total dietary fiber assay kit / gesamt - Sigma

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total dietary fiber assay kit / gesamt - Sigma
Sigma-Aldrich Chemie GmbH · Industriestrasse 25 · Postfach · CH-9471 Buchs / Switzerland
Tel. +41 / 81 755 25 11 · Fax +41 / 81 756 54 49 · flukatec@sial.com
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TOTAL DIETARY FIBER ASSAY KIT / GESAMT-BALLASTSTOFFBESTIMMUNGS-KIT
Produkt Nummern TDF-100A und TDF-C10
Einleitung
Ballaststoffe sind eine Mischung von komplexen organischen Substanzen und waren ursprünglich definiert als
Überbleibsel von Pflanzenzellen, die von den Enzymen des menschlichen Verdauungskanals nicht hydrolisiert
wurden.1 Man hat diese Definition modifiziert und erweitert um Hemicellulosen, Cellulosen, Ligninen, Pektinen,
Pflanzenharz (Gummiverbindungen), sowie nicht verdauten Oligosacchariden und Wachse.2,3
Diese erweiterte Definition anerkennt die Bedeutung der Ballaststoffe als chemische und physiologische
Komponenten von Lebensmittel. Das Vorgehen bei der Bestimmung des totalen Ballaststoffs in Lebensmittel stützt
sich auf die Methode publiziert in "Official Methods of Analysis" der "Association of Official Analytical Chemists"
(AOAC).4
Zusammenfassung des Verfahrens
Bestimmt wird der Gehalt von totalem Ballaststoff in Lebensmittel mittels kombinierten enzymatischen und
gravimetrischen Methoden. Proben aus getrockneten lipidfreien Lebensmitteln werden gelatinisiert mit hitzeresistenter
α-Amylase und danach enzymatisch verdaut mit Protease und Amyloglucosidase um die vorhandenen Protein- und
Stärkebestandteile in den Proben zu entfernen. Die löslichen Fasern werden dann gefällt mit Ethanol. Der Bodensatz
wird filtriert und mit Ethanol und Aceton gewaschen. Nach dem Trocknen wird der Rückstand gewogen. Für die eine
Hälfte der Proben werden Proteinanalysen durchgeführt und die Proben der anderen Hälfte werden verascht.
Das Gehalt an Gesamt-Ballaststoff ergibt sich aus dem Gewicht des Rückstands minus dem Gewicht der Proteine
und der Asche.
BESTIMMUNG DES TOTALEN BALLASTOFFS IN LEBENSMITTEL
Hitzeresistente α-Amylase, inkubieren bei pH 6.0, 15 min., 95°C
Protease Inkubation bei pH 7.5, 30 min., 60°C
Amyloglucosidase Inkubation bei pH 4.5, 30 min., 60 °C
Ethanol Präzipitation
Waschen mit Ethanol und Aceton
Trocknen
Bestimmung des Proteins, Kjeldahl
Bestimmung der Asche, 5 h, 525°C
Berechnung des Totalen Ballaststoffgehalts
Vorhandene Reagenzien:
TDF-100A Kit - Kit zur Bestimmung von totalem Ballaststoff. Dieses Kit enthält genügend Reagenzien um 100
Bestimmungen durchzuführen.
1.
2.
3.
4.
α-Amylase, hitzeresistent; Produkt Nr. A3306
Protease; Produkt Nr. P3910
Amyloglucosidase; Produkt Nr. A9913
TM
Celite , säuregewaschen; Produkt Nr. C8656
TDF-C10 Kit - Zur Bestimmung des Gesamt-Ballaststoffes, Kontroll-Kit
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Jede Flasche enthält genügend Material für ca.10 Bestimmungen.
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1.
2.
3.
4.
5.
6.
Arabinogalactan; Produkt Nr. A9788
Casein; Produkt Nr. C7906
β-Glucan; Produkt Nr. G7391
Pektin; Produkt Nr. P7536
Stärke, Mais; Produkt Nr. S2388
Stärke, Weizen; Produkt Nr. S1514
Erforderliche Reagenzien (Nicht im Kit vorhanden):
1. Petrolether; Produkt Nr. 18,451-9
2. Ethanol, ACS Reagenz; Produkt Nr. 45,984-4
3. Aceton, ACS Reagenz; Produkt Nr. 32,011-0
4. Dinatriumhydrogenphosphat, wasserfrei; Produkt Nr. S0876
5. Natriumdihydrogenphosphat, wasserfrei; Produkt Nr. S0751
6. Natriumhydroxid, 1.0 N Produkt Nr. 930-65
7. Salzsäure, 1.0 M HCl; Produkt Nr. 920-1
Geräte
1. Fritten-Tiegel Porosität #2 (grob 40-60 Mikronen)
2. Vakuum-Quelle. Eine Vakuumpumpe oder Aspirator mit inline Doppelvakuumflasche ausgerüstet um
Kontaminationen bei Wasserrücklauf zu vermeiden.
3. Heissluftofen einstellbar auf 105°C oder ein Vakuumofen eingestellt auf 70°C.
4. Exsikkator
5 Muffelofen
6. Wasserbad 100°C
7. Wasserbad (konstante Temperatur), regulierbar auf 60°C, mit entweder Multistation Schüttler oder Multistation
Magnetrührer, um während der enzymatischen Hydrolyse die Reaktionsflaschen zu rühren oder schütteln.
8. Bechergläser – 400 ml oder 600 ml Hochformat
9. Analysenwaage (d = 0.1 mg)
10. pH-Meter – geeicht auf pH 4.0 und pH 7.0.
Vorbereitungen
Tiegel
Gefässe gründlich waschen. Während 1h heizen bei 525°C dann kühlen. Einweichen in Wasser, dann spülen mit
Wasser und schliesslich lufttrocknen. 0.5 g Celite in jeden Tiegel geben, dann trocknen bei 130°C bis zur
Gewichtskonstanz (mindestens 1h). Abkühlen lassen im Exikator, abwägen auf 0.1 mg. Eintragen als <Celite + Tiegel
Gewicht> oder W1. Im Exikator aufbewahren bis zum Gebrauch.
Probe
Falls der Lipidgehalt der Probe grösser ist als 10% mit Petrolether entfetten.4 Der beim Entfetten auftretende
Gewichtverlust eintragen und die entsprechende Korrektur machen für den endgültigen prozentualen Anteil von
Ballaststoff. Lipidextraktion bei allen unbekannten Proben ausführen.
Nötigenfalls jede Probe homogenisieren und über Nacht trocknen im Luftofen bei 105°C (70°C im Vakuumofen).
Kühlen lassen im Exikator und trockenmahlen bis 0.3 – 0.5 mm mesh. Falls keine entsprechenden Geräte zur
Verfügung steht, dann genügt das Mahlen mit dem Mörser. Falls die Probe nicht erhitzt werden darf, dann vor dem
Mahlen tiefkühlen. Die Trockenprobe im Exikator lagern bis zur Ausführung der Analyse.
Reagenzien
Für die Herstellung von Lösungen wird destilliertes oder deionisiertes Wasser gebraucht.
1.
78% Ethanol
In einen 1 L Messkolben werden 207 ml Wasser gegeben. Bis zur Marke auffüllen mit Ethanol 95%. Mischen
und Volumen kontrollieren, gegebenenfalls Ethanol dazugeben. Mischen.
2.
Phosphat Puffer, 0.08M, pH 6.0
1.4 g Na2HPO4 (Produkt Nr. S0876) und 8.4 g NaH2PO4, wasserfrei (Produkt Nr.S0751) werden in ca.
700ml Wasser gelöst. Die Lösung wird auf einen Liter mit Wasser verdünnt. pH kontrollieren und einstellen,
nötigenfalls mit NaOH oder H3PO4. Lagern bei Zimmertemperatur in einem fest verschlossenem Behälter.
3.
Natriumhydroxid Lösung, 0.275 N
In einen 1L Messkolben werden 275 ml NaOH 1.0 N gegeben (Produkt Nr. 930-65) und die Lösung bis auf
einen Liter mit Wasser verdünnt. Lagern bei Zimmertemperatur in einem fest verschlossenen Behälter.
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4.
Salzsäure Lösung, 0.325 M
325 ml HCL 1.0 M (Produkt Nr. 920-1) werden in einem 1L Messkolben auf einen Liter mit Wasser verdünnt.
Lagern bei Zimmertemperatur in einem fest verschlossenen Behälter.
Methode
Leerwerte lässt man mitlaufen während der ganzen Methode, um mögliche Beiträge aus Rückständen von
Reagenzien zu messen. Die Proben und Leerwerte, die für Ballaststoff getestet werden, sollte man mindestens
vierfach laufen lassen, um doppelte Werte zu erhalten für Proteine und Asche was eine verbesserte Genauigkeit
ergibt.
1.
Vier 1-gram Proben von jedem Testmaterial werden in Hochformat-Bechergläser ausgewogen. Die
Probegewichte dürfen sich höchstens um 20 mg unterscheiden. Die Gewichte bis zu 0.1 mg messen und
eintragen.
2.
Zu jedem Becherglas 50 ml Phosphat Puffer pH 6.0 zugeben.
3.
Zu jedem Becherglas 0.10ml α-Amylase zugeben (Produkt Nr. A3306) und gut mischen.
4.
Die Bechergläser mit Alufolie zudecken und in ein kochendes Wasserbad stellen. Bechergläser alle 5 Minuten
leicht schwenken. Nach dem die Innentemperatur der Bechergläser 95°C erreicht haben, während 15 Minuten
inkubieren.
5.
Die Lösungen auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.
6.
Mit der Zugabe von 10 ml NaOH 0.275 N zu jedem Becher, den pH-Wert der Lösungen auf 7.5 +/- 0.2
einstellen. pH kontrollieren und nötigenfalls anpassen mit NaOH oder HCl.
Kurz vor Gebrauch, eine 50 mg/ml Proteaselösung in Phosphat Puffer herstellen (Produkt Nr. P3910). In
jedem Becherglas 0.1ml (5 mg Protease) pipettieren.
Die Bechergläser mit Alufolie zudecken und in das 60°C Wasserbad stellen. Nach dem die Innentemperatur
der Bechergläser 60°C erreicht hat, 30 Minuten unter ständigem Rühren oder Schütteln inkubieren.
Lösungen auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.
Mit der Zugabe von 10 ml HCl 0.325 M zu jedem Becher, den pH-Wert der Lösungen zwischen 4.0 und 4.6
einstellen. pH kontrollieren und nötigenfalls mit HCl oder NaOH anpassen.
Zu jedem Becherglas 0.1 ml Amyloglucosidase geben (Produkt Nr. A9913)
Die Bechergläser mit Alufolie zudecken und in das 60°C Wasserbad stellen. Nach dem die Innentemperatur
der Bechergläser 60°C erreicht hat, 30 Minuten unter ständigem Rühren oder Schütteln inkubieren.
Zu jedem Becherglas 4 Volumen Ethanol 95% geben.
Die Lösungen über Nacht bei Zimmertemperatur stehen lassen, um eine vollkommene Fällung zu
ermöglichen.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
Filtration
In jedem Tiegel die Celiteschicht neu verteilen und mit Ethanol 78% anfeuchten. Leicht ansaugen um das
Celite als gleichmässige Masse auf die Fritte zu ziehen. Das leichte Vakuum beibehalten und das Präzipitat
und die Suspension quantitativ von jedem Becher zu den entsprechenden Tiegeln überführen.
Den Rückstand waschen, dreimal mit je 20 ml Ethanol 78%, zweimal mit je 10 ml Ethanol 95% und dann
zweimal mit je 10 ml Aceton.
Bei einigen Proben kann sich ein Gummiharz bilden, und damit die Flüssigkeit einschliessen. Die
Oberflächenhaut kann mittels eines Spatels durchgebrochen werden um die Filtrationsgeschwindigkeit zu
verbessern. Unbedingt den Spatel spülen um klebendes Material zu entfernen und in den Tiegel zurück zu
geben. Der Zeitaufwand für die Filtration und das Waschen kann von 0.1 bis 6 h per Tiegel dauern, aber
durchschnittlich 0.5 h per Tiegel.
16.
17.
Die Tiegel mit Rückstand über Nacht in einem Luftofen bei 105°C oder 70°C Vakuumofen trocknen.
Die Tiegel kühlen lassen im Exikator, abwägen bis 0.1 mg und das Gewicht als <Rückstand + Celite +
Tiegelgewicht> oder W2 eintragen.
Proteinanalyse durchführen mittels Kjeldahl Stickstoff Analyse nach Spezifikationen der AOAC Methode5. 6.25
wird als Faktor verwendet um den Ammoniak der Bestimmung in Protein umzurechnen, ausser wo der
Stickstoff-Gehalt der Proteinprobe bekannt ist.
18.
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19.
Der Rückstand in den Tiegeln von zwei Proben und zwei Leerwerten werden verascht während 5h bei 525°C.
Nachher in einem Exikator kühlen lassen, abwägen bis 0.1 mg und das Gewicht als <Asche + Celite + Tiegel
Gewicht> oder W3 eintragen.
Prüfen der Enzymwirksamkeit
Die Enzym-Komponenten des TDF-100A Kit kann man mittels den unten in der Tabelle aufgelisteten Referenzproben
kontrollieren. Vollständige Enzymaktivität und das Fehlen von unerwünschten verunreinigenden Aktivitäten werden
angezeigt durch das Erhalten der zu erwartende Wiedergewinnung des Ballaststoffs für jede Referenzprobe. Es
empfiehlt sich Casein (Produkt Nr. C7906) und /oder Mais Stärke (Produkt Nr. S2388) in jeder Bestimmung als interne
Kontrolle mit einzuschliessen. Um festzustellen, dass kein Abbau oder Verunreinigung der Enzyme erfolgte, sollte
man alle sechs Monate, nach Gebrauch der Enzyme des Kits, die ganze Bestimmung bei allen aufgelisteten
Testproben durchführen.
Referenzprobe
Sigma Produkt Nr.
Aktivität
Gewicht der Probe
Arabinogalactan
Casein
ß-Glucan
Pektin
Stärke, Mais
A9788
C7906
G7391
P7536
S2388
0.1 g
0.3 g
0.1 g
0.1 g
1.0 g
Stärke, Weizen
S1514
Hemicellulase *
Protease **
β-Glucanase *
Pectinase *
Amylase **
Amyloglucosidase**
Amylase **
Amyloglucosidase**
Erwartete
Wiedergewinnung
% Ballaststoff
95 - 100
0-2
95 – 100
95 – 100
0–2
1.0 g
0-1
* Diese Aktivität darf bei den Proben nicht vorhanden sein.
** Diese Aktivität muss bei den Proben vorhanden sein.
Berechnung
Gewicht des Rückstandes
L
=
=
W2- W1
RLeerwert – PLeerwert - ALeerwert
% TDF =
(RProbe – PProbe – AProbe – L/PrG) X 100
Wobei TDF
R
P
A
PrG
=
=
=
=
=
Total Ballaststoff im Lebensmittel
durchschnittliches Rückstandsgewicht (mg)
durchschnittliches Proteingewicht (mg)
durchschnittliches Aschegewicht (mg)
durchschnittliches Probegewicht (mg)
Gewicht der Asche
=
W3 – W1
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Referenzen
1. Trowell, H., Lancet, 1, 504 (1974).
2. Trowell, H., et.al., Lancet, 1, 967 (1976).
3. Van Soest, P.J. and McQueen, R.W., Proc. Nutr. Soc., 32, 123-130 (1973).
4. Official Methods of Analysis of AOAC International,16th Edition, Volume II, Section 45.4.07, Method 985.29
(1997).
5. Official Methods of Analysis of AOAC International,16th Edition, Volume I, Section, 12.1.07, Method 960.52
(1997).
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