Vertrauen

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Vertrauen
kabine
Ausgabe • Issue 2/2013
Zeitschrift der Vereinigung des Kabinenpersonals • Cabin Crew Union
Vertrauen
Ghirigori Baumann flickr
Impressum
Wirtschaftlich und politisch unabhängige
Zeitschrift der kapers, Vereinigung des
Kabinenpersonals, Kloten
Adresse für Verlag, Redaktion,
Anzeigenverkauf und Abonnemente:
Sekretariat kapers
Dorfstrasse 29a, CH-8302 Kloten
Tel: 043 2 555 777
Fax: 043 2 555 778
www.kapers.ch
redaktion-kabine@kapers.ch
Redaktion, Satz und Layout:
Mario Kesselring
Insertionstarife, Probenummern und
Abonnementsbestellungen können beim
Verlag angefordert werden.
Jahresabonnement: Fr. 30.Layoutkonzept:
diezi.com
Druck:
Offset Haller AG, Kaiserstuhlstrasse 36
8154 Oberglatt
Auflage:
3‘000 Exemplare
Erscheinungsdaten:
4 x pro Jahr
In dieser kabine
Vertrauen
1-2
Ehrlichkeit - Vertrauen
3-5
Eure Fragen - Unsere Antworten
DSSDB
Zufriedenheit
6
7-8
9 - 14
Safety or Service - What‘s First
15 - 18
Interview mit Barbara Schmid
19 - 20
Parkplatzsituation
21 - 22
Eigenverantwortung
23 -24
Tuwapende Watoto
AHVplus
25
26 - 29
Calvin30
Verteiler:
Aktiv- und Passivmitglieder der kapers,
Direktion und Fachstellen der
Swiss International Air Lines Ltd.,
Edelweiss und AbonnentInnen
Nachdruck:
Erlaubt nur mit Quellenangabe, drei
Exemplare an das Sekretariat der kapers
Manuskripte/Unterlagen:
Für unverlangt eingesandte Manuskripte
und Unterlagen (Fotos etc.) kann keine
Haftung übernommen werden.
Der Verlag verpflichtet sich
nicht zur Rücksendung
Redaktions- und Insertionsschluss der
nächsten Ausgabe: 29. August 2013
kabine 2/2013
> Vertrauen
Habt ihr Vertrauen in den Vorstand der kapers?
Habt ihr Vertrauen in die Führung der Swiss? Wenn
nicht, warum nicht? Was würde es brauchen damit
dieses Vertrauen entsteht und auch in harten Zeiten
unerschütterlich bleibt?
Vertrauen ist nicht einfach da, es muss erst erworben und aufgebaut werden und muss sich immer
wieder unter Beweis stellen. Viele Faktoren sind
dabei entscheidend. Es braucht gemeinsame Wertvorstellungen, Absprachen müssen eingehalten
werden, Ehrlichkeit bezüglich der eigenen Motive
muss vorhanden sein, Bedürfnisse, Vorstellungen
und Rechte müssen anerkannt werden.
Gerade in der Partnerschaft zwischen CCM, kapers
und Swiss, ist es schwierig ein anhaltendes Vertrauen aufzubauen und zu erhalten. Um Vertrauen
aufzubauen braucht es vor allem auch Zeit. Es ist
schwierig über Vertrauen zu reden, wenn ein Teil
der Beteiligten in relativ kurzen Abständen die Rollen wechseln und ihre Positionen ändern. Bei allen
drei Partnern ist die durchschnittliche Verweildauer
in den jeweiligen Arbeitsbereichen aus meiner Sicht
eher bescheiden. Die Fluktuation im CCM Corps
ist allen bekannt. In der zehn jährigen Geschichte
der Swiss habe ich sehr viele Reorganisationen des
Managements erlebt. Unsere Ansprechpersonen
wechseln zum Teil schneller als man sich die Namen merken kann. Auch der Vorstand der kapers
ist durch eher turbulente Zeiten gegangen und das
Personalkarussell wurde tüchtig durchgeschüttelt.
Erschwerend kommt hinzu, dass es unser Umfeld
(Konkurrenzsituation) oft nicht erlaubt viel Zeit in
Anspruch zu nehmen, um sich kennen zu lernen
und voneinander zu lernen.
Weise wie die Sozialpartner miteinander umgehen, könnte aber zum Teil unterschiedlicher nicht
sein. Es gibt viele, die wünscheten sich Schweizer
Gewerkschaften würden ganz anders mit dem Arbeitgeber umspringen, viel mehr auf Konfrontation
gehen und die Jahrzehnte lange Tradition des Sozialfriedens auf den Müll der Geschichte tragen. Wenn
man objektive und repräsentative Vergleiche zum
Ausland nimmt, machen es die Schweizer Gewerkschaften aus meiner Sicht nicht ganz so schlecht.
Ein Bericht dazu ab Seite 9
Mario Kesselring
kapers Vorstandsmitglied
In gewissen Situationen tut es gut, wenn man sich
zurücklehnt und kühlen Kopf behält. Es gibt nämlich auch einige Felsen in der Brandung, welche sich
nicht einfach um- oder wegspülen lassen. Eine davon ist Barbara Schmid, unser Personal Counsellor.
Michael Singscheidt hat im Rahmen seiner M/C
Qualifikation mit ihr gesprochen. Das Interview
könnt ihr ab Seite 19 lesen.
Wir müssen darauf vertrauen können, dass wir im
Alter, von dem was wir uns ein Leben lang erarbeitet
haben, auch leben können. Dies ist in der Bundesverfassung eigentlich geregelt, zum Teil haben wir
uns jedoch ziemlich von diesen ehrenwerten Zielen
entfernt. Dass ist auch der Grund warum die kapers die Initiative des SGB zur Anhebung der AHV
unterstützt. Ein Bericht dazu ab Seite 26.
Ob in der Schweiz oder im Ausland, Arbeitnehmer
und Arbeitgeber haben alle ein Interesse am erfolgreichen Geschäften der eigenen Firma. Die Art und
kabine 2/2013
1
> Trust
Do you trust in the Board of kapers? Have you got
confidence in the management of Swiss? If not, why
not? What would it take to build this confidence
and how could it last even when the going gets
tough?
Mario Kesselring
Board Member of kapers
Confidence is not just there; it has to be gained,
built up, and has to prove itself, always. It depends
on various issues. It is based on common ideals.
Agreements have to be adhered to. The parties have
to be honest about their motives. Needs, ideas, and
rights must be acknowledged.
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It is indeed difficult to build and keep lasting confidence in a relationship between CCM, kapers,
and Swiss. In order to successfully establish confidence, time is needed first of all. It is rather difficult
to talk about trust when some exponents change
their role and position in relatively short intervals.
The average length of stay in their actual position at
all three partners is, in my opinion, fairly moderate. We all know about the fluctuation within the
CCM corps. In the 10-year-history of Swiss I saw
very many management reorganisations. Our contacts sometimes change faster than I am able to
remember their names. The Board of kapers, too,
went through turbulent times, which shifted its
staff considerably. Our environment (competitors)
seldom allows us to take our time and get to know
each other or learn from one another.
In Switzerland and abroad, employees as well as
employers are interested in successful business. The
way how social partners cope with each other, however, varies strongly. Many would like to see Swiss
unions deal completely different with their employers, use harder confrontation, throw over with the
decade long historical tradition of social peace. If
we compare objectively and look at representative
examples abroad, I don’t think that the Swiss unions
are making such a bad job. See the article on page 9.
In some situations it helps to lean back and keep
cool. I would like to point out to Barbara Schmid,
our personal counsellor, who has been around, firm
as a rock, and did not allow any wave to wash her
away. During his M/C-training, Michael Singscheidt took the opportunity to talk to her. His interview starts on page 19.
We have to trust that we can live on what we earned
during our working life when we grow old. Something that is actually written down in detail in our
constitution, but from this goal we have moved
away quite a bit. kapers has good reason to support
the initiative of the SFTU to lift the AHV (old age
insurance). Read more about this on page 26.
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2
kabine 2/2013
Was braucht es eigentlich, um Vertrauen zu haben oder es sich zu verdienen?
Fest steht: Vertrauen ist ein vielschichtiges und individuelles Gefühl. Für mich
persönlich sind Ehrlichkeit und Offenheit eine wichtige Voraussetzung für Vertrauen
> Ehrlichkeit – Vertrauen
Wenn ich von meinem Gegenüber weiss, dass es
sich immer offen und wahrheitsgetreu verhält, vertraue ich ihm. Von einem Partner der mich kritisiert, kann ich eine Einschätzung besser annehmen
wenn ich weiss, dass eine ehrliche Grundhaltung da
ist.
Das Misstrauen der Gesellschaft wächst. Falsche
Lebensmitteldeklarationen, nicht nachvollziehbare
Lohnunterschiede oder Unternehmen, die als Sanierungsprojekt aufgekauft werden und nach ein
paar Monaten von der Bildfläche verschwinden,
sind nur einige Beispiele dafür.
Wie steht’s um unser Vertrauen in die Politik?
Die schwelende Schulden- und Wirtschaftskrise in
Europa hinterlässt Spuren: Eine Umfrage in den
sechs grössten EU-Staaten zeigt, dass das Vertrauen
in die Europäische Union auf einem historischen
Tief liegt. In der Schweiz sind ähnliche Tendenzen
auszumachen. An Abstimmungen beteiligten sich
über die letzten 10 Jahre gesehen immer weniger
Stimmbürger. Ich wage zu behaupten, dass nicht
alleine das Desinteresse daran schuld ist. Vielmehr
höre ich oft die Aussage: „Die Politiker machen eh
was sie wollen“. Was anderes als ein Vertrauensverlust kann der Grund für solche Aussagen sein?
Wie sieht es mit dem Vertrauen im persönlichen
Umfeld aus?
„Die grösste Ehre die man einem Menschen antun
kann ist, wenn man ihm Vertrauen schenkt.“ Dies
sagte einst Mathias Claudius (Deutscher Poet). Diese Ehre erweisen Menschen am ehesten ihrer Familie
und Freunden. Jeder Mensch kommt mit einem Urvertrauen zur Welt, bevor gegenteilige Erfahrungen
es untergraben. Misstrauen und Argwohn nehmen
Überhand. Misstrauische Menschen sind oft Pessimisten. Man kann sogar behaupten, dass Menschen
ohne Vertrauen eher vereinsamen.
Medien zwischen Kommerz, Meinungsbildung
und Glaubhaftigkeit
Die stark eingeschränkte Pressefreiheit in der
Volksrepublik China sorgt rund um die Welt für
Aufsehen und Kopfschütteln. Aus diesem Grund
geniessen Nachrichten aus China bei uns wenig
Vertrauen. Nicht von ungefähr kommt die dementsprechend schlechte Platzierung in der «Rangliste
der Pressefreiheit 2013» – China befindet sich auf
dem 173. von 179 Plätzen. Wie mehrere Quellen
berichten, kann für inländische Journalisten das
Veröffentlichen von kritischen Themen in China
Karin Stadler
kapers Vorstandsmitglied
Für mich persönlich sind
Ehrlichkeit und Offenheit
eine wichtige Voraussetzung für Vertrauen
Kleine Freuden bereichern den
Alltag.
Flughafen Zürich
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kabine 2/2013
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3
weitreichende Folgen haben. Ausländische Reporter
müssen eine Bewilligung einholen, um Reportagen
und Interviews durchführen zu können. Selbst der
Suchmaschinen-Gigant Google unterliegt in China einer strengen Zensur und Hacker-Angriffe auf
Google Mail Accounts sind gang und gäbe.
kapers erfüllt eine vergleichbare Aufgabe: Auch uns
ist es wichtig, Verstösse gegen Vereinbarungen und
Arbeitnehmerrechte aufzudecken. An erster Stelle
steht für uns ehrliches Handeln und Kommunizieren, damit unsere Mitglieder aus gutem Grund auf
kapers vertrauen können.
Jedoch nicht nur Nachrichten aus der Volksrepublik
China sollte man kritisch gegenüber stehen. Dass
es ein Teil der Medienschaffenden auch hierzulande
mit der Wahrheit oft nicht so genau nehmen ist
sicher schon jedem von uns aufgefallen. Gerade die
Boulevardpresse ist das Paradebeispiel für manipulativen Journalismus.
Reporter ohne Grenzen ist eine 1985 gegründete
Organisation, die für Presse- und Meinungsfreiheit
rund um den Globus kämpft. Die Vereinigung setzt
sich aus 140 Korrespondenten zusammen. Sie hat
es sich zur Hauptaufgabe gemacht, Verstösse gegen
das genannte Menschenrecht zu recherchieren und
zu dokumentieren.
4
kabine 2/2013
What does it take, to have trust or to earn one’s trust? Trust is a multi-layered
and individual feeling. Personally I believe that honesty and openness are an
important prerequisite for trust.
> Honesty - Trust
As long as I know from my person opposite, that
this person behaves in an open and honest way, I
trust that person. I can better evaluate a partner that
criticizes me when I know that he or she has an honest basic attitude.
publish critical topics may be confronted with far
reaching consequences. Foreign reporters must have
an approval in order to carry out reportings and
interviews. In China, the Google Search Engine is
subject to censorship and Google Mail Accounts are
continuously confronted with hacker attacks.
Mistrust in today’s society is rising. Wrong food
declaration, incomprehensible wage differences or
companies, that have been taken over as a rehabilitation project and then, after a few months, disappear
from the scene, are just a few examples.
We should not only be focussing critically on news
from the Republic of China. We may also all have
realized, that parts of the media in our country is
not always accurate with the whole truth. Especially
the yellow press is a good example for manipulated
journalism.
What about trust in a personal environment?
“The biggest honor we can give towards a human
being is to give him trust.” (Mathias Claudius,
German poet). People mostly give such honour to
their families and friends. Everyone of us is born
with a basic trust until contrary experiences undermine this trust, resulting in mistrust and suspicion.
Mistrustful people are often pessimistic. It could
be said, that people without trust tend to become
lonely.
“Reporters Without Borders” has been established
in 1985 and is an organisation, that fights all around
the globe for the press freedom and the freedom of
speech. This organisation consists of 140 correspondents and their main duty is to investigate and document violations against human rights.
What about our trust in politics?
The smoldering debt and economic crises in Europe has left its marks: A poll in the six largest EU
countries showed, that the trust in the European
Union has reached a historical low. Simliar tendencies appear in Switzerland. In the last 10 years, the
numbers of voters on federal votings have continuously decreased. I dare to claim, that this is not only
due to a lack of interest. What I often hear is: “The
politicians do whatever they want anyway”. What
else could be the reason for such statements than a
lack of trust?
kapers fulfilles a similar task: It is important to us,
to uncover offences against agreements and against
the rights of the employees. Our priority is acting
and communicating honestly, so that our members
can have a good reason to trust kapers.
Karin Stadler
Board Member of kapers
Personally I believe that
honesty and openness
are an important prerequisite for trust.
Media between commerce, the formation of opinion and credibility
The very limited freedom of the press in the Republic of China causes sensation and head-shaking
around the world. Therefore, news from China receive only little trust from our society. Not without
a reason, China is placed very far back on position 173 out of 179 according to the “ranking list
of freedom of press 2013”. According to reports
from different sources, domestic journalists who
kabine 2/2013
5
> Eure Fragen Unsere Antworten
Frage:
Ich habe auf meiner letzten Rotation erfahren, dass
die passiven kapers Mitglieder keine Info-Mails
erhalten. Mehrere Crew Members wussten nichts
von eurem Aufruf wegen TLV, MIA und PEK.
Antwort:
Es ist richtig, dass CCM, welche nicht Mitglied der
kapers sind (in der Frage als „passive Mitglieder“
bezeichnet) sondern nur den sogenannten „Vollzugskostenbeitrag“ bezahlen, von kapers keine Info
Mails erhalten. Das entspricht unserer Philosophie.
Die kapers handelt mit der Swiss Verträge (GAVs)
für alle CCM aus, egal ob sie Mitglied sind oder
nicht. Deshalb ist es auch richtig, dass alle CCM
einen finanziellen Beitrag leisten an die Kosten, die
mit den Verhandlungen verbunden sind (das ist der
oben erwähnte „Vollzugskostenbeitrag“).
CCM, welche kapers Mitglieder sind, bezahlen
einen höheren Mitgliederbeitrag (150.- anstatt 90.Fr.). Dass sie dafür auch mehr Leistungen erwarten
können, ist sicher korrekt. Welche Veranlassung
hätte sonst jemand, kapers Mitglied zu werden
und einen höheren Beitrag zu bezahlen? Zu diesen
Leistungen gehört nebst juristischer Unterstützung,
Hilfe bei Problemen mit Einsätzen oder Vorgesetzten etc. eben auch der Erhalt unserer Info Mails, wie
Cabin Pressure, Cabin Pressure Flashing, Voice of
the President etc.
Natürlich wäre es für alle wichtig, diese Informationen zu erhalten. Nur wer informiert ist, kann
sich auch wehren und für seine Rechte einsetzen.
Deshalb ist der richtige Weg, um zu diesen Informationen zu kommen und somit auch an unseren
Aktionen teilnehmen zu können, kapers Mitglied
zu werden.
Solltest du in Zukunft wieder auf KollegInnen treffen, die über unsere Tätigkeiten und Aufrufe nicht
informiert sind, schlag ihnen vor, kapers Mitglied
zu werden. Ein kurzes Mail an unser Sekretariat
info@kapers.ch reicht. Unsere Assistentinnen geben
ihnen gerne alle weiteren Auskünfte.
Your Questions - Our Answers
Question:
On my last rotation I heard that passive members
of kapers do not receive any e-mails. Several crew
members didn’t know anything about your campaign in connection with TLV, MIA and PEK.
Answer:
It is correct that CCM who are not kapers members (called “passive members” in your question),
but only pay the so called “Vollzugskostenbeitrag”
(contribution to enforcement costs), do not receive
any information e-mails from kapers. This is in line
with our philosophy.
kapers negotiates contracts with Swiss (CWAs) for
all CCM, irrespective of their membership with
kapers. For this reason, it is correct that all CCM
pay their financial contribution to the costs involved
with the negotiations (this is the afore mentioned
“Vollzugskostenbeitrag”).
CCM who are kapers members pay a membership
fee which is higher than the mere “Vollzugskosten-
6
beitrag” (i.e. 150.- instead of 90.- CHF). It is certainly correct that they should expect more benefits
for this amount. What motive would anyone otherwise have to become a kapers member and to pay
a higher fee? The benefits include, apart from legal
support, help in connection with flight assignments
or problems with superiors etc., just precisely the
mailing of information, such as the Cabin Pressure,
Cabin Pressure Flashing, Voice of the President etc.
Of course it would be important for everybody to
receive all our information. Only those who are well
informed are able to defend themselves and fight
for their rights. For this reason, becoming a kapers
member is the only valid way to come by the relevant information and to be able to participate in
our campaigns.
If in the future you should you meet colleagues
who are not informed about our activities and campaigns, advise them to become a kapers member.
A short mail to our secretariat info@kapers.ch is
enough. Our assistants will be glad to give them any
further information.
kabine 2/2013
> DSSDB
Einmal mehr verblüfft uns die für Abstruses wohlbekannte Schweizerische Volkspartei mit einer lustigen
Idee. Diesmal geht es allerdings nicht um eine separate Luxusautobahnspur für VIP-Vignettenbesitzer,
den Abbau von Fremdsprachen an Grundschulen
zugunsten von Mathematik oder die ausdrückliche
Unterscheidung von gebürtigen und eingebürgerten Schweizern in offiziellen Dokumenten. Es betrifft auch nicht den Zürcher Sechseläuteplatz, wo
man anstatt des repräsentativen und stilvollen Valser
Quarzitbelags, der dort gerade verlegt wird, einfach
Gras hätte wachsen lassen wollen und eventuell ein
paar Plastikstühle für Flaneure hingestellt hätte. Ich
will auch nicht auf die Thematik der schicken Chalets im Wallis eingehen, die man als Luftschutzbunker deklarieren will, um die strengen Bedingungen
der Zweitwohnungsinitiative zu umgehen, genauso
wenig wie auf die Durchsetzungsinitiative, die sicherstellen soll, dass Volksbeschlüsse wortgetreu
umgesetzt werden (allerdings nur dann, wenn es
der Partei gerade in den Kram passt – siehe Beispiel
oben).
Sunil Mann
CCM und Schriftsteller
Ein Arzt spielt Schicksal und Vijay Kumar verspielt seinen Glauben
an das Gute
»Zählen Sie bitte einige Ihrer Stärken auf!«
»Trinkfest, sarkastisch, zeitweise findig.«
»Äh ... und Ihre Schwächen?«
»Amrut.«
»Wie bitte?«
»Mein indischer Lieblingswhisky.«
»Oh! Das kommt jetzt etwas ... überraschend. Weshalb haben Sie
sich gerade für eine Stelle in unserer Firma entschieden?«
»Nun, nachdem ich meinen beruflichen Werdegang eingegeben hatte, spuckte die Suchmaschine der Internetstellenbörse als einziges
Resultat den Namen Ihres Ladens aus.«
»Tatsächlich? Wie bedauerlich. Was haben Sie in den letzten fünf
Jahren gemacht?«
»Ein Detektivbüro eröffnet und ein paar Fälle gelöst. Davor ein wenig
studiert, gereist und im indischen Lebensmittelgeschäft meiner
Mutter ausgeholfen.«
»In einer leitenden Position?«
»Sie kennen meine Mutter nicht.«
Eigentlich beabsichtigt Vijay Kumar, sich eine Festanstellung zu
suchen. Doch Noemi durchkreuzt die Pläne des Privatdetektivs.
Das Mädchen will unbedingt wissen, wer ihre leiblichen Eltern
sind. Was als einfacher Rechercheauftrag beginnt, entwickelt sich
zu einer gefährlichen Jagd von Madrid bis ins Berner Oberland –
immer auf der Suche nach einem mysteriösen Doktor Grüninger …
Familienpoker erscheint Mitte August 2013. Buchpremiere:
20. August 2013, 20 Uhr, Kaufleuten Festsaal, Zürich.
kabine 2/2013
7
Nein, diesmal soll das Volk den Bundesrat wählen.
Während die Parteileitung im Vorfeld wie gewohnt
mit viel Pathos nichts weniger als den Einmarsch
feindlicher Mächte und somit den Untergang der
Schweiz prognostiziert, sollte die Vorlage abgelehnt
werden, schütteln die Mitglieder anderer Parteien
nur ratlos den Kopf. Denn laut Umfragen würde
die SVP keinen einzigen Bundesratssitz erhalten
(dabei wurde sehr wahrscheinlich die Finanzkraft
der Parteispitze ausser Acht gelassen, die sicher
den einen oder andern Batzen springen lassen und
damit abartig teure Wahlkämpfe wie in den USA
lancieren würde – das gemeine Volk ist bekanntlich
manipulierbar und im schlimmsten Fall wären dann
alle sieben Bundesräte von derselben Partei, was die
Schweiz vom politischen System her in die Nähe
von Nordkorea rücken würde).
Doch wie würde eine solche Wahl aussehen? Auf
welche Weise könnten sich die potenziellen NeuBundesräte ins beste Licht setzen? Eine Castingshow vielleicht? Moderiert vom unvermeidlichen
Sven Epiney, während die neuerdings ebenso unvermeidliche Viola Tami versucht, im „Red and White
Room“ den „Polittalents“ Privates zu entlocken?
Doch fangen wir von vorn an: laut Initiativtext darf
jeder Bundesrat werden, der auch in den Nationalrat gewählt werden könnte. Das hiesse, aus 3464
Politikern (so viele stellten sich 2011 für die zweihundert Sitze zur Wahl) sieben Gewinner zu küren.
Eine Castingshows würde sich da tatsächlich anbieten, nachdem selbst die quotenmässig arg trudelnden Miss-Schweiz-Wahlen zu einer Art „Reise
nach Jerusalem“ (frei nach Heidi Klums „Germany’s
Next Top Model“) umgekrempelt wurden und nun
im Vorabendprogramm eines deutschen Privatsenders vor sich hindümpeln.
In der Jury sässen ehemalige Politgrössen, die
gleichzeitig einen ausgeprägten Sinn für Stil, Klasse und Präsenz haben, was die Auswahl schon mal
drastisch einschränken würde. Nachdem alle eingesandten Bewerbungsvideos gesichtet und dabei
grob die Spreu vom Weizen getrennt worden wäre,
müssten sich die Kandidaten in sogenannten „Blind
Auditions“ mit ihrem Programm vorstellen. Gefällt
einem Jurymitglied das übliche Gelaber und die leeren Versprechungen, kann er per Knopfdruck sei-
8
nen Stuhl wenden und coacht von nun an seinen
Kandidaten. Handelt es sich um einen gewitzten
Politiker mit ungewöhnlichen Ansichten und einem
Profil mit Ecken und Kanten wird sich wohl keiner
umdrehen. Denn man darf nicht vergessen: Der
Bundesrat ist eine Konsensregierung, da ist zu viel
Eigenständigkeit nur hinderlich.
Natürlich wäre es keinesfalls das Ziel jemanden
fertigzumachen, vielmehr würde in gut schweizerischer Manier diplomatisch argumentiert. Sätze
wie „Ich fand das sehr, sehr toll, aber leider kann ich
dich nicht mit auf die Reise nehmen“ würden fallen
oder: „Ich spüre ganz stark, dass du auch ohne diese
Show deinen Weg machen wirst.“
Hat jedes Jurymitglied seine „Polittalents“ beisammen, müssten sich diese analog Miss-Schweiz-Wahlen in Alltagssituationen bewähren. Anders als die
nationalen Schönheiten würden sie aber wohl kaum
nach der Anzahl Bundesräte gefragt (und falls doch,
hoffe zumindest ich auf eine etwas weniger zögerliche Antwort), sondern schnitten Bänder entzwei
wie sie es später bei Krankenhaus- oder Kindergarteneröffnungen tun müssten, eine gut versteckte
Steuer-CD müsste gefunden und auf dem Taschenrechner der Preis für eine Staffel Kampfflugzeuge
oder eine Schweizer Armee berechnet werden, darüber hinaus übten sich die Kandidaten im Seilziehen mit amerikanischen und deutschen Behörden
sowie in Smalltalk, Kompromissfindung und dem
Hochstrecken von drei Fingern. Wer nicht besteht,
fliegt raus.
Mit dem verbleibenden Rest begäbe man sich dann
auf eine Insel (preisgünstig wegen der Billaggebühren und mit Schweizbezug, am ehesten käme
wohl die St. Petersinsel in Frage), wo an lauschiger
Location das Tragen von faden Kostümen und farblosen Anzügen geprobt würde.
Am Ende bliebe eine Handvoll „Polittalents“ übrig
und ein Kandidat nach dem andern würde von den
Zuschauern per SMS (1.50 Franken pro Mitteilung) aus dem Rennen gewählt.
Vier Jahre dürften die Gewinner schliesslich in
der Regierung verweilen, bevor es wieder hiesse:
DSSDB – Die Schweiz sucht den Bundesrat.
kabine 2/2013
Wenn irgendwo auf der Welt Arbeitnehmer auf die Barrikaden gehen, hört
und liest man die Kommentare, welche der Schweizer Arbeitnehmerschaft vorwerfen, zu brav zu sein, zu angepasst, zu nett, zu passiv, zu mutlos. Alles, was
hiesige Gewerkschaften machen, hat keinen „Pep“.
> Zufriedenheit
Tatsächlich ist es so, dass in der Schweiz vom kulturellen, politischen und gesetzlichen Rahmen her
vieles anders ist. Dieses Thema behandelten wir bereits ausführlich in der kabine 2/2012. Nun stellt
sich natürlich die Frage: Ist die Zurückhaltung der
Arbeitnehmervertretungen in der Schweiz tatsächlich so verwerflich? Welcher Weg führt bei Arbeitnehmern wirklich zu besserem Gesundheitsschutz,
mehr Ferien, höherer Bezahlung?
Es ist in der Tat schwierig, Vergleiche anzustellen. Die Fülle an Daten, welche analysiert werden
müsste, um repräsentative Ergebnisse zu erhalten,
ist enorm. Zum Glück muss ich das nicht selber
machen! Sowohl in der Schweiz, wie in Europa,
gibt es Stellen, welche sich genau damit befassen.
Bei uns ist dies das SECO, das Staatsekretariat für
Wirtschaft. Gemäss seinen Erhebungen, können
es die hiesigen braven Gewerkschaften so schlecht
nicht gemacht haben. Die Arbeitsbelastung in der
Schweiz ist zwar hoch, die Zufriedenheit mit den
Arbeitsbedingungen ist aber, im Gesamtkontext gesehen, ebenfalls hoch (siehe dazu die Zusammenfassung der Ergebnisse).
Es stellt sich somit die berühmte Frage: Was war
denn nun zuerst da - das Huhn oder das Ei? Wird
in anderen Ländern so viel gestreikt, weil die Arbeitsbedingungen so schlecht sind, oder sind die
Arbeitsbedingungen so schlecht, weil so viel gestreikt wird? Dies lässt sich kaum definitiv einordnen. Eines kann man aber aus den verschiedensten
Statistiken sicher herauslesen: „Die Arbeitsbedingungen sind dort nicht automatisch besser, wo auch
mehr Arbeitskämpfe stattfinden.“
Zurück zu unserem kabine-Titel „Vertrauen“. Es
braucht eine gehörige Portion Eis im Magen und
Vertrauen von Seiten der Arbeitnehmer, dass die
verantwortlichen Arbeitnehmervertreter in der
Schweiz nicht einfach blindlings unseren europäischen Nachbarn nacheifern, um eine möglichst
hohe Medienpräsenz zu erreichen. Ziel muss eine
gute Lösung sein und zwar für alle und in mög-
lichst vielen Bereichen. Es ist zum Teil ernüchternd
zu sehen, wie manch einer den Erfolg oder Misserfolg einer Arbeitnehmervertretung an der Grösse
des Medienrummels misst, welcher dieser verursacht und dabei vielleicht noch ein bis zwei Eckwerte
heranzieht, um Vergleiche zu ziehen wer, was und
wie viel erreicht wurde. Die Zufriedenheit von uns
allen lässt sich nämlich nicht an einigen Eckwerten
messen, sondern ist ein Puzzle aus vielen verschiedenen Einflussfaktoren.
Mario Kesselring
kapers Vorstandsmitglied
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5. Europäische Erhebung über die
Arbeitsbedingungen (2010)
Die Europäische
Stiftung
Verbesserung derder
Le- Lebenszufriedenund
oder Arbeitsbedingungen
zufrieden mit ihren ArbeitsbedinDie Europäische
Stiftung
zur zur
Verbesserung
(Eurobensund
Arbeitsbedingungen
(Euro-found),
eine
gungen;
nur
in
fünf
EU-Ländern
sind die
Beschäffound), eine Agentur der Europäischen Kommission, führt seit 1990 alle
fünf Jahre
eine
reAgentur der Europäischen Kommission, führt seit tigten noch zufriedener (an der Spitze: Dänemark,
präsentative Untersuchung über die Arbeitsbedingungen der Erwerbsbevölkerung in der Eu1990 alle fünf Jahre eine repräsentative Untersu- Grossbritannien und die Niederlande).
ropäischenchung
Union
und in einigen weiteren Europäischen Staaten durch (European Working
über die Arbeitsbedingungen der ErwerbsConditionsbevölkerung
Survey - EWCS).
Die Schweiz
hatund
sich
Jahr
2005 zum
ersten Mal
an der
Stuin der Europäischen
Union
in imDie
Schweizer
Beschäftigten
arbeiten
nicht
nur
die beteiligt;
2010
wurde
die Erhebung
Mal durchgeführt.
Im Unterschied
zur
einigen
weiteren
Europäischen
Staatenzum
durchzweiten
(Eu- flexibler
und selbstbestimmter
als die ArbeitnehEuropäischen
2010 erfolgte
der Schweiz
die in
Datenerhebung
ropeanErhebung
Working Conditions
Survey - in
EWCS).
Die menden
den Ländern der mittels
EU, sie telefonibekommen
scher Umfrage.
Stichprobe
vonzum
1‘006
dieArbeitgebern
repräsentativ
dieMöglichkeiten
gesamte
Schweiz Die
hat sich
im Jahr 2005
erstenBeschäftigten,
Mal an von ihren
auchfür
mehr
Erwerbsbevölkerung
ab 15
Jahre
wurde mit
Zufalls-Quota
Verfahren
der Studie beteiligt;
2010
wurdeist,
die Erhebung
zum einem
zur persönlichen
Weiterbildung.
Übergezogen.
die Hälfte
durchgeführt.
Im Unterschiedvom
zur EuBefragten
gibt an, 2010
innerhalb
letzDas LINKzweiten
InstitutMalführte
Telefoninterviews
20. der
JuliSchweizer
bis zum
27. August
in der
deutropäischen Erhebung
2010 erfolgteSprache
in der Schweiz
scher, französischer
und italienischer
durch. ten 12 Monate vor der Umfrage an einer Weiterbildie Datenerhebung mittels telefonischer Umfrage.
dungsmassnahme teilgenommen zu haben, die vom
Das Staatssekretariat
für 1‘006
Wirtschaft
(SECO)
der Fachhochschule
NordDie Stichprobe von
Beschäftigten,
die hat
reprä-zusammen
Arbeitgebermit
finanziert
worden ist. Im EU-Durchsentativ
die gesamte
Erwerbsbevölkerung
ab 15
schnitt
liegt dieser Wert bei
einem Drittel.
Über
Die Zufriedenheit von uns
westschweiz
diefür
Daten
ausgewertet
und einen
ersten
Überblicksbericht
erstellt.
Im MittelJahreBerichts
ist, wurde stehen
mit einem
Verfah- einund
Viertel
der Schweizer
ErwerbstätigenEntlassagt, im
punkt dieses
dieZufalls-Quota
Themen physische
psychische
Belastungen,
allen lässt sich nicht an eiren gezogen.
Das LINK Institut führte
Telefonin- letztenArbeitsorganisation
Jahr eine Qualifizierungsmassnahme
selbst
tungsfaktoren,
Gesundheitszustand
der Erwerbstätigen,
und Führung,
terviews
vom
20.
Juli
bis
zum
27.
August
2010
in
bezahlt
zu
haben;
im
EU-Mittel
sind
dies
weniger
Sozialverträglichkeit der Arbeitszeiten und Weiterbildung sowie Persönlichkeitsschutz und
nigen Eckwerten messen,
deutscher,
französischer
und italienischer
Sprache
als 10%.
Land der EU
der werden
Anteil der
Diskriminierung.
Die
Arbeitsbedingungen
in der
Schweiz
undIninkeinem
den Ländern
deristEU
durch.
Beschäftigten, die an einer Weiterbildung teilgemiteinander verglichen und die Entwicklungen in den Jahren 2005 bis 2010 dokumentiert.
sondern ist ein Puzzle aus
vielen verschiedenen
flussfaktoren.
10
nommen haben (durch den Arbeitgeber finanziert
Das
Staatssekretariat
für
Wirtschaft
(SECO)
hat
zuoder
selbstbezahlt)
höher als inin
derkeinem
Schweiz.Land
Erwerbstätige in der Schweiz verfügen über einen sehr
hohen
Zeitspielraum;
Einsammen
mit
der
Fachhochschule
Nordwestschweiz
Andererseits
sind
Arbeitstempo
und
Termindruck
der Europäischen Union sind die Arbeitszeiten so flexibel. Schweizer Beschäftigte haben
eidie Daten ausgewertet und einen ersten Überblicks- überdurchschnittlich hoch und über Mobbing
nen grösseren Handlungsspielraum sowie mehr soziale Unterstützung bei der Arbeit als die
bericht erstellt. Im Mittelpunkt dieses Berichts wird häufiger geklagt. Hohes Arbeitstempo (84%),
meisten Beschäftigten
in der EU, sie werden häufiger in Entscheidungen miteinbezogen, die
stehen die Themen physische und psychische Be- Termindruck (80%) und Arbeitsunterbrechungen
ihre Arbeitlastungen,
betreffenEntlastungsfaktoren,
und arbeiten selbstbestimmter.
berichten
sie öfter
als ihre euroGesundheitszu- Zudem
(47%) sind
die häufigsten
organisatorischen
Belapäischen Kollegen
und Kolleginnen,
dass ihre Vorgesetzten
siederermutigen,
an wichtigen
stand der Erwerbstätigen,
Arbeitsorganisation
und stungen in
Schweiz. Zwischen
2005 undEnt2010
scheidungen
mitzuwirken.
Die Arbeitszufriedenheit
in der
Schweiz
auf hohem Niveau
Führung,
Sozialverträglichkeit
der Arbeitszeiten bleibt
wird eine
Zunahme
der Belastungsfaktoren
hohes
und sie istund
in der
Schweiz
höher
als
in
den
meisten
Europäischen
Ländern.
derTermindruck
ErwerbWeiterbildung sowie Persönlichkeitsschutz und Arbeitstempo und Arbeiten91%
unter
stätigen sind
sehr zufrieden
oder zufrieden mit
ihren
Arbeitsbedingungen;
Diskriminierung.
Die Arbeitsbedingungen
in der
festgestellt,
in keinem Land dernur
EU in
sindfünf
dieseEUBelaSchweiz
in den Ländern
der EU
werden mitstärker Dänemark,
ausgeprägt. Schweizer
Erwerbstätige
Ländern sind
die und
Beschäftigten
noch
zufriedener
(an stungen
der Spitze:
Grossbritannien
einander verglichen und die Entwicklungen in den berichten öfter über Drohungen, erniedrigendes
und die Niederlande).
Jahren 2005 bis 2010 dokumentiert.
Verhalten sowie Mobbing als die Beschäftigten im
Die Schweizer Beschäftigten arbeiten nicht nur flexibler
und selbstbestimmter
alsArbeitsplatzundie Arbeiteuropäischen
Durchschnitt. Die
Erwerbstätige
in der Schweiz
verfügen
über einen von
sicherheit
der Schweiz hatauch
zwischen
2005
und
nehmenden
in den Ländern
der EU,
sie bekommen
ihreninArbeitgebern
mehr
Möghohen Zeitspielraum;
in keinem Land
2010 abgenommen.
Im Vergleich
mitgibt
den an,
EUlichkeiten sehr
zur persönlichen
Weiterbildung.
Über der
die Hälfte
der Schweizer
Befragten
Europäischen
Union
sind die
Arbeitszeiten
so fle-an einer
Ländern
ist die Angst vor Arbeitsplatzverlust
in der
innerhalb der
letzten 12
Monate
vor
der Umfrage
Weiterbildungsmassnahme
teilgexibel.
Schweizer
Beschäftigte
haben
einen
grösseren
Schweiz
deutlich
am
geringsten.
nommen zu haben, die vom Arbeitgeber finanziert worden ist. Im EU-Durchschnitt liegt dieHandlungsspielraum
mehr
Unterstütser Wert bei
einem Drittel.sowie
Über
einsoziale
Viertel
der Schweizer Erwerbstätigen sagt, im letzten
zung bei der Arbeit als die meisten Beschäftigten Während weniger oft als in den Ländern der EU
in der EU, sie werden häufiger in Entscheidungen von körperlichen und chemikalischen Belastungen
miteinbezogen, die ihre Arbeit betreffen und arbei- berichtet wird, nehmen die Belastungen in der
ten selbstbestimmter. Zudem berichten sie öfter als Schweiz seit 2005 im Allgemeinen zu und mit der
ihre
europäischen Kollegen und Kolleginnen, dass Arbeit verbundenen Gesundheitsprobleme sind
032.3/2011/00839
\ COO.2101.104.5.3232445
ihre Vorgesetzten sie ermutigen, an wichtigen Ent- relativ weit verbreitet. Die häufigsten physischen
scheidungen mitzuwirken. Die Arbeitszufriedenheit Belastungen in der Schweiz sind: hohe Temperableibt in der Schweiz auf hohem Niveau und sie ist turen (39%), schmerzhafte oder ermüdende Körin der Schweiz höher als in den meisten Europä- perhaltungen (37%), Tragen oder Bewegen schweischen Ländern. 91% der Erwerbstätigen sind sehr rer Lasten (33%), niedrige Temperaturen (28%)
kabine 2/2013
und starker Lärm (25%). Im Allgemeinen sind die
physischen Belastungen in der Schweiz gestiegen,
während sich die europäischen Durchschnittswerte
kaum verändert haben. Wie im Jahr 2005 erreicht
die Schweiz auch 2010 generell tiefere Werte als die
EU. Die Schweiz nähert sich jedoch den durchschnittlichen europäischen Belastungsniveaus an.
Die Länder mit den niedrigsten Belastungen sind
die Niederlande und Grossbritannien. Die Tabakrauchexposition am Arbeitsplatz nahm sowohl
in der Schweiz als auch in Europa zwischen 2005
und 2010 stark ab.
Fast neun von zehn Erwerbstätige in der Schweiz
fühlen sich gesund: 87% der Erwerbstätigen sagen,
dass ihr allgemeiner Gesundheitszustand sehr gut
oder gut sei. Der EU-Durchschnitt liegt bei 78%
und im Vergleich aller Länder belegt die Schweiz
den dritten Rang. Trotz des vergleichsweise häufigen selbstbeurteilten guten Gesundheitszustands
sagen relativ viele Erwerbstätige in der Schweiz, dass
sie an mindestens einem Gesundheitsproblem in
den letzten zwölf Monaten gelitten haben. In der
Studie wird spezifisch nach bekannten Gesundheitsbeschwerden gefragt, die mit der Arbeit zusammenhängen könnten. Die am häufigsten genannten Beschwerden sind Muskelschmerzen in den
Schultern und im Nacken (55%), Rückenschmerzen (49%), Kopfschmerzen, Überanstrengung der
Augen (47%), Muskelschmerzen in den unteren
Gliedmassen (31%), Schlafstörungen (27%) und
Magenschmerzen (18%).
geringsten in Europa. Benachteiligung aufgrund des
Geschlechts (4%) oder des Alters (6%) werden in
der Schweiz häufiger berichtet als im Europäischen
Durchschnitt und in den Nachbarländern.
Insgesamt gesehen steht die Schweiz im Vergleich
mit den Ländern der Europäischen Union gut da,
kann in einigen Bereichen sogar als Vorbild dienen.
Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass
auch in der Schweiz noch Handlungsbedarf besteht, die Arbeitsbedigungen weiter zu verbessern.
Kritisch muss dabei vor allem gesehen werden, dass
die Belastungen durch die Arbeit in der Schweiz
tendenziell zunehmen
Fast die Hälfte der abhängig Beschäftigten in der
Schweiz arbeitet zumindest ab und zu länger als 10
Stunden am Tag; im europäischen Durchschnitt
sind dies weniger als ein Drittel aller Beschäftigten.
In der Schweiz hat der Anteil derer, die überlang
arbeiten, zwischen 2005 und 2010 deutlich zugenommen (um 14 Prozentpunkte), in den Ländern
der EU etwas abgenommen.
Frauen sind in der Schweiz deutlich weniger in Vorgesetztenpositionen vertreten als in den Nachbarländern oder in Europa insgesamt. Während in den
Ländern der Europäischen Union der Anteil der
Beschäftigten, die angeben, eine Frau als Vorgesetzte zu haben, zwischen 2005 und 2010 angestiegen
ist (von 25% auf 29%) , stagniert dieser Wert in
der Schweiz bei ca. 20% und gehört damit zu den
kabine 2/2013
Dorfstrasse 11, Postfach H432
8302 Kloten
Tel. 043 255 41 61, Fax 044 813 52 45
11
Whenever somewhere in the world workers storm the barricades, voices are
quick that are blaming the Swiss employees to be too good, too conform, too
nice, too passive, and too weak-minded.
> Satisfaction
Everything local unions do lacks of vigour. Compared to employee organizations abroad, ours have not
had the experience that employers are only giving in
to better working conditions for their employees by
massive pressure of the unions.
Mario Kesselring
Fact is that Switzerland has its own cultural, political and legal peculiarities. We talked about this
subject in the kabine 2/2012 in detail. You might
wonder: Is keeping a low profile, the way unions in
Board Member of kapers
Die Umwelt liegt uns am Herzen.
Dank modernster Technologie kommen 90% weniger Chemikalien bei uns zum
Einsatz. Somit können wir umweltverträglicher produzieren – ein gutes Gefühl.
Switzerland often do, so bad indeed? Which form
is most successful in obtaining better health protection, more vacation, and better salaries for the
employees?
No doubt, it is very difficult to compare. There is a
vast amount of data that would have to be analysed
in order to gain meaningful results. I am more than
glad I don’t have to do this myself. In Switzerland as
well as in Europe there are people dealing with this
kind of information. In our case it is the objective
of SECO, State Secretariat for Economic Affairs.
According to its collection of data the Swiss unions
have obviously not made a very bad job. Although
the work strain in Switzerland is high, satisfaction
with the working conditions seen in perspective is
equally high (see the summery of the result).
This leads us to the famous question: who was first
- the hen or the egg? Do people abroad go on strike
so often because their working conditions are very
poor or are the working conditions poor because
so many people go on strike? However, the statistics make it clear that working conditions are not
automatically better the more working battles are
fought.
diezi.com
Let’s go back to our kabine-title “Confidence”. The
employees in Switzerland really need to keep cool
and stay confident that their representatives don’t
just go and try to stir as much public attention in
the media like their European neighbours do. Their
aim must be to reach the best possible solution for
everyone in as many fields as possible. Sometimes
it is horrifying to observe how success or failure are
measured by the importance of its hype, often by
help of one or two corner stones that are misused to
prove who, what, and by which means something
was reached. Our satisfaction is not to be measured
by some corner stones; much more is it a puzzle of
many different influencing factors.
12
wir drucken grüner.
Offset Haller AG
Kaiserstuhlstr. 36
8154 Oberglatt
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kabine 2/2013
Every five years since 1990, the European Foundation for the Improvement of Living and Working
Conditions (Eurofound), which is an agency of the
European Commission, has been carrying out a representative survey on working conditions among
the active population in the European Union and
in certain other European states (European Working
Conditions Survey – EWCS). Switzerland took part
in the study for the first time in 2005, and the survey was carried out for a second time in 2010. Unlike the 2010 European survey, data was collected in
Switzerland by telephone. A sample of 1,006 employees who are representative of the overall workingage population aged 15 or over was made using a
random quota procedure. The LINK Institute carried out telephone interviews between 20 July and
27 August 2010 in German, French and Italian.
The State Secretariat for Economic Affairs (SECO)
evaluated the data in collaboration with the University of Applied Sciences and Arts Northwestern
Switzerland and produced an initial general report
which focused on the subjects of physical and psychological stress, factors involved in relieving stress,
the health of the working population, work organisation and management, the social compatibility
of working hours and further training as well as the
protection of privacy and discrimination. Working
conditions in Switzerland and in EU countries are
compared and developments between 2005 and
2010 are recorded.
Employees in Switzerland enjoy far more flexibility
in terms of determining their working hours than
their counterparts in the various European Union
countries. Swiss workers have more room for negotiation and greater social support at work that most
EU employees; they are also included more often
in decisions which affect their work and can determine how they work to a greater degree. They also
report that they are more regularly encouraged by
their superiors to take part in important decisionmaking processes than their European counterparts.
Job satisfaction in Switzerland remains at high levels
and above those in most European countries. 91%
of those working in Switzerland state that they are
either happy or very happy with their working conditions – a figure which is only exceeded in five EU
countries (with Denmark, the UK and the Netherlands at the top).
kabine 2/2013
Employees in Switzerland not only have more flexible and selfdetermined working conditions than
those in EU countries, they also get greater opportunities for further training from their employers.
Over half of the people surveyed in Switzerland
stated that in the 12 months prior to the survey,
they had taken part in a further training course
which had been financed by their employer, while the EU average was one-third. Over a quarter of
Swiss people in work state that they themselves had
paid to take a qualification, while the EU average is
less than 10%. No country in the EU had a higher
proportion than Switzerland of employees who took
part in a further education course (either paid for
themselves or which was financed by their employer).
On the other hand, working hours and deadline
pressure are higher than average and there are more
complaints of bullying at the workplace. Long working hours (84%), deadline pressure (80%) and
work disruptions (47%) are the most common
work organisationrelated stress factors in Switzerland. Between 2005 and 2010, an increase was observed in two stress factors, namely long working
hours and working under deadline pressure, and
nowhere in the EU did these factors have such an
effect as in Switzerland. Employees in Switzerland
report threats, degrading treatment and bullying at
the workplace more often than the European average. Job security on the other hand increased in
Switzerland between 2005 and 2010, and compared
with EU countries, fear of losing one‘s job is significantly lower in Switzerland.
Our satisfaction is not
to be measured by some
corner stones; much more
is it a puzzle of many different influencing factors.
Whilst there were fewer reports of physical stress
and exposure to chemicals than in EU countries,
overall stress factors in Switzerland have been increasing since 2005 and workrelated health problems are relatively widespread. The most frequent
physical stress factors in Switzerland are: high temperatures (39%), painful or tiring postures (37%),
carrying or moving heavy loads (33%), low temperatures (28%) and significant noise (25%). Physical stress factors in Switzerland have increased in
general, while European average levels have hardly
altered. As in 2005, Switzerland generally achieved
lower levels than the EU in 2010. Switzerland is nevertheless approaching average European levels of
stress. The countries with the lowest levels of stress
13
factors are the Netherlands and the UK. Exposure to cigarette smoke at the workplace meanwhile
decreased significantly both in Switzerland and in
Europe between 2005 and 2010.
all employees. In Switzerland, the number of people
working excessive hours increased significantly between 2005 and 2010 (by 14 some per cent), while
in EU countries the levels went down somewhat.
Almost nine out of ten people working in Switzerland feel healthy: 87% of those in employment say
that their general levels of health are either good
or very good. The EU average stands at 78%, and
Switzerland is third compared with other countries.
Despite the level of health declared by those surveyed often being comparatively good, a relatively
high number of those working in Switzerland report that they have suffered from at least one health
problem in the past 12 months. The study specifically asked about health problems which are known
to be workrelated. The problems which were mentioned most often were muscle pain in the shoulders
and in the neck (55%), back ache (49%), headaches
and eye-strain (47%), muscle pains in the lower
limbs (31%), insomnia (27%) and stomach pains
(18%).
Women in Switzerland occupy a great deal fewer
management positions than in neighbouring countries or compared with the European average. While
in European Union countries the number of employees who state that they have a woman as their
superior increased between 2005 and 2010 (from
25% to 29%), the level remained the same in Switzerland at around 20%, putting the country among
the lowest in Europe. Discrimination based on gender (4%) or age (6%) is reported more often in
Switzerland than in neighbouring countries or compared with the European average.
Almost half of dependent employees in Switzerland
work at least occasionally more than 10 hours a day,
while the European average is less than a third of
14
Overall, Switzerland comes out of the survey favourably compared with countries in the European
Union and can even be seen as exemplary in certain
areas. This should not however hide the fact that
efforts can still be made in Switzerland to further
improve working conditions, and in particular the
fact that work-related stress factors are tending to
increase in Switzerland must be viewed critically.
kabine 2/2013
Seit einigen Jahren arbeiten wir nun unter sehr strengen FDR’s, haben an vielen
Destinationen nur noch Minimum Layover oder zuhause Minimum Freitage.
Zwischen den Rotationen versucht man sein soziales Umfeld reinzuquetschen,
sofern man nicht krank oder todmüde ist.
> Safety or Service,
What‘s First?
Dass das Kabinenpersonal äusserst produktiv und
effizient eingesetzt ist, ist wohl keine Frage. Auch
die vielen Auszeichnungen zeigen, dass das Kabinenpersonal sehr professionell und pflichtbewusst
als Gastgeber auftritt. Die Swiss bedankt sich mit
einem Dankesschreiben und noch strengeren Einsätzen auf der A330 nach Peking, Miami und Johannesburg ohne Crewbunk sowie der Einführung
der Singapur Rotation mit nur 28h Layover. Und
um den Jetlag abbauen zu können, dürfen 4 legs in
Europa geflogen werden, wo man nicht weiss, wann
man essen oder auf die Toilette gehen soll.
Wieso macht die kapers nicht etwas dagegen, mag
man sich da zu Recht fragen?
kapers hat in vielen Bereichen Mitsprache-, nicht
aber Mitbestimmungsrecht.
Im Bereich Arbeitsumfeld haben wir Mitspracherecht. Wenn die Produkteabteilung etwas im Serviceablauf ändern möchte, wir jedoch darin einen
Serviceaufbau sehen, intervenieren wir. Will die
Swiss die Änderung trotz unserer Einwände einführen, muss sie uns dies schriftlich begründen. Ab
diesem Punkt endet die Macht unseres Mitspracherechts. Jetzt seid ihr an der Reihe! Nun kommt es
darauf an, dass die Crewmembers aktiv werden und
Rapporte schreiben. Die Qualität und Quantität
der Rapporte zählen und dies bringt die Swiss unter
Druck, etwas zu ändern.
Das aktuellste Beispiel ist die Änderung beim Sales
on board. Ein neuer Handheld und ein neues
Sealing Procedure wurden eingeführt, welches zu
viel Zeit in Anspruch nahm. Das Werkzeug dazu
war meistens nicht an Bord und die Flugzeit für
den Verkauf reichte meistens nicht aus. Es trafen
explosionsartig viele Rapporte ein. Wir haben die
Swiss darauf hingewiesen und dank euren Rapporte
sahen sich die Verantwortlichen zu einer Veränderung gezwungen.
Anders jedoch bei der Serviceänderung des SBE/
SBR Service in der F-Class. Die vorbereiteten Trays
wurden abgeschafft und neu müssen die FCG‘s
jeden Tisch mit Tischtuch, Besteck und Geschirr
bestücken. Viele Passagiere wollen bis zur letzten
Minute schlafen und trotzdem vor der Landung
frühstücken. Die Crew muss sich zu diesem Zeit-
kabine 2/2013
punkt auf die Landung vorbereiten. Hier fehlt die
Zeit für einen aufwendigen Service und diesem
Umstand wird nicht genügend Rechnung getragen.
Dazu sind wohl nicht genügend Rapporte eingegangen.
Darum einmal mehr liebe Kolleginnen und Kollegen, die Gewerkschaft seid IHR! Der kapers Vorstand versucht mit all seinen zur Verfügung stehenden Mittel einzugreifen und euch zu schützen und
zu vertreten, aber wir brauchen eure Unterstützung!
Eure Unterstützung ist in allen Belangen der Gewerkschaftsarbeit notwendig: FDR’s, Serviceabläufe, Duty Free, Crewhotels, Gewichte der Container, Crewtransporte, fehlende Crewessen etc.
ihr müsst schreiben, schreiben, schreiben! Eure
schriftlichen Rückmeldungen sind es, was unseren
Forderungen mehr Gewicht verleihen!
Das Kabinenpersonal ist in erster und wichtigster
Linie für die Sicherheit an Bord zuständig und
erst dann für den Service und das Produkt (CSPM
1.1.1).
Geht es um die Umsetzung der Servicerichtlinien,
müssen zuerst die Sicherheitsrichtlinien eingehalten
werden:
Gem. CSPM 5.1.6.6.3 (ARJ), CSPM 5.2.6.9.5
(A32X) etc. darf vor Start und Landung und bei
Turbulenzen keine Kaffeemaschine voll sein. Gerade auf den kurzen Europaflügen bleibt nach Start
bis zum Servicebeginn nicht genügend Zeit, das
Brühen des Kaffees respektive das Auffüllen des
Containers mit heissem Wasser abzuwarten und der
Boiler produziert heisses Wasser für max. 3 Krüge.
Nina Endrich
kapers Vorstandsmitglied
Das Kabinenpersonal ist
in erster und wichtigster
Linie für die Sicherheit an
Bord zuständig und erst
dann für den Service und
das Produkt (CSPM 1.1.1).
Aufgrund der vorgeschriebenen Sicherheitsrichtlinien bedeutet dies, dass ihr unter Umständen keinen Kaffee/Tee anbieten könnt oder erst später und
nicht schon zu Beginn des Service!
Auf der Langstrecke beginnen 40 Minuten vor der
Landung die Landing Preparations. 20 Minuten vor
der Landung dürfen keine Service Aktivitäten mehr
gemacht werden, die Landing Preparations sollten
zu diesem Zeitpunkt abgeschlossen sein und ab 10
Minuten gilt Sterile Flight Deck. Die Cabin Crew
sollte sobald wie möglich sitzen (OM A 8.3.15.89). Ohne Frühstück Trays in der F-Class dauert der
15
Die Sicherheitsrichtlinien
müsst ihr dem Produkt
und den Servicerichtlinien immer überordnen.
Service länger und ist aufwendiger. Dies kann zur
Folge haben, dass vor allem bei einer vollen F-Class
Kabine der Passagier entweder früher geweckt werden muss, falls er ein Frühstück geniessen möchte,
oder er muss sich mit einem Kaffee und Croissant
begnügen.
Müsst ihr euch auf einer strengen EU-Rotationen
entscheiden ob ihr Schokolade verteilt, Duty Free
durchführt oder absitzt und esst, sollte euch euer
Wohlbefinden zu Gunsten der Sicherheit wichtiger
sein als das Produkt.
Bei den Charterflügen dürfen wegen den Zeitungen
keine Türen mit Tischen oder Trolleys blockiert
16
werden, und je nach Flughafen darf auch kein Trolley auf die Treppe rausgestellt werden. Entweder
legt ihr die Zeitungen auf die Galley Ablagefläche
oder verteilt sie in die Magazine Racks.
Die Sicherheitsrichtlinien müsst ihr dem Produkt
und den Servicerichtlinien immer überordnen.
Wenn ihr die Sicherheitsrichtlinien nicht einhaltet,
dann ist das ein gesetzlicher Verstoss, nicht aber bei
den Servicerichtlinien (OM A 2 und OM A 3).
Rapportiert, wenn ein vorgeschriebener Serviceablauf aufgrund der Sicherheitsrichtlinien nicht eingehalten werden kann, damit das Produkt der Sicherheit angepasst wird!
kabine 2/2013
It has been a few years now, that we have been working under very tough FDR
with minimum layovers at our destinations and with minimum free days at
home base. In between those rotations, we try to squeeze in our social environment, as long as we are not sick or dead-tired.
> Safety or Service,
What‘s First?
No question, the cabin crew is used and planned
extremely productively and efficiently. In addition,
the many awards received prove that the cabin crew
works very professionally and conscientiously. Swiss
shows their appreciation with a thank you letter and
tougher assignments on the A330 to Beijing, Miami
and Johannesburg without a crew bunk and with
the introduction of the rotation to Singapore with
a layover of 28 hours only. And to overcome the
jetlag, we are allowed to fly 4 legs in Europe per day,
where it is uncertain, whether where we can find
time to eat or use the restroom.
ble and want to eat at the very last minute, but the
crew should prepare themselves for the landing. The
time for such an intense service is missing and this
aspect is being underestimated. We intervened here,
too, this time in writing, but Swiss does not see any
reason to go back to the tray service. We therefore
assume they did not receive enough reports.
Why is kapers not doing anything against this, one
may ask legitimately?
Your support will always and in all aspects be required in the union’s work. No matter whether it is
about FDR, service related topics, duty free, crew
hotels, the weight of containers, crew transportation, missing crew meals, etc. you must write, write,
write! Your feedback is what helps us to have our
demands taken seriously.
As a union, we have the right to have a say in many
areas, but no right of co-determination.
In the working environment we hold the right to
have a say. Should the product department want to
adapt the service and we see a buildup in service, we
intervene. If Swiss, despite our objections, wants to
introduce the adaptions, they must give us the reason in writing. And there is where our interventions
come to an end! From this point and beyond, you
come into action. Now everything depends on the
cabin crew members to become active and to write
reports. Swiss will only get under pressure to change
something, if the quality and the rate of the reports
are really high.
The most recent example is the change with the
Sales on Board. A new handheld device and a new
sealing procedure had been implemented, which
became very time consuming. The required tools to
open up the Sales on Board were missing most of
the time and the flying time would not allow sufficient time to perform the Sales. Many reports were
received. We contacted Swiss regarding this issue
and thanks to your reports they were forced to make
adaptations.
On the other hand, the service adaptations on the
SBE/SBR service in First Class on long haul flights
show a different picture. The breakfast trays are no
longer prepared and instead the FCG have to set
up every single table with a tablecloth, cutlery and
china. This service is taking place shortly before landing. Many passengers like to sleep as long as possi-
kabine 2/2013
Dear Colleagues, once more: YOU are the union!
The board of kapers is trying by all means to intervene to protect and represent you. But we need
YOUR support on top of that, too!
The cabin crew is primarily and of utmost importance responsible for the safety on board and
secondly for the service and the product (CSPM
1.1.1).
Before we carry out the service or perform service
activities the safety regulations have to be observed
and maintained.
According to CSPM 5.1.6.6.3 (ARJ), CSPM
5.2.6.9.5 (A32X) etc. no coffee machine may be full
before take-off, before landing and during turbulence. On the short flights within Europe after takeoff until the start of the service there is not sufficient
time to wait for the brewing or until the container
is filled up with hot water and the boiler is able to
produce hot water for max. three jugs at the time.
Nina Endrich
Boardmember of kapers
The cabin crew is primarily and of utmost importance responsible for
the safety on board and
secondly for the service
and the product (CSPM
1.1.1).
Because of the given safety regulations, this means,
that you may not able to serve any coffee or tea at
the beginning of the service, but rather later during
the flight or not at all.
On long haul flights, 40 minutes prior to landing,
the landing preparations begin. 20 minutes prior to
landing until landing, no more service activities are
to be carried out, but landing preparations should
now be completed. 10 minutes prior to landing the
sterile flight deck phase is on and all CCM should
17
The safety regulations
should always be put
before the product and
the service guidelines.
be seated as soon as possible (OM A 8.3.15.8-9).
Without prepared breakfast trays the service takes
longer and is more intense. It can happen, that with
a fully booked First Class cabin either the passenger
needs to be woken up earlier to enjoy a full breakfast
or that he would be have to be satisfied with just a
coffee and croissant.
Should you, on the tough EU-rotations, have to decide on whether you would pass around with chocolates, perform the Sales on Board or sit down and
eat for once, then your well-being for the benefit of
the safety should be more important than the service guidelines and the product.
On charter flights the doors may not be blocked by
trolleys or tables due to the newspaper service and
on certain airports it is not allowed to place a trolley
on the stairs. Either you place the newspaper on the
galley tops or put them in the magazine racks.
The safety regulations should always be put before
the product and the service guidelines. If you fail to
perform the safety regulations properly, it would be
considered a violation. This would not be the case
with the service guidelines (OM A 2 and OM A 3).
Write a report if the service guidelines cannot be
performed because of the safety regulations in order
for the product to be adapted in favour of the safety!
Bewahren Sie diese
Zeitung sorgfältig auf.
Sie ist die einzige Schlafunterlage. Für Sie und Ihre
kleine Schwester.
Traurige Realität für Millionen Opfer
von Kinderhandel und Ausbeutung.
Sie können helfen:
www.tdh.ch · PCK 10-11504-8
18
Kinder brauchen uns.
tdh.ch
kabine 2/2013
Barbara Schmid übernahm im Jahr 2008 von Alfred Haegi den Posten als
Employee Counsellor im Obstgarten. Sie studierte an der Uni Zürich Psychologie und absolviert aktuell eine Zusatzausbildung zur Psychotherapeutin
Systemischer Therapie. Ein Interview.
> Employee Counsellor
Vor ihrem Einsatz bei der Swiss arbeitete Barbara
als Psychologin in einer Suchtklinik und wollte sich
beruflich verändern.
Barbara Schmid ist bei der Swiss zuständig für alle
CCM und Bodenangestellten des Obstgarten sowie
der Technikbetriebe und Cargo. Für das Cockpit explizit zuständig ist Daniela Teuscher, beide nehmen
jeweils für die Kollegin Urlaubsvertretungen wahr,
so dass eine dauerhafte und kontinuierliche Betreuung der Klienten möglich ist.
Die Beweggründe für die Hilfesuchenden sind
mannigfaltig: Lebenskrisen, Erschöpfung, Angstzustände, Beziehungsprobleme, Schwierigkeiten am
Arbeitsplatz, aber auch Suchtfragen und Hilfestellung bei finanziellen Problemen sind ein Thema.
Wichtige Aspekte sind Standortbestimmungen und
Neuorientierungen und die Nachbetreuung von
Krankheiten und Unfall.
Die Psychologin erklärte, dass im Jahr etwa 200
Personen ihre Hilfe in Anspruch nehmen. Die Beratungsdauer der Betroffenen ist ebenfalls sehr individuell und schwankt zwischen einem einmaligen
Gespräch und einer monatelangen Gesprächsbegleitung mit regelmässigen Sitzungen. Die allermeisten
Personen, die bei Barbara Schmid Hilfe suchen,
kommen auf Empfehlung von Arbeitskollegen oder
auf Anraten vom Team Leader oder dem Swiss Medical Service. Ein weiterer Teil wird durch das Intranet auf das Angebot des Employee Counselling
aufmerksam oder sie erinnern sich an ihre Sequenz
im Basiskurs, in welcher sich Barbara Schmid den
neuen CCM vorstellt.
Barbara Schmid ist von der Swiss angestellt, hat aber
eine neutrale Vermittlerrolle inne und unterliegt der
Schweigepflicht. Laut eigenen Angaben war ihr Arbeitspensum in den vergangenen Wintermonaten
höher als im Sommer, die kalte und dunkle Jahreszeit kann zusätzlich das Gemüt belasten und den
Leidensdruck der Klienten erhöhen. Sie bezeichnet
ihre Arbeit bei der Swiss als eine Art Pralinenschachtel; jeder Tag bringe etwas Neues und man wisse nie,
was der nächste Klient für einen Leidensdruck mit
sich bringe. Die Arbeit mit dem fliegenden Personal
sei spannend und durchaus anders als mit Kollegen
vom Boden; so öffnen sich CCM deutlich leichter
und sprechen offener über ihre Probleme und Emp-
kabine 2/2013
findungen. Dies liege sicherlich an der offenen Art
der Crew Members, die sich tagtäglich in neu zusammengewürfelten Teams einfinden müssen, um
eine Teambildung voranzutreiben.
Sie sieht im Moment keinen vermehrten Trend zu
Burnout oder Erschöpfung im Corps durch strenge
Einsätze und kurze Layover. Ein Problem sei aber
die immer höhere Erwartungshaltung der Passagiere
und ihr immer rauer werdender Umgangston. So sei
das CCM oftmals der Frustableiter der Passagiere.
Sowohl privater Frust als auch Unzufriedenheiten
mit der Airline und beispielsweise Wartezeiten am
Check In oder bei der Security würden bei der Crew
abgeladen oder diese sogar dafür verantwortlich gemacht. Besonders problematisch für das Fliegende
Personal sei der Fakt, dass es im Flieger keinen
Rückzugsort gebe um sich für einen Moment aus
der Stresssituation herauszunehmen. Erschwerend
für die CCMs ist die Tatsache, dass man im Flieger
unter einer Art Dauerbeobachtung durch den Passagier steht. Der Druck auf die M/Cs scheine hier
natürlich noch viel grösser zu sein, da sie „In Charge“ sind. Damit tragen sie sowohl Verantwortung
für Passagiere und Crew und müssen auch beider
Erwartungen Rechnung tragen.
Michael Singscheidt
kapers Vorstandsmitglied
Ebenfalls spannend ist die Tatsache, dass es beim
Fliegenden Personal die typische Teamkonflikt Situation nicht gibt, wie dies im Büro zu beobachten
ist. Im Büroalltag sehen sich die Kollegen täglich ca
8,5 Stunden. Somit können sich Konflikte langsam
und stetig entwickeln.
Abschliessend erwähnte Frau Schmid, dass sie natürlich den Betroffenen nur eine Anleitung zur
Problemlösung geben könne. Die Bereitschaft zur
Problemlösung müsse jeder selber in sich tragen.
Ich empfand Barbara Schmid als eine spannende
Gesprächspartnerin und danke ihr für das entgegengebrachte Vertrauen und ihre Offenheit.
Barbara Schmid
Kontakt Montag-Freitag, SWISS Building, Obstgartenstrasse 29, Büro A0-42
Intranet: Workplace/Employee Counsellor
Barbara Schmid Employee Counsellor Lic. phil. Psychologin
Swiss International Air Lines Ltd. ZRHLX/DHOM/BRBS P.O. BOX
CH-8058 Zurich Airport Tel +41 44 564 2202 Barbara.Schmid@swiss.com
19
In 2008, Barbara Schmid took over the position from Alfred Haegi as employee cousellor at Obstgarten. She studied psychology at the Zurich University
and is currently going through additional training to become a psychotherapist
in systemic therapy. An interview.
> Employee Counsellor
Barbara used to work as a psychologist at an addiction clinic. She wanted to move on professionally and
then began working for Swiss.
Michael Singscheidt
Board Member of kapers
At Swiss, Barbara is responsible for all CCM and
all ground staff of Obstgarten, the technical companies and the cargo. For all cockpit personnel, Daniela Teuscher is explicitely in charge. They replace
each other while one of them is on vacation so an
ongoing and continuous care of their clients is possible.
The reasons for the clients seeking help are diverse:
life crisis, exhaustion, state of panic, problems in relationships, difficulties at work, as well as questions
about addictions and seeking help because of financial problems. Important aspects are determining
the current life/work position and new orientations
and the post-care of illnesses and accidents.
The psychologist explains, that roughly 200 people
would take advantage of her help. The consultation
time of the people affected can range from a single
consultation to a long term consultation with multiple sessions. Most of the employees that are asking
for Barbara Schmid’s help were recommended to do
so by either working colleagues, the team leader or
by Swiss Medical Services. Others will read about
the offer of Employee Counseling in the intranet or
they will remember Barbara Schmid from a sequence in the Flight Attendant basic course.
Barbara Schmid
Barbara Schmid is an employee of Swiss, has a role
as a neutral mediator and is bound to maintain
confidentiality. She tells us that her working hours
have increased in the past winter months, compared
to the summer months. The cold and dark season
can cause additional burdon on the emotional wellbeing of a person and enforce the psychological
stress. She describes her work at Swiss being like a
Monday - Friday, SWISS Building, Obstgartenstrasse 29, Büro A0-42
Intranet: Workplace/Employee Counsellor
Barbara Schmid Employee Counsellor Lic. phil. Psychologin
Swiss International Air Lines Ltd. ZRHLX/DHOM/BRBS P.O. BOX
CH-8058 Zurich Airport Tel +41 44 564 2202 Barbara.Schmid@swiss.com
20
box of praline chocolates; everyday would unfold
with new discoverings and it would not be possible to know, what kind of burdens clients would
bring along to the session. Working with the flying
personnel is exciting and very different than working with colleagues from the ground staff. CCM
communicate and open themselves much easier in
regards to their problems and emotions. It is almost
certain, that the reason for that lies in the openness
of the crew members, which have to always integrate themselves in new teams in order to build up
that team.
At the moment, she does not see an increased trend
of burnout or exhaustion within the corps due to
tough flight duties and short layovers. What causes
the most problem though, is the increasing expectation of the passengers often combined with a harsh
tone.
All the passenger’s frustration would then lie on the
CCM. Private frustration of the passenger as well
as unsatisfaction with the airline, waiting times at
the check-in or security would be some reasons to
confront the CCM and sometimes even make them
responsible for all of it. Not being able to retreat for
a moment from stressful situations on the plane is
another problem for the cabin crew.
Furthermore, it can be difficult for CCM to be
constantly observated and watched by passengers.
The M/C might even feel a higher pressure in this
regard, as they are in charge. They are responsible
for both crew and passengers and have to deal with
their expectations.
Exciting to know is the fact, that a typical team conflict situation amongst the flighing personnel does
to arise the way it is observed in an office. In a working day at the office, colleagues are around each
other for 8.5 hours. Therefore, conflicts can develop
slowly and constantly.
Finally, Mrs. Schmid tells us, that she would only be
able to give people guidelines on how to solve their
personal problems. Everyone must bring willingness
along to solve their problems.
I would like to thank Barbara Schmid for this exciting interview and for her trust and openness.
kabine 2/2013
Am 3. April haben die beiden Gewerkschaften kapers und Aeropers eine Petition zur unbefriedigenden Parkplatzsituation mit über 1000 Unterschriften an
Christoph Ulrich HR Swiss abgeben.
> Parkplatzsituation
Einen Monat später haben 3 Swiss Vertreter, 2 Vertreter der Flughafen Zürich AG sowie je ein Vertreter von kapers und Aeropers zusammen über
mögliche Verbesserungen diskutiert.
es für das fliegende Personal eine grosse Erleichterung ist, wenn der Arbeitstag nicht mit einem umständlichen Parkprozedere, respektive einem langen
Fussmarsch beginnt und endet.
Hier einige Fakten:
Am 6. August wird das erweiterte Parkhaus 6 in Betrieb genommen. Ab diesem Datum wird das Parkhaus 5 (Betriebsbewilligung wurde vom Bund nicht
erneuert) definitiv geschlossen. Ab Herbst 2013
wird mit dem Bau eines neuen Parkhauses (neben
Parkhaus 6 Richtung Fracht) begonnen. Dieses
neue Parkhaus 7 wird voraussichtlich ab 2016 mit
Total 1500 Plätzen seinen Betrieb aufnehmen.
An dieser Stelle möchten wir nochmals allen danken, die an der Unterschriften-Aktion teilgenommen haben.
Karin Stadler
kapers Vorstandsmitglied
Die Sanierung des Parkhauses 6 wird Ende 2013
fertiggestellt somit werden im P 6 Total 3800 Parkplätze (ohne Festvermietungen) angeboten. Die Tatsache, dass in der Nähe des OPC mehr Parkplätze
entstehen lässt uns hoffen, dass sich die Situation
mittelfristig zu Gunsten des Fliegenden Personals
verbessert.
Ab Ende August 2013 wird ein überdeckter Fussweg von den Terminals zum P 6 zur Verfügung stehen. Durch diese Massnahme werden das P 1 / 2 / 3
besser an das OPC angebunden sein.
Wir haben die Vertreter der Flughafen Zürich AG
darauf aufmerksam gemacht, dass nach unserer
Meinung die Signalisation das Parkhaus 6 ortsunkundige Autofahrer favorisiert. Wir haben den
Wunsch geäussert, das P 1 / 2 / 3 klarer als Passagier-Parkhaus zu beschildern. Des Weiteren wurde
uns zugesichert, dass das P 6 erst geschlossen wird
wenn nur noch 10 oder weniger Parkplätze frei sind.
Wir vertrauen den Vertretern der Flughafen Zürich
AG und deren Aussage, dass Verbesserungen rasch
möglichst in die Tat umgesetzt werden. Wir bleiben
bei diesem Thema dran. Es liegt auf der Hand, dass
kabine 2/2013
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On 3 April, the two unions kapers and Aeropers submitted a petition regarding the unsatisfactory parking situation and carried 1,000 signatures to Christoph Ulrich, HR Swiss.
> Parking Situation
One month later, three representatives of Swiss, two
representatives of Flughafen Zürich AG and one representative each from kapers and Aeropers met to
discuss possible improvements.
Here are a few facts:
Karin Stadler
Board Member of kapers
Ich möchte besonders diejenigen unter euch erreichen, die bisher der Meinung waren, sie könnten
sowieso nichts bewegen.
22
On 6 August, the expanded car park P6 will be
brought into operation. On the same date, car park
P5 will be closed for good (federal government did
not renew the operating licence). As of autumn
2013, work will begin on the construction of a new
car park (next to car park P6 towards the cargo building). This new car park, P7, is expected to come
into operation in 2016 with a total of 1,500 parking
spaces.
The upgrading of car park P6 will be completed by
the end of 2013, giving P6 a total of 3,800 parking
spaces (excluding permanently rented spaces). The
fact that additional parking spaces are being created
near the OPC gives us hope that the situation will
improve in the medium term to the benefit of the
flying personnel.
From the end of August 2013, there will be a covered walkway leading from the terminals P6. This
messure will provide a more convenient connection
between P1, P2, P3 and the OPC.
We pointed out to the representatives of Flughafen
Zürich AG that in our opinion the signage favors
car park P6 for drivers not familiar with the location. We said that we would like to see P1, P2 and
P3 more clearly signed as passenger car parks. In
addition, we were assured that P6 will not be closed
until only ten or fewer free spaces remain.
We trust the representatives of Flughafen Zürich
AG and their statement that the improvements will
be implemented as quickly as possible. We will continue to pursue this matter. Obviously, it will be a
great relief for flying personnel not to have their day
begin with inconvenient parking procedures and a
long walk.
I would like to take this opportunity to once again
thank all those who signed this petition.
kabine 2/2013
Nun sind wir neuen Vorstandsmitglieder seit einem halben Jahr in Amt und Würden. Einige klopfen uns auf die Schulter und danken uns für unseren Einsatz und
den viel zitierten „frischen Wind“, andere sind und bleiben kritisch und haben mit
Tadel und Schuldzuweisungen nicht gespart. Wir nehmen beides ernst und danken
unseren Kolleginnen und Kollegen auf der Strecke für ihr konstruktives Feedback.
> Eigenverantwortung
Nach dem Scheitern der letzten Rotationsverhandlungen kamen vereinzelt Rückmeldungen mit sehr
kritischem Wortlaut: Wieso schafft es die kapers
wieder einmal nicht auch nur irgendeinen Punkt ins
Positive für uns CCM zu verändern? Diese Frage hat
mich sehr beschäftigt. Wie gross ist das Vertrauen,
dass die Verhandlungsdelegation der kapers ihr Bestes gibt, auch wenn man selber nicht „Zuschauer“
dieser Verhandlungen sein kann? Kann ein CCM
wirklich beurteilen mit welchen Bandagen von Seiten der kapers gekämpft wurde? Kann sich das Corps
vorstellen wie „kurz“ unsere Hosen sind, wenn uns
die SWISS darlegt, dass ein MIA Flug nicht so streng
sein kann, wenn er so massiv gebiddet wird?
Das Ziel meines Berichtes ist, ein paar Zusammenhänge darzulegen und mit Vorurteilen und Missverständnissen aufzuräumen. Die letzten Rotationsverhandlungen scheinen für einige Mitglieder ohne
erkennbaren Erfolg abgeschlossen worden zu sein;
andere sehen es realistischer und empfinden ein
„Halten“ unserer momentanen Arbeitsbedingungen
unter den aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen als Achtungserfolg.
Es ist schon spannend zu hören, dass die Vertreter der
SWISS aufrichtig der Meinung sind, dass es auf der
Strecke keine grösseren Probleme gebe, weder was zu
strenge Rotationen, noch was eine Übermüdung des
Corps angeht. Ich persönlich denke, dass die Wahrheit irgendwo zwischen den Auffassungen der SWISS
und der kapers liegt; leider können wir als kapers
nichts Handfestes durch Rapporte oder Vorkommnisse auf der Strecke beweisen. Uns fehlen leider oftmals gänzlich die Argumentationsgrundlagen.
Der kapers Vorstand hat kontinuierlich auf die MIA
Problematik hingewiesen und über die Rechte und
Pflichten der CCM informiert, welche in den FDR
festgehalten sind. Die nackten Fakten sind ernüchternd: weniger als 2% der CCM machten letzten
Winter Gebrauch von der Möglichkeit auszusteigen.
Die Motivation Rapporte zu schreiben ist auch eher
reduziert: so liegt die Prozentzahl der schreibenden
CCM im einstelligen Prozentbereich.
Probleme auf der Strecke können nur dann erkannt
werden wenn Rapporte geschrieben werden und sowohl SWISS als auch kapers überhaupt eine Chance
haben, Kenntnis über Missstände zu erlangen.
kabine 2/2013
Was die MIA OPS angeht lässt sich provokant das
Fazit ziehen, dass eine Overduty für 98% keinerlei
Problem darzustellen scheint. Noch provokanter
wäre es, daraus den Schluss zu ziehen, dass ein übermüdetes Corps bei einer Overduty samt Layoverunterschreitung sicherlich anders reagieren würde.
Dann lockt der schöne Strand von Miami Beach,
der schöne Lifestyle und die Aussicht auf 24 Stunden Sonne… meiner Meinung nach völlig legitim.
Ich wünsche mir nur, dass sich jeder über die Konsequenzen seines Handels bewusst ist. Besonders meine ich hier ebenfalls die Tatsache, dass die Verhandlungsposition der kapers direkt beeinflusst wird vom
Handeln unserer CCM.
Die prominente MIA OPS soll hier nicht als unser
einziges Problem aufgefasst werden, die von mir angesprochene Problematik gilt natürlich auch für viele
andere Themen wie beispielsweise das ungelöste Problem der Einsatzstabilität.
Wir als kapers wünschen uns kritische Mitglieder,
aber die Kritik darf nicht vor der eigenen Haustüre aufhören: mit dem Mitglieds-Antrag bei uns gibt
keiner seine Eigenverantwortung an den Vorstand
der kapers ab. Das virtuelle Ballen von Fäusten auf
sozialen Netzwerken ist das eine; ist man allerdings
einmal selber betroffen und muss Mut zum Handeln
beweisen, so sieht die Welt doch manchmal ein wenig anders aus…
Je mehr kritische und mutige CCM, welche zu ihrem Recht stehen und der SWISS aufzeigen, dass
sie nicht alles akzeptieren, desto deutlicher zeigt sich
der regelmässig zitierte Handlungsbedarf auch in der
Praxis. Dies ermutigt uns in der täglichen Arbeit und
genau hier ernten wir die Früchte unserer Arbeit. Wir
leben vom Vertrauen unserer Mitglieder und ebenso vertrauen wir darauf, dass unsere Mitglieder sich
bewusst sind was ihr Handeln für Folgen hat. Nur
gemeinsam sind wir stark und in der Lage die stürmischen Zeiten die vor uns liegen zu meistern.
In den nächsten Monaten stehen einige spannende
Themen und Herausforderungen für uns alle an.
Daher wünsche ich mir von euch Vertrauen in die
kapers und in die Entscheidungen die wir zu treffen
haben. Und ich vertraue auf Euch und Eure tatkräftige Unterstützung.
Michael Singscheidt
kapers Vorstandsmitglied
Mit dem Mitglieds-Antrag bei uns gibt keiner
seine Eigenverantwortung an den Vorstand
der kapers ab.
Wir leben vom Vertrauen unserer Mitglieder
und ebenso vertrauen
wir darauf, dass unsere
Mitglieder sich bewusst
sind was ihr Handeln
für Folgen hat.
23
We have now been in office for half a year as new members of the Board. Some
have given us a pat on the back, and thanked us for our efforts and for bringing the
much-mentioned “breath of fresh air”. Others have criticised us and continue to do
so, not holding back when it comes to reproaches and blame. We take both seriously, and would like to thank our cabin crew colleagues for their constructive feedback.
> Individual Responsibility
Michael Singscheidt
Board Member of kapers
no-one who applies for
membership with us is
passing on their own responsibility to the kapers
Board.
After the latest, failed rotation negotiations, some
of the responses we received were very critical.
How did kapers once again fail to change a single
thing for the benefit of us CCMs? I have given this
question a great deal of thought. To what extent
do CCMs trust kapers to do its best, when they
cannot themselves be “spectators” at the negotiations? Can a CCM really judge how hard kapers
is fighting? Can colleagues imagine how belittling it us for us to be told by SWISS that an MIA
flight cannot be that tough if it is so heavily bided?
The aim of my report is to explain a few points and
clear up some prejudices and misunderstandings.
The latest rotation negotiations appear to some members to have ended with no recognisable successes;
others take a more realistic view and feel that “preserving” our existing working conditions in the current economic climate represents a notable victory.
It is interesting to hear that the representatives of
SWISS sincerely believe that there are no major
problems on flight routes in terms of either strict
rotations or cabin crew fatigue.
I think personally that the truth lies somewhere
between the view taken by Swiss and that taken by
kapers; unfortunately, we in kapers cannot come
up with any firm evidence on the basis of reports or
incidents on flight routes. Regrettably, we often find
that we lack any basis for our arguments.
The trust of our members
is vital to us, and equally we trust our members
to be aware of what the
consequences of their actions are.
24
The kapers Board has continually flagged up the
MIA problem and made clear the rights and obligations of CCMs set out in the FDRs (flight duty
regulations). The bare facts are sobering: last winter
fewer than 2% of CCMs made use of the opportunity to disembark. There is also only limited motivation to write reports, so the number of CCMs who
do so is in the single digits.
Problems on the flight route can only be identified if
reports are written, at least giving SWISS and kapers
a chance of learning about any irregularities.
As regards the MIA ops, the provocative conclusion would be that overduty is no problem at all
for 98% of CCMs. An even more provocative
conclusion would be that colleagues suffering
from fatigue would no doubt react different-
ly to overduty together with a layover shortfall.
Miami Beach, the attractive lifestyle and the prospect of 24 hours of sunshine would then seem
tempting … quite legitimately, in my view. I only
hope that each individual is aware of the consequences of his or her actions. I’m referring here in
particular to the fact that kapers’ negotiating position is directly affected by the actions of our CCMs.
The prominent case of the MIA ops should not be
viewed as the only problem here. Naturally, the issues that I have addressed also apply to many other
areas, such as the unsolved problem of operational
stability.
We in kapers want to have critical members, but it
should not simply be a case of criticising others: noone who applies for membership with us is passing
on their own responsibility to the kapers Board.
Shaking a fist in the virtual world of social networking is one thing; but if you yourself are affected
and have to demonstrate the courage to act, things
sometimes seem a little different…
The more critical and courageous CCMs there are,
who stand up for their rights and show SWISS that
they are not prepared to accept everything, the clearer it becomes that the need for action, so often
talked about, is also there in practice. This encourages us in our everyday work, and it is precisely
here that we reap the fruits of our labours. The trust
of our members is vital to us, and equally we trust
our members to be aware of what the consequences
of their actions are.
It is only together that we are strong and able to
cope with the turbulent times that lie ahead.
There are some exciting issues and challenges lying
in wait for all of us over the next few months.
I therefore hope that you will put your trust in
kapers and in the decisions we have to make. And
in turn I place my trust in you and your vigorous
support.
kabine 2/2013
TUWAPENDE WATOTO
Gegründet von M. Brunner, A. Angst und M. Stammbach
Newsletter Mai 2013
Waisenheim
• Seit Anfang des Jahres besuchen alle jüngeren Kinder unsere eigene Primarschule. Dies
bedeutet für uns erhebliche Einsparungen bezüglich Schulgebühren und Transportkosten.
• Jackson hat die Primarschule abgeschlossen. Wie Prisca, Cecilia und Nevius besucht er nun
eine Sekundarschule in einem Internat. Gloria absolviert das Montessori Kindergarten
Seminar. Wir sind sehr zuversichtlich, dass dies eine gute Investition für die Zukunft ist.
• Wir planen, das Hauptgebäude um 4 Meter zu verlängern. Dadurch vergrössern wir die
Küche und den Ruheraum. Wir sind dabei, verschiedene Optionen zu evaluieren und
erwarten, das Projekt bis Ende dieses Jahres abzuschliessen.
• Ende 2012 kauften wir zusätzliches Land, welches vorerst dazu dienen wird, Früchte und
Gemüse anzupflanzen. Das Areal ist vom Waisenheim in rund 5-10 Gehminuten erreichbar.
Später könnte darauf auch ein Zentrum für Berufsausbildung entstehen.
• Unser langjähriger Angestellter Festo heiratete am 9. Februar. Wir wünschen den
Ehepartnern Festo und Irene alles Gute und Zufriedenheit für ihre gemeinsame Zukunft!
Schule
• Der Ausbau der Schule bis zur 6. Klasse anfangs 2013 war ein voller Erfolg. 198 registrierte
Schülerinnen und Schüler besuchen nun unsere Schule.
• Anfangs 2013 wurde ein neuer Schulbus gekauft und ein neuer Fahrer, Alfred, eingestellt.
Ein dritter Bus wird in den nächsten Wochen geliefert werden.
• Die Umgebungsarbeiten sind abgeschlossen. Dank dem heftigen Regen in den Monaten
März und April erstrahlt das gesamte Areal in einem saftigen Grün.
• Ein Volleyballnetz und eine Basketballanlage wurden installiert.
• Wir konnten zwei zusätzliche Lehrkräfte anstellen: Winniefrida Ruhusa und Noel Maila.
• Dank einer spezifischen Spende, durften wir ein Digital Piano und weitere Musikinstrumente
kaufen, welche wir nun im Musikunterricht einsetzen können.
Im Namen der Kinder und des Stiftungsrates danken wir herzlich für Ihre grosszügige
Unterstützung.
Bitte besuchen Sie uns auf www.tuwapende-watoto.org
kabine 2/2013
25
Der SGB hat die Volksinitiative „AHVplus“ lanciert und die kapers unterstützt
dieses Vorhaben aktiv. Für eine Stärkung der Rente aus der ersten Säule brauchen gerade wir CCM diese Volksinitiativen
> AHV Plus
AHVplus – für eine Stärkung der Rente aus der ersten Säule
Georg Zimmermann
Geschäftsführer kapers
Das Problem
Heute können viele Menschen mit ihren Renteneinkommen aus erster und zweiter Säule im Alter
ihr „gewohntes Leben“ nicht mehr „angemessen“
weiterführen, wie es die Verfassung verspricht. Zudem hinken die AHV-Renten immer mehr den
Löhnen hinterher und die Leistungen der zweiten
Säule stehen unter Druck. Deshalb sollen die AHVRenten um 10 Prozent erhöht werden. Dies fordert
die Volksinitiative „AHVplus: für eine starke AHV“.
Die AHV ist sicher
Die AHV ist die sicherste, effizienteste und sozialste
Altersvorsorge der Schweiz. Seit Jahren wird die
AHV von Sozialabbau-Ideologen schlechtgeredet.
Die so geniale wie einfache und solidarische Finanzierung der AHV sorgt jedoch dafür, dass die wichtigste Schweizer Sozialversicherung solide dasteht.
Wider besseren Wissens werden die Angriffe auf
das Erfolgsmodell AHV fortgesetzt. Jetzt ist es Zeit
für ein Gegenprojekt, das den Bedürfnissen breiter
Kreise Rechnung trägt.
Was bringt die Initiative?
Der SGB fordert zusammen mit seinen Mitgliedsverbänden, weiteren Arbeitnehmer-Organisationen
(etwa den Lehrerverbänden), der SP, den Grünen
sowie Rentner/innen-Organisationen einen Zuschlag von 10 Prozent auf allen AHV-Renten. Für
Alleinstehende steigt so die durchschnittliche AHVRente um rund 200 Fr. und für Ehepaare um rund
350 Fr. pro Monat.
Von der Erhöhung würden insbesondere Frauen
profitieren: Wegen Mutterschaft und Kinderbetreuung erhalten Frauen oft nur kleine Pensionskassenrenten. Bei der AHV dagegen werden die
Erwerbsunterbrüche dank Erziehungsgutschriften
ausgeglichen, so dass auch Frauen mit Kindern gute
AHV-Renten ausbezahlt werden. Ein Zuschlag auf
den AHV-Renten zahlt sich damit für Frauen überdurchschnittlich aus. Eine Stärkung der AHV ist
vor allem auch für die junge Generation interessant.
Für Personen mit tiefen und mittleren Einkommen
ist die mit AHVplus erzielte Rentenerhöhung viel
günstiger als wenn das gleiche Ziel über die Pensionskasse erreicht werden müsste. Denn privates
Sparen für das Alter kostet viel mehr, weil Banken
und Versicherungen mitverdienen.
Die Kosten
Was etwas wert ist, kostet auch etwas: Die Rentenverbesserung wird auf 3,6 Milliarden Fr. veranschlagt. Würde die Schweiz eine nationale Erbschaftssteuer einführen, so wären 2 Milliarden
bereits finanziert. Und würde die Tabaksteuer direkt
in die AHV fliessen statt in die Bundeskasse, stünden der AHV auf einen Schlag weitere 2,2 Milliarden Fr. mehr zur Verfügung.
26
kabine 2/2013
Weshalb unterstützt die kapers die Initiative?
Gerade mit den verhältnismässig tiefen Löhnen
des Kabinenpersonals und der vorzeitigen Pensionierung mit 58 wäre unser Berufsstand auf eine
starke Rente aus der AHV angewiesen. Dies würde
unter anderem dazu beitragen, dass trotz des tiefen
Pensionierungsalters eine halbwegs anständige Rente resultieren würde. Aus diesen Gründen hat der
Vorstand der kapers beschlossen, diese Initiative
aktiv zu unterstützen. Ihr findet daher auch den
entsprechenden Unterschriftenbogen in dieser kabine und wir bitten Euch, so viele Unterschriften wie
möglich beizutragen. Die Initiative betrifft uns sehr
direkt und könnte dazu beitragen, ein Anliegen vieler unserer Mitglieder zumindest teilweise zu lösen.
Argumentarium
Die AHV-Renten müssen um 10 Prozent erhöht
werden,…
…weil für viele die heutigen Renteneinkommen
nicht für ein anständiges Leben reichen
Wer in Pension geht, soll mit seinen Renten aus
AHV und Pensionskasse sein „gewohntes Leben
in angemessener Weise“ weiterführen können. So
steht es in der Bundesverfassung. Für Personen mit
tiefen oder mittleren Einkommen wird dieses Ziel
nicht erreicht. Ein alleinstehender Elektromonteur
beispielsweise, der zuletzt einen Lohn von 5‘500 Fr.
verdiente, muss sich mit 3‘150 Fr. Rente begnügen.
Damit kann er sein gewohntes Leben nicht mehr
finanzieren. Er muss den Gürtel deutlich enger
schnallen. Kommt dazu, dass seine Gesundheitskosten immer mehr ansteigen, je älter er wird. Dank
AHVplus würde er pro Monat etwa 200 Fr. mehr
im Portemonnaie haben, pro Jahr sind es über
2‘400 Franken.
…weil die Renten aus der zweiten Säule unter
Druck sind
Die Renteneinkommen vieler Personen werden
kleiner: Zahlreiche Pensionskassen haben in den
letzten Jahren ihre Leistungen gekürzt. Quer durch
die Schweiz wurden und werden Zinssätze für das
angesparte Rentenkapital gesenkt. In vielen Kassen
werden zudem im überobligatorischen Bereich die
Umwandlungssätze (dieser bestimmt die Höhe der
künftigen Rente) gesenkt. Auf vielen Versicherungsausweisen ist deshalb das in Aussicht gestellte Alterskapital wie Schnee in der Sonne geschmolzen.
kabine 2/2013
Kommt dazu, dass viele Versicherte Beiträge für die
Sanierung und Ausfinanzierung der Pensionskassen
leisten müssen – nur um überhaupt das Rentenniveau halten zu können. Besserung ist in der zweiten
Säule nicht in Sicht. Deshalb muss die erste Säule
gestärkt werden. Deshalb braucht es AHVplus.
…weil die Renten immer mehr den Löhnen hinterherhinken
Die AHV-Renten werden alle zwei Jahre der Teuerung und den Löhnen angepasst. Da die Teuerung
und die Lohnentwicklung nur je zur Hälfte berücksichtigt wird, hinken die Renten von frisch Pensionierten immer mehr den Löhnen hinterher. Seit 40
Jahren wurden die AHV-Renten nicht mehr grundsätzlich erhöht. Kommt dazu, dass sich der Bund
bei den Anpassungen auf ein ungenaues Modell
abstützt. Die vom Bundesamt für Statistik angenommene Lohnentwicklung betrifft Personen, die
immer in der gleichen Branche arbeiten. Tatsächlich
bilden sich aber viele Arbeitnehmende weiter und
wechseln in Bereiche, in denen sie mehr verdienen.
Die ETH-Konjunkturforschungsstelle (KOF) berücksichtigt dies. Laut den KOF-Zahlen sind die
Löhne seit der 10. AHV-Revision im Jahr 1997
deshalb nicht um 20,6 Prozent gestiegen, sondern
um 34,2 Prozent. Eine Maximalrente für Alleinstehende müsste damit nicht wie heute 2‘340 Fr. pro
Monat betragen, sondern bei 2600 Fr. pro Monat
liegen.
Durchscnittslohn (pro Beschäftigte/n)
Durchsch. Altersrente AHV
140
135
130
125
120
115
110
105
100
95
90
1995
1997
1999
2001
2003
2005
2007
2009
2011
27
…weil Menschen mit tiefen und mittleren Einkommen besonders stark auf die AHV angewiesen sind
Längst nicht alle Rentnerinnen und Rentner erhalten heute neben der AHV noch Leistungen der
beruflichen Vorsorge oder einer dritten Säule. 13
Prozent der Männer und 38 Prozent der Frauen haben im Alter weder eine Pensionskassenrente noch
Gelder aus einer dritten Säule (privates Sparen). Sie
haben nur die AHV. Betroffen sind insbesondere
Menschen mit tiefen und mittleren Einkommen.
Selbst wenn sie eine Pensionskassen-Rente erhalten,
fällt diese bescheiden aus. Denn die Rentenhöhe in
der zweiten Säule hängt vom angesparten Alterskapital ab. Die Zahlen zeigen es: Je weniger jemand in
seinem Erwerbsleben verdiente, desto grösser ist im
Rentenalter die Bedeutung der AHV. Bei den sehr
tiefen Löhnen (3‘400 Fr.) macht die AHV rund 80
Prozent der Altersvorsorge aus. Bei einem Lohn von
4‘500 Fr. beträgt die AHV später rund zwei Drittel
der Altersrente. Und beim Elektromonteur sind es
knapp 60 Prozent. Erst bei einem hohen Einkommen von 10‘800 Fr. ist die Rente aus der Pensionskasse wichtiger als die AHV. Gerade für Klein- und
Mittel-Verdiener drängt sich damit ein Ausbau der
AHV-Altersrenten auf.
Anteil AHV-Rente und Pensionskassen-Rente nach Einkommensklassen
(ledig, ohne Kinder)
AHV-Rente
Pensionskassen-Rente
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
Fr. 3‘500
Fr. 4‘700
Fr. 6‘500
Fr. 8‘200
Letzter Lohn (ohne 13. Monatslohn)
28
Fr. 10‘100
…weil damit die Abhängigkeit von den Ergänzungsleistungen eingedämmt wird
Laut der Bundesverfassung müssen die AHVRenten existenzsichernd sein. Dieses Ziel erreicht
jedoch nicht einmal die AHV-Maximalrente von
2‘340 Franken. Zur Existenzsicherung tragen die
Ergänzungsleistungen (EL) bei. Rund 180‘000
Altersrentnerinnen und Altersrentner sind heute
auf Ergänzungsleistungen angewiesen, um ihren
Lebensunterhalt zu finanzieren. Die Tendenz ist
steigend. EL sind jedoch eine Bedarfsleistung. Das
heisst, sie werden nur auf Antrag und nach eingehender Prüfung der finanziellen Situation gewährt.
Die Existenzsicherung im Alter sollte aber nicht an
Bedingungen geknüpft sein. Dies ist unwürdig. Der
EL-Antrag ist kein einfacher Gang. Viele verzichten
darauf aus Scham oder Ehrgefühl. Mit einer Rentenerhöhung um 10 Prozent kommen die AHV
Renten ihrem Ziel der Existenzsicherung endlich
etwas näher. Damit sinkt die Abhängigkeit von Ergänzungsleistungen. Dies ist ein grosser sozialpolitischer Fortschritt, umso mehr als in den nächsten
Jahren der Druck auf die EL in den Kantonen stark
zunehmen wird und den EL-Bezügerinnen und
-Bezügern ohne AHVplus empfindliche Einbussen
drohen.
Die AHV-Renten können um 10 Prozent erhöht
werden,…
…weil die AHV auf einem soliden Fundament
steht
Die AHV ist entgegen aller Schwarzmalerei solid
aufgestellt. Sie ist finanziell gesund. Ihre Einnahmen
wachsen mit der Leistungsfähigkeit (Produktivität)
der Wirtschaft. Es ist wie in der Landwirtschaft.
Während der Anteil der Bauern an der Erwerbsbevölkerung vor 50 Jahren noch um die 15 Prozent
lag, sind es heute nur noch knapp 3,5 Prozent.
Trotzdem produzieren die Landwirte heute wesentlich mehr Nahrungsmittel als damals. Denn dank
effizienteren Anbau- und Zuchtmethoden steigerten sie die Produktivität. Genauso positiv wirkt sich
der Produktivitätsfortschritt auf die AHV-Kasse
aus: Seit Einführung der AHV hat sich die Zahl der
Rentnerinnen und Rentner mehr als versechsfacht
und liegt heute bei 2 Millionen. Dennoch schreibt
das wichtigste Sozialwerk der Schweiz schwarze
Zahlen. Auch die längere Lebensdauer und der
Geburtenrückgang (Demografie) – heute bezahlen
2,5 Vollbeschäftigte für einen AHV-Rentnern/eine
kabine 2/2013
AHV-Rentnerin, zu Beginn der AHV waren es 4,5
gewesen – brachte die AHV nicht aus dem Lot.
Weil die AHV durch Lohnprozente finanziert wird,
lagen die Einnahmen dank des Lohnwachstums fast
immer über den Ausgaben; Obwohl seit 1975 die
Lohnbeiträge nicht mehr erhöht wurden. Einzig
ein knappes Mehrwertsteuerprozent kam Ende der
90er-Jahre dazu. Als falsch erwiesen sich alle Prognosen, die der AHV schon vor Jahren Riesen-Defizite voraussagten. Die Horrorszenarien entpuppten
sich als Angstmacherei. Dank Produktivitätsanstieg
und dem sozialen Finanzierungsmechanismus können die Renten auch künftig durch die aktive Bevölkerung finanziert werden.
…weil dies finanzierbar ist
Die Rentenerhöhung um 10 Prozent kostet rund
3.6 Mrd. Franken. Wenn der AHV die volle Tabakund Alkoholsteuer zugeführt würde, wären bereits
3 Mrd. Fr. gedeckt. Dem Volk wird heute vorgegaukelt, dass die Erträge aus der Tabak- und Alkoholsteuer direkt in die AHV fliessen. In Wahrheit
fliesst dieses Geld in die allgemeine Bundeskasse.
Der Bund finanziert daraus einen Teil seines gesetzlich festgelegten 20-Prozent-Beitrags für die AHV.
Wenn der Bund die Tabaksteuer erhöht, bekommt
die AHV deshalb keinen einzigen Zusatzfranken.
Der Bund kann das Geld einfach anderweitig einsetzen - etwa um Grossaktionären die Steuern zu
senken, so wie bei der Unternehmenssteuerreform
II. Der Initiativtext macht keine Vorgaben, wie
der Mehraufwand für AHVplus zu finanzieren ist.
Auch Zusatzeinnahmen können zur Finanzierung
herangezogen werden. Beispielsweise die Erträge
aus einer nationalen Erbschaftssteuer, über die das
Stimmvolk voraussichtlich in den nächsten Jahren
beschliessen wird. Diese würde Zusatzeinnahmen
von rund 2 Mrd. Fr. bringen.
…weil sich die reiche Schweiz das leisten kann
Wer ein Leben lang gearbeitet hat, muss im Alter
anständig von seiner Rente leben können. Dieser
Grundsatz muss überall gelten, aber insbesondere in einem reichen Land. Die Schweiz kann und
muss sich anständige Renten leisten. Geld ist genug
vorhanden. So haben beispielsweise im Jahr 2012
die 20 grössten Schweizer Firmen 29 Mrd. Fr. Dividenden an ihre Aktionäre ausbezahlt, ohne dass
diese dafür AHV-Beiträge bezahlen mussten. Statt
in immer höhere Dividenden sollten die Früchte
kabine 2/2013
unserer Arbeit in die Löhne fliessen und damit die
AHV stärken.
…weil dies Normalverdiener nicht viel kostet
Für Normalverdiener ist die AHV die Altersvorsorge mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis.
Verglichen etwa mit der dritten Säule erhält man
für weniger Beiträge im Alter mehr Rente. Dies gilt
auch, wenn die Erhöhung der AHV-Renten einzig
über Lohnprozente finanziert würde. Die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge müssten um je 0,55
Prozent angehoben werden. Das sind für eine mittlere Familie mit 2 Kindern und einem Jahreslohn
von rund 100‘000 Fr. Mehrkosten von 550 Fr. pro
Jahr. Dank AHVplus würde dieses Ehepaar dann
aber nach der Pension insgesamt 4‘000 Franken
mehr Rente erhalten.
Trotz ausgewiesenem Bedarf für höhere AHVRenten und solider Finanzierung spricht die Politik nur über Leistungsabbau,…
…weil hohe Einkommen für die AHV überproportional zahlen müssen
Dass die AHV ständig schlecht geredet wird, steht
nicht zuletzt im Zusammenhang mit der einfachen
und solidarischen Finanzierung: Alle Erwerbstätigen
zahlen auf dem ganzen Lohn AHV-Beiträge, selbst
wenn sie Millionenboni kassieren. Die Renten aber
sind nach oben begrenzt. Spitzenverdiener zahlen
damit weit mehr in die AHV ein, als sie später als
Rente beziehen. Ein CEO einer Schweizer Firma,
wie etwa Ernst Tanner von Lindt & Sprüngli, der
im Jahr 2012 ein Jahressalär von knapp 7 Mio. Fr.
erhielt, bezahlt AHV-Beiträge in Millionenhöhe.
Seine AHV-Rente aber wird mit 2‘340 Fr. gleich
hoch sein wie jene eines Primarlehrers. Und auch
ein Bankmanager-Ehepaar erhält höchstens die maximale Ehepaar-Rente von 3‘510 Franken, so wie
der Elektromonteur und seine Frau, die vorher als
Verkäuferin arbeitete. Dieser im internationalen
Vergleich einzigartige und solidarische Finanzierungsmechanismus der AHV ist eine der grössten
sozialen Errungenschaften der Schweiz. Keine andere staatliche Massnahme gleicht die Unterschiede
in der Einkommensverteilung so stark aus wie die
AHV. Den Sozialabbau-Ideologen ist dies ein Dorn
im Auge. Sie sehen in der AHV eine Steuer, die die
Reichen übermässig belastet.
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kabine 2/2012