Geschäftsbericht 1998 Seite 1-23 - Deutsch

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Geschäftsbericht 1998 Seite 1-23 - Deutsch
Grosskraftwerk Mannheim Aktiengesellschaft
Bericht über das 77. Geschäftsjahr
1. Januar bis 31. Dezember 1998
Inhalt
5
Kurzinformation
6
Aufsichtsrat
7
Vorstand
8
Bericht des Aufsichtsrats
10
Bericht des Vorstands
10
Lagebericht
16
Weitere Informationen zum Geschäftsjahr 1998
16
· Strom
18
· Fernwärme
19
· Brennstoffe
20
· Dienstleistungen
20
· Umweltschutz, Arbeitssicherheit und Arbeitsmedizin
22
· Personal
24
Bilanz zum 31. Dezember 1998
25
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 1998
26
Anhang für das Geschäftsjahr 1998
38
Gewinnverwendungsvorschlag
38
Bestätigungsvermerk
K u r z i n fo r m a t i o n
Geschäftszahlen
1998
1997
Stromverkauf
Mrd. kWh
9,496
9,381
Fernwärmeverkauf
Mrd. kWhth
2,664
2,651
Umsatz Dienstleistungen
Mio. DM
20
22
Gesamtumsatz
Mio. DM
773
844
Brennstoffeinsatz
Mio. t SKE
2,925
2,906
Beschäftigte zum 31.12.
Anzahl
1.044
1.096
Bilanzsumme
Mio. DM
973
1.074
Anlagevermögen
Mio. DM
796
871
Umlaufvermögen
Mio. DM
177
203
Eigenkapital
Mio. DM
223
223
Fremdkapital
Mio. DM
750
851
Cashflow
Mio. DM
135
170
5
A u fs i c h t s r a t
Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Widder
Henry Hanel
Oberbürgermeister der Stadt Mannheim,
Facharbeiter Maschinentechnik, Ilvesheim
Mannheim
(Vorsitzender)
Roland Hartung
Vorstandsmitglied der Energie- und
Dr. jur. Werner Ludwig
Wasserwerke Rhein-Neckar AG (RHE), Mannheim
Oberbürgermeister i. R.,
Ludwigshafen am Rhein
Dr. rer. publ. Winfried Hirschberger
(1. stellv. Vorsitzender)
Landrat, Kusel
(bis 31. Dezember 1998)
Uwe Altig
Betriebsratsvorsitzender,
Prof. Dr.-Ing. Werner Hlubek
Edingen-Neckarhausen
Vorstandsmitglied der
(2. stellv. Vorsitzender)
RWE Energie Aktiengesellschaft, Essen
(bis 12. Mai 1998)
Hans-Jürgen Arndt
Vorstandsmitglied der EnBW Kraftwerke AG,
Georg Kalbfuß
Gerlingen
Landrat, Bad Dürkheim
(ab 19. Februar 1998)
(ab 2. März 1999)
Dipl.-Kfm. Manfred Berroth
Dr.-Ing. Klaus J. Kasper
Vorstandsmitglied der
Vorsitzender des Vorstands der
Pfalzwerke Aktiengesellschaft,
EnBW Kraftwerke AG, Stuttgart
Dannstadt-Schauernheim
Dipl.-Phys. Hans Kuntzemüller
Dr.-Ing. Rolf Bierhoff
Vorstandsvorsitzender der Watt AG, Zürich
Vorstandsmitglied der
(bis 27. Januar 1998)
RWE Energie Aktiengesellschaft, Essen
(ab 1. September 1998)
Dr. jur. Peter Kurz
Stadtrat, ab 1. Februar 1999 Bürgermeister
Günter Bley
der Stadt Mannheim, Mannheim
Leiter Instandhaltung Niederspannungs-/
Leittechnik, Altlußheim
Walter Mayer
ehem. Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats
Wilhelm Erny
der Pfalzwerke Aktiengesellschaft, Rodenbach
Facharbeiter Maschinentechnik, Mannheim
Walter Scheibel
Michael Gaßner
Techniker, Hockenheim
Vorstandsmitglied der EnBW Kraftwerke AG,
Pleidelsheim
Rolf Schmidt
(ab 26. Februar 1998)
Stadtrat, Mannheim
Gerhard Goll
Kurt Tröbs
Vorsitzender des Vorstands der
stellv. Betriebsratsvorsitzender, Mannheim
Energie Baden-Württemberg AG, Karlsruhe
(bis 27. Januar 1998)
6
Vorstand
Dipl.-Kfm. Michael Baumann
Neuhofen
(bis 31. Dezember 1998)
Dipl.-Ing. Franz Baumüller
Hirschberg
Dr. jur. Knut S. Zschiedrich
Eisenberg
(ab 1. Januar 1999)
von links:
Dr. jur. Knut S. Zschiedrich,
Dipl.-Ing. Franz BaumŸller
7
B e r i c h t d e s A u fs i c h t s r a t s
Der Aufsichtsrat hat sich im Berichtsjahr in
ragenden Kenntnisse und Fähigkeiten die
mehreren Sitzungen und in Sitzungen seiner
Entwicklung der Grosskraftwerk Mannheim
Fachausschüsse über die Lage und Entwick-
Aktiengesellschaft fast 19 Jahre entscheidend
lung des Unternehmens informiert. Darüber
mitgeprägt. Der Aufsichtsrat dankt Herrn
hinaus hat der Vorstand den Vorsitzenden
Baumann für seine geleisteten wertvollen
sowie den gesamten Aufsichtsrat anhand
Dienste.
von laufenden Berichten und mündlichen
Darlegungen über alle wesentlichen Pro-
Am 8. März 1999 verstarb das frühere
bleme unterrichtet. Der Aufsichtsrat prüfte
Mitglied des Vorstands, Herr Prof. Dr.-Ing.
den Jahresabschluss, den Lagebericht und
E. h. Dipl.-Ing. Wilhelm Schoch. Herr Prof.
den Vorschlag für die Verwendung des
Schoch gehörte fast 36 Jahre unserem Unter-
Bilanzgewinns. Er hat keine Einwendungen
nehmen an. Von Oktober 1962 bis März
zu erheben.
1985 war er für das Technische Vorstandsressort verantwortlich. Als Vorstandsmitglied
Die in der Hauptversammlung am 6. Mai
der Grosskraftwerk Mannheim Aktiengesell-
1998 zum Abschlussprüfer bestellte KPMG
schaft nahm er maßgeblichen Einfluss auf
Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesell-
die Entwicklung des Unternehmens. Der Auf-
schaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
sichtsrat wird ihm ein ehrendes Gedenken
Mannheim, prüfte den vom Vorstand auf-
bewahren.
gestellten Jahresabschluss und den Lagebericht nach den Bestimmungen des Handels-
Aus dem Aufsichtsrat unserer Gesellschaft
gesetzbuches und des Aktiengesetzes sowie
schieden zum 27. Januar 1998 Herr Gerhard
des Haushaltsgrundsätzegesetzes. Der
Goll und Herr Dipl.-Phys. Hans Kuntzemüller,
Bestätigungsvermerk wurde ohne Einschrän-
zum 12. Mai 1998 Herr Prof. Dr.-Ing. Werner
kung erteilt. Der Aufsichtsrat stimmt dem
Hlubek und zum 31. Dezember 1998 Herr
Ergebnis der Prüfung zu. Der Aufsichtsrat
Dr. rer. publ. Winfried Hirschberger aus. Der
billigt den vom Vorstand aufgestellten Jahres-
Aufsichtsrat bedankt sich für ihre konstruk-
abschluss und schließt sich dem Vorschlag
tive Mitarbeit.
des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns an. Der Jahresabschluss ist damit
Der Aufsichtsrat dankt allen, die zum Unter-
nach § 172 AktG festgestellt.
nehmenserfolg im abgelaufenen Geschäftsjahr beigetragen haben.
Zum 31. Dezember 1998 schied Herr
Dipl.-Kfm. Michael Baumann altersbedingt
Mannheim, 5. Mai 1999
aus dem Vorstand aus. Verantwortlich für
das Kaufmännische Vorstandsressort, hat
Herr Baumann aufgrund seiner heraus-
Der Aufsichtsrat
Widder
(Vorsitzender)
8
9
Bericht des Vorstands
Lagebericht
Wirtschaftlicher Überblick
Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik
Deutschland war im Berichtsjahr positiv. Das BruttoinlandsAnstieg des
Bruttoinlandsprodukts im
Jahresvergleich
um 2,8 %.
produkt (BIP), der Wert der im Inland erwirtschafteten Leistungen, stieg im Jahresvergleich um 2,8 %. Die Steigerungsrate
des Vorjahres wurde damit um 0,6 Prozentpunkte übertroffen.
Dies war das höchste jährliche Wirtschaftswachstum seit der
Wiedervereinigung. Die zunächst weitgehend vom Export
gestützte Konjunktur wurde dabei zunehmend auch von einer
Belebung der Binnennachfrage getragen.
Trotz des spürbaren Anstiegs des BIP war der Primärenergieverbrauch der Bundesrepublik Deutschland um 1,3 % rückläufig.
Dies zeigt erneut die deutliche Entkoppelung in der Entwicklung von BIP und Primärenergieverbrauch. Die damit zum Ausdruck kommende gesteigerte Energieeffizienz drückt sich auch
in einem gegenüber dem BIP moderateren Anstieg von 1,8 %
des Stromverbrauchs aus dem Netz der öffentlichen Versorgung
aus.
10
Geschäftsfeld
1998
1997
Veränderung
%
Geschäftsverlauf
Strom
Mrd. kWh
9,496
9,381
+ 1,2
Fernwärme
Mrd. kWhth
2,664
2,651
+ 0,5
Dienstleistungen
Mio. DM
20
22
- 9,1
Unser Unternehmen setzte 1998 den erfolgreichen Geschäftsverlauf der letzten Jahre
fort. Mit Blick auf die zukünftige Wettbewerbssituation hatten wir bereits Anfang der
90er-Jahre umfangreiche Optimierungs- und
Kostensenkungsmaßnahmen eingeleitet
beziehungsweise umgesetzt. Vor diesem
Hintergrund erzielten wir im Berichtsjahr mit
einem Anstieg von 1,2 % den bisher höchs-
Mit 9,496 Mrd. kWh
ten Stromabsatz in der Geschichte unseres
hšchster Strom-
Unternehmens.
absatz in der
Geschichte unseres
Neben der Stromerzeugung kommt dem
Unternehmens.
Stromeinkauf eine immer stärkere Bedeutung
zu.
Die Fernwärmelieferungen nahmen gegen-
Bei unserem dritten Geschäftsfeld, der
über dem Vorjahr um 0,5 % zu.
Technischen Betriebsführung des Heizkraftwerks Nord (HKW) auf der Friesenheimer
Der Brennstoffbedarf lag 1998 bei 2,9 Mio. t
Insel, konnten wir im Berichtsjahr ebenfalls
SKE. Die Strom- und Fernwärmeerzeugung
eine erfreuliche Entwicklung verzeichnen.
erfolgte nahezu ausschließlich auf der Basis
Zusammen mit dem Betreiber werden von
von Steinkohle. Rund die Hälfte der einge-
uns im Rahmen eines permanenten Optimie-
setzten Steinkohle importierten wir.
rungsprozesses auch in diesem Bereich die
Aufbau- und Ablauforganisation ständig
überprüft und entsprechende Kostensenkungsmaßnahmen eingeleitet. Eine
deutliche Kostensenkung dokumentiert den
Erfolg dieses Programms.
11
Umsatz und Ertragslage
Mit unseren drei Geschäftsfeldern Strom,
Fernwärme und Dienstleistungen erzielten
wir im Geschäftsjahr 1998 einen Umsatz in
Höhe von 773 Mio. DM. Gegenüber dem
Vorjahr bedeutet dies ein Rückgang von rund
70 Mio. DM. Im Gegensatz zu gewinnorientierten Unternehmen ist jedoch bei einem
Quasi-Selbstkostenunternehmen, wie wir
Umsatz
1998
1997
Mio. DM
Mio. DM
711
773
Fernwärme
40
42
Dienstleistungen
20
22
2
7
es sind, ein Umsatzrückgang unter der Voraussetzung eines nahezu gleichen Strom-,
Fernwärme- und Dienstleistungsverkaufs
Strom
Sonstige Erlöse
Ausdruck einer erfolgreichen Produktivitätssteigerung.
Der Jahresüberschuss unseres Unternehmens
beträgt 13 Mio. DM. Dies entspricht einer
Gesamt
773
844
Grundkapitalverzinsung in Höhe von 10 %.
Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung
vor, diesen in vollem Umfang zur Ausschüttung einer Dividende zu verwenden.
Entwicklung der Arbeitsproduktivität
in den Jahren 1994 –1998 (1994 = 100%)
JahresŸberschuss in
Hšhe von 13 Mio. DM.
Produktivität
in %
140
Investitionen und Finanzen
130
Im Berichtsjahr investierten wir rund
24 Mio. DM zur technischen Optimierung
120
unseres Unternehmens. Wesentlichen Anteil
hierbei hat der Bau einer neuen Schiffsent-
110
ladeanlage mit einer 350 m langen Kaimauer.
Damit werden wir unsere logistischen Mög-
100
lichkeiten für die Brennstoffbeschaffung über
den Wasserweg deutlich verbessern. Die
90
1994
95
96
97
98
Inbetriebnahme erfolgt im laufenden Jahr.
Die wesentlichen Finanzierungsvorgänge des
Jahres 1998 erfolgten aus dem Cashflow.
Sie sind aus der nachstehenden Kapitalflussrechnung ersichtlich.
Das Investitionsvolumen erreichte
rund 24 Mio. DM.
12
Kapitalflussrechnung 1998 in Mio. DM
Jahresüberschuss
13,0
Abschreibungen auf Gegenstände des
Anlagevermögens
95,7
Zunahme der langfristigen Rückstellungen
26,6
Cashflow
Zunahme der kurzfristigen Rückstellungen
135,3
6,4
Verlust aus dem Abgang von
Gegenständen des Anlagevermögens
0,1
Abnahme der Vorräte sowie der Forderungen
und sonstigen Vermögensgegenstände
Abnahme der Verbindlichkeiten
31,3
- 22,2
Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit
150,9
Auszahlungen für Investitionen
im Anlagevermögen
Einzahlungen aus Anlagenabgängen
- 24,5
3,5
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit
Dividendenausschüttung
Darlehenstilgung
Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit
Erhöhung des Finanzmittelbestands
- 21,0
- 13,0
- 111,3
- 124,3
+ 5,6
Finanzmittelbestand am Jahresanfang
39,2
Finanzmittelbestand am Jahresende
44,8
13
Personal
Zum Ende des Berichtsjahres waren in unserem Unternehmen insgesamt 1.044 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
Dies entspricht, im Vergleich zum Vorjahr,
einem Rückgang von 52 Arbeitnehmern. Die
damit verbundene Kostenreduzierung dient
der nachhaltigen Sicherung unserer Wettbewerbsfähigkeit. Die Personalanpassungen
nahmen wir weitgehend mithilfe eines Frühruhestandsprogramms vor.
Die Ausbildung junger Leute betrachten wir
seit jeher als sozialpolitisch wichtigen unternehmerischen Auftrag. Daher bildete unser
Unternehmen auch im abgelaufenen
Geschäftsjahr mit insgesamt 100 kaufmännischen und gewerblich-technischen Auszubildenden weit über seinen eigenen Bedarf aus.
PersonalrŸckgang
um 52 auf 1.044
Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter.
Ausblick
Mit der Umsetzung der EU-Richtlinie zur
Liberalisierung der europäischen Strommärkte
in nationales Recht schuf der Gesetzgeber in
Deutschland die Basis für den angestrebten
Stromwettbewerb.
Neue Spielregeln, neue Akteure und besonders für die Industrie stark fallende Strompreise kennzeichnen diesen sich äußerst
dynamisch entwickelnden Verdrängungswettbewerb. Nur die besten Unternehmen
werden am Markt bestehen können.
14
Positiver
GeschŠftsverlauf
auch fŸr das Jahr
1999 erwartet.
Unser Unternehmen sieht diesen Wettbewerb
als große Herausforderung. Wir stellen uns
dieser Herausforderung durch die permanente
Optimierung all unserer Geschäftsprozesse.
„Best Practice“ ist unser erklärtes Ziel, das
wir auch durch Benchmarking mit Geschäftsprozessen anderer Unternehmen erreichen
wollen. Daraus resultiert unsere Erwartung
einer wiederum positiven Geschäftsentwicklung für 1999.
In einem konsequenten Risikomanagement,
d. h. in einem bewussten und kontrollierten
Umgang mit zunehmend dynamisch sich
entwickelnden Risiken, besonders an den
Beschaffungs- und Absatzmärkten, liegt nach
unserer Ansicht ein weiterer Erfolgsfaktor.
Unser Risikomanagementsystem bauen wir
mit dem Ziel auf, aus Risiken Chancen zu
machen und diese zu nutzen.
Das Jahr 1999 steht auch im Lichte des Jahrtausendwechsels. Für ein hoch technisiertes
Unternehmen, wie wir es sind, mit weitgehend automatisierten Anlagen, kommt
der so genannten „2000-Fähigkeit“ der
komplexen und vernetzten Systeme größte
Bedeutung zu. Eine interne Projektgruppe
„GKM FIT 4 Y2000“ stellt diese Fähigkeit,
und damit die Funktionsfähigkeit unseres
Unternehmens, sicher.
1999 bereiten wir die Umstellung unserer
Währung auf den Euro vor, die im Jahr 2000
erfolgen wird.
15
W e i t e r e I n fo r m a t i o n e n z u m G e s c h Š f t s j a h r 1 9 9 8
Strom
Im Geschäftsjahr 1998 erzielten wir beim Stromverkauf einen
Anstieg des Strom-
Anstieg von 1,2 %. Dreh- und Einphasenbahnstrom entwickelten
verkaufs um 1,2 %.
sich dabei recht unterschiedlich. Während die Drehstromabgabe
um 0,8 % abnahm, stieg der Verkauf von Einphasenbahnstrom
im Berichtsjahr um gut 26 %. Dieser starke Anstieg basiert auf
der hohen Verfügbarkeit der Bahnstromturbosätze im Jahr 1998
nach größeren Schäden im Vorjahr.
Stromverkauf
16
1998
1997
Veränderung
Mrd. kWh
%
Mrd. kWh
%
%
Drehstrom
8,618
90,8
8,685
92,6
Einphasenbahnstrom
0,878
9,2
0,696
7,4
+ 26,2
Gesamt
9,496
100,0
9,381
100,0
+ 1,2
-
0,8
Die, im Vergleich zum Vorjahr, wiederum
sehr hohe Auslastung unserer Steinkohleblöcke führte zu einem gleich guten Jahresergebnis des spezifischen Nettowärmeverbrauchs der Stromerzeugung. Unter
Einbeziehung der gegenüber 1997 quasi
unverändert hohen Fernwärmeauskopplung
entsprach auch die Brennstoffausnutzung
insgesamt dem Vorjahr.
Die installierte Leistung beträgt unverändert
brutto 2.125 MW beziehungsweise netto
1.950 MW. Von der Netto-Engpassleistung
Durch eine abermals hohe Verfügbarkeit
sind 190 MW Einphasenbahnstromleistung.
unserer Anlagen konnte die Bruttostromerzeugung im abgelaufenen Geschäftsjahr
das Niveau der Vorjahre behaupten. Sie
Zur Kosten- und
erreichte eine Höhe von 9,321 Mrd. kWh.
Anlagenoptimierung
Die Differenz zwischen Verkauf und Erzeu-
Stromzukauf von
gung resultiert aus Stromeinkäufen zur
Ÿber 1 Mrd. kWh.
Kosten- und Anlagenoptimierung. Wir kaufen
den Strom immer dann zu, wenn dies ökonomisch vorteilhafter ist als eine Eigenerzeugung. 1998 waren dies über 1 Mrd. kWh
oder fast 11 % unseres Stromverkaufs.
Entwicklung des Stromverkaufs
in den Jahren 1989–1998
Drehstrom
Mrd. kWh
Einphasenstrom
10
8
6
4
2
0
1989 90
91
92
93
94
95
96
97
98
17
Entwicklung des Fer nwärmeverkaufs
in den Jahren 1989 –1998
Mrd. kWhth
Heizwasser
Ferndampf
3,0
2,5
2,0
1,5
1,0
0,5
0
1989 90
Fernwärmeverkauf
91
92
93
1998
94
95
1997
96
97
98
Veränderung
Mrd. kWhth
%
Mrd. kWhth
%
%
Heizwasser
2,557
96,0
2,542
95,9
+ 0,6
Ferndampf
0,107
4,0
0,109
4,1
- 2,6
Gesamt
2,664
100,0
2,651
100,0
+ 0,5
18
Fer nwärme
Anstieg des FernwŠrmeverkaufs
Das Geschäftsfeld Fernwärme ist in unserem
um 0,5 % auf
Unternehmen seit vielen Jahren von wesent-
2,664 Mrd. kWhth.
licher Bedeutung. Wie beim Strom haben
wir auch hier mit Ausnahme eines relativ
geringen Ferndampfgeschäfts die Funktion
des Erzeugers ohne Verkauf an Endkunden.
Brennstoffe
Der weitaus größte Teil unseres Fernwärmeverkaufs (ca. 96 %) ging in Form von Heiz-
Zur Erzeugung von Strom und Fernwärme
wasser an die Energie- und Wasserwerke
setzten wir im Geschäftsjahr 1998 insge-
Rhein-Neckar AG (RHE), einer Gesellschaft
samt 2,925 Mio. t SKE Brennstoffe ein. Der
Brennstoffeinsatz
der MVV Energie AG. Mit einem Zuwachs
Anteil der Steinkohle betrug 97,7 %. Rund
in Hšhe von
von 0,6 % waren es im Jahr 1998
50 % der Steinkohlebeschaffung wurden
2,925 Mio. t SKE.
2,557 Mrd. kWhth.
durch Importmengen abgedeckt. Heizöl und
Erdgas waren lediglich mit 1,6 % bezie-
Innerhalb des Geschäftsfeldes Fernwärme
hungsweise 0,7 % am Brennstoffverbrauch
betrug der Anteil des Ferndampfverkaufs an
beteiligt. Der Einsatz dieser Energieträger
benachbarte Industriebetriebe 1998 noch
beschränkte sich auf die Zünd- und Stütz-
4 %. Im Zuge einer Verbesserung ihrer
feuerung bei den Kohleblöcken sowie den
Wärmewirtschaft haben zahlreiche Betriebe
Betrieb der Rauchgasreinigungsanlagen.
schon über Jahre neben einer nachhaltigen
generellen Energieeinsparung ihren Raumwärmebedarf von Dampf auf Heizwasser
umgestellt, sodass heute der Ferndampf fast
Entwicklung des Brennstoffeinsatzes
in den Jahren 1994 –1998
ausschließlich als Prozessdampf eingesetzt
wird.
Mio. t SKE
Die Fernwärme erzeugten wir, wie bereits
3,5
erwähnt, nahezu vollständig auf der Basis
von Steinkohle.
3,0
Die Nachfragespitze lag mit 956 MW th um
20 MWth über dem Vorjahr.
2,5
2,0
1,5
1994
95
96
97
98
19
Dienstleistungen
Umweltschutz, Arbeitssicherheit
und Arbeitsmedizin
Ein weiteres Geschäftsfeld unseres Unternehmens stellt die Technische Betriebsführung
Trotz des mittlerweile eingesetzten Verdrän-
dar. Als entsprechender Dienstleister sind wir
gungswettbewerbs und seiner wirtschaftli-
im Auftrag der RHE bereits seit 1964 für die
chen Folgen ist es unser erklärtes Ziel, dem
Technische Betriebsführung des HKW verant-
Umweltschutz auch weiterhin eine hohe
wortlich. Diese Aufgabe wird derzeit von uns
Priorität einzuräumen. Unter diesem Aspekt
mit 121 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
gewährleisteten wir im Geschäftsjahr 1998
wahrgenommen.
wiederum mit modernsten Umweltschutzanlagen und hoch qualifizierten Mitarbeiter-
Verfeuerung von
ca. 280.000 t MŸll
im HKW.
Im Jahr 1998 wurden hier ca. 280.000 t Müll
innen und Mitarbeitern eine ökologisch ver-
verfeuert. Aufgrund des hohen Heizwertes
trägliche Strom- und Fernwärmeerzeugung.
des Mülls konnte eine erhebliche Menge an
fossilen Energieträgern substituiert werden.
Unsere Umweltschutzbemühungen lagen
Die thermische Abfallverwertung diente im
gleichermaßen auf der Luft- und Wasserrein-
Wesentlichen der Erzeugung von Prozess-
haltung, einer größtmöglichen Ressourcen-
dampf für zahlreiche Industriekunden sowie
schonung und einer Abfallminimierung. So
der Stromeinspeisung in das Netz der
konnten wiederum die bei der Steinkohle-
MVV Energie AG.
verbrennung und Rauchgasentschwefelung
anfallenden Aschen und Schlacken sowie
Trotz VerdrŠngungswettbewerb
gewŠhrleisteten wir
eine škologisch
vertrŠgliche Stromund FernwŠrmeerzeugung.
20
REA-Gipse in vollem Umfang einer Verwertung in der Baustoffindustrie zugeführt
werden. Dabei handelte es sich um rund
200.000 t Asche (Steinkohleflugasche und
Kesselsand), 65.000 t Schmelzgranulat sowie
125.000 t Feucht- und Trockengips.
Verlauf der Schadstoffminderung durch Rauchgasreinigung
Erzeugung
Mrd. kWh
Schwefeldioxid
Stickoxide
Nettoerzeugung
%
10
100
9
90
8
80
7
70
6
60
5
50
4
40
3
30
2
20
1
10
0
0
1985 86
87
88
89
90
91
92
93
94
95
Wir betreiben vier moderne Abwasserauf-
das Jahr 1998 sehr positiv. Nach 18 Unfällen
bereitungsanlagen. Aus zwei Anlagen wird
im Vorjahr mussten 1998 lediglich 11 Unfälle
das gereinigte Abwasser als Prozesswasser in
der Berufsgenossenschaft Feinmechanik
die Rauchgasentschwefelungsanlagen zurück-
und Elektrotechnik gemeldet werden. Fünf
geführt. Dies hat unsere Brunnenwasserent-
Unfälle waren so genannte Wegeunfälle.
96
97
98
nahme deutlich verringert. Zwei weitere
Aufbereitungsanlagen geben das gereinigte
Unser Arbeitsmedizinischer Dienst betreute
Abwasser an den Vorfluter ab.
und beriet die Belegschaft bei gesundheitlichen Problemen und Fragen. Vorgeschriebe-
Mittels unserer Fernwärmeerzeugung auf der
ne Vorsorgeuntersuchungen wurden fristge-
Basis von Kraft-Wärme-Kopplung wurden im
recht durchgeführt. Nach einer umfassenden
Berichtsjahr im Vergleich zu Einzelfeuerungen
Analyse wurde Ende des Berichtsjahres die
rund 210.000 t SKE Primärenergie eingespart
Umsetzung der EU-Bildschirmarbeitsplatz-
und knapp 400.000 t Kohlendioxid weniger
richtlinie abgeschlossen. Dies führte zu einer
emittiert.
Verbesserung der Arbeitsqualität an den Bildschirmarbeitsplätzen unseres Unternehmens.
Durch regelmäßige Unterweisungen und
Aufklärungen streben wir ein Höchstmaß an
Arbeitssicherheit an: In dieser Hinsicht verlief
21
Die berufliche Erstausbildung genoss ebenfalls unverändert hohe Priorität. Seit Jahren
bilden wir über den eigenen Bedarf hinaus
aus, um somit möglichst vielen jungen Menschen eine qualifizierte Basis für ihr weiteres
Berufsleben bieten zu können. Vor dem
Hintergrund eines allgemeinen AusbildungsWeitere Erhšhung
der AusbildungsplŠtze von 96 auf
insgesamt 100.
stellenmangels haben wir die Zahl der neuen
Ausbildungsplätze im Jahr 1998 auf insgesamt 100 erhöht. Damit betrug die Ausbildungsquote unseres Unternehmens am
Jahresende nahezu 9 %. Nach Beendigung
ihrer Ausbildung räumten wir den jungen
Mitarbeitern wieder die Möglichkeit ein, in
unserem Unternehmen die erlernten Fähigkeiten und Kenntnisse während einer sechsmonatigen Beschäftigung zu vertiefen. Für
weitere Ausbildungsinformationen verweisen
wir an dieser Stelle auf unsere InternetHomepage.
Personal
Wir sehen es als Unternehmensprinzip an,
eine Vielzahl von Studenten bei der Aus-
StŠndige Weiter-
Die moderne Arbeitswelt und die geänderten
übung von Praxissemestern und der Anferti-
energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen
gung von praxisorientierten Diplomarbeiten
stellen immer höhere Anforderungen an
zu unterstützen. Die Ergebnisse dieser Arbei-
unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
ten nutzen wir zur Lösung von unternehmens-
Gemäß unserer Unternehmensphilosophie,
spezifischen Problemen und zur innovativen
dass die Belegschaft das Potenzial für die
Weiterentwicklung. Praktikanten konnten wir
zukünftige Wettbewerbsfähigkeit darstellt,
im Rahmen einer kurzen Beschäftigung erste
hat Personalentwicklung für uns einen hohen
Eindrücke vom zukünftigen Berufsleben ver-
Stellenwert. Die ständige Weiterentwicklung
mitteln.
entwicklung unserer
von Kenntnissen und Fähigkeiten unserer
Belegschaft zum
Belegschaft nehmen wir als wesentlichen
Zum 1. Juni 1998 vereinbarten der Arbeit-
Erhalt unserer
Erfolgsfaktor für eine flexible und lernende
geberverband der Elektrizitätswerke Baden-
Wettbewerbs-
Organisation sehr ernst.
Württemberg e. V. und die Gewerkschaft
Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr,
fŠhigkeit.
Auch die Anforderungen an unsere Führungs-
Bezirk Baden-Württemberg, einen neuen
kräfte wachsen ständig. Aus diesem Grund
Tarifvertrag. Er sieht bei einer Laufzeit von
haben wir mit einem systematischen Füh-
12 Monaten lineare Verbesserungen der Ein-
rungskräfteentwicklungsprogramm begonnen.
kommen und Ausbildungsvergütungen in
Höhe von 2 % vor.
Des Weiteren wurde unter der Bezeichnung
22
„KIK“ von uns ein neues Verbesserungsvor-
Wir werden den aktiven und pensionierten
schlagswesen entwickelt. „KIK“ steht für
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die im
kreative, innovative und kostenbewusste
Berichtszeitraum verstorben sind, ein ehren-
Ideen.
des Andenken bewahren.
Personal
31.12.1998
31.12.1997
31.12.1996
Gewerblich-technische Arbeitnehmer
761
801
933
Angestellte
283
295
338
1.044
1.096
1.271
Gewerblich-technische Auszubildende
86
80
77
Kaufmännische Auszubildende
14
16
12
Gesamtbelegschaft ohne Auszubildende
Entwicklung des Personalstands
in den Jahren 1994 –1998
Mitarbeiter
1.500
1.400
1.300
1.200
1.100
1.000
900
1994
95
96
97
98
23