06/2012 - Schweizerischer Verein für Schweisstechnik

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06/2012 - Schweizerischer Verein für Schweisstechnik
101. Jahrgang • 101ème année • 22. Oktober 2012
06 / 2012
SCHWEISSTECHNIK
SOUDURE
OFFIZIELLES ORGAN DES SCHWEIZERISCHEN VEREINS FÜR SCHWEISSTECHNIK
Inhalt / Sommaire
Aus der Industrie
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Innovationen
Highlights
Wirtschaftsdaten
Produktneuheiten
Fachbeiträge
• Produkt-Konformität
• Bauprodukte – kritische Fragen
Berichte
Auf Vettels Spuren – Hockenheim 2012
Seite 10
Wann ist ein Produkt konform?
Seite 14
Bauprodukte in der CH und in der EU
Seite 22
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Neue Schweissprozesse
Formula Student Germany 2012
am Hockenheim
Fotowettbewerb
SVS-Mitarbeitervorstellung
X-Man Rätsel
Mitteilungen
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SVS Kursprogramm
Veranstaltungskalender
Impressum
Vorschau Heft 7 / 2012
Die MAN Diesel & Turbo SE sucht am Standort Zürich für den Bereich
Qualitätsmanagement zum frühestmöglichen Eintrittstermin eine/n
Die MAN Diesel & Turbo SE mit Sitz in
Project Quality Manager /
Schweissfachingenieur
Augsburg ist weltweit führender Anbieter von
Großdieselmotoren und Turbomaschinen für
maritime und stationäre Anwendungen. Sie
entwickelt Zwei- und Viertaktmotoren, Gasund Dampfturbinen sowie Kompressoren und
Ihre Aufgaben
-
Führen, Pflegen und Weiterentwickeln der Schweissaufsicht nach ISO EN 3834 in
unserer Werkstatt in Zürich
Ansprechpartner für schweisstechnische Fragestellung aller Art für die Produktion,
Engineering und Lieferanten
Überprüfung und Freigabe der schweisstechnischen Vorschriften für Bauteile
Sicherstellen, dass zugekaufte Bauteile in Bezug auf Schweisstechnik den
zutreffenden Regelwerken entsprechen
Erarbeiten und Verwalten von qualitätsrelevanten Vorschriften für
schweisstechnische Belange (WPS / PQR)
Beratung bei Neuinvestitionen in dem schweisstechnischen Maschinenpark
Abwickeln von Projekten in qualitätstechnischen Belangen von der Angebotsphase
bis zur Übergabe an den Kunden
Sicherstellen der Zulieferqualität durch Lieferantenüberwachung kritischer Bauteile
Durchführen von Schadensanalysen (Root Cause Analysis)
Ihre Qualifikationen
-
Erfolgreich abgeschlossene technische Berufsausbildung mit W eiterbildung zum
Schweissfachingenieur (FH)
Mehrjährige, einschlägige Berufserfahrung im Anlagen- bzw. Druckbehälterbau.
Von Vorteil in der Öl- und Gas- bzw. Prozessindustrie.
Erfahrung mit ASME IX und ISO EN 3834
Beherrschung der englischen Sprache in Wort und Schrift
Bereitschaft zu Reisetätigkeiten im In- und Ausland (30%)
Selbstsicheres, überzeugendes Auftreten, methodische Vorgehensweise sowie
selbständige, proaktive und genau Arbeitsweise in einem sehr dynamischen Umfeld
Überdurchschnittliche Einsatzbereitschaft, Zuverlässigkeit und Teamfähigkeit
Führungserfahrung von Vorteil oder Potential dazu
Eduard Meier, Telefon +41 44 278 27 04 oder eduard.meier@man.eu, steht Ihnen unter
Angabe der Kennziffer 50280753 für Fragen gerne zur Verfügung.
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.
Engineering the Future - since 1758
MAN Gruppe
bietet schlüsselfertige Kraftwerke an.
Turbolader, Verstellpropeller, Lokomotiv- und
Gasmotoren sowie chemische Reaktoren
ergänzen das Produktportfolio. Unter der
Marke MAN PrimeServ erhalten die Kunden
weltweite After-Sales-Dienstleistungen. Das
Unternehmen beschäftigt rund 14 500
Mitarbeiter an mehr als 100 internationalen
Standorten.
IMPRESSUM
Herausgeber:
Schweizerischer Verein
für Schweisstechnik
St. Alban-Rheinweg 222
CH-4052 Basel
Tel: +41 61 317 84 84
Fax:+41 61 317 84 80
info@svsxass.ch
Chefredaktor:
Horst Moritz
Bachtobelstrasse 9
8106 Adlikon
Tel. / Fax:+41 44 841 06 44
Mobil: +41 79 544 55 20
horst.moritz@bluewin.ch
Redaktionskommission:
E. Brune
R. Girardier
U. Hadrian
R. Smolin
Dr. V. Stingelin
Anzeigen:
Schweizerischer Verein
für Schweisstechnik
Nadja Heikkinen
Tel. +41 61 317 84 17
Fax. +41 61 317 84 80
nadja.heikkinen@svsxass.ch
Produktion:
Gremper AG
Kasernenstrasse 32
Postfach
4005 Basel
Auflage:
Total 2000 Exemplare
Abonnenten 1138
Preise:
Jahresabo CHF 63.–
einschl. Versand
Einzelbezug CHF 11.–
zuzüglich Versand
VERANSTALTUNGSKALENDER
Datum / Zeit
Ort
Veranstaltung
23.10.2012
Basel
Thermisches Spritzen 3-Ländereck
Ganzheitlicher energieeffizienter Betrieb von
TS-Anlagen
25.10.2012
Winterthur
SFI Erfa – Sulzer Innotec
11.12.2012
Basel
Thermisches Spritzen 3-Ländereck
Gasgewinnung für das TS und Gas-Rückgewin-
nung beim TS
12.02.2013
Basel
Thermisches Spritzen 3-Ländereck
Laserbeschichten
09.04.2013
Basel
Thermisches Spritzen 3-Ländereck
Suspensionsspritzen
15. + 16.05.13
Interlaken
102. SVS Jahresversammlung
02. – 07.07.13
Leipzig
Internationale Berufsweltmeisterschaft
11. – 17.09.13
Essen
66th IIW Annual Assembly and International Conference
16. – 21.09.13
Essen
SCHWEISSEN & SCHNEIDEN
Weltmesse für Fügen, Trennen und Beschichten
18. + 19.09.13
Essen
WELDCUP Wettbewerb
Auskunft: Schweizerischer Verein für Schweisstechnik
St. Alban-Rheinweg 222, 4052 Basel, Tel. 061 317 84 84, Fax 061 317 84 80
Vorschau auf Ausgabe 07 / 2012:
Aus der Industrie
Innovationen, Highlights, Wirtschaftsdaten und Produktneuheiten
Fachbeiträge
Beiträge aus der Welt des Schweissens, Schneidens und Prüfens
Forschungsberichte
Berichte
Praxis- und Kurzberichte
X-Man Rätsel
Mitteilungen
Normen, Kursprogramm, Veranstaltungskalender
Die nächste Ausgabe erscheint am 10. Dezember 2012
Haftungsausschluss
Der SVS hat keine Kontrolle oder dergleichen über Ausführung oder Nichtausführung, Fehlinterpretationen,
richtige oder falsche Anwendung jeglicher Informationen oder Empfehlungen, die in den Veröffentlichungen
enthalten sind. Daher schliesst der SVS und seine Mitglieder jegliche Gewährleistung im Zusammenhang
damit aus.
T E C H N O L O G Y
F O R
T H E
W E L D E R ’ S
W O R L D .
Compact & flexible!
ABITIG® GRIP Little –
die neuen WIG-Schweissbrenner von
ABICOR BINZEL.
30 Fachmärkte in der Schweiz.
Bernstrasse 41
3175 Flamatt
Telefon 0844 800 300, Fax 0844 800 301
contact@pangas.ch, www.pangas.ch
Tel. +41 (0)31 744 66 44
Fax +41 (0)31 744 66 45
www.lwbweldtech.ch
Unbenannt-9 1
Unbenannt-6 1
10.12.2010 08:24:04
Alexander Binzel GmbH & Co. KG
Schweisstechnik Grenchen
Postfach 259 • Kapellstrasse 24–30
CH-2540 Grenchen
Tel.:
032 644 34 45
Fax:
032 644 34 40
Email: info-ch@binzel-abicor.com
www.binzel-abicor.com
10.12.2010 11:20:31
Editorial
Liebe Mitglieder
Verehrte Leserinnen und Leser
Veränderung als Konstante.
Dauernd in Bewegung bleiben.
Nur nicht stehen bleiben. Wer
ruht der rastet und wer rastet
der rostet. Solche und viele
weitere Sprüche hören Sie täglich, wenn sich Kollegen treffen
und über betriebliche Veränderungen berichten. In solchen
Sprüchen schwingt auch eine
gewisse hintergründige Resig­
nation. Wir sind Teil dieser Veränderung und werden gezwungen diese zu akzeptieren, denn
wir können ja sowieso nichts ändern. Es bleibt nichts anderes
übrig, als das Beste daraus zu machen.
Alles wird schneller, hektischer, unübersichtlicher und die Zusammenhänge schwerer zu verstehen. Eine Erklärung dafür
liegt in der über uns hinweg ziehenden Globalisierung. Bekannte feste Werte verschwinden, oder verlieren zumindest
ihre Bedeutung. Ferien in fernen Ländern zum Schnäppchenpreis, wer versteht das schon, dass wir für CHF 120 nach Barcelona und zurück fliegen können? Japanische und amerikanische Personenwagen werden in Europa zu konkurrenz­
fähigen Preisen angeboten, obwohl die Fabrikationsstätten
viele tausend Kilometer entfernt liegen. Äpfel aus Neuseeland
und Wein aus Südafrika können in unserem Land billiger
­angeboten werden, als die eigene einheimische Produktion.
Wer versteht das schon.
Eine ähnliche Entwicklung sehen wir auch in der Arbeitswelt.
Ohne gesetzliche Regelungen würde die Schweiz von Billigstlohn-Arbeitern überflutet. Nicht genug, dass die grossvolumigen Produktionen in Billiglohnländer abgewandert sind,
­finden wir heute auf dem Markt vermehrt Arbeiter die ihre
Dienste unter dem landesüblichen Niveau anbieten. Wer
diese Dienste in Anspruch nehmen will ist gut beraten diese
vorher zu überprüfen. Nicht nur die Qualität der Lohnarbeit
sollte überprüft werden, sonder auch die Qualität der ange­
botenen Produkte.
Ein Druckluftkessel zum Beispiel hat eine relativ einfache
Funktion. Wenn dieser durch die Volumen / Druck Regelung
der Druckgeräteverordnung unterstellt ist, sind für diesen
Druckluftkessel auch Wartungs- und Inspektionsinterwalle
vorgeschrieben. Es kann also durchaus vorkommen, dass ein
günstig im Ausland eingekaufter Druckluftkessel monatlich
geleert und auf Korrosion oder andere Fehler überprüft
­­werden muss, damit er seine Herstellergarantie nicht verliert.
Ein etwas teureres Inlandprodukt käme mit jährlichen
Überprüfungsinter­vallen aus. Da stellt sich schnell heraus,
dass der vermeintlich günstige Einkauf eigentlich ein teures
Betriebsmittel ist.
Um im heutigen Umfeld alles verstehen und beurteilen zu
können ist es unumgänglich sich umfassend zu informieren.
Damit diese Informationen auch verstanden werden, muss
man sich entsprechende Kenntnisse aneignen. Dies kann
durch Aus- und Weiterbildung erreicht werden. In der
Schweiss­technik stellen wir über viele Jahre gesehen einen
steigenden Ausbildungs­bedarf fest. Die Anzahl Teilnehmer für
die praktische Ausbildung zum Schweisser oder zur Schweiss­
aufsichtsperson hat stetig zugenommen. Bei den Schweissern konnten wir eine Verschiebung der Teilnehmerzahl von
den grossvolumigeren Abbrennverfahren hin zu Verfahren für
dünnere, feinere und noblere Werkstoffe feststellen.
Die Anzahl der Teilnehmer an der Ausbildung zur Schweissaufsichtspersonen (SAP) und hier insbesondere die Ausbildung
zum Schweissfachmann (SFM), nimmt jedes Jahr zu. Wenn
in der Vergangenheit durchschnittlich 20 SFM pro Jahr ausgebildet wurden, so ist diese Zahl in den letzten Jahren deutlich
angestiegen. Im Jahr 2008 wurden 50, im Jahr 2009 66 und
2012 werden gar mehr als 75 IWS Diplome an neue Schweiss­
fachmänner verteilt. Dies zeigt uns, dass die Schweizer
­Betriebe qualitätsbewusster produzieren.
Als Königsdisziplin in der Ausbildung von Schweissaufsichtspersonen gilt diejenige zum SFI Schweiss-Fach-Ingenieur. In
Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik in Zürich
wurde diese Ausbildung im Mai 2009 mit 10 Telnehmern
­gestartet. Bis Heute wurden insgesamt 35 Schweissfach-­
Ingenieure ausgebildet, sodass wir für Schweizer Verhältnisse
von einem Erfolg sprechen können. Also ist auch hier ein
­Bedarf in der Industrie vorhanden.
Aus der Sicht des Vereins hat die Globalisierung also etwas
Positives. Die Betriebe lassen ihre Fachleute ausbilden, damit
diese in der Lage sind die Qualität der Produkte zu beurteilen
oder die Kenntnisse haben diese Produkte den Anforderungen entsprechen zu produzieren. Qualität wird nicht durch Inspektionen festgestellt, sonder Qualität ist die Summe aller
richtigen Schritte bei der Herstellung eines Produktes, für das
der Kunde bereit ist einen Preis zu bezahlen. Die Ausbildung
in der Schweisstechnik, sei es in der praktischen Ausbildung
oder in der Ausbildung von Schweissaufsichtspersonal wurde
auch globalisiert. Alle Ausbildungen nach EWF Richtlinien und
Qualifikationen nach EN-Normen gelten europaweit und solche nach IIW Richtlinien und ISO-Normen gelten weltweit. Ein
beim SVS erworbenes Diplom für den Schweissfachmann
(IWS) oder Schweissfachingenieur (IWE) ist in China, Australien, Südafrika oder in weiteren 53 Mitgliedsländern des IIW
gültig. Der Lehrinhalt, der Lehrumfang und die Prüfungen sind
international abgeglichen und haben die gleiche Qualität.
Zu meiner Schulzeit haben meine Eltern mir gesagt, dass ich
lernen soll, denn «was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr». Heute hat die Erwachsenenbildung einen viel
grösseren Stellenwert und Bedeutung als damals, denn «Man
wird alt wie ein Haus, aber man lernt nie aus».
Ulrich Hadrian
Geschäftsführer
i
Aus der Industrie
Roboterschweissen im Wettbewerb
Auf der BEIJING ESSEN WELDING & CUTTING 2012
Die weltweit zweitgrösste Fachmesse zum Thema Schweissen
und Schneiden öffnete zum 17. Mal in China ihre Tore: Die
BEIJING ESSEN WELDING & CUTTING war Pilgerstätte für
22.436 interessierte Besucher aus 74 Ländern. Vom 4. bis 7.
Juni zeigten 936 Aussteller auf einer Fläche von rund 45.000
qm ihre Produkte und boten die Gelegenheit, Aussenhandelsbeziehungen zu vertiefen.
Xingxing Science and Technol-ogy Co., Ltd. (ARC) organisiert
wurde. In dem aufwändigen Schweisswettbewerb zeigten 70
Teilnehmer ihr Können in den vier Prozessen Lichtbogenhandschweissen, Metallschutzgasschweissen, Wolfram-Inertgasschweissen und Gasschmelzschweissen. In einer fünften Disziplin «Roboterschweissen» programmierten die Teilnehmer nicht
nur einen Roboter, sondern sie mussten ebenfalls sicherstellen,
dass ihr «Kollege» entsprechend präzise die Schweiss­arbeiten
ausführen konnte. Diese Wettbewerbsdisziplin ist auch ein Indiz
für das starke Interesse in diesem Land an Schweissen mit Robotern. So lag nach Angaben der Zeitschrift «The Japan Welding
News» China 2011 bei der weltweiten Nachfrage nach Schweissrobotern mit 20,5 % auf dem dritten Platz, direkt hinter Europa (21,4 %) und Nord-Amerika (20,7 %).
Zum «Bergfest» der Grossveranstaltung konnte Dr. René Haak,
Leiter des Referats für Wissenschaft und Technologie, den Generalsekretär Zhang Yanmin von der Chinese Mechanical Engineering Society CMES, Claus-Peter Regiani, der Direktor von
Messen und Ausstellungen der Messe Essen sowie Dr. Klaus
Middeldorf und Dipl.-Betrw. Anke Wiesner, Finanzen- und Verbandsorganisation im DVS, zum Botschafterempfang im Hotel
Crowne Plaza International Airport einladen und den interkontinentalen Kontakt vertiefen.
Hr. Jiang Zhigang, Stellvertretender Direktor des State-owned Assets Supervision and Administration Commission of the State Council (SASAC), P.R.C.
(mitte), Hr. Christian Ahrens, Foreign Resource Director of DVS (GSI) (links), Hr.
Seung-Kwan, Kang, Executive Director of Korea Welding Industry Cooperative
(rechts) schalten gemeinsam die Kristallkugel zur Eröffnung der «2012 Beijing
ARC Cup International Welding Competition» ein. Foto: ARCIWC.COM
Auf Antrag des DVS – Deutscher Verband für Schweissen und
verwandte Verfahren e. V. organisierte die Messe Essen GmbH
für das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
(BMWi) den «German Pavilion», in dem 27 deutsche Unternehmen einen attraktiven Anziehungspunkt im Bereich der Fügetechnik bildeten. «Viele Unternehmen und Gäste nutzen die
Messe als Markteintritt – gerade um im asiatischen Markt Fuss
zu fassen», weiss Dr. Klaus Middeldorf, Hauptgeschäftsführer
des DVS, zu berichten.
Obwohl die Weltbank vor Kurzem die Prognosen für Chinas
Wirtschaftswachstum auf 8,2 % (9,2 % in 2011) gesenkt hatte,
konnte die Hauptstadt Peking ihre Besucherzahl zu 2010 (20.680)
steigern. Damit ist China auch weiterhin auf gutem Weg, seine
Wirtschaft auf ein stabiles Niveau auszubauen. Dabei ist als
wichtiger Handelspartner unter den europäischen Ländern
Deutschland an erster Stelle zu nennen. Gerade Messen wie
die BEIJING ESSEN WELDING & CUTTING bieten deutschen
Unternehmen gute Möglichkeiten, Geschäftsbeziehungen zu
vertiefen und neue Kontakte zu knüpfen.
Im Rahmen der Messe fand der «2012 Beijing ARC Cup International Welding Competition» statt, der von der State-owned
Assets Supervision and Administration Commission of the
State Council (SASAC) veranstaltet und von der Beijing ARC
2 Schweisstechnik / Soudure 06 / 2012
Bei dem Schweisswettbewerb «2012 Beijing ARC Cup International Welding
Competition» geht es um Millimeterarbeit. Foto: ARCIWC.COM
Dr. Haak begrüsste in seiner Rede die positive Entwicklung der
BEIJING ESSEN WELDING & CUTTING und den wachsenden
Markt in China. «China ist in der Löt- und Schweisstechnik einer
der grössten Märkte weltweit und für deutsche Hersteller der
Branche noch vor den USA der lukrativste Markt», stellte der
Referatsleiter fest. Da die «deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen florieren» wünschte er allen Teilnehmern «gute
Geschäfte zum beiderseitigen Nutzen».
Auch Claus-Peter Regiani unterstrich die Bedeutung der grössten
asiatischen Fachmesse im Bereich Schweissen und Fügen. «Für
Firmen ist diese Messe der optimale Ort, um sich und ihre Pro-
Aus der Industrie
dukte in einer wirtschaftlich viel versprechenden Region zu präsentieren, um Netzwerkarbeit zu betreiben und um geschäftliche Kontakte herzustellen und zu vertiefen», so der Messechef. Er dankte den Partnern, die am Erfolg der Veranstaltung
beteiligt waren wie der Chinese Mechanical Engineering Society CMES, dem DVS sowie den ausstellenden Unternehmen.
Im nächsten Jahr wird Shanghai wieder Veranstaltungsort der
beliebten Fachmesse in China sein – ein Auftakt für die Weltmesse SCHWEISSEN & SCHNEIDEN in Essen, in der sich vom
16. bis 21. September 2013 alles um Fügen, Trennen und Beschichten dreht.
anke.wiesner@dvs-hg.de
Der TIGER ist das erfolgreichste
WIG-Schweissgerät seiner Klasse
Sein einzigartiges Gewicht-Leistungsverhältnis, seine Funktionsvielfalt und einfache Bedienung schreiben Erfolgsgeschichte:
Über 40.000 Anwender zeichnen den TIGER von REHM GmbH
u. Co. KG Schweisstechnik nicht nur als bestes, sondern auch
beliebtestes WIG-Schweissgerät seiner Klasse aus.
Ein Blick auf die technischen Daten zeigt, wie der TIGER 170
DC bis 210 AC / DC in der Praxis überzeugt: Mit einem Fliegengewicht von nur 5,4 (170 DC) bis 8,4 kg (210 AC / DC) ist die
wendige WIG-Stromquelle die leichteste ihrer Leistungsklasse.
Trotz dieser kompakten Ausführung sorgt der 100 kHZ-Primär­
inverter für eine starke Leistung. Extrem flexibel eignet er sich
für alle Einsätze: auf Baustellen, in Werkstätten, für schwer zugängliche Reparaturschweissungen, für unterschiedliche Werkstoffe (Stahl, Aluminium, Kupfer, Chrom, Nickel) und Blechdicken (von 0,2 bis 6 mm).
Wie sein Namensvetter aus der Tierwelt ist der WIG-Inverter
stark, geschickt, wendig und schnell: Mit einer Eingangsspannung von 230 V kann er an jede Steckdose angeschlossen werden und ist sofort betriebsbereit. Beim Elektrodenschweissen
zeigt der TIGER selbst den widrigsten Bedingungen im Ausseneinsatz die Zähne. Die Gefahr, dass hierbei die Netzsicherung
ausgelöst wird, besteht Dank Sicherungs-Hold-Funktion nicht:
Sie überwacht die Stromaufnahme und passt den Ausgangsstrom an. Entsteht beim Elektrodenschweissen ein permanenter Kurzschluss, so setzt die Anti-Stick-Funktion ein, die den
Strom auf circa 35 A begrenzt. Dadurch wird verhindert, dass
die Elektrode ausglüht. Für hochanspruchsvolle Baustelleneinsätze können fernregelbare Brenner mit hochflexiblem
Schlauchpaket, Lederschutz und Poti angeschlossen werden.
Multifunktionales Kraftpaket zum Gleich- und
Wechselstromschweissen
Mal bissig, mal samtweich erzielt der TIGER Höchstleistungen
in allen Disziplinen: Die Prozessorsteuerung INTIG Energy (Intelligent Ignition Energy) reguliert die Zündenergie automatisch. So entsteht sofort ein stabiler Lichtbogen, sodass sogar
beim Schweissen dünner Bleche keine Beschädigungen am
Nahtanfang entstehen. Die Zweistromfunktion mit integriertem Hochfrequenz-Pulsen konzentriert den Lichtbogen und bewirkt einen tieferen Einbrand. Mit Pulsfrequenzen von 50 Hz
bis 500 Hz werden selbst kritische Schweissaufgaben leichtfüssig erledigt. Für ein optimal beherrschbares Schweissbad
speziell beim Aluminium-Schweissen sorgt das DUAL WAVEVerfahren des TIGERS AC / DC. Die Spezialfunktion liefert auch
in schwierigen Situationen (z. B. «dick auf dünn») hochqualitative Schweissnähte.
Mithilfe der REHM-Frequenzautomatik, einem von REHM patentiertem Verfahren, wird die Frequenz beim Wechselstromschweissen automatisch an die Stromstärke angepasst. Die
Frequenzautomatik reduziert die Elektrodenbelastung bei
hohen Schweissströmen und fokussiert den AC-Lichtbogen bei
niedrigen Strömen. Das Ergebnis sind eine hohe Standzeit und
eine optimale Wirtschaftlichkeit.
Mehr als 40.000 zufriedene Anwender krönen den König
der WIG-Schweissgeräte
Nach wie vor weltmeisterlich hinsichtlich Gewicht-Leistungsverhältnis, ist der TIGER der stärkste Beweis dafür, wie sich
innovative Schweisstechnik in der Praxis auszahlt: Mehr als
40.000 Anwender profitieren von «besten Schweissergebnissen bei grösstmöglicher Flexibilität», «höchster Leistung bei
geringem Gewicht» und «der optimalen Lösung für alle Ansprüche». Sie schätzen das übersichtliche Bedienfeld und die
unkomplizierte Konfiguration des Gerätes: Alle Parameter
können an einem Knopf schnell und präzise eingestellt werden. 99 Programmspeicherplätze garantieren hochqualitative,
reproduzierbare Schweissresultate und sparen zusätzlich Einstellzeit.
Dank des geringen Gewichts, der kompakten Baugrösse und
dennoch hohen Funktionsvielfalt ist der TIGER die optimale Lösung – auch als mobiles Zweitgerät – für alle Einsätze, die eine
hohe Leistung und schnell beste Ergebnisse fordern.
www.rehm-online.de
06 / 2012 Schweisstechnik / Soudure 3
i
i
Aus der Industrie
Mitteilung der Informationsstelle
Edelstahl Rostfrei (ISER)
Gerne machen wir Sie heute auf unsere in diesem Jahr bisher
neu erschienenen Broschüren aufmerksam:
Das Merkblatt MB 821 «Edelstahl Rostfrei – Eigenschaften»
vermittelt Grundkenntnisse über die chemischen, mechanischen und physikalischen Eigenschaften der ferritischen, austenitischen, austenitisch-ferritischen und martensitischen
nichtrostenden Stähle und wurde dem aktuellen Normungsstand angepasst.
Das Merkblatt MB 822 «Die Verarbeitung von Edelstahl
Rostfrei» wurde umfassend überarbeitet und beschreibt die
gängigen Verfahren der Formgebungs- und Fügetechnik nach
neuestem Kenntnisstand.
Grundlegend neu bearbeitet wurde auch das Merkblatt
MB 382 «Kleben von Stahl und Edelstahl Rostfrei», das eingehend die klebtechnischen Prinzipien und Verfahren darstellt.
Neu veröffentlicht wurde das Merkblatt MB 976 «Farbiger
nichtrostender Stahl», in dem über elektrochemisches Färben, Schwärzen, PVD (Sputtering), Bandbeschichten, Lackieren
und metallische Überzüge informiert wird. Ein Kapitel über die
Besonderheiten der Reinigung dieser Oberflächen rundet den
Inhalt ab.
Zahlreiche attraktive Anwendungsbeispiele finden sich in der
reich bebilderten Dokumentation D 975 «Freiräume – nichtrostender Stahl in Stadtgestaltung und Landschaftsarchitektur».
Wir würden uns freuen, wenn die eine oder andere dieser Publikationen für Ihre Arbeit von Nutzen wäre und senden
aus Düsseldorf die besten Grüsse!
Ihre Informationsstelle Edelstahl Rostfrei
www.edelstahl-rostfrei.de
DVS / NAS-Workshop «Lichtbogenlöten –
Technische Entwicklungen und
neue Regelwerke»
15 Jahre und immer auf dem neuesten Stand – die DVS-Arbeitsgruppe «Lichtbogenlöten» informiert seit ihrer Gründung
die Fachwelt und bietet praxisnahe Unterstützung. Inhalte zur
Technologie, Anwendung und Forschung sind die Themen, mit
denen sich die Arbeitsgruppe befasst. In Kooperation mit dem
DVS – Deutscher Verband für Schweissen und verwandte Verfahren e. V. und dem NAS – Normenausschuss Schweisstechnik des DIN bietet sie dabei Workshops für alle Fachleute, Interessierte und Mitglieder an – so am 28. September in Berlin.
4 Schweisstechnik / Soudure 06 / 2012
In den Räumen des DIN – Deutsches Institut für Normung e.V.
dreht sich an dem Tag alles um «Lichtbogenlöten – Technische
Entwicklungen und neue Regelwerke».
Das Programm umfasst zehn Vorträge und lädt zum Dialog über
neuen Regelwerksbedarf ein. Die Veranstalter NAS und der
DVS freuen sich über eine rege Beteiligung und Interesse an
diesem Bereich der Fügetechnik. Selbstverständlich wird es
während des Workshops und darüber hinaus Gelegenheit
geben, sich über die umfassende Arbeit der DVS-Arbeitsgruppe
zu informieren. Denn sie erstellt nicht nur praxisnahe DVSMerkblätter, in denen Themen wie lötgerechte Konstruktionen,
Werkstoffe, Gase etc. zum Lichtbogenlöten, die Prozessführung und Prozessvarianten beschrieben werden, sondern arbeitet zurzeit an Bewertungsgruppen von lichtbogengelöteten
Nähten, angelehnt an die DIN EN ISO 5817 für die Schweisstechnik und die DIN EN ISO 18279.
Weitere Informationen sowie ein Anmeldeformular zu dem
Workshop «Lichtbogenlöten – Technische Entwicklungen und
neue Regelwerke» finden Sie auf der Internetseite www.dvsev.de / Lichtbogenloeten2012.
wolfgang.queren@dvs-hg.de
EWM-Gruppe auf der 22. Euroblech
23. bis 27. Oktober 2012, Messe Hannover
Das Motto «Verantwortung für die Zukunft» der vom 23. bis 27.
Oktober 2012 in Hannover stattfindenden Euroblech könnte für
die EWM-Gruppe nicht passender sein. Denn der diesjährige
Fokus der internationalen Fachmesse für Blechbearbeitung und
Fügetechnologie auf effiziente Technologien, umweltfreundliche Produktionsverfahren und den bewussten Einsatz von
Werkstoffen ist zugleich zentraler Kern des Unternehmens. Im
Mittelpunkt des EWM-Auftritts stehen innovative Produkt- und
Prozessinnovationen, die zugleich energieeffizient und kostensparend für den Kunden sind. «Ihnen mit unseren technologischen Lösungen Wettbewerbsvorsprünge zu verschaffen, ist
Motor auch für unser Wachstum», hebt Robert Stöckl, als Mitglied der Geschäftsführung von EWM weltweit für den Vertrieb
mit Handelspartnern und Schlüsselkunden verantwortlich, hervor.
Der grösste deutsche Hersteller und weltweit einer der bedeutendsten Anbieter hochinnovativer Schweisstechnologie präsentiert in Hannover gemeinsam mit der Niederlassung Seesen ein komplettes Systemangebot. Dieses umfasst neben
Stromquellen für den unterschiedlichsten Einsatz alle für das
Schweissen erforderlichen Ausrüstungen, darunter Schweissbrenner, Schweisszusatzwerkstoffe und schweisstechnisches
Zubehör.
Aus der Industrie
Attraktionen für das Messepublikum
Aufmerksamkeit beim Fachpublikum dürften nicht nur die neu
auf der Messe vorgestellten Schweissgeräte, eine völlig überarbeitete Brennerlinie, ein virtueller Schweisstrainer für die
Aus- und Weiterbildung sowie das gesamte zur Schau gestellte
Leistungsportfolio erzielen. «Zum ersten Mal präsentieren wir
auf einer Messe auch unsere neue Initiative ’blueEvolution’, die
wir eindrucksvoll mit Fakten untermauern», erklärt SzczesnyOssing, Mitglied der EWM-Geschäftsführung. «Diese steht für
den Einklang von Ökologie und Wirtschaftlichkeit und ist künftig
die Maxime für unser Unternehmen.» Die von EWM entwickelten und patentierten Schweissprozesse, zum Beispiel ’forceArc’ und ’coldArc’, spielten dabei eine Schlüsselrolle.
So komme es durch den Einsatz von ’forceArc’ im Vergleich zu
einem Standardsprühlichtbogen zu einer Halbierung der Fertigungszeit sowie Einsparungen von 40 Prozent im Draht- und
Gasverbrauch. Der hohe Wirkungsgrad der Invertertechnologie
in Verbindung mit energiereduzierten Fügeverfahren spare darüber hinaus Primärenergie, bei 100 Stunden Schweisszeit immerhin 400 Kilowattstunden Strom. Mit einer gesamten
Kosten­einsparung von bis zu 56 Prozent trage EWM zu einer
erheblichen Senkung der Produktionskosten auf Kundenseite
und einer gleichzeitigen Verringerung der CO2-Emissionen bei.
Auch «pipeSolution», mit dem EWM ein energiereduziertes,
röntgensicheres und bindefehlerfreies MAG-Schweissen von
Pipelines,
Rohrleitungssystemen
und
Druckbehältern
­ermöglicht, sei ein Musterbeispiel für Effizienz. Dieses Verfahren etabliert sich den Angaben des Unternehmens zufolge zunehmend am Markt. So setzt beispielsweise Voith Industrial
Services beim Bau des «Block 9» für das Grosskraftwerk
Mannheim auf diese EWM-Technologie. Die hohe Qualität und
zugleich deutlich effizientere Möglichkeit beim Schweissen von
Rohren liess den TÜV Hessen das Zertifikat und damit die Zulassung für das zuvor in den Vorschriften gar nicht vorgesehene
Verfahren erteilen. Voith schweisst mit «pipeSolution» nun dreibis viermal schneller und spart zudem einige hundert Kilogramm Schweisszusatzdraht.
In Hannover wird unter anderem der orbitale Rohrschweissautomat «pipeTruck» zu sehen sein. Im Vergleich zu manuellem
WIG-Schweissen gewährleistet dieser eine fünf- bis 15-fache
Erhöhung der Abschmelzleistung und dabei auch eine 100-prozentige Röntgensicherheit. Dabei kommen das EWM-Topschweissgerät «alpha Q» und der MIG / MAG-Schweissprozess
«pipeSolution» zum Einsatz. Das System eignet sich besonders gut für den Einsatz im Feld, an der Pipeline und in der
Werkstatt.
EWM unterstützt Kunden bei neuer Norm EN 1090
EWM unterstützt die Hersteller von Bauteilen aus Stahl- («EN
1090-2») oder Aluminium («EN 1090-3») beim Erwerb des künftig dafür vorgeschriebenen CE-Kennzeichens. Ab dem 1. Juli
2014 benötigen diese nach der neuen Norm «EN 1090-1» eine
Qualifizierung ihrer schweisstechnischen Produktion durch eine
Abb. 1: EWM bietet ein komplettes Systemangebot
Abb. 2: Energieeinsparung mit dem «forceArc»-Sprühlichtbogen
Abb. 3: Drei- bis viermal schnelleres Schweissen mit «pipeSolution»
Alle Foto: EWM Hightec Welding
zugelassene Prüfstelle. Dafür bietet EWM ab sofort mit dem
«EWM-WPQ-Paket» (Welding Procedure Qualification) eine
Sammlung von Standardschweissanweisungen auf der Basis
entsprechender Verfahrensprüfungen (WPQR) an. Kunden, die
EWM-Maschinen im Geltungsbereich des Pakets einsetzen, erlangen damit zugleich die notwendige Qualifizierung Ihrer
Schweissanweisungen.
dieter.schnee@schneepr.de
06 / 2012 Schweisstechnik / Soudure 5
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Aus der Industrie
Steigender Druck auf die Unternehmen
der MEM-Industrie
Seit nunmehr fünf Quartalen verzeichnet die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) rückläufige Auftragseingänge. Die Umsätze stagnieren und sowohl
Preis- wie Margendruck halten an. Aufgrund der trüben Konjunkturprognosen in der EU, dem wichtigsten Absatzmarkt, ist
keine Erholung in Sicht. Noch zeigen sich die Unternehmen erstaunlich widerstandsfähig. Zusätzliche Belastungen wären für
viele Unternehmen nicht mehr zu absorbieren.
Im Gegensatz zur allgemein guten Wirtschaftslage in der
Schweiz zeigt sich die Lage in der stark exportorientierten
MEM-Industrie weiterhin angespannt. Beim Auftragseingang
musste die MEM-Industrie im zweiten Quartal 2012 im Vergleich zur Vorjahresperiode einen Rückgang von 4,3% hinnehmen – dies nach einem Minus von 16,8% im ersten Quartal
(gesamtes erstes Halbjahr 2012: -11,1%). Damit sind im Vergleich zu den jeweiligen Vorjahresperioden die Auftragseingänge in der MEM-Industrie seit fünf Quartalen rückläufig.
Die schwach positiven Umsatzzahlen (erstes Halbjahr 2012:
+1,4%) sind noch eine Folge des starken Auftragseinganges
von Anfang 2011. Dieser Effekt dünnt sich jedoch aus. In den
ersten drei Monaten 2012 hatten sich die Umsätze im Vergleich
zum Vorjahr noch um 2,1% erhöht. Im zweiten Quartal stagnierten sie auf Vorjahresniveau (+0,7%). Aufgrund des seit Monaten rückläufigen Auftragseinganges könnten auch die Umsatzzahlen im zweiten Halbjahr 2012 ins Minus drehen.
Alle wichtigen Indikatoren lassen darauf schliessen, dass sich
die Lage in der MEM-Industrie kurzfristig nicht entspannen
wird. Der Purchasing Managers’ Index (PMI), der wichtigste Indikator für die Geschäftsentwicklung im Industriesektor, ist in
der Schweiz und der Eurozone seit Monaten unter der Wachstumsschwelle. Der Schweizer Franken ist nach wie vor überbewertet. Der Druck auf die Exportpreise der Industrie (1. Halbjahr
2012: -2,3%) hielt deshalb weiter an. Damit dürfte sich die Margenerosion in den MEM-Firmen weiter akzentuiert haben, was
sich direkt auf die Gewinnsituation der Unternehmen auswirkt.
Positiv ist einzig, dass sich die Beschäftigungszahlen (noch)
nicht reduziert haben. Allerdings beginnt die Kapazitätsauslastung in der Industrie zu sinken. Nach durchschnittlich 89,9%
im ersten Quartal 2012 lag sie im vergangenen Quartal noch
bei 85,3%.
Entsprechend zurückhaltend schätzen die Unternehmer der
MEM-Industrie die Entwicklung in den kommenden 12 Monaten ein. Bei den Auftragseingängen aus dem Ausland rechnen
über 50% mit einer gleichbleibenden Entwicklung. Der Anteil
jener Unternehmer, die schlechtere Auftragseingänge erwarten, hat sich seit dem ersten Quartal von 16,1% auf 23,4%
­erhöht.
6 Schweisstechnik / Soudure 06 / 2012
Keine neuen Belastungen für die Industrie
Aufgrund dieser schwierigen Ausgangslage sind die Unternehmen gezwungen, die Massnahmen zur Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit konsequent voran zu treiben. Swissmem erwartet, dass die Politik und die Sozialpartner diese Anstrengungen unterstützen. Zusätzliche Belastungen der Industrie
durch neuen Abgaben und Regulierungen schwächen die Unternehmen im Kampf um die internationale Wettbewerbsfähigkeit. Sie gefährden damit Produktionsstandorte und deren Arbeitsplätze in der Schweiz.
Solche neuen Belastungen drohen unter anderem durch die
vorgeschlagenen Umsetzungsmassnahmen der «Energiestrategie 2050». Sie tragen den Anforderungen der Industrie nach
hoher Versorgungssicherheit und wettbewerbsfähigen Strompreisen ungenügend Rechnung. Die höheren KEV- und CO2Abgaben verteuern künstlich die Energie.
Swissmem lehnt diese Massnahmen ab. Sie führen im Vergleich zur ausländischen Konkurrenz zu einseitig höheren Kosten und verschlechtern damit die internationale Konkurrenzfähigkeit der MEM-Industrie. Zudem fordert Swissmem, dass
energieintensive Betriebe möglichst rasch von der KEV entlastet werden. Und dies ohne die restliche Industrie zusätzlich
zu belasten.
Im Bereich der Aussenhandelspolitik braucht die MEM-Industrie vorteilhafte Freihandelsabkommen mit China und Indien –
auch gegen den Widerstand des Agrarsektors. Angesichts der
wohl längerfristigen konjunkturellen Schwäche Europas kommt
einem zollfreien Zugang der MEM-Firmen zu diesen Wachstumsmärkten eine noch stärkere Bedeutung zu.
i.zimmermann@swissmem.ch
Aus der Industrie
Optimale Schweissnahtvorbereitung
durch neue Wege für mehr Präzision
Perfekte Fugen dank Autogen- und
Plasmaschneidtechnik
Eine präzise Fugenvorbereitung ist die zentrale Voraussetzung
für prüf- und belastungssichere Schweissnähte. Je nach
Blechdicke, Werkstoff und Fugenform kommen entweder Autogen- oder Plasmaschneidverfahren zum Einsatz. ESAB CUTTING SYSTEMS aus Karben bietet dazu die passenden VBA(Variable Bevel Angle) Aggregate. Mit ihnen lassen sich unter
minimalem Justageaufwand unterschiedliche Fasenwinkel
einstellen. Der Anwender erhält perfekt definierte Fugen, die
nicht mehr kostenintensiv nachgearbeitet werden müssen.
bindung der Einzelteile durch Schweissen. Dazu benötigen sie
präzise Fasen, die nicht mehr nachgearbeitet werden müssen, wobei die zu verbindenden Komponenten trotzdem optimal zusammenpassen.
Zur präzisen und wirtschaftlichen Fugenvorbereitung für Serienbauteile oder grosse Produktionsmengen sind Autogenund Plasmaschneidtechnologie die Verfahren der 1. Wahl.
Mit der Autogentechnologie ist die Herstellung beliebiger Regelflächen möglich, das heisst es entsteht eine parallele
Schnittfuge ohne Riefennachlauf. Darüber hinaus kann die Toleranz der Schnittfuge im Bereich weniger Zehntelmillimeter
gehalten werden. Die Schnittlänge ist praktisch nicht begrenzt, und Fasenwinkel bis 60° sind möglich.
Autogen für dicke Bleche
Das autogene Brennschneiden wird bei dickeren Blechen bevorzugt, bei denen eine Stumpfnahtverbindung als DoppelHV-Naht mit Ober- und Unterfase sowie Mittelsteg bei der
Fugenvorbereitung erforderlich ist. Der Vorteil des Verfahrens
liegt in der geringen Baugrösse der Einzelbrenner, so dass
drei Brenner in einem Drei-Brenner-VBA zusammengefasst
werden können. Das Drei-Brenner-VBA hat eine variable Winkel- und Lateralverstellung (Verstellung der Seitenneigung)
der Brenner und ist im Zentrum drehbar. Die komplette Fugenvorbereitung kann mit Hilfe dieses Aggregats in einem Arbeitsgang mit dem Trennschnitt erfolgen und ist dadurch besonders wirtschaftlich. Der Anwendungsbereich erstreckt sich
auf bis zu 120 mm dicke Bleche.
Carl M. Bandhauer, Global Product Manager Small and Medium Machines & Plasmatechnology von ESAB CUTTING SYSTEMS: «Das Fasenaggregat VBA-Excavator für autogenes
Brennschneiden ist durch Kapselung, Kühlung und spezielle
kinematische Gestaltung speziell auf die Belange des Starkbrennschneidens mit bis zu 500 mm Schnittlänge und auf
sehr grosse Fasenwinkel abgestimmt. Mit diesem Aggregat
kann beispielsweise die Herstellung verschleissanfälliger
Zähne von Schaufelradbaggern für den Tagebergbau in einem
Arbeitsschritt so vereinfacht werden, dass eine aufwändige
und kostenintensive Nacharbeit mit spanenden Verfahren
überflüssig wird.»
Autogenes Brennschneiden mit einem Drei-Brenner-VBA. Die komplette Fugenvorbereitung kann mit Hilfe dieses Aggregats in einem Arbeitsgang mit dem
Trennschnitt erfolgen und ist dadurch besonders wirtschaftlich.
Viele moderne Konstruktionen basieren auf dem Werkstoff
Stahl. Vom Maschinenbau mit eher kleinen bis mittleren
Blechdicken zwischen 1 und 40 mm über den klassischen
Stahlbau bis hin etwa zu Windenergieanlagenbauern, die
Blechdicken von über 100 mm regelmässig verarbeiten, geht
es allen Anwendern um die fachgerechte, stoffschlüssige Ver-
Vielfältiges Plasma
Der Vorteil des Plasmaschneidens liegt in der Vielfalt der
schneidbaren Werkstoffe. Im Gegensatz zum autogenen
Brennschneiden können auch hoch legierte Stähle, Aluminium
und andere leitende Metalle geschnitten werden. Der Einsatz
des Plasmaschneidverfahrens zur Schweisskanten- und -fugenvorbereitung findet in Verbindung mit dem ESAB PlasmaVBA statt, das den Plasmabrenner im benötigten Schneidwinkel schwenken und ihn um den Mittelpunkt drehen kann, so
dass beliebige Fasenwinkel in allen Richtungen des Bauteils
06 / 2012 Schweisstechnik / Soudure 7
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Aus der Industrie
Aus der Industrie
Dicke Bleche schweissen – ganz ohne
Helium
Westfalen AG auf der Fachmesse EuroBlech
Die Westfalen AG präsentiert sich vom 23. bis 27. Oktober auf
der Fachmesse EuroBlech in Hannover. Der Gasehersteller aus
Münster zeigt auf seinem Stand (Halle 13, Stand F 11) die aktuell empfehlenswertesten Gase für den Einsatz beim Schweis­
sen und Schneiden. Die Besucher können sich zudem umfassend über alle Fragen rund um die unsichtbaren Helfer informieren – von der Autogen- bis hin zur Lasertechnik.
Eine präzise Fugenvorbereitung ist die zentrale Voraussetzung für prüf- und
belastungssichere Schweissnähte. ESAB CUTTING SYSTEMS aus Karben bietet dazu die passenden VBA- (Variable Bevel Angle) Aggregate. Im Bild VBA
EXPERT PRO. Fotos: ESAB CUTTING SYSTEMS GmbH
erzeugt werden können. Daher ist dieses Verfahren besonders für die Herstellung von V-Schweissfugen geeignet, weil
dadurch der Trennschnitt und die Fugenvorbereitung in einem
Arbeitsgang erfolgen können.
Highlight sind praktische Vorführungen mit dem von der Westfalen AG entwickelten Gasgemisch Argonox. Das neue Schutzgas zum WIG- und MIG-Schweissen von Aluminiumwerkstoffen besteht aus Argon und exakt dosierten Beimischungen
von Stickstoff und Stickstoffmonoxid. Argonox bietet den Anwendern zahlreiche Vorteile: Gegenüber reinem Argon bewirkt
es eine bessere Durchschweissung dickwandiger Bauteile und
eine bis zu 20 Prozent höhere Einbrandtiefe. Durch die Fokussierung des Lichtbogens benötigt der Schweissprozess deutlich weniger Wärmezufuhr, was die Stromkosten reduziert. Da
Argonox ohne Helium auskommt, ist das Schutzgas eine kostengünstige Alternative zu Argon-Helium-Gemischen.
Das Aggregat VBA EXPERT PRO ist beispielsweise zugeschnitten auf mittlere Plasmaströme. Die Abstandsregelung
wird nicht berührungslos, sondern mit einem Schleppfuss vorgenommen, was eine besonders hohe Genauigkeit ermög­
licht. Nach identischem Prinzip arbeitet das Plasma-VBA, ist
jedoch im Gegensatz zum VBA EXPERT PRO endlos drehend
und für sehr hohe Plasmaströme bis 750 A ausgelegt. Diese
Aggregate finden ihre Anwendung im Stahl- und Schiffbau bei
Blechen mit Dicken meist zwischen 5 und 30 mm, die mit
einer V-Fugenvorbereitung für die weitere Verarbeitung ausgerüstet werden.
Demgegenüber ist der VBA-Wrist im Plasmaprozess für das
Schneiden räumlicher Bauteile mit einer Blechdicke bis zu 30
mm vorgesehen und besonders schlank gebaut. Unter Nutzung der Programmiersysteme TubeCut und DomeCut können Rohre und Behälterböden mit allen denkbaren Verschneidungsformen, Ausschnitten und Markierungen versehen werden, jeweils kombinierbar mit einer Vielzahl von Fugenformen.
Die Software ist so konzipiert, dass keine speziellen Programmier- oder CNC-Kenntnisse erforderlich sind und nach maximal einem Tag jeder Facharbeiter in der Lage ist, mit ihr produktiv zu arbeiten.
WIG-Wechselstromschweissen mit dem neuen Schutzgasgemisch Argonox.
(Foto: Westfalen AG, Münster)
Die Messebesucher erwartet ferner eine komplette Versorgungsanlage für Laserschneidgase – mit grossem Tank und Datenfernübertragung. Ebenfalls zu sehen: eine Versorgung für
Lasergase zum Betreiben eines CO2-Lasers mit Alarmüberwachung. Vor Ort können sich die Anwender zu verschiedensten
Möglichkeiten einer sicheren Laserversorgung beraten lassen.
Die Gaseprofis der Westfalen AG klären ausserdem über passgenaue Resonator-, Laserschneid- und Laserschweissgase auf
und stellen hilfreiches Informationsmaterial für Zukunftsentscheidungen in diesem Arbeitsgebiet zur Verfügung.
info@esab-cutting.de / www.esab-cutting.de
www.westfalen.ch
8 Schweisstechnik / Soudure 06 / 2012
Aus der Industrie
/ Batterieladesysteme
/ Schweisstechnik
/ Solarelektronik
Bewährt und innovativ
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Internationale Automobilexperten treffen sich bei Fronius
Bereits zum dritten Mal
treffen sich Entwicklungsund Fertigungsexperten
international
renommierter Automobilhersteller und ihrer Zulieferer bei
Fronius in Sattledt. Ihr
Wissens- und Erfahrungstransfer auf höchstem Niveau hat sich bewährt. Er
soll dieses Mal aktuelle
Themen wie Leichtbau, Status und Perspektiven in Automobilbau,
hochfeste Werkstoffe, au- -entwicklung und -forschung stehen im Blick
Beim Stahlbau ist Verlässlichkeit
der 3. Internationalen Automobilkonferenz
tomatisierte Fertigungs- am 11. und 12. Oktober 2012 in Wels.
gefragt. Robuste Werkzeuge sind
eine Selbstverständlichkeit. Die
und
Fügetechnologien,
TransSteel ist dafür geschaffen.
Anlagenverfügbarkeit und Nachhaltigkeit aufgreifen. Die koMehr unter: www.fronius.ch
stenpflichtige Veranstaltung ist für 160 Teilnehmer konzipiert.
Sie findet am 11. und 12. Oktober 2012 statt. Informationen und
*Aktion gültig bis 31.12.2012.
Anmeldungsunterlagen finden Interessenten unter www.fronius.com / konferenz-automobilbau
Referenten stellen Unternehmen wie Audi, BMW, Ferrari, GM
China, Magna, PSA und Tesla. Bei insgesamt 13 Referaten können die Teilnehmer ihr Wissen auf den neuesten Stand bringen.
Fronius_ST_20-Jahre_1-4_A4.indd 1
16.01.2012 18:41:18
So wird ein Referent von Ferrari Innovationen zur Gewichtsreduzierung von Rahmen und Karosserie für Hochleistungsfahrzeuge vorstellen. Im Fokus stehen dabei AluminiumtechnoloSchool of
gien für sportliche Strassenfahrzeuge bzw. kohlenstofffaserverEngineering
stärkte Verbundwerkstoffe für Formel 1- und exklusive
Sportwagen. 15 bis 20 % Gewichtsreduzierung nennt der italienische Sportwagenspezialist als Ziel für weiterentwickelte
Produktionsprozesse inklusive Materialoptimierungen bei
gleichzeitigen Kostenreduzierungen. Vom China Science Lab
bzw. Manufacturing Systems Lab, General Motors Global R&D,
widmen mehrere Vortragende ihre Ausführungen neuen Methoden zum Vermeiden von Spritzern beim Laserschweissen
zinkbeschichteter Stähle. Ergebnisse des CULT(Cars Ultralight
Technologies)-Projektes, das die CO2-Emission eines A-Segmentfahrzeuges halbieren soll, stellt Magna Steyr vor. Das Unternehmen hat in diesem Zusammenhang die fünf Stellhebel
Aerodynamik, Rollwiderstand, Wirkungsgradverbesserung,
Leichtbau und Antrieb identifiziert. Der aktuelle Blick auf moNeuer Wind für
derne Stähle für Kalt- und Warmverformung bezieht ihre PerIhre Karriere.
spektiven im Karosseriebau und die Anforderungen an die FüMaster of Advanced Studies (MAS) in
getechnik ein. Diese drei Beispiele vermitteln einen ersten EinSchweisstechnologie – die kompakte Ausbildung
druck von der Breite und Tiefe des Themenspektrums. Alle
zum internationalen Schweissingenieur (IWE)
mit Management-Kompetenzen
Konferenzbeiträge sind in Deutsch, Englisch und Französisch
zu hören. Die Auswahl der Teilnehmer erfolgt nach dem zeitBesuchen Sie einen unserer Infoabende an der
ZHAW School of Engineering, Lagerstrasse 41 in Zürich.
lichen Eingang der Anmeldungen.
Anmeldung bitte unter:
www.engineering.zhaw.ch/weiterbildung
rauch.marion@fronius.com
Zürcher Fachhochschule
In Kooperation mit dem
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Aus der Industrie
HOCKENHEIM
Auf Vettels Spuren – die Formula Student Germany 2012
Man hört nur ein leises Surren – sssst – und schon schiesst
das Elektroauto an den Zuschauern vorbei. «Das geht schneller», meint ein Zuschauer und freut sich mit den anderen Gästen am Hockenheimring über den nächsten Start in der Disziplin «Beschleunigung». Formula Student Germany (FSG) 2012
geht bei strahlend blauem Himmel in die siebte Runde. 110
Teams aus 25 Ländern bevölkern die Rennstrecke, wo sonst
Vettel, Alonso und Button um den Sieg fahren.
Dabei geht es bei den FSG nicht um das schnellste Auto, sondern um Konstruktion, Rennperfomance und Finanz- und Verkaufsplanung, denn die Formula Student ist ein internationaler
Konstruktionswettbewerb für angehende Ingenieure. «Hier
fah­ren keine Seifenkisten», betont Dr.-Ing. Ludwig Vollrath,
ehemaliger Geschäftsführer der VDI-Gesellschaft Fahrzeugund Verkehrstechnik. «Ein solcher studentischer Bolide mit
Elektroantrieb beschleunigt wie ein Formel 1-Fahrzeug». Der
Beschleunigungs-Test ist aber nur einer von insgesamt fünf dynamischen Disziplinen. In «Acht-Fahren», «Autocross», «Langstreckentest» und «Energieeffizienz» müssen die StudentenTeams ihren selbst konstruierten und gebauten einsitzigen
Rennwagen einem Expertenteam aus Industrie und Motorsport vorführen. Hinzu kommen noch drei statischen Disziplinen bestehend aus «konstruktive Lösung», «kalkulierte Produktionskosten» und «Vorlage eines Business-Plans». Nicht zu vergessen ist die technische Abnahme, die jedes Team mit seinem
Auto zuvor bestehen muss. Seit 2010 gibt es bei der FSG zwei
Wettbewerbe: Die Formula Student Combustion (FSC) und die
Formula Student Electric (FSE). Waren zuvor nur Fahrzeuge mit
Verbrennungsmotor zugelassen, so können nun zum dritten
Mal auch Teams mit einem Auto antreten, das einen elektrischen Antriebsstrang hat.
Dr. Vollrath engagiert sich ehrenamtlich im Vorstand der FSG,
die unter der ideellen Trägerschaft des Vereins Deutscher Ingenieure e.V. (VDI) steht. Gerne führt der enthusiastische Ingenieur auch die Fördergemeinschaft der Schweisstechnischen
Lehr- und Versuchsanstalt (SLV) Mannheim über den Boxenvorplatz, an der Rennstrecke und dem Pacours vorbei. Selbstverständlich besucht die Gruppe auch die Schweisswerkstatt der
SLV in der ersten Box. Dort ist Ernst Bauer Organisator und
Verantwortlicher der Werkstatt. Er wird unterstützt von Schweis­
sern aus dem Grosskraftwerk Mannheim. Vor sieben Jahren
hatte der VDI die SLV gefragt, ob sie nicht die Schweisstechnik
aktiv bei dem Wettbewerb anbieten möchte. Seitdem können
alle Teams ihre Rennwagen reparieren, erweitern und wichtige
Teile erneuern. «Am ersten Tag ist immer der Wagenhebertag»,
grinst Bauer, der ansonsten Leiter Fachpraktische Ausbildung
bei der SLV in Mannheim ist. Dann werden die langen Stangen,
mit denen die Wagen von einem Ort zum anderen geschoben
werden, schnell zusammengeschweisst, denn gefahren werden darf nur auf dem Pacours oder auf der Rennstrecke. Neben
10 Schweisstechnik / Soudure 06 / 2012
Abb. 1: Start zum Beschleunigungs-Test, Foto: DVS
Abb. 2: Arbeiten in der Schweisswerkstatt der Lehr- und Versuchsanstalt (SLV)
Mannheim. Foto: DVS
Abb. 3: Dr.-Ing. Ludwig Vollrath, ehemaliger Geschäftsführer der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik und im Vorstand der FSG, erklärt der Fördergemeinschaft der Schweisstechnischen Lehr- und Versuchsanstalt (SLV)
Mannheim den Ablauf der Formular Student Germany. Foto: DVS
dem Angebot der Schweisswerkstatt für alle Teilnehmer, sponsert die SLV natürlich «ihr» Team aus Mannheim. Leider haben
diese gerade einen Motorschaden, der nicht schnell genug repariert werden kann und so verpassen die Studenten um zwei
Minuten den Beschleunigungs-Test.
Aus der Industrie
Die Mitglieder der Fördergemeinschaft geniessen die Formel
1-Atmosphäre und begeben sich weiter auf die Spuren von Sebastian Vettel, der zwei Wochen zuvor am Hockenheimring auf
Platz 5 fuhr – die Umrisse seines Rennwagens sind noch auf
dem Boden aufgezeichnet.
Ein rotes Elektroauto wird in die Schweisswerkstatt gerollt. Das
Team LA-eRacing aus Landshut hat ein Problem mit der Elektrik. Zwei Mal sind sie schon bei der FSG dabei. Nach diesem
Wettbewerb geht es im September weiter nach Italien zur Formula SAE Italy. So wie dieses Studenten-Team machen es viele
andere auch: Die Semesterferien werden für die Teilnahme bei
den insgesamt etwa acht Konstruktionswettbewerben genutzt.
Das Team aus Zwickau beispielsweise ist seit 2007 bei den
Formula Student Germany dabei, seit 2010 auch mit dem Elektroauto. Im Moment funktioniert alles, die Performance läuft
gut. Vor zwei Wochen waren sie in England hinter dem Team
aus Delft der zweitbeste Rennwagen. Vielleicht schaffen sie
diesmal den 1. Platz? «Hello Kitty» ist als Glücksbringer am Armaturenbrett auf jeden Fall dabei.
Sechs Teams teilen sich jeweils eine Box. «Dort helfen sich die
Teams untereinander, Hilfsbereitschaft wird gross geschrieben.
Aber bei den Disziplinen sind sie alle Konkurrenten», meint
Bauer und begutachtet das Werk einer jungen Schweisserin
aus Kanada. Sie ist eine der internationalen Teilnehmer aus
dem Fügetechnikkurs der Formula Student Academy. Dieser
wird von der SLV Mannheim jedes Jahr im Frühjahr durchgeführt und findet ebenfalls in deren Werkstätten statt. Hier können die Teilnehmer von FSG kostenlos an zwei Tagen Erfahrungen im WIG-Schweissen sammeln. Die 36 Plätze sind jedes
Mal innerhalb weniger Stunden ausgebucht.
Noch schneller ist der Ansturm auf die Anmeldungen zu FSG.
«Nach etwa fünf Minuten sind alle Plätze im Internet vergeben», weiss Dipl.-Ing. Michael Schubert, stellvertretender SLVLeiter und Leiter der Abteilung Aus- und Fortbildung. Dabei
müssen die Teams 25 Fragen zu Formula Student Germany beantworten, damit sie bei der Verlosung um die freien Plätze
dabei sein können. «Gute Teams brauchen für die Beantwortung der Fragen nur etwa 1,5 Minuten», meint Schubert, der
von dem internationalen Konstruktionswettbewerb überzeugt
ist. Er sieht dies als gute Möglichkeit, angehende schweisstechnische Ingenieure zu fördern und sie mit den vielen namhaften Firmen, die als Sponsoren bei FSG auftreten, zusammenzubringen. Die Teilnahme bei Formula Student Germany
lohnt sich also auch, wenn es nicht zum Sieg reicht. Denn am
Hockenheimring geht es zum einen um gute Teamarbeit, zum
anderen aber auch um Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen.
Im Übrigen machte bei den Wagen mit Verbrennungsmotor das
Team der Universität Stuttgart und bei den Elektrofahrzeugen
das Team der TU Delft in den acht Disziplinen das Rennen.
Alle Sieger und weitere Informationen rund um die FSG finden
Sie auf der offiziellen Homepage unter
www.formulastudent.de
Rundum-Service auf 5000 m 2
T-LINK eröffnet neue Betriebshalle in Bassersdorf
Es ist so weit: Nach eineinhalb Jahren Planungs- und Bauzeit
feiert die T-LINK Gruppe am Freitag, 7. September 2012, die Eröffnung der modernsten freitragenden Betriebshalle in Bassersdorf. Seit 1990 bietet das Unternehmen umfassende
Dienstleistungen und massgeschneiderte Lösungen in den Bereichen Exportverpackung, Industrie- und Projektspedition
sowie Messelogistik an und ist auch Messeagent, was für alle
denkbaren Logistikaufträge den totalen Full-Service «aus einer
Hand» ermöglicht. Durch den Hallenneubau kann die T-LINK
Gruppe jetzt nicht nur «alles aus einer Hand», sondern auch
«alles unter einem Dach» anbieten. Das ist ein einzigartiges
Geschäftsmodell in der Schweiz.
In der neuen freitragend (d. i. ohne Säulen) errichteten Betriebshalle plus Bürogebäude werden die bisherigen T-LINKStandorte Niederhasli und Dübendorf zusammengelegt, was
Logistik und Exportverpackung inklusive Korrosionsschutz an
einem Ort zusammenbringt und auch die Kommunikation noch
weiter vereinfachen wird. T-LINK war schon bisher das einzige
Schweizer Unternehmen, bei dem der Kunde sowohl für Verpackung als auch Beförderung eine Ansprechperson hatte, die
für die gesamte Abwicklung sorgte. Wenn zum Beispiel ein
Maschinenbauer eine Maschine nach China liefern will, übergibt er sie T-LINK, die alle anfallenden Dienstleistungen übernimmt, bis die Maschine in der chinesischen Fabrik heil auf
ihrem Sockel steht: Verpackung, Korrosionsschutz, Spedition,
Akkreditivberatung, Transportversicherung, Bewilligungen Zollabfertigung – einfach alles. Wer zuvor mit den üblichen drei
oder vier Schnittstellen – Verpacker, Spediteur, Zollbehörde
usw. – zu tun hatte, wird einen solchen Full Service zu schätzen wissen, was darüberhinaus «gratis» mehr Kapazitäten für
seine Kernkompetenzen bedeutet.
06 / 2012 Schweisstechnik / Soudure 11
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Aus der Industrie
Technisch und ökologisch State of the Art
T-LINK CEO Carl A. Ziegler über den neuen Standort mit insgesamt 30 Mitarbeitern: «In Bassersdorf sind wir in der Fortsetzung vom Klotener Industriequartier Grindel in unmittelbarer
Nähe zum Flughafen stationiert. Unsere neue Halle ist mit
2400 qm Grundfläche die grösste freitragende Betriebshalle in
Bassersdorf, das ganze Firmengelände erstreckt sich über
5000 qm.» Die Halle ist so gross, dass sie zunächst sogar für
die Feuerwehr eine Herausforderung war, wobei aber mittlerweile alle Fragen geklärt sind. Der Betrieb der Halle ist äusserst
umweltfreundlich. Ziegler: «Wir haben das modernste Heiz­sys­
tem, das für eine solche Industriehalle derzeit technisch möglich ist. Das Deckenstrahlersystem in der Halle und das Bürogebäude werden mit den Holzabfällen unserer Schreinerei beheizt. Aus dem anfallenden Sägemehl werden Briketts gepresst,
die in marktüblichen Holzfeuerungen verheizt werden können.
Auf dem Dach der Halle ist die Installation einer 210 KWP-Solaranlage geplant. Damit sind wir dann komplett energie-unabhängig.» Auch in den eigenen technischen Belangen hat T-LINK
eine ausgezeichnete Infrastruktur. «Unsere Krananlage kann
bis zu 50 Tonnen Gewicht heben, die zum Teil strassenzugelassenen Gabelstapler transportieren bis zu 18 Tonnen. Und wir
schaffen Arbeitsplätze, die wir vorzugsweise mit Personal aus
der unmittelbaren Umgebung besetzen», so Ziegler.
Projektspedition für dicke Dinger
Ein für Container oder herkömmliche Kisten zu grosses und zu
schweres Objekt ist ein Fall für die Projektspedition. Immer
wieder sind es Maschinen, die 80 Tonnen oder mehr wiegen
und Übermasse haben, aber T-LINK hat auch schon ganz andere
Teile befördert. So transportierte ein T-LINK Spezialaufleger
eine Gotthard-Postkutsche vom Landesmuseum Zürich ins
Museo di Civico di Belle Arti in Lugano, die Einstein-Ausstellung wurde während ihrer zweijährigen Rundreise durch China
speditiv von T-LINK betreut, und auch Verpackungs- und Speditionsprobleme der aktuell laufenden Ausstellung «Endstation
Meer? Das Plastikmüll-Projekt» des Zürcher Museums für Gestaltung werden von T-LINK elegant gelöst. Zusammen mit den
entsprechenden Stellen beim Bund unterstützt die T-LINK auch
immer wieder Einsätze zugunsten der humanitären Hilfe.
Einen besonderen Vorteil für den Kunden hat die anstehende
Zertifizierung der T-LINK Gruppe als «Regulated Agent» für Luftfracht. Das bedeutet, dass das Scannen der Fracht am Flughafen entfällt, weil der Regulated Agent selbst die vorgeschriebenen Sicherheitskontrollen durchführt und sicherstellt, dass
die Waren der Beschreibung des Versenders entsprechen und
die Packstücke keine gefährlichen oder verbotenen Gegenstände enthalten.
Vier Asse sind eine gute Hand
Auch als Messelogistiker und Messeagentur bietet die T-LINK
Gruppe immer Full Service. Eine Messeteilnahme sieht für
einen Kunden einfach so aus, dass er einen fixfertigen Stand
12 Schweisstechnik / Soudure 06 / 2012
in dem von T-LINK konzipierten Pavillon bezieht, zu welchem
seine Ware verpackt hin- und wieder zurückgeliefert wird. Er
kann sich also ganz auf Verkauf und Werbung konzentrieren,
und dabei die Pavillon-Infrastruktur samt Cafeteria für seine Verkaufsgespräche und die Plattformen für Networking nutzen.
Die T-LINK Gruppe bietet ihren Kunden in jedem ihrer vier Geschäftsbereiche
• Exportverpackung
• Industrie- & Projektspedition
• Messelogistik
• Messeagentur
Dienstleistungen auf hohem Niveau zu marktgerechten Preisen
an.
info@t-link.ch www.t-link.ch
Modernes UnterwasserPlasma­schneiden mit m3 plasma™:
Hohe Schneidgeschwindigkeiten und beste Schnitt­
qualität auch im Wassertisch – Besondere Shield-GasTechnologie sorgt für mehr Performance
Mit dem Plasmaschneidsystem m³ plasma™ von ESAB CUTTING SYSTEMS ist es erstmals möglich, Schutzgase während
des Betriebs zu wechseln, zu mischen oder anzupassen, um je
nach Erfordernis beispielsweise reinen Sauerstoff oder ein Gemisch aus Sauerstoff und Stickstoff für eine optimale Schnittqualität einzusetzen. Dadurch kann der Anwender seinen
Schneidprozess optimal an die Applikation beziehungsweise
das Material anpassen. Davon profitiert er sowohl beim Tro-
Foto: ESAB CUTTING SYSTEMS GmbH
Aus der Industrie
ckenschneiden im Wassertisch als auch beim Wasserinjektionsschneiden über und im Wasser.
Plasmaschneiden im Wassertisch wird insbesondere dann eingesetzt, wenn wegen besonderer industrieller Anwendungen
Lärm-, Strahlungs- und Staubbelastungen sowie Materialverzug durch Wärmeeintrag verringert werden müssen.
Carl M. Bandhauer, Global Product Manager: «Mit nur einem
System und einem Brenner sind verschiedene Schneidmöglichkeiten ohne aufwändigen Werkzeugwechsel sofort realisierbar.
Zum Beispiel kann Baustahl im Trockenplasma-Modus komplett
unter Wasser geschnitten werden – mit allen Vorteilen wie zum
Beispiel Lärmreduktion. Danach kann im Wasserinjektions-Modus Edelstahl, unter Einsatz von Stickstoff als Schneidgas,
komplett unter Wasser geschnitten werden».
Wichtige Voraussetzung dazu sind die ESAB Plasmasteuerung
mit der so genannten Mass Flow Control für eine genaue, konstante Gasflusskontrolle sowie die Shield-Gas Technologie.
Neben dem Plasmagas kommt ein Sekundärgas zum Einsatz,
das den Lichtbogen umströmt und ihm als schützende, stabilisierende Hülle dient. Dadurch kann der Anwender über, auf und
unter der Wasseroberfläche höhere Schnittgeschwindigkeiten
fahren und Winkelabweichungen deutlich reduzieren.
Carl Cloos Schweisstechnik GmbH auf
der Euroblech 2012 vom 23.–27.10.
Mit der neuen QINEO® Pulse und dem Tandem-Schweissbrenner verknüpft Cloos die Vorteile der Schweissgeräte-Familie
QINEO® mit der bewährten Hochleistungs-Tandemtechnik für
hohe Abschmelzleistung und grosse Schweissgeschwindigkeit.
Ebenfalls neu im Programm: mit der QINEO® Tronic Pulse präsentiert Cloos die weiterentwickelte Invertertechnologie. Bei
geringerer Baugrösse und höherem Wirkungsgrad ist das
Schweissen mit Pulslichtbogen möglich.
Speziell für das Schweissen auf Baustellen oder im Werkstattbetrieb hat Cloos mit seiner neuen Inverter-Kleingeräteserie die
Produktpalette entscheidend erweitert. Die Serie umfasst
neben den tragbaren MSG-Schweissgeräten QINEO® Micro
und QINEO® Micro Pulse auch Schweissgeräte für das ElektroHandschweissen und das WIG-Schweissen.
Die tragbare Plasma-Schneidanlage QINEO® Plasma Cut 30
komplettiert die Kleingeräteserie von Cloos.
Auch im Bereich der Schweissprozesse setzt Cloos neue Massstäbe. Die Plasma-Pulver-Lichtbogen-Schweissanlage (PPAW)
QINEO® TIG Tronic 350 DC wurde speziell für das Plasma-Pulver-Verbindungsschweissen entwickelt. Die Vorteile dieses Verfahrens sind vor allem die hohe Schweissnahtgüte und die gute
Zugängigkeit.
Die Schweissgerätefamilie QINEO® hält für alle Schweissaufgaben das passende Schweissgerät bereit. Die QINEO® Tronic
bzw. QINEO® Tronic Pulse eignen sich besonders für die Standard-Lichtbögen (wie z.B. Control Weld), die Pulsprozesse Vari
Weld und Speed Weld sowie für die Hochleistungsprozesse
Rapid Weld und Tandem Weld.
Mit der QINEO® Champ kann darüber hinaus der wärmereduzierte Wechselstromprozess Cold Weld AC angewendet werden. Die neue Stromquellentechnologie erlaubt es zudem, verschiedene Prozesse innerhalb einer Schweissnaht mehrfach zu
wechseln, ohne den Lichtbogen zu unterbrechen. So kann der
Schweissprozess optimal an die Fügeaufgabe angepasst werden.
Bei der Funktion DuoPuls wechselt der Prozess zyklisch zwischen zwei einstellbaren Leistungsstärken. Die Funktion unterstützt den Schweisser unter anderem bei der Überbrückung
grösserer Spalte und hilft, die flüssige Schmelze gezielt zu
steuern und eine schöne Nahtoberfläche zu erzeugen.
Überzeugende Beispiele für die Leistungsfähigkeit von Cloos
in der Robotik sind die Schweissroboter QIROX® QRC350 und
der «7-Achser» QIROX® QRC350E. Der QIROX® QRC350 mit
Doppelstation-Positionierer vollzieht den Stationswechsel
durch eine horizontale Wendebewegung. Der Positionierer
schwenkt und dreht das Werkstück und ermöglicht das Schweis­
sen von leichten bis mittelschweren und komplexen Werkstücken. Ebenfalls integriert ist der QIROX® Laser-Offline-Sensor,
der die programmierte Bahn vor dem Schweissen scannt und
so alle Messinformationen zur tatsächlichen Nahtposition,
Nahtgeometrie und zum Nahtvolumen erhält.
Das kompetente Fachpersonal berät Sie darüber hinaus gern
in allen Fragen rund um Schweisstechnik, Robotertechnik und
Automatisierung. Besuchen Sie uns auf dem Stand D25 in
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Q-Management in der Schweisstechnik
Wann ist ein Produkt konform?
Qualitätsmanagement – Basis für Produkte im regulierten Bereich
Die Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und Managementsysteme (www.sqs.ch) arbeitet auf den Gebieten
Schweis­stechnik und Druckgeräte eng mit dem Schweizerischen Verein für Schweisstechnik zusammen. Im Rahmen
meiner Tätigkeit als SQS-Auditor, Leiter der benannten Stelle
für Druckgeräte (Notifed Body-Nr. 1250) und Verantwortlicher
für Zertifizierungen nach «ISO 3834-2: Umfassende Qualitätsanforderungen für das Schmelzschweissen von metallischen Werkstoffen» werde ich täglich mit der Frage konfrontiert, wann ist ein Produkt konform mit den Anforderungen und
Wünschen des Kunden sowie den Gesetzen und Vorschriften
und wie wird die Konformität nachgewiesen?
In meinem Beitrag möchte ich die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Zulassung von Produkten in der Schweiz sowie
der EU beschreiben und welche Vorteile dabei ein Managementsystem bieten kann. Weiterhin befasst sich der Beitrag
mit dem Nachweis der Übereinstimmung von Produkten mit
den vertraglich vereinbarten und den gesetzlichen Anforderungen.
Michael Bergk, IWE, Schweizerische Vereinigung für
­Qualitäts- und Managementsysteme e.V.
Die neuen Konzepte für die Produktzulassung
Vielleicht ist Ihnen noch die Sache mit schwermetallverseuchten Kinderspielzeug aus Fernost in Erinnerung. Die Erkenntnis
vieler besorgter Eltern war damals, das ein CE-Kennzeichen
kein Gütesiegel ist.
Sicherlich ist jedem schon aufgefallen, dass verschiedenste
Produkte – vom Spielzeug über Schweissdrähte, Elektrogeräte,
persönliche Schutzausrüstungen für Beruf und Freizeit bis hin
zu Maschinen und Anlagen mit einem «CE»-Zeichen (Abbildung 1) gekennzeichnet sind. CE steht für «Conformité Européenne», was europäische Konformität bedeutet. Im Gegensatz zu Gütesiegeln (Bsp. «GS» für geprüfte Sicherheit) ist das
CE-Kennzeichen kein Qualitätsausweis, sondern eine Erklärung
des Inverkehrbringers (namentlich der Hersteller oder Importeure), dass ein Produkt den geltenden Anforderungen genügt, … Es bedeutet, dass das Produkt die minimalen Sicherheitsanforderungen – welche für das
Produkt gesetzlich festgelegt wurden
– erfüllt werden. Im Fall des Kinderspielzeugs gab es keine zweckmässigen Verbote oder Grenzwerte für
schädliche Stoffe im Spielzeug.
Abb. 1: Kennzeichen
Die Grundlage für die CE-Kennzeichnung wurde 1985 in der EU mit dem neuen Konzept für die
Produktregulierung («New Approach») und dem Gesamtkonzept für die Konformitätsbewertung («Global Approach») gelegt. Diese Konzepte dienen der technischen Harmonisierung
bestimmter Produkte und dem Abbau von Handelshemmnis14 Schweisstechnik / Soudure 06 / 2012
EU-Richtlinie
Titel (in Klammern die jeweilige Schweizer Verordnung)
95 / 16 / EG
Aufzugsrichtlinie (SR 819.13 Aufzugs-Verordnung)
89 / 106 / EWG
Bauprodukte
97 / 23 / EG
Druckgeräte (SR 819.121 Druckgeräte-Verordnung)
2006 / 42 / EG
Maschinenrichtlinie
2009 / 105 / EG
Einfache Druckbehälter
2004 / 108 / EG
Elektromagnetische
Richtlinie
2003 / 87 / EG
Emissionshandelsrichtlinie
99 / 5 / EG
Funkanlagen und Telekommunikationseinrichtungen
90 / 396 / EWG
Gasverbrauchseinrichtungen
93 / 42 / EWG
Medizinprodukterichtlinie (SR 812.213 Medizinprodukte-Verordnung)
2006 / 95 / EG
Niederspannungsrichtlinie
89 / 686 / EWG
Persönliche Schutzausrüstungen
2000 / 9 / EG
Seilbahnen
88 / 378 / EWG
Spielzeug
Verträglichkeit / EMV-
Aufzählung nicht abschliessend!
Tab. 1: Auswahl verschiedener EU-Richtlinien
sen innerhalb des europäischen Binnenmarktes. Gemeinsam
haben beide Konzepte, dass sie den Eingriff nationaler Behörden auf ein unentbehrliches Mindestmass beschränken und
somit der Industrie grösstmöglichen Handlungsspielraum ermöglichen.
In der Vergangenheit hatte jedes Land seine eigenen Gesetze
und Vorschriften, mit welchen die Sicherheit von risikobehafteten Produkten national geregelt und beherrscht wurde. Die
europäische Gemeinschaft ist ein Raum ohne innere Grenzen,
welcher den freien Austausch von Personen, Waren, Dienstleis­
tungen und Kapital ermöglicht. Durch national unterschiedliche
Zulassungs- und Prüfverfahren entstanden technische Handelshemmnisse, welche durch die EU-weite Harmonisierung der
nationalen Vorschriften beseitigt wurden. Seit 1987 sind über
20 produktspezifische Richtlinien in Kraft getreten, die auf den
hier genannten Konzepten beruhen und einheitliche Mindestanforderungen für bestimmt Produkte festlegen, siehe Tab. 1:
Auswahl verschiedener EU-Richtlinien.
Die Schweiz ist nach den USA und China wichtigster Handelspartner der heute krisengeplagten Europäer. Nun stimmten die
Schweizer 1992 knapp mit «Nein» zu einem EU-Beitritt. Heute
würde diese Abstimmung mit grosser Wahrscheinlichkeit deutlicher ausfallen. Vor Einführung des neuen und des globalen
Konzeptes in der Schweiz kostete den Schweizer Produzenten
das Billet in die EU jedes Jahr rund eine halbe Milliarde Schwei-
Q-Management in der Schweisstechnik
zer Franken, verursacht durch unterschiedliche technische Anforderungen und zusätzliche Zulassungsverfahren.
Die Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU werden
seit 1999 durch die bilaterale Abkommen geregelt. Das Abkommen «Bilaterale I» ist vorwiegend ein Liberalisierungs- und
Marktöffnungsabkommen. Es sieht den Abbau technischer
Handelshemmnisse («Mutual Recognition Agreement») und
die gegenseitige Anerkennung von Konformitätsbewertungen
für die meisten Produkte vor. Natürlich mussten die EU-Richtlinien in Schweizerisches Recht überführt werden.
Das Bundesgesetz über die technischen Handelshemmnisse
(THG; SR 946.51) vom 1. Juli 1996 fordert, dass die Schweizerischen Vorschriften mit den Vorschriften der EU,… übereinstimmen. Natürlich sind Ausnahmen zum Schutz der Gesundheit, der Konsumenten oder der Umwelt möglich. Die Revision
des THG vom 1.Juli 2010 führt das «Cassis-de-Dijon-Prinzip»
auch in der Schweiz ein. Dieses Prinzip besagt, dass alle Produkte, die in einem EU-Mitgliedstaat vorschriftsgemäss hergestellt wurden, in der Schweiz verkauft werden dürfen.
Produktesicherheit in der Schweiz
Am 1. Juli 2010 wurde auch das Produktesicherheitsgesetz
(PrSG; SR 930.11) eingeführt. Darin wird die Übernahme der
Richtlinie über die allgemeine Produktsicherheit (2001 / 95 / EG)
zur Erfüllung der THG-Forderungen geregelt. Das PrSG schliesst
die Lücke für Produkte, welche bis anhin nicht von einer «eigenen» Richtlinie abgedeckt wurden.
Das PrSG fordert, dass ein Produkt die Sicherheit von Personen
nicht gefährden darf. Dies gilt für Gefahren, welche bei vorhersehbarer vernünftigerweise Verwendung – während des gesamten Produktlebenszyklus – zu berücksichtigen sind.
Harmonisierte / technische Normen
Die ersten Entwürfe für EU-Richtlinien enthielten sehr viel Detaillierungen und technische Informationen. Man stellte schnell
fest, dass der eurokratische Verwaltungsapparat mit dem technischen Fortschritt nicht Schritt halten konnte. Fortan beschränkte man sich darauf, in den Richtlinien nur die grundlegenden Anforderungen für das Produkt festzulegen. Aus diesem Grund entstand zum Beispiel der Begriff «Druckgeräte».
Mit diesem Begriff möchte man zukünftige Entwicklungen des
Behälter- und Anlagenbaus bereits heute mit in den Geltungsbereich der Druckgeräterichtlinie einschliessen, wenn von diesen Entwicklungen die gleichen Gefahren ausgehen können.
Damit der Nachweis für die Erfüllung der grundlegenden Anforderungen erbracht werden kann sind auf Ebene der EU abgestimmte Standards notwendig, bei deren Einhaltung davon
ausgegangen werden kann, dass ein Produkt diese Anforderungen erfüllt. Diese Standards werden von den Organisationen CEN und CENELEC ausgearbeitet. Eine harmonisierte
Norm ist eine technische Spezifikation, die von einer dieser
Organisationen oder beiden im Auftrag der EU auf dem Gebiet
der Normung und der technischen Vorschriften festgelegt wird.
Diese Normen werden im Europäischen Amtsblatt publiziert
(Abb. 2: Internetseite harmonisierte Standards http: / / ec.europa.eu / enterprise / policies / european-standards / harmonisedstandards / ).
Im Rahmen der Anpassung der schweizerischen Produktegesetzgebung an die EU-Richtlinien ist es erforderlich, dass die
Schweiz die harmonisierten Normen in nationale Normen umsetzt. In der Schweiz sprechen wir nicht von «harmonisierten»
Normen, sondern von «technischen» Normen, welche vom
Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) bezeichnet wurden.
Das Informationszentrum des SNV «switec» hat zu den EURichtlinien Dokumentationen herausgegeben.
Verantwortung der Hersteller und Inverkehrbringer
Die Botschaft vorweg: Die Verantwortung bleibt beim Hersteller – es gibt keine geteilte Verantwortung! Hersteller ist, wer
das Produkt hergestellt hat. Als Hersteller gilt auch jeder, der
sich durch das Anbringen seines Namens, seiner Marke oder
eines anderen unterscheidungskräftigen Kennzeichens als Hersteller ausgibt. Wie Hersteller behandelt werden Inverkehrbringer, die keinen Hersteller benennen (können oder wollen)
sowie Importeure.
Sofern die produktspezifische Richtlinie – abhängig vom Gefahrenpotential – Prüfungen, Inspektionen oder Zulassungen vorsieht, werden diese von unabhängigen benannten Stellen
wahrgenommen, welche vom Hersteller oder Inverkehrbringer
gewählt werden können.
Behörden und Institutionen treten in den Hintergrund und führen die Marktüberwachung durch, anhand von Stichproben und
dem Nachgehen von Hinweisen.
Zur gestärkten Verantwortung der Hersteller ergeben sich dadurch weitere Vorteile:
• Wegfall von obligatorischen Produktzulassungen durch
staatliche Stellen
• Freie Wahl der benannten Stelle
• Reduktion des Prüfaufwandes bei Serienprodukten durch
Kombination von Baumusterprüfungen und dem Qualitätssicherungssystem
• Keine zusätzlichen Kosten für Produktzulassungen für den
Export in die EU
• Schnellere Markteinführung
Welche Aufgaben ergeben sich nun für den Hersteller konkret?
Er muss eine Konformitätsbewertung vornehmen, auf deren
Basis er eine Konformitätserklärung abgeben und eine Kennzeichnung vornehmen kann, mit der Aussage, dass sein Produkt die grundlegenden Anforderungen der betreffenden EURichtlinie erfüllt. Der Hersteller muss die Risiken ermitteln und
den Kunden mit geeigneten Mitteln informieren, welche Gefahren von diesem Produkt während des gesamten Produktlebenszyklus ausgehen können.
Im Falle von Mängeln muss der Hersteller über Aufzeichnungen verfügen, mit welchen er belegen kann, dass zum Zeit06 / 2012 Schweisstechnik / Soudure 15
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Q-Management in der Schweisstechnik
punkt der Auslieferung die Mängel nicht offensichtlich bestanden haben. Daneben sollte sich der Hersteller auch Gedanken
machen, wie er im Fall der Fälle einen Produktrückruf organisiert. Diese Aufzählung der Tätigkeiten ist verallgemeinert und
nicht vollzählig. Je nach Vorgabe der Richtlinie muss er eine
benannte Stelle in das Konformitätsbewertungsverfahren mit
einbinden.
Abb. 2: Webseite European Standards
Abb. 3: Webseite NANDO
Abb. 4: Das Prozessmodell der ISO 9001
16 Schweisstechnik / Soudure 06 / 2012
Benannte Stellen (engl. Notified Body)
Eine Benannte Stelle ist eine für die Durchführung von Prüfungen und Erteilung von Bescheinigungen im Zusammenhang
mit den Konformitätsbewertungsverfahren vorgesehene Stelle,
die der Kommission der EU von einem Vertragsstaat benannt
worden ist. Die benannte Stelle ist eine neutrale, unabhängige
und akkreditierte Organisation. Ihre Aufgabe ist, Konformitätsbewertungen an Produkten des freien Warenverkehrs durch
zuführen, sofern dies für das betreffende Produkt gemäss den
EU-Richtlinien vorgesehen ist. Im Internet finden Sie unter
dem Link http: / / ec.europa.eu / enterprise / newapproach / nando /
(Abb. 3) die aktuell gültige Aufstellung der benannten Stellen.
Der Nutzen eines Managementsystems bei der
Konformitätsbewertung
Wie sie bereits hier erfahren haben, ist der Hersteller oder Inverkehrbringer für sein Produkt allein verantwortlich. Die QMNorm ISO 9001 fordert u.a., dass der Hersteller die Anforderungen in Bezug auf das Produkt bewertet (Abschnitt 7.2.2),
Abb. 4: Prozessmodell der ISO 9001. Er prüft im Rahmen einer
Konformitätsbewertung, ob sein Produkt den geltenden Vorschriften entspricht. Die meisten EU-Richtlinien sehen dafür
ein modulares Konzept vor. Mit steigenden Risikopotential und
Anzahl der gefertigten Produkte erhöhen sich die Anforderungen aus den Modulen an Produkt und Hersteller. Es gibt Module, welche die Zulassung des Managementsystem durch die
benannte Stelle voraussetzen. Für Produkte mit geringem Risikopotential ist häufig keine benannte Stelle in das Konformitätsbewertungsverfahren involviert. Das bedeutet jedoch
nicht, dass nichts getan werden muss. Die EU-Richtlinien
sehen für diesen Fall die Entwicklung, Herstellung und Schlussprüfung nach «guter Ingenieurpraxis» und «Regeln der Technik» vor.
Welche Tätigkeiten muss der Hersteller für die
Konformitätsbewertung ausführen?
Der Hersteller muss:
• Kompetenzen festlegen,
• Ressourcen ermitteln und bereitstellen,
• Gesetzliche, normative und Kundenanforderungen ermitteln,
• Wahl des Konformitätsbewertungsverfahrens vornehmen,
• Risikobewertung / Gefahrenanalyse durchführen,
• Qualitätsplan erstellen,
• Betriebsanleitung erstellen,
Q-Management in der Schweisstechnik
• Dokumentieren, dass er die Entwicklungs-, Prüf- und Herstellprozesse beherrscht,
• Verfahren für die Lenkung fehlerhafter Produkte einführen,
• Messmittel kalibrieren,
• Prüfungen durchführen und Prüfergebnisse aufzeichnen,
• Anhand der Prüfergebnisse bewerten, ob das Produkt konform mit den Anforderungen ist,
• Eine Konformitätserklärung erstellen und die Kennzeichnung der Produkte vornehmen sowie
• Aufzeichnungen und Dokumente aufbewahren.
Diese Tätigkeiten sind alles Bestandteile eines Managementsystems (Tab. 2)! Ein Managementsystem und eine Zertifizierung des Managementsystems ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Man kann auch ohne (zugelassenes) Managementsystem Produkte mit hohem Gefahrenpotential herstellen. Bei
mehreren Produkten kann der Aufwand, z.B. verursacht durch
die Einzelabnahme durch die benannte Stelle, einen Kostenfaktor darstellen.
Bei Konformitätsbewertungsverfahren ohne Beizug einer benannten Stelle fehlt dem Hersteller gegenüber seinem Kunden
aber auch ein neutraler Nachweis, dass er nach einem QM-Plan
produziert. Manchmal wird der Hersteller auch bei Ausschrei-
bungen ausgeschlossen – berechtigt oder unberechtigt sei dahingestellt -, wenn er kein Managementsystem nachweisen
kann.
Verfahren mit Managementsystem geben dem Hersteller mehr
Flexibilität und Möglichkeiten zur Kostenreduktion bei der Herstellung und Prüfung von Produkten. Abbildung 5 zeigt am Beispiel der Druckgeräterichtlinie welche Module – abhängig vom
Gefahrenpotential in der linken Spalte – vom Hersteller mit
oder ohne Managementsystem gewählt werden können.
Wann macht eine Zertifizierung nach ISO 3834-2 Sinn?
Bleiben wir zunächst bei der ISO 9001. In ihrem Abschnitt 7.5.2
fordert sie die Validierung der Prozesse deren Ergebnis nicht
durch nachfolgende Überwachung oder Messung verifiziert
werden kann und bei denen sich deshalb Unzulänglichkeiten
erst zeigen, nachdem das Produkt in Gebrauch gekommen ist.
Dies gilt u.a. auch für das Schweissen. Schweissbetriebe wurden in der Vergangenheit im Rahmen von Herstellerzulassungen durch Behörden oder deren ermächtigte Vertreter überprüft. Die Kriterien der Überprüfung fokussierten auf die Qualifikation des Personals, der Prozesse sowie der Einrichtungen
am Produktionsstandort. Die Systematik nach der Norm ISO
3834 Teil 2 bis 4 spielte keine Rolle.
Anforderungen aus ISO 9001:2008 Anforderungen aus Richtlinien
4.2.3 Lenkung von Dokumenten
4.2.4 Lenkung von Aufzeichnungen
Gesetze, Normen, Spezifikationen etc.
Prüfnachweise, Freigaben, Archivierung
5.1 Selbstverpflichtung der Leitung
5.4.2 Planung des QMS
5.5 Verantwortung, Befugnis Kom. …
Legal Compliance
Prozesse und Massnahmen
Kompetenz- und Unterschriftenregelung
6.2.2 Kompetenz, Schulung, Bewusstsein
6.3 Infrastruktur
Qualifikation
Maschinen und Ausrüstungen
7.1
7.2
7.3
7.4
7.5
7.6
Qualität planen
Gefahrenanalyse
Verifizierung, Validierung der E.-Ergebnisse
Qualifikation der Lieferanten, Werkstoffe
Prozessqualifikationen
Regelmässige Kalibrierung
Planung der Produktrealisierung
Ermittlung der Anforderungen…
Entwicklung
Beschaffung
Produktion
Überwachungs- und Messmittel
8.2.3 Überwachung von Prozessen
8.2.4 Überwachung von Produkten
8.3 Lenkung fehlerhafter Produkte
u.a. Schweissen
Prüferergebnisse
Massnahmen / Verfolgung
Tab. 2: Anforderungen der ISO 9001 gegenüber den Anforderungen aus Richtlinien
06 / 2012 Schweisstechnik / Soudure 17
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Q-Management in der Schweisstechnik
Abb. 5: Die Module der Druckgeräterichtlinie
vergleichen zu können. Die Feststellung der Übereinstimmung
erfolgt in vereinbarten oder geforderten Dokumenten durch beauftragte Personen oder Stellen.
Die fehlende Übereinstimmung mit einzelnen oder allen Anforderungen beeinflusst die Gebrauchstauglichkeit und die Sicherheit des Produktes.
Neben dem Hersteller können weitere Personen oder Stellen
mit der Feststellung der Konformität von Produkten oder
Dienstleistungen gefordert oder beauftragt werden. Unter «second Party» versteht man die Bestätigung der Konformität
durch den Kunden, beispielsweise durch eine Werksabnahme.
Besteht ein allgemeines Interesse (z.B. hohe Sicherheitsrisiken), sind vom Gesetzgeber neutrale Dritte («third Party») für
die Feststellung der Konformität vorgesehen. Abb. 6: Die Konformität von Produkten gegenüber Gesetz, Vertrag und Erwartungen.
Neben der oben beschriebenen gesetzlichen Konformität kann
die Erfüllung weiterer Anforderungen vertraglich vereinbart
werden. Inhalt, Gestaltung und Umfang der vertraglich vereinbarten Konformität ist zwischen den Vertragspartnern zu vereinbaren, einschliesslich der durchzuführenden Prüfungen, die
Dokumentation der Prüfergebnisse und die Bewertung der
Konformität. Die Einhaltung nationaler Bestimmungen kann
auch ausserhalb deren Geltungsbereich gefordert werden. Sie
wirken dann als vertragliche Vereinbarung, wie es zum Beispiel
in der Schweiz mit der «EN 15085: Schweissen von Schienenfahrzeugen und –teilen» der Fall ist.
Abb. 6: Die Konformität von Produkten gegenüber Gesetz, Vertrag und Erwartungen.
Durch die neuen Möglichkeiten des New Approach fehlt auch
für Schweissbetriebe bei der Herstellung von geschweissten
Produkten eine Überprüfung durch eine neutrale Stelle. Die
Anforderungen nach ISO 3834-2 müssen für den geregelten
Bereich erfüllt werden, eine Zertifizierung ist nicht zwingend.
Jedoch ist sie dann empfehlenswert, wenn im ungeregelten
Bereich geschweisst wird oder das gewählte Modul bei der
Konformitätsbewertung den Beizug einer benannten Stelle
nicht vorsieht. Mit einer Zertifizierung hat man einen neutralen Nachweis, dass die normativen Anforderungen erfüllt
wurden.
Die Dokumentation der Produktkonformität
Was bedeutet nun eigentlich «Konformität»? Nach ISO / IEC
17000 bedeutet Konformität die Darlegung, dass festgelegte
Anforderungen bezogen auf ein Produkt erfüllt sind. Produkte
sollen unter reproduzierbaren Bedingungen entwickelt, hergestellt und geprüft werden, um die Erfüllung von Anforderungen
18 Schweisstechnik / Soudure 06 / 2012
Nachweis der Produktkonformität
Für den gesetzlich regulierten Bereich sind gemäss EU-Beschluss 768 / 2008 / EG Konformitätserklärungen des Herstellers oder Konformitätsbescheinigungen durch neutrale Dritte
vorgesehen. Die Richtlinien enthalten in ihren Anhängen Vorlagen für Inhalt und Gestaltung dieser Dokumente, einschliesslich der geforderten Sprachen und Begriffe. Es empfiehlt sich
von selbst, die geforderten Inhalte zu übernehmen und die eigene Kreativität auf die optische Gestaltung der Dokumente zu
beschränken. Tab. 3 enthält eine Aufstellung der allgemeinen
Inhalte von Nachweisdokumenten zur Produktkonformität. Die
Gültigkeit der Konformitätsaussage bezieht sich auf die Erfüllung der Anforderungen zum Prüfzeitpunkt. Eine dauerhafte
Aussage ist bei konstruktiven Massnahmen (Bsp. technische
Anforderungen) möglich. Schäden durch eine nicht sachgerechte Verwendung des Produktes gehen nicht zu Lasten des
Herstellers.
Für den ungeregelten Bereich stehen mehrere Möglichkeiten
des Nachweises zur Verfügung, wobei – trotz häufig anzutreffender Praxis – nicht jede zweckmässig oder angemessen ist.
Dies gilt besonders für Prüfbescheinigungen nach EN 10204,
welche heute auch für komplexe Systeme – zum Beispiel für
Kälteanlagen – angewendet werden.
Q-Management in der Schweisstechnik
Technische Dokumentation
Allgemeine Beschreibung
Zeichnungen, Stücklisten
Beschreibungen und Erläuterungen zur Funktionsweise
Risikobewertung / Gefahrenanalyse
Aufstellung der angewandten Normen
Ergebnisse von Berechnungen
QM-Plan / Prüfplan
Prüfberichte
Konformitätserklärungen, Konformitätsbescheinigung,
Einbauerklärung
Montage- und Betriebsanleitung
Tab. 3: Aufstellung der allgemeinen Inhalte von Nachweisdokumenten
Prüfbescheinigungen nach EN 10204
Prüfbescheinigungen nach EN 10204 bestätigen die Konformität des Produktes gegenüber den Anforderungen der Bestellung mit dem Ziel, den Prüfaufwand beim Besteller zu reduzieren und die Rückverfolgbarkeit von Zulieferungen zu gewährleisten.
Die Urform der EN 10204 entstand 1951 als «DIN 50049: Bescheinigungen über Werkstoffe». Die Norm fand weltweite Anwendung, da es «nichts Besseres» gab. Zunehmend wurden
Bescheinigungen nach DIN 50049 auch für komplexe Produkte
verwendet. 1992 wurde auf Basis der DIN 50049 die EN 10204
veröffentlicht, für Erzeugnisse aus metallischen Werkstoffen,
welche auch auf Erzeugnisse aus anderen Werkstoffen angewendet werden konnte. Massgebend sind jedoch die Forderung der Stahl- und Eisenindustrie. Viele Festlegungen der EN
10204 können in anderen Branchen und bei komplexen Erzeugnissen nicht angewendet werden, z.B. die Funktion des «Abnahmebeauftragten» oder einheitliche Kriterien für die korrekte
Auswahl der Prüfbescheinigung. Eine Ausweitung und Anpassung der EN 10204 auf andere Erzeugnisse wird aber vom zuständigen Normenausschuss – vorsichtig ausgedrückt – «nicht
unterstützt». Viele von uns hätten sich diese Beharrlichkeit für
eine einheitlich verbindliche Vorlage für die Gestaltung von Materialprüfbescheinigungen z.B. für Baustähle gewünscht.
Arten von Prüfbescheinigungen nach EN 10204
Tabelle 4 enthält die Arten von Prüfbescheinigungen.
Die Norm unterscheidet zwei Arten von Bestätigungen:
• Die Bestätigung der Konformität der gelieferten Produkte
mit den Anforderungen aus der Bestellung durch einen berechtigten Vertreter des Unternehmens. Dieser Vertreter
benötigt keinen technischen Sachverstand, noch muss er
die Prüfungen durchführen, beaufsichtigen oder bewerten.
• Die zweite Art der Bestätigung ist in den Abnahmeprüfzeugnisse nach 3.1 und 3.2 die Bestätigung der Prüfergebnisse durch den «Abnahmebeauftragten» anhand der Prüfverfahren und der Bewertung der Ergebnisse im Hinblick
auf die Vorgaben in den zugehörigen Normen und in der
Bestellung. Die Bestätigung der Prüfergebnisse erfolgt zusätzlich zur Bestätigung der Konformität durch den Her­
steller.
Die Bestätigung kann auch elektronisch erfolgen, wenn darauf
hingewiesen wird, Bsp. «Dieses Dokument wurde auf elektronischem Wege erstellt und ist auch ohne Unterschrift gültig.»
Hier muss aber sichergestellt werden, dass die Namen der berechtigten Personen nur dann eingefügt werden können, wenn
diese ihre Freigabe dafür erteilt haben.
Der Abnahmebeauftragte muss unabhängig von der Fertigungsabteilung des Herstellers sein, z.B. ein Mitarbeiter der
Qualitätssicherung oder einer externen Institution. Der «amtliche» Abnahmebeauftragte / r – welcher für Abnahmeprüfzeugnisse nach 3.2 gefordert ist – bestätigt zusätzlich die Prüfergebnisse. Er übernimmt dabei keinerlei Verantwortung, er bestätigt
die Richtigkeit der Prüfergebnisse.
Die Weitergabe von Prüfbescheinigungen darf auch elektronisch erfolgen. Nur achten Sie bitte darauf, dass das Dokument
nach der Übertragung noch leserlich ist. Ein Händler darf nur
Originale oder Kopien der vom Hersteller gelieferten Prüfbescheinigungen weitergeben.
Im Rahmen meiner Tätigkeit stelle ich immer wieder fest, dass
Prüfbescheinigungen nach EN 10204, insbesondere das Abnahmeprüfzeugnis 3.1 nach EN 10204, vom Auftraggeber am häufigsten gefordert und am wenigsten gelesen werden. Im einfachsten Fall sollte der Besteller eine Plausibiltätsprüfung des
Inhaltes durchführen und die Rückverfolgbarkeit zur Lieferung
überprüfen. Dies mindestens unter dem Aspekt, dass der Aussteller auch eine Nichtkonformität – z.B. die Nichteignung eines
Produktes in Verbindung mit Stoffen mit gefährlichen Eigenschaften – bescheinigen könnte...
Konformitätserklärungen nach EN ISO / IEC 17050
Die Norm EN ISO / IEC 17050 beschreibt die Ausstellung und
den Inhalt von Konformitätserklärungen und kann als verallgemeinerte Version der EN 10204 bezeichnet werden. Konformitätserklärungen nach diesem Standard können universell für
alle Branchen und Erzeugnisse im nationalen und internationalem Umfeld angewendet werden. Die Qualitätsmerkmale des
Produktes sind nicht geregelt, die Erklärung bezieht sich auf die
Übereinstimmung des Produktes mit den festgelegten Anforderungen als ganzheitliche Aussage. Zur Unterscheidung mit
den gesetzlich geforderten Konformitätserklärungen ist die korrekte Betitelung als «Konformitätserklärung des Anbieters nach
ISO / IEC 17050» wichtig sowie die Aussage «Das Produkt ist
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Q-Management in der Schweisstechnik
konform mit den Anforderungen der folgenden Dokumente: …
Norm (deren Verweisungen!), Vorschrift, Spezifikation…».
Neben Erzeugnissen können Konformitätserklärungen nach EN
ISO / IEC 17050 auch für Prozesse, Verfahren (Bsp. Übertragung
von Werkstoffkennzeichnen), Systeme (Bsp. Qualität, Umwelt,
Arbeits- und Gesundheitsschutz), Personalqualifikationen und
Organisationen ausgestellt werden. Die Anforderungsdokumente, auf welche in den Erklärungen Bezug genommen wird,
sind Normen, Gesetze und Verordnungen, Spezifikationen
(Werksnormen, Spezifikation, QSV) oder sogar Eigendokumente, wenn geeignete Vorgabedokumente fehlen.
Die Konformitätserklärung kann von folgenden Personen oder
Stellen ausgestellt werden:
•
•
•
•
Hersteller (oder sein im Land ansässiger Bevollmächtigter)
Importeur
Händler / Inverkehrbringer
Installateur / Montageunternehmen / Dienstleister
Der Aussteller muss Name und Kontaktadresse sowie seine
Stellung in der Organisation angeben. Die Konformitätserklärung stellt eine vertragliche Vereinbarung dar.
Eine Konformitätserklärung nach EN ISO / IEC 17050 ist nicht
zu verwechseln mit einer CE-Konformitätserklärung nach Produktrichtlinie (Bsp. Maschinenrichtlinie, Druckgeräterichtlinie
etc.). Eine EC-Konformitätserklärung behandelt nur die grundlegenden Sicherheitsanforderungen aus der Produktrichtlinie
und nicht alle Qualitätsmerkmale eines Produktes, Bsp. Funktion, Gebrauch.
Der Aussteller der Konformitätserklärung nach EN ISO / IEC
17050 trägt die Verantwortung für den Inhalt der Konformitätserklärung. Er muss aber die Prüfungen und Begutachtungen
nicht selbst vornehmen, sondern kann sich auf die Prüfergebnisse von Zweiten und / oder Dritten berufen.
Auch wenn der Aussteller nicht der Hersteller des Produktes
ist, bleibt er vollständig in der Produktverantwortung, wenn er
die Konformität bestätigt hat. Der Konformitätserklärung können weitere Dokumente hinzugefügt werden, welche unter
«Zusätzliche Angaben» aufzulisten sind.
Im Fall von auftretenden Fehlern / Mängeln am konfirmierten
Produkt muss auf die Produktdokumentation zurückgegriffen
werden können, deshalb ist der Aussteller für die Lenkung der
Konformitätserklärungen und referenzierten Dokumente (Bsp.
Prüfprotokolle) zuständig. Diese Anforderungen werden oft unterschätzt, denn die Lenkung bedeutet die Aufrechterhaltung
(Lesbarkeit), Erweiterung oder Einschränkung bis zur Zurückziehung der Erklärungen und weiterhin die Festlegung einer
angemessenen Aufbewahrungsfrist.
Weitere Prüf- und Konformitätsdokumente
Sie bemerken, dass die Begleitdokumentation zu einem Produkt zwischenzeitlich zu einem Qualitätsmerkmal gereift ist
und diese mit über die Gebrauchstauglichkeit von Erzeugnissen
entscheidet. Auf weitere – geforderte Dokumente wie u.a.
technische Dokumentationen, Risikobewertungen sowie Montage- und Betriebsanleitungen – gehe ich in meinem Beitrag
nicht ein.
EN 10204
Abschnitt
Titel
Inhalt
2.1
Werksbescheinigung
Bescheinigung, in welcher der Hersteller bestätigt, dass die gelieferten Erzeugnisse
den Anforderungen der Bestellung entsprechen, ohne Angabe von Prüfergebnissen
2.2
Werkszeugnis
Bescheinigung, in welcher der Hersteller bestätigt, dass die gelieferten Erzeugnisse
den Anforderungen der Bestellung entsprechen, mit Angaben von Ergebnissen nicht­
spezifischer Prüfungen
3.1
Abnahmeprüfzeugnis
Bescheinigung, herausgegeben vom Hersteller, in der bestätigt wird, dass die gelieferten Erzeugnisse, in der Bestellung festgelegter Anforderungen der Bestellung entsprechen, mit Angaben der Prüferergebnisse.
• Die Prüfeinheit und die Durchführung der Prüfung sind in der Erzeugnisspezifikation,
den amtlichen Vorschriften und technischen Regelwerken und / oder der Bestellung
festgelegt.
• Die Bescheinigung wird bestätigt von einem von der Fertigungsabteilung unabhängigen Abnahmebeauftragten des Herstellers.
3.2
Abnahmeprüfzeugnis
Bescheinigung, in der sowohl von einem von der Fertigungsabteilung unabhängigen
Abnahmebeauftragten des Herstellers als auch von dem Beauftragten des Bestellers
oder dem in den amtlichen Vorschriften genannten Abnahmebeauftragten bestätigt
wird, dass die gelieferten Erzeugnisse, der in der Bestellung festgelegten Anforderungen erfüllen, mit Angaben der Prüfergebnisse.
Tab. 4: Arten von Prüfbescheinigungen
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Q-Management in der Schweisstechnik
Ein Fossil ist das Qualitätszertifikat nach DIN 55350 Teil 18,
welches heute noch – u.a. im Bereich der Wehrtechnik – vom
Auftraggeber verlangt wird. Dieses Qualitätsprüfzertifikat stellt
jedoch keine ganzheitliche Konformitätsaussage dar.
Im internationalen Warenverkehr finden wir weiterhin das
«CoC»: Certificate of Compliance oder auch Certificate of Conformity. Dieses Dokument behandelt jedoch nicht die technischen Lieferbedingungen sondern dient als Nachweis des
Erzeugnisses für Zolldeklarationen.
Fazit
Neben der Erfüllung der Anforderungen und Erwartungen des
Kunden müssen bei der Lieferung von Produkten und Leistungen auch die gesetzlichen Forderungen aus dem neuen und
ganzheitlichem Konzept für die Produktzulassung und Konformitätsbewertung erfüllt werden. Die technischen Anforderungen sind in den harmonisierten bzw. technischen Normen
festgelegt, deren Geltungsbereich auch vertraglich erweitert
werden kann. Der Besteller sollte sich jedoch im Klaren sein,
dass hohe An­forderungen auch höhere Herstellkosten verur­
sachen. Für den Lieferanten sind die Anforderungen bezüglich
Haftung, Risiko und Dokumentation gestiegen, jedoch sind
die Eintrittsbarrieren – insbesondere für den Export – gefallen,
was neue wirtschaftliche und technische Möglichkeiten eröffnet.
Die technischen Handelshemmnisse wurden beseitigt, nun
liegt es an der Politik und den Banken, die währungsbedingten
Handelshemmnisse zu beseitigen.
Marktführer mit langjähriger Erfahrung
Die SQS ist die führende Schweizer Organisation für Zertifizierungs- und Bewertungsdienstleistungen. Sie wurde
1983 als eine der weltweit ersten Unternehmungen dieser Branche gegründet. Heute ist die Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und Managementsysteme (SQS) international tätig und zählt mehr als 150 festangestellte und über 250 freie Mitarbeitende in mehreren Ländern.
Neutral und unabhängig – Konstituiert als schweizerischer Verein, ist die SQS eine neutrale und unabhängige Not-For-Profit-Organisation. Ihr
gehören bereits über 60 Mitglieder aus schweizerischen Wirtschaftsverbänden und Bundesstellen an, die den Gedanken der qualitativ hochwertigen Zertifizierung unterstützen.
Alles aus einer Hand – Mit über 100 festangestellten Auditoren und einem Marktanteil von rund 70 Prozent in der Schweiz deckt die SQS
sämtliche Industrie- und Dienstleistungsbereiche kompetent ab.
Sie bietet massgeschneiderte Audit- und Zertifizierungsdienstleistungen und darüber hinaus wertvolle Synergien und Mehrwerte. Durch die
branchenübergreifende Kompetenz entstehen interessante Kombinationsmöglichkeiten, gerade auch für internationale tätige Unternehmen.
Für jede Unternehmensgrösse – Die breite Erfahrung der SQS-Auditoren garantiert, dass die Audit- und Zertifizierungsdienstleistungen ganz
genau auf die Bedürfnisse der Unternehmen jeder Grösse und Branche zugeschnitten sind.
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XBCC030 L=550
1 XBCC010
XBCC030 L=550
2 XBCC010
XBCC030 L=550
3 XBCC010
XBCC042 L=380 ÷700
4 XBCC080
XBCC041 bracci
L=380 ÷700
5 XBCC065
ofondità
regolabile
6 XPC075
r XPC070
le versioni BSM e BSP
XEP030
7 XEC010
XEP025
8 XEC015
XEP035
9 XEC035
justable
arms depth 10
for XEP055
XEP060
SM
and
BSP
version
XEU100
11
XEP031
12 XEC020
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f
L=400
L=400
L=400
L=400
L=400
BSM-BSP
1 XBCC030 L=550
2 XBCC030 L=550
3 XBCC030 L=550
PB-PBP 4 XBCC042 L=380 ÷700
XBCC015 5L=600
XBCC020
÷700
XBCC041
L=380L=800
XBCC015 6L=600
XBCC020
L=800
XPC070
XBCC015 7L=600
XBCC020
L=800
XEP030
XBCC085 8L=600
XBCC090
L=800
XEP025
XBCC070 9L=600
XBCC075
L=800
XEP035
10
11
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XEP060
XEU100
XEP031
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5
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7
8
9
10
11
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XBCC010
L=400
XBCC010
L=400
XBCC010
L=400
PF136-PF151L=400
XBCC080
1
XBC020
XBCC065
L=400
2
XPC075
3
XEC010
4
XEC015
5
XBC021
XEC035
6
XEP055
7 - XEC010
8
XEC015
XEC020
9
XEC035
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XEP055
11
12
PB-PBP
XBCC015
XBCC015
XBCC015
XBCC085
XBCC070
L=600
L=600
L=600
L=600
L=600
XBCC020
XBCC020
XBCC020
XBCC090
XBCC075
L=800
L=800
L=800
L=800
L=800
PF136-PF151
1
XBC020
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3
4
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XBC021
6
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XEC010
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9
XEC035
10
XEP055
11
12
06 / 2012 Schweisstechnik / Soudure 21
f
Bauprodukte in CH/EU
Bauprodukte in der CH und in der EU
Kritische Fragen zum Thema «Inverkehrbringen von Bauprodukten»
Im Rahmen eines Übereinkommens
zwischen den Ländern der Europäischen Union (EU) und der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA)
hat sich die Schweiz durch Übernahme
Europäischer Normen (EN) zum Abbau
technischer Handelshemmnisse verpflichtet.
Die Schweiz hat zu dieser EN keine Vorbehalte geäussert und sie als SN EN 1090-1+A1:2011 unter der
Bezeichnung SIA 263.051+A1 ins Schweizerische Normenwerk
übernommen.
Sie ersetzt die Norm SN EN 1090-1:2009.
Die Fachzeitschrift metall hat mit dem Autor – der in mehreren
Teilen erscheinenden Fachberichte – Artho Marquart, über das
Inverkehrbringen von Bauprodukte gesprochen.
Artho Marquart, MAS ZFH in Schweisstechnologie,
Fremdüberwachung im Brandschutz
Frage: Herr Marquart, alle «Inverkehrbringer» von Brandschutztüren und Fenstern haben sich bis anhin erfolgreich gegen die
Fremdüberwachung gewehrt. Mit dem neuen Bauproduktegesetz und der gegenseitigen Anerkennung von Konformitätsbewertungen MRA lässt sich die Fremdüberwachung nun nicht
mehr vermeiden. Die momentane Strategie muss also geändert werden. Konnte die Schweizerische Metall-Union (SMU)
diese Entwicklung nicht verhindern?
Antwort: Ihre Aussage ist völlig richtig. Über zwanzig Jahre
konnte das alte System ohne Fremdüberwachung erfolgreich
beibehalten werden. Doch die Rahmenbedingungen haben
sich grundlegend geändert. Das CH-Bauproduktegesetz musste
an das Europäische angepasst werden. Dies hat in letzter Konsequenz dazu geführt, dass die CH-Produzenten gezwungen
werden das bestehende System aufzugeben. Der Umfang der
jeweiligen Fremdüberwachung kann den entsprechenden Produktenormen entnommen werden. Im Bereich «Fenster und
Türen» wird dies wohl die harmonisierte Produktenorm SN EN
16034 sein.
Frage: Was fordert diese Norm?
Antwort: Diese Norm fordert eine alljährliche Fremdüberwachung des Betriebes. Für die Fremdüberwachung ist, gemäss
«Bundesamt für Bauten und Logistik» BBL, die «physische Anwesenheit» des «Inspektors» im Betrieb notwendig. Die Aufgabe der SMU ist es nun die Umsetzung möglichst produzentenfreundlich zu gestalten und die Kosten der Umsetzung möglichst tief zu halten. Die Kosten könnten beispielsweise mit
einer Grundpauschale je Betrieb sowie einer Abgabe je Brandschutzelement gedeckt werden. Für die Umsetzung erscheint
uns ein QS-Handbuch, welches den Produzenten bei der Umsetzung hilft, sehr sinnvoll zu sein. Dies hat sich beispielsweise
22 Schweisstechnik / Soudure 06 / 2012
bei der Umsetzung der Norm EN 1090ff bestens bewährt. Momentan sind wir mit diversen Akteuren in diesem Bereich an
der Ausarbeitung von tragbaren Lösungen beschäftigt. Die bereits in der EU vorhandenen Systeme wollen wir nicht übernehmen weil uns diese zu aufwendig erscheinen. Überstürzter Aktionismus ist, da wir Neuland betreten, also fehl am Platz. Es
lässt sich jedoch nicht vermeiden, dass alle «Inverkehrbringer»
mehr in die Qualitätssicherung, respektive in die Erfüllung der
Produktenormen, investieren müssen.
«Harmonisierte Europäische Produktenormen hEN»
Frage: Die in der Zeitschrift metall (Schweisstechnik Soudure)
publizierte Informationsreihe zum Thema «Inverkehrbringen
von Bauprodukten» hat aufgezeigt, dass auch CH-Produzenten
tiefgreifende Veränderungen in ihren Betrieben durchführen
müssen. Die jeweiligen Produktenormen erfordern umfangreiche zusätzliche Massnahmen in der Qualitätssicherung,
damit Produkte am Markt angeboten werden dürfen. Mit der
Leistungserklärung deklariert der Produzent, dass er die Produktenorm korrekt umsetzt. Uns erscheint der Aufwand und
somit die anstehenden Kosten zu hoch. Warum hat die CH sich
nicht gegen diese Bürokratie gewehrt?
Antwort: Die CH hat sich mit dem Abschluss der bilateralen
Verträge verpflichtet im Bereich der harmonisierten europäischen Normen und Zulassungen europäisches Recht zu übernehmen. Als Mitglied der CEN besitzt die Schweiz zudem ein
Mitbestimmungsrecht. Die CH ist in verschiedenen Technischen Kommissionen TC vertreten. Für CH-Unternehmer ist
es schwer verständlich, dass die Umsetzung der Produktenormen mit so viel Aufwand verbunden ist. Wohl in keinem
anderen europäischen Land hat die Eigenverantwortung einen
so hohen Stellenwert wie bei uns. Aus neutraler Sicht des Kunden betrachtet sieht die Sache natürlich anders aus. Die hohe
Dynamik des Marktes welcher zudem durch eine hohe Internationalität geprägt ist, hat dazu geführt, dass die Anforderungen an die Produkte sich laufend ändern. Die Fertigungstiefe in
den Betrieben nimmt ab. Von Kosten getrieben wird dort eingekauft wo die Leistungen am günstigsten zu beschaffen sind.
Die Erfüllung der Produktenormen mittels Leistungserklärung
ist unter diesen Umständen ein zentraler Bestandteil des Geschäftsalltages geworden. Meiner Meinung nach wird nun von
der «Bauindustrie» das eingefordert was in der «Maschinenindustrie» schon lägst üblich ist. Diese Umstellung ist alles andere als einfach. Schlussendich werden aber sämtliche Marktteilnehmer davon profitieren weil die Produkte in der Qualität
vergleichbar sind.
Verfahrensvereinfachungen bei den Konformitätsbewertungsverfahren
Frage: Die Konformitätsbewertungsverfahren sind in der Regel
mit grossem Aufwand verbunden. Sind im Gesetz Verfahrensvereinfachungen vorgesehen.
Bauprodukte in CH/EU
Antwort: Ja, Verfahrensvereinfachungen hat der Gesetzgeber
vorgesehen:
• für Kleinstunternehmen bei Bauprodukten, die unter die
Systeme 3 und 4 fallen.
• für nicht in Serie gefertigte Produkte sogenannte typische
«Handwerkerprodukte».
Für Produkte der Verfahren 1+, 1 und 2+ sind keine Vereinfachungen vorgesehen. Bei diesen Verfahren ist das Sicherheitsbedürfnis zu gross.
«Produktenormen und Kleinunternehmer»
Frage: Ist es für den Kleinstunternehmer überhaupt noch möglich die wesentlichen Produktenormen erfüllen zu können?
Antwort: Aus heutiger Sicht sind zwei Normen besonders
wichtig. Die Produktenorm prEN 16034:2009 Fenster, Türen
und Tore – «Produktenorm, Leistungseigenschaften – Feuerund / oder Rauschutzeigenschaften». Diese Norm könnte man
als klassische Norm der «Metallbauer» bezeichnen. Die Umsetzung dieser Norm ist mit erheblichem Aufwand verbunden.
Die Anforderungen können jedoch auch von einem Kleinstbetrieb erfüllt werden. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass genügend qualifiziertes Personal zur Verfügung steht.
Frage: Wie steht es mit der Produktenorm EN 1090ff «Ausführung von Stahltragwerken und Aluminiumtragwerken für tragende Bauteile»?
Antwort. Diese könnte man als klassische Norm der «Stahlbauer» bezeichnen. Die Umsetzung dieser Norm ist sehr umfangreich und von hoher Komplexität geprägt. Insbesondere
die Anforderungen in der Schweisstechnik sind sehr anspruchsvoll. So gilt beispielsweise als Mindestqualifikation für die
Schweissaufsicht in den Betrieben der «Internationale
Schweiss­fachmann» IWS (International Welding Specialist). Es
ist ganz klar, dass Kleinstbetriebe diese Anforderungen in der
Regel nur schwer erfüllen können weil das dazu notwendige
qualifizierte Personal nicht zur Verfügung steht. Zu ergänzen ist,
dass dies jedoch heute schon der Fall ist. Als einzigen Ausweg
sehe ich hier, dass sich Betriebe in diesem Bereich spezialisieren. Die Produktenormen werden zu einer Spezialisierung der
Betriebe führen. Als Folge dieser Entwicklung werden die Unternehmungen vermehrt Kooperationen eingehen und die entsprechenden Produkte mit den dazu notwendigen Qualifikationen in einer «Lieferkette» anbieten. Der Trend, dass die Fertigungstiefe der Betriebe laufend abnimmt, wird sich weiter
fortsetzten.
Kann eine Metallbauunternehmung aus der CH sich nun problemlos betreffend Produktenorm 1090ff durch eine deutsche
Zertifizierungsstelle qualifizieren lassen?
Antwort: Die gegenseitige Anerkennung der Konformitätsbewertungsstellen – MRA – hat dazu geführt, dass dies problemlos möglich ist. Momentan gibt es noch zu wenig Zertifizierungsstellen für diese Produktenorm in Europa. Aus diesem
Grund musste die Koexistenzphase dieser neuen Norm auf den
1.Juli 2014 verschoben werden. Es ist jedoch absehbar, dass in
kurzer Zeit genügend Zertifizierungsstellen zur Verfügung stehen.
Der Zusammenhang zwischen dem «Bundesgesetz über
die Produktesicherheit (PrSG)» und den «Produktenormen»
Frage: Das PrSG ist seit dem 01.01.2012 in Kraft. Dieses regelt
die Sicherheit eines Bauproduktes und ist für alle «Inverkehrbringer», wie Händler, Hersteller, Importeur und Dienstleister,
von Produkten verbindlich. Der «Inverkehrbringer» muss den
Nachweis der Sicherheit des Produktes sowie dessen Nachmarkpflicht durch ein funktionierendes «Qualitätssicherungssystem» garantieren. Welcher Zusammenhang besteht nun zwischen dem PrSG und den Produktenormen?
Antwort: Mit der Integration des Produktesicherheitsrechts für
Bauprodukte in das Bauproduktegesetzt (BauPG) wird den
Wirtschaftsakteuren die Transparenz ihrer Aufgaben wesentlich
erleichtert; insbesondere werden aber ihre Verpflichtungen auf
ein der Verhältnismässigkeit entsprechendes Mass begrenzt.
Dies soll erreicht werden, indem als Beurteilungsmassstab der
allgemeinen Sicherheitsanforderung nicht die offene Formel
des «Standes des Wissens und der Technik», sondern die bestehenden harmonisierten Produktnormen dienen sollen. Ausserdem sollen separate Konformitätsverfahren für die Produktesicherheit entfallen, um die Hersteller von Kosten zu entlasten.
Der dritte Teil der Bericht-Reihe «Bauprodukte in der CH und
in der EU» erscheint in der nächsten Ausgabe und befasst
sich mit der Normung im Stahlbau
«Notifizierte Stellen – Zertifizierungsstellen»
Frage: Die schweizerischen Zertifizierungsstellen, welche nach
dem MRA zertifiziert werden, können ihre Dienste innerhalb
der gesamten EU anbieten. Umgekehrt können auch Zertifizierungsstellen aus der EU die Betriebe in der CH zertifizieren.
06/ 2012 Schweisstechnik / Soudure 23
f
b
Berichte
Marie-Louise Cantillo
Funktion: Sekretärin der Filiale Westschweiz in Yverdon
Im SVS seit: 2011
Hinzu kommt, dass die Filiale im Tessin und das dort stationierte Personal, ebenfalls von Yverdon abhängig ist und dadurch ein Teil der angehenden Arbeit auf Distanz ausgeführt
wird. Meine vier Kollegen sind häufig unterwegs darum sind
in meiner Arbeit Teamgeist, Flexibilität und eine gute Portion
Selbstbewusstsein ein grosser Vorteil. Unsere Devise ist: Der
Kunde zuerst!
Und da wir grossen Wert auf einen professionellen und effizienten Service legen, sind die unzähligen Dinge die Büroarbeit
beinhaltet und die ich meinen Kollegen abnehmen kann, eingesparte, kostbare Zeit die ihrerseits wirksam und effizient auf
dem Terrain investiert werden kann.
Mein Werdegang:
Als gebürtige Bernerin lebe ich schon seit vielen Jahren in der
Romandie. Nach einigen Jahren Tätigkeit in der Uhrenindustrie
«haute gamme» von Genf bin ich in Yverdon-les-Bains zu einer
Firma gestossen, die Soft- und Hardware für die Metallindustrie herstellt. Bei dieser Arbeit habe ich den Export und das
weltweite Zollwesen kennengelernt.
Nach der Eröffnung und Festigung unseres Familienunternehmens wollte ich mich einer neuen Herausforderung stellen und
bin durch Zufall auf ein Inserat des SVS gestossen, in welchem
der Sekretärinnenposten in der Niederlassung Westschweiz
neu zu gründen war.
Eine andere Welt für mich, die des Schweissens. Also dann:
«Allez on y va!». Ich bin ein offener und positiv eingestellter
Mensch. Die Mischung von deutschschweizerischer Rigorosität, welscher «légerté» und einer Portion Diplomatie ist im Kundendienst ein grosser Vorteil und die Voraussetzung einer guten
Zusammenarbeit mit allen Kolleginnen und Kollegen.
Meine Tätigkeit beim SVS:
Da der Administrationsposten in der Niederlassung Westschweiz bislang noch gar nicht existierte war alles neu zu organisieren und koordinieren.
24 Schweisstechnik / Soudure 06 / 2012
Da müssen Dossiers kopiert und an die Kunden versendet werden, Reisen, Hotels, Essen, etc. organisiert sein, und jemand
muss an der Telefonfront weilen wenn Alle ausser Hause sind.
Meine Sprachkenntnisse sind mir dabei eine grosse Hilfe und
werden, nicht nur von meinen Kollegen in der Westschweiz,
häufig auch direkt von Basel aus, reichlich beansprucht sei es
für Übersetzungen oder Korrekturen.
Regelmässige Besuche in Basel für interne Schulungen, Besprechungen oder Materialbeschaffung erlauben mir den Kontakt zum Hauptsitz aufrecht zu erhalten und die Verbindung zu
allen Mitarbeiter zu pflegen.
Es ist mir eine besondere Genugtuung unser neu angebotener
VT-Kurs von Anfang an, mit aufbauen und organisieren zu können. Dieses Projekt gibt mir die Gelegenheit die Struktur eines
der vielen Angebote die der SVS anbietet, kennen zu lernen.
Es liegt mir sehr am Herzen, hinter die Kulissen sehen zu können um gute Arbeit leisten zu können.
Ich hoffe dass mir die Zukunft beim SVS noch viele spannende
und herausfordernde Momente bietet und bin stets bemüht
dass sich «meine» vier Ingenieure auf mich stützen können.
Das Schweissen, eine kreative und unumgängliche Arbeit die
sich so schön mit Schwitzen in Verbindung bringen lässt, sei es
in der Werkstatt oder im Büro!
Sie erreichen mich wie folgt:
Association suisse pour la technique du soudage
rue Galilée 15 • 1400 Yverdon
Tel. direkt: +41 (0)24 425 77 41
Fax: +41 (0)24 425 77 43
E-Mail: marie-louise.cantillo@svsxass.ch
Fotowettbewerb
FOTOWETTBEWERB
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«Menschen Schweissen, Trennen oder Beschichten»
Einsendeschluss
Jury
Bildsendungen an:
10. Dezember 2012
Redaktionskommision
Nadja.Heikkinen@svsxass.ch
Teilnahmebedingungen:
Teilnehmen am Fotowettbewerb 2011 kann jeder, ausgeschlossen sind die Mitglieder der Jury des Fotowettbewerbs.
Die Bilder müssen in digitaler Form mit einer Auflösung von min. 2304 × 3072 Pixel (7.1MP) bei 18 × 24 cm, Hoch- oder Querformat inkl. einem Bildtitel, der Anschrift, einer E-Mail-Adresse und einer Telefonnummer eingeschickt werden. Jeder Teilnehmer darf
bis zu drei Bilder einreichen.
Am Jahresende wird eine Gesamtbeurteilung von der Jury durchgeführt, die 3 besten Bilder werden prämiiert. Bei genügenden
Einsendungen werden die besten 12 Bilder in einem SVS-Kalender zusammengefasst.
Die eingereichten Bilder dürfen nicht im Rahmen einer Marketing- bzw. PR-Kampagne verwendet worden sein bzw. bis zur Preisverleihung verwendet werden.
Die besten Bilder werden prämiert
1. Preis: 1 iPad im Wert von Fr. 1000.–
2. Preis: 1 SSD Festplatte 256GB im Wert von Fr. 600.–
3. Preis: 1 Digitaler Photorahmen im Wert von Fr. 250.–
Urheberrechte und Rechtseinräumung:
Jeder Teilnehmer versichert, dass er die uneingeschränkten Rechte für alle Bilder besitzt und bei der Darstellung von Personen
keine Persönlichkeitsrechte verletzt. Der Teilnehmer wird Vorstehendes auf Wunsch schriftlich versichern. Sollten dennoch Dritte
Ansprüche wegen Verletzung ihrer Rechte geltend machen, so stellt der Teilnehmer die Veranstalter von allen Ansprüchen frei.
Jeder Teilnehmer räumt dazu dem SVS die Nutzungsrechte der Bilder für den Wettbewerb, die Berichterstattung darüber sowie
für den SVS-Kalender 2012 ein.
Weitere Nutzungsrechte bedürfen der gesonderten Zustimmung der Teilnehmer.
Der SVS übernimmt keine Haftung für den Verlust oder eventuelle Beschädigung der eingereichten Bilder. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen
06 / 2012 Schweisstechnik / Soudure 25
b
b
Berichte
Technologiewende bei hische AG Stahlau
Zwei neue Schweissprozesse – vielfältige wirtschaftliche Lösungen
coldArc®: 40 Prozent schneller zur perfekten Nahtwurzel
Planung, Bau sowie Inbetriebnahme von Anlagen und Ausrüstungen für Schiffbau und Kraftwerksindustrie: Dies ist das
Kerngeschäft der hische AG Stahlbau und Industrieanlagenbau
im beschaulichen Sulingen, 50 Kilometer südlich von Bremen.
Gefertigt werden für Partnerunternehmen und internationale
Auftraggeber Decksausrüstungen, Rettungsmittel und Kräne
(Abb. 1) sowie Öl- und Gasversorgungssysteme für Gasturbinen-Kraftwerke, einschliesslich der dazugehörigen Hydrauliksysteme und Schaltanlagen. 90 Prozent der Bauteile werden verschweisst, dabei sind Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Qualität
gefordert. Seit der Einführung modernster Inverter-Schweissstromquellen vom Technologieführer EWM HIGHTEC WELDING, Mündersbach, sind diese Kriterien für hische wesentlich
einfacher zu erfüllen. Eine besondere Rolle spielen dabei die
innovativen Fügeprozesse coldArc® und forceArc®. Letzterer
ermöglicht dem Unternehmen sogar den wettbewerbsfähigen
Einstieg ins Geschäft mit Grosskränen.
Mit Effizienz zu erhöhter Sicherheit
Begonnen hat die Technologiewende bei hische mit der Suche
des Schweissfachingenieurs (SFI) und Qualitätsbeauftragten
des Unternehmens, Ralf Nitsche, nach effektiveren Methoden
zum Schweissen der unzähligen Rundnähte an Rohrkomponenten für Gasturbinenkraftwerke: Filteranlagen, Messeinheiten,
Druckregelstationen (Abb.2).
Grundwerkstoffe sind Stähle nach amerikanischer Norm ASTM
(American Society for Testing and Materials). Zum Beispiel nach
EN P235GH-TC1 (DIN ST 35.8), (ASTM, A 369) oder kaltzähe
Stähle für die Tieftemperaturtechnik. Die Rohrdurchmesser reichen von DN 200 (Wandstärke 8,2 Millimeter) bis DN 800
(Wandstärke bis 22 Millimeter).
Alle Bauteile müssen hohe Sicherheitsanforderungen erfüllen,
entsprechend sind die Kontrollen – jede einzelne Naht wird
einer Röntgenprüfung unterzogen.
«Die Basis für eine» sichere Schweissnaht «ist die 100 Prozent
perfekte Schweissnaht», bemerkt Ralf Nitsche, «in der Vergangenheit haben wir dies mit dem Wolfram-Inertgas(WIG)-Verfahren erreicht. Seit zwei Jahren schweissen wir die Nahtwurzel
effektiver mit dem kalten Kurzlichtbogen des MIG / MAG-Verfahrens coldArc® – mit erstaunlichen Ergebnissen. ­Geschweisst
wird mit zwei hochdynamischen Inverterstromquellen vom Typ
Phoenix 451». (Anmerkung: Seit der Einführung der neuesten
EWM-Gerätegeneration ist ausschliesslich das Schweissgerät
alpha Q mit der coldArc®-Fügevariante ausgestattet). Der
Schweissfachingeneur fährt in seiner Ausführung fort: «Mit diesem Prozess erzielen wir die sprichwörtliche WIG-Qualität in
MAG-Geschwindigkeit, so schweissen wir die Wurzel nahezu
40 Prozent schneller».
Hervorragender Service: Partnerschaft trägt Früchte
Massgeblichen Anteil an der Entscheidung für die neuen
Stromquellen hatte die kompetente Unterstützung von Harald
Teping, technischer Berater des EWM-Fachhändlers P+M
26 Schweisstechnik / Soudure 06 / 2012
Abb. 1: 2011 lieferte hische die grössten jemals für Versorgungsschiffe der
Marine gebauten Kräne aus. Die Daten im Stenogram: Eigengewicht 58 Tonnen, Hebekraft 24 Tonnen bei 23,5 Metern Ausladung. Foto: hische AG
Abb. 2: Mit coldArc® – Unzählige Rundnähte an Rohrkomponenten für Gasund Ölversorgungssysteme: «Die Basis sind 100 Prozent perfekte Schweiss­
nähte» . Foto: EWM
Abb. 3: Oben – Wurzellage(1): Mit MAG-coldArc® – nahezu 40 Prozent schneller schweissen. Unten – Wurzellage(1): MAG-coldArc®-Schweissen; Füll- (2+3)
und Decklagen(4): MAG-Schweissen. Die Multiprozess-Stromquelle alpha Q
beherrscht alle Verfahren. Foto: EWM
Berichte
Schweisstechnik GmbH, Holdorf (Abb. 3). Dazu Nitsche: «Wir
fühlen uns durch P+M optimal betreut, der Service könnte
nicht besser sein».
Dass eine gute partnerschaftliche Zusammenarbeit stets
Früchte trägt, unterstreichen weitere Anwendungen mit der
Stromquelle Phoenix, die gemeinsam erschlossen wurden: Für
die Stahlkomponenten von Decksausrüstungen, Kran-, Winsch-,
Davitanlagen (Abb. 4), Freifall-Rettungssysteme für Handelswie Kreuzfahrtschiffe, Jachten, sowie besonders schwere Marine-Schiffskräne sind andere Eigenschaften gefragt: zielgerichteter, konzentrierter Lichtbogen; sicherer, tiefer Einbrand, gute
Flankenerfassung, keine Bindefehler, spritzerfreies Schweissen. Eigenschaften, wie sie die Phoenix mit dem Verfahren forceArc® zusätzlich bietet.
Nitsche sieht in diesem Verfahren das Ideal zum Schweissen
der Kastenprofile und Säulen seiner Kranausleger: «Wir haben
die Charakteristik des druckvollen Lichtbogens ausprobiert. Die
Ergebnisse überzeugten auf Anhieb. Für unsere Materialien –
Bleche von 5 bis 40 Millimeter Dicke aus Baustahl S355JR bis
hin zum hochfesten Feinkornbaustahl S690QL1 – ist es das
ideale Schweissverfahren». Inzwischen nutzt das Unternehmen zwei weitere Phoenix-Stromquellen (Typ 521) für diese
Bauteile.
Von allen Seiten betrachtet sparsam
Ralf Nitsche sieht die technologischen und wirtschaftlichen Vorteile des Prozesses als Einheit: «Um ein Beispiel zu geben –
beim Fügen mit den alten herkömmlichen MIG / MAG-Schweiss­
geräten mussten wir für ein sicheres Schweissergebnis an jeder
Eckseite unserer zirka drei Meter langen Kastenprofile eine
Schiene hinterlegen; von innen können wir nicht schweis­sen.
Diese Schienen waren nicht nur beim späteren Zusammenbau
der Kräne hinderlich. Gemessen am forceArc®-Prozess war dies
zudem in mehrfacher Hinsicht unwirtschaftlich. Heute schweissen wir die 50-Grad-HV-Nähte teilweise schon als Vollanschluss
von einer Seite und erhalten auf der Rückseite automatisch die
Gegenlage. So sparen wir das Material für die vier Schienen und
die Zeit für deren Vorfertigung sowie das Heften. Es wird nur
noch gespannt und durchgeschweisst – eine Ersparnis von etwa
zwei Stunden pro Ausleger. Darüber hinaus sparen wir Gas und
Schweisszusatzwerkstoff».
Zurzeit läuft im Unternehmen eine Verfahrensprüfung für das
forceArc®-Schweissen bei reduziertem Nahtöffnungswinkel
von 30 Grad. Bei erfolgreicher Prüfung ergibt sich weiteres Einsparpotenzial – bei der Schweisszeit, dem Zusatzwerkstoff, der
eingesetzten Energie, der Nahtvorbereitung und der Nacharbeit.
Im Handumdrehen die passende Einstellung
Den sieben nach DIN EN 287 / ISO 9606 zertifizierten Schweis­
sern der mittelständisch geprägten Aktiengesellschaft ist der
Umgang mit den neuen Verfahren von Anfang an leichtgefallen.
Nitsche sieht dies auch in der einfachen und komfortablen Bedienbarkeit der neuen Geräte begründet: «Unsere Schweisser
Abb. 4: Erfolgreiches Gespann: Vorstand Dipl.-Ing. Fritz Hische (Bildmitte) und
Schweissfachingenieur Ralf Nitsche (links) fühlen sich von Harald Teping
(rechts) optimal betreut. Foto: EWM
Abb. 5: Mit den neuen Fügeprozessen coldArc® und forceArc® sowie deren
kombinierter Anwendung hat hische die Technologiewende in der Schweisserei
vollzogen. Foto: EWM
suchen sich aus den voreingestellten JOBs (Schweissaufgaben) mit optimierten Kennlinien durch Ablesen der Werte für
Werkstoff, Durchmesser des Zusatzdrahtes und Art des Schutzgases die JOB-Nummer aus und wählen diese an – der passende Arbeitspunkt lässt sich über die Synergic-Einknopfbedienung als Drahtgeschwindigkeit oder Blechdicke einstellen. Und
schon beginnen sie mit der Arbeit». Darüber hinaus kann der
Schweisser pro JOB bis zu 16 Schweissabläufe am Drahtvorschubgerät einstellen oder auf Knopfdruck direkt am Brenner
abrufen.
EWM-Technologie für neue Märkte
Die neue Fügetechnik erschliesst hische auch neue Märkte: So
verliessen 2011 die zwei grössten jemals für Marine-Versorgungsschiffe gebauten Kräne das Werk. Diesem Einstieg in die
Marinetechnik wird demnächst der in den Kranbau für Offshore-Plattformen folgen. Hier sind die Anforderungen an die
Produktqualität und -sicherheit besonders hoch.
dieter.schnee@schneepr.de
06 / 2012 Schweisstechnik / Soudure 27
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b
Berichte
IIW-Awards 2013 – Persönlichkeiten gesucht!
Die 66. Jahrestagung des IIW – International Institute of Welding mit der IIW-Konferenz findet 2013 im Vorfeld der Weltleitmesse SCHWEISSEN & SCHNEIDEN in Essen statt. Im Rahmen der Jahrestagung werden jedes Jahr Persönlichkeiten, die
sich im Bereich der internationalen Schweiss- und Fügetechnik
besonders verdient gemacht haben, ausgezeichnet. Der DVS
– Deutscher Verband für Schweissen und verwandte Verfahren
e. V. nimmt ab sofort Nominierungsvorschläge für die begehrten Awards entgegen.
Reichen Sie jetzt Ihre Bewerbungen für verdiente Persön­
lichkeiten bis zum 9. November 2012 beim DVS schriftlichen
ein.
Bei der Verleihung der IIW-Awards 2012. Foto: American Welding Society
Für diese IIW-Awards können Sie Ihre Empfehlung
abgeben:
1. Yoshiaki Arata Award
Diese Auszeichnung wird jedes Jahr an eine Persönlichkeit verliehen, deren Grundlagenforschung und Erkenntnisse in aussergewöhnlicher Weise dazu beigetragen haben, das Schweissen und verwandte Verfahren weiterzuentwickeln.
2. The Golden Electrode Halil Kaya Gedik Award*
Der Preis wird an Wissenschaftler oder Ingenieure verliehen,
die herausragende Leistungen für die schweisstechnische Wissenschaft und Technologie in einer der drei folgenden Kategorien erbracht haben:
A: Entwicklung von Zusatz- und Hilfsstoffen
B: Einbindung des Lichtbogenschweissens in industrielle Fertigungsprozesse
C: Aus- und Weiterbildung junger Menschen / *Planung
3. Evgeny Paton Prize
Mit diesem Preis wird eine Persönlichkeit ausgezeichnet, die
sich Zeit ihres Lebens in besonderem Masse für die Fügetechnik
eingesetzt hat und so einen
signifikanten Beitrag für die Forschung und Entwicklung fügetechnischer Technologien, Werkstoffe oder Anlagen geleistet hat.
Kategorie A: Für die angewandte
Forschung und Entwicklung, die in
verschiedenen Industrien und in
neuen Sphären der menschlichen
Bemühungen erfolgreich zum Einsatz gekommen sind.
4. Der Heinz Sossenheimer Software Innovation Award
Der Wettbewerb steht jeder Modellierungs- und Simulationssoftware offen, die einen Aspekt zum
Werkstoffverhalten, zu Eigenschaften von gefügten, getrennten oder beschichteten Strukturen
und Konstruktionen abdeckt und
28 Schweisstechnik / Soudure 06 / 2012
1-4_Page.indd 1
zur Verbesserung der Qualität und Sicherheit der Füge-, Trennoder Beschichtungsvorgänge bedeutend beiträgt.
5. Henry Granjon Prize
Der Henry Granjon Prize ehrt Master- und Doktorarbeiten oder
vergleichbare Forschungsarbeiten aus der Industrie von Nachwuchswissenschaftlern in vier Kategorien:
A: Joining and Fabrication Technology
B: Materials Behaviour and Weldability
C: Design and Structural Integrity
D: Human Related Subjects
6. Thomas Medal
Jedes Jahr wird die Thomas Medal einer Person verliehen, die
sich massgeblich für die Belange des IIW oder der ISO (International Organisation for Standardization) engagiert und internationale Normungsvorhaben initiiert oder wesentlich mitgestaltet hat
www.iiwelding.org, / rosita.bogdon@dvs-hg.de
Entdecken Sie Ihr
Schweißpotenzial !
E-Hand, MIG/MAG? Was auch immer der
Job ist, die neuen Origo™ Mig 4004i und
5004i machen ihn einfacher. Robuste 400
und 500 A Arbeitsgeräte für den harten
Einsatz in der Industrie. Die neueste Invertertechnologie gibt Ihnen die Freiheit, Ihre
Schweißaufgabe zu realisieren. Sekundenschnelle Einstellung der Parameter.
Lernen Sie enorme Leistungsfähigkeit
JETZT kennen!
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STRENGTH THROUGH COOPERATION
30.03.2012 10:41:48
Neues aus dem SVS
INDIVI­DUELLES
LERNEN
CBT-Computer Based Training, LMSLearning Management System,
Blended Learning, virtual-learning, sind Begriffe, die unter
­E-Learning zusammen gefasst
sind. Vielfältige Methoden, Programme und Anbieter stehen
heute dafür zur Verfügung.
Einerseits müssen die Arbeit­
nehmer sich den schnell verändernden Technologien durch Lebens
langes Lernen stellen. Andererseits machen gute Mitarbeiter nie Ferien, sind nie
krank, sind immer am Arbeitsplatz und bilden sich
selbstverständlich in ihrer Freizeit weiter.
Diesem Bedürfnis folgend, werden wir für
unsere Mitglieder und Kunden die
­Ausbildung für Schweissaufsichts­
personen auf der Basis von Blended
Learning = gemischtes Lernen anbieten, also eine Kombination von
Selbststudium und Klassen­
unterricht. Allgemeines Grund­
lagenwissen können sich die Lernenden im Selbststudium anhand
von moderner Software Programmen selber aneignen.
Zusätzlich zum Selbststudium er­
halten die Teilnehmer im Klassenunterricht die Gelegenheit, ihr Wissen zu vertiefen und den praxisbezogenen Lehrstoff
durch Dozenten vermittelt zu bekommen sowie
in Übungen zu vertiefen.
Mehr dazu in Ausgabe 07 / 2012!
NEUE KURSANGEBOTE
IM SVS
Ausgebildete Mitarbeiter machen
weniger Fehler und leisten mehr,
das gilt auch für Schweisser. Dazu
benötigen sie eine fundierte Ausbildung. Während der Ausbildungszeit stehen sie dem Unternehmen jedoch nicht direkt zur
Verfügung. Also muss die Ausbildungszeit möglichst kurz gehalten
werden. Diesem Bedürfnis kommen
wir nach.
Ab 2013 bieten wir auf Sie zugeschnittene Schulungen an, als:
• Schnuppertage zum Kennenlernen der Schweisstechnik
• mit Vorkenntnissen-individueller Einstieg in
den Standardkursen
• individuelle Schulung, egal in welchem
Verfahren
Schnuppertage sind für den­
jenigen, der sich noch nicht ganz
schlüssig ist, welches Schweiss­
verfahren für ihn das Richtige ist,
oder ob die vorhandenen Kenntnisse und Fertigkeiten für einen
Weiterbildungskurs ausreichend
sind.
Der individuelle Einstieg in einen
ausgeschriebenen Standardkurs ist
­jederzeit möglich. Ihre persönlichen Vorkenntnisse und Handfertigkeiten bestimmen
den Kursinhalt, die Kursdauer und die Kurskosten.
Jeder Teilnehmer erhält einen individuellen persönlichen Ausbildungsplan.
Bei der Individuellen Schulung stehen
unsere Kurslokale und Instruktoren
­bereit, egal ob Sie im Gas-, E-Hand-,
MIG / MAG- oder TIG- Schweissen
ausgebildet werden wollen.
Fachkompetent,
leistungsstark
und ergeb­nis­orientiert wollen wir
Ihr Partner für schweiss- und prüftechnische Aus- und Weiterbildung sein. Besuchen Sie unsere
Homepage, schauen Sie in unser
Kurs­programm 2013 oder rufen Sie
uns an.
06 / 2012 Schweisstechnik / Soudure 29
b
b
Berichte
Hallo Schweisstechnik Soudure
Mit Interesse habe ich den Beitrag von SWISS INOX in der
jüngsten Ausgabe von «Schweisstechnik» des SVS gelesen. Im
Anhang lege ich einige Bilder bei, welche mein privates Grundstück, rsp. deren Einfriedung wiedergeben und die das Motiv
dieses Schreibens sind.
Am Arbeitsplatz (Konstruktion / Fahrzeugbau) machen wir oft
einen Spagat zwischen zweckmässig, nasslackiert oder verzinkt und nichtrostend / edel. Auf jeden Fall ist Werterhaltung,
Gewicht und Optik ein ständiger Begleiter.
Ausgangslage für die «rostfreie» Lösung war ein zusätzlicher
Landerwerb, durch welchen die bestehende Buchenhecke
hätte versetzt werden müssen. Zudem musste eine Höhendifferenz von 0.7 m kompensiert werden. Unter Berücksichtigung
des Baureglements stellte ich die Anforderung an schlichte
Strukturen, Zweckmässigkeit, nachhaltige Wartungsfreiheit und
auch etwas Einzigartigem in der üblichen «Rostgefälligkeit» im
Gartenbau. Aber eben – auf keinen Fall kam Rost, sei es in
Form von Corten-Stahl oder 08 / 15-Blech in Frage.
Abb. 1: Aussenansicht Einfriedung, Steinkörbe Stahl verzinkt, Eigenfertigung
aus Gittererzeugnis – als Böschungskompensation und Träger für Sichtschutz
aus 1.4301
Das gesamte Projekt, inkl. sämtliche Steinkörbe entwarfen und
realisierten (schneiden, biegen, schweissen) meine Frau und
ich selber, ausgenommen die Veredlung (Zink). Die Bleche aus
1.4301 habe ich manuell Plasma-geschnitten und geschliffen.
Dass dem Garten durch die Form und Farbe sogar noch mehr
Weite verliehen wird, stellte sich erst im Nachhinein heraus.
Die Lichteffekte bei Tag und Nacht sind ein Blickfang, und trotzdem wird niemand durch Spiegelungen belästigt.
Ihr Beitrag hat mich dazu hinreissen lassen, Ihnen meinen privaten Rückzugsort, rsp. dessen Werkstoffe und Verwendungszweck zu zeigen. In der unendlichen Vielfallt der Anwendung
von INOX-Werkstoffen habe ich jeden Tag von Neuem Freude
daran, ob beruflich oder privat – aber eine Grenze zwischen den
Beiden zeichne ich ohnehin nicht.
Abb. 2: Innenansicht Einfriedung, Sichtblende links diagonal kreuzweise
geschliffen
Ich hoffe, Sie damit nicht nur zu belästigen, sondern vielleicht
sogar etwas zu inspirieren, denn INOX hat doch auch privat
weit mehr Potenzial, als nur in Form eines Briefkastens:-)
Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit und freue mich auf Neuigkeiten von SWISS INOX
Freundliche Grüsse
René Gehrig, Schweissfachmann EWS, Schwarzenbach
Abb. 3: Gesamtansicht Einfriedung – variable Schliffbilder brechen bewusst die
Gleichförmigkeit.
30 Schweisstechnik / Soudure 06 / 2012
b
Gewinne eine Reise
nach Berlin
- Men
Antwort einsenden an:
horst.moritz@bluewin.ch
Einsendeschluss: 8. Dezember 2012
6
= ?
Rätsel X
2012
Auflösung in der
nächsten Ausgabe
Sieht doch ganz einfach aus – ein bekanntes Produkt, mehrere
bekannte Verfahren in der möglichen Anwendung.
Nach dem Schweissen wird es dann auch noch zugedeckt und
wir hoffen alle, dass dies auch so bleibt.
Kennen Sie das Produkt?
Kennen Sie mögliche Verfahren?
Es gibt eigentlich nur eine Bezeichnung, welche das ganze
Schweiss-Anwendungsspektrum bezeichnet.
Wie heisst das Stichwort?
Oder beschreiben Sie einfach den Vorgang!
Auf Ihre Antwort freue ich mich!
5
Auflösung X = Schweiss-Stromerzeuger
2012
Richtig!
Ein Schweiss – Transformator von ARCOS
aus dem Jahre 1931!
Gesehen im Virtuellen Museum des Deutschen
Verbandes für Schweisstechnik DVS.
Ein Blick resp. Klick lohnt sich wirklich!
Dagegen sind die heutigen Inverter
Leichtgewichte, dank der immer weiter
fortschreitenden Entwicklungen.
Sieht man die heutigen Geräte könnte man zu der
Ansicht gelangen «Schweissen» das kann doch
nicht so schwer sein.
Aber wie heisst es so schön: Was Hänschen nicht
lernt, lernt Hans nimmermehr!
Schweissen will immer noch gelernt sein – am
besten direkt beim SVS in Basel!
Teilnahmebedingungen:
In diesem Jahrgang erscheinen sieben Rätsel. Mit drei richtigen Lösungen nehmen Sie an der Verlosung teil!
Der Einsendeschluss wird bei jedem Rätsel bekannt gegeben.
Zu gewinnen ist eine Reise nach Berlin inkl. Übernachtung und Taschengeld.
Die Verlosung unter den korrekt eingegangenen Antworten findet jeweils anlässlich der Jahresversammlung statt.
MitarbeiterInnen des SVS und der Redaktion sind von der Teilnahme ausgeschlossen.
05 / 2012 Schweisstechnik / Soudure 31
m
Mitteilungen
KURSPROGRAMM
Einführungskurse
SVS-MitgliederAndere
E, Lichtbogenhandschweissen
5 Tage
11.03. – 15.03.2013
Basel
CHF 1200.–
MSG, Metall-Schutzgasschweissen
5 Tage
08.04.– 12.04.2013
Basel
CHF 1200.–
CHF1400.–
CHF1400.–
WSG, Wolfram-Schutzgasschweissen
5 Tage
05.11. – 09.11.2012
Basel
CHF 1200.–
CHF1400.–
WSG, Wolfram-Schutzgasschweissen
5 Tage
28.01. – 01.02.2013
Basel
CHF 1200.–
CHF1400.–
WSG, Wolfram-Schutzgasschweissen
5 Tage
18.02.– 22.02.2013
Bern
CHF 1450.–
CHF 1700.–
Weiterbildungskurse als Vorbereitung zur Schweisserprüfung
E, Lichtbogenhandschweissen
9 Tage
11.03. – 21.03.2013
Basel
CHF 1950.–
CHF2200.–
MSG, Metall-Schutzgasschweissen
9 Tage
08.04.– 18.04.2013
Basel
CHF 2000.–
CHF2300.–
WSG, Wolfram-Schutzgasschweissen
9 Tage
12.12. – 22.12.2012
Basel
CHF 2000.–
CHF2300.–
WSG, Wolfram-Schutzgasschweissen
9 Tage
04.02.– 14.02.2013
Basel
CHF 2000.–
CHF2300.–
WSG, Wolfram-Schutzgasschweissen
9 Tage
18.02.– 28.02.2013
Bern
CHF 2450.–
CHF2800.–
Aluminiumschweissen MIG
9 Tage
08.04.– 18.04.2013
Basel
CHF 2250.–
CHF2650.–
Aluminiumschweissen TIG
9 Tage
04.02.– 14.02.2013
Basel
CHF 2250.–
CHF2650.–
Firmenkurse
Individuelle Schweisskurse oder Sonderkurse zur Aus- und Weiterbildung nach Ihren
Wünschen, in Ihrem Hause oder beim SVS, offerieren wir gerne.
Schweisserprüfungen
17.12. –
21.01. –
25.02.–
25.03.–
21.12.2012
25.01.2013
01.03.2013
27.03.2013
Während dieser Daten kann ein beliebiger Tag für die Schweisserprüfung ausgewählt werden.
Schweissen und Verlegen von Kunststoff-Rohren / Soudage et pose de tuyaux PE
Einführungskurse /
Cours d’introduction
5
5
5
5
5
Tage
Tage
Tage
jours
Tage
07.01. – 11.01.2013
14.01. – 18.01.2013
28.01. – 01.02.2013
04.03.– 08.03.2013
11.03. – 15.03.2013
Basel
Basel
Basel
Ecublens
Ecublens
CHF
CHF
CHF
CHF
CHF
1830.–
1830.–
1830.–
1830.–
1830.–
CHF1830.–
CHF1830.–
CHF1830.–
CHF1830.–
CHF1830.–
Verlängerungsprüfung /
Examens de prolongation
2
2
2
2
2
2
Tage
Tage
Tage
Tage
jours
jours
21.01. – 22.01.2013
24.01. – 25.01.2013
04.02. – 05.02.2013
07.02. – 08.02.2013
26.02.– 27.02.2013
28.02.– 01.03.2013
Basel
Basel
Basel
Basel
Basel
Ecublens
CHF
CHF
CHF
CHF
CHF
CHF
930.–
930.–
930.–
930.–
930.–
930.–
CHF
CHF
CHF
CHF
CHF
CHF
Betonstahlschweissen
3 Tage
02.04.– 04.04.2013
Basel
CHF
900.–
CHF1000.–
Orbitalschweissen
3 Tage
02.04.– 04.04.2013
Basel
CHF
900.–
CHF1000.–
Europäischer Thermischer Spritzer
5 Tage
15.04.– 19.04.2013
Basel
CHF 3200.–
CHF3200.–
930.–
930.–
930.–
930.–
930.–
930.–
Spezialkurse
Schweissgüteprüfer (International Welding Inspector IWIP)
Ausbildung Theorie und Praxis
10 Tage 09.01. – 20.01.2013
Basel
CHF 3250.–
CHF3250.–
Prüfung
1 / 2 Tag 30.01.2012
Basel
CHF 550.–
CHF 550.–
Durchstrahlungsprüfung RT2
Ausbildung 10 Tage 08.04.– 19.04.2013
Prüfung
1 Tag
14.05.2013
Zertifizierung
Basel
Basel
SGZP-Mitglieder
CHF 3550.–
CHF 550.–
CHF 200.–
Nichtmitglieder
CHF3900.–
CHF 850.–
CHF 200.–
Arbeitssicherheit / Sécurité au travail / Sicurezza sul lavoro
06.11.2012
Basel
CHF 490.–
Arbeitssicherheit im Umgang mit Gasen AS-G 06.03.2013
Basel
CHF 240.–
Brandverhütung beim Schweissen AS-BS
Arbeitssicherheit im Umgang mit medizinischen Gasen im Gesundheitswesen
Sauerstoffstationen AS-MGS
Auf Anfrage
Prévention incendie lors du soudage ST-PS
07.11.2012
Yverdon
CHF 490.–
Sécurité du travail lors du soudage de métaux ST-SM
13.03.2013
Yverdon
CHF 210.–
Sécurité du travail lors de l’utilisation de gaz médicaux dans les établissement
de santé ST-GMS
sur demande
Sicurezza sul lavoro nei lavori di saldatura del metallo SL-SM 14.03.2013
Ticino
CHF 210.–
Sicurezza sul lavoro nell’impiego di gas medicinali nel settore della salute SL-GMS
su richiesta
32 Schweisstechnik / Soudure 06 / 2012