Inhalt - Der Bodensee

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Inhalt - Der Bodensee
Inhalt
n
SeeSicht
Editorial3
Panoramakarte
6
SeeNews
8
Aufstiegschancen
12
Wolkenmeere und Seejuwelen
20
Facebook meets print
103
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SeeGeschichten
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Tatort Bodensee,
28
Mord und Melancholie
Interview mit Thomas D. Trummer,
36
Direktor des Kunsthaus Bregenz
Interview mit dem Sternekoch Dirk Hoberg 74
Kolumne Manfred Aufricht
Liegt der Bodenseewein im Trend?
78
n
SeeKultur
vorarlberg museum Bregenz
St.Galler Festspiele
Jüdisches Museum Hohenems
Kunstmuseum Singen
Ausstellungskalender 2016
Schloss Achberg
Erwin Hymer Museum Bad Waldsee
4 SeeSicht | Inhaltsverzeichnis
Bauernhaus-Museum Wolfegg
Kunstmuseum Liechtenstein
Forum Würth Rorschach
Kartause Ittingen Warth
Schloss und Park Arenenberg
Historisches Museum Thurgau Frauenfeld
Museenführer
Kirchen, Klöster und Konzil
Archäologisches Landesmuseum Konstanz
Landesausstellung Baden-Württemberg
4.000 Jahre Pfahlbauten
Altes Schloss Meersburg
Staatliche Schlösser und Gärten Burg Hohenzollern
38
40
40
42
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68
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SeeGenuss
Ausgewählte Gastronomen,
76/82
Brenner und Winzer
Genießertipps
80
Obst vom Bodensee
84
Simmler Schwarzkirsch-Innovationen
86
Weinerlebnis Hegau-Schaffhausen 89
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SeeVital
Ausgezeichnete Wandererlebnisse
92
Bodensee-Therme Konstanz 94
Bodensee-Therme Überlingen
95
Privatklinik Lindberg
96
METTNAU – Bewegung ist Leben 98
Hotel Gasthof Hirschen Horn
99
Gesundheitslandschaft100
Oberschwaben-Allgäu
Thermenhotel Gesundheits-Bad Buchau
101
Gesundheitszentrum Waldsee-Therme
SeeSport – Wasser marsch!
n
102
104
FamilienFerien
Tipps für Seefahrer – Bootsstüble Wangen 106
Schwäbischer Bodensee
108
Ravensburger Spieleland / Meckenbeuren 109
Abenteuerliche Ferien in Immenstaad
110
Abenteuer-Kletterpark Tannenbühl 112
Familienferien in Ailingen
112
Tipps für Wasserratten und Seebären 114
Walter Zoo Gossau
115
Europa-Park Rust
117
Wandern mit Kindern
118
Bauernhof-Erlebnisse
119
Die BodenseeErlebniskarte
120
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SeeWinter
Schnee am See
212
Winter in der Vierländerregion
214
Weihnachtsmärkte216
n
BodenseeMobil
Bodensee-Airport Friedrichshafen 222
Fähre Konstanz-Meersburg
224
Der Katamaran
225
Bodensee Schiffsbetriebe
226
Vorarlberg Lines Bregenz
228
Schweizerische Bodensee Schifffahrt 230
Schifffahrt Untersee und Rhein 230
Der Seehas
231
BODENSEE Magazin 2016
THURBO - Die Regionalbahn
232
Tageskarte Euregio Bodensee 233
Classic Bodensee
234
Deutschland Westlicher Bodensee
Das Beste vom Westen
124
Konstanz128
Konzilstadt Konstanz
131
Hotel 47° Konstanz
132
Insel Mainau
134
Allensbach136
Insel Reichenau – Unesco Weltkulturerbe 137
Der Untersee
138
Halbinsel Höri
140
Gaienhofen, Moos, Öhningen
Radolfzell am Bodensee
142
Hegau – Premiumwandern
144
Hegaustädte – Singen, Engen
146
Gailingen, Tengen
147
Blumberg148
Stockach149
Überlinger See
Affenberg Salem
151
Überlingen152
Obersee
Hagnau153
Friedrichshafen Messe und Hotels
154
Comfort Hotel Friedrichshafen 157
BODENSEE Magazin 2016
Wasserburg158
Nonnenhorn160
Lindauer Hotelgeschichten
162
Hotel Bad Schaden, Hotel Bayerischer Hof
Bodenseeresidenz Lindau
165
Fürstentum Liechtenstein Fürstliche Genuss-Momente
Allgäu
Westallgäu Tourismus
166
Argenbühl166
Isny und Kißlegg
167
Leutkirch und Region Waldburg 168
Wangen und Wolfegg
169
Oberschwaben
Oberschwaben-Allgäu170
Ravensburg172
Weingarten174
Aulendorf175
Herbertingen176
Meßkirch und Campus Galli
177
Schweiz Thurgau196
Kreuzlingen198
Arbon201
Der Säntis
202
St.Gallen-Bodensee204
Textilland Ostschweiz
206
Radisson Blu Hotel St.Gallen
208
Hoher Kasten
209
Bad Zurzach
209
Winterthur210
Swiss Center Technorama
211
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Österreich Vorarlberg – Eine kleine Welt für sich
181
Pfänder
184
Montafon Tourismus
186
Hard188
Inatura – Erlebnis Naturschau Dornbirn
189
Hohenems
190
Hotel Stäfeli, Lech am Arlberg
191
192
SeeService
Ausblicke 2017
218
Impressum220
Herausnehmbare Straßenkarte 224
Schiffsfahrplan Bodensee & Rhein
235
Seeinfos, Katamaran Fahrplan
240
Leserumfrage und Gewinnspiel
241
Bodenseehotels Übersicht
243
Terminkalender 2016
249
Stichwortregister254
Katalogservice
255
Bestellpostkarten
256
SeeSicht | Inhaltsverzeichnis 5
Märchenhaft
Der See mit Happy End. Auch wenn der Rhein den See verlässt.
Fotografiert von Michael Häfner
Mord und
melancholie
Ein sterbender Mann in einer Barke auf dem Bodensee, blutend aus zahllosen Wunden. Ein
Giftmord und eine lustige Witwe. Eine, die einmal jung und wild war und jetzt so still wie
gefährlich ist. Eine verschworene Schwesternschaft in einem verwunschenen Garten.
Ein Land, das aus den Fugen ist. Und in Bangladesch brennt schon wieder eine Fabrik.
Seltsam und rätselhaft sind die Fälle, mit denen Klara Blum, Kai Perlmann und
Matteo Lüthi befasst sind, doch ob sie zusammenhängen, wird vielleicht niemand
je erfahren. Es geht um das Wesen der Welt und die Zigarette davor, es geht um
den Sturz von Königen und das Recht der Schwächeren, es geht ums Ganze,
und es geht Klara ans Herz. Am Ende ist alles anders und nichts entschieden.
Nur der Abschied.
„Wofür es sich zu leben lohnt“ – der letzte Fall für Klara Blum
und ihren Assistenten Kai Perlmann. Ein Mord, ein Feuer, ein
Blick zurück. Nach 15 bzw. 13 Tatortjahren und am Ende insgesamt 31 abgedrehten Tatort-Bodensee-Folgen hat das Team
vom Bodensee Magazin Eva Mattes alias Klara Blum und
Sebastian Bezzel alias Kai Perlmann an einem Drehtag
begleitet und als Tat(ort)zeugen befragt.
Bodensee Magazin: Nach 15 bzw. 13 Jahren beim Tatort – wie schwer
fällt der Abschied? Was ist es für ein Gefühl, wenn mit dem letzten Dreh
der Tatort Bodensee zu Ende geht?
Eva Mattes: Wenn ich hier in Konstanz durch die Straßen gehe und mir
selbst sage, dass es vielleicht das letzte Mal sein wird, könnte ich sentimental werden. Aber ich bin im Grunde kein sentimentaler Mensch. Ich
versuche tatsächlich in der Gegenwart zu leben. Am Freitag ist hier unser
letzter Drehtag, dann das Abschlussfest und direkt im Anschluss fliege ich
nach Berlin. Dort geht es gleich am Montag weiter mit Proben für das
Theater. Dann ist der Tatort schon wieder ein ganzes Stück weg. Das heißt
allerdings nicht, dass ich die Menschen nicht mitnehme, mit denen ich
lange Jahre zusammengearbeitet habe. Die Freundschaft mit Sebastian
wird bestehen bleiben und auch zu vielen anderen im Team. Aber der
Bodensee-Tatort ist zu Ende und das ist gut so für mich.
BM: Und für Sie Herr Bezzel? Stellt sich ein kleines bisschen Wehmut ein?
30 SeeKultur | Tatort
Sebastian Bezzel: Ich sehe das ähnlich pragmatisch. Es geht schnell weiter. Wenn ich nach unserem Abschlussfest am Samstag nach Hause
komme, warten da zwei Kinder ungeduldig auf mich und spätestens
Sonntag früh ist die Welt schon wieder eine ganz andere. Jetzt steht das
neue Jahr vor der Tür und damit die nächsten Projekte. Es ist also ein
Abschied mit einem lachenden und einem weinenden Auge. 13 Jahre
sind eine lange Zeit und man kann es durchaus als Erfolg für sich verbuchen, dass man da so lange dabei war und auch dabei sein durfte. Es war
eine schöne Zeit. Ich freue mich aber auch tierisch, dass jetzt neue Sachen
auf mich zukommen.
BM: Klara Blum hatte lange Jahre ihren „Arbeitsplatz“ hier in Konstanz.
Konnten Sie eine Beziehung zu der Stadt aufbauen?
Eva Mattes: Vor allem habe ich eine Beziehung zum See entwickelt. Bei
jedem Tatort-Dreh habe ich im Inselhotel gewohnt, immer im gleichen Zimmer. Und jedes Mal, wenn ich in dieses Zimmer kam, hatte ich beinahe das
BODENSEE Magazin 2016
Gefühl, als würde ich direkt in den See gehen. Schon beim Eintreten hatte
ich den Blick aufs Wasser. Und diese wunderbare Aussicht gab mir jedes
Mal das Gefühl: „Ah, das ist mein See!“. Von Anfang an war mir klar, ich
brauche einen Platz direkt am See, damit ich mich in diese Region und in
die Figur einleben kann. Ein Leben hier stelle ich mir als sehr eng verknüpft
mit dem See vor. Er hat so viele Gesichter. Vor zwei Tagen beispielsweise
war es sehr, sehr neblig. Als ich am Morgen die Vorhänge aufzog, dachte
ich nur: „Was ist das denn?“. Es war nichts zu sehen, als eine weiße Wand,
weder Himmel noch See. An diesem Tag hatten wir einen Dreh auf der Reichenau. Man sah die Hand vor Augen nicht und konnte kaum sagen, wo
man eigentlich gerade war. In solchen Momenten denke ich mir: „Ok, das
gehört auch dazu.“ Im Sommer dann das krasse Gegenteil: Weitblicke in
die manchmal noch schneebedeckten Berge und der in allen Farben glitzernde See. Manchmal glitzert er silbern. Immer aber unterschiedlich, mal
ist er dunkel, mal hell. Je nachdem, wie die Wolken am Himmel sind. Man
empfindet eine große Weite. Das gefällt mir besonders gut.
BODENSEE Magazin 2016
BM: Sie waren als Tatortkommissarin ja auch immer Image-Trägerin für
die Region. Hat es Sie manchmal gestört, dass Sie stellvertretend für den
Bodensee gesehen wurden?
Eva Mattes: Nein, ganz und gar nicht. Das gehört ja auch dazu. Die Menschen, die hier leben haben sich eher gefreut und haben uns begrüßt mit
einem freundlichen „Hallo“ oder auch „Ach, schön, drehen Sie wieder?“.
Da gab immer eine positive Wahrnehmung und Rückmeldung.
Sebastian Bezzel: Es ist durchaus sehr schön, wenn man in einer Gegend
arbeitet, die noch nicht so sehr „abgefrühstückt“ ist vom Drehen. Bei
Dreharbeiten in Berlin oder München wird man schon mal angepöbelt
mit Ausrufen wie: „Ach, jetzt drehen Sie schon wieder hier?“. Das ist das
ganz Besondere an dieser Region, sie ist ganz natürlich und unverbraucht.
Und besonders der See ist wirklich wahnsinnig schön. Im Lauf der Zeit kristallisieren sich dann auch Lieblingsstellen heraus.
SeeKultur | Tatort 31
Vor und hinter der Kamera
Ein aufregendes Ensemble
Der Tatort „Wofür es sich zu leben lohnt“ (Arbeitstitel) ist eine Produktion des SWR in Koproduktion mit dem SRF. Als 31. Tatort vom
Bodensee ist er gleichzeitig die letzte Folge mit Eva Mattes als Hauptkomissarin Klara Blum, die seit 2002 zum Tatort-Ermittlerteam
gehört, und der 27. gemeinsam mit Sebastian Bezzel als Hauptkomissar Kai Perlmann. Ob er seine Vorgesetzte am Ende der letzten Folge
immer noch siezt, bleibt bis zum Schluss das große Geheimnis.
Voraussichtlicher Sendetermin: Herbst 2016
Für diesen Fall, der wieder ein gemeinsamer von Klara Blum und Kai Perlmann mit ihrem Schweizer Kollegen Matteo Lüthi ist, konnte ein aufregendes Ensemble gewonnen werden: Mit Eva Mattes und Sebastian Bezzel stehen nicht nur Roland Koch und Matthias Habich vor der Kamera, sondern
auch die Fassbinder-Heroinen Hanna Schygulla, Irm Hermann und Margit
Carstensen. Julia Jäger, Paula Knüpling, Isabelle Barth, Thomas Loibl,
Sarah Hostettler und Justine Hauer komplettieren den Cast.
Alle Fotos: Gabriele Schindler, Helga Stützenberger
BM: Jetzt aber heraus mit der Sprache. Wo sind die Lieblingsplätze?
Eva Mattes: Die Konstanzer Altstadt zum Beispiel gefällt mir ganz
besonders mit ihren verwinkelten Gässchen und historischen Gebäuden.
Ich mache gerne einen Spaziergang ans Hörnle. Und ansonsten bin ich
ein großer Fan der Insel Reichenau. Auch wenn sie es einem an solchen
Nebeltagen, wie wir sie bei diesen Dreharbeiten hatten, manchmal auch
nicht ganz leicht macht. Aber das ist gleichzeitig auch etwas sehr Schönes, fast Mystisches. Ich sehe die Mönche im Mittelalter bildlich vor mir,
wie sie in kalten Stunden am Feuer sitzen, intelligente Schriften verfassen,
gutes Bier brauen oder einen Kräutergarten anlegen. Hier am See gibt es
so viele Ecken, die sehr schön sind. Jede auf ihre ganz eigene Art.
BM: Es gab ja fallübergreifend auch immer eine Beziehung zu den
Schweizer Kollegen. Wie haben Sie die Zusammenarbeit erlebt? Wie hat
man sich gegenseitig ergänzt?
Sebastian Bezzel: Sprachlich nicht und mentalitätsmäßig auch nicht. Die
Schweizer haben sich immer sehr bemüht. Ansonsten ist das bei Schauspielern schon etwas einfacher. Wir sehen uns höchstens zehn Tage in
einem Zeitraum von vier Wochen. Ich glaube, bestimmte Eigenheiten
kommen viel mehr auf, wenn man zum Beispiel ein halbes Jahr in einem
Büro zusammen ist. Und die Schweizer Kollegen, mit denen wir gedreht
haben, waren immer gut und hochprofessionell.
Eva Mattes: Dem kann ich nur zustimmen und füge nicht ohne ein kleine wenig Stolz hinzu, dass ich mittlerweile ganz gut Schweizer-Deutsch
verstehe.
BM: Hatten Sie auch Gelegenheit, die Schweizer Seite und den wunderschönen Thurgau landschaftlich zu erleben?
Sebastian Bezzel: Von der Schweiz haben wir tatsächlich sehr viel gesehen, auch von der Reichenau, der Höri oder Meersburg. Aber ich fand es
fast ein wenig schade, dass wir so wenig von der anderen Ecke des Sees
gesehen haben. Für ein anderes Projekt hab ich vor einiger Zeit in Lindau
gedreht. Da blickt man von der anderen Seite auf den See und bekommt
einen völlig neuen Blickwinkel. Ganz anders aber auch wirklich schön.
Eva Mattes: Wenn wir im Sommer gedreht haben, bin ich in manchen
Drehpausen mit dem Fahrrad in der Schweiz am See entlang gefahren
und habe wirklich ganz entzückende Ecken entdeckt.
BODENSEE Magazin 2016
BM: Wir konnten Ihre Dreharbeiten in Teilen verfolgen und nach allem
was wir gesehen haben geht es in der letzten Folge nochmal so richtig zu
Sache. Ist das auch persönlich eine Herausforderung für Sie in den letzten Tatort nochmal alles hineinzulegen?
Eva Mattes: Von unserer Seite aus würde ich eher sagen „Nein“. Jede
Folge ist anders, jede Folge ist neu. Und man versucht dementsprechend
immer alles zu geben. Dem Sender ist aber ganz sicher an einem krönenden Abschluss gelegen. Es wird also ein würdiges Finale werden.
Sebastian Bezzel: Die Frage müsste ich auch eher an den Sender weitergeben. Aber abgesehen davon, dass ich dieses Drehbuch sehr mag und
es mehr Spaß gemacht hat, als manch andere, die wir schon hatten, darf
das keinen Unterschied machen bei den Dreharbeiten.
BM: Klara Blum hat ein gewisses Alter erreicht und hat einige Berufsjah-
re hinter sich. Geht Sie denn einfach in Rente oder gibt es doch einen
spektakuläreren Abgang?
Eva Mattes: Dazu darf ich natürlich nichts sagen. Für die Rente bin ich
aber doch noch recht jung …
BM: Sie verabschieden sich vom Bodensee und packen Ihren Rucksack.
Was würden Sie gerne mitnehmen?
Eva Mattes: Am liebsten den ganzen See.
Sebastian Bezzel: In meinem Rucksack wären wohl einige Obstbrände,
und da könnte ich mich jetzt auch kaum für einen entscheiden. Da gibt
es einfach hervorragende Sachen.
Eva Mattes: Nein, bei mir wäre es schon der Blick auf den See. So schwer
der auch einzupacken ist.
Sebastian Bezzel: Einmal haben wir bei einem Obstbrenner gedreht,
das war herrlich. Es hat uns viel über seine Arbeit erzählt und mich total
von den Produkten überzeugt. Die Obstbrände wären also definitiv dabei.
Den wunderschönen Blick lasse ich hier, weil sonst ja vielleicht keine Touristen mehr hierherkommen. Ich find es gut, wenn der hier bleibt. So
muss man immer wiederkommen.
Eva Mattes: Du bleibst bei den Edelbränden. Ich bleibe beim Blick. Den
hab ich ja in mir …
Die Dreharbeiten beobachtet haben Katharina Schlude, Helga Stützenberger,
Johanna Lambach und Gabriele Schindler.
SeeKultur | Tatort 33
n SEEGENUSS
im Trend
Voraussetzung für Genuss ist Diversität.
Gesegnet mit ihrem mediterranen Klima,
bietet die fruchtbare Kulturlandschaft
rund um den Bodensee eine Vielfalt an
herausragenden regionalen Produkten.
Wie etwa rebenbewachsene Hänge als
Grundlage für hervorragende Weine, die
ausgebaut von hochdekorierten Winzern
nicht nur das Leben am See bereichern,
sondern auch die regionale Küche beflügeln.
Hier kommen nur die besten Produkte zum
Einsatz. Fangfrische Fische, knackige Salate,
zartes Gemüse. Die Insel Reichenau ist hier
wichtiger Lieferant und Garant für Frische,
Vielfalt und Qualität.
Bodensee Magazin: Herr Hoberg, Sie haben zwei Michelin Sterne innerhalb von zwei Jahren verliehen bekommen, schneller geht’s ja gar nicht. Ist
das Fluch, Segen, Ansporn für Ihre tägliche Arbeit?
Dirk Hoberg: Segen natürlich, wir freuen uns sehr darüber. Selbstverständlich ist das auch täglicher Ansporn, wobei man den auch ohne die
Sterne hat und braucht. Für mich ist kochen eine Passion. Unabhängig von
den Sternen starte ich mit der gleichen großen Leidenschaft in jeden Tag.
BM: Steigt Ihr Puls am Abend vor Bekanntgabe der Michelin Sterne?
Hoberg: Das ist schon eine aufregende Sache jedes Jahr. Aber nein, der
Puls steigt nicht. Wir geben stets unser Bestes und wenn es nicht sein soll,
dann soll es eben nicht sein. Ich bin da ganz beruhigt und sehe unsere Sterne als recht sicher an. Diese haben natürlich einen hohen Stellenwert in
einer Branche, die sich jedes Jahr aufs Neue beweisen muss. Ich möchte
mich aber davon in meiner täglichen Arbeit nicht nervös machen lassen.
BM: Sie leben und arbeiten hier in der Bodenseeregion, landschaftlich reizvoll mit einer Vielfalt an regionalen Produkten. Wie wichtig ist Ihnen, dass
der Gast die Region auf der Speisekarte entdeckt?
Hoberg: Wir versuchen selbstverständlich mit regionalen Produkten in
unserer Küche zu arbeiten. Wir binden auf jeden Fall Bodenseefische, seien
es Felchen, Kretzer oder Aal, zu Beginn in unsere Menüs z. B. in Form von
Fingerfood ein. Das sind verschiedene kleine Teilchen, die wir dem Gast reichen, während er in Ruhe die Speisekarte liest, um Vorfreude zu wecken
und auf den Abend einzustimmen. Hier betonen wir ganz stark die Regionalität und möchten dem Gast zeigen, was der See, was die Region alles
zu bieten hat. Regionalität und Nachhaltigkeit sind auch beim Kochen ein
wichtiges Thema. Zwar sind unsere Menüs bestimmt von Weltoffenheit
und dem ganz klaren Fokus: Egal woher das Produkt kommt, es muss das
Beste sein. Aber zu Beginn stellen wir die Region ganz bewusst in den Vordergrund.
BM: Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihre Lieferanten aus. Regionalität
und Frische oder nach gewünschten Produkten?
Hoberg: Bei Gemüse z. B. ganz klar die Regionalität und hier speziell die
Insel Reichenau, die ja direkt vor der Restauranttüre liegt. Mit der Genossenschaft auf der Insel Reichenau arbeiten wir viel zusammen und stehen
in engem Kontakt zu einzelnen Bauern, die auch spezielle Setzlinge nur für
mich pflanzen. Ich verarbeite mit Vorliebe das ganze Produkt, also auch die
Wurzel, die ja sehr schmackhaft ist.
„In der schönen Villa am See hat man auf ausgesprochen
stilvolle Art Klassisches und Modernes vereint. Dazu passt
die ebenso modern inspirierte Küche, die weder Kreativität
noch Ausdrucksstärke vermissen lässt und auf eine eigene
Handschrift setzt – eine Freude auch für Vegetarier.“
So umschreiben die Inspektoren des Guide
MICHELIN, das RIVA und das dort beheimatete Gourmet-Restaurant Ophelia. Das Team
vom Bodensee Magazin hat sich auf die Spuren des Michelin begeben und im Gespräch
einen offenen, freundlichen und ganz unprätentiösen Sternekoch kennengelernt.
Das Gespräch führten Stephan Bickmann
und Gabriele Schindler.
BM: Was würden Sie einem Gast, der vielleicht das erste Mal an den
Bodensee kommt, empfehlen, was er probiert haben muss?
Hoberg: Neben den üblichen Bodenseefischen sollte man natürlich die
vielen Gemüsesorten von der Reichenau probieren. Als Geheimtipp würde
ich den Bodensee-Aal empfehlen. Viele schrecken davor zurück und
behaupten, Aal schmecke nicht. Wenn sie sich aber dann doch dazu entschließen, revidieren nicht wenige ihr Vorurteil. Der Aal schmeckt richtig
zubereitet nämlich sehr gut.
BM: Gibt es Trends für eine „moderne Seeküche“?
Hoberg: Ja, und dabei müssen wir auch die weitere Entwicklung der
Bodenseefische im Auge behalten. Der See ist sehr sauber, es gibt immer
weniger Felchen. Inzwischen ist es schwierig, Fisch aus dem See zu bekommen. Als Themen sind Frische und Regionalität nach wie vor wichtig. Aber
auch gesundes und bewusstes Essen sind richtige und wichtige Trends.
Stichwort grüne Küche, es werden zunehmend vegetarische Gerichte
nachgefragt. Fleisch tritt stärker in den Hintergrund. Auch ich persönlich
habe hier einen Wandel vollzogen. War ich vor ein paar Jahren noch der
Meinung, ein Menü kommt nicht ohne wahlweise Fisch oder Fleisch aus,
hat sich mein Spektrum am Herd doch sehr stark um vegetarische Speisen
erweitert. Und ganz ehrlich, privat koche ich nur vegetarisch.
BM: Dass man aus guten regionalen Produkten ein schmackhaftes Essen
machen kann, ist landläufig bekannt. Von Ihnen wird nun aber mehr
erwartet, von Ihnen erwartet man Kochkunst!
BODENSEE Magazin 2016
Hoberg: Ich mag das Wort Kunst in diesem Zusammenhang eigentlich
nicht. Für mich ist es wichtig, dass mein Gast ein gutes Essen bekommt,
das ihm schmeckt. Dass dies entsprechend präsentiert werden muss, ist
keine Frage. Aber Kunst machen wir nicht – das sag’ ich auch jedem Gast.
BM: Untertreiben Sie da jetzt nicht ein wenig? Das Auge isst unbestritten
im Ophelia mit, die Präsentation der Speisen ist einfach wunderschön.
Hoberg: Ja, natürlich, das soll auch so sein, denn wir wollen ja auch alle
Sinne ansprechen. Essen funktioniert gesamthaft, wenn etwas fürs Auge,
für die Nase und natürlich für die Zunge dabei ist.
BM: Der Sternekoch Dirk Hoberg – sind Sie eher Einzelkämpfer oder Teamplayer?
Hoberg: Das Team steht für mich im Vordergrund. Man könnte nichts
erreichen ohne das Team. Mir ist es wichtig, dass jeder meiner Köche an
dem Erfolg Teil hat und nicht nur die Küche, natürlich auch der Service und
alle anderen Personen, die daran beteiligt sind.
BM: Nun gilt ja die Gastronomie und der Beruf des Kochs im Besonderen
als Stressjob. Was ist Ihr Ausgleich zum Berufsalltag?
Hoberg: Sport. Ich stehe meistens um 6 Uhr auf, mache dann von 7 bis 9
mein Sportprogramm und bin dann ab 9 Uhr hier in der Küche anzutreffen. Ohne zwei Stunden Sport am Tag, durch Laufen und Radfahren,
würde ich das auf Dauer nicht durchhalten, denn in der Regel geht mein
Arbeitstag bis kurz vor Mitternacht. An freien Tagen geht’s auch mal zum
Segeln oder Kitesurfen auf den See.
BM: Das Zwei-Sterne-Restaurant Ophelia steht ja auch immer im Zusammenhang mit Ihrem Namen. Wie wichtig ist das Zusammenspiel z. B. mit
Ihrem Arbeitgeber, Herrn Kolb. Wie viel Freiraum haben Sie hier im Haus?
Hoberg: Ich muss sagen, das ist einfach fantastisch. Ich bin jetzt seit acht
Jahren hier und fing als 27-Jähriger zunächst als RIVA-Küchenchef an.
Diese Verantwortung und das in mich gesetzte Vertrauen haben mich von
Anfang an enorm angespornt. Über die Jahre hat sich ein Vertrauensverhältnis aufgebaut, das es ermöglicht, Entscheidungen souverän zu treffen.
Sei es die Speisekarte, die Menüfolge, die Neuentwicklung von Gerichten,
die Ausgestaltung der Kochkurse, da habe ich freie Hand.
BM: Die Belle Etage mit dem Ophelia ist ja, um es lapidar zu sagen, ein
Sahnestückchen hier an der Seestraße in Konstanz. Das schüchtert vielleicht doch den einen oder anderen ein, hier mal reinzugehen und im Sommer einen Eisbecher zu bestellen.
Hoberg: Ja, die Schwellenangst ist ganz klar da, was ich aber nur zum Teil
verstehen kann und nicht akzeptieren möchte. Das RIVA und auch das
Ophelia haben viele Facetten und eine ausgeprägte Willkommenskultur.
Die Atmosphäre ist von Freundlichkeit und Gastlichkeit geprägt. Und ich
kann sagen, die Eisbecher hier sind hervorragend. Ich kann nur jedem empfehlen einfach reinzukommen und auszuprobieren, was das Haus zu bieten
hat – sei es ein Eisbecher, ein Schnitzel auf der RIVA-Terrasse oder ein kleines Gourmetmenü im Ophelia.
DER GARTEN.
EINMAL ANDERS*:
OPHELIA
DAS RESTAURANT IM
RIVA HOTEL KONSTANZ
* KOMPONIERT VON DIRK HOBERG UND TEAM
BM: Sie hatten vorhin erwähnt, Sie sind seit acht Jahren hier am See. Hat
der See den gebürtigen Westfalen verändert?
Hoberg: Ja, durchaus. Zum Beispiel kann ich schon „Konschtanz" sagen.
Die Umgebung prägt natürlich und ich bin sehr gerne hier. Die Berge, die
unglaubliche Ruhe, die der See morgens ausstrahlt, wenn ich zur Arbeit
radle. Der See sieht jeden Morgen anders aus und das ist faszinierend. Es
geht hier zwar alles ein wenig langsamer, aber das ist auch ganz gut so.
BM: Zurück zu den Sternen. Wie sieht die Zielsetzung aus. Wann wird der
dritte Stern über dem Ophelia aufgehen?
Hoberg: Schwere Frage. Wenn ich das wüsste, wäre ich schon einen
Schritt weiter. Natürlich ist der dritte Stern ein gemeinsam definiertes Ziel
im Haus, doch weder der Besitzer noch das Team setzen sich da unter
Druck. Wir geben jeden Tag unser Bestes und sind zuversichtlich, dass wir
damit auch irgendwann unser Ziel erreichen. Wir lernen jeden Tag dazu.
ÖFFNUNGSZEITEN GOURMETRESTAURANT OPHELIA
DONNERSTAG BIS MONTAG AB 19:00 UHR
SONNTAGMITTAG AB 12:00 UHR
DIENSTAG UND MITTWOCH RUHETAG
RIVA – DAS HOTEL AM BODENSEE
SEESTRASSE 25 I D-78464 KONSTANZ
TEL. +49 (0) 75 31 – 3 63 09-0
WELCOME @ HOTEL-RIVA.DE I WWW.HOTEL-RIVA.DE
BODENSEE Magazin 2016
n ÜBERLINGEN
Wo Schokoladenträume wahr werden
Der Name Popp steht in Überlingen und Umgebung für feinste Konditoreiwaren in allerbester Qualität und weckt wahrlich süße Träume. Die Auswahl fällt
nicht leicht, wenn man in die Vitrine schaut. Hier locken wahlweise Opéra Törtchen, ein schokoladiger Hochgenuss mit 70%iger Schokolade, Torten mit
Geschmacksrichtung Schokochilimousse, Passionsfrucht, Himbeer-Cassis oder
Orangensachertorte. Daneben kleine Köstlichkeiten, wie Tee- oder Chilipralinen, Champagnertrüffel und Butterkaramell. Dies alles kann man im gemütlich
angeschlossenen Café in angenehmer Atmosphäre genießen oder mit nach
Hause nehmen.
Andreas Popp ist Unterstützer von Slow Food und fühlt sich der Philosophie
nach sauberer, fairer und natürlicher Herstellung seiner Produkte verpflichtet.
Selbstredend bezieht er – soweit möglich – alle Zutaten für seine Produkte aus
der Region. Er ist Mitglied bei den Linzgauköchen, ausgezeichneter Südlandkoch und sein Café wurde 2014 vom Feinschmecker „zu den besten Cafés
Deutschlands“ gewählt. Confiserie Popp – ein Muss für jeden, der den Bodensee von seiner Schokoladenseite kennenlernen möchte.
Andreas Popp
Konditorei, Café, Confiserie
Hochbildstraße 23, D-88662 Überlingen
Tel.: +49 (0) 7551 4532
mail@konditorei-popp.de, www.konditorei-popp.de
Öffnungszeiten:
täglich 8.30–17.30 Uhr
Sonn- und feiertags 9–17Uhr
Dienstag Ruhetag
n LOCHAU
Restaurant Mangold
Das von Andrea und Michael Schwarzenbacher familiär geführte Restaurant
Mangold in Lochau nahe dem Bodensee ist einer der kulinarischen Höhepunkte im Umkreis von Bregenz. Man speist in unterschiedlichsten Räumlichkeiten, im Sommer erweitern ein romantischer Innenhof-Garten und eine Terrasse das Restaurant. Michael Schwarzenbacher ist als Koch ein Publikumsliebling. Er bereitet aus bevorzugt regionalen Produkten genau jene Gerichte
zu, die einerseits über traditionelle Färbung verfügen und andererseits doch
von ganz persönlicher Innovationskraft geprägt sind. Vertraute Rezepte, zeitgemäße Leichtigkeit und sicheres Küchenhandwerk bringen harmonische
Gerichte mit oft auch mediterranem Touch hervor. Andrea Schwarzenbacher
ist eine charmante Gastgeberin und auf ihrer Weinkarte mit über 300 Positionen ist Österreich mit herausragenden und besonders spannenden Namen
gelistet, aber auch die bedeutendsten europäischen Weinregionen sind markant vertreten. Bregenz ist in wenigen Minuten erreichbar und als Festspielund Kulturstadt ein Anziehungspunkt.
Restaurant Mangold KG
Andrea & Michael Schwarzenbacher
Pfänderstraße 3, A-6911 Lochau
Tel.: +43 (0) 5574 42431
office@restaurant-mangold.at
www.restaurant-mangold.at
Öffnungszeiten:
Mi–So 12–14 Uhr u. 18–24 Uhr,
Mo u. Di Ruhetag
n SALEM
Frauenpower im Linzgau
Das„Reck’s Hotel-Restaurant“ liegt vor dem Besucher wie ein badischer
Gutshof. Wer durch das große Eisentor fährt, rollt über knirschenden
Kies, sieht auf der einen Seite ein kleines Festhaus aus dem 19. Jahrhundert, gegenüber das schmucke Hotel mit Erker und Gaupen, davor der
herrlich neugestaltete Garten mit alten Platanen, blühenden Azaleen
und Rhododendren. Mehrere Plastiken des Bodenseekünstlers Peter Lenk
grüßen den Gast und verraten auch gleich die Philosophie des Hauses:
Küche, Kunst und schönes Wohnen.
Geführt wird das Haus mit Frauenpower. Vorneweg Annette Reck, sie
war in den First-Class-Hotels der Welt unterwegs, ihre Schwester Christine ist ebenfalls Hotelfachfrau. Sie beide wissen internationalen Standard zu bieten. Dazu die Küchenchefin Alexandra Reck. Sie alle sind der
Region treu geblieben. Das „Reck’s“ ist ein Familienhotel wie aus dem
Bilderbuch und gleichzeitig Treffpunkt kulturinteressierter und gourmetbegeisterter Gäste.
76 SeeGenuss
Reck’s Hotel Restaurant
Bahnhofstraße 111
D-88682 Salem-Neufrach
Tel.: +49 (0) 7553 201
recks-hotel@t-online.de, www.recks-hotel.de
Öffnungszeiten:
Do 17–22 Uhr, Fr–Di 12–14 Uhr
und 18–22 Uhr
BODENSEE Magazin 2016
n LINDAU
Hotel & Restaurant VILLINO
Geschaffen für Menschen, die Außergewöhnliches lieben und
genießen können
In Lindau am Bodensee, einer der schönsten Urlaubsregionen Europas, liegt
zwischen hohen alten Tannen und Zypressen das Relais & Châteaux Hotel
VILLINO. Ein exquisites Hotel im exklusiven italienischen Landhausstil und mit
herrlichem Panoramablick über die Alpenregion. Der großzügige Wellnessund Beauty-Bereich mit Zugang in den märchenhaften Garten und die mit
viel Liebe zum Detail eingerichteten Zimmer und Suiten begeistern durch Einzigartigkeit und Komfort. Die mehrfach ausgezeichnete VILLINO-Küche im
italienisch-asiatischen Stil ist wohlbekannt für ihre leichte und kreative Zubereitung sowie für Kochkunst auf allerhöchstem Niveau. Rund 850 Positionen
auf der internationalen Weinkarte bieten Hochgenuss in großer Vielfalt.
Ob bei einer kulinarischen Reise durch die Cucina dei Sensi, durch ein unvergessliches Verwöhn-Wochenende im VILLINO-SPA oder bei einem der zahlreichen Kochkurse und Weinrunden – es gibt viele Wege, das besondere Flair
des VILLINO kennenzulernen.
VILLINO – Relais & Châteaux
1 Michelin-Stern, 15 Gault Millau-Punkte / 2 Hauben
Hotel – Restaurant – Wellness
Hoyerberg 34, D-88131 Lindau am Bodensee
Tel.: +49 (0) 8382 93 45-0
info@villino.de, www.villino.de
n K O N S TA N Z
Hotel & Restaurant Barbarossa
„An historischer Stätte ein wahrhaft gastliches Haus”
Dieser Leitspruch des Barbarossa-Begründers Martin Miehle wird heute durch
Ur-Ur-Enkel Florian Miehle und durch das gesamte Barbarossa-Team täglich
aufs Neue mit Leben gefüllt. Bereits im Jahre 1419, unmittelbar nach dem
Konstanzer Konzil, wurde das Barbarossa als Wirtschaft mit Tanzboden erstmalig urkundlich erwähnt. Ab 1874 befindet sich das Gebäude im Familienbesitz. Seit die 5. Generation das Haus führt, wurde kontinuierlich sowohl in
für den Gast Sichtbares, als auch Unsichtbares investiert: in individuelle Zimmereinrichtungen, W-LAN im ganzen Haus, eine kleine Bibliothek, eine Sonnenterrasse zur Erholung und vieles mehr. Aber auch die energetische Optimierung durch eine Wärmerückgewinnung und die Renovierung der Küche
standen auf der Agenda. Christiane und Florian Miehle führen so das Haus
mit viel Leidenschaft in die Zukunft.
Miehle Hotel und Gaststätten GmbH
Obermarkt 8-12, D-78462 Konstanz
Tel.: +49 (0) 7531 128990
info@hotelbarbarossa.de, www.hotelbarbarossa.de
n GOTTMADINGEN-RANDEGG
Auberge Harlekin und Gästehaus „Alte Schreinerei“
Auf dem Weg zu Randeggs weithin bekannter Ottilienquelle lohnt ein grün
bewachsenes Häuschen, die Auberge Harlekin, einen Besuch. Karl J. Graf, kurz
„Charly“ genannt, hat hier in einem alten Bauernhaus und einer Schreinerei
eine urgemütliche Mischung aus Weinstube, Galerie, feinem Speiserestaurant
und sechs gemütlichen Gästezimmern und Ferienwohnungen verwirklicht.
Das rustikale Ambiente mit viel Holz und sichtbarem Fachwerk und der offene Kamin schaffen eine warme und entspannte Atmosphäre. Regelmäßig finden Kunst-Ausstellungen und Konzerte statt und stellen so die – nach Charly
Grafs persönlichem Credo – ideale Verbindung von Kunst und kulinarischem
Genuss her. Am Herd zaubert der Autodidakt eine gelungene Mischung aus
regionalen und Elsäßer Spezialitäten und hat sich damit ein treues Stammpublikum erworben. Qualität, frische und regionale Produkte sind dabei für ihn
oberstes Gebot. So entstehen aus frischem Meeresfisch, Wild aus heimischer
Jagd und regional erzeugtem Gemüse exzellente klassische Gerichte. Auch
die inzwischen 150 Positionen starke Weinkarte mit vielen regionalen Besonderheiten kann sich sehen lassen. Kulinarische Themenwochen wie die
Elsäßer- und Spargelwochen runden das vielfältige Angebot ab.
BODENSEE Magazin 2016
Auberge Harlekin – Alte Schreinerei
Karl J. Graf
Gailinger Straße 6
D-78244 Randegg
Tel.: +49 (0) 7734 6347
Öffnungszeiten:
Mo u. Di Ruhetag, Mi–So 17.30–24 Uhr,
So auch 11.30–14 Uhr
restaurant-harlekin@t-online.de
www.restaurant-harlekin.de
SeeGenuss 77
KOLUMNE: MANFRED AUFRICHT
Liegt der Bodenseewein
im Trend?
Wir leben in einer äußerst reizvollen Region, in der sich Einheimische und Besucher gleichermaßen wohlfühlen. Das Bodenseegebiet ist aufgrund vielfacher Qualitäten und Attraktionen in den
vergangenen Jahren immer beliebter geworden. Doch wie sieht es
mit den regionalen Erzeugnissen aus, können wir uns auch hier
über eine positive Resonanz freuen? Als Winzer kennen wir alle
die Situationen, in denen wir vor einigen Jahren hier und da
belächelt wurden, wenn man sagte, dass man ein Weingut am
Bodensee hat. Klar ist es schön dort, aber machen die denn auch
richtig guten Wein, dachte sich so manches etablierte Gegenüber.
Da hat inzwischen ein großes Umdenken stattgefunden.
War es vor einigen Jahren für den Konsumenten noch besonders wichtig,
Weine von internationalen Anbietern zu trinken (denn alles, was weit
weg war, war sowieso gut!), hat man inzwischen gemerkt, dass das, was
vor der eigenen Haustüre wächst, durchaus immer mehr seine Qualitäten hat. Und das gilt nicht nur für den Wein. Heute wird wieder verstärkt nach dem verlangt, was aus der heimischen Landschaft stammt.
Und dafür gibt es gute Gründe! Nach einer Reihe von internationalen
Lebensmittelskandalen interessiert sich der Verbraucher immer mehr
für die Herkunft der Produkte. Ich selbst kaufe auch gerne beim
Erzeuger ein, denn dort kann ich Fragen nach Anbau- oder Haltungsmethoden stellen. Und den Umweltschutzgedanken darf man nicht
außer Acht lassen! Denn warum sollen wir auf Produkte zurückgreifen,
die erst einmal einen langen Weg zurück legen müssen, bevor sie zu uns
kommen. Gerade das muss man sich immer wieder bewusst machen,
wenn man in einer so einzigartigen Region lebt, die man ja auch erhalten will. Das Konsumentenverhalten hat sich geändert in den letzten Jahren, die Leute sind aufmerksamer geworden und ihr Anspruch
damit höher. Das hat einen positiven Schneeballeffekt hervorgerufen,
der dem wertigen Tourismus, der Landwirtschaft und schließlich auch
dem Weinbau in der Region sehr zugutekommt. Unter den Bodenseewinzern gibt es ein tolles qualitatives Engagement und seit dem die
Konsumenten gemerkt haben, wie gut die Bodenseeweine sind, trinken
sie diese auch noch mehr.
Hinter uns liegen nun 10 absolute Spitzenjahre im Weinbau. Und vielleicht ist 2015 ein echter Jahrhundertjahrgang. Unsere Trauben waren
perfekt, sie hatten ein hohes Maß an zarter Gleichmäßigkeit. Der Ertrag
ist zwar kleiner ausgefallen als im Jahr zuvor, aber dafür haben wir eine
noch bessere Qualität. Das Wetter des Jahres war sehr verlässlich, es gab
keine Hagelschäden und wir konnten stolze sechs Wochen lang ernten.
Das hat uns sehr gefreut, denn wir selbst wollen gar nicht so früh mit
der Ernte beginnen. Ende Oktober, Anfang November haben wir die
letzten Trauben geerntet, das sind sehr gute Voraussetzungen für langlebige Weine. Auch nach einem so außergewöhnlichen Jahr wird man
nicht übermütig als Winzer, denn Wein ist und bleibt ein Naturprodukt.
Da braucht es schon eine gewisse Demut gegenüber der Natur, denn
das Wetter im nächsten Jahr kann schon wieder ganz anders aussehen.
Wir sind in der Situation, dass der Bodenseewein immer wieder internationale Preise gewinnt, das hilft der Region. Denn wenn das publiziert wird, sagen sich die Leute, da muss es ja tolle Winzer geben und
das ist ein großer Anreiz, um das Bodenseegebiet zu besuchen. Reise78 SeeGenuss | Kolumne
ziele werden nach bestimmten Kriterien ausgewählt und das Kulinarische spielt dabei immer häufiger eine große Rolle. Am Bodensee haben
wir außer den wunderbaren Naturressourcen und einer gewachsenen
Kulturlandschaft eine große Gastfreundschaft. Hier merkt man, dass
die Weine gut zur Landschaft, zum Essen, zu den regionalen Spezialitäten passen. Die Bodenseeregion bringt eher leichtere Weine hervor,
die einen Hauch weniger Alkohol haben, dafür aber mehr Frische aufgrund des Seeklimas und der Höhenlage. Es ist zudem beeindruckend,
dass es Top-Rotweine am Bodensee gibt. Bereits 2001 haben wir mit
einem Aufricht-Wein den Pinot-Cup gewonnen, als erster Bodenseewein überhaupt. Seitdem haben wir uns qualitativ nochmals gesteigert
und auch dafür viele Auszeichnungen erhalten. Damit sind wir wieder
bei der Frage, ob der Bodenseewein im Trend liegt. Das tut er ganz klar!
Ein guter Wein benötigt viel Zeit, Liebe und Zuspruch. Man braucht
auch die nötige Ruhe, um ihn zu betrachten und zu genießen. Da wir
selbst seit ca. 25 Jahren Mitglied bei Slow-Food sind, sprechen wir
bei unseren Weinen gerne von slow motion Weinen. Das sind keine
Weine von der Stange, dahinter steht ein gutes Handwerk, ein hohes
Maß an Sensitivität und ein bewusster Umgang mit der Natur. Bio ist
schon lange im Trend, da es oft umweltfreundlicher ist. Dazu gehört
zuallererst der schonende Umgang mit dem Boden mit dem Bewusstsein, dass der Boden (Terrain) und das reine Trinkwasser das Wichtigste sind, das man an die nächste Generation weiter geben kann. Wir
verwenden beispielsweise im gesamten Weingut erneuerbare Energien,
um die Natur zu schonen. Und am besten lässt man viel weg bei der
Arbeit im Weinberg wie „unnütze” Pestizide und Herbizide. Ein Teil
unseres Betriebes ist bio-zertifiziert, aber darüber wollen wir uns nicht
definieren, sondern darüber, dass wir ein gutes Weingut sind.
In der internationalen Weinbranche fragen wir uns natürlich alle, wo
der Trend langfristig hin geht. Die Qualität der Bodenseeweine an
sich ist hervorragend, nun geht es vielmehr darum, den eigenen Charakter weiter heraus zu arbeiten. Viele Winzer glauben, nach einem
tollen Jahr wie 2015 auf exotische Rebsorten aus dem Ausland setzen
zu dürfen. Davon halte ich wenig, deshalb bleiben wir bei heimischen
Sorten, denn die Winzer der Region haben sich beinahe perfekt an
die Besonderheiten der Sorten angepasst. Wir sollten keine schnellen
Modeerscheinungen mitmachen, das wäre zu kurz gedacht, denn der
Trend zum regionalen Wein muss sich weiter etablieren. Wir müssen
ein „önologisches Kauderwelsch“ vermeiden, indem sich international
alles angleicht beim Wein. Vielmehr ist es zukunftsweisend, die unterschiedlichen Charakterstärken der Bodenseeweine zu betonen und zu
changieren. Vor allem aber müssen und wollen wir uns die Freude am
Weinbau und am Genuss erhalten.
Aktuell wurden wir vom renommierten Gourmet- und Reisemagazin
SAVOIRVIVRE zum „Winzer des Jahres 2015“ gewählt für unser Sortiment und die Qualität unserer Weine. Eine Auszeichnung, die uns
glücklich in ein neues Winzerjahr starten lässt.
Wir möchten Ihnen eine Weißweinsorte ans Herz legen, die bei uns
unter „weinbaulichem Denkmalschutz“ steht: der Auxerrois. Er duftet
nach heimischen Frühlingsblüten, hat einen schlanken, frischen Körper
mit Anklängen an Mirabellen und gelbe Renekloden. Er ist ein toller
Sommerwein, der hervorragend zu leichten Gerichten mit Fisch und
Salaten passt. Zum Wohl auf den Bodenseewein - auch für 2016!
BODENSEE Magazin 2016
WEINGUT
AUFRICHT
Außergewöhnliche Weine
eines außergewöhnlichen Ortes
AUSGEZEICHNET!
2014er Aufricht Grauburgunder
‚Burgundische Lilie’
Zum dritten Mal in Folge unter
den drei Besten beim internationalen
Grauburgunder Symposium.
WEINGUT – ROBERT UND
MANFRED AUFRICHT
Höhenweg 8
D - 88719 Meersburg / Stetten
Tel. 07532 / 24 27
Fax. 07532 / 24 21
E-Mail: info@aufricht.de
Direktverkauf ab Weingut
Montag bis Samstag 10 - 12 und
14 - 18 Uhr
Sonn- und Feiertage geschlossen.
www.aufricht.de
BODENSEE Magazin 2016
SeeGenuss 79