teamsitzuNg - adidas Group
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TEAMSITZUNG Als verantwortungsbewusstes Unternehmen nehmen wir die Anliegen der Menschen ernst. Dieser Nachhaltigkeitsbericht 2009 steht online zur Verfügung unter www.adidas-Group.com/de/SER2009 Nachhaltigkeitsbericht 2009 INHALT ÜBER UNSER PROGRAMM Was Nachhaltigkeit für uns bedeutet Aus Sicht der Konzernleitung Auf dem Weg zu Nachhaltigkeit Highlights 2009 Über diesen Bericht UMWELT Strategie 2015 Green Company • Eigene Standorte • Grüne IT Produktentwicklung • Materialien • Leder • Aus Sicht eines Schuhentwicklers • Parksports: Eine nachhaltige Bekleidungskollektion • Virtuelle Produktentwicklung Umweltfreundliche Produkte Ökologische Ausrichtung der Beschaffungskette Transport ZULIEFERER & Beschäftigte Einhaltung von Standards • Ein ganz normaler Arbeitstag eines Prüfers • Zukunft der Standards • Auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2012 in London Beschäftigungsfragen MITARBEITER Ethik am Arbeitsplatz Bevorzugter Arbeitgeber GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT adidas Reebok TaylorMade 02 03 04 06 08 09 11 12 13 13 15 15 16 17 18 19 19 20 21 22 24 25 26 27 27 30 34 34 35 37 37 39 40 Leistungsdaten 2009 42 Fortschritte und Ziele 2009 68 Nachhaltigkeitsbericht 2009 01 ÜBER UNSER PROGRAMM Nachhaltigkeitsbericht 2009 02 ÜBER unser Programm Der adidas Konzern ist ein globales Unternehmen in der Sportartikelindustrie. Als solches stehen wir ständig vor neuen Herausforderungen. Wir sind bestrebt, das Gleichgewicht zwischen den Interessen unserer Aktionäre auf der einen Seite sowie den Bedürfnissen und Bedenken unserer Mitarbeiter, der Beschäftigten in unserer Beschaffungskette und der Umwelt auf der anderen Seite aufrechtzuerhalten. Kurz gesagt, ein nachhaltiges Unternehmen zu werden. Dazu haben wir verschiedene Strategien entwickelt, um: •Innovatives Denken bei Produktentwicklung und Produktdesign zu fördern. •Unsere Zulieferer bei Problemen in den Bereichen Beschäftigung, Gesundheit und Sicherheit in ihren Fabriken zu unterstützen. • Die Umweltauswirkungen an unseren eigenen Standorten sowie innerhalb unserer Beschaffungskette zu verbessern. • Die Mitarbeiterbindung und -entwicklung sowie Schaffung eines sicheren, inspirierenden und leistungsorientierten Arbeitsumfelds zu fördern. •Einen offenen Dialog mit den Gemeinden und Stakeholdern, deren Feedback uns jeden Tag anspornt, uns weiter zu verbessern, aufrechtzuerhalten. HAUPTSTANDORTE Der adidas Konzern vertreibt seine Produkte in nahezu jedem Land der Erde. Zum 31. Dezember 2009 verfügte der Konzern über weltweit mehr als 170 Tochtergesellschaften, die von der Konzernzentrale in Herzogenaurach aus geleitet werden. In Herzogenaurach befindet sich darüber hinaus der Hauptsitz der Marke adidas. Reebok hat seinen Hauptsitz in Canton, Massachusetts, USA, und TaylorMade-adidas Golf in Kalifornien, USA. EIGENE MITARBEITER Zum 31. Dezember 2009 beschäftigte der Konzern 39.596 Mitarbeiter. Dies bedeutet einen Zuwachs von 2% im Vergleich zum Vorjahresstand von 38.982 Beschäftigten. Dabei ist der Frauen- und Männeranteil ausgeglichen. UMGANG MIT UMWELTASPEKTEN Wir unterstützen unsere Zulieferer bei der Anwendung vorbildlicher Umweltpraktiken. Dank unserer Unterstützung konnten unsere Sport schuhzulieferer ihre durchschnittlichen Lösemittelemissionen pro Paar Schuhe seit 1999 um mehr als 80% reduzieren. STANDORTE UNSERER ZULIEFERER Am 31. Dezember 2009 arbeiteten wir mit mehr als 1.120 unabhängigen Hersteller betrieben (ohne Fabriken unserer Lizenznehmer) zusammen, die unsere Produkte in 68 Ländern fertigen. 69% der Produktionsstätten befinden sich in Asien, 15% in Amerika und 16% in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA). Überwachung unserer Zulieferer Im Verlauf des Jahres 2009 wurden 1.592 Fabrikbesuche (einschließlich 1.448 Audits) in unserer Beschaffungskette durchgeführt. Wir führten dabei Gespräche mit der Betriebsleitung und den Beschäftigten, überprüften interne Unterlagen, inspizier ten die Fabrikanl agen und führten Schulungen durch. Insgesamt wurden 483 Vorabprüfungen vorgenommen, wonach 18,4% der inspizierten Betriebe abgelehnt wurden. Schulung und Kompetenzbildung Das SEA-Team organisierte 216 Schu lungen und Workshops für Zulieferer, Lizenznehmer, Beschäftigte der Betriebe und Mitarbeiter des adidas Konzerns, um die Kompetenzbildung bei Zulieferbetrieben sowie innerhalb des adidas Konzerns weiter zu fördern. Die Zahl der Trainings enthält 91 Gruppenschulungen. Nachhaltigkeitsbericht 2009 03 Was Nachhaltigkeit für uns bedeutet Damit der Begriff „Nachhaltigkeit“ weit mehr als nur ein weiteres Modewort wird, muss er die grundlegenden Überzeugungen und Werte eines Unternehmens ansprechen und fester Bestandteil der täglichen Geschäftsabläufe werden. Aus diesem Grund muss jedem bewusst sein, was Nachhaltigkeit für uns bedeutet. Dies haben wir in der folgenden Nachhaltigkeitserklärung erläutert. LEISTUNG LEIDENSCHAFT INTEGRITÄT VIELFALT Das sind die Werte des adidas Konzerns. Mit ihnen können wir Marken entwickeln, an die unsere Kunden glauben, und sie binden uns an die Regeln, die die Gesellschaft von einem verantwortungsvoll handelnden Unternehmen erwartet. Anders als im Sport sind die Regeln der Gesellschaft jedoch nicht immer schriftlich verankert. Wir spüren sie vielmehr im Umgang mit den Menschen, die mit unserem Unternehmen in Berührung kommen. Dabei lernen wir in erster Linie immer wieder, dass von Unternehmen erwartet wird, für das eigene Handeln einzustehen. Aus diesem Grund verpflichten wir uns, öffentlich darüber zu berichten, welche Schritte wir unternehmen, um positiv auf die Gesellschaft und unsere Umwelt zu wirken. Für den adidas Konzern bedeutet dies, umweltfreundliche Produkte zu entwickeln sowie die Umweltauswirkungen unserer internen Abläufe und in unserer Beschaffungskette zu reduzieren. Es geht darum, Arbeitsplatzstandards für unsere Zulieferer zu schaffen und sie beim Einhalten fairer, sicherer und gesunder Bedingungen in ihren Fabriken zu unterstützen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist jedoch auch, für das Wohl und die Weiterentwicklungsmöglichkeiten unserer eigenen Mitarbeiter zu sorgen, die das größte Kapital des Konzerns darstellen. Darüber hinaus möchten wir einen Beitrag in den Gemeinden leisten, in denen wir tätig sind. Die Einhaltung sämtlicher geltenden Rechte, Gesetze und Richtlinien ist für unser Unternehmen von grundlegender Bedeutung. Jedoch reicht das allein nicht aus. Wir streben fortwährend danach, unsere Leistungen und unser Ansehen in der Gesellschaft zu verbessern. Wir setzen uns ambitionierte Ziele, prüfen regelmäßig unsere Fortschritte und erarbeiten neue Vorgaben. So gehen die Spitzensportler dieser Welt vor, und genau das müssen wir als einer der weltweit führenden Hersteller der Sportartikelindustrie auch tun. Leistung, Leidenschaft, Integrität und Vielfalt. Mit unseren Kernwerten schaffen wir Marken, an die unsere Kunden glauben. Diese Werte sind tief in unserem Unternehmen verwurzelt und sorgen dafür, dass wir so handeln, wie es die Gesellschaft von einem verantwortungs bewussten Unternehmen erwartet. Wir halten Standards ein, indem wir ... …mit den Menschen interagieren, die mit unserem Unternehmen in Berührung kommen Indem wir den Menschen innerhalb und außerhalb unseres Unternehmens zuhören, erhalten wir klare Hinweise auf ihre Anliegen und ihr Vertrauen in uns. So gewinnen wir wertvolle Informationen, mit denen wir unser Programm weiter verbessern können. …umweltfreundliche Produkte entwickeln Wir forschen nach umweltfreundlichen Materialien und setzen diese bei der Entwicklung unserer Produkte ein. Darüber hinaus optimieren wir ständig unsere Prozesse, sodass diese sauberer werden und weniger Abfall verursachen. …„Workplace Standards“ (Arbeitsplatzstandards) für unsere Zulieferer aufstellen Unsere Zulieferer müssen unsere Standards für Sicherheit und Gesundheit, Arbeitsrecht sowie Umweltschutz einhalten. Diese Einhaltung wird von uns kontinuierlich überwacht. …uns um das Wohl und die Wei terentwicklungsmöglichkeiten unserer eigenen Mitarbeiter kümmern Wenn wir unsere Mitarbeiter dabei unterstützen, ihr volles Potenzial auszu schöpfen, erreichen wir unser Ziel, in der Sportartikelindustrie weltweit führend zu sein. …einen Beitrag in den Gemeinden leisten, in denen wir tätig sind Wir leisten freiwillige Arbeit, spenden und führen Programme durch, um das Leben der Menschen zu verbessern. …uns selbst Ziele setzen Wir sind leistungsorientiert. Aus diesem Grund setzen wir uns Ziele, die uns dabei helfen, ein nachhaltigeres Unternehmen zu werden. Diese Ziele machen wir öffentlich. …unsere Fortschritte regelmäSSig prüfen Wir erfassen regelmäßig unsere Aktivitäten und Maßnahmen. Außerdem prüfen wir unsere Fortschritte und berichten ehrlich über unsere Ergebnisse. Nachhaltigkeitsbericht 2009 04 Aus Sicht der Konzernleitung •Wir unterstützten insbesondere jene Zulieferer, die aufgrund der Finanzkrise ihre Produktion zurückfahren mussten, und haben Fabrikbesitzer dabei beraten, Anpassungsmaßnahmen sozialverantwortlich durchzuführen. •Wir haben sowohl bei der Marke adidas als auch bei der Marke Reebok neue Produktkollektionen aus umweltfreundlichen Materialien wie z. B. Bio-Baumwolle, recyceltem Polyester oder wiederaufbereitetem Gummi auf den Markt gebracht. Die Ansichten unseres Vorstandsvorsitzenden Herbert Hainer über das Jahr Im Sport findet vor und nach jedem wichtigen Spiel eine Teamsitzung statt. Es werden Fragen gestellt und beantwortet, Strategien für den Sieg diskutiert und die Leistungen auf dem Spielfeld besprochen. In dem vorliegenden Jahresbericht über unsere Leistungen im Bereich Nachhaltigkeit machen wir im Grunde genommen nichts anderes. Wir beantworten die Fragen unserer Stakeholder, überprüfen unsere Sozial- und Umweltleistung der vergangenen zwölf Monate und stellen unsere Strategien zur erfolgreichen Problembewältigung vor. Teamsitzungen sind offen und geradlinig. Daher haben auch wir versucht, unseren Bericht in diesem Jahr besonders übersichtlich und direkt zu gestalten. Wir möchten damit sowohl Konsumenten als auch Analysten ansprechen. Ein Jahr voller Herausforderungen Das Jahr 2009 war für den adidas Konzern angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds ein Jahr voller Herausfor derungen. Wir mussten konzernweit unsere Effizienz steigern, um Kosten zu senken. Wir haben Umstrukturierungsmaßnahmen durchgeführt, um den Konzern erfolgreich und nachhaltig für die Zukunft auszurichten. Die Finanzkrise sowie die allgemeine Sorge um den Klimawandel und die damit verbundenen Risiken für unsere Umwelt haben unsere Verantwortung verstärkt, insbesondere in Bezug auf: • Die Menschen, auf die sich unsere Geschäftstätigkeiten auswirken •Ressourceneffizientere Geschäftsabläufe, sodass wir unseren Beitrag zu einer umweltverträglicheren Wirtschaft leisten. Positive Schritte im Jahr 2009 Im Jahr 2009 haben wir weitere Fortschritte in unserer Nachhaltigkeitsagenda erzielt – sei es durch die Entwicklung neuer Produkte, die Optimierung von Geschäftsprozessen oder durch Verbesserungen innerhalb unserer Beschaffungskette. Nachfolgend einige Beispiele, die unseren pragmatischen Ansatz veranschaulichen: •Wir haben sowohl kurz- als auch längerfristige soziale und ökologische Ziele als Richtwerte für die Zulieferer festgelegt, die sich als strategische Partner für unser Schuh- und Bekleidungsgeschäft qualifizieren möchten. •Basierend auf strengen Umweltprüfungen haben wir konzernweite Ziele aufgestellt, um unsere eigenen Umweltauswirkungen bis zum Jahr 2015 zu reduzieren. Wir haben Ziele für unseren Energie- und Wasserverbrauch, unsere CO2-Emissionen, unsere Abfallproduktion und unsere Geschäftsreisen festgelegt. • Durch unsere Green Company Initiative konnten wir unsere Mitarbeiter weiter inspirieren, „Botschafter für Umweltschutz“ zu sein und umweltfreundliches Denken voranzutreiben. Öffentliche Anerkennung Viele unserer Stakeholder haben unsere fortwährenden Bemühungen und Erfolge bei der Verbesserung unserer Sozialund Umweltauswirkungen anerkannt. Unser Konzern wurde zum zehnten Mal in Folge für den Dow Jones Sustainability Index (DJSI) ausgewählt. Hierbei handelt es sich um den weltweit ersten Index, in dem die Leistung der in Bezug auf Nachhaltigkeit führenden Unternehmen verfolgt wird. In ihm werden die führenden Unternehmen einer Branche nach wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Gesichtspunkten aufgenommen. In der Kategorie „Bekleidung, Accessoires und Schuhe“ wurde der adidas Konzern zum siebenten Mal in Folge als Branchenführer in Sachen Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung ausgezeichnet. Ausblick Wir sind stolz auf die Anerkennung unserer Leistung. Jedoch werden wir uns keinesfalls auf diesen Lorbeeren ausruhen – vor uns liegen noch große Herausforderungen bei der Lösung unserer wichtigsten sozialen und ökologischen Fragen. Obwohl wir uns für 2015 das ehrgeizige Ziel gesetzt haben, unsere CO2-Emissionen an den eigenen Standorten relativ gesehen um 30% zu senken, wissen wir sehr wohl, dass auch andere Bereiche unseres Geschäfts wie z. B. die Fertigung und der Transport unserer Produkte CO2-Emissionen verursachen. Wie in jeder guten Teamsitzung üblich, hören wir uns die Meinung verschiedener Seiten an. Daher kommen in diesem Bericht einige Kollegen aus unserem Unternehmen direkt zur Sprache, die im Jahr 2009 entscheidend zu unseren sozialen und ökologischen Leistungen beigetragen haben. Nachdem ich ihre Beiträge gelesen habe, bin ich zuversichtlich wie nie zuvor, dass wir mit der Leidenschaft und dem Engagement unserer Mitarbeiter die vor uns liegenden Herausforderungen meistern und unseren Weg hin zu einem durch und durch nachhaltigen Unternehmen erfolgreich fortsetzen werden. Nachhaltigkeitsbericht 2009 05 HERBERT HAINER Vorstandsvorsitzender, adidas Konzern Die Entwicklung zu einem nachhaltigen Unternehmen ist kein Sprint, sondern ein Marathonlauf. Sie erfordert harte Arbeit, Hingabe und langfristiges Engagement. Ich bin überzeugt, auf Grundlage unserer bisherigen Erfolge und mit unserem fortwährenden Fokus, unserer Leidenschaft und unserem Teamgeist werden wir die zukünftigen Herausforderungen meistern und in Sachen Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung weiterhin eine Spitzen position in unserer Branche einnehmen. Glenn Bennett Mitglied des Vorstands, verantwortlich für Global Operations Da ein Großteil der Sozial- und Umweltaus wirkungen unseres Konzerns auf unsere Beschaffungskette zurückzuführen ist, haben wir Nachhaltigkeitskriterien in unsere Zulieferer-Programme integriert. Unsere Hersteller müssen bestimmte Zielvorgaben erfüllen. Gleichzeitig überwachen wir ihre Fortschritte anhand von Leistungsindikatoren. Robin Stalker Mitglied des Vorstands, verantwortlich für Finanzen Wir berichten transparent über unsere Unternehmenspolitik, die effektiven Systeme zur Risikokontrolle und über das verantwortungsbewusste Management unseres Geschäfts. Damit möchten wir Vertrauen aufbauen und einen offenen Dialog mit unseren Stakeholdern führen. Erich Stamminger Mitglied des Vorstands, verantwortlich für Global Brands Wir verbessern die Nachhaltigkeit unserer Produkte ständig. Dazu setzen wir auf eine intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeit im Bereich neuer Materialien sowie innovativer Entwick lungsverfahren. Unsere F&E-Abteilungen werden ihren Fokus in Zukunft klar auf Nachhaltigkeit richten. Nachhaltigkeitsbericht 2009 06 Auf dem Weg zu Nachhaltigkeit 1997: Der adidas Konzern entwickelt einen Verhaltenskodex für Zulieferer und stellt ein Überwachungsteam zusammen. 1998: Der adidas Konzern führt strenge Richtlinien zum Verbot des Einsatzes von Gefahrstoffen in den Produkten ein und implementiert entsprechende Kontrollmechanismen. Nachhaltig wird ein Unternehmen nicht von heute auf morgen. Einzelne Personen können sehr wohl in einem Moment inspiriert werden zu handeln oder sich an der Debatte zum Thema Nach haltigkeit zu beteiligen. Doch für ein gesamtes Unternehmen ist der Weg hin zu Nachhaltigkeit lang. Dabei ist es nützlich, sich immer wieder die erreichten Meilensteine vor Augen zu führen (siehe Auflistung auf der rechten Seite). Noch viel wichtiger ist es aber, sich Ziele für die Zukunft zu setzen und die nächsten Schritte auf dem Weg hin zu Nachhaltigkeit zu planen. Wenn wir unseren Blick weiter in die Zukunft richten und nicht nur auf das kommende Jahr schauen, können wir besser die wichtigsten Veränderungen identifizieren und auf diese zuarbeiten. Aus diesem Grund haben wir eine Strategie 2015 mit entsprechenden Zielsetzungen entworfen. Wir arbeiten seit mehr als zehn Jahren mit unseren Zulieferern daran, unsere „Workplace Standards“ in den Betrieben umzusetzen. Dank dieser Erfahrung können wir im Bereich Einhaltung sozialer Standards nachhaltige Ziele für 2015 aufstellen. Das Festlegen von Zielen zur Verbesserung unserer Umwelt leistungen für jedes einzelne Glied unserer Wertschöpfungskette ist jedoch keine einfache Aufgabe. In einigen Bereichen sind wir noch dabei, Bestandsaufnahmen abzuschließen und entsprechende Zielsetzungen festzulegen. Daher werden einige unserer Umweltziele für 2015 erst gegen Ende des Jahres 2010 feststehen. 1999: adidas und Reebok treten der Fair Labor Association bei und verpflichten sich zu unabhängigen Inspektionen ihrer Produktionsstätten. 2001: Der adidas Konzern beginnt als erster Sportartikelhersteller mit der jährlichen Veröffentlichung seiner Leistungen im Sozial- und Umweltbereich. 2005: Die Fair Labor Association akkreditiert das Programm des adidas Konzerns zur Einhaltung sozialer Standards. 2006: Der adidas Konzern tritt dem Fair Factories Clearinghouse (FFC) bei. Das FFC ist ein System zur Erfassung von Daten zur Standardeinhaltung und bietet so eine Plattform für die gemeinsame Nutzung von Informationen mit anderen Unternehmen. 2007: Der adidas Konzern veröffentlicht seine globale Herstellerliste. 2008: adidas bringt Produktreihen auf den Markt, die organische und recycelte Materialien enthalten. 2009: Nach eingehenden Umweltprüfungen startet der adidas Konzern die ambitionierte Green Company Initiative, in der konzernweite Zielvorgaben für die CO2-Reduzierung festgelegt werden. 2015: Zu den Zielen der Strategie 2015 gehört die relative Senkung der CO2-Emissionen an eigenen Standorten um 30%. Nachhaltigkeitsbericht 2009 07 Ziele 2015 Kernbereiche Ziele 2015 (im Vergleich zu 2008, sofern nicht anderweitig angegeben) Umwelt Eigene Standorte •Relative Senkung des Energieverbrauchs um 20% •Relative Senkung der CO2-Emissionen um 30% •Wassereinsparungen pro Mitarbeiter von 20% •Abfallreduzierung pro Mitarbeiter um 25% Einhaltung sozialer Standards Beschäftigung/ Sicherheit und Gesundheit • 80% der Fabriken von Direktzulieferern sollen einen Leistungsindikator für die Einhaltung sozialer Standards von mindestens „3C“ (gut) erreichen (derzeit sind es 50% der Direktzulieferer). • 25% der Direktzulieferer sollen in ein Modell für die eigenverantwortliche Einhaltung der Standards eingebunden sein und anhand von Leistungsindika toren über ihre eigenen Fortschritte in den Bereichen Soziales, Gesundheit und Sicherheit berichten. •Einsatz eines gemeinsamen, branchen weiten Überwachungsansatzes zur Überprüfung der Arbeitsplatz bedingungen. • Die 10 führenden börsennotierten Zulieferbetriebe erstellen eigene Nachhaltigkeitsberichte. Mitarbeiter •Sicherstellung geeigneter Nachfolgelösungen bei allen wichtigen Führungspositionen, 80% der Positionen im leitenden Management sollen intern besetzt werden. •Erstklassiger Personalrekrutierer sein (in Bezug auf Qualität, Kosten, Schnelligkeit, Ranking), mit starkem Fokus auf interne Ressourcen. •In jedem Schlüsselmarkt und für unsere Mitarbeiter einer der zehn beliebtesten Arbeitgeber sein (Grundlage: Markt studien und interne Befragungen zum Engagement der Mitarbeiter). Nachhaltigkeitsbericht 2009 08 Highlights 2009 Einhaltung sozialer Standards •Mit der Eingliederung des Herstellers für Golfbekleidung und -zubehör Ashworth in den adidas Konzern werden dessen Zulieferbetriebe in unser Programm zur Überwachung von Fabriken eingebunden. • Verteilung der Richtlinien zu sozialverträglichen Kündigungen und Stellenabbau an alle Beschaffungsabteilungen und Zulieferer in Asien. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter „Beschäftigungsfragen“ auf Seite 30. • Der adidas Konzern koordiniert im Namen führender Sport artikelmarken die Vorbereitungen der Play Fair Conference in Indonesien, an der internationale Interessenverbände, lokale Gewerkschaften und Zulieferer teilnehmen. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter „Beschäftigungsfragen“ auf Seite 30. Umwelt •Workshops zum Thema Umweltschutz mit Hauptlieferanten in Asien. •Start des Energiesparprogramms bei Zulieferern in Nordchina. •Im Anschluss an die Veröffentlichung des Greenpeace-Berichts „Slaughtering the Amazon“ lädt der adidas Konzern Vertreter von Greenpeace, führenden Schuhmarken und Rinderzuchtbetrieben zu einem Treffen in Deutschland ein, um über gemeinsame Maßnahmen gegen die weitere Abholzung des Regenwaldes zu beraten. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter „Leder“ auf Seite 17. • Die Green Company Initiative des adidas Konzerns zur Reduzierung der Umweltauswirkungen an seinen eigenen Standorten startet in der Konzernzentrale in Herzogenaurach. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter „Green Company“ auf Seite 13. •Bekanntgabe der Ziele der Green Company Initiative für 2015. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter „Green Company“ auf Seite 13. Dialog •Gemeinsames Schreiben des adidas Konzerns und anderer Markenunternehmen an die US-Außenministerin Hillary Clinton, in dem für die Wiederherstellung der Demokratie in Honduras geworben wird. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter „Beschäftigungsfragen“ auf Seite 30. • Veröffentlichung des neunten Sozial- und Umweltberichts des adidas Konzerns. • Der adidas Konzern bringt in einem formellen Schreiben an das US-Außenministerium seine Sorge über die potenzielle Aussetzung des Handelsabkommens für madagassische Exporte zum Ausdruck. Die Bedenken beziehen sich auf die damit verbundene mögliche Verkleinerung und Schließung von Fabriken, die zu hohen Arbeitsplatzverlusten in der Textilindustrie in Madagaskar führen könnten. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter „Beschäftigungsfragen“ auf Seite 30. • Der adidas Konzern erhält in der von neun europäischen Verbraucherorganisationen durchgeführten Bewertung von Arbeitsbedingungen in Laufschuhfabriken das beste Ergebnis. • Die adidas AG wird im Dow Jones Sustainability Index zum wiederholten Male als „Industry Leader“ und „Global Supersector Leader“ ausgezeichnet. Nachhaltigkeitsbericht 2009 09 Über diesen Bericht Gründe für unsere Berichterstattung Wir veröffentlichen jedes Jahr unsere Sozial- und Umweltleistungen, da die Menschen sich für unsere Aktivitäten in diesen Bereichen interessieren. Zunehmend stellen sich Konsumenten die Frage, ob das Unternehmen, dessen Produkte sie erwerben, ein „gutes“ Unternehmen ist oder nicht. Interes sengruppen möchten wissen, ob wir auf ihre besonderen Anliegen reagieren. Finanzanalysten sind interessiert daran, ob sich eine Investition in unser Unternehmen lohnt. Dieses Interesse an unserer Geschäftstätigkeit ist teilweise darauf zurückzuführen, dass der adidas Konzern mehrere äußerst präsente Marken vereint. Daher stehen wir auch im Rampenlicht, wenn Fragen zu ethischen Geschäftspraktiken gestellt werden. Dieser Herausforderung stellen wir uns und erstellen einen Bericht darüber, wie wir die Probleme und Fragen im zurückliegenden Jahr angegangen sind und welche Erfolge wir dabei erzielen konnten. Wir hoffen, dass dieser Bericht zufriedenstellende Antworten liefert. Umfang dieses Berichts Der Bericht beschreibt unsere Bemühungen im Jahr 2009, die wichtigsten Herausforderungen unseres Unternehmens im Bereich Soziales und Umwelt zu meistern. Als relevante Fragestellungen und Probleme wurden all jene Aspekte mit aufgenommen, die von unseren Stakeholdern als wichtige Anliegen vorgebracht wurden und die darüber hinaus Einfluss auf unser Geschäft haben können. In den diesjährigen Bericht haben wir außerdem die Meinungen einiger unserer Stakeholder mit einfließen lassen, darunter: •Einen Beitrag von Greenpeace zu unserer Stellungnahme über die Abholzung des Regenwaldes im Amazonasgebiet infolge der Rinderzucht in diesen Gebieten. •Ansichten des Organisationskomitees der Olympischen Spiele und Paralympics in London (LOCOG) über unseren Beitrag dafür, dass die Spiele in London als erste wirklich nachhaltige Spiele in die Geschichte eingehen werden. •Beiträge unserer Mitarbeiter: Wie verläuft eine Fabrikkontrolle? Welchen Ansatz verfolgen wir beim Aufstellen einer Umweltstrategie? Wie wurde unsere Green Company Initiative umgesetzt und wie wurden innovative Lösungen zur Produktentwicklung gefunden? Stärkerer Fokus auf die Umwelt Der Schwerpunkt unserer Arbeit lag in den vergangenen Jahren vornehmlich auf den Anliegen unserer Stakeholder in Bezug auf die Arbeitsplatzbedingungen in den Herstellerbetrieben. Im Jahr 2009 haben wir uns überdies auch auf den zunehmenden Kli mawandel und andere umweltrelevante Aspekte konzentriert und dadurch unser Umweltprogramm stark vorangetrieben. Hierzu gehört der Start unserer Green Company Initiative sowie weitere Innovationen bei umweltfreundlichen Produkten. Diese Entwicklungen werden im diesjährigen Bericht ausführlich im Umweltabschnitt dargestellt. Leistungsdaten und Fortschritte im Nachhaltigkeitsprogramm Informationen zu unseren Leistungsdaten und Fortschritten im Vergleich zu den Zielvorgaben für 2009 finden Sie auf den Seiten 42 und 68. Diese Informationen können außerdem auf unserer Unternehmenswebsite eingesehen werden. Die Leistungsdaten umfassen, sofern nicht anderweitig angegeben, alle Marken des adidas Konzerns für das Kalenderjahr 2009. Feedback ist uns wichtig Wir sind immer interessiert daran, was Leser über unsere Berichte denken. Nur so können wir unsere Berichterstattung verbessern. Der letztjährige Bericht wurde in Fachzeitschriften rezensiert und wir erhielten zudem allgemeines Feedback von unseren Stakeholdern. Darüber hinaus prüften Studenten aus ganz Asien unseren Bericht 2008 im Rahmen einer Konferenz in Singapur zur sozialen Verantwortung von Unternehmen. Unser Leiter des SEA-Teams in Asien fungierte dort als Jury-Mitglied. Das Feedback der Studenten drehte sich in erster Linie darum, dass wir unsere Berichte für junge Menschen interessanter machen können, indem wir unsere Online-Präsenz attraktiver gestalten. Wir haben all dieses Feedback in den diesjährigen Bericht mit einfließen lassen. Nachhaltigkeitsbericht 2009 10 UMWELT Nachhaltigkeitsbericht 2009 11 Umwelt Lesen Sie auch „Parksports: Eine nachhaltige Bekleidungskollektion“ auf Seite 19. Beschaffung UND Fertigung Der Großteil unserer Umweltauswirkungen geht auf die Pro duktionsphase zurück. Dabei ist hervorzuheben, dass fast die gesamte Fertigung von unabhängigen Herstellern und nicht von uns selbst durchgeführt wird. Hier trägt der Einsatz von Ressourcen wie z. B. Energie zum Klimawandel bei, und beim Fertigungsprozess fällt zudem meist Abfall an. Jedes Produkt hat in jeder Phase seines Lebenszyklus Auswirkungen auf die Umwelt. Wenn wir aufmerksam diese einzelnen Phasen des Produktlebenszyklus untersuchen, können wir die jeweiligen Auswirkungen genau identifizieren und analysieren, wie wir diese verbessern können. Wir unterstützen unsere Hersteller bei der Senkung der Umweltauswirkungen in den verschiedenen Produktionsprozessen (beispielsweise für Schuhe und Bekleidung). Unsere Zulieferer wissen, dass wir ihre Umweltleistung messen und aufzeichnen und dass ihre Fortschritte für unsere gemeinsame Geschäfts beziehung von großer Bedeutung sind. Weitere Informationen dazu erhalten Sie unter „Ökologische Ausrichtung der Beschaffungskette“ auf Seite 21. Die größten Umweltauswirkungen entstehen durch den Verbrauch von Energie, Wasser, Materialien und Chemikalien bei der Fertigung der Produkte. Wir unterstützen unsere Zulieferer dabei, Wege zu finden, wie sie die Auswirkungen des Produktionsprozesses reduzieren können. Wir sind uns darüber hinaus bewusst, dass wir im Produktdesign und in der Produktentwicklung die Chance haben, innovativ zu sein und bessere Produkte zu schaffen. Eigene Standorte Wir beschäftigen fast 40.000 Mitarbeiter in mehr als 170 Tochter gesellschaften auf der ganzen Welt. Zu unseren eigenen Standorten zählen Büros sowie eine geringe Anzahl an eigenen Produktions stätten und Logistikzentren. In diesen Gebäuden werden Energie, Wasser und andere Ressourcen wie z. B. Papier verbraucht, aber es wird auch Abfall produziert. Marketing Marketing bedeutet, innovative Konzepte zu entwickeln und festzulegen, wie wir unsere Produkte erfolgreich vermarkten können. Bei der Produktentwicklung haben wir die Chance, unsere Umweltfreundlichkeit unter Beweis zu stellen. Wir haben spezielle Kollektionen mit nachhaltigeren Produkten eingeführt, die aus recycelten Materialien und mit der größtmöglichen Umweltverträglichkeit gefertigt wurden. Deshalb haben wir uns für unsere eigenen Standorte Umweltziele gesetzt: Beispielsweise möchten wir unseren eigenen relativen Energieverbrauch bis 2015 um 20% senken. Daneben haben wir so genannte „Green Teams“ eingerichtet. Sie setzen sich aus Mitarbeitern zusammen, die ihre Arbeitskollegen dazu ermutigen sollen, einen eigenen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Design Unsere Designer sind bestrebt, Produkte zu schaffen, die den Bedürfnissen unserer Kunden gerecht werden – sowohl was die Leistung als auch das Design der Produkte betrifft. Dabei können die Entscheidungen unserer Designer die Umweltauswirkungen in späteren Prozessschritten deutlich beeinflussen. Je einfacher und standardisierter wir beispielsweise unsere Muster gestalten, desto weniger Abfall und Emissionen fallen bei der Produktion an. Transport Der Treibstoffverbrauch für den Transport von Produkten aus den Herstellerländern zu den jeweiligen Vertriebsmärkten verursacht Kohlendioxidemissionen, die wesentlich zur Klimaveränderung beitragen. Um die Umweltauswirkungen unserer Warentransporte so gering wie möglich zu halten, werden unsere Produkte überwiegend auf dem Seeweg verschickt. Nur in dringenden Fällen oder bei besonders hoher Nachfrage, wie etwa während globaler Sportveranstaltungen, entscheiden wir uns für den Transport unserer Produkte per Luftfracht. Weitere Informationen zur „Produktentwicklung“ finden Sie auf Seite 15. Entwicklung Unsere Entwickler arbeiten eng mit unseren Herstellern zusammen, um sicherzustellen, dass die Produkte gemäß unseren Standards gefertigt werden. Zu diesem Zweck erstellen sie ausführliche technische Spezifikationen und berücksichtigen dabei Aspekte wie z. B. die Umweltauswirkungen verschiedener Materialien. Wir bewerten die Umweltverträglichkeit der von uns eingesetzten Materialien. Dabei betrachten wir auch die Ressourcen, die zum Anbau der Rohstoffe, die später in unseren Materialien eingesetzt werden, erforderlich sind. Unser Ziel ist es, nur diejenigen Materialien auszuwählen, die den geringsten Ressourcenverbrauch aufweisen. Zudem fördern wir den Einsatz von recycelten Materialien. Die „Sichtweise eines Schuhentwicklers“ können Sie auf Seite 18 nachlesen. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter „Unsere eigenen Standorte“ auf Seite 13. Wir sind bestrebt, den Anteil der per Luftfracht versendeten Waren mithilfe einer genauen Überwachung unserer Produktionsplanung so weit es geht zu beschränken. Weitere Informationen zum Thema „Transport“ finden Sie auf Seite 22. Nutzung und Entsorgung von Produkten Wenn Produkte das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht haben und entsorgt werden müssen, tragen sie zum zunehmenden Abfallproblem unserer Gesellschaft bei. Die Entsorgung gebrauchter Produkte wird durch die jeweiligen Gesetze und Bestimmungen der einzelnen Länder und Regionen geregelt. Wir leisten unseren Beitrag zur Abfallvermeidung, indem wir mehr Komponenten aus Recyclingmaterialien in unseren Schuhen einsetzen. Mit unserer Strategie 2015 setzen wir uns weitere ehrgeizige Ziele im Bereich Umweltschutz. Weitere Informationen zu unserer „Umweltstrategie 2015“ finden Sie auf Seite 12. Nachhaltigkeitsbericht 2009 12 Strategie 2015 aufweisen müssen. Richtlinien zum nachhaltigen Design helfen den Innovations- und Produktentwicklungsteams dabei, umweltfreundliche Produkte zu kreieren, ohne dabei Kompromisse bei der Leistung eingehen zu müssen. Weitere Informationen zur „Produktentwicklung“ finden Sie auf Seite 15. „Als weltweit tätiges Unternehmen verursachen wir erhebliche Gesamtauswirkungen auf die Umwelt. Um eine gute Strategie zu erarbeiten, muss jeder einzelne Bereich des Unternehmens genauestens untersucht werden, um herauszufinden, wo die größten Umweltbelastungen entstehen. Daraufhin können wir dann einen Plan erstellen, um die Umweltverträglichkeit zu erhöhen“, sagt Karin Ekberg, Leiterin der Abteilung Environ mental Services des adidas Konzerns. „Bei einer vernünftigen Umweltschutzpolitik geht es darum, natürliche Ressourcen wie Energie oder Wasser viel bewusster und effizienter einzusetzen. Dadurch lassen sich gleichzeitig auch Betriebskosten einsparen.“ Karin Ekberg deutet auf die Chancen hin, die sich im Markt ergeben: „Unser Unternehmen kann auf eine herausragende Geschichte an Innovationen zurückblicken, auf die wir bei der Entwicklung neuer, nachhaltiger Produktkonzepte aufbauen können.“ Berücksichtigung aller Faktoren Durch die Berücksichtigung aller Faktoren in den Geschäftsbereichen bzw. der Wertschöpfungskette, wie Karin Ekberg sie nennt, wurden drei Kernprinzipien definiert: • Nachhaltiger Einsatz von Ressourcen. •Senkung unserer Emissionen. •Eingrenzung von Risiken und Gefährdungen durch Chemikalien. Der Fokus liegt also auf den Bereichen Energie, Klimawandel, Wasser (Senkung des Wasserverbrauchs und des Abwasserauf kommens), Abfall sowie Chemikalien. Welches Ziel verfolgen wir? Das Gesamtziel besteht darin, die Umweltverträglichkeit unseres Unternehmens insgesamt kontinuierlich zu verbessern. Karin Ekberg erklärt, wie das geschehen soll: „Wir möchten dies erreichen, indem wir bei unserer täglichen Arbeit vorbildliche Umweltpraktiken einsetzen. Darüber hinaus erwarten wir von unseren Zulieferern, das Gleiche zu tun. Für unsere eigenen Standorte haben wir bereits ehrgeizige Ziele für 2015 festgelegt. Doch wir werden noch einen Schritt weiter gehen und messbare und effektive Ziele für die gesamte Wertschöpfungskette aufstellen. Diese betreffen dann alle Marken, Funktionsbereiche und Regionen sowie unsere globale Beschaffungskette. Obwohl es sich hierbei um eine anspruchsvolle Aufgabe handelt, möchten wir dies bis Ende 2010 erreicht haben.“ Alle Unternehmensbereiche werden eingebunden Karin Ekberg überlässt nichts dem Zufall. Jeder Bereich des Unternehmens wird untersucht. Beispielsweise spielen Um weltaspekte im Innovationsbereich eine große Rolle. Hier wird es Vorgaben geben, wie viele Modelle ökologische Merkmale Unsere eigenen Standorte Bei unseren eigenen Standorten haben wir im Rahmen der 2008 gestarteten Green Company Initiative spezielle Ziele gesetzt. Ein wichtiges Ziel ist die relative Senkung des Energieverbrauchs um 20%. Darüber hinaus wollen wir durch den Einsatz erneuerbarer Energien die CO2-Emissionen um weitere 10% senken. Diese Ziele stehen im Einklang mit unserer CO2-Strategie mit den folgenden Prioritäten: 1.Senkung des Energieverbrauchs und der Energieintensität 2. Nutzung von Energiequellen mit geringeren CO2-Emissionen 3.Berücksichtigung von Projekten, die den CO2-Ausstoß ausgleichen Weitere Informationen hierzu finden Sie unter „Green Company“ auf Seite 13. Unsere Beschaffungskette Die wohl größten Herausforderungen liegen in der Beschaf fungskette. Dieser Teil der Wertschöpfungskette zeigt die größten Gesamtauswirkungen auf die Umwelt. Die Maßnahmen unserer Hersteller können wir jedoch nur zum Teil beeinflussen. Unsere Umweltstrategie für die Beschaffungskette umfasst folgende Punkte: •Risikomanagement – Konzentration auf Umweltrisiken in Verbindung mit spezifischen Fertigungsprozessen und Zulieferern durch den Einsatz von Risikobewertungs- und Audit-Instrumenten. •Aufbau einer erstklassigen Beschaffungskette – Zusammenarbeit mit unseren Zulieferern zur kontinuierlichen Verbesserung ihrer Abläufe. Im Zentrum stehen dabei Beratungen und Schulungen; der Erfolg wird anhand jährlicher Zielsetzungen gemessen. •Mehr Einfluss durch Partnerschaften – Aufbau von Partnerschaften überall dort, wo diese zur Leistungssteigerung der gesamten Branche beitragen können. Weitere Informationen hierzu finden sich unter „Ökologische Ausrichtung der Beschaffungskette“ auf Seite 21. Nutzung und Entsorgung von Produkten Wir greifen bei unseren Produkten zum Teil auf recycelte Materialien zurück. Bei der Entsorgung unserer Produkte müssen wir eng mit den örtlichen Abfallbehörden und anderen Beteiligten zusammenarbeiten. Hierbei liegt unser Ansatz in der Förderung unterschiedlicher Partnerschaften, sofern diese aus technischer und umweltpolitischer Sicht durchführbar sind. Nächste Schritte In Zukunft werden wir unseren Fokus verstärkt auch auf andere Bereiche wie z. B. Transport und unser Einzelhandelsgeschäft richten. Im Jahr 2010 wird eine Expertengruppe bestehend aus Mitarbeitern aller Kernfunktionen unseres Konzerns die genauen Ziele und Prioritäten für die einzelnen Geschäftsbereiche erarbeiten. Diese fließen dann in unsere Zukunftsstrategie zum Umweltschutz 2015 mit ein. Weitere Informationen zu unserer „Green Company Initiative“ finden Sie auf Seite 13. Nachhaltigkeitsbericht 2009 13 Green Company Ein emissionsfreies Unternehmen. Das ist die kühne Vision unserer Green Company Initiative, die wir im Oktober 2008 gestartet haben. Es geht hierbei darum, die Gesamtauswirkungen unserer eigenen Standorte auf die Umwelt zu reduzieren – in unseren Büros, unseren Logistikzentren und unseren eigenen Produktionsstätten. Wir wollen das Rad nicht neu erfinden. Unsere einzelnen Marken und unsere Standorte auf der ganzen Welt leisten bereits gute Arbeit. Doch im Rahmen der Green Company Initiative werden all diese Ansätze unter einem Dach vereint und können auf dem bisher Erreichten aufbauen. Unsere Strategie sieht den Weg hin zu einem emissionsfreien Unternehmen vor. Dazu sind folgende Punkte besonders wichtig: Vorschläge unterbreiten und Hilfe anbieten, um Umweltschutz initiativen an ihren Arbeitsplätzen voranzutreiben. Viele unserer Niederlassungen verfügen bereits über ein Green Team, und wir ermutigen alle Standorte, bis Ende 2010 ein Green Team einzurichten. Nachfolgend finden Sie Einzelheiten zu unseren Tätigkeiten an ausgewählten Standorten. Die wichtigsten Zielsetzungen für das Jahr 2015 unserer Green Company Initiative können Sie im Internet einsehen unter www.adidas-Group.com/de/SER2009 Weitere Informationen zu unserer Umweltleistung im Jahr 2009 finden Sie auf Seite 59. Unsere eigenen Standorte •Integration vorbildlicher Umweltpraktiken in unser gesamtes Handeln. •Maximale Steigerung der Umwelteffizienz. •Fördern und Nutzen des Umweltengagements unserer Mitarbeiter. Die ersten Schritte Welche Schritte haben wir also im Jahr 2009, dem ersten Jahr der Initiative, ergriffen? Zunächst kamen wir überein, dass ein Umweltmanagementsystem für unsere folgenden fünf Verwaltungshauptstandorte der sinnvollste Ansatz ist: •Canton (Massachusetts), Carlsbad (Kalifornien) und Portland (Oregon) in den USA. •Montreal in Kanada. •Unsere Konzernzentrale in Herzogenaurach, Deutschland. All diese Standorte sollen ab Anfang 2011 über ein Umweltmanage mentsystem verfügen, das nach der internationalen Norm ISO 14001 zertifiziert ist. Im Zentrum eines solchen Systems stehen dabei in erster Linie Planung, Umsetzung und Prüfung, um festzustellen, wo die Auswirkungen auf die Umwelt liegen, um so die schwerwiegendsten angehen zu können und um einen verbindlichen Prozess der kontinuierlichen Verbesserung einzuführen. In Vorbereitung auf eine Zertifizierung haben wir Umweltprüfungen an unseren Verwaltungshauptstandorten sowie an unseren Produktionsstandorten und einigen wichtigen Logistikzentren durchgeführt (24 Standorte insgesamt). Wir konnten dadurch eine erhebliche Datenmenge erfassen und anhand dieser festlegen, wie wir unsere Leistungen messen und welche Ziele wir für die einzelnen Standorte aufstellen werden. Zielvorgaben Wir haben nicht nur Ziele für einzelne Bereiche, sondern auch für den gesamten Konzern festgelegt. Diese konzentrieren sich auf das Jahr 2015. Zu den wichtigsten Zielen zählen: •Senkung unseres relativen Energieverbrauchs um 20%. •Senkung unserer relativen CO2-Emissionen um 30%, u. a. auch durch den Einsatz erneuerbarer Energien. •Reduzierung des Papierverbrauchs um 50% pro Mitarbeiter. Jeder einzelne Standort wird dazu beitragen, die Gesamtziele des Konzerns zu erreichen. Wir wissen, dass dies ohne das aktive Engagement unserer Mitarbeiter nicht möglich ist. Im September 2009 haben wir deshalb das Konzept der „Green Teams“ ins Leben gerufen. Zu diesen Teams gehören engagierte Mitarbeiter, die „Unterstützung durch die Konzernleitung ist immer eine tolle Sache“, sagt Tim Glackin. „Daher ist die Green Company Initiative eine große Hilfe dabei, all unsere Bemühungen zu verstärken.“ Tim Glackin ist für das Standortmanagement bei adidas in Portland, Oregon, verantwortlich. Er und sein Team setzen seit dem Umzug an diesen Standort vor neun Jahren ökologische Verbesserungen um. Tim Glackin betont jedoch, dass die Green Company Initiative der ganzen Sache einen richtigen Schub gegeben hat. Energieverbrauch senken „Wir hatten bereits zwei alte Kessel ausgetauscht und ein völlig neues Energiemanagementsystem installiert. Doch dank der Green Company Initiative konnten wir noch einen Schritt weiter gehen. Zum Beispiel haben wir eine neue Lichtsteuerung installiert, die automatisch das Licht in unbenutzten Bereichen des Gebäudes ausschaltet.“ An der Ostküste der USA in der Zentrale von Reebok in Canton, Massachusetts, stimmt Doug Noonan, Leiter der Abteilung Group Corporate Real Estate, mit der Einschätzung von Tim Glackin überein: „Mit der Green Company Initiative können wir uns auf die Dinge konzentrieren, die uns den größten Nutzen bringen. Die Initiative hilft uns dabei, ein neues Verständnis für diese Aspekte zu entwickeln, und bestärkt uns, jeden Tag nach Verbesserungen zu streben. Durch diesen neuen Denkansatz können wir unseren Einfluss auf unsere Gesamtauswirkungen auf die Umwelt entscheidend verstärken.“ Der Standort in Canton ist mit 65.000 m² etwa doppelt so groß wie der Standort in Portland. Dennoch sind die Probleme sehr ähnlich. „Energie, Wasser, Papierverbrauch und Abfall. In diesen Bereichen besteht Verbesserungspotenzial und hier können wir die Geschäfts- mit den Nachhaltigkeitszielen in Einklang bringen.“ Nachhaltigkeitsbericht 2009 14 Streben nach Win-win-Situationen Das Gebäudemanagementsystem von Doug Noonan passt die Lichtverhältnisse in den einzelnen Etagen automatisch an die jeweilige Tages- und Jahreszeit an. Zwar lagen die Investitionskosten für das System im fünfstelligen Bereich, sie werden sich aufgrund der reduzierten Stromkosten jedoch innerhalb von weniger als zwei Jahren amortisiert haben. Nach genau dieser Art von Win-win-Situation sucht Doug Noonan. Als Bau- und Umweltingenieur mit Erfahrung in staatlich regulierten Branchen möchte sich Doug Noonan immer erst der Vorteile neuer Initiativen für das Unternehmen sicher sein, bevor er sie umsetzt. „Als die Green Company Initiative gestartet wurde und sich für die Einrichtung eines Umweltmanagementsystems aussprach, war ich zunächst skeptisch. Aufgrund des erheblichen administrativen Aufwands dachte ich ehrlich gesagt erst, es sei reine Zeit- und Geldverschwendung. Doch ich habe mich geirrt. Ein Management system legt Verbesserungspotenziale offen, da der Prozess gewährleistet, dass alle relevanten Zahlen und Daten gesammelt werden und so zu weiteren Verbesserungen anspornt.“ Das trifft zweifelsohne auch auf die Standorte des Konzerns in Deutschland zu. Hier wurde ein neues elektronisches Energie kontrolls ystem eingeführt, das den Energieverbrauch an 500 verschiedenen Punkten misst. Es deckt die Konzernzentrale in Herzogenaurach, die Produktionsstätte in Scheinfeld sowie das Logistikzentrum in Uffenheim ab. Anhand der erfassten Daten können die Einstellungen für die Klimatisierung der Gebäude auf Grundlage einer umfangreichen Anforderungsanalyse erfolgen. Dadurch kann die größtmögliche Effizienz gewährleistet werden. Erste Initiative zum CO2-Ausgleich Detlev Reckert, Leiter der Abteilung Facilities & Services in Deutschland, erklärt die erste Initiative des adidas Konzerns zum CO2-Ausgleich: „Wir konnten berechnen, dass unser Gasverbrauch in Herzogenaurach, der Produktionsstätte in Scheinfeld und dem Logistikzentrum in Uffenheim zu jährlichen CO2-Emissionen in Höhe von 1.400 Tonnen führt, die wir kompensieren möchten. Wir haben uns dabei für eine Form des Ausgleichs entschieden, die im Einklang mit dem Kyoto-Protokoll zum Klimawandel steht. Wir investieren in diesem Zusammenhang in Projekte, bei denen die von uns ausgestoßene Menge an CO2-Emissionen in Entwick lungsl ändern reduziert wird. Dieses Vorgehen ist weitaus wirksamer, als die Emissionen direkt an den Standorten des adidas Konzerns in Deutschland zu senken. Eines der von uns unterstützten Projekte ist das „CAMIL Itaqui Biomass Electricity Generation Project“ in Itaqui City im brasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul. Bei diesem Projekt wird Strom durch die Verbrennung von Biomasse (Holz oder Pflanzen) generiert, wobei im Gegensatz zur Verbrennung fossiler Brennstoffe keine Nettoemissionen entstehen. Es ergeben sich also Einsparungen, da neue Biomasse in relativ kurzer Zeit angebaut werden kann und die neu gepflanzten Pflanzen oder Bäume dann in etwa die gleiche Menge an CO2 absorbieren, die durch den Verbrennungsprozess freigesetzt wurde.“ Weniger ist mehr Doug Noonan und seine Kollegen in Canton haben sich auch dem Thema Abfallvermeidung gewidmet, so dass inzwischen alle Kartonverpackungen sowie Flaschen und Dosen aus der Kantine recycelt werden. In Portland konnte das Team die Gesamtabfallmenge in den letzten beiden Jahren um 25% reduzieren. Außerdem wird auf Mülltüten in den Abfalleimern verzichtet, so dass in etwa 180.000 Plastiktüten pro Jahr eingespart werden. Die Abfalleimer werden nun mit einem umweltfreundlichen Desinfektionsmittel gereinigt. Dank der Unterstützung des Green Teams fand in den 30 Küchen und zwei Cafeterias auf dem Gelände zudem eine kleine Revolution statt. Etwa 90% der Pappbecher und -teller wurden durch Porzellangeschirr oder Edelstahl-Becher zum Mitnehmen ersetzt. Die „umweltfreundlichen“ Küchen wurden mit einem Film, der auf den Fernsehgeräten des Firmengeländes lief, und durch neue Poster zu den „Küchenregeln“ beworben. Im Reebok Logistikzentrum im kanadischen Montreal konnte Facility Manager Joel Gosselin die Mitarbeiter ebenfalls dazu bewegen, auf Einweg-Becher zu verzichten. Damit werden 50.000 Styroporbecher pro Jahr eingespart. Green Teams machen den Unterschied Eine der Herausforderungen für Doug Noonan im Jahr 2010 ist die Abschaffung des Einweg-Geschirrs und -Bestecks in der Cafeteria. Für dieses Projekt wird er das Green Team am Standort Canton um Hilfe bitten. „Das Green Team ist hier der Schlüssel zum Erfolg. Im Moment werden rund ein Drittel der Mahlzeiten außerhalb der Cafeteria eingenommen. Porzellanteller würde keiner abgewaschen zurückbringen, daher ist die Angelegenheit etwas schwierig. Ich weiß, dass wir bei vielen Kollegen Über zeugungsarbeit leisten müssen. Und dabei kann uns das Green Team wirklich helfen.“ Dem kann Tim Glackin nur zustimmen. „Ich treffe mich einmal pro Monat mit dem Green Team und wir besprechen dann unsere Fortschritte im Hinblick auf unsere Zielvorgaben. Die Sache ist recht einfach: Ohne das Green Team könnte ich die Ziele niemals erreichen. Das Team trägt entscheidend dazu bei, Initiativen voranzutreiben.“ Der „Green Company“-Ansatz läuft bisher sehr gut. Dank der aktiven Hilfe der Green Teams an den einzelnen Standorten herrscht trotz aller Herausforderungen Zuversicht, dass der Konzern seinem Ziel, ein emissionsfreies Unternehmen zu sein, mit großen Schritten näher kommen kann. Nachhaltigkeitsbericht 2009 15 Grüne IT Produktentwicklung Nachhaltiges Design Der Ansatz zu nachhaltigem Design soll ökologische Gesichtspunkte in den Produktentwicklungsprozess einbinden. Wir wenden diesen Ansatz an und stellen uns dabei u. a. folgende Fragen: • Welche Umweltauswirkungen hängen mit der Herkunft des Materials zusammen? • Wie können wir Ressourcen einsparen? • Können wir die Emissionen minimieren? • Ist das Endprodukt sicher und frei von schädlichen Materialien? Die Abteilung Global IT konnte den Energieverbrauch der Server des adidas Konzerns erheblich reduzieren, indem die meisten Server in einem neuen Rechenzentrum in unserer Konzernzentrale in Herzogenaurach untergebracht wurden. Bei der Planung dieser Initiative stellte das Team folgende Ziele heraus: • Einen entscheidenden Beitrag zu den Bemühungen des Unternehmens zu mehr Nachhaltigkeit leisten. • Steigerung der Effizienz. • Senkung des Bedarfs an fossilen Brennstoffen. • Senkung der operativen Ausgaben. Die gesamte IT-Anlage wurde genauestens geprüft und einige der topaktuellsten Neuerungen, die auf dem Gebiet der „Grünen IT“ erhältlich sind, implementiert. Die durchgeführten Maßnahmen umfassten unter anderem eine spezielle Anordnung der Server im neuen Rechenzentrum, um warme und kühle Luftmassen besser voneinander trennen zu können. Gleichzeitig wird die Raumtemperatur in den Serverräumen nunmehr durchweg gemessen. Dies hat dazu beigetragen, die benötigte Menge gekühlter Luft zu reduzieren, die in den Serverraum gepumpt werden muss. Weniger Kühlung bedeutet geringeren Energiebedarf und damit geringere Kosten. Entscheidung für Energieeffizienz Die Abteilung Global IT kaufte die neuen Server vom ersten Anbieter, der durch das Energy Star Programm der US-Regierung, das energieeffiziente Produkte fördert, unterstützt wurde. Das Team konnte mit der Entscheidung für energieeffiziente Server, die nun zu unserem Standardinventar gehören, den Stromverbrauch um 18% senken. Durch die fortwährende Aufzeichnung des Stromverbrauchs der Server kann Global IT schnell erkennen, welche Geräte in Kürze das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben werden und ausgetauscht werden müssen. Geschäftsprozesse umstellen Neben dem Management des Energieverbrauchs im Rechenzentrum kann neue Technologie auch die Umweltverträglichkeit anderer Geschäftsprozesse erhöhen. Beispielsweise kann die CO2-Bilanz verbessert werden, wenn wir digitale Prototypen neuer Produkte erstellen, anstatt physische Muster in alle Welt zu versenden. Weitere Informationen zur „Virtuellen Produktentwicklung“ finden Sie auf Seite 19. Herkunft des Materials Wurde das Material aus Erdöl und damit aus nicht erneuerbaren Ressourcen hergestellt? Wenn das Material aus pflanzlichen Stoffen besteht, wie wurden die Pflanzen angebaut? Steht dieser pflanzliche Rohstoff im Wettbewerb mit Agrargütern, die für den Verzehr angebaut werden? Ressourcenschonung Ist das Material erneuerbar, recycelt bzw. recyclingfähig? Kann die Menge der verwendeten Materialien reduziert werden bzw. können mehr Recycling- als Neumaterialien genutzt werden? Kann das gleiche Material in verschiedenen Produkten verwendet werden? Können wir Muster standardisieren und so den Materialverbrauch senken? Emissionen minimieren Unser Produktdesign ist auf eine Minimierung der Treibhausgas emissionen und Abfälle während des Produktionsprozesses ausgerichtet. Unsere Zielsetzung ist, das Produkt so zu gestalten, dass es leicht recycelt werden kann und dennoch langlebig und von hoher Qualität ist. Sichere, gesundheitsverträgliche Produkte Wir streben danach, den Einsatz von Chemikalien so weit es geht zu reduzieren. Wir möchten sicherstellen, dass keine gefährlichen Chemikalien eingesetzt werden bzw. im Endprodukt verbleiben. Wir wenden die strengsten Standards auf weltweiter Ebene an. Dabei müssen unsere Zulieferer sicherstellen, dass: • Die Materialien weder bei der Verwendung noch bei der Entsorgung giftig sind. • Die verwendeten Materialien nicht zu schädlichen Emissionen beim Fertigungsprozess führen. Wir aktualisieren unsere Standards und Richtlinien zu Gefahrstoffen („A-01-Materialanforderungen“) jährlich. Außerdem passen wir unsere Richtlinien und internen Prozesse in regelmäßigen Abständen neuen gesetzlichen Bestimmungen an, z. B. dem US Consumer Product Safety Improvement Act (CPSIA) oder der EU-Verordnung zur Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe (REACH). Die aktuellen A-01-Materialanforderungen können Sie von unserer Unternehmenswebsite herunterladen. Nachhaltigkeitsbericht 2009 16 Materialien Mit dem Ansatz zu nachhaltigem Design sollen Innovationen bei der Umweltverträglichkeit der Materialien, die wir bei der Entwicklung unserer Produkte einsetzen, erzielt werden. Er berücksichtigt dabei die Umweltauswirkungen der Materialien während ihres gesamten Lebenszyklus. Welche Materialien vermeiden Abfall bzw. haben weniger Auswirkungen auf die Umwelt? Wo können wir recycelte und nachhaltige Materialien einsetzen? Wie können wir unsere Prozesse nachhaltiger gestalten? Nachhaltige Materialien Nachhaltige Materialien sind Materialien, deren Gesamtausw ir kungen auf die Umwelt während ihres gesamten Lebenszyklus geringer sind als bei herkömmlichen Materialien. Wir berück sichtigen mehrere Faktoren für die Beurteilung der Nachhaltigkeit eines Materials. Dazu zählen unter anderem die benötigte Anbaufläche für den Rohstoff sowie der Energie- und Wasserver brauch. Wir optimieren unsere eigenen Richtlinien zu nachhaltigen Materialien und ergänzen sie kontinuierlich um weitere Materialien, die dank neuer Technologien verfügbar geworden sind. Außerdem überarbeiten wir regelmäßig unsere Definition eines „aus ökologischer Sicht bevorzugten Materials“, um unseren Bewertungsprozess so stabil wie möglich zu gestalten. Zu den am häufigsten eingesetzten Materialien zählen recycelter Polyester, Bio-Baumwolle, Fasern aus Polylactid (PLA), Tencel (eine Faser aus Zellstoff), Mulesing-freie Wolle für Bekleidung und Leder. Der Einsatz von „Better Cotton“-Baumwolle ist in Planung. Einige dieser Materialien werden nachfolgend kurz beschrieben. Recycelte Materialien Wir beziehen verschiedene recycelte Komponenten für unsere Produkte wie z. B. Innenschuhsohlen, Textilien, Metalle, Kunststoffe, Verpackungsmaterialien und Gummi. Der Einsatz recycelter Materialien vermeidet Abfall, senkt den Verbrauch neuer Rohstoffe und verringert zudem den Gesamtenergieverbrauch bei der Fertigung von Produkten. Ein Beispiel hierfür ist die Verwendung von Recyclingmaterialien in den Sohlenbereichen der Schuhe. Dabei gibt es zwei verschiedene Ansätze: Einmal wird auf Einspritz-Komponenten oder Blocker zurückgegriffen, die keinerlei Abfall verursachen. Auf der anderen Seite können Produktionsabfälle zermahlen und dann als recycelte Materialien wiederverwendet werden. Der gleiche Recycling-Ansatz lässt sich für Einlegesohlen in Schuhen anwenden. Es muss jedoch beachtet werden, dass der Recyclingprozess Energie benötigt und die Wiederverwertung zudem das Material beanspruchen kann. Daher prüfen wir bei jedem von uns genehmigten Recyclingmaterial genau, ob es einerseits weniger Energie und Ressourcen benötigt als nichtrecycelte Materialien, und andererseits dennoch unsere hohen Qualitätsstandards erfüllt. Recycelter Polyester (PES) Recycelter Polyester ist eine synthetische Faser aus sogenannten Sekundärabfällen wie z. B. Plastikflaschen und Altkleidung. Das Rohmaterial wird wiederverwertet und anschließend zu Fasern gesponnen. Recycelter Polyester verringert die Abhängigkeit von Erdöl, vermeidet Abfall und reduziert toxische Emissionen aus Müllverbrennungsanlagen. Wir haben die erste sogenannte „Lebenszyklus-Analyse“ von recyceltem Polyester in Auftrag gegeben, um die ökologischen Vorteile des Materials gegenüber neu hergestelltem Polyester zu bestimmen. Dabei haben wir festgestellt, dass je nach angewendeter Methode Einsparungen zwischen 40 und 85% beim Energieverbrauch aus nicht-erneuerbaren Energiequellen erreicht werden können und das Treibhauspotenzial um 25-75% gesenkt werden kann. Bio-Baumwolle Bio-Baumwolle wird ohne den Einsatz synthetischer Pestizide oder Düngemittel sowie aus nicht genetisch veränderten oder behandelten Samen angebaut. Bevor ein Betrieb eine BioZertifizierung erhält, wird er durch eine akkreditierte Zertifizierungsorganisation anhand strenger internationaler Standards überprüft. Die Umstellung eines landwirtschaftlichen Betriebs vom herkömmlichen zum Bio-Anbau dauert mindestens drei Jahre. Wir haben ein Nachverfolgungssystem eingeführt, das auf dem Organic Exchange Blended Standard basiert. Damit kann unsere gesamte Bio-Baumwolle ausgehend vom Produkt bis zurück auf das Anbaufeld zurückverfolgt und so der Ursprung des Materials aus biologischem Anbau nachgewiesen werden. Dadurch können wir unsere Produkte mit dem Label „Baumwolle aus biologischem Anbau“ auszeichnen. Weitere Informationen über Organic Exchange finden Sie online unter http://organicexchange.org/oecms/ Better Cotton Initiative (BCI) Der adidas Konzern ist bestrebt, mehr Bezugsquellen für nachhaltig angebaute Baumwolle zu finden. Aus diesem Grund verfolgen wir die Arbeit der von uns mitfinanzierten Better Cotton Initiative sehr genau. Die Better Cotton Initiative (BCI) hat sich zum Ziel gesetzt, die Umweltbedingungen in der konventionellen Baumwollindustrie zu verbessern. Das Hauptaugenmerk liegt darauf, in den BaumwollAnbaugebieten den Wasserverbrauch sowie den Einsatz von Pestiziden zu reduzieren. Dies soll durch Schulung der lokalen Baumwollproduzenten in effizienten Anbaumethoden ohne zusätzliche Kosten erreicht werden. Weitere Informationen zur Better Cotton Initiative erhalten Sie unter http://www.bettercotton.org Leder Bevor Tierhäute als Leder verwendet werden können, müssen sie zunächst gegerbt werden. Die Umweltauswirkungen, die mit diesen Gerbprozessen zusammenhängen, sind dem adidas Konzern seit Langem ein Anliegen. Aus diesem Grund gehören wir zu den Mitbegründern der Leather Working Group. Weitere Informationen zum Thema „Leder“ finden Sie auf Seite 17. Nachhaltigkeitsbericht 2009 17 Leder In diesem Abschnitt erfahren Sie mehr über das Engagement des adidas Konzerns zur Verbesserung der Umweltauswirkungen seiner Leder-Zulieferer. Außerdem wird ein Beitrag von Greenpeace über den Zusammenhang zwischen Leder und der Abholzung des Regenwaldes im Amazonas-Gebiet vorgestellt. Verbesserung der Umweltauswirkung von Leder Der adidas Konzern verwendet Leder vor allem als Material für seine Schuhe. Nachfolgend ein Überblick über die LederBeschaffungskette des adidas Konzerns: • In Tierhaltungsbetrieben (Viehwirtschaften und Viehweiden) werden Tiere zur Fleischproduktion und -distribution gehalten. • Fleischverarbeitende Betriebe kaufen das Vieh zur Schlachtung und zum anschließenden Vertrieb der Fleischprodukte. Dabei fallen Tierhäute als Nebenprodukte an, die jedoch nur einen geringen Anteil am Gesamtwert des Tiers haben. Die fleischverarbeitenden Betriebe verkaufen diese Rohhäute an Lederhersteller. • Lederhersteller kaufen die Häute und lassen in Gerbereien daraus Leder herstellen, das in der Schuhproduktion zum Einsatz kommt. • Die Schuhfabriken sind Hersteller für den adidas Konzern, die das fertige Leder des Lederzulieferers dann in Überein stimmung mit den Materialspezifikationen der Design- und Entwicklungsteams des adidas Konzerns verarbeiten. • Der adidas Konzern kauft die fertigen Schuhe von seinen Herstellern. Innerhalb der einzelnen Glieder der Leder-Beschaffungskette treten verschiedene Umweltauswirkungen auf. So kann zum Beispiel eine verstärkte Viehzucht aufgrund des erhöhten Bedarfes an Weideflächen zu vermehrter Abholzung von Waldgebieten führen. Außerdem werden beim Gerben erhebliche Mengen an Wasser und Chemikalien benötigt. Der adidas Konzern hat Maßnahmen ergriffen, um diese Auswirkungen zu minimieren. Wir wählen natürliche Materialien sorgfältig aus Wir verwenden grundsätzlich keine Rohmaterialien von bedrohten oder gefährdeten Tierarten, die auf der Roten Liste der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) stehen. Ebenso ist Leder, das durch nicht artgerechte Behandlung frei lebender oder gezüchteter Tiere gewonnen wird, für die Herstellung unserer Produkte nicht akzeptabel. Wir sagen „Nein“ zur Abholzung des REGENWALDES im Amazonas-Gebiet Ein Bericht von Greenpeace aus dem Jahr 2009 hat uns darauf aufmerksam gemacht, wie sehr der zunehmende Ausbau der Viehzucht im Amazonas-Gebiet zur illegalen Rodung des dortigen Regenwaldes beiträgt. Wir haben uns deshalb mit Greenpeace und unseren Lederzulieferern zusammengesetzt und die Ergebnisse des Berichts erörtert. Daraufhin haben wir zusammen mit anderen internationalen Markenunternehmen zu einem Moratorium gegen die Abholzung des brasilianischen Regenwaldes aufgerufen. Wir haben unsere Zulieferer aufgefordert, dieses Ziel zu unterstützen und Vorgaben aufgestellt, die sie erfüllen müssen. Die wichtigste Anforderung ist, dass die Fleischindustrie und Rinderzuchtbetriebe ein nachvollziehbares und transparentes Kontrollsystem einrichten müssen, um nachzuweisen, dass die in den Produkten des adidas Konzerns verwendeten Ledermaterialien ausschließlich von Tieren stammen, die nicht auf neu gerodetem Weideland gezüchtet wurden. Gerbereien müssen Umweltaudits bestehen Gerben bezeichnet den Prozess, bei dem aus rohen Tierhäuten Leder hergestellt wird. Dabei werden in der Regel spezielle Chemikalien und erhebliche Mengen Wasser benötigt. Vor diesem Hintergrund arbeiten wir mit anderen Unternehmen und Wissen schaftlern im Rahmen der BLC Leather Working Group an der Erstellung von Richtlinien, die es den Lederzulieferern ermöglichen, die Umweltleistung der Gerbereien zu bewerten. Unsere Lederzulieferer müssen diese als „Audit-Protokoll“ bekannten Richtlinien anwenden und die Standards der BLC erfüllen. Unsere aktuellsten Stellungnahmen zum Thema Leder finden Sie auf unserer Unternehmenswebsite. Nähere Informationen zur BLC Leather Working Group erhalten Sie unter http://www.blcleathertech.com/blc_Leather_Working_Group.aspx Aus Sicht von Greenpeace Oliver Salge und Tobias Riedl von Greenpeace Deutschland berichten über die Recherchen der Umweltschutzorganisation zu Leder von Rindern, die auf Weideflächen im Amazonas-Gebiet gehalten werden, die durch illegale Rodung des Regenwaldes entstanden sind. Der Amazonas-Regenwald ist für die Menschheit aus vielerlei Gründen von großer Bedeutung: Er ist einer der Orte mit der weltweit größten Artenvielfalt, er ist die Heimat indigener Völker und spielt eine entscheidende Rolle bei der Rettung des Weltklimas. Rund drei Viertel aller Treibhausgasemissionen Brasiliens gehen auf die Zerstörung der Wälder zurück. Damit ist Brasilien mittlerweile der viertgrößte Klimaverschmutzer der Welt. Bis dato wurden bereits 74 Millionen Hektar Regenwald vernichtet – eine Fläche, die der zweifachen Größe Deutschlands entspricht. Eine der Hauptursachen für diese Zerstörung ist die Rinderzucht. Etwa 80% der gerodeten Regenwaldflächen werden als neue Rinderweiden genutzt. Leder aus illegal gerodeten Regenwaldgebieten im Amazonas Greenpeace recherchierte drei Jahre lang intensiv zu diesem Thema und fasste die Ergebnisse im Bericht „Slaughtering the Amazon“ zusammen. Greenpeace fand heraus, wie große Rinderzuchtbetriebe an der illegalen Rodung des Regenwaldes im Amazonas-Gebiet, der Vertreibung indigener Stämme und an Sklavenarbeit beteiligt sind. Fleisch und Leder von Rindern, die auf neu angelegten und illegal gerodeten Flächen im Urwald gezüchtet werden, tauchen immer wieder in Gerbereien und fleischverarbeitenden Betrieben auf. Der Bericht deckte auf, inwieweit globale Markenunternehmen wie z. B. adidas über die Beschaffung von Leder von diesen Rinderzuchtbetrieben mit der illegalen Abholzung in Verbindung stehen. Millionen von Menschen tragen demzufolge Lederschuhe, die mit der Zerstörung des Regenwaldes im Amazonas-Gebiet in Zusammenhang gebracht werden können. Greenpeace forderte führende Schuhunternehmen – darunter adidas – auf, sich für den Erhalt des Regenwaldes einzusetzen. Würden die bekannten Markenunternehmen ihren Zulieferern klar zu verstehen geben, dass sie kein Leder aus illegal gerodeten Regenwaldgebieten kaufen, gäbe es deutliche Anreize für die Rinderzuchtbetriebe, ihre Zuchtpraktiken zu ändern. Nachhaltigkeitsbericht 2009 18 Markenunternehmen drängen Viehzüchter zu Veränderungen Als Greenpeace den Bericht an Vertreter des adidas Konzerns in der Zentrale in Herzogenaurach übergab, begann ein Dialog, der bis heute andauert. Innerhalb weniger Wochen erarbeiteten der adidas Konzern und andere Schuhunternehmen neue Beschaffungs richtlinien und forderten ihre Lederzulieferer auf, die Abholzung des Regenwaldes im Amazonas-Gebiet zu stoppen. Gleichzeitig führten sie ein System ein, das sicherstellen soll, dass die gelieferten Lederprodukte nicht von Rindern stammen, die auf neu gerodeten Flächen im Amazonas-Regenwald weiden. Dieser Schritt zwang die Rinderzuchtbetriebe wiederum dazu, Verhand lungen mit Greenpeace über ein Ende der Regenwald-Abholzung aufzunehmen. Der Druck der Schuhbranche, die Forderungen führender Supermarktketten sowie ein Gerichtsverfahren gegen einen der Rinderzuchtbetriebe führten schließlich zu einem Durchbruch. Am 5. Oktober 2009 einigten sich die vier größten Rinderzucht betriebe mit Greenpeace auf die sogenannte „Zero Deforestation“ (Null Abholzung). Die Umsetzung dieser Vereinbarung würde das Ende der Abholzung des Regenwaldes im AmazonasGebiet bedeuten. Die vollständige Umsetzung dieser Verpflichtung und der damit verbundene Stopp der Abholzung des Regenwaldes ist ein großer Schritt, der ohne das fortwährende gemeinsame Engagement von Greenpeace und den Markenunternehmen nicht durchsetzbar ist. Wir fordern daher adidas auf, den bisher eingeschlagenen Weg fortzusetzen und seine brasilianischen Zulieferer aufzufordern, der Rodung des Regenwaldes ein Ende zu setzen. Den vollständigen Bericht können Sie unter http://www.greenpeace.org/international/press/reports/ slaughtering-the-amazon herunterladen. Aus Sicht eines Schuhentwicklers „Großen Einfluss hatte eine einfache Änderung der Form. Wir haben das adiPRENE Dämpfungselement im Fersenbereich quadratisch gestaltet, wodurch keinerlei Abfall anfällt. Und da die meisten Modelle dieser Kollektion dieses Dämpfungselement aufweisen, multiplizieren sich die Materialeinsparungen enorm.“ Zunächst befürchtete das Team, dass der Einsatz nachhaltiger Materialien die Qualität beeinträchtigen könnte, was natürlich völlig inakzeptabel wäre. Nach eingehenden Analysen wurde jedoch festgestellt, dass diesbezüglich keinerlei Grund zur Sorge bestand. „Bei der Laufsohle konnten wir 5% recyceltes Gummi erneut einsetzen, das andernfalls entsorgt werden müsste. Detaillierte Untersuchungen haben gezeigt, dass wir bis zu 5% recyceltes Material verwenden können, ohne dass ein schnellerer Verschleiß des Fersenbereichs auftritt.“ Partnerschaftliche Zusammenarbeit Ein weiteres Schlüsselelement für den Erfolg des Projekts war die enge und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Materiallieferanten. „Wir haben unseren Zulieferern gesagt: Wir stehen vor dieser Herausforderung und wir erwarten, dass auch ihr euch dieser Herausforderung stellt. Und sie gingen wirklich darauf ein. Wenn wir ein Material in Betracht zogen, das nicht ganz geeignet war, schlugen sie eine nachhaltigere Alternative vor. So entstanden etwa unsere aktuellen Schnürsenkel aus recyceltem Polyester. Ab Frühjahr/Sommer 2010 werden alle Laufschuhe mit diesen Schnürbändern ausgestattet.“ Als die Prototypen des neuen adiZero XT fertig waren, testeten Andrew Barr und seine Kollegen diese und verglichen sie mit einem herkömmlichen Modell. Ein Leistungsunterschied konnte dabei nicht festgestellt werden. Dies stärkte ihre Zuversicht für den restlichen Entwicklungsprozess. Running hatte seinen neuesten Hochleistungsschuh entwickelt und konnte sich dabei gleichzeitig das Label „Better Place“ sichern. „Nachhaltigkeit kann manchmal schon als Last angesehen werden“, sagt Andrew Barr. „Doch am Ende haben wir unzählige Vorteile für den Alltag festgestellt. Wir konnten einige Prozesse beschleunigen und wir haben unseren Designansatz optimiert. Zwar waren die Kosten in manchen Bereichen etwas höher, in anderen Bereichen konnten wir hingegen Einsparungen erzielen. Am Ende wiegen die Vorteile die Kosten aber bei Weitem auf.“ Diese Ansicht wird anscheinend auch außerhalb des Unternehmens geteilt: Im Herbst 2009 wurde der adiZero XT mit dem Editor’s Choice Award von Runner’s World ausgezeichnet. Angesichts der Verpflichtung zu mehr Nachhaltigkeit verfolgen Produktmanager, Designer und Entwickler weiterhin einen proaktiven Ansatz, um neue Wege zu umweltverträglicheren Produkten zu finden. „Der große Durchbruch war erreicht, als wir feststellten, dass wir mit Umweltschutz auch Geld sparen können“, sagt Schuhentwickler Andrew Barr. Andrew Barr erinnert sich, wie er und seine Kollegen aus der Geschäftseinheit Running sich selbst der Herausforderung stellten, den ersten HochleistungsLaufschuh aus nachhaltigen Materialien zu entwickeln. Dahinter stand die Idee, mit dem neuen Modell adiZero XT nicht nur einen leistungsstarken Schuh zu entwickeln, sondern gleichzeitig ein Produkt zu schaffen, das die Kriterien des adidas „Better Place“ Programms erfüllt. So sorgten Design-, Entwicklungs- und Marketingteams für den Unterschied • Höhere Mustereffizienz und Reduzierung der Teilevielfalt um 15%. • Laufsohle aus weniger Teilen und Farben, dadurch Einsparungen von 100 g Gummi pro Schuhpaar. • Einsatz von vorgeformten Blockern, dadurch 45% weniger Abfall. • Maximaler Einsatz von recycelten Materialien, z. B. 5% aufgearbeiteter Gummi in der Laufsohle sowie Schaft und Schnürung aus recyceltem Material. • Schaft aus lösemittelfreien Synthesefasern. • Soweit möglich, Verwendung von Materialien aus erneuerbaren Quellen (z. B. beim Torsion System). • Vereinfachte Konstruktion. Nachhaltigkeitsbericht 2009 19 Parksports: Eine nachhaltige Bekleidungskollektion In diesem Abschnitt stellen wir vor, wie unsere Division Men’s Training eine neue Bekleidungskollektion mit besonderem Fokus auf Umweltverträglichkeit entworfen hat. Eines der aktuellsten Beispiele für den Lifestyle-Wandel ist der urbane Trend zu Fixed-Gear-Rädern (auch „Fixies“ genannt, Fahrräder ohne Leerlauf und Rücktrittbremse), die immer mehr Anhänger finden. Fixie-Radler trotzen den harten sportlichen Anforderungen des Radfahrens in der Stadt und verkörpern den abenteuerlustigen, urbanen Sportler, dem die Umweltvertr äg lichkeit seines Sports wichtig ist. Men’s Training wollte eine Kollektion entwickeln, die sowohl funktional als auch umweltverträglich ist. Dabei sollten alle Anforderungen des „Better Place“ Programms erfüllt werden. Men’s Training begann mit nachhaltigen Materialien und verwendete qualitativ hochwertige Mischungen aus 100% Bio-Baumwolle und 100% recyceltem Polyester. Um auch in Sachen Komfort und Style keine Wünsche offen zu lassen, wurde auf die adidas „Climate Cotton“ Technologie zurückgegriffen, die Feuchtigkeit von der Haut wegleitet. Schließlich wurden Ventilationselemente, Colourblock-Optik, Druckfarben auf Wasserbasis, Besätze aus recycelten Materialien sowie Mesh-Einsätze aus recyceltem Polyester hinzugefügt. Damit gelang Men’s Training eine Kollektion aus eleganter, bequemer, umweltfreundlicher Bekleidung. Das Ergebnis brachte für alle Seiten Vorteile. Der urbane Fixie-Fahrer kann Kleidung tragen, die nicht nur cool aussieht, sondern ihm auch das gute Gefühl gibt, die richtige Wahl getroffen zu haben. adidas Men’s Training hat sich von Anfang an dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben. Als zentraler Geschäftsbereich des adidas Konzerns wollte Men’s Training mit seiner Produktauswahl wegweisend sein. Men’s Training hat auf dem Erfolg der urbanen Radkollektion aufgebaut und diese erweitert. Was im Jahr 2008 im Bereich City Sports begann, wurde mittlerweile in die Gym-Kollektionen 2010 integriert und wird auch in den Produkten für die Olympischen Spiele 2012 in London und darüber hinaus zu finden sein. Weitere Informationen zum Thema „Materialien“ finden Sie auf Seite 16. Weitere Informationen zu adidas „Better Place“ finden Sie auf Seite 20. VIRTUELLE PRODUKTENTWICKLUNG Im Jahr 2004 hatte ein Expertenteam des adidas Konzerns die Idee, Produkte auf neue und innovative Weise mittels virtueller Technologie zu präsentieren. Die ersten Versuche wurden 2005 durchgeführt. Kunden unserer Schlüsselmärkte konnten zunächst kaum glauben, wie realistisch die Bilder waren und wie einfach sie sich nutzen ließen. Die Bilder sind derart realistisch und lassen sich in Echtzeit so leicht ändern, dass sich das ehemals kleine Forschungsprojekt mittlerweile zu einer konzernweiten Initiative entwickelt hat, an der Mitarbeiter aus den Bereichen Vertrieb, Marketing, Projektmanagement, Beschaffung und Global IT beteiligt sind. Der Virtualisierungsprozess hat die Anfertigung unserer Produktmuster und unseren Ansatz bei der Vorlage neuer Produkte geradezu revolutioniert. Im üblichen 18-monatigen Entwicklungsprozess für neue Produkte wurden zu verschiedenen Zeitpunkten Prototypen als Muster zur Prüfung benötigt. Dieser Prozess war langwierig, kosten- und abfallintensiv. Nun haben wir begonnen, die Prototypen und Verkaufsmuster durch virtuelle 3D-Dateien zu ersetzen. Durch diese Digitalisierung des Prozesses können wir die vorhandenen Dateien in vielfältiger Weise wieder verwenden, wie etwa bei der Kollektionsvorlage, in Katalogen sowie in unseren Einzelhandelsgeschäften. Somit konnte der Zeitrahmen für neue Produktentwicklungen bis dato auf 12 Monate verkürzt werden. Letztendlich streben wir einen nahtlosen Prozess vom Design bis zur Vorlage an. Dieser soll mit der Erstellung eines 3D-Modells beginnen und mit einem virtuellen Vorlageprozess enden, der nicht nur das Produkt in den Mittelpunkt stellt, sondern gleichzeitig für unsere Einzelhändler und Konsumenten ein Erlebnis ist. Nachhaltigkeitsbericht 2009 20 Vorteile der Virtualisierung • Schnelligkeit – Virtualisierung beschleunigt die Produktentwicklung mittlerweile um ein Drittel. Produktänderungen können schnell und ohne zusätzliche Kosten oder Verzögerungen umgesetzt werden. • Effizienz – In Zeiten, in denen wir alle über innovative Wege zur Steuerung unseres Geschäfts nachdenken müssen, hilft Virtualisierung, Kosten zu senken, die Effizienz zu steigern und den Aufwand für Nachbesserungen am Produkt erheblich zu reduzieren. • Innovation – Als Unternehmen müssen wir in einem schwierigen Marktumfeld mit immer anspruchsvolleren Kunden bestehen. Virtualisierung optimiert unsere Prozesse und schafft größere Nähe zu unseren Konsumenten. Außerdem führt adidas mit diesem Verfahren eine einzigartige und bahnbrechende Innovation in die Sportartikelindustrie ein. • Einsparungen – Das Einsparungspotenzial bei Zeit- und Kostenaufwand ist erheblich. Wir können nicht nur die Anzahl von Prototypen und Verkaufsmuster deutlich reduzieren, sondern sparen darüber hinaus Kosten für Transport, Zoll und Vertrieb. Außerdem reduzieren wir unsere CO2Emissionen durch weniger Musterversand per Luftfracht. UMWELTFREUNDLICHE PRODUKTE Die „Better Place“ Richtlinien spezifizieren Maßnahmen für die Produktentwicklung zur Vereinfachung des Designs, zur Verbesserung der Effizienz, zur Reduzierung von Abfall und zum Einsatz umweltverträglicherer Materialien. Obwohl bereits zahlreiche Produkte die wichtigsten Anforderungen an Design, Konstruktion und nachhaltige Materialien erfüllen, erhalten bei Weitem nicht alle von ihnen die Kennzeichnung „Better Place“. Dieses Label wird einem Produkt nur dann verliehen, wenn es ausnahmslos alle Anforderungen erfüllt. Nur in diesem Fall erhält ein Produkt das „Better Place“ Logo. Um die Umweltverträglichkeit der „Better Place“ Produkte zu verbessern, arbeitet adidas mit Materiallieferanten, Universitäten und wissenschaftlichen Instituten zusammen, um die Richtlinien weiter auszubauen. Im Zentrum dieser Bemühungen steht die weitere Forschung nach umweltverträglicheren Materialien, neuen Designs und optimierten Fertigungstechnologien. Eine der jüngsten Studien war die detaillierte Lebenszyklus-Analyse von recyceltem Polyester. „Better Place“ fungiert außerdem als internes Labor, um neue Technologien und Praktiken zur Nachhaltigkeit zu testen und zu perfektionieren. adidas ist bestrebt, die erreichten Innovationen zunächst skalierbar zu machen. Anschließend wird die neue nachhaltige Technologie bzw. Fertigungsmethode auf den Rest der Marke als neue standardmäßige Produktentwicklungstechnologie ausgeweitet. Verbraucherkommunikation „Better Place“ Produkte werden in den Geschäften durch ein spezielles Etikett bzw. einen speziellen Schuhkarton, beide aus 100% Recyclingpapier und klebstofffrei, gekennzeichnet. Weitere Informationen zu diesem Konzept finden Sie auf der „Better Place“ Website unter www.adidas.com/Better-Place. Dort finden Sie auch eine Galerie aktueller „Better Place“ Produkte, nähere Informationen zu den verwendeten Materialien sowie Beiträge und Meinungen von Konsumenten. In diesem Abschnitt erfahren Sie, wie wir unsere Bemühungen im Bereich Umweltschutz gebündelt und daraus konsumenten orientierte Produkte entwickelt haben. ADIDAS „BETTER PLACE“ Haben Sie sich jemals die Frage gestellt, welchen Beitrag Sie leisten könnten, um die Welt zu einem besseren Ort – einem „Better Place“ – zu machen? Mehrere Produktmanager bei adidas haben sich gefragt, wie sie ihre Produkte nachhaltiger gestalten können. So entstand adidas „Better Place“. adidas „Better Place“ steht für Produkte, in deren Mittelpunkt Nachhaltigkeit steht. Diese Produkte sind Teil unserer normalen Produktkollektionen in den einzelnen Kategorien (z. B. Running oder Fußball). Sie erfüllen jedoch alle Anforderungen der adidas „Better Place“ Richtlinien. Diese Richtlinien wurden zunächst auf Basis einer gründlichen Bewertung der vorbildlichen Praktiken der Branche aufgestellt und werden seitdem ständig anhand unserer Erkenntnisse aus der Innovation neuer Produkte aktualisiert. Das „Better Place“ Konzept wird in jeder Saison bei weiteren Sportarten und Produkten eingeführt. Unsere Zielsetzung bis 2012 ist, dass 100% der adidas Sportschuhe und 20% der adidas Bekleidung nachhaltige Materialien enthalten. Weitere Informationen zu Innovationen bei den Materialien finden Sie auf Seite 16. REEBOK „GREEN EASY“ Im Januar 2010 startete die Reebok Kid’s Group die „Green Easy“ Kollektion mit Schuhen für Babys und Kleinkinder. Bei dieser Kollektion standen Komfort und Umweltverträglichkeit im Vordergrund. Die „Green Easy“ Kollektion nähert sich ökologischen Anliegen in kleinen Schritten und setzt dabei auf umweltfreundliche Materialien. Das „Green Easy“ Logo, ein grüner Fußabdruck, ist auf allen Füßlingen der Kollektion, allen Sohlen der Schuhe für Kleinkinder sowie auf den Verpackungen (Etikett und Schuhkarton) zu finden. Das Logo symbolisiert die kleinen Schritte auf dem Weg zu mehr Umweltverträglichkeit. Nachhaltigkeitsbericht 2009 21 Einsatz nachhaltiger Materialien Zu den nachhaltigeren Materialien, die im Schaft des Schuhs eingesetzt werden, zählen recycelter Polyester (aus alten Mineralwasser- oder Limonadenflaschen), recyceltes Segeltuchgewebe sowie Bio-Baumwolle. Die Laufsohlen bestehen aus einem Gemisch aus Gummi und 10% Kork, der andernfalls als Abfall angefallen wäre. Dadurch wird der Anteil an chemischem Gummi in diesen Laufsohlen um 10% reduziert. Daneben sind sämtliche Füßlinge der Kollektion umweltfreundlich. Die Schaumstoffbeschichtung der Einlegesohlen besteht zu 70% aus WinPad – einem Material, das aus recycelten Polyurethanresten hergestellt wird. Der Textilbezug der Einlegesohlen besteht aus einem Material, das zu 70% aus recyceltem PET zusammengesetzt ist. Darüber hinaus wird sämtliches Verpackungsmaterial dieser Kollektion aus 100% recycelten Sekundärabfällen hergestellt. Die Verpackungen sind 100% recyclingfähig und werden mit Tinte auf Sojabasis bedruckt. Vermarktung der Kollektion Ab Herbst/Winter 2010 wird diese Kollektion um neue Modelle mit ähnlichen Materialien und Verpackungen erweitert. Im Frühjahr/Sommer 2011 ist beabsichtigt, die Kollektion um je einen aus Lederresten und einen aus biologisch abbaubaren Materialien gefertigten Schuh für Kleinkinder zu ergänzen. Bei Konzeption und Design dieser Kollektion stand die Umweltverträglichkeit im Vordergrund. Wir sind überzeugt, dass wir dadurch neue Konsumenten gewinnen können, die für ihre Kinder zunehmend Produkte aus umweltfreundlichen Materialien kaufen. Bei Babys und Kleinkindern gehören Eltern, Großeltern, Tanten und Onkel zur Zielgruppe – eben all jene Erwachsenen, die am Leben der Kinder teilhaben. Diese Konsumenten möchten genau wissen, mit welchen Substanzen oder Materialien die Haut der Kinder in Berührung kommt. Sie sind umweltbewusst und meistens bereit, für derartige Produkte mehr Geld auszugeben. Die „Green Easy“ Kollektion bedeutet für Reebok einen deutlichen Schritt nach vorn. Wir hoffen, dass wir Reebok damit als umwelt bewusste Marke etablieren können – insbesondere für die Kinder, die in Zukunft als Markenbotschafter fungieren. ÖKOLOGISCHE AUSRICHTUNG DER BESCHAFFUNGSKETTE Partner für Veränderung Der adidas Konzern verfolgt bereits seit Langem einen partnerschaftlichen Ansatz bei der Zusammenarbeit mit seinen Hauptlieferanten und hat damit eine engere Kooperation, mehr Transparenz und größere Unterstützung erreicht. Wir verlangen nicht einfach nur höhere Standards; wir helfen unseren Zulieferern, ihre Leistung zu verbessern. Dazu liefern wir ihnen Richtlinien und Schulungsmaterialien, beraten sie in technischen Angelegenheiten und stellen sicher, dass vorbildliche Praktiken zwischen den Lieferanten ausgetauscht werden. Zu diesem Ansatz gehören auch regelmäßige Treffen mit den Vertretern der Zulieferer im Rahmen der so genannten „Stakeholder-Dialoge“. Dabei handelt es sich um Veranstaltungen zu bestimmten Themen mit offenem und ehrlichem Meinungs austausch, bei denen die Zulieferer uns ihre Anliegen mitteilen können. Diese Informationen fließen in die zukünftige Ausrichtung unseres Programms ein. Zu den Themen zählen unter anderem: • Energie- und Ressourcenmanagement. • Schulungsbedarf. • Umweltstrategie. • Gesellschaftliches Engagement. Nähere Informationen zum Stakeholder-Workshop 2009 finden Sie auf unserer Unternehmenswebsite. ZUSAMMENARBEIT MIT DER BESCHAFFUNGSORGANISATION Wir arbeiten eng mit unserer Beschaffungsorganisation zusammen, um Wege zu finden, die Gesamtauswirkungen unserer Beschaffungs kette auf die Umwelt zu reduzieren. Zum Beispiel setzt unsere Beschaffungsorganisation verstärkt auf ein lokales Beschaf fungsmodell. Dabei beziehen unsere Hersteller ihre Materialien von lokalen Anbietern, was zu Einsparungen bei den Transportkosten und zu kürzeren Lieferzeiten führt. Beim Auswahlprozess der Zulieferer berücksichtigt unsere Beschaffungsabteilung neben Preis, Qualität und anderen Faktoren auch vermehrt die Umweltleistung des jeweiligen Herstellers. BEWERTUNG DER ZULIEFERER Während der vergangenen 18 Monate hat der adidas Konzern in Zusammenarbeit mit ausgewählten Hauptlieferanten Umwelt prüfungen durchgeführt. Anhand dieser Prüfungen werden Zulieferer eines Sektors (Schuhe, Bekleidung sowie Ausrüstung und Zubehör) einer Bewertung unterzogen. Anschließend werden die wichtigsten Themen in Angriff genommen. Im Rahmen unserer Strategie haben wir Folgendes entwickelt: • Neue Umweltrichtlinien, die Anfang 2010 veröffentlicht wurden. Darin werden die Umweltanliegen dargestellt, die unsere Zulieferer bei ihren täglichen Geschäftsaktivitäten berücksichtigen sollten. • Spezielle Instrumente zur Überprüfung der Zulieferer und zur Verbesserung ihrer Umweltleistung. Diese wurden in Pilotversuchen getestet und werden nun im Lauf des Jahres 2010 bei den Hauptlieferanten eingeführt. • Allgemeine Umweltkennzahlen, die ausgewählte Zulieferer auf Nachfrage erfassen und darüber Bericht erstatten sollen. Ziel ist, dass die Zulieferer die gewonnenen Daten nutzen, um nach und nach Veränderungen durchzuführen. REDUZIERUNG FLÜCHTIGER ORGANISCHER VERBINDUNGEN IN SCHUHFABRIKEN Zu den größten Umweltauswirkungen bei der Schuhherstellung zählt die Emission flüchtiger organischer Verbindungen (Volatile Organic Compounds, VOC). VOC sind Lösemittel, die zu Atemproblemen und anderen Gesundheitsbeschwerden führen können. Der adidas Konzern unterstützt seine Schuhhersteller seit etwa 10 Jahren bei der Reduzierung der VOC-Menge in ihren Prozessen durch den Einsatz alternativer bzw. umweltfreundlicherer Materialien wie z. B. Klebstoffe auf Wasserbasis. Nachhaltigkeitsbericht 2009 22 Seit 1999 konnten die durchschnittlichen VOC-Emissionen pro Paar Schuhe um mehr als 80% gesenkt werden (2009: 22,6 g/Paar). Nähere Informationen hierzu erhalten Sie in unseren Leistungsdaten auf Seite 42. WORKSHOPS FÜR ZULIEFERER ZUM THEMA ENERGIE Wir haben für Zulieferer in China und Indonesien spezielle Schulungen zum Thema Energieeffizienzmanagement durchgeführt. Diese Schulungen wurden von Fachexperten durchgeführt, die den Zulieferern gleichzeitig zur Seite standen, um individuelle Projektpläne zu ökologischen Verbesserungen zu prüfen und sie entsprechend zu beraten. Im Jahr 2009 nahmen in China und Indonesien insgesamt 52 Zulieferer an den Workshops teil. Sie übermittelten Ende 2009 die Ergebnisse ihrer abgeschlossenen Projekte, sodass vorbildliche Praktiken erkannt und innerhalb der weiteren Beschaffungskette gemeinsam genutzt werden konnten. VORBILDLICHE PRAKTIKEN: GERINGERER ENERGIEVERBRAUCH BEI ADVANCED SPORTING GOODS Mitte des Jahres 2008 nahm das leitende Management von Advanced Sporting Goods (Dongguan) Ltd., ein Hersteller von Golfschlägerköpfen, an einem Training in Guangzhou unter Leitung des adidas Konzerns teil. Nach Abschluss dieses Workshops zum Thema Energiemanagement verpflichtete sich der Lieferant, seinen Energieverbrauch binnen eines Jahres um mindestens 10% zu senken. Diese Zielvorgabe sollte durch einen Plan zur Energiereduzierung sowie eine regelmäßige Überwachung der Fortschritte erreicht werden. Advanced Sporting Goods bewertete den Energieverbrauch an seinem Produktionsstandort, um Einsparpotenziale zu ermitteln. Bereits in der ersten Phase seines Energiemanagementpro gramms hat das Unternehmen sein ursprüngliches Ziel in mehreren Bereichen übertroffen: • Effizienterer Einsatz der Anlagen – Reduzierung des Energieverbrauchs und Einsparungen von 2.700 Euro pro Monat. • Abschalten von Anlagen, wenn diese nicht im Einsatz sind – Einsparungen von 5.600 Euro pro Monat. • Einbau von Energiesparlampen – Einsparungen von 3.400 Euro pro Monat. • Geringerer Dieselverbrauch durch die Installation eines neuen solaren Warmwassersystems – Einsparungen von 600 Euro pro Monat. • Einsatz von Gassteuergeräten – gesunkener Gasverbrauch und Einsparungen von 15.400 Euro pro Monat. Insgesamt führten diese Maßnahmen zu Einsparungen in Höhe von 27.700 Euro pro Monat, was 14,4% der gesamten Energiekosten des Unternehmens entspricht. Weitere Informationen zu unseren Richtlinien für Zulieferer finden Sie auf unserer Unternehmenswebsite. TRANSPORT Bei der Bewertung der CO2-Emissionen in Zusammenhang mit der Beschaffung unserer Produkte müssen wir den Transport der Produkte von ihrem Fertigungs- hin zu ihrem Bestimmungsort betrachten. Es ist immer unsere Absicht, unsere Produkte vorrangig auf dem Seeweg zu transportieren. Nur wenn ein Produkt früher als geplant benötigt wird (z. B. bei bestimmten Sportereignissen), können andere Transportwege wie Luftfracht genutzt werden, allerdings nur auf Basis einer Einzelfallprüfung. Wir sind bestrebt, unsere CO2-Emissionen zu verringern. Daher war die erste Aufgabe unserer Transport- und Logistikabteilung, sich ein umfassendes Bild der CO2-Emissionen der jeweiligen Transportmethoden zu machen. In der Vergangenheit mussten wir uns dabei auf Schätzungen verlassen, da für einige Etappen des Transportwegs unserer Produkte keine verlässlichen Daten verfügbar waren. Daher erschien es sinnvoll, in Zusammenarbeit mit einem unserer Logistikdienstleister ein Pilotprojekt zu starten, um herauszufinden, ob wir unsere Datenlücken schließen können. Umfassende Informationen Im Rahmen des Pilotprojekts wurden die CO2-Emissionen für den Luft- sowie den Seetransport eines Produkts (adidas Superstar II) von der Produktionsstätte in der Nähe von Dongguan (China) bis zu einem adidas Store in Nürnberg berechnet. Das Projektteam sammelte alle relevanten Transportdaten von der Abholung im Zulieferbetrieb bis zur Auslieferung des Produkts. Wir konnten sowohl die gesamten CO2-Emissionen berechnen als auch bestimmen, welche Transportetappen die meisten CO2-Emissionen verursachten. Ergebnisse Der Transport eines adidas Superstar Schuhpaars per Luftfracht verursacht etwa 14 Mal mehr CO2-Emissionen als der Transport mit dem Schiff. Beim Lufttransport fallen pro Schuhpaar 5,4 kg CO2 an, beim Seetransport nur 0,36 kg CO2. Im Vergleich dazu beträgt der CO2-Ausstoß für jeden Passagier auf einem Flug von London nach New York etwa 900 kg CO2. Nächste Schritte Die Ergebnisse der Pilotstudie helfen uns bei unserer kontinuier lichen Optimierung der Transportwege und Distributionskanäle für unsere Produkte. Nachhaltigkeitsbericht 2009 23 Zulieferer UND Beschäftigte Nachhaltigkeitsbericht 2009 24 ZULIEFERER UND BESCHÄFTIGTE Insgesamt gibt es mehr als 1.100 unabhängige Herstellerbetriebe mit Hunderttausenden Beschäftigten, die Produkte für den adidas Konzern herstellen. Unsere „Workplace Standards“ (Arbeitsplatz standards) sollen sicherstellen, dass in diesen Betrieben faire, sichere und gesunde Arbeitsbedingungen herrschen. Wir überprüfen, wie gut unsere Zulieferer diese Standards einhalten und unterstützen sie bei Verbesserungsmaßnahmen. Direkte Zulieferer Diese Hersteller unterhalten ein direktes Vertragsverhältnis mit dem adidas Konzern, in der Regel über die Lieferung von Produkten. Indirekte Zulieferer Dies sind beispielsweise Herstellerbetriebe, die für unsere Lizenznehmer oder Agenten produzieren. Lizenznehmer sind Drittunternehmen, die Produkte unter Lizenz des adidas Konzerns entwerfen, herstellen und vertreiben. Agenten sind unabhängige Unternehmen, die als Vermittler fungieren und festlegen, wo Produkte gefertigt werden, die Herstellungsprozesse kontrollieren und die fertigen Produkte an den Konzern verkaufen. GLOBAL 1.128 Zulieferbetriebe ASIEN 775 Zulieferbetriebe AMERIKA 168 Zulieferbetriebe EMEA 185 Zulieferbetriebe Mehr als 1.100 unabhängige Herstellerbetriebe in 68 Ländern fertigen Produkte für den adidas Konzern. Fast 70% unserer 1.128 unabhängigen Herstellerbetriebe befinden sich in 21 asiatischen Ländern. Mehr als 300 Produktions stätten befinden sich in China, das sind 27% aller Herstellerbetriebe. 15% unserer 1.128 unabhängigen Herstellerbetriebe befinden sich in 15 Ländern auf dem amerikanischen Kontinent. Mehr als die Hälfte dieser Betriebe (93) befinden sich in Nordamerika (USA und Kanada). 16% unserer 1.128 unabhängigen Herstellerbetriebe befinden sich in 32 Ländern in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA). 69% der Produktionsstätten befinden sich in Asien, 15% in Amerika und 16% in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA). Mehr als 60% dieser aktiven Hersteller wurden im Jahr 2009 durch das interne SEA-Team und externe Prüfer einem Audit unterzogen. Top 5: China – 308 Indien – 77 Indonesien – 64 Vietnam – 63 Japan – 63 Top 5: USA – 61 Kanada – 32 Brasilien – 27 Argentinien – 13 Mexiko – 12 Top 5: Italien – 24 Deutschland – 19 Südafrika – 19 Großbritannien – 19 Türkei – 16 Nachhaltigkeitsbericht 2009 25 EINHALTUNG VON STANDARDS Unser Konzern hat Regeln festgelegt, die unsere Hersteller einhalten müssen. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Beschäftigten faire, sichere und gesunde Bedingungen an ihren Arbeitsplätzen vorfinden. Außerdem sollen die Umweltauswirkungen in den Betrieben so gering wie möglich gehalten werden. Wir nennen diese Regeln unsere „Workplace Standards“ (Arbeitsplatzstandards). Weitere Informationen zu unseren „Workplace Standards“ finden Sie auf unserer Unternehmenswebsite. Überprüfung der Einhaltung der Regeln Wir überprüfen die Einhaltung dieser Regeln durch Besuche in den Produktionsstätten. Für diesen Zweck haben wir eigens ein Expertenteam (Social and Environmental Affairs Team, SEA-Team) zusammengestellt, das von unserer Beschaffungsabteilung vorgeschlagene potenzielle neue Zulieferbetriebe auf die Einhaltung unserer Standards prüft. Außerdem wird kontrolliert, ob keine mit hohen Risiken verbundenen Probleme vorliegen, die wir „Threshold Issues“ („Grenzfälle“) nennen. Sollte ein Zulieferbetrieb unsere Standards nicht erfüllen, wird er abgelehnt. Falls jedoch nur geringfügige Verstöße vorliegen, die leicht behoben werden können, räumen wir dem Hersteller eine Frist von drei Monaten ein. Anschließend statten wir dem Betrieb einen erneuten Besuch ab und kontrollieren, ob die Missstände beseitigt wurden. Ist dies der Fall, erhält der Zulieferbetrieb unsere Genehmigung. Informationen für die Beschäftigten Alle genehmigten Produktionsstätten müssen ein Plakat aushängen, das die Beschäftigten darüber informiert, dass der Betrieb Produkte für den adidas Konzern fertigt und dass wir ihnen bei Problemen in ihrem Betrieb Unterstützung anbieten. Auf dem Plakat werden lokale Telefonnummern und Adressen genannt, an die sich die Beschäftigten im Fall von Problemen wenden können. Diese Telefon-Hotlines werden zum Teil von gemeinnützigen Organisationen betrieben. In anderen Fällen werden die Anrufe von unseren eigenen Mitarbeitern entgegen genommen, die sich dann um die Anliegen der Arbeitnehmer kümmern. Wir wenden viel Zeit für die Überprüfung von Zulieferbetrieben auf, wenn wir Anrufe oder Beschwerden von den Beschäftigten zu schwerwiegenden Problemen erhalten (z. B. falsche Lohn- oder Gehaltszahlungen, Nicht-Einhaltung der zulässigen Arbeitszeiten, unrechtmäßige Kündigungen usw.). Weitere Informationen zu Arbeitnehmer-Hotlines finden Sie auf Seite 31. Belohnung für gute Leistung Auch nach der Genehmigung neuer Fabriken unterziehen wir unsere Herstellerbetriebe weiteren Überprüfungen. Wir kontrollieren in regelmäßigen Abständen die Leistung jener Zulieferbetriebe, die direkt für den adidas Konzern produzieren. Dabei interessiert uns vor allem, ob der Hersteller sich um weitere Verbesserungen bemüht, Schulungen anbietet sowie unsere Erwartungen in Hinblick auf den fairen Umgang mit Arbeitnehmern bzw. die Sicherheit am Arbeitsplatz erfüllt. Jeder Betrieb erhält jeweils am Jahresende eine Bewertung, die an unsere Beschaffungsorganisation weitergeleitet wird. Diese fügt dann ihre eigenen Bewertungen des jeweiligen Lieferanten in Bezug auf Qualität, Einhaltung von Lieferzeiten usw. hinzu. Auf Grundlage dieser Resultate entscheidet sie dann über die zukünftige Auftragsvergabe. Unsere Hersteller sollen wissen, bei guter Leistung und Einhaltung unserer Standards werden wir unsere Partnerschaft fortführen und weiterhin Aufträge erteilen. Dies sind unsere Anreize, wir verfügen jedoch auch über Sanktionen. MaSSnahmen bei unzureichender Leistung Sollten wir bei einer Überprüfung feststellen, dass ein Zulieferbetrieb seine Beschäftigten unfair behandelt oder dass die Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz nicht gewährleistet sind, ergreifen wir entsprechende Maßnahmen. Zunächst sprechen wir eine schriftliche Verwarnung aus und fordern den Betrieb auf, die festgestellten Probleme zu beheben. Sollte dies nach der ersten Verwarnung nicht geschehen, senden wir eine zweite schriftliche Verwarnung und stoppen sämtliche Aufträge. Nach der dritten Verwarnung teilen wir unserer Beschaffungsorganisation mit, dass die Zusammenarbeit mit diesem Hersteller einzustellen ist. Sollten wir in einem Betrieb gravierende Probleme feststellen, z. B. lebensbedrohliche Sicherheitsprobleme am Arbeitsplatz, können wir unsere Geschäftsbeziehung auch unverzüglich beenden. In derartigen Fällen benachrichtigen wir die zuständige lokale Behörde und bitten um Hilfe bei der Beseitigung der von uns festgestellten Probleme. Dieses gesamte Vorgehen bezeichnen wir auch als „Durchsetzung der ‚Workplace Standards‘“. Zusammenarbeit mit Lizenznehmern Um weiter in bestimmten Geschäftsfeldern zu wachsen, trifft der adidas Konzern Vereinbarungen mit Lizenznehmern über Herstellung, Verkauf und Vertrieb unserer Produkte. Dieses Vorgehen nennen wir Lizenzvergabe. Lizenzvergabe und der Einsatz von Agenten sind der Grund dafür, warum der adidas Konzern auch über zahlreiche indirekte Zulieferer verfügt. Hierbei handelt es sich um Herstellerbetriebe, die nicht direkt für den adidas Konzern, sondern für andere Unternehmen arbeiten. Zur Verwaltung dieses Teils der Beschaffungskette fordern wir von den Agenten und Lizenznehmern, dass sie unseren Ansatz übernehmen und die Herstellerbetriebe durch geeignetes Personal überprüfen sowie Unterstützung zur Einhaltung unserer Regeln anbieten. In vielen Fällen lassen die Unternehmen, die für unsere indirekten Zulieferer verantwortlich sind, die Audits durch Beratungsunternehmen durchführen. Diese Berater nennen wir „externe Prüfer“. Nähere Einblicke in einen ganz normalen Arbeitstag eines unserer Prüfer erhalten Sie auf Seite 26. Nachhaltigkeitsbericht 2009 26 Ein ganz normaler Arbeitstag eines Prüfers Enes Un ist Mitarbeiter des SEA-Teams in Istanbul (Türkei). Im Folgenden beschreibt er einen Besuch in einer Bekleidungsfabrik, in der u. a. Sweatshirts und T-Shirts für adidas hergestellt werden. In diesem Betrieb führte er ein „Leistungsaudit“ durch, d. h. eine Überprüfung, wie gut der Hersteller unsere „Workplace Standards“ sowie geltendes nationales und internationales Recht einhält. Da sich der Betrieb in einer entlegenen Gegend befindet, musste Enes Un eine lange Reise mit Flugzeug und Auto auf sich nehmen. 4.30 Uhr Aufstehen und Fahrt zum Flughafen; Flug ins 800 km entfernte Konya. 8.10 Uhr Ankunft am Flughafen Konya, 90-minütige Fahrt zur Fabrik. Beim letzten Audit vor sechs Monaten gab es einige Probleme in dem Betrieb, vor allem in Bezug auf angewiesene, unbezahlte Überstunden. Die Betriebsleitung wurde aufgefordert, ihre Systeme zu verbessern und interne Audits durchzuführen. Nach der Ankunft in der Fabrik geht es direkt zum Eröffnungsmeeting. Dort wird besprochen, inwieweit die Betriebsleitung den beim letzten Mal vereinbarten Maßnahmenplan umgesetzt hat. 10.0011.00 Uhr Gute Nachrichten. Die Betriebsleitung konnte mir zeigen, welche Maßnahmen zur Verbesserung sie bereits ergriffen hat. Außerdem wurden einige interne Audits durchgeführt. Dabei wurden nicht nur Bereiche mit Verbesserungspotenzial erkannt, sondern auch bereits entsprechende Schritte unternommen. 11.0014.30 Uhr Betriebsbesichtigung. Bei 900 Beschäftigten in sechs Gebäuden dauert der Rundgang eine Weile. Wichtig ist zu prüfen, ob die Angaben der Betriebsleitung auch der Wahrheit entsprechen. Ich habe bei dem Rundgang einige informelle Gespräche mit den Beschäftigten geführt, nur jeweils fünf Minuten, damit sie mir ihre Anliegen und Probleme mitteilen konnten. 15.00 Uhr Kurze Mittagspause. 15.3018.00 Uhr Weitere Interviews mit Beschäftigten (insgesamt 46). Diese Gespräche waren ausführlicher. Ich stellte spezifische Fragen zu Vorgesetzten, ob Überstunden bezahlt würden usw. 18.0020.30 Uhr Zurück im Verwaltungsbüro, um verschiedene Dokumente durchzusehen: Belege zur Einhaltung der Standards, Schulungs- und Lohnunterlagen usw. Die Prüfung der Unterlagen ist wichtig, um eventuelle Unstimmigkeiten festzustellen. Ich habe nur geringe Abweichungen von den Standards festgestellt: Eine Brandschutzübung fehlte und bei einigen Kantinenmitarbeitern war die Gesundheitsprüfung überfällig. 20.30 Uhr Fahrt von der Fabrik ins Hotel. Der nächste Tag Nach der Prüfung weiterer Unterlagen zum Abschlussmeeting mit der Betriebsleitung. Vereinbarung der Maßnahmen zur Beseitigung der geringfügigen Verstöße. Ich habe das Management ermahnt, die bestehenden Systeme weiter zu verbessern – dies ist langfristig der beste Weg, um unsere Standards einzuhalten. Gegen 20 Uhr Fahrt zum Flughafen. Weit nach Mitternacht zu Hause angekommen. Müde, aber mit einem guten Gefühl: Es gab echte Fortschritte im Vergleich zum letzten Besuch. Nachhaltigkeitsbericht 2009 27 Zukunft der Standards Eine der größten Herausforderungen für uns und unsere Zulieferer ist ein Phänomen, das in der Branche als „AuditMüdigkeit“ betitelt wird. Alle Beteiligten sind es leid, von vielen verschiedenen Markenunternehmen, die in demselben Betrieb produzieren lassen, immer und immer wieder geprüft zu werden. Wir arbeiten deshalb mit anderen Markenunternehmen zusammen, um Informationen auszutauschen, die Anzahl der Besuche in den Betrieben zu reduzieren und um gemeinsame Auditmethoden für die Fabrikkontrollen zu erarbeiten. Von diesem Ansatz profitieren alle Seiten, da er Zeit und Geld spart. Gemeinsame Herausforderungen angehen Markenunternehmen und Zulieferer müssen viele gemeinsame Herausforderungen meistern. Bei der Überprüfung von Produktions stätten stoßen wir mitunter auf manipulierte Unterlagen und auf Beschäftigte, die angewiesen wurden, „das Richtige zu sagen“. Oftmals ist die Fluktuationsrate in den Führungspositionen der Betriebe sehr hoch. Dies bedeutet, dass unsere Bemühungen bei Personalschulungen umsonst waren bzw. dass unsere Anstrengungen zur Problemlösung keinen dauerhaften Erfolg haben werden. Außerdem fehlen Zeit und Ressourcen, um all unsere Zulieferbetriebe laufend besuchen zu können, und die Qualität der Überwachung schwankt. Aufbau eines gemeinsamen Überwachungsansatzes Ende 2008 gründeten der adidas Konzern, sieben weitere Markenunternehmen sowie die Fair Labor Association (eine Organisation ohne Erwerbscharakter, die für sichere und faire Arbeitsbedingungen eintritt) den Lenkungsausschuss der Sustainable Compliance Initiative (SCI). Die Zielsetzung ist, ein Überwachungssystem zu entwickeln, das viele der gemeinsamen Herausforderungen abdeckt. Dabei sollen gemeinsame Standards und Verfahren angewandt werden, die für alle Markenunternehmen, Prüfer und Zulieferer gleichermaßen gelten. Gleichzeitig soll das System flexibel genug sein, um bei verschiedenen Überwachungs methoden eingesetzt werden zu können. Darüber hinaus soll das System die Ergebnisse der Kontrollen erfassen. Der SCI-Ansatz konzentriert sich nicht nur auf die Identifizierung der Bereiche in Betrieben, in denen die Standards nicht eingehalten werden, sondern auch auf das Wie und Warum. Daher liefert er einen Wegweiser für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Produktionsstätten und Möglichkeiten zur Messung der Fortschritte. Kurz gesagt: Mit dem SCI-Ansatz sollte es möglich sein, brauchbarere Überwachungsergebnisse für die Zulieferer zu erhalten und gleichzeitig die Markenunternehmen bei der Schließung ihrer Überwachungslücken zu unterstützen. Nächste Schritte Im Lauf des Jahres 2009 hat der Lenkungsausschuss die Fragen zur Überwachung erarbeitet und erste Praxistests des neuen Systems durchgeführt. Diese werden im Jahr 2010 fortgesetzt, in dem auch die Datenbank zur Aufzeichnung der Informationen fertig gestellt sein wird. Weitere Informationen zur Fair Labor Association erhalten Sie unter http://www.fairlabor.org Auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2012 in London Im Jahr 2008 wurde adidas UK Offizieller Sportswear Partner der Olympischen Spiele 2012 in London. Das London Organising Committee for the Olympic Games and Paralympic Games (LOCOG) hat seinen Partnern einen Kodex zur nachhaltigen Beschaffung von Produkten auferlegt. In diesem Kodex werden vier Kernprinzipien genannt, die alle Geschäftspartner beachten müssen: verantwortungsvolle Beschaffung der Produkte, Einsatz von Sekundärstoffen, Minimierung der Umweltauswirkungen und schadstofffreie Materialien. Lesen Sie den nachfolgenden Artikel von Phil Cumming, LOCOG Sustainability Manager, über die Anforderungen des Organisationskomitees, und im Anschluss unseren Ansatz, um diese Anforderungen zu erfüllen. OLYMPISCHE UND PARALYMPISCHE SPIELE 2012 IN LONDON: „TOWARDS A ONE PLANET 2012“ („Für eine Welt 2012”) Phil Cumming, Corporate Sustainability Manager des London Organising Committee for the Olympic Games and Paralympic Games (LOCOG) erläutert, welche Rolle die britischen Geschäftspartner wie adidas auf dem Weg zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Olympischen Spiele 2012 spielen. Alle Partner müssen Verfahren einführen bzw. weiterentwickeln, die auf den vier Kernprinzipien basieren. LOCOG würdigt unser Engagement, diese Aufgabe erfolgreich zu meistern. „Die ersten nachhaltigen Olympischen und Paralympischen Spiele“. Mit dieser Vision und diesem Versprechen bewarb sich London beim Internationalen Olympischen Komitee im Jahr 2005 um die Austragung der Olympischen Spiele 2012. Die Olympischen Spiele 2012 werden der Welt vor Augen führen, wie nachhaltige Veranstaltungen und Stadtplanung in Zukunft aussehen können. Diese Spiele werden uns zeigen, dass wir durch Veränderungen in der Art, wie wir bauen, leben, spielen, arbeiten, Geschäfte machen und reisen, mit den verfügbaren Ressourcen ein glückliches und gesundes Leben führen können. Um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen, müssen alle Menschen ihren Beitrag leisten. Geschäftspartnern von LOCOG, wie adidas, kommt dabei eine ganz besondere Rolle zu, da ihre Produkte ein entscheidender und zudem äußerst sichtbarer Bestandteil der Spiele sein werden. Damit London 2012 seine Nachhaltigkeitsziele für die Spiele erreichen kann, stehen die Partner, Zulieferer und Lizenznehmer vor der Herausforderung, Verfahren auf Grundlage der nachfolgenden vier Prinzipien einzuführen bzw. weiterzuentwickeln: • Verantwortungsvolle Beschaffung – Gewährleistung, dass die Beschaffung und Herstellung von Produkten und Dienstleistungen gemäß international anerkannter Umwelt-, Sozial- und Ethik-Richtlinien bzw. -Standards erfolgt. • Einsatz von Sekundärstoffen – Maximierung des Einsatzes von Materialien aus wiederverwerteten bzw. recycelten Inhaltsstoffen, Minimierung von Verpackungsmaterial und Ausrichtung der Produktentwicklung auf Wiederverwertung bzw. Recycling. • Minimierung der Umweltauswirkungen1 – Maximierung der Ressourcen- und Energieeffizienz bei den Fertigungs- und Beschaffungsprozessen, um die Umweltauswirkungen so gering wie möglich zu halten. • Schadstofffreie Materialien – Gewährleistung, dass nur geeignete Substanzen und Materialien eingesetzt werden, um die Gesundheit der Menschen sowie die Umwelt zu schützen. Nachhaltigkeitsbericht 2009 28 Diese Prinzipien finden sich im Kodex zur nachhaltigen Beschaffung des LOCOG wieder. Alle Partner sind vertraglich verpflichtet, die entsprechenden Richtlinien und Anforderungen einzuhalten. Dazu gehört auch, dass gegenüber dem LOCOG die Standorte der Produktionsstätten offengelegt werden, die Produkte für die Olympischen Spiele 2012 in London fertigen. Des Weiteren müssen diese Produktionsstätten in der Datenbank Supplier Ethical Data Exchange (Sedex) registriert werden. Über Sedex können Unternehmen Daten zur ethischen Leistung der Hersteller untereinander austauschen. Als britischer Partner und Lizenznehmer des LOCOG hat sich adidas verpflichtet, das Organisationskomitee bei der Erreichung seiner Nachhaltigkeitsziele zu unterstützen. Dazu zählt auch, für die Spiele Produkte mit nachhaltigen Inhaltsstoffen bereitzustellen. Sämtliche von adidas für die Spiele bereitgestellten Produkte, darunter die Ausrüstung für die etwa 70.000 Helfer sowie vom LOCOG lizenzierte Produkte, enthalten nachhaltige Stoffe, die aus den genehmigten Materialien im Rahmen des „Better Place“ Programms von adidas stammen. „adidas hat sehr hart gearbeitet, um die hohen Standards in seiner Beschaffungskette, darunter die Beschäftigungs- und Arbeitsplatzstandards, unter Beweis zu stellen. adidas hat anspruchsvollen Leistungsindikatoren für seine Zulieferer und Nähbetriebe zugestimmt, die für die Fertigung der Produkte für London 2012 ausgewählt wurden. adidas nutzt jede Möglichkeit, durch die Kooperation mit LOCOG seinen Nachhaltigkeitsanspruch weiter zu stärken. Wenn adidas nach den Olympischen Spiele 2012 in London als weltweit führender Sportartikelhersteller im Bereich Nachhaltigkeit anerkannt wird, zeigt dies wieder einmal, wie wir die Bedeutung der Spiele nutzen, um Änderungen anzustoßen.“ 1 Hierunter sind sämtliche Auswirkungen zu verstehen, die mit der Herstellung und dem Vertrieb eines Produkts bis hin zu seinem Einsatzort einhergehen. Dazu zählen die benötigten Energie- und Wasserressourcen für den Anbau bzw. die Gewinnung der Rohstoffe zur Herstellung des Produkts wie auch die bei Fertigung und Vertrieb anfallenden Abfallmengen und Emissionen. Unser Ansatz Im Jahr 2009 haben wir die Schritte festgelegt, die wir im Vorfeld der Olympischen Spiele in London ergreifen müssen, um ab 2010 mit der Herstellung und dem Vertrieb von LOCOG-Lizenzprodukten die vier Kernprinzipien des LOCOG-Kodex einzuhalten. Verantwortungsvolle Beschaffung Gewährleistung, dass die Beschaffung und Herstellung von Produkten und Dienstleistungen gemäß international anerkannter Umwelt-, Sozial- und Ethik-Richtlinien bzw. -Standards erfolgt. Alle für die Fertigung der lizenzierten LOCOG-Produkte ausgewählten direkten Zulieferer und Nähbetriebe: Haben eindeutige Anweisungen über ihre Pflichten als Zulieferer für lizenzierte LOCOG-Produkte erhalten Müssen die „Workplace Standards“ des adidas Konzerns einhalten Sind im Sedex-System (Supplier Ethical Data Exchange) registriert 2010 2011 2012 * * * * * * * * * Werden von Mitarbeitern des adidas Konzerns regelmäßig hinsichtlich der Einhaltung von Beschäftigungs-, Sicherheits- und Gesundheitsstan dards geprüft * * * Erfüllen festgelegte Leistungsindi katoren, die die Herstellerbetriebe in Bezug auf Einhaltung der Vorschriften bewerten * * * Verfügen über einen Manage mentplan, der das Programm des Herstellerbetriebs zur Einhaltung der Vorschriften sowie zukünftige Zielvorgaben enthält * * * Nachhaltigkeitsbericht 2009 29 Einsatz von Sekundärstoffen Minimierung der Umweltauswirkungen Maximierung des Einsatzes von Materialien aus wiederverwerteten bzw. recycelten Inhaltsstoffen, Minimierung des Verpackungs materials und Ausrichtung der Produktentwicklung auf Wiederverwertung bzw. Recycling. 2010 Sämtliche von adidas lizenzierten Produkte für die Olympischen Spiele sowie von Sportlern beim Wettkampf getragenen Produkte enthalten umweltfreundliche Materialien. Diese werden auf Grundlage einer Liste an Materialien ausgewählt, die einer eingehenden Umwelt bewertung unterzogen wurden. Vorzugsweise werden recycelte oder recyclingfähige bzw. Bio-Materialien verwendet. In den Jahren vor den Spielen wird adidas in immer mehr Produkten umweltverträglichere Materialien einsetzen. Im Vorfeld der Spiele in London werden kontinuierliche Anstrengungen zur Senkung der Umweltauswirkungen sowie zur Verbesserung der Umwelt verträglichkeit des Verpackungsma terials unternommen. Im Rahmen dieser Bemühungen werden sämtliche Schuhkartons für London 2012 zu 100% aus recycelten Materialien bestehen, Druckfarben auf Sojabasis enthalten sowie frei von Klebstoffen sein. Alle Versandkartons werden vorwiegend aus recycelten Materialien bestehen. Wir sind immer auf der Suche nach neuen Wegen, mehrere Produkte sicher in einer einzigen Verpackung zu versenden. Darüber hinaus erforschen wir praktikable umweltfreundliche Alternativen zu Verpackungsmaterialien für Bekleidungsprodukte. 2011 Maximierung der Ressourcen- und Energieeffizienz bei den Fertigungs- und Beschaffungsprozessen, um die Umweltauswirkungen so gering wie möglich zu halten. 2010 2012 * * * * 2011 2012 Alle direkten Zulieferer sowie deren wichtigste Materiallieferanten, die für die Produktion lizenzierter LOCOG-Produkte mit dem adidasLogo ausgewählt wurden, müssen ihre Standorte eingehenden Umweltprüfungen unterziehen. Anhand dieser Bewertungen werden individuelle Programme zur Verbesserung der Umweltaus wirkungen in Fabriken erarbeitet. Die Fortschritte der Betriebe werden regelmäßig überwacht. * * * adidas ist bestrebt, die Umweltaus wirkungen seiner Produkte durch die sorgfältige Auswahl von Materialien und Mustern zu reduzieren. * * * Schadstofffreie Materialien Gewährleistung, dass nur geeignete Substanzen und Materialien eingesetzt werden, um die Gesundheit der Menschen sowie die Umwelt zu schützen. * 2010 Lizenzierte LOCOG-Produkte müssen die Richtlinien des adidas Konzerns zu Gefahrstoffen sowie die im LOCOG Kodex zur nachhaltigen Beschaffung aufgelisteten Standards erfüllen. 2011 2012 * * * Weitere Informationen zu unserem Engagement für die Umwelt bei der Produktenwicklung finden Sie auf Seite 15. Nachhaltigkeitsbericht 2009 30 Beschäftigungsfragen Beziehung zwischen Regierungen, Beschäftigen und dem adidas Konzern Wenn uns politische Entwicklungen in den Ländern unserer Zulieferer beunruhigen, treten wir mit der Regierung in Kontakt, um für den Schutz der Arbeitnehmerrechte einzutreten. Schreiben an die US-Außenministerin Hillary Clinton zur Lage in Honduras Im Juni 2009 wurde der rechtmäßig gewählte Präsident von Honduras abgesetzt. Da der adidas Konzern in Honduras gefertigte Produkte einkauft, waren wir über diese Ereignisse und deren Folgen sehr besorgt. Auch wenn wir verstehen, dass es ernste Unstimmigkeiten zwischen dem gewählten Präsidenten, dem Parlament und dem Obersten Gerichtshof gab, sind wir der Meinung, dass diese Unstimmigkeiten durch einen friedlichen und demokratischen Dialog anstatt durch militärische Maßnahmen ausgeräumt werden sollten. Wir haben für keine der an diesem internen Konflikt beteiligten Seiten Partei ergriffen. Jedoch haben wir gemeinsam mit Nike, Gap und Knights Apparel einen Brief unterzeichnet, in dem die Wiederherstellung der Demokratie in Honduras gefordert wird. Dieses Schreiben folgt ähnlichen Botschaften des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, der Regierungen verschiedener amerikanischer Länder, der Organisation Amerikanischer Staaten, der UN-Vollversammlung sowie der Europäischen Union. In dem an die US-Außenministerin Hillary Clinton gerichteten Brief vom 27. Juli wird auf eine schnelle Lösung der Krise gedrängt. Daneben sollen alle bürgerlichen Rechte, vor allem aber die für die Arbeitnehmer wichtige Bewegungs- und Koalitionsfreiheit, respektiert werden. Schreiben an die US-Regierung zur Situation in Madagaskar Ende 2009 führte die US-Regierung ihre jährliche Prüfung zur Qualifikation Madagaskars als bevorzugter Handelspartner im Rahmen des African Growth and Opportunity Act (AGOA) durch. Die Regierung tendierte dazu, den Status Madagaskars im Rahmen des AGOA-Abkommens auszusetzen, da die Interimsregierung des afrikanischen Landes keine Fortschritte bei der Wiederher stellung der verfassungsrechtlichen Demokratie machte. Wir haben daraufhin in der Hauptstadt Madagaskars Gespräche mit der Amerikanischen Handelskammer, dem nationalen Herstellerverband sowie der US-Botschaft geführt. Dabei sind wir zu dem Schluss gekommen, dass die Aufhebung des zollfreien Status von Madagaskar zu Entlassungen und Fabrikschließungen führen würde, was wiederum erhebliche Auswirkungen auf Material- und Stofflieferanten in Mauritius, Lesotho und Swasiland haben und eine ohnehin schwache Wirtschaft weiter destabilisieren würde. Darüber hinaus haben wir festgestellt, dass die politische Landschaft im Wandel begriffen war, wenn auch langsamer als erhofft. Es standen Wahlen in Aussicht, die zur Wiederherstellung der vollen Funktionsfähigkeit der demokratischen Institutionen führen würden. Im Oktober haben wir ein Schreiben an das US-Außenministerium verfasst, in dem wir die weitreichenden Folgen dargelegt haben, die ein Ausschluss Madagaskars aus dem AGOA-Abkommen mit sich bringen würde. Wir haben zudem ein ähnliches Schreiben mitunterzeichnet, das von verschiedenen US-Handelsgesell schaften und Produktionsunternehmen initiiert wurde. Die US-Regierung hat anerkannt, dass Fortschritte hin zu mehr Demokratie in Madagaskar erzielt wurden. Dennoch hat sie im Dezember Madagaskar vom AGOA-Abkommen ausgeschlossen, nachdem der Interimspräsident Oppositionsführer des Landes verwiesen hatte. Den gesamten Wortlaut beider Schreiben können Sie auf unserer Unternehmenswebsite nachlesen. Workshops mit Menschen- und Arbeitsrechtsgruppen Obwohl wir uns in den Medien gegenüber Anschuldigungen verschiedener Interessengruppen äußern, stehen wir in einem direkten Dialog mit ihnen, um gemeinsame Maßnahmen zu erarbeiten. Im Jahr 2002 haben sich mehrere internationale Gewerkschafts verbände und Arbeitsrechtsorganisationen zur Play Fair Alliance zusammengeschlossen, um die Sportartikelindustrie zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Produktionsbetrieben zu drängen. Um auf ihre Besorgnisse aufmerksam zu machen, startete die Play Fair Alliance öffentliche Kampagnen und erstellte Berichte. Darin wurde deutlich gemacht, wie die Markenunternehmen die Lebenssituationen der Arbeiter in den Betrieben verbessern könnten. Im Dezember 2007 kamen Play Fair und die führenden Sportartikelunternehmen in Hongkong zusammen, um über Löhne und Arbeitsbedingungen zu sprechen. Es wurde vereinbart, dass es zielführender wäre, die allgemeine Diskussion auf die praktische Frage „Welche Maßnahmen lassen sich vor Ort in einem bestimmten Land umsetzen?“ zu konzentrieren. Indonesien wurde daraufhin als Veranstaltungsort für einen weiteren Workshop ausgewählt, der im November 2009 stattfand. Gewerkschaften bestimmen die Tagesordnung Der zweitägige Workshop in Jakarta wurde von einem Vertreter einer Arbeitsrechtsorganisation geleitet, der von den örtlichen Gewerkschaften nominiert wurde. Außerdem legten die örtlichen Gewerkschaften die wichtigsten Tagesordnungspunkte fest, die ihre drei Hauptanliegen behandelten: • Markenunternehmen müssen die Freiheit der Gewerkschaften gewährleisten, damit diese ihre gewerkschaftlichen Aktivitäten durchführen können • Weniger befristete Arbeitsverträge, mehr Festanstellungen; die Markenunternehmen sollten zudem bereit sein, höhere Preise zu zahlen und gleichzeitig mehr Druck auf die Betriebsleitung auszuüben, damit sichergestellt wird, das die Arbeitnehmer entsprechend ihrem Familienstand angemessene Löhne erhalten. Kompromisse schließen Die bei dem Workshop anwesenden Markenunternehmen und Zulieferer waren nicht mit allen Forderungen der Gewerkschaften einverstanden. Jedoch verpflichteten sie sich zu Verbesserungen in Bezug auf die Koalitionsfreiheit und zur Erstellung eines gemeinsamen Protokolls, durch das die Aktivitäten der Gewerkschaften am Arbeitsplatz klarer definiert werden. Die Markenunternehmen sicherten außerdem ihre Unterstützung bei der Reduzierung von Leiharbeit seitens ihrer Zulieferer zu und vereinbarten darüber hinaus, Ansätze zur Verbesserung der Lohnsituation zu prüfen. Am Ende des Workshops wurde ein Maßnahmenplan erarbeitet, um die Bereiche, in denen Einigkeit erzielt wurde, voranzutreiben und um in den Betrieben, in denen Produkte der Sportartikel unternehmen gefertigt werden, Veränderungen durchzuführen. Nachhaltigkeitsbericht 2009 31 Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in den einzelnen Empfehlungen der Play Fair Alliance in ihrem Bericht „Clearing the Hurdles“ sowie in unserer Stellungnahme dazu auf unserer Unternehmenswebsite. Arbeitnehmerkooperativen Projekt Arbeitnehmerkooperative in Indonesien Schon seit langem ist bekannt, dass mit Arbeitnehmer kooperativen der Lebensstandard der Beschäftigten in den Produktionsbetrieben gesteigert werden kann. Durch den Zusammenschluss können die Arbeiter Waren und Dienstleistungen preiswerter erwerben und dadurch Geld sparen. 2009 haben wir die Gründung einer Kooperative am Stadtrand von Jakarta unterstützt und hoffen, dass dieses Beispiel zur Gründung neuer Kooperativen in ganz Indonesien beitragen wird. Nachdem wir bereits 2004 Richtlinien zur Gründung von Arbeitnehmerkooperativen erstellt hatten, haben wir Ende 2008 entschieden, dieser Initiative neuen Schwung zu verleihen. Daher haben wir Dompet Dhuafa, eine Organisation ohne Erwerbscharakter, beauftragt, ein Pilotprojekt zur Gründung einer Arbeitnehmer kooperative in der Bekleidungsfabrik Tung Mung zu leiten. Der Betrieb mit etwa 1.300 Beschäftigen befindet sich in Tangerang, einem Außenbezirk der Hauptstadt Jakarta. Die Wahl fiel auf diesen Herstellerbetrieb, da wir hier ein starkes Interesse der Arbeitnehmer, der Gewerkschaften und auch des Managements spürten. Alle waren engagiert, wussten aber nicht so recht, wie und wo sie anfangen sollten. Harte Arbeit zahlt sich aus Dank der professionellen Unterstützung von Dompet Dhuafa und der aktiven Teilnahme einer Gruppe hoch motivierter Arbeiter verlief das Projekt reibungslos und wurde ein voller Erfolg. Beschäftigte und Management mussten dennoch einige Herausforderungen meistern, beispielsweise die Wahl eines Vorsitzenden, die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sowie die offizielle Registrierung der Kooperative. Daneben standen zahlreiche Schulungen an und es mussten Systeme und Prozesse entwickelt werden. Nach langer harter Arbeit haben die Beschäftigten des Tung Mung Produktionsbetriebs eine gut funktionierende Kooperative mit einer gut ausgebildeten Verwaltung geschaffen. Die Kooperative findet immer mehr Zuspruch. Am Anfang konnte sie 350 Mitglieder und ein Anfangskapital von etwa 48 Mio. IDR (ca. 5.000 USD) vorweisen. Das Kapital stammte von Ersparnissen der Mitglieder und einem Darlehen des Managements. Mittlerweile ist die Zahl der Mitglieder auf 750 angewachsen. Die Kooperative unterhält ein Lebensmittelgeschäft und bietet seinen Mitgliedern sowohl Darlehen als auch Sparanlagen an. Dank der Unterstützung einer Bank konnten die Vermögenswerte in weniger als einem Jahr um das Siebenfache auf 350 Mio. IDR (etwa 37.500 USD) gesteigert werden. Nächste Schritte Die Beschäftigten unterstützen und schätzen ihre Kooperative sehr, was sicherlich keine Überraschung ist. Sie können nun Waren zu günstigeren Preisen erwerben, mit flexiblen Zahlungs optionen. Außerdem erhalten sie Darlehen zu weitaus günstigeren Konditionen als vormals bei den sogenannten „Kredithaien“. Für 2010 ist u. a. geplant, alle Beschäftigten zur Mitgliedschaft in der Kooperative zu ermutigen und die Palette an angebotenen Dienstleistungen zu erweitern. Im Dezember 2009 haben wir einen Workshop zu diesem Projekt veranstaltet, zu dem wir andere Zulieferer aus Indonesien einluden. Wir hoffen, dass sie vom Erfolg der Kooperative in Tung Mung gelernt haben und motiviert sind, auch in ihren Betrieben Arbeitnehmerkooperativen zu gründen. Die Richtlinien für Arbeitnehmerkooperativen können Sie von unserer Unternehmenswebsite herunterladen. Arbeitnehmer-Hotlines Arbeitnehmern Gehör schenken Unser SEA-Team hat die Aufgabe, die Rechte aller Arbeiter, die Produkte für den adidas Konzerns fertigen, zu schützen. Diese Aufgabe können wir nur dann zufriedenstellend lösen, wenn wir aus erster Hand von den Problemen und Anliegen der Beschäftigten erfahren. In vielen Fällen führen wir einen direkten Dialog mit den Arbeitnehmern, z. B. wenn wir die Fertigungsbetriebe besuchen und Interviews mit den Arbeitern führen – entweder an ihrem Arbeitsplatz oder außerhalb ihrer Arbeitszeit. Diese Interviews bieten ihnen die Möglichkeit, in vertraulicher Atmosphäre über ihre Bedenken und Ansichten hinsichtlich der Arbeitsplatzbedin gungen, ihrer Bezahlung sowie ihrer Sozialleistungen zu sprechen. Um sie vor jeder Form von Repressalien zu schützen, händigen die Mitarbeiter des SEA-Teams den interviewten Arbeitern ihre Visitenkarten mit Telefonnummer aus und ermutigen sie, sie bei Problemen oder Anliegen anzurufen. Es kommt häufiger vor, dass wir Anrufe oder SMS-Nachrichten von Arbeitern oder auch von Gewerkschaftsmitgliedern erhalten, die Probleme in den Produktionsbetrieben melden möchten. Zusammenarbeit mit unabhängigen Partnern Zusätzlich zu den Gesprächen mit den Beschäftigten in den Produktionsstätten haben wir sogenannte Arbeitnehmer-Hotlines eingeführt. Die Nummern dieser Hotlines sind auf Plakaten in den einzelnen Produktionsbetrieben verzeichnet. Über die Hotlines können Arbeitnehmer Beschwerden oder Bedenken in Bezug auf ihren Arbeitsalltag melden. Einige dieser Hotlines werden von uns intern verwaltet. In einigen Ländern, darunter China, haben wir die Hotlines jedoch an externe Dritte ausgegliedert. In China nimmt das China Labor Support Network (CLSN) – eine Institution ohne Erwerbscharakter, die Arbeitnehmer bei der Lösung von beschäftigungs-, gesundheits- und sicherheits bezogenen Problemen hilft – die Anrufe der Hotline entgegen. Die Mitarbeiter von CLSN geben sofort Auskunft und Ratschläge und leiten ernste Fälle zur weiteren Ermittlung und Nachbereitung an uns weiter. Die Meinung unseres Partners zur Hotline in China Juliana So von CLSN ist überzeugt, dass die Hotline in China ein voller Erfolg ist. Als Gründe hierfür sieht sie vor allem das Engagement von CLSN und die Partnerschaft mit dem SEA-Team bei der Lösung schwieriger Probleme. Dazu zählen auch Probleme, die in der Vergangenheit trotz langwieriger Gerichtsverfahren noch immer nicht gelöst werden konnten. Nach Meinung von Juliana So gibt es noch weitere Gründe für den Erfolg der Hotline: Beispielsweise kann ein frühzeitiges Eingreifen Gerichtsverfahren zwischen Beschäftigten und den Betrieben vermeiden. Außerdem erhalten die Arbeitnehmer grundlegende Informationen und Aufklärung über ihre Rechte. Nachhaltigkeitsbericht 2009 32 Doch Juliana So sieht noch Verbesserungspotenzial. So sollten ihrer Meinung nach die Dienste der Hotline noch stärker beworben, die Reaktionszeiten verbessert und die Arbeiter noch umfassender über die ihnen zur Verfügung stehenden Dienstleistungen und die angebotene Unterstützung informiert werden. Außerdem ist die CLSN-Mitarbeiterin überzeugt, dass der Konzern noch konsequenter gegen Zulieferer vorgehen sollte, deren Handlungen oder Praktiken wiederholt Arbeitnehmerrechte verletzen. Unterstützung auch in Krisenzeiten Als das Ausmaß der weltweiten Wirtschaftskrise sichtbar wurde und die Verbrauchermärkte langsam einbrachen, wussten wir, dass den Arbeitnehmern in den Schuh- und Bekleidungsfabriken schwere Zeiten bevorstehen würden. Damit wir unseren Geschäftspartnern auch in diesen Krisenzeiten zur Seite stehen konnten, haben wir unsere Aufträge konsolidiert und an die besten Zulieferer sowie an diejenigen vergeben, die am stärksten von unseren Aufträgen abhängig sind. Dieses Vorgehen hat das finanzielle Überleben dieser Betriebe gesichert und damit die Arbeitsplatzsicherheit ihrer Beschäftigten erhöht. Gleichzeitig bedeutete es jedoch, dass andere Zulieferer weniger Aufträge erhielten, weswegen einige Betriebe schließen mussten. Richtlinien für Zulieferer bei Fabrikschließungen Wir verfügten bereits über interne Richtlinien, die unsere Rolle bei Fabrikschließungen vorschrieben. Jedoch waren wir der Meinung, dass dies nicht ausreichte. Deshalb haben wir im Februar 2009 Richtlinien zu sozialverträglichen Kündigungen und Stellenabbau erarbeitet und an unsere Lieferanten verteilt. Darin wird erläutert, welche Maßnahmen wir von unseren Zulieferern erwarten und welche Informationen sie uns übermitteln sollen, damit wir im Fall von Kündigungen die faire Behandlung der Beschäftigten prüfen können. Mit der Verteilung dieser Richtlinien fordern wir die Zulieferbetriebe auf, uns Informationen zu geplanten Mitarbeiterkürzungen bzw. Schließungen mitzuteilen. Dadurch können wir die Entwicklung genau verfolgen und wenn möglich in Dialog mit den Beschäftigten und Gewerkschaften treten. Somit wollen wir sicherstellen, dass der Betrieb in Übereinstimmung mit geltenden lokalen Gesetzen alle Beteiligten im Voraus über die anstehenden Veränderungen informiert und die Arbeiter vollständig bezahlt hat. Ordnungsgemäße Abwicklung der meisten Fabrikschließungen In der Mehrheit der Fälle wurden Fabrikschließungen und Kündigungen durch unsere Zulieferer ordnungsgemäß und verantwortungsvoll abgewickelt. Jedoch gab es auch einige Situationen, in denen die Arbeitnehmer nicht entsprechend informiert bzw. nicht vollständig bezahlt wurden. Dies hat in der Folge zu Streiks und Protesten geführt. In diesen Fällen sind wir eingeschritten und haben die Arbeiter unterstützt. Nötigenfalls haben wir uns an die Regierung gewandt, damit die Beschäftigten die noch ausstehenden Löhne erhalten. Unsere Richtlinien zu sozialverträglichen Kündigungen und Stellenabbau können Sie von unserer Unternehmenswebsite herunterladen. Nachhaltigkeitsbericht 2009 33 Mitarbeiter Nachhaltigkeitsbericht 2009 34 Mitarbeiter Insgesamt verfügen wir über mehr als 170 Tochtergesellschaften mit etwa 40.000 Mitarbeitern. Daher ist es besonders wichtig, dass wir über stabile Prozesse verfügen, um sicherzustellen, dass unsere Mitarbeiter gut betreut werden, die Regeln einhalten und sich für den adidas Konzern engagieren. ETHIK AM ARBEITSPLATZ Wie stellen Sie sicher, dass alle Mitarbeiter den Kodex kennen und einhalten? Mit dem Verhaltenskodex geht eine obligatorische OnlineSchulung einher, die in zehn verschiedenen Sprachen angeboten wird. Durch kontinuierliches Training sollen sowohl das Bewusstsein für ethisches und soziales Verhalten geschärft als auch die Einhaltung der Datenschutzvorschriften und anderer Richtlinien gefördert werden. Bisher haben wir von unseren Mitarbeitern auf der ganzen Welt sehr viel positives Feedback über die Schulung zum Verhaltenskodex erhalten. Bis Ende 2009 nahmen mehr als 80% unserer weltweiten Belegschaft an einem entsprechenden Training teil. Erfassen und verfolgen Sie Beschwerden bzw. VerstöSSe gegen den Kodex? Ja. Zu diesem Zweck verfügen wir weltweit über so genannte Compliance Manager. Außerdem befasst sich der Betriebsrat in unserer Konzernzentrale mit diesen Angelegenheiten. Über ein so genanntes „Whistleblowing“-System können die Beschäftigten Beschwerden anonym melden. Die Wahrung der Anonymität ist wichtig für das Vertrauen in das System. Ohne dieses Vertrauen würde das System nicht funktionieren. Herr Dassler, Sie haben erwähnt, dass Datenschutz ein wichtiges Element des Programms zur internen Standardeinhaltung ist. Was ist damit gemeint? Die Wahrung des Datenschutzes ist sehr wichtig. Mit unserem Datenschutzsystem wollen wir sicherstellen, dass persönliche Daten weltweit in Übereinstimmung mit geltendem Recht und internationalen Richtlinien verwaltet, gespeichert und verarbeitet werden. Im Folgenden erklärt Frank Dassler, General Counsel des adidas Konzerns, wie das Unternehmen Geschäftsrisiken durch eine gute Unternehmensführung kontrolliert. Herr Dassler, was bedeutet gute Unternehmensführung für den adidas Konzern? Als Unternehmen müssen wir mit unserem Umfeld in Kontakt stehen. Wir sind Teil des weltweiten Wirtschaftsgeflechts und einer globalen Gesellschaft und müssen die geltenden Gesetze und Vorschriften beachten. Doch wir gehen noch einen Schritt weiter. Wir haben uns selbst ethische Verhaltensstandards auferlegt. Diese spiegeln unsere Werte, unsere Unterneh menskultur sowie unsere vorbildliche Geschäftspraxis wider. Könnten Sie uns etwas mehr über diese Standards erzählen? Einer der Kernwerte des adidas Konzerns ist Integrität. Für uns bedeutet dies, dass alle Interaktionen mit unseren Stakeholdern im Einklang mit unseren Werten stehen. So verfügen wir zum Beispiel über einen internen Verhaltenskodex, über Vorschriften zum Datenschutz unserer Kunden sowie über die „Workplace Standards“ (Arbeitsplatzstandards) für unsere Zulieferer. Der interne Verhaltenskodex des adidas Konzerns ist der Eckpfeiler für das ethische Verhalten unserer Mitarbeiter in ihrem Arbeitsalltag. Darin werden Themen wie der Umgang mit Geschäftspartnern, der Umgang mit Informationen und Beschwerden oder auch spezielle Vorschriften in Bezug auf Finanzangelegenheiten abgedeckt. Wir bieten allen Mitarbeitern Online-Schulungen zu den Ge- und Verboten in Bezug auf den Datenschutz an. Darüber hinaus stehen allen Abteilungen, die Umgang mit sensiblen Daten haben (z. B. Marketing-Abteilung), spezielle Schulungen offen. Herr Dassler, eine letzte Frage: Wie sehen die nächsten Schritte des Programms zur internen Standardeinhaltung aus? Wir werden unser „Whistleblowing“-Programm ausbauen, um alle Mitarbeiter zu erreichen. Dies gilt insbesondere für unser eigenes Einzelhandelsgeschäft, wo wir im direkten Kontakt mit unseren Konsumenten stehen. Damit wir auch in Zukunft alle Beschwerden erfassen und verfolgen können, entwickeln wir ein System innerhalb unseres weltweiten Intranets, über das wir Beschwerden bearbeiten, verwalten und diesen nachgehen können. Nachhaltigkeitsbericht 2009 35 BEVORZUGTER ARBEITGEBER Hier erklärt Matthias Malessa, Chief Human Resources Officer des adidas Konzerns, warum das Unternehmen in seinem Personalprogramm so großen Wert darauf legt, dass die Mitarbeiter eigene Vorschläge und Ideen unterbreiten, wie sie sich noch besser in das Unternehmen einbringen können. Wir wissen, dass unsere Mitarbeiter entscheidend für unseren Erfolg sind. Um in der Sportartikelindustrie weltweit führend zu sein, sind wir auf die Leistung, die Fähigkeiten, den Enthusiasmus und den engagierten Einsatz unserer Mitarbeiter angewiesen. Wir streben danach, eine Arbeitsumgebung zu schaffen, die Teamgeist, Leidenschaft, Engagement und Leistung fördert. Oder wie wir in der Personalabteilung zu sagen pflegen: Mitarbeiterzufriedenheit führt zu Einsatzbereitschaft, Einsatzbereitschaft fördert Engagement, Engagement führt zu Leistung! Kurz gesagt: Wir erreichen unsere Geschäftsziele dann, wenn wir es schaffen, der bevorzugte Arbeitgeber für die besten Mitarbeiter zu sein – und damit meine ich sowohl die bereits in unserem Konzern tätigen als auch externe Talente. Leistungssteigerung durch Engagement Wir müssen also unsere eigene Leistung überprüfen. Dazu befragen wir unsere Mitarbeiter, wie wir ihr Engagement steigern können und wo wir uns als Arbeitgeber noch verbessern müssen. Wir haben verschiedene Befragungen durchgeführt und aufgrund der Ergebnisse für jede Geschäftseinheit und jede Abteilung eine Bewertung des jeweiligen Engagements vorgenommen. Obwohl sich das Feedback zwischen den einzelnen Divisionen unterscheidet, wurden drei Verbesserungsbereiche immer wieder an erster Stelle genannt: Karrieremöglichkeiten, Führungskräfteauswahl und Anerkennung der Leistung. Wie aber können wir uns in den genannten Bereichen so verbessern, dass die jeweiligen Geschäftseinheiten davon profitieren? Dazu stellt jede Geschäftseinheit ein so genanntes „Maßnahmen-Team“ zusammen, das Vorschläge zusammenträgt, wie wir uns als Unternehmen in den genannten drei Kernbereichen verbessern können. Dabei konzipieren die einzelnen Teams die Lösungen, die für sie am besten geeignet wären und die daher bei der Umsetzung eine positive Reaktion auslösen sollten. Die jeweiligen Abteilungsleiter sind dann verantwortlich dafür, das Engagement der Mitarbeiter in ihrer Abteilung im Lauf der Zeit zu verbessern. Im Jahr 2009 stand die Entwicklung dieses Systems im Zentrum unserer Tätigkeit. 2010 werden wir nun die erste weltweite Umfrage zum Thema Engagement durchführen. Dadurch hat jede Geschäftseinheit die Möglichkeit, uns ihre Meinung über unsere Leistung zu sagen und uns mitzuteilen, wie wir ihr Engagement für unser Unternehmen und ihre Arbeit weiter erhöhen können. Mehr Engagement, bessere Leistung! Nachhaltigkeitsbericht 2009 36 Gesellschaftliches Engagement Nachhaltigkeitsbericht 2009 37 GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT Der Adi Dassler Fund unterstützt SCORE nicht nur finanziell, sondern auch personell. Neben den großzügigen Geldspenden zur Durchführung der SCORE-Programme stellen Mitarbeiter von adidas ehrenamtlich ihre Arbeitskraft, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten zur Verfügung. Dabei helfen sie auch bei der Organisation von Spendenaktionen. Beispiele für ehrenamtliche Aktivitäten zur Unterstützung von SCORE: Sport kann Barrieren überwinden und Menschen zusammen bringen. Er kann das Selbstvertrauen stärken und den Menschen Orientierung geben. Überall auf der Welt kooperieren wir in den Gemeinden, in denen wir tätig sind, mit Wohltätigkeitsorgani sationen, um mithilfe des Sports das Leben der Menschen zu verbessern. Auf den nachfolgenden Seiten stellen wir einige Projekte vor, die wir 2009 unterstützt haben. adidas: DER ADI DASSLER FUND • Im Februar 2009 halfen zehn Mitarbeiter der adidas Zentrale für Europa, den Nahen Osten und Afrika (EMEA) sowie von adidas Südafrika bei der Errichtung eines MultifunktionsSportplatzes im Township Khayelitsha am Rande von Kapstadt. Zusammen mit den Jugendleitern von SCORE veranstalteten die Mitarbeiter von adidas für die Kinder und Jugendlichen des Townships sportliche Trainingseinheiten. • Zum nunmehr zweiten Mal organisierten und finanzierten Mitarbeiter von adidas Südafrika eine Weihnachtsfeier für die Kinder des Baphumelele Children’s Home, eines Waisenhauses im Khayelitsha Township. • Im April/Mai 2009 luden Angestellte von adidas zwei Mitarbeiter von SCORE zu einem dreiwöchigen Praktikum in die Zentrale von adidas nach Herzogenaurach ein. Die Mitarbeiter von adidas widmeten ihre Freizeit, um die SCORE-Mitarbeiter zu schulen. Dadurch konnten diese ihre Fähigkeiten verbessern und sich gleichzeitig einige zusätzliche Kenntnisse aneignen, mit denen sie in ihrer Heimat die Arbeit von SCORE bereichern können. Auch die Mitarbeiter von adidas profitierten von der Zusammenarbeit; sie konnten wertvolle kulturelle Erfahrungen als Gastgeber und Trainer der beiden südafrikanischen Praktikanten sammeln. Weitere Informationen über SCORE erhalten Sie unter http://www.score.org.za/ Der Adi Dassler Fund ist ein gemeinnütziger eingetragener Verein. Neben Geld- und Sachspenden leisten Mitarbeiter ehrenamtliche Arbeit in Projekten, die junge Menschen durch Sport unterstützen. Diese Projekte werden von unseren Partnern, darunter „Right To Play“ und „PeacePlayers International“, geleitet. Der Adi Dassler Fund kümmert sich zudem um Projekte, die von adidas Standorten auf der ganzen Welt unterstützt werden. Da die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ 2010 das erste Mal auf dem afrikanischen Kontinent stattfindet, richten wir unseren Fokus im diesjährigen Bericht auf Afrika. Darüber hinaus werfen wir einen Blick auf zwei Projekte in Lateinamerika. SCORE – SÜDAFRIKA, SAMBIA, NAMIBIA SCORE (Sports Coaches Reach Out) ist eine südafrikanische gemeinnützige Organisation, die über Sport und körperliche Bewegung Kindern und Jugendlichen Führungs- und Sozial kompetenzen vermitteln möchte. SCORE arbeitet in benachteiligten Gemeinden, in denen Kinder nur wenige Sport- und Spiel möglichkeiten haben. Jugendliche werden ausgebildet, um als Sporttrainer wie auch als Coaches für Lebenskompetenzen in ihren jeweiligen Heimatgemeinden zu fungieren. Darüber hinaus sollen sie eine Vorbildfunktion für andere Kinder und Jugendliche übernehmen. Freiwillige Helfer aus Südafrika und anderen Ländern führen die Programme von SCORE in mehr als 30 Gemeinden in ganz Südafrika ein. COACHING FOR HOPE IN MALI, BURKINA FASO UND SÜDAFRIKA Coaching for Hope ist ein innovatives Programm, das benachteiligten Kindern im westlichen und südlichen Afrika durch Fußball ein besseres Leben ermöglichen möchte. Coaching for Hope organisiert Kurse, bei denen Profitrainer aus Großbritannien lokale Jugendleiter nach den Standards des englischen Fußballverbandes ausbilden. Gleichzeitig absolvieren die lokalen Trainer Kurse zum Thema HIV, damit sie die Jugendlichen in ihren Gemeinden über dieses wichtige Thema aufklären können. Bisher wurden etwa 700 Trainer über das Programm ausgebildet, die insgesamt wiederum mehr als 30.000 Kindern Fußballtraining und HIV-Aufklärung anbieten konnten. Mit finanzieller Unterstützung von adidas wurden in Südafrika, Mali und Burkina Faso drei Fußballligen gegründet, die Mitarbeiter von adidas bereits besucht haben. Durch die Unterstützung konnte Coaching for Hope in Mali zudem den ersten Trainingskurs für Behinderte ins Leben rufen. Damit wird über den Fußball ein Schritt zur Integration und Akzeptanz dieser oftmals ausgegrenzten Bevölkerungsgruppe getan. Nähere Informationen zu Coaching for Hope erhalten Sie unter www.coachingforhope.org Nachhaltigkeitsbericht 2009 38 TSIMBA CHILDREN’S HOME / MWANGAZE VISIONARY SCHOOL, KENIA Hilfe zur Selbsthilfe e.V. ist ein gemeinnütziger freier Träger, der ein kleines Waisenhaus in der Gemeinde Kwale in der Nähe der kenianischen Metropole Mombasa finanziert und betreibt. Mitarbeiter von adidas unterstützen mehr als die Hälfte der Kinder des Waisenhauses finanziell. Im nunmehr zweiten Jahr der Zusammenarbeit reiste eine Mitarbeitergruppe von adidas Area Central nach Kwale, um einen Fußball- und einen Basketball platz sowie einen Abenteuerspielplatz für die Kinder des Waisenhauses zu bauen. Unsere Mitarbeiter haben außerdem auch das Waisenhaus gestrichen und den Kindern Flötenun terricht gegeben und Zeichenkurse veranstaltet. AIIH, EMBU/SÃO PAULO, BRASILIEN AIIH (Associação Internacional de Interesse a Humanidade) ist ein Nachbarschaftsverband, der sich um mehr als 500 Kinder und Jugendliche kümmert und ihnen Zugang zu Sport und Bildung ermöglicht. AIIH hat seinen Sitz unweit des adidas Logistikzentrums in Embu, einem Vorort von São Paulo. Die Tätigkeiten konzentrierten sich zudem auf die Mwangaze Visionary School der Gemeinde Kwale. Hier errichteten adidas Mitarbeiter einen Multifunktions-Sportplatz und veranstalteten für die Sportlehrer der Schule Weiterbildungskurse. Zur Eröffnung kamen etwa 2.000 Kinder, Nachbarn und Mitglieder der Gemeinde sowie zahlreiche Mitarbeiter von adidas Brasilien, die die Veranstaltung in ihrer Freizeit mit organisiert hatten. In Zukunft soll der Fokus weiterhin auf die ehrenamtliche Arbeit der Mitarbeiter, auf Spenden sowie auf die Verbesserung der Infrastruktur gerichtet werden. Nähere Informationen zum Verein Hilfe zur Selbsthilfe e.V. finden Sie unter http://www.hilfezurselbsthilfe.org/ POTREROS, ARGENTINIEN Im Jahr 2007 begann adidas Argentinien damit, Gemeindelandflächen – „Potreros“ genannt – in einkommensschwachen Gebieten des ganzen Landes zu regenerieren. Bis Ende 2009 wurden 13 dieser Potreros wieder nutzbar gemacht. Der Fokus lag 2009 auf Investitionen in bereits bestehende Potreros, indem der Dialog mit den Organisationen gesucht wurde, die diese Flächen nutzen. Ganz in der Nähe der Niederlassung von adidas Argentinien befindet sich der Potrero San Isidoro, wo sich die örtliche gemeinnützige Organisation UASI La Cava um mehr als 300 Kinder aus dem strukturschwachen Viertel kümmert. UASI La Cava unterstützt die Kinder durch Sport und fördert gleichzeitig ihre Bildung und ihr Engagement für ihr Viertel. Mitarbeiter von adidas haben das Sporttraining unterstützt und eine Lern- und Hausaufgabengruppe ins Leben gerufen, für die sie mehr als 500 Bücher spendeten. Daneben halfen sie der Organisation auch mit Geldspenden; mehr als 125 Kinder von La Cava erhielten Schulkleidung und Lernmittel. adidas Argentinien unterstützt auch Potreros außerhalb von Buenos Aires durch Geldspenden für Sportveranstaltungen und Workshops zum Thema Sport. Die erste derartige Veranstaltung fand am 15. August 2009 in Salta statt. Zu Beginn unterstützte adidas Brasilien AIIH dabei, den Sportplatz (eigentlich eher ein Stück Brachland) instand zu setzen. Dazu wurde ein Multifunktions-Sportplatz gebaut, auf dem die Kinder und Jugendlichen nun Fußball, Basketball und Volleyball spielen können. Der Sportplatz wurde am 7. November 2009 mit einer großen Feier eingeweiht. Nachhaltigkeitsbericht 2009 39 Reebok Unser Bekenntnis zu Unternehmensverantwortung ist Markenzeichen und Vermächtnis der Marke Reebok zugleich. Die Unterstützung von Menschenrechtsprogrammen ist in den Werten unserer Marke und in unserer Geschichte tief verwurzelt. Wir sind überzeugt, dass wir mit diesem Fundament unser Potenzial als gesellschaftlich verantwortungsbewusst handelnde Unternehmensmarke voll ausschöpfen und dabei gleichzeitig die Erwartungen unserer Mitarbeiter, Stakeholder und Konsumenten erfüllen können. Reebok ist überzeugt, dass wir auf globaler, lokaler und individueller Mitarbeiterebene etwas bewirken können. Avon Frauenlauf gegen Brustkrebs („Avon Walk Around The World for Breast Cancer”) Reebok ist exklusiver Schuh- und Bekleidungssponsor der Laufveranstaltungsserie „Avon Walk Around the World for Breast Cancer“, die von der Avon Foundation for Women veranstaltet wird. Die Mission der Avon Foundation for Women ist es, das Leben der Frauen und ihrer Familien zu verbessern, was im Einklang mit dem langjährigen Engagement von Reebok steht, die Rolle der Frau zu stärken. Seit Beginn der weltweiten Laufserie haben rund 1,8 Mio. Menschen mehr als 6,4 Mio. Dollar für den Kampf gegen Brustkrebs gesammelt. Reebok hat aus den Verkäufen der Schuh- und Bekleidungskollektion „Pink Ribbon“ mehr als 500.000 Dollar gespendet. Im Rahmen der einzigartigen Avon Laufserie finden zahl reiche verschiedene Aktivitäten in 51 Ländern der Welt statt, darunter: Walking- und Laufveranstaltungen, Patienten- und Forschungskonferenzen, Kunstausstellungen und Fashion Shows, Veranstaltungen zur Stärkung des öffentlichen Bewusstseins, Konzerte sowie Galas. Mit den gesammelten Spenden werden lokale Brustkrebsinitiativen unterstützt. Gastgeber eines „Wellness Village“ Die Avon Walks in den USA sind Wochenendveranstaltungen ohne Wettkampfcharakter zur Sammlung von Spenden, die für Teilnehmerinnen aller Fitnesslevels geeignet sind. Nach dem ersten Tag treffen sich die Teilnehmerinnen und freiwilligen Helfer an einem Samstagabend im „Wellness Village“ – einer Zeltstadt mit Zweipersonenzelten, Duschen, Verpflegung, Unterhaltung und Freizeitaktivitäten. Reebok unterstützt die einzelnen Veranstaltungen als Bekleidungsausrüster der freiwilligen Helfer und Mitarbeiter und mit der Teilnahme bei den einzelnen „Wellness Villages“. Im Jahr 2009 war Reebok Gastgeber des „Wellness Village“ am Hauptsitz von Reebok in Canton, Massachusetts. Mitarbeiter von Reebok haben sich zum „Team Reebok“ zusammengeschlossen, bestehend aus Teilnehmerinnen am Lauf, freiwilligen Helfern für das „Wellness Village“ sowie freiwilligen Streckenposten. Das Team konnte mehr als 20.000 Dollar an Spenden für die Avon Foundation for Women sammeln. Insgesamt begrüßten mehr als 300 Helfer vom „Team Reebok“ die Teilnehmerinnen und feuerten sie bis zur Ziellinie an. Die Reebok „Pink Ribbon“ Kollektion Alle Veranstaltungen von Avon sind über das „Global Connection Ribbon“ miteinander verbunden; dieses emotionale Symbol verbindet Brustkrebsüberlebende und Teilnehmerinnen der Laufserie auf der ganzen Welt. Reebok hat eine exklusive Kollektion an Schuhen, Bekleidung und Zubehör mit dem Namen „Pink Ribbon“ entwickelt, die weltweit in ausgewählten Einzelhandelsgeschäften vertrieben wird. Ein Teil der Umsätze aus dem Verkauf der „Pink Ribbon“ Produkte wird an mit Avon verbundene Brustkrebsorganisationen in den Ländern gespendet, in denen die Produkte verkauft werden. Weitere Informationen zum „Avon Walk Around the World“ erhalten Sie unter http://www.avonwalk.org/ Human Rights Student Advocate Program Das „Human Rights Student Advocate Program“ wurde ins Leben gerufen, um Schüler zu motivieren, sich als fähige und fachkundige Botschafter für Menschenrechte zu engagieren. Im Rahmen des Programms arbeiteten Mitarbeiter von Reebok mit Schülern von fünf High Schools aus Boston (Massachusetts) zusammen. Dabei richteten sie ihren Fokus auf eine Sensibilisierungskampagne und Spendenaktion für Kinder in Afrika, die keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Mithilfe der Spenden wurde ein PlayPump-Wassersystem in Swasiland installiert. Bei der PlayPump handelt es sich um eine Wasserpumpe, die mit einem Kinderkarussell verbunden ist. Die Kinder können „spielend“ sauberes Trinkwasser zur Oberfläche pumpen, wodurch sie kein Trinkwasser von entfernten Wasserstellen holen müssen und dadurch Zeit haben, in die Schule zu gehen. Durch die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern verschiedener Abteilungen von Reebok lernten die Schüler in Boston nicht nur viel über Menschenrechte, sondern entwickelten darüber hinaus wertvolle unternehmerische Fähigkeiten, Führungskompetenzen und Teamfähigkeit. Individualität fördern Reebok fördert die Individualität seiner Mitarbeiter und gibt ihnen die Möglichkeit, Projekte zu unterstützen, die ihnen persönlich am Herzen liegen. Daher können sich die Mitarbeiter für ehren amtliche Tätigkeiten bei einer gemeinnützigen Organisation ihrer Wahl freistellen lassen. Außerdem können Spenden in Höhe von bis zu 1.500 Dollar pro Jahr von der Reebok Foundation verdoppelt werden. Reebok ist stolz auf die zahlreichen gemeinnützigen Beiträge seiner Mitarbeiter. Nachhaltigkeitsbericht 2009 40 TaylorMade-adidas Golf Als Reaktion auf unzählige jährlich eingehende Spendenanfragen gemeinnütziger Organisationen aus verschiedenen Gemeinden in den USA rief TaylorMade-adidas Golf (TMaG) im Jahr 2001 das „Charitable Contributions Program“ ins Leben. Durch das Programm werden qualifizierte gemeinnützige Organisationen mit Sachspenden versorgt und können TMaG Produkte zu erheblich reduzierten Preisen erwerben. Seit dem Start des Programms hat TMaG Hunderte Organisationen unterstützt, sodass diese die Gewinne aus ihren Spendenaktionen teils erheblich steigern und ihre Spendenziele weit übertreffen konnten. Durch diese gestiegenen Spendeneinnahmen können die Organisationen in ihren Gemeinden mehr Menschen unterstützen, die auf ihre Hilfe angewiesen sind. TMaG ist stolz auf seinen Beitrag, den das Unternehmen zur Unterstützung Hunderter gemeinnütziger Organisationen in verschiedenen Gemeinden in den USA geleistet hat. Mitarbeiter bauen Fahrräder Am 17. Juli 2009 kamen zahlreiche Mitarbeiter von TaylorMadeadidas Golf zusammen, um im Bezirk North San Diego County (Kalifornien), in dem TMaG ansässig ist, insgesamt 100 Fahrräder für Kinder zu bauen, die sich kein eigenes Rad leisten können. Teamaufbau durch Fahrradbau Die Fahrrad-Aktion war gleichzeitig auch ein Wettbewerb, mit dem die Teambildung gefördert wurde. Siebzehn abteilungs übergreifende Teams traten gegeneinander an, um einen halben freien Tag sowie ein Essen mit TaylorMade CEO Mark King zu gewinnen. Die Teams mussten an verschiedenen Stationen auf dem TaylorMade Firmengelände unterschiedliche Aufgaben innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmens bewältigen. Dafür erhielten sie dann Punkte. Nachdem die Teams die einzelnen Stationen durchlaufen hatten, mussten sie zu ihren Ausgangsbereichen zurückkehren, um die geforderten fünf Fahrräder zusammen zubauen. Nachdem jedes Team die Fahrräder zusammengebaut und diese einen Sicherheits-Check bestanden hatten, wurden die Räder auf die Bühne vor der Eingangshalle geschoben. Die Teamleiter übergaben ihre Ergebnisse den Offiziellen und die Punkte wurden addiert. Als sich die Mitarbeiter um die Bühne herum versammelt hatten, sprach Mark King allen Teilnehmern seinen Dank aus und gab das Siegerteam bekannt. Ein Fahrrad als Geschenk Mark King verkündete dann zur Überraschung aller Anwesenden, dass Kinder vom Oceanside School District und der Vista Assembly während des Wettbewerbs in der Eingangshalle gewartet hatten. Daraufhin wurden die Eingangstüren geöffnet und zur Freude aller stürmten 50 glückliche Kinder heraus, um sich ihr eigenes neu zusammengebautes Rad sowie einen von Bell gespendeten neuen Helm abzuholen. Die strahlenden Kinderaugen und die zufriedenen Gesichter der Helfer beim Fahrradbau gaben ein wunderschönes Bild ab. Am 25. Juli nahmen mehrere Mitarbeiter von TaylorMade die verbliebenen 50 Fahrräder mit zum Military Outreach Ministry auf der Camp Pendleton Marine Base in Oceanside, wo sie die Räder an weitere Kinder verteilten, die ihre „Weihnachtsfeier im Juli“ erlebten. Nachhaltigkeitsbericht 2009 41 Unterstützung für die Mädchen und Jungen in Carlsbad Seit zehn Jahren ist TaylorMade-adidas Golf Sponsor des alljährlichen Golfturniers des Boys & Girls Clubs of Carlsbad. Das diesjährige Turnier, bei dem zahlreiche führende Geschäfts leute der Gemeinde anwesend waren, brachte Spenden in Höhe von fast 100.000 Dollar ein. Diese sollen den mehr als 200 Kindern zugute kommen, die täglich im Club ihre Freizeit verbringen. Mit den Spenden sollen die Kosten für das Freizeitprogramm gedeckt werden, das den Kindern im Club angeboten wird. Ein Teil der Erlöse soll für den Bau des neuen Clubhauses für die Kinder im Süden der Stadt verwendet werden. Geld- und Sachspenden Zu den jährlichen Sponsorenleistungen von TaylorMade zählt unter anderem eine Geldspende in Höhe von 10.000 Dollar, über die die Startgebühren für das Turnier und die Geschenke für die Spieler finanziert werden. Die Geschenktüten enthalten Golfbälle von TaylorMade, Golf-Shirts von adidas mit dem Logo des Golfclubs sowie von TMAX Gear gesponserte TaylorMade Mützen. Bei einer Live-Auktion wurde ein ganzer Satz Golfschläger an den Höchstbietenden versteigert, der zudem einen Gutschein für eine individuelle Anpassung der Schläger in einem TaylorMade Performance Lab erhielt. Bei der Siegerehrung des Turniers 2009 wurden für einzelne Team- und Wettbewerbskategorien verschiedene Golfausrüstungen von TMaG als Preise verliehen. „Es ist nicht verwunderlich, dass ein Quartett von TaylorMade das beste Ergebnis bei dem Turnier erzielt hat. Das ist schließlich ihr Beruf“, sagte Clubsprecherin Pat Maldi. Bei der Siegerehrung trat das TaylorMade Team großzügigerweise zurück, sodass das Team mit der zweitbesten Punktzahl den ersten Preis – einen Satz Eisenschläger von TaylorMade – erhielt. Langjährige Unterstützung von Kindern Die Initiative zur Beteiligung von TaylorMade am großen SpendenTurnier des Clubs ging im Jahr 2000 von Jan Strickland aus, einem der ersten sechs Mitarbeiter bei TaylorMade. Seitdem hat TaylorMade seine Partnerschaft mit dem Club fortgeführt. Das Unternehmen möchte sich auch weiterhin für den Erfolg, die Entwicklung und den Charakter der Jugend von Carlsbad engagieren. Der Boys & Girls Club of Carlsbad engagiert sich seit 1952 in der Gemeinde von Carlsbad. Dabei vermittelt die Einrichtung den Kindern durch außerschulische Freizeitangebote Erfahrungen, die ihr Leben inspirieren, bereichern und ihnen positive Lebens kompetenzen beibringen. Der Club bietet neben einem sicheren Umfeld und der erfahrenen Anleitung durch Erwachsene ein umfangreiches Spektrum an pädagogischen und künstlerischen Aktivitäten. Außerdem haben die Kinder im Club die Möglichkeit, ihre Freizeit zu gestalten und Führungskompetenzen zu entwickeln. Dabei wird jedes Kind gefördert, sein volles Potenzial auszuschöpfen. Nachhaltigkeitsbericht 2009 42 Leistungsdaten 2009 Nachhaltigkeitsbericht 2009 43 Beschaffungskette Anzahl der Zulieferbetriebe und eigenen Produktionsstätten1 Am 31. Dezember 2009 arbeiteten wir mit mehr als 1.120 unabhängigen Herstellerbetrieben (ohne Fabriken unserer Lizenznehmer) zusammen, die unsere Produkte in 68 Ländern fertigen. 69% der Produktionsstätten befinden sich in Asien, 15% in Amerika und 16% in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA). 27% der gesamten Zulieferbetriebe befinden sich in China. Die Gesamtzahl der Herstellerbetriebe ist im Vergleich zu 2008 aus folgenden Gründen gestiegen: 1. Die Offenlegung und Transparenz der Beschaffungskette durch die Geschäftseinheiten wurde weiter erhöht. 2. Die Anzahl der Geschäftseinheiten innerhalb des Konzerns unterlag einigen Schwankungen, was zu Bewegungen bei der Anzahl der Zulieferer und Fabriken geführt hat. Es gab eine bemerkenswerte Fluktuation bei den Herstellerbetrieben im Lauf des Jahres. Die von uns hier präsentierten Daten stellen eine Momentaufnahme dar, eine statische Betrachtung der Situation nach 12 Monaten mit einer Reihe von Veränderungen innerhalb der Beschaffungskette. Region Anzahl der Zulieferer (ohne eigene Betriebe) 2007 2008 2009 Asien 727 707 775 2 2 Amerika 179 180 168 9 EMEA 168 164 185 1.074 1.051 1.128 Gesamt 1 Anzahl der eigenen Betriebe 2007 2008 2009 Zulieferbetriebe des adidas Konzerns ohne Fabriken unserer Lizenznehmer. 2007 Gesamt 2008 2009 2 729 709 777 8 8 188 188 176 3 3 3 171 167 188 14 13 13 1.088 1.064 1.141 Nachhaltigkeitsbericht 2009 44 Anzahl der Zulieferbetriebe pro Land1 2007 Gesamtzahl der Betriebe 2008 2009 Australien 14 9 10 Bangladesch 9 8 9 264 268 308 Hongkong 3 3 2 Indien 52 59 77 Indonesien 48 50 64 Japan 63 62 63 Kambodscha 8 9 8 Korea 62 61 52 Macao 1 1 2 Madagaskar – 1 2 Malaysia 10 10 7 Mauritius – – 1 Neuseeland 6 4 5 Pakistan 7 7 8 Philippinen 19 17 17 Singapur 4 1 1 Sri Lanka 16 11 8 Taiwan 30 28 27 Thailand 45 35 41 Vietnam 66 63 63 Asien insgesamt 713 698 775 Land China Nachhaltigkeitsbericht 2009 45 2007 Gesamtzahl der Betriebe 2008 2009 Argentinien 9 9 13 Brasilien 31 27 27 Chile 1 1 1 Costa Rica 2 2 2 Dominikanische Republik 1 1 1 Ecuador 1 – – El Salvador 7 8 3 Guatemala 3 3 3 Honduras 8 7 5 Kanada 35 38 32 Kolumbien 3 3 2 Mexiko 18 17 12 Nicaragua – 1 1 Paraguay – 1 1 Peru 4 4 4 Uruguay 1 – – USA 55 58 61 Amerika insgesamt 179 180 168 Land Nachhaltigkeitsbericht 2009 46 2007 Gesamtzahl der Betriebe 2008 2009 Ägypten 3 2 3 Albanien 1 1 – Bosnien-Herzegowina 1 1 1 Bulgarien 4 1 1 Dänemark – – 1 Deutschland 4 13 19 Finnland – – 1 Frankreich 3 3 3 Griechenland 5 5 4 Großbritannien 2 13 19 Israel 2 1 2 Italien 24 23 24 Jordanien 1 – 1 Lesotho 1 1 2 Lettland 2 1 – Litauen 1 1 2 Marokko 1 – – Mazedonien – 1 1 Moldawien – 1 1 Polen 4 3 8 Portugal 9 8 9 Rumänien 2 1 3 Russland 16 10 7 Schweden 4 5 7 Schweiz 1 1 1 Simbabwe – – 1 Land Nachhaltigkeitsbericht 2009 47 Slowakei 1 1 – Slowenien 1 1 3 Spanien 18 16 15 Südafrika 17 18 19 Swasiland 1 1 2 Tschechische Republik 3 3 3 Tunesien 5 3 3 Türkei 24 22 16 Ukraine 2 2 2 Ungarn 1 – – Weißrussland 4 1 1 EMEA insgesamt 162 161 185 Region 2007 Gesamtzahl der Betriebe 2008 2009 Asien insgesamt 727 707 775 Amerika insgesamt 179 180 168 EMEA insgesamt 168 164 185 1.074 1.051 1.128 Weltweit insgesamt 1 Unabhängige Zulieferbetriebe des adidas Konzerns ohne Fabriken von Lizenznehmern und eigene Produktionsstätten. Nachhaltigkeitsbericht 2009 48 Lizenznehmer des adidas Konzerns1 Im Jahr 2009 arbeitete der adidas Konzern mit 41 Lizenznehmern zusammen, deren Zulieferer Produkte in 288 Betrieben in 44 Ländern herstellten. Die Gesamtzahl der Fabriken unserer Lizenznehmer ist im Vergleich zu 2008 aus folgenden Gründen gestiegen: 1. Die Offenlegung und Transparenz der Beschaffungskette durch die Lizenznehmer/Geschäftseinheiten hat sich erhöht. 2. D ie Anzahl der Geschäftseinheiten innerhalb des Konzerns unterlag einigen Schwankungen, was zu Bewegungen bei der Anzahl der Zulieferer und Fabriken geführt hat. Es gab eine bemerkenswerte Fluktuation bei den Herstellerbetrieben im Lauf des Jahres. Die von uns hier präsentierten Daten stellen eine Momentaufnahme dar, eine statische Betrachtung der Situation nach 12 Monaten mit einer Reihe von Veränderungen innerhalb der Beschaffungskette. Produkt kategorie Anzahl der Lizenznehmer 2007 2008 2009 Anzahl der für Lizenznehmer produzierenden Fabriken 2007 2008 2009 Sport bekleidung 20 23 22 129 169 169 26 29 28 Sport zubehör2 19 12 13 85 43 74 12 8 16 Sport schuhe 1 1 2 2 3 10 1 1 2 Uhren 1 1 1 6 3 7 3 1 1 Brillen 2 2 2 18 18 21 7 9 9 Kosmetik 1 1 1 8 11 7 6 9 6 44 40 41 248 3 2474 288 5 Enthält Fabriken, die gleichzeitig sowohl direkt für den adidas Konzern als auch für Lizenznehmer bzw. Agenten produzieren. Accessoires und Ausrüstung. 3 Im Jahr 2007 ließen 44 Lizenznehmer Produkte von 248 Fabriken in 38 verschiedenen Ländern fertigen. 4 Im Jahr 2008 ließen 40 Lizenznehmer Produkte von 247 Fabriken in 42 verschiedenen Ländern fertigen. 5 Im Jahr 2009 ließen 41 Lizenznehmer Produkte von 288 Fabriken in 44 verschiedenen Ländern fertigen. 1 2 Anzahl der Länder, in denen produziert wird 2007 2008 2009 Nachhaltigkeitsbericht 2009 49 Audits UND Schulungen Anzahl der Fabrikkontrollen/-besuche und Schulungen Im Laufe des Jahres 2009 wurden 1.592 Fabrikbesuche (einschließlich 1.448 Fabrikaudits) in unserer Beschaffungskette durchgeführt. Wir führten dabei Gespräche mit der Betriebsleitung und den Beschäftigten, überprüften interne Unterlagen, inspizierten die Fabrikanlagen und führten Schulungen durch. Das SEA-Team organisierte 216 Schulungen und Workshops für Zulieferer, Lizenznehmer, Beschäftigte der Betriebe und Mitarbeiter des adidas Konzerns. Jahr 2009 2008 2007 2006 20052 Besuche (einschl. Audits)1 1.592 1.323 1.007 1.101 916 216 251 267 173 225 Schulungen Einschließlich mehrerer Audits/Besuche in derselben Fabrik durch unser SEA-Team und externe Prüfer, jedoch ohne FLA-Audits. Einschließlich Audits in Fabriken unserer Lizenznehmer; Besuche umfassen Gespräche mit der Betriebsleitung und den Beschäftigten, Überprüfungen der Unterlagen, Inspektionen der Fabrikanlagen und Schulungen vor Ort. 2 Die Zahlen für 2005 schließen Reebok nicht mit ein. 1 Anzahl der Fabrikkontrollen/-besuche 2,000 2.000 1.500 1,500 1,000 1.000 500 500 00 2005 2006 2007 2008 2009 Audits/Jahr 916 Audits/Year 916 1.101 1,101 1.007 1,007 1.323 1,323 1,592 1.592 11 Excluding FLA audits; including multiple visits to the same factory Ohne FLA-Audits; einschließlich mehrfacher Besuche in derselben Fabrik 60 50 40 30 20 10 0 1st 2nd 3rd Total 2007 2008 39 31 6 5 6 1 51 37 2009 34 4 0 38 150 Nachhaltigkeitsbericht 2009 50 Anzahl der Schulungen nach Region und Art1 Für das Jahr 2009 liegt die Anzahl der Schulungen unter den Werten der beiden Vorjahre. Im Vergleich zu 2008 ging die Anzahl der allgemeinen und speziellen Schulungen zurück, wohingegen bei den Schulungen zum Nachhaltigkeitsmanagement ein leichter Anstieg zu verzeichnen war. Trotz geringerer Gesamtzahl der Schulungen hat sich die Anzahl der Teilnehmer kaum verändert. Dem liegt Folgendes zugrunde: 1. Es wurden weniger Einzel- und dafür mehr Gruppenschulungen (mit mehreren Zulieferern) abgehalten. 2. Aufgrund langjähriger Geschäftsbeziehungen ist der Bedarf an allgemeinen Schulungen rückläufig, wohingegen der Bedarf an Schulungen zum Nachhaltigkeitsmanagement ansteigt. Region Allgemeine Schulungen2 2007 2008 2009 Art und Anzahl der Schulungen Nachhaltigkeits Spezielle Schulungen3 management4 2007 2008 2009 2007 2008 2009 2007 Gesamt 2008 20095 Asien 98 80 47 58 68 48 34 11 32 190 159 127 Amerika 35 51 53 1 11 13 6 4 1 42 66 67 EMEA 24 24 19 2 0 0 9 2 3 35 26 22 Gesamt 157 155 119 61 79 61 49 17 36 267 251 216 6 Schulungen für Zulieferer, ihre Beschäftigten, Lizenznehmer, Agenten und Mitarbeiter des adidas Konzerns. Themen der allgemeinen Schulungen: Einführung in die „Workplace Standards“ (Arbeitsplatzstandards) und das Thema Nachhaltigkeit, FFC-Schulung, SEA-Richtlinien und Standard-Betriebsanweisungen. 3 Themen der speziellen Schulungen: Spezifische Schulungen zu Arbeitsrecht, Sicherheit, Gesundheit und Umwelt. 4 Themen der Schulungen zum Nachhaltigkeitsmanagement: Richtlinien zur nachhaltigen Standardeinhaltung, Verbesserung der Fabrikbewertung durch den Leistungsindikator und Durchführung von betriebsinternen Audits. 5 Im Jahr 2009 haben mehr als 2.380 Personen an diesen Schulungen teilgenommen. 6 Darunter 91 Gruppenschulungen, d. h. Trainings, an denen mehr als ein Zulieferer teilgenommen hat. 1 2 Nachhaltigkeitsbericht 2009 51 Anzahl der Audits nach Region und Art Im Jahr 2009 gab es erneut mehr Kontrollen in den Betrieben als im Vorjahr. Das SEA-Team hat 1.448 Audits durchgeführt (darunter Audits externer Prüfer). Darüber hinaus besuchte das SEA-Team mehrmals Zulieferbetriebe, um mit der Betriebsleitung über spezifische Probleme zu sprechen, die Entwicklung von Projektarbeiten zu verfolgen oder um Schulungen durchzuführen. Dabei war es auch 2009 wieder eine besondere Herausforderung für das SEA-Team, speziell in Asien, möglichst viele Vorabprüfungen (Prüfungen potenzieller neuer Zulieferer vor Produktionsbeginn) durchzuführen. Insgesamt wurden 483 Vorabprüfungen vorgenommen, wonach 18,4% der inspizierten Betriebe abgelehnt wurden. Leistungsaudits, d. h. Audits, die die Leistung der Zulieferer bezüglich der Einhaltung der Standards messen, werden als solche erst seit Anfang 2008 aufgezeichnet, sodass hierfür keine Vergleichsdaten für 2007 vorliegen. Ende 2008 wurde die Weiterentwicklung und Umsetzung der Nachhaltigkeitsprüfungen ausgesetzt, da wir seitdem an der Sustainable Compliance Initiative der Fair Labor Association teilnehmen. Die Zielsetzung dieser Initiative ist, ein branchenweit einheitliches Überwachungsinstrumentarium zu entwickeln, das u.a. einige Funktionen unserer Methoden zur Nachhaltigkeitsprüfung enthält. Die von externen Prüfern durchgeführten Audits wurden vornehmlich von Geschäftseinheiten des adidas Konzerns in Auftrag gegeben, darunter Lizenznehmer mit indirekten Beschaffungsmodellen. Insgesamt wurden 62% aller aktiven Zulieferer einem Audit unterzogen. In Ländern wie China, Indien, Indonesien, den Philippinen, Thailand, Vietnam, Mexiko, Südafrika und der Türkei wurden jeweils mehr als 75% der Betriebe auditiert. Art und Anzahl der Audits Vorabprüfung („Initial Assessment“)1 Externe Prüfer 2007 2008 2009 Region 2007 SEA-Team 2008 2009 Asien 205 207 124 147 308 Amerika 38 60 38 10 EMEA 13 9 1 256 276 163 Gesamt 2007 Gesamt 2008 2009 282 352 515 406 10 11 48 70 49 28 32 27 41 41 28 185 350 320 441 626 483 Gesamt 2008 2009 Art und Anzahl der Audits Leistungsaudits („Performance Audit“)2 Externe Prüfer 2009 2007 2008 2009 2007 2007 SEA-Team 2008 Asien 0 461 709 0 35 146 0 496 853 Amerika 0 65 62 0 0 1 0 65 63 EMEA 0 13 14 0 15 33 0 28 47 Gesamt 0 539 785 0 50 180 0 589 963 Gesamt 2008 2009 Region Art und Anzahl der Audits Nachhaltigkeitsprüfung („Sustainability Assessment“) SEA-Team Externe Prüfer 2008 2009 2007 2008 2009 2007 Region 2007 Asien 240 39 0 2 0 0 242 39 0 Amerika 13 6 0 0 0 0 13 6 0 EMEA 28 1 0 4 0 0 32 1 0 Gesamt 281 46 0 6 0 0 287 46 0 Nachhaltigkeitsbericht 2009 52 Art und Anzahl der Audits Gesamt Externe Prüfer 2007 2008 2009 Region 2007 SEA-Team 2008 2009 Asien 445 707 833 149 343 Amerika 51 131 100 10 EMEA 41 23 15 537 861 948 Gesamt 2007 Gesamt 2008 2009 428 594 1.050 1.261 10 12 61 141 112 32 47 60 73 70 75 191 400 500 728 1.2613 1.448 4 Jeder potenziell neue Zulieferbetrieb wird vor der Auftragsvergabe einer Vorabprüfung unterzogen, um festzustellen, ob die „Workplace Standards“ (Arbeitsplatzstandards) eingehalten werden. Kontrollen in bereits genehmigten Zulieferbetrieben. 3 Einschließlich 181 Prüfungen in Lizenznehmerbetrieben durch externe Prüfer und das SEA-Team. 4 Einschließlich 273 Prüfungen in Lizenznehmerbetrieben durch externe Prüfer und das SEA-Team. 1 2 Anzahl der Audits in Zulieferbetrieben unserer Lizenznehmer nach Region und Art1 Die gestiegene Anzahl der Audits von 181 im Jahr 2008 auf 273 im Jahr 2009 spiegelt die zunehmende Teilnahme unserer Lizenznehmer an dem von uns genehmigten Kontrollsystem durch externe Prüfer wider und ist gleichzeitig Indikator für den steigenden Austausch von Audit-Daten über die FFC-Plattform. SEA-Team Art und Anzahl der Audits Vorabprüfung („Initial Assessment“)2 Externe Prüfer 2008 2009 2008 2009 Asien 8 6 98 Amerika 9 2 EMEA 0 Gesamt 17 Region 2009 91 106 97 4 5 13 7 0 3 5 3 5 8 105 101 122 109 SEA-Team Art und Anzahl der Audits Leistungsaudits („Performance Audit“)3 Externe Prüfer 2008 2009 2008 2009 Asien 28 84 16 Amerika 2 7 EMEA 0 Gesamt 30 Region Gesamt 2008 Gesamt 2008 2009 67 44 151 0 1 2 8 0 6 5 6 5 91 22 73 52 164 Nachhaltigkeitsbericht 2009 53 Region Art und Anzahl der Audits Nachhaltigkeitsprüfung („Sustainability Assessment“) SEA-Team Externe Prüfer Gesamt 2008 2009 2008 2009 2008 2009 Asien 5 0 2 0 7 0 Amerika 0 0 0 0 0 0 EMEA 0 0 0 0 0 0 Gesamt 5 0 2 0 7 0 Art und Anzahl der Audits Gesamt Externe Prüfer 2008 2009 SEA-Team 2008 2009 Asien 41 90 116 Amerika 11 9 EMEA 0 Gesamt 52 Region Gesamt 2008 2009 158 157 248 4 6 15 15 0 9 10 9 10 99 129 174 181 273 Enthält Fabriken, die gleichzeitig sowohl direkt für den adidas Konzern als auch für Lizenznehmer bzw. Agenten produzieren. Jeder potenziell neue Zulieferbetrieb wird vor der Auftragsvergabe einer Vorabprüfung unterzogen, um festzustellen, ob die „Workplace Standards“ eingehalten werden. 3 Kontrollen in bereits genehmigten Zulieferbetrieben. 1 2 BEWERTUNG DER ZULIEFERER ANHAND VON LEISTUNGSINDIKATOREN UND DES FÜNFSTUFIGEN BEWERTUNGSSYSTEMS Wir kontrollieren unsere Zulieferer anhand unserer Standards und erfassen ihre Leistung entsprechend. Dabei bewerten wir mit innovativen Methoden ihre Fähigkeit, auf effektive Weise faire, gesunde und umweltgerechte Arbeitsbedingungen sicherzustellen. Die linke Seite der Tabelle zeigt die Durchschnittswerte derjenigen aktiven Hauptzulieferer, die bis dato mit Hilfe der sechs Maßeinheiten des Leistungsindikators bewertet wurden. Die rechte Seite gibt Aufschluss über den prozentualen Anteil der Fabriken nach unserem fünfstufigen Bewertungssystem. MaSSeinheit des Leistungsindikators Durchschnittswert in % % der Fabriken 2007 2008 2009 C-Rating 2008 2009 Engagement und Einsatz des Managements 64 40,12 43,43 0-C 0,75% 2,31% Managementsysteme 45 48,74 47,59 1-C 7,52% 8,36% Kommunikation zwischen Belegschaft und Management sowie ArbeitnehmerArbeitgeber-Beziehungen 64 65,44 64,04 2-C 54,51% 49,28% Schulungen zur Standard einhaltung für Management und Belegschaft 55 58,80 59,25 3-C 28,57% 29,68% Transparenz in Kommunikation und Berichterstattung 74 71,79 70,46 4-C 8,65% 9,22% Standardeinhaltung 60 59,04 57,63 5-C 0% 1,15% Kumuliertes Ergebnis des Leistungsindikators – 47,79 47,41 100% 100% Gesamt Nachhaltigkeitsbericht 2009 54 Anzahl der im FFC hinterlegten strategischen Pläne zur Standardeinhaltung Ein strategischer Plan zur Standardeinhaltung (Strategic Compliance Plan, SCP) ist ein auf drei Jahre angelegter Maßnahmenplan für einen Hersteller. Der SCP wird von SEA in Zusammenarbeit mit dem Zulieferer erarbeitet und jährlich überprüft. Der SCP beschreibt die geplanten Maßnahmen des Zulieferers als Antwort auf sein aktuelles Bewertungsergebnis bei der Standardeinhaltung. Die erfolgreiche Durchführung aller Maßnahmen des SCP führt zu einer Verbesserung des Leistungsindikators eines Zulieferers (d. h. seines „Leistungsnachweises“). Der strategische Plan zur Standardeinhaltung umfasst sechs Kapitel mit Maßnahmen. Im ersten wird die Verpflichtung des Zulieferers zu fairen, gesunden und sicheren Arbeitsbedingungen beschrieben. Das zweite Kapitel behandelt Managementsysteme im Bereich Personal, Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz. Der dritte Teil konzentriert sich auf die Kommunikation zwischen Belegschaft und Management. Das vierte Kapitel definiert Schulungen zur Standardeinhaltung für Belegschaft und Management. Kapitel fünf betrachtet die Transparenz und Ehrlichkeit der Berichterstattung des Zulieferers gegenüber SEA und der sechste und letzte Teil legt die Fristen und Anforderungen an den Zulieferer für die Korrekturmaßnahmen fest. Insgesamt arbeiten mehr als 160 Zulieferer des adidas Konzerns an strategischen Plänen zur Standardeinhaltung. 80% dieser Zulieferbetriebe befinden sich in den vier strategischen Beschaffungsländern China, Indonesien, Vietnam und Thailand. Region Asien Amerika EMEA Weltweit Land 2009 Bangladesch 1 China 72 Indien 7 Indonesien 25 Kambodscha 1 Philippinen 1 Singapur 1 Sri Lanka 1 Taiwan 1 Thailand 12 Vietnam 23 Argentinien 2 Brasilien 2 Kanada 1 Mexiko 2 Tunesien 3 Türkei 9 164 Nachhaltigkeitsbericht 2009 55 Unabhängige FLA-Audits1 Seit dem Beitritt zur FLA im Jahr 1999 wurden mehr als 240 unabhängige externe Überwachungs- und Verifizierungsbesuche bei Zulieferbetrieben des adidas Konzerns durchgeführt. Die Anzahl der herkömmlichen, unabhängigen Kontrollbesuche durch FLAakkreditierte Prüfer ist aus zwei Gründen zurückgegangen. Erstens wird die Anzahl der durchzuführenden Audits als prozentualer Anteil der an die FLA gemeldeten Zulieferer berechnet. Deren Anzahl hat sich in den vergangenen Jahren stetig nach unten entwickelt. Zweitens konnten wir aufgrund der FLA-Akkreditierung des Überwachungsprogramms des adidas Konzerns eine Reihe von Audits auf höherwertige FLA-Projekte umlegen. Im Jahr 2009 umfassten die FLA-Maßnahmen vier unabhängige externe Überwachungsbesuche. Vier Fabriken beteiligten sich an FLA 3.0-Maßnahmen und bei einem Betrieb wurde ein externer Verifizierungsbesuch durchgeführt. Sieben Produktionsstätten nahmen an vier Sonderprojekten der FLA in Asien, EMEA und Mittelamerika teil. Diese so genannten umgeleiteten Audits sind spezielle Projektarbeiten von FLA-Mitgliedsunternehmen, die sich innerhalb der Beschaffungskette mit anhaltenden Problemen bei der Standardeinhaltung befassen. Die Option, unabhängige externe Überwachungsbesuche durch spezielle Projektarbeit zu ersetzen sowie finanziell und personell zu unterstützen, steht jedoch nur FLA-akkreditierten Unternehmen zur Verfügung. FLA-Jahr Zeitraum Anzahl der Audits Jan.-Dez. 2005 30 5. Jahr Jan.-Dez. 2006 43 6. Jahr Jan.-Dez. 2007 15 7. Jahr Jan.-Dez. 2008 19 8. Jahr Jan.-Dez. 2009 16 4. Jahr 1 2 2 Im Rahmen der FLA-Mitgliedschaft; einschließlich unabhängiger externer Verifizierungsbesuche. Einschließlich Audits bei Zulieferbetrieben von Reebok, bevor die Marke im Jahr 2006 Teil des adidas Konzerns wurde. Nachhaltigkeitsbericht 2009 56 Durchsetzung der „Workplace Standards“ Anzahl der schriftlichen Verwarnungen an Zulieferer des adidas Konzerns1 Schriftliche Verwarnungen sind ein wichtiger Bestandteil unserer Maßnahmen zur Durchsetzung der Standards. Sie werden erteilt, wenn wir bei unseren Zulieferern anhaltende oder schwerwiegende Verstöße gegen die Standards entdecken. Im Jahr 2009 haben wir insgesamt 38 Verwarnungen in elf Ländern erteilt. In den vergangenen beiden Jahren war die Anzahl der schriftlichen Verwarnungen sowohl insgesamt als auch in den einzelnen Kategorien tendenziell stabil. Die meisten Verwarnungen wurden erneut in Asien ausgestellt, wo der größte Teil unserer Zulieferer ansässig ist. Land 1 1. Verwarnung 2007 2008 2009 2. Verwarnung 2007 2008 2009 3. und letzte Verwarnung und empfohlene Auftragseinstellung 2007 2008 2009 Verwarnungen insgesamt 2007 20081 20091 Argentinien – – 1 – – – – – – – – 1 Bangladesch – 1 1 1 – – – – – 1 1 1 Brasilien – 1 – – – – – – – – 1 0 China 20 11 10 3 1 2 4 – – 27 12 12 Guatemala – – 1 – – – – – – – – 1 Indien – 3 7 – 1 2 – – – – 4 9 Indonesien 8 1 2 2 1 – – – – 10 2 2 Kambodscha 1 1 1 – – – – – – 1 1 1 Korea – 1 – – – – – – – – 1 0 Mexiko – 1 – – – – – 1 – – 2 0 Peru – – 1 – – – – – – – – 1 Philippinen – 2 4 – – – 1 – – 1 2 4 Thailand 3 2 1 – 1 – 1 – – 4 3 1 Türkei 4 1 – – 1 – – – – 4 2 0 Vietnam 3 6 5 – – – – – – 3 6 5 Gesamt 39 31 34 6 5 4 6 1 0 51 37 38 Einschließlich schriftlicher Verwarnungen, die von Lizenznehmern und Agenten erteilt wurden. 1,500 1,000 Nachhaltigkeitsbericht 2009 500 0 Audits/Year 1 2005 2006 2007 2008 2009 916 1,101 1,007 1,323 1,592 57 Excluding FLA audits; including multiple visits to the same factory Verwarnungen 60 50 40 30 20 10 0 1. 1st 2. 2nd 3. 3rd Gesamt Total 2007 2008 39 31 6 5 6 1 51 37 2009 34 4 0 38 Anzahl der Kündigungen von Geschäftsbeziehungen/Ablehnungen nach Vorabprüfungen wegen mangelnder Einhaltung von Arbeitsplatzstandards grams/pair Wir150 arbeiten eng mit unseren Zulieferern zusammen, um sie dabei zu unterstützen, ihre Leistung zu verbessern. Bei anhaltenden oder schwerwiegenden Verstößen gegen unsere Standards beenden wir unsere Geschäftsbeziehung mit dem entsprechenden Zulieferer. Im 120 Jahr 2009 kündigten wir die Verträge mit neun Zulieferern wegen der Nichteinhaltung von Standards. Darüber hinaus arbeiten wir eng mit unserer Beschaffungsorganisation Global Operations zusammen, um potenzielle neue Zulieferer 90 vor Auftragsvergabe zu prüfen. Durch unsere Vorabprüfungen decken wir schwerwiegende Verstöße (Nulltoleranz-Verstöße und Grenzfälle) auf. Insgesamt wurden 483 Vorabprüfungen durchgeführt, von denen 89 zu einer Ablehnung führten, was einer Rate von 60 18,4% entspricht. Dies verdeutlicht, dass die Nichteinhaltung unserer „Workplace Standards“ in unserer potenziellen Beschaffungskette noch immer weit verbreitet ist. 30 0 1999 Region 1,000 800 600 400 200 Asien 0 CO 2 (in kg) per employee 2000 2001 Land 2002 2003 Anzahl 2004 der 2004beendeten 2005 2006 2007 Geschäftsbeziehungen pro Land 2007 2008 2009 2008 2009 Anzahl der Ablehnungen nach Vorabprüfung pro Land 2007 2008 2009 Bangladesch – – 1 – 4 6 China 3 – 7 56 54 49 Indien – – – 8 12 1 Indonesien – – – 7 2 4 Kambodscha – – – 2 5 3 Korea – – – 2 1 2 Laos – – – – 1 – 2007 Malaysia 2008 – – 2009 – 1 – 1 874 Pakistan –717 – 645 – 3 5 – Sri Lanka – – – 1 – 2 Taiwan – – – – 1 – Thailand – – – 1 3 1 Vietnam – 1 – 6 15 8 Nachhaltigkeitsbericht 2009 58 Amerika EMEA Weltweit Brasilien – – 1 4 1 1 El Salvador – – – 1 – 1 Kanada – – – – – 2 Mexiko – 1 – 2 6 1 Peru – – – – 1 – Ägypten – – – 2 1 3 Albanien – – – 1 1 – Israel – – – – 1 – Jordanien 1 – – – 1 1 Simbabwe – – – – 1 1 Südafrika – – – 1 2 2 Türkei – – – 3 3 – 4 2 9 106 121 89 Nachhaltigkeitsbericht 2009 59 Umwelt Zertifizierungen der Sportschuhlieferanten, die für den internationalen Markt produzieren1 Wir haben nur begrenzte Kontrolle über die direkten Umweltauswirkungen der Fertigungsprozesse unserer Produkte und darüber, wie sich unsere Zulieferer verhalten. Am besten können wir die Umweltauswirkungen in den Produktionsbetrieben unserer Zulieferer dadurch beeinflussen, dass wir die Einführung von Umweltmanagementsystemen fördern. Wir haben alle unsere Hauptzulieferer bereits dazu verpflichtet, ein solches System einzuführen. Damit ein Managementsystem zertifiziert werden kann, müssen die Manager ihren eigenen betrieblichen Umweltschutz systematisch planen, managen und überprüfen. Im Jahr 2009 waren 19 Sportschuhlieferanten gemäß der internationalen Umweltmanagementnorm ISO 14001 und dem Arbeitssicherheits- und -gesundheitsstandard OHSAS 18001 zertifiziert. Diese Betriebe produzierten etwa 82% unseres globalen Beschaffungsvolumens im Bereich Sportschuhe. Land 1 Anzahl der Sportschuhlieferanten 2007 2008 2009 2007 ISO 14001 2008 2009 2007 OHSAS 18001 2008 2009 Argentinien 2 1 2 – – – – – – Brasilien 3 2 2 – – – – – – China 12 11 7 12 9 7 12 9 7 Deutschland 1 1 1 1 1 1 1 1 1 Indien 1 1 1 – – 1 – – 1 Indonesien 6 8 6 3 4 3 3 4 3 Italien 1 1 1 – – – – – – Korea 1 – – 1 – – – – – Philippinen – 1 1 – – – – – – Thailand 1 1 1 – – – – – – Vietnam 7 11 10 5 6 7 4 6 7 GESAMT 35 38 32 22 20 19 20 20 19 Mit Ausnahme von Rockport-Schuhlieferanten und Zulieferern der Lizenznehmer. Nachhaltigkeitsbericht 2009 60 Transportmethoden für den Versand von adidas Produkten1 % der ausgelieferten Produkte 2,000 1,500 Sport bekleidung 1,000 500 0 2009 2008 2007 Lkw 14 17 18 Schiffstransport 81 77 74 Lufttransport 4 6 7 Schiffs- und Lufttransport 1 1 1 Lkw 1 2 3 96 94 2 3 2005 2006 Schiffstransport Sport Audits/Year 916 1,101 zubehör2 Lufttransport 1 2007 2008 1,007 1,323 Excluding FLA audits; including multiple visits to the same factory 1,592 0 0 0 Lkw 2 2 8 Schiffstransport 97 96 89 60 Lufttransport 1 2 3 50 Schiffs- und Lufttransport 0 0 0 40 2 2 2009 Schiffs- und Lufttransport Sportschuhe 1 97 In Prozent der Gesamtzahl der transportierten Produkte. 30 Ausrüstung und Zubehör. 20 10 Reduzierung flüchtiger organischer Verbindungen in der Schuhproduktion 0 1st 2nd 3rd Total VOCs (Volatile Organic Compounds) – flüchtige organische Verbindungen – sind in Lösungsmitteln enthalten, die in der Produktion 2007 39 6 Atemproblemen 6 und anderen Gesundheitsbeschwerden 51 eingesetzt werden. Sie können zu bei den Beschäftigten führen. Unser Ziel 2008 31 5 1 37 Schuhlieferanten des adidas Konzerns haben die VOC-Emissionen ist eine durchschnittliche VOC-Emission von 20 g/Paar Schuhe. Die 2009 0 38 In diesen Wert sind nahezu alle unsere Sportschuhfabriken von 130 g/Paar34im Jahr 1999 auf422,6 g/Paar im Jahr 2009 reduziert. einbezogen. Der geringe Anstieg gegenüber 2008 ist darauf zurückzuführen, dass in der Statistik erstmals auch Vulkanisationbetriebe mit erfasst werden. Reduzierung von VOC in g/Paar Sportschuhe 150 grams/pair g/Paar 120 90 60 30 0 1999 1,000 800 2000 2001 2002 2003 2004 2004 2005 2006 2007 2008 2009 20 10 0 1st 2nd 3rd Total 2007 2008 39 31 6 5 6 1 51 37 2009 34 4 0 38 Nachhaltigkeitsbericht 2009 61 150 120 grams/pair Durch Flugreisen verursachte CO2-Emissionen pro Mitarbeiter 90 Die 60 globale Präsenz unseres Konzerns mit zahlreichen Niederlassungen weltweit und einer globalen Beschaffungskette bedeutet, dass unsere Mitarbeiter häufig mit dem Flugzeug unterwegs sind. Um die durch Flugreisen bedingten Umweltauswirkungen besser beurteilen zu können, zeichnen wir die über unser eigenes Reisebüro gebuchten Flugreisen seit 2006 auf. In unserem Bericht 2008 30 haben wir inkorrekte Angaben zu den im Zeitraum 2006 bis 2008 durch Geschäftsreisen unserer Mitarbeiter verursachten CO20 Emissionen gemacht. Bei diesen Werten wurden nicht alle Länder, in denen der adidas Konzerns vertreten ist, berücksichtigt. Im Jahr 1999 2000 2001 2002 2004 2005Rückgang 2006 von 2007 2009 verursachten wir insgesamt 25.5002003 Tonnen2004 Kohlendioxid, ein 2.400 2008 Tonnen 2009 gegenüber 2008 (27.900 Tonnen). Relativ gesehen ist der Anteil der CO2-Emissionen pro Mitarbeiter im Jahr 2009 damit um 10% im Vergleich zu 2008 sowie um 26% im Vergleich zu 2007 zurückgegangen. Durch Flugreisen verursachte CO2-Emissionen pro Mitarbeiter 1,000 1.000 800 800 600 600 400 400 200 200 00 2007 CO (inkg) kg) CO 22 (in 874 per employee pro Mitarbeiter 2008 2009 717 645 Nachhaltigkeitsbericht 2009 62 Umweltdaten unserer Hauptverwaltungsbüros, eigenen Produktionsstandorte und Logistikzentren Der adidas Konzern betreibt zahlreiche Standorte auf der ganzen Welt, die sich in Größe und Struktur teils erheblich voneinander unterscheiden. Einige Niederlassungen befinden sich im Eigenbesitz des Unternehmens, andere sind gemietet oder gepachtet. Seit 2006 berichten die größten Standorte des adidas Konzerns ihre wichtigsten Umweltdaten. Die erste Phase der Einführung unserer Green Company Initiative 2008 und 2009 ging mit einer ausführlichen Umweltprüfung unserer 24 Hauptstandorte einher. Dabei wurden die Konzernzentrale sowie die Hauptsitze der einzelnen Marken, unsere eigenen Produktionsstandorte sowie einige Logistikzentren bewertet, die zusammen einen erheblichen Anteil an den Umweltauswirkungen unserer eigenen Standorte ausmachen. Im Laufe der nächsten Jahre werden zusätzliche Konzernstandorte in das Bewertungspro gramm mit aufgenommen. Aufgrund der Umweltprüfungen mussten die Standorte überarbeitete Vorgaben zur Datenberichterstattung einhalten. Dies erforderte daher auch eine entsprechende Anpassung einiger Daten aus unserem Nachhaltigkeitsbericht 2008. In der nachstehenden Tabelle sind die einheitlichen Datensätze für die Jahre 2008 und 2009 dargestellt. Energiever brauch gesamt (MWh) 2009 2008 Treibhausgas emissionen gesamt (t) 2009 2008 Wasserver brauch gesamt (m3) 2009 2008 Abfall gesamt (t) 2009 2008 Konzernzentrale des adidas Konzerns, Herzogenaurach, Deutschland 25.700 22.800 11.500 10.100 33.000 34.000 523 622 83 101 adidas America Inc., Portland, USA 7.800 7.900 4.000 4.050 43.000 36.000 16 57 16 16 Reebok-CCM Hockey, Zentrale und Logistik zentrum, Montreal, Kanada 10.300 10.900 2.000 2.100 25.000 28.000 323 162 16 19 Reebok-Zentrale, Canton, USA 26.700 25.900 9.100 8.600 35.000 35.000 397 554 62 48 Zentrale TaylorMadeadidas Golf, Carlsbad, USA1 4.900 5.200 2.300 2.400 40.000 43.000 460 641 11 17 TaylorMadeadidas Golf, Büro, Japan 250 260 80 80 keine Angabe 0 keine Angabe keine Angabe 4 0 adidas Konzern, Verwaltungs gebäude 3, Spartanburg, USA 1.020 650 520 340 5.000 3.000 17 16 16 15 790 keine Angabe 790 keine Angabe keine Angabe keine Angabe keine Angabe keine Angabe 5 keine Angabe Unsere Hauptverwal tungsbüros adidas Konzern, Büro, Shanghai, China Papierverbrauch gesamt (t) 2009 2008 Nachhaltigkeitsbericht 2009 63 Unsere eigenen Produktions standorte Energiever brauch gesamt (MWh) Treibhausgas emissionen gesamt (t) Wasserver brauch gesamt (m3) Abfall gesamt (t) Papierverbrauch gesamt (t) 2009 2008 2009 2008 2009 2008 2009 2008 2009 2008 5.050 6.050 1.430 1.670 1.000 2.000 59 44 1 2 adidas Bekleidungs fabrik, Suzhou, China 420 430 420 430 1.000 1.000 29 4 3 3 Produktions betrieb von adidas Canada, Brantford, Kanada 720 600 140 120 1.000 keine Angabe 15 14 28 27 Reebok-CCM Hockeyfabrik, St. Hyacinthe, Kanada 2.700 3.000 530 580 5.000 5.000 38 25 26 keine Angabe Reebok-CCM Hockeyfabrik, St. Jean, Kanada 6.160 5.800 1.200 1.140 4.000 2.000 61 72 2 2 Reebok-CCM Hockeyfabrik, Edmundston, Kanada 960 1.200 190 240 1.000 2.000 39 56 1 1 Reebok-CCM Hockeyfabrik, Tammela, Finnland 2.200 2.500 570 640 1.000 1.000 113 457 3 3 Reebok-CCM Hockeyfabrik, Malung, Schweden keine Angabe keine Angabe keine Angabe keine Angabe 8.000 6.000 1 1 10 10 Sports Licensed Division, Fabrik, Indianapolis, USA 19.600 19.700 7.700 7.800 22.000 22.000 323 464 323 keine Angabe Sports Licensed Division, Fabrik, Mattapoisett, USA 1.200 1.200 610 620 keine Angabe keine Angabe 121 150 8 8 Sports Licensed Division, Fabrik, Cedar Rapids, USA 4.700 5.300 1.400 1.620 3.000 3.000 152 329 3 7 310 460 90 140 1.000 1.000 57 77 1 2 adidas Schuhfabrik, Scheinfeld, Deutschland TaylorMade Produktions betrieb, ToganeShi, Japan Nachhaltigkeitsbericht 2009 64 Energiever brauch gesamt (MWh) 2009 2008 Treibhausgas emissionen gesamt (t) 2009 2008 Wasserver brauch gesamt (m3) 2009 2008 adidas Konzern, Logistikzentrum 1 (Bekleidung), Spartanburg, USA 12.700 2.900 6.500 1.500 8.000 1.000 98 117 16 8 adidas Konzern, Logistikzentrum 2 (Schuhe), Spartanburg, USA 2 7.300 Nicht zutref fend 3.700 Nicht zutref fend 9.000 Nicht zutref fend 45 Nicht zutref fend 16 Nicht zutref fend adidas America, Büro/ Logistikzentrum 4 (Schuhe), Spartanburg, USA 3.800 6.900 2.000 3.500 1.000 13.000 15 87 5 23 adidas Konzern, Logistikzentrum, Suzhou, China 2.080 2.300 2.100 2.300 20.000 19.000 5 4 5 4 147.360 131.950 58.870 49.970 267.000 257.000 2.907 3.953 664 316 Unsere Logistik zentren Gesamt 1 2 Zahlen für TaylorMade Konzernzentrale und Produktionsbetrieb zusammen. Standort seit 2009 in Betrieb. Abfall gesamt (t) 2009 2008 Papierverbrauch gesamt (t) 2009 2008 Nachhaltigkeitsbericht 2009 65 Gesellschaftliches Engagement Statistik1 Die Anzahl der Spendenanfragen an den adidas Konzern ist im Jahr 2009 um nahezu 50% gestiegen. Die Spendenanfragen sind ganz unterschiedlicher Art. Alle Anfragen wurden auf Grundlage unserer Richtlinien für gemeinnützige Spenden sorgfältig überprüft. Dabei haben wir die Spendenanfragen unterstützt, die im Einklang mit unserer Richtlinie standen. Im Vergleich zu 2008 erfüllten viele Spendenanfragen unsere Anforderungskriterien nicht, wodurch die Anzahl der unterstützten Projekte insgesamt zurück gegangen ist. Im Jahr 2009 haben wir mehr Sachspenden geleistet, insbesondere im Rahmen von speziellen Hilfsaktionen verschiedener Organisationen. Region Unterstützte Projekte Anzahl der gespendeten Produkte Ehrenamtliche Arbeit (in Stunden) 2007 2008 2009 2007 2008 2009 2007 2008 2009 2007 2008 2009 1.915 1.424 1.564 191 215 208 762.517 94.695 17.246 710 5.250 4.213 Latein amerika 304 46 150 73 7 3 53.495 549 29.000 30 400 1.020 Nord amerika 4.265 3.504 5.784 999 1.238 569 55.471 57.838 143.201 1.638 3.123 1.838 Asia tischpazi fischer Raum 1.044 106 108 192 101 78 19.808 12.281 38.112 775 4.652 3.737 GESAMT 7.528 5.080 7.606 1.455 1.561 858 891.291 165.363 227.559 3.153 13.425 10.808 EMEA 1 Eingegangene Spendenanfragen Die Zahlen umfassen Aktivitäten der Marke adidas, des Konzerns, der Reebok Foundation und des Adi Dassler Fund. Mitarbeiter Weltweite Mitarbeiterzahl wächst weiter Zum 31. Dezember 2009 beschäftigte der Konzern 39.596 Mitarbeiter. Dies bedeutet einen Zuwachs von 2% im Vergleich zum Vorjahresstand von 38.982 Beschäftigten. Diese Steigerung ist in erster Linie auf Neueinstellungen im Einzelhandelssegment zurückzuführen, die hauptsächlich auf Teilzeitbeschäftigungsverhältnissen basieren. Gemessen an Vollzeitäquivalenten beschäftigte der adidas Konzern zum 31. Dezember 2009 34.437 Mitarbeiter (2008: 35.977). Aufgrund des hohen Anteils an Teilzeitkräften im Einzelhandelssegment liegt dieser Wert unter der angegebenen absoluten Anzahl an Mitarbeitern. Mitarbeiteranstieg durch Aktivitäten in den Schwellenländern und im eigenen Einzelhandel Die Anzahl der Mitarbeiter im Segment Großhandel ging zum Jahresende 2009 um 8% auf 4.881 zurück (2008: 5.303), was in erster Linie auf Umstrukturierungsmaßnahmen sowie den Einstellungsstopp innerhalb des adidas Konzerns zurückzuführen ist. Im Einzelhandelssegment stieg die Zahl der Mitarbeiter um 11%. Der Hauptgrund hierfür war der Ausbau unserer eigenen Einzelhandelsaktivitäten in Schwellenländern. Zum Jahresende waren daher 19.599 Mitarbeiter im Einzelhandelssegment beschäftigt (2008: 17.614). Im Bereich „Andere Geschäftssegmente“ sank die Anzahl der Mitarbeiter um 7% auf 1.569 (2008: 1.694), was vorrangig auf die Umstrukturierungsmaßnahmen bei TaylorMade-adidas Golf zurückzuführen ist. Die Anzahl der Mitarbeiter in Konzernfunktionen sank um 6% auf 13.547 (2008: 14.370). Diese Entwicklung spiegelt den 2009 eingeführten konzernweiten Einstellungsstopp wider. Zum Jahresende 2009 waren 23% unserer Belegschaft in Westeuropa (2008: 24%), 31% in europäischen Schwellenländern (2008: 28%), 25% in Nordamerika (2008: 28%), 8% in China – hier definiert als geographischer Großraum China, inklusive Hongkong und Taiwan (2008: 9%), 6% in anderen asiatischen Ländern (2008: 6%) und 7% in Lateinamerika (2008: 6%) beschäftigt. Nachhaltigkeitsbericht 2009 66 Mitarbeiterstatistik 2007 2008 2009 31.344 38.982 39.596 Männer 52 51 50 Frauen 48 49 50 Männer 70 72 69 Frauen 30 28 31 30,8 29 31 Mitarbeiterfluktuation (in %)2 13 14,7 14,7 Durchschnittliche Unternehmenszugehörigkeit (in Jahren) 4 3,9 4,1 Durchschnittliche Schulungszeit pro Mitarbeiter (in Stunden) 12,4 10,8 7,3 Mitarbeiterzahl insgesamt Mitarbeiter gesamt (in %) Führungspositionen (in %) Durchschnittsalter je Mitarbeiter (in Jahren)1 1 2 Zum Jahresende. Ohne den Einzelhandel. Sicherheits- und Gesundheitsstatistik für unsere Hauptverwaltungsbüros, eigenen Produktionsstandorte und Logistikzentren Unsere Hauptverwaltungsbüros Anzahl der Mitarbeiter Anzahl der Arbeitsunfälle Ausfalltage durch Unfälle 2009 2008 2009 2008 2009 2008 2.811 2.667 45 51 keine Angabe keine Angabe 850 688 10 5 112 20 1.120 1.200 0 6 0 4 Zentrale TaylorMade-adidas Golf, Carlsbad, USA1 725 848 4 31 58 17 TaylorMade-adidas Golf, Büro, Japan 145 188 1 0 27 0 adidas Konzern, Verwaltungsgebäude 3, Spartanburg, USA 180 180 0 0 0 0 adidas Konzern, Büro, Shanghai, China 600 keine Angabe keine Angabe keine Angabe keine Angabe keine Angabe Reebok-CCM Hockey, Zentrale und Logistikzentrum, Montreal, Kanada 464 500 39 10 1.283 300 Konzernzentrale des adidas Konzerns, Herzogenaurach, Deutschland adidas America Inc., Portland, USA Reebok-Zentrale, Canton, USA Nachhaltigkeitsbericht 2009 67 Unsere eigenen Produktionsstandorte Ausfalltage durch Unfälle 2009 2008 134 221 3 1 12 keine Angabe adidas Bekleidungsfabrik, Suzhou, China 264 230 0 0 0 0 Produktionsbetrieb von adidas Canada, Brantford, Kanada 64 61 2 0 8 0 Reebok-CCM Hockeyfabrik, St. Hyacinthe, Kanada 150 149 2 8 23 0 Reebok-CCM Hockeyfabrik, St. Jean, Kanada 127 142 12 9 449 117 Reebok-CCM Hockeyfabrik, Edmundston, Kanada 43 60 4 12 33 171 Reebok-CCM Hockeyfabrik, Tammela, Finnland 64 99 2 2 7 10 Reebok-CCM Hockeyfabrik, Malung, Schweden 110 141 0 1 0 10 Sports Licensed Division, Fabrik, Indianapolis, USA 823 943 12 62 181 248 Sports Licensed Division, Fabrik, Mattapoisett, USA 106 124 0 4 0 2 Sports Licensed Division, Fabrik, Cedar Rapids, USA 108 173 2 23 141 6 TaylorMade Produktionsbetrieb, Togane-Shi, Japan 147 144 0 0 0 0 Anzahl der Mitarbeiter 2009 2008 Anzahl der Arbeitsunfälle 2009 2008 Ausfalltage durch Unfälle 2009 2008 adidas Konzern, Logistikzentrum 1 (Bekleidung), Spartanburg, USA 50 815 1 0 2 0 adidas Konzern, Logistikzentrum 2 (Schuhe), Spartanburg, USA 2 50 Nicht zutreffend 0 Nicht zutreffend 0 Nicht zutreffend adidas America, Büro/Logistikzentrum 4 (Schuhe), Spartanburg, USA 425 475 0 0 0 0 adidas Konzern, Logistikzentrum, Suzhou, China 485 569 8 14 54 172 10.045 10.617 147 239 2.390 1.077 Gesamt 2 Anzahl der Arbeitsunfälle 2009 2008 adidas Schuhfabrik, Scheinfeld, Deutschland Unsere Logistikzentren 1 Anzahl der Mitarbeiter 2009 2008 Zahlen für TaylorMade Konzernzentrale und Produktionsbetrieb zusammen. Standort seit 2009 in Betrieb. Nachhaltigkeitsbericht 2009 68 Fortschritte und Ziele 2009 Nachhaltigkeitsbericht 2009 69 Kernziele für 2010 Aufbauend auf dem bisher Erreichten und in Übereinstimmung mit unserer Strategie auf dem Weg zur Nachhaltigkeit 2015 konzentrieren wir uns im Jahr 2010 auf die folgenden Kernbereiche: Ökologische Nachhaltigkeit • Erarbeitung einer konzernweiten Umweltstrategie 2015 • Erfassung und ungefähre Einschätzung der Umweltauswirkungen unserer gesamten Wertschöpfungskette • Start eines Programms zur systematischen Verbesserung der Umweltleistungen in der Beschaffungskette • Zertifizierung unserer Konzernzentrale sowie der Hauptstandorte unserer Marken nach ISO 140011 • Erreichen der jährlichen Ziele für unsere eigenen Standorte im Rahmen der Green Company Initiative • Etablierung von Green Teams an allen Konzernstandorten. Einhaltung sozialer Standards in der Beschaffungskette Systeme und Richtlinien • Übernahme und Anwendung der Instrumente, die im Rahmen der von mehreren Markenunternehmen unterstützten Sustainable Compliance Initiative entwickelt wurden • Vervollständigung und Umsetzung überarbeiteter Leistungsindikatoren zur Einhaltung sozialer Standards • Ausbau der Partnerschaften und Kooperationen mit Markenunternehmen und anderen Stakeholdern. Direktes Beschaffungsmodell • Fokus der Überwachung auf Lieferanten, die ein erhöhtes Verbesserungspotenzial aufweisen • Steigerung der Effizienz in der Lieferantenüberwachung. Indirektes Beschaffungsmodell • Ausweitung der Kompetenzen externer Prüfer (Entwicklung von Maßnahmenplänen, Bewertung durch Leistungsindikatoren) • Verstärkter Einsatz von Leistungsbewertungen der Geschäftseinheiten zur Forcierung ihrer direkten Verantwortung für die Einhaltung von Standards. Interaktion mit Stakeholdern • Fortwährender Dialog mit wichtigen Stakeholdern zur Verbesserung unseres Programms. 1 ISO 14001 ist eine internationale Norm für Umweltmanagementsysteme, nach der sich Unternehmen verpflichten, ihre Umweltleistungen kontinuierlich zu verbessern. Um diese Zertifizierung zu erhalten, müssen die Umweltmanagementsysteme eines Unternehmens durch akkreditierte Auditoren überprüft werden. Nachhaltigkeitsbericht 2009 70 FORTSCHRITTE IM VERGLEICH ZU DEN ZIELEN 2009 100%Ziel erreicht 75%Ziel weitestgehend erreicht 50%Ziel zur Hälfte erreicht 25%Ziel teilweise erreicht 0%Ziel nicht erreicht ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT – Konzernstrategie Ziele 2009 Grad der Zielerreichung Überprüfung der aktuellen Konzernstrategie zu Klimawandel und Treibhausgasen sowie Veröffentlichung der Ergebnisse auf der Internetseite des Konzerns im Jahr 2009. 100% 25% Anmerkungen Erarbeitung von Umweltzielen bzw. einer Strategie zum Klimawandel für unsere eigenen Standorte. Teilweise Erarbeitung einer konzernweiten Strategie, welche die gesamte Wert schöpfungskette abdeckt. ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT – Produkte Ziele 2009 Festlegung einheitlicher Bestimmungen bezüglich der Verwendung umwelt optimierter Produktmaterialien bei allen Marken des adidas Konzerns; Entwicklung interner Richtlinien zur Unterstützung der Auswahl von Materialien. Einbindung der Ergebnisse aus der Prüfung interner Instrumente für die Auswahl von umweltfreundlichen Produktmaterialien durch eine international anerkannte Nicht-Regierungsorganisation in unsere internen Instrumente und Richtlinien. Grad der Zielerreichung Anmerkungen 50% Markenübergreifende Arbeitsgruppe eingerichtet; Bewertungsprotokoll für Materialien bereits entworfen, intern angelaufen und kommuniziert. 25% Ergebnisse der Überprüfung waren nicht stichhaltig genug, um bei der Richtlinie zur Materialauswahl weitere Berücksichtigung zu finden. ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT – Produktion (d. h. Beschaffungskette) Ziele 2009 Grad der Zielerreichung Sorgfältige Überprüfung unseres Vorgehens, die Anwendung von Umweltkennzahlen durch unsere wichtigsten Schuhhersteller zu fördern, sowie Erprobung von weiteren Verbesserungsmaßnahmen. 100% Kennzahlen wurden neu definiert und finden ab 2010 Anwendung. Überarbeitung der Schulungskonzepte auf Grundlage einer kritischen Bewertung unserer Initiativen im Bereich Energieeffizienz aus dem Jahr 2008. 100% Überprüfung abgeschlossen, neues Verfahren mit stärkerem Fokus auf Ergebnisse/Engagement für 2010 eingeführt. Identifizierung und Prüfung vorbildlicher Maßnahmen in der Branche im Bereich Wasser- und Energiemanagement sowie Kohlendioxidemissionen. Identifizierung von wichtigen Partnerorganisationen, die in diesen Bereichen führend sind. 100% Fortwährender Prozess. 100% Etwa 50 Zulieferer wurden im Rahmen des „Better Place“ Programms bewertet und überprüft. Einige dieser Zulieferer sind zugleich Hersteller von LOCOG-Produkten. Abschluss der Umweltprüfungen und Profilerstellungen aller Zulieferer für „Better Place“ Produkte sowie ausgewählter Lieferanten, die vom London Organising Committee for the Olympic Games and Paralympic Games (LOCOG) lizenzierte Produkte herstellen. Anmerkungen Nachhaltigkeitsbericht 2009 71 ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT – Eigene Standorte Ziele 2009 Grad der Zielerreichung Start der internen Green Company Initiative, um das Umweltengagement und -bewusstsein unter den Beschäftigten des adidas Konzerns voranzutreiben und zu fördern. 100% Verwendung der Ergebnisse aus den Umweltprüfungen, die an den Hauptstandorten des adidas Konzerns durchgeführt wurden, um konzernweite Umweltziele festzulegen. 100% Überprüfung und Aktualisierung unseres internen Umweltleitfadens „Think Green Guide“ und Förderung von OnlineRessourcen, um Verbesserungen bei der Energieeffizienz und beim Umweltschutz in allen Büros des adidas Konzerns zu erreichen. 100% Einführung bzw. Anpassung von Umweltmanagementsystemen in den Geschäftszentralen der einzelnen Konzernmarken und deren Zertifizierung nach ISO 14001 bis Ende 2010. 50% Anmerkungen Die Überprüfung ergab, dass die aktuelle Version des Umweltleitfadens den gegenwärtigen Anforderungen entspricht. Planmäßig – ausführliche Einweisung für die Standorte zur Unterstützung des Umsetzungsprozesses wurde vorgenommen. BESCHAFFUNGSKETTE – Systeme/Richtlinien Ziele 2009 Intensivierung unserer Teilnahme an der FFC-Plattform zum Austausch von Daten und weiterhin kritische Prüfung der Integrität der aktuell verfügbaren Daten in der FFC-Datenbank. Grad der Zielerreichung 100% Anmerkungen Der adidas Konzern ist das FFC-Mitglied mit den meisten freigegebenen Dokumenten im FFC. Integrität und Genauigkeit der Daten im FFC hängen von mehr als einhundert Nutzern ab. Daher ist dies eine kontinuierliche Herausforderung. 50% Präzisierung der Maßeinheit zur Arbeitgeber-ArbeitnehmerKommunikation abgeschlossen. Präzisierung der Maßeinheit zu Managementsystemen wird 2010 vollständig abgeschlossen sein. 50% Entwicklung des SCI-Instruments noch nicht finalisiert. Die Prüfungskriterien zum Thema Beschäftigung wurden 2009 abgeschlossen, die Komponenten zum Thema Sicherheit und Gesundheit sowie die Software-Entwicklung sollen 2010 abgeschlossen sein. Einführung der überarbeiteten und aktualisierten Richtlinien zu Beschäftigungsstandards sowie der Richtlinien zu Sicherheit, Gesundheit und Umwelt. 100% Richtlinien zu Beschäftigungsstandards sowie Sicherheit und Gesundheit wurden aktualisiert. Einführung einer neuen Version der Umweltrichtlinien. Veröffentlichung unserer internen Richtlinien zur Beendigung von Geschäftsbeziehungen mit Zulieferern auf unserer Internetseite. 100% Veröffentlichung der Richtlinien auf der Unternehmenswebsite. Stärkung des SEA-Leistungsindikators für Zulieferer durch eine präzisierte Maßeinheit für die Bewertung von Arbeitgeber-ArbeitnehmerKommunikation und Management systemen. Anwendung des im Rahmen der Sustainable Compliance Initiative (SCI) mit anderen Markenunternehmen entwickelten Audit-Instruments als Ersatz für unsere bisherige Überwachungsmethode zur nachhaltigen Standardeinhaltung. Nachhaltigkeitsbericht 2009 72 BESCHAFFUNGSKETTE – Direktes Beschaffungsmodell Ziele 2009 Grad der Zielerreichung Anmerkungen Prüfung unseres bisherigen Vorgehens bezüglich der Risikobewertung von Herstellern als Grundlage für die Überwachung der Produktionsstätten; Überarbeitung der Prioritäten für die jährlichen Audit-Arbeitspläne. 100% Abschluss einer eingehenden Überprüfung in Bezug auf die Risikobewertung der Produktionsstätten und bezüglich deren Auswirkungen auf die Audit-Arbeitspläne. Aktualisierte Risikobewertung der Betriebe endgültig abgeschlossen. Abdeckung der Fabriken, die vom LOCOG lizenzierte Produkte fertigen, mit SEALeistungsindikatoren sowie strategischen Maßnahmenplänen. 100% Prozess verläuft planmäßig und wird fortgesetzt. 100% Richtwerte sowie deren Einbindung in das Programm für strategische Bekleidungshersteller abgeschlossen. Nachhaltigkeitsziele für die wichtigsten Schuhhersteller wurden ebenfalls festgelegt. Unterstützung der Beschaffungsabteilung für Bekleidung bei der Entwicklung von Richtwerten zur Standardeinhaltung für strategische Lieferanten als Grundlage für die Auftragserteilung. BESCHAFFUNGSKETTE – Indirektes Beschaffungsmodell Ziele 2009 Ausweitung der von externen Prüfern durchgeführten Kontrollmethoden; Delegation von Aufgaben wie Entwicklung von Maßnahmenplänen, sowie Überprüfung und Bewertung der Leistungsindikatoren an die externen Prüfer. Gewährleistung, dass alle SEA-Richtlinien, Praktiken und Überwachungsanforderungen auf die von Agenten und Lizenznehmern verwalteten Beschaffungsketten ausgedehnt und angewendet werden. Grad der Zielerreichung Anmerkungen 50% Ausgewählte externe Prüfer haben ihr Leistungsspektrum erweitert, in dem sie Maßnahmenpläne nach Inspektionen erarbeiten; die Lieferantenbewertung anhand der Leistungsindikatoren ist noch nicht Teil des Leistungsspektrums. 100% Lizenznehmer und Agenten erhielten Zugang zu den erforderlichen StandardDokumenten. GESCHÄFTSEINHEITEN DES ADIDAS KONZERNS Ziele 2009 Grad der Zielerreichung Regelmäßige Verifizierung der Offenlegung der Beschaffungskette im FFC. 100% Erstellung von Leistungsnachweisen für die Geschäftseinheiten des adidas Konzerns (Geschäftseinheiten, Tochtergesellschaften, Agenten, Lizenznehmer) zur Förderung ihrer direkten Verantwortlichkeit für die Stan dardeinhaltung in ihrer Lieferantenkette. Erstellung von Leistungsbelegen für 13 ausgewählte Geschäftseinheiten. 100% Förderung einer einheitlicheren Anwendung der konzernweiten Richtlinien zu Gefahrstoffen und Produktsicherheit. 50% Anmerkungen Anstelle der geplanten 13 wurden 21 Leistungsnachweise erstellt. Offizielle Einführung von Überwachungsver fahren im Einklang mit dem US Consumer Product Safety Improvement Act. Vollständige Überarbeitung der Richtlinie zu Gefahrstoffen. Zunehmende Anwendung bei Lizenznehmern und internen Geschäftseinheiten. Nachhaltigkeitsbericht 2009 73 GLOBALE WIRTSCHAFTSKRISE Ziele 2009 Grad der Zielerreichung Anmerkungen Priorisierung von Überwachungsmaß nahmen, die Arbeitnehmerprobleme in Bezug auf Fabrikschließungen und Kündigungen infolge der globalen Wirtschaftskrise aufzeichnen. 100% Aktualisierung der Länderprofile in Bezug auf das Risiko einer Konsolidierung der Beschaffungskette bzw. das Risiko von Entlassungen; Maßnahmen werden 2010 fortgesetzt. Unterstützung aller Zulieferer bei der fairen und transparenten Handhabung von Kündigungen und Personalabbau. 100% Richtlinien zu Kündigungen und Personalabbau verteilt und auf der Unternehmenswebsite veröffentlicht. STAKEHOLDER-INTERAKTION – Intern Ziele 2009 Prüfung der Integration von „Better Cotton“ in die Materialbeschaffungsstrategie des adidas Konzerns gemeinsam mit den Abteilungen Marketing und Beschaffung. Grad der Zielerreichung Anmerkungen 50% Trotz breiter Akzeptanz für das Konzept standen keine „Better Cotton“ Materialien für Qualitäts- und Leistungstests zur Verfügung. STAKEHOLDER-INTERAKTION – Extern Ziele 2009 Grad der Zielerreichung Anmerkungen 100% Entscheidende Dialoge mit verschiedenen Regierungen (Madagaskar, El Salvador, Indonesien, USA) geführt. 100% Aktive Teilnahme an wichtigen Stakeholder-Dialogen: – Workshop zur schlanken Fertigung und zu Arbeitsstandards, MIT Sloan School of Management, Cambridge, Oktober 2009. – Multi-Stakeholder-Workshop der „Play Fair Alliance”, Jakarta, November 2009. Weitere Zusammenarbeit mit anderen Markenunternehmen bei der Entwicklung und Einführung innovativer und einheitlicher Audit-Instrumente (Sustainable Compliance Initiative) sowie an der FFC-Plattform für den Austausch von Daten zur Standardeinhaltung. 100% Zusammenarbeit mit Markenunternehmen, Zulieferern und anderen Branchenakteuren verläuft nach Plan. Regelmäßige Praxistests finden statt. Inbetriebnahme der SCIDatenplattform für 2010 geplant. Interaktion mit wissenschaftlichen Organisationen, um Programme zur Reduzierung und Berichterstattung von Kohlendioxidemissionen zu bewerten. 100% Umfassender Dialog zur Erfassung von Informationen als Basis zur Entscheidungsfindung. Durchführung eines Stakeholder-Dialogs zur ökologischen Nachhaltigkeit mit ausgewählten Zulieferern in Asien und Berichterstattung über ihr Feedback. 100% Bericht zum Workshop auf der Unternehmenswebsite veröffentlicht. Fortgesetzte Interaktion mit Regierungen in Hauptbeschaffungsländern und der Zivilgesellschaft, um positive Veränderungen in Hinblick auf arbeitsrechtliche Themen zu erzielen. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Beobachtung von Änderungen der Arbeitsgesetze infolge der Wirtschaftskrise. Konstruktive Zusammenarbeit mit der „Play Fair Alliance“ in Indonesien und Teilnahme an einem ihrer Workshops.