Erlebnisbericht 12/13 - Büro für internationale Beziehungen

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Erlebnisbericht 12/13 - Büro für internationale Beziehungen
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Nürnberg
FAU Erlangen-Nürnberg
Erfahrungsbericht Auslandsstudium
Folgende Angaben dienen zu Ihrer Orientierung, auf welche Themen Sie im Bericht eingehen können.
Bitte füllen Sie sich weder verpflichtet, detailliert auf alle genannten Bereiche einzugehen, noch sich
nur auf diese zu beschränken. Schreiben Sie über alles, was Ihnen wichtig erscheint und was Ihrer
Meinung nach für Ihre Nachfolger nützlich sein könnte. Den angefertigten Bericht bitte per Mail als
DOC--Datei an intbez@wiso.uni-erlangen.de schicken.
Name: Carolin Machulka
Studiengang an der WISO: Sozialökonomik
E-Mail: caro.machulka@t-online.de
Gastuniversität: Universitat de València
Gastland: Spanien
Studiengang an der Gastuniversität: Economía (Facultats de Economía)
Aufenthaltszeitraum (Semester und Jahr): 2 Semester; Wintersemester 2012/13 bis
Sommersemester 2013
Darf der Bericht unter http://www.ib.wiso.uni-erlangen.de/outgo_partneruniversitaeten.htm
veröffentlicht werden? (bitte Nichtzutreffendes löschen)
JA
Wenn JA, dürfen Name und E-Mail veröffentlicht werden? (bitte Nichtzutreffendes
löschen)
Beides JA
Themenbereiche:
1. Bewerbung und Auswahlverfahren an der FAU
Der Bewerbungstermin, um an der Universidad de Valencia ab September studieren
zu können, ist Mitte Dezember des vorherigen Jahres. Bis zu diesem Zeitpunkt
müssen ein Motivationsschreiben (auf Spanisch), ein Lebenslauf und der
ausgefuellte Anmeldebogen abgegeben werden. Das Motivationsschreiben sollte
etwas „kreativ“ sein; das heißt, dass Standardphrasen möglichst vermieden werden
sollten. Ratsam wäre auch gegebenfalls bereits gemachte Erfahrungen mit der
Sprache und spanischsprachigen Ländern mit einzubauen.
Der Auswahltermin findet dann ein oder zwei Monate später statt. Bei meinem
Auswahlverfahren war es so, dass wir zu zehnt um einen großen Tisch saßen und
Prof. Bernecker reihum Fragen auf Spanisch gestellt hat. Dabei wurde alles mögliche
gefragt (Länderkunde, persönliche Dinge aus dem Lebenslauf,... ). Die Atmosphäre
war ziemlich locker. Prof. Bernecker wollte lediglich die Spanischkenntnisse der
Bewerber prüfen. Letztendlich werden jene Kandidaten bevorzugt, die gute
Spanischkenntnisse haben und zwei Semester in Valencia bleiben wollen.
2. Bewerbung / Anmeldung an der Gastuniversität
Die Anmeldung an der Gastuni erfolgt vor Ort. Wichtig ist dabei, sich nicht nur im
International Office der Facultad de Economía, sondern sich auch im ERASMUS1
Büro (nahe beim Blasco Ibañez) zu registrieren und sich eine Bestätigung des
Ankunftsdatums zu holen. Das Büro stellt auch den vorübergehenden
Studentenausweis aus. Im International Office der Fakultät muss man schließlich ein
Dokument ausfüllen, das nach Dingen wie der Wohnadresse in Valencia fragt. Hat
die Uni erst einmal die Wohnadresse erfasst, wird der originale Studentenausweis
per Post an diese Wohnadresse geschickt. Es ist ratsam genügend Passfotos bei
sich zu haben. Ich hatte einen extremen Passfoto-Verschleiß, kann mir aber auch
nicht erklären, was mit all den Foto gemacht wurde.
3. Vorbereitung auf das Auslandsstudium
Vor dem Auslandsstudium gibt es zu Hause noch einige Sachen zu erledigen –
unitechnische- und andere organisatorische Faktoren müssen dabei berücksichtigt
werden:
− Abschließen einer Auslandskrankenversicherung (habe ich jedoch nicht
gemacht)
− noch einmal Arzttermine zu Hause wahrnehmen, bevor es ins Ausland geht
− sichergehen, dass man eine Kreditkarte besitzt bzw. kostenlos Geld im
Ausland abheben kann
− sich über Stadt/Land/Uni,... informieren
− Kursangebot der Gastuni studieren und Learning Agreements abschließen
− Beurlaubung beantragen usw.
4. Anreise / Visum
Die Anreise nach Valencia kann entweder direkt gewählt werden (NürnbergValencia) oder aber nun auch indirekt über Alicante. Neuerdings fliegt Ryanair von
Nürnberg nach Alicante, was die Sache eventuell etwas kostengünstiger werden
lässt. Vom Flughafen Alicante fahren ALSA-Busse direkt nach Valencia. Die Fahrt
dauert ca. 3 Stunden und kostet um die 25 Euro.
5. Unterkunftsmöglichkeiten (Wohnheim, privat)
In Valencia ist es auf jeden Fall empfehlenswerter sich ein Zimmer in einer Wohnung
zu suchen, als ins Studentenwohnheim zu gehen. Das Wohnheim in Valencia soll
relativ teuer und vom Ambiente her nicht so schön sein. Außerdem ist das
Zimmerangebot in WGs riesengroß.
Es ist ratsam, sich erst nach der Anreise um ein Zimmer zu kümmern. Am Anfang
sollte man sich erst einmal eine Schlafgelegenheit im Hostel oder als Couchsurfer
suchen. Ist man erstmal in Valencia angekommen, kann man sich erste Eindrücke
von der Stadt machen und dann auf Zimmersuche gehen. Entweder man sucht über
das Internet (http://www.loquo.com/valencia/) oder aber über Flyer, die in der Stadt
verteilt - vor allem bei den Fakultäten - aushängen. So sollte man innerhalb einer
Woche problemlos ein Wohnung finden. Die Gegend um den Blasco Ibañez ist vor
allem von Studenten bewohnt und von dort aus hat man gute Verbindungen zu den
Fakultäten, der Innenstadt und dem Meer!
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6. Fachliche und administrative Betreuung an der Gastuniversität
(Fachstudienberater, Buddy-Programme, studentische Initiativen, etc.)
Jeder Student hat so etwas wie einen Studienbetreuer, der eine Anzahl an Studenten
betreut. Dieser Betreuer ist wichtig, wenn es um das Belegen von Kursen geht. Zu
Hause abgeschlossene Learning-Agreements müssen im International Office oder
direkt beim Studienbetreuer abgegeben werden, um sich von diesem die Bestätigung
der Kurswahl in Form einer Unterschrift zu holen.
Abgesehen davon hat die Uni auch so etwas wie Buddy-Programme zu bieten. Wir
waren zum Beispiel eine Gruppe von 5-6 Studenten, die von einer Studentin der
Fakultät betreut wurde (sie selbst machte Erasmus in Nürnberg für 2 Semester). Der
Buddy steht in wichtigen Fragen und Anliegen zur Seite, außerdem bekommt man
eine kleine Führung über den Campus der Uni, um sich einen Überblick zu
verschaffen. 2-3 mal sind wir sogar abends weggegangen, was auch sehr lustig war.
7. Lehrveranstaltungen / Stundenplan an der Gastuniversität
Die Einschreibung für die Kurse an der Gast erfolgt ein paar Wochen nach
Vorlesungsbeginn. Dabei können die von der Heimuni und vom Studienbetreuer der
Gastuni abgesegneten Kurse verbindlich belegt werden. Im Gegensatz zur
Universität Erlangen-Nürnberg, wo man sich erst relativ kurz vor den Klausuren für
die Lehrveranstaltungen anmeldet, macht man das an der Gastuniversität bereits
kurz nach Studienbeginn. Bei einem Jahr muss man sich bereits zu Beginn für beide
Semester anmelden. Ein Kurswechsel im 2. Semester ist dennoch möglich. Hier aber
die Fristen für den Wechsel nicht verpassen!
Im gesamten Jahr hatte ich folgende Kurse belegt:
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(12124) Història Econòm. Espanya (S.XX)
(12197) Direcció de Recursos Humans
(35812) Econom. de la Unión Europea y de las Instituciones Internationales
(35801) Marketing
(35863) Sociología de las Organizaciones
(35899) Geopolítica y Globalización
(35900) Cross Cultural Management
Alles in allem waren die Vorlesungen ganz interessant. Die meisten Professoren
achten auf die in ihren Kursen sitzenden Erasmus-Studenten, was Teilnahme und
Verständnis in den Vorlesungen erleichtert. Es schadet der Note außerdem nicht,
sich bei den Professoren bemerkbar zu machen, indem man zum Beispiel
regelmäßig Fragen stellt und in die Sprechstunden geht. Was ich persönlich an der
Uni zu Hause lieber mag – und das haben viele andere Deutsche auch bestätigt – ist
die Tatsache, dass dort nicht so viele Gruppenarbeiten und Abgaben während des
Semesters stattfinden. An der Uni in Valencia war ich – vor allem im 2. Semester –
konstant sehr eingespannt in Gruppenarbeiten, Einzelarbeiten und Berichte. Hinzu
kommt, dass der Stoff für die Klausuren sich dadurch keinesfalls minimiert. Man
sollte einen Erasmusaufenthalt nicht unterschätzen – wenn man sich auch
akademisch weiterbilden möchte versteht sich.
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8. Ausstattung der Gastuniversität (Bibliothek, Computerräume, etc.)
Die Wirtschaftsfakultät der Universidad de Valencia verfügt über eine eigene
Bibliothek. Dort können problemlos Bücher ausgeliehen werden. Dafür muss kein
Bibliotheksausweis ausgestellt werden, da der Studentenausweis auch zum
Ausleihen von Büchern genutzt werden kann. In der Bibliothek lässt es sich gut
lernen; sie verfügt über einige Lernsäle, die aber während Klausurenzeiten immer
sehr überfüllt sind.
Die Computerräume sind auch frei zugänglich für jeden Studierenden. Jedoch muss
man beachten, dass die Sitzung nach jeder halben Stunde automatisch geschlossen
wird. Möchte man ohne Unterbrechungen länger als eine halbe Stunde am PC
arbeiten, muss man vorher einen Termin ausmachen, um sich einen Rechner für ein
paar Stunden zu reservieren.
Die Universität bietet außerdem ein breites Angebot an sportlichen Aktivitäten. Am
Anfang jedes Semesters kann man sich über die Sporthomepage der Uni für einen
oder mehrere Sportkurse anmelden. Von Bauchtanz über Pilates bis hin zu Rugby
und Windsurfen gibt es jede Menge Möglichkeiten, sich sportlich zu entfalten. Die Uni
hat eigene Sporthallen, sowie Fußball,- Tennis- und Basketballplätze. So sollte für
jeden das Richtige dabei sein.
9. Freizeitangebote/Weggehen
Die Stadt bietet eine Reihe von Möglichkeiten, um sich seine Freizeit zu gestalten:
den Strand zum baden und beachen (im Winter kann man dort auch wunderbar
laufen gehen), das Turiabecken zum chillen oder um sich sportlich zu betätigen, das
Zentrum zum einkaufen und das Nachtleben, um was trinken oder feiern zu gehen.
Die Viertel Benimaclet und Ruzafa eignen sich hervoragend, um in schöner
Atmosphäre zu essen und zu trinken. Am Plaza Xúquer gibts auch viele Bars und
Lokalitäten; das Tanto Monta müsst ihr dort unbedingt ausprobieren, da gibt es
superleckere Montaditos! Im Carmen hingegen herrscht ein bisschen mehr Trubel
und dort findet man viele Turisten. Dementsprechend ist es dort teilweise etwas
überteuert. Jedoch gibt es dort ein paar mehr oder weniger gute Clubs bzw. Bars,
wie zum Beispiel das Radiocity, die Musicbox oder die Bolsería. Andere Clubs, die
die Stadt zu bieten hat, sind zum Beispiel das „Las Animas“, „L'Umbracle“ oder das
„Highcube“, welche aber vor allem Sommerdiskos sind und über eine tolle Location
verfügen. Die Musik ist oftmals eher schlecht als recht (größtenteils wird Chartsmusik
gespielt), aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten. Es ist ratsam sich
über facebook bei den Erasmus-Gruppen anzumelden (Happy Erasmus, Erasmus
Valencia usw.), die dich über Freizeit- und Abendveranstaltungen informieren und dir
kostenlosen Eintritt in die Clubs verschaffen. Empfehlenswert ist das „La3“, in
welchem eher Elektro, aber auch andere Musik gespielt wird. Es bietet eine
angenehme Abwechslung zu all den anderen Clubs. Aber alles in allem muss man
sagen, dass das Angebot an Diskotheken sehr groß ist und doch für jeden etwas
dabei ist.
10. Stadt (Sehenswürdigkeiten, Feste, Museen, etc.)
Die Stadt bietet das ganze Jahr über zahlreiche Angebote an Festlichkeiten und
anderen Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben. Zahlreiche "Festivos" (Feiertage)
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und "Puentes" (Brückentage) machen es möglich zu reisen oder die Zeit in Valencia
zu genießen. Die Fallas sind wohl das größte Spektakel, das einmal im Jahr die
gesamte Stadt auf den Kopf stellt. Der Höhepunkt dieses Festes ist um Mitte März
herum (15. bis 19. März), jedoch gibt es ab Anfang März schon jeden Tag pünktlich
um 14 Uhr eine kleine „Showeinlage“ auf dem Plaza de Ayuntamiento. Dort werden
extrem laute Böller, sogenannte "Mascletas", verballert. Am letzten Tag der Fallas
werden die in der gesamten Stadt zur Show gestellten Pappmaché-Figuren
verbrannt. Das sollte man auf keinen Fall verpassen.
Ende Juni findet die sogenannte "Noche de San Juan" statt. Am Strand wird für jeden
Feuerholz zur Verfügung gestellt, das auf dem Strand platziert und angezündet wird.
Jeder kann sich sein eigenes Feuer bauen und nachts um 12 Uhr wird gebadet. Die
Stimmung am Strand ist einzigartig und die zahlreichen Lagerfeuer haben etwas
mystisches an sich.
11. Geld-Abheben, Handy, Jobben
Das beste ist, sich eine Kreditkarte ausstellen zu lassen. Mit dieser kann problemlos
im Ausland Geld abgehoben werden, ohne dass Gebühren anfallen. Ich rate euch,
sich frühzeitig darum zu kümmern, wenn man noch nicht im Besitz einer solchen ist.
Ich hatte zum Beispiel keine Kreditkarte, was mir einiges erschwert hat während des
Auslandsjahres. Viele Dinge laufen nur über Kreditkarte. So zum Beispiel das
Buchen von Inlandsflügen über Ryanair, die Hochschulsport-Anmeldung, das
Ausleihen von Autos, das Beantragen der Valenbisi-Karte und vieles mehr...
Ich habe mir meine spanische SIM-Karte samt Handy in einem der zahlreichen
Yoigo-Läden geholt. Da gibt es immer wieder Angebote (vor allem auch für
ausländische Studenten), bei denen man eine SIM-Karte mit Frei-SMS und einem
einfachen Handy für 20-30 Euro bekommt. Die SMS-Kosten bei Yoigo belaufen sich
auf 8 Cent (mehr oder weniger); aufpassen muss man hingegen beim Telefonieren.
So mancher hat da schon einmal 50 Euro im Monat vertelefoniert. Für
Vieltelefonierer ist Yoigo nicht die beste Wahl, da sollte man sich dann Infos von
anderen Angeboten oder Anbietern holen!
Wenn man während des Auslandsjahres ein bisschen Geld dazu verdienen möchte,
kann man zum Beispiel Nachhilfe geben oder Babysitten. Die Nachfrage nach
Deutsch-Muttersprachlern ist eigentlich immer gegeben. Ich habe zum Beispiel in
einer Familie auf zwei Kinder aufgepasst (Vater Deutscher, Mutter Spanierin) und mir
somit ein bisschen Geld dazu verdient. Außerdem hat mir die „Arbeit“ auch sehr viel
Spaß gemacht.
12. Sonstiges
Ich kann euch voll und ganz empfehlen nach Valencia zu gehen, um dort für ein Jahr
zu studieren. Ein Semester vergeht einfach viel zu schnell und bringt beispielsweise
sprachlich nicht so viel. Außerdem hat man sich nach einem Semester gerade
einmal erst eingelebt.
Wie dem auch sei – ein Jahr oder ein Semester hin oder her – Valencia ist eine tolle
Stadt, die viel zu bieten hat: ein lebendiges und schönes Zentrum, diverse Freizeitund Abendprogramme, einen großen Strand... Außerdem bietet die Uni ein breites
Angebot an (Sport)kursen.
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