Programmheft 6. Schubertiade WEBSITE
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Programmheft 6. Schubertiade WEBSITE
Franz Schubert-Gesellschaft Wienerwald 6. SCHUBERTIADE SCHLOSS HERNSTEIN „Naht die jubelvolle Zeit“ Eine vorweihnachtliche Schubertiade Franz-Schubert-Gesellschaft Wienerwald 6. SCHUBERTIADE SCHLOSS HERNSTEIN Samstag, 1. Dezember 2012 Beginn 19 Uhr Sonntag, 2. Dezember 2012 Beginn 17 Uhr „Naht die jubelvolle Zeit" Eine vorweihnachtliche Schubertiade Claudia Goebl, Sopran Martha Hirschmann, Mezzosopran Lothar Burtscher, Bariton Thomas Schubert, Klavier Liebe Musikfreunde, die 6. SCHUBERTIADE SCHLOSS HERNSTEIN fällt mit dem ersten Adventwochenende zusammen, daher haben wir Sie diesmal unter dem Motto „Naht die jubelvolle Zeit“, dem Textbeginn eines Liedes von Richard Strauss, zu einer VORWEIHNACHTLICHEN SCHUBERTIADE eingeladen. Zu Beginn bringen Lieder und Duette von Schubert, Schumann und Richard Strauss Stimmungen und Gedanken zu Beginn der stillsten Zeit im Jahr zum Ausdruck. Besondere Beachtung soll dabei einem Lied aus dem Spätwerk von Franz Schubert zuteil werden: „Der Winterabend“, komponiert in Schuberts letztem Lebensjahr 1828. Die Gestalt des Engels ist für die Weihnachtszeit von großer Bedeutung und die Himmelsboten haben auch Eingang in die Liedliteratur der Romantik gefunden. So steht „Der Engel“ im Mittelpunkt zweier gleichnamiger Werke der Spätromantik: dem ersten der „Lieder nach Gedichten von Mathilde Wesendonck“ von Richard Wagner sowie einem Duett von Anton Rubinstein nach Versen von Lermontov, einem bedeutenden russischen Lyriker des 19. Jahrhunderts. Besonders im Werk von Rainer Maria Rilke sind die Engel stets gegenwärtig, erinnert sei hier nur an den berühmten Beginn der Duineser Elegien: „Wer, wenn ich schriee, hörte mich denn aus der Engel Ordnungen?“. Dies gilt auch für seine 15-teilige Gedichtfolge „Das Marienleben“, in der Vertonung durch Paul Hindemith der bedeutendste Liederzyklus des 20. Jahrhunderts. Der erste Teil des monumentalen Werkes enthält eine freie dichterische Gestaltung der Weihnachtsgeschichte, aus der Sie heute vier Lieder hören können. Sie werden eingeleitet durch das Choralvorspiel "Nun komm, der Heiden Heiland" von Joh. Seb. Bach in der Klavierbearbeitung des italienischen Komponisten und Pianisten Ferruccio Busoni, ein besonders schönes Beispiel für die romantische Bach-Auffassung des späten 19. Jahrhunderts. Die Übertragung des ursprünglichen Orgelwerkes auf das Klavier läßt durch häufigen, im Notentext genau vorgeschriebenen Pedalgebrauch den akustischen Eindruck eines Kirchenraumes entstehen. Der getragene Ernst des adventlichen Chorals vermittelt die mystische Atmosphäre einer noch dunklen Kathedrale vor dem Rorate-Amt. Unsere romantisch geprägte Weihnachtstradition bestimmt die Werke des zweiten Teils des Konzertprogramms. Dabei kommen vor allem Werke von Komponisten aus dem Umkreis Richard Wagners zur Aufführung: Hugo Wolf, Engelbert Humperdinck (der Komponist von „Hänsel und Gretel“) sowie Peter Cornelius, dessen Zyklus „Weihnachtslieder“ den Höhepunkt des weihnachtlichen KunstliedRepertoires bildet. Wir wünschen Ihnen einen schönen Abend im Schloss Hernstein, Thomas Schubert und Maria Nimmerfall Programmfolge Johannes Brahms Robert Schumann Franz Schubert Intermezzo A-Dur aus Klavierstücke op. 118 Abendlied Der Winterabend D. 938 Richard Strauss Winterweihe (Arr. für 2 Stimmen von Thomas Schubert) Weihnachtsgefühl (Arr. für 2 Stimmen von Thomas Schubert) Der Engel aus den "Wesendonck-Liedern" Der Engel Richard Wagner Anton Rubinstein Joh. Seb. Bach Choralvorspiel "Nun komm, der Heiden Heiland" BWV 659 in der Bearbeitung für Klavier von Ferruccio Busoni Paul Hindemith ausgewählte Lieder aus dem Zyklus "Das Marienleben“ nach Gedichten von Rainer Maria Rilke Geburt Mariä - Mariä Heimsuchung Argwohn Josephs - Geburt Christi - PAUSE - Hugo Wolf Die ihr schwebet um diese Palmen (Spanisches Liederbuch) Schlafendes Jesuskind (Mörike-Lieder) Carl Loewe Des fremden Kindes heiliger Christ Ballade op. 33 Engelbert Humperdinck Weihnachten Peter Cornelius Weihnachtslieder op. 8 Christbaum - Die Hirten - Die Könige - Simeon Christus der Kinderfreund - Christkind Thomas Schubert Zwei Lieder aus dem "Weihnachtsliederbuch für Maria” Weihnachtszeit (Arr. für 2 Stimmen) A Christmas Wish (Arr. für 3 Stimmen) Wir bitten, die Liedgruppen nicht durch Beifall zu unterbrechen. Robert Schumann (1810 – 1856) Abendlied (Johann Gottfried Kinkel) Es ist so still geworden, Verrauscht des Abends Wehn, Nun hört man aller Orten Der Engel Füße gehn. Rings in die Tiefe senket Sich Finsternis mit Macht. Wirf ab, Herz, was dich kränket, Und was dir bange macht! Nun stehn im Himmelskreise Die Stern' in Majestät; In gleichem, festem Gleise Der goldne Wagen geht. Und gleich den Sternen lenket Er deinen Weg durch Nacht. Wirf ab, Herz, was dich kränket, Und was dir bange macht! Franz Schubert (1797 – 1828) Der Winterabend D. 938 Nur der Mondenschein kommt leise zu mir ins Gemach herein. Er kennt mich schon und läßt mich schweigen. Nimmt nur seine Arbeit, die Spindel, das Gold, und spinnet stille, webt, und lächelt hold. Und hängt dann sein schimmerndes Schleiertuch ringsum an Gerät und Wänden aus. Ist gar ein stiller, ein lieber Besuch, macht mir gar keine Unruh im Haus. Will er bleiben, so hat er Ort, freut's ihn nimmer, so geht er fort. Ich sitze dann stumm im Fenster gern und schaue hinauf in Gewölk und Stern. Denke zurück, ach weit, gar weit, In eine schöne, verschwundne Zeit. Denk an sie, an das Glück der Minne, Seufze still und sinne, und sinne. (Karl Gottfried von Leitner) Es ist so still, so heimlich um mich. Die Sonn ist unten, der Tag entwich. Wie schnell nun heran der Abend graut. Mir ist es recht, sonst ist mir's zu laut. Jetzt aber ist's ruhig, es hämmert kein Schmied, kein Klempner, das Volk verlief und ist müd. Und selbst, daß nicht rassle der Wagen Lauf, zog Decken der Schnee durch die Gassen auf. Wie tut mir so wohl der selige Frieden! Da sitz ich im Dunkel, ganz abgeschieden so ganz für mich. Franz Schubert Richard Strauss (1864-1949) Richard Wagner (1813 – 1883) Winterweihe Der Engel (Karl Friedrich Henckell) (Mathilde Wesendonck) In diesen Wintertagen, Nun sich das Licht verhüllt, Laß uns im Herzen tragen, Einander traulich sagen, Was uns mit innerm Licht erfüllt. In der Kindheit frühen Tagen Hört ich oft von Engeln sagen, Die des Himmels hehre Wonne Tauschen mit der Erdensonne, Was milde Glut entzündet, Soll brennen fort und fort, Was Seelen zart verbündet, Und Geisterbrücken gründet, Sei unser leises Losungswort. Das Rad der Zeit mag rollen, Wir greifen kaum hinein, Dem Schein der Welt verschollen, Auf unserm Eiland wollen wir Tag und Nacht der sel'gen Liebe weih'n. Weihnachtsgefühl Daß, wo bang ein Herz in Sorgen Schmachtet vor der Welt verborgen, Daß, wo still es will verbluten, Und vergehn in Tränenfluten, Daß, wo brünstig sein Gebet Einzig um Erlösung fleht, Da der Engel niederschwebt, Und es sanft gen Himmel hebt. Ja, es stieg auch mir ein Engel nieder, Und auf leuchtendem Gefieder Führt er, ferne jedem Schmerz, Meinen Geist nun himmelwärts! (Friedrich Hermann Frey) Naht die jubelvolle Zeit, Kommt auch mir ein Sehnen, Längst entfloh'ner Seligkeit Denk' ich nach mit Tränen. Anton Rubinstein (1829 – 1894) Und ich schaue wie im Traum Ihren fernen Schimmer Weben um den Weihnachtsbaum, Kehrt sie selbst auch nimmer. Es schwebt ein Engel den Himmel entlang und himmlische Lieder er sang; der Mond und die Sterne in leuchtenden Höhn, sie lauschten dem heil’gen Getön. Er sang von der Wonne, dem himmlischen Heil, das sündlosen Geistern zuteil, vom Ruhme des Herrn, des Ew’gen, erklang sein weihevoll hehrer Gesang. Richard Strauss Der Engel (Mikhail Lermontov) Er trug eines Kindes Seele im Arm zur Erde voll Tränen und Harm, und es prägt sein Gesang, unvergänglich und rein, der Seele des Kindes sich ein. Und lange wohl währte ihr irdischer Lauf, doch wundersam zog sie’s hinauf, und nimmer ersetzt ihr ein ird’scher Gesang, den ersten, den heiligen Klang. Ein Ausflug in die Musik des 20. Jahrhunderts mag für ein vorweihnachtliches Konzert ungewöhnlich erscheinen, ist in diesem besonderen Fall jedoch naheliegend. Denn "Das Marienleben" von Paul Hindemith ist der bedeutendste Liederzyklus für Frauenstimme, nicht nur des 20. Jahrhunderts sondern der gesamten Liedgeschichte. Der erste Teil dieses in seiner Gesamtheit abendfüllenden Werkes hat das Geschehen von der „Geburt Mariä“ über die Verkündigung bis zu „Geburt Christi“ - also eine dichterische Fassung der Weihnachtsgeschichte - zum Inhalt. Die Gedichte von Rainer Maria Rilke (1875 - 1926) mögen auf den ersten Blick vielleicht schwer verständlich erscheinen; bei mehrmaligem Lesen erschließen sich aber ihre Schönheit und Tiefe sowie die vielfältigen Beziehungen zu den Evangelienberichten und den Legenden der Apokryphen. Zu Beginn des Zyklus, in "Geburt Mariä", sind es die Engel, welche als erste die Bedeutung dieser Nacht erfassen. Ein 3/4-Takt charakterisiert den Engelreigen, leere Quinten die ländliche Idylle, und zarte, girlandenartige Arabesken in der hohen Lage des Klaviers schildern das geheimnisvolle Licht, das über der ganzen Szenerie liegt. Im ruhig bewegten Siciliano-Takt wird in der "Heimsuchung Mariä" das freudige Hüpfen des noch ungeborenen Johannes des Täufers im Mutterleib dargestellt, als Maria ihre Base Elisabeth aufsucht. "Argwohn Josephs" ist ein dramatischer Dialog zwischen Joseph und dem Engel, der sich bemüht, diesen davon zu überzeugen, dass der Allmächtige selbst in das Geschehen eingreift. In "Geburt Christi" stellt Rilke die Frage: „Was ist Größe?“. Es ist für den Menschen schwer zu begreifen, dass sich das Größte im Kleinsten offenbart. Am Schluss steigert sich die Tonsprache Hindemiths zu orchestraler Wirkung und beendet den ersten Teil des Gesamtwerkes triumphal in der strahlenden Tonart E-Dur, dem Klangsymbol von Reinheit, Kraft und Größe. Wie Hindemith in seinem Vorwort erläutert, liegt dem "Marienleben" eine planmäßige Tonartensymbolik zugrunde. Darin ist E-Dur die der Gestalt Christi zugeordnete, zentrale Tonart und tritt konsequenterweise mit der „Geburt Christi“ erstmals in Erscheinung. Paul Hindemith (1895 – 1963) ausgewählte Lieder aus "Das Marienleben" (2. Fassung von 1948) Zyklus nach Gedichten von Rainer Maria Rilke Geburt Mariä O was muß es die Engel gekostet haben, nicht aufzusingen plötzlich, wie man aufweint, da sie doch wußten: in dieser Nacht wird dem Knaben die Mutter geboren, dem Einen, der bald erscheint. Schwingend verschwiegen sie sich und zeigten die Richtung, wo, allein, das Gehöft lag des Joachim, ach, sie fühlten in sich und im Raum die reine Verdichtung, aber es durfte keiner nieder zu ihm. Denn die beiden waren schon so außer sich vor Getue. Eine Nachbarin kam und klugte und wußte nicht wie, und der Alte, vorsichtig, ging und verhielt das Gemuhe einer dunkelen Kuh. Denn so war es noch nie. Mariä Heimsuchung Noch erging sie's leicht im Anbeginne, doch im Steigen manchmal ward sie schon ihres wunderbaren Leibes inne, und dann stand sie, atmend, auf den hoh’n Judenbergen. Aber nicht das Land, ihre Fülle war um sie gebreitet; gehend fühlte sie: man überschreitet nie die Größe, die sie jetzt empfand. Und es drängte sie, die Hand zu legen auf den andern Leib, der weiter war. Und die Frauen schwankten sich entgegen und berührten sich Gewand und Haar. Jede, voll von ihrem Heiligtume, schützte sich mit der Gevatterin. Ach der Heiland in ihr war noch Blume, doch den Täufer in dem Schoß der Muhme riß die Freude schon zum Hüpfen hin. Argwohn Josephs Und der Engel sprach und gab sich Müh’ an dem Mann, der seine Fäuste ballte: “Aber siehst du nicht an jeder Falte, daß sie kühl ist wie die Gottesfrüh?“ Doch der andre sah ihn finster an, murmelnd nur: „Was hat sie so verwandelt?“ Doch da schrie der Engel: „Zimmermann, merkst du's noch nicht, daß der Herrgott handelt? Weil du Bretter machst in deinem Stolze, willst du wirklich den zu Rede stelln, der bescheiden aus dem gleichen Holze Blätter treiben macht und Knospen schwelln?“ Er begriff. Und wie er jetzt die Blicke, recht erschrocken, zu dem Engel hob, war der fort. Da schob er seine dicke Mütze langsam ab. Dann sang er lob. Rainer Maria Rilke Geburt Christi Hättest du der Einfalt nicht, wie sollte dir geschehn, was jetzt die Nacht erhellt? Sieh, der Gott, der über Völkern grollte, macht sich mild und kommt in dir zur Welt. Hast du dir ihn größer vorgestellt? Was ist Größe? Quer durch alle Maße, die er durchstreicht, geht sein grades Los. Selbst ein Stern hat keine solche Straße. Siehst du, diese Könige sind groß, und sie schleppen dir vor deinen Schoß Schätze, die sie für die größten halten, und du staunst vielleicht bei dieser Gift. Aber schau in deines Tuches Falten, wie er jetzt schon alles übertrifft. Aller Amber, den man weit verschifft, jeder Goldschmuck und das Luftgewürze, das sich trübend in die Sinne streut: alles dieses war von rascher Kürze, und am Ende hat man es bereut. Aber (du wirst sehen): Er erfreut. Hugo Wolf (1860 - 1903) Die ihr schwebet um diese Palmen (Emanuel Geibel nach Lope Felix de Vega Carpio) Die ihr schwebet um diese Palmen in Nacht und Wind, ihr heilgen Engel, stillet die Wipfel! Es schlummert mein Kind. Ihr Palmen von Bethlehem im Windesbrausen, wie mögt ihr heute so zornig sausen! O rauscht nicht also! Schweiget, neiget euch leis und lind. Stillet die Wipfel! Es schlummert mein Kind. Der Himmelsknabe duldet Beschwerde. Ach, wie so müd er ward vom Leid der Erde. Ach nun im Schlaf ihm leise gesänftigt die Qual zerrinnt. Stillet die Wipfel! Es schlummert mein Kind. Schlafendes Jesuskind gemalt von Francesco Albani (Eduard Mörike) Sohn der Jungfrau, Himmelskind! am Boden, auf dem Holz der Schmerzen eingeschlafen, das der fromme Meister, sinnvoll spielend, deinen leichten Träumen unterlegte. Blume du, noch in der Knospe dämmernd eingehüllt die Herrlichkeit des Vaters! O wer sehen könnte, welche Bilder hinter dieser Stirne, diesen schwarzen Wimpern sich in sanftem Wechsel malen! (wie in tiefes Sinnen versunken) Sohn der Jungfrau, Himmelskind! Grimmige Kälte sauset hernieder, Womit nur deck ich des Kindleins Glieder? O all ihr Engel, die ihr geflügelt wandelt im Wind, stillet die Wipfel! Es schlummert mein Kind. (aus dem Spanischen Liederbuch) Hugo Wolf In zahlreichen Gedichten und Liedern kommt die Weihnachtsfreude der Kinder zum Ausdruck. Selten dagegen sind Werke, die ein Licht auch auf diejenigen werfen, denen es nicht so gut geht und die - während der Festzeit noch mehr als sonst - unbeachtet im Dunkel bleiben. Friedrich Rückert (1788 - 1866), dessen Gedichte zahlreiche Komponisten, allen voran Schubert, Schumann, Loewe und Mahler, inspiriert haben, schrieb "Des fremden Kindes heiliger Christ" als Beitrag zur Gedichtausgabe "Weihnachtsbaum für arme Kinder: Gaben deutscher Dichter. Eingesammelt von Friedrich Hofmann. Zweiundzwanzigste Christbescherung, 1863". Es handelte sich um einen Musenalmanach mit Beiträgen bedeutender deutscher Dichter dieser Zeit. Komitees an vielen Orten besorgten den Verkauf und veranstalteten mit dem Erlös Christbescherungen für arme Kinder. Während der 25 Jahre seines Bestehens (bis 1866) hat der "Weihnachtsbaum" über 100.000 Kinder beschenkt und die Anregung zu dem Brauch der öffentlichen Weihnachtsfeier für Arme gegeben (Meyers Konversationslexikon, 1885-1892). Das Thema des Gedichtes ist dem Märchen "Das arme Mädchen mit den Schwefelhölzern“ von Rückerts Zeitgenossen Hans Christian Andersen verwandt. Carl Loewe (1796 – 1869) Des fremden Kindes heiliger Christ (Friedrich Rückert) Es läuft ein fremdes Kind Am Abend vor Weihnachten Durch eine Stadt geschwind, Die Lichter zu betrachten, Die angezündet sind. Es steht an jedem Haus Und sieht die hellen Räume, Die drinnen schau'n heraus, Die lampenhellen Bäume, Weh wird's ihm überaus! Das Kindlein weint und spricht: »Ein jedes Kind hat heute Ein Bäumchen und ein Licht, Und hat dran seine Freude, Nur bloß ich armes nicht! An der Geschwister Hand, Als ich daheim gesessen, Hat es mir auch gebrannt, Doch hier bin ich vergessen, In diesem fremden Land! Läßt mich denn niemand ein Und gönnt mir auch ein Fleckchen? In all' den Häuserreih'n Ist für mich denn kein Eckchen, Und wär' es noch so klein? »O lieber heil'ger Christ, Nicht Mutter und nicht Vater Hab' ich, wenn du's nicht bist. O sei du mein Berater, Wenn man mich hier vergißt!« Das Kindlein reibt die Hand, Sie ist von Frost erstarret, Es kriecht in sein Gewand, Und in dem Gässchen harret, Den Blick hinausgewandt. Da kommt mit einem Licht Durchs Gässlein hergewallet, In weißem Kleide schlicht, Ein ander Kind, wie schallet Es lieblich da es spricht: »Ich bin der heil'ge Christ, War auch ein Kind vordessen, Wie du ein Kindlein bist; Ich will dich nicht vergessen, Wenn alles dich vergißt.« Dem Kind war's wie im Traum; Es langten hergebogen Englein herab vom Baum Zum Kindlein, das sie zogen Hinauf zum lichten Raum. Das fremde Kindlein ist Zur Heimat eingekehret, Bei seinem heilgen Christ, Und was hier wird bescheret, Es dorten leicht vergißt. Läßt mich denn niemand ein? Ich will ja selbst nichts haben, Ich will ja nur am Schein Der fremden Weihnachtsgaben Mich laben ganz allein!« Es klopft an Tür und Tor, An Fenster und an Laden, Doch niemand tritt hervor, Das Kindlein einzuladen, Sie haben drin kein Ohr. Ein jeder Vater lenkt Den Sinn auf seine Kinder; Die Mutter sie beschenkt, Denkt sonst nichts mehr, nichts minder; Ans Kindlein niemand denkt. Carl Loewe Engelbert Humperdinck (1824 - 1921) Weihnachten (Adelheid Wette) Leise weht's durch alle Lande wie ein Gruß vom Sternenzeit, schlinget neue Liebesbande um die ganze weite Welt. Jedes Herz mit starkem Triebe ist zu Opfern froh bereit, denn es naht das Fest der Liebe, denn es naht die Weihnachtszeit. Und schon hat mit tausend Sternen sich des Himmels Glanz entfacht, leise tönt aus Himmelsfernen Weihgesang der heil'gen Nacht. Hell aus jedem Fenster strahlet wundersam des Chritsbaums Licht, und der Freude schimmer malet sich auf jedem Angesicht. Lichte Himmelsboten schweben ungeseh'n von Haus zu Haus; selig Nehmen, selig Geben geht von ihrer Mitte aus. O willkommen, Weihnachtsabend, allen Menschen, gross und klein! Friedebringend, froh und labend mögst du allen Herzen sein! Und rings, vom Weihnachtsbaum erhellt, Ist schön in Bildern aufgestellt Des heiligen Buches Palmenwelt. Die Kinder schauen der Bilder Pracht, Und haben wohl des Singens acht, Das tönt so süß in der Weihenacht! O glücklicher Kreis im festlichen Raum! O goldne Lichter am Weihnachtsbaum! O fröhliche Zeit! o seliger Traum! 2. Die Hirten Hirten wachen im Feld; Nacht ist rings auf der Welt; Wach sind die Hirten alleine im Haine. Und ein Engel so licht Grüßet die Hirten und spricht: "Christ, das Heil aller Frommen, Ist kommen!" Engel singen umher: "Gott im Himmel sei Ehr! Und den Menschen hienieden sei Frieden!" Eilen die Hirten fort, Eilen zum heilgen Ort, Beten an in den Windlein das Kindlein. Peter Cornelius (1824 - 1874) Weihnachtslieder op. 8 (Peter Cornelius) 1. Christbaum Wie schön geschmückt der festliche Raum! Die Lichter funkeln am Weihnachtsbaum! O fröhliche Zeit! o seliger Traum! Die Mutter sitzt in der Kinder Kreis; Nun schweiget alles auf ihr Geheiß: Sie singet des Christkinds Lob und Preis. Peter Cornelius 3. Die Könige Drei Könige wandern aus Morgenland; Ein Sternlein führt sie zum Jordanstrand. In Juda fragen und forschen die drei, Wo der neugeborene König sei? Sie wollen Weihrauch, Myrrhe und Gold dem Kinde spenden zum Opfersold. Und hell erglänzet des Sternes Schein: Zum Stalle gehen die Kön'ge ein; Das Knäblein schaun sie wonniglich, Anbetend neigen die Könige sich. Sie bringen Weihrauch, Myrrhe und Gold zum Opfer dar dem Knäblein hold. O Menschenkind! halte treulich Schritt! Die Kön'ge wandern, o wandre mit! Der Stern der Liebe, der Gnade Stern Erhelle dein Ziel, so du suchst den Herrn, Und fehlen Weihrauch, Myrrhe und Gold, Schenke dein Herz dem Knäblein hold! 4. Simeon Das Knäblein nach acht Tagen Ward gen Jerusalem Zum Gotteshaus getragen Vom Stall in Bethlehem. Da kommt ein Greis geschritten, Der fromme Simeon, Er nimmt in Tempels Mitten Vom Mutterarm den Sohn; Vom Angesicht des Alten Ein Strahl der Freude bricht, Er preiset Gottes Walten Weissagungsvoll und spricht: "Nun lässest du in Frieden, Herr, deinen Diener gehn, Da du mir noch beschieden, Den Heiland anzusehn, Den du der Welt gesendet, Daß er dem Heidentum Des Lichtes Helle spendet Zu deines Volkes Ruhm!" Mit froh erstaunten Sinnen Vernimmt's der Eltern Paar, Dann tragen sie von hinnen Das Knäblein wunderbar. 5. Christus der Kinderfreund Das zarte Knäblein ward ein Mann, Erlöst uns von der Sünde Bann; Doch neigt er freundlich immerdar Und liebend sich zur Kinderschar. Habt ihr den Ruf des Herrn vernommen, Des Heilands Stimme mild und weich? "Lasset die Kleinen zu mir kommen, Denn ihrer ist das Himmelreich!" Mich aber mahnt die Weihnachtszeit An Träume der Vergangenheit; Erinnrungsodem hauchet mild Den Schleier von der Kindheit Bild; Da Lichter hell am Baum erglommen, Ist mir, als würd ich Kindern gleich, Als dürft ich mit euch Kleinen kommen, Zu teilen euer Himmelreich. 6. Christkind Das einst ein Kind auf Erden war, Christkindlein kommt noch jedes Jahr. Kommet vom hohen Sternenzelt, Freut und beglücket alle Welt! Mit Kindern feiert's froh den Tag, Wo Christkind in der Krippe lag; Den Christbaum zündet's überall, Weckt Orgelklang und Glockenschall. Christkindlein kommt zu arm und reich, Die Guten sind ihm alle gleich. Danket ihm denn und grüßt es fein, Auch euch beglückte Christkindlein! Thomas Schubert Zwei Lieder aus dem "Weihnachtsliederbuch für Maria” Weihnachtszeit A Christmas Wish (August Heinrich Hoffmann von Fallersleben) (Irischer Segenswunsch) O schöne, herrliche Weihnachtszeit! Was bringst du Lust und Fröhlichkeit! Wenn der heilige Christ in jedem Haus teilt seine lieben Gaben aus. God give you blessings at Christmas time; Stars for your darkness, sun for your day, Light on the path as you search for the Way, may it always shine. God give you blessings at Christmas time. Und ist das Häuschen noch so klein, so kommt der heilige Christ hinein, und alle sind ihm lieb wie die Seinen, die Armen und Reichen, die Großen und Kleinen. Der heilige Christ an alle denkt, ein jedes wird von ihm beschenkt. Drum laßt uns freuen und dankbar sein! Er denkt auch unser, mein und dein! God grant you courage this coming year, Fruit for your striving, friends if you roam. Joy in your labor, love in your home, And a sky bright and clear. God give you blessings at Christmas time. freie deutsche Übertragung: Weihnachtlicher Segenswunsch Gott möge dir zur Weihnachtszeit seinen Segen geben, Sterne für die Nacht, Sonne für den Tag, und ein Licht auf deinem Pfad, wenn du den rechten Weg suchst. Gott schenke dir Zuversicht für das kommende Jahr, Freunde, wohin immer du gehst, Freude in deiner Arbeit und allzeit einen heiteren und klaren Himmel. Gott möge dir zur Weihnachtszeit seinen Segen geben! Die FranzFranz-SchubertSchubert-Gesellschaft Wienerwald wünscht allen Konzertbesuchern eine frohe und gesegnete Weihnachtszeit! Claudia Goebl, Sopran studierte in ihrer Heimatstadt Wien an der Universität für Musik und darstellende Kunst Gesang, Oper und Lied u. a. bei KS Edith Lienbacher, KS Robert Holl und Prof. David Lutz. Sie debütierte 2011 an der Wiener Volksoper, wo sie 2012/13 u. a. als Papagena („Die Zauberflöte“), Barbarina („Le Nozze di Figaro“) und Frasquita („Carmen“) zu hören sein wird. Außerdem gastiert sie in dieser Saison am Landestheater Linz als Gabrielle in „Pariser Leben“ und wird im Jänner 2013 im Rahmen der Neujahrskonzertreihe des Tonkünstler-Orchesters NÖ u. a. im Wiener Musikverein auftreten. Claudia Goebl wirkte in den vergangenen Jahren bei Produktionen des “Festivals Baden-Baden”, der Schlossfestspiele Langenlois, des Theaters in der Josefstadt, der „Sommerphilharmonie Leoben” und der Musikuniversität Wien in folgenden Rollen mit: Morgana („Alcina“), Melpomene („Il Parnaso Confuso“), Euridice („Orfeo ed Euridice“) Zerlina („Don Giovanni“), Norina („Don Pasquale“), Anna Reich („Die lustigen Weiber von Windsor“), Marzelline („Fidelio“) und Adele („Die Fledermaus“). Liederabende und Kirchenmusikkonzerte führten die Sopranistin nach Italien, Montenegro, Indien und Japan sowie ins Wiener Konzerthaus und in den Wiener Musikverein. Sie ist Preisträgerin mehrerer Wettbewerbe z. B. des “Kärntner Sparkasse Wörthersee Musikstipendiums 2008“, „Musica Juventutis 2009“ und „Nico Dostal Wettbewerb 2011“. Martha Hirschmann, Mezzosopran stammt aus Graz und begann ihre Gesangsausbildung am dortigen J. J. Fux-Konservatorium. Betreut von Karlheinz Hanser und Marjana Lipovšek setzte sie ihr Studium an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien fort. Meisterkurse absolvierte die Sängerin bei Brigitte Fassbaender, Margreet Honig, Edith Wiens, Helmut Deutsch und Rudolf Piernay. Martha Hirschmann sang die Rolle der „Kate Pinkerton“ (Madama Butterfly) in Mumbai sowie beim Musikfestival Steyr, die „Mércédes“ (Carmen) beim Festival Operklosterneuburg, die „Amaranta“ (La Fedeltá premiata) im Cuvilliés-Theater in München. 2010/2011 war sie Mitglied des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper München, wo sie mit Dirigenten wie Kent Nagano, Asher Fish und Bertrand de Billy zusammenarbeitete. Im Rahmen des Festivals von Aix-enProvence nahm Martha Hirschmann 2009 an der „Académie européenne de musique“ teil und gab im März desselben Jahres mit einem Liederabend ihr Debüt im Wiener Konzerthaus. Sie ist Preisträgerin der Wettbewerbe „Musica Juventutis“ und „Gradus ad parnassum“ sowie Stipendiatin der Thyll Dürr-Begabtenstiftung und der „Les Amis de l'Opera Luxembourg“. Seit der Spielzeit 2011/12 ist Martha Hirschmann festes Ensemblemitglied des Landestheaters Linz. Lothar Burtscher, Bariton wurde 1985 in Bludenz geboren. Mit 16 Jahren begann er ein Gesangstudium am Landeskonservatorium für Vorarlberg. Daneben erhielt er Privatunterricht bei KS Herwig Pecoraro und KS Alfred Sramek und nahm an Meisterkursen von Helmut Wildhaber, Otto Schenk, Robert Holl und Kurt Widmer teil. Seit 2006 studiert er Konzertfach Gesang an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien bei Karlheinz Hanser und wurde 2011 in die Liedklasse von KS Robertus Holl aufgenommen. Lothar Burtscher konnte als ‚Kreon‘ in „L’anima del filosofo“ von Joseph Haydn (Schlosstheater Schönbrunn), als ‚Schwanlack‘ in der Welturaufführung des Stückes „Mae Mona“ von Christoph Ehrenfellner sowie als ‚König‘ in „Die Kluge“ von Carl Orff (Neue Studiobühne) auf sich aufmerksam machen und war als ‚Filiberto‘ in Rossinis „Il signore Bruschino“ (Sommeroper Schärding), ‚Masetto‘ in „Don Giovanni“ (Opernwerkstatt Wien), ‚Don Giovanni‘ in „Don Giovanni alla breve“ (Sommertraum-Festival am Semmering), ‚Enrico‘ in Haydns „L’isola disabitata“ (Hainburg) und als Kupelwieser im „Dreimäderlhaus“(Schlossfestspiele Langenlois) zu hören. Das nächste Projekt im Opernbereich wird im Frühjahr 2013 der ‚Dr. Falke‘ in „Die Fledermaus“ sein. Langjährige Chorerfahrungen u. a. im Chor der Innsbrucker Festwochen, im Chorus Sine Nomine und im Arnold Schönberg Chor gehören ebenso zu seinem bisherigen Werdegang wie zahlreiche Konzerte und kirchenmusikalische Auftritte im In- und Ausland. Thomas Schubert, Klavier ist als Komponist und Liedbegleiter vielseitig tätig. Er initiierte Musikfestivals wie die "Schubertiade Regensburg", den "Regensburger Musiksommer" und die "Internationalen Regensburger Meisterkurse Gesang". Konzert- und Vortragsreisen führten ihn nach Nordamerika und Japan, wobei er mehrere Jahre als Artist in Residence des „Schubertiade Tamba International Music Festivals“ wirkte und Vorträge über das deutsche Kunstlied an der University of Texas und der Mukogawa University Nishinomiya hielt. Als Liedpianist begleitete er zahlreiche Sänger seiner Generation sowie Künstlerpersönlichkeiten wie Kammersänger Kurt Moll, Kammersänger Walter Berry, Kammersänger Claes H. Ahnsjö (Bayerische Staatsoper), Lucine Amara und William Lewis (Metropolitan Opera New York). Im Mittelpunkt seiner Arbeit als Komponist steht Vokalmusik, wobei die Themen seiner Werke vorzugsweise der Literatur alter Kulturen und der Lyrik von Friedrich Hölderlin, Rainer Maria Rilke, Else Lasker-Schüler, Rabindranath Tagore u. a. entstammen. Seine Musik ist der Tonalität verpflichtet und eröffnet den Zuhörern einen Zugang zur zeitgenössischen Musik. www.thomas-schubert.at Die Franz-Schubert-Gesellschaft Wienerwald bedankt sich bei Seminarhotel Schloss Hernstein und Direktor Mag. Jan Soucek Landesregierung Niederösterreich und Herrn Mag. Michael Linsbauer Volksbank Berndorf und Geschäftsstellenleiter Werner Fiala Klavierhaus A. Förstl (Wien) und Herrn Franz Fellinger Franz und Christine Ankner, Wiener Neustadt LSI i. R. Franz Grill und Margarethe Grill, Fahrafeld Prof. Ing. Karl Holzer, Stetten Ingrid Lackinger, Baden Maria Ludwig, Pottenstein Ing. Norbert und Evelyne Mischitz, Enzesfeld MGV Pottenstein Matthias und Erika Rohringer, Pottenstein Prof. Mag. Helene und GR Ing. Adolf Schießl, Fahrafeld DI Johann und Karin Seit, Pottenstein Ing. Otto und Maria Stadler, Hernstein Alfred und Franziska Urban, Pottenstein Edda Weyrer, Lilienfeld Theresia Bilek, Berndorf Severin Czeczil, Baden Heidemarie Fischer, Klausenleopoldsdorf OSR Prof. Mag. Peter Muschik, Berndorf Friederike Pepl, Hernstein Dr. Paul Schober, Hernstein Gerd Schweizer, Wien DI Jürgen Spörg, Berndorf Christine Taufler, Berndorf Maria Wimmer, Bad Vöslau Eva Zehetmayer, Berndorf Die Franz-Schubert-Gesellschaft Wienerwald wurde im Jahre 2006 gegründet, um den Musikfreunden in der Region das Kunstlied der verschiedenen Epochen von der Klassik und Romantik bis zur Moderne näherzubringen. Sie ist die Nachfolgeorganisation der von Thomas Schubert initiierten Bayerischen Franz-Schubert-Gesellschaft, die von 1991 - 2004 zahlreiche Veranstaltungen wie den „Regensburger Musiksommer“, die „Schubertiade Regensburg, die „Internationalen Regensburger Meisterkurse Gesang“ (u. a. mit KS Walter Berry und KS Kurt Moll) und die „Festlichen Konzerte im Barocksaal Kloster Walderbach am Regen“ durchgeführt hat. Franz-Schubert-Gesellschaft Wienerwald 7. SCHUBERTIADE SCHLOSS HERNSTEIN Samstag, 2. März 2013 (Beginn 19 Uhr) Sonntag, 3. März 2013 (Beginn 17 Uhr) Franz Schubert „Die schöne Müllerin” Liederzyklus D. 795 nach Gedichten von Wilhelm Müller Florian Prey, Bariton Thomas Schubert, Klavier Kartenreservierung unter Tel. 0664/5664887 (ab 14 Uhr) oder E-Mail: m.nimmerfall@hotmail.com