Der pottkieker - Niggemann Food Frischemarkt
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Der pottkieker - Niggemann Food Frischemarkt
Frühjahr | Sommer 2014 Magazin für Kunden des Niggemann Food Frischemarktes Hauptgericht OLIVE AUF HUFEN Bestes Iberico Schweinefleisch Aufgetischt Aufgetischt Aufgetischt Wunderbare GeschmacksVielfalt Zart und saftig aus Neuseeland dialog food&drink TOMATEN LAMMFLEISCH PROFI-EVENT www.niggemann.de 00 g à 70 g = 7 legt! n e n io t r 10 Po r tig ge n se r vie r fe io t r o P e Jed Natur Pur! Das neue sensationelle Geschmackserlebnis: Lamm-Carpaccio. Aus bestem neuseeländischen Lammfleisch. Hauchdünn aus der Lammkeule geschnitten und wunderbar zart. Da schmeckt man das volle Aroma der saftigen Weiden Neuseelands. Das weida Lamm-Carpaccio ist in Portionen zu je 70 g bereits servierfertig gelegt. Bestellen Sie jetzt bei Ihrem Frische-Spezialisten: www.niggemann.de EDITORIAL / INHALT Gruß in DIE KÜCHE F INHALT rühlingsgefühle bei Niggemann: Mit Schmetterlingen im Bauch und Herzklopfen erwarten wir voller Spannung den ersten „dialog food&drink“ am 8. April in der Bochumer Jahrhunderthalle. Gemeinsam mit dem Bierbrauer Hugo Fiege und dem Getränke-Logistiker Martin Hartmann haben wir dieses neue Kommunikationskonzept für die Gastro-Szene entwickelt – von Profis für Profis. Durchstöbern Sie das Angebot von rund 40 Ausstellern, probieren Sie die angebotenen Köstlichkeiten, erleben Sie spannende Fachvorträge und tauschen Sie sich mit Branchenkollegen beim ungezwungenen Get-together aus! Alles komprimiert in wenigen Stunden, denn wir wissen, wie wertvoll die Zeit unserer Kunden ist. In diesem pottkieker erzählen wir Ihnen wieder frische Food-Geschichten aus aller Welt. Im wahrsten Sinne des Wortes saulecker ist das Fleisch vom Iberico-Schwein – eine köstliche Spezialiät aus Spanien, die Ihre Kunden begeistern wird. Vom anderen Ende des Globus, aus Neuseeland, kommt zartes und saftiges Lammfleisch. Unsere Tomaten sind zwar nicht ganz so weitgereist, lassen aber in punkto Qualität und Vielfalt keine Wünsche offen. NIGGEMANN KOMPAKT HAUPTGERICHT Wie Sie sehen werden, stehen auch im pottkieker die Zeichen auf Dialog, denn was wäre eine Kundenzeitschrift ohne das Feedback ihrer Leserschaft?! Sagen Sie uns Ihre Meinung, diskutieren Sie mit uns und miteinander, verraten Sie uns Ihre Tipps und Tricks, helfen Sie uns, noch besser zu werden. Herzlichst Rainer Altendeitering KONTAKT Rainer Altendeitering, Geschäftsführer rainer.altendeitering@niggemann.de Telefon: 0234 / 9037-151 Neuigkeiten aus dem Frischemarkt 4 „Olive auf Hufen“ – Bestes Iberico Schweinefleisch 8 AUFGETISCHT Rote Liebe – Wunderbare Tomaten-Vielfalt 12 AUFGETISCHT Zart und saftig – Lammfleisch aus Neuseeland 16 AUFGETISCHT Von Profi zu Profi – „dialog food&drink“ am 8. April 20 Wer soll das bezahlen – Mindestlohn im Gastgewerbe 22 Alles unter Kontrolle - Das Team Warenannahme 24 Reiner Calmund im Interview 26 SALZ & PEFFER HAUSGEMACHT – 100% NIGGEMANN NACHSCHLAG / IMPRESSUM 1/14 3 NIGGEMANN KOMPAKT LIEBLINGSNUDEL DER PROFIS In sportlichen Kreisen steht Bronze „nur“ für tasaucen. Was wiederum zu einer erhöhten den dritten Platz – wenn es aber um die Her- Effizienz führt: Für mehr Geschmack wird westellung exquisiter Pasta geht, hat das bräun- niger Sauce benötigt. Weitere Vorteile der liche Metall die Nase ganz weit vorn. Bestno- bronzierten Nudeln sind ihre hohe Stabilität ten gibt es für die „Pasta trafilata al bronzo“, und hervorragende Konsistenz. Beides resulbei denen der Nudelteig nicht im Teflonver- tiert aus dem hohen Proteingehalt der aus fahren verarbeitet, sondern durch Bronzema- 100% italienischem Hartweizen und reinem trizen gepresst wird. Das verschafft dem fer- Quellwasser hergestellten Pasta. Entspretigen Produkt gleich mehrere Vorteile. Die chend werden den neuen Lieblingsnudeln wichtigsten: Geschmack und Saucenauf- renommierter Chefköche sehr gute Ergebnahme! Durch die langsame Verarbeitung nisse in puncto Ergiebigkeit und Standfestigbeim Knet- und Trocknungsverfahren bleiben keit bescheinigt. Beides ermöglicht ein verdie Aromastoffe erhalten, außerdem sorgt die bessertes Timing und Handling in der angerauhte Oberfläche der bronzierten Nu- Profiküche. deln für eine verbesserte Aufnahme von PasSeit Anfang des Jahres bietet Niggemann seinen Kunden bronzierte Nudeln der Marke Filiberto Bianconi an. Von Spaghetti über Conchiglie bis Penne Rigate stehen insgesamt elf Nudelformen zur Auswahl. Logisch, dass es sich bei den neuen Produkten um echte Siegertypen handelt: Bei einem Konsumententest erreichten sie 2013 den ersten Platz des begehrten Preises „Sapore dell‘Anno“ . KONTAKT Massimiliano Bussi mb@niggemann.de Telefon: 0234 / 9037-257 ITALIENISCHE MOMENTE Wenn Rolf Röhrscheid eine Reise tut, dann PERFEKT ORGANISIERT kann er was erzählen. Diesmal ging‘s für den Auch seltene Spezialitäten werden angeboten, Chef des Niggemann Gemüsemarktes in süd- zum Beispiel (dunkelgrüner) Schwarzkohl, der liche Gefilde. Ziel: Veronamercato, der Groß- eine blasige Blattstruktur wie Wirsing hat, aber von der Form eher palmartig aufgefächert ist. markt von Verona. 4 1/14 Diese Kohlsorte schätzten schon die alten Römer in einem deftigen toskanischen Wintereintopf. Klar, dass Rolf Röhrscheid zum Probieren einige Köpfe mitgebracht hat! Als Leiter des Gemüsemarktes ist er begeistert von den Strukturen des Veronamercato: „Alles ist sehr ordendlich und sauber und vor allem perfekt organisiert.“ Fotos: Fotolia (4) Und groß ist er tatsächlich: Allein Obst und Gemüse präsentieren sich auf 2,4 Kilometern Standlänge (92.000 Quadratmeter). Da muss sich sputen, wer das gesamte Angebot abklappern möchte! Rund 800 LKWs beliefern täglich den Großmarkt mit frischer Ware aus ganz Italien. Rolf Röhrscheid ist vor allem von der Qualität begeistert: „Nur Top-Ware. Alles superfrisch! Die Italiener haben einfach Respekt vor dem Produkt.“ So ist wirklich nur das Beste vom Besten aus dem ganzen Land auf den 92 Ständen des Großmarktes zu finden: Mangold und Spinat in Spitzenqualität, knackigste Salate, glänzende, feste Auberginen, kleine, harte Zucchini und und und. All diese Köstlichkeiten werden zweimal wöchentlich – montags und donnerstags – schnurstracks zu Niggemann nach Bochum geliefert. FRISCHER GEHT`S WIRKLICH NICHT bare Artikel, die wir auf diese Weise innerhalb nur eines Tages nach dem Fang aus Island bekommen, sind Seesaibling, Rotbarsch, Steinbeißer, Seelachs und Kabeljau“, sagt Niggemann Einkäufer Oliver Dietze. Viermal wöchentlich wird Nigge- Tiere nicht zweimal gehältert und verpackt mann mit der isländischen Flugware belie- werden, ist sowohl ihre Qualität als auch ihre fert. „Das garantiert nicht nur eine beson- Mobilität wesentlich besser“, berichtet der ders hohe Qualität, sondern auch eine Experte. „Ein ganz wesentlicher Vorteil ist längere Haltbarkeit in den Märkten unserer darüber hinaus der erhöhte Fleischanteil.“ Kunden“, zählt Oliver Dietze die Vorteile des Direktimports auf. Ähnlich verhält es sich mit dem Hummer, der zweimal wöchentlich aus Boston kommt. KONTAKT Aus dem Wasser direkt ins Flugzeug und „Die lebenden Hummer werden aus den Bevom Flughafen direkt ins Niggemann Kühlre- cken direkt nach Europa – entweder zum Oliver Dietze oliver.dietze@niggemann.de gal – noch besser kann eine Lieferkette für Frankfurter Flughafen oder nach Paris RunTelefon: 0234 / 9037-159 frischen Fisch nicht funktionieren. „Verfüg- gis – geliefert, wo wir sie abholen. Da die Irisches Rindfleisch von frei weidenden Tieren Fotos: Fotolia (4) Irland ist in der glücklichen Lage, ein gemäßigtes Klima zu haben, in dem Gras und Kräuter hervorragend wachsen. Deshalb hat das Fleisch der Rinder, die fast ganzjährig auf den Weiden grasen, einen besonderen Geschmack. Wir von John Stone beziehen unser Fleisch aus Betrieben, die unter dem Bord Bia Qualitätssicherungsprogramm akkreditiert sind. Damit ist sicherstellt, dass die Tiere unter natürlichen Bedingungen aufwachsen, was sich positiv auf die Qualität des Fleisches auswirkt. Während der Aufzucht in kleinen, überschaubaren Betrieben ernähren sich die John Stone Rinder im Sommer von frischem Gras und Kräutern, im Winter von Silage. Es ist diese gesunde und abwechslungsreiche Ernährung, die dem Fleisch seine Marmorierung und den unvergleichlichen Geschmack verleiht. www.johnstonebeef.com NIGGEMANN KOMPAKT FRISCH AUS DEM RAUCH Frisch aus dem eigenen Räucherofen kommen neuerdings bei Niggemann Aale, Saiblinge und andere Fische Das feine Aroma von Buchen- und Wachol- lang in einer Beize eingelegt werden – „die derrauch, das neuerdings durch die Fischab- exakte Rezeptur wird selbstverständlich nicht teilung von Niggemann zieht, löst vor allem verraten,“ sagt Norbert Winiarski augenzwinzwei Dinge aus: Es wirkt appetitanregend und kernd. Anschließend kommen die Fische zum Trocknen in den vorgewärmten Ofen. Dann macht neugierig. Ursprung des köstlichen Duftes ist der erst wird das Holzmehl entzündet. Der Räuneue Räucherofen, dessen Kapazität für das chervorgang selbst dauert rund 45 Minuten, gleichzeitige und schonende Räuchern von anschließend kühlen die goldgelb geräucherrund 30 Forellen oder ähnlich großen Fischen ten Fische etwa 12 Stunden lang in einem ausgelegt ist. Gordon Kiene und Norbert Wi- speziellen Edelstahlschrank aus. „Die garanniarski, Teamleiter der Fischabteilung, wissen tierte Mindesthaltbarkeit unserer selbst geräuwie und mit welchen Produkten der Ofen zu cherten Ware liegt zwischen 5 und 7 Tagen“, befüllen ist. „In einer ersten Versuchsphase so Gordon Kiene. haben wir Aale, Saiblinge, Lachsforellen, Übrigens: Beim Räuchern von Fischen ist Lachs und Makrelen geräuchert – als ganze nicht nur viel Erfahrung und FingespitzengeFische oder als Filets mit verschiedenen Auf- fühl gefragt, sondern auch eine gewisse Exlagen“, berichtet Gordon Kiene. Die delikaten perimentierfreude: Verschiedene Kräuter und Ergebnisse haben die Kunden sofort über- Gewürze, die zusammen mit den Holzspänen zeugt. Erste Anfragen für individuelle Bestel- verbrannt werden, können den Fischen nämlungen wurden bereits entgegen genommen lich eine ganz eigene, individuelle Geschmacksnote verleihen. und realisiert. Denn das ist die Idee des exklusiven Angebots: Niggemann Kunden können entweder die neuerdings im Sortiment vorhandenen, vor Ort frisch geräuchteren Fische direkt kaufen oder ihre eigenen Bestellungen aufgeben. Bei KONTAKT speziellen Kundenwünschen ist jedoch eine gewisse Vorlaufzeit zu beachten. Bevor die Gordon Kiene gordon.kiene@niggemann.de Fische zum Räuchern in den Ofen gehängt Telefon: 0234 / 9037-189 oder gelegt werden, müssen sie eine Nacht Niggemann Kunden, die das qualitativ hoch- Wert gelegt. Immerhin ist es die wertige Rindfleisch von Donald Russells iri- überwiegende Grasfütterung, schen Weidetieren schätzen gelernt haben, die dem Fleisch seinen ausmüssen sich bei ihrem zukünftigen Einkauf geprägten Geschmack vernur in einem Punkt umstellen: Aus Donald leiht. „Die Namensänderung wird uns darüber hinaus erRussell Ltd. wird John Stone Ltd.. Geändert habe sich durch den Verkauf lauben, unseren Vertrieb in des Unternehmens an die Vestey Group nur neue Bereiche auszuweiten“, der Markenname, nicht aber das Produkt, sagt John Stone, der Donald so die Verantwortlichen von John Stone. Russell Ltd. vor rund vier JahrzehnDavon, dass die hohen Qualitätsstandards ten gründete. Mehr noch: „Schon in naher sowohl bei der natürlichen Haltung und Zukunft können unsere Kunden eine breitere Ernährung der Rinder als auch beim Fleisch Produktpalette erwarten.“ Zu den erklärten garantiert werden, hat sich Fleischermeister Zielen von John Stone Ltd. gehört es, das Christoph Grabowski persönlich überzeugt. Geschäft mit trockengereiftem Rindfleisch Gerade auf den Einsatz von regionalem, um- weltweit voran zu treiben und die Position weltgerecht produziertem Futter wird auch als führender Anbieter von „grasgefüttertem unter dem neuen Markennamen größter Gourmet-Rindfleisch“ auszubauen. 6 1/14 KONTAKT Christoph Grabowski c.grabowski@niggemann.de Telefon: 0234 / 9037-249 Fotos: Fotolia (2) GLEICHES PRODUKT - NEUER NAME Greifen Sie zu! Unsere Energie für Ihren Betrieb Strom- und Erdgaslieferung in ganz NRW Energieeffizienz- Analysen Individuelle Energiekonzepte Energieexperten vor Ort Fotos: Fotolia (2) • • • • www.wsw-345-energie.de Kann man schmecken: Iberico Schweine leben überwiegend im Freien und ernähren sich gesund 8 1/14 Fotos: Fotolia (1) HAUPTGERICHT IBERICO SCHWEIN SAULECKER! Mit seinem niedrigen Cholesteringehalt und dem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren befindet sich das Fleisch des spanischen Eichelschweins etwa auf dem Niveau von Olivenöl. Nicht umsonst wird das Iberico Schwein deshalb „Olive auf Hufen“ genannt. I Fotos: Fotolia (1) n den lichten Steineichen-Hainen Südwestspaniens, den sogenannten Dehesas, leben halbwild die schwarzfüßigen Schweine der Rasse cerdo ibérico. Weil sie immer in Bewegung sind, sind die Tiere erstaunlich schlank und im Vergleich zum deutschen Hausschwein auch deutlich kleiner und flinker. „Eine alte Rasse, die sich nicht für die Stallhaltung eignet“, weiß Niggemann Einkäufer Wolfgang Müller. Erst Anfang des Jahres reiste er gemeinsam mit seinem Kollegen, dem Fleischermeister Christoph Grabowski, in die Extremadura. Vor Ort machten sie sich persönlich ein Bild von drei spanischen Produktionsbetrieben. Während die Zusammenarbeit mit den Unternehmen de Raza und Cesar Nieto bereits seit mehreren Jahren besteht, ist der Kontakt zu dem dritten Produzenten, der Firma Blazquez, noch ganz neu. Begeistert von der dort produzierten Fleisch- und Schinkenqualität, vereinbarten die beiden Niggemann Experten noch vor Ort eine Zusammenarbeit. Eine besonders exklusive, wie sie betonen. nisch für Eichel) bezeichnet ausschließlich das Fleisch von Schweinen, die mindestens zu 75 Prozent der Iberico-Rasse entstammen und mindestens 40 Prozent ihres Lebendgewichts nur durch das Fressen von Eicheln und Kräutern zugelegt haben. „Die Eicheln, durch deren Verzehr die Tiere ihre Top-Fleischqualität erreichen, gibt es jedoch nur zwischen Oktober und März – in allen anderen Monaten muss Mais und Gerste zugefüttert werden“, so Grabowski. Die Schlussfolgerung: Nur Tiere, die am Ende der Eichelmast geschlachtet werden, liefern feinste Bellota-Qualität. Und genau die bietet Niggemann seinen Kunden in Form von Frischfleischzuschnitten in Zukunft immer im Februar. Und zwar exklusiv von dem neuen Lieferanten Blazquez. „Ähnlich wie beim Spargel oder bei Pilzen ist Bellota-Schweinefleisch nämlich auch eine Saisonware“, BESTE BELLOTA-QUALITÄT IM FEBRUAR „Von den rund 1,7 Millionen iberischen Schweinen, die pro Jahr geschlachtet werden, erfüllen nur rund 280.000 Tiere die sogenannte Bellota-Qualität“, berichtet Fleischermeister Christoph Grabowski – und erklärt auch, warum: Die vom internationalen Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung festgelegte und streng kontrollierte Qualitätsbezeichnung „Bellota“ (spa1/14 9 HAUPTGERICHT IBERISCHES WURST- UND SCHINKENSORTIMENT 10 1/14 erläutert Niggemann Einkäufer Wolfgang Müller. Die Kombination aus Rasse, Haltung und Ernährung ist es auch, die das Fleisch so einzigartig macht – optisch wie geschmacklich. „Dunkelrot wie Rindfleisch, stark marmoriert und mit dem intensiven Aroma von Nüssen und Butter – ein echtes Geschmackserlebnis“, schwärmen die beiden Niggemann Mitarbeiter. NIGGEMANN ALS TRENDSETTER Diese Meinung teilen Gourmets in ganz Europa. Wie kein anderes Fleisch feierte das besonders hochwertige Iberico Schweinefleisch in den vergangenen Jahren einen beeindruckenden Siegeszug durch deutsche und internationale Küchen. Inzwischen ist es aus keinem Gourmetrestaurant mehr wegzudenken. Wie so häufig konnten sich Niggemann Kunden auch bei dieser Delikatesse auf die visionären Qualitäten ihres Fachmarktes verlassen: „Lange bevor andere Märkte auf den Erfolgs-Zug aufsprangen, hatte Niggemann iberisches Schweinefleisch im Sortiment“, berichtet Wolfgang Müller. „Angefangen haben wir 2003“, erinnert sich der erfahrene Einkäufer. Zunächst wurde die Ware auf dem Pariser Großmarkt eingekauft, aber bereits ein Jahr später knüpfte Niggemann eigene Kontakte zu spanischen Betrieben. Kontakte, die zum Teil bis heute Bestand haben und sich – nicht zuletzt durch persönliche Besuche wie die des Duos Müller/Grabowski – zu langjährigen, vertrauensvollen Partnerschaften entwickelt haben. NEUE ZUSCHNITTE UND SONDERWÜNSCHE „Damals haben wir zunächst ausschließlich gefrorene Ware und nur Filets bezogen“, berichtet Wolfgang Müller. „Weil sich die außerordentliche Qualität bei unseren Kunden aber schnell durchgesetzt hat und sich mehr und mehr Küchenchefs auch für andere Teilstücke des Iberico Schweins interessierten, wurde das Sortiment rasch erweitert.“ Heute hält Niggemann unter anderem frisches Karree (mit und ohne Lummerstück), Rücken, Filet, Nacken und Schulter für seine Kunden bereit. „Außerdem haben die spanischen Produktionsbetriebe ganz neue Zuschnitte entwickelt, die man in unseren Breitengraden gar nicht kennt“, berichtet Fleischermeister Christoph Grabowski. Allen voran das berühmte „Secreto“, auch verstecktes Filet genannt. Dahinter verbirgt sich ein mit feinen Fettstreifen durchzogenes Filetstück, das zwischen Kotelett und Rückenspeck angesiedelt ist und geschmacklich eine echte Offenbarung Fotos: de Raza (1) Neben den beschriebenen Fleischzuschnitten hält Niggemann ein umfangreiches Sortiment an frischer Bratwurst und anderen Spezialitäten vom iberischen Schwein bereit. Zum Beispiel die Bratwurstsorten „Butifarra“ und „Longaniza iberico roja“, eine kleine rote und besonders pikante Bratwurst. Außerdem verschiedene weiche „Chorizo“- und „Criollo“-Varianten, die sich sowohl zum Braten als auch zum Grillen eignen. Zu den absoluten KulinarikHighlights gehört der Kochschinken vom iberischen Eichelschwein. Ähnlich wie beim Frischfleisch schmecken Kenner auch beim Verzehr des Kochschinkens die hochwertige Eichelmast der iberischen Schweine heraus. Sein zart-buttriges Aroma ist absolut unverwechselbar. Außerdem im Sortiment ist natürlich der klassische Iberico Schinken in Top-Qualität. Den finden Niggemann Kunden in zwei verschiedenen Zuschnitten: vom Vorderschinken (Paleta) und vom Schinken. Beide Schinkensorten werden in den spanischen Betrieben von einem Curtador, einem speziell geschulten Schinkenschneider, in besonderer Weise von Hand geschnitten und die Scheiben zu einem dekorativen Rondell gelegt. Das Beste vom Iberico Schwein: Secreto (verstecktes Filet), Pluma (Spitze des Nackens), Solomillo (Filet) und Presa (Herz des Nackens), v.l.n.r. 2 4 Fotos: de Raza (1) darstellt. Auch die speziellen Zuschnitte „Presa“, der so genannte Nackenkern und „Pluma“, die Verbindung von Rücken und Nacken, gehören inzwischen zum ständigen Niggemann Sortiment. Sämtliche Stücke zeichnen sich dadurch aus, dass das Fleisch besonders rot, sehr stark marmoriert und vielseitig einsetzbar ist: Saftig beim Grillen, eignet es sich auch perfekt zum Braten und kann durchaus auch rosa serviert werden. Selbstverständlich erfüllt Niggemann seinen Kunden darüber hinaus auch gerne Sonderwünsche. So können beispielsweise Spareribs, Vorderschinken oder ganze Spanferkel des iberischen Schweins besorgt werden. „Wir erhalten zwei- bis dreimal pro Woche Ware aus Spanien. Da sind Spezialwünsche kein Problem“, so Wolfgang Müller. Maximal drei bis vier Tage vergehen von der Schlachtung der Tiere bis zur Anlieferung der vakuumverpackten Teilstücke. Die sind anschließend noch rund 14 Tage haltbar. KONTAKT Wolfgang Müller wm@niggemann.de Telefon: 0234 / 9037-154 6 1 3 5 1 Secreto / verstecktes Filet 2 Pluma / Spitze des Nackens 3 Solomillo / Filet 4 Presa / Herz des Nackens 5 Jamon / Schinken 6 Lomo / Lende, Rückenstück MIT EINER BESONDEREN FÄHIGKEIT … … beeindruckte Christoph Grabowski seine spanischen Kollegen beim Besuch der Produktionsbetriebe nahe der portugiesischen Grenze. Im wahrsten Wortsinn nämlich steckte der erfahrene Fleischermeister seine Nase in die frisch geschlachteten Schweinehälften und behauptete, dass er am Geruch des rohes Fleisches erkennen könne, welche Tiere sich überwiegend von Eicheln ernährt hätte und welche durch Zufütterung von anderen Produkten wie Mais, Gerste oder Soja ihr Schlachtgewicht erreicht hätten. Ungläubig verfolgten die Spanier das Vorgehen des deutschen Kollegen – und zollten ihm am Ende höchste Anerkennung. Zu Recht – seine Trefferquote lag bei glatten 100 Prozent! Einen persönlichen Besuch statteten Wolfgang Müller (2. v. li.) und Christoph Grabowsi (re. daneben) ihren Kollegen von Blazquez ab 1/14 11 AUFGETISCHT TOMATEN: VIELFALT IST TRUMPF ROTE LIEBE Lange Jahre führte sie ein stiefkindliches Dasein im Gemüseregal: die Tomate. Optisch durchaus ansprechend, aber geschmacklich ein totaler Flop. Weitgereiste wussten zwar von saftig-süßen Exemplaren zu berichten, doch hierzulande gab‘s nur die klassische Holland-Tomate. Und die schmeckte nach nichts. Zum Glück sind diese Zeiten passé. 12 1/14 Bandbreite an Tomaten. „Von den 33 für den Verkauf zugelassenen Sorten haben wir rund 20“, erklärt Rolf Röhrscheid. Und in der Tat: Lässt man in der Gemüseabteilung den Blick über das Tomatenangebot schweifen, sieht man gelbe, rote, dunkelbraune Exemplare in groß und klein, rund und länglich, uni oder gestreift, glatt und gerippt. Wie kommt es zu dieser Vielfalt? KOLUMBUS SEI DANK Ursprünglich kommt die Tomate aus dem heutigen Mexiko, wo sie die Maya schon vor Christus als „xitomatl“ kultivierten. Christoph Kolumbus brachte sie nach Europa, wo die Frucht erst einmal Exotenstatus genoss und sogar lange Zeit unter dem Verdacht stand, „Liebeswahn“ hervorzurufen und daher von jungen Mädchen nicht gegessen werden durfte. Wohl aus dieser Zeit stammt der Ausdruck „Liebesapfel“. Aphrodisierende Wirkung konnte wissenschaftlich jedoch bislang nicht nachgewiesen werden. Die ersten Tomaten, die in Europa verzehrt wurden, waren übrigens gelb, was wiederum ihnen den Namen „Goldapfel“ (italienisch: pomodoro) eintrug. In Deutschland seit circa 1900 bekannt, trat die Tomate ihren endgültigen Siegeszug erst in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts an. DAS AUGE ISST MIT Gezüchtet und experimentiert wird mit Tomatensamen also schon lange und in vielen Ecken der Welt. Und so bietet auch Niggemann Tomaten in allen möglichen Farben, Formen und Größen (von der Johannisbeertomate, die wirklich so klein ist wie ihr Na- Fotos: Fotolia (1) R olf Röhrscheid, Chef des Niggemann Gemüsemarktes, bestätigt: „In den letzten zehn bis fünfzehn Jahren hat ein völliges Umdenken stattgefunden. Vor allem die Holländer haben dazugelernt“. Seine Kunden ebenso wie die Endverbraucher lassen sich schon lange nicht mehr mit „rot, rund, fest, haltbar, billig“ abspeisen. Wer je auf einem Mittelmeermarkt die überbordende Fülle an Tomatensorten und ihren aromatischen Geschmack erlebt hat, bringt diese Eindrücke mit in die Heimat. Klar, dass die Ansprüche steigen. Hier können Gastronomen wie Einzelhändler punkten: indem sie nicht nur eine immergleiche Sorte, sondern eine breite Auswahl an Farben, Formen und Aromen anbieten. Niggemann hat den Trend früh erkannt und bietet seit vielen Jahren eine große Blick ins Gewächshaus: reihenweise beste Qualität mensgeber und davon ab zuckersüß, bis hin zur 500-Gramm-Fleischtomate). Da werden nicht nur die Gaumen, sondern auch die Augen der Kunden verwöhnt! Fotos: Fotolia (1) SONNENTOMATEN AUS ITALIEN Das europäische Land mit der größten Tradition und Vielfalt ist natürlich das sonnenverwöhnte Italien. Von hier bezieht Niggemann als Direktimporte einen Großteil seiner Tomaten, denn vor allem im Südteil des Stiefels wird fast das ganze Jahr geerntet. Welche Sorten hält die Gemüseabteilung bereit? „Die typische italienische Tomate ist die San Marzano, die Original-Eiertomate sozusagen“, erklärt Rolf Röhrscheid. In Italien wird sie gerne noch grün, nur mit ein bisschen Salz und Pfeffer bestreut und mit Olivenöl beträufelt gegessen, in Deutschland hingegen wird die rote, vollreife Variante bevorzugt. Apropos grün, hierzulande gelten grüne Tomaten häufig noch als ungenießbar, sogar giftig. In der Tat ist das im Stielansatz und unreifen Teilen enthaltene Solanin mäßig giftig und kann in sehr großen Mengen genossen Übelkeit verursachen. Daher sollte man beide vor dem Verzehr entfernen. Anders ist die Lage bei solchen Sorten, die von Natur aus grün sind. Diese reifen nicht wie die roten Tomaten von außen nach innen, sondern umgekehrt und sind daher nicht gesundheitsgefährdend. GESCHMACK TOTAL Das gilt zum Beispiel auch für die bei uns immer beliebtere Ochsenherztomate (ital. cuore di bue, franz. cœur de bœuf). „Sie ist die beste für Insalata Caprese“, weiß Niggemanns Gemüsefachmann. Die Fleischtomate passt mit ihrer gefältelten, irgendwie unförmigen Gestalt so gar nicht in die Riege der genormten Früchte, und vielleicht ist sie ja gerade deswegen immer beliebter. „Die besten Ochsenherztomaten kommen aus Italien, die anderen kriegen die saftig-fleischige Konsistenz nicht so hin. Geschmacklich reifen sie nach der Ernte nach und werden immer süßer und aromatischer“, erzählt Rolf Röhrscheid. Zwei weitere Spezialitäten aus Italien sind die Costoluto- und die Camone-Tomaten. Erstere sind feste, hellrot gerippte Fleischtomaten, die ursprünglich aus Sizilien stammen. Eine echte Gourmet-Tomate, die sich hervorragend für Salate eignet! Camone kommen überwiegend von der Nachbarinsel Sardinien, sind glatt und rund, kleiner, intensiv-rot mit grünen Streifen und sehr aromatisch. Zweimal wöchentlich kommen die vollbeladenen LKWs direkt aus Süditalien, um Niggemann übers ganze Jahr mit diesen Spezialitäten zu beliefern. Gastronomen und Einzelhändler können mit diesen „Exoten“ wunderbar den steigenden Ansprüchen ihrer Gäste und Kunden gerecht werden. Eine Variation verschiedener italienischer Sorten, ergänzt zum Beispiel durch einen exquisiten Büffelmozzarella oder Burrata und auf jeden Fall mit edelstem Olivenöl und Meersalz, ist eine tolle Vorspeise, mit der man dem klassischen Tomatensalat (wahlweise mit oder ohne Zwiebeln) eine klare Absage erteilt und sich positiv von Mitbewerbern absetzen kann. DELIKATESSEN AUS DEM NACHBARLAND Aber nicht nur bella Italia, auch das mooie Nederland hat einiges zu bieten. Wie bereits erwähnt hat man dort aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und in den letzten Jahren einige richtig leckere Neuzüchtungen auf den Markt gebracht. Rolf Röhrscheid hat sich für Niggemann vor Ort umgeschaut und gute Handelspartner gefunden. Sein persönlicher Favorit sind die Honigtomaten aus dem Hause Looije: „Sogar Kinder lieben sie!“ Honig ist übrigens nicht drin, aber der süße Geschmack erinnert sehr daran. Am leckersten sind sie, wenn man sie bei Zimmertemperatur lagert. Sie enthalten extrem viel Vitamin C, kaum Fett und nur ganz wenig Kalorien. Der Anbau der Honigtomaten VON ANDENHORN BIS ZARENGLOCKE Heute gibt es unzählige Züchtungen, man geht grob von mindestens 2500 verschiedenen Sorten aus. Viele von ihnen tragen illustre Namen, die durchaus als Eine-Million-Euro-Frage taugen könnten: Was haben Adonis, Businka, Damenfinger, Fleischwunder, Glücklicher Mond, Haselhuhn, Junifreude, Kaisergold, Milchperle, O-La-La, Perestroika, Radaubruder, Schmatzefein, Süße Friesin, Venusbrüstchen und Zuckerelefant gemeinsam? Begriffe jedenfalls, die jede Speisekarte zu einem Lesevergnügen machen: Businka auf Rucola, Salat vom Schmatzefein, Radaubruder an Mozzarella … 1/14 13 AUFGETISCHT TIPP Am besten lagern Tomaten bei einer Temperatur von 13 bis 18 Grad, dann sind sie bis zu 14 Tagen haltbar. Wichtig: Tomaten gehören nicht in die Kühlung! Dort verlieren sie nämlich deutlich an Geschmack, Textur und Haltbarkeit. Und: Tomaten sollten möglichst getrennt von anderem Obst und Gemüse aufbewahrt werden, da sie einen Stoff ausscheiden, der die Nachbarn schneller reifen und verderben lässt. Üppiges Tomatenangebot im Niggemann Gemüsemarkt ist voll durchprofessionalisiert: Sie wachsen in Gewächshäusern an Pflanzen, die gut und gerne fünfzehn Meter lang werden können! Die Bestäubung der Blüten erfolgt durch Hummeln, acht Wochen später sind die Tomaten komplett rot, werden geerntet und schnellstmöglich verpackt und abtransportiert. Auf diese Weise erreichen sie fast pflückfrisch die Auslagen bei Niggemann. Das gilt auch für die etwas größeren, ebenfalls sehr süßen Dulcita und die Strauchtomaten. Niggemann legt größten Wert darauf, dass fünf bis sechs Früchte gleichmäßig an einem Zweig gereift sind, alles andere wird aussortiert. Das „richtige“ Rot wird nach einer Farbskala bestellt, damit 14 1/14 es genau so tomatenrot ist, wie es die meisten Kunden wünschen. Es darf aber auch mal braun sein, wie bei der Kumato (auch Sugar Brown genannt), oder gelb, die Farbe der Ursprungstomate. Auf diese Weise wird Niggemann der sich wandelnden Nachfrage gerecht. Die normale, runde Tomate wird zunehmend weniger abgesetzt, der Trend geht klar zu Strauch- und Cherryzweigtomaten, „weil da einfach mehr Geschmack drin ist“, wie Rolf Röhrscheid weiß. Zum Schluss verrät er noch schmunzelnd sein persönliches Lieblings-Tomatenrezept: „Dulcita in der Pfanne anschmörgeln, Schalotten dazu, bisschen Speck, eine gute Pasta ... Genießen kann so einfach sein!*“ * Genau: Genießen kann so einfach sein. Was ist Ihr Lieblings-TomatenRezept? Welche Sorte passt zu welchem Gericht? Wir freuen uns auf einen regen Austausch mit Ihnen demnächst auf unserer Facebook-Seite: www.facebook.com/ NiggemannFood KONTAKT Rolf Röhrscheid r.roehrscheid@niggemann.de Telefon: 0234 / 9037-188 PERFEKT ZU ENTE: Überraschen Sie mit einer besonderen Orangen-Hollandaise. Diesen fruchtigen Spargelbegleiter werden Ihre Gäste lieben. REZEPTTIPP: Tee-Ente mit Spargel, Balsamicobutter und Orangen-Hollandaise LUKULL SAUCE HOLLANDAISE Unschlagbar in Geschmack und Funktionalität • Universelle Stabilität seit 1986 – beim Erhitzen, Gratinieren und Überbacken sowie im Bain-Marie • Koch- und säurestabil • Sofort einsetzbar Weitere Informationen, inspirierende Rezepte und Tipps finden Sie unter www.spargelgala.de * Lukull ist Marktführer im professionellen Produktbereich Sauce Hollandaise flüssig. Quelle: Geo-Marketing GmbH, Großverbraucherpanel, Marktanteil, 2013. AUFGETISCHT LAMMFLEISCH AUS NEUSEELAND ZART UND SAFTIG Neuseeland: unberührte Natur, klare, würzige Luft, unendliche Weiden, grün und saftig ... und soweit das Auge reicht nichts als Lämmer. Aus diesem vielleicht letzten Paradies der Erde stammen die Weida Lammspezialitäten. N iggemann setzt seit über 20 Jahren auf die Topqualität der Produkte aus dem Hause Prime Meat. Peter Küster, der im Haus für den Lammeinkauf zuständig ist, ist voll des Lobes für den Hamburger Fleischlieferanten: „Wir arbeiten sehr gerne mit Prime Meat zusammen. Die gleichbleibende Qualität, Kalibrierung und Zuverlässigkeit sind einzigartig bei den Lammprodukten aus Neuseeland.“ HEILE WELT Begeben wir uns kurz ans andere Ende der Welt: Auf einer Fläche, die nur etwas kleiner ist als Deutschland, leben – verteilt auf die Nord- und die Südinsel – knapp viereinhalb Millionen Einwohner. Laut Statistik kommen 16 1/14 in Neuseeland auf 1000 Einwohner sage und schreibe 10.433 Schafe (zum Vergleich: hierzulande sind es 34, in Irland 1166 Schafe). Ein Platzproblem haben die Neuseeländer nicht, und so gibt es dort auch keine Stallhaltung, sondern die Tiere leben tatsächlich frei draußen auf den endlosen grünen Wiesen. Luftverschmutzung, Bodenverseuchung oder andere Umweltprobleme gibt es dort nicht. Die Schafe fressen Gras, eine Zufütterung ist überflüssig, und auf Wachstumsförderer wird gänzlich verzichtet. „Unser Fleisch ist ein reines Naturprodukt“, versichert Sabine Bagowski von Prime Meat und ergänzt: „Das Klima ist gemäßigt, so dass die Tiere unter sehr konstanten Bedin- gungen aufwachsen. Auf diese Weise können wir eine gleichbleibende Qualität garantieren.“ KONTROLLIERTE QUALITÄT Kontrolle ist auch in Neuseeland besser als Vertrauen, mehr noch, in kaum einem anderen Land der Welt wird die Qualitätsüberwachung so streng gehandhabt wie dort. Aufzucht, Schlachtung und Zerlegung unterliegen strengsten Kontrollen. „Wir arbeiten nur mit entsprechend zertifizierten Lieferanten zusammen. Ein Großteil der Tiere wird in genossenschaftlichen Betrieben geschlachtet und zerlegt“, so Sabine Bagowski. Die Fleisch-Expertin ist seit über 30 Jahren im Geschäft und weiß, dass man AUFGETISCHT Leicht und lecker: Lammkeule mit Kräuterkruste und gegrillten Tomaten. nur mit bester Ware so lange erfolgreich am Markt sein kann: „Weida-Produkte sind küchenfertig pariert, zum Teil knochenlos und immer besonders sauber geputzt, was in den Restaurant- und Hotelküchen viel Arbeit erspart.“ PERFEKTER ZUSCHNITT Diese hohe Qualität kommt der Niggemann Kundschaft direkt zugute. Sie kann sich darauf verlassen, dass immer die gleiche Kalibrierung geliefert wird. Zum Beispiel hat eine Keule ohne Knochen immer die identische Größe und das identische Gewicht. Wie das geht? Die Lämmer wachsen unter konstanten örtlichen und klimatischen Bedingungen auf und werden mit gleichem Alter und Gewicht geschlachtet. Diese Einheitlichkeit erleichtert die Küchenplanung ganz enorm, denn der Koch kann sich auf einen gleichartigen Zuschnitt und damit konstante Garzeiten verlassen. „So bekommen die Gäste auch immer dasselbe, wenn sie dasselbe bestellen – und nicht mal winzige, mal riesige Lammkoteletts“, bringt Peter Küster den Vorteil für die Gastronomie auf den Punkt. Für den Einzelhandel ist vor allem die ständige Verfügbarkeit entscheidend. Skeptiker kann Peter Küster sofort beruhigen: „Wir bekommen zuverlässig alle sieben Tage WANN IST EIN LAMM EIN LAMM? Bis zum Alter von 12 Monaten ist das geschlachtete Schaf ein Lamm (Tieren zwischen acht Wochen und sechs Monaten sind Milchlämmer, danach Mastlämmer). Ein im zweiten Lebensjahr geschlachtetes Tier ist ein Jungschaf. 18 die frischen Lieferungen unseres Hamburger Partners. In all den Jahren gab es noch nie einen Ausfall.“ Woche für Woche verkehrt der „Neuseelamm-Express“ zwischen dem tiefen Süden Neuseelands und dem hohen Norden. Schließlich ist mittlerweile das ganze Jahr über Lammzeit. Zwar wird insbesondere zu Ostern, aber auch zu Weihnachten, mehr Lamm nachgefragt, aber zunehmend wird das zarte Fleisch auch zur Grillsaison immer beliebter – und die beginnt ja meist direkt nach Ostern und dauert bis in den Herbst hinein. „Besonders die Edelteile in leckerer Marinade finden unter den Grillfreunden immer mehr Anhänger“, so Küster. Ein Trend übrigens, der langsam auch die Biergärten erreicht. but not least die Filets. Recht mager, aber auch zart und fleischig ist die Keule, das beste Bratenstück vom Lamm, das mit oder ohne Knochen oder in Scheiben geschnitten zum Verkauf angeboten wird. Sie ergibt nicht nur einen schmackhaften Braten oder ein tolles Gulasch, sondern auch herrliche Steaks und Spieße für den Grill. Für alle, die gerne mal was Neues ausprobieren, bietet Niggemann auch Exotischeres wie zum Beispiel das Weida-Lammcarpaccio. Klingt erstmal gewöhnungsbedürftig? Qualität und Geschmack des Carpaccios überzeugen sofort beim ersten Bissen auch den kritischsten Gaumen, versprochen! LECKER IN ALLEN TEILEN Beliebt an Lammfleisch ist – neben dem zarten, milden Geschmack – vor allem die Vielseitigkeit seiner Teilstücke. Der Nacken eignet sich für Gulasch und Braten, aber auch für Suppen und kräftige Eintöpfe. Das Gleiche gilt für die Brust und die Schulter, wobei Letztere gerne auch für Rollbraten oder Grillspieße verwendet wird. Die Haxe ist vergleichsweise kräftig im Geschmack und daher ideal zum Braten. Aus dem vorderen Teil des Rückens stammen die sehr saftigen Lamm-Koteletts (ohne Knochen Lamm-Chops), die kurzgebraten auf den Teller kommen. Der hintere Teil des Rückens enthält das allerzarteste Fleisch vom Lamm: saftige Bratenstücke, Lachs, Karree und last Ab Ostern wird gegrillt! Uns interessiert: Welche Trends beobachten Sie? Was für Fleischsorten sind bei Ihnen auf dem Vormarsch? Haben Sie eine Lieblingsmarinade? Was sagen Ihre Gäste? Wir freuen uns auf Ihre Beiträge auf unserer Facebook-Seite – direkt ab Ostern! www.facebook.com/NiggemannFood KONTAKT Peter Küster p.kuester@niggemann.de Telefon: 0234 / 9037-155 1/14 AZ_ KALBFLEISCHGRO S S H A N D E L W. L o h m an n Wolfgang Lohmann GmbH • Lützowstraße 8 • 45141 Essen • Tel: 0201/712032-33 • Fax: 0201/ 710034-5 AZ_Pottkieker_A4_0213.indd 1 14.02.13 17:32 AUFGETISCHT DIALOG FOOD&DRINK VON PROFI ZU PROFI Drei eigentümergeführte Bochumer Unternehmen haben ein neues Kommunikationskonzept für die Gastro-Szene erdacht. Am 8. April öffnen sich in der Jahrhunderthalle die Tore für den ersten „dialog food&drink“. Fotos: Stefan Kuhn (1), Jahrhunderthalle Bochum (1) Die drei Initiatoren von „dialog food&drink“: Rainer Altendeitering, Martin Hartmann und Hugo Fiege (v.l.) 20 1/14 H Fotos: Stefan Kuhn (1), Jahrhunderthalle Bochum (1) elmut Schmidt hat mal gesagt: „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.“ Gut, dass sich Niggemann Geschäftsführer Rainer Altendeitering, Hugo Fiege und Martin Hartmann dem Rat des Altbundeskanzlers nicht angeschlossen haben. Im Gegenteil: Ihre Vision von einer aktiven Plattform für die Gastronomieszene Nordrhein-Westfalens wird schon bald Realität. Als engagierte Partner der hochwertigen Individualgastronomie ist es ihnen ein besonderes Anliegen, einen professionellen und gleichzeitig ungezwungenen Treffpunkt für die regionalen Entscheider zu schaffen. Genau das ist die Veranstaltung „dialog food&drink“, die nach erfolgreicher Lancierung als jährlich stattfindendes Event geplant ist. IM ZEICHEN DES AUSTAUSCHS Der Name ist Programm: Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht der Dialog. Der zwischen Besuchern und Ausstellern ebenso wie der zwischen Referenten und Besuchern – und auch für den Austausch der Gastronomen untereinander ist Zeit und Raum vorgesehen. Das Konzept beinhaltet neben einer Fachausstellung ausgesuchter Markenartikel aus den Bereichen Essen, Trinken und Dienstleistungen auch interessante Fachvorträge von Experten. Zu den Letzteren zählen Profis wie Gretel Weiß, Enzo Vincenzo Prisco oder Reiner Calmund, deren Vortragsthemen Gastro-Trends, Markenstärke und Motivation garantiert für gut gefüllte Sitzreihen im Knowledge Center sorgen werden. Moderiert wird das Ganze von Ulli Potofski, vielen vor allem als Sportmoderator bekannt. Was die wenigsten wissen: Vor seiner journalistischen Karriere absolvierte der gebürtige Gelsenkirchener eine Kochlehre – der Mann weiß also, wovon er spricht. KONTAKTE KNÜPFEN Im Bereich des Messe-Marktplatzes präsentieren rund 40 ausgewählte Aussteller ihre Angebote. Darunter beispielsweise der Filderstädter Keltenhof, Anbieter von saisonalen Wildkräutersalaten, Maurice Kettyle, Experte für Dry-Aged Beef oder der französische Backwarenspezialist Délifrance. Auch die Initiatoren, die Privatbrauerei Moritz Fiege, Niggemann Food Frischemarkt und Hartmann - Partner der Gastronomie, sind mit eigenen Austellungsflächen vertreten. Die Jahrhunderthalle, Coca Cola, die Fachzeitschrift food service und die Agentur Top Event unterstützen die Veranstaltung zudem als Sponsorpartner. Ganz im Zeichen des Dialogs steht auch das stilvolle Interieur der rund 5000 Quadratmeter großen Veranstaltungsfläche: An langen Tischen in der Raummitte sowie in der von mehreren Winzerbetrieben organisierten Wein-Lounge können die angebotenen Produkte verköstigt und neue Kontakte geknüpft werden. LOHNENDE TAGESVERANSTALTUNG Mit rund 1000 professionellen Besuchern* rechnen die Initiatoren. „Wir möchten, dass die Küchenchefs, Restaurant- und Hotelinhaber, sämtliche Entscheider der Branche und auch der Nachwuchs – beispielsweise Auszubildende und Fachschüler – maximal von diesem Tag profitieren“, wünscht sich Rainer Altendeitering. Deshalb wird innerhalb weniger Stunden viel geboten. Zu guter Letzt darf sogar noch gefeiert werden. Nach einem kompakten Arbeitstag laden die Initiatoren die Besucher am Abend zu einem ungezwungenen Get-together ein. Bei „akademisch Gegrilltem“ bietet sich dann die Gelegenheit, sich über all das auszutauschen, wozu man den ganzen Tag nicht gekommen ist... * Lassen Sie uns gerne vor dem Event wissen, was Sie von der Veranstaltung erwarten und berichten Sie uns nach dem Event von Ihren Eindrücken. Einfach Kommentar auf unserer Facebook-Seite hinterlassen: www.facebook.com/ NiggemannFood KONTAKT Manuel Lieber m.lieber@niggemann.de Telefon: 0234 / 9037-136 DIE REFERENTEN UND IHRE THEMEN Gretel Weiß ist Herausgeberin der gastronomischen Wirtschaftsfachzeitschriften des Deutschen Fachverlages (unter anderem food service). Seit drei Jahrzehnten beobachtet und befragt die gelernte Bäuerin und diplomierte Betriebswirtin die Branche und erstellt profunde Analysen der ProfiGastronomie. Ihr Thema am 8. April lautet: „Mega-Trends und Lernstoff für 2014 +“. Enzo Vincenzo Prisco hat sich als Marketingspezialist und Studienleiter mehrerer Ausbildungsinstitute einen Namen gemacht. Sein unterhaltsamer Vortrag handelt von der „Kraft der Marke“ sowie vom Finden und Realisieren kreativer Ideen. Praktische Beispiele inklusive. Ulli Potofski (oben) und Reiner Calmund sind absolute Spezialisten, wenn es um die Bereiche Sport und Essen geht. Der Sportmoderator und gelernte Koch Ulli Potofski und der ehemalige Sportfunktionär und leidenschaftliche Genießer Reiner Calmund waren nicht nur beide schon Gastgeber beim „perfekten Promi-Dinner“, auch als Moderatoren im Doppelpack sind sie unschlagbar. Ihr Gespräch dreht sich um Teamwork und Motivation – zwei Dinge, die aus dem Bundesliga-Alltag ebenso wenig wegzudenken sind wie aus der Profi-Küche (siehe auch Nachschlag, Seite 26) Weitere Infos und Anmeldung zu dialog food&drink unter www.dialog2014.de 1/14 21 SALZ & PFEFFER MINDESTLOHN IM GASTGEWERBE Wer soll das BEZAHLEN? Der Mindestlohn – ein Reizwort nicht erst seit dem neuen Koalitionsvertrag – ist im Gastgewerbe bereits seit September 2013 angesagt. Nicht zu finanzieren, klagen die einen, eigentlich immer noch zu wenig, behaupten forsch die anderen. Der pottkieker fragte beim DEHOGA und der NGG nach. Spülkraft: Harte Arbeit, fairer Lohn? S eit September 2013 gilt in NordrheinWestfalen im Gastgewerbe in den beiden untersten Tarifgruppen der Mindestlohn von 8,50 Euro. So will es der Tarifvertrag, den DEHOGA und NGG ausgehandelt haben. Und so hat es Guntram Schneider verfügt, indem er Teile des Vertrages für allgemeinverbindlich erklärte. Das bedeutet, dass auch Arbeitgeber, die nicht 22 1/14 in den einschlägigen Verbänden Mitglied sind, an die Vorgaben gebunden sind. Dass sich der NRW-Arbeitsminister dadurch nicht nur Freunde gemacht hat, dürfte klar sein. Als unangemessene Einmischung des Staates in die Tarifautonomie von Arbeitgebern und Gewerkschaften empfinden das Machtwort Erstere, als wichtiges Instrument zur Regulierung begrüßen es Letztere. KEIN LEICHTES GESCHÄFT Klar ist: Leicht hat es das Gastgewerbe in der Tat nicht. Der Betrieb eines Restaurants oder Hotels ist und bleibt besonders personalintensiv, denn Spüler, Kellner, Zimmermädchen und Co. werden sich auch in Zukunft nicht durch Computer oder Maschinen ersetzen lassen. Hinzu kommen die Kosten für Einrichtung und Ausstattung, Wareneinkauf, Pachten, ständig steigende Nebenkosten, Versicherungen und und und – kurz: Wer heutzutage in der Gastronomie selbstständig ist, muss mit spitzer Feder kalkulieren. Fotos: iStockphoto (1), Fotolia (2) HUNGERLÖHNE? Geht man von 8,50 Euro und 169 Arbeitsstunden pro Monat aus, kommt eine Spülhilfe oder eine Garderobenkraft auf etwas über 1400 Euro brutto. Üppig ist das, was netto dabei herumkommt, jedenfalls nicht. Einig sind sich alle an einem Punkt: Schwarze Schafe, die für Aushilfstätigkeiten Stundenlöhne von zwei bis fünf Euro zahlen und auf die Aufstocker-Regelungen der Arbeitsagenturen bauen, verhalten sich sittenwidrig und haben im Gastgewerbe nichts verloren. Diese Armutslöhne reichen schlicht nicht zum Leben, der Staat muss kräftig zubuttern, die Rentenansprüche der Betroffenen sind minimal. Laut NGG (Gewerkschaft Nahrung – Genuss – Gaststätten) müssen 9% aller im Gastgewerbe Tätigen aufstocken. Sabine Alker, Landesbezirkssekretärin, NGG Fotos: iStockphoto (1), Fotolia (2) Hungerlöhne sind unfair Immerhin, der Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde ist ein Anfang, die Richtung stimmt. Uns wäre es allerdings lieber gewesen, wenn der Stundenlohn dynamisiert wäre, wir also nachverhandeln könnten – nach oben, versteht sich. Insofern sind 8,50 Euro für uns die Untergrenze, denn eigentlich ist das zu wenig zum Leben. Und wer arbeitet, sollte von seinem Lohn anständig leben können, finden wir. Die Befürchtungen, dass sich die Arbeitslosenzahlen nach Einführung des gesetzlichen Mindestlohns erhöhen, halte ich für reines Kettenrasseln der Arbeitgeber. Damit wird einfach nur in der Öffentlichkeit Unsicherheit verbreitet. Nachbarländer, die schon seit vielen Jahren einen flächendeckenden Mindestlohn haben, beweisen, dass die Horrorszenarien unbegründet sind. Ich habe noch von keinem Betrieb gehört, der schließen musste, weil ihn der Mindestlohn an Hungertuch und Bettelstab gebracht hätte. Wenn beispielsweise ein Restaurantbesitzer angeblich deswegen schließen muss, weil er plötzlich seinen Hilfskräften 8,50 Euro pro Stunde zahlen muss, dann liegt es nicht am Mindestlohn, sondern an seinem mangelhaften Geschäftsmodell. Im Gegenteil, wir versprechen uns davon zusätzliche Kaufkraft und sehen im Mindestlohn eine Art eigenständiges Konjunkturprogramm. Es ist doch so: Es ist volkswirtschaftlich unverantwortlich, wenn Dumpinglohn-Firmen sich ihre Beschäftigten mit den Steuern derjenigen Unternehmer subventionieren lassen, die angemessene Löhne zahlen. Die Aufstockung geht doch zu Lasten aller Steuerzahler, das ist einfach nicht fair! Das Fatale an Niedriglöhnen ist außerdem, dass wer selber so wenig verdient, auch nur dort einkaufen kann, wo ebenfalls niedrigste Löhne gezahlt werden. Der Mindestlohn ist hier also eine Art Haltepunkt in der Abwärtsspirale. Wichtig ist, dass er nun rasch und ohne Ausnahme (also OstWest, junge Leute, Minijobber) in ganz Deutschland eingeführt wird. Und im nächsten Schritt muss er dann zügig nach oben hin angepasst werden. Der Staat sollte sich raushalten Wir sind gegen die Verordnung eines gesetzlichen Mindestlohnes via Gesetz. Die Lohnfindung sollte nicht Sache des Staates sein, sondern der Tarifparteien. Arbeitgeber und Gewerkschaften sind einfach näher dran und wissen am besten, was sinnvoll und machbar ist. Kein Gesetz kann die Wahrheiten vor Ort abbilden, das heißt, wir brauchen regionale Tarifverträge, die die Unterschiede in den Bundesländern berücksichtigen (und das ist schon schwer genug). Der staatlich verordnete Mindestlohn ist einfach zu unflexibel, und hat mit grundgesetzlich geschützter Tarifautonomie gar nichts mehr zu tun. Wenn man die Sache betriebswirtschaftlich betrachtet, muss jeder Mitarbeiter entsprechend seiner Produktivität bezahlt werden. Heißt umgekehrt: Jeder erwirtschaftet mindestens seinen eigenen Lohn, sonst zahlt der Unternehmer drauf. Liegen die Löhne also über der Produktivität, werden sie wegfallen, weil der Kostendruck die Quersubventionierung unmöglich macht. Das wird dann gerade in den unteren Tarifgruppen, in denen die Bezahlung von Ungelernten oder Geringqualifizierten geregelt ist, ein Problem. Eine legale Beschäftigung zu finden, würde für diese Gruppe immer schwerer. Ich glaube, die Aussage, dass Arbeit grundsätzlich besser ist als keine, hat weiterhin Bestand, und Arbeitslosigkeit wegen eines zu hohen Mindestlohns ist keine erstrebenswerte Alternative. Wir haben nicht nur Ausgelernte und Akademiker, sondern brauchen auch für die Anderen einen ersten Arbeitsmarkt. Kurz und gut: Es kann und darf nicht sein, dass sich Lohnhöhen nicht mehr nach Produktivität und Arbeitsmarktgesichtspunkten richten, sondern nach den Wahlversprechen der Parteien. Mitarbeiter können immer nur so bezahlt werden, wie es die am Markt zu erzielenden Preise zulassen. Und auch innerhalb eines Betriebes ist es sinnvoll – gerade im Interesse einer Fachkräftesicherung – dass der Stundenlohn einer ungelernten Hilfskraft sich deutlich von dem einer ausgebildeten Fachkraft unterscheidet. Ausbildung soll sich ja auch noch in Zukunft lohnen. Thorsten Hellwig, Pressesprecher, DEHOGA 1/14 23 HAUSGEMACHT – 100% NIGGEMANN DAS TEAM DER WARENANNAHME Alles unter KONTROLLE „Wir haben einen schlechten Ruf: Wir sind viel zu pingelig“, lacht Ralf Pamp. Und genau das ist das Wichtigste in seinem Job. Als Chef der Warenannahme wacht er mit einem siebenköpfigen Team darüber, dass alle Lieferungen komplett und vor allem in gewohnt hoher Niggemann Qualität im Food Frischemarkt landen. K einer der zigtausend Artikel, die Niggemann im Sortiment hat, schlüpft unbeachtet an der Warenannahme vorbei. Doch der Reihe nach: Überwiegend nachts kommen die beladenen LKWs an den Laderampen am rückwärtigen Ende des Betriebsgebäudes an. Kaum haben sie angedockt, wird mit dem Ausladen der Ware begonnen. Die Geräuschkulisse dabei ist Andreas Poschmann prüft die eingetroffene Ware 24 1/14 übrigens beachtlich: Wenn die Hubwagen und Gabelstapler über die Bodenbleche rattern, braucht man schon eine kräftige Stimme, um sich Gehör zu verschaffen. Kein Problem für Pamp & Co., Palette für Palette knüpfen sie sich nun vor, jede Kiste, jeder Artikel wird genau gecheckt: · Ist das die Ware, die bestellt wurde? Ein erster Abgleich mit dem Lieferschein verschafft Klarheit. · Stimmen die gelieferten Mengen mit denen auf dem Lieferschein überein? Je nachdem werden die Artikel gezählt oder sie landen auf der Waage. Diese ist mit dem internen System verbunden und gibt sofort Auskunft darüber, ob das Gewicht der Bestellung entspricht. Es vereinfacht die Arbeit des Teams natürlich sehr, wenn die Paletten bereits so gepackt und ausgezeichnet ankommen, wie sie bestellt wurden, also am besten „sortenrein“ und exakt so hoch gestapelt, dass sie genau in die Regale passen. ETIKETTENSCHWINDEL AUSGESCHLOSSEN · Und last but not least: Wie ist die Qualität? Wie sieht die Ware aus, wie riecht sie, wie fühlt sie sich an? Stimmt die Temperatur? Ist das Mindesthaltbarkeitsdatum richtig? Und ein ganz wichtiger Punkt: Ist die Ware korrekt ausgezeichnet? Rückverfolgung ist insbesondere im Fleischbereich ein sensibles Thema. Das Etikett, das auf jedem einzelnen Teilstück kleben muss, gibt Auskunft darüber, wo das Tier geboren und aufgewachsen ist, wo es geschlachtet und zerlegt und von wem es schließlich geliefert wurde. Wichtig, so Pamp, sei zum Beispiel beim Gemüse auch der Blick in die unteren Kisten. „Oben hui, unten pfui“ kommt zwar sehr selten vor, aber dann und wann eben doch: „Ich kenne natürlich meine Pappenheimer. Bis jetzt hatten wir ein glückliches Händchen und haben noch jedes schwarze Schaf entdeckt. Aber zum Glück haben wir zu unseren Lieferanten ein tolles Vertrauensverhältnis, so dass Schummeleien wirklich äußerst selten sind.“ Was den strengen Blicken der Männer von der Warenannahme nicht standhält, wird aussortiert und fotografiert und landet im Retouren-Regal, um dann später entsorgt oder an den Lieferanten zurückgeschickt zu werden. HOCHSTAPELEI ERWÜNSCHT Andreas Poschmann, mit 25 Jahren der Jüngste in der Truppe, erzählt, wie‘s nach dem Check weitergeht: „Die Ware wird in Christian Reck scannt die Etiketten v. l. n. r. (hintere Reihe): Andreas Poschmann, Ralf Eschbach, Ralf Pamp, Stefan Pamp, Rainer Czerwonka, Benjamin Zonka; vorne: Christian Reck und Daniel Weber die Abteilungen gebracht. Dort müssen wir Lagerorte anlegen.“ Zur Erklärung: Jeder Gang, jedes Regal, jede Etage, jedes Fach hat eine Nummer, jede Abteilung einen Buchstaben. Die exakte Benennung ist wichtig, damit die Bestellungen der Kunden später schnell kommissioniert werden können. Die Route durch den Markt wird so geplant, dass die Mitarbeiter auf möglichst kurzen Wegen möglichst zeitsparend durch alle Abteilungen kommen. Zu den Aufgaben von Andreas Poschmann zählt auch die Verwaltung des Leerguts, was bei allein 2500 bis 3000 Kisten täglich eine echte Herausforderung ist. In Rot (hauptsächlich für Fleisch und Wurst) und Blau (Fisch) lagern die E2-Kisten deckenhoch gemeinsam mit unzähligen Holzund H1-Paletten in den riesigen Gängen hinter den Verkaufsräumen. „Es ist ein Mehrwegsystem, bei dem ein Pfand erho- ben wird, da muss man schon ständig im Blick haben, wie der Stand ist“, erklärt der junge Mann. HAND IN HAND Hier wie bei allen Tätigkeiten in der Warenannahme ist modernste Technik mit im Spiel. Alle Mitarbeiter sind mit I-Pods ausgestattet, über die die ganze Abwicklung läuft. Unvorstellbar, mit wieviel Papierkram das vor gar nicht allzu langer Zeit verbunden war! In der Warenannahme zu arbeiten bedeutet, ständig alle anderen Abteilungen mit im Blick zu haben. Dementsprechend konzentriert ist die Atmosphäre. „Wir sind hier an verantwortlicher Stelle. Wenn bei uns was schief geht, bekommen alle das zu spüren“, erklärt Ralf Pamp, „Wir arbeiten Hand in Hand, es geht sehr familiär zu.“ „Wenn jemand Probleme hat, sind die ande- Ralf Pamp beim täglichen Check: Alles okay? ren da“, ergänzt Poschmann. Also wirkt sich der Druck nicht negativ auf das Klima in der Abteilung aus? „Nee“, grinst Ralf Pamp, „unser Betriebsklima ist nicht gut. Es ist sehr gut!“ KONTAKT Ralf Pamp ralf.pamp@niggemann.de Telefon: 0234 / 9037-160 1/14 25 NACHSCHLAG Genuss auf GANZER LINIE Zwei Lieblingsbeschäftigungen hat Reiner Calmund: Reden und Essen! Am 8. April ist er im Rahmen von „dialog food&drink“ zu Gast in der Jahrhunderthalle Bochum. pottkieker: Nach welchen Kriterien wählen Sie ein Menü aus? Calmund: Meine erste, nicht ganz ernst gemeinte Frage an den Chef lautet fast immer: „Was muss weg?“ Dann gehen wir die tagesfrischen Sachen durch und daraus stelle ich mir dann was Leckeres zusammen. Teller gesäbelt werden. Fisch esse ich da am liebsten, wo ich weiß, dass er in der Nacht noch geschwommen ist. Kobe- oder Wagyu Rind lockt mich ebenso wie ofenfrischer Jungschweinebraten an der Kruste... Wie experimentierfreudig sind Sie beim Essen? Ich bin ja in der ganzen Welt gewesen und dabei durchaus auf Dinge gestoßen, die nicht sein mussten. Etwa Schlangenherz in Vietnam, frisch von der Kobra und noch zuckend. Heuschrecken in Thailand sind auch nicht so mein Ding. Hier am heimischen Herd gilt für mich das kölsche Motto: Herz, Nieren, Lung – das ist nichts für den Jung! Was bereiten Sie zu, wenn Sie jemanden mit ihren Kochkünsten beeindrucken möchten? Ich habe ja mal bei Vox das „Perfekte Promi-Dinner“ mit einem sehr anspruchsvollen Menü gewonnen. Das kann sich überall sehen lassen. Als Jury-Mitglied der VoxKocharena musste ich zweimal bei einer Benefiz-Sendung gegen Starköche antreten. Beim Cappuccino von Lemongrass und Curry am Gamba-Spieß gab es eine knappe Niederlage, bei meiner Königs-Disziplin, einem leckeren Dessert, erhielt ich 29 von 30 möglichen Punkten. Es war die höchste Wertung in rund sechs Jahren Kocharena. Die Jury war immerhin mit Johann Lafer, Deutschlands Dessert-König, und der einzigen Koch-Weltmeisterin Lea Linster, besetzt. Ich gebe aber ehrlich zu, dass ich beide Gerichte vorher mehrmals mit dem 3 Sterne Koch Dieter Müller zubereitet habe. Vorschau Impressum Die nächste Ausgabe des pottkiekers erscheint im September 2014. Und das sind unsere Themen: Herausgeber: Niggemann Food Frischemarkt GmbH Speicherstraße 4 - 8 44809 Bochum Telefon: 0234 / 9037-00 www.niggemann.de Specktakel: echte bunte Bentheimer Wiesenfrisch: Label Rouge-Geflügel Vielfältige Knolle: im 7. Kartoffelhimmel 26 1/14 Beim „dialog food&drink“ ziehen Sie einen Vergleich zwischen dem Bundesliga-Alltag und der Gastronomie. Worum geht es dabei? Beim Fußball ist wie beim Kochen Teamwork gefragt. Hier ist die Mannschaft, da die Brigade. Einer muss das Sagen haben, die anderen müssen Hand in Hand arbeiten. Wenn etwas schief geht, muss sofort Hilfe her. Ein mehrgängiges Menü ist wie ein Spiel: Du brauchst eine Taktik, Ordnung und Disziplin und du brauchst die Leute, die alles umsetzen. Auf die musst du dich verlassen können. Sonst hagelt es Pleiten. Und die kann sich weder ein Chef-Trainer noch ein Chef-Koch lange erlauben. Jeder hochdekorierte Starkoch und jeder Torschützenkönig weiß: Ohne ein gutes Team sind besondere Erfolge und Auszeichnungen nicht möglich. RZ_ Redaktion: Bettina Brakelmann, www.bettina-brakelmann.de Christel Trimborn, www.wemfall.de Layout: Janina Demiana Roll www.hamburg-designsache.de V.i.S.d.P.: Rainer Altendeitering Foto: S. Pick Haben Sie ein absolutes Lieblingsgericht und wenn ja, welches? Wie viel Platz haben Sie hier? Nein, d a s Lieblingsgericht schlechthin gibt es nicht. Es gibt bürgerliche, regionale oder internationale Verführungen. Wenn ich in Brasilien bin, gibt es immer ein zünftiges Rodizio, bei dem bis zu 15 verschiedene Sorten Fleisch mit dem Schwert vom Spieß direkt auf den Welches Lebensmittel darf in Ihrem Kühlschrank auf keinen Fall fehlen? Wasser. Für mich das wichtigste Lebensmittel überhaupt. Ready-to-reheat solutions Ready-to-reheat solutions Die Neuheit im Kühlsortiment! Einfache Zubereitung Kalkulationssicherheit Qualitätsversprechen gegart +4 °C ⋅Zeitersparnis: kein Garen notwendig, nur Erhitzen ⋅Kalt servieren oder flexibel aufwärmen ⋅Wareneinsatz ohne Verlust ⋅Lange Haltbarkeit ⋅Natürlich gelbfleischig ⋅Konstante Qualität ganzjährig Appetit auf mehr? www.mccain-foodservice.de RZ_05354007_AZ_Easy Nature_Easy_Seasoned_210x148mm.indd 1 28.02.14 11:14 Friesisch Tapas KLEIN, FEIN, Matjes PUR Friesische Art 600 g / 10 Filets NORDISCH, KÖSTLICH... Matjes PUR Rauchgewürzt 600 g / 10 Filets Foto: S. Pick Matjes und Hering PUR! 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