ein europäisches projekt zur förderung der sanften mobilität in den
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ein europäisches projekt zur förderung der sanften mobilität in den
EIN EUROPÄISCHES PROJEKT ZUR FÖRDERUNG DER SANFTEN MOBILITÄT IN DEN ALPEN September 2006 - Konzept: Esprit Public - Umsetzung: www.designag.at - Druck: Ing. Gradwohl GmbH ÖFFENTLICHKEITSARBEIT 4 J U G E N D U N D M O B I L I TÄT 7 M I TA R B E I T E R I N D E R T R A N S P O R T- U N D T O U R I S M U S W I R T S C H A F T 12 N A C H H A LT I G E M O B I L I TÄT – KO N Z E P T E F Ü R D I E Z U K U N F T 15 Broschüre realisiert durch: In Kooperation mit: Mit Unterstützung von: 2 | Alpine Awareness Die Provinz Belluno hat, mit Unterstützung des lokalen Verkehrsunternehmen Dolomiti Bus, die Rolle des ‚Lead Partners’ übernommen. Die Strategie der Provinz Belluno und Dolomiti Bus setzt auf Information. Um das Bewusstsein für die Bedeutung von nachhaltiger Mobilität zu erhöhen, muss über die Vorteile alternativer Transportmittel, wie Züge oder Busse, gegenüber dem Privatauto, informiert werden. Alpine Awareness ist ein EU-Projekt im Rahmen des Programms INTERREG III B - Alpine Space. Ziel ist es, sanfte Mobilität in den touristischen Regionen der Alpen gezielt zu fördern. Alpine Awareness richtet sich an alle Regionen der Alpen sowie an die angrenzenden Länder. Die Partner von Alpine Awareness haben das gemeinsame Ziel, einen Beitrag für ein nachhaltiges Verkehrssystem im Alpenraum zu leisten und dabei auch ein neues Bewusstsein für Mobilität in sensiblen Regionen zu fördern. Das Projekt zielt darauf ab, die Auswirkungen des motorisierten Individualverkehrs – vor allem des Autos – zu reduzieren. Wie überall ist auch in den Bergen, insbesondere in den Alpen, ein gravierender Zuwachs des Tourismusund Freizeitverkehrs zu verzeichnen. Seine Auswirkungen für Umwelt und Gesundheit sind Luftverschmutzung, Lärm, Wasserverschmutzung und Umweltschäden. Angesichts der globalen Erwärmung und ihrer katastrophalen Folgen für das Ökosystem und die Wirtschaft in den Gebirgsregionen kommt der Reduktion des motorisierten Individualverkehrs in den Bergregionen strategische Bedeutung zu. Zu diesem Zweck richtet sich das Projekt an drei Zielgruppen: – Jugendliche – Mitarbeiter in der Transport- und der Tourismuswirtschaft – die Öffentlichkeit Diese Broschüre präsentiert die zentralen Ergebnisse der einzelnen Arbeitsschwerpunkte des Projektes: 1 Öffentlichkeitsarbeit 2 Jugend und Mobilität 3 Mitarbeiter in der Transport- und der Tourismuswirtschaft 4 Nachhaltige Mobilität – Konzept für die Zukunft Alpine Awareness | 3 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT I TA L I E N Provinz Belluno und Dolomiti Bus Der Newsletter von Dolomiti Bus ist dazu gedacht, alle Interessenvertreter über aktuelle Aktivitäten und die Teilnahme an Fachmessen auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene zu informieren (z. B. die Trasportiamo Convention im Rahmen des Messeprojekts der Stadt Mailand oder der Stand auf der Messe Bus&Bus Business in Verona). Auf lokaler Ebene sind zwei Veranstaltungen organisiert worden (im Juli 2005 auf der Kunsthandwerk- 4 | Alpine Awareness Messe in Feltre und im Oktober 2005 auf der Messe ‚Orienta’). Dolomiti Bus hat darüber hinaus ein Video in englischer, französischer und deutscher Sprache entwickelt, das sich speziell an Jugendliche richtet. Das Video unterstreicht das Engagement von Dolomiti Bus, sich den neuen Herausforderungen eines öffentlichen Transportsystems zu stellen, das modern, umweltfreundlich und eine glaubhafte Alternative zum Privatauto darstellt. Region Friaul Julisch Venetien Die Autonome Region Friaul Julisch Venetien und der Tourismusverband von Carnia haben sich zur Entwicklung von Alpine-Awareness-Initiativen zusammengeschlossen, um sanfte Mobilitätsformen in den Alpenregionen zu etablieren. Dies hat eine besondere Bedeutung für diese Region, denn aufgrund ihrer geographischen Lage und geomorphologischen Situation ist die Region Carnia stets von Hauptverkehrsrouten isoliert geblieben. So ist sie auch weiterhin sehr unberührt und hat auf diese Weise bis heute ihre kulturellen Besonderheiten und Traditionen bewahren können. Eine Broschüre und zwei Online-Newsletter mit umfangreichen Informationen zum Projekt und seinen Ergebnissen sind veröffentlicht worden. Das Ökoinstitut Südtirol/Alto Adige hat das Projekt Alpine-Awareness auf der internationalen „Alpweek“ Konferenz, die vom 22. bis 25. September 2004 in Kranjska (SLO) unter Beteiligung verschiedener Institutionen und zentraler Akteure stattgefunden hat, präsentiert. Es wurde ein Poster gestaltet und produziert. Die Farbe Rot ist verwendet worden, um Aufmerksamkeit zu wecken und den Bedarf für alternative Mobilitätslösungen und deren Attraktivität zu unterstreichen. Der Slogan heißt „be mobile, be aware“. Das Ökoinstitut Südtirol/Alto Adige hat seinen Internetauftritt neu organisiert und zweisprachig auf Italienisch und Deutsch gestaltet, um den Bekanntheitsgrad des Projekts Alpine Awareness und seiner Maßnahmen, die innerhalb des Mobilitätssektors durchgeführt worden sind, zu erhöhen. Die Zugriffsstatistik bestätigt den Erfolg dieser Aktion. Im Zeitraum November 2004 bis Februar 2006 haben fast 16.000 Besucher aller fünf Kontinenten die Website aufgesucht. Im Juli 2005 hat die Website den „Ecology on the Net Award“ des italienischen Umweltministeriums erhalten. I. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Ökoinstitut Südtirol/Alto Adige – OKI DEUTSCHLAND TUM (Technische Universität München) Im Rahmen ihrer Aktivitäten hat die TUM (Technische Universität München) Ergebnisse einer eigenen repräsentativen Untersuchung zu Freizeit- und Mobilitätsbedürfnissen von Alpentouristen zur Verfügung gestellt. Weitere Beiträge beinhalten verschiedene Pressemitteilungen und Artikel in den Medien. Besucher Feb. 06 Jan. 06 Dez. 05 Nov. 05 Okt. 05 Sept. 05 Aug. 05 Juli 05 Juni 05 Mai 05 April 05 März 05 Feb. 05 Jan. 05 Dez. 04 Nov. 04 Statistik der Internetseite Ökoinstitut Südtirol/Alto Adigo Verbindungen Alpine Awareness | 5 I. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT ÖSTERREICH Rhonealpénergie-Environnement Rhonealpénergie-Environnement war für die Öffentlichkeitsarbeit des Projektes verantwortlich. Eine mehrsprachige Website (www.alpineawareness.net) präsentiert das Projekt und die EU-Politik zur sanften Mobilität. Sie stellt die Projektpartner vor und zeigt die zentralen Ergebnisse. Die Website will für den Umweltschutz, die Reduzierung der Treibhausgasemissionen und des Energieverbrauchs sowie für den Gesundheitsschutz sensibilisieren. In Österreich haben vier Projektpartner, das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit und die Gemeinde Werfenweng, gemeinsam Maßnahmen zur Erhöhung des Bewusstseins für nachhaltige Mobilität, umgesetzt. Als Umsetzungspartner haben dabei die beiden österreichischen Modellorte für „Sanfte Mobilität und Autofreien Tourismus“ Werfenweng und Neukirchen am Großvenediger, die beide im Bundesland Salzburg gelegen sind, fungiert. Insbesondere in Werfenweng, einer kleinen Alpengemeinde mit 730 Einwohnern auf 900 m Seehöhe, sind mit Unterstützung der österreichischen Ministerien, des Landes Salzburg und der Europäischen Union in den letzten zehn Jahren zahlreiche Initiativen zur „Sanften Mobilität – Urlaub vom Auto“ durchgeführt worden. Werfenweng hat sich selbst das ehrgeizige Ziel gesetzt, eine autofreie Gemeinde und dadurch der Urlaubsort für Zugreisende in Europa zu werden. Der Erfolg der Maßnahmen für sanfte Mobilität in Werfenweng beruht auf dem Engagement der Gemeindevertreter, der Bevölkerung und der Transport- und Tourismusbetriebe sowie – nicht zu vergessen – auf dem Interesse jener Menschen, die in Werfenweng ihren Urlaub verbringen. 6 | Alpine Awareness FRANKREICH Die Website liefert auch viele Good-Practice-Beispiele der einzelnen, in das Projekt involvierten Länder, Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich, und kann auf zahlreiche Downloads, wie Posters, pädagogische Informationsbroschüren, Verkehrspläne für Schulen, Videos etc. verweisen. Die Website richtet sich an eine breit gefächerte Zielgruppe (Jugendliche, Mitarbeiter in der Transport- und Tourismuswirtschaft, Medien, Gemeinden etc.) und stellt auch Schulungsmaterial zur sanften Mobilität zur Verfügung. Rhonealpénergie-Environnement hat des Weiteren eine Projekt-Informationsbroschüre entworfen, die sich an externe Partner richtet, insbesondere an Mitarbeiter in der Tourismus- und Transportwirtschaft sowie Lehrer. Sie macht auf die (Umwelt-)Folgen des motorisierten Verkehrs in den Alpen aufmerksam. JUGEND UND MOBILITÄT I TA L I E N Provinz Belluno und Dolomiti Bus Junge Menschen sind „die Mobilität der Zukunft“. Sie benutzen öffentliche Verkehrsmittel, um in die Schule zu kommen und nehmen zum Teil eine äußerst kritische Haltung gegenüber den zur Verfügung stehenden Transportdienstleistungen ein. Jugendliche sind auch potenzielle Motorrad- und Autofahrer, sobald sie das entsprechende Alter erreichen. 2004 haben die beiden Partner begonnen, Informationsveranstaltungen in Schulen und auf einer Messe abzuhalten. 2005 haben sie einen Wettbewerb veranstaltet. Ziel war es, in den Alpenregionen bei der jüngeren Generation ein höheres Bewusstsein für nachhaltige Mobilität zu schaffen, um die Lebensqualität in diesen Regionen verbessern zu können. Die Sieger-Klasse hat ihre Bilder und Ideen für einen Kalender für das Jahr 2007, der in allen Hotels und Schulen der Provinz verteilt worden ist, zur Verfügung gestellt. Zur selben Zeit ist einer der Busse von Dolomiti Bus von der Sedico-Mittelschule bemalt worden. Des Weiteren haben die Provinz Belluno und Dolomiti Bus den Schweizer Film „Abenteuer Mobiler Mensch“ als Schulungsmaterial eingesetzt. In nur wenigen Minuten beschreibt dieser Zeichentrickfilm die Entwicklung des Verkehrssystems und zeigt viele der damit einhergehenden Probleme auf. Dolomiti Bus hat die Inhalte dieses Projekts in einer viersprachigen Broschüre zusammengefasst. Die Broschüre ist gemeinsam mit einem Video des Verkehrsunternehmens an ca. 8.000 Abonnenten verschickt worden. Die Klasse 5A der technischen Oberschule „P.F.Calvi“ in Belluno hat eine statistische Untersuchung durchgeführt, um herauszufinden, welche Meinung Jugendliche in der Provinz Belluno zu Mobilität und nachhaltigem Verkehrsverhalten haben. Die Untersuchungsergebnisse sind von den Schülern selbst ausgewertet worden. Im Anschluss daran haben sie die Ergebnisse auf Informationsveranstaltungen während der Messe im Oktober 2005 nicht nur ihren Mitschülern präsentiert, sondern auch Beschäftigten des Transportsektors, Institutionen und der Öffentlichkeit. Diese Schüler sind auch zu einem Jugendtreffen, das im Dezember 2005 in Werfenweng durchgeführt wurde, eingeladen worden. Ein zweites Jugendtreffen hat vom 6. bis 9. April 2006 in der historischen Stadt Feltre stattgefunden. Am Ende des Treffens haben die Jugendlichen eine Liste mit „Zehn guten Gründen“ für die Wahl von öffentlichen Verkehrsmitteln erstellt, die übersetzt und in Form einer Publikation an die Schüler der Provinz Belluno verteilt worden ist. Schließlich verwenden die beiden Partner das Notizbuch „joe valvola“. Auf dem Titelblatt dieses Notizbuchs, das auf Inhalten von Veranstaltungen zur Straßenverkehrssicherheit basiert, werden die Konzepte der nachhaltigen Mobilität skizziert. 5.000 Kopien sind gedruckt und an Schüler der Provinz Belluno verteilt worden. Alpine Awareness | 7 2. JUGEND UND MOBILITÄT Region Friaul Julisch Venetien Gemeinsam mit Autoservizi SAF, dem führenden öffentlichen Verkehrsträger in Friaul Julisch Venetien, ist ein Aufkleber entworfen worden, der einen „glücklichen Bus“ darstellt, welcher durch die unberührten Berge der Region Carnia fährt. Dieser ist jetzt an einem Bus der SAF angebracht worden. Es wurden eine Reihe von Broschüren in Form von Comic-Heften herausgegeben. Sie erläutern Jugendlichen die Vorzüge der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln und „sanfter Mobilität“ gegenüber der Nutzung von Privatautos. Als Ergänzung dieser Marketingaktivitäten ist eine Gruppe von Jugendlichen zu Multiplikatoren für sanfte Mobilität und nachhaltigen Verkehr ausgebildet worden. Ihre Erfahrungen haben sie in einigen Schulen der Region präsentiert. Außerdem hat diese Gruppe an dem internationalen Jugendtreffen teilgenommen, das im September 2006 in Grenoble (Frankreich) stattgefunden hat. 8 | Alpine Awareness Autonome Region Aostatal Da die Kinder des Aostatals kaum Möglichkeiten haben, etwas über nachhaltige Mobilität in der Schule zu lernen, erschien es notwendig, ihnen dieses Konzept mit Hilfe anderer Kinder, die mehr Erfahrung in diesem Bereich haben, näher zu bringen. Die Region Aostatal hat den Schwerpunkt in Kinder- und Jugendarbeit auf den Austausch zwischen mehreren Grund- und Mittelschulen untereinander und mit französischen Schulen, gelegt. Die Initiative hat vier Grundschul- und untere Mittelschulklassen mit folgenden Austauschaktivitäten umfasst: – Besuch von Schulklassen des Aostatals in Frankreich (8. bis 10. März 2006) und französischer Klassen in Italien (5. bis 7. Juli 2006) – Klassenprojekt zur nachhaltigen Mobilität, angeleitet von Lehrern und unterstützt durch professionelle Unterhaltungskünstler – Vergleichende Betrachtung der Projekte – Erstellung eines Mediums (audio-visuelle Darstellung oder Broschüre), das die jeweiligen Projektergebnisse darstellt. 2. JUGEND UND MOBILITÄT Öko-Institut Südtirol/Alto Adige Das Hauptziel von Alpine Awareness ist die Bildung von Jugendlichen, um das Bewusstsein im Hinblick auf nachhaltige Mobilität zu stärken und die Nutzung von umweltfreundlichen Verkehrsmitteln zu fördern. Der beste Weg, dies zu erreichen, ist es, diese Aufgabe unmittelbar in die Hand der Jugendlichen zu geben. So ist eine Marketingkampagne von Jugendlichen für Jugendliche kreiert worden. Zwei ausgewählte Teenager-Klassen, im Alter zwischen 14 und 15 Jahren, aus Bozen sind gebeten worden, Ideen und Material zu entwickeln, wie zum Beispiel Fotos und eine Umfrage. Ein spannendes Rollenspiel hat Schüler eingeladen, Politiker, Mobilitätsexperten, Umweltschützer und Autofahrer darzustellen, die mit verschiedensten Hemmnissen konfrontiert werden. Am Ende dieser Sketche ist eine ganze Reihe von Ideen formuliert worden, die in die Marketingkampagne einfließen konnten. Das Öko-Institut Südtirol/Alto Adige hat gemeinsam mit den lokalen öffentlichen Verkehrsunternehmen Schulungen für Mobilitätsassistenten durchgeführt. Zehn Schulen und sieben Gemeinden sind mit dem Ziel kontaktiert worden, Jugendliche zwischen 17 und 18 Jahren auszuwählen, die eine entsprechende Ausbildung erhalten sollten. Der Mobilitätsassistent hat unterschiedliche Kompetenzen, er sorgt für ein diszipliniertes Verhalten in öffentlichen Verkehrsmitteln und gibt Hinweise für ihre effiziente und kostengünstige Nutzung, wie z.B. Fahrplaninformationen, Zeitkarten und Informationen zu Strecken, die gerade für Jugendliche wichtig sind. Zehn Jugendliche sind auf der Strecke, die Meran mit Malles verbindet, aktiv geworden. Das Ziel war zu zeigen, dass es möglich ist, schulische Mobilitätsprojekte zu fördern und zu stärken, die von Jugendlichen für Jugendliche gemacht werden und dass die Einbindung von Jugendlichen entscheidend zur Förderung einer nachhaltigen Mobilität innerhalb dieser Zielgruppe beiträgt. Jugendtreffen in Bozen Alpine Awareness | 9 2. JUGEND UND MOBILITÄT DEUTSCHLAND TUM Technische Universität München Jugendtreffen in Werfenweng ÖSTERREICH Die österreichischen Projektpartner haben eine unabhängige Expertin beauftragt, um die Arbeit mit Jugendlichen beratend zu unterstützen, Untersuchungen durchzuführen und Material für die Bewusstseinsbildung zu erstellen. Die Expertin hat mehrere Maßnahmen entwickelt, um das Bewusstsein von Jugendlichen in Hinblick auf nachhaltige Mobilität zu stärken. Workshops, ein „zu-Fuß-in-die-SchuleProjekt“ mit Schülern sowie Heranwachsenden und Schulungsmaßnahmen sind in den beiden österreichischen Modellorten für „Sanfte Mobilität und Autofreien Tourismus“ Werfenweng und Neukirchen am Großvenediger durchgeführt worden. Die Kinder, die zu Fuß in die Schule gehen, haben sehr eindrucksvoll gezeigt, wie viele Abenteuer sie auf dem Weg in die Schule erleben und wie aufregend ihr Schulweg ist. Die Einwohner waren von den Ergebnissen, die die Kinder am Ende des Projekts gezeigt haben, sehr beeindruckt. Die Kinder haben außerdem ein Mobilitäts-Lied komponiert und ihre Erlebnisse in einem Tagebuch dokumentiert. Eine neue Art von „Partnerschaft für sanfte Mobilität“ könnte sich aus der Zusammenarbeit zwischen einer der größten Dorfjugendorganisationen (Landjugend) und einer Fahrschule entwickeln. Beide Seiten zeigen Interesse an der Idee eines Zusatzmoduls zum Führerschein, um das Konzept der sanften Mobilität (z.B. Umweltaspekte und soziale Aspekte) in die Fahrausbildung zu integrieren. Diese Form der Zusammenarbeit könnte in Zukunft von allen Jugendverbänden und Fahrschulen aufgegriffen werden. Die Jugendlichen haben eine hohe Bereitschaft gezeigt, an diesen Themen mitzuarbeiten und ihre Reaktionen sind durchwegs sehr positiv gewesen. So hat zum Beispiel die zwanzigjährige Daniela aus Werfenweng zu den Arbeiten gesagt: „Wir haben uns mit Verkehrsprojekten für die Zukunft beschäftigt, weil der Verkehr zunimmt und die Umweltwirkungen unsere eigene Zukunft betreffen. Es ist wichtig für uns, jetzt tätig zu werden und zur Gestaltung unsere Zukunft und die unserer Kinder etwas beizutragen.“ 10 | Alpine Awareness Im Rahmen einer statistischen Auswertung von 400 Interviews mit Alpentouristen zu ihrer Freizeit, ihrem Mobilitätsverhalten und ihren Bedürfnissen ist ein besonderer Schwerpunkt auf Jugendliche und ihre Familien gelegt worden. Gruppendiskussionen mit ausgewählten Jugendlichen haben die Ergebnisse ergänzt. Die TUM hat auch die Teilnahme einer Gruppe von deutschen Jugendlichen am internationalen Jugendtreffen in Belluno im April 2006 ermöglicht. Öko-Institut e.V. Die Schwarzwaldregion ist eine der wichtigsten alpinen Ferienregionen in Deutschland und zieht Familien mit Kindern aller Altersgruppen an. Die Mobilität der Touristen in dieser Region basiert im Wesentlichen auf dem Gebrauch des Privatautos. Um eine nachhaltigere Mobilität im Schwarzwald zu fördern, hat der Tourismusverband der Region in Kooperation mit den Gemeinden die Gästekarte KONUS (www.schwarzwald-tourismus.com) eingeführt. Diese Karte ermöglicht Gästen, ab einer Übernachtung alle öffentlichen Verkehrsmittel der Region gratis zu nutzen. Jugendliche, die ihre Ferien mit ihren Familien verbringen, möchten auch Zeit mit altersspezifischen Aktivitäten und unabhängig von ihren Eltern verbringen. Um den öffentlichen Verkehr attraktiver für Jugendliche und jugendliche Touristen zu machen, ist eine Karte entworfen worden. Die Karte, die gemeinsam mit Jugendlichen erarbeitet worden ist, zeigt eine Zusammenstellung der 80 interessantesten Ziele für die Zielgruppe und wie diese mit Hilfe öffentlicher Verkehrsmittel erreicht werden können. Die Karte ist in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Zweitälerland Tourismus (http://www.zweitaelerland.de) produziert worden. Er übernimmt auch die Verteilung der Karte an Tourismusinformationen und Jugendherbergen, ebenso wie die Verteilung an ausgewählte Schulen, um die einheimischen Jugendlichen ebenso zu erreichen. 2. JUGEND UND MOBILITÄT FRANKREICH Rhônealpénergie-Environnement Rhônalpénergie-Environnement hat Best-PracticeBeispiele zur sanften Mobilität in Bergregionen im Allgemeinen und in den zwei ausgewählten Alpenregionen Vercors und Oisans zusammengestellt. Des Weiteren hat France Nature Environnement geeignete Multiplikatoren unter den lokalen Interessenvertretern (Verwaltung von Isère und Regionalverwaltung, Abgeordnete, Lehrer, Reise- und Tourismusexperten) ausgewählt, um Veranstaltungen in Schulen durchzuführen. Insgesamt sind im Schuljahr 2005/2006 fast 300 Schüler, aus 10 Klassen in vier Schulen, in diese Veranstaltungen zur sanften Mobilität in den Alpen eingebunden worden. Außerdem haben Gymnasiasten an mehreren Projekten (Solarautos, Poster, Sketche etc.) mitgewirkt, die am Tag der offenen Tür am 24. Juni 2006 der Öffentlichkeit vorgestellt worden sind. Ein Faltblatt und ein Poster sind, für dieses Ereignis entworfen und veröffentlicht worden. Verteilt wurden sie an Schüler und Lehrer. Während des Projekts haben mehrere internationale Austauschaktivitäten zwischen Salzburg, Werfenweng, Belluno, Villard de Land und dem Aostatal mit Jugendlichen stattgefunden. Insgesamt haben 180 französische Kinder, aus Grundschule und Gymnasium, an einem solchen Austausch zum Thema „sanfte Mobilität“ teilgenommen. Die Schüler sollten ermutigt werden, das Thema auch weiterhin zu vertiefen, ausgehend von den Schulveranstaltungen, die in den Jahren 2005/2006 stattgefunden haben, aber ebenso sollte indirekt das Bewusstsein der Eltern, die mit den Maßnahmen in Berührung gekommen sind, geweckt werden. Alpine Awareness | 11 M I TA R B E I T E R I N D E R T R A N S P O R T- U N D TOURISMUSWIRTSCHAFT I TA L I E N Provinzverwaltung Belluno und Dolomiti Bus Um das Bewusstsein zu nachhaltiger Mobilität der Mitarbeiter in der Transport- und Tourismuswirtschaft, zu fördern, haben die Partner an verschiedenen Kongressen und Messen teilgenommen. Computerpräsentationen und Informationsposter sind dazu erstellt worden. Das Logo „Libertà di Muoversi“ (Bewege Dich Frei) ebenso wie das Alpine-Awareness-Logo sind auf die Weihnachtsgrußkarten gedruckt worden, die Dolomiti Bus an alle Kunden und Partner versandt hat, um diese stärker auf das Thema nachhaltiger Verkehr und Tourismus aufmerksam zu machen. Für die Fahrscheinverkaufsstellen, die Orte des Erstkontakts mit den Fahrgästen, hat Dolomiti Bus einen Aufkleber entworfen, der an den Fenstern der Verkaufsstätten angebracht werden kann, sowie einen Broschüren-Ständer für Informationen über das Projekt. Eine Schulung mit einer Dauer von etwa 15 Stunden ist für alle Fahrer von Dolomiti Bus durchgeführt worden, mit dem Ziel, nicht nur für mehr Fahrsicherheit zu sorgen, sondern auch den Fahrgästen Informationen und einen kundenorientierten Service bieten zu können. In diesem Zusammenhang waren die Schlüsselfaktoren ein zuvorkommender Umgang mit den Fahrgästen, die Kompetenz, zuverlässige Informationen geben zu können und die Problemlösungsfähigkeit der Mitarbeiter, die einen direkten Kundenkontakt haben, zu stärken. Hierfür hat Dolomiti Bus ein „Willkommens-Handbuch“ für alle Mitarbeiter erarbeitet. In diesem Handbuch führt das Unternehmen alle aktuellen Unternehmensziele auf und informiert über die Projektdetails sowie über die zukünftige Unternehmensstrategie. Um den Herausforderungen eines zunehmend modernen und dynamischen Markts gerecht zu 12 | Alpine Awareness werden, ist es von grundlegender Bedeutung, eine bewusste Unternehmenskultur zu schaffen, die in der Lage ist, nicht nur Dienstleistungen anzubieten, sondern auch Vorschläge und Lösungen für nachhaltige Mobilität, sowohl im Bereich des Berufsals auch des Freizeitverkehrs, zu entwickeln. Region Friaul Julisch Venetien Gemeinsam mit Autoservizi SAF wurden zwei Schulungen in der Form von Konferenzen, eine für Mitarbeiter in Transportunternehmen und eine für Mitarbeiter in Tourismusunternehmen, durchgeführt. An der ersten Konferenz haben Busfahrer und Fahrscheinverkäufer teilgenommen. Die zweite Konferenz ist für Mitarbeiter in touristischen Betrieben, wie Hotel- und Restaurantmanager, sowie für Mitarbeiter in Tourismusinformationsbüros der Region Carnia, durchgeführt worden. Folgende Punkte wurden in den Konferenzen diskutiert: das Problem des Verkehrs in der Alpenregion und die Herausforderungen sanfter Mobilität, neue Möglichkeiten in der Region Carnia für sanfte Mobilität, touristische Angebote, speziell im Bereich Anreise und Kommunikationsmittel, sowie die Fördermöglichkeiten für mehr sanfte Mobilität. Über die Konferenzen hinaus wurde ein „Lexikon der sanften Mobilität“ veröffentlicht. Die Aktivitäten im Rahmen von Alpine Awareness sind mit denen des Nationalplans zum „Interregionalen Internetportal zur Tourismusförderung“ verknüpft worden. Die Integrationsziele in Hinblick auf Alpine Awareness sind: – Eine enge Verbindung zwischen der Website zur Tourismusförderung und dem Projekt zur nachhaltigen Mobilität – Eine Website, die alle Zielgruppen im Bereich der Mobilität (Verkehr, Tourismus, Service) anspricht – Die Schaffung eines Werkzeugs, das es ermöglicht, Onlineinformationen zu nachhaltiger Mobilität zu veröffentlichen – Die Schulung von Tourismusmitarbeitern, damit sie Informationen zu nachhaltiger Mobilität an die Gäste vermitteln können. In diesem Zusammenhang sind im Rahmen des Projektes Alpine Awareness die geografische Erfassung aller Haltestellen, sowie die Integration einer Suchmaschine für nachhaltige Mobilität im Aostatal und die Integration von touristischen Daten und Schulungsinhalten für Mitarbeiter in die Website des Aostatals durchgeführt worden. Ökoinstitut Südtirol/Alto Adige Das Ökoinstitut Südtirol/Alto Adige hat einen Schulungskurs durchgeführt (19. bis 21 Oktober 2005), um auf die zunehmende Bedeutung des Radverkehrs aufmerksam zu machen. Während einer 3-tägigen Schulung sind Kernthemen der Radverkehrsplanung diskutiert worden. Themen waren die Bewertung der Mobilitätsnachfrage, die Planung von Mobilitätsdienstleistungen, sowie Kommunikations- und Vermarktungsstrategien. Der Schulungskurs hat einen Überblick über die fortschrittlichsten Methoden der Radverkehrsplanung und -technik in Europa gegeben. Ziel war es, ein Paket konkreter, für Italien geeigneter und anwendbarer Werkzeuge, zur Verfügung zu stellen. 3. MITARBEITER Autonome Region Aostatal Fahrräder als Fortbewegungsmittel sind schnell, leise, spaßorientiert, sportlich, ökonomisch und umweltfreundlich. Sie können wesentlich dazu beitragen, die Lebensqualität zu verbessern. Die Politik der Europäischen Union sieht eine Stärkung des Fahrrads im städtischen Verkehr vor. Neben den traditionellen öffentlichen Verkehrsmitteln wird das Fahrrad als ein effizientes und nachhaltiges Verkehrsmittel innerhalb des städtischen Raumes gesehen. Alpine Awareness | 13 3. MITARBEITER DEUTSCHLAND TUM und Öko-Institut Freiburg Rhônealpénergie-Environnement Die TUM hat die Befragung „Sanfte Mobilitätsangebote in der Karwendelregion“ durchgeführt, in der das Mobilitäts- und Freizeitverhalten sowie die Wünsche und Motive von 400 Alpentouristen untersucht worden sind. Außerdem sind mehrere vertiefende Interviews mit Mitarbeitern der Tourismuswirtschaft und des Transportsektors durchgeführt worden. Die Ergebnisse der Befragung sind ihnen anschließend vorgelegt und mit ihnen diskutiert. Seit 2005 erhalten alle Touristen im Schwarzwaldgebiet kostenlos die sogenannte KONUS-Gästekarte. KONUS wird von den Gästen sehr gut angenommen und die Verkehrsbetriebe der Region haben einen Zuwachs an Fahrgästen verzeichnet. Das Öko-Institut hat Wege gesucht, wie KONUS genutzt werden könnte, um nachhaltige Mobilität stärker in die Urlaubsangebote der Region zu integrieren. Zwei Hauptanliegen sind dabei verfolgt worden. Erstens den Anteil des öffentlichen Verkehrs zu fördern und zweitens einen Zusatznutzen für die Vermarktung der Region und spezifischer Urlaubsangebote zu schaffen. Der hierfür angewendete zielgruppenspezifische Ansatz basiert auf den Ergebnissen des Projekts. Um lokale Partner, wie Abgeordnete, Lehrer, Transport- und Tourismusmitarbeiter, zu motivieren, sind acht Verkehrspläne in den zwei französischen Zielregionen Vercors und Oisans, sowohl für Grundschulen und Gymnasien als auch für hochfrequentierte touristische Ziele (wie z. B. Skilifte, Wintersportorte und der Öffentlichkeit zugängliche Höhlen), erarbeitet worden. Die Verkehrspläne befassen sich mit der Identifizierung von Problemen des Verkehrs im Schulumfeld und vermitteln dazu Lösungen, wie „Walking Bus“, Entwicklung des öffentlichen Verkehrs, Gestaltung des Straßenraums etc. Die europäische Abschlusskonferenz zur Präsentation der Ergebnisse von Alpine Awareness hat am 28.9.2006 in Grenoble stattgefunden. Diese Konferenz ist in Zusammenarbeit mit ADAM (Verband der Alpenentwicklung in der Region Dauphiné) und dem Zusammenschluss von Gemeinderäten aus Alpenregionen durchgeführt worden. Bei der Konferenz sind vor allem Fragen der Verkehrsverbindungen zwischen Tälern und Berggebieten erörtert worden. „INVENT – Innovative Vermarktungskonzepte für nachhaltige Tourismusangebote“ (www.inventtourismus.de). Diese Studie hat detaillierte Informationen zu den Motiven und Wünschen unterschiedlicher Reisetypen und ihrer Anforderungen in Hinblick auf Mobilität im Urlaub und die Ausgestaltung von Urlaubsangeboten ermittelt. In einem SchulungsWorkshop ist Mitarbeitern in touristischen Betrieben gezeigt worden, wie die fundierte Kenntnis von Reisetypen dazu beiträgt, erfolgreiche Angebote durch die Integration sanfter Mobilität zu entwickeln. Die Inhalte des Workshops sind als Leitfaden veröffentlicht worden (verfügbar auf www.alpineawareness.net). 14 | Alpine Awareness FRANKREICH Im Lauf des Jahres 2006 sind im Zusammenhang von Alpine Awareness mehrere Schulungen für Mitarbeiter im Tourismus, im Verkehr und in den Verwaltungen durchgeführt worden. Die Unterlagen dieser Schulungen sind auf der Website verfügbar, ebenso wie die Veröffentlichungen der anderen Projektpartner. N A C H H A LT I G E M O B I L I T Ä T KONZEPTE FÜR DIE ZUKUNFT I TA L I E N Provinzverwaltung Belluno und Dolomiti Bus Die Provinzverwaltung und Dolomiti Bus haben eine Kommunikationskampagne durchgeführt, die das lokale Informationssystem für den öffentlichen Verkehr optimieren und das Bewusstsein in Hinblick auf nachhaltige Mobilität erhöhen sollte. Die Botschaft, die durch neun Radiowerbespots vermittelt worden ist, stellt die Einfachheit und den Vorteil der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmittel für Alltagswege in den Mittelpunkt. Informationen zum öffentlichen Verkehr sind außerdem in einem Faltblatt dargestellt, das von den Fahrkartenverkaufsstellen und den Büros der Dolomiti Bus in einer Auflage von 150.000 Kopien in der Provinz verteilt worden ist. Die Informationen sind auch auf Postern dargestellt, die in den Krankenhäusern der Provinz aufgehängt worden sind. Zur Verdeutlichung, dass der Bus, abgesehen davon, dass er eine echte Alternative zum Auto in Hinblick auf Kosten und Umwelt darstellt, auch als sicheres Verkehrsmittel gilt, ist eine Informationskampagne zum Thema Sicherheit in Zusammenarbeit mit der Polizei durchgeführt worden. Im Rahmen dieser Kampagne sind Poster entworfen worden, die in Bussen angebracht worden sind, sowie acht Beschreibungen, die in Form einer Broschüre veröffentlicht und an Schulen, Jugendclubs und -treffpunkte, sowie an Handelskammern verteilt worden sind. Region Friaul Julisch Venetien Die Region Friaul Julisch Venetien und Carnia haben gemeinsam drei Konferenzen in Mailand, Paris und München ausgerichtet, deren Kernthema nachhaltige Mobilität als Mittel für die Vermarktung von Regionen gewesen ist. Meinungsführer, Wirtschafts-, Umwelt- und Jugendverbände, Verkehrsträger, Lokalpolitiker, Reise- und Busunternehmen, Journalisten und Experten aus den Bereichen Ökologie und Umwelt, Tourismus, Gesundheit und Verkehr sind eingeladen worden, an diesen Konferenzen teilzunehmen. Das Thema „nachhaltige Mobilität“ im Alpenraum ist von den Projektpartnern und Experten dargestellt worden. Einige Abschnitte der Kursbücher, wie zum Beispiel die über die Benutzung der Fahrpläne und andere wichtige Informationen, sind für Touristen ins Englische übersetzt worden. Zur Erhöhung der Benutzerfreundlichkeit sind die Übersichtspläne neu gestaltet worden. Die Anreise für die Projektpartner ist mittels Bus ermöglicht worden, um ein Beispiel für „sanfte Mobilität“ und nachhaltigen Verkehr zu geben. Das Thema „sanfte Mobilität“ ist auch vom Reisemagazin „Itinerari e Luoghi“ aufgegriffen worden. Alpine Awareness | 15 4. KONZEPTE FÜR DIE ZUKUNFT ÖSTERREICH Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung für nachhaltige Mobilität im Alpenraum sind im Mittelpunkt der Öffentlichkeitsarbeit der österreichischen Projektpartner gestanden. Weiters ist besonderes Augenmerk auf die Verbreitung der Inhalte und der Ergebnisse des Projektes gelegt worden. Mit der Umsetzung dieser Maßnahmen haben die österreichischen Projektpartner eine PR-Agentur beauftragt, der die Aufgabe gestellt worden ist, besonders Familien, Jugendliche und Mitarbeiter in der Transport- und Tourismuswirtschaft anzusprechen. Im Einzelnen sind folgende PR-Aktivitäten im Rahmen des Projektes realisiert worden: – Newsletter für Einwohner und Gäste der österreichischen Modellorte für „Sanfte Moblität und Autofreien Tourismus“ Werfenweng und Neukirchen am Großvenediger – Presseaussendungen für die österreichischen Projektpartner und Modellorte – Pressebegleitung des internationalen Jugendworkshops, der von 2. bis 4. Dezember 2005 in Werfenweng stattgefunden hat – E-Newsletter mit Informationen zum Jugendworkshop und anderen Projektaktivitäten – Lehrmaterial zum Thema nachhaltige Mobilität für Mitarbeiter in der Transport- und Tourismuswirtschaft – Zeichenwettbewerb zum Thema „Schulweg“ mit einer bekannten österreichischen Tageszeitung – Journalistenreise in die österreichischen Modellorte DEUTSCHLAND TUM und Öko-Institut Freiburg Das Buch „Mobiler Alltag: Mobilität zwischen Option und Zwang – vom Zusammenspiel biographischer Motive und sozialer Vorgaben“ von Claus J. Tully (Deutsches Jugendinstitut München) und Dirk Baier (Technische Universität Chemnitz) ist von der TUM herausgegeben und von der TUM und dem Öko-Institut mit finanziert worden. Es richtet sich an Pädagogen, Soziologen und Geographen. In Bezug auf das Heranwachsen in mobilitätsorientierten Gesellschaften untersucht das Buch Verkehr von einem sozialwissenschaftlichen Gesichtspunkt aus und betont, dass Mobilität vor allem ein soziales Produkt ist. FRANKREICH Rhônalpénergie-Environnement Die acht Verkehrspläne, die gemeinsam mit den Gemeindeverwaltungen erarbeitet worden sind, zeigen Funktionsstörungen des Verkehrs in den betrachteten Gebieten auf und erlauben es den lokalen Verwaltungen, gemeinsam prioritäre Handlungsfelder zu identifizieren und solche, die für Pilotprojekte geeignet sind. Netzwerke haben dazu beigetragen, nicht nur den lokalen Verwaltungen bei der Erstellung der Verkehrspläne zu helfen, sondern auch das Know-How der Projektpartner für die Unterstützung nachhaltiger Verkehrsprojekte zu erweitern. Außerdem haben die Projekte in den Schulen darauf abgezielt, das erste Pilotprojekt für „Walking Buses“ zu unterstützen. Am 24. Juni 2006 ist gemeinsam mit MW (Mountain Wilderness) in dem Dorf Venosc (Skigebiet Les Deux Alpes) ein Tag der offenen Tür abgehalten worden. Ziel ist es gewesen, an 20 öffentlichen Ständen das Thema der nachhaltigen Mobilität einer breiten Öffentlichkeit näher zu bringen. 16 | Alpine Awareness