Mechanismen und Konse- quenzen1
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Mechanismen und Konse- quenzen1
Fliegender Hund oder Kalong (Pteropus edulis) Quelle: A.E. Brehm: Illustriertes Thierleben, Bd. 1, Verlag des Bibliographischen Instituts, Hildburghausen (1864) „Neue“ Viruskrankheiten des Schweines – Mechanismen und Konsequenzen 1 Großtierpraxis 2:02, 6 – 13 (2001) von L. Haas Tierhalter meinen gelegentlich, dass Tierärzte „neue“ Krankheiten erfinden, weil mit den „alten“ das Einkommen nicht mehr gesichert ist. Neue Krankheiten können in der Tat auftreten, häufiger – insbesondere bei viral bedingten Krankheiten – jedoch ändert das infektiöse Agens seine Eigenschaften, was sich dann in einer anderen, „neuen“ Verlaufsform von Krankheiten äußern kann. Zusammenfassung Es werden Mechanismen diskutiert, die zum Auftreten neuer Virusinfektionen beim Schwein führen. Diese können durch Mutation oder Rekombination aus bereits vorhandenen Viren hervorgehen, wie z.B. das porcine respiratorische Coronavirus aus dem TGE-Virus. „Neue“ Influenzaviren beim Schwein können das Ergebnis einer Neusortierung (reassortment) aus porcinen, humanen und aviären Influenzaviren sein. Neue Erkrankungen treten jedoch auch aufgrund äußerer Einflüsse und Umstände auf, die zum ersten oder vermehrten Kontakt bereits „fertiger“ Erreger mit dem Schwein geführt haben, denkbar beim Nipah- und Menangle-Virus. Es sind weiterhin moderne Haltungs-, Zucht- und Managementmethoden zu berücksichtigen, die z.B. das Auftreten des PRRS und der Circovirus-Typ-2-Infektion gefördert haben könnten. Neue-Viren werden aber auch deshalb bekannt, weil gezielt nach ihnen gesucht worden ist, z.B. das porcine Hepatitis-E-Virus oder die porcinen endogenen Retroviren (PERVs), letztere im Zusammenhang mit dem potenziellen Einsatz von Schweineorganen für die Transplantation beim Menschen (Xenotransplantation). Nicht zuletzt führen technische Fortschritte in den Diagnosemöglichkeiten zur Entdeckung von Erregern, die vorher nicht nachweisbar waren (z.B. die porcinen lymphotropen Gammaherpesviren, PLHV-1 und PLHV–2). Mit neuen Virusinfektionen bei Schweinen werden wir auch in der Zukunft zu rechnen haben. Es ist daher wichtig, dass das Bewusstsein für diese Gefahr geschärft wird. Darüber hinaus müssen geeignete diagnostische Instrumente (und Einrichtungen) zur Verfügung stehen bzw. entwickelt werden, um einen schnellen und sicheren Nachweis neu auftretender Viren zu ermöglichen. Eine entscheidende Rolle bei der Verhütung neuer Virusinfektionen in Schweinebeständen spielt ein optimales Management- und Hygieneregime, auf das der betreuende Tierarzt besonders achten sollte. Schlüsselwörter: neue-Viren, Schwein, Mechanismen, Influenzavirus, Nipah-Virus, Menangle-Virus, PRRS-Virus, porcines Circovirus Typ 2, porcines Hepatitis E-Virus, porcine lymphotrope Gammaherpesviren, Xenotransplantation 1 Nach einem Vortrag anlässlich der „41. Fortbildung über Schweinekrankheiten“ der Tierärztekammer Niedersachsen und Klinik für kleine Klauentiere der Tierärztlichen Hochschule Hannover, Lehr- und Forschungsgut Ruthe, 23. Juni 2000. 6 GROSSTIERPRAXIS 2/2001 NEUE VIREN Summary Emerging viruses of swine – mechanisms and consequences Mechanisms are discussed which may lead to the occurrence of „new“ viruses in swine. New viruses may arise by mutation or recombination as seen with the porcine respiratory coronavirus originating from the transmissible gastroenteritis virus. Also, new influenza viruses in swine can be the result of reassortment of swine, human and avian influenza viruses. On the other hand, new virus diseases can follow the first encounter with an already existent virus, as is discussed with Menangle and Nipah virus infections. Global changes in commercial swine management and husbandry may be related to the emergence of porcine reproductive and respiratory syndrome (PRRS) and porcine circovirus type 2 infection. New viruses of swine may furthermore be detected because they are considered as possible zoonotic agents, e.g., porcine hepatitis E virus and the porcine endogenous retroviruses (PERV) in the context of the potential use of swine organs for xenotransplantation. Finally, the advent of modern diagnostic tools may lead to the discovery of new viruses which were not detectable before, e.g., the porcine lymphotropic herpesviruses 1 and 2 (PLHV-1/2). Emerging virus infections will also appear in the future. It is therefore important to be aware of this situation. Efficient diagnostic tests should be made available to quickly recognize new cases. A reduction in or even the prevention of new virus infections in swine herds is only possible by a tight management and hygiene regime. Key words: emerging viruses, swine, mechanisms, influenza virus, Nipah virus, Menangle virus, PRRS virus, porcine circovirus type 2, porcine hepatitis E virus, porcine lymphotropic gammaherpesvirus, xenotransplantation Einleitung T otgesagte leben länger! Noch vor nicht allzu langer Zeit herrschte in der Human- und (vielleicht etwas weniger ausgeprägt) in der Veterinärmedizin die Meinung vor, Infektionskrankheiten seien auf dem Rückzug und viele von ihnen könnten sogar bald ausgerottet werden. Dazu beigetragen haben unter anderem sicherlich die unbestreitbaren Erfolge des Impfstoffeinsatzes, die Verfügbarkeit von Antibiotika und die Anwendung seuchenhygienischer Maßnahmen. Seit mehreren Jahren ist jedoch weltweit zu beobachten, dass nicht nur einige der als zumindest besiegbar geglaubten Infektionskrankheiten wieder auf dem Vormarsch sind (in der Humanmedizin beispielsweise Tuberkulose, Diphtherie, Malaria), sondern darüber hinaus neue Infektionskrankheiten auftreten, wie es nicht zuletzt das Beispiel AIDS dramatisch vor Augen führt. Im Folgenden sollen einige Mechanismen und Faktoren zur Sprache kommen, die mit dem Auftreten neuer viraler Infektionskrankheiten, insbesondere beim Schwein, vergesellschaftet sind und die Frage nach Kon- sequenzen daraus gestellt werden. Zuerst ist zu definieren, was eigentlich „neue“ Viruserkrankungen sind. Wenn darunter Erkrankungen zu verstehen sind, die bisher nicht bekannt waren, so mag das angehen. Aber wenn man unter neuen Viren neu entstandene Viren meint, dann wird es schon schwieriger, denn das scheint nur in einigen Fällen zu stimmen und auch diese Viren müssen sich aus bereits existenten entwickelt haben. Um schon ein Fazit vorwegzunehmen: Viele neue Virusinfektionen, besonders des Menschen, beruhen nicht auf der Evolution neuer Viren, sondern auf dem erstmaligen Kontakt mit „fertigen“ Viren, oftmals resultierend aus Änderungen der Umwelt, aufgrund sozialer Änderungen, Mobilität usw. Etwas glücklicher ist daher der angloamerikanische Ausdruck emerging infectious diseases, der „auftauchenden“ Infektionskrankheiten, die also „unter der Oberfläche“ schon da waren (und ggf. als re-emerging diseases wieder neu auftauchen). Auch beim Schwein sind in den letzten Jahren (bzw. wenigen Jahrzehnten) neue Viren beschrieben worden, in der Übersicht 1 sind einige zusammengefasst. Ein nicht unbeträchtlicher Teil dieser Infektionen hat auch öffentliches Interesse gefunden oder tut dies noch, da Zusammenhänge mit Erkrankungen des Menschen dokumentiert sind oder vermutet werden. Übersicht 1: Neue Virusinfektionen des Schweines Porcines reproduktives und respiratorisches Syndrom-Virus (PRRSV) Porcines Circovirus Typ 2 (PCV-2) Porcines respiratorisches Coronavirus (PRCV) Neue porcine Influenzaviren Menangle-Virus Nipah-Virus Porcines lymphotropes Herpesvirus Typ 1 und 2 (PLHV-1/2) Porcines Hepatitis-E-Virus PERVs GROSSTIERPRAXIS 2/2001 7 NEUE VIREN KÄLBERDURCHFÄLLE Übersicht 2 zeigt Mechanismen, die im Zusammenhang mit dem Auftreten neuer Virusinfektionen des Schwei- nes diskutiert und nachfolgend besprochen werden, ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Zum Teil sind diese Mechanismen gut dokumentiert, zum (größeren) Teil spekulativ. Übersicht 2: Neue Virusinfektionen des Schweines: Mechanismen „Echte“ neue Erreger aufgrund genetischer Veränderungen Mutation: Virus der vesikulären Schweinekrankheit Rekombination: Porcines respiratorisches Coronavirus Reassortment: Porcine Influenzaviren Erstmaliger Kontakt mit präexistenten Viren, z.B. Übertritt aus Naturherden (Reservoirtieren) in die Schweinepopulation Menangle- und Nipah-Virus Entdeckung zuvor nicht nachweisbarer Viren aufgrund methodischer Fortschritte und/oder „gezielter“ Suche PLHV-1/2 Porcines Hepatitis-E-Virus PERVs Moderne Haltungs-, Zucht- und Managementmethoden? PRRS-Virus? PCV-2? „Echte“ neue Erreger aufgrund genetischer Veränderungen Auch Viren können sich durch genetische Mechanismen verändern, dadurch an Virulenz zu- oder abnehmen sowie u. U. sogar ihren Wirtsbereich ändern, d.h. dadurch könnten neue Viren im engeren Sinne entstehen. Grundlegende Mechanismen sind Punktmutationen, Rekombinationen sowie das Reassortment. Punktmutationen sind häufig anzutreffende genetische Veränderungen. Der genetische Code der DNA besteht aus den Basen Adenin (A), Cytosin (C), Guanin (G) und Thymidin (T). Diese werden in eine einzelsträngige RNA überschrieben (transkribiert). Die RNA wird dann in Protein übersetzt (translatiert). Je drei Basen der RNA kodieren dabei für eine Aminosäure. Die entstehende Aminosäurenkette faltet sich dann in eine typische dreidimensionale Konformation, die für die biologische Aktivität des Proteins entscheidend ist. Hat sich bei der Transkription ein Fehler eingeschli- 8 GROSSTIERPRAXIS 2/2001 chen, wird eine falsche Base in die RNA eingebaut (Punktmutation), was dazu führen kann, dass eine andere Aminosäure in das Protein eingebaut wird. Dies kann u. U. mit einer etwas anderen Faltung des Proteins und damit dem Erwerb einer neuen Eigenschaft verbunden sein, die ggf. für das Virus günstig ist und ihm somit einen Selektionsvorteil verschafft. Derartige Phänomene kommen besonders bei RNA-Viren vor. Die virale RNA-abhängige RNA-Polymerase, die im Verlauf der Vermehrung benötigt wird, hat nämlich keine Proofreading-Aktivität, kann also Fehler nicht korrigieren. Wir müssen uns daher eine Virusart als eine Ansammlung genetisch sehr ähnlicher, aber individuell eben doch unterscheidbarer Viren vorstellen. Eigen hat dafür den Begriff der „Quasispezies“ geprägt. Auf diesen „genetischen Schwarm“ wirken die evolutiven Selektionskräfte ein. Da sich Viren mit der Zeit genetisch verändern, ist es möglich, diese Entwicklung zu verfolgen, d.h. aus der Untersuchung der Basensequenzen Rückschlüsse auf die Evolution zu ziehen. Hierfür sind computergestützte Programme verfügbar, die aus diesen Daten eine Art Stammbaum rekonstruieren. Diese phylogenetischen Analysen sind für die vorliegende Thematik von größtem Wert. Können Punktmutationen zu neuen Viren beim Schwein führen? Eine Akkumulation von Punktmutationen hatte vermutlich das Auftreten einer Schweinekrankheit zur Folge, die zum ersten Mal 1966 in Erscheinung trat: die Vesikulärkrankheit der Schweine. Das Virus der Vesikulärkrankheit ist nach neueren Untersuchungen aus dem Coxsackie-B5-Virus des Menschen hervorgegangen. Gewichtiger als Punktmutationen ist der Austausch größerer Teile der Nukleinsäure durch Rekombination. Zu diesem Austausch kann es kommen, wenn sich zwei Viren der gleichen Art oder manchmal auch nur entfernt verwandte gemeinsam in einer Zelle vermehren. Die Polymerase kann hierbei von einem RNA-Strang „abfallen“ und dann an dem anderen Strang die Replikation zu Ende führen (copy choice template switching). Eine solche Rekombination kann auch – je nach dem Startpunkt auf der zweiten RNA - mit dem Verlust eines Teiles der Nukleinsäure einhergehen. Ein Beispiel hierfür ist die Entstehung des porcinen respiratorischen Coronavirus (PRCV), das zum ersten Mal Mitte der 80er Jahre aufgetreten ist. Das PRCV hat sich vermutlich durch einen Rekombinationsvorgang aus dem Virus der Transmissiblen Gastroenteritis (TGEV) entwickelt. Hierbei kam es zu einem Verlust (Deletion) eines Teiles des Gens für das S-Protein mit der Folge einer drastischen biologischen Änderung: dem Verlust der Enteropathogenität bei gleichzeitiger Erlangung eines Tropismus für den Respirationstrakt. Für die tierärztliche Praxis hatte diese Mutation übrigens den nützlichen Nebeneffekt, dass das rela- tiv schwach virulente PRCV in der Folge als „natürlicher Impfstoff“ zu einer Reduktion der typischen, klinisch manifesten TGE-Fälle geführt hat. Ein Sonderfall der Rekombination ist das sog. Reassortment (Neu- oder Fehlsortierung). Dies kommt bei Viren vor, bei denen das Genom nicht als linearer Strang vorliegt, sondern aus einzelnen Segmenten besteht. Das bekannteste Beispiel sind die Influenzaviren, deren Genom aus acht Segmenten zusammengesetzt ist. Wenn eine Zelle mit zwei verschiedenen Influenzaviren gleichzeitig infiziert wird, kann es beim Zusammenbau neuer Viruspartikel zu einer Fehlsortierung kommen, so dass neue Viren entstehen, die Segmente von beiden Elternviren besitzen. Dieser Mechanismus ist für das Schwein gut dokumentiert. Schweine können leicht mit Influenzaviren anderer Spezies, z.B. des Menschen oder des Geflügels, infiziert werden, ja sie gelten geradezu als Mischgefäß (mixing vessel) für die Entstehung neuer Influenzaviren. Mit modernen Methoden wie der genannten phylogenetischen Genanalyse („molekulare Epidemiologie“) lassen sich solche Ereignisse gut nachvollziehen. Ein Beispiel (Zhou et al. 2000): 1998 traten in vier amerikanischen Staaten (North Carolina, Texas, Minnesota, Iowa) deutliche influenzabedingte respiratorische Erkrankungen bei Schweinen auf. Es handelte sich in allen Fällen um H3N2-Typen, die zu dieser Zeit in den USA wenig verbreitet waren. Die phylogenetische Analyse des H-Gens ergab, dass alle vier Viren ihr H-Gen aus einer aktuellen menschlichen Linie erhalten hatten. Noch interessanter war die Analyse des Polymerase-Gens: Hier war dieses bei drei Viren aviären Ursprungs, nur bei einem war es ein typisches Schweine-Polymerase-gen, d.h. es lagen in drei Fällen Tripel-Reassortanten (!) vor. Die oben genannten genetischen Änderungen können also zu neuen Vi- ren führen, und hier kann die (genetische) Ursache zumindest auf der Seite des Erregers gut dokumentiert werden. Aber häufig sind andere Umstände für die Entstehung einer neuen Krankheit verantwortlich, also ohne dass die Viren sich genetisch verändern (wobei gelegentlich beides gleichzeitig auftreten mag). Erstmaliger Kontakt mit präexistenten Viren, z.B. Übertritt aus Naturherden (Reservoirtieren) in die Schweinepopulation Hier wären die Menangle- und Nipah-Virus-Infektionen zu diskutieren. Das Menangle-Virus wurde 1997 in Australien im Zusammenhang mit Fertilitätsproblemen bei Sauen isoliert. Es wurden Umrauschen, kleine Wurfgrößen, mumifizierte Früchte und Totgeburten, z.T. mit Missbildungen, beobachtet. Es konnte ein neues Virus aus der Familie Paramyxoviridae isoliert werden, das nachfolgend als Menangle-Virus bezeichnet wurde (Philbey et al. 1998). Serologische Untersuchungen von Blutproben anderer Schweine aus Australien verliefen negativ. Zwei Arbeiter auf der betroffenen Farm zeigten eine Serokonversion. Sie berichteten von einer influenzaähnlichen Erkrankung, die offenbar auf diese Infektion zurückzuführen war. Das vermutete Reservoir für diese Infektion sind fruchtfressende Fledermäuse (Pteropus spp., „flying foxes“). Bei einer Fledermauskolonie in der Nähe der Farm wurden bei serologischen Untersuchungen neutralisierende Antikörper gegen das Menangle-Virus nachgewiesen. Vermutet wurde eine fäkal-orale Übertragung des Erregers über die Aufnahme von kontaminiertem Fledermauskot. Dramatischer verlief die Nipah-Virus-Infektion in Malaysia und Singapur (1998 und 1999). Todesfälle aufgrund von Enzephalitis beim Men- NEUE VIREN schen sowie assoziierte respiratorische Erkrankungen bei Schweinen wurden zuerst dem Japanischen Enzephalitisvirus (JEV) zugeschrieben, das in dieser Region endemisch ist. Bestimmte epidemiologische Eigenschaften wiesen jedoch auf einen anderen Erreger hin. So erkrankten vor allem Erwachsene, die engen Kontakt mit Schweinen hatten (kaum jüngere Menschen). JEV-Impfmaßnahmen sowie Moskitobekämpfung (Vektor des JEV) hatten keinen Erfolg und die Mortalitätsrate bei betroffenen Menschen war erschreckend hoch (von den erfassten 265 Patienten mit Enzephalitis starben 105). Schweine zeigten respiratorische Symptome, vor allem einen heiseren, bellenden Husten (barking pig syndrome), daneben traten neurologische Symptome auf (Spasmen, gesteigerte Erregbarkeit, Nystagmus, pharyngeale Muskelparalyse usw.), auch Aborte wurden beschrieben. Es wurde dann ein Virus isoliert, genannt Nipah-Virus (nach einem Dorf in Malaysia, wo die Krankheit auftrat), das wiederum den Paramyxoviren zugeordnet wurde (Chua et al. 2000). Es ist innerhalb der Familie am engsten mit dem australischen Hendra-Virus verwandt und repräsentiert zusammen mit diesem vermutlich eine neue Gattung. Das Hendra-Virus wurde 1994 im Zusammenhang mit Todesfällen bei Pferden in Australien isoliert, zwei Todesfälle beim Menschen sind ebenfalls dokumentiert. Wo kam das Nipah-Virus her? Diese Frage ist noch nicht klar beantwortet, jedoch werden auch hier (wie schon beim Menangle-Virus und HendraVirus) fruchtfressende Fledermäuse verdächtigt. Es wurden auch bei zwei Spezies neutralisierende Antikörper gegen das Nipah-Virus nachgewiesen und vor kurzem gelang die Isolierung des Virus aus Harn- und Speichelproben von Pteropus hypomelaunus, was eine Rolle als Reservoir wahrscheinlich macht. Vielleicht spielen hier für die Übertragung das Vordringen der Farmen in die Lebensräume der FleGROSSTIERPRAXIS 2/2001 9 NEUE VIREN KÄLBERDURCHFÄLLE dermäuse und auch eine Futterkonkurrenz eine Rolle. Schweine werden zum großen Teil mit Früchten, wie Bananen und Papayas, gefüttert bzw. in Arealen gehalten, in denen die entsprechenden Pflanzen wachsen, wobei sie mit den infektiösen Ausscheidungen der Fledermäuse in Kontakt kommen könnten. Entdeckung zuvor nicht nachweisbarer Viren aufgrund methodischer Fortschritte und/oder „gezielter“ Suche „Neue“ Viren tauchen mitunter deshalb auf, weil entweder erst zu diesem Zeitpunkt die geeigneten diagnostischen Methoden verfügbar sind und/ oder weil man eben gezielt nach den Erregern gesucht hat. Ein Beispiel ist der Nachweis von Gammaherpesviren beim Schwein (Ehlers et al. 1999). Mitglieder dieser Subfamilie der Herpesviren waren beim Schwein nicht bekannt. Durch den Einsatz der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) unter Verwendung von Primern, die mit hochkonservierten Bereichen von Herpesvirus-DNA-Polymerase-Genen hybridisierten, und nachfolgender Sequenzierung des Amplifikates konnten Gene von zwei Gammaherpesviren des Schweines in mononukleären Zellen des peripheren Blutes und in Milzgewebeproben nachgewiesen werden. Sie wurden von den Autoren vorläufig als porcine lymphotrope Herpesviren Typ 1 und Typ 2 bezeichnet (PLHV-1 und PLHV2). Die phylogenetische Analyse der Sequenzen mit publizierten Sequenzen animaler Herpesviren zeigte eine Gruppierung mit den bovinen Gammaherpesviren (Erregern des Bösartigen Katarrhalfiebers). Beide Erreger sind offenbar in der deutschen Schweinepopulation weit verbreitet und also vermutlich nicht pathogen. 10 GROSSTIERPRAXIS 2/2001 Ein porcines Hepatitis-E-Virus wurde erstmalig 1997 isoliert. Es ist mit dem humanen Hepatitis-E-Virus verwandt. Es gibt Hinweise, dass es sich um einen Zoonoseerreger handelt (Meng 2000a). So zeigen phylogenetische Analysen, dass humane und porcine Isolate in einer bestimmten Region eng verwandt sind (näher als mit entsprechenden Isolaten der gleichen Spezies anderer Lokalisationen). Auch konnte eine Interspezies-Übertragung experimentell nachgewiesen werden: Porcines HEV kann nicht-humane Primaten, humanes HEV Schweine infizieren. Ein Grund, nach solchen Viren zu suchen, die offenbar für das Schwein nicht oder kaum pathogen sind, ist zu einem nicht unerheblichen Teil im Zusammenhang mit der Diskussion um die Xenotransplantation zu sehen. Da zu wenig geeignete humane Spenderorgane zur Verfügung stehen, wurde in den letzten Jahren intensiv nach Alternativen gesucht. Aus praktischen, aber auch ethischen und finanziellen Gründen werden Schweine als Spendertiere favorisiert. Es ist hier nicht der Platz, die ganze Problematik der Xenotransplantation zu beleuchten. Ein wichtiger Punkt in der Diskussion ist aber, ob es dabei auch zu einer Übertragung von Viren des Schweines auf den Menschen kommen könnte (Xenozoonose). Gefahren werden insofern gesehen, als diese Viren direkt in den menschlichen Organismus eingebracht werden, der zudem längere Zeit immunsupprimiert ist. In diesem Zusammenhang werden besonders die porcinen endogenen Retroviren (PERVs) diskutiert (Martin und Steinhoff 1999), d.h. Retroviren, deren genetische Information in das Genom des Schweines eingebaut ist. Diese Elemente werden also mit der Keimbahn übertragen. Sie sind somit nicht neu, sondern stammesgeschichtlich sehr alt, werden aber wegen der Xenotransplantationsfrage intensiv bearbeitet. Die meisten der endogenen PERVs sind inaktiv, aber es gibt mindestens drei Subtypen, die in vitro zur Bildung infektiöser Retroviruspartikel in der Lage sind. Diese können, wenn auch nicht sehr effizient, einige humane Zelllinien in vitro infizieren. Da es sich um Retroviren handelt und hier das Beispiel HIV vor Augen steht, das ja mit hoher Wahrscheinlichkeit von nicht-humanen Primaten auf den Menschen übergegangen ist, wird die Befürchtung geäußert, dass in einem Transplantationspatienten diese Viren sich im Menschen vermehren und möglicherweise an ihn „adaptieren“ könnten. Moderne Haltungs-, Zucht- und Managementmethoden? Wenn neue Virusinfektionen in unseren Schweinebeständen auftauchen, muss auch gefragt werden, ob vielleicht die modernen Haltungs-, Zucht- und Managementmethoden eine Rolle spielen, die dazu beitragen könnten, dass Erreger, die möglicherweise schon länger (ohne Schaden anzurichten) präsent waren, Bedingungen vorfinden, die die Entfaltung potenzieller pathogener Eigenschaften ermöglichen. Diskutiert werden kann dies im Falle des porcinen reproduktiven und respiratorischen Syndroms (PRRS). Zuerst trat diese Erkrankung Ende der 80er Jahre in den USA auf, kurz danach auch in Europa. Es liegt natürlich nahe anzunehmen, dass diese beiden Ereignisse kausal zusammenhängen. Ein Virus, das PRRSV, wurde von einer niederländischen Arbeitsgruppe isoliert und charakterisiert („Lelystad-Virus“, LV) und als das ätiologische Agens der Erkrankungen in den genannten Ländern identifiziert. Es wurde jedoch bald klar, dass das PRRSV ein genetisch sehr heterogenes Virus ist (Meng 2000b). Insbesondere zeigte sich, dass sich die amerikanischen von den europäischen PRRSVStämmen deutlich unterscheiden. Im Bereich der Gene für die Strukturproteine (ORF2-7) betragen die Unterschiede ca. 35%, gemessen als Nukleotidhomologie. Phylogenetische Studi- en zeigen daher folgerichtig, dass die Trennung in die amerikanische und die europäische Linie lange vor den beschriebenen ersten Ausbrüchen erfolgt sein muss (Nelsen et al. 1999). temic wasting syndrome (PMWS) in Verbindung gebracht. Wie der Name besagt, tritt dieses Krankheitsbild be- vorzugt nach dem Absetzen auf, wo es dann zu Kümmern, Konjunktivitis (Abb. 1), Durchfall, Dyspnoe und Den amerikanischen Genotyp haben wir mit dem Einsatz einer PRRSV-Lebendvakzine, die auf einem amerikanischen Stamm basiert, nachfolgend freiwillig importiert; in Dänemark hat das Impfvirus offenbar wieder zurück ins Feld gefunden, mit – wie die Dänen behaupten – Reversion der Virulenz, hier läuft also gewissermaßen virale Evolution vor unseren Augen ab. Weshalb kam es zu dem fast gleichzeitigen Auftreten des PRRS auf zwei Kontinenten? Dies kann gegenwärtig nicht klar beantwortet werden. Aber wie einleitend erwähnt, könnten moderne Haltungs- und Managementmethoden eine Manifestation dieser Erreger gefördert haben. Dies soll gleich nach Erwähnung der nächsten Infektion etwas näher erläutert werden. Möglicherweise müssen diese Aspekte nämlich auch im Zusammenhang mit der porcinen Circovirus (PCV)-Typ2-Infektion diskutiert werden. Im Gegensatz zu dem porcinen Circovirus Typ 1, das als apathogen gilt, wird dem erst Anfang der 90er Jahre zuerst in Kanada, dann in Europa sowie inzwischen in einer Vielzahl weiterer Länder beschriebenen porcinen Circovirus Typ 2 eine zumindest potenziell pathogene Wirkung zuerkannt. Die Circoviren sind vom Standpunkt der Virusevolution insofern von besonderem Interesse, als von einigen Autoren diskutiert wird, dass sie ursprünglich Pflanzenviren waren, die vielleicht mittels Pflanzensaft in eine Wunde eines Vertebraten gelangten, um dann über ein Rekombinationsereignis, möglicherweise mit einem Calicivirus-ähnlichen Agens, die Speziesbarriere zu überwinden und somit zu Vertebraten-Viren wurden (Gibbs und Weiller 1999). Das porcine Circovirus Typ 2 wird vor allem mit dem postweaning multisys- Abb. 1. Konjunktivitis. Abb. 2. Hochgradig vergrößerte Leistenlymphknoten. Abb. 3. Schwein mit porcinem Dermatitis-Nephropathie-Syndrom (PDNS). (Abbildungen mit freundlicher Genehmigung von Prof. Dr. M. Wendt, Klinik für kleine Klauentiere, Tierärztliche Hochschule Hannover) GROSSTIERPRAXIS 2/2001 11 NEUE VIREN KÄLBERDURCHFÄLLE Lymphknotenschwellungen, besonders der Leistenlymphknoten (Abb. 2), kommen kann. Das Virus wird auch mit Reproduktionsstörungen in Zusammenhang gebracht. Von einigen Autoren wird eine Beteiligung am porcinen Dermatitis-Nephropathie-Syndrom vermutet (Rosell et al. 2000). Diese „Haut-NierenForm“ tritt nicht selten im Zusammenhang mit dem PMWS auf. Es zeigen sich blauviolett gefärbte Hautbezirke, besonders an den Oberschenkeln (Abb. 3). Diese Veränderungen finden sich i.d.R. bei älteren Mastschweinen, aber auch Jungsauen. Dem PDNS liegt offenbar ein immunpathologisches Geschehen zugrunde, was sich z.B. in einer Glomerulonephritis dokumentiert. Hierbei könnte das PCV-2 als „Trigger“ fungieren, der eine immunpathologische Fehlreaktion verursacht. Es werden in diesem Zusammenhang jedoch auch eine Reihe anderer Erreger diskutiert. Krankheitsbilder in Zusammenhang mit PCV Typ 2 sind in aller Regel multifaktoriell bedingt (so wurde darauf hingewiesen, dass das PMWS einen „Indikator“ für Management- und Hygieneprobleme darstellt und demzufolge auch durch Optimierungsmaßnahmen weitgehend beherrschbar ist; Hellwig 2000). Ist das PCV-2 ein „neues“ Virus? Die offenbar weite Verbreitung des Erregers und damit die Tatsache, dass die PCV-2-Infektion nicht notwendigerweise mit Krankheit assoziiert ist, sowie Hinweise aus der Literatur, die von Antikörpern gegen CPV-2 in Seren bereits 1973 (in Irland) und in Kanada ebenfalls Jahre vor der Beschreibung des PMWS berichten, lassen dies zweifelhaft erscheinen. Denkbar wäre, dass es sich um eine Mutation zu einem virulenteren Stamm handelt, aber hierfür gibt es keine Hinweise. Genau deshalb müsste auch beim PCV Typ 2, wie weiter oben beim PRRS, diskutiert werden, ob es eben nicht in erster Linie Haltungs- und Manage- 12 GROSSTIERPRAXIS 2/2001 menteinflüsse sind, die zu der Entfaltung des pathogenen Potenzials des Erregers beitragen. Einige, sicherlich z.T. spekulative Mechanismen wären zu diskutieren: · Hier ist vor allem die nach wie vor (weltweit) noch zunehmende Konzentrierung der Schweinehaltung zu nennen, die dazu führt, dass eine sehr große Anzahl von Tieren in engstem Kontakt zusammenlebt, was eine Transmission, Passagierung und Amplifikation von Virusinfektionen erleichtert. · Häufig stammen diese Tiere (besonders in der Mast) aus einer Vielzahl von Ursprungsbetrieben, weisen daher eine unterschiedliche Keimbelastung und einen heterogenen Immunstatus auf. · Methoden wie das early weaning, das immer frühere Zusammenbringen von Ferkeln verschiedener Würfe, kann vermutlich zu einem „sozialen Stress“ mit immunmodulatorischem Effekt führen. · Eine immer kürzere Mastdauer, zusammen mit All-in-all-out-Verfahren, führt zu einem raschen Generationswechsel und damit zu einem schnellen Nachwachsen von neuen, empfänglichen Populationen. · Züchterische Maßnahmen auf schnelles Wachstum, gegen Stressempfindlichkeit usw. könnten möglicherweise zu einer höheren Empfänglichkeit gegenüber bestimmten Krankheitserregern führen (wobei auch ein immer „uniformeres“ genetisches Make-up der Zuchtlinien zu diskutieren wäre). · Es werden immer mehr und immer früher beginnende Impfprogramme durchgeführt, mit einer immer höheren Antigenbelastung. · Koinfektionen mit anderen, (fakultativ) pathogenen Keimen können zu einem synergistischen Effekt führen (z.B. PRRSV und PCV-2, PCV-2 und Parvovirus). Welche Konsequenzen lassen sich aus dem bisher Genannten ableiten? Einige Gedanken ohne Anspruch auf Vollständigkeit seien aufgeführt: · Neue Virusinfektionen im oben diskutierten Sinne wird es auch künftig geben – bei Mensch und Tier. Im Zeitalter der „Globalisierung“ darf sogar eine eher zunehmende Tendenz prognostiziert werden. · Das Bewusstsein für diese Mechanismen muss „geschärft“ werden. · Hier wäre zu fordern, dass auch die diagnostischen Möglichkeiten für neue, „exotische“ Virusinfektionen verbessert werden. Auch ist mehr Forschungsbedarf anzumahnen, um das Verständnis für die zugrunde liegenden Mechanismen bei der Entstehung neuer Virusinfektionen zu verbessern. · Vorsicht bei der Zulassung und dem Einsatz insbesondere von Lebendimpfstoffen (auch hier muss der Grundsatz des „nil nocere“ gelten). · Die Problematik von Zucht- und Managementmethoden wurde angesprochen. Auf der anderen Seite ist ein optimiertes (!) Haltungs- und Hygienemanagement eine sinnvolle und effektive Methode, um etwas auch gegen neue – Virusinfektionen zu unternehmen. Hier stellen die Forderungen der Schweinehaltungshygiene-Verordnung eine gute Grundlage für effektive Maßnahmen dar, sowohl grundsätzlich gegen das Einbringen von Erregern als auch als ein „Frühwarnsystem“. Den in der Schweinepraxis tätigen Tierärztinnen und Tierärzten sei also die konsequente Umsetzung derartiger Anforderungen ans Herz gelegt, damit den ihnen anvertrauten Tieren möglichst (neue) Viren erspart bleiben. Anschrift des Verfassers : Prof. Dr. L. Haas Institut für Virologie Tierärztliche Hochschule Hannover Bünteweg 17, 30559 Hannover, Tel.: 0511 - 9538860 e-mail: ludwig.haas@tiho-hannover.de Fütterungstipp Rind Literatur Ehlers, B., S. Ulrich and M. Goltz: Detection of two novel porcine herpesviruses with high similarity to gammaherpesviruses. Journal of General Virology 80, 971-978 (1999). Gibbs, M.J., and G.F. 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Repetitorium 1) Was versteht man unter reassortment? 2) Was beschreibt der Terminus emerging disease? 3) Was versteht man unter Proofreading-Aktivität? 4) Welche Symptome treten bei Infektionen mit Menangle-Virus auf? 5) Welche Symptome treten bei Erkrankungen auf, die durch das NipahVirus verursacht werden? 6) Was bedeutet die Abkürzung PLHV? 7) Welche Zusammenhänge bestehen zwischen PRRS- sowie PCV-2-Infektionen und modernen Haltungs-, Zucht- und Managementmethoden? 8) Welche Bedeutung hat das Kürzel PDNS? 9) Was versteht man unter der Abkürzung PERV? 10) Welchen Einfluss haben Xenotransplantationen auf die Erforschung von Schweinekrankhieten? Was ist bei Fettzulagen zu berücksichtigen? Zu Laktationsbeginn ist die Futteraufnahme oft nicht groß genug, um den Energiebedarf zu decken. Die Energiekonzentration der Ration kann aber durch eine Fettzulage verbessert werden. Zu Laktationsbeginn (bis zur 5. Laktationswoche) sind Fettgehalte der Ration über 56% nicht empfehlenswert. Die Fettzulage sollte allmählich gesteigert werden. Etwa 100 g Fett können bereits in der Transit-Phase gefüttert werden, 500 g unmittelbar nach der Kalbung und falls notwendig (Milchleistungen über 35 kg/Tag), können die Fettzulagen ab der 5. Laktationswoche weiter gesteigert werden. Das Maximum an möglicher Fettzulage in der Ration liegt, bezogen auf die Gesamttrockenmasse, bei 7,5%. Beispiel: 25 kg Trockenmasseaufnahme = 1,8 kg Fettzulage= 7,2%. Ein höherer Fettanteil in der Ration beeinflusst die Rohfaserverdauung und damit den Fettgehalt in der Milch negativ. Als Richtschnur dient zudem eine Fettzulage in der Ration entsprechend der erzeugten Menge Milchfett. Beispiel: 45 kg Milch mit 4%Fett = 1,8 kg Milchfett = 1,8 kg Futterfett in der Ration. Das Futterfett sollte aus unterschiedlichen Herkünften stammen: 1/3 aus normalen Rationsbestandteilen, 1/3 aus Ölsaaten und 1/3 aus pansenstabilem Fett. Gleichzeitig mit der Fettfütterung sollte der Gehalt an Calcium um 1% und der Gehalt an Magnesium um 0,3%, bezogen auf die Trockenmasse der Ration, angehoben werden, da Fette die Verfügbarkeit von Ca und Mg herabsetzen. GROSSTIERPRAXIS 2/2001 13