Erfahrungsbericht Erasmus Valencia 2015

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Erfahrungsbericht Erasmus Valencia 2015
Erfahrungsbericht Erasmus Valencia 2015-2016
Name: Carmen Isele
Partneruniversität und Land: Universitat de Valencia, Spanien
Studienfach: Rechtswissenschaft
Betreuungsperson in Freiburg: Sibylle Schneiders
Betreuungsperson in Valencia: Loles Cubells Cantó
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1. Vorbereitung auf das Auslandsstudium
Ich habe mich relativ spät für das Auslandsjahr entschieden und bin nach dem
sechsten Semester nach Valencia gegangen. Damit war ich bereits scheinfrei und
hatte Ende Juli noch eine Aufsichtsarbeit zu schreiben und im August stand noch ein
Praktikum an. Damit blieb ziemlich wenig Zeit zur Vorbereitung und ich konnte, im
Gegensatz zu vielen anderen nicht schon im August nach Valencia gehen um einen
Sprachkurs zu besuchen. Einige Unterschiede tauchen später noch in anderen
Unterpunkten auf.
Aufgrund der Aufsichtsarbeit konnte ich auch nicht den angebotenen Catalán Kurs
der Uni Freiburg besuchen, wobei Catalán Kenntnisse in Valencia auch nicht
notwendig waren.
Nach meinen Erfahrungen ist es gar nicht so schlecht scheinfrei ins Ausland zu
gehen, man ist damit flexibler in der Wahl der Kurse und muss nicht um
Bescheinigungen für die Vergleichbarkeit kämpfen. Mit der Aufsichtsarbeit und den
vielen Abgabeterminen für das Ausland, hatte ich allerdings eine ziemlich stressige
Zeit im Juli. Wie sich die Unterschiede nach der Rückkehr auswirken kann ich leider
noch nicht berichten, aber ich vermute, dass es schwer wird, sich in der
Examensvorbereitung wieder in Freiburg einzuleben.
2. Sprachliche Vorbereitung
Ich hatte bereits in der Schule drei Jahre Spanischunterricht und besaß somit
Grundkenntnisse mit denen ich in Spanien überleben konnte und überall klar kam.
Aufgrund mangelnder Zeit durch Aufsichtsarbeit und das Praktikum konnte ich jedoch
weder in Deutschland im Sommersemester einen Sprachkurs besuchen, noch früher
anreisen um den angebotenen Intensivsprachkurs in Valencia in Anspruch zu
nehmen. Allerdings würde ich dazu raten die Kurse in Valencia zu besuchen falls die
Möglichkeit besteht. Man kann sich bereits einleben, Leute kennen lernen und wird
nicht sofort ins kalte Wasser in der Uni geworfen.
3. Anmelde- und Einschreibeformalitäten
Die Immatrikulation gestaltete sich etwas kompliziert. Erstens können die
ausländischen Studenten Kurse aus allen Jahrgängen belegen und zweitens gibt es
für jede Vorlesung unterschiedliche Kleingruppen bei unterschiedlichen Professoren
zu unterschiedlichen Zeiten und auch in den unterschiedlichen Sprachen
(Castellano, Valenciano und Englisch).
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4. Belegte Veranstaltungen
Ich hatte mich dazu entschieden, alle Vorlesungen auf Castellano zu besuchen um
die Sprache zu lernen. Da ich bereits scheinfrei war, gab es keine Möglichkeit der
Anrechnung für mein Studium in Deutschland. Daher musste ich auch nicht darauf
achten, genügend Kurse im öffentlichen Recht zu besuchen. Ich entschied mich
schließlich, auch im Hinblick auf die Vermeidung von zeitlichen Überschneidungen,
für folgende Kurse:
a) Derecho Constitucional II (7,5 ECTS)
Entspricht der deutschen Grundrechte-Vorlesung. Viele Grundrechte sind auch gleich
wie im Deutschen Grundgesetz, allerdings muss auch hier viel auswendig gelernt
werden. Zum Beispiel kann man fast nicht vermeiden, die Constitución auswendig zu
lernen. Gesetzestexte dürfen in den Klausuren nie verwendet werden, nur ein
Wörterbuch ist für die Erasmusstudenten erlaubt. Die Klausur muss auf spanisch
ausformuliert werden, dabei musste auch ein Fall gelöst werden.
b) Tecnicas jurídicas (6 ECTS)
Ein guter Kurs um einen Überblick über die Organisation von Jura, mögliche Berufe,
den Aufbau des Studiums und auch juristische Begriffe zu bekommen. Allerdings wird
in der spanischen Vorlesung ziemlich viel Mitarbeit verlangt. Es fanden bei mir in
jeder Vorlesung practicas statt, es gibt obligatorische Hausaufgaben, ich musste eine
Hausarbeit über 16 Seiten schreiben und es wurden umangekündigte Tests
geschrieben. Die Prüfung bestand dafür aber lediglich aus einem Multiple Choice
Test.
c) Derecho Internacional Público (7,5 ECTS)
Entspricht der Vorlesung Völkerrecht. Ich finde die Thematik sehr interessant und da
ich bereits in Deutschland Völkerrecht gehört habe, kamen mir einige Sachen
bekannt vor. Wöchentlich musste eine Zusammenfassung von dem jeweils
behandelten Thema abgegeben werden, außerdem mussten ein paar Vorträge
besucht und practicas abgegeben werden. Es wurde auch die Anwesenheit
kontrolliert. Die Klausur bestand aus einem Multiple Choice Test, der bestanden
werden musste, erst dann zählte die Note aus der evaluación dazu.
d) Derecho Internacional Privado (7,5 ECTS)
Von diesem Kurs würde ich abraten. Die Thematik ist sehr spezifisch und es werden
Kenntnisse in allen (Zivil)rechtsbereichen gefordert. Außerdem gibt es dort viel zu
viele Gesetze, Urteile, Verordnungen und Verträge, die man in der Klausur alle
auswendig wissen muss.
Die Fragen sind in der Klausur auch ausführlich zu beantworten.
e) Derecho Civil I (6 ECTS)
Die Vorlesung fand ich interessant um einen Einblick in das spanische Zivilrecht zu
bekommen. Die Vorlesung dient auch für die Spanier dazu, einen Überblick über
Zivilrecht zu bekommen, es wird viel angeschnitten, das in späteren Vorlesungen
vertieft wird.
Auch hier bestand die Prüfung aus Fragen, die ausführlich zu beantworten waren.
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f) Instituciones jurídicas de la Unión Europea (6 ECTS)
Diese Vorlesung war für mich interessant, da sie als einzige staatsexamensrelevante
Themen beinhaltet. Es mussten bei meiner Professorin einige practicas in den
Stunden absolviert werden und ein Vortrag gehalten werden. Dieser zählte allerdings
erst zur Note, wenn die Klausur selbst schon bestanden wurde.
Die Klausur bestand aus einen Fragenkatalog der ausführlich und mit Angabe von
Verordnungen und Normen beantwortet werden musste.
Ich würde dazu raten, soweit das zeitlich möglich ist, Derecho Penal I zu besuchen,
da das Strafrecht dem deutschen stark ähnelt.
5. Unterschiede zum deutschen Studiensystem
Grundsätzlich unterscheidet sich das Jurastudium in Deutschland doch sehr von dem
spanischen System. In Spanien muss wesentlich mehr auswendig gelernt werden, es
gibt keine Streitstände die argumentiert werden, sondern in den meisten Fällen wird
einfach eine Lösung als gegeben angesehen.
Seit einer Reform vor zwei Jahren ist das Studium ziemlich verschult. Die
Vorlesungen finden in Klassen mit 30-65 Studenten statt. Dabei sind in einer Gruppe
in einem Jahrgang auch immer die gleichen Studenten, was den Kontakt als
Erasmusstudent zu spanischen Kommilitonen bei der Wahl von Kursen aus
unterschiedlichen Gruppen und Jahren erschwert. Zudem wird man bei der
Zusammenstellung des Stundenplans vor ein großes Hindernis gestellt, wenn man
versuchen muss alle Vorlesungen zeitlich unter einen Hut zu bekommen.
6. Umsetzung der eigenen Studienplanung an der Gastuniversität
Ich hatte geplant, vor allem Europarecht zu lernen, da dies in Freiburg bisher zu kurz
kam und zusätzlich aus Interesse einen Einblick in das spanische Rechtssystem zu
bekommen. Mit dem komplizierten Studiensystem in Valencia musste ich aus
zeitlichen Aspekten auf einige Kurse verzichten und andere Vorlesungen belegen.
Außerdem hätte ich gerne Kurse aus anderen Studiengängen besucht, durch die
weit entfernten Campus Standorte, war dies allerdings kaum möglich.
7. Anrechnung von Studienleistungen
Ich habe mein Auslandsjahr ziemlich spät nach dem 6. Semester absolviert. Daher
war ich bereits scheinfrei und auch im Schwerpunkt fehlte mir lediglich die
Seminararbeit, die jedoch in Freiburg nicht im Ausland absolviert werden kann. Damit
hatte ich keine Möglichkeit Studienleistungen aus dem Ausland anzurechnen und ich
kann auch keine Erfahrungen bezüglich der Anrechnung des großen Scheins im
öffentlichen Recht weiter geben.
8. Sprache
Ich hatte bereits in der Schule Spanisch und konnte mich daher mit allen Leuten
grundsätzlich verständigen. Allerdings hätte ich es mir etwas einfacher vorgestellt die
juristische Sprache zu lernen. Diesbezüglich fehlt allerdings ein korrektes
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Wörterbuch, das Unterschiede erklärt und manche Institutionen existieren im
deutschen einfach nicht, was das Lernen unheimlich verkompliziert.
Ich würde auf jeden Fall empfehlen, in Valencia den Sprachkurs zu besuchen. Im
ersten Semester hatte ich aufgrund von ständigen Überschneidungen mit
Vorlesungen leider nicht die Möglichkeit und ich bereute später, keinen Kurs besucht
zu haben. Im zweiten Semester konnte ich die Möglichkeit endlich wahrnehmen und
für 65€ einen Kurs am centro d’idiomes besuchen. Das Institut ist kein Teil der
Universität und daher kann man dort auch keine ECTS-Punkte sammeln.
Die wenigsten Spanier, denen man im alltäglichen Leben begegnet, können
Englisch. Daher ist es fast unmöglich, ohne Spanischkenntnisse dort zu leben. Auch
wenn von der Universität jeder Kurs auch auf Englisch angeboten wird, sollten
jedenfalls Grundkenntnisse vorhanden sein. So war zum Beispiel die
Einführungsveranstaltung auf spanisch, die meisten Dokumente sind nur in spanisch
verfasst und von Kommilitonen habe ich von englischen Kursen gehört, in denen
actividades (vergleichbar mit Hausaufgaben) auf spanisch waren.
In Valencia gibt es nicht nur das Castellano, sondern auch Valenciano, das dem
Catalán und Mallorquin ähnelt, dennoch sollte niemals gesagt werden, dass die
Sprachen gleich sind. In der Communidad Valencia wird allerdings zum Glück nicht
so sehr auf dem Valenciano beharrt wie das aus Catalunya bekannt ist. Gerade in
der Stadt leben auch viele zugezogene, die das Valenciano nicht beherrschen.
Daher hört man zwar oft Valenciano, welches eine ganz andere Sprache darstellt,
aber im normalen Leben wird Castellano verwendet. Valenciano muss also nicht
gelernt werden.
9. Verwaltungsstellen
a) Polizei
In Spanien gibt es verschiedene Arten von Polizei, die auch unterschiedliche
Zuständigkeiten besitzen. Am wichtigsten ist vermutlich zu wissen, wer im Fall eines
Diebstahls zuständig ist. Dieser ist bei der Guardia Civil zu melden.
b) Universität
An der Uni sind die wichtigen Verwaltungsstellen das Studiensekretariat im ersten
Gebäude im Erdgeschoss, sowie das Auslandsbüro im 1. Stock des selben
Gebäudes. Dort ist auch eure Ansprechpartnerin Loles Cubels zu finden.
10. Universitäres Rahmenprogramm
Als universitäres Rahmenprogramm ist ein Theaterprojekt zu erwähnen, das gerade
auch Erasmusstudenten integrieren möchte.
Außerdem bietet die Universitat Valencia umfangreiche Sportmöglichkeiten. Dafür
muss man sich, wie aus Freiburg gewohnt, schnell am Semesteranfang anmelden.
Ich habe einen Salsakurs, sowie einen Surfkurs besucht. Die Kurse sind ziemlich gut
und man lernt dabei viele Spanier kennen. In meinem Salsakurs war ich zum Beispiel
die einzige Erasmusstudentin.
Die Sportplätze der Uni kann man mit dem Studentenausweis kostenlos nutzen, was
mich vor allem bei den Tennisplätzen überrascht hat.
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Die UV besitzt leider kein Hallenbad, allerdings kann man vergünstigt das Hallenbad
der UPV benutzen.
11. Erasmusgruppen
An Erasmusgruppen und -aktivitäten mangelt es in Valencia nicht. Es lohnt sich bei
ESN UV vorbei zu schauen, die gerade am Anfang einige Veranstaltungen anbieten.
Außerdem gibt es in Uninähe an der Ramon Llull noch Erasmus Life und Happy
Erasmus, die auch viele Ausflüge ins nahe Umland, Reisen nach Andalusien, in den
Norden, Portugal und nach Marokko anbieten. Zudem gibt es über die Gruppen
vergünstigten Eintritt ins Oceanografic und den Biopart (Zoo).
Auf Facebook findet man eine Gruppe zur Vermittlung von Tandempartnern. Ich
würde auf jeden Fall empfehlen, sich mindestens einen Tandempartner zu suchen
und wöchentliche Termine zu vereinbaren. Man kommt dadurch mit Spaniern in
Kontakt, lernt auch die Umgangssprache, kann das im Sprachkurs gelernte
anwenden, bekommt Hilfe und kann im Idealfall Freundschaften knüpfen die über
das Jahr hinaus halten und eine leichte Rückkehr ermöglichen.
12. Anreisetipps
Ich bin mit dem Flugzeug angereist. Ab und zu kann man aus Deutschland auch
richtig günstige Flüge finden, aus Süddeutschland und der Schweiz sind die Flüge
allerdings je nach Saison ziemlich teuer und ich bin über Barcelona zurück geflogen.
Vom Flughafen in Valencia fährt eine Metro in die Innenstadt. Falls man geplant hat
mindestens vier Mal den Weg zum Flughafen zu fahren, lohnt es sich, sich eine
BonoMetro Karte für 20€ mit den Zonen A, B, C, D zu kaufen.
13. Wohnungssuche, Mietpreise
Die Wohnungssuche in Valencia ist im Vergleich zu Freiburg sehr entspannt. Ich
hatte bereits über Facebook vor meiner Ankunft eine Wohnung gefunden. Die
meisten meiner Freunde sind allerdings für einige Tage in ein Hostel gezogen und
haben nach 3-4 Tagen eine WG gefunden. Auch die Mietpreise sind sehr angenehm,
in einer WG zahlt man zwischen 150€ und 230€ kalt, je nach Lage. Im Altstadtviertel
El Carmen ist es etwas teurer, am Blasco Ibañez, in Benimaclet oder in Strandnähe
sind die Mieten sehr günstig.
Wenn ihr auf Wohnungssuche seid, solltet ihr auf die Stadtviertel und die jeweiligen
Vor- und Nachteile achten. Ich kann 3 Stadtteile empfehlen.
a) El Carmen
El Carmen ist das Altstadtviertel. Dort befinden sich die Kathedrale, das Rathaus, der
Mercat Central und viele andere historisch und kulturell interessante Gebäude.
Während der Fallas findet hier die tägliche Mascleta statt und im Norden schließt sich
das ehemalige Flussbett der Turia (heute befindet sich dort ein riesengroßer Park,
der sich durch die Stadt schlängelt) an.
Nachteil ist, dass der Weg zum Juracampus, sowie zum Strand ziemlich lang ist.
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b) Blasco Ibañez
Am Blasco Ibañez wohnen überwiegend Erasmusstudenten. Daher findet man hier
auch täglich partywillige Leute und gerade am Placa del cedro bleibt man nie lange
allein.
Zudem ist der Weg zum Campus ziemlich kurz und auch die Sprachschule ist um die
Ecke. Für die Fußballfans: das Stadion des FC Valencia befindet sich in diesem
Stadtteil.
c) Benimaclet
Benimaclet ist teilweise fast wie ein eigenes Dorf in der großen Stadt. Viele
Menschen kennen sich und es finden oft Feste auf den Straßen statt. Es wohnen
dort viele Familien, aber auch viele Studenten, vor allem auch die Spanier. Der Weg
zur Uni, sowie zum Strand ist nicht weit, zudem ist die Turia sehr nah und auch die
Innenstadt ist gut zu Fuß erreichbar.
14. Kontoeröffnung
Ich entschied mich gegen ein spanisches Konto und versuchte, so selten wie möglich
Geld abzuheben. Dafür fielen dann stets 5€ Gebühren an. Allerdings sollte man eine
Kreditkarte besitzen, ohne ist es schwer Flüge und Unterkunft bei Reisen zu buchen.
Die Banco Santander bietet Studenten jedoch ein kostenloses spanisches Konto mit
integrierter Kreditkarte an.
15. Lebenshaltungskosten
Die Lebenshaltungskosten sind um einiges niedriger als in Deutschland und das
betrifft nicht nur die Miete. Gerade Lebensmittel sind wesentlich günstiger. Nach
einigem Suchen findet man auch oft ein vergleichbares Produkt für das, was man
aus Deutschland vermisst (außer natürlich für das typisch deutsche Brot).
Dafür ist jedoch alles was Kosmetik betrifft teuer und von schlechter Qualität. Hier
kann man überlegen, ob sich ein Import der deutschen Produkte lohnt. Was auch
wahnsinnig teuer ist, sind Collegeblöcke oder überhaupt Papier.
Was natürlich an Kosten hinzu kommt sind Reisen, Ausflüge und, je nach Lebensstil,
die Kosten der Partyabende, wobei in Valencia durch die Xceed-App Eintrittskosten
in Diskos oft vermieden werden können.
Außerdem sind Essen gehen und Getränke ziemlich günstig. Und auch im
Supermarkt kann man zum Beispiel günstigen und dennoch guten Wein kaufen.
Woran man meiner Erfahrung nicht sparen sollte ist am Bier. Hier lohnt es sich
meiner Meinung nach, ein gutes Alhambra oder das Turia (aus Valencia) zu
bestellen.
Obst und Gemüse kann man kostengünstig in der Frutería seines Vertrauens
erhalten. Oft haben diese sogar am Sonntag auf und je nach dem ist um die Ecke
auch noch ein Supercor, der zwar etwas teurer ist als die anderen Supermärkte, aber
auch am Sonntag und täglich bis nachts um 3 geöffnet ist.
16. Mobiltelefon und Internet
Möglicherweise werden die Roaminggebühren nächstes Jahr abgeschafft. Bis dahin
bleibt es günstiger, sich um einen spanischen Tarif zu kümmern. Am besten kündigt
ihr euren deutschen Vertrag sofort nach der Zusage für das Auslandsstudium. Ich
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kam damals nicht aus meinem Vertrag raus und hatte einen besonderen Tarif für das
europäische Ausland. Die Kosten in Spanien betragen ca. 10-15 € im Monat, je nach
Datenvolumen.
Die Kosten für WLAN in der Wohnung sind in Spanien verhältnismäßig teuer, aber in
der Regel kümmert sich der Vermieter oder eventuelle Mitbewohner um einen
geeigneten Vertrag.
17. Post
Mit der spanischen Post stehe ich nach einigen schlechten Erfahrungen leider auf
Kriegsfuß. Daher würde ich davon abraten wichtiges damit zu verschicken.
Mein Gepäck am Ende des Jahres habe ich mit Eurosender zurück nach
Deutschland geschickt. Über ESN UV bekommt man dabei noch 10% Rabatt und es
hat alles einwandfrei funktioniert.
18. Versicherungen
Die europäische Krankenversicherung gilt auch in Spanien. Damit muss man im
Krankheitsfall zum Centro de Salud in dem jeweiligen Stadtteil und dort wird eine
spezielle Karte angefertigt. Der Arztbesuch verlief danach unkompliziert, allerdings
waren die Ärzte bei denen ich war nicht sonderlich hilfreich.
19. Freizeitgestaltung
Langweilig wird Valencia nicht. Im Sommer bietet sich natürlich der Strand vor der
Haustür an, um dort den Tag zu verbringen. Außerdem bieten sich in der Stadt viele
Sportmöglichkeiten. In der Turia ist eine 5 km lange Laufstrecke mit einem speziellen
Boden angelegt. Die Stadt ist ohnehin prädestiniert zum Laufen. Wie es als Motto in
der ciudad del running so schön heißt: No es lo mismo correr que correr en Valencia.
Der Marathon trägt übrigens das goldene Label der IAAF und ist ein riesengroßes
Ereignis! Es lohnt sich dabei zu sein, ob als Zuschauer, Läufer der 10 km oder der
Marathons. Die Stimmung ist einmalig, was ebenso für den Halbmarathon einen
Monat vorher gilt.
Auch sonst gibt es ziemlich viele Sportveranstaltungen in der Stadt und von der
Universität werden Kurse und Mannschaftssport angeboten.
Bei den vielen Erasmusstudenten in der Stadt bildet sich natürlich auch eine
ausgeprägte Partyszene. Sehr viele Locations befinden sich am Blasco Ibañez und
an den Plätzen rundum. Am besten lernt man diese kennen, wenn man an den
Einführungswochen teilnimmt. Unter den Erasmusstudenten ist es auch sehr leicht,
Kontakte zu knüpfen und wer allein bleibt, ist eigentlich selbst schuld.
Zu empfehlen ist auch das spanische Kino. Die spanische Synchronisierung ist zwar
gewöhnungsbedürftig, dafür ist allerdings der Eintritt wesentlich günstiger als in
Deutschland und die Filme sind eine gute Möglichkeit mit Spaß Spanisch zu lernen
und den eigenen Fortschritt zu beobachten.
Natürlich werden die meisten Filme in den großen Kinos auch in der Originalversion
angeboten und das Babel Kino zeigt ausschließlich englischsprachige Filme.
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Gerade in den Sommermonaten findet ständig irgendwo irgendein Konzert oder eine
Veranstaltung statt, die man besuchen kann. Dabei sind die häufigsten Standorte in
der Nähe des Strands, in der Turia oder im Parque Real.
20. Tipps
Ein Ausflugstipp von mir ist auf jeden Fall Portsa Playa im Norden Valencias. Die
Einheimischen nennen die kleine Stadt auch Little Venice, da es von Wasser
durchzogen ist. Die bunten Häuser sieht man schon vom Strand in Valencia aus.
Man kann mit einem Bus dort hin fahren oder man läuft am Strand entlang ca. 45 min
nach Norden, was sich meiner Meinung nach definitiv lohnt. Dort angekommen kann
man dann je nach Wetter und Tageszeit eine gute Paella oder eine Horchata
genießen.
Südlich von Valencia befindet sich das Naturschutzgebiet Albufera in dem der arroz
bomba für die Paella angebaut wird. Auch hier her lohnt sich ein Ausflug mit dem
Fahrrad oder dem Bus.
Am Strand in Valencia sind noch weitere Tipps zu geben. Ein wahnsinnig gutes
Frühstück gibt es im La Más Bonita am Patacona Strand, eine weitere Filiale befindet
sich im Stadtteil Ruzzafa. Gute Paella findet man an der Strandpromenade in fast
jedem der Restaurants. Richtung Hafen befindet sich dann der Marina Beach Club,
in dem man mindestens einmal einen Cocktail genießen sollte.
Ein Tipp zur Planung eures Aufenthalts, bleibt auf jeden Fall bis zum 26.6. in
Valencia! Die noche de San Juan muss man einmal an einem spanischen Strand
miterlebt haben.
21. Fallas
Die Fallas sind das weltbekannte Stadtfest im März. Während der zwei Wochen ist
die Stadt im absoluten Ausnahmezustand. Irgendwie wird während dieser Zeit auch
nicht geschlafen, sondern von morgens um 8 Uhr bis nachts um 4 oder 5 gefeiert,
getrunken, gegessen und mit petardos (Böllern) geworfen.
Täglich um 14 Uhr findet auf dem plaza del ayuntamiento eine Mascleta statt. In der
Woche vom 14. bis zum 19. März ist dann nachts in der Turia täglich ein Feuerwerk.
Erstens reisen viele Touristen nur für diese Zeit an, zweitens steht an jeder
Straßenecke eine Falla (eine riesige Figur aus Styropor und Holz), zudem finden
ständig Umzüge der Falleros und Falleras statt und aufgrund der Mascletas und der
vielen Menschen die in der ganzen Stadt ihre petardos anzünden, nimmt man bei
Verlassen des Hauses am besten immer Ohropax mit.
Außerdem sollte man ständig auf seine Wertsachen achten, da die Fallas auch ein
Fest für Taschendiebe sind.
22. öffentliche Verkehrsmittel, Valenbisi
Valencia besitzt ein Metro- und Straßenbahnnetz sowie ein Busnetz. Es sind
unterschiedliche Unternehmen und damit auch unterschiedliche Tickets. Bei beiden
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gibt es allerdings eine 10er Karte, die wesentlich kostengünstiger ist. Damit kostet
eine Fahrt mit der Metro 0,72 € und eine Busfahrt 0,80€.
Wie in allen spanischen Großstädten gibt es auch in Valencia das System des
Leihfahrrads (Valenbisi). Der Beitrag für ein Jahr kostet 29,90€. Mit dem Fahrrad
kommt man in Valencia überall ohne Probleme hin, nur in den Hauptverkehrszeiten
kann es durchaus vorkommen, dass sich in der Nähe kein Fahrrad befindet oder am
Zielort kein Platz frei ist. Daher ist es in der Regel keine gute Idee zur Uni oder
nachmittags zum Strand mit dem Fahrrad zu fahren.
Von ESN UV werden auch persönliche Leihräder angeboten. Allerdings ist das
Problem des Fahrraddiebstahls in Valencia noch wesentlich größer als in Freiburg.
Daher ist auch die Anschaffung eines eigenen Fahrrads zu überdenken.
Trotz der Größe der Stadt bin ich irgendwann dazu übergegangen, die meisten Wege
zu Fuß zurück zu legen. Nach 45 Minuten Fußweg hat man in der Regel auch alle
wichtigen Ziele erreicht.
Um Spanien über Valencia hinaus kennen zu lernen, bieten sich die Fernbusse,
sowie der Zug (renfe) an. Außerdem stellt natürlich der Flughafen ein gutes
Sprungbrett dar und in einer größeren Gruppe lohnt sich ein Roadtrip mit einem
Leihwagen, die auch nicht teuer sind.
23. Konsulat
In Valencia befindet sich zur Freude aller, denen in dem Jahr der Geldbeutel mit
Ausweis gestohlen wurde, ein Konsulat.
Honorarkonsul der Bundesrepublik Deutschland
Avenida Marqués de Sotelo, 4, 3°, 9 A
46002 Valencia
(in der Nähe der Estación del Norte, Metrostation Xátiva)
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Wenn noch Fragen offen geblieben sind, kannst du dich gerne per e-Mail bei mir
melden unter carmenisele@gmx.de.
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