06/2012 - Schweizerischer Verein für Schweisstechnik
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06/2012 - Schweizerischer Verein für Schweisstechnik
101. Jahrgang • 101ème année • 22. Oktober 2012 06 / 2012 SCHWEISSTECHNIK SOUDURE OFFIZIELLES ORGAN DES SCHWEIZERISCHEN VEREINS FÜR SCHWEISSTECHNIK Inhalt / Sommaire Aus der Industrie • • • • Innovationen Highlights Wirtschaftsdaten Produktneuheiten Fachbeiträge • Produkt-Konformität • Bauprodukte – kritische Fragen Berichte Auf Vettels Spuren – Hockenheim 2012 Seite 10 Wann ist ein Produkt konform? Seite 14 Bauprodukte in der CH und in der EU Seite 22 • • • • • Neue Schweissprozesse Formula Student Germany 2012 am Hockenheim Fotowettbewerb SVS-Mitarbeitervorstellung X-Man Rätsel Mitteilungen • • • • SVS Kursprogramm Veranstaltungskalender Impressum Vorschau Heft 7 / 2012 Die MAN Diesel & Turbo SE sucht am Standort Zürich für den Bereich Qualitätsmanagement zum frühestmöglichen Eintrittstermin eine/n Die MAN Diesel & Turbo SE mit Sitz in Project Quality Manager / Schweissfachingenieur Augsburg ist weltweit führender Anbieter von Großdieselmotoren und Turbomaschinen für maritime und stationäre Anwendungen. Sie entwickelt Zwei- und Viertaktmotoren, Gasund Dampfturbinen sowie Kompressoren und Ihre Aufgaben - Führen, Pflegen und Weiterentwickeln der Schweissaufsicht nach ISO EN 3834 in unserer Werkstatt in Zürich Ansprechpartner für schweisstechnische Fragestellung aller Art für die Produktion, Engineering und Lieferanten Überprüfung und Freigabe der schweisstechnischen Vorschriften für Bauteile Sicherstellen, dass zugekaufte Bauteile in Bezug auf Schweisstechnik den zutreffenden Regelwerken entsprechen Erarbeiten und Verwalten von qualitätsrelevanten Vorschriften für schweisstechnische Belange (WPS / PQR) Beratung bei Neuinvestitionen in dem schweisstechnischen Maschinenpark Abwickeln von Projekten in qualitätstechnischen Belangen von der Angebotsphase bis zur Übergabe an den Kunden Sicherstellen der Zulieferqualität durch Lieferantenüberwachung kritischer Bauteile Durchführen von Schadensanalysen (Root Cause Analysis) Ihre Qualifikationen - Erfolgreich abgeschlossene technische Berufsausbildung mit W eiterbildung zum Schweissfachingenieur (FH) Mehrjährige, einschlägige Berufserfahrung im Anlagen- bzw. Druckbehälterbau. Von Vorteil in der Öl- und Gas- bzw. Prozessindustrie. Erfahrung mit ASME IX und ISO EN 3834 Beherrschung der englischen Sprache in Wort und Schrift Bereitschaft zu Reisetätigkeiten im In- und Ausland (30%) Selbstsicheres, überzeugendes Auftreten, methodische Vorgehensweise sowie selbständige, proaktive und genau Arbeitsweise in einem sehr dynamischen Umfeld Überdurchschnittliche Einsatzbereitschaft, Zuverlässigkeit und Teamfähigkeit Führungserfahrung von Vorteil oder Potential dazu Eduard Meier, Telefon +41 44 278 27 04 oder eduard.meier@man.eu, steht Ihnen unter Angabe der Kennziffer 50280753 für Fragen gerne zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Engineering the Future - since 1758 MAN Gruppe bietet schlüsselfertige Kraftwerke an. Turbolader, Verstellpropeller, Lokomotiv- und Gasmotoren sowie chemische Reaktoren ergänzen das Produktportfolio. Unter der Marke MAN PrimeServ erhalten die Kunden weltweite After-Sales-Dienstleistungen. Das Unternehmen beschäftigt rund 14 500 Mitarbeiter an mehr als 100 internationalen Standorten. IMPRESSUM Herausgeber: Schweizerischer Verein für Schweisstechnik St. Alban-Rheinweg 222 CH-4052 Basel Tel: +41 61 317 84 84 Fax:+41 61 317 84 80 info@svsxass.ch Chefredaktor: Horst Moritz Bachtobelstrasse 9 8106 Adlikon Tel. / Fax:+41 44 841 06 44 Mobil: +41 79 544 55 20 horst.moritz@bluewin.ch Redaktionskommission: E. Brune R. Girardier U. Hadrian R. Smolin Dr. V. Stingelin Anzeigen: Schweizerischer Verein für Schweisstechnik Nadja Heikkinen Tel. +41 61 317 84 17 Fax. +41 61 317 84 80 nadja.heikkinen@svsxass.ch Produktion: Gremper AG Kasernenstrasse 32 Postfach 4005 Basel Auflage: Total 2000 Exemplare Abonnenten 1138 Preise: Jahresabo CHF 63.– einschl. Versand Einzelbezug CHF 11.– zuzüglich Versand VERANSTALTUNGSKALENDER Datum / Zeit Ort Veranstaltung 23.10.2012 Basel Thermisches Spritzen 3-Ländereck Ganzheitlicher energieeffizienter Betrieb von TS-Anlagen 25.10.2012 Winterthur SFI Erfa – Sulzer Innotec 11.12.2012 Basel Thermisches Spritzen 3-Ländereck Gasgewinnung für das TS und Gas-Rückgewin- nung beim TS 12.02.2013 Basel Thermisches Spritzen 3-Ländereck Laserbeschichten 09.04.2013 Basel Thermisches Spritzen 3-Ländereck Suspensionsspritzen 15. + 16.05.13 Interlaken 102. SVS Jahresversammlung 02. – 07.07.13 Leipzig Internationale Berufsweltmeisterschaft 11. – 17.09.13 Essen 66th IIW Annual Assembly and International Conference 16. – 21.09.13 Essen SCHWEISSEN & SCHNEIDEN Weltmesse für Fügen, Trennen und Beschichten 18. + 19.09.13 Essen WELDCUP Wettbewerb Auskunft: Schweizerischer Verein für Schweisstechnik St. Alban-Rheinweg 222, 4052 Basel, Tel. 061 317 84 84, Fax 061 317 84 80 Vorschau auf Ausgabe 07 / 2012: Aus der Industrie Innovationen, Highlights, Wirtschaftsdaten und Produktneuheiten Fachbeiträge Beiträge aus der Welt des Schweissens, Schneidens und Prüfens Forschungsberichte Berichte Praxis- und Kurzberichte X-Man Rätsel Mitteilungen Normen, Kursprogramm, Veranstaltungskalender Die nächste Ausgabe erscheint am 10. Dezember 2012 Haftungsausschluss Der SVS hat keine Kontrolle oder dergleichen über Ausführung oder Nichtausführung, Fehlinterpretationen, richtige oder falsche Anwendung jeglicher Informationen oder Empfehlungen, die in den Veröffentlichungen enthalten sind. Daher schliesst der SVS und seine Mitglieder jegliche Gewährleistung im Zusammenhang damit aus. T E C H N O L O G Y F O R T H E W E L D E R ’ S W O R L D . Compact & flexible! ABITIG® GRIP Little – die neuen WIG-Schweissbrenner von ABICOR BINZEL. 30 Fachmärkte in der Schweiz. Bernstrasse 41 3175 Flamatt Telefon 0844 800 300, Fax 0844 800 301 contact@pangas.ch, www.pangas.ch Tel. +41 (0)31 744 66 44 Fax +41 (0)31 744 66 45 www.lwbweldtech.ch Unbenannt-9 1 Unbenannt-6 1 10.12.2010 08:24:04 Alexander Binzel GmbH & Co. KG Schweisstechnik Grenchen Postfach 259 • Kapellstrasse 24–30 CH-2540 Grenchen Tel.: 032 644 34 45 Fax: 032 644 34 40 Email: info-ch@binzel-abicor.com www.binzel-abicor.com 10.12.2010 11:20:31 Editorial Liebe Mitglieder Verehrte Leserinnen und Leser Veränderung als Konstante. Dauernd in Bewegung bleiben. Nur nicht stehen bleiben. Wer ruht der rastet und wer rastet der rostet. Solche und viele weitere Sprüche hören Sie täglich, wenn sich Kollegen treffen und über betriebliche Veränderungen berichten. In solchen Sprüchen schwingt auch eine gewisse hintergründige Resig nation. Wir sind Teil dieser Veränderung und werden gezwungen diese zu akzeptieren, denn wir können ja sowieso nichts ändern. Es bleibt nichts anderes übrig, als das Beste daraus zu machen. Alles wird schneller, hektischer, unübersichtlicher und die Zusammenhänge schwerer zu verstehen. Eine Erklärung dafür liegt in der über uns hinweg ziehenden Globalisierung. Bekannte feste Werte verschwinden, oder verlieren zumindest ihre Bedeutung. Ferien in fernen Ländern zum Schnäppchenpreis, wer versteht das schon, dass wir für CHF 120 nach Barcelona und zurück fliegen können? Japanische und amerikanische Personenwagen werden in Europa zu konkurrenz fähigen Preisen angeboten, obwohl die Fabrikationsstätten viele tausend Kilometer entfernt liegen. Äpfel aus Neuseeland und Wein aus Südafrika können in unserem Land billiger angeboten werden, als die eigene einheimische Produktion. Wer versteht das schon. Eine ähnliche Entwicklung sehen wir auch in der Arbeitswelt. Ohne gesetzliche Regelungen würde die Schweiz von Billigstlohn-Arbeitern überflutet. Nicht genug, dass die grossvolumigen Produktionen in Billiglohnländer abgewandert sind, finden wir heute auf dem Markt vermehrt Arbeiter die ihre Dienste unter dem landesüblichen Niveau anbieten. Wer diese Dienste in Anspruch nehmen will ist gut beraten diese vorher zu überprüfen. Nicht nur die Qualität der Lohnarbeit sollte überprüft werden, sonder auch die Qualität der ange botenen Produkte. Ein Druckluftkessel zum Beispiel hat eine relativ einfache Funktion. Wenn dieser durch die Volumen / Druck Regelung der Druckgeräteverordnung unterstellt ist, sind für diesen Druckluftkessel auch Wartungs- und Inspektionsinterwalle vorgeschrieben. Es kann also durchaus vorkommen, dass ein günstig im Ausland eingekaufter Druckluftkessel monatlich geleert und auf Korrosion oder andere Fehler überprüft werden muss, damit er seine Herstellergarantie nicht verliert. Ein etwas teureres Inlandprodukt käme mit jährlichen Überprüfungsintervallen aus. Da stellt sich schnell heraus, dass der vermeintlich günstige Einkauf eigentlich ein teures Betriebsmittel ist. Um im heutigen Umfeld alles verstehen und beurteilen zu können ist es unumgänglich sich umfassend zu informieren. Damit diese Informationen auch verstanden werden, muss man sich entsprechende Kenntnisse aneignen. Dies kann durch Aus- und Weiterbildung erreicht werden. In der Schweisstechnik stellen wir über viele Jahre gesehen einen steigenden Ausbildungsbedarf fest. Die Anzahl Teilnehmer für die praktische Ausbildung zum Schweisser oder zur Schweiss aufsichtsperson hat stetig zugenommen. Bei den Schweissern konnten wir eine Verschiebung der Teilnehmerzahl von den grossvolumigeren Abbrennverfahren hin zu Verfahren für dünnere, feinere und noblere Werkstoffe feststellen. Die Anzahl der Teilnehmer an der Ausbildung zur Schweissaufsichtspersonen (SAP) und hier insbesondere die Ausbildung zum Schweissfachmann (SFM), nimmt jedes Jahr zu. Wenn in der Vergangenheit durchschnittlich 20 SFM pro Jahr ausgebildet wurden, so ist diese Zahl in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Im Jahr 2008 wurden 50, im Jahr 2009 66 und 2012 werden gar mehr als 75 IWS Diplome an neue Schweiss fachmänner verteilt. Dies zeigt uns, dass die Schweizer Betriebe qualitätsbewusster produzieren. Als Königsdisziplin in der Ausbildung von Schweissaufsichtspersonen gilt diejenige zum SFI Schweiss-Fach-Ingenieur. In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik in Zürich wurde diese Ausbildung im Mai 2009 mit 10 Telnehmern gestartet. Bis Heute wurden insgesamt 35 Schweissfach- Ingenieure ausgebildet, sodass wir für Schweizer Verhältnisse von einem Erfolg sprechen können. Also ist auch hier ein Bedarf in der Industrie vorhanden. Aus der Sicht des Vereins hat die Globalisierung also etwas Positives. Die Betriebe lassen ihre Fachleute ausbilden, damit diese in der Lage sind die Qualität der Produkte zu beurteilen oder die Kenntnisse haben diese Produkte den Anforderungen entsprechen zu produzieren. Qualität wird nicht durch Inspektionen festgestellt, sonder Qualität ist die Summe aller richtigen Schritte bei der Herstellung eines Produktes, für das der Kunde bereit ist einen Preis zu bezahlen. Die Ausbildung in der Schweisstechnik, sei es in der praktischen Ausbildung oder in der Ausbildung von Schweissaufsichtspersonal wurde auch globalisiert. Alle Ausbildungen nach EWF Richtlinien und Qualifikationen nach EN-Normen gelten europaweit und solche nach IIW Richtlinien und ISO-Normen gelten weltweit. Ein beim SVS erworbenes Diplom für den Schweissfachmann (IWS) oder Schweissfachingenieur (IWE) ist in China, Australien, Südafrika oder in weiteren 53 Mitgliedsländern des IIW gültig. Der Lehrinhalt, der Lehrumfang und die Prüfungen sind international abgeglichen und haben die gleiche Qualität. Zu meiner Schulzeit haben meine Eltern mir gesagt, dass ich lernen soll, denn «was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr». Heute hat die Erwachsenenbildung einen viel grösseren Stellenwert und Bedeutung als damals, denn «Man wird alt wie ein Haus, aber man lernt nie aus». Ulrich Hadrian Geschäftsführer i Aus der Industrie Roboterschweissen im Wettbewerb Auf der BEIJING ESSEN WELDING & CUTTING 2012 Die weltweit zweitgrösste Fachmesse zum Thema Schweissen und Schneiden öffnete zum 17. Mal in China ihre Tore: Die BEIJING ESSEN WELDING & CUTTING war Pilgerstätte für 22.436 interessierte Besucher aus 74 Ländern. Vom 4. bis 7. Juni zeigten 936 Aussteller auf einer Fläche von rund 45.000 qm ihre Produkte und boten die Gelegenheit, Aussenhandelsbeziehungen zu vertiefen. Xingxing Science and Technol-ogy Co., Ltd. (ARC) organisiert wurde. In dem aufwändigen Schweisswettbewerb zeigten 70 Teilnehmer ihr Können in den vier Prozessen Lichtbogenhandschweissen, Metallschutzgasschweissen, Wolfram-Inertgasschweissen und Gasschmelzschweissen. In einer fünften Disziplin «Roboterschweissen» programmierten die Teilnehmer nicht nur einen Roboter, sondern sie mussten ebenfalls sicherstellen, dass ihr «Kollege» entsprechend präzise die Schweissarbeiten ausführen konnte. Diese Wettbewerbsdisziplin ist auch ein Indiz für das starke Interesse in diesem Land an Schweissen mit Robotern. So lag nach Angaben der Zeitschrift «The Japan Welding News» China 2011 bei der weltweiten Nachfrage nach Schweissrobotern mit 20,5 % auf dem dritten Platz, direkt hinter Europa (21,4 %) und Nord-Amerika (20,7 %). Zum «Bergfest» der Grossveranstaltung konnte Dr. René Haak, Leiter des Referats für Wissenschaft und Technologie, den Generalsekretär Zhang Yanmin von der Chinese Mechanical Engineering Society CMES, Claus-Peter Regiani, der Direktor von Messen und Ausstellungen der Messe Essen sowie Dr. Klaus Middeldorf und Dipl.-Betrw. Anke Wiesner, Finanzen- und Verbandsorganisation im DVS, zum Botschafterempfang im Hotel Crowne Plaza International Airport einladen und den interkontinentalen Kontakt vertiefen. Hr. Jiang Zhigang, Stellvertretender Direktor des State-owned Assets Supervision and Administration Commission of the State Council (SASAC), P.R.C. (mitte), Hr. Christian Ahrens, Foreign Resource Director of DVS (GSI) (links), Hr. Seung-Kwan, Kang, Executive Director of Korea Welding Industry Cooperative (rechts) schalten gemeinsam die Kristallkugel zur Eröffnung der «2012 Beijing ARC Cup International Welding Competition» ein. Foto: ARCIWC.COM Auf Antrag des DVS – Deutscher Verband für Schweissen und verwandte Verfahren e. V. organisierte die Messe Essen GmbH für das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) den «German Pavilion», in dem 27 deutsche Unternehmen einen attraktiven Anziehungspunkt im Bereich der Fügetechnik bildeten. «Viele Unternehmen und Gäste nutzen die Messe als Markteintritt – gerade um im asiatischen Markt Fuss zu fassen», weiss Dr. Klaus Middeldorf, Hauptgeschäftsführer des DVS, zu berichten. Obwohl die Weltbank vor Kurzem die Prognosen für Chinas Wirtschaftswachstum auf 8,2 % (9,2 % in 2011) gesenkt hatte, konnte die Hauptstadt Peking ihre Besucherzahl zu 2010 (20.680) steigern. Damit ist China auch weiterhin auf gutem Weg, seine Wirtschaft auf ein stabiles Niveau auszubauen. Dabei ist als wichtiger Handelspartner unter den europäischen Ländern Deutschland an erster Stelle zu nennen. Gerade Messen wie die BEIJING ESSEN WELDING & CUTTING bieten deutschen Unternehmen gute Möglichkeiten, Geschäftsbeziehungen zu vertiefen und neue Kontakte zu knüpfen. Im Rahmen der Messe fand der «2012 Beijing ARC Cup International Welding Competition» statt, der von der State-owned Assets Supervision and Administration Commission of the State Council (SASAC) veranstaltet und von der Beijing ARC 2 Schweisstechnik / Soudure 06 / 2012 Bei dem Schweisswettbewerb «2012 Beijing ARC Cup International Welding Competition» geht es um Millimeterarbeit. Foto: ARCIWC.COM Dr. Haak begrüsste in seiner Rede die positive Entwicklung der BEIJING ESSEN WELDING & CUTTING und den wachsenden Markt in China. «China ist in der Löt- und Schweisstechnik einer der grössten Märkte weltweit und für deutsche Hersteller der Branche noch vor den USA der lukrativste Markt», stellte der Referatsleiter fest. Da die «deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen florieren» wünschte er allen Teilnehmern «gute Geschäfte zum beiderseitigen Nutzen». Auch Claus-Peter Regiani unterstrich die Bedeutung der grössten asiatischen Fachmesse im Bereich Schweissen und Fügen. «Für Firmen ist diese Messe der optimale Ort, um sich und ihre Pro- Aus der Industrie dukte in einer wirtschaftlich viel versprechenden Region zu präsentieren, um Netzwerkarbeit zu betreiben und um geschäftliche Kontakte herzustellen und zu vertiefen», so der Messechef. Er dankte den Partnern, die am Erfolg der Veranstaltung beteiligt waren wie der Chinese Mechanical Engineering Society CMES, dem DVS sowie den ausstellenden Unternehmen. Im nächsten Jahr wird Shanghai wieder Veranstaltungsort der beliebten Fachmesse in China sein – ein Auftakt für die Weltmesse SCHWEISSEN & SCHNEIDEN in Essen, in der sich vom 16. bis 21. September 2013 alles um Fügen, Trennen und Beschichten dreht. anke.wiesner@dvs-hg.de Der TIGER ist das erfolgreichste WIG-Schweissgerät seiner Klasse Sein einzigartiges Gewicht-Leistungsverhältnis, seine Funktionsvielfalt und einfache Bedienung schreiben Erfolgsgeschichte: Über 40.000 Anwender zeichnen den TIGER von REHM GmbH u. Co. KG Schweisstechnik nicht nur als bestes, sondern auch beliebtestes WIG-Schweissgerät seiner Klasse aus. Ein Blick auf die technischen Daten zeigt, wie der TIGER 170 DC bis 210 AC / DC in der Praxis überzeugt: Mit einem Fliegengewicht von nur 5,4 (170 DC) bis 8,4 kg (210 AC / DC) ist die wendige WIG-Stromquelle die leichteste ihrer Leistungsklasse. Trotz dieser kompakten Ausführung sorgt der 100 kHZ-Primär inverter für eine starke Leistung. Extrem flexibel eignet er sich für alle Einsätze: auf Baustellen, in Werkstätten, für schwer zugängliche Reparaturschweissungen, für unterschiedliche Werkstoffe (Stahl, Aluminium, Kupfer, Chrom, Nickel) und Blechdicken (von 0,2 bis 6 mm). Wie sein Namensvetter aus der Tierwelt ist der WIG-Inverter stark, geschickt, wendig und schnell: Mit einer Eingangsspannung von 230 V kann er an jede Steckdose angeschlossen werden und ist sofort betriebsbereit. Beim Elektrodenschweissen zeigt der TIGER selbst den widrigsten Bedingungen im Ausseneinsatz die Zähne. Die Gefahr, dass hierbei die Netzsicherung ausgelöst wird, besteht Dank Sicherungs-Hold-Funktion nicht: Sie überwacht die Stromaufnahme und passt den Ausgangsstrom an. Entsteht beim Elektrodenschweissen ein permanenter Kurzschluss, so setzt die Anti-Stick-Funktion ein, die den Strom auf circa 35 A begrenzt. Dadurch wird verhindert, dass die Elektrode ausglüht. Für hochanspruchsvolle Baustelleneinsätze können fernregelbare Brenner mit hochflexiblem Schlauchpaket, Lederschutz und Poti angeschlossen werden. Multifunktionales Kraftpaket zum Gleich- und Wechselstromschweissen Mal bissig, mal samtweich erzielt der TIGER Höchstleistungen in allen Disziplinen: Die Prozessorsteuerung INTIG Energy (Intelligent Ignition Energy) reguliert die Zündenergie automatisch. So entsteht sofort ein stabiler Lichtbogen, sodass sogar beim Schweissen dünner Bleche keine Beschädigungen am Nahtanfang entstehen. Die Zweistromfunktion mit integriertem Hochfrequenz-Pulsen konzentriert den Lichtbogen und bewirkt einen tieferen Einbrand. Mit Pulsfrequenzen von 50 Hz bis 500 Hz werden selbst kritische Schweissaufgaben leichtfüssig erledigt. Für ein optimal beherrschbares Schweissbad speziell beim Aluminium-Schweissen sorgt das DUAL WAVEVerfahren des TIGERS AC / DC. Die Spezialfunktion liefert auch in schwierigen Situationen (z. B. «dick auf dünn») hochqualitative Schweissnähte. Mithilfe der REHM-Frequenzautomatik, einem von REHM patentiertem Verfahren, wird die Frequenz beim Wechselstromschweissen automatisch an die Stromstärke angepasst. Die Frequenzautomatik reduziert die Elektrodenbelastung bei hohen Schweissströmen und fokussiert den AC-Lichtbogen bei niedrigen Strömen. Das Ergebnis sind eine hohe Standzeit und eine optimale Wirtschaftlichkeit. Mehr als 40.000 zufriedene Anwender krönen den König der WIG-Schweissgeräte Nach wie vor weltmeisterlich hinsichtlich Gewicht-Leistungsverhältnis, ist der TIGER der stärkste Beweis dafür, wie sich innovative Schweisstechnik in der Praxis auszahlt: Mehr als 40.000 Anwender profitieren von «besten Schweissergebnissen bei grösstmöglicher Flexibilität», «höchster Leistung bei geringem Gewicht» und «der optimalen Lösung für alle Ansprüche». Sie schätzen das übersichtliche Bedienfeld und die unkomplizierte Konfiguration des Gerätes: Alle Parameter können an einem Knopf schnell und präzise eingestellt werden. 99 Programmspeicherplätze garantieren hochqualitative, reproduzierbare Schweissresultate und sparen zusätzlich Einstellzeit. Dank des geringen Gewichts, der kompakten Baugrösse und dennoch hohen Funktionsvielfalt ist der TIGER die optimale Lösung – auch als mobiles Zweitgerät – für alle Einsätze, die eine hohe Leistung und schnell beste Ergebnisse fordern. www.rehm-online.de 06 / 2012 Schweisstechnik / Soudure 3 i i Aus der Industrie Mitteilung der Informationsstelle Edelstahl Rostfrei (ISER) Gerne machen wir Sie heute auf unsere in diesem Jahr bisher neu erschienenen Broschüren aufmerksam: Das Merkblatt MB 821 «Edelstahl Rostfrei – Eigenschaften» vermittelt Grundkenntnisse über die chemischen, mechanischen und physikalischen Eigenschaften der ferritischen, austenitischen, austenitisch-ferritischen und martensitischen nichtrostenden Stähle und wurde dem aktuellen Normungsstand angepasst. Das Merkblatt MB 822 «Die Verarbeitung von Edelstahl Rostfrei» wurde umfassend überarbeitet und beschreibt die gängigen Verfahren der Formgebungs- und Fügetechnik nach neuestem Kenntnisstand. Grundlegend neu bearbeitet wurde auch das Merkblatt MB 382 «Kleben von Stahl und Edelstahl Rostfrei», das eingehend die klebtechnischen Prinzipien und Verfahren darstellt. Neu veröffentlicht wurde das Merkblatt MB 976 «Farbiger nichtrostender Stahl», in dem über elektrochemisches Färben, Schwärzen, PVD (Sputtering), Bandbeschichten, Lackieren und metallische Überzüge informiert wird. Ein Kapitel über die Besonderheiten der Reinigung dieser Oberflächen rundet den Inhalt ab. Zahlreiche attraktive Anwendungsbeispiele finden sich in der reich bebilderten Dokumentation D 975 «Freiräume – nichtrostender Stahl in Stadtgestaltung und Landschaftsarchitektur». Wir würden uns freuen, wenn die eine oder andere dieser Publikationen für Ihre Arbeit von Nutzen wäre und senden aus Düsseldorf die besten Grüsse! Ihre Informationsstelle Edelstahl Rostfrei www.edelstahl-rostfrei.de DVS / NAS-Workshop «Lichtbogenlöten – Technische Entwicklungen und neue Regelwerke» 15 Jahre und immer auf dem neuesten Stand – die DVS-Arbeitsgruppe «Lichtbogenlöten» informiert seit ihrer Gründung die Fachwelt und bietet praxisnahe Unterstützung. Inhalte zur Technologie, Anwendung und Forschung sind die Themen, mit denen sich die Arbeitsgruppe befasst. In Kooperation mit dem DVS – Deutscher Verband für Schweissen und verwandte Verfahren e. V. und dem NAS – Normenausschuss Schweisstechnik des DIN bietet sie dabei Workshops für alle Fachleute, Interessierte und Mitglieder an – so am 28. September in Berlin. 4 Schweisstechnik / Soudure 06 / 2012 In den Räumen des DIN – Deutsches Institut für Normung e.V. dreht sich an dem Tag alles um «Lichtbogenlöten – Technische Entwicklungen und neue Regelwerke». Das Programm umfasst zehn Vorträge und lädt zum Dialog über neuen Regelwerksbedarf ein. Die Veranstalter NAS und der DVS freuen sich über eine rege Beteiligung und Interesse an diesem Bereich der Fügetechnik. Selbstverständlich wird es während des Workshops und darüber hinaus Gelegenheit geben, sich über die umfassende Arbeit der DVS-Arbeitsgruppe zu informieren. Denn sie erstellt nicht nur praxisnahe DVSMerkblätter, in denen Themen wie lötgerechte Konstruktionen, Werkstoffe, Gase etc. zum Lichtbogenlöten, die Prozessführung und Prozessvarianten beschrieben werden, sondern arbeitet zurzeit an Bewertungsgruppen von lichtbogengelöteten Nähten, angelehnt an die DIN EN ISO 5817 für die Schweisstechnik und die DIN EN ISO 18279. Weitere Informationen sowie ein Anmeldeformular zu dem Workshop «Lichtbogenlöten – Technische Entwicklungen und neue Regelwerke» finden Sie auf der Internetseite www.dvsev.de / Lichtbogenloeten2012. wolfgang.queren@dvs-hg.de EWM-Gruppe auf der 22. Euroblech 23. bis 27. Oktober 2012, Messe Hannover Das Motto «Verantwortung für die Zukunft» der vom 23. bis 27. Oktober 2012 in Hannover stattfindenden Euroblech könnte für die EWM-Gruppe nicht passender sein. Denn der diesjährige Fokus der internationalen Fachmesse für Blechbearbeitung und Fügetechnologie auf effiziente Technologien, umweltfreundliche Produktionsverfahren und den bewussten Einsatz von Werkstoffen ist zugleich zentraler Kern des Unternehmens. Im Mittelpunkt des EWM-Auftritts stehen innovative Produkt- und Prozessinnovationen, die zugleich energieeffizient und kostensparend für den Kunden sind. «Ihnen mit unseren technologischen Lösungen Wettbewerbsvorsprünge zu verschaffen, ist Motor auch für unser Wachstum», hebt Robert Stöckl, als Mitglied der Geschäftsführung von EWM weltweit für den Vertrieb mit Handelspartnern und Schlüsselkunden verantwortlich, hervor. Der grösste deutsche Hersteller und weltweit einer der bedeutendsten Anbieter hochinnovativer Schweisstechnologie präsentiert in Hannover gemeinsam mit der Niederlassung Seesen ein komplettes Systemangebot. Dieses umfasst neben Stromquellen für den unterschiedlichsten Einsatz alle für das Schweissen erforderlichen Ausrüstungen, darunter Schweissbrenner, Schweisszusatzwerkstoffe und schweisstechnisches Zubehör. Aus der Industrie Attraktionen für das Messepublikum Aufmerksamkeit beim Fachpublikum dürften nicht nur die neu auf der Messe vorgestellten Schweissgeräte, eine völlig überarbeitete Brennerlinie, ein virtueller Schweisstrainer für die Aus- und Weiterbildung sowie das gesamte zur Schau gestellte Leistungsportfolio erzielen. «Zum ersten Mal präsentieren wir auf einer Messe auch unsere neue Initiative ’blueEvolution’, die wir eindrucksvoll mit Fakten untermauern», erklärt SzczesnyOssing, Mitglied der EWM-Geschäftsführung. «Diese steht für den Einklang von Ökologie und Wirtschaftlichkeit und ist künftig die Maxime für unser Unternehmen.» Die von EWM entwickelten und patentierten Schweissprozesse, zum Beispiel ’forceArc’ und ’coldArc’, spielten dabei eine Schlüsselrolle. So komme es durch den Einsatz von ’forceArc’ im Vergleich zu einem Standardsprühlichtbogen zu einer Halbierung der Fertigungszeit sowie Einsparungen von 40 Prozent im Draht- und Gasverbrauch. Der hohe Wirkungsgrad der Invertertechnologie in Verbindung mit energiereduzierten Fügeverfahren spare darüber hinaus Primärenergie, bei 100 Stunden Schweisszeit immerhin 400 Kilowattstunden Strom. Mit einer gesamten Kosteneinsparung von bis zu 56 Prozent trage EWM zu einer erheblichen Senkung der Produktionskosten auf Kundenseite und einer gleichzeitigen Verringerung der CO2-Emissionen bei. Auch «pipeSolution», mit dem EWM ein energiereduziertes, röntgensicheres und bindefehlerfreies MAG-Schweissen von Pipelines, Rohrleitungssystemen und Druckbehältern ermöglicht, sei ein Musterbeispiel für Effizienz. Dieses Verfahren etabliert sich den Angaben des Unternehmens zufolge zunehmend am Markt. So setzt beispielsweise Voith Industrial Services beim Bau des «Block 9» für das Grosskraftwerk Mannheim auf diese EWM-Technologie. Die hohe Qualität und zugleich deutlich effizientere Möglichkeit beim Schweissen von Rohren liess den TÜV Hessen das Zertifikat und damit die Zulassung für das zuvor in den Vorschriften gar nicht vorgesehene Verfahren erteilen. Voith schweisst mit «pipeSolution» nun dreibis viermal schneller und spart zudem einige hundert Kilogramm Schweisszusatzdraht. In Hannover wird unter anderem der orbitale Rohrschweissautomat «pipeTruck» zu sehen sein. Im Vergleich zu manuellem WIG-Schweissen gewährleistet dieser eine fünf- bis 15-fache Erhöhung der Abschmelzleistung und dabei auch eine 100-prozentige Röntgensicherheit. Dabei kommen das EWM-Topschweissgerät «alpha Q» und der MIG / MAG-Schweissprozess «pipeSolution» zum Einsatz. Das System eignet sich besonders gut für den Einsatz im Feld, an der Pipeline und in der Werkstatt. EWM unterstützt Kunden bei neuer Norm EN 1090 EWM unterstützt die Hersteller von Bauteilen aus Stahl- («EN 1090-2») oder Aluminium («EN 1090-3») beim Erwerb des künftig dafür vorgeschriebenen CE-Kennzeichens. Ab dem 1. Juli 2014 benötigen diese nach der neuen Norm «EN 1090-1» eine Qualifizierung ihrer schweisstechnischen Produktion durch eine Abb. 1: EWM bietet ein komplettes Systemangebot Abb. 2: Energieeinsparung mit dem «forceArc»-Sprühlichtbogen Abb. 3: Drei- bis viermal schnelleres Schweissen mit «pipeSolution» Alle Foto: EWM Hightec Welding zugelassene Prüfstelle. Dafür bietet EWM ab sofort mit dem «EWM-WPQ-Paket» (Welding Procedure Qualification) eine Sammlung von Standardschweissanweisungen auf der Basis entsprechender Verfahrensprüfungen (WPQR) an. Kunden, die EWM-Maschinen im Geltungsbereich des Pakets einsetzen, erlangen damit zugleich die notwendige Qualifizierung Ihrer Schweissanweisungen. dieter.schnee@schneepr.de 06 / 2012 Schweisstechnik / Soudure 5 i i Aus der Industrie Steigender Druck auf die Unternehmen der MEM-Industrie Seit nunmehr fünf Quartalen verzeichnet die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) rückläufige Auftragseingänge. Die Umsätze stagnieren und sowohl Preis- wie Margendruck halten an. Aufgrund der trüben Konjunkturprognosen in der EU, dem wichtigsten Absatzmarkt, ist keine Erholung in Sicht. Noch zeigen sich die Unternehmen erstaunlich widerstandsfähig. Zusätzliche Belastungen wären für viele Unternehmen nicht mehr zu absorbieren. Im Gegensatz zur allgemein guten Wirtschaftslage in der Schweiz zeigt sich die Lage in der stark exportorientierten MEM-Industrie weiterhin angespannt. Beim Auftragseingang musste die MEM-Industrie im zweiten Quartal 2012 im Vergleich zur Vorjahresperiode einen Rückgang von 4,3% hinnehmen – dies nach einem Minus von 16,8% im ersten Quartal (gesamtes erstes Halbjahr 2012: -11,1%). Damit sind im Vergleich zu den jeweiligen Vorjahresperioden die Auftragseingänge in der MEM-Industrie seit fünf Quartalen rückläufig. Die schwach positiven Umsatzzahlen (erstes Halbjahr 2012: +1,4%) sind noch eine Folge des starken Auftragseinganges von Anfang 2011. Dieser Effekt dünnt sich jedoch aus. In den ersten drei Monaten 2012 hatten sich die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr noch um 2,1% erhöht. Im zweiten Quartal stagnierten sie auf Vorjahresniveau (+0,7%). Aufgrund des seit Monaten rückläufigen Auftragseinganges könnten auch die Umsatzzahlen im zweiten Halbjahr 2012 ins Minus drehen. Alle wichtigen Indikatoren lassen darauf schliessen, dass sich die Lage in der MEM-Industrie kurzfristig nicht entspannen wird. Der Purchasing Managers’ Index (PMI), der wichtigste Indikator für die Geschäftsentwicklung im Industriesektor, ist in der Schweiz und der Eurozone seit Monaten unter der Wachstumsschwelle. Der Schweizer Franken ist nach wie vor überbewertet. Der Druck auf die Exportpreise der Industrie (1. Halbjahr 2012: -2,3%) hielt deshalb weiter an. Damit dürfte sich die Margenerosion in den MEM-Firmen weiter akzentuiert haben, was sich direkt auf die Gewinnsituation der Unternehmen auswirkt. Positiv ist einzig, dass sich die Beschäftigungszahlen (noch) nicht reduziert haben. Allerdings beginnt die Kapazitätsauslastung in der Industrie zu sinken. Nach durchschnittlich 89,9% im ersten Quartal 2012 lag sie im vergangenen Quartal noch bei 85,3%. Entsprechend zurückhaltend schätzen die Unternehmer der MEM-Industrie die Entwicklung in den kommenden 12 Monaten ein. Bei den Auftragseingängen aus dem Ausland rechnen über 50% mit einer gleichbleibenden Entwicklung. Der Anteil jener Unternehmer, die schlechtere Auftragseingänge erwarten, hat sich seit dem ersten Quartal von 16,1% auf 23,4% erhöht. 6 Schweisstechnik / Soudure 06 / 2012 Keine neuen Belastungen für die Industrie Aufgrund dieser schwierigen Ausgangslage sind die Unternehmen gezwungen, die Massnahmen zur Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit konsequent voran zu treiben. Swissmem erwartet, dass die Politik und die Sozialpartner diese Anstrengungen unterstützen. Zusätzliche Belastungen der Industrie durch neuen Abgaben und Regulierungen schwächen die Unternehmen im Kampf um die internationale Wettbewerbsfähigkeit. Sie gefährden damit Produktionsstandorte und deren Arbeitsplätze in der Schweiz. Solche neuen Belastungen drohen unter anderem durch die vorgeschlagenen Umsetzungsmassnahmen der «Energiestrategie 2050». Sie tragen den Anforderungen der Industrie nach hoher Versorgungssicherheit und wettbewerbsfähigen Strompreisen ungenügend Rechnung. Die höheren KEV- und CO2Abgaben verteuern künstlich die Energie. Swissmem lehnt diese Massnahmen ab. Sie führen im Vergleich zur ausländischen Konkurrenz zu einseitig höheren Kosten und verschlechtern damit die internationale Konkurrenzfähigkeit der MEM-Industrie. Zudem fordert Swissmem, dass energieintensive Betriebe möglichst rasch von der KEV entlastet werden. Und dies ohne die restliche Industrie zusätzlich zu belasten. Im Bereich der Aussenhandelspolitik braucht die MEM-Industrie vorteilhafte Freihandelsabkommen mit China und Indien – auch gegen den Widerstand des Agrarsektors. Angesichts der wohl längerfristigen konjunkturellen Schwäche Europas kommt einem zollfreien Zugang der MEM-Firmen zu diesen Wachstumsmärkten eine noch stärkere Bedeutung zu. i.zimmermann@swissmem.ch Aus der Industrie Optimale Schweissnahtvorbereitung durch neue Wege für mehr Präzision Perfekte Fugen dank Autogen- und Plasmaschneidtechnik Eine präzise Fugenvorbereitung ist die zentrale Voraussetzung für prüf- und belastungssichere Schweissnähte. Je nach Blechdicke, Werkstoff und Fugenform kommen entweder Autogen- oder Plasmaschneidverfahren zum Einsatz. ESAB CUTTING SYSTEMS aus Karben bietet dazu die passenden VBA(Variable Bevel Angle) Aggregate. Mit ihnen lassen sich unter minimalem Justageaufwand unterschiedliche Fasenwinkel einstellen. Der Anwender erhält perfekt definierte Fugen, die nicht mehr kostenintensiv nachgearbeitet werden müssen. bindung der Einzelteile durch Schweissen. Dazu benötigen sie präzise Fasen, die nicht mehr nachgearbeitet werden müssen, wobei die zu verbindenden Komponenten trotzdem optimal zusammenpassen. Zur präzisen und wirtschaftlichen Fugenvorbereitung für Serienbauteile oder grosse Produktionsmengen sind Autogenund Plasmaschneidtechnologie die Verfahren der 1. Wahl. Mit der Autogentechnologie ist die Herstellung beliebiger Regelflächen möglich, das heisst es entsteht eine parallele Schnittfuge ohne Riefennachlauf. Darüber hinaus kann die Toleranz der Schnittfuge im Bereich weniger Zehntelmillimeter gehalten werden. Die Schnittlänge ist praktisch nicht begrenzt, und Fasenwinkel bis 60° sind möglich. Autogen für dicke Bleche Das autogene Brennschneiden wird bei dickeren Blechen bevorzugt, bei denen eine Stumpfnahtverbindung als DoppelHV-Naht mit Ober- und Unterfase sowie Mittelsteg bei der Fugenvorbereitung erforderlich ist. Der Vorteil des Verfahrens liegt in der geringen Baugrösse der Einzelbrenner, so dass drei Brenner in einem Drei-Brenner-VBA zusammengefasst werden können. Das Drei-Brenner-VBA hat eine variable Winkel- und Lateralverstellung (Verstellung der Seitenneigung) der Brenner und ist im Zentrum drehbar. Die komplette Fugenvorbereitung kann mit Hilfe dieses Aggregats in einem Arbeitsgang mit dem Trennschnitt erfolgen und ist dadurch besonders wirtschaftlich. Der Anwendungsbereich erstreckt sich auf bis zu 120 mm dicke Bleche. Carl M. Bandhauer, Global Product Manager Small and Medium Machines & Plasmatechnology von ESAB CUTTING SYSTEMS: «Das Fasenaggregat VBA-Excavator für autogenes Brennschneiden ist durch Kapselung, Kühlung und spezielle kinematische Gestaltung speziell auf die Belange des Starkbrennschneidens mit bis zu 500 mm Schnittlänge und auf sehr grosse Fasenwinkel abgestimmt. Mit diesem Aggregat kann beispielsweise die Herstellung verschleissanfälliger Zähne von Schaufelradbaggern für den Tagebergbau in einem Arbeitsschritt so vereinfacht werden, dass eine aufwändige und kostenintensive Nacharbeit mit spanenden Verfahren überflüssig wird.» Autogenes Brennschneiden mit einem Drei-Brenner-VBA. Die komplette Fugenvorbereitung kann mit Hilfe dieses Aggregats in einem Arbeitsgang mit dem Trennschnitt erfolgen und ist dadurch besonders wirtschaftlich. Viele moderne Konstruktionen basieren auf dem Werkstoff Stahl. Vom Maschinenbau mit eher kleinen bis mittleren Blechdicken zwischen 1 und 40 mm über den klassischen Stahlbau bis hin etwa zu Windenergieanlagenbauern, die Blechdicken von über 100 mm regelmässig verarbeiten, geht es allen Anwendern um die fachgerechte, stoffschlüssige Ver- Vielfältiges Plasma Der Vorteil des Plasmaschneidens liegt in der Vielfalt der schneidbaren Werkstoffe. Im Gegensatz zum autogenen Brennschneiden können auch hoch legierte Stähle, Aluminium und andere leitende Metalle geschnitten werden. Der Einsatz des Plasmaschneidverfahrens zur Schweisskanten- und -fugenvorbereitung findet in Verbindung mit dem ESAB PlasmaVBA statt, das den Plasmabrenner im benötigten Schneidwinkel schwenken und ihn um den Mittelpunkt drehen kann, so dass beliebige Fasenwinkel in allen Richtungen des Bauteils 06 / 2012 Schweisstechnik / Soudure 7 i i Aus der Industrie Aus der Industrie Dicke Bleche schweissen – ganz ohne Helium Westfalen AG auf der Fachmesse EuroBlech Die Westfalen AG präsentiert sich vom 23. bis 27. Oktober auf der Fachmesse EuroBlech in Hannover. Der Gasehersteller aus Münster zeigt auf seinem Stand (Halle 13, Stand F 11) die aktuell empfehlenswertesten Gase für den Einsatz beim Schweis sen und Schneiden. Die Besucher können sich zudem umfassend über alle Fragen rund um die unsichtbaren Helfer informieren – von der Autogen- bis hin zur Lasertechnik. Eine präzise Fugenvorbereitung ist die zentrale Voraussetzung für prüf- und belastungssichere Schweissnähte. ESAB CUTTING SYSTEMS aus Karben bietet dazu die passenden VBA- (Variable Bevel Angle) Aggregate. Im Bild VBA EXPERT PRO. Fotos: ESAB CUTTING SYSTEMS GmbH erzeugt werden können. Daher ist dieses Verfahren besonders für die Herstellung von V-Schweissfugen geeignet, weil dadurch der Trennschnitt und die Fugenvorbereitung in einem Arbeitsgang erfolgen können. Highlight sind praktische Vorführungen mit dem von der Westfalen AG entwickelten Gasgemisch Argonox. Das neue Schutzgas zum WIG- und MIG-Schweissen von Aluminiumwerkstoffen besteht aus Argon und exakt dosierten Beimischungen von Stickstoff und Stickstoffmonoxid. Argonox bietet den Anwendern zahlreiche Vorteile: Gegenüber reinem Argon bewirkt es eine bessere Durchschweissung dickwandiger Bauteile und eine bis zu 20 Prozent höhere Einbrandtiefe. Durch die Fokussierung des Lichtbogens benötigt der Schweissprozess deutlich weniger Wärmezufuhr, was die Stromkosten reduziert. Da Argonox ohne Helium auskommt, ist das Schutzgas eine kostengünstige Alternative zu Argon-Helium-Gemischen. Das Aggregat VBA EXPERT PRO ist beispielsweise zugeschnitten auf mittlere Plasmaströme. Die Abstandsregelung wird nicht berührungslos, sondern mit einem Schleppfuss vorgenommen, was eine besonders hohe Genauigkeit ermög licht. Nach identischem Prinzip arbeitet das Plasma-VBA, ist jedoch im Gegensatz zum VBA EXPERT PRO endlos drehend und für sehr hohe Plasmaströme bis 750 A ausgelegt. Diese Aggregate finden ihre Anwendung im Stahl- und Schiffbau bei Blechen mit Dicken meist zwischen 5 und 30 mm, die mit einer V-Fugenvorbereitung für die weitere Verarbeitung ausgerüstet werden. Demgegenüber ist der VBA-Wrist im Plasmaprozess für das Schneiden räumlicher Bauteile mit einer Blechdicke bis zu 30 mm vorgesehen und besonders schlank gebaut. Unter Nutzung der Programmiersysteme TubeCut und DomeCut können Rohre und Behälterböden mit allen denkbaren Verschneidungsformen, Ausschnitten und Markierungen versehen werden, jeweils kombinierbar mit einer Vielzahl von Fugenformen. Die Software ist so konzipiert, dass keine speziellen Programmier- oder CNC-Kenntnisse erforderlich sind und nach maximal einem Tag jeder Facharbeiter in der Lage ist, mit ihr produktiv zu arbeiten. WIG-Wechselstromschweissen mit dem neuen Schutzgasgemisch Argonox. (Foto: Westfalen AG, Münster) Die Messebesucher erwartet ferner eine komplette Versorgungsanlage für Laserschneidgase – mit grossem Tank und Datenfernübertragung. Ebenfalls zu sehen: eine Versorgung für Lasergase zum Betreiben eines CO2-Lasers mit Alarmüberwachung. Vor Ort können sich die Anwender zu verschiedensten Möglichkeiten einer sicheren Laserversorgung beraten lassen. Die Gaseprofis der Westfalen AG klären ausserdem über passgenaue Resonator-, Laserschneid- und Laserschweissgase auf und stellen hilfreiches Informationsmaterial für Zukunftsentscheidungen in diesem Arbeitsgebiet zur Verfügung. info@esab-cutting.de / www.esab-cutting.de www.westfalen.ch 8 Schweisstechnik / Soudure 06 / 2012 Aus der Industrie / Batterieladesysteme / Schweisstechnik / Solarelektronik Bewährt und innovativ T UM SR AB AT 30 % JU BI LÄ TE ET M PL AU F DA S KO EN T! * EL-S O RT IM TR AN SS TE Internationale Automobilexperten treffen sich bei Fronius Bereits zum dritten Mal treffen sich Entwicklungsund Fertigungsexperten international renommierter Automobilhersteller und ihrer Zulieferer bei Fronius in Sattledt. Ihr Wissens- und Erfahrungstransfer auf höchstem Niveau hat sich bewährt. Er soll dieses Mal aktuelle Themen wie Leichtbau, Status und Perspektiven in Automobilbau, hochfeste Werkstoffe, au- -entwicklung und -forschung stehen im Blick Beim Stahlbau ist Verlässlichkeit der 3. Internationalen Automobilkonferenz tomatisierte Fertigungs- am 11. und 12. Oktober 2012 in Wels. gefragt. Robuste Werkzeuge sind eine Selbstverständlichkeit. Die und Fügetechnologien, TransSteel ist dafür geschaffen. Anlagenverfügbarkeit und Nachhaltigkeit aufgreifen. Die koMehr unter: www.fronius.ch stenpflichtige Veranstaltung ist für 160 Teilnehmer konzipiert. Sie findet am 11. und 12. Oktober 2012 statt. Informationen und *Aktion gültig bis 31.12.2012. Anmeldungsunterlagen finden Interessenten unter www.fronius.com / konferenz-automobilbau Referenten stellen Unternehmen wie Audi, BMW, Ferrari, GM China, Magna, PSA und Tesla. Bei insgesamt 13 Referaten können die Teilnehmer ihr Wissen auf den neuesten Stand bringen. Fronius_ST_20-Jahre_1-4_A4.indd 1 16.01.2012 18:41:18 So wird ein Referent von Ferrari Innovationen zur Gewichtsreduzierung von Rahmen und Karosserie für Hochleistungsfahrzeuge vorstellen. Im Fokus stehen dabei AluminiumtechnoloSchool of gien für sportliche Strassenfahrzeuge bzw. kohlenstofffaserverEngineering stärkte Verbundwerkstoffe für Formel 1- und exklusive Sportwagen. 15 bis 20 % Gewichtsreduzierung nennt der italienische Sportwagenspezialist als Ziel für weiterentwickelte Produktionsprozesse inklusive Materialoptimierungen bei gleichzeitigen Kostenreduzierungen. Vom China Science Lab bzw. Manufacturing Systems Lab, General Motors Global R&D, widmen mehrere Vortragende ihre Ausführungen neuen Methoden zum Vermeiden von Spritzern beim Laserschweissen zinkbeschichteter Stähle. Ergebnisse des CULT(Cars Ultralight Technologies)-Projektes, das die CO2-Emission eines A-Segmentfahrzeuges halbieren soll, stellt Magna Steyr vor. Das Unternehmen hat in diesem Zusammenhang die fünf Stellhebel Aerodynamik, Rollwiderstand, Wirkungsgradverbesserung, Leichtbau und Antrieb identifiziert. Der aktuelle Blick auf moNeuer Wind für derne Stähle für Kalt- und Warmverformung bezieht ihre PerIhre Karriere. spektiven im Karosseriebau und die Anforderungen an die FüMaster of Advanced Studies (MAS) in getechnik ein. Diese drei Beispiele vermitteln einen ersten EinSchweisstechnologie – die kompakte Ausbildung druck von der Breite und Tiefe des Themenspektrums. Alle zum internationalen Schweissingenieur (IWE) mit Management-Kompetenzen Konferenzbeiträge sind in Deutsch, Englisch und Französisch zu hören. Die Auswahl der Teilnehmer erfolgt nach dem zeitBesuchen Sie einen unserer Infoabende an der ZHAW School of Engineering, Lagerstrasse 41 in Zürich. lichen Eingang der Anmeldungen. Anmeldung bitte unter: www.engineering.zhaw.ch/weiterbildung rauch.marion@fronius.com Zürcher Fachhochschule In Kooperation mit dem i i Aus der Industrie HOCKENHEIM Auf Vettels Spuren – die Formula Student Germany 2012 Man hört nur ein leises Surren – sssst – und schon schiesst das Elektroauto an den Zuschauern vorbei. «Das geht schneller», meint ein Zuschauer und freut sich mit den anderen Gästen am Hockenheimring über den nächsten Start in der Disziplin «Beschleunigung». Formula Student Germany (FSG) 2012 geht bei strahlend blauem Himmel in die siebte Runde. 110 Teams aus 25 Ländern bevölkern die Rennstrecke, wo sonst Vettel, Alonso und Button um den Sieg fahren. Dabei geht es bei den FSG nicht um das schnellste Auto, sondern um Konstruktion, Rennperfomance und Finanz- und Verkaufsplanung, denn die Formula Student ist ein internationaler Konstruktionswettbewerb für angehende Ingenieure. «Hier fahren keine Seifenkisten», betont Dr.-Ing. Ludwig Vollrath, ehemaliger Geschäftsführer der VDI-Gesellschaft Fahrzeugund Verkehrstechnik. «Ein solcher studentischer Bolide mit Elektroantrieb beschleunigt wie ein Formel 1-Fahrzeug». Der Beschleunigungs-Test ist aber nur einer von insgesamt fünf dynamischen Disziplinen. In «Acht-Fahren», «Autocross», «Langstreckentest» und «Energieeffizienz» müssen die StudentenTeams ihren selbst konstruierten und gebauten einsitzigen Rennwagen einem Expertenteam aus Industrie und Motorsport vorführen. Hinzu kommen noch drei statischen Disziplinen bestehend aus «konstruktive Lösung», «kalkulierte Produktionskosten» und «Vorlage eines Business-Plans». Nicht zu vergessen ist die technische Abnahme, die jedes Team mit seinem Auto zuvor bestehen muss. Seit 2010 gibt es bei der FSG zwei Wettbewerbe: Die Formula Student Combustion (FSC) und die Formula Student Electric (FSE). Waren zuvor nur Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor zugelassen, so können nun zum dritten Mal auch Teams mit einem Auto antreten, das einen elektrischen Antriebsstrang hat. Dr. Vollrath engagiert sich ehrenamtlich im Vorstand der FSG, die unter der ideellen Trägerschaft des Vereins Deutscher Ingenieure e.V. (VDI) steht. Gerne führt der enthusiastische Ingenieur auch die Fördergemeinschaft der Schweisstechnischen Lehr- und Versuchsanstalt (SLV) Mannheim über den Boxenvorplatz, an der Rennstrecke und dem Pacours vorbei. Selbstverständlich besucht die Gruppe auch die Schweisswerkstatt der SLV in der ersten Box. Dort ist Ernst Bauer Organisator und Verantwortlicher der Werkstatt. Er wird unterstützt von Schweis sern aus dem Grosskraftwerk Mannheim. Vor sieben Jahren hatte der VDI die SLV gefragt, ob sie nicht die Schweisstechnik aktiv bei dem Wettbewerb anbieten möchte. Seitdem können alle Teams ihre Rennwagen reparieren, erweitern und wichtige Teile erneuern. «Am ersten Tag ist immer der Wagenhebertag», grinst Bauer, der ansonsten Leiter Fachpraktische Ausbildung bei der SLV in Mannheim ist. Dann werden die langen Stangen, mit denen die Wagen von einem Ort zum anderen geschoben werden, schnell zusammengeschweisst, denn gefahren werden darf nur auf dem Pacours oder auf der Rennstrecke. Neben 10 Schweisstechnik / Soudure 06 / 2012 Abb. 1: Start zum Beschleunigungs-Test, Foto: DVS Abb. 2: Arbeiten in der Schweisswerkstatt der Lehr- und Versuchsanstalt (SLV) Mannheim. Foto: DVS Abb. 3: Dr.-Ing. Ludwig Vollrath, ehemaliger Geschäftsführer der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik und im Vorstand der FSG, erklärt der Fördergemeinschaft der Schweisstechnischen Lehr- und Versuchsanstalt (SLV) Mannheim den Ablauf der Formular Student Germany. Foto: DVS dem Angebot der Schweisswerkstatt für alle Teilnehmer, sponsert die SLV natürlich «ihr» Team aus Mannheim. Leider haben diese gerade einen Motorschaden, der nicht schnell genug repariert werden kann und so verpassen die Studenten um zwei Minuten den Beschleunigungs-Test. Aus der Industrie Die Mitglieder der Fördergemeinschaft geniessen die Formel 1-Atmosphäre und begeben sich weiter auf die Spuren von Sebastian Vettel, der zwei Wochen zuvor am Hockenheimring auf Platz 5 fuhr – die Umrisse seines Rennwagens sind noch auf dem Boden aufgezeichnet. Ein rotes Elektroauto wird in die Schweisswerkstatt gerollt. Das Team LA-eRacing aus Landshut hat ein Problem mit der Elektrik. Zwei Mal sind sie schon bei der FSG dabei. Nach diesem Wettbewerb geht es im September weiter nach Italien zur Formula SAE Italy. So wie dieses Studenten-Team machen es viele andere auch: Die Semesterferien werden für die Teilnahme bei den insgesamt etwa acht Konstruktionswettbewerben genutzt. Das Team aus Zwickau beispielsweise ist seit 2007 bei den Formula Student Germany dabei, seit 2010 auch mit dem Elektroauto. Im Moment funktioniert alles, die Performance läuft gut. Vor zwei Wochen waren sie in England hinter dem Team aus Delft der zweitbeste Rennwagen. Vielleicht schaffen sie diesmal den 1. Platz? «Hello Kitty» ist als Glücksbringer am Armaturenbrett auf jeden Fall dabei. Sechs Teams teilen sich jeweils eine Box. «Dort helfen sich die Teams untereinander, Hilfsbereitschaft wird gross geschrieben. Aber bei den Disziplinen sind sie alle Konkurrenten», meint Bauer und begutachtet das Werk einer jungen Schweisserin aus Kanada. Sie ist eine der internationalen Teilnehmer aus dem Fügetechnikkurs der Formula Student Academy. Dieser wird von der SLV Mannheim jedes Jahr im Frühjahr durchgeführt und findet ebenfalls in deren Werkstätten statt. Hier können die Teilnehmer von FSG kostenlos an zwei Tagen Erfahrungen im WIG-Schweissen sammeln. Die 36 Plätze sind jedes Mal innerhalb weniger Stunden ausgebucht. Noch schneller ist der Ansturm auf die Anmeldungen zu FSG. «Nach etwa fünf Minuten sind alle Plätze im Internet vergeben», weiss Dipl.-Ing. Michael Schubert, stellvertretender SLVLeiter und Leiter der Abteilung Aus- und Fortbildung. Dabei müssen die Teams 25 Fragen zu Formula Student Germany beantworten, damit sie bei der Verlosung um die freien Plätze dabei sein können. «Gute Teams brauchen für die Beantwortung der Fragen nur etwa 1,5 Minuten», meint Schubert, der von dem internationalen Konstruktionswettbewerb überzeugt ist. Er sieht dies als gute Möglichkeit, angehende schweisstechnische Ingenieure zu fördern und sie mit den vielen namhaften Firmen, die als Sponsoren bei FSG auftreten, zusammenzubringen. Die Teilnahme bei Formula Student Germany lohnt sich also auch, wenn es nicht zum Sieg reicht. Denn am Hockenheimring geht es zum einen um gute Teamarbeit, zum anderen aber auch um Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen. Im Übrigen machte bei den Wagen mit Verbrennungsmotor das Team der Universität Stuttgart und bei den Elektrofahrzeugen das Team der TU Delft in den acht Disziplinen das Rennen. Alle Sieger und weitere Informationen rund um die FSG finden Sie auf der offiziellen Homepage unter www.formulastudent.de Rundum-Service auf 5000 m 2 T-LINK eröffnet neue Betriebshalle in Bassersdorf Es ist so weit: Nach eineinhalb Jahren Planungs- und Bauzeit feiert die T-LINK Gruppe am Freitag, 7. September 2012, die Eröffnung der modernsten freitragenden Betriebshalle in Bassersdorf. Seit 1990 bietet das Unternehmen umfassende Dienstleistungen und massgeschneiderte Lösungen in den Bereichen Exportverpackung, Industrie- und Projektspedition sowie Messelogistik an und ist auch Messeagent, was für alle denkbaren Logistikaufträge den totalen Full-Service «aus einer Hand» ermöglicht. Durch den Hallenneubau kann die T-LINK Gruppe jetzt nicht nur «alles aus einer Hand», sondern auch «alles unter einem Dach» anbieten. Das ist ein einzigartiges Geschäftsmodell in der Schweiz. In der neuen freitragend (d. i. ohne Säulen) errichteten Betriebshalle plus Bürogebäude werden die bisherigen T-LINKStandorte Niederhasli und Dübendorf zusammengelegt, was Logistik und Exportverpackung inklusive Korrosionsschutz an einem Ort zusammenbringt und auch die Kommunikation noch weiter vereinfachen wird. T-LINK war schon bisher das einzige Schweizer Unternehmen, bei dem der Kunde sowohl für Verpackung als auch Beförderung eine Ansprechperson hatte, die für die gesamte Abwicklung sorgte. Wenn zum Beispiel ein Maschinenbauer eine Maschine nach China liefern will, übergibt er sie T-LINK, die alle anfallenden Dienstleistungen übernimmt, bis die Maschine in der chinesischen Fabrik heil auf ihrem Sockel steht: Verpackung, Korrosionsschutz, Spedition, Akkreditivberatung, Transportversicherung, Bewilligungen Zollabfertigung – einfach alles. Wer zuvor mit den üblichen drei oder vier Schnittstellen – Verpacker, Spediteur, Zollbehörde usw. – zu tun hatte, wird einen solchen Full Service zu schätzen wissen, was darüberhinaus «gratis» mehr Kapazitäten für seine Kernkompetenzen bedeutet. 06 / 2012 Schweisstechnik / Soudure 11 i i Aus der Industrie Technisch und ökologisch State of the Art T-LINK CEO Carl A. Ziegler über den neuen Standort mit insgesamt 30 Mitarbeitern: «In Bassersdorf sind wir in der Fortsetzung vom Klotener Industriequartier Grindel in unmittelbarer Nähe zum Flughafen stationiert. Unsere neue Halle ist mit 2400 qm Grundfläche die grösste freitragende Betriebshalle in Bassersdorf, das ganze Firmengelände erstreckt sich über 5000 qm.» Die Halle ist so gross, dass sie zunächst sogar für die Feuerwehr eine Herausforderung war, wobei aber mittlerweile alle Fragen geklärt sind. Der Betrieb der Halle ist äusserst umweltfreundlich. Ziegler: «Wir haben das modernste Heizsys tem, das für eine solche Industriehalle derzeit technisch möglich ist. Das Deckenstrahlersystem in der Halle und das Bürogebäude werden mit den Holzabfällen unserer Schreinerei beheizt. Aus dem anfallenden Sägemehl werden Briketts gepresst, die in marktüblichen Holzfeuerungen verheizt werden können. Auf dem Dach der Halle ist die Installation einer 210 KWP-Solaranlage geplant. Damit sind wir dann komplett energie-unabhängig.» Auch in den eigenen technischen Belangen hat T-LINK eine ausgezeichnete Infrastruktur. «Unsere Krananlage kann bis zu 50 Tonnen Gewicht heben, die zum Teil strassenzugelassenen Gabelstapler transportieren bis zu 18 Tonnen. Und wir schaffen Arbeitsplätze, die wir vorzugsweise mit Personal aus der unmittelbaren Umgebung besetzen», so Ziegler. Projektspedition für dicke Dinger Ein für Container oder herkömmliche Kisten zu grosses und zu schweres Objekt ist ein Fall für die Projektspedition. Immer wieder sind es Maschinen, die 80 Tonnen oder mehr wiegen und Übermasse haben, aber T-LINK hat auch schon ganz andere Teile befördert. So transportierte ein T-LINK Spezialaufleger eine Gotthard-Postkutsche vom Landesmuseum Zürich ins Museo di Civico di Belle Arti in Lugano, die Einstein-Ausstellung wurde während ihrer zweijährigen Rundreise durch China speditiv von T-LINK betreut, und auch Verpackungs- und Speditionsprobleme der aktuell laufenden Ausstellung «Endstation Meer? Das Plastikmüll-Projekt» des Zürcher Museums für Gestaltung werden von T-LINK elegant gelöst. Zusammen mit den entsprechenden Stellen beim Bund unterstützt die T-LINK auch immer wieder Einsätze zugunsten der humanitären Hilfe. Einen besonderen Vorteil für den Kunden hat die anstehende Zertifizierung der T-LINK Gruppe als «Regulated Agent» für Luftfracht. Das bedeutet, dass das Scannen der Fracht am Flughafen entfällt, weil der Regulated Agent selbst die vorgeschriebenen Sicherheitskontrollen durchführt und sicherstellt, dass die Waren der Beschreibung des Versenders entsprechen und die Packstücke keine gefährlichen oder verbotenen Gegenstände enthalten. Vier Asse sind eine gute Hand Auch als Messelogistiker und Messeagentur bietet die T-LINK Gruppe immer Full Service. Eine Messeteilnahme sieht für einen Kunden einfach so aus, dass er einen fixfertigen Stand 12 Schweisstechnik / Soudure 06 / 2012 in dem von T-LINK konzipierten Pavillon bezieht, zu welchem seine Ware verpackt hin- und wieder zurückgeliefert wird. Er kann sich also ganz auf Verkauf und Werbung konzentrieren, und dabei die Pavillon-Infrastruktur samt Cafeteria für seine Verkaufsgespräche und die Plattformen für Networking nutzen. Die T-LINK Gruppe bietet ihren Kunden in jedem ihrer vier Geschäftsbereiche • Exportverpackung • Industrie- & Projektspedition • Messelogistik • Messeagentur Dienstleistungen auf hohem Niveau zu marktgerechten Preisen an. info@t-link.ch www.t-link.ch Modernes UnterwasserPlasmaschneiden mit m3 plasma™: Hohe Schneidgeschwindigkeiten und beste Schnitt qualität auch im Wassertisch – Besondere Shield-GasTechnologie sorgt für mehr Performance Mit dem Plasmaschneidsystem m³ plasma™ von ESAB CUTTING SYSTEMS ist es erstmals möglich, Schutzgase während des Betriebs zu wechseln, zu mischen oder anzupassen, um je nach Erfordernis beispielsweise reinen Sauerstoff oder ein Gemisch aus Sauerstoff und Stickstoff für eine optimale Schnittqualität einzusetzen. Dadurch kann der Anwender seinen Schneidprozess optimal an die Applikation beziehungsweise das Material anpassen. Davon profitiert er sowohl beim Tro- Foto: ESAB CUTTING SYSTEMS GmbH Aus der Industrie ckenschneiden im Wassertisch als auch beim Wasserinjektionsschneiden über und im Wasser. Plasmaschneiden im Wassertisch wird insbesondere dann eingesetzt, wenn wegen besonderer industrieller Anwendungen Lärm-, Strahlungs- und Staubbelastungen sowie Materialverzug durch Wärmeeintrag verringert werden müssen. Carl M. Bandhauer, Global Product Manager: «Mit nur einem System und einem Brenner sind verschiedene Schneidmöglichkeiten ohne aufwändigen Werkzeugwechsel sofort realisierbar. Zum Beispiel kann Baustahl im Trockenplasma-Modus komplett unter Wasser geschnitten werden – mit allen Vorteilen wie zum Beispiel Lärmreduktion. Danach kann im Wasserinjektions-Modus Edelstahl, unter Einsatz von Stickstoff als Schneidgas, komplett unter Wasser geschnitten werden». Wichtige Voraussetzung dazu sind die ESAB Plasmasteuerung mit der so genannten Mass Flow Control für eine genaue, konstante Gasflusskontrolle sowie die Shield-Gas Technologie. Neben dem Plasmagas kommt ein Sekundärgas zum Einsatz, das den Lichtbogen umströmt und ihm als schützende, stabilisierende Hülle dient. Dadurch kann der Anwender über, auf und unter der Wasseroberfläche höhere Schnittgeschwindigkeiten fahren und Winkelabweichungen deutlich reduzieren. Carl Cloos Schweisstechnik GmbH auf der Euroblech 2012 vom 23.–27.10. Mit der neuen QINEO® Pulse und dem Tandem-Schweissbrenner verknüpft Cloos die Vorteile der Schweissgeräte-Familie QINEO® mit der bewährten Hochleistungs-Tandemtechnik für hohe Abschmelzleistung und grosse Schweissgeschwindigkeit. Ebenfalls neu im Programm: mit der QINEO® Tronic Pulse präsentiert Cloos die weiterentwickelte Invertertechnologie. Bei geringerer Baugrösse und höherem Wirkungsgrad ist das Schweissen mit Pulslichtbogen möglich. Speziell für das Schweissen auf Baustellen oder im Werkstattbetrieb hat Cloos mit seiner neuen Inverter-Kleingeräteserie die Produktpalette entscheidend erweitert. Die Serie umfasst neben den tragbaren MSG-Schweissgeräten QINEO® Micro und QINEO® Micro Pulse auch Schweissgeräte für das ElektroHandschweissen und das WIG-Schweissen. Die tragbare Plasma-Schneidanlage QINEO® Plasma Cut 30 komplettiert die Kleingeräteserie von Cloos. Auch im Bereich der Schweissprozesse setzt Cloos neue Massstäbe. Die Plasma-Pulver-Lichtbogen-Schweissanlage (PPAW) QINEO® TIG Tronic 350 DC wurde speziell für das Plasma-Pulver-Verbindungsschweissen entwickelt. Die Vorteile dieses Verfahrens sind vor allem die hohe Schweissnahtgüte und die gute Zugängigkeit. Die Schweissgerätefamilie QINEO® hält für alle Schweissaufgaben das passende Schweissgerät bereit. Die QINEO® Tronic bzw. QINEO® Tronic Pulse eignen sich besonders für die Standard-Lichtbögen (wie z.B. Control Weld), die Pulsprozesse Vari Weld und Speed Weld sowie für die Hochleistungsprozesse Rapid Weld und Tandem Weld. Mit der QINEO® Champ kann darüber hinaus der wärmereduzierte Wechselstromprozess Cold Weld AC angewendet werden. Die neue Stromquellentechnologie erlaubt es zudem, verschiedene Prozesse innerhalb einer Schweissnaht mehrfach zu wechseln, ohne den Lichtbogen zu unterbrechen. So kann der Schweissprozess optimal an die Fügeaufgabe angepasst werden. Bei der Funktion DuoPuls wechselt der Prozess zyklisch zwischen zwei einstellbaren Leistungsstärken. Die Funktion unterstützt den Schweisser unter anderem bei der Überbrückung grösserer Spalte und hilft, die flüssige Schmelze gezielt zu steuern und eine schöne Nahtoberfläche zu erzeugen. Überzeugende Beispiele für die Leistungsfähigkeit von Cloos in der Robotik sind die Schweissroboter QIROX® QRC350 und der «7-Achser» QIROX® QRC350E. Der QIROX® QRC350 mit Doppelstation-Positionierer vollzieht den Stationswechsel durch eine horizontale Wendebewegung. Der Positionierer schwenkt und dreht das Werkstück und ermöglicht das Schweis sen von leichten bis mittelschweren und komplexen Werkstücken. Ebenfalls integriert ist der QIROX® Laser-Offline-Sensor, der die programmierte Bahn vor dem Schweissen scannt und so alle Messinformationen zur tatsächlichen Nahtposition, Nahtgeometrie und zum Nahtvolumen erhält. Das kompetente Fachpersonal berät Sie darüber hinaus gern in allen Fragen rund um Schweisstechnik, Robotertechnik und Automatisierung. Besuchen Sie uns auf dem Stand D25 in Halle 13 oder nehmen sie bereits jetzt Kontakt zu uns auf. www.cloos.de 06 / 2012 Schweisstechnik / Soudure 13 i f Q-Management in der Schweisstechnik Wann ist ein Produkt konform? Qualitätsmanagement – Basis für Produkte im regulierten Bereich Die Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und Managementsysteme (www.sqs.ch) arbeitet auf den Gebieten Schweisstechnik und Druckgeräte eng mit dem Schweizerischen Verein für Schweisstechnik zusammen. Im Rahmen meiner Tätigkeit als SQS-Auditor, Leiter der benannten Stelle für Druckgeräte (Notifed Body-Nr. 1250) und Verantwortlicher für Zertifizierungen nach «ISO 3834-2: Umfassende Qualitätsanforderungen für das Schmelzschweissen von metallischen Werkstoffen» werde ich täglich mit der Frage konfrontiert, wann ist ein Produkt konform mit den Anforderungen und Wünschen des Kunden sowie den Gesetzen und Vorschriften und wie wird die Konformität nachgewiesen? In meinem Beitrag möchte ich die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Zulassung von Produkten in der Schweiz sowie der EU beschreiben und welche Vorteile dabei ein Managementsystem bieten kann. Weiterhin befasst sich der Beitrag mit dem Nachweis der Übereinstimmung von Produkten mit den vertraglich vereinbarten und den gesetzlichen Anforderungen. Michael Bergk, IWE, Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und Managementsysteme e.V. Die neuen Konzepte für die Produktzulassung Vielleicht ist Ihnen noch die Sache mit schwermetallverseuchten Kinderspielzeug aus Fernost in Erinnerung. Die Erkenntnis vieler besorgter Eltern war damals, das ein CE-Kennzeichen kein Gütesiegel ist. Sicherlich ist jedem schon aufgefallen, dass verschiedenste Produkte – vom Spielzeug über Schweissdrähte, Elektrogeräte, persönliche Schutzausrüstungen für Beruf und Freizeit bis hin zu Maschinen und Anlagen mit einem «CE»-Zeichen (Abbildung 1) gekennzeichnet sind. CE steht für «Conformité Européenne», was europäische Konformität bedeutet. Im Gegensatz zu Gütesiegeln (Bsp. «GS» für geprüfte Sicherheit) ist das CE-Kennzeichen kein Qualitätsausweis, sondern eine Erklärung des Inverkehrbringers (namentlich der Hersteller oder Importeure), dass ein Produkt den geltenden Anforderungen genügt, … Es bedeutet, dass das Produkt die minimalen Sicherheitsanforderungen – welche für das Produkt gesetzlich festgelegt wurden – erfüllt werden. Im Fall des Kinderspielzeugs gab es keine zweckmässigen Verbote oder Grenzwerte für schädliche Stoffe im Spielzeug. Abb. 1: Kennzeichen Die Grundlage für die CE-Kennzeichnung wurde 1985 in der EU mit dem neuen Konzept für die Produktregulierung («New Approach») und dem Gesamtkonzept für die Konformitätsbewertung («Global Approach») gelegt. Diese Konzepte dienen der technischen Harmonisierung bestimmter Produkte und dem Abbau von Handelshemmnis14 Schweisstechnik / Soudure 06 / 2012 EU-Richtlinie Titel (in Klammern die jeweilige Schweizer Verordnung) 95 / 16 / EG Aufzugsrichtlinie (SR 819.13 Aufzugs-Verordnung) 89 / 106 / EWG Bauprodukte 97 / 23 / EG Druckgeräte (SR 819.121 Druckgeräte-Verordnung) 2006 / 42 / EG Maschinenrichtlinie 2009 / 105 / EG Einfache Druckbehälter 2004 / 108 / EG Elektromagnetische Richtlinie 2003 / 87 / EG Emissionshandelsrichtlinie 99 / 5 / EG Funkanlagen und Telekommunikationseinrichtungen 90 / 396 / EWG Gasverbrauchseinrichtungen 93 / 42 / EWG Medizinprodukterichtlinie (SR 812.213 Medizinprodukte-Verordnung) 2006 / 95 / EG Niederspannungsrichtlinie 89 / 686 / EWG Persönliche Schutzausrüstungen 2000 / 9 / EG Seilbahnen 88 / 378 / EWG Spielzeug Verträglichkeit / EMV- Aufzählung nicht abschliessend! Tab. 1: Auswahl verschiedener EU-Richtlinien sen innerhalb des europäischen Binnenmarktes. Gemeinsam haben beide Konzepte, dass sie den Eingriff nationaler Behörden auf ein unentbehrliches Mindestmass beschränken und somit der Industrie grösstmöglichen Handlungsspielraum ermöglichen. In der Vergangenheit hatte jedes Land seine eigenen Gesetze und Vorschriften, mit welchen die Sicherheit von risikobehafteten Produkten national geregelt und beherrscht wurde. Die europäische Gemeinschaft ist ein Raum ohne innere Grenzen, welcher den freien Austausch von Personen, Waren, Dienstleis tungen und Kapital ermöglicht. Durch national unterschiedliche Zulassungs- und Prüfverfahren entstanden technische Handelshemmnisse, welche durch die EU-weite Harmonisierung der nationalen Vorschriften beseitigt wurden. Seit 1987 sind über 20 produktspezifische Richtlinien in Kraft getreten, die auf den hier genannten Konzepten beruhen und einheitliche Mindestanforderungen für bestimmt Produkte festlegen, siehe Tab. 1: Auswahl verschiedener EU-Richtlinien. Die Schweiz ist nach den USA und China wichtigster Handelspartner der heute krisengeplagten Europäer. Nun stimmten die Schweizer 1992 knapp mit «Nein» zu einem EU-Beitritt. Heute würde diese Abstimmung mit grosser Wahrscheinlichkeit deutlicher ausfallen. Vor Einführung des neuen und des globalen Konzeptes in der Schweiz kostete den Schweizer Produzenten das Billet in die EU jedes Jahr rund eine halbe Milliarde Schwei- Q-Management in der Schweisstechnik zer Franken, verursacht durch unterschiedliche technische Anforderungen und zusätzliche Zulassungsverfahren. Die Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU werden seit 1999 durch die bilaterale Abkommen geregelt. Das Abkommen «Bilaterale I» ist vorwiegend ein Liberalisierungs- und Marktöffnungsabkommen. Es sieht den Abbau technischer Handelshemmnisse («Mutual Recognition Agreement») und die gegenseitige Anerkennung von Konformitätsbewertungen für die meisten Produkte vor. Natürlich mussten die EU-Richtlinien in Schweizerisches Recht überführt werden. Das Bundesgesetz über die technischen Handelshemmnisse (THG; SR 946.51) vom 1. Juli 1996 fordert, dass die Schweizerischen Vorschriften mit den Vorschriften der EU,… übereinstimmen. Natürlich sind Ausnahmen zum Schutz der Gesundheit, der Konsumenten oder der Umwelt möglich. Die Revision des THG vom 1.Juli 2010 führt das «Cassis-de-Dijon-Prinzip» auch in der Schweiz ein. Dieses Prinzip besagt, dass alle Produkte, die in einem EU-Mitgliedstaat vorschriftsgemäss hergestellt wurden, in der Schweiz verkauft werden dürfen. Produktesicherheit in der Schweiz Am 1. Juli 2010 wurde auch das Produktesicherheitsgesetz (PrSG; SR 930.11) eingeführt. Darin wird die Übernahme der Richtlinie über die allgemeine Produktsicherheit (2001 / 95 / EG) zur Erfüllung der THG-Forderungen geregelt. Das PrSG schliesst die Lücke für Produkte, welche bis anhin nicht von einer «eigenen» Richtlinie abgedeckt wurden. Das PrSG fordert, dass ein Produkt die Sicherheit von Personen nicht gefährden darf. Dies gilt für Gefahren, welche bei vorhersehbarer vernünftigerweise Verwendung – während des gesamten Produktlebenszyklus – zu berücksichtigen sind. Harmonisierte / technische Normen Die ersten Entwürfe für EU-Richtlinien enthielten sehr viel Detaillierungen und technische Informationen. Man stellte schnell fest, dass der eurokratische Verwaltungsapparat mit dem technischen Fortschritt nicht Schritt halten konnte. Fortan beschränkte man sich darauf, in den Richtlinien nur die grundlegenden Anforderungen für das Produkt festzulegen. Aus diesem Grund entstand zum Beispiel der Begriff «Druckgeräte». Mit diesem Begriff möchte man zukünftige Entwicklungen des Behälter- und Anlagenbaus bereits heute mit in den Geltungsbereich der Druckgeräterichtlinie einschliessen, wenn von diesen Entwicklungen die gleichen Gefahren ausgehen können. Damit der Nachweis für die Erfüllung der grundlegenden Anforderungen erbracht werden kann sind auf Ebene der EU abgestimmte Standards notwendig, bei deren Einhaltung davon ausgegangen werden kann, dass ein Produkt diese Anforderungen erfüllt. Diese Standards werden von den Organisationen CEN und CENELEC ausgearbeitet. Eine harmonisierte Norm ist eine technische Spezifikation, die von einer dieser Organisationen oder beiden im Auftrag der EU auf dem Gebiet der Normung und der technischen Vorschriften festgelegt wird. Diese Normen werden im Europäischen Amtsblatt publiziert (Abb. 2: Internetseite harmonisierte Standards http: / / ec.europa.eu / enterprise / policies / european-standards / harmonisedstandards / ). Im Rahmen der Anpassung der schweizerischen Produktegesetzgebung an die EU-Richtlinien ist es erforderlich, dass die Schweiz die harmonisierten Normen in nationale Normen umsetzt. In der Schweiz sprechen wir nicht von «harmonisierten» Normen, sondern von «technischen» Normen, welche vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) bezeichnet wurden. Das Informationszentrum des SNV «switec» hat zu den EURichtlinien Dokumentationen herausgegeben. Verantwortung der Hersteller und Inverkehrbringer Die Botschaft vorweg: Die Verantwortung bleibt beim Hersteller – es gibt keine geteilte Verantwortung! Hersteller ist, wer das Produkt hergestellt hat. Als Hersteller gilt auch jeder, der sich durch das Anbringen seines Namens, seiner Marke oder eines anderen unterscheidungskräftigen Kennzeichens als Hersteller ausgibt. Wie Hersteller behandelt werden Inverkehrbringer, die keinen Hersteller benennen (können oder wollen) sowie Importeure. Sofern die produktspezifische Richtlinie – abhängig vom Gefahrenpotential – Prüfungen, Inspektionen oder Zulassungen vorsieht, werden diese von unabhängigen benannten Stellen wahrgenommen, welche vom Hersteller oder Inverkehrbringer gewählt werden können. Behörden und Institutionen treten in den Hintergrund und führen die Marktüberwachung durch, anhand von Stichproben und dem Nachgehen von Hinweisen. Zur gestärkten Verantwortung der Hersteller ergeben sich dadurch weitere Vorteile: • Wegfall von obligatorischen Produktzulassungen durch staatliche Stellen • Freie Wahl der benannten Stelle • Reduktion des Prüfaufwandes bei Serienprodukten durch Kombination von Baumusterprüfungen und dem Qualitätssicherungssystem • Keine zusätzlichen Kosten für Produktzulassungen für den Export in die EU • Schnellere Markteinführung Welche Aufgaben ergeben sich nun für den Hersteller konkret? Er muss eine Konformitätsbewertung vornehmen, auf deren Basis er eine Konformitätserklärung abgeben und eine Kennzeichnung vornehmen kann, mit der Aussage, dass sein Produkt die grundlegenden Anforderungen der betreffenden EURichtlinie erfüllt. Der Hersteller muss die Risiken ermitteln und den Kunden mit geeigneten Mitteln informieren, welche Gefahren von diesem Produkt während des gesamten Produktlebenszyklus ausgehen können. Im Falle von Mängeln muss der Hersteller über Aufzeichnungen verfügen, mit welchen er belegen kann, dass zum Zeit06 / 2012 Schweisstechnik / Soudure 15 f f Q-Management in der Schweisstechnik punkt der Auslieferung die Mängel nicht offensichtlich bestanden haben. Daneben sollte sich der Hersteller auch Gedanken machen, wie er im Fall der Fälle einen Produktrückruf organisiert. Diese Aufzählung der Tätigkeiten ist verallgemeinert und nicht vollzählig. Je nach Vorgabe der Richtlinie muss er eine benannte Stelle in das Konformitätsbewertungsverfahren mit einbinden. Abb. 2: Webseite European Standards Abb. 3: Webseite NANDO Abb. 4: Das Prozessmodell der ISO 9001 16 Schweisstechnik / Soudure 06 / 2012 Benannte Stellen (engl. Notified Body) Eine Benannte Stelle ist eine für die Durchführung von Prüfungen und Erteilung von Bescheinigungen im Zusammenhang mit den Konformitätsbewertungsverfahren vorgesehene Stelle, die der Kommission der EU von einem Vertragsstaat benannt worden ist. Die benannte Stelle ist eine neutrale, unabhängige und akkreditierte Organisation. Ihre Aufgabe ist, Konformitätsbewertungen an Produkten des freien Warenverkehrs durch zuführen, sofern dies für das betreffende Produkt gemäss den EU-Richtlinien vorgesehen ist. Im Internet finden Sie unter dem Link http: / / ec.europa.eu / enterprise / newapproach / nando / (Abb. 3) die aktuell gültige Aufstellung der benannten Stellen. Der Nutzen eines Managementsystems bei der Konformitätsbewertung Wie sie bereits hier erfahren haben, ist der Hersteller oder Inverkehrbringer für sein Produkt allein verantwortlich. Die QMNorm ISO 9001 fordert u.a., dass der Hersteller die Anforderungen in Bezug auf das Produkt bewertet (Abschnitt 7.2.2), Abb. 4: Prozessmodell der ISO 9001. Er prüft im Rahmen einer Konformitätsbewertung, ob sein Produkt den geltenden Vorschriften entspricht. Die meisten EU-Richtlinien sehen dafür ein modulares Konzept vor. Mit steigenden Risikopotential und Anzahl der gefertigten Produkte erhöhen sich die Anforderungen aus den Modulen an Produkt und Hersteller. Es gibt Module, welche die Zulassung des Managementsystem durch die benannte Stelle voraussetzen. Für Produkte mit geringem Risikopotential ist häufig keine benannte Stelle in das Konformitätsbewertungsverfahren involviert. Das bedeutet jedoch nicht, dass nichts getan werden muss. Die EU-Richtlinien sehen für diesen Fall die Entwicklung, Herstellung und Schlussprüfung nach «guter Ingenieurpraxis» und «Regeln der Technik» vor. Welche Tätigkeiten muss der Hersteller für die Konformitätsbewertung ausführen? Der Hersteller muss: • Kompetenzen festlegen, • Ressourcen ermitteln und bereitstellen, • Gesetzliche, normative und Kundenanforderungen ermitteln, • Wahl des Konformitätsbewertungsverfahrens vornehmen, • Risikobewertung / Gefahrenanalyse durchführen, • Qualitätsplan erstellen, • Betriebsanleitung erstellen, Q-Management in der Schweisstechnik • Dokumentieren, dass er die Entwicklungs-, Prüf- und Herstellprozesse beherrscht, • Verfahren für die Lenkung fehlerhafter Produkte einführen, • Messmittel kalibrieren, • Prüfungen durchführen und Prüfergebnisse aufzeichnen, • Anhand der Prüfergebnisse bewerten, ob das Produkt konform mit den Anforderungen ist, • Eine Konformitätserklärung erstellen und die Kennzeichnung der Produkte vornehmen sowie • Aufzeichnungen und Dokumente aufbewahren. Diese Tätigkeiten sind alles Bestandteile eines Managementsystems (Tab. 2)! Ein Managementsystem und eine Zertifizierung des Managementsystems ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Man kann auch ohne (zugelassenes) Managementsystem Produkte mit hohem Gefahrenpotential herstellen. Bei mehreren Produkten kann der Aufwand, z.B. verursacht durch die Einzelabnahme durch die benannte Stelle, einen Kostenfaktor darstellen. Bei Konformitätsbewertungsverfahren ohne Beizug einer benannten Stelle fehlt dem Hersteller gegenüber seinem Kunden aber auch ein neutraler Nachweis, dass er nach einem QM-Plan produziert. Manchmal wird der Hersteller auch bei Ausschrei- bungen ausgeschlossen – berechtigt oder unberechtigt sei dahingestellt -, wenn er kein Managementsystem nachweisen kann. Verfahren mit Managementsystem geben dem Hersteller mehr Flexibilität und Möglichkeiten zur Kostenreduktion bei der Herstellung und Prüfung von Produkten. Abbildung 5 zeigt am Beispiel der Druckgeräterichtlinie welche Module – abhängig vom Gefahrenpotential in der linken Spalte – vom Hersteller mit oder ohne Managementsystem gewählt werden können. Wann macht eine Zertifizierung nach ISO 3834-2 Sinn? Bleiben wir zunächst bei der ISO 9001. In ihrem Abschnitt 7.5.2 fordert sie die Validierung der Prozesse deren Ergebnis nicht durch nachfolgende Überwachung oder Messung verifiziert werden kann und bei denen sich deshalb Unzulänglichkeiten erst zeigen, nachdem das Produkt in Gebrauch gekommen ist. Dies gilt u.a. auch für das Schweissen. Schweissbetriebe wurden in der Vergangenheit im Rahmen von Herstellerzulassungen durch Behörden oder deren ermächtigte Vertreter überprüft. Die Kriterien der Überprüfung fokussierten auf die Qualifikation des Personals, der Prozesse sowie der Einrichtungen am Produktionsstandort. Die Systematik nach der Norm ISO 3834 Teil 2 bis 4 spielte keine Rolle. Anforderungen aus ISO 9001:2008 Anforderungen aus Richtlinien 4.2.3 Lenkung von Dokumenten 4.2.4 Lenkung von Aufzeichnungen Gesetze, Normen, Spezifikationen etc. Prüfnachweise, Freigaben, Archivierung 5.1 Selbstverpflichtung der Leitung 5.4.2 Planung des QMS 5.5 Verantwortung, Befugnis Kom. … Legal Compliance Prozesse und Massnahmen Kompetenz- und Unterschriftenregelung 6.2.2 Kompetenz, Schulung, Bewusstsein 6.3 Infrastruktur Qualifikation Maschinen und Ausrüstungen 7.1 7.2 7.3 7.4 7.5 7.6 Qualität planen Gefahrenanalyse Verifizierung, Validierung der E.-Ergebnisse Qualifikation der Lieferanten, Werkstoffe Prozessqualifikationen Regelmässige Kalibrierung Planung der Produktrealisierung Ermittlung der Anforderungen… Entwicklung Beschaffung Produktion Überwachungs- und Messmittel 8.2.3 Überwachung von Prozessen 8.2.4 Überwachung von Produkten 8.3 Lenkung fehlerhafter Produkte u.a. Schweissen Prüferergebnisse Massnahmen / Verfolgung Tab. 2: Anforderungen der ISO 9001 gegenüber den Anforderungen aus Richtlinien 06 / 2012 Schweisstechnik / Soudure 17 f f Q-Management in der Schweisstechnik Abb. 5: Die Module der Druckgeräterichtlinie vergleichen zu können. Die Feststellung der Übereinstimmung erfolgt in vereinbarten oder geforderten Dokumenten durch beauftragte Personen oder Stellen. Die fehlende Übereinstimmung mit einzelnen oder allen Anforderungen beeinflusst die Gebrauchstauglichkeit und die Sicherheit des Produktes. Neben dem Hersteller können weitere Personen oder Stellen mit der Feststellung der Konformität von Produkten oder Dienstleistungen gefordert oder beauftragt werden. Unter «second Party» versteht man die Bestätigung der Konformität durch den Kunden, beispielsweise durch eine Werksabnahme. Besteht ein allgemeines Interesse (z.B. hohe Sicherheitsrisiken), sind vom Gesetzgeber neutrale Dritte («third Party») für die Feststellung der Konformität vorgesehen. Abb. 6: Die Konformität von Produkten gegenüber Gesetz, Vertrag und Erwartungen. Neben der oben beschriebenen gesetzlichen Konformität kann die Erfüllung weiterer Anforderungen vertraglich vereinbart werden. Inhalt, Gestaltung und Umfang der vertraglich vereinbarten Konformität ist zwischen den Vertragspartnern zu vereinbaren, einschliesslich der durchzuführenden Prüfungen, die Dokumentation der Prüfergebnisse und die Bewertung der Konformität. Die Einhaltung nationaler Bestimmungen kann auch ausserhalb deren Geltungsbereich gefordert werden. Sie wirken dann als vertragliche Vereinbarung, wie es zum Beispiel in der Schweiz mit der «EN 15085: Schweissen von Schienenfahrzeugen und –teilen» der Fall ist. Abb. 6: Die Konformität von Produkten gegenüber Gesetz, Vertrag und Erwartungen. Durch die neuen Möglichkeiten des New Approach fehlt auch für Schweissbetriebe bei der Herstellung von geschweissten Produkten eine Überprüfung durch eine neutrale Stelle. Die Anforderungen nach ISO 3834-2 müssen für den geregelten Bereich erfüllt werden, eine Zertifizierung ist nicht zwingend. Jedoch ist sie dann empfehlenswert, wenn im ungeregelten Bereich geschweisst wird oder das gewählte Modul bei der Konformitätsbewertung den Beizug einer benannten Stelle nicht vorsieht. Mit einer Zertifizierung hat man einen neutralen Nachweis, dass die normativen Anforderungen erfüllt wurden. Die Dokumentation der Produktkonformität Was bedeutet nun eigentlich «Konformität»? Nach ISO / IEC 17000 bedeutet Konformität die Darlegung, dass festgelegte Anforderungen bezogen auf ein Produkt erfüllt sind. Produkte sollen unter reproduzierbaren Bedingungen entwickelt, hergestellt und geprüft werden, um die Erfüllung von Anforderungen 18 Schweisstechnik / Soudure 06 / 2012 Nachweis der Produktkonformität Für den gesetzlich regulierten Bereich sind gemäss EU-Beschluss 768 / 2008 / EG Konformitätserklärungen des Herstellers oder Konformitätsbescheinigungen durch neutrale Dritte vorgesehen. Die Richtlinien enthalten in ihren Anhängen Vorlagen für Inhalt und Gestaltung dieser Dokumente, einschliesslich der geforderten Sprachen und Begriffe. Es empfiehlt sich von selbst, die geforderten Inhalte zu übernehmen und die eigene Kreativität auf die optische Gestaltung der Dokumente zu beschränken. Tab. 3 enthält eine Aufstellung der allgemeinen Inhalte von Nachweisdokumenten zur Produktkonformität. Die Gültigkeit der Konformitätsaussage bezieht sich auf die Erfüllung der Anforderungen zum Prüfzeitpunkt. Eine dauerhafte Aussage ist bei konstruktiven Massnahmen (Bsp. technische Anforderungen) möglich. Schäden durch eine nicht sachgerechte Verwendung des Produktes gehen nicht zu Lasten des Herstellers. Für den ungeregelten Bereich stehen mehrere Möglichkeiten des Nachweises zur Verfügung, wobei – trotz häufig anzutreffender Praxis – nicht jede zweckmässig oder angemessen ist. Dies gilt besonders für Prüfbescheinigungen nach EN 10204, welche heute auch für komplexe Systeme – zum Beispiel für Kälteanlagen – angewendet werden. Q-Management in der Schweisstechnik Technische Dokumentation Allgemeine Beschreibung Zeichnungen, Stücklisten Beschreibungen und Erläuterungen zur Funktionsweise Risikobewertung / Gefahrenanalyse Aufstellung der angewandten Normen Ergebnisse von Berechnungen QM-Plan / Prüfplan Prüfberichte Konformitätserklärungen, Konformitätsbescheinigung, Einbauerklärung Montage- und Betriebsanleitung Tab. 3: Aufstellung der allgemeinen Inhalte von Nachweisdokumenten Prüfbescheinigungen nach EN 10204 Prüfbescheinigungen nach EN 10204 bestätigen die Konformität des Produktes gegenüber den Anforderungen der Bestellung mit dem Ziel, den Prüfaufwand beim Besteller zu reduzieren und die Rückverfolgbarkeit von Zulieferungen zu gewährleisten. Die Urform der EN 10204 entstand 1951 als «DIN 50049: Bescheinigungen über Werkstoffe». Die Norm fand weltweite Anwendung, da es «nichts Besseres» gab. Zunehmend wurden Bescheinigungen nach DIN 50049 auch für komplexe Produkte verwendet. 1992 wurde auf Basis der DIN 50049 die EN 10204 veröffentlicht, für Erzeugnisse aus metallischen Werkstoffen, welche auch auf Erzeugnisse aus anderen Werkstoffen angewendet werden konnte. Massgebend sind jedoch die Forderung der Stahl- und Eisenindustrie. Viele Festlegungen der EN 10204 können in anderen Branchen und bei komplexen Erzeugnissen nicht angewendet werden, z.B. die Funktion des «Abnahmebeauftragten» oder einheitliche Kriterien für die korrekte Auswahl der Prüfbescheinigung. Eine Ausweitung und Anpassung der EN 10204 auf andere Erzeugnisse wird aber vom zuständigen Normenausschuss – vorsichtig ausgedrückt – «nicht unterstützt». Viele von uns hätten sich diese Beharrlichkeit für eine einheitlich verbindliche Vorlage für die Gestaltung von Materialprüfbescheinigungen z.B. für Baustähle gewünscht. Arten von Prüfbescheinigungen nach EN 10204 Tabelle 4 enthält die Arten von Prüfbescheinigungen. Die Norm unterscheidet zwei Arten von Bestätigungen: • Die Bestätigung der Konformität der gelieferten Produkte mit den Anforderungen aus der Bestellung durch einen berechtigten Vertreter des Unternehmens. Dieser Vertreter benötigt keinen technischen Sachverstand, noch muss er die Prüfungen durchführen, beaufsichtigen oder bewerten. • Die zweite Art der Bestätigung ist in den Abnahmeprüfzeugnisse nach 3.1 und 3.2 die Bestätigung der Prüfergebnisse durch den «Abnahmebeauftragten» anhand der Prüfverfahren und der Bewertung der Ergebnisse im Hinblick auf die Vorgaben in den zugehörigen Normen und in der Bestellung. Die Bestätigung der Prüfergebnisse erfolgt zusätzlich zur Bestätigung der Konformität durch den Her steller. Die Bestätigung kann auch elektronisch erfolgen, wenn darauf hingewiesen wird, Bsp. «Dieses Dokument wurde auf elektronischem Wege erstellt und ist auch ohne Unterschrift gültig.» Hier muss aber sichergestellt werden, dass die Namen der berechtigten Personen nur dann eingefügt werden können, wenn diese ihre Freigabe dafür erteilt haben. Der Abnahmebeauftragte muss unabhängig von der Fertigungsabteilung des Herstellers sein, z.B. ein Mitarbeiter der Qualitätssicherung oder einer externen Institution. Der «amtliche» Abnahmebeauftragte / r – welcher für Abnahmeprüfzeugnisse nach 3.2 gefordert ist – bestätigt zusätzlich die Prüfergebnisse. Er übernimmt dabei keinerlei Verantwortung, er bestätigt die Richtigkeit der Prüfergebnisse. Die Weitergabe von Prüfbescheinigungen darf auch elektronisch erfolgen. Nur achten Sie bitte darauf, dass das Dokument nach der Übertragung noch leserlich ist. Ein Händler darf nur Originale oder Kopien der vom Hersteller gelieferten Prüfbescheinigungen weitergeben. Im Rahmen meiner Tätigkeit stelle ich immer wieder fest, dass Prüfbescheinigungen nach EN 10204, insbesondere das Abnahmeprüfzeugnis 3.1 nach EN 10204, vom Auftraggeber am häufigsten gefordert und am wenigsten gelesen werden. Im einfachsten Fall sollte der Besteller eine Plausibiltätsprüfung des Inhaltes durchführen und die Rückverfolgbarkeit zur Lieferung überprüfen. Dies mindestens unter dem Aspekt, dass der Aussteller auch eine Nichtkonformität – z.B. die Nichteignung eines Produktes in Verbindung mit Stoffen mit gefährlichen Eigenschaften – bescheinigen könnte... Konformitätserklärungen nach EN ISO / IEC 17050 Die Norm EN ISO / IEC 17050 beschreibt die Ausstellung und den Inhalt von Konformitätserklärungen und kann als verallgemeinerte Version der EN 10204 bezeichnet werden. Konformitätserklärungen nach diesem Standard können universell für alle Branchen und Erzeugnisse im nationalen und internationalem Umfeld angewendet werden. Die Qualitätsmerkmale des Produktes sind nicht geregelt, die Erklärung bezieht sich auf die Übereinstimmung des Produktes mit den festgelegten Anforderungen als ganzheitliche Aussage. Zur Unterscheidung mit den gesetzlich geforderten Konformitätserklärungen ist die korrekte Betitelung als «Konformitätserklärung des Anbieters nach ISO / IEC 17050» wichtig sowie die Aussage «Das Produkt ist 06 / 2012 Schweisstechnik / Soudure 19 f f Q-Management in der Schweisstechnik konform mit den Anforderungen der folgenden Dokumente: … Norm (deren Verweisungen!), Vorschrift, Spezifikation…». Neben Erzeugnissen können Konformitätserklärungen nach EN ISO / IEC 17050 auch für Prozesse, Verfahren (Bsp. Übertragung von Werkstoffkennzeichnen), Systeme (Bsp. Qualität, Umwelt, Arbeits- und Gesundheitsschutz), Personalqualifikationen und Organisationen ausgestellt werden. Die Anforderungsdokumente, auf welche in den Erklärungen Bezug genommen wird, sind Normen, Gesetze und Verordnungen, Spezifikationen (Werksnormen, Spezifikation, QSV) oder sogar Eigendokumente, wenn geeignete Vorgabedokumente fehlen. Die Konformitätserklärung kann von folgenden Personen oder Stellen ausgestellt werden: • • • • Hersteller (oder sein im Land ansässiger Bevollmächtigter) Importeur Händler / Inverkehrbringer Installateur / Montageunternehmen / Dienstleister Der Aussteller muss Name und Kontaktadresse sowie seine Stellung in der Organisation angeben. Die Konformitätserklärung stellt eine vertragliche Vereinbarung dar. Eine Konformitätserklärung nach EN ISO / IEC 17050 ist nicht zu verwechseln mit einer CE-Konformitätserklärung nach Produktrichtlinie (Bsp. Maschinenrichtlinie, Druckgeräterichtlinie etc.). Eine EC-Konformitätserklärung behandelt nur die grundlegenden Sicherheitsanforderungen aus der Produktrichtlinie und nicht alle Qualitätsmerkmale eines Produktes, Bsp. Funktion, Gebrauch. Der Aussteller der Konformitätserklärung nach EN ISO / IEC 17050 trägt die Verantwortung für den Inhalt der Konformitätserklärung. Er muss aber die Prüfungen und Begutachtungen nicht selbst vornehmen, sondern kann sich auf die Prüfergebnisse von Zweiten und / oder Dritten berufen. Auch wenn der Aussteller nicht der Hersteller des Produktes ist, bleibt er vollständig in der Produktverantwortung, wenn er die Konformität bestätigt hat. Der Konformitätserklärung können weitere Dokumente hinzugefügt werden, welche unter «Zusätzliche Angaben» aufzulisten sind. Im Fall von auftretenden Fehlern / Mängeln am konfirmierten Produkt muss auf die Produktdokumentation zurückgegriffen werden können, deshalb ist der Aussteller für die Lenkung der Konformitätserklärungen und referenzierten Dokumente (Bsp. Prüfprotokolle) zuständig. Diese Anforderungen werden oft unterschätzt, denn die Lenkung bedeutet die Aufrechterhaltung (Lesbarkeit), Erweiterung oder Einschränkung bis zur Zurückziehung der Erklärungen und weiterhin die Festlegung einer angemessenen Aufbewahrungsfrist. Weitere Prüf- und Konformitätsdokumente Sie bemerken, dass die Begleitdokumentation zu einem Produkt zwischenzeitlich zu einem Qualitätsmerkmal gereift ist und diese mit über die Gebrauchstauglichkeit von Erzeugnissen entscheidet. Auf weitere – geforderte Dokumente wie u.a. technische Dokumentationen, Risikobewertungen sowie Montage- und Betriebsanleitungen – gehe ich in meinem Beitrag nicht ein. EN 10204 Abschnitt Titel Inhalt 2.1 Werksbescheinigung Bescheinigung, in welcher der Hersteller bestätigt, dass die gelieferten Erzeugnisse den Anforderungen der Bestellung entsprechen, ohne Angabe von Prüfergebnissen 2.2 Werkszeugnis Bescheinigung, in welcher der Hersteller bestätigt, dass die gelieferten Erzeugnisse den Anforderungen der Bestellung entsprechen, mit Angaben von Ergebnissen nicht spezifischer Prüfungen 3.1 Abnahmeprüfzeugnis Bescheinigung, herausgegeben vom Hersteller, in der bestätigt wird, dass die gelieferten Erzeugnisse, in der Bestellung festgelegter Anforderungen der Bestellung entsprechen, mit Angaben der Prüferergebnisse. • Die Prüfeinheit und die Durchführung der Prüfung sind in der Erzeugnisspezifikation, den amtlichen Vorschriften und technischen Regelwerken und / oder der Bestellung festgelegt. • Die Bescheinigung wird bestätigt von einem von der Fertigungsabteilung unabhängigen Abnahmebeauftragten des Herstellers. 3.2 Abnahmeprüfzeugnis Bescheinigung, in der sowohl von einem von der Fertigungsabteilung unabhängigen Abnahmebeauftragten des Herstellers als auch von dem Beauftragten des Bestellers oder dem in den amtlichen Vorschriften genannten Abnahmebeauftragten bestätigt wird, dass die gelieferten Erzeugnisse, der in der Bestellung festgelegten Anforderungen erfüllen, mit Angaben der Prüfergebnisse. Tab. 4: Arten von Prüfbescheinigungen 20 Schweisstechnik / Soudure 06 / 2012 Q-Management in der Schweisstechnik Ein Fossil ist das Qualitätszertifikat nach DIN 55350 Teil 18, welches heute noch – u.a. im Bereich der Wehrtechnik – vom Auftraggeber verlangt wird. Dieses Qualitätsprüfzertifikat stellt jedoch keine ganzheitliche Konformitätsaussage dar. Im internationalen Warenverkehr finden wir weiterhin das «CoC»: Certificate of Compliance oder auch Certificate of Conformity. Dieses Dokument behandelt jedoch nicht die technischen Lieferbedingungen sondern dient als Nachweis des Erzeugnisses für Zolldeklarationen. Fazit Neben der Erfüllung der Anforderungen und Erwartungen des Kunden müssen bei der Lieferung von Produkten und Leistungen auch die gesetzlichen Forderungen aus dem neuen und ganzheitlichem Konzept für die Produktzulassung und Konformitätsbewertung erfüllt werden. Die technischen Anforderungen sind in den harmonisierten bzw. technischen Normen festgelegt, deren Geltungsbereich auch vertraglich erweitert werden kann. Der Besteller sollte sich jedoch im Klaren sein, dass hohe Anforderungen auch höhere Herstellkosten verur sachen. Für den Lieferanten sind die Anforderungen bezüglich Haftung, Risiko und Dokumentation gestiegen, jedoch sind die Eintrittsbarrieren – insbesondere für den Export – gefallen, was neue wirtschaftliche und technische Möglichkeiten eröffnet. Die technischen Handelshemmnisse wurden beseitigt, nun liegt es an der Politik und den Banken, die währungsbedingten Handelshemmnisse zu beseitigen. Marktführer mit langjähriger Erfahrung Die SQS ist die führende Schweizer Organisation für Zertifizierungs- und Bewertungsdienstleistungen. Sie wurde 1983 als eine der weltweit ersten Unternehmungen dieser Branche gegründet. Heute ist die Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und Managementsysteme (SQS) international tätig und zählt mehr als 150 festangestellte und über 250 freie Mitarbeitende in mehreren Ländern. Neutral und unabhängig – Konstituiert als schweizerischer Verein, ist die SQS eine neutrale und unabhängige Not-For-Profit-Organisation. Ihr gehören bereits über 60 Mitglieder aus schweizerischen Wirtschaftsverbänden und Bundesstellen an, die den Gedanken der qualitativ hochwertigen Zertifizierung unterstützen. Alles aus einer Hand – Mit über 100 festangestellten Auditoren und einem Marktanteil von rund 70 Prozent in der Schweiz deckt die SQS sämtliche Industrie- und Dienstleistungsbereiche kompetent ab. Sie bietet massgeschneiderte Audit- und Zertifizierungsdienstleistungen und darüber hinaus wertvolle Synergien und Mehrwerte. Durch die branchenübergreifende Kompetenz entstehen interessante Kombinationsmöglichkeiten, gerade auch für internationale tätige Unternehmen. 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Die Schweiz hat zu dieser EN keine Vorbehalte geäussert und sie als SN EN 1090-1+A1:2011 unter der Bezeichnung SIA 263.051+A1 ins Schweizerische Normenwerk übernommen. Sie ersetzt die Norm SN EN 1090-1:2009. Die Fachzeitschrift metall hat mit dem Autor – der in mehreren Teilen erscheinenden Fachberichte – Artho Marquart, über das Inverkehrbringen von Bauprodukte gesprochen. Artho Marquart, MAS ZFH in Schweisstechnologie, Fremdüberwachung im Brandschutz Frage: Herr Marquart, alle «Inverkehrbringer» von Brandschutztüren und Fenstern haben sich bis anhin erfolgreich gegen die Fremdüberwachung gewehrt. Mit dem neuen Bauproduktegesetz und der gegenseitigen Anerkennung von Konformitätsbewertungen MRA lässt sich die Fremdüberwachung nun nicht mehr vermeiden. Die momentane Strategie muss also geändert werden. Konnte die Schweizerische Metall-Union (SMU) diese Entwicklung nicht verhindern? Antwort: Ihre Aussage ist völlig richtig. Über zwanzig Jahre konnte das alte System ohne Fremdüberwachung erfolgreich beibehalten werden. Doch die Rahmenbedingungen haben sich grundlegend geändert. Das CH-Bauproduktegesetz musste an das Europäische angepasst werden. Dies hat in letzter Konsequenz dazu geführt, dass die CH-Produzenten gezwungen werden das bestehende System aufzugeben. Der Umfang der jeweiligen Fremdüberwachung kann den entsprechenden Produktenormen entnommen werden. Im Bereich «Fenster und Türen» wird dies wohl die harmonisierte Produktenorm SN EN 16034 sein. Frage: Was fordert diese Norm? Antwort: Diese Norm fordert eine alljährliche Fremdüberwachung des Betriebes. Für die Fremdüberwachung ist, gemäss «Bundesamt für Bauten und Logistik» BBL, die «physische Anwesenheit» des «Inspektors» im Betrieb notwendig. Die Aufgabe der SMU ist es nun die Umsetzung möglichst produzentenfreundlich zu gestalten und die Kosten der Umsetzung möglichst tief zu halten. Die Kosten könnten beispielsweise mit einer Grundpauschale je Betrieb sowie einer Abgabe je Brandschutzelement gedeckt werden. Für die Umsetzung erscheint uns ein QS-Handbuch, welches den Produzenten bei der Umsetzung hilft, sehr sinnvoll zu sein. Dies hat sich beispielsweise 22 Schweisstechnik / Soudure 06 / 2012 bei der Umsetzung der Norm EN 1090ff bestens bewährt. Momentan sind wir mit diversen Akteuren in diesem Bereich an der Ausarbeitung von tragbaren Lösungen beschäftigt. Die bereits in der EU vorhandenen Systeme wollen wir nicht übernehmen weil uns diese zu aufwendig erscheinen. Überstürzter Aktionismus ist, da wir Neuland betreten, also fehl am Platz. Es lässt sich jedoch nicht vermeiden, dass alle «Inverkehrbringer» mehr in die Qualitätssicherung, respektive in die Erfüllung der Produktenormen, investieren müssen. «Harmonisierte Europäische Produktenormen hEN» Frage: Die in der Zeitschrift metall (Schweisstechnik Soudure) publizierte Informationsreihe zum Thema «Inverkehrbringen von Bauprodukten» hat aufgezeigt, dass auch CH-Produzenten tiefgreifende Veränderungen in ihren Betrieben durchführen müssen. Die jeweiligen Produktenormen erfordern umfangreiche zusätzliche Massnahmen in der Qualitätssicherung, damit Produkte am Markt angeboten werden dürfen. Mit der Leistungserklärung deklariert der Produzent, dass er die Produktenorm korrekt umsetzt. Uns erscheint der Aufwand und somit die anstehenden Kosten zu hoch. Warum hat die CH sich nicht gegen diese Bürokratie gewehrt? Antwort: Die CH hat sich mit dem Abschluss der bilateralen Verträge verpflichtet im Bereich der harmonisierten europäischen Normen und Zulassungen europäisches Recht zu übernehmen. Als Mitglied der CEN besitzt die Schweiz zudem ein Mitbestimmungsrecht. Die CH ist in verschiedenen Technischen Kommissionen TC vertreten. Für CH-Unternehmer ist es schwer verständlich, dass die Umsetzung der Produktenormen mit so viel Aufwand verbunden ist. Wohl in keinem anderen europäischen Land hat die Eigenverantwortung einen so hohen Stellenwert wie bei uns. Aus neutraler Sicht des Kunden betrachtet sieht die Sache natürlich anders aus. Die hohe Dynamik des Marktes welcher zudem durch eine hohe Internationalität geprägt ist, hat dazu geführt, dass die Anforderungen an die Produkte sich laufend ändern. Die Fertigungstiefe in den Betrieben nimmt ab. Von Kosten getrieben wird dort eingekauft wo die Leistungen am günstigsten zu beschaffen sind. Die Erfüllung der Produktenormen mittels Leistungserklärung ist unter diesen Umständen ein zentraler Bestandteil des Geschäftsalltages geworden. Meiner Meinung nach wird nun von der «Bauindustrie» das eingefordert was in der «Maschinenindustrie» schon lägst üblich ist. Diese Umstellung ist alles andere als einfach. Schlussendich werden aber sämtliche Marktteilnehmer davon profitieren weil die Produkte in der Qualität vergleichbar sind. Verfahrensvereinfachungen bei den Konformitätsbewertungsverfahren Frage: Die Konformitätsbewertungsverfahren sind in der Regel mit grossem Aufwand verbunden. Sind im Gesetz Verfahrensvereinfachungen vorgesehen. Bauprodukte in CH/EU Antwort: Ja, Verfahrensvereinfachungen hat der Gesetzgeber vorgesehen: • für Kleinstunternehmen bei Bauprodukten, die unter die Systeme 3 und 4 fallen. • für nicht in Serie gefertigte Produkte sogenannte typische «Handwerkerprodukte». Für Produkte der Verfahren 1+, 1 und 2+ sind keine Vereinfachungen vorgesehen. Bei diesen Verfahren ist das Sicherheitsbedürfnis zu gross. «Produktenormen und Kleinunternehmer» Frage: Ist es für den Kleinstunternehmer überhaupt noch möglich die wesentlichen Produktenormen erfüllen zu können? Antwort: Aus heutiger Sicht sind zwei Normen besonders wichtig. Die Produktenorm prEN 16034:2009 Fenster, Türen und Tore – «Produktenorm, Leistungseigenschaften – Feuerund / oder Rauschutzeigenschaften». Diese Norm könnte man als klassische Norm der «Metallbauer» bezeichnen. Die Umsetzung dieser Norm ist mit erheblichem Aufwand verbunden. Die Anforderungen können jedoch auch von einem Kleinstbetrieb erfüllt werden. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass genügend qualifiziertes Personal zur Verfügung steht. Frage: Wie steht es mit der Produktenorm EN 1090ff «Ausführung von Stahltragwerken und Aluminiumtragwerken für tragende Bauteile»? Antwort. Diese könnte man als klassische Norm der «Stahlbauer» bezeichnen. Die Umsetzung dieser Norm ist sehr umfangreich und von hoher Komplexität geprägt. Insbesondere die Anforderungen in der Schweisstechnik sind sehr anspruchsvoll. So gilt beispielsweise als Mindestqualifikation für die Schweissaufsicht in den Betrieben der «Internationale Schweissfachmann» IWS (International Welding Specialist). Es ist ganz klar, dass Kleinstbetriebe diese Anforderungen in der Regel nur schwer erfüllen können weil das dazu notwendige qualifizierte Personal nicht zur Verfügung steht. Zu ergänzen ist, dass dies jedoch heute schon der Fall ist. Als einzigen Ausweg sehe ich hier, dass sich Betriebe in diesem Bereich spezialisieren. Die Produktenormen werden zu einer Spezialisierung der Betriebe führen. Als Folge dieser Entwicklung werden die Unternehmungen vermehrt Kooperationen eingehen und die entsprechenden Produkte mit den dazu notwendigen Qualifikationen in einer «Lieferkette» anbieten. Der Trend, dass die Fertigungstiefe der Betriebe laufend abnimmt, wird sich weiter fortsetzten. Kann eine Metallbauunternehmung aus der CH sich nun problemlos betreffend Produktenorm 1090ff durch eine deutsche Zertifizierungsstelle qualifizieren lassen? Antwort: Die gegenseitige Anerkennung der Konformitätsbewertungsstellen – MRA – hat dazu geführt, dass dies problemlos möglich ist. Momentan gibt es noch zu wenig Zertifizierungsstellen für diese Produktenorm in Europa. Aus diesem Grund musste die Koexistenzphase dieser neuen Norm auf den 1.Juli 2014 verschoben werden. Es ist jedoch absehbar, dass in kurzer Zeit genügend Zertifizierungsstellen zur Verfügung stehen. Der Zusammenhang zwischen dem «Bundesgesetz über die Produktesicherheit (PrSG)» und den «Produktenormen» Frage: Das PrSG ist seit dem 01.01.2012 in Kraft. Dieses regelt die Sicherheit eines Bauproduktes und ist für alle «Inverkehrbringer», wie Händler, Hersteller, Importeur und Dienstleister, von Produkten verbindlich. Der «Inverkehrbringer» muss den Nachweis der Sicherheit des Produktes sowie dessen Nachmarkpflicht durch ein funktionierendes «Qualitätssicherungssystem» garantieren. Welcher Zusammenhang besteht nun zwischen dem PrSG und den Produktenormen? Antwort: Mit der Integration des Produktesicherheitsrechts für Bauprodukte in das Bauproduktegesetzt (BauPG) wird den Wirtschaftsakteuren die Transparenz ihrer Aufgaben wesentlich erleichtert; insbesondere werden aber ihre Verpflichtungen auf ein der Verhältnismässigkeit entsprechendes Mass begrenzt. Dies soll erreicht werden, indem als Beurteilungsmassstab der allgemeinen Sicherheitsanforderung nicht die offene Formel des «Standes des Wissens und der Technik», sondern die bestehenden harmonisierten Produktnormen dienen sollen. Ausserdem sollen separate Konformitätsverfahren für die Produktesicherheit entfallen, um die Hersteller von Kosten zu entlasten. Der dritte Teil der Bericht-Reihe «Bauprodukte in der CH und in der EU» erscheint in der nächsten Ausgabe und befasst sich mit der Normung im Stahlbau «Notifizierte Stellen – Zertifizierungsstellen» Frage: Die schweizerischen Zertifizierungsstellen, welche nach dem MRA zertifiziert werden, können ihre Dienste innerhalb der gesamten EU anbieten. Umgekehrt können auch Zertifizierungsstellen aus der EU die Betriebe in der CH zertifizieren. 06/ 2012 Schweisstechnik / Soudure 23 f b Berichte Marie-Louise Cantillo Funktion: Sekretärin der Filiale Westschweiz in Yverdon Im SVS seit: 2011 Hinzu kommt, dass die Filiale im Tessin und das dort stationierte Personal, ebenfalls von Yverdon abhängig ist und dadurch ein Teil der angehenden Arbeit auf Distanz ausgeführt wird. Meine vier Kollegen sind häufig unterwegs darum sind in meiner Arbeit Teamgeist, Flexibilität und eine gute Portion Selbstbewusstsein ein grosser Vorteil. Unsere Devise ist: Der Kunde zuerst! Und da wir grossen Wert auf einen professionellen und effizienten Service legen, sind die unzähligen Dinge die Büroarbeit beinhaltet und die ich meinen Kollegen abnehmen kann, eingesparte, kostbare Zeit die ihrerseits wirksam und effizient auf dem Terrain investiert werden kann. Mein Werdegang: Als gebürtige Bernerin lebe ich schon seit vielen Jahren in der Romandie. Nach einigen Jahren Tätigkeit in der Uhrenindustrie «haute gamme» von Genf bin ich in Yverdon-les-Bains zu einer Firma gestossen, die Soft- und Hardware für die Metallindustrie herstellt. Bei dieser Arbeit habe ich den Export und das weltweite Zollwesen kennengelernt. Nach der Eröffnung und Festigung unseres Familienunternehmens wollte ich mich einer neuen Herausforderung stellen und bin durch Zufall auf ein Inserat des SVS gestossen, in welchem der Sekretärinnenposten in der Niederlassung Westschweiz neu zu gründen war. Eine andere Welt für mich, die des Schweissens. Also dann: «Allez on y va!». Ich bin ein offener und positiv eingestellter Mensch. Die Mischung von deutschschweizerischer Rigorosität, welscher «légerté» und einer Portion Diplomatie ist im Kundendienst ein grosser Vorteil und die Voraussetzung einer guten Zusammenarbeit mit allen Kolleginnen und Kollegen. Meine Tätigkeit beim SVS: Da der Administrationsposten in der Niederlassung Westschweiz bislang noch gar nicht existierte war alles neu zu organisieren und koordinieren. 24 Schweisstechnik / Soudure 06 / 2012 Da müssen Dossiers kopiert und an die Kunden versendet werden, Reisen, Hotels, Essen, etc. organisiert sein, und jemand muss an der Telefonfront weilen wenn Alle ausser Hause sind. Meine Sprachkenntnisse sind mir dabei eine grosse Hilfe und werden, nicht nur von meinen Kollegen in der Westschweiz, häufig auch direkt von Basel aus, reichlich beansprucht sei es für Übersetzungen oder Korrekturen. Regelmässige Besuche in Basel für interne Schulungen, Besprechungen oder Materialbeschaffung erlauben mir den Kontakt zum Hauptsitz aufrecht zu erhalten und die Verbindung zu allen Mitarbeiter zu pflegen. Es ist mir eine besondere Genugtuung unser neu angebotener VT-Kurs von Anfang an, mit aufbauen und organisieren zu können. Dieses Projekt gibt mir die Gelegenheit die Struktur eines der vielen Angebote die der SVS anbietet, kennen zu lernen. Es liegt mir sehr am Herzen, hinter die Kulissen sehen zu können um gute Arbeit leisten zu können. Ich hoffe dass mir die Zukunft beim SVS noch viele spannende und herausfordernde Momente bietet und bin stets bemüht dass sich «meine» vier Ingenieure auf mich stützen können. Das Schweissen, eine kreative und unumgängliche Arbeit die sich so schön mit Schwitzen in Verbindung bringen lässt, sei es in der Werkstatt oder im Büro! Sie erreichen mich wie folgt: Association suisse pour la technique du soudage rue Galilée 15 • 1400 Yverdon Tel. direkt: +41 (0)24 425 77 41 Fax: +41 (0)24 425 77 43 E-Mail: marie-louise.cantillo@svsxass.ch Fotowettbewerb FOTOWETTBEWERB Wir suchen / Sie senden uns Ihre Bilder zum Thema: «Menschen Schweissen, Trennen oder Beschichten» Einsendeschluss Jury Bildsendungen an: 10. Dezember 2012 Redaktionskommision Nadja.Heikkinen@svsxass.ch Teilnahmebedingungen: Teilnehmen am Fotowettbewerb 2011 kann jeder, ausgeschlossen sind die Mitglieder der Jury des Fotowettbewerbs. Die Bilder müssen in digitaler Form mit einer Auflösung von min. 2304 × 3072 Pixel (7.1MP) bei 18 × 24 cm, Hoch- oder Querformat inkl. einem Bildtitel, der Anschrift, einer E-Mail-Adresse und einer Telefonnummer eingeschickt werden. Jeder Teilnehmer darf bis zu drei Bilder einreichen. Am Jahresende wird eine Gesamtbeurteilung von der Jury durchgeführt, die 3 besten Bilder werden prämiiert. Bei genügenden Einsendungen werden die besten 12 Bilder in einem SVS-Kalender zusammengefasst. Die eingereichten Bilder dürfen nicht im Rahmen einer Marketing- bzw. PR-Kampagne verwendet worden sein bzw. bis zur Preisverleihung verwendet werden. Die besten Bilder werden prämiert 1. Preis: 1 iPad im Wert von Fr. 1000.– 2. Preis: 1 SSD Festplatte 256GB im Wert von Fr. 600.– 3. Preis: 1 Digitaler Photorahmen im Wert von Fr. 250.– Urheberrechte und Rechtseinräumung: Jeder Teilnehmer versichert, dass er die uneingeschränkten Rechte für alle Bilder besitzt und bei der Darstellung von Personen keine Persönlichkeitsrechte verletzt. Der Teilnehmer wird Vorstehendes auf Wunsch schriftlich versichern. Sollten dennoch Dritte Ansprüche wegen Verletzung ihrer Rechte geltend machen, so stellt der Teilnehmer die Veranstalter von allen Ansprüchen frei. Jeder Teilnehmer räumt dazu dem SVS die Nutzungsrechte der Bilder für den Wettbewerb, die Berichterstattung darüber sowie für den SVS-Kalender 2012 ein. Weitere Nutzungsrechte bedürfen der gesonderten Zustimmung der Teilnehmer. Der SVS übernimmt keine Haftung für den Verlust oder eventuelle Beschädigung der eingereichten Bilder. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen 06 / 2012 Schweisstechnik / Soudure 25 b b Berichte Technologiewende bei hische AG Stahlau Zwei neue Schweissprozesse – vielfältige wirtschaftliche Lösungen coldArc®: 40 Prozent schneller zur perfekten Nahtwurzel Planung, Bau sowie Inbetriebnahme von Anlagen und Ausrüstungen für Schiffbau und Kraftwerksindustrie: Dies ist das Kerngeschäft der hische AG Stahlbau und Industrieanlagenbau im beschaulichen Sulingen, 50 Kilometer südlich von Bremen. Gefertigt werden für Partnerunternehmen und internationale Auftraggeber Decksausrüstungen, Rettungsmittel und Kräne (Abb. 1) sowie Öl- und Gasversorgungssysteme für Gasturbinen-Kraftwerke, einschliesslich der dazugehörigen Hydrauliksysteme und Schaltanlagen. 90 Prozent der Bauteile werden verschweisst, dabei sind Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Qualität gefordert. Seit der Einführung modernster Inverter-Schweissstromquellen vom Technologieführer EWM HIGHTEC WELDING, Mündersbach, sind diese Kriterien für hische wesentlich einfacher zu erfüllen. Eine besondere Rolle spielen dabei die innovativen Fügeprozesse coldArc® und forceArc®. Letzterer ermöglicht dem Unternehmen sogar den wettbewerbsfähigen Einstieg ins Geschäft mit Grosskränen. Mit Effizienz zu erhöhter Sicherheit Begonnen hat die Technologiewende bei hische mit der Suche des Schweissfachingenieurs (SFI) und Qualitätsbeauftragten des Unternehmens, Ralf Nitsche, nach effektiveren Methoden zum Schweissen der unzähligen Rundnähte an Rohrkomponenten für Gasturbinenkraftwerke: Filteranlagen, Messeinheiten, Druckregelstationen (Abb.2). Grundwerkstoffe sind Stähle nach amerikanischer Norm ASTM (American Society for Testing and Materials). Zum Beispiel nach EN P235GH-TC1 (DIN ST 35.8), (ASTM, A 369) oder kaltzähe Stähle für die Tieftemperaturtechnik. Die Rohrdurchmesser reichen von DN 200 (Wandstärke 8,2 Millimeter) bis DN 800 (Wandstärke bis 22 Millimeter). Alle Bauteile müssen hohe Sicherheitsanforderungen erfüllen, entsprechend sind die Kontrollen – jede einzelne Naht wird einer Röntgenprüfung unterzogen. «Die Basis für eine» sichere Schweissnaht «ist die 100 Prozent perfekte Schweissnaht», bemerkt Ralf Nitsche, «in der Vergangenheit haben wir dies mit dem Wolfram-Inertgas(WIG)-Verfahren erreicht. Seit zwei Jahren schweissen wir die Nahtwurzel effektiver mit dem kalten Kurzlichtbogen des MIG / MAG-Verfahrens coldArc® – mit erstaunlichen Ergebnissen. Geschweisst wird mit zwei hochdynamischen Inverterstromquellen vom Typ Phoenix 451». (Anmerkung: Seit der Einführung der neuesten EWM-Gerätegeneration ist ausschliesslich das Schweissgerät alpha Q mit der coldArc®-Fügevariante ausgestattet). Der Schweissfachingeneur fährt in seiner Ausführung fort: «Mit diesem Prozess erzielen wir die sprichwörtliche WIG-Qualität in MAG-Geschwindigkeit, so schweissen wir die Wurzel nahezu 40 Prozent schneller». Hervorragender Service: Partnerschaft trägt Früchte Massgeblichen Anteil an der Entscheidung für die neuen Stromquellen hatte die kompetente Unterstützung von Harald Teping, technischer Berater des EWM-Fachhändlers P+M 26 Schweisstechnik / Soudure 06 / 2012 Abb. 1: 2011 lieferte hische die grössten jemals für Versorgungsschiffe der Marine gebauten Kräne aus. Die Daten im Stenogram: Eigengewicht 58 Tonnen, Hebekraft 24 Tonnen bei 23,5 Metern Ausladung. Foto: hische AG Abb. 2: Mit coldArc® – Unzählige Rundnähte an Rohrkomponenten für Gasund Ölversorgungssysteme: «Die Basis sind 100 Prozent perfekte Schweiss nähte» . Foto: EWM Abb. 3: Oben – Wurzellage(1): Mit MAG-coldArc® – nahezu 40 Prozent schneller schweissen. Unten – Wurzellage(1): MAG-coldArc®-Schweissen; Füll- (2+3) und Decklagen(4): MAG-Schweissen. Die Multiprozess-Stromquelle alpha Q beherrscht alle Verfahren. Foto: EWM Berichte Schweisstechnik GmbH, Holdorf (Abb. 3). Dazu Nitsche: «Wir fühlen uns durch P+M optimal betreut, der Service könnte nicht besser sein». Dass eine gute partnerschaftliche Zusammenarbeit stets Früchte trägt, unterstreichen weitere Anwendungen mit der Stromquelle Phoenix, die gemeinsam erschlossen wurden: Für die Stahlkomponenten von Decksausrüstungen, Kran-, Winsch-, Davitanlagen (Abb. 4), Freifall-Rettungssysteme für Handelswie Kreuzfahrtschiffe, Jachten, sowie besonders schwere Marine-Schiffskräne sind andere Eigenschaften gefragt: zielgerichteter, konzentrierter Lichtbogen; sicherer, tiefer Einbrand, gute Flankenerfassung, keine Bindefehler, spritzerfreies Schweissen. Eigenschaften, wie sie die Phoenix mit dem Verfahren forceArc® zusätzlich bietet. Nitsche sieht in diesem Verfahren das Ideal zum Schweissen der Kastenprofile und Säulen seiner Kranausleger: «Wir haben die Charakteristik des druckvollen Lichtbogens ausprobiert. Die Ergebnisse überzeugten auf Anhieb. Für unsere Materialien – Bleche von 5 bis 40 Millimeter Dicke aus Baustahl S355JR bis hin zum hochfesten Feinkornbaustahl S690QL1 – ist es das ideale Schweissverfahren». Inzwischen nutzt das Unternehmen zwei weitere Phoenix-Stromquellen (Typ 521) für diese Bauteile. Von allen Seiten betrachtet sparsam Ralf Nitsche sieht die technologischen und wirtschaftlichen Vorteile des Prozesses als Einheit: «Um ein Beispiel zu geben – beim Fügen mit den alten herkömmlichen MIG / MAG-Schweiss geräten mussten wir für ein sicheres Schweissergebnis an jeder Eckseite unserer zirka drei Meter langen Kastenprofile eine Schiene hinterlegen; von innen können wir nicht schweissen. Diese Schienen waren nicht nur beim späteren Zusammenbau der Kräne hinderlich. Gemessen am forceArc®-Prozess war dies zudem in mehrfacher Hinsicht unwirtschaftlich. Heute schweissen wir die 50-Grad-HV-Nähte teilweise schon als Vollanschluss von einer Seite und erhalten auf der Rückseite automatisch die Gegenlage. So sparen wir das Material für die vier Schienen und die Zeit für deren Vorfertigung sowie das Heften. Es wird nur noch gespannt und durchgeschweisst – eine Ersparnis von etwa zwei Stunden pro Ausleger. Darüber hinaus sparen wir Gas und Schweisszusatzwerkstoff». Zurzeit läuft im Unternehmen eine Verfahrensprüfung für das forceArc®-Schweissen bei reduziertem Nahtöffnungswinkel von 30 Grad. Bei erfolgreicher Prüfung ergibt sich weiteres Einsparpotenzial – bei der Schweisszeit, dem Zusatzwerkstoff, der eingesetzten Energie, der Nahtvorbereitung und der Nacharbeit. Im Handumdrehen die passende Einstellung Den sieben nach DIN EN 287 / ISO 9606 zertifizierten Schweis sern der mittelständisch geprägten Aktiengesellschaft ist der Umgang mit den neuen Verfahren von Anfang an leichtgefallen. Nitsche sieht dies auch in der einfachen und komfortablen Bedienbarkeit der neuen Geräte begründet: «Unsere Schweisser Abb. 4: Erfolgreiches Gespann: Vorstand Dipl.-Ing. Fritz Hische (Bildmitte) und Schweissfachingenieur Ralf Nitsche (links) fühlen sich von Harald Teping (rechts) optimal betreut. Foto: EWM Abb. 5: Mit den neuen Fügeprozessen coldArc® und forceArc® sowie deren kombinierter Anwendung hat hische die Technologiewende in der Schweisserei vollzogen. Foto: EWM suchen sich aus den voreingestellten JOBs (Schweissaufgaben) mit optimierten Kennlinien durch Ablesen der Werte für Werkstoff, Durchmesser des Zusatzdrahtes und Art des Schutzgases die JOB-Nummer aus und wählen diese an – der passende Arbeitspunkt lässt sich über die Synergic-Einknopfbedienung als Drahtgeschwindigkeit oder Blechdicke einstellen. Und schon beginnen sie mit der Arbeit». Darüber hinaus kann der Schweisser pro JOB bis zu 16 Schweissabläufe am Drahtvorschubgerät einstellen oder auf Knopfdruck direkt am Brenner abrufen. EWM-Technologie für neue Märkte Die neue Fügetechnik erschliesst hische auch neue Märkte: So verliessen 2011 die zwei grössten jemals für Marine-Versorgungsschiffe gebauten Kräne das Werk. Diesem Einstieg in die Marinetechnik wird demnächst der in den Kranbau für Offshore-Plattformen folgen. Hier sind die Anforderungen an die Produktqualität und -sicherheit besonders hoch. dieter.schnee@schneepr.de 06 / 2012 Schweisstechnik / Soudure 27 b b Berichte IIW-Awards 2013 – Persönlichkeiten gesucht! Die 66. Jahrestagung des IIW – International Institute of Welding mit der IIW-Konferenz findet 2013 im Vorfeld der Weltleitmesse SCHWEISSEN & SCHNEIDEN in Essen statt. Im Rahmen der Jahrestagung werden jedes Jahr Persönlichkeiten, die sich im Bereich der internationalen Schweiss- und Fügetechnik besonders verdient gemacht haben, ausgezeichnet. Der DVS – Deutscher Verband für Schweissen und verwandte Verfahren e. V. nimmt ab sofort Nominierungsvorschläge für die begehrten Awards entgegen. Reichen Sie jetzt Ihre Bewerbungen für verdiente Persön lichkeiten bis zum 9. November 2012 beim DVS schriftlichen ein. Bei der Verleihung der IIW-Awards 2012. Foto: American Welding Society Für diese IIW-Awards können Sie Ihre Empfehlung abgeben: 1. Yoshiaki Arata Award Diese Auszeichnung wird jedes Jahr an eine Persönlichkeit verliehen, deren Grundlagenforschung und Erkenntnisse in aussergewöhnlicher Weise dazu beigetragen haben, das Schweissen und verwandte Verfahren weiterzuentwickeln. 2. The Golden Electrode Halil Kaya Gedik Award* Der Preis wird an Wissenschaftler oder Ingenieure verliehen, die herausragende Leistungen für die schweisstechnische Wissenschaft und Technologie in einer der drei folgenden Kategorien erbracht haben: A: Entwicklung von Zusatz- und Hilfsstoffen B: Einbindung des Lichtbogenschweissens in industrielle Fertigungsprozesse C: Aus- und Weiterbildung junger Menschen / *Planung 3. Evgeny Paton Prize Mit diesem Preis wird eine Persönlichkeit ausgezeichnet, die sich Zeit ihres Lebens in besonderem Masse für die Fügetechnik eingesetzt hat und so einen signifikanten Beitrag für die Forschung und Entwicklung fügetechnischer Technologien, Werkstoffe oder Anlagen geleistet hat. Kategorie A: Für die angewandte Forschung und Entwicklung, die in verschiedenen Industrien und in neuen Sphären der menschlichen Bemühungen erfolgreich zum Einsatz gekommen sind. 4. Der Heinz Sossenheimer Software Innovation Award Der Wettbewerb steht jeder Modellierungs- und Simulationssoftware offen, die einen Aspekt zum Werkstoffverhalten, zu Eigenschaften von gefügten, getrennten oder beschichteten Strukturen und Konstruktionen abdeckt und 28 Schweisstechnik / Soudure 06 / 2012 1-4_Page.indd 1 zur Verbesserung der Qualität und Sicherheit der Füge-, Trennoder Beschichtungsvorgänge bedeutend beiträgt. 5. Henry Granjon Prize Der Henry Granjon Prize ehrt Master- und Doktorarbeiten oder vergleichbare Forschungsarbeiten aus der Industrie von Nachwuchswissenschaftlern in vier Kategorien: A: Joining and Fabrication Technology B: Materials Behaviour and Weldability C: Design and Structural Integrity D: Human Related Subjects 6. Thomas Medal Jedes Jahr wird die Thomas Medal einer Person verliehen, die sich massgeblich für die Belange des IIW oder der ISO (International Organisation for Standardization) engagiert und internationale Normungsvorhaben initiiert oder wesentlich mitgestaltet hat www.iiwelding.org, / rosita.bogdon@dvs-hg.de Entdecken Sie Ihr Schweißpotenzial ! E-Hand, MIG/MAG? Was auch immer der Job ist, die neuen Origo™ Mig 4004i und 5004i machen ihn einfacher. Robuste 400 und 500 A Arbeitsgeräte für den harten Einsatz in der Industrie. Die neueste Invertertechnologie gibt Ihnen die Freiheit, Ihre Schweißaufgabe zu realisieren. Sekundenschnelle Einstellung der Parameter. Lernen Sie enorme Leistungsfähigkeit JETZT kennen! www.esab.ch STRENGTH THROUGH COOPERATION 30.03.2012 10:41:48 Neues aus dem SVS INDIVIDUELLES LERNEN CBT-Computer Based Training, LMSLearning Management System, Blended Learning, virtual-learning, sind Begriffe, die unter E-Learning zusammen gefasst sind. Vielfältige Methoden, Programme und Anbieter stehen heute dafür zur Verfügung. Einerseits müssen die Arbeit nehmer sich den schnell verändernden Technologien durch Lebens langes Lernen stellen. Andererseits machen gute Mitarbeiter nie Ferien, sind nie krank, sind immer am Arbeitsplatz und bilden sich selbstverständlich in ihrer Freizeit weiter. Diesem Bedürfnis folgend, werden wir für unsere Mitglieder und Kunden die Ausbildung für Schweissaufsichts personen auf der Basis von Blended Learning = gemischtes Lernen anbieten, also eine Kombination von Selbststudium und Klassen unterricht. Allgemeines Grund lagenwissen können sich die Lernenden im Selbststudium anhand von moderner Software Programmen selber aneignen. Zusätzlich zum Selbststudium er halten die Teilnehmer im Klassenunterricht die Gelegenheit, ihr Wissen zu vertiefen und den praxisbezogenen Lehrstoff durch Dozenten vermittelt zu bekommen sowie in Übungen zu vertiefen. Mehr dazu in Ausgabe 07 / 2012! NEUE KURSANGEBOTE IM SVS Ausgebildete Mitarbeiter machen weniger Fehler und leisten mehr, das gilt auch für Schweisser. Dazu benötigen sie eine fundierte Ausbildung. Während der Ausbildungszeit stehen sie dem Unternehmen jedoch nicht direkt zur Verfügung. Also muss die Ausbildungszeit möglichst kurz gehalten werden. Diesem Bedürfnis kommen wir nach. Ab 2013 bieten wir auf Sie zugeschnittene Schulungen an, als: • Schnuppertage zum Kennenlernen der Schweisstechnik • mit Vorkenntnissen-individueller Einstieg in den Standardkursen • individuelle Schulung, egal in welchem Verfahren Schnuppertage sind für den jenigen, der sich noch nicht ganz schlüssig ist, welches Schweiss verfahren für ihn das Richtige ist, oder ob die vorhandenen Kenntnisse und Fertigkeiten für einen Weiterbildungskurs ausreichend sind. Der individuelle Einstieg in einen ausgeschriebenen Standardkurs ist jederzeit möglich. Ihre persönlichen Vorkenntnisse und Handfertigkeiten bestimmen den Kursinhalt, die Kursdauer und die Kurskosten. Jeder Teilnehmer erhält einen individuellen persönlichen Ausbildungsplan. Bei der Individuellen Schulung stehen unsere Kurslokale und Instruktoren bereit, egal ob Sie im Gas-, E-Hand-, MIG / MAG- oder TIG- Schweissen ausgebildet werden wollen. Fachkompetent, leistungsstark und ergebnisorientiert wollen wir Ihr Partner für schweiss- und prüftechnische Aus- und Weiterbildung sein. Besuchen Sie unsere Homepage, schauen Sie in unser Kursprogramm 2013 oder rufen Sie uns an. 06 / 2012 Schweisstechnik / Soudure 29 b b Berichte Hallo Schweisstechnik Soudure Mit Interesse habe ich den Beitrag von SWISS INOX in der jüngsten Ausgabe von «Schweisstechnik» des SVS gelesen. Im Anhang lege ich einige Bilder bei, welche mein privates Grundstück, rsp. deren Einfriedung wiedergeben und die das Motiv dieses Schreibens sind. Am Arbeitsplatz (Konstruktion / Fahrzeugbau) machen wir oft einen Spagat zwischen zweckmässig, nasslackiert oder verzinkt und nichtrostend / edel. Auf jeden Fall ist Werterhaltung, Gewicht und Optik ein ständiger Begleiter. Ausgangslage für die «rostfreie» Lösung war ein zusätzlicher Landerwerb, durch welchen die bestehende Buchenhecke hätte versetzt werden müssen. Zudem musste eine Höhendifferenz von 0.7 m kompensiert werden. Unter Berücksichtigung des Baureglements stellte ich die Anforderung an schlichte Strukturen, Zweckmässigkeit, nachhaltige Wartungsfreiheit und auch etwas Einzigartigem in der üblichen «Rostgefälligkeit» im Gartenbau. Aber eben – auf keinen Fall kam Rost, sei es in Form von Corten-Stahl oder 08 / 15-Blech in Frage. Abb. 1: Aussenansicht Einfriedung, Steinkörbe Stahl verzinkt, Eigenfertigung aus Gittererzeugnis – als Böschungskompensation und Träger für Sichtschutz aus 1.4301 Das gesamte Projekt, inkl. sämtliche Steinkörbe entwarfen und realisierten (schneiden, biegen, schweissen) meine Frau und ich selber, ausgenommen die Veredlung (Zink). Die Bleche aus 1.4301 habe ich manuell Plasma-geschnitten und geschliffen. Dass dem Garten durch die Form und Farbe sogar noch mehr Weite verliehen wird, stellte sich erst im Nachhinein heraus. Die Lichteffekte bei Tag und Nacht sind ein Blickfang, und trotzdem wird niemand durch Spiegelungen belästigt. Ihr Beitrag hat mich dazu hinreissen lassen, Ihnen meinen privaten Rückzugsort, rsp. dessen Werkstoffe und Verwendungszweck zu zeigen. In der unendlichen Vielfallt der Anwendung von INOX-Werkstoffen habe ich jeden Tag von Neuem Freude daran, ob beruflich oder privat – aber eine Grenze zwischen den Beiden zeichne ich ohnehin nicht. Abb. 2: Innenansicht Einfriedung, Sichtblende links diagonal kreuzweise geschliffen Ich hoffe, Sie damit nicht nur zu belästigen, sondern vielleicht sogar etwas zu inspirieren, denn INOX hat doch auch privat weit mehr Potenzial, als nur in Form eines Briefkastens:-) Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit und freue mich auf Neuigkeiten von SWISS INOX Freundliche Grüsse René Gehrig, Schweissfachmann EWS, Schwarzenbach Abb. 3: Gesamtansicht Einfriedung – variable Schliffbilder brechen bewusst die Gleichförmigkeit. 30 Schweisstechnik / Soudure 06 / 2012 b Gewinne eine Reise nach Berlin - Men Antwort einsenden an: horst.moritz@bluewin.ch Einsendeschluss: 8. Dezember 2012 6 = ? Rätsel X 2012 Auflösung in der nächsten Ausgabe Sieht doch ganz einfach aus – ein bekanntes Produkt, mehrere bekannte Verfahren in der möglichen Anwendung. Nach dem Schweissen wird es dann auch noch zugedeckt und wir hoffen alle, dass dies auch so bleibt. Kennen Sie das Produkt? Kennen Sie mögliche Verfahren? Es gibt eigentlich nur eine Bezeichnung, welche das ganze Schweiss-Anwendungsspektrum bezeichnet. Wie heisst das Stichwort? Oder beschreiben Sie einfach den Vorgang! Auf Ihre Antwort freue ich mich! 5 Auflösung X = Schweiss-Stromerzeuger 2012 Richtig! Ein Schweiss – Transformator von ARCOS aus dem Jahre 1931! Gesehen im Virtuellen Museum des Deutschen Verbandes für Schweisstechnik DVS. Ein Blick resp. Klick lohnt sich wirklich! Dagegen sind die heutigen Inverter Leichtgewichte, dank der immer weiter fortschreitenden Entwicklungen. Sieht man die heutigen Geräte könnte man zu der Ansicht gelangen «Schweissen» das kann doch nicht so schwer sein. Aber wie heisst es so schön: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr! Schweissen will immer noch gelernt sein – am besten direkt beim SVS in Basel! Teilnahmebedingungen: In diesem Jahrgang erscheinen sieben Rätsel. Mit drei richtigen Lösungen nehmen Sie an der Verlosung teil! Der Einsendeschluss wird bei jedem Rätsel bekannt gegeben. Zu gewinnen ist eine Reise nach Berlin inkl. Übernachtung und Taschengeld. Die Verlosung unter den korrekt eingegangenen Antworten findet jeweils anlässlich der Jahresversammlung statt. MitarbeiterInnen des SVS und der Redaktion sind von der Teilnahme ausgeschlossen. 05 / 2012 Schweisstechnik / Soudure 31 m Mitteilungen KURSPROGRAMM Einführungskurse SVS-MitgliederAndere E, Lichtbogenhandschweissen 5 Tage 11.03. – 15.03.2013 Basel CHF 1200.– MSG, Metall-Schutzgasschweissen 5 Tage 08.04.– 12.04.2013 Basel CHF 1200.– CHF1400.– CHF1400.– WSG, Wolfram-Schutzgasschweissen 5 Tage 05.11. – 09.11.2012 Basel CHF 1200.– CHF1400.– WSG, Wolfram-Schutzgasschweissen 5 Tage 28.01. – 01.02.2013 Basel CHF 1200.– CHF1400.– WSG, Wolfram-Schutzgasschweissen 5 Tage 18.02.– 22.02.2013 Bern CHF 1450.– CHF 1700.– Weiterbildungskurse als Vorbereitung zur Schweisserprüfung E, Lichtbogenhandschweissen 9 Tage 11.03. – 21.03.2013 Basel CHF 1950.– CHF2200.– MSG, Metall-Schutzgasschweissen 9 Tage 08.04.– 18.04.2013 Basel CHF 2000.– CHF2300.– WSG, Wolfram-Schutzgasschweissen 9 Tage 12.12. – 22.12.2012 Basel CHF 2000.– CHF2300.– WSG, Wolfram-Schutzgasschweissen 9 Tage 04.02.– 14.02.2013 Basel CHF 2000.– CHF2300.– WSG, Wolfram-Schutzgasschweissen 9 Tage 18.02.– 28.02.2013 Bern CHF 2450.– CHF2800.– Aluminiumschweissen MIG 9 Tage 08.04.– 18.04.2013 Basel CHF 2250.– CHF2650.– Aluminiumschweissen TIG 9 Tage 04.02.– 14.02.2013 Basel CHF 2250.– CHF2650.– Firmenkurse Individuelle Schweisskurse oder Sonderkurse zur Aus- und Weiterbildung nach Ihren Wünschen, in Ihrem Hause oder beim SVS, offerieren wir gerne. Schweisserprüfungen 17.12. – 21.01. – 25.02.– 25.03.– 21.12.2012 25.01.2013 01.03.2013 27.03.2013 Während dieser Daten kann ein beliebiger Tag für die Schweisserprüfung ausgewählt werden. Schweissen und Verlegen von Kunststoff-Rohren / Soudage et pose de tuyaux PE Einführungskurse / Cours d’introduction 5 5 5 5 5 Tage Tage Tage jours Tage 07.01. – 11.01.2013 14.01. – 18.01.2013 28.01. – 01.02.2013 04.03.– 08.03.2013 11.03. – 15.03.2013 Basel Basel Basel Ecublens Ecublens CHF CHF CHF CHF CHF 1830.– 1830.– 1830.– 1830.– 1830.– CHF1830.– CHF1830.– CHF1830.– CHF1830.– CHF1830.– Verlängerungsprüfung / Examens de prolongation 2 2 2 2 2 2 Tage Tage Tage Tage jours jours 21.01. – 22.01.2013 24.01. – 25.01.2013 04.02. – 05.02.2013 07.02. – 08.02.2013 26.02.– 27.02.2013 28.02.– 01.03.2013 Basel Basel Basel Basel Basel Ecublens CHF CHF CHF CHF CHF CHF 930.– 930.– 930.– 930.– 930.– 930.– CHF CHF CHF CHF CHF CHF Betonstahlschweissen 3 Tage 02.04.– 04.04.2013 Basel CHF 900.– CHF1000.– Orbitalschweissen 3 Tage 02.04.– 04.04.2013 Basel CHF 900.– CHF1000.– Europäischer Thermischer Spritzer 5 Tage 15.04.– 19.04.2013 Basel CHF 3200.– CHF3200.– 930.– 930.– 930.– 930.– 930.– 930.– Spezialkurse Schweissgüteprüfer (International Welding Inspector IWIP) Ausbildung Theorie und Praxis 10 Tage 09.01. – 20.01.2013 Basel CHF 3250.– CHF3250.– Prüfung 1 / 2 Tag 30.01.2012 Basel CHF 550.– CHF 550.– Durchstrahlungsprüfung RT2 Ausbildung 10 Tage 08.04.– 19.04.2013 Prüfung 1 Tag 14.05.2013 Zertifizierung Basel Basel SGZP-Mitglieder CHF 3550.– CHF 550.– CHF 200.– Nichtmitglieder CHF3900.– CHF 850.– CHF 200.– Arbeitssicherheit / Sécurité au travail / Sicurezza sul lavoro 06.11.2012 Basel CHF 490.– Arbeitssicherheit im Umgang mit Gasen AS-G 06.03.2013 Basel CHF 240.– Brandverhütung beim Schweissen AS-BS Arbeitssicherheit im Umgang mit medizinischen Gasen im Gesundheitswesen Sauerstoffstationen AS-MGS Auf Anfrage Prévention incendie lors du soudage ST-PS 07.11.2012 Yverdon CHF 490.– Sécurité du travail lors du soudage de métaux ST-SM 13.03.2013 Yverdon CHF 210.– Sécurité du travail lors de l’utilisation de gaz médicaux dans les établissement de santé ST-GMS sur demande Sicurezza sul lavoro nei lavori di saldatura del metallo SL-SM 14.03.2013 Ticino CHF 210.– Sicurezza sul lavoro nell’impiego di gas medicinali nel settore della salute SL-GMS su richiesta 32 Schweisstechnik / Soudure 06 / 2012