SPEKTRUM 4 - ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
Transcription
SPEKTRUM 4 - ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH
MAGAZIN DER ESG ELEKTRONIKSYSTEM- UND LOGISTIK-GMBH IV/05 Schwerpunktthemen Ab jetzt wird gebaut: Spatenstich für die neue Firmenzentrale Automobilsoftware: „mobilSoft“ entwickelt die Technik der Zukunft 2 & 3 SPEKTRUM IV/05 Es geht voran: 19 Monate nach Bekanntgabe der Entscheidung, die Firmenzentrale der ESG von München nach Fürstenfeldbruck zu verlegen, haben nun die Bauarbeiten für unser neues Gebäude begonnen. Am 7. November 2005 konnten wir in Anwesenheit von viel Prominenz den Spatenstich feiern. Die Baugrube ist mittlerweile ausgehoben. In den nächsten eineinhalb Jahren entsteht im Fürstenfeldbrucker Stadtteil Buchenau nun ein funktionales und optisch ansprechendes Gebäude für rund 700 Mitarbeiter. Die Architekten haben in ihrem Entwurf zentrale Werte der ESG wie Partnerschaft, Kompetenz, Innovationskraft und Umsetzungsstärke architektonisch umgesetzt: mit einem modernen, offenen, kommunikativen Haus, das unterschiedliche Gebäudemodule in ein schlüssiges Gesamtkonzept integriert. Fast dreißig Jahre nach Bezug unseres derzeitigen Firmensitzes, des so genannten „Agrippina-Hauses“ im Münchener Osten, bekommen wir Ende 2007 endlich ein Gebäude, das optimal auf die Bedürfnisse der ESG zugeschnitten ist. Der Umzug wird ein echter Meilenstein in der Geschichte unseres Unternehmens sein. Ich schließe mich den Worten des stellvertretenden Generalinspekteurs der Bundeswehr, Generalleutnant Johann-Georg Dora, an, der beim Festakt zu unserem Spatenstich sagte: „Ich bin mir ganz sicher: Sie werden das ,geistige Erbe’ aus Ihrem bisherigen Heim in der Einsteinstraße mitnehmen und Ihren Erfolgskurs in Fürstenfeldbruck fortsetzen.“ Zu diesem geistigen Erbe gehört auch die langjährige Partnerschaft der ESG mit unseren Streitkräften. Unser Artikel über diese Partnerschaft, den wir aus Anlass des 50. Gründungstages der Bundeswehr in der letzten SpektrumAusgabe veröffentlicht hatten, stieß auf großes Interesse. Tatsächlich denke ich, dass die mehr als 40-jährigen Geschäftsbeziehungen zwischen der ESG und der Bundeswehr etwas Besonderes sind. Für mich selbst endet in den kommenden Wochen ein Lebensabschnitt: Mit dem Ende des Jahres 2005 gehe ich in den Ruhestand. Zu meinem Nachfolger in der Geschäftsführung haben die Gesellschafter der ESG Herrn Götz Graichen bestimmt. Ich bedanke mich bei allen Kunden, Partnern und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der ESG, vor allem bei meinem Kollegen in der Geschäftsführung, Gerhard Schempp, für die gute Zusammenarbeit. Herrn Graichen wünsche ich für seine neue Aufgabe viel Erfolg. Gerhard Derriks München, im Dezember 2005 INHALTSVERZEICHNIS 3 ........................................... Brücke in die Zukunft Ende 2007 zieht die ESG in ihre neue Firmenzentrale – gefeiert wurde schon im Vorfeld kräftig. 6 ........................................... „Zukunftsweisende Entscheidung“ Prominente Vertreter aus Politik, Ministerien und Industrieverbänden gratulieren zum Spatenstich. 8 ........................................... Innovation in der Fahrzeugsoftware Der Forschungsverbund „mobilSoft“ hat ein ehrgeiziges Ziel: die Entwicklung der Automobilsoftware der Zukunft. 11........................................... Garantiert gute Verbindung Mit dem Netzplanungssystem IRIS kann das Heer seine gesamte Kommunikation im Einsatzgebiet effizienter planen. 12 ......................................... Kurzmeldungen Neues aus dem Unternehmen 15.......................................... ESG-International English Summary IMPRESSUM Herausgeber ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH Unternehmenskommunikation Einsteinstraße 174, D-81675 München Tel. +49 (89) 9216 2850 Fax +49 (89) 9216 2236 www.esg.de Verantwortlich für den Inhalt Jörg Riedle (jr), Unternehmenskommunikation Mitarbeiter dieser Ausgabe Klaus Deubner (kd), Andrea Jansen (aj), Klaus Kober (kk), Norbert Neuendorf (nn), Dr. Sonja Sulzmaier (ss), Franz Svitak (fs) Gestaltung Udo Speth, ESG-Grafik-Abteilung Lektorat Michael Reinelt Druck TOBI-Offset, Kirchheim/Heimstetten Auflage 2500 Titelbild Foto: Schmid Ein freudiges Ereignis: der Spatenstich für die neue Zentrale der ESG in Fürstenfeldbruck. Die beiden Geschäftsführer Gerhard Schempp und Gerhard Derriks (Bildmitte) legten zusammen mit den Ehrengästen Hand an. Fotos: Voxbrunner Brücke in die Zukunft Mit einer gelungenen Feier und viel Prominenz haben in Fürstenfeldbruck die Bauarbeiten für die neue ESG-Zentrale begonnen. Die Bagger rollen seit dem 7. November. Am diesem Montag begannen die Bauarbeiten für die neue Firmenzentrale der ESG in Fürstenfeldbruck. Im Stadtteil Buchenau roden Arbeiter seither Büsche und heben die Baugrube aus. Die Fernwärme- und Warmwasserleitungen sind bereits gelegt. Ab Januar 2006, abhängig von der Witterung, entsteht dann ein Gebäude mit Büros und Labors für rund 700 Mitarbeiter. Spätestens zum 40. Firmenjubiläum der ESG im Dezember 2007 wird die Firmenzentrale aus der Einsteinstraße im Münchener Osten nach Fürstenfeldbruck umgezogen sein. Die Verlagerung des Firmensitzes ist wichtiger Baustein einer Strategie, mit der die ESG ihre Wettbewerbsfä- higkeit auf lange Sicht noch weiter steigert. Durch den Neubau wird die ESG ihre Kosten um mehrere Millionen Euro senken können – durch Mieteinsparungen, eine niedrigere Gewerbesteuer als in München und mehrere andere Optimierungsmaßnahmen. Dafür investiert das Unternehmen rund 30 Millionen Euro in den neuen Firmensitz. „Steigende Konkurrenz, sinkende Wehretats und ein verschärfter Preisdruck aus der Industrie sind Herausforderungen, denen sich die ESG stellen muss“, so ESG-Geschäftsführer Gerhard Derriks. „Die durch den Umzug gewonnenen Mittel kann die ESG zukünftig in die Entwicklung neuer Technologien investieren und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit nutzen, indem sie günstiger anbietet und so den Kunden die gewonnenen Vorteile weitergibt.“ Bei solchen Prognosen wurde schon im Vorfeld kräftig gefeiert. ESGGeschäftsführer Gerhard Schempp hatte – nach dem griechischen Philosophen Aristoteles – das Motto ausgegeben: „Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen“. Tatsächlich markiert der Baubeginn einen wichtigen Meilenstein im Projekt Umzug. Beim symbolischen Spatenstich auf dem Firmengelände gab sich dann viel Prominenz die Ehre. Und die war voll des Lobes über den zukunftsweisenden Schritt der ESG. So freute sich Bundestagsvizepräsidentin Gerda Hasselfeldt besonders über das Bekenntnis der ESG zum Standort Deutschland. Der stellvertretende Generalinspekteur der Bundeswehr, Generalleutnant Johann-Georg Dora, lobte die Erfahrung und Kompetenz des Unternehmens, und der Abteilungsleiter Rüstung im Bundesverteidigungsministerium, Dr. HansHeinrich Weise, hob die einmalige Partnerschaft zwischen ESG und Bundeswehr hervor. Schriftlich gratulierte der Befehlshaber des Streitkräfteunterstützungskommandos, Generalleutnant Kersten Lahl, zu „diesem in die Zukunft gerichteten Schritt“; für den Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Klaus-Peter Stieglitz, waren die hochrangigen Festredner „Zeugnis für die Wertschätzung“ von Bundeswehr und Politik gegenüber der ESG. Unter den Ehrengästen beim Spatenstich waren außerdem der Vorsitzende des ESG-Aufsichtsrats, Johann 4 & 5 SPEKTRUM IV/05 Unter den Festrednern beim Spatenstich war auch der stellvertretende Generalinspekteur der Bundeswehr, Generalleutnant Johann-Georg Dora. Heitzmann, der Vorsitzende der Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt, Kurt Rossmanith (MdB), der IT-Direktor im Bundesverteidigungsministerium, Ministerialdirigent Dr. Dr. Gerhard van der Giet, der Präsident des IT-Amts der Bundeswehr, Wolfgang Stolp, der Befehlshaber des Wehrbereichs IV, Generalmajor Justus Gräbner, Fürstenfeldbrucks Landrat Thomas Karmasin und der 1. Bürgermeister der Kreisstadt, Sepp Kellerer. In ihrer Festrede vor rund 700 Gästen im Veranstaltungsforum Fürstenfeld verglich Gerda Hasselfeldt die ESG mit einem „Hidden Champion“, der seit fast vier Jahrzehnten Spitzenleistungen rund um die Entwicklung, Integration und den Betrieb von Elektronik- und IT-Systemen für Militär, Behörden und Unternehmen erbringe. Solche Erfolge seien angesichts eines schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes nicht selbstverständlich, sondern zeigten, „dass das Unternehmen die Herausforderungen der Zeit erkannt hat“. Unter anderem habe sich die ESG als einer der wichtigsten Knowhow-Träger bei der technologischen Begleitung der Transformation der Bundeswehr ein bedeutendes Kompetenzfeld gesichert. Auch im Bereich Luft- und Raumfahrt gebe es gute Geschäftsmöglichkeiten. „Die bereits in der Vergangenheit konstant erfolgreiche Entwicklung“, so Hasselfeldt weiter, „ist ein eindeutiges Zeichen, dass das Unternehmen richtig aufgestellt ist und seinen Kunden die passenden Lösungen in einer zunehmend elektronisch vernetzten Welt anbietet.“ Generalleutnant Dora betonte, dass die ESG in den letzten Jahrzehn- ten erheblich „zur Erfolgsgeschichte ihres Hauptkunden Bundeswehr beigetragen“ habe. Das Unternehmen sei ein Garant dafür, dass die Bundeswehr ihren Auftrag unter sehr unterschiedlichen Rahmenbedingungen erfüllen könne. Dora erinnerte an die Rolle der ESG „als ein unverzichtbarer Partner insbesondere der deutschen Luftwaf- fe“, führte aber auch Kooperationen mit dem Heer und der Marine an, etwa das digitale Feuerleitverfahren für den Flakpanzer GEPARD oder die Konzeption des Avoniksystems für das Maritime Patrol Aircraft MPA-90. „Dank der bewährten Partnerschaft mit der ESG“, so Dora weiter, „konnten die großen Herausforderungen – Aufbau der Armee der Einheit und Wandel der Bundeswehr zu einer Einsatzarmee – erfolgreich gemeistert werden.“ Als Meilensteine der Zusammenarbeit dieser Zeit nannte Dora die Weiterentwicklung des TORNADO, die Übergabe des Artillerie-Rechnerverbundes ADLER II an das Heer oder die Entwicklung von Avioniksystemen für TIGER und EUROFIGHTER. In der „Umbruchphase“ Transformation bleibe die ESG ein „höchst attraktiver Partner“ mit einer Vielzahl von Schlüsselkompetenzen. „Auf der Haben-Seite der ESG steht aber nicht zuletzt auch die hardwareneutrale und herstellerunabhängige Unterstützung im Bereich der Logistik und Ausbildung – ein Bereich, der über die Jahre zunehmend an Bedeutung für die Streitkräfte gewonnen hat“, sagte Dora. Der Vorsitzende der ESG-Gesellschaftergremien, Johann Heitzmann, hob die Qualitäten des neuen Gebäudes hervor. Die Architekten hätten ein funktionales, freundliches, modernes, Bundestagsvizepräsidentin Gerda Hasselfeldt, Landrat Thomas Karmasin (Mitte) und die Geschäftsführer der ESG trugen sich ins Goldene Buch der Stadt Fürstenfeldbruck (rechts der 1. Bürgermeister Sepp Kellerer) ein. helles und praktisches Bauwerk entworfen. Er gab der ESG einen Satz des ehemaligen Bundeskanzlers Willy Brandt mit auf den Weg: „Gerade wer das Bewahrenswerte bewahren will, muss verändern, was der Erneuerung bedarf.“ „Wir wollen den innovativen Ansatz der ESG bewahren und weiter in geschäftliche Erfolge umsetzen“, so Heitzmann. „Das gelingt nur, wenn wir voraus denken, Chancen und Risiken abwägen und Konsequenzen ziehen. Genau das tun wir mit dem Neubau der Firmenzentrale.“ Für die Gesellschaftergremien und die Geschäftsführung der ESG sei der Umzug nach Fürstenfeldbruck ein ganz entscheidender Schritt. Heitzmann zeigte sich zuversichtlich, „dass die ESG ihren Erfolg mit dem Umzug langfristig sichern und ausbauen kann. Dies zeigt die Tatsache, dass wir schon jetzt auf dem Gelände eine Reservefläche für einen Anbau mit weiteren 150 Arbeitsplätzen gesichert haben.“ Angesichts dieser Aussichten fühlte sich der 1. Bürgermeister von Fürstenfeldbruck, Sepp Kellerer, an einen Feiertag „wie Kirchweihmontag“ erinnert. Er und Landrat Thomas Karmasin sicherten der ESG alle Unterstützung zu und versprachen stellvertretend für die ganze Region: „Sie sind herzlich willkommen!“ jr Die neue ESG-Zentrale Vier Saxophonspielerinnen sorgten beim Stehempfang im Veranstaltungsforum Fürstenfeld, an dem auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ESG teilnahmen, für Stimmung. Einer der Höhepunkte des Tages war ein Auftritt der legendären Spider Murphy Gang, die den Gästen im Stadtsaal Fürstenfeldbruck einheizten. Die ESG baut auf einem rund 18.000 m2 großen Grundstück im Fürstenfeldbrucker Stadtteil Buchenau. Bis August 2007 entsteht hier ein modernes Gebäude mit rund 700 Arbeitsplätzen. Erweiterungsreserven für zusätzliche 150 Arbeitsplätze sind bereits geplant. Sie können bei Bedarf in einem zweiten Bauabschnitt umgesetzt werden. Entworfen wurde das Gebäude vom Fürstenfeldbrucker Architektenbüro „werkraum architekten“. Überbaute Fläche im ersten Bauabschnitt: 9.000 m2 Gebäudehöhe: 14,80 m (Erdgeschoss + drei Stockwerke) Umbauter Raum: 80.000 m3 Fläche der Eingangshalle: 185 m2 6 & 7 SPEKTRUM IV/05 „Glückwünsche zur zukunftsweisenden Vertreter aus Politik, Ministerien und Verbänden gratulieren der ESG zum Spatenstich. Dr. Thomas Goppel Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst Attraktive Rahmenbedingungen für ein optimales Umfeld Seit der EU-Osterweiterung heißt es für (zu) viele deutsche Firmen: Go East! Für die bisher in München beheimatete ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH dagegen heißt es: Go West! Der Umzug der Firmenzentrale nach Fürstenfeldbruck hat viele Gründe. Im Schnittbereich der Luftfahrtzentren München und Augsburg/Donauwörth gelegen, in der Nähe zu dem Hochtechnologiezentrum der Landeshauptstadt und im Einzugsgebiet von führenden Universitäten und Fachhochschulen ist für die Zukunft ein optimales Umfeld gefunden. Ein weiterer Grund waren sicher aber auch die attraktiven Rahmenbedingungen, die die Stadt Fürstenfeldbruck ihren Unternehmen bietet. Die Bayerische Staatsregierung setzt alles in ihrer Macht stehende daran, dass innovative Unternehmen hier alle Voraussetzungen für ihre Weiterentwicklung finden. Mit unserer Wirtschaftspolitik unterstützen wir da, wo es angebracht ist, und stellen die nötige Infrastruktur bereit. In unseren Wissenschaftsclustern beschleunigen wir die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft und forcieren den Technologietransfer. An unseren Schulen und Hochschulen bilden wir einen hoch qualifizierten Nachwuchs aus. Ein solide geführter Staatshaushalt, den wir in Bayern traditionell haben, ist die Grundlage für alles Handeln. Vorausschauendes Planen, beherztes Zupacken bei sich bietenden Chancen, daher eine erfolgreiche Entwicklung: Dafür steht Bayern – und dafür steht seit über 40 Jahren die ESG. Dass es so weitergeht, wünsche ich der ESG, allen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch am neuen Standort von Herzen. Kurt Rossmanith, MdB Vorsitzender der Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt Bedeutender Technologieträger in der Luftfahrtindustrie Die Luft- und Raumfahrt ist unbestritten eine Schlüsselbranche Deutschlands. Sie ist Antrieb für Hochtechnologien in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Produktion. Mit Fug und Recht kann der Luft- und Raumfahrtsektor als ausgesprochene Zukunftsbranche bezeichnet werden. Einer der bedeutenden Technologieträger in der deutschen Luftfahrtindustrie ist die ESG. Seit den Anfängen des Unternehmens in den 60er Jahren war und ist die ESG an beinahe allen bedeutenden militärischen Vorhaben im Bereich Luftfahrt beteiligt. Deshalb schätze ich als Vorsitzender der Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt des Deutschen Bundestages das hochtechnologi- sche Wissen und die Unabhängigkeit der ESG, die für meine Kolleginnen und Kollegen und für mich immer ein kompetenter Gesprächspartner ist, in ganz besonderer Weise. Einer der wichtigsten Kunden der ESG ist bis heute die Luftwaffe. Mit der Verlegung des Firmensitzes nach Fürstenfeldbruck, hier haben das Kommando der 1. Luftwaffendivision und die Offiziersschule der Luftwaffe ihren Sitz, rückt die ESG ihrem Partner nun auch räumlich näher. Auch in der zivilen Luftfahrt hat sich die ESG seit vielen Jahren etabliert und ist unter anderem an der Entwicklung verschiedener Komponenten für den Airbus beteiligt. Und mit ihrem Technologietransfer – also dem Übertrag von hochtechnologischem Wissen aus dem Bereich Luftfahrt in andere Technologiesektoren wie zum Beispiel in den AutomobilBereich – erweist sich die ESG auch als Motor für andere Branchen. Ich beglückwünsche deshalb die ESG zu ihrer zukunftsweisenden und zukunftsorientierten Entscheidung für den neuen Standort Fürstenfeldbruck. Deshalb wünsche ich dem Unternehmen eine zügige Fertigstellung der Baumaßnahme und dem Unternehmen ESG mit all seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch im neuen Gebäude viel Glück, Erfolg, Freude und Gottes Segen. Ministerialdirektor Dr. Hans-Heinrich Weise Abteilungsleiter Rüstung im Bundesministerium der Verteidigung Einmalige Partnerschaft zwischen ESG und Bundeswehr Als ich am 6. Oktober 1998 den Erlass über die Beteiligung der Firma ESG bei künftigen Aufträgen der Bundeswehr unterschrieben und zugleich den Erlass von 1971 aufgehoben habe, wurden Geschäftsführung und Ministerium von der gemeinsamen Überzeugung getragen, dass damit die Zukunft des Unternehmens auf eine tragfähige, moderne Grundlage gestellt wurde. Diese Überzeugung haben Sie, Herr Schempp und Ihre Mitarbeiter aufs Beste bestätigt. Die Partnerschaft zwischen ESG und Bundeswehr ist einmalig. Kompetenz und Leistungsfähigkeit der ESG als Systementwicklungs-, Beratungs- und Unterstützungsfirma hatten und haben für die Bundeswehr einen außerordentlich hohen Stellenwert. Dies gilt trotz – oder besser gerade wegen – der Notwendigkeit, diese Leistungen im nationalen und internationalen Wettbewerb immer wieder unter Beweis stellen zu müssen. Ein besonderes Merkmal unserer Beziehungen sind die regelmäßigen vertrauensvollen und offenen Gespräche über das gesamte Spektrum der Problemstellungen der ESG – in den 90er Jahren zunächst mit Herrn Dr. Servatius und nach dem Wechsel in der Geschäftsführung mit Ihnen, Herr Schempp. Neben aktuellen Tagesthemen stehen dabei heute vor allem Fragen der nationalen Rolle mittelständischer Firmen und ihrer Behauptung im europäischen Konsolidierungsprozess der wehrtechnischen Industrie im Vordergrund. Diese Gespräche haben mich nachhaltig in meiner Überzeugung bestärkt, dass es aller Anstrengungen Wert ist, Firmen Ihrer Qualität und Leistung zu stärken und ihren Bestand als maßgebliche Kompetenz deutscher wehrtechnischer Leistungsfähigkeit zu sichern. Wir haben dazu konkrete Schritte eingeleitet: verbindliche Verpflichtungen der Systemfirmen, einen substanziellen Teil der Auftragsleistungen im Wettbewerb vergeben zu müssen sowie Vorrang nationaler Wettbewerber bei und zukunftsorientierten Entscheidung“ Aufträgen auf Feldern nationaler wehrtechnischer Kernfähigkeiten – um nur zwei dieser Aktivitäten zu nennen. Herr Schempp, Sie wissen, meine Tür steht Ihnen immer offen und ich habe immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der ESG. Mit dem heutigen Spatenstich für die neue Firmenzentrale verbinde ich meine besten Wünsche für eine erfolgreiche Zukunft und für die Fortsetzung unserer vertrauensvollen Zusammenarbeit. Wolfgang Stolp Präsident des IT-Amts der Bundeswehr Zukunftsfähigkeit für das 21. Jahrhundert Tippt man bei der Internet-Suche den Begriff „Stationierungsentscheidung“ ein, erscheinen an erster Stelle zahlreiche Fundstellen rund um die Bundeswehr. „Aus zukunftsfähigen Standorten heraus die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr auch im 21. Jahrhundert gewährleisten“ – so beschrieb der ehemalige Bundesminister der Verteidigung, Peter Struck, im November letzten Jahres die Grundrichtung der Stationierungsentscheidungen der Bundeswehr. Eine firmenpolitische Entscheidung, die für Ihre Firma von ähnlicher Bedeutung ist, haben Sie mit der Verlegung der Firmenzentrale getroffen. Auch hier ist es das Ziel, Zukunftsfähigkeit für das 21. Jahrhundert zu gewährleisten. Für das Bundesamt für Informationsmanagement und Informationstechnik der Bundeswehr ist die Firma ESG ein kompetenter Partner mit umfangreichem Know-how auf dem Gebiet der Informationstechnik. Projekte zur Führungsunterstützung, wie das Führungsinformationssystem HEROS und das Führungswaffeneinsatzsystem ADLER, sind wichtige Meilensteine einer erfolgreichen Zusammenarbeit. Mit Ihrer neuen Firmenzentrale wollen Sie für Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rahmenbedingungen wie hohe Begegnungsqualität, Transparenz, Offenheit und Kommunikation schaffen. Dies zeugt von dem Willen, diese Kompetenz und Zusammenarbeit nachhaltig auszubauen. Für unser gemeinsames Streben, Systemlösungen im Bereich der Führungssysteme zu schaffen, um die Führungsfähigkeit zu verbessern und damit den Auf- und Ausbau des IT-Systems der Bundeswehr voranzutreiben, wird hier eine gute Grundlage gebaut. Ich wünsche Ihnen daher anlässlich des Spatenstichs für die neuen Firmenzentrale, dass Sie die Ziele Ihrer „Stationierungsentscheidung“ erfolgreich umsetzen können. Jürgen R. Thumann Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) Die Weichen stellen, um Chancen zu nutzen Die ESG wagt mit dem Neubau der Firmenzentrale für 700 Mitarbeiter in Fürstenfeldbruck einen mutigen Schritt, um ihren Erfolg langfristig zu sichern und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Sie beweisen in nicht ganz einfachen wirt- schaftlichen Zeiten, in denen eine globalisierte Weltwirtschaft uns neue Chancen, aber auch Risiken bietet, bemerkenswerten unternehmerischen Weitblick. Als Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie freue ich mich besonders, dass Sie mit dem Neubau Ihrer Firmenzentrale auch ein eindeutiges Bekenntnis zum Standort Deutschland ablegen. Dieses Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit unseres Landes ist heute sicher keine Selbstverständlichkeit. Sie haben erkannt, dass Deutschland in vieler Hinsicht zu Spitzenleistungen in der Lage ist – wir müssen nur selbst die Weichen stellen, um unsere Chancen zu nutzen. Ich möchte Ihnen für dieses Engagement ausdrücklich danken. Wie Sie wissen, hat sich der BDI die Förderung des deutschen Mittelstandes zum besonderen Ziel gesetzt. Wir tun dies, weil wir wissen, dass der Mittelstand ein zentraler Pfeiler für Innovation, Wachstum und Beschäftigung ist. Wenn ich mir die ESG ansehe, dann muss ich sagen: Sie ist das beste Beispiel für die Kraft unseres Mittelstands. Ich darf Ihnen zum Spatenstich für Ihre neue Firmenzentrale ganz herzlich gratulieren. Für Ihren Neubau und die Zukunft der ESG wünsche ich Ihnen allen viel Erfolg. Prof. Dr. Anton Kathrein Vizepräsident des ZVEI und Vorsitzender der ZVEI-Landesstelle Bayern Richtige Antwort auf Frage zum Standort Deutschland Die 1967 in München gegründete ESG wird zu ihrem 40. Firmenjubiläum in Fürstenfeldbruck eine neue Firmenzentrale errichten und mit ihren rund 700 Mitarbeitern vom Standort München in dieses neue Gebäude einziehen. Dazu beglückwünsche ich die Geschäftsführung, aber auch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma, und freue mich, dass es nach wie vor möglich ist, am Standort Deutschland und in Bayern Firmen zu halten und neue Firmenzentralen zu errichten. Sie geben damit die richtige Antwort auf die bohrende Frage zum Standort Deutschland. Dies ist das tägliche Geschäft der ESG: Sie geben Antworten, wie Lebenszyklen von Hightech-Produkten optimiert werden können und helfen damit Ihren Kunden, ihre Fähigkeiten zu steigern und sich auf ihre wesentlichen Ziele zu konzentrieren. Als unabhängiger Technologie- und Prozessberater führen Sie Studien und Simulationen für neue Systeme durch und unterstützen das Management großer IT-Projekte. So wie die ESG Systeme über ihren ganzen Lebenszyklus hinweg betrachtet, so betrachten Sie auch den Lebenszyklus Ihrer eigenen Firma und setzen auf Wachstum in einem neuen eigenen Gebäude in Fürstenfeldbruck und geben damit Ihren Mitarbeitern ein neues und modernes Zuhause. Ich wünsche Ihnen als Vorsitzender der ZVEI-Landesstelle Bayern und Vizepräsident des ZVEI auch für die Zukunft viel Erfolg, Wachstum und die Möglichkeit, Ihre Ideen mit dem Erfolg Ihrer Kunden verbinden zu können. 8 & 9 SPEKTRUM IV/05 Innovation in der Fahrzeugsoftware Der Forschungsverbund „mobilSoft“ entwickelt die Softwaretechnik für das Automobil der Zukunft – die ESG hat nun erste Ergebnisse vorgestellt. Die Zukunft von Software im Automobil heißt „mobilSoft“. Unter diesem Namen haben sich die bayerischen Automobilhersteller Audi und BMW mit verschiedenen Zulieferern wie beispielsweise Siemens VDO und einigen Forschungseinrichtungen zu einem Forschungsverbund zusammengeschlossen. Einer der Partner ist die ESG. Seit rund einem Jahr, als „mobilSoft“ offiziell startete, arbeitet das Unternehmen mit an dem gemeinsamen Ziel, Methoden und Prozesse zu entwickeln, um neue Wege in der Entwicklung von Software im Auto zu beschreiten und die Software somit auch in Zukunft handhaben zu können. Die steigende Anzahl an Softwarefunktionen im Auto stellt die Automobilhersteller nämlich zunehmend vor Herausforderungen bei der Entwicklung und im Service. Die Ergebnisse von „mobilSoft“ sollen helfen, den Aufwand der Hersteller hier zu begrenzen und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Fahrzeuge auch bei steigender Komplexität einwandfrei arbeiten. Die insgesamt zehn Forschungspartner arbeiten dazu in sieben Teilprojekten, die außer der Produktion alle Phasen des Lebenszyklus eines Automobils umfassen. „mobilSoft“ soll unter anderem sicherstellen, dass auch in Zukunft alle Software- funktionen technisch einwandfrei in das Fahrzeug integrierbar sind. Neue Konzepte für eine gezieltere Wiederverwendung sollen erarbeitet werden, damit nicht für jede Fahrzeuggeneration die Software völlig neu entwickelt werden muss. Und außerdem soll die Diagnostizierbarkeit auch bei steigender Komplexität garantiert werden. Das bedeutet, dass Service und Werkstätten Störungen am System schnell und eindeutig lokalisieren und die Funktion bei neu eingebauten Komponenten gewährleisten können. Das Gesamtbudget von über sieben Millionen Euro zeigt, welch hoher Stellenwert dem Forschungsverbund beigemessen wird. Er wird vom bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie im Rahmen des Programms „Informa- tions- und Kommunikationstechnik“ gefördert und ist Teil der „High-TechOffensive Zukunft Bayern“. In den ersten Monaten seit Projektstart erfassten die Forschungspartner die derzeitige Situation und legten Ziele der weiteren Zusammenarbeit fest. „Überraschend für alle Projektpartner war, wie stark die unterschiedlichen Teilprojekte miteinander vernetzt sind“, sagt Norbert Neuendorf, der bei der ESG das Projekt „mobilSoft“ leitet. „Eigentlich lassen sich die einzelnen Themengebiete gar nicht scharf voneinander trennen.“ Die ESG ist daher gleich in vier der sieben Teilprojekte mit dabei. Als Querschnittsthema, das in allen Einzelprojekten überragende Bedeutung hat, wurde die Schnittstellen-, Funktions- und Architekturmodellierung definiert. Im Teilprojekt „Anforderungsmanagement“ beispielsweise geht es darum, die Erstellung der Spezifikationen für neue Fahrzeugfunktionen durch verbesserte Methoden zu optimieren. Verschiedene Tools sollen den Entwicklern dabei helfen, alle Anforderungen so niederzuschreiben, dass sie tatsächlich ausführbar sind und die Durchgängigkeit der Anforderungen über alle Ebenen hinweg gewährleistet ist. Während Spezifikationen bisher meist informell, etwa als normaler Word-Text, angelegt werden, sollen spezielle Programme in Zukunft für eine höhere Systematik, Vollständigkeit und Widerspruchsfreiheit sorgen. Im Idealfall erkennt das System, wenn bestimmte Anforderungen bereits festgelegt wurden und verhindert damit aufwändige Doppelentwicklungen. Ein erstes Ergebnis des Teilprojekts liegt in Form von Konkretisierungsund Abstraktionsebenen vor. tätsabsicherung zwischen relevanten Fahrzeugfunktionen. Im Sinne eines durchgängig modellbasierten Entwicklungsprozesses stehen dabei Funktionsmodelle und Modelle von Funktionsschnittstellen im Fokus. Während konkrete Lösungen für die drei genannten „mobilSoft“Teilprojekte erst noch erarbeitet werden müssen, hat die ESG in einem anderem Arbeitsbereich bereits einen Prototypen entwickelt. Es geht dabei um die Diagnose in Fahrzeugen, also um die Frage, wie mögliche Störungen in der Fahrzeugelektronik am besten lokalisiert werden können. Das Thema ist sowohl während der Entwicklung als auch im Service in der Werkstatt relevant. Die ESG-Lösung trägt den Arbeitstitel „Path Conflict Diagnostic Analysis“ (PCDA). Wie viele andere Diagnosesysteme arbeitet der PCDA modellbasiert. Die Überprüfung der Der Zukunft von „Software-Produktlinien“ widmet sich ein weiteres Teilprojekt, an dem die ESG beteiligt ist. Jeder Fahrzeughersteller ist heute mit einer Vielzahl von Fahrzeugmodellen auf dem Markt – zusätzlich kann sich der Käufer nach seinen Wünschen individuelle Ausstattungsvarianten zusammenstellen. So können beispielsweise alle Fahrzeuge blinken, die Funktionalität „Taxiblinken“ wird jedoch nur bei einigen wenigen Fahrzeugen verwendet. Für jede dieser Varianten musste bisher teilweise eine eigene Software entwickelt werden, einzelne Module können nur selten wiederverwendet werden. Software-Produktlinien, die weit mehr wiederverwertbare Softwaremodule als bisher beinhalten, werden hier Abhilfe schaffen. Ziel des „mobilSoft“-Teilprojekts „Kompatibilität in Entwicklung und Weiterentwicklung“ ist die Erarbeitung eines Konzepts zur Kompatibili- Softwarefunktionen erfolgt also nicht nur an einem realen Fahrzeug, sondern kann bereits während der Entwicklung an Modellen erfolgen, mit deren Hilfe die zukünftigen Funktionen im Auto simuliert werden. Die Daten werden dabei aus Standardbeschreibungen in das System transferiert. Die simulierten Systeme überprüfen nun, ob alle aus den Eingangswerten berechneten Ausgangswerte mit den Vorgaben oder Fahrzeugmesswerten übereinstimmen – oder einfacher gesagt: ob alle Systeme wie vorgesehen funktionieren. Treten dabei Fehler auf, sind die meisten bisherigen Diagnosesysteme am Ende: Die Fehlerursache muss nun in der Regel teilautomatisch gesucht werden. Dazu erstellen die Entwicklungsingenieure Listen mit allen bekannten Fehlern, die sie mit Hilfe eines definierten Prozesses einzeln überprüfen. Immer wieder können in den Simulationen allerdings unbe- kannte Fehler auftreten, die nicht in den Listen definiert sind. Der PCDA geht darüber hinaus. Anders als bisherige Diagnosesysteme berechnet das Tool den konkreten Ort eines Fehlers. Die Signalpfade – also die Wege, die ein bestimmtes Signal im System nimmt – werden dazu nicht nur vom Eingang zum Ausgang gezogen, son- dern auch zurückverfolgt. Durch eine ausgeklügelte Überlagerung vieler solcher Pfade kann die Fehlerquelle eingegrenzt und schließlich exakt lokalisiert werden. Was sich einfach anhört, erfordert jede Menge Know-how. Das Hauptproblem liegt dabei in der Komplexität der Elektroniksysteme. Denn je um- „Integrationsfähigkeit von Funktionen im Vordergrund“ Über die Potenziale des Projekts und mögliche Auswirkungen auf die Autofahrer sprach Spektrum mit Tillmann Schumm, Projektleiter „mobilSoft“ bei BMW Car-IT: Herr Schumm, was waren die wichtigsten Gründe für BMW, am Projekt „mobilSoft“ teilzunehmen? Wir erwarten, dass die Anzahl software-basierter Funktionen in künftigen Datenbordnetzen wachsen wird. Damit wird auch die Vernetzungskomplexität steigen, während die Anzahl von Steuergeräten reduziert werden soll. Somit tritt die Integrationsfähigkeit von Funktionen immer weiter in den Vordergrund. Um die sich ergebende KomplexiTillmann Schumm tät auch in Zukunft handhabbar zu gestalten, adressieren wir mit einigen Teilprojekten sehr stark die gezielte Wiederverwendung von Anforderungen, die Kompatibilität im Fahrzeug und die Verwendung eines modellbasierten Diagnoseprozesses. Wo sehen Sie bei BMW die größten Einsatzpotenziale? Jedes Entwicklungsprojekt eines verteilten Systems steht vor der Herausforderung die Funktionalität zu erhöhen – jedes dieser Projekte kann dabei vom Teilprojekt „Anforderungsmanagement von verteilten/vernetzten Systemen“ und dem Teilprojekt „Kompatibilität und Test in Entwicklung und Weiterentwicklung“ profitieren. Um auch künftig stärker vernetzte Systeme im Service diagnostizieren zu können, verfolgen wir den Ansatz, entwicklungsbegleitende Modellierung für die Diagnose zu nutzen. Was haben die Autofahrer von „mobilSoft“? Es wird die frühe Verfügbarkeit von Innovationen unterstützt und ein weiterer Ausbau von Komfortfunktionen im Fahrzeug ermöglicht. Erwarten Sie durch die neuen Prozesse Veränderungen im Verhältnis zwischen Zulieferern und Herstellern (OEMs)? Es werden Beiträge zur technischen Verbesserung der Integrabilität von Funktionen geleistet. Dadurch ergeben sich klarere Schnittstellen zwischen dem OEM und einem Lieferanten für Steuergeräte, wobei Funktionslieferanten auch beide Parteien sein können. Entwicklungs-Sharing wird gefördert und gefordert durch den enormen Bedarf an software-basierten Lösungen. 10 & 11 SPEKTRUM IV/05 fangreicher diese Systeme sind, umso schwieriger wird es, eine Fehlerquelle exakt zu finden. Der PCDA kennt daher verschiedene Mechanismen, mit deren Hilfe die Komplexität verringert werden kann. So werden große Systeme beispielsweise zunächst in weitgehend unabhängige Einzelmodule unterteilt. Bei der Entwicklung des PCDAPrototypen konnten die Fachleute der ESG auf langjährige Erfahrungen zurückgreifen. Erste Überlegungen zu einem vergleichbaren Diagnosesystem gehen bis in die frühen 90er Jahre zurück. Im Projekt „mobilSoft“ ist der PCDA-Prototyp bereits auf reges Interesse gestoßen. Die automatisierte Fehlersuche spart Zeit und Kosten und sichert durch formalisierte Modelle der Versionen und Varianten das aktuelle Wissen der Mitarbeiter von Automobilherstellern und Zulieferern. Daneben spielt noch ein weiterer Aspekt eine nicht unerhebliche Rolle: Wenn Systeme in Zukunft zuverlässig auf Fehler durchsucht werden können Die ESG-Lösung PCDA ermöglicht die exakte Lokalisierung von Fehlern in Systemen. und das Ergebnis zertifiziert werden kann, sind die Hersteller in Fragen der Haftung und Gewährleistung besser abgesichert. Mit der Teilnahme am Projekt „mobilSoft“ ist die ESG bei einem wichtigen Forschungsprojekt dabei. Durch den PCDA-Prototypen beweist das Unternehmen einmal mehr seine Kompetenz bei der Entwicklung und Erstellung von Elektronik- und IT-Systemen. kd/nn „Ausgewogene Balance von Praxis und Theorie im Projekt“ Über mögliche Auswirkungen der „mobilSoft“-Ergebnisse auf die Zusammenarbeit von Herstellern und Zulieferern sowie über die Arbeitsweise im Projekt sprach Spektrum mit dem Projektleiter „mobilSoft“ bei Siemens VDO, Ralf Egen: Herr Egen, was war für Siemens VDO der Hauptgrund, sich an „mobilSoft“ zu beteiligen? Siemens VDO ist sehr daran interessiert, sich rechtzeitig mit den potenziellen Trends der nahen Zukunft auseinander zu setzen. Im „mobilSoft“-Projekt arbeiten wir mit zwei großen Automobilherstellern, renommierten wissenschaftlichen Instituten wie der Technischen Universität München und dem Fraunhofer-Institut und verschiedenen Tool-Anbietern wie der ESG zusammen. Dabei verwenden wir richtungsweisende Methoden. Für Ralf Egen sehr wichtig halten wir die vorhandene ausgewogene Balance von Praxiskompetenz der Industriepartner und den Theorieschwerpunkten der beteiligten Forschungsinstitute. Somit hat das Projekt „mobilSoft“ das Potenzial der aktiven Einflussnahme auf die Konzepte der Zukunft und motiviert das umfangreiche Engagement von Siemens VDO in fünf der sieben Teilprojekte hinreichend. Werden die Ergebnisse das Verhältnis Zulieferer/OEMs verändern? Eine Veränderung findet in der Industrie selten abrupt statt. Wir können mit „mobilSoft“ Grundlagen schaffen, um die technische Kooperation von Zulieferer und OEM langfristig zu verbessern. Ich denke da an das Anforderungsmanagement und die Schaffung einer gemeinsamen Basis für die Beschreibung von Architekturmodellen und Verhaltensmodellen. Es ist dann ein Weiteres, dass sich Zulieferer und OEM zusammensetzen und gemeinsam überlegen, wie und in welchem Umfang diese neuen Prozesse Schritt für Schritt umgesetzt werden können. Wie läuft die Zusammenarbeit im Projekt? „mobilSoft“ bearbeitet viele wichtige Fragestellungen der Automobilindustrie. Diese Aufgabenbereiche sind schon allein betrachtet hinreichend komplex. Die eigentliche Herausforderung des Gesamtprojektes ist es aber, die einzelnen Teilprojekte sinnvoll miteinander zu verknüpfen, um einen möglichst ganzheitlichen Lösungsansatz zu erarbeiten. Das bedeutet viel Absprache zwischen den Teilprojekten. Ich glaube, dass alle Projektteilnehmer von Anfang an diese Einsicht geteilt haben und auch so miteinander umgehen. Das ist sehr positiv. Wie schätzen Sie die ESG als Projektpartner ein? Ich glaube, dass ich hier auch für die anderen Projektteilnehmer sprechen darf. ESG ist als kompetenter Partner im Projekt voll akzeptiert. Die ESG-Mitarbeiter sind sehr engagiert und verstehen wirklich etwas von ihren Aufgabenbereichen. So hat sich die ESG über den Projektrahmen von „mobilSoft“ hinaus in der Industrie selber weiterempfohlen. Garantiert gute Verbindung Die ESG hat das System IRIS an die Bundeswehr übergeben. Es ermöglicht die übergreifende Planung aller Fernmeldenetze des Heeres. Die Bundeswehr ist eine Armee im Einsatz. Deutsche Soldaten arbeiten derzeit in acht Staaten in Europa, Afrika und Asien. Ob in Bosnien, in Afghanistan oder am Horn von Afrika: Sichere und erfolgreiche Einsätze erfordern eine reibungslose Verbindung zwischen Soldaten und ihren Vorgesetzten. Die ESG hat dafür nun ein leistungsfähiges Planungs- und Steuerungssystem geschaffen. Genau zwei Jahre, nachdem das Unternehmen den Auftrag für ein solches System erhalten hat, wurde IRIS vom Auftraggeber abgenommen. Umfangreiche Prüfungen und Tests durch die Bundeswehr während und nach Abschluss der Entwicklung haben die volle Funktionsfähigkeit gezeigt. Mit IRIS kann das Heer seine taktischen Kommunikationsnetze nun effizienter und sicherer als bisher planen. Das Namenskürzel des Systems steht für „Integrierte rechnergestützte Informationsübertragungssteuerung und Netzführung“. Das Heer unterscheidet drei Typen von taktischen Fernmeldenetzen: Wählnetze über weite Strecken werden mit Richtfunkbündeln oder mit Leitungen aus Fest- oder SATCOM-Netzen hergestellt; Funknetze verwenden HFund VHF-Funkstellen für Verbindungen im Nahbereich und auch im Fernbereich. Der dritte Typ sind lokale Netze für Sprach- und Datenverbindungen auf dem Gefechtsstand. Mit IRIS verfügt die Bundeswehr nun erstmals über ein einheitliches Planungs- und Steuerungstool für alle drei Netztypen. Darüber hinaus kann im Prinzip jedes beliebige Kommunikationsnetz mit IRIS geplant werden. IRIS ist dabei mehr als ein reines Netzmanagementsystem, das Netze von der rein technischen Seite betrachtet. Vielmehr begleitet das Tool den gesamten relevanten Pla- nungs- und Führungsprozess. Über eine Schnittstelle kann die aktuelle militärische Lage aus dem Führungs-Informationssystem des Heeres übernommen werden. Anders als die bisherigen Systeme zur Planung kann IRIS dadurch die Kommunikationsnet- ze unter Einbeziehung aller relevanten Faktoren im Einsatzgebiet planen. Die Funktionalitäten von IRIS umfassen im Wesentlichen drei Bereiche: Die taktische und operative Planung wird durch Stammdaten unterstützt. Dabei werden alle zur Verfügung stehenden eigenen Ressourcen und die der militärischen Partner mit einbezogen. Zur taktischen Umsetzung und Führung zählen die detaillierte Streckenplanung sowie die Erstellung der Befehlsunterlagen an die ausführenden Einheiten. Im Rahmen der taktischen und operativen Steuerung können die Netze und die dazugehörigen Anlagen überwacht werden. IRIS ist geeignet, Netze und Verbindungen systemübergreifend im Vorfeld von Einsätzen zu planen. Diese Planungen werden direkt in eine Befehlsgebung zur Umsetzung im Einsatzgebiet überführt. Dazu gehört auch, dass die geplanten Verbindungen vorab durchgerechnet werden, um deren einwandfreie Funktion zu prüfen. Zudem unterstützt IRIS die notwendige Mobilität der Truppen in der Bewegung, indem es die Netze an die Veränderungen anpasst. Bisherige Lösungen unterstützten die Planung von Netzen stets nur in Teilbereichen. IRIS ermöglicht nun erstmals die gemeinsame Planung aller Netze in einem Werkzeug. Über eine Web-Schnittstelle kann das System die Planungsdaten einem beliebig definierten Personenkreis zur Verfügung stellen. Darüber hinaus stellt IRIS eine ausgesprochene Investition in die Zukunft dar: Das System deckt nicht nur die heute im Heer verfügbaren Fernmeldemittel ab, sondern ist so konzipiert, dass es auch für das Management zukünftiger Netze geeignet ist. kk/fs Das Management von Kommunikationsnetzen der Bundeswehr wird mit dem System IRIS in Zukunft umfassender und flexibler als bisher möglich sein. 12 & 13 SPEKTRUM IV/05 ++ KURZMELDUNGEN ++ Götz Graichen ab 2006 neuer ESG-Geschäftsführer MODIS und GIRT bilden integriertes Informationssystem Der stellvertretende Leiter des ESG-Geschäftsbereichs IT-Systemintegration Militär/Behörden, Götz Graichen, wird neuer Geschäftsführer der ESG. Mit Beginn des Jahres 2006 folgt er dem bisherigen Geschäftsführer Gerhard Derriks nach, der Ende des Jahres auf eigenen Wunsch aus der Funktion ausscheidet. Zusammen mit dem Vorsitzenden der Geschäftsführung, Gerhard Schempp, wird Graichen nun ab Januar die Geschicke der ESG leiten und dabei für die Zentralbereiche verantwortlich sein. Der 38-jährige Diplom-Kaufmann Graichen kennt das Unternehmen bereits bestens: Seit Januar 2003 ist er Leiter des Controllings im Geschäftsbereich ITSystemintegration. Seit eineinhalb Jahren leitet er zusätzlich das unternehmensinterne „Netzwerk Projektmanagement“. Von 2001 bis 2002 war Götz Graichen zwei Jahre lang für das Controlling des Münchener Unternehmens BrainLAB AG verantwortlich. Zuvor arbeitete er in verschiedenen kaufmännischen Funktionen bei der Robert Bosch GmbH und der Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH. Neben einem Universitätsabschluss in Betriebswirtschaft verfügt der neue ESGGeschäftsführer auch über eine abgeschlossene Ausbildung zum Bankkaufmann. Götz Graichen wurde in Frankfurt am Main geboren, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Gerhard Derriks war seit 1996 Geschäftsführer – bis Ende 1998 zunächst verantwortlich für die Geschäftsbereiche der ESG, ab 1999 dann für die Zentralbereiche. „Technische Kommunikation auf nachhaltigem Erfolgskurs“ lautete das Motto der diesjährigen TEKOM-Jahrestagung, die vom 9. bis 11. November 2005 in Wiesbaden stattfand. Die ESG präsentierte auf Europas größter Aus- und Weiterbildungsveranstaltung für technische Kommunikation und Dokumentation eine vielversprechende Lösung für ein integriertes Informationssystem: eine Verknüpfung der Tools MODIS und GIRT. Hintergrund ist die steigende Bedeutung von After-Sales im Automotivemarkt: Guter, günstiger und schneller Service ist für die Hersteller ein wichtiges Kriterium für die Kundenbindung. Informationssysteme, die die Mitarbeiter in den Werkstätten möglichst umfassend unterstützen, werden daher als Wettbewerbsvorteil immer wichtiger. Diese Systeme sollen im Idealfall alle Informationen über ein bestimmtes Fahrzeug, etwa Reparaturanleitungen, Arbeitszeitwerte, Diagnose-Informationen, Schaltpläne, Ersatzteile und Softwarestände, erfassen und den Werkstattmitarbeitern zur Verfügung stellen. Tatsächlich ist die gegenwärtige Situation aber häufig durch eine Systemvielfalt gekennzeichnet, die Mehrfacherfassungen, Medienbrüche und einen hohen Pflegeaufwand nach sich ziehen. Die ESG-Lösung beseitigt diese Schwachstelle. Das Unternehmen hat sein „Generisches Interaktives Routing-Tool“ GIRT in das System MODIS integriert, ein modulares Diagnose- und Reparatursystem, das beim Bundeswehr-Rechnerverbund für die Artillerie ADLER II eingesetzt wird. MODIS beinhaltet unter anderem eine interaktive Fehlersuche, ein Modul für die Verarbeitung von Arbeitswerten und -aufträgen sowie einen Ersatzteilkatalog. GIRT ermöglicht die interaktive Verfolgung von Signal-, Strom-, Pneumatik- und Hydraulikflüssen am Computer. Unabhängig von grafischen Darstellungen zeigt das Tool hierarchische Strukturen, Verbindungsinformationen, Bauteilinformationen, Konfigurationszustände und Pfade eines Systems an. Berliner Wasserversorger setzt auf RFID-Technologie Gerhard Derriks Götz Graichen Zusatzausrüstung für kleine Hubschrauber Das Luftfahrt-Bundesamt hat die ESG als „Design Organisation nach alternativen Prozeduren“ für die Zusatzausrüstung kleiner Hubschrauber zugelassen. Diese Zertifizierung ist für die ESG ein wichtiger Schritt zur Zulassung als luftfahrttechnischer Entwicklungsbetrieb nach EASA Part 21J. Die ESG ist bereits als Luftfahrtbetrieb für Luftfahrtgerät der Bundeswehr zugelassen. Als „Design Organisation“ kann die ESG nun Avionik- und Missionssysteme inklusive der entsprechenden Software, elektrische Systeme und elektronische Displaysysteme kleiner Hubschrauber selbstständig entwickeln. Durch die Zertifizierung kann die Auslieferung des Polizeitaktischen Arbeitsplatzes (PTA) an die Hubschrauberstaffel der Polizei von Rheinland-Pfalz noch in diesem Jahr erfolgen. Die ESG hat eine Vielzahl polizeitaktischer Einzelgeräte in eine gemeinsame Systemarchitektur mit einer einheitlichen Benutzeroberfläche integriert. Rechtzeitig zur Fußballweltmeisterschaft 2006 verbessert der hochmoderne PTA nun den Polizeieinsatz aus der Luft. Die Berliner Wasserbetriebe setzen bei der Verwaltung ihrer Anlagen auf RFID. Die ESG stellt derzeit für das Unternehmen den gesamten Inventurprozess auf die „Radio Frequency Identification“-Technologie um. Die Wasserbetriebe erwarten von der neuen Technik eine effizientere Inventur und eine zeitnahe Aktualisierung des Datenbestandes für ihre Anlagen – über 60.000 Wirtschaftsgüter an rund 250 Standorten im Großraum Berlin-Brandenburg. Rund 120 Inventuristen überprüfen bisher anhand von ausgedruckten Checklisten regelmäßig, ob sich die Komponenten am vorgesehenen Standort befinden und die Stammdaten aktuell sind. Die Ergebnisse werden anschließend manuell im SAP-System erfasst. Dieser Prozess wird bis Ende 2006 nun völlig neu gestaltet: Alle erfassten Güter werden mit RFID-Transpondern ausgerüstet und können damit mühelos identifiziert werden. Per mobilem Datenerfassungsgerät mit RFID-Leser werden die Daten eines Wirtschaftsgutes von den Inventuristen vor Ort ausgelesen und aktualisiert. Via Schnittstelle erfolgt die direkte Übertragung ins SAP-System. Übertragungsfehler aus den Inventurlisten sind damit in Zukunft ausgeschlossen. Außerdem steigen die Zuverlässigkeit und die Aktualität der Daten. Die ESG erstellt die gesamte notwendige Software und integriert sie mit einem Unterauftragnehmer ins SAP-System. Das bestehende SAP-System wird angepasst und um Funktionalitäten erweitert. Daneben wählte die ESG auch die RFID-Transponder – sie kommen von der Firma smart-TEC – und die mobilen Datenerfassungsgeräte aus. Zu diesem Zweck wurden umfangreiche Feldtests durchgeführt. In ihnen testete die ESG die Tauglichkeit der Transponder für den Einsatz bei den Wasserbetrieben, in deren Einsatzbereich (Ab-)Wasser, Schmutz und explosionsgeschützte Bereiche eine besondere Herausforderung darstellen. ++ KURZMELDUNGEN ++ Land Niedersachsen treibt Ausbau des E-Government voran Informationsbesuche in der Firmenzentrale Die ESG baut zusammen mit der FJD AG und dem Informatikzentrum Niedersachsen das E-Government-Angebot des Bundeslandes aus. Ein elektronischer „Formularservice“ wird in Zukunft der gesamten Landesverwaltung die Digitalisierung von Verwaltungsvorgängen und die Bearbeitung über das Internet ermöglichen. Niedersachsen will in den nächsten Jahren alle geeigneten Dienstleistungen und internen Abläufe online abwickeln. Ein wichtiger Baustein dafür ist das so genannte Formularservicesystem. In ihm werden alle relevanten Formulare zentral und in elektronischer Form zur Verfügung stehen. Die Bürger bekommen dadurch einen einfachen, sicheren und komfortablen Zugang zu den verschiedenen Behörden und Einrichtungen Niedersachsens. Für die Verwaltungsangestellten hat das neue System den Vorteil, dass sie vorgeprüfte und konsistente Daten medienbruchfrei weiterverwenden. Der Formularserver wird dabei sowohl das Internet- als auch das Intranetangebot des Landes unterstützen. Mit Hilfe der ESG-Lösung kann das Land Niedersachsen in Zukunft alle Arten von elektronischen Formularen leicht und dezentral erstellen. Bestehende Potenziale zur Kostenreduzierung können mit dem neuen Formularservicesystem voll ausgeschöpft werden. Mit Brigadegeneral Wolf-Dieter Skodowski, dem stellvertretenden Kommandeur der Division Luftbewegliche Operationen in Veitshöchheim, und dem Leiter der Stabsabteilung IV im Führungsstab der Streitkräfte, Brigadegeneral Walter Freers, besuchten zwei hochrangige Vertreter der Bundeswehr im Oktober die ESG-Firmenzentrale. Themen waren unter anderem die Bereiche Logistik, Simulation, Verbund Führungsunterstützung und Interoperabilität. TARANIS-Workshop in Koblenz Zu einem Workshop mit dem Thema „Führungswaffensysteme der Aufklärungstruppe“ lud das Heeresamt (Abteilung III Heeresrüstung) am 30. November 2005 ein. Schwerpunktthema war TARANIS, das modulare taktische Einsatzführungssystem der ESG. Unter den Besuchern des Workshops waren Vertreter des Heeresamts, des IT-Amts, der Panzertruppenschule Munster, der Frontnachrichtenzentrale der Bundeswehr, der Artillerieschule Idar-Oberstein und des Kommandos Spezialkräfte. Nach einer Einführung in der Rhein-Kaserne konnten sich die Teilnehmer im ESG-Büro Koblenz über Führungssysteme im Einsatz informieren. Der Leiter der Geschäftseinheit Artillerie, Dieter Prochaska, führte ins Thema TARANIS ein und präsentierte einzelne Fähigkeitsmodule des Systems. TARANIS basiert auf den Erfahrungen des Systemverbunds ADLER II, geht aber deutlich darüber hinaus, da es netzwerkbasierte Operationen als generische Ergänzung auf den unteren Führungsebenen zum FüInfoSysH unterstützt. In TARANIS sind teilstreitkräfteübergreifend alle Fähigkeitsmodule zusammengefasst, die für die Ebene des Waffensystemeinsatzes querschnittliche Funktionen zur Verfügung stellen. Coaching für VW Frankreich Die ESG-Niederlassung Frankreich übernimmt für Volkswagen Frankreich umfangreiche Coaching-Aufgaben: Rund tausend Multiplikatoren im VW-Händlernetz werden am neuen Direkt-Informations-System-Service DISS ausgebildet, einem Teil des VW-After-Sales-Systems ELSA. Das System ermöglicht die effiziente Bearbeitung von Kundenreklamationen und technischen Problemen – und das weltweit. Dabei werden mit der Einführung von DISS auch manche Aufgaben im After-Sales-Prozess der Vertragshändler neu strukturiert; auch hierbei wird die ESG Volkswagen Frankreich unterstützen. Mit dem Auftrag, die französischen Händler für die Marken VW, Audi und VW-Nutzfahrzeuge durch die ESG qualifizieren zu lassen, setzt der Volkswagen-Konzern auch in Frankreich auf die Coaching-Kompetenz seines langjährigen Partners ESG. Die ESG arbeitet seit über 15 Jahren für zahlreiche europäische Automobilhersteller und Zulieferer etwa bei der Konzeption, der Entwicklung und dem Rollout von Learning-Management-Systemen, dem Betrieb von Trainingszentren sowie der Durchführung von technischen Trainings, Prozess- oder ApplikationsTrainings und Management-Schulungen. Brigadegeneral Wolf-Dieter Skodowski wurde vom Leiter des Geschäftsbereichs Luftfahrzeuge, Christoph Weber (links), und Geschäftsführer Gerhard Derriks durch die ESG geführt. Brigadegeneral Walter Freers (Dritter von rechts) wurde unter anderen von Geschäftsführer Gerhard Schempp (Zweiter von rechts) betreut. ESG-Experten auf der Systems Gleich vier Vorträge hielten Experten der ESG in verschiedenen Fachforen auf der Messe Systems vom 24. bis 28. Oktober in München: Der Leiter des Geschäftsfelds Aufklärungssysteme/Fernerkundung, Jürgen Weis, sprach zum Thema Galileo, Dr. Timm Ohlhof, Leiter der Geschäftseinheit Geodaten/Bildauswertung, referierte über Geodatenmanagement. Ferdinand Stocker, Geschäftsführer der ESG-Tochter ServiceXpert, erläuterte „Innovative Telematiklösungen zur Überwachung von Straße und Schiene“, und dem Thema RFID widmeten sich der Leiter der Geschäftseinheit Transport und Verkehr, Rainer Barthel, und sein Kollege Andreas Baresel. Die ESG war auf der Systems, die nach eigenen Angaben die „führende Business-to-Business-Messe für IT, Media und Communications“ ist, mit einem Messestand in der Satellite Navigation Area vertreten. 14 & 15 SPEKTRUM IV/05 ++ KURZMELDUNGEN ++ Countdown für Gesundheitskarte Großes Interesse an „Lab-Bike“ Als „größtes IT-Projekt weltweit“ bezeichnet Ministerialdirigent Norbert Paland vom Bundesgesundheitsministerium die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte in Deutschland. Ende nächsten Jahres soll sie in ausgewählten Pilotregionen getestet werden. Ab Januar 2006 wird die ESG dazu die gematik GmbH beraten, die im Auftrag des Bundes übergreifende IT-Standards für den Aufbau und den Betrieb der gemeinsamen Kommunikationsinfrastruktur aller Beteiligten im Gesundheitswesen erarbeitet. Auf der EUROFORUM-Konferenz „Countdown Gesundheitskarte“ am 8. und 9. November in Düsseldorf gaben Christoph Dyck von der Geschäftseinheit „Beratung“ der ESG und Heinz Otter, Leiter „Strategische Projekte“ der Sozialversicherungs-Chipkarten-Betriebs- und Errichtungsgesellschaft aus Wien, schon einmal Hinweise, wie eine flächendeckende Einführung der elektronischen Karte in Deutschland zu lösen ist. Die ESG kann bei diesem Thema als Experte gelten: Seit Anfang 2004 unterstützt sie Österreich bei der Einführung seines elektronischen Krankenscheins, der e-card (Spektrum berichtete). Das Projekt in Österreich, das mit der Einführung der deutschen Gesundheitskarte vergleichbar ist, liegt – auch dank der ESG – voll im Zeitplan. Von der Erfahrung des Unternehmens kann nun auch das deutsche Projekt profitieren. Ein „Lab-Bike“, also ein Lochblechaufbau mit allen Elektronikkomponenten eines Motorrads, war der Besuchermagnet beim Stand der ESG auf der EquipAuto 2005 in Paris. Die international ausgerichtete Messe, die in diesem Jahr zum 30. Mal stattfand, ist eine international anerkannte Plattform für innovative Technologien, Trends und Services rund um das Automobil. Die ESG stellte zusammen mit Rohde & Schwarz in der Halle „Engineering and Advanced Technologies“ aus. Dabei zeigte sich: Das Produktspektrum von Rohde & Schwarz im Bereich Testing lässt sich hervorragend durch die Expertise der ESG bei der Entwicklung und Integration von Elektroniksystemen ergänzen. So wurde an das „Lab-Bike“, das während der Entwicklung zum Test und zur Verifikation von Systemeigenschaften genutzt wird, eine moderne offene Testplattform aus dem Hause Rohde & Schwarz angeschlossen. Mit ihr kann eine Restbussimulation dargestellt werden. Wie sehr sich die nationalen Märkte in Europa ähneln, zeigt ein Blick auf die derzeitigen Trends in der Automobilindustrie: Ebenso wie in Deutschland ist auch in Frankreich die Diagnose ein wichtiges Zukunftsthema; das Ziel ist ein durchgängiger integrierter Prozess von der Entwicklung über die Produktion bis hin zum Service und zurück. Mit einem speziellen „Diagnosetag“ setzte die ESG auf der EquipAuto daher einen Schwerpunkt. Dr. Robby Technow, Geschäftsführer der ESG-Tochter ServiceXpert, war dazu als Experte anwesend. Dr. Oliver Nass, Leiter von ESG-France, nahm zusammen mit Vertretern von PSA Peugeot Citroën und Motorola außerdem an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Sicherheit und Traceability bei Elektronik in Fahrzeugen“ teil. Empfänge in Bonn und Berlin Jedes Jahr nach den Sitzungsferien veranstaltet die ESG zusammen mit der Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt zwei Parlamentarische Abende. Die Informations- und Diskussionsveranstaltungen am 15. September 2005 auf der Godesburg in Bonn-Bad Godesberg und am 18. Oktober 2005 in der Bayerischen Landesvertretung in der Bundeshauptstadt waren diesmal besonders gut besucht. Auf beiden Abenden gab der Vorsitzende der ESG-Geschäftsführung, Gerhard Schempp, den Gästen einige Impulse über die „aktuelle Situation des industriellen Beitrags beim Transformationsprozess der Bundeswehr“ mit. In mehreren Punkten, so Schempp, sehe er Handlungsbedarf bei der Beitragsfähigkeit der Industrie. Die schrittweise Vernetzung bestehender Systeme und Lösungen sei ein richtiger Ansatz, um auf dem Gebiet der Vernetzten Operationsführung schneller voranzukommen. Im Bereich Simulation forderte Schempp mehr Stringenz, Lösungen schneller punktuell einzuführen. Er warb für mehr Flexibilität und Schnelligkeit in der Umsetzung technologischer Lösungen, für eine gezieltere Nutzung des vorhandenen Potenzials der kleinen und mittelständischen Unternehmen und für noch mehr Mut bei Aufgabenverlagerungen von der öffentlichen Hand an die Industrie. Das „Lab-Bike“ (im Bild rechts unten) war die Hauptattraktion am ESG-Stand auf der EquipAuto in Paris. Vortrag zur Vernetzten Operationsführung bei der DWT Der Rittersaal der Godesburg bot ein festliches Ambiente für den Parlamentarischen Abend der ESG in Bonn. „Mit Architekturen zur Vernetzten Operationsführung“ war der Titel eines Vortrags, mit dem die ESG auf einer Tagung der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik (DWT) am 11. Oktober 2005 ihre Kompetenzen im Umfeld des Network Centric Warfare demonstrierte. Der Leiter des Geschäftsfelds IT-Systeme Einsatz, Heiko Seebode, betonte dabei die zentrale Bedeutung der Architekturfrage für die System- und Softwareentwicklung in der Praxis der Informatik. Mit dem NATO C3 System Architecture Framework (NAF) existiere ein einheitliches Instrumentarium, mit dem sich auf hoher Abstraktionsebene die Interoperabilität der nationalen Subsysteme definieren ließe. Als weitere Lösungsoptionen für eine flexible Systemgestaltung würden zurzeit außerdem so genannte serviceorientierte Architekturen (SOA) diskutiert, die interessante Perspektiven im Kontext der Vernetzten Operationsführung ermöglichten. E N G L I S H S U M M A RY Bridge to the future The excavators have been rolling since 7 November. That was the day work started on the new ESG headquarters in Fürstenfeldbruck, about 20 km west of Munich. Since then, workers have been clearing away the undergrowth and excavating for the foundations. The building will start going up in January 2006, weather permitting. December 2007 will see all employees from the old headquarters in east Munich relocated to Fürstenfeldbruck. Moving the complete headquarters is an important milestone in a strategy aimed at making ESG fit for the future. The goal is to increase its long-term competitive edge. The new building will allow ESG to reduce its costs year on year by several million euros by saving on rent, by paying less business tax than in Munich, and by adopting several optimisation strategies. Some 30 million euros are being invested in the new headquarters to achieve these aims. “Increasing competition, declining defence budgets and keener price pressures from the industry are challenges which ESG must face,” says ESG Managing Director Gerhard Derriks. “ESG can invest the savings resulting from the move in the development of new technologies and to help increase its competitiveness by offering lower prices and thus passing on the advantages gained to the customer.” These forecasts are already being celebrated in the run-up to the move. At the symbolic ground-breaking ceremony at the company site, numerous prominent figures were forthright in praising ESG’s forward-looking step. In her speech before some 700 guests in the Fürstenfeld function rooms, Parliamentary Vice-President Gerda Hasselfeldt compared ESG to a “hidden champion“ which had performed at the top of its league for more than four decades. Such successes could not be taken for granted given the difficult economic environment and showed “that the company has understood the challenges of the times.” Lieutenant-General Dora, representing the Inspector-General of the Bundeswehr, stressed that ESG had made a great “contribution to the success story of its main customer, the Bundeswehr” over past decades. He said that the company ensures “that the Bundeswehr can fulfil its tasks under a variety of very different conditions”. Dora described the role of ESG “as an indispensable partner, especially to the air force”. The chairman of the ESG management board, Johann Heitzmann, stressed the features of the new building: functional, friendly, modern, light and practical. “We want to confirm the value of ESG’s new approach and transform that into business successes”, said Heitzmann. “That can only happen if we think ahead, weigh up the opportunities and the risks and take the appropriate action. And that is exactly what we are doing with the new headquarters.” The next few years will see the construction of a modern building with room for about 700 workplaces on an 18,000 m2 site at Fürstenfeldbruck. An extension for an additional 150 workplaces is already planned. Innovation in vehicle software The future of software in motor vehicles is called “mobilSoft”. This is the term used by Audi and BMW to conclude research alliances with various suppliers and some research organisations. One of these partners is ESG. For about a year now, when “mobilSoft” first started, the company has been working on the common goal of developing methods and procedures to promote new ways of developing motor vehicle software and implementing this software in the future. The increasing numbers of software functions in vehicles present vehicle manufacturers with ever more challenges when it comes to development and service. The results from “mobilSoft” should help limit the cost to the manufacturer and at the same time ensure that vehicles work perfectly, despite their increasing complexity. A total of ten research partners are working on seven separate projects which, aside from production, cover all phases in the life cycle of a vehicle. The overall budget of more than seven million euros indicates the high value attached to the research alliance. ESG has developed a prototype in one “mobilSoft” area. It involves vehicle diagnostics - specifically, how best to pinpoint possible breakdowns in vehicle electronics. The ESG solu- tion has the working title of “Path Conflict Diagnostic Analysis“ (PCDA). Like many other diagnostics systems, the PCDA is based on models. The testing of software functions takes place not only on real vehicles, but can also occur in models during the development phase, where future functions are simulated in the vehicle. The data are transferred from standard descriptions to the system. The simulated systems then check whether all initial values calculated from the entered values agree with the preset or vehicle test values. In simple terms, they check whether all systems function as intended. Unlike previous diagnostics systems, the PCDA calculates the precise location of a fault. The signal path, that is, the route taken by a particular signal, is tracked not only from start to finish, but also in reverse order. Ingenious overlapping of a number of these paths allows the source of the fault to be localised then pinpointed exactly. There has already been lively interest in the PCDA prototype within the “mobilSoft” project. That is because the automatic troubleshooting method saves time and money, while actual models of versions and variants reinforce the current skills of employees of automobile manufacturers and suppliers. Guaranteed good connection Secure and successful deployment of the Bundeswehr requires a trouble-free connection between soldiers and their commanders. ESG has now devised an efficient planning and control system for this purpose. IRIS was delivered to the customer exactly two years after the company received the order for such a system. Comprehensive checks and tests by the Bundeswehr have confirmed its full functionality. IRIS allows the army to plan its tactical communications networks more efficiently and more securely than previously. The tool guides the entire planning and command process. An interface allows the current military situation to be retrieved from the army’s command, control and information system. Unlike previous planning systems, IRIS can plan communications networks taking all relevant factors in the operational area into account. IRIS functionalities cover three main areas: Tactical and operational planning is supported by master data which include all available own resources and those of any military partners. Detailed track maps and the compilation of command documentation for the executing units contribute to tactical implementation and command. The networks and associated installations can be monitored within the framework of tactical and operational control. Previous solutions supported the planning of networks only in some areas. IRIS now facilitates the joint planning of all networks in a single tool. A Web interface allows the system to provide planning data for any defined group of personnel. IRIS also represents a sound investment for the future: The system can handle not only the communications requirements of today’s army but has also been designed to manage future networks. Götz Graichen new ESG managing director from 2006 The deputy director of the ESG Business Area IT Systems Integration for Military/Public Authorities, Götz Graichen, will become the new ESG managing director. At the beginning of 2006, he will take over from the previous managing director, Gerhard Derriks, who is leaving the company at his own request. From January, Graichen will join the Chairman of the Board of Management, Gerhard Schempp, in guiding the fortunes of ESG. Graichen, a 38-year-old business graduate, already knows the company inside out: Since January 2003, he has been Director of Controlling in the IT Systems Integration business area. He has also been in charge of the internal Project Management Network for the past one and a half years. From 2001 to 2002, Götz Graichen spent two years in controlling with the Munich company BrainLAB AG. Before that, he worked in several commercial roles at Robert Bosch GmbH and Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH. Aside from holding a degree in business management, the new ESG managing director was also trained as a banker. Götz Graichen was born in Frankfurt am Main and is married with two children.