reise- inspiratio nen • her bst 2014
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Indien/Himalaya Reise-News Spanien: Ibiza & Formentera Für Leib + Seele: Millstätter Städteziel: Bratislava See er In dieser Ausgabe re ic ht d ur ch Den Göttern so nah Üb Entdecken – Erleben – Genießen REISE-INSPIRATIONEN • HERBST 2014 Indien/Himalaya Titelthema: Indien/ Himalaya Majestätische Berggipfel, heilige Flüsse, Tempel, Tiere und Menschen: In diesem Teil Indiens scheint jeder Ort und Moment von spiritueller Bedeutung zu sein. ... Seite 5 Nahziel: Ibiza & Formentera Ist es möglich, eine Woche auf Ibiza zu verbringen, ohne einen Fuß in einen Club zu setzen? Ein Selbstversuch ...Seite 33 Tiefenentspannt... Inhalt Ausblick: Hidden Beach, Dimyaka Island, Philippinen Reise-News Bildergeschichte: Am Fuße des Himalayas Ananda in the Himalayas Rishikesh: Supermarkt für Sinnsuchende Reise-Literatur Handgepäckkontrolle: Ellen Alpsten Nahziel: Ibiza & Formentera Reise-Markt Hand & Fuß: Weinbauer, Griechenland Städteziel: Bratislava Was Kinder essen: Senegal Für Leib + Seele: Millstätter See, Österreich Städteziel: Bratislava Flora & Fauna: Anemone & Anemonenfische Die slowakische Hauptstadt ist ein Insidertipp für Nachhaltig reisen: Hotel Forsthofgut, Leogang alle, die Spaß an etwas Impressum & Redaktion „Ostalgie“ haben. ...Seite 43 Titelbild Für Leib + Seele: Millstätter See, Österreich Zahlreiche Gärten rund um Kärntens wasserreichsten See sind lohnenswerte Ziele im Sommer ...Seite 51 2 Sadhu am Triveni Ghat in Rishikesh © Judith Hoppe 3 4 5 13 20 30 31 33 41 42 43 50 51 61 62 65 Mein Sommer verlief bis jetzt so etwas von entspannt! Den Auftakt machte eine Reise an den Fuße des Himalayas, nach Indien. Zeit für mich, Zeit für Yoga, Zeit, um Ayurveda kennenzulernen. In der Abgeschiedenheit des Hotels lässt sich prima der „ResetKnopf“ drücken. Und für Abenteuerlustige empfiehlt sich ein Ausflug nach Rishikesh – nach dem bunten, hektischen Treiben dort erscheint die Ruhe des Resorts umso kostbarer. Auf Ibiza, der zu Unrecht als reine Partylocation verschrieenen Mittelmeerinsel, ging es zwar deutlich aktiver aber dennoch nicht weniger entspannt zu. Eine ungarisch-deutsch-rumänische Truppe von 30 sportversessenen Menschen hat sich von drei Trainern eine Woche lang gnadenlos durch ein muskelkaterbescherendes Fitnessprogramm scheuchen lassen. Als Belohnung für die Strapazen des Tages lockten zwischendrin schöne Strände zum Abhängen, glasklares Wasser zum Abkühlen und Shopping-Exzesse bis zum Abwinken. Im Vergleich dazu verbrachte unser Chefredakteur adrenalinsteigernde Stunden in der slowakischen Hauptstadt: Sowohl beim Abfeuern einer AK 47 in einem Schießclub als auch auf dem Offroad-Parcours eines deutschen Automobilherstellers ging es heiß her. Wir hoffen, dass der Sommer noch zahlreiche entspannende und aufregende Momente für uns alle bereithält und wünschen Ihnen inspirierende Lesestunden. Herzlichst, Ihre Herbst 2014 | Inhaltsverzeichnis Ausblick Text & Bild : Judith Hoppe Die philippinische Insel Dimyaka Island misst gerade einmal 19 Hektar (0,2 km2)Fläche. Sie liegt in der westlichen Provinz Palawan. Auf der Insel befindet sich eine kleine Hotelanlage mit gemütlichen Bungalows. Ein kleiner Wanderweg führt auf die Ostseite an den einsamen „Hidden Beach“. Robinson Crusoe-Feeling garantiert! Unterkunft: www.clubparadisepalawan.com Kamera: Nikon D90 Objektiv: AF-S DX Nikkor 10-24mm f/3.5-4.5G ED Verschlusszeit: 1/400 • Blende: 13 • ISO 200 3 Herbst 2014 | Ausblick: Dimyaka Island +++Für Sie entdeckt+++Reise-News+++Für Sie entdeckt+++Reise-News+++ Amsterdam, Niederlande | Himmlische Rembrandt-Wochen Jamtara Wilderness Camp eröffnet am 15. Oktober: Fünf Sterne unter Sternenhimmel Als eines der höchsten Gebäude der Niederlande bietet der Rembrandt Tower eine atemberaubende Aussicht auf Amsterdam. Anlässlich des Todestags von Rembrandt startet der Boardroom ein einzigartiges „Kunst & Kulinarik“Event. Vom 22. September bis zum 4. Oktober 2014 verwandeln sich die Räumlichkeiten in der obersten Etage des höchsten Gebäudes der Stadt in ein Restaurant auf höchstem Niveau – im doppelten Sinne: Sternekoch Wilco Berends wird in dieser Zeit inmitten einer exklusiven Rembrandt-Sammlung erstklassige Gaumengenüsse vorbereiten. Die ausgestellten Werke stammen vom Rembrandt House Museum und umfassen auch ein bislang noch nicht öffentlich ausgestellten Sammlungsstück. Ein Kurator des Rembrandt House Museum wird jeden Abend einen kurzen Vortrag zu den ausgestellten Sammlungsstücken halten. +++ www.rtboardroom.nl +++ Frühmorgens geht es los zur ersten Safari in den Pench Nationalpark, der schon Rudyard Kipling zu seinem berühmtesten Werk, „Das Dschungelbuch“, inspirierte. Natürlich hofft man darauf, Shir Khans Nachfahren zu treffen, doch Tiger sind nicht die einzigen, eindrucksvollen Tiere, die hier leben. In offenen Jeeps halten die sachkundigen Begleiter Ausschau nach verschiedenen Hirscharten, Affen und Wildhunden. Unterwegs werden die Gäste mit einem Frühstück-Picknick in freier Natur verwöhnt. Nachmittags geht es wieder auf Safari-Tour oder man spaziert durch die Teakholzwälder zum nächsten Dorf, um das einfache, ländliche Leben Indiens kennen zu lernen, oder nimmt an einem Kochkurs der indischen Küche teil. Mit einem „Sundowner“, dem klassischen Cocktail zum Sonnenuntergang, wird in den Feldern der lokalen Bauern der Abend begonnen, während die Kameras die stimmungsvolle Umgebung einfangen. Am offenen Lagerfeuer klingt der Tag zur Geräuschkulisse der nachtaktiven Tiere allmählich aus. Kapstadt, Südafrika | Just married: Kapstadt‘s schönstes Flitterwochenhotel Mit dem legendären Tafelberg, glitzernden Ozean und dramatischen Bergen zählt Kapstadt zu den schönsten Städten der Welt. Kein Wunder also, dass sich immer mehr Paare für eine Hochzeitsreise hierher entscheiden. Das 5-Sterne-Hotel Cape Grace an der Victoria & Alfred Waterfront ist der perfekte Rahmen für die Reise. Jedes der 120 Zimmer und Suiten bietet einen atemberaubenden Blick entweder auf Tafelberg , Signal Hill, Waterfront oder den internationalen Yachthafen. Jedes Zimmer hat sein eigenes individuelles Dekor im eleganten kapholländischen Marinestil. Das Hotel verwöhnt Honeymooner mit einem „Special Moments“-Arrangement: Hochzeitsreisende erhalten an jedem Tag ihres Aufenthalts ein Geschenk vom Haus. Dieses reicht vom kostenlosen Flughafen-Transfer im Luxus-BMW bis hin zum romantischen Abendessen im Gourmetrestaurant ‚Signal‘, einer Paar-Massage im Cape Grace Spa sowie Champagner und Erdbeeren im Zimmer und anderen kleinen Überraschungen. +++www.capegrace.com+++ 4 ↑↑ © Rembrandt Tower Board Room↑ © Cape Grace Hotel. Eine Entscheidung gilt es vor dem Schlafen gehen noch zu treffen: Soll die Nacht im Luxus- oder unter dem Himmelszelt verbracht werden? Beides hat seinen Reiz. In der ersten Variante stehen stilvoll möblierte Unterkünfte mit edlen Holzfußböden bereit. Die zweite, abenteuerlichere Übernachtungsform ist ein Himmelbett, das auf einem Holzplateau in freier Natur aufgebaut wird. – ein bisschen wie Mowgli seine Nächte verbracht hat, nur eben unter einem Moskitonetz. +++www.jamtarawilderness.com+++ © Jamtara Wilderness Camp, Mitte: Jamtara Wilderness Camp/Amit Sankhala Herbst 2014 | Reise-News Am Fusse des Himalayas Der indische Bundesstaat Uttarakhand wurde im Jahr 2000 durch die Abspaltung von Uttar Pradesh gegründet. Der Name stammt aus dem Sanskrit und bedeutet „nördliche Gegend“. Von vielen Punkten aus scheint die Grenze zu Tibet zum Greifen nah zu sein. Text & Bilder: Judith Hoppe 5 Blick über das Himalaya-Gebirge auf dem Weg zum Kunjapuri Tempel Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya Grandiose Aussicht Der Himalaya ist das höchste Gebirge der Welt – klar, dass man hier an jeder Ecke grandiose Ausblicke genießen kann. Sei es auf die Terrassen, an denen der weltberühmte Himalaya-Basmati-Reis angebaut wird, auf die heilige Stadt Rishikesh am Fuße des Ganges oder auf die sehr nahe liegende Grenze zu China und Tibet. 6 Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya Kunjapuri Tempel Der Kunjapuri-Tempel ist Sati, der Gattin von Lord Shiva gewidmet, die später als Parvati wieder geboren wurde. Der Tempel liegt auf einem Plateau, circa 1.600 Meter hoch und bietet einen fantastischen Ausblick auf das Himalaya-Gebirge. Wer an einer Puja (religiöses Ehrerweisungsritual der Hindus) teilnehmen möchte, sollte im Innenhof des Tempels ein Tablett mit Opfergaben für die Götter erwerben und es dem Priester überreichen, der dann die Puja durchführt und anschließend alle Anwesenden mit dem „Tika“, einem mit rotem Pulverfarbe gemalten Punkt, segnet. Es markiert das „dritte Auge“. 7 o.l.: Die Autorin im Tempel o.r.: Eingang zum Tempelinneren u.r.: Götter hinter Gittern. Im Kreis: Opfergaben Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya Sivananda Ashram Der bekannte Yoga-Meister Swami Sivananda Saraswati gründete im Jahr 1936 den Sivananda-Ashram in Rishikesh. In zahlreichen Büchern beschäftigte er sich mit den Lehren des Hinduismus, des Yoga und des Vedanta. Seine Lehren beziehen sich hauptsächlich auf Yoga und den Devotionalien-Hinduismus. Bis zum heutigen Tage lernen in diesem Ashram Menschen aus aller Welt Yoga und die vom Sivananda-Ashram propagierte Philosophie, dass ein Leben nach logischen Prinzipien zu einem friedvollen Geist und Leben führt. 8 u.l.: Studium der Vedanta-Schriften o.r.: Philosophie des Ashrams. u.r.: Kostenlose Verköstigung der Bettler am Abend Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya sadhus Im ursprünglichen Sinn sind Sadhus Menschen, die sich einem asketischen Leben verschrieben haben, sich von allem Weltlichen lossagen und sich in der vierten Phase des vedischen Ashrama-Systems befinden, in der man sich auf die Befreiung vom Kreislauf der Wiedergeburten vorbereitet. Immer schon gab es Sadhus, die noch recht weltlich orientiert waren, verheiratet waren und Familien gründeten. Mittlerweile ist die Grenze zu irdischen Annehmlichkeiten noch fließender geworden, ein Sadhu mit einem Smartphone in der Hand oder einer ultramodernen Sonnenbrille auf der Nase keine Seltenheit. Und auch die Vehemenz, mit der manche von ihnen Spenden für ihren Lebensunterhalt einfordern, will nicht so recht in das Bild passen, das sich viele Europäer von den „heiligen Männern“ machen. So ist es insbesondere in der sowieso schon reizüberflutenden Pilgerstadt Rishikesh mitunter gar nicht so leicht, die Heiligen von den Scheinheiligen zu unterscheiden... 9 Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya Essen findet man in Indien an jeder Straßenecke. Die Frische der angebotenen Waren sowie ihre liebevolle, detailversessene Präsentation beeindruckend. So manches Nahrungsangebot führt bei deutschen Besuchern jedoch auch zu leichten Heiterkeitsausbrüchen... 10 Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya Tiere! Kommt ein Artikel über Indien ohne das Klischee der durch die Gassen laufenden Kühe und um Futter bettelnde Affen aus? Offensichtlich nicht. Dieser Anblick ist jedoch auch so einzigartig für westliche Augen, dass man nicht umhin kann, immer wieder staunend stehenzubleiben und den Auslöser der Kamera vehement zu betätigen. 11 u.l.: Kuh im Eingang eines Tempels o.r.: Kuh an der Uferpromenade des Ganges in Rishikesh. u.r.: Affe im Ashram Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya Transportunwesen Viele Menschen, Tiere und Güter, die permanent von A nach B transportiert werden wollen, erfordern so manches Mal unkonventionelle Lösungen. Da verschafft man sich am besten erst einmal einen Überblick vom Dach des Autos, während die Affen sich schon einmal die besten Plätze gesichert haben. Leider hat sich auch in Indien die „Null-Promille-Grenze“ noch nicht durchgesetzt, im Gegenteil. So mahnt ein Straßenschild vor dem Fahren nach WhiskyGenuss. 12 Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya Ananda in the Himalayas: Die Magie des Momentes genießen... 13 Immer wieder trifft man im Hotel auf stilvolle Blütenarrangements Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya Am Fuße des Himalaya-Gebirges schenken Yoga und Ayurveda verlorene Lebensqualität zurück Text & Bilder: Judith Hoppe Die Fahrt vom Flughafen in Dehradun bis an die Pforte des Paradieses dauert gerade einmal eine halbe Stunde. Dennoch schlägt auf der kurzen Strecke das vermeintliche Chaos des indischen Subkontinentes mit voller Wucht zu. Kühe auf der Fahrbahn, überfüllte TukTuks und Reisebusse ohne Fenster, Frauen, die Feuerholzreisig oder Wasser auf dem Kopf zurück in ihr Dorf schleppen. Von der Ablage des Armaturenbrettes unseres Autos schaut mich eine Miniatur des elefantenköpfigen Gottes Ganesha an, der für Glück, Überwindung sämtlicher Hindernisse und von Reisenden angebetet wird. Kaum ein Klischee, das auf den paar Kilometern nicht bedient würde. Dass Ganesha seinen schützenden Rüssel über uns hält, tut übrigens spätestens beim Erklimmen der steilen Haarnadelkurven hinauf in den Himalaya bitter Not: Reinkarnationssüchtige LKW-Fahrer überholen Autos, die wiederum Motorräder überholen – und alles auf der uns entgegenkommenden Fahrbahn, wäh- rend unser komfortables SUV gefährlich nah an den Rande des Abgrundes gedrängt wird. Aber Indien wäre nicht Indien, wenn aus dieser sich für uns brenzlig anmutenden Situation ein ernsthaftes Problem ergeben würde. Schon stehen wir vor dem schmiedeeisernen Tor des „Ananda in the Himalayas“, regelmäßig unter die Top-Spas der Welt gewählt: Die Woche, in der ich Körper, Geist und Seele wieder in Einklang bringen möchte, kann beginnen! Die Umgebung ist hierfür perfekt. Auf etwa 1.100 Meter Höhe am Fuße des 14 ↑ Statue des elefantenköpfigen Gottes Ganesha Bunte Mischung aus Tieren und Autos auf der Straße majestätischen Himalaya-Gebirges liegt das ebenso majestätische Palastgelände des Maharadschas von Tehri Garhwal. Der Blick schweift frei über das Ganges-Tal hinunter nach Rishikesh, selbsternannte Hauptstadt des Yoga, und zur anderen Seite zu den Berggipfeln an der Grenze zu China. Zunächst mache ich erst einmal das, was auch schon Brad Pitt und Heidi Klum hier getan haben! Die profanen Klamotten ablegen und gegen einen weißen, überirdisch weich fließenden Pyjama ähnlichen Anzug eintauschen, Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya den man hier tragen soll, darf, aber nicht muss. Abgesehen vom Tragekomfort entledigt man sich dank dieser Lösung der lästigen Frage, was man zum Abendessen anziehen soll. Wer vorher entsprechend weniger Kleidung in den Koffer packt, hat so natürlich mehr Spielraum, in Indien nach Herzenslust die schönen Textilwaren einzukaufen... Zunächst steht eine ärztliche Konsultation bei Dr. Mathew auf dem Programm. Er stellt einige Fragen zum Lebenswandel und Ernährung, Emotionen, medizinischen Problemen, dann fühlt er meinen Puls mit drei Fingern, verstärkt mal den Druck auf den einen, dann auf den anderen Finger. Schließlich stellt er die Diagnose, welcher „Dosha-Typ“ ich bin. Ergebnis: Pitta, mit ein wenig Kapha vermischt. Für mich heißt das im Klartext, ich soll möglichst auf Kaffee und Alkohol verzichten, wenig Scharfes essen, dafür viel Rohkost und Gemüse zu mir nehmen. Keinen Kaffee? Dieser Mensch muss von allen guten Geistern verlassen sein! mich auf die Yogastellungen, die Asanas. Während ich mich gerade im „umgekehrten V“ befinde, tobt direkt neben mir ein Affe lautstark kreischend an den Stufen vorbei, bleckt mit den Zähnen, und ist so schnell wieder im Gebüsch verschwunden, dass er auch eine Fata Morgana hätte sein können. Später, beim Mittagessen ist Manmohan im Service schon über meine Dosha-Konstitution informiert und bringt mir zunächst zwei passende Getränke. Als Vorspeise steht heute im WellnessMenü organisches Gemüse mit Frischkäse oder ein Rote-Beete-Salat mit Orangenscheiben zur Auswahl. Für ganz figurbewusste Menschen wird zudem noch die Kalorienzahl für jedes Gericht auf der Karte genannt. Zum Hauptgang geht es weiter mit Pfannkuchen aus mehreren Getreidesorten, der mit Wokgemüse und Fruchtsalat serviert wird. Abends stehen neben den vege- tarischen auch Fleisch- oder Fischgerichte zur Auswahl. Selbst auf den Nachtisch muss bei der ayurvedischen Ernährung nicht verzichtet werden: Heute verwöhnt mich die Küche mit einer Kokosnuss-Terrine auf einem Spiegel von Passionsfrucht. Nach einigen Tagen bemerke ich, dass ich mich nach jeder Mahlzeit völlig satt, aber dennoch leicht und voller Energie fühle. Bis zur nächsten Mahlzeit kommt kein Hungergefühl auf – ein geniales Ernährungskonzept! „Beim Kochen legen wir naturgemäß hohen Wert auf organische Zutaten, die noch dazu frisch, saisonal und möglichst regional sein sollen,“ erklärt Küchenchef Narendra wenig später beim ayurvedischen Kochkurs. Zu diesem Zweck betreibt das Ananda eine eigene Farm, von der täglich frische Produkte in die Hotelküche geliefert werden. Nach Rishikesh kam der Herr über 30 Mitarbeiter Aber ich lasse mich auf den Selbstversuch ein. Der nächste Tag beginnt mit einer sanften Yogastunde für Anfänger. Die Plastikbahnen zwischen den Säulen des Pavillons sind hochgerollt. Eine sanfte Brise weht durch den Raum, aus der Ferne ist das Hupen der LKWs auf dem Weg hinunter nach Rishikesh zu hören, aber mit der zunehmen gleichmäßiger werdenden Atmung blende ich die Geräusche aus, konzentriere 15 Küchenchef Narendra Manmohan im Service hat immer ein Lächeln auf den Lippen Ayurveda & Dosha Im Ayurveda (das Wissen vom Leben, traditionelle, indische Heilkunst) unterscheidet man die drei verschiedene Körper-Konstitutionen, die im Idealfall bei jedem Menschen im Gleichklang sein sollten. Da erfahrungsgemäß jedoch eine Konstitution überwiegt, soll man „sein“ Dosha mit entsprechender Ernährung regulieren, um zu einer besseren Harmonie für Körper und Seele zu gelangen. Vata: Versinnbildlicht die Bewegungsabläufe im Körper und steht für Veränderung und Leichtigkeit. Vata-Typen frieren schnell und neigen zu trockener Haut. Zum Ausgleich sollen Vata-Typen viele warme und flüssige Speisen wie Suppen zu sich nehmen. Pitta: Steht für die Stoffwechselprozesse im Körper. Pitta-Typen neigen zu Ungeduld und lieben den Aufenthalt in der Natur. Pitta-Typen wird empfohlen, auf Saures und Scharfes zu verzichten und viel Sport zu treiben. Kapha: Steht für Stabilität und Ernährung. Kapha-Typen neigen zu Übergewicht, Melancholie und sind schwer aus der Ruhe zu bringen. Kapha-Typen sollen viel Blattegemüse und scharfe Gewürze zu sich nehmen und übermäßiges und zu häufiges Essen vermeiden. Eine Dosha-Diagnose sollte man immer von einem erfahrenen AyurvedaArzt durchführen lassen. Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya 16 ↑↑ Die Küche führt Buch über die Doshas ↑ Rote-Beete-Salat Dosha-Tee Vorspeise mit gelben Linsen Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya in der Küche wegen der guten Luft und des hervorragenden Schulsystems. „Ansonsten“, befindet er, „ist Rishikesh doch etwas langweilig, nach 20 Uhr versinkt die Stadt im Dornröschenschlaf.“ Hier oben im Gebirge und der Abgeschiedenheit des Hotels ist mir das Nachtleben der Stadt unten am Ganges herz- lich egal. Abends genieße ich die nun angenehm abgekühlte Bergluft noch etwas auf der Terrasse des Zimmers, lausche den Geräuschen der Tiere und lasse den Tag entspannt ausklingen. Am nächsten Tag erwarten mich Liji und Sini zur Abhyanga-Massage im Spa-Bereich. Der Begriff stammt aus Yoga Während im Westen Yoga oft gleichgesetzt wird mit dem Praktizieren der körperlichen Übungen (Asanas), versteht man in Indien darunter die Harmonie von Körper, Geist und Seele. Es werden zwei große Richtungen unterschieden: Das vedische Yoga, bei dem der Fokus auf dem Geist liegt, sowie das Hatha Yoga, bei dem es primär um körperliche und mentale Stärke geht. In der Hatha-Schule ist man der Meinung, dass durch die Konzentration auf und die Verbesserung der körperlichen Aspekte, der Geist automatisch folgen wird. Die hierzulande weit verbreiteten, unterschiedlichen Yoga-Kurse sind Unterarten, die sich aus dem Hatha-Yoga entwickelt haben. Iyengar Yoga: körperbetontes Yoga, bei dem auch stützende Hilfsmittel wie Kissen und Schaumstoffblöcke eingesetzt werden. Kundalini Yoga: Die Übungen erfolgen in dynamischen Bewegungsabläufen. Mantras werden in die Unterrichtsstunden integriert. Am Ende der Stunde folgt eine Meditation. Ashtanga Yoga: Kraftvoller Yogastil, bei dem Asanas und Atemübungen (Pranayama) im Vordergrund. stehen, die synchronisiert durchgeführt werden sollen. Bikram Yoga: Die Asanas werden in einem auf 40°C aufgeheizten Raum durchgeführt. Der Saunaeffekt soll die Entgiftung des Körpers bewirken, gilt aber auf Grund des hohen Wasser- und Elektrolyte-Verlustes als nicht unumstritten. Je nach körperlicher Konstitution kann es zu Muskelkrämpfen bis hin zum Kreislaufkollaps kommen. Jivamukti Yoga: Bei dieser Variante werden physische, spirituelle und philosophische Aspekte vereint und positives Denken und gesunde Ernährung integriert. Sivananda Yoga: Integriertes System. Begründet wurde diese Linie von Swami Sivananda, der 1936 in Rishikesh das gleichnamige Ashram und die „Divine Life Society“ gründete. Sivananda lehrte das „Yoga der Synthese“, das Elemente des Hatha Yoga, Raja Yoga, Jnana Yoga, Karma-Yoga und Bhakti Yoga vereint. 17 Liji und Sini massieren vierhändig im Spa die Abhyanga-Massage dem Sanskrit und bedeutet „Große Einölung“ – kein Wunder also, dass ich mich bereits nach kurzer Zeit relativ mariniert fühle. Das erwärmte Pflanzenöl, das mit Kräutern versetzt wurde, die auf mein Dosha abgestimmt sind, wird von den beiden Therapeutinnen synchron und vierhändig in meinen Körper einmassiert. Allmählich fallen mein Körper und Geist in eine Tiefenentspannung und der Alltagsstress rückt in weite Ferne. Doch mit der Massage allein ist es für heute noch nicht getan. Meinem Gesicht gönne ich die „Himalayan Honey and Rose Facial“ Gesichtsbehandlung. Auf eine sanfte Massage mit Honig folgt eine Maske mit kühlenden Gurkenscheiben, anschließend werden Sandelholz- und Rosenölen in die Haut eingearbeitet, die sie erfrischen und regenerieren sowie mit viel Feuchtigkeit versorgen sollen. Kosmetikerin Sede verspricht mir, dass für die nächsten 72 Stunden keine Feuchtigkeitscrème mehr benötige, sofern ich das Gesicht nur mit Wasser wasche – und sie behält Recht! Nach einigen Tagen ist mein europäischer Alltag in weite Ferne gerückt. Der Tagesablauf im Ananda ist ein gleichmäßiger Fluss aus morgendlichen YogaÜbungen, hervorragendem und gesundem Essen sowie Spa-Behandlungen, Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya 18 ↑↑ Der Palast des Maharajas ↑ Der Stier Nandi ist Reittier der Götter Spa mit Pool Im Spa grüßt Ganesha Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya die Körper und Seele gleichermaßen gut tun, geworden. Hinzu kommt die reine Bergluft und wer will, kann sich in philosophischen Vedanta-Gesprächsstunden ein wenig mit dem amerikanischen Lehrer herumstreiten, der interessanterweise zur Harmonie von Körper, Geist und Seele eine ganz andere These vertritt. Doch so tief möchte ich in das indische Philosophie-System gar nicht einsteigen, dazu müsste man meiner Meinung nach schon mehrere Monate in Indien verbringen. Am letzten Abend freue ich mich vielmehr auf die Tanzvorführung der Kinder aus dem Waisenhaus „Ramanas Garden“, die vom Ananda unterstützt werden, nicht zuletzt durch ihre Auftritte vor den Hotelgästen, für die sie angemessen entlohnt werden. Nicht alle sind Waisen, einige wurden aus für Kinder nicht adäquate Umgebungen herausgeholt. Der Tanzunterricht, der zumeist von den Mädchen in Anspruch genommen wird, ist somit nicht nur eine mögliche Ausbildungsform, mit der sie später ihren Lebensunterhalt selber bestreiten können, sondern oft auch Therapie, um die schlechten Erfahrungen die sie so früh machen mussten, zu bewältigen. Und so ist das Ananda in the Himalayas ein Ort, der auf vielfältige Weise den Menschen, die sich hier einfinden, einen Neuanfang oder einfach ein Stück wiedergewonnen Lebensqualität schenkt – ein echtes, kleines Paradies eben! 19 Bei der Tanzdarbietung der Mädchen von „Ramana‘s Garden“ ist die Inbrunst deutlich zu spüren Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya Rishikesh: Supermarkt für Sinnsuchende 20 In der selbsternannten Hauptstadt des Yoga ist das spirituelle Angebot unüberschaubar Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya Wer auf der Suche nach Erleuchtung ist, wird hier fündig – wenn er sich nicht ablenken lässt... Text & Bilder: Judith Hoppe Whoosh, whoosh, whoosh... die Gassen von Rishikesh liegen noch halb im Dämmerschlaf, während die Händler, Tempelwächter und Hausfrauen anfangen, mit ihren Reisigbesen den Unrat auf der Straße zusammenzukehren und in kleinen Häufchen am Straßenrand zu verbrennen. Das eintönige Geräusch des Fegens vermischt sich allmählich mit den Rufen der fliegenden Händler und Garküchen, die beginnen, ihre Waren anzupreisen: Die heilige Stadt am Fuße des Himalaya-Gebirges, von der aus die Pilger ihre Wanderungen zu den Quellen des Ganges-Flusses starten, erwacht allmählich zum Leben. Am Triveni Ghat, einem heiligen Badeort am Ufer des Ganges, tauchen die ersten Inder in die Fluten ein. Hier kommen drei wichtige Flüsse zusammen: der Ganges, der Yamuna und der Saraswathi. Es heißt, wer an dieser Stelle ein Bad nimmt, wird von allen Sünden befreit und gelangt schneller zur Erleuchtung. Zwischen den Badenden hocken Frauen und bereiten Opfergaben zu, die die Menschen nach ihrer Badezeremonie der Göttin Ganga, als deren Personifizierung der Fluss gilt, darbringen. Die Sadhus, die hier die Nacht unter freiem Himmel verbracht haben, lesen Zeitung, diskutieren, kümmern sich um ihr Frühstück oder starten den Tag mit einer Morgenmeditation. Inzwischen hat sich die Sonne über die Berggipfel gekämpft und taucht den Fluss in ein warmes, rot-goldenes Licht. Wer es vor Sonnenaufgang schafft, an diesem Platz zu sein, wird sich dem Zauber der 21 Morgendliches Reinigungsritual am Triveni Ghat in Rishikesh Stimmung und des weichen Lichtes nicht entziehen können. Diesen Moment sollte man gut festhalten, denn schon kurz darauf gehen sie los, die Hektik, der Lärm, die der Alltag und der Straßenverkehr in Indien jeden Tag aufs Neue unweigerlich mit sich bringt. Fast am anderen Ende der kleinen Stadt und auf dem gegenüberliegenden Flussufer liegt der Trayambakeshwar Tempel. Auf dreizehn Etagen werden die verschiedenen Gottheiten und ihre Reinkarnationen in nischenähnlichen Abteilen verehrt. Von den oberen Etagen bietet sich ein fantastiHerbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya 22 ↑↑ Opfergaben ↑ Statue der Göttin Ganga im Fluss Ein Hund sucht nach Futter Götterstatuen unter einem Baum Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya scher Ausblick über Rishikesh, den Ganges und die sich dahinter erhebende Hügelkette des Himalayas. Ausländische Besucher sind im Tempel jederzeit willkommen, wer jedoch die verschiedenen hinduistischen Götterformen wirklich verstehen will, sollte einen lokalen Führer zu Hilfe nehmen. Tempel dürfen übrigens nicht mit Schuhen betreten werden. Gegen einen kleinen Obulus werden am Eingang die Schuhe verwahrt. Da der Trayambakeshwar Tempel auch viele Hunde anzieht, die hier geduldet werden, ist man gut damit beraten, zu schauen, wohin man tritt. Vom Tempel läuft man etwa zwei Kilometer in das „Stadtzentrum“ von Rishikesh. Der Weg führt zunächst entlang einer Straße mit 23 ↑↑ Der Trayambakeshwar Tempel ↑ Blick auf die Laxman Jhula Brücke Blick auf das Himalaya-Gebirge Läden und zahlreichen Restaurants, die wenig originell mit „Blick auf den Ganges“ werben – ein Besuch und das Genießen der Aussicht lohnt sich trotzdem – und dann die Wahl lässt zwischen einem Weg weitere durch das Gewusel der Straße oder abseits der Pfade. Der gemütliche Spaziergang entlang des Flussufers führt durch eine Gegend mit fast dörflichem Charakter. Ein Pferd grast zwischen auf trockenem Lehmböden wachsenden Büschen nach ein paar saftigen Blattspitzen, vor dem Eingang zu einem Tempel liegen auf einer Art Dorfplatz Kühe angepflockt im Schatten und dösen vor sich hin. Von hier führt der Weg allmählich in das geistige Zentrum der selbst ernannter „Welthauptstadt des Yoga“. Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya Swarg Ashram ist quasi das Herz der spirituellen Gemeinde. Hier befindet sich ein Ashram neben dem anderen, durchmischt mit Tempeln und Stufen hinunter zum Ganges, die für Badezeremonien, Fähranlegestellen und die abendlichen Blumen- und Lichterzeremonien genutzt werden. Zeit zu Frühstücken! Das Chotiwala gilt als Institution. Es ist berühmt für seine Thalis, doch auch ein köstlich-pikantes Masala Dosa – ein mit einer Kartoffelfüllung versehener Pfannekuchen – ist eines der empfehlenswerten Gerichte hier. Wem neben der Yogaausbildung in Rishikesh noch der Sinn nach weite- ren, authentischen indischen Erfahrungen steht, dem sei ein Kurs in der Bhuwan Music School in der Nähe der Brücke Ram Jhula empfohlen. Unter der Leitung des bekannten Sitaristen Bhuwan Chandra kann man neben Kursen für die Sitar und Mohan-Vina (Saiteninstrumente) auch Tabla (Schlaginstrument), Pakhawaj (indische Trommel), Flöte, Violine, Percussion, sowie Mantrasingen und Tanz erlernen. Für westliche Körper empfiehlt sich bei Buchung eines Sitar-Kurses jedoch unbedingt die gleichzeitige oder besser vorherige Belegung eines Yoga-Kurses – die Sitzhaltung ist doch recht gewöhnungsbedürftig und führt bei Ungeüb- ten binnen kürzester Zeit zu Kribbeln im Bein oder sogar Muskelkrämpfen... Der allmählich zunehmenden Hitze und Schwüle des Tages entflieht man am Besten durch den Besuch eines der zahlreichen Cafés oder Teestuben, die von der überdachten Ladenpassage am Swarg Ashram aus schattige Plätze und als Bonus einen tollen Blick auf den Ganges anbieten. Hier reiht sich auch ein Laden an den anderen. Von Miniatur-Ganeshas oder -Lakshmis über Armbänder bis hin zu schönen und günstigen Pashmina-Schals, Hemden und die lässige und praktische Kombination aus Kameez (kaftanartiges Oberteil), Salwar (Pumphose) und Dupatta (breiter Schal) bekommt man hier alles. Lei24 ↑ Bhuwan Chandra unterrichtet Sitar Die Autorin im Selbstversuch Bhuwan‘s deutsche Ehefrau, Bhavani der ist in vielen der Läden das Feilschen um den Preis, das so viel Spaß macht, nicht mehr gern gesehen, immer öfter verweisen die Ladenbesitzer auf Schilder mit dem Hinweis „Fixed price“, also Festpreise. Das schmälert dennoch das Erfolgserlebnis nicht, sind die Preise doch immer noch weitaus günstiger als hierzulande. Tröt, tröt, tröt.... das heiser klingende Hupen der dreirädrigen Tuk-Tuks, die sich entlang der Uferseite von Rishikesh, durch die tief stehende Sonne schieben, ist nur ein winziges Element in der Attacke auf sämtliche Sinne, die die Stadt am Ganges allabendlich zu bieten hat. Es ist nun laut, heiß, die weniger geistigen Sadhus mutieren teilHerbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya 25 ↑↑ + ↑ Frühstück im Chotiwala mit Thali Ob es im Aggarwal House wohl freie Zimmer gibt? „Dorfplatz“ vor Tempel Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya weise zu rabiaten Bettlern, dreiste Affen halten Ausschau nach offenen Rucksäcken, aus denen sie Leckerbissen entwenden können und die fliegenden Händler bieten hartnäckig „Bindis zum Malen“ an, egal wie oft der Kopf geschüttelt oder ein Nein erwidert wird. Doch bevor sich der Moment verstärkt, in dem Indien als bisweilen anstrengendes Reiseland empfunden werden mag, bietet Rishikesh Linderung: Mit der Ganga Aarti wird quasi die Happy Hour der Spiritualität eingeläutet und jeder ist eingeladen, mitzumachen! An den Treppen hinunter zum Ganges vor dem Parmarth Niketan Ashram hat sich bereits eine große Gruppe gelbgewandeter, junger Männer niedergelassen. Instrumente werden gestimmt, es wird getuschelt, Neuankömmlinge mit einem freundlichen Lächeln eingeladen, Platz zu nehmen. Rasch wird es voll, die Sonne brennt noch immer unerbittlich auf den Planeten herab, doch die offene und herzliche Atmosphäre unter den hier versammelten Menschen lässt einen Durst und Hitzewallungen schnell vergessen. Kurz darauf beginnt die Blumenzeremonie, begleitet von den melodischen Gesängen und den Klängen des Harmoniums. Ob man der Bedeutung der Gesten und der gesungenen Mantras folgen kann, ist eigentlich unerheblich. Sicher ist, dass die Stimmung, dass der Funke überspringt und einen gefangen nimmt, insbesondere wenn beim „Hare Krishna“ wirklich jeder in den Refrain einstimmt und der mehrstimmige Gesang über das Ufer des Ganges zur anderen Talseite getragen wird. Am Ende werden Öllampen entzündet, in kreisenden Bewegungen der Flussgöttin damit gehuldigt und schon greifen die Hände des Nachbarn dann doch etwas ungeduldig nach der Lampe. Für viele der Inder, die hierher kommen, ist es die einzige Gelegenheit in ihrem Leben und die Teilnahme an der Ganga Aarti mit einer der Hauptgründe für die Reise. Kaum ist das letzte „Om“ verklungen, löst sich die Menschenansammlung rasch auf. Wie durch ein Wunder finden sämtliche Schuhe zu ihren Besitzern zurück, die fliegenden Händler am Straßenrand hoffen auf das letzte Geschäft des Tages, die Kühe in den Gassen durchforsten noch einmal die Straßenabfälle, der Mond steigt am Himmel auf, glitzert auf der gemächlich dahinfließenden Oberfläche des Flusses und allmählich kehrt Ruhe ein. Wer hier und heute den Sinn seines Lebens noch nicht gefunden hat, darf sich dennoch getrost dem Schlaf hingeben: Morgen ist schließlich auch noch ein Tag! 26 Die Schüler aus dem Parmarth Niketan Ashram bestreiten allabendlich die Ganga Aarti, die Lichter- und Blumenzeremonie Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya 27 ↑ Inbrünstige Anteilnahme Ein Friedenswunsch Manche Menschen beginnen spontan zu tanzen Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya Infobox Indien/Uttarakhand Quadratkilometern ist Uttarakhand etwas größer als das deutsche Bundesland Niedersachsen. Hauptstadt ist Dehradun, die Amtssprache ist Hindi. Der Name Uttarakhand stammt aus dem Sanskrit und bedeutet ebenso wie der alte Name Uttaranchal „nördliche Gegend“. Das Terrain Uttarakhands erstreckt sich von der Gangesebene im Süden über die Ausläufer des Himalayas bis ins Hochgebirge mit dem Nanda Devi (7.816 Meter), dem höchsten vollständig auf seinem Territorium liegenden Berg Indiens. Zum Bundesstaat zählen die beiden Bergregionen Garhwal im Westen und Kumaon im Osten, sowie ein schmaler Streifen der Gangesebene im Süden. In den Bergen Garhwals befinden sich die als heilig verehrten Quellen der Flüsse Ganges und Yamuna. Wegen des gebirgigen Terrains ist Uttarakhand recht dünn besiedelt: Die Bevölkerungsdichte beträgt mit 189 Einwohnern pro Quadratkilometer nur die Hälfte des gesamtindischen Durchschnitts von 382 Einwohner pro Quadratkilometer. Klima & beste Reisezeit: Allgemeine Infos zu Uttarakhand: Lage: Uttarakhand liegt im Himalaya im Norden Indiens und wurde im Jahr 2000 durch Abspaltung vom heutigen Nach28 barstaat Uttar Pradesh gegründet. Im Nordwesten grenzt Uttarakhand an den Bundesstaat Himachal Pradesh. Im Nordosten liegt die Grenze zu Tibet (Volksrepublik China), im Osten die zu Nepal. Mit einer Fläche von 53.484 In Abhängigkeit der unterschiedlichen Höhenlagen hat Uttarakhand verschiedene Klimazonen. Sie reichen von tropischen Zonen an den südlichen Hängen der Berge bis zu polarem Klima in den Klimazonen des Hochgebirges. In Rishikesh kann es unangenehm heiß werden bei hoher Luftfeuchtigkeit. In den heißesten Monaten, Mai und Juni, klettert die Quecksilbersäule tagsüber auf etwas über 40°C, die Nächte bringen mit durchschnittlich 26-28°C kaum Abkühlung. In den Wintermonaten fallen die Temperaturen nachts auf ca. 8°C, tagsüber liegen sie dann immer noch bei um die 20°C. Das Klima im Ananda in the Himalayas ist im Sommer dank der erhöhten Berglage stets etwas angenehmer, zudem weht hier oft ein leichter Wind, so dass man abends im Freien einen leichten Pashmina-Schal dabeihaben sollte. Anreise: Mehrere Fluglinien verbinden die deutschen Flughäfen mit Delhi. Da die Flüge hier in der Regel spät abends oder nachts ankommen, muss man mit einer Übernachtung in Delhi rechnen. Am Flughafen gibt es ein gutes Flughafenhotel. Weiterflug zum Beisipiel mit Jet Airways oder Spice Jet nach Dehradun (Achtung – teilweise Gepäckbegrenzung auf 15 kg!). Von hier mit dem Auto ca. 45 Minuten in das Ananda in the Himalayas oder nach Rishikesh. Einreisebestimmungen: Deutsche Staatsbürger benötigen für die Einreise nach Indien ein Visum, das vorab in Deutschland beantragt werden muss. Weitere Infos auf den Seiten der indischen Botschaft in Deutschland unter www.indianembassy.de Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya Infobox Indien/Uttarakhand Währung: Indische Rupie (: INR) 100 INR ca. 1,22 € (Stand Juli 2014). Die indische Währung darf weder ein- noch ausgeführt werden. Am Besten direkt am Flughafen bei der Ankunft ein wenig Geld wechseln und dann später im Hotel oder in der Stadt in einer Wechselstube den Rest eintauschen. Strom & Netzstecker: 230 V, 50 Hz, meistens dreipolige Stecker der alten britischen Norm. Unterkunft Ananda in the Himalayas Das Ananda liegt auf ca. 1.100 Meter Höhe oberhalb des kleinen Dörfchens Narendra Nagar, das 1895 vom Maharajah Narendra Shah gegründet wurde, als er die Hauptstadt von Tehri in eine schöner gelegene Gegend verlegte. Im gleichen Jahr wurde der Palast erbaut, der heute die Besucher als erstes Gebäude auf dem weitläufigen Gelände begrüßt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Narendra Nagar zum beliebten Aufenthaltsort des britischen Vizekönigs. Das Anwesen wurde daher um den „Vice Regal Palace“ erweitert, der dann dem Vizekönig und seiner Familie bei ihren Besuchen als Residenz diente. In dem Palast befindet sich heute die Rezeption sowie der Billiard-Raum des Maharajas, in dem nach eigenen Angaben der mit mehr als 100 Jahren älteste Billiard-Tisch Indiens steht. 29 Das Ananda in the Himalayas wurde 2005 und 2012 zum „World’s No. 1 Spa Retreat“ gewählt. 2006, 2007 und 2008 erhielt es in dieser Kategorie den zweiten Preis. Damit ist es das einzige Hotel, das sich seit 2005 unter den ersten drei Plätzen der Rangfolge befindet. Im Hotel gibt es 70 Zimmer, fünf Suiten und drei Villen. Die 45 qm großen Zimmer verfügen über einen eigenen Balkon mit unvergesslichem Blick auf das Ganges-Tal und das Gebirge. Im Spa erwarten den Gast auf ca. 2.200 qm Fläche in 25 luxuriösen Behandlungsräumen vielfältige Entgiftungs-, Verjüngungs- und Entspannungstherapien ayurvedischen Ursprungs, kombiniert mit Anwendungen aus Europa und Thailand. Das Hydrotherapie-Zentrum mit Sauna, Dampfbad und Whirlpool sorgt zudem für Erholung. The Palace Estate Narendra Nagar Tehri - Garhwal Uttaranchal - 249175 Tel.: +91-124-4516650 reservations@anandaspa.com www.anandaspa.com Reiseveranstalter Mercury Travels Büro Hamburg: Herr Hans Köhler Tel.: +49-40-2275 6337 Tel. mobil: +49-177-6022 706 margarete.hans.koehler@t-online.de Büro Frankfurt: Herr A.K. Ravi Tel.: +49-69-51-2620 Tel. mobil: +49-173-8020357 K.Ravi@mercurytravels.in www.mercurytravels.co.in Aktivitiäten in Rishikesh Divine Life Society/Sivananda Ashram Yogakurse Tel.: +91-135-2430040 generalsecretary@sivanandaonline.org www.sivanandaonline.org Parmarth Niketan Ashram Täglich zum Sonnenuntergang Ganga Aarti (Lichterzeremonie mit Gesängen) Einmal pro Jahr Internationales Yogafestival, nächster Termin: 1.-7. März 2015 Tel.: +91-135-2434301 parmarth@parmarth.com http://www.parmarth.com Bhuwan Music School Bietet Musik- und Yogaunterricht sowie Yogalehrerausbildung an und organisiert das kostenlose Yoga & Musikfestival. Nächster Termin: November 2014 Tel.: +91-941-2029817 bhuwan_b30@yahoo.co.in www.bhuwanchandra.com Essen & Trinken in Rishikesh Chotiwala Einfaches, authentisches indisches Essen, schon zum Frühstück geöffnet Swarg Ashram Tel.: +91-135-2432970 www.chotiwala.com The Office Swarg Ashram Kleines Restaurant/Café, das fantastischen Chai (Gewürztee) serviert und legendär für seine Samosas ist. Winziger Balkon mit Blick auf den Ganges. Little Buddha Café Lakshman Jula Beliebtes Café-Restaurant, das irgendwie an ein Baumhaus erinnert mit fantastischem Blick über den Ganges. info@littlebuddhacafe.in http://littlebuddhacafe.in/ Gut zu wissen • Rishikesh gilt als heilige Stadt, deshalb werden in den Restaurants ausschließlich vegetarische Gerichte serviert und kein Alkohol ausgeschenkt. • Der Austausch von Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit zwischen Mann und Frau gilt als unschicklich – auch als Tourist sollte man das beherzigen. • Schuhe werden am Eingang von Tempeln, Privathäusern und Moscheen ausgezogen. • Wenn Sie mit Indern essen und kein Besteck gereicht wird, essen Sie mit der rechten Hand, die linke gilt als unrein. Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya +++Für Sie entdeckt+++Reise-Literatur+++Für Sie entdeckt+++Reise-Litera Mallorca‘s schönste Seiten: Ein Reisebuch-Magazin Bangalore Masala: Ein Länderkrimi aus Indien Mallorca hat weit mehr zu bieten als Sonne, Strand und Ballermann. „Mallorcas schönste Seiten“ zeigt idyllische Traumstrände, an denen man selbst im Sommer noch unter sich ist ebenso wie den Szenebeach mit Chiringuito-Bar und Remmidemmi, das quirlige Palma mit seiner grandiosen Altstadt und unzähligen Geschäften sowie außergewöhnliche Wander- und Ausflugstipps. Selbst eingefleischte Mallorca-Kenner bekommen bei den nahezu 80 Restaurant-Tipps von der Landesküche im Steinbruch bis zum Sternerestaurant Appetit. Ausführlich werden jahrhundertealte Sehenswürdigkeiten ebenso wie Ausstellungen zeitgenössischer Künstler wie Anselm Kiefer oder Tony Cragg vorgestellt. Das Reisemagazin überzeugt durch opulente, bildgewaltige Farbfotografien und eine konsequente Praxisorientierung. Alle Tourenvorschläge, Strand- und Einkaufstipps, Restaurant-, Hotel- und Beachclub-Empfehlungen wurden detailgetreu recherchiert und werden mit Öffnungszeiten, Telefonnummern und Anfahrtskarten präsentiert. Ein skrupelloser Plan, getrieben von Korruption, und eine junge Journalistin im Zwiespalt zwischen indischer Tradition und Moderne Die ehrgeizige Journalistin Anjali Mathur lebt in der indischen Millionenstadt Bangalore, dem „Silicon Valley“ Indiens. Als alleinerziehende und berufstätige Mutter ist sie eine exotische Ausnahmeerscheinung in der traditionellen Kultur ihres Heimatlandes. Ihr Leben ist geprägt vom täglichen Spagat zwischen den tief verwurzelten hinduistischen Traditionen und dem modernen Indien. Gemeinsam mit der Aktivistengruppe „Action Green“ kämpft Anjali gegen das wirtschaftliche und politische Großprojekt ISTO, dessen Initiatoren ein riesiges Gebiet geschützten Dschungels mit Skrupellosigkeit und Korruption in Bauland für einen gigantischen Technologiepark umgewandelt haben. Je näher sie bei ihren Recherchen den Machenschaften der ISTO kommt, desto größer wird die Bedrohung für ihr eigenes Leben. Als ihr dann noch ein entscheidendes Beweisstück in die Hände fällt, wird sie endgültig zur Zielscheibe – und ahnt dabei noch nicht, dass ihr das Wichtigste in ihrem Leben genommen werden wird. Bangalore Masala erzählt die Geschichte einer jungen, indischen Frau im Kampf gegen ein korruptes System, das weder Ehre noch Menschenleben achtet, um die eigenen Ziele zu erreichen. Unsere Meinung: Selbst wer glaubt, schon alles über Mallorca zu wissen, wird hier noch eines Besseren belehrt. Insbesondere die außergewöhnlichen „Erlebnistipps“ wie beispielsweise die Weinprobe bei Jazzmusik, ein Wochenende Oliven pflücken, die Exkursion zu den Mönchsgeiern oder mallorquinisch kochen wie im Mittelalter sucht man in der einschlägigen Mallorca-Literatur andernortens meist vergeblich. Und auch die Restaurant-Tipps gehen weit über die altbekannten Klassiker und neumodischen „In-Tempel“ hinaus. Einziger Wermutstropfen: Das Gewicht ist nicht gerade handtaschen-tauglich. Hier wäre eine digitale Umsetzung als App für iPhone oder iPad noch das Tüpfelchen auf dem i! Mallorca‘s Schönste Seiten München Süd Verlag Herausgeber: Stefan Loiperdinger www.mallorcas-schoenste-seiten.de Preis: 14,80 € [D], € 15,50 [A], sFr 22,00 [CH] 30 Unsere Meinung: Endlich mal ein spannendes Buch als Begleitlektüre für die Reise nach Indien, das ohne die ewigen Klischees von Maharajas und BollywoodKitsch auskommt! Nebenbei lernt man bei der Lektüre den Alltag, moderner, indischer Frauen kennen und fiebert mit bei Anjalis Kampf für die Gerechtigkeit. Außer der guten Unterhaltung bietet das Buch einen realistischen Einblick in die Probleme, die das immense Wirtschaftswachstum in Indien mit sich bringt und die Gratwanderung zwischen dem verständlichen Wunsch nach Fortschritt und dem Erhalt der natürlichen Ressourcen. Bangalore Masala | Auch als e-book erhältlich Conbook-Verlag: www.conbook-verlag.de Autorin: Karin Kaiser 1. Auflage (4/2014) ISBN 978-3-943176-64-3 Preis: € 12,95 [D], € 13,40 [A], sFr 18,90 [CH] Herbst 2014 | Reise-Literatur Handgepäckkontrolle! Ellen Alpsten, Autorin Text/Interview: Judith Hoppe 31 Die in Kenia geborene Schriftstellerin lebt und arbeitet heute in London. Herbst 2014 | Handgepäckkontrolle: Ellen Alpsten In dieser Rubrik schauen wir Menschen, die viel unterwegs sind, ganz ungeniert ins Handgepäck. Womit reist Mann/Frau heute, was ist unverzichtbar und welch skurrilen Geheimnisse verbergen die Taschen in sich...? Wir wollen es wissen! Für die aktuelle Ausgabe packte Bestseller-Autorin Ellen Alpsten ihre Handtasche für uns aus. Und die barg so manche Überraschung in sich... 1 Ellen Alpsten wurde 1971 in Kenia als Tochter eines Tierarztes und einer Lehrerin geboren. Sie machte nach der Rückkehr der Familie nach Deutschland Abitur, studierte erst in Köln, später in Paris, Jura, Politik, Philosophie und Wirtschaft. Heute lebt und arbeitet Ellen Alpsten mit ihrem Mann und drei Söhnen in London, wo sie als freie Schriftstellerin und Journalistin tätig ist. Im Juni erschienen gleich zwei Jugendbücher von ihr: „Vincelot und der Geist von Drachenfels“ sowie „Colours of Africa“. Der in Kenia spielende Roman „Die Schwestern der roten Sonne“ war der erste zeitgenössische Roman von Ellen Alpsten. 2 4+5 3 7 9 13 Colours of Africa Kenia – das ist für Ava eine Explosion von Farben, Musik und Gefühlen. Seit ihrem 12 ersten Praktikumstag bei einer Hilfsorganisation schwankt sie ständig zwischen den 8 Extremen. Tagsüber arbeitet sie bei einer Initiative, die Kindern im Slum von Nairobi Kunst näher bringen will, und abends stürzt sie sich in das pulsierende Nachtleben 11 10 der kenianischen Hauptstadt. Dabei lernt sie den charmanten James Cecil kennen, der ihr als Sohn eines reichen Großgrundbesitzers eine völlig neue und dekadente Welt eröffnet. Gleichzeitig bemerkt sie aber, dass sie sich auch zu ihrem Teamleiter Reise-Inspirationen: Ellen, dann lass mal bitte sehen, was Du so dabei hast? Mats hingezogen fühlt. Schon bald sitzt Ava zwischen allen Stühlen und muss sich Ellen Alpsten: Ein ziemliches Sammelsurium, aber jedes Teil hat eine Geschichte... entscheiden, zu wem und wohin sie wirklich gehört. ISBN 978-3-649-61703-7 6 1. Sweatshirt Das Yogatonic-Shirt, entworfen von meiner Freundin Patricia Schaffa, hält mich auf Langstreckenflügen schön warm. www.yogatonic.de 2. Hut Mit dem Hut hat mein Vater in den 1970-er Jahren in Afrika schon Büffel geschossen. 3. Adapter Damit bin ich überall gut vernetzt. 4. Reiseführer Den Footprint-Guide „Indian Himalaya“ habe ich dabei, damit ich immer weiß, wo es das beste Lassi gibt. ISBN 978-1907263880 5. Samenhülsen Das sind Mitbringsel für meine Söhne aus Indien. 6. Notizbuch Ein Moleskine für meine Ideen von Krug, meinem Lieblings-Champagner. 7. Sonnenbrille Im Flugzeug habe ich natürlich nur die Original-Pilotenbrille dabei! 32 ↑ Ganz schön buntes Innenleben, in der Tasche von Frau Alpsten! © Judith Hoppe 8. Visitenkarten Die dürfen natürlich nie in meiner Handtasche fehlen! 9. Lippenstift Noch aus meiner Zeit als TV-Moderatorin bin ich der Kosmetikmarke MAC treu. 10. Schlüsselbund An meinem Schlüsselbund befinden sich Erinnerungen an Wien, Paris und natürlich Kenia. 11. Sonnencrème mit Lichtschutzfaktor 50, für meine helle Haut. 12. Handcrème von Occitane ist die perfekte erste Hilfe bei rauen Händen. 13. Die Handtasche sieht ja aus wie eine Birkin-Bag, ich habe sie aber aus einem englischen Charity Shop! Herbst 2014 | Handgepäckkontrolle: Ellen Alpsten Ibiza & Formentera: Schöne Strände, schöne Menschen, schöne Märkte 33 Platja de ses Illetes, Strand, auf Formentera © Judith Hoppe Herbst 2014 | Nahziel: Ibiza & Formentera Ist es möglich, eine Woche auf Ibiza zu verbringen, ohne einen Fuß in einen Club oder „Chill-outCafé“ zu setzen? Ein Selbstversuch Text & Bilder: Judith Hoppe Als eingefleischter Mallorca-Fan war ich zugegebenermaßen skeptisch, als ich von meinem Personal Trainer Toni Nemeth die Einladung zu einer Sportwoche auf Ibiza erhielt. Ich sah mich schon umringt von jungen, partywütigen Girlies, die nach den mehrstündigen Workouts am Tag nachts die Clubszene der als heißen Partylocation verschrieenen „weißen Insel“ unsicher machen wollten und mich insgeheim mitleidig belächeln würden, weil ich mich zu müde und zu alt fühlen würde, um da mitzuhalten. Irgendwann siegte die Neugier und der Wunsch, den Körper mal wieder so richtig herauszufordern, an seine Grenzen zu bringen. Und insgeheim hoffte ich natürlich, dass Ibiza – ähnlich wie Mallorca nicht nur aus dem Ballermann besteht – auch schöne, ruhige Ecken hat, in denen von der Clubszene weit und breit nichts zu sehen sein würde. Nun stehe ich also an einem Sonntag morgen leicht übermüdet am Flugha- 34 ↑ Morgendlicher Auftakt: die Yogastunden... fen von Ibiza und beäuge die Frauen, mit denen ich mir für eine Woche Appartement, Mietwagen und Poolliege teilen werde. Das Eis ist schnell gebrochen, schnatternd wie eine Gänseherde nehmen wir von Trainer, Auto und schließlich von den Zimmern Beschlag. Am ersten Tag gönnt uns das TrainerTrio noch etwas Ruhe, abends geht es los mit einer leichten „Body Art“-Stunde. Doch schon am nächsten Morgen schrillt in der Früh unerbittlich der Wecker. um sieben Uhr (!) morgens ist die ...mit Blick auf den Felsblock „Es Vedrà“ erste Yoga-Stunde angesetzt. Die Knochen knirschen, mein Körper weigert sich beharrlich, in die Dehnung zu gehen und einzig die grandiose Aussicht auf das dunkelblau schimmernde Mittelmeer und den mystischen Felsblock „Es Vedrà“ verhindern, dass ich aufgebe. Nach dem Frühstück geht es nahtlos weiter: Nach einer weiteren Body Art Stunde steht eine lockere Tanzstunde auf dem Programm. Gnädigerweise Herbst 2014 | Nahziel: Ibiza & Formentera wird uns anschließend eine typisch lange, spanische Siesta gegönnt, bevor es am Nachmittag noch einmal mit zwei richtigen Power-Stunden zur Sache geht. Jeder der drei Trainer verfolgt dabei natürlich seinen eigenen Stil und Ansatz, das macht die ganze Sache so spannend. Balász aus Ungarn hat Schüler im Schlepptau, die sich gerade von ihm selber zum Body Art und Deep Work Trainer ausbilden lassen. Logisch, dass der Mann keine Gnade kennt und selbst auf die Drohung hin, dass ihm in Kürze das Mittagessen vor die Füße fallen wird, das Tempo nicht drosselt. Rita, ebenfalls aus Ungarn, hingegen legt viel Wert auf gleichmäßige Atmung und Bewegung. Ihre „Flow“ Stunden sind ein wahrer Genuss. Ihrer ange- nehmen Stimme könnte ich stundenlang zuhören und es ist deutlich spürbar, dass die Frau in sich ruht und versucht, diesen Zustand durch ihren Unterricht an die Teilnehmer weiterzugeben. Toni, auch Ungar, der in Deutschland lebt und arbeitet, versteht es, die Meute immer wieder aufs Neue mit seiner guten Laune zu motivieren, und nimmt auch schon einmal das Tempo aus den Deep Work Sequenzen, wenn er merkt, dass die Gruppe wirklich die letzten Reserven mobilisiert hat. Am nächsten Tag macht sich Muskelkater im ganzen Körper breit, der bis zum Ende der Woche mein ständiger Begleiter sein wird. Da ist der Mittwoch Nachmittag eine willkommene Pause, 35 ↑Die Ungarin Rita Lencsés legt in ihren Body Art Flow Stunden... statt Fitness am Nachmittag gibt es einen Ausflug zum Hippie-Markt nach Punta Arabi, einer Hotelclub-Anlage, die sich einmal wöchentlich in ein buntes Sammelsurium von Schmuck- und Textilständen verwandelt. ckelten sich die so genannten Hippiemärkte. Einige überlebten bis heute, wenngleich sie mittlerweile stark kommerzialisiert sind und viel Massenware „Made in Asia“ angeboten wird. Wie der Hippie-Kult entstanden ist In den 1960-er Jahren entdecken Hippies Ibiza, gründen Kommunen, frönen der freien Liebe und freiem Drogengenuss. Anfang der 1970er-Jahre setzte sich die Erkenntnis durch, dass man dennoch irgendwie seinen Lebensunterhalt finanzieren muss. So begannen die „Blumenkinder“ mit Handarbeiten und importierter Kunst und Kleidung aus Asien zu handeln. Daraus entwi- An einem der Stände entdecke ich Christine. Sie verkauft hier Keramikware. Eigentlich kenne ich die Skandinavierin, die mit einem Schweizer verheiratet ist und lange Zeit mit ihrem Mann auf Bali gelebt hat, aus dem Hotel, dort arbeitet sie im Restaurant im Service. Bunte Lebensgeschichten dieser Art sind auf Ibiza nichts Ungewöhnliches. Ihre Freundin Ursula stellt Hüte mit Federn her und lebt in einem umgebauten Stall, wo sie ihre kleine Hutproduk- ...viel Wert auf eine gleichmäßige, fließende Atmung Herbst 2014 | Nahziel: Ibiza & Formentera 36 ↑↑Textilwaren auf dem Hippiemarkt ↑Kleine Siesta Peace & Love: Immer noch aktuell Christine verkauft Keramik Herbst 2014 | Nahziel: Ibiza & Formentera tion hat, und mich prompt einlädt diese zu besichtigen, „weil ich hier auf dem Markt ja nur einen kleinen Teil meiner Kollektion ausstellen kann“ – sie ist Gast auf einem Stand, der weiße Kleider und Tuniken verkauft. Leider reicht die Zeit nicht, um der Einladung zu folgen. Zu gerne hätte ich gewusst, ob sie den Stall auch mit den Hühnern teilt, die offensichtlich Hauptlieferant für ihre selbst hergestellten Kopfbedeckungen sind. Ein paar Ecken weiter hat sich an einer kleinen Bruchsteinmauer eine Band niedergelassen, die einen fesselnden Mix aus Percussion und seltsamen Blasinstrumenten zum Besten gibt und einen das kommerzielle Treiben an den Ständen für einen Moment vergessen lässt. Selbst für nicht Kaufwütige lohnt ein Besuch der farbenfrohen Märkte, die zu einem festen Bestandteil der ibizenkischen Kultur geworden sind, alleine schon wegen der fröhlichen Atmosphäre und der Freundlichkeit der Aussteller. ausbreiten. Im Reiseführer als „nichts für Kleinkinder und schwache Nerven“ gerühmt, enttäuscht die Anlage mit ganz offensichtlich nicht authentischen Skeletten (zwei an der Zahl!), und einer wenig beeindruckenden Ausstellung im Museumsgebäude. Wer hier in Begeisterungstaumel verfällt, muss unweigerlich ein Archäologe sein... Ausflüge Natürlich gibt es neben den Märkten noch weitere Möglichkeiten, die Inseln zu erkunden. Über die Friedhofshügel am Puig des Molins in IbizaStadt will ich mal gnädig den Mantel des Schweigens Da ist ein Zwischenstopp in Santa Gertrudis de Fruitera – zum Beispiel auf dem Weg zum Hippiemarkt von Las Dalias – schon eine wesentlich lohnendere Angelegenheit. Hier entsteht sofort das Gefühl, in das Leben der Ibizenker einzutauchen, die bei einem Kaffee oder einem Glas Wein das bunte Treiben rund um den Kirchplatz herum beobachten und kommentieren. Ein paar kleine Läden mit originellen Waren lockern die Szenerie weiter auf. Strände gibt es auf Ibiza im wahrsten Sinne des Wortes wie Sand am Meer. Je nach Beliebtheit empfiehlt es sich, frühzeitig dort zu sein, um einen guten Parkplatz zu bekommen oder langen Fußmarsch billigend in Kauf zu nehmen. Die schönsten Strände findet man jedoch auf der Nachbarinsel Formentera, die mit der Fähre in knapp einer Stunde erreichbar ist und als Tagesausflug 37 Die Hippie-Band „Benidrums“ spielt regelmäßig auf dem Markt in Punta Arabi eigentlich zum Pflichtprogramm eines Ibiza-Urlaubes erklärt werden sollte. Formentera Am Cap de Barbaria machen wir die Bekanntschaft von Felix und Paco. Ersterer ist ziemlich blau und kaum abzubringen von den wahrscheinlich leicht salzig schmeckenden Fußfesseln meiner Begleiterin, die er hingebungsvoll abschleckt, während Paco mich aus seinen rotgeränderten Augen aufmerksam betrachtet und sich ganz offensichtlich für den Inhalt meines Rucksacks interessiert. Felix ist ein Gecko und Paco eine Möwe. Wir haben sie so getauft, weil sie so witzig waren und fast menschliche Züge an sich hatten. Das Cap wird dominiert von einem Leuchtturm, der jedoch eingezäunt und nicht für die Öffentlichkeit freigegeben ist. Macht aber nichts, der atemberaubende Blick vom Felsplateau über die steil abfallende Kliffkante ist lohnenswerter Anblick genug und da man als Tagesausflügler Formentera am besten mit Motorrollern erkundet, ist sowieso schon der Weg durch den erfrischenden Fahrtwind das Ziel. Auf dem Rückweg von der Felsenküste zu unserem Zweirad erregt ein Loch, aus dem eine Leiter herausragt, meine Neugierde. Keine fünf Sekunden später befinde ich mich etwa zwei Meter unter der Erde in einer geräumigen Höhle. Das Ende öffnet sich zu einem Fenster mit grandiosem Ausblick. Und – was für eine Überraschung – im Ausgang Herbst 2014 | Nahziel: Ibiza & Formentera 38 ↑↑ Formentera erkundet man am Besten mit Motorrad ↑ Bucht bei Ses Illetes Felix und Paco Herbst 2014 | Nahziel: Ibiza & Formentera sitzt malerisch ein Hippie, zupft auf einem Saiteninstrument und bietet nebenbei Silberschmuck an. Von oben war die Musik nicht zu hören. Wilde Rosmarinbüsche säumen den Weg zum Cap, ihr Duft, der einem unweigerlich in die Nase weht, verstärkt den Eindruck, auf Formentera ein ganz besonders schönes Stück Natur vor sich zu haben. .An der geschützten Bucht des Platja de Migjorn setzt sich dieser Eindruck fort. Naturbelassen – will heißen, das angeschwemmte Seegras wird nicht weggeräumt und modert munter vor sich hin – erstrecken sich unter Wasser Seegraswiesen, in denen ich beim Schnorcheln prompt einen jungen Stachelrochen entdecke. Allmählich macht sich der Hunger bemerkbar und da die Bar am Strandeingang wenig verlockend aussieht, beschließen wir einen Ortswechsel in das Naturschutzgebiet des Platja de ses Illetes. Hier wird zwar für den Motorroller ein Eintritt verlangt, die Ausgabe lohnt sich jedoch, die Strände könnten auch in der Karibik liegen. Glasklares Wasser, das in verlockenden Türkisund Grüntönen schimmert, sowie weite, weiße Sandstrände locken natürlich jede Menge Menschen an. Diesen Vorteil haben sich die Strandbars, die so genannten „Kioske“ zu Nutze gemacht und erdreisten sich, für eine Gazpacho 15 Euro, für Spaghetti mit Tomatensauce sogar 20 Euro zu verlangen! Wer sich darüber nicht aufregen will, tröstet sich mit dem Gedanken, dass er das Geld für einen Logenplatz mit Blick auf den spektakulären Strand bezahlt und gratis dazu noch ein Mittagessen serviert bekommt... Zum Abschied doch noch in den Club? Am letzten Abend verkündet Toni, er könne Freikarten für das Amnesia, ei- nen der angesagtesten Clubs, besorgen. Zuvor findet aber noch im Hotel Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink das wöchentliche Grillfest statt. Der Jamaikaner Gavin, Ehemann von Hotelchefin Claudia, ist berühmt für seine exotischen Saucen und Künste am heißen Rost. Nach dem üppigen Essen macht sich bei den Teilnehmern Müdigkeit breit – oder einfach Chill-Stimmung? So recht verspürt niemand mehr Lust, die gemütliche Hotelanlage zu verlassen. Der letzte Abend auf Ibiza klingt entspannt aus. Am nächsten Morgen läuft mir am Flughafen ein grell bunt geschminktes, völlig übernächtigtes Mädchen über den Weg, das offensichtlich direkt aus dem Club zum Abflug erschienen ist. Und ich weiß: Ich habe nichts verpasst in dieser Woche! 39 Die Hoteldynastie: Gavin, Janosch, Shari und Claudia (v.l.n.r.) Herbst 2014 | Nahziel: Ibiza & Formentera Infobox Ibiza & Formentera Lage: Politisch gesehen gehören Ibiza und Formentera zu den Balearen, geografisch hingegen zu den Pityusen. hat keinen Flughafen und kann nur per Fähre von Ibiza aus erreicht werden: www.balearia.com www.mediterraneapitiusa.com Klima: Unterkunft Von den Baleareninseln hat Ibiza das ausgewogenste Klima. Im Sommer liegen die Temperaturen tagsüber bei durchschnittlich 26°C, im Winter bei 12°C. Landhotel Calador Carrer Cala Carbo s/n E – 07830 San José, Ibiza Tel.: +34-971-808 424 Fax +34-971-708 068 info@calador-ibiza.com www.calador-ibiza.com Allgemeine Infos Die biologische Vielfalt und Kultur von Ibiza wurde 1999 zum Weltkulturerbe erklärt. Amtssprachen sind katalanisch und spanisch. 40 Air Berlin und Condor fliegen ab mehreren deutschen Flughäfen im Sommer direkt nach Ibiza. Im Winter gehen die Flüge meistens über Mallorca. Von Barcelona und Mallorca aus gibt es Fährverbindungen nach Ibiza. Formentera Ausflüge Santa Gertrudis de Frutera, Ibiza Rund um den Kirchplatz gibt es nette Cafés und kleine Lädern zum Stöbern. Gut mit dem Hippiemarkt Las Dalias kombinierbar. Essen & Trinken Badestrände, Auswahl: Bar Costa Der nach eigenen Angaben „beste Schinken der Insel“ wir hier serviert Plaça de l'Esglèsia, s/n, 07819 Santa Gertrudis de Fruitera, Ibiza Tel.:+34-971-19 70 21 Cala Carbó, Ibiza Kleiner, netter Strand, zu Fuß vom Landhotel Calador aus erreichbar. S‘Illa des Bosc Gehobene Küche am Strand Playa de Cala Comte, Ibiza Tel.: +34-971-80 61 61 www.silladesbosc.com Anreise: Club Punta Arabi Immer Mittwochs April, May & Oktober: 10.00 – 18.00 h Juni, Juli & September: 10.00 – 19.00 h August: 10.00 – 20.00 h www.hipppymarket.info Hippiemärkte Las Dalias Samstags ab 10.00 h. Nachtmärkte: Juni-September Montags ab 19.00 h, Juli + August zusätzlich Dienstags ab 19.00 h, im August zusätzlich Sonntags ab 19.00 h, Ende gegen 01.00 h http://www.lasdalias.es Cala Comte, Ibiza Gut besuchter Strand im Nordwesten der Insel, lässt sich gut mit einem Besuch im Café del Mar verbinden. Platja de Ses Illetes, Formentera Naturschutzgebiet mit hellem Sandstrände, türkisblauem Wasser und zahlreichen (teuren!) Strandbars Platja de Migiorn, Formentera Naturbelassener Sandstrand Sportprogramm „Body Art“ Ibiza 2015 findet das Programm voraussichtlich Ende Mai oder Anfang Juni statt. info@toninemeth.de www.toninemeth.de Herbst 2014 | Nahziel: Ibiza & Formentera REISE-MARKT 41 www.lerosactive.com www.belugareisen.de Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige info@as-tauchreisen.de Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink AnzeigenlinkAnzeige www.as-tauchreisen.de Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeigenlink Anzeige www.palau-yap.de Der erste deutschsprachige Tauch- & Reiseführer für Palau Palau ist wegen seiner bemerkenswerten Artenvielfalt sowie einer Fülle endemischer Tiere und Pflanzen eine der Traumdestinationen für Taucher. Nachdem sich die ehemalige deutsche Kolonie zum ersten Haischutzgebiet der Welt erklärte, folgte mit der Aufnahme der südlichen Rock Islands in die Liste der UNESCO-Weltnatur- und -kulturerbestätten ein neuer Höhepunkt. Der pazifische Inselstaat etabliert sich zunehmend als ganzjähriges Reiseziel für Natur- und Outdoor-Fans. 112 Seiten, mit zahlreichen Farbbildern, Inselgeschichten – mal mystisch, mal historisch – sowie Tauchplatzbeschreibungen und einem umfangreichen Adressteil machen diesen Reiseführer zu einer wertvollen Planungshilfe für den Urlaub „am Ende des Regenbogens“. Palau Ein Tauch-- & Reiseführer Autoren Judith & Christoph Hoppe; ISBN: 978-3-8482-4704-2, Preis: € 15,90 Weitere Info & Bestellung unter: www.palau-yap.de Mit Hand und Fuß Bild & Text : Christoph Hoppe Die Arme gehören Kiriakos Hatzikonstantinos. Er ist 65 Jahre alt und arbeitet im ältesten Weinberg der Firma Alpha Estate in Amyndeon, Griechenland. Die Rebstöcke, die er beschneidet, gehören zur Sorte Mavro Naoussis und sind 93 Jahre alt. Die alte rote Rebsorte wird auch Xinomavro genannt und hat einen vergleichsweise hohen Säuregehalt, was dazu führt, dass sie über ein gutes Alterungs-Potential verfügt. www.alpha-estate.com Kamera: Olympus Om-D 5 Objektiv: M.Zuiko Digital 14-42mm 1:3.5-5.6 II R Verschlusszeit: 1/200 • Blende: 11 • ISO 200 42 Mit Hand & Fuß: Alpha Estate, Griechenland Städteziel: Bratislava Mut zur Lücke! 43 Donau & Pressburg © Christoph Hoppe Herbst 2014 | Städteziel: Bratislava Die slowakische Hauptstadt liegt zwischen den k. u. k. Metropolen Wien und Budapest. Was kein Nachteil ist, sondern eine Chance. Vor allem für Touristen, die Spaß an etwas „Ostalgie“ haben. Text & Bilder: Christoph Hoppe Keine Hauptstadt der Europäischen Union liegt näher an einer anderen, keine Kapitale der Welt grenzt an mehr als einen Nachbarstaat. Beides trifft nur auf Bratislava in der Slowakischen Republik zu. Bis Wien sind es gerade einmal 55, nach Budapest beträgt die Entfernung circa 195 Kilometer. Österreich und Ungarn bilden die südwestliche Gemarkung der Slowakei und die Stadtgrenze Bratislavas. Die Slowakei ist ein noch junger Staat, 1993 trennte man sich friedlich von den Tschechen. Bratislava erlebte im 18. Jahrhundert eine wahre Blüte, weil Kaiserin Maria Theresia von Österreich so gerne hier war (wohl wegen des blaufränkischen Weines aus der Region Raca) – aber Hauptstadt wurde die größte Stadt (knapp 420.000 Einwohner) des kleinen Landes erst in jüngerer Geschichte. Zu deutsch heißt sie Pressburg, zu ungarisch Pozsony. Es scheint, als suche Bratislava noch immer seinen Platz zwischen den k. u. k.- Metropolen, ist aber eindeutig auf einem guten Weg. Denn diese jugendliche, frische Dynamik, die man in vielen Ländern und Metropolen des ehemaligen Ost- blocks spürt, erlebt man auch in Bratislava. Die Menschen sind freundlich und offen, die Stadt ist, tagsüber wie nachts, belebt, aber nicht überfüllt. Es gibt von allem etwas: Tradition und Moderne, eine pulsierende Musikszene und althergebrachte Küche. Dabei erreicht man viele der Sehenswürdigkeiten ganz einfach zu Fuß: Ein echter Vor44 ↑ Auch bei schlechtem Wetter ist der Rundblick vom Restaurant UFO beeindruckend! teil gegenüber der nahe gelegenen Konkurrenz. Ein Überblick: Die Donau teilt die Stadt, am linken Ufer befindet sich unter anderem die autofreie, Jahrhunderte alte Altstadt und die weithin sichtbare Preßburg mit ihren vier Türmen. Zur rechten des Flusses sieht es gegenwärHerbst 2014 | Städteziel: Bratislava duzieren Hausbrauereien leckeren Gerstensaft... Ebenso berühmt – oder berüchtigt: borovica, auch liebevoll borovička genannt, ein Wacholderschnaps. Gut, dass man zu Fuß unterwegs ist! tiger aus, sowjetische Baukunst inklusive. Im Zentrum selbst (jetzt wieder auf der linken Seite) gibt es jede Menge Cafés, Geschäfte, Galerien und Museen. Mir gefiel die Städtische Galerie Bratislava im Palais Pálffy und das Uhrenmuseum sehr gut. Natürlich wurden typische Einrichtungen in der Altstadt, nennen wir es einmal so: „touristisch aufgewertet“. Das bezieht sich in erster Linie auf Restaurants. Von „Touristen-Abzocke “ kann allerdings nicht die Rede sein, Preise und Qualität stimmen. Im übrigen ist es einfach, klassische slowakische Gast45 ↑ Die Pressburg stätten zu identifizieren, wenn man landestypisch speisen will: Sie tragen alle „Slovakia...“ oder eine Abwandlung des Wortes im Namen. Die Küche ist mit „deftig“ gut beschrieben, für Gourmets weniger geeignet. Knoblauchsuppe (cesnaková polievka) und Stadtleben ➝ Kunst & Humor: Die Altstadt Krautsuppe (kapustnica) sind beliebt, Schweinefleisch, deftige Wurst, Pilze und Graupen stehen auf der Speisekarte, meist mit einem Klecks Rahm abgeschmeckt. Beim Bier gibt es gute Marken: Zlatý bažant, Šariš, Smädný mních oder Topvar. Allerdings muss man nicht auf Bekanntes zurückgreifen, in Bratislava pro- So gestärkt lohnt sich der Spaziergang hinauf zur Burg. Von dort überblickt man die Stadt, bei gutem Wetter soll man Wien sehen können, die Windräder am Horizont jedenfalls stehen schon in Österreich. Bemerkenswert ist, was nicht sichtbar ist: In Zeiten des kalten Krieges bedrohten Raketenstellungen der Sowjets, eingegraben in den umliegenden Hügeln, den Westen Europas. Auf der anderen Seite der Donau (die übrigens nur innerhalb von Bratislava vollständig auf slowakischen Staatsgebiet ist) belauschten Amerikaner mit hochsensiblen Antennenanlagen den sozialistischen Ostblock. So dicht beieinander, fast hätten sie sich ihre Ideologien zurufen können... Westlich von Altstadt und Burg aus gesehen steht ein Denkmal auf einer Anhöhe. Es dient zur Erinnerung an die sowjetischen Toten des noch weiter zurückliegenden Krieges der jüngeren Geschichte: Slavín. Das Mahnmal und der Friedhof von 6.845 Soldaten ehren die Gefallenen, die im April 1945 bei der Befreiung der Stadt ihr Leben ließen. Neben der zentralen Ehrenhalle mit verschiedenen Statuen, Inschriften und einem symbolischen Sarkophag aus weißem Marmor steht der 39,5 MeHerbst 2014 | Städteziel: Bratislava ter hohe Pfeiler mit einer Statue eines siegreichen Sowjetsoldaten. Diese jüngere Geschichte und wie man mit ihr hier umgeht, das interessiert mich. Darum buche ich für den nächsten Morgen eine „Post-sozialistische Stadtführung“. Und die beginnt, ganz stilecht in einem Skoda aus den 1970er Jahren. Herr Stefek erwartet mich bereits, zur Stärkung hält er Cola und eine Art Haselnusstafel bereit – beides Produkte im Stile jener Tage, in denen man versuchte, westlicher „Kultur“, nachzueifern. „Unsere Snacks waren sehr viel gesünder als der westliche Kram“, be46 ↑ Kriegsdenkmal Slavín hauptet Stefek, „im Sozialismus hatte man kein Geld für Konservierungsstoffe!“ Ein paar kundige Handgriffe und der Wagen springt knatternd an. Quasi zur Einführung fahren wir – rechts der Donau – in den großen Stadtteil Petrzalka, einst Versuchsfeld für sowjetische Architektur. Einige dieser typisch im sozialistisch Stil errichteten Betonklötze, von denen es so einige gibt – 115.000 Menschen leben hier – „Mein“ Skoda ➝ Sozialistische Snacks wurden von Einwohnern selbst bunt bemalt. Genützt hat es nicht, die Einheitsgebäude haben „ihren eigenen Charme“ behalten... Was durchaus ernst gemeint ist. Die Ästhetik dieser Wohnsilos ist eindeutig vorhanden, ob sie schön sind, darüber lässt sich streiten. Wir machen einen Abstecher in die Markthalle Nová Stará Tržnica, denn hier gibt es Frühstück, wie einst im Sozialismus (und davor!): Brynza, ein Frischkäse aus Schafmilch, den man bei uns als Brimsen kennt, oder eine Art Fisch- und Fleischsalat, der mit Brötchen gereicht wird. Ansonsten kann man hier die sonst üblichen, lokalen Produkte einer Markthalle erwerben, ich empfehle besonders die süßen Teigwaren! Eine Station haben wir noch vor uns: Das Hotel Borik, wiederum auf einem Berg gelegen, das als Vorzeige-Etablissement kommunistischer Gastlichkeit herhalten durfte. Die Aussicht ist phanHerbst 2014 | Städteziel: Bratislava rumpeln unentwegt Fahrzeuge über die Brücke. Der Fußboden des Restaurants vibriert und zittert nur leicht, aber deutlich spürbar. Wer lernen will, was Straßenverkehr diesen Bauwerken antut, hier kann man es körperlich spüren... tastisch, Gebäude und Einrichtung kokettieren mit der ganz eigenen, etwas spießigen Anmut der 1960er, 1970er Jahre, die es bei uns auch gab. Mir gefällt, dass man in Bratislava nicht alles abreißt, nur weil es an die früheren Machthaber erinnert. Was mehrere Gründe haben kann, vielleicht fehlt es an Geld, die Bauwerke zu beseitigen, vielleicht mangelt es an Alternativen. Jedenfalls, so mein Eindruck, flirtet man ein wenig mit dieser Hinterlassenschaft. Ich hörte von Initiativen vorwiegend junger Erwachsener, die der Erhaltung sozialistischer Bausubstanz 47 ↑ Bunt bemalte Hochhäuser Beachtung schenken und mit modernen Inhalten wiederbeleben wollen. Das scheint interessant zu werden und lohnt sich bestimmt, in naher Zukunft noch einmal nachzusehen. Verbunden werden die so unterschiedlichen Ufer der Donau mit vier Brücken, die berühmteste ist die 431 Meter lange „Brücke des Slowakischen Nationalaufstandes“ (slowakisch und ganz offiziell: Most SNP). Sie ist neben der Burg das zweite Wahrzeichen der Stadt. Auf einem der Pylonen thront in 80 Metern Höhe ein Restaurant. Und weil es so aussieht, wie wir uns eines vorstellen, heißt es auch so: UFO. Hier sollte man aus mindestens drei Gründen gewesen sein: Erstens kann man hier ganz vorzüglich und, gemessen an der Qualität, günstig essen. Gänseleber ist eine nationale Spezialität, die man sich nicht entgehen lassen sollte und traditionell mit etwas Chutney und einem Mini-Gugelhupf als Vorspeise gereicht wird. Zweites gibt es die Möglichkeit, auf die offene Besucherplattform zu steigen. Von hier hat man einen unvergleichlichen Blick über Stadt, Land und Fluss. Und drittens: Während man diniert, Spröder Charme des Hotel Borik ➝ Feuer frei! Am Schießstand Die Stadt selbst und das Umland von Bratislava hält eine Menge Attraktionen bereit, vor allem für diejenigen, die Aufregung suchen. Denn hier kann man in speziellen Clubs, die man direkt oder über Agenturen bucht, mit so ziemlich allem schießen, was es bei uns gar nicht gibt, beziehungsweise verboten ist. Zum Beispiel mit der AK 47 (in der „Sportversion“ mit einem kleineren Kaliber), das weltberühmte Sturmgewehr der russischen Armee oder die nicht minder bekannte Klein-Maschinenpistole mit Namen „Škorpion“. Es lassen sich ganze „Baller-Pakete“ buchen, die mindestens 70 Schuss aus mehreren Faustfeuer- und Langwaffen beinhalten. Das ist ganz schön Adrenalin getrieben, lehrreich und amüsant, muss aber noch nicht das Ende sein, denn es gibt einen PaintBall Parcours in der Stadt, wo man sich mit Farbkugeln beschießen darf. Herbst 2014 | Städteziel: Bratislava dem wartet auf den Fahrer eine Extremrampe mit 70- und 80-prozentiger Steigung. Auf einem speziell aufbereiteten Berg sieht der Fahrer das Terrain vor sich nicht und muss den „Area View“ benutzen, also Kameras, die in den Außenspiegeln und rund um das Auto angebracht wurden. Es gilt, verschiedene Untergründe zu befahren: Schotter, Sand, Baustämme und Stein. V-Graben, Flussbett und Vulkan sind weitere Herausforderungen. Auch beim Durchqueren der einen halben Meter tiefen Wasserfurt können der Offroader und sein Fahrer zeigen, was sie drauf haben. Eine einzigartige Erfahrung, nicht zuletzt deswegen, weil es nach Aussage von VW-Mitarbeitern kaum einen anderen Geländewagen auf der Welt gibt, der den Parcours unbeschadet überstehen würde. Nur 44 Kilometer von der Stadt entfernt und auf dem platten Land liegt der Slovakia Ring, eine der längsten Rennstecken in Europa. Hier lassen sich zwei fundamental gegensätzliche Dinge tun: Einerseits ein Sicherheitstraining absolvieren. Eine Empfehlung an alle, die von sich denken, sie könnten sehr gut Auto fahren... Tatsächlich liegt der optimale Bremspunkt nämlich sehr viel später in der Kurve, als man es für möglich hält! Dies und vieles mehr wird von Fachleuten in Theorie und Praxis vermittelt – zwei ausgesprochen lehrreiche Stunden warten auf Lernwillige. Die andere Aktivität kann ich guten 48 ↑ Rennkurs auf dem Slovakia Ring ... Gewissens nur eingeschränkt empfehlen. Denn man kann mit dem eigenen Wagen, vorausgesetzt, man hat sich zuvor via Internet angemeldet, über den Ring selbst, völlig ungehemmt, rasen. Mir erscheint es geboten, sicherheitshalber ein zweites Fahrzeug dabei zu haben, denn zu den Erfahrungen, die man macht, gehören, in dieser Reihenfolge, erklärt mir der Manager des Rings Herr Pecze : „Zuerst gehen die Bremsen kaputt, dann die Reifen. Und in kürzester Zeit ist der Tank leer.“ Dann vielleicht doch lieber ein Werksbesuch im Volkswagenwerk Bratislava, auch nur ein paar Kilometer ausserhalb der Stadt! Denn hier treibt der betriebseigene Offroad-Parcours den Blutdruck in ungeahnte Höhen. Dabei ist er nur lächerliche anderthalb Kilometer lang! Allerdings gespickt mit 26 anspruchsvollen Hindernissen. Der Spaß beginnt auf dem Beifahrersitz eines VW Geländewagens, ein speziell geschulter Werksfahrer erklärt vor jeder Barriere, wie sie zu überwinden ist. Ich vermute, die meisten haben nach dieser Einführungsfahrt bereits genug, die Mutigen wechseln auf die Fahrerseite und versuchen sich an enormen Steigungen und starkem Gefällen. Außer- ...oder Offroad-Parcours: Beides fordert Material und Fahrer! Zurück in der Stadt lockt das Nachtleben, in Jazzclubs, Discos und Erwachsenen vorbehaltene Unterhaltungsangeboten kann man bis in die frühen Morgenstunden feiern. Aber das könnte man in Wien und Budapest auch. In Bratislava allerdings kann man das alles auch bezahlen, ohne das Festgeldkonto plündern zu müssen. Das Preis-Leistungsverhältnis, gerade was Restaurants, Attraktionen und hochwertige Hotels betrifft, ist für Besucher ausgesprochen positiv. Bratislava lohnt sich! Herbst 2014 | Städteziel: Bratislava Infobox Fremdenverkehrsamt: „Visit Bratislava“: Adresse Info-Zentrum Altstadt: Klobučnícka 2 811 01 Bratislava Tel.: +421-2-16 186 (Mo - Fr 9:00 - 16:30) touristinfo@bratislava.sk www.visit.bratislava.sk/DE/ Attraktionen: Post Socialist City Tour: Tel.:+421-915-705 392 info@authenticslovakia.com www.authenticslovakia.com UFO Restaurant: Nový most Tel.: +421-2-6252 0300 www.u-f-o.sk/en/index2.html Volkswagen Slovakia, a.s. 84302 Bratislava 49 Tel.: +421-2-6964 6964 visit@volkswagen.sk www.offroadvw.sk Shooting Club in Dúbravka: T&T strelnica - poľovníctvo Agátová 10/a 841 01 Bratislava - Dúbravka tatstrelnica@tatstrelnica.sk Tel.: +421-2-6428 6306 Mob.: +421-903-461 977 49 In der Altstadt kann man inzwischen schön renovierte Fassaden bewundern Slovakia Ring Agency, s. r. o. 800 Orechová Potôň 930 02 Agency room - Fahrten für die Öffentlichkeit: Kontakt: Anna Bitterová Mob.: +421-917-544 227 agencyroom@slovakiaring.sk Übernachtung: Kempinski Hotel River Park Bratislava Dvorakovo nabrezie 6 811 02 Bratislava Tel.: +421-2-3223 8222 (Zentrale) Tel.: +421-2-3223 8557 (Reservierungen) reservations.bratislava@kempinski.com www.kempinski.com/bratislava Wunderschönes, direkt an der Donau gelegenes Hotel mit ausgesprochen guter Küche. Jede Zimmer- und Suiten-Kategorie bietet einen atemberaubenden Blick auf die Stadt oder die Donau und ist zeitgenössisch und gemütlich eingerichtet. Im Zimmerpreis enthalten ist der freie Eintritt in den 1.500 m² Spa & Health Club. Das besondere: Jeder Gast wird mit einer Rolls Royce Limousine zu verschiedenen Punkten rund um die Altstadt gebracht! Dieser Shuttle-Service ist kostenlos. Herbst 2014 | Städteziel: Bratislava Was Kinder essen: #6 Was essen Kinder in dieser Welt? Wir werten nicht. Wir vergleichen. Welche Einsichten dies birgt, bleibt jedem selbst überlassen. Das hier jedenfalls ist das Frühstück von Alimatou und Salimata im Senegal: Anders als in vielen anderen Ländern Afrikas ist das Frühstück im Senegal sehr wichtig. Traditionell wird es nicht zuhause, sondern an einer der vielen Garküchen eingenommen, es gibt eine umfangreiche Auswahl an Gerichten und kleinen Snacks. Typisch ist, wie hier im Bild, eine Reismahlzeit, die mit Erdnusssauce verfeinert wird. Der Senegal gehört zu den weltweit größten Erdnussproduzenten. Da große Teile der landwirtschaftlichen Nutzfläche für den Erdnussanbau verwendet werden, kann der Eigenbedarf an Grundnahrungsmitteln nicht aus eigener Kraft gedeckt werden, unter anderem wird Reis in großen Mengen importiert. 50 © pixelio.de/ Margrit Diallo Sommer 2014 | Was Kinder essen... Für Leib + Seele: Eine Gartenreise zum Millstätter See [Kärnten, Österreich] 51 Im Dunst liegt der Millstätter See.... © Christoph Hoppe Herbst 2014 | Für Leib + Seele: Gartenreise Millstätter See „...Denn die, die verrückt genug sind, zu denken, sie könnten die Welt verändern, sind die, die es tun.“ Text & Bilder: Christoph Hoppe Eine Gartenreise war geplant. Ich rechnete also mit romantisch verwilderten Grünanlagen, die zum Spazieren gehen einladen. Mit sauber strukturierten Parks, Blütenmeeren und Spalierobstbäumen. Stattdessen traf ich auf Rebellen, Idealisten, Visionäre und Querdenker – und auch auf von Natur oder Menschenhand geformte, wunderschöne Gärten. Werte und nur wenig Technologie. Dafür mit Hingabe. Mut, Witz und Sachverstand. Buchtenwanderer Bootsbauer Gottlieb Strobl skullt in einem für die Region typischen Boot, dessen Bug und Heck spitz zulaufen. Die Vehikel sind Handarbeit, Strobl hat- te das Gewerbe einst gelernt. Heute allerdings fährt der kräftige Mann, gleichwohl im Herbst seines Lebens, die Boote lieber, statt deren Planken zu schindeln. Er wird mir „seinen Garten“ zeigen. Strobl lässt sich überhaupt gerne von Urlaubern begleiten, vorzugsweise jeden Dienstag und Donnerstag zwischen dem 20. Mai und 11. September: Buchtenwandern nennt sich dieses Angebot der regionalen Tourismusorganisation, das er betreibt und für Hotelgäste der Region kostenlos ist. Das Wort „Buchtenwandern“ ist im übrigen irreführend, die Beine bewegt man bei dieser Tätigkeit nämlich wenig, beim Rudern müssen eher Arme und Rücken arbeiten. Aber keine Sorge: Gottlieb Strobl hat viel Geduld und Zeit. Nach ein paar Minuten dürfte fast Vor vielen Jahren endete ein Werbespot eines kalifornischen Computerunternehmens (die Firma hat ein nicht mehr ganz unversehrten Stück Kernobst im Logo) mit dem Satz: „… Denn die, die verrückt genug sind zu denken, sie könnten die Welt verändern, sind die, die es tun.“ Dieser Slogan kam mir auf meiner Reise an den Millstätter See in Kärnten, Österreich, immer wieder einmal in den Sinn. Im Werbefilm zeigte der IT Riese seinerzeit natürlich die Großen – Gandhi, Einstein, Picasso. Ich traf ein paar der Kleinen. Die vor der eigenen Haustüre kehren, ihr eigenes Rad drehen. Durch Rückbesinnung auf (alte) 52 Bootsbauer Gottlieb Strobl... ➝ ...und seine heutige Crew Herbst 2014 | Für Leib + Seele: Gartenreise Millstätter See jeder in der Lage sein, das Boot über den See zu steuern. Um acht Uhr geht es vom Schillerpark in Millstatt aus mit Muskelkraft hinüber zum weitgehend unverbauten Südufer des Millstätter Sees. Zuvor, noch an Land, lerne ich etwas über die Eigenar- ist wenig los auf dem See, still, friedlich, glatt liegt er da, Sonne und Uferbebauung spiegeln sich im Wasser. Dahinter, ganz im Westen, thronen erhaben Dreitausender, es folgen Hohe Tauern, der Nationalpark Nockberge und die Millstätter Alpe, im Osten dann der Weltenberg Mirnock. Leise ruft der Boots- nen Kubikmetern wasserreichster See des österreichischen Bundeslandes. Fischreich sei er schon immer gewesen, erzählt mein Mit-Ruderer, Benediktinermönche des Stifts Millstatt schwärmten bereits im Jahre Jahr 1177 von der Artenvielfalt des Sees: Regenbogenforellen, Saiblinge, Lauben, Rotaugen, bebaute Ufer. „Man kann nur lieben, was man kennt“, sagt er, „und dann schützt man, was man liebt“. Also zeigt der Bootsbauer einfach, was er meint, viel zu reden gibt es dann nicht mehr. Dieser „Garten“, der sich kilometerlang dahinzieht, ist so schön, weil ihn nie einer angelegt hat. Zeit und Natur ge- ten des lokalen Bootsbaus, mehrere, unterschiedliche Modelle liegen trocken am Ufer. Eine kurze Einführung in die Technik des Ruderns, dann machen wir uns auf den nassen Weg. Auf halber Strecke unterbricht Strobl die Fahrt, lässt das Boot in der Mitte des Sees treiben. Und schweigt. So früh am Morgen bauer zu mir herüber, was es über Kärntens zweitgrößtem See zu sagen gibt: Er liegt nördlich des Drautals auf 588 Meter Seehöhe, ist 11,5 Kilometer lang und bis zu 1,8 Kilometer breit. Nur der Wörthersee ist auf die Fläche bezogen weiter, dafür der Millstätter See mit 141 Metern tiefster und mit 1204,5 Millio- Barben, Schleien, Hechte, Zander, Barsche und Aale sind von alters her begehrt. Erwähnenswerte Ansiedlungen finden sich ausschließlich am Nordufer, darunter Seeboden, Millstatt und Döbriach als die drei größten Ortschaften. Aus genau diesem Grund will Strobl mit mir ja ans gegenüberliegende, un- ben dem Südufer, den dahinter liegenden Wäldern und Lichtungen, Form und Farbe. Und rufen ein Gefühl hervor, das kein anderer Gärtner als das Leben selbst zu vermitteln weiß: Demut. Und mit der kehrt von selbst innere Ruhe ein. Vielleicht ist es das, was Gottlieb Strobl seinen Gästen vermitteln 53 ↑ ➝ Das Südufer des Millstätter Sees Herbst 2014 | Für Leib + Seele: Gartenreise Millstätter See will. Keiner, der mehr laut etwas zu sagen weiß. Augen und Gedanken fliegen frei. Alles passt, so ungeordnet es auch erscheint, zueinander. Außer dem Menschen in seinem Boot vielleicht, der aber sowieso nach 1,5 Stunden wieder hinüber muss in die Zivilisation. Und mit Gottlieb Strobl darauf hofft, dass keiner je Hand ans Südufer des Millstätter Sees legen möge. eine gewisse Zeit, auch ein Rehbock. Geflucht hat Frau Schlieber nicht, aber dass ihr der Wiederkäuer gehörig auf die Nerven ging, schien unverkennbar. Denn der fraß hemmungslos junge Triebe, Knospen und Blüten mühevoll gezogener Gewächse. Die Gärtnerin schütze ihre Pflanzen so gut es ging mit Netzen und Barrieren, dem Tier hätte sie nie etwas angetan. Das übernahm dankenswerter Weise ein Jäger aus der Nachbarschaft. Das Fleisch wollte Frau Schlieber übrigens lieber nicht haben, ich glaube, ein wenig plagte sie ihr Gewissen. Kräuterhexe Sie legt im herkömmlichen Sinne keine Gärten an, sie lässt Natur gewähren – und schubst sie manchmal sanft in die von ihr gewünschte Richtung. „Permakultur“ ist das Konzept der freundlichen und offenen Karin Schlieber, also die Schaffung von dauerhaft funktionierenden, nachhaltigen und naturnahen Kreisläufen. Die Augen der Frau, die man wohl als Seele des Familienbe- 54 Frau Schlieber und ihr Garten triebs „Gartenservice und Kräuterstube Schlieber“ in Obermillstatt bezeichnen darf, lachen, wann immer es um ihr Gemüse und Beerenobst, ihre HeilDuft- und Gewürzkräuter geht. Sie führt durch ihren Garten und erklärt, alles begänne mit der Erde. Die ja nicht einfach da sei, erläutert sie – man müsse sie schaffen. Frau Schlieber kompostiert an vielen möglichen und unmöglichen Orten, wo immer Platz ist, lässt sie Grünzeug verrotten. Nach einiger Zeit setzt sie einen Kürbis auf, der tief in den Kompost wurzelt: Die Umwandlung in nutzbaren Humus beginnt. Und der ernährt nach einiger Zeit dann Himbeerbüsche, Blumen, Stauden und allerlei andere Kulturen. Jede Lebensphase einer Pflanze enthalte für den Menschen Nutzbares, erzählt sie, jede Knospe, Blüte, jedes Blatt und Wurzel. Und kann Teil einer Tinktur oder Trockenmischung sein. Zum Kochen, Würzen, Heilen. Natürlich kommt nirgendwo Chemie zum Einsatz, wird ein Beet von Schädlingen befallen, zuckt Frau Schlieber mit den Schultern: „Dann lege ich beim nächsten Mal das Beet eben woanders an.“ Leben und leben lassen: Nicht nur Pflanzen existieren hier, auch Bienenvölker, ein Hund, ich sah ein paar Katzen. Ach ja: zwei Pferde erhalten auf dem Gelände ihr Gnadenbrot. Und, zumindest für Karin Schlieber ist Bauerstochter und war die meiste Zeit ihres Berufslebens Lehrerin. Dann hatte sie genug vom Schulbetrieb, schmiss hin und schuf auf einem Hektar im Jahre 2006 ihren, wie sie es nennt, Permakultur – Kräuter – und Gemüseschaugarten – ein Refugium in dem nicht nur die Natur, sondern auch Kunst seinen Raum hat. Immer wieder trifft man auf Skulpturen, die im Herbst 2014 | Für Leib + Seele: Gartenreise Millstätter See Umfeld verwittern, mit der Natur verschmelzen, ohne zu verschwinden. Der Garten und seine Hüterin leben es vor: Mit, in und von der Natur zu sein, das geht, auch in der heutigen Zeit. Das Land, auf dem wir leben, zu nutzen, nicht auszunutzen, ist ihre Maxime. Ein Laden, in dem man kaufen kann, was Mutter Natur zur Stärkung oder gegen jedwede Zipperlein zu bieten hat, gehört zum Garten – nicht umgekehrt. Und eine Küche, in der man gemütlich sitzen kann. Denn kochen kann die Frau, die nebenher noch Kräuterkurse abhält und Bücher schreibt, ganz famos: es gibt „Kärntner Kasnudeln“, das sind Teigtaschen gefüllt mit Kartoffeln, Topfen (Quark) und Kräutern. Wichtig: Braune (nicht irgend eine) Minze gehört hinein, denn die gibt den besonderen Geschmack. Und der Rand des Nudelteig muss kunstvoll geflochten sein – eine Fertigkeit, die in der Region jede Frau beherrscht. Weil sie sonst angeblich nicht heiraten kann… Der hausgemachte Schnaps wärmt noch meinen Magen, da sehe ich einen Blumenbusch am Wegesrand und frage nach dessen Sinn und Wirkung. „Keine Ahnung“, sagt Frau Schlieber. Nun bin ich doch erstaunt. „Den habe ich gepflanzt, weil er hübsch ist!“ Ja, klar, da hätte ich drauf kommen können! Alm[er]bauer „Hätte ich gewusst, was ich mir damit antue – ich hätte es bleiben lassen!“ sagt Franz Glabischnig, Biobauer aus 55 Franz Glabischnig und seine Alm Hütte ankommt. Ich durfte ausnahmsweise bis ganz hinauf fahren, ansonsten muss man ab der Schwaigerhütte zu Fuß gehen. Der Fernblick auf See und umliegende Berge ist herrlich. Es riecht nach Gras, stinkt nach Kuh und duftet nach Käse. Soviel ist klar: Alexanderalm und -hütte sind keine Touristenfallen. Hier wird noch gearbeitet. Und wie! Über Jahrzehnte lag die Alm brach und verwilderte, durch die morsche Alexanderhütte pfiff der Wind, seit 1914 hatte keiner mehr Hand angelegt. 1997 erwarb die Familie Glabischnig den Grund und hauchte beiden neues Leben ein. Eine Herkulesaufgabe. Ich hatte mir nie bewusst gemacht, dass eine Alm kein gottgegebenes Konstrukt ist. Ich dachte, dass man Hütte, Käserei und Fleischwirtschaft überall in den Alpen dort betreibt, wo die natürlichen Bedingungen, also Lage, Böden, Sonneneinstrahlung, günstig sind. Aber so ist es nicht zwingend. Die Alm ist eine von Grund auf von Menschenhand geschaffene Kulturlandschaft. Und wie alles, was man „künstlich“ anlegt und dann nicht bewirtschaftet, verwildert eben schnell wieder. So auch auf dem Nockberg. Die Bergflanken hoch über dem Millstätter See sind meist basenarm, humos, ziemlich Nährstoff arme Lehmböden. Außer Leidenschaft und „Reanimateur“ der Alexanderalm. Kein Lächeln im Gesicht, kein Augenzwinkern – und dennoch glaube ich ihm kein Wort. Die Alexanderalm liegt neben der Alexanderhütte, in der man auch übernachten kann, auf 1.860 Metern Höhe. Die Alm reicht bis 1.900 Meter in die Höhe, der Nockberg, wie die Einheimischen ihn nennen, ist insgesamt 2.200 Meter hoch. Von Millstatt aus fährt man gut 30 Minuten über enge Straßen und verschlungene Wege, in gedrängten Serpentinen immer und immer weiter bergauf, bis man schließlich bei der Herbst 2014 | Für Leib + Seele: Gartenreise Millstätter See dem Edelweiß wächst da wenig, was Vieh und Mensch verwerten könnten. Ansonsten gedeihen Almrausch, Mehlbeeren, Wacholder und Bürstlingsgräser. Nichts, was Kühe ernähren könnte. Also musste Franz Glabischnig basen- und, und. Ob sich der Aufwand loht? „Das hängt von der Betrachtungsweise ab“, sagt mir Glabischnig, „Wir Almbauern sind Bewirtschafter, nicht Besitzer unseres Grundes. Für mich allein rechnet es sich sicher nicht, aber richtig lecker. Mehr als doppelt so teuer wie der Ramsch vom Discounter und mehr als jeden Cent wert! Und das gilt genauso für Wurst, Brot und natürlich den hauseigenen Käse. So gestärkt lässt Wanderer legen regelrecht senkrechte Schneisen an, die der Regen stetig vergrößert und den eben erst mühsam herangeschafften Mutterboden wieder abträgt. Darum entstand der Sonnwie- haltige Krume, wie vor 100 Jahren, über den beschwerlichen Zugangsweg hinaufschaffen, um 16 Pinzgauer Kühen nährstoffreichen Almgräser anbieten zu können. Für die ganze Alm? „Ja, natürlich“, sagt er, „80 Hektar insgesamt, 48 davon als Weidegebiet“. Er hat es geschafft, ich bin offiziell beeindruckt. Denn mit Erde allein ist es natürlich nicht getan, das wenige Wasser muss möglichst ergiebig eingesetzt werden, Schotterwege mussten repariert, Drainagen angelegt werden. Und, verstandenes Bauer-Sein beinhaltet ein Generationendenken… und dann geht‘s schon!“ Glabischnig plädiert, nicht zuletzt aus eigenem Interesse, zur Nachhaltigkeit, zur „Bio-Landwirtschaft“. Das ist, was er lebt, vorlebt. Warmwasser kommt durch eine Solaranlage vom Dach der Hütte, Fotovoltaik versorgt Pumpen und ein Dieselaggregat mit Batterien liefert Strom für allerlei Gerät. Aber am Ende zählt, was auf dem Tisch liegt. Zum Beispiel Butter. Goldgelb, fett und unglaublich sich gut wandern, oder zumindest spazieren gehen. Im Zuge der Wegsanierung auf der Alm befestigte Franz Glabischnig nämlich den Verbindungssteig zwischen Millstätter- und Alexanderhütte, um ihn für Familien (und Kinderwagen) begehbar zu machen. Und um die fortschreitende Erosion durch unkontrolliertes Wandern zu beenden. Denn Kühe und Pferde würden niemals senkrecht talwärts gehen, so etwas tun nur Menschen. Vieh wandert in großen horizontalen Schlingen nach untern, sen Rundweg auf der Millstätteralm. Ein wenig Kunst, nur hie und da, mal eine Bank, um sich auszuruhen, Sonne, Luft und Fernblick zu genießen: Das ist Franz Glabischnigs Garten. Und egal was er vorher wusste oder nicht – er hätte seine Alm in jedem Fall gebaut – weil er das gar nicht anders will… 56 ↑ Hausmannnskost und Kunst („Das Fernrohr“) auf der Alm Rosenmacher Unter der angegebenen Adresse befindet sich die Gärtnerei Winkler. Ein Herbst 2014 | Für Leib + Seele: Gartenreise Millstätter See „Gartencenter“ sagt man heute wohl, mit allem was man so kennt. Nichts besonderes. Aber auch hier ist nicht alles, wie es scheint. Denn Karl Winkler selbst nimmt sich meiner an, der Chef des Unternehmens führt mich links am Gewerbebetrieb vorbei. Im Gehen reden wir über das, wofür er bekannt geworden ist. Winkler ist Rosenspezialist, über 700 verschiedene Sorten hat er im Angebot. Beet-, Edel-, Zwerg-, Kletterund Strauchrosen, Ramblerrosen, Wildund Naturrosen, Stammrosen – was es nicht alles gibt! Und was es nicht gibt, kann man züchten. Und trägt, wenn man 15 Jahre Zeit und genug Geld hat, den eigenen Namen. Um ganz ohne eigenes Zutun mit einer Rose geehrt zu werden, muss man übrigens tot und/ oder schon sehr berühmt sein. In Österreich mithin Skifahrer. Darum gibt es das „Franz Klammer Alpenglühen“, eine Bodendeckerrose. Das alles lerne ich, während Herr Winkler mit mir über eine Brücke in den benachbarten, schmucken „Stadtpark“ spaziert. Riesig ist er nicht, aber einfach zauberhaft. Überall sieht man Rosen, manche klettern sogar an Bäumen empor. Wasserspiele findet man genauso, wie einen tonnenschweren Findling, auch eine Bühne für Veranstaltungen gibt es: Der ideale Hintergrund für romantische Hochzeitsbilder – am heutigen Tage sind es zwei. Schick, so einen Park direkt neben der Gärtnerei zu haben, denke ich mir und sage es laut. Da stellt sich heraus, dass wir natürlich nicht im Stadtpark sind. Sondern nach wie vor 57 ↑ Karl Winkler Rosen und Wasserspiel ➝ Zwei Hähne, nur einer ist wichtig Herbst 2014 | Für Leib + Seele: Gartenreise Millstätter See ken ihren Wohlstand harter Arbeit – und den vielen Touristen, die seit den 1930ern die Region besuchten. Der Park ist ein Ausdruck von Dankbarkeit (und natürlich Bühne fürs hauseigene Pflanzen- und Rosensortiment), ebenso wie das Engagement der Familie an allerlei Kulturveranstaltungen. An der ein oder anderen Gebäudewand des Winklerschen Anwesens ragen Wasserhähne aus der Wand. Was an und für sich niemanden überraschen würde, wäre da nicht dieser zweite, etwas kleinere Zapfhahn unterhalb des ersten angebracht. Wozu der gut sei, frage ich. Der ausgesprochen freundliche und wortgewandte Herr Winkler reicht mir wortlos ein Bierglas und lächelt. Und ich bin in meinem ganz persönlichen Garten Eden angekommen! Zwergenhüter auf dem Privatgelände der Winklers. „Ich ärgere mich doch nicht mit Behörden rum!“, sagt der Senior, „hätte ich auf die warten, müssen, wäre der Park noch immer nicht fertig! Dafür hätte ich aber einen Katalog voller Auflagen!“ Der Park gehört ihm. Familie Winkler unterhält und bepflanzt ihn. Und stellt den Garten der Öffentlichkeit zur Verfügung. Unentgeltlich! Chapeau! Ein paar Straßen weiter betreten wir den Familienhof und inspizieren, quasi zum Vergleich, Winklers Privatgarten. Der nur unwesentlich größer ist, als der Park neben seiner Gärtnerei. Ein Rosenmeer konnte man erwarten, zudem wurden Gemüsebeete angelegt, Bäume gepflanzt, gehegt, gepflegt, ein hölzerner Badezuber thront über einem naturbelassenen Teich. Die Nebengebäude des Gehöfts dienen als Stauraum, in erster Linie natürlich für Gartengeräte. In einem allerdings stehen Konzertflügel! Viele. Über meine Verblüffung hinweg habe ich vergessen, sie zu zählen. Winkler sammelt diese Instrumente – sehr zum Leidwesen seiner Gattin, wie sich später am Tage herausstellt. Die Winklers verdan- 58 ↑ Karl Winklers Privatgarten ➝ Günther Klösch mit Bonsai Die Legende behauptet, es habe einmal einen mächtiger Zauberer namens Jiang Feng gegeben, der ganze Landschaften in Miniaturen verwandelte und sie den Menschen auf einem Tablett schenkte. So entstand die Leidenschaft der Chinesen für den Bonsai. Das Wort setzt sich zusammen aus „Bon“ (Schale) und „sai“ (Pflanze) und kommt tatsächlich aus dem Reich der Mitte. Nach Japan gelangte diese Gartenkunst, die Harmonie zwischen Natur und Mensch repräsentieren soll, tatsächlich erst vor etwa 1.000 Jahren. Mönche brachten sie einst ins Reich Nippon und von dort gelangten sie in die Welt. Weshalb sich auch der japaniHerbst 2014 | Für Leib + Seele: Gartenreise Millstätter See sche Begriff Bonsai weltweit durchsetzte. Das Arrangement: Die Natur ist der Baum selbst, deren Kräfte werden durch feinen Kies symbolisiert (der für das Wasser steht), und die Pflanzenschale stellt den Menschen und sein Schaffen dar. Das mag gut zu wissen sein, was aber hat das mit der Region Millstätter See zu tun? Alles! Denn seit nunmehr 35 Jahren betreibt Günther Klösch, Jahrgang 1957, sein Bonsaimuseum – eines der ältesten und größten Sammlungen in Europa. Auf über 15.000 m² Ausstellungs- und Gartenfläche gedeihen edle Hölzer, kunstvoll beschnitten in ge- schmackvollen Schalen. 3.000 Bonsai in 120 verschiedenen Sorten sind es inzwischen, viele über 100 Jahre alt. Und um den Bäumen (ich glaube, so ist es wirklich: Es geht Klösch weniger um die Besucher…) einen würdigen Rahmen zu geben, schuf er einen nach klassischen japanischen Vorbildern angelegten Zen-Garten. Einfach zauberhaft. Inspirierend. Zeitlos. Ein Ort, die Seele baumeln zu lassen. Günther Klösch nennt diese Pflanzen nicht sein eigen, man könne Natur nicht besitzen, sagt er. Stattdessen behütet und gestaltet er, wohl wissend, dass ein, wie er es beschreibt, Men- 59 Verwirrend schöne Exponate im Bonsaimuseum schenalter nicht ausreiche, um einen „fertigen“ Bonsai zu gestalten. Zeit und Natur sind seine Themen. Darin der Mensch, der glaubt alles zu beherrschen und ewig zu leben, dabei machtlos und vergänglich ist. Wer sich aber seines Ranges in der Welt bewusst ist und sich fügt, lebt in Harmonie mit der Natur. Das also kann man lernen, nicht nur vom Bonsai-Gärtner, sondern von allen Protagonisten dieses Beitrages, die genau das leben. Jeder auf seine Art. Und ich dachte, ich würde lediglich ein paar Gärten sehen. Wie dumm von mir. Herbst 2014 | Für Leib + Seele: Gartenreise Millstätter See Infobox Millstätter See Kärnten amtierende Markgraf Anton Marchese Tacoli di San Possidonio zwischen den Tischen umher und unterhält seine Gäste. Das können launige Abende werden! Informationen zur Buchung der Gärtenreise gibt es beim Fremdenverkehrsamt. Fremdenverkehrsamt: Thomas-Morgenstern-Platz 1 A - 9871 Seeboden Tel.: +43-4766-37 00-0 Fax: +43-4766-37 00-8 info@millstaettersee.at www.millstaettersee.com Anreise: Mit dem Flugzeug: Alpe - Adria Airport Klagenfurt (65 km) Linienflüge mit AUA via Wien mehrmals täglich. Mit Germanwings ab Berlin, Hamburg, Köln mehrmals wöchentlich. www.klagenfurt-airport.com Mit dem Auto, zum Beispiel nach Seeboden: Von Osten: Wien (385 km, ca. 4 1/4 Stunden) über A2 - Graz (198 km, ca. 2 1/4 Stunden) - Villach - Autobahnabfahrt Ossiacher See - weiter über die 60 Millstätter Bundesstrasse (B98) bis Seeboden. Von Norden: Salzburg (169 km, ca. 1 3/4 Stunden) - über A10 Tauernautobahn (Mautpflicht) - Autobahnabfahrt Spittal/Millstätter See weiter über die B98 (Millstätter Bundesstrasse) bis Seeboden. Von Westen: Innsbruck (265 km, ca. 3 1/2 Stunden) über A12 bis Wörgl - St.Johann - Kitzbühel - Felbertauernstraße (mautpflichtig) - Lienz - Seeboden Hotel Moserhof Familie Moser-Winkler Hauptstraße 48 A-9871 Seeboden, Kärnten Tel.: +43-4762-814 00 hotel@moserhof.com www.moserhof.com Das besondere: Erstes vollständig Glutamat freies Hotel in Österreich! Toller Wellnessbereich, frisch, jung, modern renoviert, sehr gutes Essen. Übernachtungen: Koller’s Hotel Seepromenade 2-4 A-9871 Seeboden Tel.: +43-47 62/820 00 www.kollers.at Das besondere: beheizter Pool im See: Bemerkenswert! Unbedingt machen! Schöner und vor allem nutzbarer Garten direkt am See. Schöne Zimmer, sehr nettes Personal. Hotel See-Villa Tacoli**** Seestraße 68 9872 Millstatt Tel: +43-0-4766-2102 www.see-villa.eu Das besondere: Stilvolles Ambiente, neben dem Stammhaus direkt am See gibt es noch zwei weitere Gebäude. Die Küche ist österreichisch-mediterran, beim Abendessen flaniert der Kräuterstube Schlieber Obermillstatt 204 A-9872 Millstatt Tel.: +43-4766-20 66, Mob.: +43-676-607 24 48 info@schlieber.at www.schlieber.at Alexanderhütte & Sennerei Alexanderalm 9872 Millstatt, Öttern 2 Tel.: +43-664-645 49 20 schoene.aussicht@aon.at Garten & Floristik Winkler Seehofstrasse 36 A-9871 Seeboden Tel.: +43-4762-812 03 info@garten-winkler.at www-garten-winkler.at Bonsaimuseum Günter Klösch Liedweg 3 A-9871 Seeboden Tel.: +43-4762-819 47 www.bonsai.at Herbst 2014 | Für Leib + Seele: Gartenreise Millstätter See Flora & Fauna Text & Bild : Christoph Hoppe Anemonenfische (Amphiprion) Sie werden nach den beiden bekanntesten Arten häufig auch Clownfische genannt, sind eine in den Korallenriffen des tropischen Indopazifik vorkommende Gattung der Riffbarsche (Pomacentridae), die in enger Symbiose mit Seeanemonen lebt. Dabei leben die einzelnen Arten nur mit bestimmten Arten von Symbioseanemonen zusammen. Die Symbioseanemonen bieten den Anemonenfischen, die alle schlechte Schwimmer sind, Schutz vor Raubfischen. Auch die Anemonenfische schützen ihre Symbiosepartner vor Fressfeinden. Die zwischen acht und 15 Zentimeter lang werdenden Anemonenfische ernähren sich von Zooplankton, einige auch von Algen. Kamera: Olympus OM D5 Objektiv: Olympus 8 mm f/10 Verschlusszeit: 1/125 Blende: 7,1, ISO 200 61 Flora & Fauna: Anemonenfisch Nachhaltiges Reisen: Hotel Forsthofgut, Leogang 62 Reflexpfad auf der Waldlichtung © Hotel Forsthofgut Herbst 2014 | Nachhaltiges Reisen: Hotel Forsthofgut, Leogang Das familiäre Naturhotel in den Alpen lebt das Thema Nachhaltigkeit, wo es nur eben geht Text: Katja Kuremba Das Forsthofgut liegt umgeben von Wiesen und Wäldern im österreichischen Leogang an den Hängen des Asitz umgeben von einer 30.000 Quadratmeter großen Gartenanlage und Bio- Badesee. Im Jahr 1617 als landwirtschaftlicher Forstbetrieb erbaut, ist das Haus seit jeher in Familienbesitz. Hier wird versucht, das Thema Nachhaltigkeit in möglichst vielen Bereichen mit Leben zu füllen. Zu einem der Hotel-Highlights zählt das Wald-Spa. Hier sorgen Materialien der alpinen Wälder und Anwendungen mit natürlichen Inhaltsstoffen der Region auf ursprüngliche Weise für Entspannung. In der freien Natur relaxen Gäste etwa bei der „Wald & Wiese“ Outdoor- Behandlung auf der einsamen Waldlichtung mit dorthin führendem Barfußpfad. Alle Einrichtungen des Forsthofguts entsprechen den Green Spa Kodex-Leitsätzen der gleichnamigen Fachgruppe. Zentrales Motiv ist hierbei das gesundheitliche Wohlbefinden des Menschen zu verbessern und seine Lebensqualität zu steigern. Zu den zehn Kriterien der Zertifizierung zählen unter anderem die Achtung und Förderung der intakten Natur und deren biologischer Vielfalt, die Übernahme regionaler und globaler Verantwortung sowie der sparsame Umgang mit Ressourcen im gesamten Produktions-, Handels- und Dienstleistungsprozess 63 ↑ Das Team des Forshofgutes Massage im Wald © Hotel Forsthofgut durch den Einsatz von innovativen Materialien, Produkten, Methoden und Technologien. Passend zum naturgeprägten Design des Forsthofgut Spa und der Philosophie des Hauses basieren die Anwendungen auf der Verwendung von überwiegend regionaler und alpiner Naturkosmetik mit Wirkstoffen aus Edelweiß, Enzian, Wacholder und dem Bergkristall. Während der Sommerzeit werden Outdoor-Behandlungen auf der hoteleigenen, einsamen Waldlichtung angeboten. Herbst 2014 | Nachhaltiges Reisen: Hotel Forsthofgut, Leogang Im Spa verfügen alle dreifach isolierten Glas- und Fensterflächen über höchste Energieeffizienz und Schalldämmung. Auch für Wärmerückgewinnung ist gesorgt: die Heiz- und Lüftungsanlage wandelt warme Abluft größtenteils in wiederverwendbare Heizenergie um. Das Hackschnitzelwerk am Haus versorgt das Forsthofgut autark mit sauberer Energie mit Holz aus der hoteleigenen Forstwirtschaft. Korrekte Mülltrennung ist ebenfalls wesentlicher Bestandteil der Hotelphilosophie – die Vorsortierung findet bereits im Haus statt. Die Reinigung des gesamten Hotels erfolgt ebenfalls ausschließlich mit biologisch abbaubaren „Eco-Reinigern“. Dabei wird darauf geachtet, dass die hygienischen Wasch- und Putzmittel das Umweltzeichen tragen. Infobox Das Hotel liegt abseits der Straße, direkt im größten zusammenhängenden Skigebiet Österreichs, dem Skicircus Saalbach- Hinterglemm-Leogang. Vom Hotel aus sind es 200 Meter zur Gondelbahn Asitz, Talabfahrt bis zum Haus ist möglich. Außerdem befindet sich der Bike Park Leogang, Europas größter Mountainbike-Park, in der Nähe. Mit dem Auto fährt man ca. eine Stunde von Salzburg, eineinhalb Stunden von München und vier Stunden von Zürich nach Leogang. Kulinarisch verwöhnt das Forsthofgut mit der gesunden „Grünen Haube“, dem Qualitätssiegel für herausragende Leistungen in der Naturküche. Das Team rund um Küchenchef Wolfgang Oberschachner präsentiert mit der „Forsthofgut-Verwöhnpension“ eine ausgewogene Auswahl an hausgemachten oder in lokalen und regionalen Betrieben hergestellten Produkten. Gemüse und Kräuter für die frische Biound Vitalküche des Restaurants stammen teils aus dem hoteleigenen Garten. Almbutter und Käse, Eier, Honig, Schnaps und Zeburind sowie die Lachsforelle kommen direkt aus Leogang. Hirsch gibt es seit 2013 aus dem eigenen Wildgehege. Von Biosäften und Bio- Vollkornbrot über Rohkostsa64 ↑ Das Biomasse-Heizwerk Zeburind vom Palleggbauer late und vegetarische Vollwertküche bis hin zu den Klassikern der österreichischen Küche werden alle angebotenen Gerichte ohne Geschmacksverstärker und künstliche Aromen schonend zubereitet. Das Gebirgswasser kommt aus der hauseigenen Quelle. Direkt vor dem Haus warten im Kräuter-Garten die Zutaten für selbstgemachtes Bärlauchpesto, Marmelade, Hollersirup und Säfte. Seit Dezember 2012 ergänzt das 2,3 Hektar große hoteleigene Wildgehege die authentische Waldatmosphäre im Hotel Forsthofgut. Prächtiges Rot- und Damwild lebt hier zusammen mit munteren Zwergziegen auf dem Wald- und Wiesengrund des ursprünglich land- Hotel Forsthofgut Hütten 2 A - 5771 Leogang Tel.: +43-6583-8561 Fax: +43-6583-8561 77 info@forsthofgut.at www.forsthofgut.at wirtschaftlichen Forstbetriebs. Bei Wildtierfütterungen im Winter informiert Hotelier Christoph Schmuck regelmäßig über den Wild- und Naturschutz im Salzburger Land. Darüber hinaus lernen Gäste bei Waldwanderungen mit dem Förster Wissenswertes über die Tiere und deren Lebensräume. Auch vom zimmereigenen Balkon aus können die Gäste das stattliche Rot- und Damwild am Hotelwald beobachten. Durch die sorgfältige Auswahl einzelner Tiere für die regionale „Grüne Haube“-Naturküche wird das biologische Gleichgewicht im Gehege gesichert. Herbst 2014 | Nachhaltiges Reisen: Hotel Forsthofgut, Leogang Impressum Redaktion Reise-Inspirationen Schmid-Wildy-Weg 46 81739 München redaktion@reise-inspirationen.de www.reise-inspirationen.de Herausgeber Tourism Unlimited e.P., Hoppe & Partner Journalisten, PR- und Marketingberater www.tourism-unlimited.com Registergericht: Amtsgericht München, PR 764 USt.-ID: DE259674638 inhaltlich Verantwortlich gemäß § 55 Abs. 2 RStV: Christoph Hoppe (Anschrift wie vorstehend) Redaktion Chefredakteur: Christoph Hoppe (ch), Herbert Brenke (hb), Judith Hoppe (jb), Katja Kuremba (kk) Konzept, Gestaltung & Layout Tourism Unlimited, München Konto-Nr. 1000 276 129 BLZ 701 500 00 IBAN: DE90 7015 0000 1000 2761 29 BIC: SSKMDEMMXXX Weitere Services & Angebote rund ums Reisemagazin Die Webseite zum Reisemagazin Haftungshinweis Aktuelle News rund ums Thema Reisen, weitere Reise- und Hotelberichte, Schreibtischhintergründe mit den schönsten Motiven aus dem Reisemagazin und vieles mehr. 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