Hintergrundinformation zu Artikel 13 der

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Hintergrundinformation zu Artikel 13 der
Hintergrundinformation zu Artikel 13
der Tabakrahmenkonvention
Artikel 13: Tabakwerbung, Förderung des Tabakverkaufs und Tabaksponsoring
(1) Die Vertragsparteien erkennen an, dass ein umfassendes Verbot der Werbung, der
Verkaufsförderung und des Sponsorings den Konsum von Tabakerzeugnissen
vermindern würde.
(2) Jede Vertragspartei erlässt in Übereinstimmung mit ihrer Verfassung oder ihren
verfassungsrechtlichen Grundsätzen ein umfassendes Verbot aller Formen von
Tabakwerbung, Förderung des Tabakverkaufs und Tabaksponsoring. Hierzu gehört
nach Maßgabe der rechtlichen Rahmenbedingungen und der technischen
Möglichkeiten, die der betreffenden Vertragspartei zur Verfügung stehen, ein
umfassendes Verbot der von ihrem Hoheitsgebiet ausgehenden grenzüberschreitenden
Werbung und Verkaufsförderung sowie des von dort ausgehenden
grenzüberschreitenden Sponsorings. Diesbezüglich ergreift jede Vertragspartei
innerhalb eines Zeitraums von fünf Jahren nach Inkrafttreten dieses Übereinkommens
für sie geeignete gesetzgeberische, vollziehende, administrative und/oder sonstige
Maßnahmen und berichtet hierüber nach Artikel 21.
(3) Eine Vertragspartei, die aufgrund ihrer Verfassung oder ihrer verfassungsrechtlichen
Grundsätze nicht in der Lage ist, ein umfassendes Verbot zu erlassen, schränkt alle
Formen von Tabakwerbung, Förderung des Tabakverkaufs und Tabaksponsoring ein.
Hierzu gehören nach Maßgabe der rechtlichen Rahmenbedingungen und der
technischen Möglichkeiten, die der betreffenden Vertragspartei zur Verfügung stehen,
Einschränkungen oder ein umfassendes Verbot der von ihrem Hoheitsgebiet
ausgehenden Werbung und Verkaufsförderung sowie des von dort ausgehenden
Sponsorings mit grenzüberschreitender Wirkung. Diesbezüglich ergreift jede
Vertragspartei geeignete gesetzgeberische, vollziehende, administrative und/oder
sonstige Maßnahmen und berichtet hierüber nach Artikel 21.
(4) Als Mindestanforderung und in Übereinstimmung mit ihrer Verfassung oder ihren
verfassungsrechtlichen Grundsätzen
a) verbietet jede Vertragspartei alle Formen von Tabakwerbung, Förderung des
Tabakverkaufs und Tabaksponsoring, die mit Mitteln für ein Tabakerzeugnis
werben, die falsch, irreführend, täuschend oder geeignet sind, einen falschen
Eindruck über dessen Eigenschaften, gesundheitliche Auswirkungen, Gefahren
oder Emissionen zu erwecken;
b) verlangt jede Vertragspartei, dass jegliche Tabakwerbung und gegebenenfalls
jegliche Förderung des Tabakverkaufs und jegliches Tabaksponsoring mit
gesundheitsrelevanten oder sonstigen geeigneten Warnhinweisen oder
Aussagen verbunden sind;
c) schränkt jede Vertragspartei den Einsatz von unmittelbaren oder mittelbaren
Anreizen zum Kauf von Tabakerzeugnissen durch die Öffentlichkeit ein;
d) verlangt jede Vertragspartei die Bekanntgabe von Ausgaben seitens der
Tabakindustrie für noch nicht verbotene Werbung und Verkaufsförderung
sowie noch nicht verbotenes Sponsoring gegenüber zuständigen amtlichen
Stellen, sofern kein umfassendes Verbot besteht. Diese Stellen können nach
Maßgabe des innerstaatlichen Rechts diese Angaben der Öffentlichkeit und
nach Artikel 21 der Konferenz der Vertragsparteien zur Verfügung stellen;
e) erlässt jede Vertragspartei innerhalb eines Zeitraums von fünf Jahren ein
umfassendes Verbot oder, falls eine Vertragspartei aufgrund ihrer Verfassung
oder ihrer verfassungsrechtlichen Grundsätze hierzu nicht in derLage ist,
schränkt diese Vertragspartei die Tabakwerbung, die Förderung des
Tabakverkaufs und das Tabaksponsoring in Rundfunk, Fernsehen, Printmedien
und gegebenenfalls anderen Medien wie beispielsweise dem Internet innerhalb
dieses Zeitraums ein und
f) verbietet jede Vertragspartei das Tabaksponsoring von internationalen
Veranstaltungen, Tätigkeiten und/oder deren Teilnehmern oder, falls eine
Vertragspartei aufgrund ihrer Verfassung oder ihrer verfassungsrechtlichen
Grundsätze hierzu nicht in der Lage ist, schränkt diese Vertragspartei dieses
Tabaksponsoring ein.
(5) Die Vertragsparteien werden ermutigt, über die in Absatz 4 festgelegten
Verpflichtungen hinausgehende Maßnahmen einzuleiten.
(6) Die Vertragsparteien arbeiten bei der Entwicklung von Technologien und anderen
erforderlichen Mitteln zur Erleichterung der Unterbindung grenzüberschreitender
Werbung zusammen.
(7) Vertragsparteien, die ein Verbot bestimmter Formen von Tabakwerbung, Förderung
des Tabakverkaufs und Tabaksponsoring erlassen haben, haben das souveräne Recht,
diese Formen, wenn sie grenzüberschreitend sind und in ihr Hoheitsgebiet gelangen, in
Übereinstimmung mit ihrem innerstaatlichen Recht zu verbieten und hierfür die
gleichen Strafen zu verhängen wie für Formen von Tabakwerbung, Förderung des
Tabakverkaufs und Tabaksponsoring, die von ihrem Hoheitsgebiet ausgehen. Durch
diesen Absatz werden bestimmte Strafen weder gebilligt noch genehmigt.
(8) Die Vertragsparteien erwägen die Ausarbeitung eines Protokolls zur Festlegung
geeigneter, eine internationale Zusammenarbeit erfordernder Maßnahmen mit dem
Ziel eines umfassenden Verbots der grenzüberschreitenden Werbung und
Verkaufsförderung und des grenzüberschreitenden Sponsorings.
Tabakwerbung und Promotion
Die Tabakabhängigkeit ist eine kommunizierte Krankheit – kommuniziert
durch Werbung, Sport, Marketing und Sponsoring. Tabakwerbeverbote
schützen die Menschen, vor allem die Jugend. Täglich werden weltweit 80 000
bis 90 000 Kinder und Jugendliche vom Glanz und Glamour der
Tabakwerbung, die ein tödliches Produkt als den Geschmack von Freiheit und
Mode verkauft, verführt und beginnen zu rauchen.
Weltgesundheitsorganisation (1)
Die Zigarettenindustrie behauptet durchtrieben, Zigarettenwerbung habe mit
dem Umsatz nichts zu tun. Das ist vollkommener Unsinn. Und das weiß die
Industrie auch. Ich muss immer lachen bei dem Gedanken, dass Werbung, die
nachweislich bei geradezu jedem Produkt den Konsum steigert, ausgerechnet
bei Tabakprodukten auf wundersame Weise nicht funktionieren soll.
Emerson Foote,
ehemals Chief Executive Officer
von McCann-Erickson,
einer global tätigen Webeagentur,
die Werbeaufträge in Millionenhöhe
für die Tabakindustrie übernimmt (2).
Jedes Jahr sterben der Tabakindustrie Millionen ihrer Kunden an tabakbedingten
Erkrankungen weg oder sie geben das Rauchen auf. Daher müssen die Tabakproduzenten
ständig neue Raucher rekrutieren, um keine finanziellen Einbußen zu erleiden. Ins Visier der
Tabakindustrie rücken für Rekrutierungsmaßnahmen in erster Linie junge Menschen, da die
meisten Raucher vor ihrem achtzehnten Lebensjahr mit dem Tabakkonsum beginnen (3).
Weltweit steckt die Tabakindustrie jährlich Milliarden von Dollar in Werbung, Marketing und
Promotion. Allein in den Vereinigten Staaten, wo weniger als fünf Prozent der Raucher der
Welt leben, gaben die Tabakkonzerne im Jahr 2002 über 12,47 Milliarden US-Dollar für die
Verkaufsförderung ihrer Produkte aus - das sind mehr als 34 Millionen Dollar
Werbeausgaben pro Tag (4). Die Hersteller analysieren dabei sorgfältig die Gewohnheiten,
Geschmacksvorlieben und Wünsche ihrer potenziellen Kunden und schneiden ihre Produkte
und Marketingkampagnen entsprechend diesen Untersuchungen gezielt auf ihre Zielgruppen
zu, wie kürzlich offengelegte interne Industriedokumente belegen.(5)
Tabakwerbung steigert den Konsum, wie die große Mehrzahl unabhängiger, fachlich
begutachteter Studien belegt – auch wenn die Tabakhersteller diesen Zusammenhang
bestreiten (6). Auf junge Menschen wirkt Tabakwerbung besonders gut. So hängt der
Rauchbeginn Jugendlicher Untersuchungen zufolge kausal mit verkaufsfördernden
Aktivitäten der Tabakindustrie zusammen und die Wahrscheinlichkeit, dass Jugendliche
rauchen, steigt an, wenn sie Tabakwerbung ausgesetzt sind. Nach der Einführung von
Markenwerbung, die bei jungen Menschen gut ankommt, ist die entsprechende Marke unter
Jugendlichen weiter verbreitet und es erhöht sich auch die Raucherquote insgesamt (7).
Umfassende Werbeverbote senken den Tabakkonsum - partielle Verbote
hingegen sind unwirksam
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In vier Ländern, in denen im Rahmen einer umfassenden Tabakkontrollpolitik
Werbeverbote eingeführt wurden (Finnland, Frankreich, Neuseeland und
Norwegen), sank der Pro-Kopf-Verbrauch von Zigaretten nach der Umsetzung des
Verbots um 14 Prozent bis 37 Prozent. Die Raucherquote junger Menschen nahm
in drei der vier Länder ab und blieb in dem vierten stabil (8).
Partielle Verbote zur Reduzierung des Tabakkonsums sind unwirksam, wie eine
Studie aus dem Jahr 2000 anhand von Daten aus 102 Ländern herausfand.
Demnach sank der Pro-Kopf-Zigarettenverbrauch in Ländern mit umfassendem
Verbot um rund acht Prozent, während er in Ländern ohne ein solches Verbot nur
um ein Prozent zurückging. Zudem sank die Rauchrate in Ländern mit relativ
umfassenden Verboten deutlich steiler ab (9).
Das seit 2003 in Großbritannien geltende umfassende Verbot von Tabakwerbung
auf Werbetafeln, in Zeitschriften, Zeitungen, direkten Mailsendungen und im
Internet funktioniert entsprechend einer 2004 durchgeführten Studie gut. Die
Wahrscheinlichkeit, mit dem Rauchen aufzuhören, nahm bei Rauchern, die
weniger Werbung und Verkaufsförderung bemerkten, um das Anderthalbfache zu
(10).
Sowohl die Weltgesundheitsorganisation als auch die Weltbank empfehlen den Ländern, alle
Formen der Werbung und Verkaufsförderung für Tabakprodukte zu verbieten. Solche Verbote
könnten, wenn sie global erlassen würden, die Nachfrage weltweit um etwa sieben Prozent
senken. Verbieten die Regierungen jedoch die Tabakwerbung nur in ein oder zwei Medien,
verlagert die Tabakindustrie ihre Werbeausgaben einfach in andere Bereiche und der Effekt
auf die Gesamtnachfrage bleibt aus (11).
Einige Länder verbieten bereits jegliche Form von Tabakwerbung, darunter unter anderen
Finnland, Frankreich, Indien, Italien, Neuseeland, Portugal, Singapur und Thailand; andere
Länder haben strikte Einschränkungen eingeführt. (12)
Die Tabakfirmen umgehen partielle Tabakwerbeverbote
Die Tabakindustrie lässt sich wenig davon beeindrucken, dass immer mehr Länder komplette
oder partielle Tabakwerbeverbote erlassen: Sie findet immer neue Wege, die Wirkung ihrer
Markennamen zu fördern, zu festigen oder zu erhalten - insbesondere bei Jugendlichen. Zu
diesen „indirekten Werbemethoden“ gehören beispielsweise:
Sportsponsoring: Die Zigarettenhersteller stellen einen Zusammenhang her zwischen
Gesundheit und sportlicher Leistung und ihren Produkten und erreichen durch das Sponsoring
von Sportveranstaltungen und Teams zahlreiche junge Menschen.
Promotionartikel: Die Tabakkonzerne drucken ihre Zigarettenlogos auf T-Shirts, Kappen,
Rucksäcke und andere bei Jugendlichen beliebte Konsumgüter. Solche Praktiken machen die
Träger dieser Produkte unter Umgehung der Werbebeschränkungen zu lebenden Werbetafeln.
Brand Stretching: Die Tabakkonzerne erweitern ihre Palette um neue Nicht-Tabak-Produkte
unter dem gleichen Markennamen wie beispielsweise „Marlboro Classics“-Bekleidung,
„Salem Power Station“-Musikläden oder „Benson & Hedges“-Kaffeesorten und -Coffee
Shops. Diese neuen Marketingunternehmen haben die Aufgabe, für Tabakmarken zu werben,
auch wenn Tabakwerbung verboten ist (13).
Probepackungen: In vielen Ländern verteilen die Firmen an Orten, wo sich junge Menschen
treffen wie beispielsweise in Einkaufszentren, auf Rockkonzerten oder in Diskotheken,
Probepackungen. Es kostet die Unternehmen wenig, ein suchterzeugendes Produkt zu
verschenken – im Gegenzug sichert dies ihnen einen stetigen Zustrom neuer Kunden.
Unterhaltung: Die Tabakindustrie sponsert Diskotheken, Rockkonzerte und weitere bei der
Jugend beliebte Veranstaltungen und unterstützt die positive Darstellung des Rauchens in
Filmen. Um nationale Werbeverbote zu umgehen, nutzt sie neuerdings außerdem globale
Werbemethoden über Satellit, Kabel und Internet (14).
Die Tabakkonzerne kämpfen gegen Versuche der Werbebeschränkung hart
an
Die Tabakindustrie wird alles daransetzen, Versuche, die Werbung zu beschränken, zum
Scheitern zu bringen:
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So gelang es Philip Morris in Argentinien, einen Vorstoß der Regierung für ein
Tabakwerbeverbot zu vereiteln, indem der Konzern heimlich eine Kampagne mit
Werbefirmen und Persönlichkeiten aus dem Sport inszenierte (15).
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Um die Tabakrichtlinie der Europäischen Union zu kippen, konzentrierte sich die
Tabakindustrie auf das Lobbying bei Regierungsbeamten und Verbänden in einer
Reihe von EU-Mitgliedsstaaten und vertuschte ihre Rolle bei diesen Aktivitäten mit
Hilfe diverser Praktiken (16).
Häufig bieten die Tabakkonzerne freiwillige Selbstbegrenzungen an, die scheinbar erhebliche
Zugeständnisse beinhalten. Damit wollen sie die politische Unterstützung für scharfe
Marketingrestriktionen untergraben. Diese Vorschläge sind jedoch meistens reine
Öffentlichkeitsarbeit, werden nur selten eingehalten und sofort ignoriert, sobald der politische
Druck nachlässt (17).
Argumente der Tabakindustrie gegen Werberestriktionen
Die Tabakhersteller warnen immer, Werbeverbote zögen schwerwiegende wirtschaftliche
Konsequenzen für die Werbewirtschaft, die Medien und die Volkswirtschaft nach sich. In den
meisten Fällen macht die Tabakwerbung jedoch nur einen geringen Anteil der
Werbeeinnahmen der Werbeunternehmen aus. Die wirtschaftlichen Auswirkungen auf
Medienträger, die aktuell Tabakwerbung führen, wären demnach nur minimal.
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So stiegen in Hongkong, wo 1990 ein totales Verbot von Tabakwerbung im Fernsehen
und Radio verfügt wurde, die Werbeeinnahmen der beiden wichtigsten TV-Sender bis
1996 um mehr als 500 Prozent an (18).
Die Gesamtausgaben für Werbung stiegen in Thailand, das 1992 ein vollständiges
Werbeverbot einführte, zwischen 1993 und 1995 um 42 Prozent an (19).
Die Tabakindustrie beruft sich auch gerne auf ihre „Redefreiheit“ und argumentiert, dass
jedes Produkt, das legal verkauft werden darf, auch legal zu bewerben sein sollte. Jedoch gibt
es in den meisten Ländern genügend Präzedenzfälle für Werbeverbote bestimmter schädlicher
Produkte. So gibt es überall auf der Welt reguläre staatliche Verbote oder
Werbebeschränkungen für andere legale Produkte wie beispielsweise Medikamente und
Alkohol (20).
Die Tabakkonzerne behaupten auch, indirekte Werbung oder
„Markenidentifikationswerbung“ wolle nur für Nicht-Tabakprodukte werben, nicht aber für
Tabakprodukte. Wie jedoch aus internen Dokumenten der Tabakindustrie hervorgeht,
versucht die indirekte Werbung auch ohne die explizite Erwähnung von Tabakprodukten,
bestehende Tabakwerbeverbote oder -beschränkungen zu umgehen. Dazu verwendet sie
Markennamen, Warenzeichen, Logos und anderen Kennzeichen von Tabakwaren mit dem
Ziel oder dem indirekten Effekt, ein Tabakprodukt zu bewerben (21).
Umsetzung der FCTC
Artikel 13 der Rahmenkonvention der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs (FCTC),
in dem die Bestimmungen zur Tabakwerbung festgeschrieben sind, beginnt mit folgender
Erklärung: „Die Vertragsparteien erkennen an, dass ein umfassendes Verbot der Werbung, der
Verkaufsförderung und des Sponsorings den Konsum von Tabakerzeugnissen vermindern
würde.“ Zusammen mit den sich mehrenden Beweisen dafür, dass partielle Werbeverbote
wirkungslos sind, sollte dies die politischen Entscheidungsträger dazu bewegen, generelle
Verbote voranzutreiben. Die FCTC verlangt von den Unterzeichnerstaaten:
• die Verfügung eines umfassenden Verbots aller Formen von Tabakwerbung, der
Förderung des Tabakverkaufs und des Tabaksponsoring innerhalb von fünf Jahren
nach Inkrafttreten des Übereinkommens. Dieses Verbot muss auch
grenzüberschreitende Werbung, die von dem Hoheitsgebiet einer Partei ausgeht,
beinhalten.
Länder, die ein generelles Verbot aufgrund von verfassungsrechtlichen Beschränkungen nicht
erlassen können, sollen Werbung, Verkaufsförderung und Sponsoring einschließlich
grenzüberschreitender Werbung im Einklang mit ihren verfassungsrechtlichen Grundsätzen
einschränken.
Als Mindestanforderung verpflichten sich alle Vertragsparteien:
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alle Formen der Tabakwerbung, der Förderung des Tabakverkaufs und des
Tabaksponsoring zu verbieten, die ein Tabakerzeugnis mit Mitteln bewerben, die
falsch, irreführend, täuschend oder geeignet sind, einen falschen Eindruck von dessen
Eigenschaften, gesundheitlichen Auswirkungen, Gefahren oder Emissionen zu
erwecken,
gesundheitsrelevante oder sonstige geeignete Warnhinweise oder Aussagen in
Verbindung mit jeglicher Tabakwerbung und gegebenenfalls jeglichen Promotionund Sponsoringaktivitäten zu verlangen,
den Einsatz unmittelbarer oder mittelbarer Anreize zum Kauf von Tabakwaren durch
die Öffentlichkeit einzuschränken,
die Bekanntgabe von Ausgaben seitens der Tabakindustrie für noch nicht verbotene
Werbe-, Verkaufsförderungs- und Sponsoringmaßnahmen dem Staat gegenüber zu
verlangen,
die Ausarbeitung eines Protokolls zu erwägen, in dem geeignete Bestimmungen mit
grenzüberschreitender Wirkung festgelegt werden, beispielsweise die technischen und
rechtlichen Aspekte, Werbung im Internet und im Satellitenfernsehen zu verhindern
oder zu blockieren.
Die Vertragspartner haben auch das Recht, grenzüberschreitende Werbung,
Verkaufsförderung und Sponsoringaktivitäten zu verbieten, die in ihr Hoheitsgebiet gelangen.
Um ihren Verpflichtungen im Rahmen der FCTC zu genügen, müssen die Länder dafür Sorge
tragen, dass ihre Gesetzgebung wirksam auf neue Technologien anwendbar ist.
Links beim Deutschen Krebsforschungszentrum:
Die Verfassungsmäßigkeit eines umfassenden Tabakwerbeverbotes in Deutschland
http://www.tabakkontrolle.de/pdf/Verfassungsmäßigkeit_Tabakwerbeverbot.pdf
Tabakwerbeverbot
http://www.tabakkontrolle.de/pdf/rauchfrei2004_tabakwerbeverbot.pdf
Literatur
(1) WHO Press Release, “European Union Directive Banning Tobacco Advertising Overturned:
WHO Urges Concerted Response”, 5 October 2000; http://www.who.int/inf-pr2000/en/pr2000-64.html
(2) Quoted in L. Heise, “Unhealthy Alliance”, World Watch, October 1988.
(3) Cheryl Perry, “The Tobacco Industry and Underage Youth Smoking: Tobacco Industry
Documents From the Minnesota Litigation,” Archives of Pediatric and Adolescent Medicine,
1999;153:935-941.
(4) U.S. Federal Trade Commission (FTC), Cigarette Report for 2002;
http://www.ftc.gov/reports/cigarette/041022cigaretterpt.pdf
(5) See for example N. Hafez, P.M. Ling, “How Philip Morris Built Marlboro into a Global Brand
for Young Adults: Implications for International Tobacco Control,” Tobacco Control, Vol. 14
No. 4 (2005) and G. Hastings, L. MacFadyen, Keep Smiling: No-One’s Going to Die, (British
Medical Association Tobacco Control Resource Centre, London, 2000).
(6) See for example C. Lovato et al., “Impact of tobacco advertising and promotion on increasing
adolescent smoking behaviors,” Cochrane Database of Systematic Reviews, Issue 3, 2004;
M.T. Braverman and L.E. Aaro, “Adolescent Smoking and Exposure to Tobacco Marketing
Under a Tobacco Advertising Ban: Findings From 2 Norwegian National Samples,” American
Journal of Public Health, 1 July 2004; 94(7): 1230–1238; Keeler, et al. “US National Tobacco
Settlement: The Effects of Advertising and Price Changes on Cigarette Consumption,”
Applied Economics, 36: 1623-1629, 2004; U.K. Department of Health, Effect of Tobacco
Advertising on Tobacco Consumption: A Discussion Document Reviewing the Evidence,
(London: Economics and Operational Research Division, Department of Health, October
1992) and Toxic Substances Board, Health OR Tobacco: An End to Tobacco Advertising and
Promotion, (Wellington, New Zealand: Department of Health, May 1989).
(7) R. Fielding, Y.Y. Chee et al., “Declines in tobacco brand recognition and ever-smoking rates
among young children following restrictions on tobacco advertisements in Hong Kong,”
Journal of Public Health, March 2004, Vol. 26, No. 1; Pierce et al. “Does tobacco marketing
undermine the influence of recommended parenting in discouraging adolescents from
smoking?” American Journal of Preventive Medicine, 23, 73–81, 2002; Nicola Evans, Arthur
Farkas, et al., “Influence of Tobacco Marketing and Exposure to Smokers on Adolescent
Susceptibility to Smoking,” Journal of the National Cancer Institute, Vol. 87 No. 20, October
1995; Richard W. Pollay, S. Siddarth, et al., “The Last Straw? Cigarette Advertising and
Realized Market Shares Among Youth and Young Adults,” Journal of Marketing, Vol. 60,
No. 2, April 1996; U.S. Centers for Disease Control, “Changes in the Cigarette Brand
Preference of Adolescent Smokers, U.S. 1989-1993,” Morbidity and Mortality Weekly Report,
August, 1994.
(8) Luk Joossens, The Effectiveness of Banning Advertising for Tobacco Products, 2nd Edition
(UICC, July 2000); http://www.ash.org.uk/html/advspo/html/experience.html
(9) Saffer, H., and Chaloupka, F. “The Effect of Tobacco Advertising Bans On Tobacco
Consumption”, Journal of Health Economics, vol.19, 2000.
http://www.uic.edu/~fjc/Presentations/Papers/W6958.pdf
(10)
Gerard Hastings et al., “Evaluation of the Comprehensive Ban on Tobacco
Advertising and Promotion in the United Kingdom: Initial Findings from the International
Tobacco Control Policy Evaluation Survey,” International Tobacco Control/The Centre for
Tobacco Control Research, 2004.
(11)
World Bank, Curbing the Epidemic: Governments and the Economics of Tobacco
Control (Washington: World Bank, 1999); http://www1.worldbank. org/tobacco/reports.htm
(12)
See World Health Organization. The Tobacco Atlas, (2002);
http://www.who.int/tobacco/en/atlas31.pdf
(13)
For example see “ASH Briefing on Brand-Stretching,” (1998),
http://www.ash.org.uk/papers/brand.html
(14)
Ross Hammond, Addicted to Profit: Big Tobacco’s Expanding Global Reach
(Washington: Essential Action/SF Tobacco Free Coalition, 1998);
http://www.essentialaction.org/addicted/
(15)
Veto of Anti-Tobacco Law, Case Analysis: Argentina, Philip Morris, 7 December
1992; http://www.pmdocs.com/getallimg.asp?DOCID=2023333155/3160
(16)
Asaf Bitton, et al., Tobacco Industry Attempts to Subvert European Union Tobacco
Advertising Legislation, Center for Tobacco Control Research and Education, University of
California, San Francisco, 2002; http://repositories.
cdlib.org/cgi/viewcontent.cgi?article=1005&context=ctcre
(17)
See for example World Health Organization, Fatal Deception: The Tobacco Industry’s
‘New’ Global Standards for Tobacco Marketing (2001)
http://www.who.int/tobacco/media/en/fatal_deception.pdf and National Center for Tobacco
Free Kids, A Long History of Empty Promises: The Tobacco Industry’s Youth Anti-Tobacco
Programs (1999); http://tobaccofreekids. org/research/factsheets/pdf/0010.pdf.
(18)
“1995/96 Adspend by Media,” Media, 7 February 1997.
(19)
Media, 7 June 1996.
(20)
ASH U.K., “Banning Tobacco Promotion: Ethical and Civil Liberties Issues,”
November 1997 http://www.ash.org.uk/papers/ethics.html
(21)
Luk Joossens, “How to Circumvent Tobacco Advertising Restrictions,” March 2001,
UICC.
Framework Convention Alliance on Tobacco Control
Rue Henri-Christiné 5, Case Postale 567, CH-1211 Genève, Switzerland
tel. 41-22-321-0011; 1-202-352-3284 fax. 41-22-329-1127 e-mail: fca@globalink.org
Adapted and updated with permission from the 2000 World Conference on Tobacco OR Health fact sheets. August
2005
www.fctc.org
Die Ausführungen der Framework Convention Alliance on Tobacco Control wurden im
Auftrag des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg von Stefanie von Kalckreuth
aus dem Englischen übersetzt.