SeaRey - Fk ServiceCenter

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SeaRey - Fk ServiceCenter
Nr. 119 1-2013
Das Magazin
Flügel
UL - LSA - DREIACHSER - GYROKOPTER - TRIKES - E-FLIGHT - UL
Flüge
gell
Das Magazin
für UL-Piloten
TEST
SeaRey
Bestseller
jetzt als LSA
Präsentation
Bücker 131
Der neue Oldtimer
von FK Lightplanes
Präsentation
Trike
rike
Messe
Test
Jubiläum:
30 Jahre Air Création
Sebring: Saisonauftakt in Florida
M7 Servator
der neue Spotter
CCicaré
iccaré
UL-Heli aus
Argentinien
FLÜGEL - Das Magazin
Nr. 119 1-2013
4.80 Euro 8.40 CHF
UL - LSA - DREIACHSER - GYROKOPTER - TRIKES - E-FLIGHT - UL
Flügel
Nr. 119 1-2013
1-2013 / 119
Das Magazin
INHALT
Sie erreichen uns: redaktion@flying-pages.com
14‡Test O.M.M. M-7 Servator
Flügel
Seit Mitte des Jahres bietet O.M.M. eine verbesserte Spotter-Variante unter dem Namen M-7 Servator. FLÜGEL besuchte den Hersteller und flog
den nicht alltäglichen Flieger.
Das Magazin
für UL-Piloten
TEST
SeaRey
Bestseller
jetzt als LSA
20‡Präsentation CH-7T Spirit Tandem
cover
Der UL-Helikopter, der in Frankreich in der UL-Klasse 6 fliegt, ist das Meisterwerk des genialen Konstrukteurs Augusto Cicaré.
Präsentation
Bücker 131
Der neue Oldtimer
von FK Lightplanes
Präsentation
Trike
rike
Messe
Test
Jubiläum:
30 Jahre Air Création
Sebring: Saisonauftakt in Florida
M7 Servator
der neue Spotter
CCicaré
iccaré
UL-Heli aus
Argentinien
FLÜGEL - Das Magazin
24‡Präsentation Projekt FK 131 Jungmann
Nach fast 80 Jahren kehrt die legendäre Bücker 131A Jungmann zurück praktisch im Maßstab 1:1 und dennoch als Ultraleichtflugzeug.
Nr. 119 1-2013
4.80 Euro 8.40 CHF
TITEL: SeaRey - auf dem Land
und zu Wasser: Wir sind den Bestseller, den es jetzt auch als S-LSA
gibt, in Florida geflogen.
30‡Test SeaRey
Die SeaRey ist der Bestseller unter den Amphibien-Bausatzflugzeugen.
Jetzt gibt es auch eine S-LSA Version. Wir stellen die Maschine vor.
36‡Expo US Sport Aviation Expo / Sebring (FL)
Zwar war das Wetter meist kalt und windig (und das in Florida!), die Aussteller in Sebring aber waren mit der Resonanz der Kunden dennoch sehr
zufrieden. Eine Airshow sorgte für Hochstimmung bei den Zuschauern,
die trotz des widrigen Wetters in Scharen kamen.
40‡Flugerlebnis Nürburgring
Oldtimer Grand Prix in der Eifel: Der nächstgelegene Flugplatz ist EDRE
Mendig, zirka 25 km von der Rennstrecke entfernt. Knapp zwei Stunden
sagt die Flugplanung für unseren Flug ab München, was ist das schon?
50‡Service Jahresinhaltsverzeichnis 2012
Was gab es wo in welcher Ausgabe der FLÜGEL-Ausgaben 2012.
52‡SIcherheit Rettungssystem Mven
Im Bereich der Rettungssysteme nimmt die russische Firma Mven eine
Sonderstellung ein. Ihre ballistischen Rettungssysteme werden nicht
mehr pyrotechnisch, das heißt mit einer Rakete ausgeschossen, sondern
mit Druckluft.
54‡Know-how Längsstabilität
Wie findet das UL im Flug sein Gleichgewicht? Es ist alles eine Frage des
Schwerpunktes - wir erläutern, warum!
60‡Firmenporträt 30 Jahre Air Création
RUBRIKEN
Editorial / Opinion
Impressum
Leserbriefe
News
Termine
Flugplatzführer
Shop
Gebrauchtmarkt
Vorschau
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Flügel Das Magazin
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Der weltgrößte Hersteller von gewichtskraftgesteuerten ULs konnte im
Dezember 2012 seinen 30sten Geburtstag feiern. Eine gute Gelegenheit für uns, einen Blick auf die Entwicklung von Air Création zu werfen.
68‡e-flight Alles im grünen Bereich
Das “e” von e-flight steht für electrical, ecological und evolutionary. Aber
auch Randthemen der drei “e” können Ansporn sein, in Bezug auf die eflight Sparte der Luftfahrt, neue Wege zu gehen oder alte zu verbessern.
70‡Reise Die Farben der Erde
Thierry Barbier ist UL-Pilot und Fotograf. Seinen Flug in einem Rohr-TuchUL um die Welt hat er in einzelne Etappen unterteilt. Seine Bilder sprechen eine Sprache für sich - es sind die Farben unserer Erde.
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Seite 36 - Sebring im Aufwind:
Die Veranstalter spendierten den
Besuchern auch eine Flugshow.
Neben Acrocrack Patty Wagstaff
beeindruckte vor allem das
Team Aerodynamics. Die Kunstflugstaffel fliegt auf Bausatzflugzeugen der Marke Vans und zeigte eine faszinierende „Nightshow
bei Dämmerung“.
M-7 Servator
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SeaRey
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Air Création: 30 Jahre Firmenjubiläum
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Flügel Das Magazin
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Flügel
Das Ma
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Das Magazin 43
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PRÄSENTATION
FK 131
Text Robby Bayerl - Fotos Podešva Air / B&F Technik GmbH
DIE LEGENDE KEHRT ZURÜCK
Projekt FK 131 Jungmann
Nach fast 80 Jahren kehrt die legendäre Bücker 131A Jungmann zurück praktisch im Maßstab 1:1 und dennoch als Ultraleichtflugzeug.
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Flügel Das Magazin
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Ihr Kommentar: redaktion@flying-pages.com
Peter Funk ist bekannt für seine Liebe zu nostalgischen
Flugzeugen. So hat sich der Chef von B&F Technik
GmbH dem Projekt FK 131 Jungmann angenommen
und realisierte gemeinsam mit dem tschechischen
Partner Podešva Air in nur zwölf Monaten die Entwicklung und den Bau des Doppeldeckers. Die FK131 entsteht nach originalen Plänen der Bücker 131 in einer
limitierten Auflage mit dem Walter Micron IIIC, einem legitimen Nachfolger des original Hirth Motors. Der Erstflug fand am 24. Oktober 2012 statt.
BÜ 131 JUNGMANN
Es begann im Jahr der Machtergreifung Adolf Hitlers.
1933 gründete Carl Clemens Bücker, ein ehemaliger
Marineflieger des Ersten Weltkriegs, in Berlin die Bücker Flugzeugbau. Mit seinem Chefkonstrukteur Anders Anderson aus Schweden, den er in der Vergan01/2013
genheit durch die enge Zusammenarbeit mit der
Firma Heinkel kennengelernt hatte, entstand das erste und wohl auch bekannteste Projekt, die Bü 131A
Jungmann. Der Doppeldecker hob am 27. April 1934
zu seinem Erstflug ab. Als Sport- und Schulungsflugzeug sollte der 2-sitzige Trainer dienen. Trotz der politischen Lage und des gerade entstandenen Reichsluftfahrtministeriums, welches Produktionsstätten für
Flugzeuge für den Aufbau der Luftwaffe suchte, kam
die junge Firma nicht so recht in Fahrt. Erst 1935 kam
für Bücker, vor allem durch Verkäufe ins Ausland, der
Erfolg.
Mit einem neuen Werk auf dem neu geschaffenen
Reichssportflughafen in Berlin-Rangsdorf wurden in
der Folgezeit 3000 Flugzeuge des Typs hergestellt.
Nimmt man die Lizenzbauten hinzu, kommt man auf
insgesamt über 5000 Stück.
Flügel Das Magazin
25
PRÄSENTATION FK 131
Offiziell wurde am Vorabend der Olympischen
Spiele 1936 der Flughafen Berlin-Rangsdorf
eröffnet. Anlässlich dieses
Ereignisses flogen die hier
hergestellten Bü 131 mit
den olympischen Ringen
(Foto links).
Das detailgetreue Panel beherbergt alles, was zum
Fliegen nötig ist; der Drehzahlmesser ist rechts
vorne außerhalb angebracht. Den Tankinhalt liest
man auch 2013 über das Steigrohr (vorne Mitte)
ab, ganz wie damals (Foto ganz links).
Der Reihenvierzylinder des Walter Micron hat
dieselbe schmale Bauweise wie der hier gezeigte
HM60R von Hirth (Foto links).
Die Bauweise des gerade mal 350 Kilo schweren Doppeldeckers bestand aus einem geschweißten Gitterrohrrumpf. Die Flächen waren aus Holz und mit Stoff
bespannt. Als Antrieb diente der 80 PS Hirth HM 60R.
HELLMUTH HIRTH, DER SCHWÄBISCHE TÜFTLER
Hellmuth Hirth wurde durch Otto Lilienthals Buch „Der
Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst“ derart inspiriert, dass er fliegen lernte und 1911 das deutsche
Flugzeugführerpatent erwarb; er erhielt die Nr. 79. Fortan verschrieb sich der Sohn eines Unternehmers voll
und ganz der Luftfahrt.
Im Folgejahr profilierte sich der junge Hirth bei vielen
großen Flugwettbewerben. Besonders seinen Kenntnissen über Flugmotoren verdankte der damals 26-jährige viele seiner Erfolge.
Im 1. Weltkrieg diente Hellmuth Hirth in der Jagdstaffel
2, geführt von Oswald Boelcke, in der Fliegerlegenden
wie Manfred von Richthofen oder Hans Imelmann ihren
Dienst leisteten. Nach dem Krieg legte der Erfinder und
Tüftler seine Aufmerksamkeit voll auf das Konstruieren
und gründete im Jahr 1920 zusammen mit Hermann
Mahle in Stuttgart ein Unternehmen, das sich hauptsächlich mit der Herstellung von Motorkolben beschäftigte. Das Unternehmen besteht noch heute in Stuttgart
unter dem Namen Mahle.
Mitte der 20er Jahre, immer noch der Luftfahrt verbunden, machte sich Hirth daran, einen leichten, luftgekühlten Flugmotor zu konstruieren.
Ein Patent seines Vaters, das als „Hirth-Stirnverzahnung“ * in die Geschichte einging, war Basis für den
neuartigen Motor.
Mit der Firmengründung der Hirth Motoren GmbH erschien 1931 der sehr kompakt gebaute HM60 mit 60
PS. Aus dieser Konstruktion ging der Hirth HM60R mit
80 PS hervor. Jener Motor, der die Bücker 131A oder
z.B. die Klemm L25 in die Luft brachte und zu Flugleistungen verhalf, die den heutigen ULs in nichts nachstanden.
26
Flügel Das Magazin
FK 131 JUNGMANN
Genau die gleiche und bewährte Bauweise wie die des
Originals behielt sich 2010 der tschechische Flugzeugbauer Podešva Air vor. Dieser fertigte bereits drei Stück
unter der Bezeichnung C104, eine verkleinerte Replika des Klassikers Bü 131, welche in Tschechien als UL
fliegt. Somit konnte die Firma reichlich Erfahrung im
Bau von Doppeldeckern sammeln.
Um nach den originalen Plänen und der ursprünglichen
Größe den „leicht übergewichtigen“ Doppeldecker in
der Ultraleichtklasse zuzulassen, benötigte man neue
Materialien und einen gewichtsreduzierten Antrieb. Auf
der Suche nach einem leichteren, aber auch baugleichen Motor wurde man schnell fündig. In Tschechien
wird noch heute der Walter Micron IIIC gefertigt. Jedoch verlangte der Einbau des 20 kg leichteren Aggregats nach neuen Schwerpunktberechnungen.
An dieser Stelle kam Peter Funk ins Spiel. Der Konstrukteur ist bekannt durch den von ihm entwickelten
Schulterdecker FK9, den Tiefdecker FK14 Polaris und
den Sportdoppeldecker FK12 Comet. Seine Passion
zu historischen Flugzeugen stellte er mit der FK14 Le
Mans unter Beweis, die sich mit ihrem Design an die Air
Race Epoche der dreißiger Jahre anlehnt. So nahm er
sich zusammen mit Peter Podesva die Pläne der C104/
Bü 131 vor, welche aus alten Tatra Beständen, einem
der damaligen Lizenznehmer von Bücker, zu bekommen waren, und heraus kam ein annähernd originalgetreues Flugzeug.
Fragt man Peter Funk, warum er sich gerade die Bücker als Vorbild für eine Replika vornahm, so sagt er:
„Dies war eine rein emotionale Entscheidung. Er ist einer der schönsten Doppeldecker und eine echte Ikone.
Meine erste Idee war, einen Nachbau für mich privat
als Experimental zu machen. Dabei zeigte sich, dass
die ursprüngliche A Version der Bücker mit kleinen Veränderungen perfekt in die heutige UL-Klasse passt.“
Auf die Frage, wie er denn die Marktchancen für das
UL einschätzt, antwortet er: „Das Flugzeug ist zwar ein
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FK 131
Nischenmodell, jedoch gibt es durchaus eine Fangemeinde. Es sind Piloten, die bereits eine von vielen Lizenzbauten wie z.B. die spanische Casa fliegen, aber
inzwischen den aufwändigen Unterhalt scheuen, sowie
Liebhaber des Kiebitz oder Oldtimerfans im Allgemeinen.“ An dieser Stelle sei hinzugefügt, dass keine wirklich originale Bü 131A mehr fliegt und praktisch alle der
noch intakten Jungmänner Lizenzbauten sind. So ist
auch die Frage der Originalität bei dem einen oder anderen Modell umstritten.
KLEINE ÄNDERUNGEN ZUR ZULASSUNG ALS
ULTRALEICHTFLUGZEUG
In Anbetracht des geringeren Motorgewichts und der
Verwendung leichterer Komponenten wie zum Beispiel
der heutigen Ceconite Bespannung mussten kleine
Veränderungen durchgeführt werden. So verringerte
sich die Gesamtlänge um 6 cm von 6,62 m auf 6,56 m.
Unverändert ist die Bauweise der Flächen und Querruder, die durchgängig aus Holz gefertigt sind. Jedoch
war auch hier eine Kürzung der Spannweite (minus 12
cm) und ein leicht geändertes Profil notwendig, um die
Mindestgeschwindigkeit nach LTF-UL und die US-LSA
Regularien zu erfüllen.
In der Realität fallen diese Veränderungen im Vergleich
zum Original nicht auf. Weitere Änderungen wurden
an der Innenstruktur von Seiten- und Höhenleitwerk
durchgeführt.
Fliegt die Bü 131A durchgehend mit einer geschweißten Stahlkonstruktion, wurde bei der FK 131 ebenfalls
ein Stahlrohr-Rumpf mit derselben Geometrie verwendet. Das Höhen- und Seitenleitwerk, sowie die dazugehörenden Ruder sind allerdings aus einem AluminiumRohrrahmen gefertigt. Die Maßnahmen betreffen nur
die Materialwahl und sind nach der Bespannung nicht
mehr zu erkennen.
01/2013
MIT LIEBE ZUM DETAIL
Was gehört zu einem nostalgischen Doppeldecker?
Ein Zündschalter aus den 30er Jahren, ein Benzinhahn in nostalgischem Look, ein Trimmhebel in solider
Blechausführung mit aufgenieteter Beschriftung, natürlich Ledersitze und die Anmutung des Jahrzehnts in
dem das Flugzeug konstruiert wurde.
Ich sitze in der FK131. Sie ist fürwahr keine herkömmliche Replika. Die Liebe zum Detail, die Anmutung der
30er Jahre ist überall erkennbar. Würde neben uns
nicht eine nagelneue FK14 Polaris stehen und würde
nicht gerade eine Cessna Citation in Speyer abheben,
so könnte ich mich im Cockpit der FK131 Jungmann
leicht verlieren und glauben, in die 30er Jahre versetzt
worden zu sein.
„Unser Anspruch war ein Ultraleichtflugzeug mit allen modernen Komponenten zu bauen, mit der Zuverlässigkeit und Solidität eines Neuflugzeuges, jedoch
gleichzeitig den Geist der 30er Jahre zu spiegeln. Wir
haben versucht, so nahe am Original wie nur möglich
zu sein“, so der Inhaber von B&F Technik. Sogar für
den Namen „Jungmann“ werden Lizenzgebühren bezahlt. Nur so ist es möglich, diesen zu verwenden, was
wiederum zu der Gesamtphilosophie passt.
WALTER MICRON IIIC
Die Hirth Motoren GmbH vergab Lizenzen zum Bau
des HM60R, unter anderen an die Prager Firma Walter. Dort wurde dieser später weiterentwickelt bzw. es
entstanden Ableger davon. In der Folgezeit kam es
bei der Baureihe Micron bis zum aktuellen IIIC. Heute hat die tschechische Firma Parma Technik s.r.o. die
Rechte an der Micron Baureihe. Daher wird immer
noch der Reihen-Vierzylinder mit 2742 Kubikzentimetern Hubraum in ähnlicher Ausführung als zertifizierter,
kunstflugtauglicher Flugmotor hergestellt. Beide Moto-
Flügel Das Magazin
27
PRÄSENTATION FK 131
ren, der Hirth HM60R sowie der Walter Micron IIIC haben einen identischen Aufbau, d. h. Direktantrieb mit
Luftkühlung, hängende Zylinder, eine Trockensumpfschmierung und ein Vergasersystem. Außerdem verfügen beide Aggregate über dieselbe Leistung und zum
Glück über denselben Motorklang. Jedoch ist der Walter Micron IIIC durch seine modernere Technologie und
Materialien, wie gesagt, um gute 20 Kilo leichter als das
schwäbische Original.
SO FLIEGT DIE FK131 JUNGMANN
Steht man vor ihr, ist sie durchaus eine stattliche Erscheinung, nicht so groß wie ein Kiebitz, aber größer
als die meisten UL-Doppeldecker wie Comet, Sunwheel oder Renegade. Unter der schlanken Haube verbirgt sich der Reihenvierzylinder. Auf der rechten Seite
ragen die vier Endrohre des Auspuffs aus der Cowling.
Direkt hinter dem Brandschott ist das BRS Rettungssystem verbaut. Hinter dem Motor, nach der Firewall
und über den Beinen des vorne sitzenden Copiloten,
befindet sich der 68 Liter Tank. Das Original fasste 90
Liter, hatte aber auch einen etwas höheren Spritverbrauch. Direkt darüber ragt detailgetreu das Röhrchen
zum Ablesen des Tankinhalts heraus.
Auch scheute man nicht den Aufwand, den Drehzahlmesser, wie bei der Bü 131A, außerhalb, rechts neben
dem Benzinstand-Anzeigeröhrchen anzubringen. Dies
beruhte darauf, dass die alten Drehzahlmesser über
eine Welle angesteuert wurden, die möglichst wenig
Biegung haben durfte. Das Gepäckfach auf der linken
Seite hinter dem Einstieg darf mit maximal 10 Kilo beladen werden.
Steigt man als Pilot in Command ins hintere, 63 cm
breite Cockpit, empfängt einem ein schlichtes, aber
original gehaltenes Panel. Bestechend sind der alte
Zündschalter sowie die Borduhr, welche sogar in der
Ausrüstungsliste der Bü 131A von 1934 auftaucht. Wie
beim Original sind die Sitze nicht verstellbar. Gebremst
wird das UL über getrennte Trommelbremsen, genau
wie in den 30er Jahren.
28
Flügel Das Magazin
Wie die meisten Doppeldecker aus dieser Zeit hatte auch die Bü 131A und somit auch die FK131 Jungmann keine Landeklappen. Das Spornrad kann ausgekoppelt werden, ist dadurch um 360° schwenkbar. Die
Bau-Nummer 1 der FK131 verfügt noch über keine verstellbaren Pedale, jedoch sollen diese in die Serie einfließen.
Da es sich bei der Vorführmaschine um einen Prototyp handelt, konnte ich die Flugleistungen nicht selbst
erfliegen, jedoch werde ich dies beim Erhalt der Verkehrszulassung nachholen.
Momentan ist die VVZ (vorläufige Verkehrszulassung)
beim DAeC beantragt, ca. 80 Prozent der Nachweise
sind bereits eingereicht. Der Flattertest sowie die Lärmmessung stehen noch aus. Für die Kunstflug-Version, die als Experimental zugelassen werden soll, sind
ebenfalls noch ein paar Versuche nötig.
Das Fertigungsteam hat bereits in Tschechien ein paar
vorläufige Daten erflogen, welche alle bei maximalem
Abfluggewicht (472,5 kg) ermittelt wurden. So kommt
das UL auf eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 180
km/h bei einer Drehzahl von 2350 U/min - die Propellerdrehzahl sollte in dieser Konfiguration jedoch 2500 U/
min erreichen, was auf einen zu steilen Propeller schließen lässt. Im Reiseflug erreicht die moderne Jungmann
150 km/h bei 2150 Umdrehungen pro Minute. Die
durchschnittliche Steigleistung der FK131 gibt Tomáš
Podešva bei einer Geschwindigkeit von 110 km/h mit
700 ft/min (3,5 m/S) an.
Das Handling soll sehr agil sein, was nicht zuletzt auf
die doppelten Querruder zurückzuführen ist. Mehrfach geflogene Mindestgeschwindigkeiten ergaben 64
km/h, was für die UL-Zulassung reichen würde. Das
sind Werte, die sehr nah an jenen sind, wie wir sie im
originalen Handbuch der Bücker 131A nachlesen können (siehe Tabelle Leistungsdaten).
Design-Kunst: Ein Detail getreues Staurohr, der Lufteinlass und
die Verspannungen muten an wie Anno 1934 (Fotos unten).
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FK 131
FK 131
DIMENSIONEN
Spannweite 7,28 m
Tragfläche 13,5 qm
Rumpflänge
6,56 m
Höhe 2,25 m
Leergewicht
298 kg
Max. Abfluggewicht 472,5 UL / 520 kg Experimental
zuläss. Lastvielfaches +6g / -3g
Sitze
2 (Tandem)
Tankinhalt
68 Liter Rumpftank
Motor
Walter Micron IIIC
Leistung
80 PS
Propeller
2- Blatt Festpropeller Woodcomp
Verbrauch 17-20 l/h (Vreise @ 2150 U/min)
Basispreis 71.428,57 Euro ohne MwSt., ohne Rettungsgerät, ohne Funkgerät
FAZIT
Mit der FK131 ist eine Legende zurückgekehrt. Erste Tests versprechen gute Werte mit dem 80 PS Walter Micron. Sie ist sehr wendig und als ExperimentalVersion sogar voll kunstflugtauglich. Der Motor-Sound
gibt das her, was man beim Anblick eines Doppeldeckers erwartet. Die Detailtreue ist ein Augenschmaus
und wahrscheinlich ist sie auch die beste Jungmann,
die je gebaut wurde. Mit moderner Technik ist sie als
Experimental zu betreiben und mit Rettungsgerät auch
als „ready to fly“ in der UL-Klasse. Die limitierte Auflage von zehn Stück garantiert an jedem Flugplatz den
absoluten Wow-Effekt und die Gewissheit, sehr exklusiv durch die Luft zu wandern. Für die ersten drei Maschinen bietet B&F Technik einen Einführungspreis von
63.896,04 Euro ohne MwSt. an. * Hirth-Stirnverzahnung:
Bei einem Motor mit zusammengesetzter Kurbelwelle
konnte man statt eines Gleitlagers geschlossene Rollen- oder Wälzlager benutzen. Dadurch verbesserte
sich der Wirkungsgrad des Motors, denn er konnte höher drehen, zudem konnte er kompakter gebaut werden
und benötigte weniger Schmierstoff.
Im Bild: Peter Funk und
Tomáš Podešva (links).
Gemeinsam mit dem Vater
Peter Podešva haben
sie das Projekt FK 131
Jungmann realisiert. Sie
alle verbindet die Liebe
zu historischen Flugzeugen. Nach der limitierten
Auflage von 10 Stück ist
Schluss mit dem Doppeldecker. Vielleicht aber
haben der Konstrukteur
und der passionierte Flugzeugbauer schon weitere
Pläne in der Schublade?
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LEISTUNGSDATEN FK131 JUNGMANN MIT WALTER
MICRON IIIC
Vz (bestes Steigen)
700 ft/min @ 2300 U/min
Vr 150 km/h
Vmax (GPS)
177 km/h, horizontal, Vollgas
Vs
64 km/h (power on und off)
Vne
253 km/h
LEISTUNGSDATEN BÜ 131A JUNGMANN MIT HIRTH HM60R
Vz (bestes Steigen)
470 ft/min @ 2400 U/min
Vr 150 km/h
Vmax (GPS)
175 km/h, horizontal, Vollgas
Vs
70 km/h (power on und off)
Vne
360 km/h (hier Sturzgeschwindigkeit)
BORDINSTRUMENTE
Fahrt – Höhenmesser, Variometer, Motorüberwachung,
Borduhr, Libelle, optional Funk ATR 500
AUSRÜSTUNG
Bremsen Parkbremse
Radio
Transponder
Propeller
Kollisionswarnung
Klappsystem (Flügel)
Rettungssystem
Fußspitzenbremse (Trommel)
ja
Funkwerk ATR 500 (optional)
nein
2 Blatt Woodcomp
nein
nein
BRS6-1050 (optional)
COCKPIT-KOMFORT
Breite
Höhe Sitze
Pedale
Belüftung
Heizung
63 cm
offener 2-Sitzer
nicht verstellbar
verstellbar
offener Doppeldecker
ja
KONTAKT Herstellung der Zelle:
Podešva Air, Tomáš Podešva
u Unicova 87
CZ-78396 Ujezd
Tschechische Republik
+420 605 550 708
t.podesva@cmail.cz
www.podesva-air.com
Entwicklung, Zulassung,
Verkauf und Service:
B&F Technik Vertriebs GmbH
Anton Dengler Straße 8,
67346 Speyer, Deutschland
+49 6232 72076
info@fk-leichtflugzeuge.de
Flügel Das Magazin
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