Holographische Folientechnologie
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Holographische Folientechnologie
Holographische Folientechnologie “ 2 Diplom Nebenthema SS 2010 Design for manufacturing Dipl.Ing. M. Eichhorn Ralph Schneider Matr.Nr: 11031987 Versicherung 4 Versicherung Hiermit versichere ich, dass ich die Arbeit - bei einer Gruppenarbeit den entsprechend gekennzeichneten Anteil der Arbeit - selbstständig angefertigt habe und keine anderen als die angegebenen und bei Zitaten kenntlich gemachten Quellen und Hilfsmittel benutzt habe. Ort, Datum Unterschrift Köln International School of Design 5 Inhalts verzeichnis 1 1.1 1.2 2 2.1 2.2 2.3 2.3.1 2.3.2 2.3.3 2.3.4 2.3.5 2.4 2.4.1 2.4.2 2.5 2.5.1 2.6 3 3.1 3.2 3.2.1 3.3 3.3.1 3.3.2 3.4 3.4.1 6 Einleitung: Aus der Anmeldung Vorwort Grundlagen Hologramm und Holographie? Annäherung Kerndefinition Hologramm Physikalische Grundlagen Licht Kohärentes Licht Beugung von Wellen (Difraktion) Interferenz Übertragung auf die Holographie Hologramm-Arten: Distribution der Bildinformation in der Fläche Ableitungen in der Holographie: Die menschliche Wahrnehmung: Sieben Dimensionen der räumlichen Wahrnehmung Raumwahrnehmung bei Hologrammen Hologramme in der Anwendung Geschichte der Holographie Der Markt Ableitungen: Industrielle Herstellungstypen von Folien-Hologrammen Oberflächen-Strukturhologramme Volumenhologramme Hologrammtypen und deren Anwendung Sicherheitshologramme 3.4.2 3.4.3 3.4.4 3.4.5 3.4.6 3.4.7 4 4.1 4.1.1 4.1.2 4.1.3 4.2 4.2.1 4.2.2 4.2.3 4.2.4 4.3 4.3.1 4.3.2 4.4 5 5.1 6 7 Virtuelle holographische Oberflächen (VHO) Holographisch Optische Elemente HOEs Smart Hologramms Aktive Computer Generierte Holographie (aktiv CGH) Wiederbeschreibbare Hologramme Hologramme als Raumbildmedium Ableitungen für die Produktgestaltung: Aktuelle Einschränkungen Farbgenauigkeit Lesewinkel Datenmenge Die Gestaltung von mehr Produktwert: Schein-Raumgestaltung: Grenzfläche: Mögliche Orte des Raumbildes Dominante Farbwelt: Anwendungsideen: Markenschutz Add-On Robuste, energieschonende Interaktivität Beherrschung eines neuen Mediums: Trends und Bedürfnisse in der Konsumgüterindustrie Vision Fazit Abbildungsverzeichnis 7 1 Einleitung 1.1 Aus der Anmeldung Schlagworte: Funktionsweise, Abgrenzung gegen Konkurrenztechnologien, Einsatzmöglichkeiten, Produktgestaltungs DNA Beschreibung: Holographische Folien sind dünne transparente Folien mit einer photoaktiven Schicht in die sich ein Scheinraum oder sogar ein bewegter Scheinraum belichten oder anders gesagt programmieren lässt. Holographische Folien manipulieren, nach Ihrer Belichtung, Licht. Ähnlich realer, optisch wirksamer Körper lassen sich damit gerichtete Lichtstrahlen wie mit Spiegeln und Linsen lenken und die Lichtfarbe durch Beugung ändern. In der kombinierten Nutzung von Lenken und Beugen stellen holographische Folien unter anderem eine mögliche Technologie zur Erzeugung von dreidimensionalen Bildern und Filmsequenzen dar. Die Einsatzmöglichkeiten scheinen vielfältig, neue Herstellverfahren haben die Darstellungsqualität erhöht. Bis heute konnte diese Technologie keinen Durchbruch feiern und bezogen auf die Darstellung von dreidimensionalen Bildern und Filmen stehen bereits Konkurrenztechnologien in den Läden. Eine Untersuchung soll die Gestaltungsmöglichkeiten im By trying to address some of the key issues of holography today we are putting ourselfes in the Position of the Essayist, wo around, tried to encompass the cultural meaning of photogaphy. Kac, Eduardo 1993 8 Scheinraum und der Folie selbst behandeln und betrachten, ob es Produktgestaltungsfelder und Benutzerlebnisse gibt, die nur durch holographische Folien ermöglicht werden oder durch deren Einsatz einen gestaltbaren Nutzungsvorteil erhalten, die nicht bereits durch Konkurrenztechnologien abgedeckt werden. Da der Umgang mit holographischen Folien in der Produktgestaltung neu ist und wir holographische Bilder nur von früher als 3D Bilder im Museum zur Darstellung von historischen Köpfen oder Insekten kennen, und es des weiteren Visionen gibt, die sich nicht mit den realen Randbedingungen von holographischen Folien verbinden lassen, soll anschließend ein erster Entwurf eines Gestaltungskatalogs erzeugt werden, der Produkt-Designern als Anleitung und realistische Inspirationsquelle dienen soll. “ 01 „Wo bis Du Edison?“ von Ingo Maurer, Katalogabbildung (1) (1) Vgl. Catalogues - ingo-maurer-2007-2008 - ingo-maurer (2010), s.70. On- line verfügbar unter http://pdf.archiexpo.com/pdf/ingo-maurer/ingo-maurer2007-2008/9512-10317-_71.html, zuletzt geprüft am 30.05.2010. 9 1 Einleitung 1.2 Vorwort 03 Google Street View Box „Holodeck“ (3) Star Wars, Star Trek, Buck Rogers, Minority Report - wir sind Kinder einer Science Fiction Gesellschaft. Einerseits waren und sind Science Fiction für deren Erzeuger bereits erste Simulation neuer Möglichkeiten. Es sind Lebensalternativen in denen auch neue Handlungs- und Produktkonzepte erprobt werden können, die vielleicht bereits schon theoretisch machbar sind, deren Machbarkeit aber nicht direkt nachgewiesen werden muss. Gleichzeitig ist es wohl eine der frühen Formen des zurzeit oft verwendeten Begriffs Crowd-Sourcing. Viele Wissenschaftler, Entwickler und Gestalter sind durch Science-Fiction Medien geprägt. Noch Jahrzehnte nach Erscheinen sind die Entwicklungspipelines der Unternehmen und Institute durch die Ideen in den Filmen geprägt. Das Holo-Deck in StarTrek, die Projektion von Prinzessin Leia in Star Wars und die Darstellung des positiven Benutzererlebnisses bei der Nutzung von physischem und visuellen Raumillusionen, hat in uns die Frage geweckt, ob und wie so etwas erzeugt werden kann. Dieses Benutzererlebnis wurde im Film und im Laufe der Zeit mit dem Begriff Hologramm verbunden, siehe Bildbeschreibung Quellennachweis. Doch ist die Begriffsverknüpfung die richtige? Sind das Hologramme? 02 Holo-Deck Skizze (2) 04 Szenenbild aus „Star Wars“ - Projektion von Prinzessin Leia (4) (2) holodeck-ed.jpg (2007). Online verfügbar unter http://www.ex-astris-scientia.org/treknology/holodeck-ed.jpg, zuletzt aktualisiert am 30.11.2007, zuletzt geprüft am 30.05.2010. 10 (3) ioholodeckio2009.jpg (2009). Online verfügbar unter http://lh3.ggpht.com/_ p8NxWphdg3g/Sh16Gvff VSI/AAAAAAAABcA/DQ f FDQEPMbM/ioholodeckio2009.jpg, zuletzt geprüft am 30.05.2010. (4) hologram_starwars.jpg (2009). Online verfügbar unter http://static.myce.com/images_news/userimages/hologram_starwars.jpg, zuletzt aktualisiert am 23.06.2009, zuletzt geprüft am 02.06.2010. 05 Darstellung aus AVATAR (5) Am 29. Dezember steht im Internetartikel des Stern „Hollywood will nicht mehr flach sein“ (6) . Seit dem Start des Kino Blockbusters AVATAR rollt die 3D Welle. Es war der erste 3D Film, der im vollen Umfang weltweit in 3D veröffentlicht wurde und nachhaltig als erfolgreiches Projekt gelten darf. Durch neue digitale Technologien konnte eine präzise Doppelbildprojektion (Stereoskopie) ermöglicht werden, die beim Betrachten weniger Anstrengung und ein geringeres Übelkeitsgefühl durch Gleichgewichtsirritationen verursacht. Sony hat für AVATAR eine neue Kamera entwickelt mit der die zwei notwendigen Aufnahmen erstellt werden können (vgl.(7)). War Anfang 2009 die Idee von räumlichen Bildern noch eine Randerscheinung und geprägt von Dokumentarfilmen so ist nun die Darstellung räumlicher bewegter Bilder in der breiten Masse der ersten Welt angekommen. Wenige Monate nach dem Kinoerfolg von AVATAR folgen nun 3D Entertainment-Produkte für den heimischen Bedarf. Die Vision von „Holo-Deck“ und „Prinzessin Leia Projektion“ scheint in die Nähe des Machbaren zu rücken. Ungefähr ab dem 24.Mai 2010 war in den Blogs zu lesen, dass SONY, anlässlich der Bewerbung um die Fußballweltmeisterschaft für das Jahr 2022 und damit zwölf Jahre von Heute, holographische Fußballspielprojektionen auf den Rasen der Stadien aller Länder ermöglichen will. Um das Geschehen nicht 3D stereoskopisch sondern 3D holographisch wiedergeben zu können, werden nicht zwei sondern 200 Kameras das Geschehen festhalten und vielleicht ebenso viele Projektoren in jedem Stadion die Bilddaten projizieren. (5) avatar_movie_3d_ poster.jpg (2009). Online verfügbar unter http://www.fullhalloween.com/blog/wp-content/uploads/2009/12/ avatar_movie_3d_ poster.jpg, zuletzt aktualisiert am 29.12.2009, zuletzt geprüft am 02.06.2010. (6) „Avatar“ - das Comeback der 3D-Technik: Hollywood will nicht mehr flach sein - Digital | STERN.DE (2009). Online verfügbar unter http://www.stern.de/digital/homeentertainment/avatar-das-comeback-der-3d-technik-hollywood-will-nicht-mehr-flach-sein-1529910.html, zuletzt aktualisiert am 23.12.2009, zuletzt geprüft am 02.06.2010. (7) „Avatar“ - das Comeback der 3D-Technik: Hollywood will nicht mehr flach sein - S.2 - Digital | STERN.DE (2009). Online verfügbar unter http://www.stern.de/digital/homeentertainment/2avatar-das-comeback-der-3d-technik-hollywood-will-nicht-mehr-flach-sein-1529910.html, zuletzt aktualisiert am 23.12.2009, zuletzt geprüft am 02.06.2010. 11 06 16 Projektoren erzeugen eine autosvtereoskopische, volumetrische Filmsequenz (8) 12 (8) 3dtv.jpg (2009). Online verfügbar unter http://www.merl.com/projects/images/3dtv.jpg, zuletzt aktualisiert am 16.01.2009, zuletzt geprüft am 02.06.2010. Das Mitsubishi Research Lab zeigt bereits im Jahr 2008 einen Aufbau, der 16 Parallelsequenzen verarbeitetet. Der Aufbau zeigt sehr deutlich, dass wir hier noch einen weiten Weg der Miniaturisierung vor uns haben, den die Medienindustrie wohl beschreiten wird. Wo liegt aber der Unterschied? Was ist 3D? Was ist Holographie? Beide Begriffe sind zurzeit Sinnbild für die Darstellung von räumlichen Bildern oder Filmen, vereinfacht gesagt, die Illusion eines plastisch erfahrbaren Raumes der über die bloße Oberflächlichkeit eines Bildes, Fotos oder Displays hinaus geht. Im weiteren Verlauf der Recherche wurde sehr deutlich, dass Holographie ein Technologiefeld beschreibt, während 3D in einer Kurzschreibweise ein Ergebnis beschreibt, das drei-dimensionale, räumliche Wahrnehmungserlebnisse des Betrachters von Medien und Gegenständen also Artefakten in den Raumachsen X,Y und Z wiedergibt. Dieses Erlebnis steht, wie im weiteren Verlauf der Arbeit erkennbar, mit der Holographie in Verbindung. Es gibt große Überschneidungsbereiche. Es kommen aber auch völlig andere Technologien zum Einsatz, um eine (teilweise) räumliche Wahrnehmung beim Menschen hervorzurufen, die sich nicht der Holographie bedienen. Ebenso verhält es sich mit der Holographie und den Hologrammen selbst. Hologramme können auch, wie im weiteren Verlauf der Arbeit zu lesen, räumliche Bilderwahrnehmungen erzeugen, aber dies ist nur ein Teilbereich der so genannten Schlüsseltechnologie Holographie im Allgemeinen und der Folien basierten Holographie im Speziellen. Abweichende Begriffsbedeutung – Naturwissenschaft und Markt Im Sinne der Produktgestaltung darf, trotz der durch Physiker erzeugten Grunddefinition was Holographie ist, der Konsument und seine Bedürfnis- und Sprachwelt nicht außer Acht gelassen werden. Wenn die breite Masse der Konsumenten – also einige Millionen – die volumetrische Projektion von Prinzessin Leia in Star Wars, das stereoskopische Filmerlebnis von „Avatar“ im Kino oder die Lentikular-Wackelbilder auf Postkarten als Hologramme bezeichnen, kann dies gut oder schlecht sein. Durch die behutsame Nutzung der bestehenden Erwartungshaltungen des Konsumenten kann theoretisch die Holographie behutsam in existente Märkte eingeführt werden, ohne dass große Marktentwicklungsmaßnahmen notwendig werden. Es kann sich aber auch herausstellen, dass sich aktuelle Benutzergewohnheiten und –zukunftswünsche, die im Markt heute mit „Hologramm“ belegt sind, durch aufkommende Alternativtechnologien befriedigen lassen, ohne dass die Holographie zum Einsatz kommt oder nur in einer Form, dass sie zwar faktisch ein Hologramm dar stellt, vom Konsumenten als solches aber nicht verstanden wird und nicht kommuniziert werden kann. Es stellt sich die Frage, ob und wie sich die Innovationstechnologie Holographie und das Konsumentenverständnis verknüpfen lässt und ob nicht nur das Wort Holographie sondern auch die Technologie einen Mehrwert für Produkte und Hersteller in Zukunft darstellen kann. Wo werden sie heute und wahrscheinlich morgen eingesetzt? Was kann Produktdesign im Umfeld leisten und wie kann er sie erfolgreich einsetzen? 13 2 Grundlagen: Hologramm und Holographie 2.1 Annaeherung Ein Hologramm ist das Produkt der Technologie Holographie. Während „-graphie“ und „-gramm“ den Prozess des Aufzeichnens und das Produkt die Aufzeichnung bezeichnet, bedeutet „Holo-„ oder „holos“ ganz oder vollständig. Die Begriffe wurden durch den Erfinder und Nobelpreisträger Dennis Gabor geprägt, der gerade seinen 110ten Geburtstag gefeiert hätte. 07 Google-Doodle anlässlich des 110 Geburtstags von Denis Gabor (9) Er war eigentlich auf der Suche nach einem Weg zur Optimierung der Mikroskopie und erfand dabei zwischen 1947 und 1948 die Holographie(vgl.(10)). Holographie wird oft als eine Art Fotographie beschrieben, die die Fähigkeit besitz nicht nur die visuelle Realität als zwei dimensionale, flächige Projektion abzubilden, sondern auch seine dritte Dimension festhält und wiedergibt. Könnte also gesagt werden, ein Hologramm sei Fotographie 2.0? 08 Dennis Gabor (11) (9) Minor, Jens; Herbert, Pascal; Kühn, Tobias: Google Doodle: Denis Gabor - GoogleWatchBlog. GoogleWatchBlog. Online verfügbar unter http://www.googlewatchblog.de/2010/06/05/google-doodle-denis-gabor/, zuletzt geprüft am 05.06.2010. (10) Saxby, Graham (2004): s.16; Practical holography. 3. ed. Bristol: Inst. of Physics Publ. (11) 21076-050-E15FE4EE.jpg (JPEG-Grafik, 1156x1600 Pixel) - Skaliert (53%). Online verfügbar unter http://media-2.web.bri- 14 tannica.com/eb-media/76/21076-050-E15FE4EE.jpg, zuletzt geprüft am 04.06.2010. “ „Bekanntlich sehen wir nicht mit den Augen, sondern mit dem Gehirn.“ RomeroTejedor 09 Original Augen-Hologram aus den 70ern von „holocraft“ (14) Das würde nicht weit genug führen. Ein Hologramm kann Lichtmanipulationen erzeugen, die in ihrer Summe wenig gemein haben mit anderen Medien. Alleine die Eigenschaftsprofile von Fotographie und der Holographie als bildgebendes Medium zeigen kaum Deckungen. Auf die Andersartigkeit der Holographie und den Fehler des Vergleichs mit der Fotographie spricht auch Peter Zec in der Zeitschrift „Interferenzen“ 1993 an. „Von der Fotografie unterscheidet sich die Holographie nicht nur allein durch die Möglichkeit, Dinge räumlich abzubilden. Vielmehr basieren beide Verfahren auf grundsätzlich anderen Prinzipien. Handelt es sich bei der Fotografie um eine perspektivische Linsenabbildungsmethode, so stellt die Holographie ein wellenoptisches Interferenzverfahren dar, das vollkommen auf die abbildende Funktion einer Linse verzichtet. Daraus erklärt sich zugleich ein wesentlicher Unterschied bezüglich der Anwendung beider Verfahren. Es macht jedenfalls keinen Sinn, beide Medien konkurrierend miteinander zu vergleichen, da keine gleichen funktionstechnischen Voraussetzungen hierfür gegeben sind (…). (12)“ Dieser eintretende Vergleich ist aber schon fast ein Automatismus, da unser Mechanismus der Erkenntnisgewinnung immer auf dem Gelernten beruht und diese nutzt, um das sinnlich erfahrbare zu interpretieren. Romero-Tejedor trifft die Aussage: „Bekanntlich sehen wir nicht mit den Augen, sondern mit dem Gehirn. (13)“ Wenn hier im Rahmen der Arbeit die Holographie im Sinne von Design betrachtet werden soll, so stellt sich das Problem, dass alles sinnlich Erfahrbare und von der Holographie Erzeugte, auf Regeln beruht die nicht intuitiv gelernt sind, jedoch mit bereits gelernten Erfahrungen automatisch assoziiert werden. Wie soll das Neue erfasst und eingesetzt werden, wenn unser Gehirn konstant Vergleiche mit Gelerntem zieht, Holographie aber radikal mit diesem Gelernten bricht ohne dass es visuell alle Facetten seiner Andersartigkeit kommuniziert? Bei der Evaluierung des Nutzungsraums der Holographie muss, durch einen paranoischen Blick und ein ständiges Hinterfragen gegen den bestehenden Erfahrungsschatz angekämpft werden. Nur dann kann der Einsatz von Hologrammen in Produkten über die Nutzung als 3D Bild hinauswachsen. Ein Verstehen der Grundlagen der Holographie hilft den Kreativraum des Machbaren aufzuspannen und zu präzisieren. (12) Interferenzen Nr.2/3-93.html (2010). Online verfügbar unter http://www.holonet.khm.de/Holographers/DGH/text/Interferenzen/Interferenzen_2393.html, zuletzt aktualisiert am 02.06.2010, zuletzt geprüft am 02.06.2010. (13) Felicidad Romero-Tejedor: Zeit gestalten. Zur Semiologie Roland Barthes, in: Öffnungszeiten, Nr. 17/2003, Seite:34 (14) Cullen, Gary (2010): Eyemaster.jpg. Online verfügbar unter http://api.ning.com/files/W2XSEk5xdMl*5fg7-4yvwDaKrncQwpHCP6A031pvyqil1L8gnSw7mxUajLvg5FnX/Eyemaster.jpg, zuletzt aktualisiert am 08.05.2010, zuletzt geprüft am 03.06.2010. 15 2 Grundlagen: Hologramme und Holographie 2.2 Kerndefinition Hologramm 11 einfaches Computer gene- riertes Interferenzmuster (15) Was macht Holographie zu etwas besonderem? Was ist also ein Hologramm? „Rein physikalisch betrachtet, handelt es sich bei einem Hologramm nicht um ein Bild, sondern um einen optischen Speicher, mit dem es möglich ist, nahezu jede beliebige optische Wirkung zu simulieren. Es sind die besonderen Wirkungsweisen des Lichts und nicht die materielle Realität der Dinge, die sich mittels der Holographie wie mit keinem anderen Medium zuvor aufnehmen und rekonstruieren lassen.(16)“ Denn einfach ausgedrückt ist eine Hologramm nur ein gesteuertes, mathematisch kalkulierbares Interferenzmuster. Es ist die aufgenommene Transformation von sich überlagernden, so genannten kohärenten Lichtbündeln und deren Dateninhalten. Es hat die Eigenschaft gerichtetes Licht so zu steuern, dass die enthaltenen Daten der vorher abgespeicherten Licht-. Raumsituation in der Flucht zwischen der projizierten Fläche und Empfänger rekons- truiert, wieder abgespielt werden. Wenn der Mensch mit seinen Augen den Empfänger darstellt, kann sein Gehirn ohne weitere Hilfsmittel ein volles, räumliches, visuelles Abbild, z.B. ein Raumbild wahrnehmen. Es kann z.B. eine volle, absolut nahtlose, volumetrische Darstellung eines Gegenstandes im Raum sein. Eine beliebige Umlenkung des Lichtes und Aufladung auf dessen Weg mit Bild-/ Farb- und Rauminformationen kann in der Flucht zwischen Hologrammfläche und Sensor (z.B. Auge) wiedergegeben werden. All das erzeugt ein Interferenzmuster welches fuer den Betrachter unsichtbar bleibt. Wie ist das moeglich? (15) Cortical Cafe (2007). Holo_letterA_4m_RealBin2.gif. Online verfügbar unter http://www.corticalcafe.com/Images/Holo_ letterA_4m_RealBin2.gif, zuletzt aktualisiert am 15.09.2007, zuletzt geprüft am 03.06.2010. (16) Holonet (2010). Interferenzen Nr.2/3-93.html, Online verfügbar unter http://www.holonet.khm.de/Holographers/DGH/text/Inter- 16 ferenzen/Interferenzen_2393.html, zuletzt aktualisiert am 02.06.2010, zuletzt geprüft am 02.06.2010. (17) Stadt Braunschweig (2009). PhaenoIAV.JPG, Online verfügbar unter http://www.braunschweig.de/politik_verwaltung/fb_institutionen/staedtische_ gesellschaften/bsmportal/presseinfos/PhaenoIAV.JPG, zuletzt aktualisiert am 16.03.2009, zuletzt geprüft am 03.06.2010. 12 Sehr großes Computer generiertes Display Holo- gramm von syn4D 2007 (17) 17 2 Grundlagen: Hologramme und Holographie 2.3 Physikalische Grundlagen Holographie basiert auf einer Anzahl grundlegender physikalischer Effekte, die in ihrem Zusammenspiel radikal andere Herangehensweisen, zur Nutzung und Manipulation von elektromagnetischen Wellen ermöglichen. Dabei sind die Elemente Licht, Interferenzmuster und der Empfänger die wichtigen Elemente im System. (18) Crowell, Benjamin (2009): Optics (online version). three-models-of-light.png, Online verfügbar unter http://www.lightandmatter. com/html_books/5op/ch01/figs/three-models-of-light.png, zuletzt aktualisiert am 10.12.2009, zuletzt geprüft am 03.06.2010. (19) Wikimedia (2006). 2006-01-14_Surface_waves-2.jpg, Online verfügbar unter http://upload.wikimedia.org/wikipedia/ 18 commons/7/75/2006-01-14_Surface_waves-2.jpg, zuletzt aktualisiert am 17.03.2006, zuletzt geprüft am 03.06.2010. 13 Lichtmodelle (18) 14 Eine einfache Wasserwelle (19) 16 Das Spektrum elektromagnetischer Wellen (21) 2.3.1 Licht Licht bildet in allen Fällen der Bildgebung das Transportmittel für die Daten zwischen Datenspeicher und Empfänger. Radiowellen und Licht gehören zur Klasse der elektromagnetischen Wellen. Es sind Transversalwellen, die sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten und quer zur Ausbreitungsrichtung schwingen. Die Holographie beruht, im Gegensatz zur klassischen Optik, dabei nicht auf dem Modell das Licht als Strahlen beschreibt, die reflektiert, gebrochen und absorbiert werden, sondern auf dem Modell, dass Licht Wellen sind, die sich im Raum vergleichbar mit Radio-, Wasser- oder Schallwellen ausbreiten. Während Radiowellen Wellenlängen im Meter bis Kilometerbereich besitzen, kann der Mensch diese Wellen als farbiges Licht zwischen 380 und 780nm (vgl. 22) mit Hilfe seiner Augen wahrnehmen. 15 Schematische Darstellung elekt- romagnetische Transversalwellen (20) (20) Haist, Tobias (2007): S.46, Optische Phänomene in Natur und Alltag. Online verfügbar unter http://www.optipina.de/optipina.pdf, zuletzt aktualisiert am 05.01.2007, zuletzt geprüft am 09.06.2010. (21) Freistetter, Florian (2010). 2000px-Electromagnetic_spectrum_c.jpg, Online verfügbar unter http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2010/01/18/2000px(22) Vgl. Strahlungsphysik im optischen Bereich und Lichttechnik. DIN 5031-7:1984-01 (1984). Berlin: Beuth (Deutsche Normen). 19 2 Grundlagen: Hologramme und Holographie 2.3 Physikalische Grundlagen 2.3.2 Kohärentes Licht Für die Erzeugung von präzisen Hologrammen ist monochromatisches, kohärentes Licht notwendig, schematisch in Abb. 17 dargestellt. Es ist ein Licht dessen räumlicher punktueller Ursprung, Frequenz und Phasenlage über Zeitperiode und Strahlweite möglichst konstant bleibt. Dieses wird bereitgestellt durch den Laser, der am 18. Mai 1960 vor 50 Jahren seine Geburt feierte. Fifty years ago, on May 16, the first functioning laser was switched on at the Hughes Research Laboratories in California. Constructed by engineer and physicist Theodore Maiman, this first Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation device used a pink synthetic ruby rod to generate its powerful beam of light.(24) Neben anderen bahnbrechenden Anwendungen waren hiermit nun die ersten klaren Hologramme, Jahre nach der Entdeckung der Holographie selbst, möglich. War ein Laserstrahl früher nur „rot“ gibt es sie heute in verschiedenen Farben, wie im Versuchsaufbau Abb.18 zu sehen. Ein weiterer Meilenstein war die Erfindung der Laser-Diode 1988, die die Erzeugung von kohärentem Licht entscheidend vergünstigte und miniaturisierte. 17 3D-Falschfarbendarstel- lung von monochromatischem kohärentem Licht (23) 18 RGB-Laseranordnung (25) (23) Helmholz Institut (1999): vl38g.GIF, Online verfügbar unter http://www.helmholtz-berlin.de/media/media/spezial/people/schiwietz/html/vl38g.GIF, zuletzt aktualisiert am 12.06.1999, zuletzt geprüft am 04.06.2010. (24) Dougherty, Kerrie (2010): Making light work: 50 years of the Laser « Powerhouse Museum Object of the Week. Online verfügbar unter http://www.powerhousemuseum.com/collection/blog/index.php/2010/05/making-light-work-50-years-of-the-laser/, zuletzt aktualisiert am 16.05.2010, zuletzt geprüft am 09.06.2010. 20 (25) GEO (2010): 004_ popup.jpg. Online verfügbar unter http://www.geo.de/div/image/60297/004_ popup.jpg, zuletzt geprüft am 04.06.2010. 19 Aufbau einer Laserdiode in einem Laserpointer (26) Im Aufbau zur Erzeugung eines Hologramms werden die notwendigen Lichtstrahlen durch Aufteilung eines Strahls erzeugt, so bleibt die Kohärenz untereinander gewahrt. Der Laserstrahl ist des Weiteren zur Erzeugung präziser Interferenzmuster, polarisiert. Bei der Aufnahme des Hologramms führt die Kohärenz des Laserstrahls dazu, dass genaue Rückschlüsse auf die räumlichen Manipulatoren z.B. Objekte im Weg des Objektstrahls möglich sind, da die Welleneigenschaften des Ursprungslichts bekannt sind. Die Präzision der Eigenschaften führt dazu dass die nachfolgend beschriebenen Effekte der Beugung und der sich anschließenden Interferenz mit trennscharf aufgezeichnet und genutzt werden können. 20 Regenbogenholo- gramm als Ohrring (27) Für das Sehen von Hologrammen ist nicht zwingend ein Laserstrahl notwendig. Wichtig ist, dass das Licht zum Rekonstruieren des Hologramms gerichtet ist, sonst erscheint das Bild verschwommen. Das Hologramm kann unterschiedlich auf die Summe der im Tageslicht oder der im Kunstlicht enthaltenen Lichtstrahlen reagieren. Oft entstehen Regenbogeneffekte im Hologramm. Diese können hilfreich sein, weisen eine kontrastreiche Luminanz auf, sind aber selten schön, wegen ihrer brillanten Farbenpracht für das west-europäische Geschmacksempfinden im besten Fall „fröhlich“ oder doch einfach nur kitschig. (26) Klippstein, Don (2002): l54-101.gif. Online verfügbar unter http://members.misty.com/don/l54-101.gif, zuletzt aktualisiert am 15.05.2002, zuletzt geprüft am 05.06.2010. (27) Abbildung erzeugt durch Ralph Schneider 21 2 Grundlagen: Hologramme und Holographie 2.3 Physikalische Grundlagen 2.3.3 Beugung von Wellen (Difraktion) Dieser Regenbogeneffekt beruht auf der Entmischung der im weißen Tageslicht enthaltenen Wellenlängen. Trifft Tageslicht oder Licht mit einem kontinuierlichen Spektrum auf eine hinreichend kleine Struktur, die der Wellenlänge das Lichtes nahe kommt, so treten Regenbogeneffekte auf. Die verschiedenen im Licht enthaltenen Wellenlängen werden an den Strukturen unterschiedlich stark gebeugt. Es kommt zum Regenbogeneffekt. Im Falle einer CD und deren mikroskopisch kleinen Oberflächenstrukturen, die im Nanometer Bereich liegen, ist dies ebenfalls als Regenbogen wahrnehmbar. Die Farbabfolge bei der Beugung ist im Gegensatz zur Lichtbrechung, die bei Dichtesprüngen des Lichtdurchtrittsmediums z.B. Luft nach Wasser oder Glas entsteht, genau umgekehrt. Anders sieht der Beugungseffekt im Falle von monochromatischem Licht aus, aus einem Laserstrahl entstehen genau drei Beugungsstrahlen. 21 Beugung von Licht, Beispiel optischer Datenträger (28) 22 Beugung eines monochromatischen Lichtstrahl am Spalt(29) (28) Flickr (2006): 223169683_ f6984ec687_o.jpg. Online verfügbar unter http://farm1.static.flickr.com/77/223169683_ f6984ec687_o.jpg, zuletzt aktualisiert am 23.08.2006, zuletzt geprüft am 03.06.2010. (29) Barakitty (2008): Diffraction_of _laser_beam_on_ grating.JPG. Online verfügbar unter http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/5a/ 22 Diffraction_of _laser_beam_on_ grating.JPG, zuletzt aktualisiert am 10.03.2008, zuletzt geprüft am 04.06.2010. 2 Grundlagen: Hologramme und Holographie 2.3 Physikalische Grundlagen 2.3.4 Interferenz 23 Interferenzmuster un- 24 Beugung am Spalt (31) 25 Beugung und Interfe- endlich vieler Wellen (30) Wenn zwei Wellen sich überlagern kommt es zur Interferenz. Die Wellen können sich, je nach Phasenlage verstärken oder auslöschen. Im normalen Tageslicht ist dies nicht wahrnehmbar da es aus einem chaotischen Wellenmuster besteht. Treffen aber einige wenige, kohärente Wellen aufeinander, so sind sehr gut die entstehenden Muster der Interferenzen in Form von Verstärkung und Auslöschung erkennbar. In Abbildung 24 ist sehr gut sowohl die Beugung der Wellen als auch die sich anschließende Interferenz zu sehen. renz an einem Objekt (32) Dieser Effekt tritt nicht nur an einem Spalt sondern auch an der Grenzfläche von Objekten auf, so dass Objekte, die im Weg eines Lichtstrahls liegen, das Licht an den Objektgrenzflächen beugen. Im weiteren Abstand treten wieder Interferenzen auf. Die beiden Kanten verhalten sich wie die Erzeuger von zwei zueinander kohärenten Wellen, die bei Überlagerung ein Interferenzgitter erzeugen. (30) Bienchen333 (2007): wasser_wellen.jpg. Online verfügbar unter http://fotowettbewerb.hispeed.ch/original/349587/kleine_wellen/wasser_wellen.jpg, zuletzt aktualisiert am 06.08.2007, zuletzt geprüft am 09.06.2010. (31) Welt der Physik (2010): 20081217_Beugung _Lyon.png. Online verfügbar unter http://www.weltderphysik.de/_img/article_large/20081217_Beugung _Lyon.png, zuletzt aktualisiert am 20.05.2010, zuletzt geprüft am 03.06.2010. (32) SGHA (2008): diffraction.jpg. Online verfügbar unter http://www.sgha.net/articles/diffraction.jpg, zuletzt aktualisiert am 12.07.2008, zuletzt geprüft am 04.06.2010. 23 2 Grundlagen: Hologramme und Holographie 2.3 Physikalische Grundlagen 2.3.5 Übertragung auf die Holographie 26 Schematischer Aufbau zur Überlage- rung zweier Lichtbündel nach Fresnel (33) In der Holographie werden diese Effekte nun genutzt. Ein Laserstrahl wird zu Objekt- und Referenzstrahl aufgeteilt und mit Linsen aufgeweitet. Bei Überlagerung dieser beiden Laserstrahlen ergibt sich ein regelmäßiges Interferenzmuster. Beim Einbringen von Gegenständen, Hindernissen, Linsen oder allgemein Manipulatoren in den Weg des Objektstrahls wird dieser durch Interferenzbildung verändert. Das neue Interferenzmuster aus Objektstrahl und Referenzstrahl wird komplexer. Es speichert nun, zusätzlich zu den beiden bekannten Lichtdateninhalten, die räumliche Gestalt, Oberflächen und intrinsischen optisch relevanten Materialeigenschaften der Manipulatoren ab. 27 Beugung eines monochromatischen Lichtstrahl am Spalt(34) (33) Saxby, Graham (2004): s.9; Practical holography. 3. ed. Bristol: Inst. of Physics Publ. 24 (34) Saxby, Graham (2004): s.10; Practical holography. 3. ed. Bristol: Inst. of Physics Publ. 2 Grundlagen: Hologramme und Holographie 2.4 Hologramm-Arten: Wird der Referenzstrahl nach der Entwicklung wieder auf das Hologramm gerichtet, entsteht eine Bild-Lichtstrahl, der sich verhält, als ob Objektstrahl und Manipulator noch vorhanden wären. Dabei sind zwei Hauptklassen von Hologrammen im Markt vertreten, Transmissions- und Reflektions-Hologramm. 28 Schematische Darstellung Transmissionshologramm Auf- nahme und Rekonstruktion (35) Transmissions-Hologramme werden auch Fresnel-Hologramme genannt. Zur Rekonstruktion des Bildstrahls ist der gleiche Lichtstrahl wie bei seiner Herstellung von Vorteil. Andernfalls kann es zu Regenbogeneffekten kommen. Es eignet sich sehr gut als holographisches, optisches Element, indem zum Beispiel eine Linse in den Objektstrahl eingebracht wurde. Reflektions-Hologramme werden auch als Denisyuk- oder Lippmann-Hologramme (Aufbau weicht geringfügig von einander ab) bezeichnet. Sie sind meist einfacher zu erzeugen, besitzen eine gute Leuchtkraft und Kontrastierung. Durch eine besondere Anordnung der Interferenzgitter, sind Reflektionshologramme auch tageslicht- oder weißlichttauglich. Sie benötigen zur Rekonstruktion nur gerichtetes Licht. Sie lassen sich als vollfarbiges, vollplastisches Display-Hologramm benutzen. 29 Schematische Darstellung Erzeugung und Rekonstruktion 30 RGB Reflektionshologramm und Figur(36) eines Reflektionshologramm (36) (35) Saxby, Graham (2004): s.47; Practical holography. 3. ed. Bristol: Inst. of Physics Publ. (36) Saxby, Graham (2004): s.49; Practical holography. 3. ed. Bristol: Inst. of Physics Publ. (37) Ulibarreña, Manuel (2009): hgr007.jpg. Online verfügbar unter http://wordpress.holographer.net/wp-content/uploads/2007/04/ hgr007.jpg, zuletzt aktualisiert am 07.06.2009, zuletzt geprüft am 05.06.2010. 25 2 Grundlagen: Hologramme und Holographie 2.4 Hologramm Arten 2.4.1 Distribution von Bildinformation Durch die Eigenschaft der Erzeugung mehrerer Peaks bei der Beugung des Lichts am Spalt, kann „einem“ Punkt auf dem Interferenzmuster kein direkter „einer“ Punkt im Raum zugewiesen werden. Dies führt dazu, dass bei der Teilung eines Hologramms, dessen materielle Teilstücke wiederum fast das gesamte Bild, nun aber in schlechterer Qualität, wiedergeben. 31+32 Holgramm-Puzzle von Ligh-Fantastic (38,39) 2.4.2 Ableitungen in der Holographie Eine Sonderform stellen Hologramme dar, die von der Seite durch das Material, ähnlich einem Lichtleiter, angestrahlt werden. Die Herstellung ist komplex, und es kommt schnell zu mehrfachen Regenbogeneffekten. Nachdem es Anfang 2000-2004 einige Veröffentlichungen dazu gab, wird diese Art der Beleuchtung nicht mit Energie weiterverfolgt. Multiplexing: Hier wird die Bildfläche ähnlich einer Lentikularlinse in Streifen unterteilt. Jeder Streifen wird mit einem Einzelbild belichtet. Das Auge nimmt jedes Einzelbild auf der gesamten Bildfläche wahr. Mit Hilfe dieser Technik lassen sich im Gegensatz zu Lentikularlinsen bis zu 1000 Bilder in einer Oberfläche abbilden. Diese werden, wie von Lentikular-„Wackelbildern“ bekannt, durch die Kopfoder Lichtrepositionierung abgespielt. Es lassen sich Filmsequenzen von einigen Sekunden Länge dadurch ab- speichern. Es entsteht kein „ghosting“, d.h. es werden keine Bilder an das falsche Auge abgegeben. Die Bilder können voll RGB und vollplastisch sein. Hier sei bereits angemerkt, das heute in Bezug auf die industrielle Anwendung von Hologrammen ein starker Trend hin zu computergenerierten Hologrammen (CGH) besteht. Dazu können alle notwendigen Bild-, Licht-, Raumdaten in den Rechner geladen oder dort erstellt werden. Die Freiheitsgrade und die Nutzung sämtlicher Lichtmanipulationsmethoden sind hier zugänglich. Dabei ist die zu verarbeitende Datenmenge für ein hochwertiges Hologramm immens groß. Ein Hologramm enthält viel mehr Daten als z.B. ein Bild. Hologrammfolien können heute bis zu 200.000 dpi. besitzen. (38) Collection - Light Fantastic (2008): Marilyn2.jpg. Online verfügbar unter http://www.jrholocollection.com/collection/images/lightfantastic/Marilyn2.jpg, zuletzt aktualisiert am 05.03.2008, zuletzt geprüft am 04.06.2010. (39) Collection - Light Fantastic (2008): Marilyn.jpg. Online verfügbar http://www.jrholocollection.com/collection/images/light- 26 fantastic/Marilyn.jpg, zuletzt aktualisiert am 05.03.2008, zuletzt geprüft am 04.06.2010. Regenbogenhologramme: Zur Erzeugung einer stärkeren Leuchtkraft bei Tageslicht wurden Regenbogenhologramme erfunden. Diese sind aber ihrer vertikalen Raumwirkung beraubt. Da die Augen vor allem in horizontaler Richtung Räumlichkeit (durch die Parallaxe) wahrnehmen, ist dies meist ein guter Kompromiss zur Erzeugung günstiger, meist durch Prägen vervielfältigter Reflektionshologramme für Dekoroder Sicherheitsanwendungen. (40) Erzeugt durch den Autor 33 Regenbogenhologramm als Kellog’s Beilage(40) 27 2 Grundlagen: Hologramme und Holographie 2.5 Die menschliche Wahrnehmung: 34 Wirkkette zwischen Licht, Ob- jekt, Auge und Gehirn (41,42,43) Im Rahmen der Arbeit und der Holographie trifft die räumliche Darstellungsfähigkeit von Hologrammen auf besonderes Interesse. Auch wenn die Eigenschaften von Hologrammen viele wichtige Aufgaben erfüllen, der Wow-Effekt tritt vor allem dann auf, wenn Menschen qualitativ hochwertigen Hologrammen gegenüberstehen und sogar die Hand nach dem imaginären im Raum schwebenden Objekt ausstrecken. Dabei sind es nur Lichtstrahlen, die durch ein Interferenzgitter manipuliert wurden. Die menschliche Wahrnehmung so könnte behauptet werden „spielt dem Betrachter einen Streich.“ Wie kommt diese Wahrnehmung zustande, und welche Mechanismen der Raumwahrnehmung gibt es? Die visuelle Wahrnehmung besteht dabei immer aus einer Wirkkette. Licht strahlt auf ein Objekt, welches dieses mit Daten versieht, das Auge wird angeregt, gereizt, die Reize werden in elektrische Impulse transformiert, die im Gehirn zu einem Empfinden führen. Das Sehzentrum im Hirn unterteilt seine Wahrnehmung in mehrere Kategorien: • • • • Farbe Objekt- und Raumtiefe Form und Gestalt Bewegung 35 Schema Anatomie Sehappart (44) (41) Clemeur, Simone (2008): „Auge.jpg“. URL: http://www.simone-clemeur.de/privatehp/Auge.jpg [Stand: 06. Juni 2010]. (42) Bruhn, Matthias (2007): „Sonne_knall.JPG“. URL: http://roridula.ro.funpic.de/Fr%FChling%20in%20Bayern/Sonne_knall.JPG [Stand: 06. Juni 2010]. (43) Streetball.com (2009): „yao_ming _sneakers.jpg“. URL: http://streetballmag.com/wp-content/gallery/yao-ming-sneakers/yao_ming _sneakers.jpg [Stand: 06. Juni 2010]. 28 (44) Eyemakeart.com (2009): eye-brain.jpg. Online verfügbar unter http://eyemakeart.files.wordpress.com/2009/07/eye-brain.jpg, zuletzt aktualisiert am 21.07.2009, zuletzt geprüft am 03.06.2010. 2 Grundlagen: Hologramme und Holographie 2.5 Die menschliche Wahrnehmung: 2.5.1 Dimensionen der Raumwahrnehmung Es soll kurz für das weitere Verständnis auf die räumliche Wahrnehmung eingegangen werden. Laut Saxby gibt es beim Menschen sieben verschiedene Ebene der räumlichen Wahrnehmung. Parallaxe: Wenn der Betrachter den Blickpunkt verändert, scheinen sich die Objektpositionen an sich und zueinander zu verschieben. Dabei kann in die vertikale, die horizontale oder die Voll-Parallaxe untergliedert werden, je nachdem in welche Richtung dieser Effekt auftritt. Relative Größe: In Abhängigkeit der Entfernung zwei gleich großer Gegenstände, scheint der entferntere kleiner zu sein. Atmosphärische Perspektive: Der Kontrast nimmt bei entfernten Objekten ab und bekommt einen leichten Blaustich. Verdecken: Objekte im Vordergrund überlagern und verdecken Objekte welche dahinter liegen. (45) Saxby, Graham (2004): s.4; Practical holography. 3. ed. Bristol: Inst. of Physics Publ. Akkomodation: Beschreibt das Scharfstellen, die ReFokussierung der Augen, wenn der Blickpunkt auf ein anderes Objekt wechselt, welches eine andere Entfernung zum Betrachter hat. Beleuchtungskontrast: Grob-Kontrast (Gestalt) und FeinGestalt Kontrast (Textur und Oberfläche) lassen Rückschlüsse über die Raumstruktur des Objektes zu. Konvergenz: Wenn beide Augen denselben Punkt fokussieren, kann das Gehirn auf Basis der Winkelstellung der Augen die Entfernung einschätzen. Stereopsie - Disparität: Die Augen sehen von einem Objekt im Raum leicht unterschiedliche Bilder. Die enthaltenen Bildinformation und die unterschiedlichen feinen Unterschiede z.B. den Parallaxen im Raum, fügt das Gehirn zu einem Bild plus Rauminformation zusammen. (vgl.(45)) 29 2 Grundlagen: Hologramme und Holographie 2.5 Die menschliche Wahrnehmung: 2.5.1 Dimensionen der Raumwahrnehmung Die meisten heute zu sehenden 3D-Medien arbeiten vor allem mit dem Effekt der Dispariät, wie zum Beispiel Stereoskopen und Auto-Stereoskopen (ohne Sehhilfe). Lentikularbilder wie von Postkarten bekannt und die aktuelle Kino- und Bildschirmtechnologie fallen darunter. Die Komplexität und der Datenstrom fallen dort moderat aus. Die Raumwahrnehmung ist bereits sehr gut. Die Raumstaffelung ähnelt, bei genauer Betrachtung, jedoch oft einem Scherenschnitt. 5-10% der Bevölkerung können die Disparität nicht verarbeiten. 36 Stereoskop einer Tastatur (45) 30 (46) Toomasson, Taavi (2008): „210752_b4d14ca976_o.jpg“. URL: http://static.zooomr.com/images/210752_b4d14ca976_o.jpg [Stand: 06. Juni 2010]. 2 Grundlagen: Hologramme und Holographie 2.6 Raumwahrnehmung bei Hologrammen Hologramme sind diesen Technologien in ihrer potentiellen Leistungsfähigkeit der Darstellung von Räumlichkeit weit voraus. • Sie können theoretisch das gesamte Spektrum der Raumwahrnehmung vor, hinter oder in der Interferenzschicht erzeugen. • Eine Repositionierung des Blickpunktes macht verdeckte Objekte sichtbar. • Eine Scharfstellung auf nahe und ferne Punkte ist notwendig. • Jedoch haben Hologramme einen eingeschränkten Betrachtungswinkel, siehe Abb. 38. • Das Objekt kann sich nur in der Flucht der DatenFläche befinden. Virtuell überstehende Elemente werden abgeschnitten, siehe Abb.37. 37 Maximaler Betrachtungsraum pro Be- trachtungspunkt vor der Interferenzebene (47) Und oft ist eine volle Ausnutzung der Eigenschaften nicht notwendig oder sinnvoll. Meist werden Teileigenschaften des Holgramms genutzt und bieten bereits einen entscheidenden Vorteil gegenüber konventionellen Lösungen. Z.B. können optische Linsensysteme oder schwer kopierbare Regenbogen-Effektoberflächen effizient erzeugt werden. Die Erzeugung einer räumlichen Wahrnehmung eines Objektes steht bei diesen beiden Massenanwendungen nicht primär im Fokus. 38 Möglicher Bewegungsraum (48) (47) SeeReal Technologies (2008): SRT_Sub-holo_overlap _ full_scene_l.jpg. Online verfügbar unter http://www.seereal.com/download/pictures/SRT_Sub-holo_overlap _ full_scene_l.jpg, zuletzt aktualisiert am 14.02.2008, zuletzt geprüft am 07.06.2010. (48) SeeReal Technologies (2008): SRT_Holo_Classic_vs_SeeReal_01_l.png, Online verfügbar unter http://www.seereal.com/download/pictures/SRT_Holo_Classic_vs_SeeReal_01_l.png, zuletzt aktualisiert am 30.04.2008, zuletzt geprüft am 07.06.2010. 31 3 Hologramme in der Anwendung 3.1 Geschichte der Holographie 39 Transmissionshologram von 1966 (49) 1948 lautet das offizielle Jahr, in dem die Holographie von Denis Gabor erfunden wurde. Die Grundlagen für die Holographie wurden aber bereits viel früher gelegt, während wichtige Meilensteine erst Jahre später die ersten befriedigenden Hologramme hervorbrachten. Die wichtigsten Bausteine zur Beschreibung der Holographie bilden die physikalischen Beobachtungen der Beugung und der Interferenz von Wellen. C.Huygens der zwischen 1629 und 1694 lebte formulierte den Satz: Jeder Punkt der von einer Welle getroffen wird, ist Ausgangspunkt einer neuen, sich kreisförmig ausbreitenden Wellenfront. 1805 wurde der Doppelspaltversuch von Thomas Young entdeckt. 1891 Gabriel Lippmann stellt sein, auf der Interferenz von Wellen beruhendes, Farbfotografieverfahren vor. 1948 erfand Denis Gabor zwar die Holographie, es fehlte ihm aber an kohaerentem Licht. 1960 Erfindung des Lasers durch Dr. T.H. Maimann. 1962 stellten Emmit Leith und Juris Upatnieks die ersten Transmissionshologramme her, während Juri Denisjuk die Lippmann-Anordnung modifizierte und damit das Weißlicht-Reflektionshologramm (Denisyuk-Hologramm) erfand. 1965 erschienen erste Veröffentlichungen zur holographischen Interferometrie. 1967 erste Massenherstellung eines Hologramms für das „World Book Encyclopedia Science Yearbook“. 1968 Regenbogenhologramme werden von Dr. Stephen a. Benton erfunden, die ebenfalls wie Denisjuk bei normalem Licht zu sehen sind. 1971 Denis Gabor erhält den Nobelpreis der Physik für (49) De Freitas, Frank (2009): leith.jpeg. Online verfügbar unter http://api.ning.com/files/ZQ fv5rfQ088AwL7o1-0-uyWzA2vZIxIZ8yq1fof BhrJqGCxcQVPL- 32 WmSVq1UMNu4y-aRtM1SPTb-VU5Fv9fqXuZTlTf2YRlxE/leith.jpeg, zuletzt aktualisiert am 31.03.2009, zuletzt geprüft am 07.06.2010. 40 Mastercard begründet vor gut 25 Jahren den Hologramm-Markenschutz (50) die Erfindung der Holographie. 1974 Entwicklung von Prägehologrammen. 1976 Museum der Holographie wird in New York eröffnet. Der erste voll-holographische Film wird gezeigt. Nur zwei Personen im Raum können ihn sehen. 1983 Mastercard International. Inc. bringt als erster eine Kreditkarte mit Präge-Hologramm auf den Markt und begründet damit den Markenschutz auf Basis von Prägehologrammen. 1984 Der National Geographics produziert eine Ausgabe (ebenfalls 1985 und 1988), dessen Deckblatt mit einem DIN A5 großen Prägehologramm versehen ist. 1992 Museum der Holographie schließt wieder, das MIT übernimmt den Bestand. 1993 die „International Hologram Manufacturers Association“ (IHMA) wird gegründet. 1998 die „Hologram Manufacturers Association of India“ (HoMAI) wird in Inden gegegründet. 1999 Geola patentiert einen Drucker für die Produktion von digital erzeugten Farbhologrammen. 2000 Geola produziert die ersten digitalen Farbhologramme, erstellt mit einem gepulsten RGB Laser. 2007 Geola’s benennt seine Digitalhologramme „Synfrograms“. (Vgl. (51,52)) 2007 SeeReal teilt mit, dass sie das erste echte holographische Display erzeugen können. (54) 2008 „University of Arizona“ entwickelt und zeigt Studie zu wiederbeschreibbaren Hologrammen. (55) 41 Computer generiertes Holo- gramm von Holoprint (53) (50) Brand Protection Council (2008): Hologram-Mastercard.jpg. Online verfügbar unter http://img.mailchimp.com/2008/11/17/ e8748c403e/Hologram-Mastercard.jpg, zuletzt aktualisiert am 17.11.2008, zuletzt geprüft am 07.06.2010. (51) Homai (2007), „History of Holography | Hologram Manufacturers Association of India“. URL: http://www.homai.org/all-2007/hologram-innovation.html [Stand: 06. Juni 2010]. (52) Holophile, Inc. (2009): „The History and Development of Holography“. URL: http://www.holophile.com/history.htm [Stand: 06. Juni 2010]. (53) Holoprint (2008). Online verfügbar unter http://www.3dholoprint.com/images/Aquarium2.jpg, zuletzt aktualisiert am 05.06.2008, zuletzt geprüft am 05.06.2010. (54) Overton, Gail (2010): „HOLOGRAPHY: SeeReal develops practical real-time holographic display - Laser Focus World“. URL: http://www.optoiq.com/index/display/articledisplay/305707/articles/laser-focus-world/volume-43/issue-9/world-news/holography-seereal-develops-practical-real-time-holographic-display.html [Stand: 06. Juni 2010]. (55) Zyga, Lisa (2010): „Researchers analyze performance of first updatable holographic 3D display“. URL: http://www.physorg.com/news194082035.html [Stand: 06. Juni 2010]. 33 3 Hologramme in der Anwendung 3.2 Der Markt 42 Sicherheitshologramm Im Laufe der 60 jährigen Geschichte hat sich das Feld der holographischen Folien zu einem Markt mit konstantem Wachstum entwickelt. Der große Durchbruch blieb aber bis heute (gefühlt) aus. Die Internetseite Hologramforid.com (folgend HFID genannt) beruft sich in einem Artikel über die zukünftige Marktentwicklung der Holographie auf eine Studie von Anfang 2008, erzeugt durch das “Global Industry Analyst, Inc.” (im folgenden GIA). In dem Artikel wird berichtet, dass für das Jahr 2010 (die zwischenzeitliche Krise außer acht gelassen) für die Holographie ein Marktvolumen von 11,3 Milliarden US-Dollar prognostiziert wurde. Dabei gilt es folgendes festzuhalten: • Die Masse der Hologramme besteht heute aus Prägehologrammen. Grund dafür sind die sehr günstigen Reproduktionskosten, der Markenschutz umfasst 1,6 Milliarden Dollar. • 60% des Marktes der Industriegüter stellen holographische Scanner z.B. zum Lesen der Barcodes an der Kasse dar. • USA ist mit knapp 48% in 2006 der größte Markt. • Holographische optische Elemente (HOE), also Linsen, Spiegel, Beam-Splitter sind der am stärksten wachsende Technologie-Bereich. Das Anwendungsfeld erstreckt sich auf fast alle Bereiche der Optik und Optoelektronik. • Im Rahmen der Studie, wird sowohl der holographischen Datenspeicherung, als auch der Holographie in zukünftigen Computern ein großes Potential zugesprochen. • Größtes Potential besitzt die Holographie in den Branchen Automobilbau, Informations-Kommunikations-Elektronik und der Medizin. (Vgl.(56)) (56) Hologramforid.com (2010). “World Industrial Holography Market“, Online verfügbar unter http://hologramforid.com/a260038-world-industrial-holography-market-to- 34 reach.cfm, zuletzt aktualisiert am 05.06.2010, zuletzt geprüft am 05.06.2010. 3 Hologramme in der Anwendung 3.2 Der Markt 3.2.1 Ableitungen 44 Lichtbeugungsoptik (58) Im Rahmen der Recherche fiel auf, dass Holographie vor allem als Schlüsseltechnologie für technologisch getriebene Baugruppen und Komponenten zum Einsatz kommt und als Zukunftsmarkt beschrieben wird. Holographische Effekte werden hier aus Effizienzgründen eingesetzt. Hologramme im direkten Bezug zum Benutzer werden bei den Marktbetrachtungen nur im Sinne der Verpackungsindustrie zur Effekterzeugung angesprochen. Dies wird aber nicht als Wachstumsmarkt thematisiert, da Prägehologramme mit ihren Regenbogenfarben schon lange bekannt sind und keinen Mehrwert erzeugen können. 43 Metalloberfläche mit Hologramm (57) Beispielsweise hat das Fraunhofer Institut im Zuge des Produktschutzes in den letzten Jahren ein Verfahren entwickelt, bei dem mit Hilfe einer Sprengladung Hologramm-Strukturen in die Oberfläche von Metallbauteilen geprägt werden können. Ist eine kontrollierte optische Wechselwirkung zwischen Lichtquelle, Oberfläche und Empfänger gewünscht, sind meist planare oder gebogenen, zur Lichtquelle konzentrisch ausgerichtete Oberflächen zu finden. Bei geforderter hoher optischer Qualität werden massive Glas- oder Kunststoffoptiken gefertigt. Die neuen vollfarbigen RGB – Holographietypen werden noch nicht angesprochen. Präge- oder Regenbogenhologramme sind stark verbreitet und lassen sich, da es vereinfacht gesagt Laser erzeugte Mikro- oder Nanostrukturen auf der Oberfläche sind, fast auf jedem Profil, in verschiedensten Werkstoffen und Herstellungsverfahren darstellen. Das Ergebnis sind meist schillernde respektive schwer zu kopierende Dekore für diese Anwendungsbereiche. Eingrenzung: Der Konsum- und damit Massenmarkt nutzt Folien zur Fertigung von holographischen Elementen. Die Präzision ist hierfür ausreichend und die weitere Verarbeitung einfach und etabliert. Gerade die Wechselwirkung zwischen Produktgestaltung und Sicherheitstrends sind hier besonders spannend, weshalb hier weiter die folienbasierte Holographie betrachtet werden soll. (57) Mahler, Dirk (2009): md06s_ fo2g _tcm7-12343.jpg. Fraunhofer. Online verfügbar unter http://www.fraunhofer.de/Images/md06s_ fo2g _tcm7-12343.jpg, zuletzt aktualisiert am 10.09.2009, zuletzt geprüft am 07.06.2010. (58) HOLOEYE Photonics (2010): „HOLOEYE Photonics AG & HOLOEYE Corporation - Spatial Light Modulators, Diffractive Optics, LCOS Microdisplays“. HOLOEYE Photonics AG. URL: http:// www.holoeye.com/index.html [Stand: 07. Juni 2010]. Matnano (2008): „100_6038.jpg“. URL: http://matnano.portici.enea.it/matnano/images/stories/Projects/100_6038.jpg [Stand: 07. Juni 2010]. 35 3 Hologramme in der Anwendung 3.3 Industrielle Herstellungstypen von Folien-Hologrammen 46 Beispiel Holgrammlayout (60) In der hologrammproduzierenden Industrie wird, im Zusammenhang des Materialaufbaus und der Fertigungstechnologie, von zwei Hologrammtypen gesprochen, Oberflächenstrukturhologramme und Volumen-Hologramme. Die Fertigungsverfahren und Werkstoffaufbauten, sowie die optische Leistungsfähigkeit weichen dabei voneinander teilweise ab. 3.3.1 Oberflächen-Strukturhologramme Bei Oberflächenstrukturhologrammen liegen die Interferenzmuster direkt an der Oberfläche wie bei optische Datenspeichern. Diese Oberflächenhologramme eignen sich besonders gut für die schnelle preiswerte Reproduktion, denn sie können mit Hilfe von Metallplatten in ein weiches Material mit gutem Auflösungsvermögen, z.B. Kunststoff geprägt werden. Sie heißen deshalb auch meist Prägehologramme. Die Gestaltung und Fertigung von Prägehologrammen ist der Herstellung von Printmedien sehr ähnlich, wobei zusätzlich eine limitierte dritte Raumdimension und kurze Bildfolgen (Daumenkino, Wackelbilder) möglich sind. Dafür ist die Farbgestaltung eine völlig andere. Jede Struktur erstrahlt je nach Winkel in einer Abfolge der Am Anfang der Fertigung steht die Prägeplattenerzeugung. Dafür wird im ersten Schritt ein echtes Hologramm auf Basis einer Grafik-/Raumgestaltung erzeugt. Die Gestaltung erfolgt heute meist voll digital mit gängigen 3D- oder Grafik-Programmen. Die Gestaltung wird im asiatischen Raum oft „Artwork“ genannt. Auf asiatischen Internetseiten sind hunderte, verschiedenste Layouts zu sehen, die sich gegenseitig versuchen zu überstrahlen. Nach Fertigstellung werden die Druckdaten in ein Photopolymer auf einer Trägerplatte oder Folie belichtet und entwickelt. Spektralfarben. Die Elemente der Struktur können aber so ausgerichtet werden, dass Farbpaarungen entstehen. (59) Matnano (2008): „100_6038.jpg“. URL: http://matnano.portici.enea.it/matnano/images/stories/Projects/100_6038.jpg [Stand: 07. Juni 2010]. 36 (60) Etoy (2007): etoy-hologram-aufbau1.gif. Online verfügbar unter http://www.etoy.com/files/hologram/etoy-hologram-aufbau1.gif, zuletzt aktualisiert am 31.12.2007, zuletzt geprüft am 07.06.2010. 43 Metalloberfläche mit Hologramm (57) 45 Praegemaschine (59) 47 Folien-Coils (61) 48 Geldschein (62) Vom Master, welcher bereits die Oberflächenstrukturen aufweist, wird nun, durch einen Beschichtungsprozess, unter anderem galvanisch, ein metallischer Abdruck erstellt. Auf Basis der galvanisch hergestellten Druckplatte werden die Strukturen in preiswerte PVC (Polyvenylchlorid) oder PET (Polyethylen-Therephtalat) Folie heissgeprägt. Prägehologramme sind Transmissionshologramme. Sie besitzen auf der Rückseite eine metallische Schicht. Das Licht tritt von der Vorderseite ein, wird von der Rückseite reflektiert und an den Hologrammstrukturen gebeugt. Alle silbrig glänzenden Hologramme sind Prägehologramme. Die Regenbogenhologramme können 2D, 2,5D oder auch in 3D mit einer geringen optischen Tiefe sowie einem Bildumschlag ausgeführt werden. Prägehologramme werden in der Massengüterindustrie als Geschenklabels, Heftbeilagen aber auch in der Verpackungsindustrie und als Sicherheitshologramme verwendet, da sie gemessen am Preis einen hohen Kopierschutz bieten. (61) Biztradermarket (2010): „adhesive-pet-film02_ke6.jpg. URL: http://www.biztrademarket.com/User/191642/bb/adhesive-pet-film02_ke6.jpg [Stand: 06. Juni 2010]. (62) O’Rear, Charles: hologram: currency -- Britannica Online Encyclopedia. Corbis. Online verfügbar unter http://media-2.web.britannica.com/eb-media/64/96864-050-B2994CB6.jpg, zuletzt geprüft am 09.06.2010. 37 3 Hologramme in der Anwendung 3.3 Industrielle Herstellungstypen... 3.3.2 Volumenhologramme Volumenhologramme sind um ein Vielfaches leistungsfähiger als Strukturhologramme. Sie besitzen eine photoaktive Schicht. Sie ist sehr dünn aufgetragen. Für das Licht hat sie bereits eine relevante Tiefe von mehreren Wellenlängen, so dass von einem Volumen gesprochen werden kann. Bei der Belichtung bilden sich im Volumen Strukturen aus, die eine andere Dichte aufweisen. An diesen Strukturen wird das Licht gebeugt. Es können wesentlich komplexere respektive feinere Interferenzmuster abgespeichert werden als bei Oberflächenhologrammen. Folien-Volumenhologramme können bereits die komplette Bandbreite der Lichtmanipulation abdecken. Im Gegensatz zu Prägehologrammen ist Reproduktion aufwändiger. Von dem finalen Master wird in einem weiteren Belichtungsschritt eine Negativ-Kopie erstellt, diese dient als Belichtungsschablone der Positiv-Kopien. Der Belichtungsprozess dauert einige Sekunden, und es existierten bis vor kurzem keine Maschinen. Damit waren Volumenhologramme vor allem in der Kleinserie und der Kunst zu finden. Es existierten auch keine Belichtungs-Halbzeuge. Die Photoaktive-Emulsion wurde von Hand aufgetragen. Ansteigende Anforderungen im Bereich des Kopierschutzes von Gütern hat aber dazu geführt, dass nach neuen Wegen gesucht wurde. 49 Neues Volumenholo- gramm von Sony (63) (63) Sonyinsider (2010): PIA0001002370.png. Online verfügbar unter http://www.sonyinsider.com/wp-content/uploads/2010/05/ PIA0001002370.png, zuletzt aktualisiert am 13.05.2010, zuletzt geprüft am 05.06.2010. 38 (64) „Volume hologram laminate, and label for preparation of volume hologram laminate - Patent 6706354“. URL: http://www.freepatentsonline.com/6706354.html [Stand: 06. Juni 2010]. 51 RGB-Laser Hologramm- 52 Computer generiertes RGB-Hologramm „drucker“ von RabbitHoles (66) auf Folie von „View Holographics“ (67) 2005 wurden die ersten Druck-Maschinen mit RGB Lasern vorgestellt. Seit dem Tag sind voll-farbige Hologramme möglich, die auch mit weißem Licht ein Bild rekonstruieren. Die Farbdarstellung weist aber noch Ungenauigkeiten auf. Die aktive Emulsion kann klassisch wie bei der Fotografie Metallverbindungen enthalten, die nach der Belichtung entwickelt werden müssen oder aus einer Monomeremulsion bestehen, die bei Temperatur oder Lichteinwirkung polymerisiert. Bei Photopolymeren ist keine Nachbehandlung notwendig. Seit kurzem bieten DuPont und DaiNippon Printing Co., Ltd. photoaktive Folien an. Es sind mehrschichtige Folien. Wie in der Patentskizze zu sehen, besteht die Folie aus zwei Schutz-Trägerfolien (2,6), zwei Klebeschichten (3,4) und der photoaktiven Schicht in der Mitte des Folien-Composites. (vgl. (64)) Die Folien-Formate sind größer. Da es keine dimensionsändernden Optiken gibt, muss im 1 zu 1 Format gearbeitet werden. Die Folien sind für die Verarbeitung auf Druckmaschinen und nicht für den Privatbedarf ausgelegt. Einen weiterern Meilenstein bildet die computergestützte Hologrammgestaltung gepaart mit Hologrammbelichtungsdruckern in RGB und Hologrammfolien, die Farbe sogar bei normalem Tageslicht darstellen können. 50 Querschnitt-Skizze aus DaiNippon Printing Patent (65) (65) Freepatentsonline (2007): „6706354-0-large.jpg (JPEG-Grafik, 1513x759 Pixel)“. URL: http://www.freepatentsonline.com/6706354-0-large.jpg [Stand: 06. Juni 2010]. (66) Rabbitholes (2010): Rabbitholes-full-color-digital-holoprinter.jpg. Online verfügbar unter http://www.rabbitholes.com/images/Rabbitholes-full-color-digital-holoprinter.jpg, zuletzt aktualisiert am 20.01.2010, zuletzt geprüft am 07.06.2010. (67) Creative, View: Digital Holograms :: Hologram :: View Holographics. Online verfügbar unter http://www.viewholographics.com/images/gallery/5ed09205b8eedd9551d9076791c27b58.JPG?rand=911648034, zuletzt geprüft am 07.06.2010. 39 3 Hologramme in der Anwendung 3.3 Industrielle Herstellungstypen... 3.3.2 Volumenhologramme Die Raumgestaltung bewegt sich zwischen dem klassischen 3D-CAD und einer „Virtual Reality“(VR) Filmproduktion. Alle Elemente können im 3D CAD gebaut und positioniert werden. Durch eine Kamerafahrt werden bis zu 1200 Einzelbilder und –perspektiven erzeugt, die anschließend im Hologramm zu einer Raumgesamtwahrnehmung zusammengestellt werden. Weiterhin gibt es auch noch den Weg der analogen Fertigung. D.h. die zu belichtende Raumsituation wird in der Realität gebaut und anschließend via Laserüberlagerung in ein Interferenzmuster transferiert. 54 Reflektions Hologramme (69) 53 3D-Studio MAX Hologrammaufbau (68) (68) Roman (2008): RH.TechSpecs.B5s_v3.doc. Online verfügbar unter http://www.rabbitholes.com/pdf/RH-TechSpecs-B5s-v3.pdf, zuletzt aktualisiert am 06.11.2008, zuletzt geprüft am 07.06.2010. 40 (69) Gentet, P. (2009): P1120549.JPG. Online verfügbar unter http://www.ultimate-holography.com/images/Aquitaine/P1120549.JPG, zuletzt aktualisiert am 16.05.2009, zuletzt geprüft am 08.06.2010. 3 Hologramme in der Anwendung 3.4 Hologrammtypen und deren Anwendung Präge-Hologramme mit einer Industrie-Historie von über 25 Jahren sind mittlerweile etabliert. Auf der ganzen Welt sind günstige Fertigungsstätten für diese Art der Hologramme zu finden. Der große Schritt scheint den Volumenhologrammen noch bevorzustehen oder er wird weiterhin ausbleiben. Der größte Treiber im industriellen Einsatz von Hologrammen, ist neben der Miniaturisierung der Marken- oder Kopierschutz. Bei genauer Recherche gibt es aktuell und gerade in den letzten Jahren eine ganze Reihe interessanter Anwendungen, die holographische Folientechnologien einsetzen oder in Zukunft einsetzen werden. Im Folgenden soll eine kleine Auswahl dargestellt werden. Das Anwendungsfeld teilt sich dabei auf die folgenden Bereiche auf: Sicherheit, Markenschutz • Banknoten, -karten • Arzneimittel • Software • Industrieteile Technologieträger • Elektronik • Datenspeicherung, Optik • Prüfverfahren, Interferrometrie • Solar Produktgestaltung • Sport und Freizeit Artikel • Spielzeug • Luxus- und Konsumartikel • Packaging • Promotion • POS (Point of Sale) Kunst Architektur 41 3 Hologramme in der Anwendung 3.4 Hologrammtypen und deren Anwendung 3.4.1 Sicherheitshologramme Im Bereich des Markenschutzes werden heute noch zum großen Teil Prägehologramme eingesetzt. Diese Hologramme sind schwer zu kopieren aber es ist nicht unmöglich. Die Industrie versucht dem mit komplexeren Verfahren zu begegnen. 57 Tablettenverpackung mit trans- parentem Prägehologramm (70) 59 Seitliche Darstellung des Labels Volumenhologrammen sind ein neuer Weg, der nun auch durch vorhandene Maschinentechnologie beschritten werden kann. Das führt dazu, dass sich der Zugang zur Volumenholographie auch für andere Bereiche vereinfacht. Einer der Ersten, der Volumenhologramme einsetzte war Nokia Ende 2004. “Nokia has begun applying a holographic sticker to its mobile phone batteries in a bid to prevent fake power packs being inadvertently purchased as the real thing. (71)” Es ist sehr bemerkenswert, da zu diesem Zeitpunkt noch keine Quelle zur Existenz von Maschinen ermittelt werden konnte. Das Hologramm von Nokia ist somit ein großer Schritt gewesen. (70) Schreiner-Group (2009): Transparent-Hologram-Seal_RGB.jpg. Online verfügbar unter http://www.schreiner-group.com/fileadmin/downloads/Presse/MediPharm/Bilder/TransparentHologram-Seal_RGB.jpg, zuletzt aktualisiert am 24.09.2009, zuletzt geprüft am 06.06.2010 (71) Smith, Tony (2004): Nokia hologram to expose fake, unsafe batteries • The Register. 42 Online verfügbar unter http://www.theregister.co.uk/2004/12/16/nokia_battery _hologram/, zuletzt aktualisiert am 16.12.2004, zuletzt geprüft am 07.06.2010. 58 Nahaufnahme eines Nokia-Akkumulators 60 Sony’s neues Hologramkonzept (72) Nokia hat bei der Gestaltung des Raumbildes des Schutzemblems sehr viele Elemente der klassischen Gestaltung von physischen Körpern übernommen und einen vollwertigen Raum erschaffen. Das Nokia Label zeigt sehr gut welcher Detaillierungsgrad in der Gestaltung des Hologramms zu finden sein kann, ohne dass es überladen wirkt. Bei genauer Ausleuchtung mit einer LED-Leuchte erstrahlt das Hologramm je nach Blickwinkel in Gold-Gelb oder sattem Laser-Grün. In der Makroaufnahme lassen sich Buchstaben auf dem Medaillon erkennen, die mit bloßem Auge nicht zu sehen sind. Das Hologramm ist voll-parallaktisch, so dass die Münze von allen Seiten (außer von der Rückseite) betrachtet werden kann. Auf dem Rand der Münze befinden sich an jeder Seite verschieden viele Bohrungen. Die Raumtiefe ist tiefer als der Akku selbst, während die Münzdeckfläche genau unter der Oberfläche zu liegen scheint. Von der Plastizität und der Körnung ausgehend, scheint dieses Hologramm auf Basis eines physischen Prototyps erstellt worden zu ist. Neben Nokia setzt auch AMD und SanDisk und in Zukunft SONY Volumenhologramme ein. Der Entwurf von Sony zeigt, dass hier mehrere Einzelbilder einbelichtet werden sollen, die je nach Licht und Augenposition sichtbar sein sollen. (72) Sonyinsider (2010): PIA0001002371.jpg, Online verfügbar unter http:// www.sonyinsider.com/wp-content/uploads/2010/05/PIA0001002371.jpg, zuletzt aktualisiert am 13.05.2010, zuletzt geprüft am 05.06.2010. 43 3 Hologramme in der Anwendung 3.4 Hologrammtypen und deren Anwendung 3.4.2 Virtuelle holographische Oberflächen (VHO) „VHOs sind Displayhologramme mit integrierter Rekonstruktionsbeleuchtung und der Möglichkeit des interaktiven Winkelmultiplexings. … Im Vordergrund „schwebt“ das holographische Bedienungsmenü und im Hintergrund zeigt der LCD-Bildschirm die Filmsequenz. (73)“ 2005 wurde für die Idee ein Preis im Gründerwettbewerb ausgesprochen. Diese Idee enthält einige Vorteile, da sich die Lichtsituation in der Kiste kontrollieren lässt. Da es Transmissions- und Reflektionshologramme gibt, die jeweils kein Bild rekonstruiert wenn das Licht von der falschen Seite auf das Hologramm scheint, kann so theroretisch ein stabiles kontrolliertes Bild erzeugt werden. 3.4.3 Holographisch Optische Elemente HOEs Licht lässt sich mit einem Hologramm hervorragend lenken, ohne dass Bauraum für dreidimensionale Linsensysteme notwendig wird. Alle optischen Lichtlenkungseffekte Lenkung, Diffusion, Polarisation, Aufspaltung, Bündelung, Filterung, Spiegelung lässt sich mit einem Hologramm erzeugen. Transparente Projektionsflächen: Eine einfache Lösung stellen Hologramme in Projektionsflächen dar. Die Folie wird hier auf eine transparente Trägerplatte laminiert. • Durch HOEs lässt sich ein Grossteil der optischen Elemente einsparen und damit viel Gewicht, Bauteilmenge, Defektquellen, Material und Volumen. HOEs unterliegen nicht dem Prinzip von Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel. Das Verhalten des Lichts wird nur von der holographischen Struktur bestimmt. Da ein Hologramm mehrere Aufzeichnungen in einer Folie ermöglicht, kann eine holographische Folie aus mehreren Winkeln simultan mit Licht angesteuert werden und das Licht für jeden der Lichtstrahlen anders transformieren. In Kopplung mit einer Infrarotsensorik lässt sich hiermit der Minority Report Effekt erzeugen. Des Weiteren kann ein Stereogramm auf die Oberfläche projiziert werden, so dass eine stereoskopische Objektwahrnehmung gelingen kann. Der Ort des Projektors lässt sich wählen und das Hologramm darauf fertigen. (73) Imlau (2004): „AG Photonik, Juniorprofessor Dr. M. Imlau“. URL: http://www.mimlau.de/ [Stand: 07. Juni 2010]. (74) Silies, Stefan (2009). schau_heimwrts1.jpg, Online verfügbar unter http://api.ning.com/files/85F107QwAhbZLRBqBb1PXrpUtsddf BqYN6XwPBP6tqGdlqmic1Oxg QMOL1UFjQZaDV5D7EQZudoZ1lTLf7olcOKZ-2XookAM/schau_heimwrts1.jpg, zuletzt aktualisiert am 02.03.2009, zuletzt geprüft am 07.06.2010. (75) HoloPro (2005): f239e52a45.jpg. Online verfügbar unter http://www.holopro.com/typo3temp/pics/f239e52a45.jpg, zuletzt aktualisiert am 14.06.2005, zuletzt geprüft am 08.06.2010. 44 (76) ETlab (2008). Pict.0659.jpg, Online verfügbar unter http://me-wiki.eng.uab.edu/etlab/wp-content/uploads/2008/09/pict0659.jpg, zuletzt aktualisiert am 10.09.2008, zuletzt geprüft am 08.06.2010. Abb. links v.o.n.u.: 61 Hologramm mit Rueckbeleuchtung in einer Kiste (74) 62 Mikrolinsen-Hologrammstruktur von HoloPro (75) 63 DNP Hologramm Folienpräsentation am ETlab (76) Abb. rechts: 64 Head Up Display Computer Rendering von BMW (77) 65 Erhöhte Lichtausbeute durch Beugung und Totalreflektion (78) 66 Lichtbeugungsfolie zur Umlenkung von Sonnenlicht (79) Head-Up Displays (konventionell): Gleiches gilt für HeadUp Displays in Autos. Hier kann mit Hilfe von Hologrammen der Reflektionsgrad der Scheibe erhöht und die Reflektion genau auf Projektor und Fahrer ausgerichtet werden. Head-Up display (Zukunft): Durch die Kombination von Projektionsfläche und Interferenzprojektor könnte in Zukunft ein Raumbild erzeugt werden, dass weit vor dem Auto liegt. Der Fahrer muss seine Augen nicht mehr so häufig auf Details unterschiedlicher Entfernung einstellen. Das vermeidet zusätzliche Ermüdung. Eine ähnliches Prinzip wurde bereits im Mini-Prototypen gezeigt (siehe weiter unten CenterGlobe). Solar: Im Bereich der Solarenergie werden Hologramme eingesetzt, um das Licht besser für Solarzellen nutzbar zu machen. Dazu wird das Licht nach Eintritt in die Platte so weit gebeugt, dass es an der Grenzfläche nicht mehr austreten kann sondern totalreflektiert. Einmal im Glasverbund gefangen trifft es theoretisch mehrfach auf die Solarzellen. LCD Screen Reflektor: Sonnenlicht das durch die LCD Einheit des Notebooks tritt wird reflektiert und zur zusätzlichen Beleuchtung der LCD Einheit genutzt. Vorteil dieser Idee ist, dass Hologramme für das Licht aus anderen Richtungen transparent sind. Im Gegensatz zu einer teilverchromten Folie kann das Licht der Beleuchtungseinheit weiterhin nach vorne austreten und wird nicht von der Hologrammfolie behindert. (77) BMW (2008). 1293-49-bmw-5er-reihe-head-up-display-org.jpg, Online verfügbar unter http://www.bmwarchiv.de/images/1293-49-bmw-5er-reihe-head-up-display-org.jpg, zuletzt aktualisiert am 11.06.2008, zuletzt geprüft am 08.06.2010. (78) PrismSolar (2010): DualApertureSchematic.jpg. Online verfügbar unter http://prismsolar.com/images/DualApertureSchematic.jpg, zuletzt aktualisiert am 2010, zuletzt geprüft am 09.06.2010. (79) Hardin, Dan (2010): prism-holographic-thin-film-solar.jpg. Online verfügbar unter http://solar.calfinder.com/blog/wp-content/uploads/2010/01/ prism-holographic-thin-film-solar.jpg, zuletzt aktualisiert am 05.01.2010, zuletzt geprüft am 08.06.2010. 45 3 Hologramme in der Anwendung 3.4 Hologrammtypen und deren Anwendung 3.4.4 Smart Hologramms Die Idee hinter „smarten“ Hologrammen ist eine dynamische, indikationsbezogene Wechselwirkung zwischen Hologramm und Einflüssen von Außen zu zeigen. Dabei wird die Empfindlichkeit der Farbgebung von monochromatischen Hologrammen in Bezug auf ihren inneren Matrixaufbau nach der Belichtung genutzt. Was bei anderen Hologrammen ein Nachteil ist, nämlich die Schwierigkeit exakte und konstante Farbwiedergabe wie geplant bei verschiedensten Umwelteinflüssen zu gewährleisten, ist bei „smarten“ Hologrammen der Hebel zur Ausbildung einer Art Sensorik. Dazu wird das Hologramm zum Beispiel in ein Hydrogel geschrieben (vgl. (80)). Es wird versucht das An- und Abschwellen der Schichtdicke des Hologramms auf verschiedenste Stoffe, mechanische Einwirkung oder Temperaturwechsel anzupassen. Durch den Wechsel der Molekülabstände ergeben sich Farbumschläge. (81) Feuchtigkeit, Alkohol oder Blut-Zucker Jeff Blyth schreibt 2004 über die Nutzung von Smart-Holograms als Alkoholtester, da die Wellenlänge der Lichtfarbe exakte Rückschlüsse auf den Alkoholgehalt zulässt (vgl. (83)). Die Spin-Off Firma „smart holograms“ denkt über die Erzeugung von Blutzuckerindikatoren nach (vgl. (84)), während das DIT (Dublin Institute of Technology) Luftfeuchtigkeitsindikation bewirbt. Vorteile gegenüber konventionellen Indikatormaterialien liegen in der Farbwirkung, der Transparenz der Folie und dass sie aus Kunststoff besteht. Es erzeugt eine bessere Leuchtkraft, könnte hinterleuchtet werden, so dass auch eine einfache Ablesbarkeit bei Nacht gewährleistet ist 67 Idee über von einem zuckersensitiven Hologramm (82) und eine Einbindung einer Kunststofffolie in ein Kunststoffprodukt ist einfacher. Da der Effekt ein Reversibler sein kann, kann die Folie länger im Einsatz bleiben und ein Kunststoff ist wahrscheinlich robuster als ein Indikatorpapier. 80) Piquepaille, Roland (2008): “Smart holograms to monitor our health? | ZDnet”. Online verfügbar unter http://www.zdnet.com/blog/emergingtech/smart-holograms-to-monitor-our-health/825, zuletzt aktualisiert am 05.02.2008, zuletzt geprüft am 05.06.2010. (81) Vgl. marshall, alex (2008): Microsoft PowerPoint - Smart Holograms Presentation. Online verfügbar unter http://www.hwsands.com/files/Presentations/smart_holograms_ presentation.pdf, zuletzt aktualisiert am 07.01.2008, zuletzt geprüft am 05.06.2010. (82) Vgl. marshall, alex (2008): Microsoft PowerPoint - Smart Holograms Presentation. Online verfügbar unter http://www.hwsands.com/files/Presentations/smart_holograms_ presentation.pdf, zuletzt aktualisiert am 07.01.2008, zuletzt geprüft am 05.06.2010. (83) Vgl. (2004). Online verfügbar unter http://holographer.org/media/articles/hg00002.pdf, zuletzt aktualisiert am 29.01.2004, zuletzt geprüft am 05.06.2010. 46 (84) Vgl. marshall, alex (2008): Microsoft PowerPoint - Smart Holograms Presentation. Online verfügbar unter http://www.hwsands.com/files/Presentations/smart_holograms_ presentation.pdf, zuletzt aktualisiert am 07.01.2008, zuletzt geprüft am 05.06.2010. 68 Schematische Darstellung ei- nes Interferenz-RGB-Projektors Schematische Darstellung eines Interferenz-RGB-Projektors (85) 69 Querschnittdarstellung Mini-Motors Center Globe(86) 70 Mini-Motors Konzept „Center Globe (87) 3.4.5 Aktive Computer Generierte Holographie (aktiv CGH) Wie zu Anfang geschrieben besteht zurzeit ein großes Interesse in der Erzeugung dynamischer Raumerlebnisse. Fast alle zurzeit propagierten Systeme verkaufen sich als Hologramme sind es aber im Grunde genommen nicht, da sie auf Prinzipien der klassischen Strahlen-Optik beruhen und dem Auge zwei oder vielleicht in Zukunft vielleicht 16 2D-Bilder zur Verfügung stellen. Es gibt aber erste Entwicklungen, die holographische Prinzipien direkt und dynamisch zur Lichtmanipulation nutzen. Auf Basis des Wissens der Computer gestützten Erzeugung von Interferenzmustern, können so die oben beschriebenen Effekte bei passiven Hologrammen direkt erzeugt werden. Dazu werden kohärente monochromatische Laserstrahlen in RGB getrennt auf oder durch ein Display geleitet, welches anstatt von normalen Bildern Interferenzmuster abspielt. Holographische Effekte entstehen, Licht Lenkung, Grafik respektive Raumbild Erzeugung. Dies bietet verschiedene Vorteile gegenüber der klassischen Bildgebung, z.B. gegenüber den Konkurrenztechnologien wie Autostereoskopen und Volumen-Displays, die zurzeit 3D Filmsequenzen erzeugen können, aber (85) Sheridan Printing Co. (2009): PowerSources 2004 Word Template. Online verfügbar unter http://lightblueoptics.com/wp-content/uploads/2009/10/ vehicles_and_ photons_2009_ final.pdf, zuletzt aktualisiert am 10.09.2009, zuletzt geprüft am 08.06.2010. (86) Buckley, Edward (2009): Proceedings Template - WORD. Online verfügbar unter http://lightblueoptics.com/wp-content/uploads/2009/06/ sid2009_buckley _stindt_isele.pdf, zuletzt aktualisiert am 06.04.2009, zuletzt geprüft am 08.06.2010. (87) Buckley, Edward (2009): Proceedings Template - WORD. Online verfügbar unter http://lightblueoptics.com/wp-content/uploads/2009/06/ sid2009_buckley _stindt_isele.pdf, zuletzt aktualisiert am 06.04.2009, zuletzt geprüft am 08.06.2010. 47 3 Hologramme in der Anwendung 3.4 Hologrammtypen und deren Anwendung 7x Zwanzig Zoll Prototyp des SeeReal Monitors(89) nicht holographisch sind und auch bei viel einfacheren Anwendungen, wie sie oben bereits schon als passive Lösungen angesprochen wurden. 01 Lichteffizienz und Miniaturisierung: Das Licht, welches auf das Interferenzmuster trifft, kann vollständig in die Bereiche gelenkt werden, an denen Licht auf der Projektionsfläche notwendig ist. Bei heutigen Displaytechnologien wird die ganze Fläche ausgeleuchtet und die für den Betrachter dunkel erscheinenden Bereiche werden mit der LC-Einheit (LC = Liquid Crystal) abgeschattet. Dem zu Folge sind heute stärkere Lichtquellen notwendig als nötig. LED-Projektoren sind aus diesem Grund heute klein aber leuchtschwach, während konventionelle Projektoren lichtstark aber zu viel Verlustwärme erzeugen. Eine Laser-Interferenz-Optik nutzt das Licht optimal, ohne den Einsatz von komplexen mechanischen Mikro-Spiegelanordnungen. Die Projektoren können sehr klein ausfallen und sind trotzdem leuchtstark. Die Abbildung auf eine Kugelprojektionsfläche wurde durch Berechnung der Raumfläche realisiert. Evtl. könnten so auch in Zukunft Automobilscheinwerfer auf einen Grossteil ihrer optischen Elemente, zur Erzeugung von Ausleuchtungsmustern auf der Strasse, verzichten. 02 Dynamisches Voll-3D Erlebnis: Die Nutzung der Interferenzoptik bieten neben der Effizienzsteigerung auch hier die Chance voll-vollumetrische 3D Bilder und Filme zu erzeugen. Großes Problem stellt zurzeit die Datenmenge dar. Bereits für ein einfaches passives CGH Display-Hologramm sind wesentlich mehr Daten notwendig als für ein normales Bild ca. 15000 bis 200000dpi. Ein Bild sendet dabei seine Daten globular, gleichmäßig in den theoretisch möglichen Sichtraum. (88) SeeReal (2008): Holo_Classic_Big. Online verfügbar unter http://www.seereal.com/media/img/holo_classic_BIG.jpg, zuletzt aktualisiert am 01.04.2008, zuletzt geprüft am 08.06.2010. 48 (89) SeeReal (2008): SRT_PT2_Dino_l.jpg, Online verfügbar unter http://www.seereal.com/download/pictures/SRT_PT2_Dino_l.jpg, zuletzt aktualisiert am 01.04.2008, zuletzt geprüft am 08.06.2010. Monitor füllende Filmsequenzen mit 25 Bildern pro Sekunde sind in absehbarer Zeit ohne einen Trick als Echthologramm nicht möglich. Die Firma SeeReal geht den Weg des Eye-Trackings. Anstatt den vollen möglichen Sichtbereich mit Licht und Daten zu bespielen, erzeugt der Bildschirm ein Interferenzmuster, das Daten nur in die Augen des Betrachters lenkt. Die restlichen möglichen Raumbilder werden nur erzeugt, wenn sich die Position des Betrachters verändert. Durch diesen Trick, muss das System wesentlich weniger Daten aussenden. Andere Betrachter können, wenn sie nicht vom EyeTracker erfasst wurden, nicht mit Daten versorgt werden. Der Bildschirm erscheint leer. 71 Das Sehfenster deckt nur einen kleinen Teil des möglichee Bilddatenraums ab (88) 72 Schematische Darstel- lung Sub-Hologramme (90) 3.4.6 Wiederbeschreibbare Hologramme 2008 erschien ein wissenschaftlicher Bericht und Bildmaterial über die Erzeugung von wiederbeschreibbaren, aktualisierbaren Hologrammen mit der sich in einer Abfolge von Minuten neue Muster in die aktive Schicht belichten lassen könnten. Der Löschvorgang erfolgt mit Hilfe eines elektrischen Wechselfeldes. An der Universität in Arizona, USA wurde eine kleines erstes Display als Konzeptbeweis vorgestellt. Aktuell gibt es keine weiteren Veröffentlichungen zu diesem Thema. Die Geschwindigkeit (Langsamkeit) der Beschreibbarkeit lässt zurzeit auch nur Anwendungen zu, bei denen kein Zeitdruck besteht. Evtl. könnten hiermit neuartige anpassbare HOEs erstellt werden. 73 Erster Prototyp eines wiederbe- schreibbaren Hologramms (91) ( 90) SeeReal (2008): SRT_Sub-holo_overlap _ partial_scene_l.jpg. Online verfügbar unter http://www.seereal.com/download/pictures/ SRT_Sub-holo_overlap _ partial_scene_l.jpg, zuletzt aktualisiert am 14.02.2008, zuletzt geprüft am 08.06.2010. (91) NewsScientist (2008): dn13282-1_709.jpg. Online verfügbar unter http://www.newscientist.com/data/images/ns/cms/dn13282/ dn13282-1_709.jpg, zuletzt aktualisiert am 06.02.2008, zuletzt geprüft am 08.06.2010. 49 3 Hologramme in der Anwendung 3.4 Hologrammtypen und deren Anwendung 3.4.7 Hologramme als Raumbilder Trotz der vielen guten Beispiele war während der Recherche ein leiser konstanter Unterton nicht zu eliminieren. Die Industrie ist in Bezug auf Zukunftseignung der Holographie konstant skeptisch. Holographie hat sich in der Sicherheitstechnik und der Optik einen Platz erarbeitet. Jedoch gelang dies nicht in der Nutzung als Gestaltungswerkzeug, wie es viele konstant propagiert haben. Gerade der Bereich der Raumbilderzeugung in der Holographie ist ein sehr gutes Beispiel für die konstante Frage nach Aufbruch oder Untergang der Holographie. Meist ist sie in Form von Regenbogenhologrammen, als Stylingeffekt und Geschenkartikel verramscht worden. Jens Schröter führt 2009 aus, dass die Holographie auch heute noch im Sinne des visuell wahrnehmbaren Konsumraumes kaum wahrnehmbar und „randständig“ ist, sich dabei aber subtil auf vielen Ebenen etabliert hat (Vgl. (92)). „Die Holografie hat nach wie vor in vielen Bereichen noch nicht den Status eines Faszinosums überwunden…. (93)“ von 1993 immer noch besteht. Die Holographie scheint es trotz seiner Darstellungsfähigkeiten nicht geschafft zu haben, einen Sinn für sich zu proklamieren, der über den Schillereffekt hinaus geht. Kein Künstler oder Gestalter konnte eine Kettenreaktion auslösen und Holographie als Bildgebendes Medium etablieren. Es ist bemerkenswert, dass dies innerhalb von 60 Jahren nicht geleistet werden konnte. Waren holographische Regenbogeneffekte in den 80ern und 90ern noch ein interessanter Effekt, der Kaufanreize bei Sondereditionen erzeugte, ist dies, durch eine eintretende Gewöhnung immer weniger der Fall, so dass die Aussage von Peter Zec - Ist dem Wirklich so? (92) Rieger, Stefan (2009):S.78 Das holographische Wissen. Zürich: Diaphanes Verlag (sequenzia). (93) Zec, Peter (1993): Interferenzen Nr.2/3-93.html. Online Abdruck. Online verfügbar unter http://www.holonet.khm.de/Holographers/ DGH/text/Interferenzen/Interferenzen_2393.html, zuletzt aktualisiert am 1993, zuletzt geprüft am 08.06.2010. (94) Anderson, Gary (2009): Hichcock100watchcopy.jpg. Online verfügbar unter http://api.ning.com/files/A-eRqRtTuk-1F5Q81B8JbmeemAoGLPoxaAC*4K7Y6Wid3Keu9S 50 KVelRjcgeWKxpHbA2OyHJTbddJ9F-*J06joPUWf-Wcy9l7/Hichcock100watchcopy.jpg, zuletzt aktualisiert am 14.05.2009, zuletzt geprüft am 07.06.2010. Linke Seite: 79 Kellog’s Beilage zerschnitten 80 Uhr mit Hologramm (94) Rechte Seite: 55 Box3 aus Transitional State von (95) Es gibt sehr faszinierende Beispiele im Spiel mit Hologramm und Raum, wie z.B. das Raumbild Box3 von Harman. Jedoch nicht viele. Holographie ist heute Chemie, Physik, Prozess, Architektur und Photographie in einem. Es muss beachtet werden, dass bis heute die Technologie nur einer relativ kleinen Elite zugänglich ist, die Interesse an einem Gestaltungsmedium haben, welches ähnlich sperrig ist wie die ersten Computer mit reiner Texteingabe. Als Ergebnis steht die Raumbilderzeugung. Der Weg dorthin ist heute pures Handwerk. Ist das noch zeitgemäß? Sicherlich nicht. Zurzeit ergibt sich aber die Chance einer Wende. Der Werkstoff, der seit den letzten Jahren nur einer kleinen Holographie-Elite zur Verfügung stand und für sie die Darstellung überrealer Raumsituation ermöglichte, scheint über den Umweg der Sicherheitshologramme einen Weg in die Massenfertigung zu finden. Seit ca. 2005 gibt es neue industrielle Prozesse, die vollfarbige oder monochrome Hologramme erzeugen können, die die aktuellen Regenbogenhologramme sehr bald ablösen könnten. RabbitHoles ist eine Firma, die einen Digital-Holographie-Druckservice anbieten. Und so an aktuelle Gestaltungsgewohnheiten anknüpfen. Jungen Medienkünstlern und Animateuren wird der den Zugang ermöglicht. (95) Harman (2009): Box3.jpg. Harman, Mary. Online verfügbar unter http://api.ning.com/files/FKIsiYqWFnXa*WqRWPPCI-6kFrJb**hU9sfcbcu7xSpIbYrdg7R QkA2ZVj0QMrHIh7mtiOFXp0HDyvgzQzyZsqjHwSJXLwGE/Box3.jpg, zuletzt aktualisiert am 28.11.2009, zuletzt geprüft am 07.06.2010 51 56 Ingo Maurer’s Lampe „Wo bis Du Edison“ (96) (96) Maurer, Ingo: s.71, Catalogues - ingo-maurer-2007-2008 - ingo-maurer. Online verfügbar unter http://pdf.archiexpo.com/pdf/in- 52 go-maurer/ingo-maurer-2007-2008/9512-10317.html, zuletzt geprüft am 08.06.2010. 3 Hologramme in der Anwendung 3.4 Hologrammtypen und deren Anwendung 3.4.7 Hologramme als Raumbilder Aus der Sicht von „Global Industry Analyst, Inc.” stellt Kunst und die Gestaltung mit Hologrammen kein wichtiges Segment dar. Doch gerade die Kunst ist essentiell zu Entwicklung des Mediums Hologramm. Aus dem Blickwinkel des Designs von Produkten für Menschen, sind Künstler wie so oft die Grundlagenforscher bei der Frage wie der Mensch auf die Technologie in der Gestaltung reagiert. Er ist gesellschaftlicher Vermittler. Der Industrie muss jedoch recht gegeben werden, Holographie ist in der Raumbildgestaltung noch nicht angekommen. Nach der Phase des Ausprobierens und der Entzückung über die Herstellung eines Raumbildes als Prozess und Happening, folgt langsam die Ernüchterung und die ernste Suche nach dem Sinn. Ziel ist es eine wirklich inhaltliche Aufladung und Nutzung, ähnlich der technologischen Anwendungen, zu erreichen. Dort zeigt sich die Holographie nicht als Selbstzweck, sondern spielt seine Alleinstellungsmerkmale gekonnt aus ohne „laut“ zu sein. Ingo Maurer hat anlässlich der Verbannung der Glühbirne, die beiden Lampen „Wo bist du Edison“ und „Edi,Son“ auf den Markt gebracht. Sie Zeigen mit Hilfe 360° Multiplex Hologramms den Geist der Glhbirne an der Stelle, wo in Zukunft ein Lücke klaffen wird. Ingo Maurer bewegt sich auf der Grenze zwischen Kunst und Produkt. Die Frage stellt sich welche Eigenschaften sich auf Basis der bisherigen Recherche zusammenfassen lassen damit das Hologramm als Gestaltungsmedium zur Verfügung steht. Zum Beweis in der Massenanwendung gibt es nur wenige Beispiele, die das Medium als Gestaltungsraum bereits zeigen. Neben NOKIA versieht auch AMD seine Prozessoren-Verpackungen mit einem Sicherheitslabel. Das NOKIA-Label zeigt dabei aber mehr Gespür für oder Respekt vor den Raum. Das Hologramm ist eine Welt zum Erforschen und nicht nur ein bloßer Erfüllungsgehilfe des Markenschutzes. Es zeigt, dass Hologramme als Erweiterung des Raumes genutzt aber auch respektiert werden müssen und hier die gleichen Regeln gelten wie bei der klassischen Produktgestaltung auch. aa Volumen-Hologramm von AMD (97) (97) Flickr (2008): 2715188640_ec7e097749.jpg. Online verfügbar unter http://farm4.static.flickr.com/3211/2715188640_ ec7e097749.jpg?v=0, zuletzt aktualisiert am 29.07.2008, zuletzt geprüft am 08.06.2010. 53 4 Ableitungen für die Produktgestaltung: Deshalb sei daran erinnert, dass Produkte auf Basis des Kräftefeldes, im Bild dargestellt nach Heufler, aus technologischen, ökologischen, wirtschaftlichen und menschbezogenen Faktoren entstehen. Die Gewichtung des Kräftefeldes fällt je nach Unternehmen, Produkt, Anwendung etc. unterschiedlich aus. Holographie sollte aus Designsicht ebenso wie andere Technologien oder Werkstoffe auch nur als Werkzeug gesehen werden. 78 Produktbestimmende Faktoren (98) 4.1 Aktuelle Einschränkungen Holographie weist (noch) neben ihrer Leistungsfähigkeit auch Eigenschaften auf, die zu Einschränkungen führen. Einige Einschränkungen fallen dabei weniger ins Gewicht als andere. Hier seien kurz ein paar Einschränkungen genannt. 4.1.1 Farbgenauigkeit Regenbogenhologramme strahlen immer durch die Wechselwirkungen mit dem gesamten Spektralbereich der Sonne oder des Weißlichts in allen Farben. Transmissionshologramme neigen ebenfalls dazu, Regenbogeneffekte zu erzeugen. 54 (98) Heufler, Gerhard (2004): S.73; Design Basics. Von der Idee zum Produkt. Sulgen: Niggli. Bei Volumenhologrammen sind die Farben nicht genau anpassbar. Im Unterschied zu der klassischen Farbwechselwirkung kann die Farbe allein schon durch das Ausdehnen des Werkstoffes vom Geplanten abweichen, da sich die Interferenzmuster ausdehnen. Voll-RGB-Hologramme können mit Weißlicht „betrieben“ werden. Es gibt auch hier heute noch keine genaue Einstellbarkeit der Farbe. Color-Matching im klassischen Sinne sollte nicht erwogen werden. 58 Nahaufnahme eines Nokia-Akkumulators 4.1.2 Lesewinkel Hologramme sind wie ein Fenster mit dickem Rahmen. Der Blickwinkel kann nicht 180 Grad annehmen. 120 Grad sind erreichbar. Je größer der Sehwinkel und je tiefer die Strukturen, desto größer wird der Datenraum. Mehr Daten müssen mit Licht angetrieben werden. Das Licht muss gerichtet und von einer Punktlichtquelle ausgehen. 4.1.3 Datenmenge In der digitalen Verarbeitung stößt die heutige Rechnertechnik an ihre Grenzen. Ein richtig hochwertiges Hologramm in großen Dimensionen und Filmsequenz erfordert eine Rechnerinfrastruktur wie jeder anderen virtuellen Filmproduktion auch. 4.2 Gestaltung von mehr Produktwert: Wenn Hologramme über die technischen Aufgaben hinaus Mehrwert für den Benutzer bieten sollen, dann muss es das Ziel sein, den Nutzer stärker und länger zu begeistern, als es ohne die Nutzung von Holographie der Fall ist. Alternativ könnte es eingesetzt werden, um eine gleiche Ebene der Benutzungsqualität zu erreichen, dies aber effizienter. Der zweite Weg ist dabei kurzfristig Kosten senkend, jedoch wenig nachhaltig. Von den Gestaltungselementen sollte nicht die Gefahr der Irritation ausgeht. 4.2.1 Schein-Raumgestaltung: Eines der starken Alleinstellungsmerkmale von Hologrammen ist es, dass sie eine echte Illusion eines Raumes mit scheinbar realer Tiefe zeigen können. Vor dem Hintergrund, dass Produktvolumen Ressourcen kostet, können Hologramme hier Zwänge kompensieren. Die Frage stellt sich, wann die Grenze ins Unglaubwürdige überschritten wird. Die Grenzen zwischen Erlebniserwartung und der Gefahr irritierende Gefühle von Illusion und Betrug auszulösen, ist im Bereich der Holographie noch nicht ausgelotet. 55 4 Ableitungen fuer die Prpduktgestaltung 4.2 Gestaltung von mehr Produktwert Auch Stefan Rieger und Jens Schröter diskutieren in Ihrem Buch „Das holographische Wissen (99)“ den Unterschied zwischen durchschautem Schein und täuschendem Schein im Sinne von Illusion in Bezug auf den Raum im Hologramm. Ihre Empfehlung zielt in Richtung der Erzeugung von durchschautem Schein, da er authentisch ist für den Betrachter. Die Grenze und die Gefahr des Übertritts wird vermieden. Auch hier kann die Lampe von Ingo Maurer wieder als Beispiel herangezogen werden. Das Hologramm zeigt seine Durchsichtigkeit. Es verspricht nicht die Anwesenheit einer konkreten Glühbirne, sondern nur den „Geist“, den Scheinkörper der Glühbirne, welche Vergangenheit ist. Dies ist aber auch nach der Aussage von Rieger und Schröter der nicht so beliebte Weg. Es nimmt dem Gestalter die Möglichkeit, die Illusion einer wahren Realität zu erzeugen, die sich physisch nicht realisieren lässt, die im Idealfall für den Nutzer des Produkts ein mehr an realem Erlebnis erzeugt. Auch liegt sicherlich der Reiz in der Spannung des Spiels zwischen der Täuschung und der Entlarvung. Diese Absicht auf dem Rücken des Produktes auszutragen, erzeugt aber evtl. genau die Art von Kurzlebigkeit, mit der ein Regenbogenhologramm heute in Verbindung gebracht wird und zeigt den Unterschied zu dem rational nutzenorientierten Zweig der technologischen Nutzung von Holographie. Die Gestaltung mit und im holographischen Raum unter Berücksichtigung der Produktgesamtgestaltung beruht auf wenigen Erfahrungen. Den größten Erfahrungsbe- reich gibt es in der Hologrammkunst, wo das Hologramm zum Bilderrahmen und seiner Positionierung an der Wand eine Spannung aufbaut, ein Holgramm kein Bild im klassischen Sinne ist. Das raumbildende Hologramm ist mehr Rauminstallation als Bild Hologramm ist nicht Stereoskopie, ist nicht TV und nicht Bild oder Textur einer Lederoberfläche. 81 Nike Half-Cent Sohle (100) Hologramme müssen in den Gesamtkontext des Produktes gestellt werden. Wie am Beispiel des Hologramms an der Nike-Schuhsohle zu erkennen, wurde eine Zäsur zwischen Hologramm und Sohle erzeugt. Eine integrale Gestaltungsweise könnte sehr spannend sein, da sie den realen Raum und den Holo-Raum nahtlos verbinden würde wie das Ufer an einem See. Nike zeigt, dass trotz Hologrammnutzung durch Volumenauftrag vor dem Hologramm die Gestaltung nicht an die planare Fläche gefesselt bleiben muss. Weitere Anwendungsgebiete könnten sein: Strukturbauteile, deren Profil nicht angetastet werden darf, eine Strukturmodulierung aber anzuraten wäre, zur Erzeugung einer besseren Proportion. (99) Vgl. Rieger, Stefan (2009): S.128ff., Das holographische Wissen. Zürich: Diaphanes Verlag (sequenzia). (100) Joe (2009): nike-air-penny-12-half-cent-8.jpg. Online verfügbar unter http://www.sneakerobsession.com/wp-content/uploads/2009/02/ni- 56 ke-air-penny-12-half-cent-8.jpg, zuletzt aktualisiert am 09.05.2009, zuletzt geprüft am 09.06.2010. 82 Nike Sportschuhsohle Detail (101) 83 IPad „Spiegel“ (102) 4.2.2 Grenzflächen: Die Folienoberfläche kann als einziges Element des Hologramms nicht nur visuelle sondern auch haptisch wahrgenommen werden und bildet die physische Grenze zwischen dem Davor und dem Dahinter. Hologramme haben eine glänzende Oberfläche und sind meist planar. Durch den zurzeit anhaltenden Trend hin zu polierten Oberflächen, ergibt sich eine sehr komplexe Überlagerung verschiedenster Abbildungs- oder Wahrnehmungskompositionen für den Betrachter. Eine glänzende Oberfläche erzeugt dabei wohl eine Assoziation der Sauberkeit, Ruhe, Klarheit und Präzision. Es hat aber auch den Nachteil, dass sich die Schalter heute nur 2D hinter dem Display befinden. Eine Folge ist, dass das Display berührt werden muss. Dies führt dazu, dass Hochglanzoberflächen sehr schnell mit Fingerabdrücken der Finger übersät sind. Hologramme könnten Schalter optisch vor der Fläche positionieren. Sensorik kann berührungslos die Näherung des Fingers als Schaltimpuls deuten. 84 Spiegelnder, klarer Bergsee am Matterhorn (103) (101) Footlocker (2009): Nike-Half-Cent_1024x768.jpg. Online verfügbar unter http://unlocked.footlocker.com/wallpaper_images/0000/0442/ Nike-Half-Cent_1024x768.jpg, zuletzt aktualisiert am 08.09.2009, zuletzt geprüft am 04.06.2010. (102) Die Presse (2010): hitzestau_ipad_schaltet_automatisch_tmp20100407093740.jpg. Online verfügbar unter http://diepresse.com/images/uploads/e/6/6/556646/ hitzestau_ipad_schaltet_automatisch_tmp20100407093740.jpg, zuletzt aktualisiert am 07.04.2010, zuletzt geprüft am 31.05.2010. (103) Academic.ru (2009): matterhorn_riffelsee_2005-06-11.jpg. Online verfügbar unter http://de.academic.ru/pictures/dewiki/109/matterhorn_riffelsee_2005-06-11.jpg, zuletzt aktualisiert am 10.07.2009, zuletzt geprüft am 31.05.2010. 57 4 Ableitungen für die Produktgestaltung: 4.2 Gestaltung von mehr Produktwert: 4.2.3 Mögliche Orte des Raumbildes Das Objekt kann wie bereits erwähnt vor, hinter oder genau in der Folienebene positioniert werden. Die Grenzfläche ist die einzige Ebene, die dem Benutzer zur Verfügung steht auch physisch mit dem Hologramm in Kontakt zu treten. Ein vor der Ebene schwebendes Objekt ist sicherlich sehr unterhaltsam. Es bleiben aber Zweifel, ob es aus dem Blickwinkel der Nutzer sinnvoll ist, ihn durch den Raum „wischen“ zu lassen. In öffentlichen Räumen könnte dies jedoch hilfreich sein, da hier eine direkte physische Interaktion mit den Flächen nicht hygienisch ist. 4.2.4 Dominante Farbwelt: Hologramme haben, wie beschrieben und in den Bildern erkennbar auch bei Nutzung von Volumenhologrammen heute eine eingeschränkte Farbstabilität und Genauigkeit, wenn das Licht nicht genau kontrolliert wird. Sehr interessantes Beispiel stellt eine NIKE Medienaktion anlässlich der Rugby WM 2007 dar. NIKE hatte hierzu in Paris eine Schaufensterfront weiß gestaltet und die grün-blauen Hologramme eingebracht. Die neuesten Hologramme werden dies wahrscheinlich optimieren, wie es bereits in dem Bild „The Hide“ von dem Künstler Taron, welches Computer gestaltet ist und eine Animation enthält, während das Reflektionshologramm von Gantet analog erstellt worden ist. Es stellt sich aber immer noch die Herausforderung nach der kontrollierten Lichtquelle. Lösung kann ein von hinten beleuchtetes Hologramm sein, ähnlich des vorweg beschriebenen VHO Prinzips. Herausforderung stellt hier der Bauraum dar, da der durch die Folie erkämpfte Raum teilweise oder ganz verschenkt wird. 85 Scott Motorcross Schutzbrille mit Reflektionshologramm (104) 86 Nike Schaufensterfront animierte Hologramme (105) (104) Mini.jpg (2009). Online verfügbar unter http://cdn2.ioffer.com/img2/wantad/968/379/mini.jpg, zuletzt aktualisiert am 03.12.2009, zuletzt geprüft am 03.06.2010. 58 (105) Syndime (2007): Nikestreet.jpg. Online verfügbar unter http://www.syndime.com/pics/Nikestreet.jpg, zuletzt aktualisiert am 28.09.2007, zuletzt geprüft am 08.06.2010. 87 CG-Hologram „The Hide“ von Taron (106) 88 Analoges Reflektionshologramm einer Orangenlimonade (107) 106) Taron (2008): taron_the_hide_l.jpg. Online verfügbar unter http://www.gnomongallery.com/shows/2008/rabbitholes/images/pieces/product_images/taron_the_hide_l.jpg, zuletzt aktualisiert am 18.09.2008, zuletzt geprüft am 08.06.2010. (107) Ultimate-Holography (2010): OranginaGauche.jpg. Online verfügbar unter http://www.ultimate-holography.com/images/newgallery/images/OranginaGauche.jpg, zuletzt aktualisiert am 19.01.2010, zuletzt geprüft am 05.06.2010. 59 4 Ableitungen für die Produktgestaltung: 4.3 Anwendungsideen 4.3.1 Markenschutz Add-On Hologramm basierter Markenschutz wird zurzeit vor durch holographische Aufkleber erreicht. Es gibt keine Beispielanwendungen, bei denen das Hologramm Gestaltungselement ist und gleichzeitig kommuniziert, dass es Sicherheitsfunktionen gegen das Kopieren besitzt. Im gewissen Masse gilt dies aber umgekehrt, da der Sicherheitsaufkleber gleichzeitig Kommunikationsmedium ist für hochwertige und schützenswerte Ware. In Zukunft könnte eine besondere ganzheitliche Gestaltung diesen Aspekt aufgreifen. Eine Hologrammfolie kann bis zu ca. 1000 Einzelhologramme abspeichern. Durch die Ansteuerung aus verschiedenen Lichtrichtungen können diese kontrolliert ausgegeben werden. Der Schreibprozess ist dabei aufwendiger, die Benutzung und Funktion ist um ein Vielfaches einfacher. Aufzüge, Transportmittel etc. 4.4 Bendigen eines neuen Mediums Der Prozess des Verstehens was das Medium Hologramm ist, was es kann und was es bedeutet, ist immer noch im Bereich der Bildtheorie im vollen Gange (vgl.108) und im Bereich der Designtheorie noch nicht angekommen. Holographie ist für die Produktgestaltung noch nicht im vollen Umfang nutzbar. Das Bewusstsein und die Vorstellungswelt was möglich sein könnte und welche Konsequenzen es beim Nutzer erzeugt, ist noch nicht vorhanden. Farbe, Glanz, Raum, Struktur, Licht, Perspektive, Mensch und Objekt erzeugen im Hologramm und im Umfeld eine Fülle sehr komplexer Wechselwirkungen. Iterationen zur 60 4.3.2 Robuste, energieschonende Interaktivität Neben der Raumerzeugung kann eine weitere Eigenschaft von Hologrammen ausgenutzt werden, damit komplexe Benutzerschnittstellen an Investitionsgütern über lange Jahre dynamische Schalteranordnungen zeigen können, ohne dass ein Touchscreen notwendig wird. Erfahrungssammlung sind notwendig, um Glauben in Wissen zu verwandeln. Es ist ein artifizielles Medium, das immer noch die Hoffnung weckt dem „Heiligen Gral“ der Abbildung der wahren Realität, sogar der surrealen überhöhten Realität, nahe kommen zu können. Es zeigt sich im Resultat aber oft als die Box der Pandora, in Form der Welt des Kitschs, ausgedrückt durch chaotische Farbenspiele und banale Raumeffekthascherei. Holographie kommt damit oft einem beeindruckenden aber stummen Bodybuilder gleich, für den es keine Arbeit gibt, die ihn voll auszulasten scheint, er sich aber auch nicht äußern kann dass er mit weniger auch zufrieden wäre. (108) Vgl. Schröter, Jens (2009): S.297, 3D. Zur Geschichte, Theorie und Medienästhetik des technisch-transplanen Bildes. Univ., Habil.-Schr.--Siegen, 2008. München: Fink. 5 Trends und Bedürfnisse in der Konsumgüterindustrie 74 Unterschied zwischen Markt- Wortbelegung und Technologiedefinition TechnologiefeldHolographie WortbelegungHolographie im Markt Holographische Technologien bilden heute bereits ein faszinierendes und teilweise auch ein etabliertes Feld. Im Rahmen der Recherche wurde erkannt, dass viele Anwendungen existieren, die nicht vordergründig mit der Holographie in Verbindung stehen, aber wichtige Bauelemente oder Funktionen nur durch die Holographie ermöglicht werden. Es bildet sich ein andere Bereich, der mit dem Begriff Hologramm in Verbindung steht, jedoch nicht holographisch ist. Es ist anzunehmen, dass Holographie aus Sicht der technologischen Anwendungen weiterhin neue Anwendungen erzeugen wird. Im Bereich des Markenschutzes halten komplexere Volumenhologramme Einzug. Der Einsatz dieser Hologramme wird, basierend auf größeren Produktionsmengen günstiger. Anderen Anwendungsfeldern wird der Einsatz von Hologrammen in der Produktgestaltung erleichtert. Beispiel hierfür sind die aktuellen Trends in der Medientechnik. Hier werden Stereoskopie, Autostereoskopie, Volumentechnologien, Augmented Reality Applikationen sowie alle Arten transparenter Displaytechnologien mit dem Begriff Holographie oder Hologramm belegt. 61 5 Trends und Bedürfnisse in der Konsumgüterindustrie Reality - Virtual Continuum Real Environment Augmented Environment Augmented Virtuality Vituality Environment 75 Reality-Virtuality Continuum nach Kishino und Milgram (109) Dabei stellen aber gerade die neuen Mixed-Media Trends vielleicht eine Hürde dar. Passive Hologramme beweben sich auf Grund Ihrer Namensverwandtschaft zu nahe an diesen hochdynamischen Medien. Dabei aber ganz andere Eigenschaften und Nutzenszenarien ermöglichen. Dies führt zu Irritation Schönes aktuelles Beispiel ist der Einzug von „augemented surface labels“, die von Mobiltelefonen erkannt und mit einem virtuellen „3D“ Bild belegt werden. Dem Computerbild fehlt die echte Räumlichkeit, während es den passiven Hologrammen an der Fähigkeit fehlt mit dem Benutzer eine echte Interaktion aufzubauen. AR ist eine faszinierende Illusion. Die umgekehrte Variante des Vampirs, der sich nicht im Spiegel sieht. Hier sieht der Betrachter ein Objekt im Bildschirm-Spiegel, das er in der Realität nicht sehen kann. Vor allem die Interaktion zwischen zwei Subjekten (Mensch-Mensch, MenschObjekt) ist es, die in den letzten Jahren immer wichtiger wurde, so zu sagen die Sozialisierung des Produkts. Passive Hologramme können hier wenig bieten. Dafür geben Hologramme eine Räumlichkeit wieder, so dass Raumbilder auf einen zukommen können. Das Hologramm erzeugt einen echten wahrnehmbaren Raum im Hirn des Betrachters, durch den der Blick wandern kann. Augmented Reality auf Basis aktueller Bildtechnologien erlaubt auch in Zukunft maximal einen stereoskopischen Eindruck, die eine Ebenenstaffelung aufweist. Ist ein Hologramm deshalb nicht eher ein Isoliertes Medium? Ein Medium mit mehr Darstellungsqualität, aber doch unnahbar, während Augmented Reality viel mehr den Bedürfnissen nach Bindung nachkommt? Diese Diskussion führt in die Richtung warum DAT verlor während MP3 und damit der Tauschhandel so einen Boom erlebte. Der Gedanke soll hier vorerst nicht weiter verfolgt werden. 76 Vergleich Augmented Reality Applikation von GE 2009 und Hologramm von 1966 (110,111) (109) Universität Linz (2006): vr-continuum.png (PNG-Grafik, 541x134 Pixel). Online verfügbar unter http://www.dma.ufg.ac.at/ assets/13964/intern/vr-continuum.png, zuletzt aktualisiert am 10.04.2006, zuletzt geprüft am 08.06.2010. (110) Johnson, Russel (2009): AugmentedReality.jpg. Online verfügbar unter http://connectedtraveler.com/wordpress/wp-content/ uploads/2009/09/AugmentedReality.jpg, zuletzt aktualisiert am 10.09.2009, zuletzt geprüft am 08.06.2010. (111) Johnson, Russel (2009): AugmentedReality.jpg. Online verfügbar unter http://connectedtraveler.com/wordpress/wp-content/ 62 uploads/2009/09/AugmentedReality.jpg, zuletzt aktualisiert am 10.09.2009, zuletzt geprüft am 08.06.2010. 5 Trends und Bedürfnisse in der Konsumgüterindustrie 5.1 Vision Denn es steht nicht die Frage im Raum, ob eine ambiente Augmented Reality kommen wird, sondern wie und ob holographische Prinzipien einen Beitrag leisten können. Mittelfristig ist dies im Bereich der Projektionstechnologie möglich, wenn die Datenmengen beherrschbar werden. Vielleicht wird das Wissen, das Menschen projizierte Interferenzprojektionen direkt in Raumkörperwahrnehmungen transformieren können, die Vision ermöglichen, das Bilder direkt am oder im Auge verarbeitet werden, siehe Bild 75. 77 Vision Datenlinse (112) Überlegungen welches Gerät dann noch holographisch sein wird, sind in jenem Augenblick im Bereich der Displaytechnologie irrelevant. Das „Fenster in eine andere Welt“, der Screen, wird direkt an unserem Sehnerv beginnen. Technologie als Killerapplikation. Aber nicht jeder Bereich im Leben und in Bezug auf Produkt benötigt einen Screen oder diese Interaktivität. Vor allem benötigt diese Art der aktiven virtuellen Interaktivität Unmengen an Energie. Hologramme sind im Gegensatz zu VR-Anwendungen vor allem eins, sie sind analog. Mit ihrer hohen Darstellungsgenauigkeit und der Unabhängigkeit von Rechnerleistung zur Erzeugung halbinteraktiver Raumillusionen in der Flucht der Projektionsfläche, sollte sich jenseits von Streaming-Media und Prinzessin Leia ein nutzen finden lassen. (112) img _8791.jpg (2009). Online verfügbar unter http://www.wired.com/images_blogs/gadgetlab/2009/09/img _8791.jpg, zuletzt aktualisiert am 09.09.2009, zuletzt geprüft am 02.06.2010. 63 6 Fazit Die Holographie als Technologie zur Belegung von Lichtwellen mit Information auf Basis von Interferenzmustern, ist mehr als 60 Jahre alt. Der Einsatz der Holographie und die im Markt vertretene Meinung was Holographie bedeutet, haben unterschiedliche Wege eingeschlagen. Es gibt Überlappungsfelder. Die Auffassung jede 3D Raumwahrnehmung sei holographisch falsch. Holographie kann viele andere sinnvolle Funktionen in der Lenkung von elektromagnetischen Wellen erfüllen, die nicht mit einer Raumwahrnehmung durch den Menschen zusammenhängt. Im Rahmen der Arbeit wurde festgestellt, dass folienbasierte Holographie sowohl ein vitales Aktionsfeld in der einfachen Optik, siehe Solar, als auch im Markenschutz belegt. Parallel stellt sich die Frage nach der Nutzung der Holographie im Bereich der Raumbildgebung. Dies ist noch nicht die Domäne von Designern sondern von einer kleinem Künstler-, Tüftler- und Forschergemeinde. Regenbogenhologramme eigenen sich dazu wenig, aber gerade die neuen, zur industriellen Herstellung gedachten, voll-farbigen und im Weißlicht rekonstruierenden Hologramme, können zusammen mit neuen digitalen Fertigungsmethoden auch dem Designer und deren Werkzeugen eine bessere Zugänglichkeit und Möglichkeiten in der Produktgestaltung bieten. Zur Nutzung der Möglichkeiten und der Wechselwirkung zwischen Mensch, Hologramm und Produkt gibt es wenige Erfahrungen. Während Bildtheoretiker diskutieren, ob das Raumbild eines Hologramms mehr Rauminstallation ist oder noch Bild ist, da es planar ist. Denn Hologramme werden falsch eingeschätzt. In der Geschichte der Holographie haben schon viele Gestalter geglaubt, dass Hologramme nützlich seien. Außer in der Kunst und hier auch nur limitiert, hat sich der Glaube nicht bewahrheitet. 64 Dies scheint von Ausnahmen wie Ingo Maurer und dem Nokia-Sicherheitslabel weniger die Schuld der Technologie, als vielmehr die konstante ernsthafte Auseinandersetzung und Einbringung von Inhalten und Sinn. Hier greift die Aussage von Krippendorf „Design is making sense of things!“ Durch das Fehlen von Sinnvollem erscheint der Raum schnell sinnleer, egal wie voll er ist. Kurz gesagt es fehlt an konkreten handfesten Anwendungsproblemen und Produkt-Vorentwicklungen, bei denen Hologramme direkt von Anfang an als Werkzeug und Option mit eingeplant werden und an denen sich wirklich überprüfen lässt ob Holographie ein sinnvolles Gestaltungsmedium ist. Wenn nicht, bleibt festzuhalten, dass Hologramme bereits sehr viel erreicht haben. Zwar wurden bis heute die hohen Erwartungen der Science Fiction Autoren nicht erfüllt, die Vision eines idealtypischen Hologramms war aber bis heute ein Keim unzähliger neuer Anwendungen. Diese beruhen oft nicht auf den Prinzipien der Holographie, wie die Augmented Reality. Die Erwartungsräume werden aber Schritt für Schritt mit neuen Lösungen aufgefüllt. Es bleibt spannend zu sehen, welche Vision als nächstes mit dem Begriff Hologramm verbunden wird und ob eines Tages eine Konvergenz zwischen den Welten wieder statt findet. Die voll paralaktische Raumwahrnehmung kann aber auch morgen nur ein echtes Hologramm oder die Realität in unserem Kopf erzeugen. (113) Krippendorff, Klaus (2006): S.1 The semantic turn. A new foundation for design. Boca Raton: CRC Taylor & Francis (Human-centered design/art and philosophy). 7 Appendix 7.1Abbildungsverzeichnis Abbildung 1„Wo bis Du Edison?“ von Ingo Maurer, Katalogabbildung Abbildung 2 Holo-Deck Skizze Abbildung 3 Google Street View Box „Holodeck“ Abbildung 4 Szenenbild aus „Star Wars“ - Projektion von Prinzessin Leia Abbildung 5 Darstellung aus AVATAR Abbildung 6 16 Projektoren erzeugen eine autostereoskopische, volumetrische Filmsequenz Abbildung 7 Google-Doodle anlässlich des 110 Geburtstags von Denis Gabor Abbildung 8 Dennis Gabor (vgl. ) Abbildung 9 Original Augen-Hologram aus den 70ern von „holocraft“ Abbildung 11 einfaches Computer generiertes Interferenzmuster Abbildung 12 Sehr großes Computer generiertes Display Hologramm von syn4D 2007 Abbildung 13 Lichtmodelle Abbildung 14 Eine einfache Wasserwelle Abbildung 15 Schematische Darstellung elektromagnetische Transversalwellen. Abbildung 16 Das Spektrum elektromagnetischer Wellen Abbildung 17 3D-Falschfarbendarstellung von monochromatischem kohärentem Licht Abbildung 18 Kohärente Laser in RGB an der Universität Jena Abbildung 19 Aufbau einer Laserdiode in einem Laserpointer Abbildung 20 Regenbogenhologramm als Ohrring Abbildung 21 Beugung von Licht, Beispiel optischer Datenträger Abbildung 22 Beugung eines monochromatischen Lichtstrahl am Spalt Abbildung 23 Interferenzmuster unendlich vieler Wellen Abbildung 24 Beugung am Spalt Abbildung 25 Beugung und Interferenz an durch zwei Kanten eines Objektes. Abbildung 26 Schematischer Aufbau zur Überlagerung zweier Lichtbündel nach Fresnel 65 Abbildung 27 Interferenzmuster neutral und mit Objekt Abbildung 28 Schematische Darstellung Transmissionshologramm Aufnahme und Rekonstruktion Abbildung 29 Schematische Darstellung Erzeugung und Rekonstruktion eines Reflektionshologramm Abbildung 30 RGB Reflektionshologramm und Figur Abbildung 31 Holgramm-Puzzle von Ligh-Fantastic Abbildung 32 Puzzle Einzelteile von Light-Fantastic Abbildung 33 Regenbogenhologramm als Kellog’s Beilage Abbildung 34 Wirkkette zwischen Licht, Objekt, Auge und Gehirn Abbildung 35 Schema Anatomie Sehappart Abbildung 36 Stereoskop einer Tastatur Abbildung 37 Maximaler Betrachtungsraum pro Betrachtungspunkt vor der Interferenzebene Abbildung 38 Möglicher Betrachtungs- und Bewegungsraum Abbildung 39 Transmissionshologram von 1966 Abbildung 40 Mastercard begründet vor gut 25 Jahren den Hologramm-Markenschutz Abbildung 41 Prägehologramm auf einer Kreditkarte Abbildung 42 Computer generiertes Hologramm von Holoprint Abbildung 43 Metalloberfläche mit Hologramm am Fraunhofer Institut Abbildung 44Lichtbeugungsoptik in Glas oder Kunststoff Abbildung 45 Folien-Prägemaschine Abbildung 46 Beispiel Blickpunkt und Holgrammebenen Abbildung 47 Standard Folienrollen Abbildung 48 Sicherheitshologramm auf Banknote Abbildung 49 Neues Volumenhologramm von Sony Abbildung 50 Querschnitt-Skizze aus DaiNippon Printing Patent Abbildung 51 RGB-Laser Hologramm-„drucker“ von RabbitHoles Abbildung 52 Computer generiertes RGB-Hologramm auf Folie von „View Holographics“ Abbildung 53 3D-Studio MAX Hologrammaufbau Abbildung 54 Reflektions Hologramme Abbildung 57 Tablettenverpackung mit transparentem Prägehologramm Abbildung 58 Nahaufnahme eines Nokia-Akkumulators Abbildung 59 Seitliche Darstellung des Labels Abbildung 60 Sony’s neues Hologramkonzept Abbildung 61 Hologramm mit Rueckbeleuchtung in einer Kiste 66 Abbildung 62 Mikrolinsen-Hologrammstruktur von HoloPro Abbildung 63 DNP Hologramm Folienpräsentation am ETlab Abbildung 64 Head Up Display Computer Rendering von BMW Abbildung 65 Erhöhte Lichtausbeute durch Beugung und Totalreflektion Abbildung 66 Lichtbeugungsfolie zur Umlenkung von Sonnenlicht Abbildung 67 Idee über von einem zuckersensitiven Hologramm Abbildung 68 Schematische Darstellung eines Interferenz-RGB-Projektors Abbildung 69 Querschnittdarstellung Mini-Motors Center Globe Abbildung 70 Mini-Motors Konzept „Center Globe“ Abbildung 71 Das Sehfenster deckt nur einen kleinen Teil des möglichee Bilddatenraums ab Abbildung 72 Schematische Darstellung Sub-Hologramme Abbildung 73 Erster Prototyp eines wiederbeschreibbaren Hologramms Abbildung 79 Kellog’s Beilage zerschnitten Abbildung 80 Uhr mit Hologramm Abbildung 55 Box3 aus Transitional State von Abbildung 56 Ingo Maurer’s Lampe „Wo bis Du Edison“ Abbildung 78 Produktbestimmende Faktoren Abbildung 81 Nike Half-Cent Sohle Abbildung 82 Nike Sportschuhsohle Detail Abbildung 83 IPad „Spiegel“ Abbildung 84 Spiegelnder, klarer Bergsee am Matterhorn Abbildung 85 Scott Motorcross Schutzbrille mit Reflektionshologramm Abbildung 86 Nike Schaufensterfront mit animierten Hologrammen Abbildung 87 CG-Hologram „The Hide“ von Taron Abbildung 88 Analoges Reflektionshologramm einer Orangenlimonade Abbildung 74 Unterschied zwischen Markt-Wortbelegung und Technologiedefinition Abbildung 75 Reality-Virtuality Continuum nach Kishino und Milgram Abbildung 76 Vergleich Augmented Reality Applikation von GE 2009 und Hologramm von 1966 Abbildung 77 Vision Datenlinse 67 68