Stadt in - Andrews University

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Stadt in - Andrews University
D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f ü r S i e b e n t e n - Ta g s - A d v e n t i s t e n
O k tob e r 2013
Stadt in
sicht
14
Gottes überreiche
Fürsorge
„Happy Hand“
statt Second Hand
23
26
Segen
und Fluch
O ktob e r 2 013
T I T E LT H E M A
16
die Geringsten
12Für
Gerald A. Klingbeil
A N D A C H T
Stadt in Sicht
dventisten wenden sich
A
den Bewohnern der größten
Metropolen der Welt zu.
Sie brauchen die Erlösung, auch wenn sie es
­vielleicht gar nicht wissen.
14
Gottes überreiche Fürsorge
D I E A D V E N T G E S C H I C H T E
E R Z Ä H L T
10
I m
B l ick p u nkt
Ein Brief an meine
­Glaubensgeschwister
Ted N. C. Wilson
Persönliche Gedanken zur
Großevangelisation NY13.
Silvia Scholtus Roscher
Wie die Adventbewegung in einer der
am schnellsten wachsenden Regionen
der Welt ihren Anfang nahm.
Hand“ statt Second Hand
23„Happy
Sandra Blackmer
G E L E B T E R
G L A U B E
In Kopenhagen haben Adventisten eine
­außergewöhnliche Missionsidee.
RESSORTS
3 K I R C H E
I N
A K T I O N
3 Aus aller Welt
6 Blick in die Welt
9 G E S U N D H E I T
In unseren ­Kommunen
die Gesundheit
­verbessern
27 B I B E L S T U D I UM
Die sieben Gemeinden
in der Offenbarung:
Ephesus
26 F R A G E N Z U R
Segen und Fluch
28
www.adventistworld.org
In 13 Sprachen online
2
Adventist World | Oktober 2013
B I B E L
L E S E R F O R UM
Geballtes Leben
A U S A L L E R W E LT
V
Adventistische Jugendliche aus ganz Europa
helfen während Kongress bei
C o z z i
„Luftreinigung“
C o r r a d o
ier mal fünf Meter – genug Platz für einen kleinen
Garten; die durchschnittliche Größe eines Schlafzimmers in den USA. Aber auch der Raum, der einem
Einwohner von Dhaka (Bangladesch) zum Leben insgesamt zur Verfügung steht. Dhaka ist die am dichtesten
besiedelte Metropole der Welt.
Wenn man davon den Raum abzieht, den Werbeflächen, Fabriken, Regierungsgebäude, Straßen und Gehwege, Müllhalden und sumpfige Gebiete einnehmen,
bleibt dem typischen Einwohner von Dhaka noch etwa
so viel Platz zum Leben, wie ein Körper benötigt, wenn
er ausgestreckt auf dem Boden liegt. „Es ist alles aus
Staub geworden und wird wieder zu Staub.“ (Pred 3,20)
Allein die bloße Anzahl von Menschen, die in den
Großstädten dieser Welt leben – ihre Zahl wird inzwischen auf über 3,7 Milliarden geschätzt –, verspricht, dass
die Konzentration des Lebens, die dort jetzt schon
herrscht, immer mehr zunehmen wird. Millionen von
Menschen verlassen jedes Jahr ihre ländliche Heimat und
ziehen in die Städte, getrieben von Hunger, Krieg, Krankheit und wirtschaftlicher Instabilität. Ihnen gemeinsam
ist die trügerische Hoffnung, dass der Schmerz ihres
Lebens irgendwie abnehmen wird, wenn sie ihn in einer
großen Gemeinschaft mit anderen erleben.
Die Städte auf dieser Erde sind zu einem historischen
Experiment für geballtes Leben geworden – ein bislang
unbekanntes soziales Phänomen, für das es keine klaren
Regeln oder Richtlinien gibt und das keine Aussicht auf
Frieden und Erfolg verspricht. Geballtes Leben bedeutet,
dass alle Erfahrungen des Lebens – Schmerz, Sünde, Verlorenheit, Verzweiflung und Gewalt – intensiviert und
verstärkt werden. Nicht umsonst haben die Träumer dieser Welt ihre Nirwanas und Utopias immer auf weit entfernten Inseln oder Planeten gesehen. Niemand erwartet,
dass aus den Städten etwas Gutes hervorkommt.
Doch die Gemeinde Christi ist immer gerufen, in der
wirklichen Welt zu leben, nicht in Utopia. Auch wenn wir
von einer „Stadt … deren Baumeister und Schöpfer Gott
ist“, träumen (Hbr 11,10), sind wir aufgerufen, heute den
Milliarden Menschen zu dienen, die in den großen Weltmetropolen unter Bedingungen leben, die alles andere als
ideal sind. Geballtes Leben muss für unsere Kirche unbedingt – und zwar rasch – zu geballter Mission werden,
einer Mission, die gelebt wird, indem wir biblische Botschaft, aber auch Nahrung weitergeben, Wasser bringen,
Kleidung bereitstellen und Freundschaft anbieten.
Wenn du in dieser Ausgabe die Artikel liest, die speziell von der weltweiten Initiative „Mission in den Großstädten“ unserer Kirche handeln, bete
um ein Herz, das von der Barmherzigkeit Christi erwärmt wird.
Oben: Der paneuropäische Jugendkongress zog Anfang August
Tausende Jugendliche von ganz
Europa nach Serbien, um dort Jesus
zu feiern– das Zentrum des adventistischen Glaubens.
Rechts: Eine Kongressteilnehmerin bietet Passanten auf dem Platz der
Freiheit in Novi Sad Wassermelonenstücke an. Diese Aktion half dabei, die
Aufmerksamkeit auf die Vorteile einer gesunden Lebensweise zu lenken.
■■ Junge Siebenten-Tags Adventisten halfen bei der „Luftreinigung“ auf dem
Platz der Freiheit in Novi Sad, Serbien. Sie baten Passanten an einem warmen
Sommertag, ihre Zigaretten gegen ein Stück Wassermelone und anderes frisches Obst einzutauschen.
Benjamin Zihlman und Reimo Butscher aus der Schweiz waren überrascht, als die meisten Einwohner nicht nur ihre angezündeten Zigaretten,
sondern ihre ganzen Zigarettenpackungen eintauschen wollten. Andere gingen
noch weiter und äußerten den Wunsch, gänzlich mit dem Rauchen aufzuhören und tauschten mit den jungen freiwilligen Helfern ihre Kontaktdaten aus.
Zihlman und Butscher planen, mit einem Paar über Facebook in Kontakt
zu bleiben, um so den beiden bei ihren Bemühungen, mit dem Rauchen aufzuhören, fortwährende Unterstützung anbieten zu können.
Dieses Ereignis war eine von sechs Aktivitäten für die Öffentlichkeit, die
von Jugendlichen in der zweitgrößten Stadt Serbiens Anfang August auf dem
Paneuropäischen Jugendkongress „Power of ONE“ (Die Macht des EINEN)
durchgeführt wurden. Adventistische Jugendliche befreiten auch Teile des
Donauufers von Müll, gaben Spielplätzen in lokalen Grundschulen einen
neuen Anstrich und spendeten Blut. Andere junge Leute verteilten Geschenktüten voller Bücher, sie enthielten zum Beispiel Begnadete Hände1 des
Oktober 2013 | Adventist World
3
4
Adventist World | Oktober 2013
Gesundheits-, Erziehungs- und Fortbildungsexpo veranstaltete. Die Veranstaltung fand in der Adventgemeinde in
Ocho Rios und auf einem freien Platz
der städtischen Entwicklungsgesellschaft
statt.
Omri Davis, Gesundheitsabteilungsleiter der Nordjamaikanischen Vereinigung
und Pastor der Adventgemeinde in Ocho
Rios, sagte: „Einige Menschen haben
ernste finanzielle Probleme und können
das Geld für Schulbücher, -uniformen und
andere Notwendigkeiten nicht auftreiben.
Deshalb veranstalten wir als Gemeinde
diese Messe und Expo, weil wir Menschen
ausbilden und befähigen wollen und ihnen
bei den finanziellen Belastungen helfen
möchten.“
Die Gesundheits-, Erziehungs- und
Fähigkeitsexpo zog Tausende Einwohner
von St. Ann und den angrenzenden
Gemeinden an, die von den Schulbüchern
für lediglich 10 Jamaikadollar (EUR 0,07)
profitierten. Außerdem wurden kostenlose
Gesundheitschecks, Gespräche über die
finanzielle Haushaltsführung und über das
Jamaika: Adventisten
­helfen bei Schulgeldsorgen
Nur einige Wochen vor dem Beginn
eines neuen Schuljahres hatten Hunderte
Eltern Schwierigkeiten, ihre Kinder für die
Schule vorzubereiten. Die Adventgemeinde in St. Ann erkannte diese Notlage
und half dabei, die finanziellen Lasten zu
erleichtern, indem sie die fünfte jährliche
B u d d o o - F l e t c h e r
Matthew Gamble, Pastor der Elmshaven-Adventgemeinde in St. Helena, Kalifornien, baute auf Asschericks Botschaft zu
geistlichem Wachstum auf. „Einige Leute
glauben, dass sie Sünde überwinden müssen, damit Christus sie annehmen kann.
Das ist nicht das Evangelium. Das Evangelium von Jesus Christus ist Folgendes: Du
kommst in den Himmel aufgrund dessen,
was Christus getan hat, was er immer noch
tut und was er weiterhin tun wird.“
Asscherick und Gamble leiteten auch
einige der 17 angebotenen Workshops
während des Kongresses. In „Mission als
Lebensstil“ erläuterte Asscherick wie wichtig es ist, sowohl auf geistliche als auch auf
körperliche Gesundheit zu achten, während man ein Christus-zentriertes und
missionsorientiertes Leben führt.
„Für mich war das eine lebensverändernde Botschaft“, sagte Elycia Martins aus
Australien.
Martins war nicht die einzige Jugendliche, die für den Kongress auf den Kontinent gekommen ist. Zwei Besucher aus
Papua-Neuguinea reisten insgesamt 87
Stunden und machten dabei in sieben
Ländern Station. Insgesamt waren 45
europäische Länder auf dem Kongress
vertreten.
„Wenn dieser Kongress [junge Menschen] motiviert hat, zu Christus zu finden
oder in dieser Mission weiterzumachen,
dann hat er, glaube ich, sein Hauptziel
erreicht“, sagte Stephan Sigg, Jugendabteilungsleiter der Intereuropäischen Division.
TEDMedia Bericht
Dy h a n n
bekannten Neurochirurgen Dr. Ben Carson, einem Siebenten-Tags-Adventisten.
„Es ist ein Privileg mit ansehen zu können, wie unsere Jugendlichen das Motto
„Power of ONE“ durch praktisches Christsein und die Weitergabe der guten Nachricht
zu den Menschen bringen“, sagte Janos
Kovacs-Biro, Abteilungsleiter für Evangelisation der Transeuropäischen Division.
Nachdem sie Passanten auf Suchtgefahren aufmerksam machten, kehrten die
Jugendlichen in das SPENS Sport Center
zurück und hörten in einer Andacht von
dem adventistischen Evangelisten David
Asscherick eine Botschaft, die sich auf ihre
eigenen Kämpfe bezog. Asscherick erinnerte die ca. 3000 jungen adventistischen
Zuhörer daran, dass ein Wachsen in Christus „ein Weg ist und kein Sprung. Es
braucht Zeit.“
„So vielen von uns wurde gesagt, dass
Kämpfe falsch sind, doch wenn du in deinem Christsein kämpfst, wenn du es
schwer findest zu lernen, mit Christus zu
leben, dann bedeutet das, dass du gegen ...
die Vorlieben der Welt schwimmst“, sagte
Asscherick. Der Schlüssel zu christlichem
Wachstum sei es, „immer wieder aufzu­
stehen“.
C o r r a d o
Ein junger Freiwilliger streicht
­Geräte des Spielplatzes einer Grundschule in Novi Sad an. Diese Aktion
war Teil des Paneuropäischen
Kongresses der Adventjugend.
C o z z i
A U S A L L E R W E LT
Dr. Tamara Henry testet mit Hilfe eines
Tablet-Computers die Sehkraft von Britania
Clarke. Diese Aktion fand auf der fünften
jährlichen Gesundheits-, Erziehungs- und
Fortbildungsexpo der Adventgemeinde
Rios (Jamaika) im August 2013 statt.
B e r t o l l i
F a b i a n a
Sparen für die Ausbildung sowie dazu passende kleine Fortbildungen angeboten.
Kaydian Williams war durch die Angebote überrascht. „Wo bitte findet man
denn Schulbücher für 10 oder 100 Jamaikadollar? Ich habe durch den Kauf hier
Tausende Jamaikadollar gespart. Ich habe
für meinen Sohn auch eine kostenlose
Gesundheitsuntersuchung bekommen.
Das ist wirklich eine gute Sache und ich
danke der Gemeinde sehr dafür.“
Der Hauptorganisator dieser Veranstaltung, Dotlyn Bailey, Erziehungsverantwortlicher der Ocho Rios Adventgemeinde, sagte, dass die Gemeinde die
finanzielle Situation vieler Menschen versteht. „Wir sehen täglich die Bedürfnisse
der Menschen und haben vielleicht deshalb mehr als 2000 Menschen erreicht.
Man konnte beobachten, wie Eltern
Bücher von ihrer Buchliste strichen, während sie hier einkauften. Zusätzlich profitierten Hunderte Studenten von den kostenlosen medizinischen Untersuchungen,
die ihnen hier angeboten wurden. Das war
tatsächlich ein Knüller.“
Bailey fügte hinzu: „Ich bereue lediglich, dass wir nicht genug Ärzte vor Ort
hatten. Ich hoffe, dass die Ärzte bei der
nächsten Veranstaltung aufgrund der großen Nachfrage wieder mit dabei sein werden, um diese Sache gut abzuschließen.
Außerdem werden wir mehr Bücher verkaufen. Nächstes Mal wird Sangster’s
Buchladen hier am Gemeindehaus sein.“
Der heutige Erfolg wurde möglich
gemacht durch die Unterstützung von: St.
Ann’s Bay Hospital, National Commercial
Bank, Bank of Nova Scotia, HEART Trust,
Cuna Mutual, Carlong Books, Kingston
Book Shop, Book and Nutrition Centre,
Bashco, University of the West Indies, University College of the Caribbean, Victoria
Mutual Building Society, Moneague College and the First Regional Cooperative
Credit Union.
Berichtet von Dyhann Buddoo-Fletcher,
Jamaika Union, in Ocho Rios
Jugendliche der Zentralen Adventgemeinde von Rio de Janeiro essen zusammen mit katholischen Jugendlichen, die für den Weltjugendtag 2013 in die Stadt
gekommen sind. Mehrere der jungen Besucher sagten, dass ihnen gefiel, was
sie bei den adventistischen Andachten hörten.
Brasilianische Adventisten
beherbergen Pilger zum
Weltjugendtag
■■ Adventistische Jugendliche in Rio de
Janeiro übten christliche Gastfreundschaft,
als sie im Juli 170 katholischen Jugendlichen eine Unterkunft anboten, als diese
zum [katholischen] Weltjugendtag in die
Stadt kamen.
Die italienischen Katholiken nahmen
an der Pilgerreise zum Weltjugendtag teil,
zu dem tausende junger Katholiken aus
allen Teilen der Erde für eine Woche nach
Rio de Janeiro kamen, um die Vielfalt der
Katholischen Kirche zu feiern und ihre
persönliche Spiritualität zu vertiefen.
Mitglieder der Zentralen Adventgemeinde in Rio de Janeiro hießen die
Gruppe am Flughafen willkommen und
kümmerten sich um den Transport und
die Unterbringung im Gemeindehaus
während der Woche des Weltjugendtags.
„Wir haben lehrmäßige Unterschiede,
aber wir dienen einem Gott, der uns ein
Vorbild in Nächstenliebe war. Wir helfen
diesen Jugendlichen nicht wegen ihres
Glaubens, sondern weil sie Hilfe benötigen
und weil wir Mitgliedern aller Konfessionen helfen würden“, sagte Romulo Silva,
ein Gemeindeleiter.
Adventgemeinden vor Ort nahmen die
Woche des Weltjugendtags auch zum
Anlass, für die jungen Katholiken zu beten
und sie zu örtlichen Gemeindeangeboten
einzuladen.
„Mehrere [der jungen Leute] wollten
jeden Abend an unserer Andacht teilnehmen und sagten, dass ihnen gefiel, was sie
hörten“, sagte Silva – und fügte hinzu,
dass Freundlichkeit und Großzügigkeit in
seinen Augen eine stärkere Botschaft senden können als Predigten.
Adventisten in Costa Rica
für Blutspendeaktionen
gelobt
■■ Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Costa Rica wurde kürzlich von
der Nationalen Blutbank als die erfolgreichste Organisation in der Erlangung von
Blutspenden gewürdigt. Während einer
besonderen Zeremonie an der Universität
von Costa Rica in San José lobte Patricia
Contreras die Arbeit der Kirche und sagte,
dass die Adventisten die Organisation mit
den meisten freiwilligen Blutspendern in
Costa Rica sind. Die Anerkennung wurde
anlässlich des Weltblutspendetags ausgesprochen, den die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 14. Juni beging.
Oktober 2013 | Adventist World
5
B L I C K I N D I E W E LT
Contreras führte aus, dass nur 50 Prozent des nationalen Blutbedarfs durch
freiwillige Spenden gedeckt seien. Ziel ist
es, 100 Prozent zu erreichen, indem man
jedes Jahr neue Freiwillige gewinnt oder
die Menschen mehrmals Blut spenden.
Earnal Scott, Jugendabteilungsleiter
der Kirche in Costa Rica, Nicaragua und
Panama, nahm die Würdigung im Namen
der Kirche an.
„Wir wissen, dass Menschen in Costa
Rica Leben retten möchten“, sagte Pastor
Scott. „Eine Blutspende kann fünf Leben
retten und die Kirche ist darauf vorbereitet, sich weiterhin dafür einzusetzen, dass
Blutspender geworben werden und durch
ihre Spenden Leben retten“. n
Marilyn Cernas/IAD,
berichtet aus Alajuela, Costa Rica
6
Adventist World | Oktober 2013
berichtet aus Goroka, Papua-Neuguinea
Adventisten bringen
Ausbildungsprogramm für
Gesundheitsevangelisation
nach Papua-Neuguinea
Historischer Gipfel soll Dienst an der Gesellschaft fördern
S o ss a / IAD
A
J av i e r
Earnal Scott (links), Jugendabteilungsleiter der Siebenten-Tags-Adventisten
in Costa Rica, Nicaragua und Panama,
hält die Auszeichnung in der Hand,
die ihm stellvertretend für die Kirche
durch Patricia Contreras von der
Nationalen Blutbank überreicht wurde. Frank Artavia, Koordinator der
Kampagne, steht rechts im Bild. Die
Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten wurde als erfolgreichste Orga­
nisation in der Erlangung von Blut­
spenden gewürdigt. Dies geschah
v. a. durch die Kampagne „Gota a
Gota por mi Projimo“ (Tropfen für
­Tropfen für meinen Nächsten).
Von James Standish, Südpazifische Division,
m Goroka-Flughafen in PapuaNeuguinea (PNG) wirbt eine
große Werbetafel für Milo, ein
Schokoladen-Malz-Pulver, das man mit
Milch mischt. Der Werbespruch? „Milo
macht dich stark!“ Das Beste an dieser
Werbung? Der schimmernd-saubere,
gesunde Zahn, der in der Anzeige hervorsticht. Es gibt viele gute Dinge, die man
bei Milo vermuten könnte, aber dass es
eine treibende Kraft bei der Förderung von
Zahngesundheit sei, erscheint nicht sehr
einleuchtend. Und Milo ist nur eines von
vielen stark behandelten Nahrungsmitteln,
welche in Goroka, dieser Gebirgsstadt und
Hauptstadt von PNGs östlicher Hochlandprovinz, stark beworben werden.
Es überrascht nicht, dass Lebensstilkrankheiten wie Diabetes, Herzinfarkt
und Schlaganfall in dieser Gegend
zunehmen, wo doch kalorienreiche und
stark verarbeitete Lebensmittel immer
leichter verfügbar sind. Dazu gesellt sich
die Bedrohung durch HIV/AIDS – gefördert dadurch, dass Männer ihre Familien
verlassen und zum Arbeiten in weiter
entfernte Bergbauorte und größere
Städte ziehen.
Historisch bedingt brachte sich die
Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in
PNG besonders in den Bereichen Müttergesundheit, Kindersterblichkeit, Infektionskrankheiten und Verletzungen ein.
Angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung von PNG will man künftig die
Bedrohung durch Lebensstilkrankheiten
stärker ansprechen.
Als Teil dieser Bemühung organisierten Adventisten kürzlich einen Gesundheitsgipfel an drei Orten in Papua-Neuguinea: in Port Moresby, Goroka und
Sonoma, in der Nähe von Rabaul. Es ging
darum, praktische Lehrgänge in der
Gesundheitserziehung mit dem Ziel
durchzuführen, dass jede Adventgemeinde, Schule und Klinik ein Zentrum
für Gesundheitsaufklärung wird.
Mehr als 1700 adventistische Pastoren,
Lehrer und Gesundheitsmitarbeiter waren
zu dem Gipfel eingeladen. Zusätzlich
wurde er auch von einigen Fachleuten
außerhalb der Adventgemeinde besucht.
Viele der Redner bei dem Treffen sind
Experten auf ihrem Gebiet, wie zum Beispiel Oscar und Eugenia Giordano, die
eine weltweite adventistische Initiative in
Südafrika gegen die HIV/AIDS-Pandemie
leiten. Darüber hinaus gab es eine Reihe
von Sprechern aus PNG selbst, die ihre
Fachkenntnis einbrachten: Sowohl bei den
Hauptthemen als auch in den praktischen
Programmen und Methoden zeigten sie,
wie die verschiedenen Kulturen PNGs
erreicht werden können.
„Dieser Gesundheitsgipfel war direkt
mit der gesundheitsfördernden Initiative
F o t o s
m i t
f r e u n d l i c h e r
E r l a u b n i s
d e r
S ü d p a z i f i sc h e n
DIVI S ION
Oben: Das Blutdruckmessen war Teil einer Vorführung über
den Dienst zur Förderung der Gesundheit. Mitte: Ehrenamtliche Helfer servieren den Teilnehmern gesunde,
pflanzliche Mahlzeiten. Unten links: Teilnehmer
­heben zustimmend ihre Hände zu einer Selbstverpflichtung beim adventistischen Gesundheitsgipfel.
Unten rechts: Pastor Kevin Price, Dr. Allan Handy­
sides, Dr. Chester Kuma, Sibilla Johnson, Dr. Peter
Landless und Pastor Leigh Rice leiteten den Gesundheitsgipfel. Sibilla Johnson wurde für ihren
langjährigen Dienst für die Gesundheitsförderung
ausgezeichnet.
von Gemeinden/Schulen/Kliniken und
Krankenhäusern verbunden, die derzeit im
gesamten Pazifikraum durch das Gesundheitsteam der Südpazifischen Division
gestartet wurde“, sagte Kevin Price, ein
adventistischer Pastor und Teamleiter.
„Wir sind entschlossen, die Gesundheitsgefahren zu thematisieren, die von übertragbaren als auch Lebensstilkrankheiten
ausgehen und die viele Menschen im Pazifikraum erleben. Wir glauben, dass unsere
Gesundheitsbotschaft unüberhörbar neu
bekannt gemacht werden sollte. Denn nie
gab es eine Zeit, in der sie relevanter war
als heute.“ Eine Teilnehmerin, Joy Butler,
Leiterin der Organisation Women of Faith
and Excellence, berichtet, dass „während
des Programms persönliche Beratung und
Gesundheitschecks angeboten wurden.
Die große Menge an Essen (es wurde
draußen auf Feuerstellen in riesigen Töpfen gekocht) – bereitgestellt durch die
Schule –, war nahrhaft und lecker.“
Die Gesundheitsabteilung der Generalkonferenz verlieh Sibilla Johnson die
Health Ministries Medal of Distinction
(etwa: Medaille für hervorragenden
Gesundheitsdienst) für ihren lebenslangen
Einsatz für die Gesundheit. Johnson,
Direktorin der adventistischen Gesundheitsarbeit in Victoria, erhielt die Auszeichnung im Rahmen einer Feier am
Sonoma Adventist College während des
Gesundheitsgipfels. Geleitet wurde die
Zeremonie vom scheidenden Abteilungsleiter für Gesundheit der Weltkirchenlei-
tung, Dr. Allan Handysides, sowie seinem
designierten Nachfolger Dr. Peter Landless.
Johnson begann ihre Gesundheitsarbeit in
Papua-Neuguinea im Jahr 1982.
Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten engagiert sich seit langem für die
Verbesserung der Gesundheit der Menschen von PNG. Hier betreibt sie 31 Kliniken – von denen viele sehr abgelegen sind
– und erwarb vor kurzem das Komo Krankenhaus. Der Gesundheitsgipfel ist die
erste Phase der Initiative eines „umfassenden Gesundheitsdienstes“, die von Leitern
der Generalkonferenz als auch der Südpazifischen Division gefördert wurde und
wird. n
mit Ergänzungen der
Adventist World-Redaktion
Oktober 2013 | Adventist World
7
STADT in SICHT
Adventisten planen
Von Mark A. Kellner,
Nachrichtenredakteur
Evangelisation in Gold Coast
„Last Empire”-Vortragsreihe in australischer Metropole
E
C o l i n
R e n f r e w
in adventistischer Evangelist beginnt
2014 mit der Verkündigung der
dreifachen Engelsbotschaft in einer
wohlhabenden Großstadt an der Ostküste
Australiens.
Die Vortragsreihe mit dem Titel „The
Last Empire“ (Das letzte Weltreich) findet
vom 2. bis 30. Mai 2014 in Gold Coast
statt, einer Stadt mit knapp 600.000 Einwohnern, die jedoch jährlich um 16.000
Einwohner wächst.
Flächenmäßig erstreckt sich Gold
Coast über 1400 Quadratkilometer und
liegt nicht weit, etwa 70 Kilometer südlich,
von Brisbane, der 2,1 Millionen Einwohner zählenden Hauptstadt des australischen Bundesstaates Queensland.
Die Vorträge werden unter anderem in
der Adventgemeinde Gold Coast Mitte, in
der in einem Vorort von Gold Coast gelegenen Adventgemeinde Reedy Creek und
in der Adventgemeinde Coastlife gehalten,
die in einer noch jungen Siedlung liegt.
„In den modernen Städten gibt es die
größten Herausforderungen. Die Städte
A d v e n t i s t
8
N e w s
N e t w o r k
werden säkularer und immer schwieriger
zu erreichen. In den neuen Städten haben
wir keine Grundlage, die die ersten Ver­
treter der Sabbat haltenden Adventisten
in der Vergangenheit hinterlassen haben,
und auf der man aufbauen könnte“,
erklärte Kent. „Wir haben keine altein­
gesessenen Institutionen, von denen
unsere Aktivitäten ausgehen könnten,
kein Krankenhaus, keinen Verlag, kein
Vereinigungsbüro. Wir haben eine oder
zwei Schulen, das ist ermutigend. Auch
der Umstand, dass die meisten Schüler
keine Adventisten sind, ist eine großartige
Gelegenheit.“
Kent ist außerdem überzeugt, dass das
Gebet entscheidend für die ganze Planung,
Vorbereitung und Durchführung der
Evangelisation ist. „Ohne die Kraft des
Heiligen Geistes werden alle unsere Bemühungen nutzlos sein“, stellte er fest und
fügte hinzu: „Es wäre wunderbar, wenn
unsere Gemeinden weltweit ernstlich für
die Menschen hier beten würden, dass
Gott sie zu sich zieht.“ Im September 2013
Oben: Die Pastoren Wayne
Humphries (Surfers Paradise), Sean Berkeley (zentrale
Adventgemeinde Gold Coast,
Guy Lawson (Schulleiter),
Greg Pratt (Reedy Creek),
Wes Tolhurst (Coastlife)
und Young Ye (Koreanische
Adventgemeinde – v. li.) bei
einem Vorbereitungstreffen für die Evangelisation „The
Last Empire“. Links: Anthony Kent ist der Hauptsprecher
der Evangelisation „The Last Empire“, die im Mai 2014 in
Gold Coast, Queensland (Australien), starten soll.
Adventist World | Oktober 2013
besuchte Kent die Region, um mit Pastoren und Gemeindegliedern zusammenzutreffen und Vorbereitungen zu besprechen.
Nach seinem Besuch werden die Gemeinden und Pastoren ausgebildet, um für den
Start der Evangelisation im Mai 2014
bereit zu sein.
„Es geht darum, die Adventisten, die
mitmachen wollen, zu erreichen und sie zu
ermutigen und auszubilden, andere anzusprechen“, erklärte Kent. „Und es geht
darum, Hilfsmittel für diejenigen anzubieten, die ihre Freunde ansprechen und mitbringen, die ihnen helfen wollen, mit Jesus
zu leben, Erfahrungen mit Jesus zu
machen und bereit zu sein, wenn Jesus
wiederkommt.“
„The Last Empire“1 ist also eine beziehungsorientierte, persönliche Evangelisation, in der die Wiederkunft Christi nicht
mit einem Paukenschlag verkündigt wird,
um die Menschen dieser ausgesprochen
säkularen Gesellschaft nicht abzuschrecken. Die Botschaft wird laut Kent alle
wesentlichen Elemente enthalten, aber
eine persönliche Note haben.
„Die Vorträge sprechen in mehrfacher
Hinsicht die Zukunft der Menschen an. Es
geht darum, welche Zukunft sie haben,
welches Schicksal sie erwartet“, erklärte
Kent weiter. „Im Wesentlichen wollen wir
sie ehrlich und aufrichtig ermutigen, dem
ins Auge zu sehen, was sie in ihrem Leben
zu erwarten haben und was auf diese Erde
zukommt.“
Kent weiß, dass viele Menschen, die
nach Gold Coast kommen, alles andere
suchen als den Glauben; er ist sich
bewusst, dass harte Arbeit auf ihn und
seine Mitarbeiter zukommt: „Das wird
kein Kinderspiel, sondern eine schwierige,
herausfordernde Aufgabe.“
Nähere Informationen über die SüdQueensland-Vereinigung, die die Evangelisation sponsert, finden sich im Internet
unter http://sq.adventist.org.au/. n
1 Siehe auch Adventist World, Juli 2013, S. 6f.
Von Allan R. Handysides und Peter N. Landless
In unseren
G E S U N D H E I T
KommunEN
die
GESUNDHEIT VERBESSERN
Wir hören immer wieder von Gesundheitsevangelisationen. Was kann meine Adventgemeinde tun, um in unserer Stadt auf dem Gebiet der Gesundheit etwas zu verändern?
G
esundheitsdienste sind ein sehr
effektives Mittel bei der Evangelisation der Städte. Leider werden
viele Gemeindegebäude fast ausschließlich
an Wochenenden besucht. Sie könnten
jedoch auch während der Woche genutzt
werden, um die Bedürfnisse der Bevölkerung zu erfüllen.
Jesus ist unser Vorbild. Ellen White
schrieb in ihrem Klassiker über den
Gesundheitsdienst Auf den Spuren des großen Arztes: „Während seines Erdendaseins
wirkte unser Herr Jesus Christus in unermüdlicher Fürsorge zu Gunsten der
Bedürfnisse der Menschheit. ‚Er hat unsre
Schwachheit auf sich genommen, und
unsere Krankheit hat er getragen‘ (Mt
8,17; vgl. Jes 53,4), um jeder menschlichen
Not abzuhelfen. Die Last der Krankheit,
des Elends und der Sünde wollte er von
uns nehmen. Sein Ziel war, die Menschen
völlig wiederherzustellen, das heißt, ihnen
wieder Gesundheit, inneren Frieden und
charakterliche Vollkommenheit zu schenken.“ Und im nächsten Absatz heißt es:
„Kein Heilungssuchender kam vergeblich
zu ihm.“1
Später wird im gleichen Buch die
Methode beschrieben, die in diesem
besonderen Dienst Erfolg verspricht:
„Allein die Vorgehensweise Christi wird
wahren Erfolg bringen in dem Bemühen,
Menschen zu erreichen. Der Heiland
mischte sich unter sie, weil er ihr Bestes
wollte. Er zeigte ihnen sein Mitgefühl,
diente ihren Bedürfnissen und gewann ihr
Vertrauen. Erst dann lud er sie ein: ‚Folgt
mir nach‘.“2
Wir haben das Beispiel, die Methode
und die Gemeindegebäude! In den letzten
sieben Jahren hatte die Gesundheitsabtei-
lung der Generalkonferenz die Vision, dass
jede Adventgemeinde ein Gesundheitszentrum für die Bevölkerung sein sollte. Das
ist nur möglich, wenn wir uns aktiv
darum bemühen, dort, wo wir wohnen,
den Menschen nahezukommen und ihnen
entsprechend ihrer Bedürfnisse zu dienen.
Die Adventgemeinden können zum Beispiel in Städten Raucherentwöhnungskurse anbieten, mithelfen, Übergewicht
und Diabetes Typ 2 zu bekämpfen. Sie
können bei Gesundheitsexpos Tests
durchführen, um Diabetes und Bluthochdruck zu erkennen, und die betroffenen
Personen ermutigen, ärztliche Hilfe zu
suchen. Sie können Ernährungskurse und
Kochkurse anbieten, in denen die Menschen lernen, gesunde, nahrhafte vegetarische Mahlzeiten zuzubereiten, die bei der
Bekämpfung von Lebensstil bedingten
Krankheiten eine wichtige Rolle spielen.
Die sich dabei entwickelnden Kontakte
und Freundschaften geben der Gemeinde
die Möglichkeit, ihren Dienst auszuweiten.
Wir könnten Kurse oder Gruppen für
Menschen mit Abhängigkeiten anbieten
oder mit Vergebungsseminaren, Seminaren zur Stress- oder Trauerbewältigung
oder zur Vorbeugung und Behandlung
von Depressionen und Burnout die seelische Gesundheit fördern. Es gibt genügend gute, auf Forschungen basierende
Programme; unsere Gemeindeglieder
müssen nur darüber informiert und darin
ausgebildet werden, sie zu halten.3
Aufgrund der Anweisungen der Bibel
und der Schriften Ellen Whites hat unsere
Kirchenleitung betont, dass sich alle
Abteilungen – Frauen, Kinder, Jugend,
Bildung und Gesundheit – sich an diesem
„ganzheitlichen Gesundheitsdienst“ (eng-
lisch: Comprehensive Health Ministry)
beteiligen sollten. Die Absicht dahinter ist,
dass wir unsere Arbeit nicht länger als Einzelkämpfer tun, sondern uns gemeinsam
in der Vorgehensweise Christi engagieren,
um erfolgreich den Bedürfnissen unserer
Mitmenschen gerecht zu werden.
So werden Gesundheitsdienste zum
Kanal, durch den die Erlösungsbotschaft
einer notleidenden Welt gebracht werden
kann. Jede Gemeinde wird zu einem
Gesundheitszentrum – im weitesten und
praktischsten Sinn – und jedes Gemeindeglied zu einem „Gesundheitsmissionar“.
Wir haben die Gebäude, die Programme und Mittel und – das Wichtigste
– die Leute dafür. Lasst uns vorangehen
und jede Gemeinde zu einem Gesundheitszentrum für die Kommune machen
– zur Ehre Gottes und zur Rettung vieler
Menschen. n
1 Auf den Spuren des großen Arztes, S. 11.
2 Ebenda S. 106 (rev.), zitiert nach Im Dienst für Christus, S.
151.
3 Kursmaterial und Ausbildungen bietet z. B. der Deutsche
Verein für Gesundheitspflege an; siehe www.dvg-online.de.
Allan R. Handysides, u. a. Facharzt für Nuklearkardiologie, ist der neue Direktor der Gesundheitsabteilung der Generalkonferenz der Kirche der
Siebenten-Tags-Adventisten in Silver Spring
(Maryland, USA).
Peter N. Landless, u. a. Facharzt für Gynäkologie, ist
bis vor kurzem Direktor der Gesundheitsabteilung
der Generalkonferenz gewesen; er ist jetzt im
Ruhestand.
Oktober 2013 | Adventist World
9
I M
B L I C K PU N K T
Liebe Glaubensgeschwister!
F
ür mich war es eine fantastische Erfahrung, in diesem Sommer in New
York zu arbeiten. In mir kamen viele
Erinnerungen an die Zeit hoch, in der ich
als Praktikant und später auch als Bezirkspastor in dieser Stadt gearbeitet habe.
Nancy und ich fühlen uns mit der Stadt
New York sehr verbunden. Wir haben einige Jahre in der Region gelebt, und zwei
unserer Töchter sind dort zur Welt gekommen. New York ist eine zweite Heimat für
uns geworden.
anspruchsvoll. Gott wirkt durch seine
Kinder, die sich ihm geweiht haben,
um diese Menschen durch kreative und
innovative Missionsprogramme zu
er­reichen.
Den Weg bereiten
Kurz bevor unsere Evangelisation
begann, arbeiteten Schüler der Evangeli­
sationsschule der Northeast-Vereinigung
in Greenwich Village, um Bibelstundenkontakte zu knüpfen. Erstaunlicherweise
konnten sie mit nur vier Teams in zwei
vierstündigen Einsätzen von Tür zu Tür
Zu Christus gezogen
Es hat mich sehr berührt, jeden Abend
Hunderte von Menschen zu den Vorträgen
kommen zu sehen. Viele Gäste nahmen teil
und wurden durch die Verkündigung der
biblischen Wahrheit und das Wirken des
Heiligen Geistes zu Jesus gezogen. Ich
konnte beobachten, wie Menschen auf die
biblische Botschaft reagiert haben und verändert wurden und sich schließlich für die
Taufe und die Mitgliedschaft in Gottes
Endzeitgemeinde entschieden haben.
Darunter waren zum Beispiel ein chinesischer Architekt und seine Frau, die sich
Ein Brief an meine
GLAUBENSGESCHWISTER
Eine persönliche Botschaft des Präsidenten unserer Kirche
Von Ted N. C. Wilson
Besonders bewegend war es, in der
Adventgemeinde im historischen Stadtteil
von Manhattan zu predigen, in der ich vor
42 Jahren für kurze Zeit als Predigerpraktikant gearbeitet hatte. Zusammen mit der
Gemeinde hatten wir damals – in der Zeit
der „Hippies“ – ein besonderes Jugendzentrum gegründet. Einer meiner damaligen
Helfer – Tony Romeo – ist heute Pastor
dieser Gemeinde. Damals wie heute war
Greenwich Village – der Stadtteil New
Yorks, in dem diese Gemeinde liegt – ein
Zentrum für junge Erwachsene.1 Die
Gegend gehört außerdem zu den exklusivsten und teuersten Wohngegenden der
USA.
Die Einwohner New Yorks sind auf
ihrer Suche nach etwas Besserem in ihrem
Leben, dynamisch, energisch und
10
Adventist World | Oktober 2013
106 Interessenten für Bibelstunden finden!
Selbst in schwierigen Regionen suchen
viele Menschen in der Bibel nach Antworten auf die wichtigen Fragen von heute
und sind begeistert, wenn sie die gute
Nachricht von der baldigen Wiederkunft
Christi entdecken.
Es waren noch viele andere bei den
Vorbereitungen für die Evangelisation
beteiligt. So wurden Gesundheitsvorträge
und Kochkurse angeboten und soziale
Aktivitäten wie Lebensmittel- oder Kleiderausgabe oder Unterricht durchgeführt.
Gemeindeglieder lernten, wie man Kleingruppenevangelisationen hält und Bibelstundenpräsentationen verwendet. Hunderte junger Adventisten schwärmten in
New York aus, um ihren Glauben zu
bezeugen!
vorgenommen haben, ihren Glauben an
ihre Angehörigen in China weiterzugeben.
Oder ein leitender Angestellter einer großen
Hotelkette, der jetzt Prediger des Evangeliums werden will. Es war eine Ukrainerin
darunter, die sich von jemandem jeden Vortrag ins Ukrainische übersetzen ließ. Ein
Ehepaar ließ sich gemeinsam taufen, und
ein Mann, der in Greenwich Village aufgewachsen ist, fühlt jetzt eine Verantwortung,
für die Menschen in seinem früheren
Wohnviertel zu arbeiten. Wenn man die
prophetische Botschaft der Bibel verkündigt
und die Offenbarung auslegt, wirkt sich das
sowohl auf das eigene Herz als auch auf die
Zuhörer aus. Mein eigenes Herz wurde vom
Heiligen Geist erneuert, als ich anderen
weitersagte, was es bedeutet, bereit zu sein,
Jesus in Frieden zu begegnen.
STADT in SICHT
Im Juni wurden im Großraum New
York mehr als 100 Evangelisationen gehalten; für das ganze Jahr 2013 sind insgesamt
mehr als 400 Evangelisationen geplant.
Mitglieder des Vorstands und Abteilungsleiter der Generalkonferenz haben ebenfalls Evangelisationen durchgeführt. Im
Zusammenhang mit der Großevangelisation NY13 gab es eine breite Palette an
Missionsaktivitäten, die von einem Ausschuss unter der Leitung des Vorstehers
des Atlantik-Verbandes, Pastor Don King,
koordiniert wurden. Beteiligt waren
außerdem auch die fünf Vereinigungen,
die im Großraum New York liegen. Es
herrschte ein ungeheurer Teamgeist unter
den Gemeinden, den Pastoren, Gemeindegliedern, kirchennahen Verbänden und
ASI-Organisationen3. Durch den Segen
Gottes hat die Großevangelisation NY13
gezeigt, wie eine geeinte Gemeinde harmonisch zusammenarbeiten kann, um das
Ziel zu erreichen, das wir mit der Mission
in den Städten verfolgen, nämlich Großstadtregionen mit der Botschaft von Jesus
zu erreichen.
Die Internationale Schule für
praktische Evangelisation
Eine weitere Besonderheit bei NY13
war die eigens eingerichtete Internationale
Schule für praktische Evangelisation, die
von Mark Finley und Robert Costa geleitet
wurde. Vertreter aller Weltdivisionen profitierten von der Ausbildung. Vormittags
hatten sie Unterricht und abends waren sie
an den Vorträgen beteiligt. Zu Beginn der
Ausbildung inspirierte Mark Finley alle
Teilnehmer mit einer beeindruckenden
Präsentation über die Notwendigkeit der
Evangelisation im Jahr 2013.
Ich wünschte mir, alle Pastoren, Evangelisten und Verwaltungsangestellten aus
allen Divisionen, Verbänden und Feldern
hätten diese Ausbildung mitmachen können. Wenn man sieht, wie die Hingabe
erneuert wird, wie die Leiter sich mit
neuem Eifer ihrer Aufgabe weihen, wird
man wieder zuversichtlich, dass wir durch
Christus, der uns die Kraft gibt, wirklich
alles tun können (vgl. Phil 4,13)!
Die Städte dieser Welt erreichen
Zurzeit wird in den Divisionen, Verbänden und Vereinigungen fleißig an Plänen für die Mission in den dortigen Großstädten gearbeitet. Ziel ist, durch die Kraft
des Heiligen Geistes etwa 630 der bevölkerungsreichsten Ballungszentren dieser
Welt zu erreichen.
Vor kurzem fand in 27 Gemeinden im
Großraum von Sydney in der Südpazifischen Division eine koordinierte Evangelisation mit dem Titel „The Last Empire“
(Das letzte Weltreich) statt. Den Berichten
zufolge, die ich gelesen habe, waren die
Gemeinden in Sydney so begeistert von
den Vorträgen, dass sie nächstes Jahr
erneut stattfinden sollen.
Für mich war es ein ganz besonderes
Vorrecht, wieder einmal an vorderster
Front an einer Evangelisation beteiligt zu
sein. Auch wenn es nicht ganz leicht war,
meine Termine so zu organisieren, dass
ich mir die Zeit für eine dreiwöchige Vortragsreihe nehmen konnte, war es das auf
jeden Fall wert. Ich möchte die Erfahrung
in New York um nichts in der Welt missen!
Für 2014 plane ich, an Evangelisationen in
Papua Neu Guinea, Vietnam und den Philippinen teilzunehmen, und 2015 werde
ich wahrscheinlich eine große Evangelisation in Harare (Simbabwe) halten.
Umfassende, nachhaltige
Mission
Es ist ganz entscheidend, dass wir bei
dem Werk, das Gott uns gegeben hat, eine
umfassende und nachhaltige Mission und
Evangelisation fördern. Bei diesem Werk
kommt es auf jedes Gemeindeglied an. Die
Initiative Mission in den Großstädten
schließt umfassende Evangelisationsbemühungen jeder Adventgemeinde und die
Gründung von „Einflusszentren“ durch
vegetarische Restaurants oder Gesundheitszentren ein. Es können gemeinnützige
Arbeit für die Kommunen getan, Literatur
verteilt oder Lebensstilseminare und
Gesundheitsvorträge gehalten werden.
Auch Kleingruppenarbeit, die Arbeit von
Tür zu Tür und Bibelstunden und Hauskreise gehören dazu. Wir wollen auch
unsere Jugendlichen einbinden; sie können
durch persönliches Glaubenszeugnis, den
Einsatz von Medien und anderen kreativen
Evangelisationsmöglichkeiten mit dazu
beitragen, Stadtbewohner zu erreichen.
Und für alle diejenigen von euch, die
nicht wissen, wie sie eine öffentliche Evangelisation halten sollen, gibt es die gute
Nachricht, dass wir wunderbare Hilfsmittel zur Verfügung haben. Für meine Vorträge in Greenwich Village habe ich eine
von Mark Finley ausgearbeitete Vortragsreihe mit dem Titel „Revelation of Hope“
(Offenbarung der Hoffnung) verwendet.
Es sind 28 Vorträge als fix und fertige Präsentationen mit grafischen Darstellungen
für die Evangelisationsbesucher auf einer
Leinwand und ausgeschriebenen Vortragsmanuskripten für den Vortragenden auf
dessen Computerbildschirm. Jeder kann
die Manuskripte und Veranschaulichungen an seine konkreten Erfordernisse
anpassen. Das System funktioniert
erstaunlich gut und gibt jedem, der bereit
ist, es einmal auszuprobieren, die Möglichkeit, unsere Botschaft eindrücklich
und effektiv zu verkündigen.
Liebe Glaubensgeschwister, ich danke
euch für alles, was ihr im Rahmen des
Schwerpunkts der Mission in den Großstädten für Gott und die Adventbewegung
tut. Ich weiß, dass Gott uns weiter gebrauchen wird, um Menschen auf die Wiederkunft Christi vorzubereiten. Lasst uns
füreinander beten und Jesus erhöhen. Wir
wollen seine Gerechtigkeit, seinen Dienst
im himmlischen Heiligtum, seinen Sabbat,
seine dreifache Engelsbotschaft und seine
baldige Wiederkunft immer wieder in den
Mittelpunkt stellen! n
1 Vergleiche „In den Städten gehen die Lichter aus“, Adventist
World, Juni 2013, S. 8.
3 ASI steht für Adventist-Laymen’s Services and Industries,
zu Deutsch Adventistische selbstunterhaltende Institutionen, Unternehmen und Missionsgruppen.
Ted N. C. Wilson ist
Präsident der Kirche
der Siebenten-TagsAdventisten.
Oktober 2013 | Adventist World
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A N D A C H T
E
r saß in der letzten Reihe in der kleinen
Adventgemeinde im Zentrum von Lima, der
Hauptstadt Perus. Ich hatte gesehen, wie er sich
leise in den Saal gestohlen hatte, als ich an jenem kalten,
nebligen Sabbatmorgen meine Predigt begann. Es war der Abschluss einer einwöchigen Evangelisation und alle eingesegneten
Pastoren waren im Großraum Lima eingeteilt, um die Tausende
von Menschen zu taufen, die von den jeweiligen Ortsgemeinden
vorbereitet worden waren. Ich war in einer kleinen Gemeinde in
einer der gefährlichsten Gegenden von Lima eingeteilt.
Schon früh am Sabbatmorgen war ich mit meiner Frau und
unserer sechs Monate alten Tochter vom Campus der adventistischen Universität aufgebrochen, um ins
Zentrum von Lima zu fahren. Als wir
Von
gegen 9.00 Uhr ankamen, wurden wir am
Gerald A. Klingbeil
Eingang von einem Ältesten erwartet.
„Mach dir keine Sorgen um dein Auto“,
erklärte er mir fröhlich, „ich werde während des ganzen Gottesdienstes gut darauf aufpassen.“ Ich war etwas besorgt.
Das Zentrum von Lima war, wie viele
andere Stadtzentren überall auf der Welt,
bekannt für Gewalt, Verbrechen und
Drogenmissbrauch. Die meisten Drogenabhängigen lebten auf der Straße, abgerissen, in schmutzige Lumpen gehüllt,
scheinbar Menschen ohne Gesicht, die
alles tun würden, nur um wieder „high“ zu werden. Viele waren
zu arm, um sich Drogen leisten zu können; sie schnüffelten Klebstoff und hatten kaum eine Zukunft. Ich fragte mich, ob es weise
gewesen war, meine Frau und unser Baby mit hierher zu bringen.
Der Gottesdienst der kleinen Gemeinde war lebendig. Der
Gesang wurde zwar nicht von Klavier oder Orgel begleitet, dennoch erreichten die Lieder Gottes Ohr.
Kurz nachdem ich angekommen war, hatte ich mich mit den
Täuflingen getroffen. Gemeinsam mit den Ältesten hatten
wir über ihre Entscheidung gesprochen und darüber,
was es bedeutet, ein Siebenten-Tags-Adventist zu
werden. Dann hatten wir noch miteinander gebetet. Als ich am Ende meiner Predigt die Zuhörer
aufrief, alles Jesus zu weihen, standen sie
lächelnd auf. Sie waren bereit.
Unmittelbar bevor wir ins Taufbecken
stiegen, zog mich einer meiner Studenten,
der im vergangenen Jahr als Studentenpastor
in dieser Gemeinde gearbeitet hatte, am
Ärmel. „Pastor“, flüsterte er, „da ist noch
jemand, der getauft werden möchte.“ Ich
zögerte einen Augenblick und fragte die
Gemeindeältesten, ob sie die Person kannten. Das
Für die
Geringsten
Es gibt keine
namenlosen Gesichter
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Adventist World | Oktober 2013
war nicht der Fall und so fuhren wir mit der Taufe der anderen
Taufkandidaten fort. „Sag ihm, er soll nach dem Gottesdienst auf
mich warten“, flüsterte ich meinem Studenten zu.
So saß Luis still in einer der Kirchenbänke, als die meisten
anderen Gottesdienstbesucher bereits gegangen waren. Luis war
einer der Drogensüchtigen aus dem Stadtzentrum von Lima, doch
an jenem Morgen war es Gottes Geist gelungen, zu seinem Herzen
durchzudringen. Als ich ihm zuhörte und ihm Gottes Erlösungsplan erklärte, konnte ich sehen, wie seine Augen ein klein wenig
heller wurden. Es war nur ein schimmerndes Licht, doch es
drückte Hoffnung aus.
lesen von einer Handvoll Christusnachfolgern, die bereit waren,
der Welt von Christus zu erzählen und sie für ihn zu verändern.
Von Jerusalem und den Städten Judäas und Galiläas aus gingen
sie in die ganze Welt und sagten den Entmutigten und Erniedrigten, den Armen und Reichen, den Süchtigen und Einsamen, dass
Jesus auch um sie geweint hat, dass Gottes Barmherzigkeit und
grenzenlose Gnade auch ihnen gilt.
Ihre Geschichten und die Geschichten vieler nach ihnen erinnern uns daran, dass auch wir gerufen sind, um die Menschen zu
weinen, die in unseren Ballungsräumen leben – und uns um sie
zu bemühen.
Szenenwechsel
Eine Einsicht von Gott
Als Jesus ein letztes Mal nach Jerusalem kam, warfen seine
Jünger in begeisterter Erwartung ihre Kleider auf ein Eselsfohlen
und setzten Jesus darauf (s. Lk 19,35). Die Leute breiteten Kleidungsstücke auf dem Weg aus; Hosianna-Rufe erfüllten die Luft,
es herrschte große Aufregung. Es schien, als sei ganz Jerusalem auf
den Beinen, um den König zu grüßen.
Als Jesus zu einer Stelle kam, von der er einen Überblick über
ganz Jerusalem mit seinem herrlichen Tempel hatte, schien die
Zeit still zu stehen. In diesem Augenblick liefen Tränen über sein
Gesicht. Seine Lippen, ja sein ganzer Körper bebten. Er konnte die
Zukunft sehen, die auf die Einwohner Jerusalems zukam – eine
schreckliche Zukunft. Traurig sagte er: „Wenn doch auch du
erkenntest zu dieser Zeit, was zum Frieden dient! Aber nun ist‘s
vor deinen Augen verborgen.“ (Lk 19,42)
Nur zweimal berichtet die Bibel davon, dass Jesus weinte. Das
eine Mal war am Grab seines Freundes Lazarus (Joh 11,35) und
ein zweites Mal, als er auf die Stadt Jerusalem mit ihren Tausenden Einwohnern und Zehntausenden Besuchern schaute. Jesus
weinte, weil er an die schreckliche Zukunft der Stadt dachte. Mit
seinen Tränen beklagte er den Eigensinn und Stolz der religiösen
Führer und Einwohner Jerusalems, die dazu geführt hatten, ihren
Retter abzulehnen. Jesus weinte um die Verlorenen, um die Eigensinnigen und Verzweifelten, die die Erlösung nicht erkennen
konnten.
Als wir an jenem Sabbat vor vielen Jahren wieder nach Hause
fuhren, war ich innerlich froh und beunruhigt zugleich. Ich freute
mich mit Luis darüber, dass er Jesus als seinen Retter angenommen hatte, dass es Gott gelungen war, das Herz dieses verlorenen,
Klebstoff schnüffelnden jungen Mannes im Herzen Limas zu
erreichen. Nach einigen Monaten intensiven Bibelstudiums mit
meinem Studenten und gewissenhafter Betreuung durch die Leiter der kleinen Gemeinde, wurde Luis ein Nachfolger von Jesus
und schloss sich der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten an.
Gleichzeitig überwältigte mich das Wissen um die vielen anderen,
die Gottes Einladung zu einem sinnerfüllten Leben und ewiger
Rettung (noch) nicht gehört hatten. Ihre Gesichter hatten sich
mir als ständige Erinnerung an die Tränen von Jesus eingeprägt.
Als er über Jerusalem weinte, ging es nicht nur um starke
Gefühle oder prophetische Erkenntnisse. Es stellte vielmehr das
Paradigma dessen dar, wie auch wir mit unseren Mitmenschen
umgehen sollen. Erstens können wir andere nicht erreichen, wenn
wir nicht zuerst selbst erreicht worden sind. Zweitens erfordert
die Evangelisation der Städte – und überhaupt jede Evangelisation
– nicht nur finanzielle Mittel, Planung und ausgezeichnete Ausführung, sondern dass wir mit unserem Herzen dabei sind. Wir
sind aufgerufen, uns persönlich einzubringen. Und drittens kommen wir zu unseren Nachbarn, Freunden oder den vielen Menschen, denen wir noch nicht begegnet sind, als gerettete Sünder
– nicht als Heilige, die schon einige Zentimeter über dem Boden
schweben. Wir mögen nicht Klebstoff geschnüffelt oder auf der
Straße gelebt haben, aber in Gottes Augen waren wir genauso
verloren wie alle anderen auch. Deshalb weint er auch heute noch
um diese Welt. n
Um die Städte weinen
Seit 2008 leben mehr als 50 Prozent der Weltbevölkerung in
Ballungsgebieten. In den meisten Industrienationen sind es bereits
fast 75 Prozent.1 Große Menschenmengen leben dicht gedrängt in
überfüllten Städten. Sie kämpfen ums Überleben, sind oft allein,
ohne soziales Netzwerk, das ihnen menschliche Wärme vermitteln
könnte, und sie wissen wenig oder nichts vom Retter der Welt.
Jesus weint auch heute noch über die Städte und ihre Einwohner.
In den Evangelien lesen wir die Geschichte von Christi Tod
und Auferstehung in Jerusalem. In der Apostelgeschichte wird
dieser Bericht fortgeführt: Menschen, Städte, ja die ganze Welt
wurde verändert, weil Jesus gestorben und auferstanden war. Wir
1 Quelle: http://www.prb.org/Educators/TeachersGuides/HumanPopulation/Urbanization.aspx.
Gerald A. Klingbeil ist stellvertretender Chefredakteur von Adventist World. Er lebt mit seiner Frau Chantal und seinen drei Töchtern in
Silver Spring, im US-Bundesstaat, Maryland.
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Die
Adventgeschichte erzählt
S ÜDAMERIKA n i sc h e
DIVI S ION
Von Silvia Scholtus Roscher
Gottes
überreiche Fürsorge
Die Anfänge der Kirche der Siebenten-TagsAdventisten in Südamerika
W
enn ich von den Anfängen der Kirche der SiebentenTags-Adventisten in Südamerika lese, kommt mir das
Lied „O worship the King“ (Betet den König an) in
den Sinn. Dort heißt es in einer Strophe: „Thy bountiful care,
what tongue can recite?“1 (Wer kann deine überreiche Fürsorge
besingen?) Ich habe allerdings herausgefunden, dass nur wenige
Geschichten über Gottes wunderbare Fügungen für künftige Generationen aufgeschrieben wurden.
Die Umstände, die die Verbreitung der frohen Botschaft in
Südamerika möglich machten, sind so vielseitig und facettenreich
wie der Einsatz der Menschen auf diesem Kontinent, die sich
dafür entscheiden, sich Gottes Gemeinde anzuschließen.2 Gott
gebraucht die unterschiedlichsten Mittel, um seinen Plan auszuführen: ein Buch oder Traktat, eine zufällige Begegnung, einen
Traum, ein Heilungswunder oder Glaubenszeugnis.
Die folgenden drei Geschichten sind nur einige Beispiele einer
ganzen Reihe von Umständen, die zum explosionsartigen Wachstum der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Südamerika
beigetragen haben.
Bevor alles begann
Mitte des 19. Jahrhunderts wanderten verschiedene Volksgruppen von Europa nach Südamerika aus. Durch den Briefwechsel, den diese Siedler mit ihren Verwandten in Europa führten,
erfuhren sie von der Adventbotschaft, die in ihren Heimatländern
verkündigt wurde. Später erhielten sie über den Postweg auch
Literatur. So ebnete Gott bereits den Weg und schuf ein wachsendes Interesse an der Botschaft von der Adventhoffnung, noch
bevor die ersten adventistischen Missionare den Kontinent betraten. Als Jahre später die ersten Missionare aus dem Ausland
kamen, standen diese Interessenten bereit, um als Dolmetscher zu
fungieren, und halfen mit, die gute Nachricht in der Region zu
verkündigen.
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Adventist World | Oktober 2013
Seltsame Umstände
Irgendwann Ende des 19. Jahrhunderts erhielt Carlos Dreefke
in Santa Catarina (Brasilien) ein Paket mit deutschen Zeitschriften aus den USA. Er hatte keine Literatur bestellt und wollte das
Paket zunächst gar nicht annehmen. Aber sein Nachbar, David
Hort, ermutigte ihn, es doch zu öffnen. Schon bald wurden die
Zeitschriften in der ganzen Siedlung verteilt und gelesen.
Dass dieses Paket mit adventistischen Zeitschriften nach Südamerika gelangte, hatte damit zu tun, dass ein Stiefsohn von Carlos
Monate zuvor als blinder Passagier auf einem deutschen Schiff in
die USA reiste. Dort lernte er adventistische Missionare kennen,
deren Herzenswunsch es war, die gute Nachricht unter den deutschen Siedlern in Südbrasilien zu verkündigen. Sie gaben dem
Stiefsohn Bibelstunden, erfuhren Name und Anschrift von Carlos
und schickten ihm das Paket mit den Zeitschriften. Das Interesse an
dem Lesestoff wuchs und einige Siedler abonnierten die Zeitschrift.
In dem Ort Gaspar Alto erhielt Guillermo Belz das Buch
Gedanken zum Buch Daniel von Uriah Smith. Nach eingehendem
Bibelstudium begannen einige Familien, den Sabbat zu halten. So
wurden sie mit der Adventhoffnung bekannt, noch bevor ein einziger adventistischer Missionar seinen Fuß auf den Kontinent
gesetzt hatte.
Eine Taufe Tausende von Kilometern entfernt
In der Stadt Felicia in der argentinischen Provinz Santa Fe
begannen einige aus der Französischen Schweiz stammende Baptisten 1885 – lange bevor die ersten adventistischen Missionare
kamen – den Sabbat zu halten. Der Grund dafür waren wieder
einige „seltsame“ Umstände.
Eines Tages lasen sie in einer Zeitung, die sie aus der Schweiz
erhalten hatten, von einer adventistischen Taufe im Neuenburgersee. In dem Bericht wurde auch die Zeitschrift Zeichen der Zeit
erwähnt. Bald darauf baten Julio Dupertuis und seine Frau Ida
Linke Seite: Die Familie von Julio und Ida Dupertuis.
Sie lasen die Zeichen der Zeit, die sie aus der Schweiz
erhielten und wurden daraufhin Adventisten.
Rechte Seite: Víctor Thomann (links) träumte von zwei
Männern, die Psalm 103 lasen. Als er Bishop (Mitte) und
Davis (rechts) aus ihren spanischen Bibeln lesen hörte,
wusste er, dass sein Traum in Erfüllung gegangen war.
ihren baptistischen Pastor, ihnen ein Abonnement zu besorgen.
Zunächst wollte der Pastor ihnen nicht helfen, doch sie beharrten
darauf, sodass er schließlich einwilligte.
Als sie die Zeitschriften erhielt und die Bibel studierte, wurde
die Familie Dupertuis von den Lehren der Siebenten-Tags-Adventisten überzeugt. Sie begann, ihren Nachbarn von ihrem neu
gewonnenen Glauben zu erzählen. Inzwischen verbreiten die
Familien Dupertuis, Arn, Mathieu, Dobanton und Pidoux seit
über einem Jahrhundert die Botschaft von der Adventhoffnung in
Argentinien und darüber hinaus.
Gottes Vorsehung schafft eine Lösung
Ein Hindernis für die Verbreitung der guten Nachricht in
Südamerika war, dass es keine adventistische Literatur auf Portugiesisch und Spanisch gab. Buchevangelisten verkauften meist nur
Bücher in Englisch, Französisch und Deutsch unter den jeweiligen
Siedlern. Doch erneut sorgte Gott in seiner Vorsehung dafür, dass
die frohe Botschaft verkündigt werden konnte.
Zwei ausländische Buchevangelisten, Frederick Bishop und
Thomas Davis, kamen 1896 in Santiago (Chile) an. Ihre Aufgabe
war nicht leicht, denn sie sprachen kein Wort Spanisch. Eines
Tages waren sie zu Fuß auf einer Hauptstraße in Santiago unterwegs und lasen dabei laut in ihrer spanischen Bibel, um die Sprache zu lernen. Das hörte Víctor Thomann. Víctor hatte zuvor von
zwei Männern geträumt, die Psalm 103 lasen, deshalb ging er auf
sie zu und begann ein Gespräch. Das Ergebnis war, dass Víctor
und sein Bruder Eduardo, der bereits den Sabbat hielt, schließlich
getauft wurden. Die Brüder nahmen an Treffen bei der Familie
teil, bei der die Buchevangelisten wohnten. Die Vermieterin, Prudence Nuñez Balada, die Frau eines protestantischen Pastors,
wurde dann sogar die erste Adventistin in Chile.
Nachdem Víctor und Eduardo Thomann getauft waren, widmeten sie ihr Leben ganz dem Druck und der Verbreitung von
adventistischer Literatur auf Spanisch – nicht nur in Chile, sondern auch in Peru und Bolivien. Eduardo war für die erste adventistische Druckerpresse in Südamerika verantwortlich, die schließlich nach Argentinien befördert wurde, wo sie den Grundstock für
den heutigen spanischsprachigen adventistischen Verlag bildete.
Die Geschichte geht weiter
Adventistische Literatur ist nicht das einzige Medium, durch
das die Adventbotschaft heute verbreitet wird. Radio- und Fernsehsendungen sowie das Internet ergänzen die persönlichen
Bemühungen der Gemeindeglieder. Gott kennt keine Hindernisse; sein Werk kennt keine Grenzen.
Diese drei Geschichten sind nur ein paar Beispiele für Gottes
großen Plan für den Kontinent. Gott hat seine überreiche Fürsorge und gütige Vorsehung im Laufe der Jahre in zahllosen Fällen
offenbart und dadurch das exponentielle Wachstum der Kirche
der Siebenten-Tags-Adventisten in Südamerika ermöglicht.3
Einige Geschichten der ersten Adventisten in Südamerika
wurden aufgezeichnet; viele warten noch darauf, niedergeschrieben zu werden und wieder andere sind nur im Himmel bekannt.
In Südamerika gilt Christi Verheißung an einen seiner Jünger
Nathanael auch heute noch uneingeschränkt: „Du wirst noch
Größeres als das sehen.“ (Joh 1,50)
Bei allen menschlichen und technischen Ressourcen, die in
unserer Zeit zur Verfügung stehen, ist Gottes überreiche Fürsorge
auch heute gegenwärtig. Wie wunderbar ist es, Seite an Seite mit
dem Heiligen Geist zu wirken und die Botschaft von der Erlösung
zu verbreiten! Möge Gott auch weiterhin Wunder in Südamerika
wirken! n
1 The Seventh-day Adventist Hymnal, Review and Herald, Hagerstown 1985, Nr. 83.
2 Zur Südamerikanischen Division gehören Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Ecuador,
Paraguay, Peru und Uruguay.
3 Die Südamerikanische Division wurde 1916 mit 4903 Gemeindegliedern in 88 Gemeinden
gegründet. Heute gibt es weit über zwei Millionen Gemeindeglieder in 11.535 Gemeinden.
Silvia Scholtus Roscher lehrt Theologie an
der adventistischen River-Plate-Universität in
Argentinien. Außerdem gehört sie zur Redaktion der Universitätszeitschrift. Neben vielen
Artikeln hat sie auch ein Buch über die Geschichte der Kirche
der Siebenten-Tags-Adventisten in Südamerika geschrieben.
Oktober 2013 | Adventist World
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T I T E LT H E M A
Im Laufe der Jahre hat sich die Auffassung gebildet, dass man die Adventbotschaft in Großstädten nicht erfolgreich verkündigen kann – schon gar nicht in Städten wie New York. In
dieser Stadt – einer der größten der Welt – sprechen die Menschen Dutzende Sprachen, jagen
dem Geld nach und haben kein Interesse an ewigen Dingen. „Fagissis“ (Vergiss es), wie die
Brooklyner sagen würden.
V
or dem Juni 2013 mag das in
manchen Kreisen eine „allgemein
akzeptierte Einsicht“ gewesen sein.
Inzwischen kann man diese „Einsicht“
jedoch getrost im Museum für widerlegte
Theorien abgeben. New Yorker sind genauso offen für die Adventbotschaft wie
die Menschen anderswo – es gibt Zahlen,
die das belegen.
Ende Juni haben die Verantwortlichen
der Großraum-New-York-Vereinigung
und der Nordost-Vereinigung berichtet,
dass sich in beiden Vereinigungen mehr als
2000 Menschen der Gemeinde angeschlossen haben. Da die Vorträge im Großraum
New York fortgesetzt werden, werden für
den Sommer und Herbst noch mehr Taufen erwartet.
Kevin Sears, stellvertretender Direktor
der Evangelisationsschule der NordostVereinigung in South Lancaster, im USBundesstaat Massachusetts, weiß, dass
diese Art von Evangelisation Erfolg hat.
Er war im Zusammenhang mit der Groß­
evangelisation NY13 Missions- und Ausbildungskoordinator für eine der herausforderndsten Gegenden New Yorks, die
Gegend in und um Greenwich Village,
einem Bezirk von Manhattan. Die Einwohner dieses Bezirks sind sehr wohlhabend und häufig Anhänger „alternativer
Lebensstile“. Man könnte also meinen, es
sei nicht der Ort der Wahl für eine adventistische Evangelisation.
Weit gefehlt, so Sears. Er sagte: „Gott
wirkt. Er tut etwas ganz Besonderes. Es
kommt nicht darauf an, wohin wir gehen,
um zu evangelisieren; es kommt nicht auf
den Ort an – Gott hat bereits viele Menschenherzen vorbereitet.“
Wie viele Menschenherzen waren es
konkret? An einem einzigen Tag meldeten
sich Dutzende Personen auf eine Einladung zu Bibelstunden, so Sears.
„Ich wusste, dass es nicht leicht sein
würde. Nirgends ist es einfach“, sagte Sears
in einem Interview. „Ich erinnere mich an
die erste Woche der Evangelisation: Die
Studenten unserer Evangelisationsschule
– es waren nur neun Studenten in vier
Teams – gingen hinaus, und innerhalb von
acht Stunden hatten sie 106 Menschen
gefunden, die Bibelstunden haben wollten.
Ich weiß noch, wie ich in der Gemeinde
aufs Podium ging und diese Erfahrung
erzählt habe – die Gemeindeglieder waren
sprachlos.“
Das geschah an dem Ort, für den
Gemeindepastor Tony Romeo, ein erfahrener Fachmann in Sachen Werbung und
Marketing, zuständig war. Er war zur Mitarbeit bereit, aber auch etwas misstrauisch. „Ich weiß noch, wie der Pastor sagte:
‚Kevin, ich weiß nicht, was ihr euch denkt,
was ihr hier tun wollt. Das ist Greenwich
Village, hier kann man solche Dinge nicht
einfach machen‘“, erinnerte sich Sears.
Inzwischen zeigt sich Romeo beeindruckt von den Ergebnissen. „In der Stadt
ist der Missionsgeist wieder neu entfacht
worden“, sagte er Adventist World gegenüber. „Ich denke, die Leute sind jetzt darauf ausgerichtet, etwas Größeres zu tun,
als sie zuvor gedacht hätten. Sie haben sich
bemüht, die Menschen für Bibelstunden
zu gewinnen, aber es war auch ein neuer
Versuch, bei den Adventisten ein Verständnis dafür zu wecken, worum es bei der
Mission in den Städten geht.“
Die alteingesessene Adventgemeinde
im Herzen von Greenwich Village, deren
Pastor Romeo ist, war der Mittelpunkt der
Großevangelisation. Hier, wo er einst
seine Pastorenlaufbahn als Praktikant
begonnen hatte, hielt Ted N. C. Wilson,
Präsident der Generalkonferenz, eine
Evangelisation mit dem Titel „Revelation of Hope“ (Offenbarung der Hoffnung). Viele Leiter der weltweiten Kirche hielten in den fünf Bezirken von
Von Mark A. Kellner, Nachrichtenredakteur
Mit der Vorgehensweise
chriSti in New York
Hunderte Taufen durch Missionsausbildung
16
Adventist World | Oktober 2013
STADT in SICHT
New York ihre eigenen Evangelisationen.
„Zeitgleich mit den Vorträgen von
Pastor Wilson begannen, soweit ich weiß,
weitere 150 Evangelisationen“, erklärte
Sears. „Und wenn man sich die Taufen
anschaut! Am Abschlusssabbat wurden im
Nassau Veterans Memorial Coliseum 200
Personen getauft und bis dahin hat es auch
bereits Taufen gegeben.“
Sears fügte hinzu, dass noch viele weitere Täuflinge auf ihre Taufe warten: „In
den nächsten sechs bis acht Monaten werden wir vielleicht noch einmal doppelt so
viele Taufen haben.“
Weiter berichtete er: „Wir haben einen
Studenten unserer Evangelisationsschule
vor Ort belassen, der mit Pastor Tony die
Nacharbeit macht. Am Mittwochabend
bieten sie Bibelstunden für Gäste an, zu
denen immer mindestens 40 Interessenten
kommen. Außerdem hat der Student weitere zehn bis zwölf Bibelstunden in der
Woche, an denen jeweils etwa 15 oder 16
Personen teilnehmen.“
Auch wenn man Greenwich Village
also für „felsigen Boden“ hielt, konnte
Sears Resultate feststellen: „Am Anfang
dachten wir, dass dies kein guter Ort sei,
um den Präsidenten unserer Weltkirchenleitung ins Rampenlicht zu stellen. Es gibt
genug Gegenden in New York, wo die
Arbeit viel leichter gewesen wäre. Diese
Erfahrung hat mir gezeigt, dass es Gottes
Werk ist. Ganz gleich, wo wir hingehen –
wenn wir seiner Führung folgen, ist er für
die Ergebnisse verantwortlich. Und bis
jetzt haben wir nur einen Bruchteil der
Ergebnisse gesehen. Das Ganze war für
mich wirklich glaubensstärkend.“
Sears berichtete weiter, dass die New
Yorker nicht nur durch die Arbeit von
Haus zu Haus zu den Evangelisationen
kamen. Die Verkündigung der adventistischen Gesundheitsbotschaft war ebenfalls
hilfreich, denn die Gesundheit ist etwas,
für das sich auch die Wohlhabenden interessieren.
„Wir haben überall Gesundheitsvorträge angeboten“, so Sears. „Dadurch
konnten wir Verbindungen knüpfen und
Freunde gewinnen. Tatsächlich kamen
Teilnehmer unserer Gesundheitskurse
auch zu den Vorträgen über Prophetie und
einige von ihnen wurden auch getauft. Wir
haben dadurch unter anderem gelernt, wie
wichtig der Einsatz unserer Gesundheitsbotschaft ist. Einige unserer Referenten
haben wirklich erstklassige Gesundheitskurse gehalten; das war sehr gut.“
Die Gesundheitsvorträge waren ein
wichtiges Standbein der Evangelisation,
aber nicht das einzige: „Es wurde einfach
deutlich – und ich glaube, dass Gott es uns
gezeigt hat –, dass wir bereits Monate vor
den Evangelisationsvorträgen aktiv werden
müssen, wenn wir richtig evangelisieren
wollen. Dazu gehört, dass wir uns an das
F OTO S
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M a r k
A .
halten, was man Evangelisationszyklus
nennt, und die Vorarbeit leisten – und die
besteht bei weitem nicht allein darin,
Handzettel zu verteilen, um die Leute zu
den Vorträgen einzuladen. Nein, wir müssen schon lange im Voraus in dem Ort, in
dem wir die Vorträge halten wollen, aktiv
werden“, so Sears.
Ein Teilnehmer der Vortragsreihe von
Ted Wilson wurde beim Abschlussgottesdienst auf Long Island am 29. Juni von
ihm getauft: John MacKneil wohnte früher
in Greenwich Village und besuchte die
Evangelisation, die Wilson in der dortigen
Adventgemeinde hielt. MacKneil war
angesichts seiner Erfahrung überwältigt.
„Es ist ein besonderes Erlebnis, von
diesem Gottesmann getauft zu werden“,
sagte er, als er neben Wilson im Taufwasser stand. „Ich wollte getauft werden, ich
musste getauft werden. Ich fühle mich gut,
ich bin begeistert.“ Auch MacKneils Bruder werde sich bald der Gemeinde
anschließen, wie MacKneil und auch Ted
Wilson bestätigten.
Greenwich Village mag das Zentrum
der Großevangelisation NY13
gewesen sein, doch bei
weitem nicht der einzige Vortragsort. In
K e l l n e r
Ganz oben: Kevin Sears spricht über den Erfolg der Evan­
gelisationsausbildung im Zusammenhang mit der Groß­
evangelisation NY13. Oben: Tausende kamen am 29. Juni
2013 zur Abschlussveranstaltung im Nassau Veterans
Memorial Coliseum in Uniondale; New York. Links: Ted
N. C. Wilson (im weißen Hemd) ist im Begriff, John
MacKneil, einen Besucher seiner Vorträge, zu taufen.
Harlem, einem Viertel im New Yorker
Stadtteil Manhattan – nur etwa zwölf
Kilometer nördlich der Adventgemeinde
in Greenwich Village gelegen und dennoch
Welten entfernt, hielt Ella Smith Simmons,
erfahrene Pädagogin und Vizepräsidentin
der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, eine eigene, vierwöchige Evangelisation mit dem Titel „My Whole Life Matters“ (Mein ganzes Leben hat Bedeutung).
Ella Simmons begann ihre Vorträge am
Abend des 7. Juni in der Ephesus-Adventgemeinde im Zentrum von Harlem. Am
Morgen sprach sie zu den Gemeindegliedern, von denen viele aktiv bei der Evangelisation mitarbeiteten. Sie erklärte ihnen,
dass die Vorträge, die jeweils samstag- bis
mittwochabends stattfanden, in einer Zeit,
in der die Menschen Ermutigung brauchten, Hoffnung vermitteln sollten. „Jesus
kann uns trösten, wenn unser Herz bricht“,
sagte sie in ihrer Predigt. „Unser Gewissen
kann rein werden. Es gibt nur Einen, der
uns unsere Schuld abnehmen kann.“
18
Adventist World | Oktober 2013
Auch die koreanisch-amerikanischen
Adventisten im Großraum New York
beteiligten sich an NY13. Sie gestalteten
eine einwöchige Evangelisation, die sehr
umfassend beworben, von Gebeten getragen und von einem Gastredner aus Seoul
gehalten wurde. Pastor Kim Dae Sung,
Präsident des Koreanischen Verbandes in
Seoul, begann seine Vorträge am 17. Juni
und präsentierte sie kulturell sensibel auf
eine Art und Weise, mit der sich die koreanischen Vortragsbesucher identifizieren
konnten. Zuvor hatten zehn junge Adventisten aus Südkorea drei Monate in New
York verbracht, um bei der Vorbereitung
der Evangelisation zu helfen. Den Leitern
der Adventgemeinde vor Ort zufolge
haben sich mindestens 50 Personen gemeldet, die sich in Bibelstunden auf die Taufe
vorbereiten möchten. Auch unter den zehn
jungen Koreanern, die als ehrenamtliche
Missionare die Vorträge vorbereitet haben,
ist eine Frau, deren Leben durch diese
Erfahrung verändert wurde. Sulgi Park
(21) studiert Interkulturelle und Englische
Kommunikation an der adventistischen
Sahmyook-Universität in Seoul. Am 1. Juli
war ihr dreimonatiger Aufenthalt in den
USA zu Ende, doch er wird bleibende Auswirkungen haben.
„Mein Leben hat sich völlig verändert“,
erklärte Park und erzählte, wie sie koreanisch-amerikanischen Jugendlichen und
K e l l n e r
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Oben: Eine fünfköpfige Familie – umrahmt von Pastoren und Ted Wilson
– nach ihrer Taufe.
Links: Dr. Ella Smith Simmons, erfahrene Pädagogin und Evangelistin, hielt
eine Evangelisation in der EphesusAdventgemeinde im bekannten New
Yorker Viertel Harlem.
jungen Erwachsenen Bibelstunden gegeben und sie zu einem größeren Engagement in der Gemeinde gebracht hat. „Jetzt
möchte ich mein ganzes Leben als Missionarin führen.“
Cameron Bowen, Pastor zweier Adventgemeinden im Großraum New York,
brachte seinen positiven Eindruck von
NY13 so zum Ausdruck: „Ich finde, mit
NY13 ist ein Anfang gemacht worden, der
fortgesetzt werden sollte. Mich begeisterte
die unverfälschte Kollegialität in unserem
Pastorenteam. Ich habe auch gemerkt:
Wenn Gemeinden zusammenarbeiten,
wächst die Begeisterung der Gemeindeglieder für das Projekt, denn die Einheit unter
den Leitern führt zur Einheit der Gemeindeglieder“, erklärte er in einem Interview
der Gemeindezeitschrift des Atlantik-Verbands, Gleaner. Bowen führte zwei Menschen zur Taufe und war auch an der Taufzeremonie beteiligt.
Im Rückblick auf die Erfahrung der
Großevangelisation NY13 betonte Sears,
wie wichtig es ist, die Arbeit weiterzuführen. „Es erfordert viel Glauben, ausdauernd in einem schwierigen Gebiet zu
arbeiten“, erklärte er. „Die Studenten unserer Evangelisationsschule gingen voran,
obwohl sie auch auf viel Ablehnung stießen und wussten, dass das Gebiet schwierig war. Sie haben durchgehalten und ihre
Arbeit hat sich ausgezahlt.“
Auf die Frage, welchen Rat er für
Adventisten habe, die eine solche Missionskampagne in den Städten in ihrem Teil
der Welt starten wollen, zitierte Sears Ellen
White, eine Mitbegründerin der Adventbewegung: „Den besten Rat finden wir im
Buch Auf den Spuren des großen Arztes:
‚Allein die Vorgehensweise Christi wird
wahren Erfolg bringen‘.� Und wenn wir
uns die Vorgehensweise Christi anschauen,
erkennen wir, dass sie überall auf der Welt
erfolgreich angewendet werden kann. Deshalb stehen Lehrpunkte in unserer Evangelisationsschule nicht im Mittelpunkt.
Die Lehre ist natürlich sehr wichtig, doch
im Mittelpunkt steht, dass wir Menschenherzen für Christus gewinnen.“n
1 S. 106, zitiert nach Im Dienst für Christus, S. 151.
STADT in SICHT
N
ach der Großevangelisation NY13 wird die Evangelisation der Großstädte in den 13 Divisionen der Kirche der
Siebenten-Tags-Adventisten in der zweiten Hälfte 2013 und
im Frühling 2014 weitergeführt. Dazu wurden von den Divisionen
bereits einige Städte bestimmt. In der Folge werden 2014 dann auch
Evangelisationen in weiteren 130 von den Verbänden ausgewählten
Städten gestaltet. Darüber hinaus legen 500 Vereinigungen, Missionsverbände und sonstige Gebietskörperschaften Pläne, um ihre
Städte bis zur Vollversammlung der Generalkonferenz im Jahr 2015
zu erreichen. In zwei Städten haben die Evangelisationen bereits
begonnen: in Tokio und Manila.
Tokio
Tokio gehört zur Nordasien-Pazifik-Division der Kirche der
Siebenten-Tags-Adventisten. Die Stadt hat 13 Millionen Einwohner
und ist laut Pastor Sukhee Han, Leiter der Kommunikationsabteilung
der Division, eine der am wenigsten mit dem Evangelium erreichten
Städte. Vom 7. September bis zum 6. Oktober 2013 sind acht Evangelisationen geplant: vier auf Japanisch und jeweils eine auf Chinesisch, Koreanisch sowie gemeinsam auf Englisch und Spanisch.
GwangEui Hong, ein Erweckungsprediger der Nordasien-PazifikDivision, Kwon JohngHaeng, Koordinator für Evangelisation der
„Außerdem wird es schwierig sein, die obere Gesellschaftsschicht anzusprechen, die hier lebt. Die obersten zwei Prozent der
führenden Politiker und Persönlichkeiten aus Industrie, Wirtschaft
und Unterhaltung leben im Hauptgeschäftsviertel Manilas.“ Mehr
als ein Drittel der armen Bevölkerung im Ballungsraum Manila lebt
in den immer größer werdenden Slums. „Auch diese Menschen
müssen die Botschaft hören“, so Venn.
Dabei werde ein dreifacher Ansatz verwirklicht:
Ganzheitliche Evangelisation als Lebensstil: Dieser persönliche Ansatz sieht Kleingruppen, Fürbitte, das Verteilen der evangelistischen Ausgabe des Buches Der große Kampf und anderer
Literatur, Nachbarschaftshilfe und soziale Projekte vor, um Gottes
Liebe greifbar weiterzugeben. In den Kleingruppen wird momentan
das Material WIN! Wellness von Dres. John und Millie Youngberg
und Dr. Wes Youngberg verwendet.
Programme für die Oberschicht: Familien- und Eheseminare
sowie Gesundheitsprogramme gehören zu den Initiativen für die
Oberschicht. Adventistische Fachkräfte lernen, wie sie ihre Ar-
Wie geht es
weiter?
Division, und weitere Abteilungsleiter besuchten die Gemeinden im
Großraum Tokio, um sie bei Erweckungsveranstaltungen und Ausbildungsseminaren zu unterstützen.
Der Slogan für „Tokio13“ ist „Jesus@Tokio“. Laut Hanada Norihiko, Evangelisationskoordinator im Japanischen Verband, haben 70
Prozent der Siebenten-Tags-Adventisten in Japan durch Familienangehörige und Freunde zur Gemeinde gefunden. „Es ist nur natürlich,
dass der Japanische Verband das Netzwerk der Gemeindeglieder
nutzt“, erklärt Han. Die Organisatoren ermutigen die Gemeindeglieder, auch Kontakt zu ehemaligen Teilnehmern von Ferienbibelschulen oder Pfadfindergruppen aufzunehmen oder Menschen einzuladen, die sie durch andere Projekte, wie zum Beispiel die Verteilaktion des Buches Der große Kampf, kennengelernt haben.
Manila
In der Südasien-Pazifik-Division wurde Manila als Veranstaltungsort für die besondere Missionsaktion in den Großstädten
ausgewählt. „Wir hoffen, dass Manila als ein Beispiel dafür dienen
wird, wie wir die Städte auf die baldige Wiederkunft Christi vorbereiten können“, sagt E. Douglas Venn, Leiter der Abteilung Mission
in der Division. Venn zufolge gibt es drei wesentliche Herausforderungen. Die erste besteht darin, die Massen zu erreichen.
F o t o
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K a r t e
e i n g e s a n d t
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Links: Eine Einladungskarte für die Evangelisation „Jesus@Tokio“, die im Rahmen der Initiative Mission in den
Städten“ in Tokio stattfindet. Rechts: Die Organisatoren
der Evangelisation „Jesus@Tokio“ bei einer Gebetsgemeinschaft während einer Planungssitzung.
beitskollegen ansprechen können. Außerdem sollen dem Rat Ellen
Whites zufolge vegetarische Restaurants und Reformhäuser als
„Einflusszentren“ eröffnet werden. Zehn Gemeindegründungsprojekte werden aus einem Fonds für Sonderzehnten der Generalkonferenz finanziert.
Programme für die Armen: Um die benachteiligten Bevölkerungsschichten zu erreichen, ist geplant, praktische Berufsausbildung, die
Gründung von Familienunternehmen und kleinen Werkstätten anzubieten, sowie medizinische und zahnmedizinische Vorsorgeuntersuchungen zu ermöglichen. Unterstützt werden die Initiativen durch
das einjährige Missionsprogramm der Südasien-Pazifik-Division. n
Weitere Informationen gibt es unter manila2014.org,
www.thegreathope.asia; oder bei Facebook unter
OneYearInMissionSSD.
Oktober 2013 | Adventist World
19
I nter v iew
Man verlässt
sich sehr auf gott
Ted Wilson
KNOTT: Bruder Wilson, es gibt Orte, an denen es sicher leichter
ist, eine Evangelisation zu halten, als ausgerechnet Lower
Manhattan in New York. Warum hast du dir die Zeit genommen, um dort eine ganze Vortragsreihe zu halten?
WILSON: Es erschien mir fast wie eine Botschaft von Gott.
Wenn man an den Auftrag, die Mission, denkt, die Gott uns
allen gegeben hat, kann man nicht nur die anderen auffordern
zu tun, was Gott von uns erwartet. Aber die öffentliche Ver­
kündigung ist nur ein Aspekt der Initiative „Mission in den
Großstädten“. Bei Ellen White lesen wir ganz deutlich, dass
Bemühungen in vielen verschiedenen Bereichen – Einflusszentren, Gemeinden, Jugendliche, gemeinnützige Arbeit, unter­
schiedliche Medien, Literatur und Vorträge – vereint werden
müssen, um die Mission in den Großstädten zu unterstützen.
Öffentliche Evangelisationen sind nichts weiter als regelmäßige
Möglichkeiten zu ernten, was man bei den anderen Bemühungen
ausgesät hat. Als ich darüber nachdachte, was New York braucht,
las ich wieder einmal, was Ellen White über diese Stadt geschrieben hatte, nämlich, dass sie ein zentraler Ausgangspunkt für die
Evangelisation der Städte sein sollte. New York ist einfach der
richtige Ort, um die weltweite Initiative der „Mission in den
Großstädten“ zu starten. Interessanterweise kam es dann so, dass
ich im Juni eine dreiwöchige Vortragsreihe in der Gemeinde hielt,
in der ich 1971 meinen Predigtdienst als junger Praktikant begonnen hatte. Noch bemerkenswerter ist, dass einer der Jugendlichen,
mit dem ich damals zusammenarbeitete, heute Pastor dieser
Adventgemeinde ist.
KNOTT: Öffentliche Evangelisation wird oft als „Ernteveranstaltung“ bezeichnet. Aber man hat den Eindruck, dass diese
Vortragsreihe auch eine „anspornende Veranstaltung“ war,
eine Gelegenheit, neues Terrain zu betreten und neue Dinge
auszuprobieren. War das von der Leitung unserer Kirche im
20
Adventist World | Oktober 2013
Bill Knott
Zusammenhang mit der Großevangelisation New York ‘13
(NY13) so geplant?
FINLEY: NY13 ist nicht einfach eine Veranstaltung oder ein Ereig-
nis. Als Kirchenleitung sehen wir diese Großevangelisation als
Prozess, als einen umfassenden, nachhaltigen Weg, um die
Bewohner der Städte für Christus zu gewinnen. Deshalb haben
sich die umliegenden Vereinigungen, der Atlantik-Verband, die
Nordamerikanische Division und die Generalkonferenz mehr als
ein Jahr lang auf New York konzentriert. Nehmen wir zum Beispiel die Vortragsreihe von Bruder Wilson in Lower Manhattan.
Wir hatten bereits im Januar ein besonderes Wochenende im
Hunter College, um die Gemeindeglieder zu motivieren und
Gebetsgruppen zu bilden. Hunderte Gemeindeglieder wurden in
Kleingruppenarbeit und Laienevangelisation ausgebildet und
lernten, wie man ein persönliches Glaubenszeugnis gibt und
Bibelstunden hält. Außerdem gab es ein Großaufgebot an
Gesundheitsevangelisationen. Auch junge Leute beteiligten sich
an dem Programm. NY13 war keine Veranstaltung, deren Höhepunkt die Vorträge von Bruder Wilson waren, sondern ein Programm zur Stärkung des evangelistischen Bewusstseins, durch das
Gemeindeglieder ausgebildet und motiviert wurden, ihren Glauben aktiv weiterzugeben.
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K e l l n e r
STADT in SICHT
Bill Knott, Chefredakteur von Adventist
World, und Anthony Kent, einer der stellvertretenden Direktoren der Predigt­amts­
abteilung der Generalkonferenz, führten ein
Interview mit Ted Wilson und Mark Finley
über das Engagement von Kirchenleitern bei
öffentlichen Evangelisationen.
Mark Finley
Einfluss in ihrer Stadt, wenn sie sich dort aktiv engagieren. Je
mehr Kontakt die Gemeindeglieder mit ihren Mitbürgern haben,
umso mehr Menschen können sie für Jesus gewinnen. 4. Gemeinden brauchen Ernteveranstaltungen, um die „Ernte einzubringen“. Ernteveranstaltungen dienen dazu, Männer und Frauen
direkt dem Einfluss des Wortes Gottes auszusetzen und ihnen die
Möglichkeit zu geben, sich dafür zu entscheiden, Jesus nachzufolgen. 5. Gemeinden, die eine Ernte planen, bewahren auch, was
sie eingebracht haben. Wir waren uns darin einig, dass wir Menschen nicht nach dem Motto gewinnen wollen: „Erst werden wir
sie taufen, dann lassen wir sie laufen.“ Wir wollen die Menschen
auch nach ihrer Taufe noch unterweisen. Gemeinden wachsen,
wenn der Glaube gefördert wird und die Menschen zu Jüngern
Christi gemacht werden. Alles, was wir bei NY13 ausprobiert
haben und was bei der Initiative „Mission in den Großstädten“
verwirklicht werden soll, gründet sich auf diese fünf Prinzipien.
KNOTT: Diese fünf Prinzipien gelten sicher in jeder großen
Weltstadt, aber die konkreten Pläne, die sich daraus ergeben,
sehen wohl in Harare (Simbabwe) anders aus als in Manila
(Philippinen).
WILSON: Jede Weltmetropole besteht im Grunde genommen aus
Anthony Kent
KENT: Wenn ihr an all die wunderbaren Dinge denkt, die in der
ersten Phase von NY13 geschehen sind – was lässt sich eurer
Meinung nach davon in andere Städte übertragen? Ist die Initiative „Mission in den Großstädten“ im Wesentlichen ein Programm, das einfach überall kopiert wird oder werden die Verantwortlichen in anderen Städten Teile des Programms an die
Bedürfnisse vor Ort anpassen?
FINLEY: Wir haben unsere Vorbereitungen auf fünf Säulen gestellt,
fünf „ewige Prinzipien“, wie wir sie nannten. Diese ewigen Prinzipien gelten immer und überall, aber die konkrete Anwendung
oder Umsetzung wird sich je nach Stadt oder Kultur unterscheiden. Wir haben uns gefragt: „Was ist ewig gültig? Was ist überall
wahr?“ Dann fassten wir unseren Ansatz in fünf Maxime zusammen: 1. Gemeinden wachsen, wenn sie eine geistliche Erweckung erleben. Also haben wir Gebet, Bibelstudium und geistliche Erneuerung in den Mittelpunkt gestellt. 2. Gemeinden wachsen, wenn die Gemeindeglieder zu einem Dienst ausgebildet
und ausgerüstet werden, der ihren Gaben entspricht. Deshalb
boten wir Ausbildungsprogramme an, um die Gemeindeglieder
im Gebrauch ihrer geistlichen Gaben zu unterstützen – ob sie nun
Bibelstunden geben, Gesundheitsseminare halten, Familien stärken oder Gebetskreise organisieren. 3. Gemeinden haben einen
vielen verschiedenen Stadtteilen und Bezirken. Die Gemeinde ist
in ihrer Missionsarbeit davon abhängig, wie gut die Gemeindeglieder die Bezirke, in denen sie leben, und die Menschen in ihrer
direkten Umgebung und deren Bedürfnisse kennen, um herauszufinden, wie sie ihr Gebiet erreichen kann. Allerdings gibt es
auch Dinge, die überall gleich sind. Einfach ausgedrückt kann
man sagen, dass eine Zusammenarbeit immer zur Folge hat, dass
das Reich Gottes wächst! Wenn die geistlich erneuerten Gemeindeglieder zusammenarbeiten und wenn auch mehrere Gemeinden in den verschiedenen Stadtbezirken kooperieren, werden
mehr Menschen für Jesus gewonnen. Jede Verwaltungseinheit der
Kirche – Vereinigung, Verband oder Union und Division – ist auf
die Weisheit und das Zeugnis der Ortsgemeinden angewiesen.
Wir können nicht einfach ein Werbeflugzeug über eine Stadt fliegen und Traktate abwerfen lassen, um sie „für Jesus zu gewinnen“.
Bei der Großevangelisation NY13 haben wir gesehen, wie verschiedene Abteilungen umfassend und weitreichend zusammengearbeitet und sich gegenseitig unterstützt haben. Es war faszinierend, das zu beobachten. Wir haben erlebt, wie Gemeinden sich
zusammengetan haben, um das „Erntefeld“ gemeinsam zu bearbeiten. Zum ersten Mal in der jüngeren Geschichte fand eine
gemeinsame Zeltversammlung für die Gemeinden der Großraum-New-York-Vereinigung und der Nordost-Vereinigung statt.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Mission. Es war ein
absoluter Höhepunkt! Die Gemeindeglieder waren begeistert und
motiviert. Die vom Atlantik-Verband koordinierte Großevangelisation NY13 hat das geistliche Leben in New York in Bewegung
gebracht. Eine Stadt dieser Größenordnung braucht genau solch
einen gemeinschaftlichen Einsatz.
Oktober 2013 | Adventist World
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I nter v iew
KENT: Bruder Wilson, du hast eine wichtige Aufgabe gehabt. Es
ist keine Kleinigkeit, in der Öffentlichkeit Christus und die dreifache Engelsbotschaft zu verkündigen. Ich bin sicher, dass du unter
Stress und Druck gestanden hast. Wo hast du dir Unterstützung
geholt? Und was würdest du Evangelisten sagen, die sich manchmal fragen mögen, ob der Preis für ihre Arbeit nicht zu hoch ist?
WILSON: Gott fordert uns niemals auf, etwas zu tun, zu dem er
uns in seiner Gnade nicht auch die Kraft gibt. Überall folgen
Evangelisten dem Vorbild Christi; der sich den Evangelien zufolge
aufopferte, um zu predigen und Menschen zu heilen. Wenn man
hinausgeht, um seinen Auftrag zu erfüllen, verlässt man sich sehr
auf Gott. Er hat versprochen, uns Weisheit zu geben, wenn wir sie
brauchen. Und man verlässt sich auf Experten, denen Gott viel
Erfahrung und Einsicht gegeben hat. Bessere Evangelisationskoordinatoren als Mark Finley und Robert Costa kann man sich nicht
wünschen. Die beiden haben Unglaubliches geleistet. Meine Aufgabe war in Wirklichkeit eine von den unbedeutenderen. Und die
Unterstützung von den Gemeindegliedern war auch sehr wichtig.
Sie sind Abend für Abend zu den Vorträgen gekommen, um mich
zu unterstützen. Wenn man die Botschaft mit diesem Maß an
Unterstützung verkündigt, gewinnt man als Verkündiger selbst an
jedem Abend wieder neue Überzeugung und Kraft!
KNOTT: Aus dieser Antwort höre ich die Aufforderung an
unsere Leiter auf den verschiedenen Ebenen heraus, selbst mit
gutem Beispiel voranzugehen.
FINLEY: Wenn die Leiter sich der öffentlichen Verkündigung verpflichtet fühlen und Evangelisationen halten, vermittelt das die
Botschaft, dass die Mission heute eine hohe Priorität bei uns hat,
dass sich in unserer Kirche alles um die Mission dreht. Viel wichtiger als die Anzahl der New Yorker, die aufgrund der Großevangelisation NY13 getauft werden ist, dass die Mission bei den
Gemeindegliedern und Pastoren in den Blickpunkt gerückt ist.
Diese Ausrichtung wird ihnen auch in den nächsten Jahren
immer wieder Kraft und Motivation geben. Es gibt aber noch
einen weiteren Aspekt. Wir haben als Kirche der Siebenten-TagsAdventisten in den letzten Jahren eine besondere Betonung auf
Erweckung und Reformation gelegt. Wie wirken sich Erweckung
und Reformation aus? Sie führen zu einem intensiveren Gebetsleben und Bibelstudium und zu dem Wunsch, verlorene Menschen
für Christus zu gewinnen. Die Initiative „Mission in den Großstädten“ lässt uns nicht länger auf uns selbst schauen, sondern auf
Christus und seine Mission für die verlorenen Menschen in den
Städten. Wir werden sie erreichen, wenn wir Beziehungen zu
ihnen aufbauen, an ihrem Leben Anteil nehmen und uns um sie
kümmern. Wir erreichen sie durch breit angelegte, umfassende
Bemühungen, ihnen die gute Nachricht weiterzusagen. Die
grundlegenden Prinzipien, die bei NY13 in New York umgesetzt
wurden, gelten in Tokio und Manila ebenso wie in São Paulo und
Moskau. Gott wirkt in dieser Zeit in besonderer Weise in den
Großstädten dieser Welt und es ist spannend, bei dieser Mission
mit ihm zusammenzuarbeiten. n
Gottes Charakter offenbaren
Von Ellen G. White
Wie wichtig es ist, der Welt die Botschaft Christi vorzuleben
Gott erwählte die Israeliten, um den
Menschen sein Wesen zu offenbaren. Sie
sollten in der Welt Brunnen des Heils sein.
Ihnen war die Botschaft des Himmels, die
Offenbarung des Willens Gottes anvertraut.
In der frühen Geschichte Israels hatten die
Völker der Welt durch verderbte Bräuche
das Wissen um Gott verloren. Sie hatten ihn einmal besser gekannt, aber sie
„wollten ihn nicht als Gott verehren oder
ihm danken. Stattdessen fingen sie an,
22
Adventist World | Oktober 2013
sich unsinnige Vorstellungen von Gott zu
machen, und ihr Verstand verfinsterte sich
und wurde verwirrt“ (Röm 1,21 NLB). Doch
in seiner Barmherzigkeit ließ Gott sie am
Leben. Er wollte ihnen Gelegenheit geben,
durch sein auserwähltes Volk wieder mit
ihm bekannt zu werden. Durch die Lehren
des Opferdienstes sollte Christus vor allen
Völkern emporgehoben werden, und alle,
die zu ihm aufblickten, sollten leben …
Gottes Ehre muss offenbart und sein Wort
ausgebreitet werden. Christi Reich muss
auf dieser Erde gebaut und die Botschaft
von der Erlösung überall in der Welt verkündigt werden. Die jüdischen Obersten
hatten kläglich darin versagt, diese Aufgabe zu erfüllen, deshalb wurde sie den
Jüngern übertragen.
Dieser Abschnitt wurde dem Buch Das Wirken der
Apostel (S. 13–15, revidiert) entnommen. SiebentenTags-Adventisten sind der Überzeugung, dass Ellen
G. White (1827-1915) während ihres mehr als siebzigjährigen öffentlichen Wirkens die biblische Gabe der
Prophetie ausübte.
G E L E B T E R
STADT in SICHT
G L A U B E
Von Sandra Blackmer
Happy hand
statt
second hand
G
roßevangelisationen, Satellitenprogramme, mit denen Millionen von
Menschen erreicht werden, und die
Evangelisation ganzer Städte spielen eine
wichtige Rolle in der Mission der Kirche
der Siebenten-Tags-Adventisten, der Welt
die Gute Nachricht zu bringen. Der Heilige
Geist wirkt durch diese Bemühungen, sodass zahllose Menschen für das Reich Gottes gewonnen wurden und werden; dafür
danken wir Gott. „In alle Welt“ zu gehen
und die Menschen dort zu erreichen, wo
sie sind, erfordert jedoch oft ein anderes
Vorgehen als bei großen, weitreichenden
Veranstaltungen. Manchmal bedarf es
dazu persönlicher Begegnungen, bei denen
Männer und Frauen Hilfe in ihren grundlegenden Bedürfnissen erfahren.
Genau das geschieht in einem 220-Quadratmeter großen Second-Hand-Laden im
Herzen Kopenhagens, der Hauptstadt
Dänemarks. Im Mai 2012 eröffnet, erhielt
er den klingenden Namen „Happy Hand“,
denn hier gibt es viel mehr als Kleidung aus
zweiter Hand. Hier bekommen Hunderte
von Menschen aus Kopenhagen und darüber hinaus neue Hoffnung; hier werden
Menschenleben verändert.
Mehr als ein S
­ econdHand-Laden
„Happy Hands“ stellt mit seiner
ansprechenden Ausstattung, seinen qualitativ hochwertigen Waren und Kristallleuchtern alle stereotypen Vorstellungen
von Second-Hand- oder Sozialläden auf
den Kopf. Die attraktive Gestaltung und
die erstklassigen Produkte aus zweiter
Hand sind allerdings nicht das Einzige,
was die Kunden anzieht; sie kommen
wegen der friedlichen, geistlichen Atmosphäre und der freundlichen, mitfühlenden Mitarbeiter im Geschäft.
„Die Leute kommen in den Laden und
sagen: ‚Hier kann ich Frieden spüren‘“,
erklärt Anne-May Müller, Leiterin der
Abteilung Ehe und Familie des DänemarkVerbands und ehrenamtliche Mitarbeiterin
beim Projekt „Happy Hand“. „Oft setzen
wir uns und reden oder beten sogar miteinander. Am Anfang des Projekts hatten wir
keine Ahnung, dass die Leute so offen sein
würden, über geistliche Dinge zu sprechen.“
An geeigneten Stellen wurden bequeme
Sessel und Tische aufgestellt und es gibt
heißen Tee oder kalte Getränke, Obst und
Kekse. An den Wänden hängen Poster mit
Bibelsprüchen oder ermutigenden Zitaten.
Auf einem Tisch liegen Zettel und Stifte
neben einer kleinen Box. Wer möchte,
kann hier Gebetsanliegen aufschreiben und
in die Box werfen. In einem kleinen separaten Raum stehen zwei Stühle und ein Tisch
für Seelsorgegespräche mit dem Pastor, der
einmal in der Woche in das Geschäft
kommt. Die Möglichkeit zu diesen seelsorgerlichen Gesprächen wird auf einem Poster im Geschäft beworben; um einen Termin zu bekommen, tragen sich Interessierte in eine Liste ein. Im Schaufenster
Ganz oben: Der adventistische SecondHand-Laden liegt im Herzen von Kopen­
hagen, der Hauptstadt Dänemarks.
Oben: Die Lage in der Innenstadt bringt
viele Kunden in das Geschäft.
weist ein Schild mit der Aufschrift „Happy
Hand – der Second-Hand-Laden der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten“ darauf hin, welche Glaubensgemeinschaft das
Projekt unterstützt.
„Das Geschäft gibt unseren Pastoren
und Gemeindegliedern die Möglichkeit,
Kontakte mit den Kunden zu knüpfen und
sie zu Gemeindeveranstaltungen und
Evangelisationen einzuladen“, so Müller.
„Es ermöglicht uns, Beziehungen zu unseren Mitbürgern zu pflegen.“
Die einladende Atmosphäre ergab sich
nicht zufällig. Der Ausschuss für das Projekt „Happy Hand“ wollte alles richtig
machen und engagierte einen MarketingExperten.
„Er half uns, das Geschäft als eine
Marke mit Wiedererkennungseffekt professionell aufzubauen, was den Namen, die
Oktober 2013 | Adventist World
23
G E L E B T E R
G L A U B E
Geschäftsidee und andere Details betrifft,
damit es sowohl die Gemeindeglieder als
auch die Öffentlichkeit und die Kerngruppe an ehrenamtlichen Helfern
anspricht“, erklärt Müller. „Dann haben
wir die Geschäftsräume renoviert. Am
Anfang waren sie in einem schlechten
Zustand, aber jetzt haben wir Kristalllüster
und schöne Möbel. Die Leute können
kommen und auf den Sesseln oder Sofas
Platz nehmen; das ist ein wichtiger Teil des
Projekts. Wir wollen, dass unser Geschäft
für sie ein Ort ist, wo sie Ruhe und Frieden
finden und ausspannen können. Wir
unterhalten uns mit ihnen und merken,
wie viel ihnen daran liegt, dass wir mit
ihnen reden und für sie beten – und das
im säkularen, postmodernen Kopenhagen
… Wir wollen, dass das Geschäft seinem
Namen alle Ehre macht. Es soll ein Ort
sein, an dem Menschen mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen Freude und
Glück finden. Für uns ist es ein Ort des
Glücks, weil wir anderen helfen können.“
Das Team organisiert im Geschäft
außerdem immer wieder öffentliche Aktivitäten und Programme oder Kurse, wie
zum Beispiel wöchentliche Gebetstreffen
und Bibelstunden, kleine Konzerte, Seminare zu Ehe- und Erziehungsfragen oder
zum Thema Schöpfung und Evolution
sowie Hausaufgabenhilfe für Schulkinder.
„Wir haben hier viele Migranten; die
Bevölkerung ist multikulturell“, erklärt
Müller. „Viele Eltern können ihren Kindern nicht bei den Hausaufgaben helfen.
Deshalb können Kinder zwischen 10 und
15 Jahren jeden Dienstag zu uns kommen
und an der Hausaufgabenhilfe teilnehmen,
die von Studenten und einigen Lehrern
angeboten wird. Außerdem bieten wir
Seminare zum Umgang mit Depressionen,
Angst und Zorn usw. an, die von jungen
Psychologen gehalten werden. Das
Geschäft leistet also viel mehr. Es hilft uns,
in Kontakt mit den Menschen unserer
Stadt zu kommen und alle möglichen Projekte zu organisieren. Ich bin sicher, dass
wir durch den Laden mehr Kontakt mit
Menschen außerhalb der Gemeinde haben
als die meisten anderen Adventgemeinden
in Dänemark.“
24
Adventist World | Oktober 2013
Oben: „Happy Hand“ stellt mit seiner
ansprechenden Ausstattung, seinen
qualitativ hochwertigen Waren und Kristallleuchtern alle stereotypen Vorstellungen von Second-Hand- oder Sozialläden
auf den Kopf. Links: Es gibt Tee oder
kalte Getränke, Obst und Kekse.
Ehrenamtliche Helfer
Die 30 ehrenamtlichen Helfer, die im
Geschäft mitarbeiten, kommen aus allen
Altersgruppen – von Teenagern bis zu 70und 80-Jährigen. Etwa ein Drittel sind
keine Adventisten. Ein weiteres Drittel sind
laut Müller Adventisten, die nicht mehr
regelmäßig in die Gemeinde gehen oder
am Rand stehen. Diese Vielfalt sieht sie als
positiv und eine Herausforderung
zugleich.
„Die Mischung aus konservativen und
eher am Rand stehenden Adventisten
zusammen mit Nicht-Adventisten macht
eine positive Zusammenarbeit manchmal
schwierig. Wenn es Probleme gibt, muss
man sehr sensibel miteinander umgehen,
um sie zu lösen. Aber unsere Mission eint
uns und hilft uns, immer wieder gut
zusammenzuarbeiten“, so Müller.
„Die unterschiedliche Zusammen­
setzung unserer Helfer bietet uns vor
allem eine ausgezeichnete Möglichkeit,
Beziehungen mit Menschen außerhalb
unserer Gemeinde aufzubauen und mit
ihnen über geistliche Dinge zu reden. Als
wir das Geschäft eröffnet haben, kamen
die Leute herein und sagten: ‚Das ist ein
toller Laden, kann ich hier arbeiten?‘
Wir hatten nicht genügend freiwillige
­Helfer aus der Gemeinde; so nutzten
wir die Gelegenheit, andere Leute ken-
nen­zulernen und mit ihnen zusammen­zu­arbeiten.“
Müller berichtet von einer Glaubensschwester, die kaum noch zur Gemeinde
kam. Sie arbeitet einmal in der Woche im
Geschäft und kommt jetzt wieder fast jede
Woche zum Gottesdienst.
„Ich glaube nicht, dass jemand sie
angesprochen und gefragt hat, warum sie
nicht in die Gemeinde kam. Es ist einfach
so, dass sie sich jetzt zur Gemeinde zugehörig fühlt, weil sie bei unserem Projekt
mitarbeitet. Wir tun etwas, womit sie sich
identifizieren kann.“
Geld für die Mission
Die Waren, die es im Laden zu kaufen
gibt, werden von Gemeindegliedern und
Einwohnern der Stadt gespendet. Im
Gegensatz zu anderen kirchlich-karitativen
Second-Hand-Läden in der Stadt, die ihren
Gewinn in das Budget ihrer Kirchen fließen lassen, werden vom Geld, das bei
„Happy Hand“ eingenommen wird, heimische und internationale Missionsprojekte
finanziert. Über die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA
werden zum Beispiel Flüchtlingsheime in
Burundi oder Brunnenbohrungen in wasserarmen Regionen finanziell unterstützt.
In Kopenhagen versorgt das Team Obdachlose mit Nahrung und Kleidung.
STADT in SICHT
„Die Obdachlosen zum Essen in unser
Geschäft einzuladen, wäre zu kompliziert
– wir haben auch keine Küchenausstattung“, erklärt Müller. „Deshalb leihen wir
uns einen Transporter von ADRA, beladen
ihn mit warmer Kleidung und packen
Beutel mit frischem Obst, Müsliriegeln
und einem Getränk. Außerdem nehmen
wir Toilettenartikel wie Zahnbürsten,
Zahncreme, Duschgel und Deo mit. Damit
fahren wir zu den Obdachlosenheimen.
Ein Heim ist für Frauen, vor allem Prostituierte, Drogensüchtige und Alkoholikerinnen. Wir klingeln und sagen Bescheid,
dass wir da sind. Dann können diejenigen,
die etwas brauchen, zum Transporter
kommen. Sie freuen sich immer sehr, uns
zu sehen. Danach fahren wir dann auch
noch zum Obdachlosenheim für Männer.“
Manchmal nimmt Müller ihre Söhne
mit zu den Obdachlosenheimen. Sie sagt,
dass diese Erfahrung einen nachhaltigen
Eindruck bei ihnen hinterlassen hat und
eine wertvolle Ausbildung für deren
zukünftigen Dienst darstellt.
„Es gefällt ihnen sehr“, sagt sie.
„Sie freuen sich über die
lächelnden
Stützpunkte
für einen
Gesichter der Leute, die sich so sehr über
einfache Dinge freuen.“ Auch die Bewohner der Obdachlosenheime sind begeistert
von den Kindern. Viele haben laut Müller
selber Kinder, aber so gut wie keinen Kontakt zu ihnen.
„Sie danken mir dafür, dass ich meine
Jungs mitbringe“, sagt sie, „besonders, weil
die Kinder sich nicht vor ihnen fürchten.“
Wie ein Fenster
Müller vergleicht den Second-HandLaden gern mit einem Fenster, durch das
„die Leute einen Blick in die Gemeinde
werfen und sehen können, dass die Leute
dort glücklich sind; dass wir gar nicht so
sonderbar sind und man sich nicht vor uns
fürchten muss. Aber wir wollen auch ein
Fenster sein, durch das die Gemeindeglieder einen Blick von der Welt bekommen
und sehen, wie es ‚da draußen‘ ist, was es
heißt, Christ und Adventist zu sein und
den Missionsauftrag zu erfüllen – in dieser
Welt, in dem Land, in dem wir leben.“
Den Adventgemeinden, die sich ge­rufen
fühlen, auch einen Dienst für ihre Stadt zu
beginnen, sich aber Sorgen über den Erfolg
machen, rät Müller, „den Sprung zu wagen“.�
„Wir haben herausgefunden, dass
Menschen andere Menschen in ihrem
Leben brauchen, dass sie sich nach
authentischen Beziehungen sehnen, nach
authentischen Menschen, die sie lieben.
Und das ist schließlich unsere Mission, der
Auftrag, zu dem wir gerufen sind.“
In Dänemark leben etwa 2500 Siebenten-Tags-Adventisten bei einer Gesamtbevölkerung von 5,6 Millionen, von denen
eine Million im Großraum Kopenhagen
lebt. Wer mehr über den Second-HandLaden „Happy Hand“ erfahren möchte,
kann sich – auf Englisch – per E-Mail an
Berit Elkjaer (berit.e@mail.dk) oder
Anne-May Müller (anne-may.muller@
adventist.dk) wenden.
1 Ein ähnliches Konzept, wie der in diesem Bericht vorgestellte Laden, verfolgt auch das „Projekt Hoffnung“ in
Bergisch-Gladbach, Nordrhein-Westfalen, mit seinem
ADRA-Shop (http://projekthoffnung-gl.adventist.eu).
Sandra Blackmer gehört
zum Redaktionsteam von
Adventist World.
Von Gary Krause
ganzheitlichen dienst
Vor hundert Jahren sprach Ellen White von einer bahnbrechenden Missionsidee. Sie wollte in jeder Stadt adventistische Zentren sehen – sie nannte diese „Einflusszentren“1 – welche die
Gemeindeglieder mit ihrer Nachbarschaft verbinden sollten. Sie
würden städtische Stützpunkte für die Vorgehensweise Christi
im Dienen sein: mit anderen in Kontakt kommen, Anteil nehmen,
Bedürfnisse erfüllen, Vertrauen gewinnen und Menschen bitten,
Christus nachzufolgen.2 Sie schrieb: „In großen Städten gibt es
gewisse Klassen, die durch öffentliche Vorträge nicht erreicht
werden können.“3
Happy Hand in Kopenhagen ist ein Beispiel dafür. Es gehört zu
einem schnell wachsenden Netz städtischer Einflusszentren des
21. Jahrhunderts, die weltweit – mit der Unterstützung von Adventist Mission – den Menschen vor Ort dienen.4 Sie zeigen die Liebe
von Jesus auf ganzheitliche, praktische Weise, indem sie sich um
Menschen und ihre körperlichen, geistigen, sozialen und geistlichen Bedürfnisse kümmern. Sie führen Menschen zu Jesus und
zur Adventgemeinde. Ellen White stellte sich vegetarische Restau-
rants, Behandlungsräume, Lebensstilausbildung und Kleingruppen
vor. Heutzutage können diese Zentren auch Nachhilfestunden,
Beratungsdienste, Gesundheitsversorgung, Jugendaktivitäten und
Sprachkurse anbieten – was auch immer dazu beiträgt, mit Menschen zusammenzukommen und dem Gemeinwohl zu dienen.
Solche Einflusszentren stellen die Wahrheit des Evangeliums vom
Kopf auf die Füße.
Weitere Informationen zu Einflusszentren:
www.MissiontotheCities.org.
1 Ellen G. White, Testimonies for the Church (Mountain View, Calif.: Pacific Press
Pub. Assn., 1948), Bd. 7, S. 115.
2 Ellen G. White, Auf den Spuren des großen Arztes (Advent-Verlag, Lüneburg, 1999),
S. 106; siehe auch Im Dienst für Christus, S. 151.
3 Ellen G. White, Diener des Evangeliums (1918), S. 321.
4 Nicht alle, aber viele Zentren heißen Life Hope Centers (Zentren der Lebenshoffnung).
Gary Krause leitet das Office of Adventist Mission.
Oktober 2013 | Adventist World
25
F R A G E N
Z U R
Wie sind die
Aufzählungen von Segen
und Fluch in der Bibel zu
verstehen? Sie vermitteln den
Eindruck, dass man Gott aus
Angst dienen muss.
B I B E L
Segen
und Fluch
Die wichtigsten Bibelstellen, die Fluch und Segen
des Bundes wiedergeben,
befinden sich in 3. Mose 26 und
5. Mose 28. Sie standen in direkter
Verbindung mit dem Bund, den Gott mit dem
Volk Israel geschlossen hatte; deshalb sollten sie in
diesem Zusammenhang verstanden werden.
1. Die Segnungen des Bundes: Ein Bund ist eine
gegenseitige Verpflichtung zwischen zwei Personen oder Gruppen.
Im Fall Israels hatte Gott den Bund angeboten, und das Volk hatte
mit einem Treueeid darauf geantwortet. „Bund“ ist der Begriff, mit
dem in der Bibel die Beziehung zwischen Gott und seinem Volk
beschrieben wird. Diese Beziehung beruhte auf Verheißungen und
gegenseitigem Vertrauen; sie schloss Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten ein. Der Bund hatte seinen Ursprung in Gottes
Liebe, die in der Befreiung Israels aus der Sklaverei in Ägypten zum
Ausdruck kam (vgl. 5 Mo 7,7–8). Israels Bundesbeziehung zu Gott
und seine Verpflichtung zu unbedingter Treue und Ergebenheit
allein ihm gegenüber war die Antwort des Volkes auf Gottes Güte.
Die Segnungen – zum Beispiel die Fruchtbarkeit der Israeliten, des Landes und der Tiere, der Sieg über Feinde und Wohlstand – bestanden in Gottes Verheißungen für sie als seine Bundespartner (vgl. 5 Mo 28,1–14). Alle Bundessegnungen entsprangen dem ursprünglichen Segen der Befreiung aus Ägypten und
waren in die tägliche Erfahrung der Israeliten eingebettet. Das
Fundament für den Bund bildete die grundlegende Verheißung
Gottes: „Ich will unter euch wandeln und will euer Gott sein, und
ihr sollt mein Volk sein.“ (3 Mo 26,12) Die Israeliten verpflichteten sich zur Treue gegenüber Gott als ihrem einzigen Bundesgott
und zur Einhaltung der religiösen und sozialen Ordnungen, die
er durch das Bundesgesetz aufgerichtet hatte. Sie sollten im
Bereich der Segnungen Gottes leben.
2. Die Flüche des Bundes: Da ein Bund die Bereitschaft voraussetzt, in eine Beziehung einzutreten, besteht immer die Möglichkeit einer Schwächung oder des Bruchs der Beziehung. Durch
die Auflistung der Flüche – zum Beispiel Unfruchtbarkeit,
Er­oberung durch Feinde, Krankheiten, Verlust des Landes oder
Exil – räumte Gott ein, dass Israel den Bund beenden konnte. Die
Tat­sache, dass die Konsequenzen solch eines Handelns als Flüche
bezeichnet wurden, zeigt: Gott ignoriert nicht, was Menschen als
26
Adventist World | Oktober 2013
seine Bündnispartner tun. Wir sind ihm wichtig genug, dass er
entsprechend reagiert (vgl. 3 Mo 26,21). Er nimmt unsere Reaktion ernst!
Die Flüche hatten außerdem die Funktion der Abschreckung.
Gott betonte die negativen Folgen eines Bundesbruchs, um die
Israeliten davon abzuhalten. Ihre Lebensqualität wurde drastisch
beeinträchtigt, wenn die Bundesbeziehung aufgelöst wurde. Positiv gesehen könnte man sagen, dass die Betonung des Fluches die
Israeliten zur Bundestreue motivierte.
Und schließlich wird der Fluch auch als Gottes Erziehungsmaßnahme im Fall des Ungehorsams beschrieben (vgl. 3 Mo
26,14.18.27). Gott gab sie nicht so einfach auf.
3. Die Segnungen und Flüche des Bundes: Eine Gegenüberstellung der Segnungen und Flüche in der Bundesbeziehung setzt
eine kosmische Ordnung voraus. Die Welt bestand zur Zeit der
Bibel wie heute aus Bereichen des Segens und des Fluchs. Der
Segen wird innerhalb des Bundes mit Gott erfahren, der Fluch im
Bereich der Sünde, außerhalb der Bundesbeziehung. Frieden und
Ruhe gibt es nur im Herrn des Bundes und in der von ihm aufgerichteten Weltordnung. Theologisch gesehen bestätigen die Flüche, dass wir außerhalb der Bundesbeziehung mit unserem Retter
nur Niederlagen und Leiden und dadurch innere Zerrissenheit,
Chaos und beständige Konfrontation mit dem Tod erfahren würden. Gottes Aufruf, seinen Segen zu suchen und den Fluch zu
umgehen, ist eine eindrucksvolle Art, uns vor die Wahl zwischen
Leben und Tod zu stellen (vgl. 5 Mo 30,19).
Der Konflikt zwischen Segnungen und Flüchen wird ein Ende
haben. Gott versprach den Israeliten, dass er treu zu ihnen und
seinen Verheißungen der Erlösung stehen würde, selbst wenn sie
den Bund brechen sollten. Für jene, die den Bund brachen, gab es
immer Vergebung (vgl. 3 Mo 26,40–45). In Christus befreite Gott
uns von dem Fluch, indem er ihn auf sich selbst nahm (Gal 3,13).
Wir dürfen uns auf die Zeit freuen, von der es heißt: „Nichts wird
je wieder unter einem Fluch stehen.“ (Offb 22,3 NLB) n
Angel Manuel Rodríguez war vor seiner
Pensionierung Direktor des Biblischen
­Forschungsinstituts der Generalkonferenz.
B I B E L S T U D I UM
Die sieben Gemeinden
in der Offenbarung:
Von Mark A. Finley
Ephesus
I
n dieser Ausgabe beginnen wir ein Bibelstudium über die
sieben Gemeinden in der Offenbarung. Die Botschaften an
diese Gemeinden bezogen sich zur Zeit des Apostels Johannes
auf konkrete Zustände in diesen Gemeinden. Die Situationen und
Ratschläge lassen sich auf die Gemeinden in den nachfolgenden
Generationen anwenden. Sie repräsentieren zudem die christliche
Kirche in einem historischen Kontinuum, angefangen von der
ersten Gemeinde, Ephesus, bis zur letzten, Laodizea.
In dieser Serie kurzer Bibelstudien werden wir uns fragen: „Was
will uns Jesus in den jeweiligen Bibelabschnitten sagen?“ Die Botschaften enthalten wertvolle Wahrheiten für unser geistliches Leben.
1 Lies Offenbarung 1,12–18. Wer wird hier in Offen­
barung 1,12–17 beschrieben? Welche ermutigenden Worte
richtete er an die sieben Gemeinden?
Jesus ermutigte seine Gemeinden mit diesen hoffnungsvollen
Worten: „Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte“.
(V. 17b) Christus hat versprochen, in jeder Generation mit seinen
Nachfolgern zu sein (vgl. Mt 28,20). Er ist kein „abwesender
Hausbesitzer“, sondern nahe bei seinen Nachfolgern.
2 Lies Offenbarung 2,1. Wie wird Jesus hier darge­
stellt? Wofür stehen die Sterne, die er in seinen Händen
hält? Was repräsentieren die sieben goldenen Leuchter?
(Vgl. Kap. 1,20.)
Christi Gemeinden brauchen sich niemals zu fürchten. Er ist in
ihrer Mitte und hält sie in seiner Hand. Trotz der enormen Herausforderungen, die auf sie zukommen werden, sind sie bei ihm
sicher aufgehoben. Alle, die zu Jesus gehören, können der Zukunft
zuversichtlich entgegensehen.
4 Welche Sorgen machte sich Christus laut Vers 4
um die Gemeinde?
Leider hatten die Gemeindeglieder ihre erste Liebe verloren.
Sie stellten die Pflichterfüllung über Hingabe. Was sie für
Christus taten, war ihnen wichtiger, als was sie in Christus
waren. Vor lauter Arbeit für Jesus hatten sie die Beziehung
zu ihm vernachlässigt.
5
Welchen Rat gab Jesus der Gemeinde in Vers 5?
Jesus riet der Gemeinde, drei Dinge zu tun: sich erinnern, bereuen
und umkehren.
Was können wir tun, wenn wir unsere erste Liebe verloren
haben; wenn unser Glaubensleben zur Routine geworden ist und
wir in Formalismus gefangen sind? Wir können uns daran erinnern, wie es war, als unser Herz für Jesus brannte. Wir können
bereuen und umkehren – das heißt, wieder die Dinge tun, die wir
getan haben, als wir noch jung im Glauben und voller Begeisterung waren. Wir verbringen wieder Zeit mit Jesus im Bibelstudium und Gebet und legen mehr Gewicht auf unsere Hingabe als
auf bloße Pflichterfüllung. Wir konzentrieren uns mehr auf das
„Sein“ als auf das „Tun“, denn wer wir in Christus sind, ist wichtiger, als was wir für ihn tun. Man kann zwar viel tun, ohne in
Christus zu sein, aber man kann nicht in Christus sein, ohne
etwas für ihn zu tun.
6 Am Ende seiner Ermahnung an die Gemeinde in Ephe­
sus sagte Jesus: „Wer überwindet ...“ (V. 7) Warum tat er
das deiner Meinung nach?
Was lobte Christus an der Gemeinde in Ephesus?
Siehe Offenbarung 2,2-3.
7 Warum lag Jesus so viel daran, dass die Gemeinde­
glieder in Ephesus „überwanden“? Welche Verheißung
gab er ihnen für diesen Fall?
Ephesus bedeutet „begehrenswert“. Die Christen in dieser frühen
Gemeinde arbeiteten eifrig. Trotz überwältigender Widerstände
mühten sie sich beharrlich ab. Sie hielten in Verfolgungen stand
und bewahrten die Gemeinde vor Irrlehren. Sie hassten die
„Werke der Nikolaïten“ (V. 6), eine Gruppe von Irrlehrern, die die
Meinung vertraten, dass die Liebe ein Freibrief für alles und der
Gehorsam dem Gesetz gegenüber nicht mehr notwendig sei. Die
Christen in der Gemeinde Ephesus hielten an der richtigen Lehre
fest und waren missionarisch.
Die neutestamentliche Gemeinde bestand aus Menschen, die ihr
Leben Jesus übergeben hatten. Sie wuchs und gedieh in Gottes
Liebe und Gnade. Christus lebte im Herzen der Gemeindeglieder
und veränderte ihr Leben. Doch im Laufe der Zeit wurde ihre
Hingabe von ihrem Pflichtbewusstsein verdrängt. Die Arbeit für
die Gemeinde rivalisierte mit ihrer Gemeinschaft mit dem lebendigen Christus. Durch alle Zeitalter hindurch schallt der Ruf, dass
der Kern des christlichen Glaubens darin besteht, Jesus persönlich
(sozusagen intim) zu kennen.
3
Oktober 2013 | Adventist World
27
LESERFORUM
n
w
Manchmal denken wir, wir seien ganz
allein, auch wenn wir es gar nicht sind.
e
s
Leserbriefe
Lebenspläne
Gerald Klingbeils Artikel „Lebenspläne“
(Juli 2013) hat mich in meinem Einsatz im
Missionsgebiet im Nordosten Brasiliens
neu inspiriert. Manchmal denken wir, wir
seien ganz allein, auch wenn wir es gar
nicht sind. Der Rat, den er in seinem Artikel gibt, ist richtig. Ich freue mich, dass ich
die Zeitschrift jeden Monat erhalte; jeder
Artikel erfreut uns. Möge der Herr euch
bewahren und euch in eurer Arbeit segnen.
Edjane Brito
Barra de São Miguel, Paraiba, Brasilien
Die „Nachtigall“ von Finnland
Ich war begeistert von
David Trims Artikel
„Pläne für die Ausweitung des Werkes“ (Juli
2013) über die Anfänge
unserer Kirche in der
Transeuropäischen Division. Der Name
der im Artikel erwähnten finnischen Evan-
Dankw
Edjane Brito, Barra de São Miguel, Paraiba, Brasilien
gelistin war allerdings Elsa, nicht Else
Luukkanen. Sie war eine unglaubliche
Evangelistin in Finnland. Es hat mich
gefreut, dass ein Foto von ihr abgebildet
war, auch wenn sie im Artikel nur in
einem Satz erwähnt wurde. Die faszinierende Geschichte von Elsa Luukkanen
wurde in dem Buch Elsa, Sweet Singer of
Finland niedergeschrieben.
Marita McLin
Wenatchee, Washington,
USA
Stärker als der Tod
Den letzten Absatz des Artikels von Sylvia
Renz „Stärker als der Tod“ (Juli 2013) habe
ich dreimal gelesen! Was sie getröstet hat,
trieb mir die Tränen in die Augen. Sie hat
dieses Leid durchgemacht und wirklich
Trost gefunden, davon bin ich überzeugt.
Meine Mutter ist 89 Jahre alt. Immer
wieder sagt sie mir, dass sie gedacht hätte,
die vergangene Nacht würde ihre letzte
sein und Gott würde sie zur Ruhe legen.
Ich ermutige sie und sage ihr, wie froh ich
bin, dass es doch nicht ihre letzte Nacht
war. Ich liebe meine Mutter sehr. Sie ist
meine beste Freundin; wir haben gemeinsam viele Erfahrungen mit Gott gemacht.
Mit ihr kann ich auch viel lachen – das
sind kostbare Augenblicke, sodass ich
manchmal denke, dass ich sie hoffentlich
nie verlieren werde, weil sie mir und anderen so wertvoll ist.
Wenn Gott sie je zur Ruhe legen sollte,
möchte ich den letzten Absatz in dem
Artikel immer wieder lesen und werde
hoffentlich Trost darin finden.
Sylvia Renz beschreibt unseren Glauben und unsere Hoffnung in wunderbaren
Worten. Danke, dass ihr diesen Artikel
veröffentlicht habt!
Waltraud Rühling-Huber
Österreich
Das Feuer der Erweckung neu
entfachen
Als ich die Januarausgabe 2013 von Adventist World in die Hand nahm, fiel mir Alejo
Aguilars Artikel „Das Feuer der Erweckung
neu entfachen“ mit dem dazugehörigen
Foto des 1902 abgebrannten Sanatoriums
ANLIEGEN
Ich bitte euch, für mich zu beten. Ich habe
Schwierigkeiten; ich fühle mich geistlich
unter Beschuss und suche schon lange
nach einer Arbeit.
Ekpendu, Nigeria
unseren Gottesdiensten mit mehr als 400
Gemeindegliedern in einem Zelt. Bitte betet
mit uns darum, dass wir bald das Geld aufbringen, um die Kapelle wieder aufzubauen.
Ein Gemeindemitglied, Haiti
Unser Gemeindegebäude wurde bei dem
Erdbeben im Januar 2010 zerstört. Aus
Geldmangel mussten wir den Wiederaufbau
unterbrechen. Wir versammeln uns zu
Vielen Dank für die Gebete, die ihr bei
Adventist World für mich gesprochen habt.
Ich habe im April 2007 mein Gebetsanliegen
um ein Universitätsstipendium an euch
28
Adventist World | Oktober 2013
geschickt. Damals erhielt ich keine Unterstützung. Doch Gott half mir auf einem
anderen Weg, meinen ersten akademischen Grad an der Bugema-Universität zu
erlangen. Erst im Juli 2012 – nach einer
Wartezeit von fünf Jahren – erhielt ich ein
volles Stipendium für ein Masterstudium
an der Universität von Westminster in
London. In zwei Monaten schließe ich
mein Studium ab. Gott sei gepriesen. Er
5 Glück
gebote
für
ANDREW S U n i v e r s i t y C e n t e r
f o r A d v e n t i s t R e s e a r c h
auf. Der Artikel und das Bild haben mich
berührt und mich zum Nachdenken darüber gebracht, ob mein Land und die Kirche, zu der ich gegenwärtig gehe, unter der
Führung des Heiligen Geistes oder ohne
sie arbeiten. Es stimmt, „dass es nichts
Wichtigeres gibt als ‚dem Heiligen Geist
[zu erlauben], unser Leben wieder neu
nach biblischen Werten auszurichten‘.“
Ich habe verstanden, dass ich mehr für
Erweckung und Reformation in meinem
Herzen, meiner Gemeinde und meinem
Land beten und fasten sollte. Wir alle sollten uns die Warnung zu Herzen nehmen
und unsere Gemeinden hinterfragen,
bevor das Feuer kommt!
Ich danke Gott von ganzem Herzen
dafür, dass er mir so eine wunderbare
Zeitschrift wie Adventist World gibt.
Myaungmya, Myanmar
Leserbriefe bitte an letters@adventistworld.org schicken. Bitte
klar und zum Punkt schreiben; höchstens 250 Wörter. Titel des
Artikels, Ausgabe und Seitenzahl angeben; Namen und Wohnort
(Stadt und Land) nicht vergessen. Redaktionelle Bearbeitung
(Kürzung und Präzisierung) vorbehalten. Nicht alle Zuschriften
können veröffentlicht werden.
und
Zufriedenheit
1. Mach dein Herz frei von Hass. (Mt 5,43–48)
2. Mach deine Gedanken frei von Sorgen. (Mt 6,25–34)
3. Führe ein einfaches Leben. (Mt 6,19–21)
4. Gib mehr. (Mt 5,42)
5. Erwarte weniger. (Mt 6,2)
Eingesandt von Joe Cobb, USA
300 MillionEN
Hunde haben 300 Millionen Riechzellen,
50 Mal so viele wie Menschen. Doch das ist
noch nicht alles. Eine Hundenase erstreckt sich
von den Nasenlöchern bis zum Ende der Kehle.
Dadurch besitzt der Hund eine 40 Mal größere
Geruchsfläche als der Mensch.
Quelle: Smithsonian
Advent is t Wor ld
Frühjahrssitzung
Frühjahrssitzung
Frühjahrssitzung
17. April 2012
17. April 2012
17. April 2012
GK-Vollversammlung
GK-Vollversammlung
GK-Vollversammlung
Juli 2015
Juli 2015
Juli 2015
Gemeinsam
die Bibel durchlesen
Kirche
der Siebenten-Tags-Adventisten
Siebenten-Tags-Adventisten
Kirche
der
Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten
www.erneuertdurchseinwort.de
www.revivalandreformation.org
www.revivalandreformation.org
www.revivalandreformation.org
Erneuert durch sein Wort
Eine gemeinsame Entdeckungsreise durch die Bibel
Gott spricht durch sein Wort zu uns. Schließe dich
bibelgläubigen Menschen in mehr als 180 Ländern an,
die jeden Tag ein Kapitel in der Bibel lesen. Informationen erhältst du unter http://www.erneuertdurchseinwort.de/category/allgemein/. Auf dieser Website
kannst du dich auch anmelden, um das Kapitel für den
jeweiligen Tag per E-Mail zugeschickt zu bekommen.
Wenn du mitmachen willst, dann beginne am
1. November 2013 mit Psalm 86.
hat die Gebete erhört. Ich musste nur ein
wenig länger warten, als ich dachte.
Samuel Buol, London, England,
ursprünglich Südsudan
Bitte betet für meinen Freund, der zu
Unrecht im Gefängnis sitzt. Betet darum,
dass er freikommt und dass Gottes Name
verherrlicht wird.
Linda, Guatemala
Bitte betet für mich. Mein Glaube schwankt
und ich fühle eine Kluft zwischen Gott und
mir, die es mir unmöglich macht, an die
Kraft des Gebets zu glauben. Betet darum,
dass Gott mich annimmt und mir hilft.
Joshua, Kenia
Danke, dass ihr für meine Familie gebetet
habt. Wir haben Segen und Gebetserhörungen in Hülle und Fülle erlebt. Bitte
betet nun für die Gesundheit meiner
Schwester und darum, dass sie ihre Prüfungen in diesem Sommer besteht.
Frank, USA
Gebetsanliegen sowie Lob und Dank für erhörte Gebete bitte
an prayer@adventistworld.org schicken. Anliegen bitte kurz und
präzise formulieren, höchstens 50 Wörter. Kürzung und Präzisierung vorbehalten. Nicht alle Anliegen werden veröffentlicht.
Bitte Namen und Land nicht vergessen. Gebetsanliegen können
auch gefaxt oder per Post geschickt werden. Fax: 1-301-6806638. Postanschrift: Adventist World, 12501 Old Columbia Pike,
Silver Spring, MD 20904-6600 USA
Oktober 2013 | Adventist World
29
LESERFORUM
Vor
215 Jahren
John Byington war einer der ersten Leiter der jungen Adventbewegung. Er wurde am 8. Oktober 1798 geboren. Als Sohn eines
Methodistenpredigers wirkte er einige Jahre als Laienprediger,
beschloss jedoch, die Methodist-Episcopal-Kirche zu verlassen, als
sich diese gegen Aktivitäten der Antisklaverei-Bewegung stellte. Er
schloss sich der Wesleyan-Methodist-Kirche an und half mit, eine Kirche und
ein Pfarrhaus in Morley, im US-Bundesstaat New York, zu bauen.
Im Jahr 1852 stieß Byington auf eine Ausgabe der Zeitschrift Advent Review and
Sabbath Herald. Er las die Artikel über den biblischen Sabbat und gelangte zu der
Überzeugung, dass dieser Tag heiliggehalten werden sollte. Schon bald begann er, in
seinem Haus Versammlungen am Sabbat abzuhalten und half, eine Kapelle zu bauen.
James und Ellen White luden ihn 1858 nach Battle Creek ein, wo er mit John N.
Andrews und James White Pläne für die wachsende Adventbewegung legte. Im Jahr
1863 nahm Byington die Einladung an, als erster Präsident für die neu organisierte
Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten zu fungieren.
Da er älter war als die meisten anderen Mitglieder der jungen Glaubensgemeinschaft, wurde er liebevoll „Vater Byington“ genannt. Bis zu seinem Tod im Jahr 1887
diente er der Sache, die er liebte, treu und großzügig.
F o t o
m i t
f r e u n d l i c h e r
Wo
in aller
E r l a u b n i s
d e s
E l l e n
G .
W h i t e
Es t a t e
Welt ist das?
Eine banane pro
TaG
Bananen haben einen
hohen Gehalt an Kalium, ein Mineral,
das dazu beiträgt, den Kochsalzgehalt
in unserem Körper zu regulieren. Damit
kann eine Banane am Tag – zusammen mit einem vernünftigen Maß an
Bewegung – dazu beitragen, den Blutdruck zu senken, verstopfte Arterien
zu vermeiden und das Herzinfarkt- und
Schlaganfallrisiko zu reduzieren.
top
C h u d l e i g h
Der höchste Verbrauch von
raffiniertem Zucker weltweit:
G e r r y
Brasilien 55,34*
Russland 39,92
Mexiko 34,47
Ägypten 31,75
ANTWORT: In Oshkosh, im US-Bundesstaat Wisconsin. Dort fand 2009 ein internationales Pfadfinder-Camporee statt. Unser Bild zeigt eine Taufe am Sabbatnachmittag, bei dem die Pfadfinder die
Gelegenheit hatten, ihren Glauben an Jesus öffentlich zu bekennen. An dem Camporee nahmen Pfadfinder aus mehr als 100 Ländern teil. Das nächste Camporee in Oshkosh ist für August 2014 geplant.
30
Adventist World | Oktober 2013
Europäische Union 31,75
*pro Person in kg/Jahr (2011)
Quelle: United States Department of Agriculture
5O
5O
WÖRTER – NICHT MEHR
Mein Lieblings-
Vers in der Bibel
n „Heller als der Mittag wird dein Leben aufgehen; mag
es finster sein – wie der Morgen wird es werden. Und du
wirst Vertrauen fassen … und … in Sicherheit dich niederlegen.“ (Hiob 11,17–18 EB) Hiobs Geschichte erinnert mich daran, dass mein Schöpfer für mich sorgt.
Matias, Buenos Aires, Argentinien
n „Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen,
und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch
Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste
ist vergangen.“ (Offb 21,4) Gott wird seinen Plan, die
Menschheit zu retten, erfolgreich ausführen.
Enock, Bangui, Zentralafrikanische Republik
n Wenn es mir schwer fällt, zwischen dem zu entscheiden,
was allgemein üblich und was Gottes Wille ist, brauche
ich nur darauf zu hören, was er sagt: „Denn ich weiß
wohl, was ich für Gedanken über euch habe.“ (Jer 29,11)
Das hilft mir immer wieder, mich für ihn zu entscheiden.
Jade, Cagayan de Oro City, Philippinen
n Meine Lieblingsverheißung steht in Josua 3,5: „Heiligt
euch, denn morgen wird der HERR Wunder unter euch
tun.“ Gott hat diese Verheißung in der Vergangenheit
immer wieder erfüllt und ich wünsche mir, dass er auch
heute in unserem Leben Wunder tut.
Cynthia, Entre Rios, Argentinien
Schreibt uns bis zum nächsten Mal in höchstens 50 Wörtern
etwas über euren Lieblingsprediger oder liebsten Bibellehrer.
Schickt die E-Mail an letters@AdventistWorld.org und
schreibt „50 Words or Less“ in die Betreffzeile. Vergesst nicht,
die Stadt und das Land, aus dem ihr schreibt, anzugeben.
„Siehe, ich komme bald …“
Unser Auftrag ist es, Jesus Christus zu erhöhen
und Siebenten-Tags-Adventisten überall im Glauben
und Leben, in ihrer Hoffnung und Mission zu einen.
Herausgeber: Adventist World ist eine internationale Zeitschrift
der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Sie wird herausgegeben
von der Nordasien-Division der Generalkonferenz der SiebentenTags-Adventisten.
Geschäftsführender Herausgeber: Bill Knott
Mitherausgeber: Claude Richli
Internationaler Verlagsleiter: Chun Pyung Duk
Herausgeberausschuss: Ted N. C. Wilson, Vorsitz; Benjamin
D. Schoun, stellvertretender Vorsitzender; Bill Knott, Sekretär;
Lisa Beardsley; Daniel R. Jackson; Robert E. Lemon; Geoffrey G.
Mbwana; G. T. Ng; Juan Prestol; Michael Ryan; Ella S. Simmons;
Mark Thomas; Karnik Doukmetzian, Rechtsberater
Koordinationsausschuss: Lee Jairyong, Vorsitz; Akeri Suzuki;
Kenneth Osbom; Guimo Sung; Glenn Mitchell; Chun Pyung Duk
Chefredakteur: Bill Knott
V. i. S. d. P. (deutschsprachige Ausgabe):
Elí Diez-Prida, Pulverweg 6, 21337 Lüneburg
Redakteure in Silver Spring, Maryland, USA: Lael Caesar,
Gerald A. Klingbeil (stellvertretende Chefredakteure), Sandra
Blackmer, Stephen Chavez, Mark A. Kellner, Kimberly Luste Maran
Redakteure in Seoul, Korea:
Chun, Jung Kwon; Choe, Jeong-Kwan
Redakteur der Online-Ausgabe: Carlos Medley
Technische Koordination: Merle Poirier
Finanzmanagerin: Rachel J. Child
Assistentin des Chefredakteurs: Gina Wahlen
Redaktionsassistentin:
Marvene Thorpe-Baptiste
Leserservice: Merle Poirier
Layout und Design: Jeff Dever, Fatima Ameen
Berater: Ted N. C. Wilson, G T Ng, Robert E. Lemon, Delbert W.
Baker, Guillermo E. Biaggi, Lowell C. Cooper, Daniel R. Jackson,
Geoffrey G. Mbwana, Armando Miranda, Pardon K. Mwansa,
Michael L. Ryan, Blasious M. Ruguri, Ella S. Simmons, Alberto C.
Gulfan jr, Erton Köhler, Jairyong Lee, Israel Leito, John Rathinaraj,
Paul S. Ratsara, Barry D. Oliver, Benjamin D. Schoun, Artur A. Stele,
Bruno Vertallier, Gilbert Wari, Bertil A. Wiklander
Verlag der deutschsprachigen Ausgabe: Saatkorn-Verlag
GmbH, Abt. Advent-Verlag, Pulverweg 6, 21337 Lüneburg
Übersetzung ins Deutsche: Frauke Gyuroka, Graz; Angelika Kaiser
Layoutanpassung der deutschsprachigen Ausgabe:
Ingo Engel, München
Druck der deutschsprachigen Ausgabe:
Thiele & Schwarz GmbH, Werner-Heisenberg-Str. 7, 34123 Kassel
Rötzerdruck, Mattersburgerstr. 25, 7000 Eisenstadt (Österreich)
Autoren: Wir freuen uns über Beiträge. Unsere Anschrift: 12501
Old Columbia Pike, Silver Spring, MD 20904-6600, USA. E-Mail:
worldeditor@gc.adventist.org, Website: www.adventistworld.org
Die Bibelzitate sind – falls nichts anderes vermerkt ist – der
Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers (revidierter Text 1984),
durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung,
© 2007 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, entnommen.
Adventist World erscheint monatlich und wird in Korea, Brasilien,
Indonesien, Australien, Argentinien, Deutschland, Österreich und
den USA gedruckt.
9. Jahrgang, Nr. 10
Oktober 2013 | Adventist World
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It’s what cultivates
faith.
Lesen kultiviert
unserenour
Glauben.
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