jubiläumsjahr?
Richtig, am 7. September 2010 besteht der Förderverein Pro Han­
nover Region zehn Jahre und kann über die vergangenen Jahre
auf ein ständiges und beeindruckendes Wachstum zurückblicken.
Trotz der Wirtschaftskrise in den vergangenen Monaten haben wir
nur geringe Schwankungen bei der Mitgliedszugehörigkeit. Was
das Jubiläum anbetrifft, befinden wir uns in der ersten Planungs­
phase und können derzeit noch keine Einzelheiten bekannt geben.
Fakt ist, dass wir dieses Jubiläumsjahr mit unterschiedlichen Ver­
anstaltungen aufwerten werden, um dann am Gründungstag das
zehnjährige Bestehen überzeugend zu zelebrieren.
Bei welchem Thema sehen Sie den größten Handlungsbedarf in
der Region?
Das will ich Ihnen gerne sagen. Hannover liegt im Fadenkreuz
der Nord-/Süd- sowie der Ost-/Westachse, also genau in der Mitte
von Europa. Der Standort ist bereits bekannt für seine Messen.
Reisende, die den Hauptbahnhof Hannover frequentieren, wer­
den begrüßt mit „Willkommen in der Messestadt Hannover“. Für
die Zukunft wünsche ich mir, dass diese Ankündigung nicht nur
Reisende erreicht, sondern auch wettbewerbsfähige Unternehmen
anspricht. Sie sollen überzeugt werden, sich hier in der Region
Hannover anzusiedeln, heimisch werden und den Standort stärken.
Welches sind für Sie die bemerkenswertesten Stärken und
Schwächen der Region?
Ein nicht unbedeutender Bestandteil eines lebhaften Wirtschafts­
standortes ist es, die Welt wissen zu lassen, welche wichtigen und
hervorragenden Standortfaktoren die Region Hannover zu bieten
hat. Bei der Verbreitung der Stärken dieser Region, die nicht zuletzt
auch durch aktuelle Studien belegt wurden, sollten umfassendere
Kommunikationskanäle eingesetzt werden, die diese Botschaft
nachhaltig publizieren. Nach dem Motto „international agieren,
regional profitieren“ könnte so die Wirtschaft in der Region wei­
ter angekurbelt werden.
Wie sehen Sie die Perspektiven für PHR in den kommenden
Jahren?
Die Perspektiven für PHR in den kommenden Jahren sind vielfäl­
tig. Der Verein sieht sich in einer Drehscheibenfunktion für seine
Mitgliedsunternehmen. Es gibt in der Region keine Alternative zu
diesem erfolgreichen Verein, der mit seinen Projekten und Ergeb­
nissen auf sich aufmerksam macht.
Weitere Informationen zu „Pro Hannover Region“ finden
Sie im Internet unter www.p-h-r.de
94
Kalender
regjo hannover
regjo hannover
Kalender
95
Das Fest
Die Virtualität des Bildes
Milow
Jörg Mannes nimmt sich dem beliebtesten Märchen der Ballettgeschichte an, ohne es zu einer reinen „Zuckermandel-Feerie“
machen zu wollen, wie Tschaikowsky selbst eher abschätzig sagte.
Die Familientragödie von Thomas Vinterberg
als Theaterstück, aufgeführt im Foyer des
Schauspielhauses Hannover.
Die Sammlung Clarissa ist eine der frühesten Sammlungen
von Computergrafik in Deutschland. Ihren Höhepunkt erlebte diese Kunstrichtung in den 1960er und 70er Jahren.
Aufgrund großer Nachfrage kommt Jonathan
Vandenbroeck alias Milow im Februar 2010
nochmals nach Deutschland auf Tour.
Bilder: Gert Weigelt, Katrin Ribbe, Michael Herling / Aline
Gwose, Karsten Jahnke Konzertdirektion
Nussknacker und Mausekönig
Klassik, Ballett
Theater, Kabarett, Musical
22. Januar 2010
David Garrett – Classical Romance – der
27-jährige Stargeiger spielt unter anderem
Stücke aus seinem aktuellen Album „Encore“
20.00 Uhr, Hannover Congress Centrum
24. Januar 2010
Das Fest – Christian nutzt das Geburtstagsfest seines Vaters, um ein gut gehütetes
Familiengeheimnis zu lüften, nach dem Film
von Thomas Vinterberg, Regie: Florian Fiedler
19.30 Uhr, Foyer Schauspielhaus
31. Januar 2010
Annette Dasch & Scharoun Ensemble –
Echopreisträgerin Annette Dasch und das
Scharoun Ensemble präsentieren ein Programm zwischen Romantik und Moderne
20.00 Uhr, NDR Landesfunkhaus
14. Februar 2010
Nussknacker und Mausekönig – Ballett von
Jörg Mannes, nach der gleichnamigen Erzählung von E.T.A. Hoffmann, Musik von Peter
Tschaikowsky
16.00 Uhr, Staatsoper Hannover
27. bis 30. Januar 2010
Claus von Wagner – mit seinem neuen Programm „Drei Sekunden Gegenwart“, eine
„Ein-Mann-Kabarett-Komödie“
20.00 Uhr, Theater am Küchengarten
30. Januar 2010
Five Spot After Dark – frei nach Texten
von Haruki Murakami, Inszenierung: Ruth
Rutkows­k i und Carsten Hentrich
20.00 Uhr, Theater fensterzurstadt
03. März 2010
The Ten Tenors – die zehn australischen
Tenöre mit neuem Programm
20.00 Uhr, Theater am Aegi
13. Februar 2010
Premiere: Eine Familie – von Tracy Letts,
ein faszinierendes Gemälde vom Niedergang
eines amerikanischen Familienclans
19.30 Uhr, Schauspielhaus Hannover
25. März 2010
Anne-Sophie Mutter & London Philharmo­
nic Orchestra – eine der bekanntesten deutschen Violistinnen spielt Werke von Wagner,
Brahms und Bartók
20.00 Uhr, Hannover Congress Centrum
24. Februar 2010
Mamma Mia! – das erfolgreichste Musical
aller Zeiten fasziniert seit der Londoner Premiere vor zehn Jahren das Publikum auf allen
Kontinenten
20.00 Uhr, TUI Arena
10. März 2010
Markus Maria Profitlich – pünktlich zu seinem 50. Geburtstag, also perfekt zur Lebenshalbzeit, nimmt er seine Zuschauer mit auf
eine rasante Achterbahnfahrt durch sein bisheriges Leben
20.00 Uhr, Theater am Aegi
13. März 2010
Premiere: Yerma – von Federico Garcia Lorca, die Geschichte einer unerfüllten Liebe,
einer Ehe unter unglücklichen Vorzeichen
19.30 Uhr, Schauspielhaus Hannover
15. März 2010
Don Quixote – nach dem Roman von Miguel de Cervantes, Aufführung in spanischer
Sprache
19.30 Uhr, Theater am Aegi
27. März 2010
Premiere: Schwarze Jungfrauen – von Feridun Zaimoglu / Günther Senkel
19.30 Uhr, Ballhof Zwei
21. April 2010
Das Fußballwunder von Bern – ein packendes Schauspiel über die schönste Nebensache der Welt und ihre Helden, Gastspiel vom
Altonaer Theater Hamburg
20.00 Uhr, Theater am Aegi
Ausstellungen
Jazz, Rock, Pop, Schlager
bis 28. Februar 2010
That´s me! – Das Portrait von der Antike
bis zur Gegenwart – rund 150 Meisterwerke
von der Renaissance bis zur Moderne
Niedersächsisches Landesmuseum Hannover
24. Januar 2010
ABBA – The Show – die musikalische
Erfolgsgeschichte der berühmtesten Popband
aller Zeiten
20.00 Uhr, AWD-Hall
bis 07. März 2010
Die Virtualität des Bildes. Frühe Compu­
terkunst der Sammlung Clarissa – ein Einblick in die Pionierphase der Computerkunst
Sprengel Museum Hannover
28. Januar 2010
Chris Rea – „Still so far to go“-Tour 2010, der
britische Sänger und Komponist singt seine
größten Hits aus 30 Jahren Musikkarriere
20.00 Uhr, AWD-Hall
19. Januar bis 14. Februar 2010
Imaginary – die interaktive Mathematikausstellung des Mathematischen Forschungsins­
tituts Oberwolfach zu Gast in Hannover
Lichthof der Universität, Welfengarten 1
29. bis 30. Januar 2010
Hören! 2010 – Hannover Song Contest –
zweiter Popmusikwettbewerb der Hochschule
für Musik und Theater (HMTH) mit Studentenbands der Hochschule
20.00 Uhr, Pavillon Hannover
06. Februar bis 28. März 2010
Jason Dodge – when I woke up there was
a note in my pocket that explained what
had happened – zwischen märchenhafter
Erzählstruktur und der Frage nach dem vollkommenen Kunstwerk
Kunstverein Hannover
17. Januar bis 11. April 2010
Mecki – Sechzig Jahre Comic-Abenteuer
– eindrucksvolle Originalzeichnungen in einer
umfassenden Retrospektive
Wilhelm-Busch-Museum
03. Februar 2010
Milow – Live in Concert 2010 – der 27-jährige Singer / Songwriter aus dem belgischen
Löwen ist in Deutschland auf Tour
20.00 Uhr, Capitol Hannover
04. Februar 2010
Element of Crime – mit „Mittelpunkt der
Welt“ errangen „Element of Crime“ zum
ersten Mal in ihrer langen Karriere eine Goldene Schallplatte
20.00 Uhr, Capitol Hannover
02. März 2010
2raumwohnung und Gäste – 2raumwohnung haben die Entspanntheit wirklich weiser Menschen und die Nonchalance, welche
Kindlichkeit in Style verwandelt
20.00 Uhr, Capitol Hannover
09. März 2010
„On the Road“ – die Kult-Folk-Band „Runrig“
auf Deutschland-Tour, das Sextett vermischt
Pop-Rock mit schottischen Folk-Elementen
20.00 Uhr, Capitol Hannover
11. März 2010
Thriller Live – eine einzigartige Show mit
spektakulären Musikern, Sängern und Tänzern feiert das Phänomen Michael Jackson
20.00 Uhr, AWD-Hall
14. April 2010
Tocotronic – das neue Album „Schall und
Wahn“ ist nach „Pure Vernunft darf niemals
siegen“ und „Kapitulation“ der Abschluss der
„Berlin-Trilogie“
20.00 Uhr, Capitol Hannover
20. April 2010
A Tribute To The Beatles – die BeatlesCoverband „Rain“ lässt die Ära der 50er Jahre um die britische Kultband wieder aufleben
20.00 Uhr, AWD-Hall
Für Feinschmecker:
REgjo HannovER
Kalender
97
Besondere Hotels und Restaurants
Im Reich der Giganten
Weltpremiere: Rund 200 Profi s spielen bei der ersten
internationalen Pool-Billard-Mannschaftsweltmeisterschaft um insgesamt 400.000 Dollar Preisgeld.
anschaulich und unterhaltsam stellt die Show
die geschichte der Dinosaurier dar, die den
Untergang einer ganzen art demonstriert.
Bilder: Schbeig – Fotolia.com, Dinosaurier – Im Reich der
giganten
Pool Billard
Hotel ***
Hellers Krug
Altendorfer Str. 19 37603 Holzminden
Tel. 05531-2001 mail@hellerskrug.de
Brunchtermine
4 Uhr
Winterbrunch 24.01.10
9:30 - 1€ p.P.
21,50bis 16 Jahre Valentinsbrunch 14.02.10
Kinder ensjahr 1 € Frühlingsbrunch 21.03.10
b
pro Le
Osterbrunch 04.04.10
Muttertagsbrunch 09.05.10
Dunkel-Dinner
nächster Termin 29.+30.01.2010
ab 14 Personen auch am Wunschtermin
4-Gänge inkl. alkoholfreier Getränke 49 € p.P.
Weitere Termine und Gutschein-Info auf
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das historische gasthaus in der göttinger innenstadt
Sport
Sonstiges
30. januar bis 07. Februar 2010
Pool Billard – gespielt werden 8-, 9- und
10-Ballmatches in Mannschaften von 4 bis 6
Spielern, zeitgleich dazu: eine Billard-Messe
mit den neuesten Trends für Laien und Profi s
Halle 13, Messegelände Hannover
20. januar 2010
Chinesischer nationalcircus – faszinierende akrobatik aus dem Reich der Mitte
20.00 Uhr, Theater am aegi
31. januar 2010
UBC tigers – Proveo merlins – der UBC hat
mit sechs aufstiegen in Folge gezeigt, dass
spektakulärer Basketball auch erfolgreich
sein kann
16.00 Uhr, aWD-Hall
07. März 2010
hannover Scorpions vs. hamburg Free­
zers – seit 1996 spielen die Scorpions in der
Deutschen Eishockey Liga
14.30 Uhr, TUI arena
15. april 2010
World Wrestling entertainment – SMaCKDoWn- und ECW-gladiatoren
20.00 Uhr, TUI arena
regionale, deutsche u. internationale küche
täglich ab 18 uhr geöffnet
fr – so u. an feiertagen auch von 11.15 – 14.30 uhr
und nach vereinbarung
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02. Mai 2010
tUifly marathon – der 20. Marathon führt
vorbei an den schönsten Plätzen der Stadt
Hannover, mit jeder Menge jubliläumsaktionen und neuerungen
Hannover
22. januar 2010
Ben Becker – die Bibel – eine gesprochene Symphonie, der Schauspieler und Musiker
Ben Becker liest die Bibel
20.00 Uhr, aWD-Hall Commedia Futura
28. bis 31. januar 2010
dinosaurier – im reich der giganten –
vor den augen der Zuschauer erwachen die
Urzeitriesen in einer spektakulären Live-Show
wieder zu neuem Leben
TUI arena
13. Februar 2010
Fahmoda Fashion Finals – die jungdesigner/innen der Fahmoda akademie für Mode
und Design präsentieren ihre arbeiten
16.00 und 20.30 Uhr, Theater am aegi
07. März 2010
die rückkehr der Shaolin mönche – die
atemberaubende Kung Fu Show über das
Leben der Shaolin Mönche
14.30 und 18.30 Uhr, Theater am aegi
08. März 2010
Frank Schätzing – der Kölner Schriftsteller
mit seinem neuesten Buch „Limit“ live
20.00 Uhr, Theater am aegi
30. januar 2010
Schlagt eure zähne in mein herz – MedeaLandschaft mit argonauten, MultimediaInszenierung nach Heiner Müller u.a.
20.00 Uhr, Commedia Futura
07. april 2010
die musikparade – mit mehr als 400 Musikern aus sieben nationen ist die Musikparade Europas erfolgreichste Tournee der Militärund Blasmusik
19.30 Uhr, aWD-Hall
12. Februar 2010
riverdance – zum letzten Mal erzählen sie
die emotionale geschichte der irischen auswanderer, die in ihrer neuen Heimat amerika
Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen begegnen
20.00 Uhr, aWD-Hall
08. bis 11. april 2010
Festival der Philosophie – der Schwerpunkt
des zweiten Festivals liegt auf der auseinandersetzung mit den inhaltlichen Motiven der
Weltausstellungen Expo 2000 Hannover und
Expo Shanghai
diverse veranstaltungsorte
98
land & UmWelt
REgjo HannovER
Wussten Sie, dass ...
Sonderbares und Wissenswertes aus der Region – vom ersten in Europa am
Fließband gefertigten automobil bis zu Dinosaurierspuren bei Bückeburg.
...das „Kommißbrot“ von Hanomag das
erste Auto ist, dass in Europa am Fließband produziert wurde?
Zehn Jahre nachdem Henry Ford in Ame­
rika die Fließbandtechnik für den Automo­
bilbau eingeführt hatte, lief 1925 in Han­
nover der Hanomag 2/10, der wegen seiner
Form auch als „Kommißbrot“ bekannt war,
vom Band. Damit war die Hanomag AG der
erste europäische Autobauer, der das Fließ­
band in Europa zur Fertigung seiner Fahr­
zeuge eingesetzt hatte.
... der Name von Hannovers Nationalgetränk „Lüttje Lage“ etwas mit einem
Krug bzw. einer Flasche zu tun hat?
Hannoveraner lieben den Mix aus dem spe­
ziellen Lüttje­Lage­Bier und Kornbrand
und wissen um die spezielle traditionelle
Trinkweise des regionalen Nationalge­
tränks. Doch was kaum einer weiß: Der
Begriff „Lüttje Lage“ hängt zusammen mit
dem lateinischen „lagona“ bzw. althoch­
deutschen „lagella“, was soviel wie Krug
oder Flasche bedeutet.
... Hannover die erste Stadt Europas
war, die ihre Straßen mit Gaslaternen
beleuchtete?
Die Erfindung der Gaslampe stellte einen
wichtigen Schritt bei der Industrialisie­
rung dar, erstmals war man unabhängig
vom natürlichen Licht. Schnell eroberte
die neue Lichtquelle auch die Straßen, die
bisher von Kerzen, Fackeln oder Öllam­
pen eher schwach erhellt wurden. 1825
beleuchtete Hannover als erste europäische
Stadt seine Straßen mit Gaslaternen.
... der Velociraptor auch in Europa seine
Spuren hinterlassen hat?
Wissenschaftler des Landesmuseums Han­
nover fanden vor kurzem in den Obernkir­
chener Sandsteinbrüchen bei Bückeburg
auf einer Fläche von rund 2.000 Quadrat­
metern Fußabdrücke des Raubsauriers
Velociraptor. Dies sind die ersten in Europa
gefundenen Spuren dieses Sauriers. Ähnli­
che Funde gab es bislang in China, Korea,
dem Niger und den USA. Der Raptor lebte
vor zirka 83 bis 70 Millionen Jahren.
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