Seminarzeitung: Amberg 2012

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Seminarzeitung: Amberg 2012
 Ferienseminar2012
01.—06.August
TrotzFerienlernen:
HochbegabteOberpfälzerGymnasiastenbeimFerienseminarinAmberg
Während andere in die Ferien fahren und ihre ersten freien Tage genießen, drücken sie die Schulbank: Die Teilnehmer am dri en „Ferienseminar für vielsei g inte‐
ressierte und begabte Gymnasiasten der Oberpfalz“ erwartet vom 1. bis 6. August 2012 im Schülerheim des Max Reger Gym‐
nasiums in Amberg eine interessante Wo‐
che. Die 27 Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe im G8, die im nächsten Jahr ihr Abitur machen werden, wurden von ihren Schulen vorgeschlagen und kommen aus allen Teilen der Oberpfalz ‐ aus Tirschenreuth oder Regensburg, aus Neu‐
markt oder Cham, um nur vier Orte zu nen‐
nen. Sie alle haben sich nicht nur durch Der Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in der Oberpfalz, Herr herausragende schulische Leistungen, son‐
Lippert, bei der Begrüßung dern auch durch ein außergewöhnliches Die Teilnehmer des Ferienseminars Engagement in der Schulgemeinscha oder in sozialen Bereichen für dieses besondere Seminar qualifiziert. Es ist somit auch eine große Auszeichnung für die Schüler selbst, hier eingeladen worden zu sein. Ziel dieses Seminars ist es, die Schülerinnen und Schüler in ihren Interessen zu fördern und sie zur Diskussion über aktuelle Themen aus Poli k, Wirtscha , Wissenscha und Kultur bzw. Gesellscha anzuregen. Breitgefächert, um möglichst alle Inte‐
ressen zu bedienen, wurde deshalb ‐ Seite 1 ‐ das aktuelle Programm für die Schülerinnen und Schüler gestaltet. So stehen neben einem Rhetorik‐Workshop Vorträge aus den Naturwis‐
senscha en, aus Psychologie und Volkswirt‐
scha auf dem Programm. Ebenso ist eine Po‐
diumsdiskussion mit Poli kern aus der Kommu‐
nal‐, Landes‐ und Bundespoli k zur kün igen Entwicklung der Sozialen Marktwirtscha ein‐
geplant. Auch der Besuch der Hochschule in Amberg ist vorgesehen, es soll ein Workshop zum Patentrecht absolviert werden, ebenso wird eine Aspekterkundung eines regionalen Unternehmens erfolgen. Die Grammer AG ist auf die Entwicklung und Herstellung von Kom‐ Oberbürgermeister Dandorfer begrüßt die Teilnehmer des ponenten und Systemen für die Pkw‐ Ferienseminars Innenaussta ung sowie von Fahrer‐ und Passa‐
giersitzen für Offroad‐Nutzfahrzeuge, Lkw, Busse und Bahnen spezialisiert und zudem als globaler Partner der Fahrzeugindustrie in 18 Ländern mit mehr als 30 Standorten ak v. Dabei besteht, wie auch an der Amberger Hochschule für angewandte Wissenscha en, die Gelegenheit, sich über Duale Studiengänge zu informieren. Etwas Unilu schnuppern bzw. in einen Betrieb hineinschauen ist durchaus sinnvoll – es dauert schließlich nur mehr ein Schuljahr, bis die Zeit am Gymnasium vorbei ist. Daneben wurde ein umfangreiches Rahmenprogramm vorbereitet: eine Schreibwerksta wird angeboten, aber auch der Sport kommt nicht zu kurz. So können die Teilnehmer Bogenschießen ausprobieren oder Beachvolleyball spielen. Wer sich musikalisch betä gen will, hat an den sechs Tagen ebenfalls Gelegenheit dazu. Eine Exkursion zum Waldhochseilgarten in Hirschau findet am Sonntag sta und auch ein Besuch der Andy Warhol‐Ausstellung im ACC ist eingeplant. Eröffnet wurde die Veranstaltung am Mi wochnachmi ag durch den Ministerialbeau ragten für die Gymnasien der Oberpfalz, Herrn Paul Lippert, der die Schülerinnen und Schüler beglückwünschte, dass sie sich als beste und engagierte Schüler/innen für das Ferienseminar qualifiziert und sich auch freiwillig zur Teilnahme entschlossen hä en. Ähnlich äußerten sich auch der Oberbürgermeister der Stadt Amberg, Wolfgang Dandorfer, sowie auch der Land‐
rat des Landkreises Amberg‐Sulzbach, Richard Reisinger. Zudem betonte Herr Reisinger, dass die Stadt Amberg und der Landkreis couragiert zusammenarbeiten und lohnenswerte berufliche Aussichten in den verschiedenen indust‐
riellen Bereichen, besonders für junge Menschen, böten. Auch der Direktor des Max‐Reger‐Gymnasiums, Studien‐
direktor Wolfgang Wolters, begrüßte herzlich die Teilnehmer des Ferienseminars, denen er freundlicherweise die Räumlichkeiten des Internats zur Verfügung stellte. Alle Redner wünschten den Schülerinnen und Schülern viel Spaß mit dem abwechslungsreichen Programm. Natürlich wird all dies auch dokumen ert – in Form einer Seminarzeitung. Auf den folgenden Seiten berichten die Schülerinnen und Schüler über das, was sie in diesen sechs Tagen alles erlebt und kennengelernt haben. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen! Norbert Mendel, StD Mitarbeiter beim MinisterialbeauŌragten für die Gymnasien der Oberpfalz;
Leiter und Organisator des Ferienseminars
‐ Seite 2 ‐ Vorträ ge,Ausstellungen,Workshops,Aspekterkundungen
Prof.Dr.KarlStetter
GrammerAG
HAW—DPMA
Leben im Schnellkochtopf ‐ und auf anderen Planeten? Aspekterkundung bei der Grammer AG Von der Erfindung zum Patent; Fr. Prof. Versch; Hr. Schuldis 
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Seite 4 Seite 7 AstridUtler
UniRegensburg
AndyWarhol
Interkulturelle Psychologie Zentrumfü rSpracheund
Kommunikation: Ausstellung im ACC 
Seite 6 Seite 8 
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Seite 12 A.Roßbacher‐Mendel
Podiumsdiskussion
Prof.Dr.Wiegard
Neurobiologische Grundlagen des Lernens Die Zukun der sozialen Marktwirtscha Quo vadis Währungsunion Vortrag mit Diskussion 
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Seite 14 Seite 15 ‐ Seite 3 ‐ Seite 16 Prof.Dr.KarlStetter
Leben im Schnellkochtopf ‐ und auf anderen Planeten? Bevor wir die faszinierende Welt der Mikroorganis‐
men kennen lernten, erhielten wir erst eine Kurzvor‐
stellung über den Referenten, Herrn Professor Dr. Karl Ste er. Er s eg auf vom „Sauerkrau orscher“, wie er in einem Zeitungsar kel genannt wurde, zum Leibnitz‐Preisträger, gilt als Errichter des Archaeen‐
zentrums in Regensburg – parallel zu seinen zwei Lehrstühlen – und ist nicht zuletzt Mitbegründer der Diversa CorporaƟon in San Diego, USA. Haup hema seines Vortrags bzw. seiner Forschungs‐
arbeiten waren hyperthermophile Mikroben. Diese Organismen haben ihr Wachstumsop mum bei Tem‐
peraturen um den Siedepunkt, bei denen andere Mikroorganismen abgetötet werden oder durch Pro‐
teindenaturierung nur als Sporen überleben. Ande‐
rerseits vermehren sich diese hochspezialisierten Le‐
bewesen auch nicht bei Temperaturenunter 60°C. Isotopenfrak onierung in 3800 Mio. Jahre altem Gra‐
phit zeigt, dass selbst auf der heißen, sauerstofflosen Urerde hyperthermophile Lebensformen exis ert haben. Demnach sind Herrn Ste ers Forschungsob‐
jekte dem gemeinsamen Vorfahren von Eukaryoten, Bakterien und Archaeen sehr nahe – also auch unse‐
ren Vorfahren! Besonders lobte Prof. Ste er die Arbeit eines Freun‐
des, Prof. Carl Woese, der den dri en Ast des Lebens, die Archaebakterien, durch Vergleich der ribosoma‐
len RNA entdeckt ha e. Möglicherweise findet man Herrn Ste ers „Lieblinge“ auch auf anderen Planeten wieder. Dort sind sie ef‐
gefroren mi els Meteoriten in sog. Gesteinspackun‐
gen gelangt. Ob vielleicht unsere Vorfahren von ei‐
nem anderen Stern kamen, da sich die Weltraumtem‐
peratur bestens für Langzei ransporte eignet? Dies kann disku ert werden. Die vielsei ge Welt der Mikroben, die sich bei höhe‐
ren Temperaturen am besten vermehren, brachte Prof. Ste er anhand einiger Artbeispiele näher. Diese Organsimen haben unangenehme Eigenscha en, so führten die „Großen S nker“ durch ihre H2S‐
Produk on in Ölreservoirs schon zum Tod einiger Pla ormarbeiter. Die Mikrolebewesen kommen in fantas schen Formen vor, wie die schwer detek er‐
baren, unglaublich dünnen und langen Korarchaeum‐
‐ Seite 4 ‐ cryptofilum‐Stäbchen. Zudem bilden sie noch wenig erforschte Lebensgemeinscha en, die Aufschluss über die Entstehung von Eukaryoten geben könnten, da sie wie die „Stäbchen“ Zellkerne und (vermutlich) symbio sche Winzlingspartner, die Nanoarchaeum equitans, haben. Dieses breite Spektrum eröffnet völlig neue Aussich‐
ten in der Biotechnologie: Hochtemperaturbeständi‐
ge künstliche Biokatalysatoren werden bereits einge‐
setzt, etwa in der Stärkeaufspaltung und Viehfu er‐
produk on. Besonders stolz kann Prof. Dr. Ste er auf die Nutzung von hitzestabilen Proteinnetzstruk‐
turen sein, die durch seine erste Entdeckung, Pyrodi‐
c um occultum, ermöglicht wird. Die Massenpro‐
duk on der gesuchten hyperthermophilen Produkte wird über den Einbau der entsprechenden Gense‐
quenz in E. coli durchgeführt. Die Arbeiten des Professors beschränkten sich nicht nur aufs Labor – seine Wissbegierde und Abenteuerlust führten ihn in die scheinbar lebensfeindlichsten Berei‐
che der Erde: Auf hohe Vulkangipfel, bei denen man „schneller essen muss, als das Essen gefrieren kann“; zu brodelnden Quellen, zu denen er während seines Fami‐
lienurlaubs tauchte; und in – ohne das Unterseeboot Alvin unerreichbare – Tiefen im Atlan schen Rücken. Riesenmuscheln und Röhrenwürmer. Das Wich gste, was er uns mit auf den Weg gab, ist, nicht alles unre‐
flek ert hinzunehmen, was in den Lehrbüchern steht, sondern stets den Forschergeist wach zu halten und vor allem das zu tun, was uns Spaß macht – und das dafür rich g!
Sein lebha er Vortrag und sein nicht versiegender En‐
thusiasmus rissen uns mit – bis ins finstere Reich der ? ‐ Seite 5 ‐ von Teresa Sprenger und Gesina Schwalbe
InSicherheitsschuhendurcheinenGlobalPlayer
Betriebserkundung bei der Grammer AG Ausgesta et mit den neusten „Must‐have´s“ der Fashionwelt (klobige Schuhschutzkappen und fe emp‐
findliche Schutzbrillen), machten wir uns am Donners‐
tagmorgen in drei Gruppen auf, den Amberger Standort des weltweit expor erenden Konzerns „Grammer AG“ zu erkunden. Zu Beginn der Führung erfolgte eine knap‐
pe Sicherheitseinweisung, die uns alle erstaunte. Angefangen bei den gelben Linien, die uns vom Verlas‐
sen des gesicherten Bereichs abschrecken sollten, über das Fotografie‐Verbot bis hin zur Bi e, unsere Handys auszuschalten, da deren Signale eine eventuelle Ak vie‐
rung der CO2 ‐Löschanlage hervorrufen könnten, muss‐ als auch auf Qualität ausgerichtet ist. Im Anschluss wur‐
ten alle Hinweise für eine gefahrlose Betriebserfor‐ den uns noch die Vorteile eines dualen Studiums, insbe‐
schung eingehalten werden. Darau in besich gten wir sondere bei der Grammer AG, vom Ausbildungsleiter, die Einzelabteilungen des Werkes. Sowohl die Aufgaben Herrn Pilz, näher gebracht. Der Konzern als zweitgrößter der Fräserei, Schäumerei, Stanzerei und Schweißerei als Ausbilder der Region bietet vom ersten Tag an beispiels‐
auch der Vorrichtungsbau, die Erodier‐ und die Lackier‐ weise einen Tariflohn, die Übernahme der Studienge‐
anlage wurden uns detailliert erläutert. Außerdem bühren und die prak sche Erfahrung, die durch die Mit‐
dur en wir Blicke in die Ausbildungswerksta und die arbeit in einer interna onalen Firma ermöglicht wird. In Büros der Produktdesigner werfen. Von größtem Inte‐ viereinhalb Jahren kann die Berufsausbildung zum Werk‐
resse für uns war das Kompetenzcenter, in dem die Pro‐ zeugmechaniker(in) in Kombina on mit einem Bachelor‐
totypen der Produkte hergestellt und Dauertests ausge‐ studium im Fach Wirtscha singenieurwesen oder Ma‐
setzt werden. Die Gelegenheit, sämtliche Funk onen schinenbau an der Fachhochschule Amberg absolviert verschiedenster Teile der Produktpale e auszuprobie‐ werden. Auch ein Masterabschluss kann im Nachhinein ren, die aus Sitzen für Nutzfahrzeuge und Armaturen, noch angefügt werden. Als Nachteile wurden allerdings sowie Kopfstützen und Armlehnen für Autos besteht, auch hoher Aufwand und wenig Freizeit genannt. Zu‐
nahmen wir gerne wahr. Nach einem Snack wurden die sammenfassend kann man sagen, dass wir einen span‐
Erfahrungen der Betriebserkundung in einem kurzen nenden und informa ven Vormi ag beim Hauptsitz ei‐
Imagefilm zusammengefasst. Dieser stellte den weltweit nes „Global Players“ verbringen dur en. vertretenen Konzern, der in einer Männerdomäne eine von Laura Weigert, Marie Siegert auffallend hohe Frauenquote verzeichnen kann, als inno‐
va ve Firma dar, die sowohl auf Komfort und Sicherheit ‐ Seite 6 ‐ VonderEr indungzumPatent
Studiengang an der Hochschule Amberg‐Weiden „Von der Erfindung zum Patent“ war das Mo o der Ver‐
anstaltung am Donnerstagnachmi ag. Wer hier einen staubtrockenen Vortrag eines altmodischen Professors erwartet ha e, lag falsch. Unsere Dozenten – Prof. Dr. Ursula Versch und Dipl.‐Ing. Norbert Schuldis – sind nämlich im Thema Technik durchaus versiert, was auf die technische Seite ihrer Berufe zurückzuführen ist. Nachdem uns Herr Schuldis, Prüfer am Deutschen Patent
‐ und Markenamt, einen Überblick über die gewerbli‐
chen Schutzrechte gegeben ha e, zeigte er uns den Weg von der Erfindung zum Patent. Doch nicht jede Idee lässt sich so einfach schützen. Sie muss eine Neuheit darstel‐
len, darf also nicht zum Stand der Technik gehören. An diesem Punkt bewiesen unsere Dozenten, dass das Patentwesen seiner Zeit weit voraus ist. Pod‐Racer und Lichtschwerteraus den Star‐Wars Filmen gehören nach Defini on schon längst dazu, da sie bereits der Öffent‐
lichkeit bekannt sind. Weiterhin muss ein Nachweis über die erfinderische Tä gkeit und die gewerbliche Anwend‐
barkeit erbracht werden. Zudem muss der Antrag so for‐
muliert sein, dass die Ausführung durch einen Fachmann problemlos durchführbar ist. Zum besseren Verständnis sollten wir uns eine Erfindung einfallen lassen, mit der man Passagiere aus einem ab‐
stürzenden Flugzeug re en kann. Anschließend glichen wir unsere Ideen mit bereits vorhandenen Patenten und Schutzrechten im DEPATISnet ab. Dabei stellten wir sehr schnell fest, dass sich unter den dort vorhandenen 70 Mio. Dokumenten alle unserer Einfälle befanden. Im Anschluss stellte uns Frau Versch den Studiengang Paten ngenieurwesen vor, der einzigar g an der Hoch‐
schule Amberg‐Weiden angeboten wird. Dabei werden Technikstudium und Jura kombiniert. Nach sieben Se‐
mestern, darunter ein Praxissemester, welches bei Un‐
ternehmen oder Patentanwaltskanzleien durchgeführt wird, erwarten die Bachelor‐Absolventen exzellente Be‐
rufsaussichten: Die Arbeitslosenquote liegt derzeit bei bahnbrechenden 0%. Abschließend stellten sich freund‐
licherweise zwei Studenten trotz ihrer Semesterferien unseren zahlreichen Fragen und präsen erten uns die „Sieben Todsünden eines Erfinders“. Geheimhaltung und Einfachheit gehören demnach genauso zu einer erfolg‐
reichen Erfindung wie präzises und krea ves Denken. Unser Fazit: Ein äußerst informa ver und umfassender Vortrag, der uns mit interessanten Einblicken in das Pa‐
tenwesen belohnte. ‐ Seite 7 ‐ von Rebecca Dengler und Moritz Schlögel AstridUtler
Interkulturelle Kommunika on Ein Geographieraum voller 17‐jähriger Schülerinnen und Schüler, die an fünf Tischen verteilt in Kleingruppen sit‐
zen. Die Jugendlichen spielen Karten, jedoch an jedem Tisch nach anderen Regeln. Kein einziges Wort wird ge‐
sprochen. Doch es wird angeregt ges kuliert. Verwirrte Blicke, Gelächter und nach jeder Runde wechselt ein Spieler zum nächsten Tisch. Wir befinden uns im Seminar für interkulturelle Kommu‐
nika on von Diplom‐Psychologin Astrid Utler. Das Spiel mit der Verwirrung beherrscht die Psychologin gekonnt, da bereits zu Beginn des Vortrags Fragebögen mit sich unterscheidenden Inhalten ausgeteilt wurden, mit de‐
nen anschließend Aufgaben zu Familie, Freunden mit anderskulturellem Hintergrund, Auslandserfahrung, Hobbies und vielem mehr beantwortet wurden. Diese Fragen sollten die „Basics“ in den unterschiedlichen Kul‐
turen widerspiegeln. So wird in Deutschland eine Selbst‐
darstellung als normal und kompetent empfunden, die die gesellscha lichen Posi onen und Qualifika onen herausstellt. In Ländern wie Indien hingegen wird bei‐
spielsweise ein Mensch, der sich anhand seiner Familie vorstellt, automa sch als sympathisch eingeschätzt. Die‐
se unterschiedliche Wahrnehmung wird auch in einer weiteren Übung deutlich. In Kurzgeschichten werden interkulturelle Konflikte präsen ert: Zum Beispiel eine spanische Studen n, die zu Besuch in Deutschland ist und spontan eine Kommilitonin zu Hause besucht. Im Folgenden wird herausgearbeitet, dass in Deutschland die Privatsphäre eine sehr hohe Bedeutung hat, außer‐
dem feste Termine hochgeschätzt werden. Des Weiteren wird eine Selbsteinladung als unhöflich empfunden, wo‐
bei es beim Bekanntheits‐ bzw. Freundscha sgrad ´große Differenzen gibt. Frau Utler führte hierbei das „Coconut and Peach“‐Modell an, das die Deutschen als ‐ Seite 8 ‐ Kokosnuss mit einer harten Schale und einem weichen Kern und beispielsweise Amerikaner als Menschen mit einer weichen Schale und einem harten Kern charakteri‐
siert. Dies soll bildlich den Au au von Freundscha en darstellen. So entstehen auch Vorurteile wie beispiels‐
weise die Kälte und Arroganz der Deutschen, da sie o eine längere Annäherungsphase benö gen, und die scheinbare Oberflächlichkeit der Amerikaner, die gene‐
rell sehr offen sind, aber feste Freundscha en meist nur selten schließen. Es gibt aber auch Dinge, die global gleich sind, wie der Ausdruck von Ekel und Freude oder das Bedürfnis nach Sicherheit und Freiheit. Jedoch wer‐
den diese in verschiedenen ethnischen Gruppen unter‐
schiedlich ausgelegt. Einen guten Ausgangspunkt bietet der Begriff „Sicherheit“. In Deutschland fühlt man sich in der Regel sicher, wenn man materiellen Wohlstand und Absicherungen, sowie Polizeipräsenz garan ert weiß. In Indien hingegen bietet eine große Familie Sicherheit und in den USA wird der Besitz einer Waffe als Voraussetzung dafür gesehen. In umkämp en Ländern in Nordafrika erzeugt dagegen schon der Besitz eines Hauses, eine kur‐
ze Friedenszeit oder Waffens llstand ein Gefühl von Si‐
cherheit. Manche Unterschiede zur eigenen Kultur sind Tischen von Anfang an vorgegeben und verschieden. beim Besuch des Landes sofort ersichtlich: Artefakte wie Nach dem Wechsel des Tisches waren aber plötzlich Kleidung, Essen oder Gebäude und Kommunika on wer‐ ganz neue Spielregeln vorhanden, welche durch das Ver‐
den gleich wahrgenommen. Doch erst nach einiger Zeit bot der verbalen Kommunika on aber nur erschwert zu können verborgene Gewohnheiten wie Tradi onen, erlernen sind. Werte und Symbole erkannt werden. Wenn man immi‐
Wenn man sich also in einem neuen Land zurech inden griert, besteht die Möglichkeit, sich entweder ganz an die muss und vor allem möchte, sollten tradi onelle Si en neue Kultur zu adap eren oder aber auch die neuen Re‐
und Gebräuche stets respek ert werden, teils bleibt geln mit den alten zu kombinieren, was eine gelungene man aber auch seiner eigenen Kultur treu oder passt Integra on darstellt. Im Kartenspiel ohne verbale Kom‐
sich an bestehende Bräuche an. munika on zu Beginn waren die Regeln an den einzelnen Von Lena Gogeißl und Alina el Keilany ‐ Seite 9 ‐ Gezieltundsicherreferierenundpräsentieren
Zentrum für Sprache und Kommunika on—Universität Regensburg Nach einem vorzüglichen Mi agessen machten wir uns am Freitagnachmi ag auf den Weg zu unserer nächsten Veranstaltung, bei der uns die vier Referenten des Lehr‐
stuhls Kommunika on der Universität Regensburg (Karolina, Andrea, Chris na und Mar n) einen Einblick in ein weiteres Teilgebiet der Kommunika on – der Rheto‐
rik – boten. Um die Gruppeneinteilung krea v zu gestal‐
ten, musste jeder von uns aus einem Beutel eine von vier verschiedenen Süßigkeiten auswählen und wurde somit einer Gruppe zugeteilt. Nach einer Vorstellungs‐
runde und dem Erstellen von Namensschildern präsen‐
erten uns die Referenten ihr Programm für die folgen‐
den Stunden, angefangen mit den Grundlagen der Kom‐
munika on: Der nächste Programmpunkt bot uns eine Hilfestellung zur Gliederung und zum Eins eg eines Vortrags. Am An‐
fang sollte das Thema und dessen Bedeutung genannt werden, gefolgt von einem kurzen Überblick über die eigenen Ergebnisse. Bevor die Sachinforma onen erläu‐
tert werden, nennt man üblicherweise die Gliederungs‐
punkte. Am Schluss steht eine kurze Zusammenfassung der wich gsten Aspekte, damit den Zuhörern die we‐
sentlichen Inhalte im Gedächtnis bleiben. Vor allem Eins eg und Schluss sollten gut durchdacht und vorbereitet sein, da diese für die Einschätzung der Kompetenz des Referenten durchaus von Bedeutung sind. Gute Einleitungen sind Zitate, Bilder, interak ve Fragen oder provoka ve Statements. Sofern man unvor‐
bereitet sein sollte, die Zeit nicht gereicht hat oder man erkältet ist, darf dies keinesfalls thema siert werden. ‐ Seite 10 ‐ und entspannten Au reten während eines Vortrags. Dies wird erreicht durch Körpersprache (sicherer Stand, Blickkontakt, freundlicher Gesichtsausdruck) und Sprechweise (normale S mmlage, Pausen, Lautstär‐
kenänderung, abwechslungsreicher Sprachfluss). Im weiteren Verlauf des Seminars bekamen wir eine Rei‐
he nützlicher Tipps dazu, wie man sich einfach ausdrü‐
cken kann, gezielt Informa onen auswählt, Inhalte visua‐
lisiert und gezielt Interesse wecken kann. Weiterhin er‐
hielten wir mi els einer PowerPoint‐Präsenta on Rat‐
schläge, wie man eine solche sinnvoll au aut und so‐
wohl Inhalt und Sprache gekonnt einsetzt. Ein wich ges Element der Vorbereitung auf eine Präsen‐
ta on stellen No zen und gegebenenfalls ein Mind‐Map dar, wobei vor allem die Struktur der DIN A5 ‐ Karteikar‐
ten durch Bilder, Farben und Markierungen übersichtlich gestaltet sein sollte. Als Nächstes erhielten wir Hinweise zum kompetenten Zuletzt beschä igten wir uns noch mit der Frage, wie man sinnvoll Feedback gibt und rich g darauf reagiert. Die Referen n veranschaulichte dies mit der einfachen Merkhilfe „www.de“: Zuerst beschreibt man seine Wahrnehmung während des Vortrags, erklärt dann des‐
sen Wirkung und äußert zum Schluss seinen Wunsch an den Referenten, was er in Zukun anders machen könn‐
te. Dieser dankt dann am besten dem Feedback‐
Gebenden und entscheidet darau in für sich, ob der die Verbesserungsvorschläge annehmen möchte. Um einen Praxisbezug herzustellen, wandten wir unsere neuen erworbenen Kenntnisse in einem Kurzreferat an, das von einer Kamera aufgezeichnet wurde. Die Inhalte dur en individuell gewählt werden und jeder Einzelne wurde anschließend anhand der Kriterien Ges k, Hal‐
tung, Struktur, S mme und Blickkontakt analysiert. Alles in allem war es ein sehr nützlicher Rhetorik‐„Crash Kurs“, aus dem man mit Sicherheit einiges für zukün i‐
ge Referate in der Schule mitnehmen konnte. von MarƟn Simon und Daniel Schleicher ‐ Seite 11 ‐ AndyWarhol
Ausstellung im ACC Die aktuelle Ausstellung über den Pop‐Art Künstler Andy Warhol präsen ert vom 30. Juli bis 26. September 2012 eine beeindruckende Sammlung der wich gsten und bekanntesten Werke des modernen Ausnahmekünstlers. Am vierten Tag unseres Seminars besuchten wir das Am‐
berger Congress Centrum und erhielten bei einer auf‐
schlussreichen und interessanten Führung zahlreiche Einblicke in das Leben und das Werk Warhols. Andy Warhol wurde am 6. August 1928 in Pi sburgh, als Sohn slowakisch stämmiger Eltern, unter dem Namen Andrej Varhola geboren. Er wuchs in ärmlichen Verhält‐
nissen auf, was seinen späteren Ruhm und finanziellen Erfolg umso spektakulärer macht. In seiner Kindheit li Warhol an einer schweren Krankheit, die durch die dar‐
aus resul erende Pigmentstörung sein späteres exzent‐
risches, auffälliges Aussehen prägte. ersten großen Erfolge feierte er durch die Abbildung kommerzieller Gegenstände, wie beispielsweise in sei‐
ner Serie der „Campbell´s Konservendosen“, die die ein‐
setzende Massenproduk on und Konsumgesellscha seiner Zeit widerspiegelte. Das gesamte Kunstwerk be‐
Nach dem Studium des Graphikdesigns zog er noch un‐ findet sich heute im Museum of Modern Art in New ter seinem Geburtsnamen nach New York und illustrier‐ York und wird auf einen Gesamtwert von ca. 100 Millio‐
te dort schon früh zahlreiche Zeitschri en. Aus Versehen nen Dollar geschätzt. Zu seinen sehr bekannten Werken veröffentlichte ein Magazin eine seiner ersten Illustra o‐ zählen unter anderem auch seine Darstellungen von nen unter dem amerikanisch klingenden Namen „Andy Coca‐Cola‐Flaschen und leuchtend bunten Blumen. Warhol“, der von nun an sein Künstlername war. Nach dieser ersten Phase seiner künstlerischen Entwick‐
Schon seit seiner Kindheit sammelte Warhol, auch ge‐
prägt durch seine Mu er, Zeitschri en und Comics, aus denen er berühmte Persönlichkeiten, aber auch ver‐
meintlich banale Alltagsgegenstände ausschni . Seine lung prägte in den folgenden Jahren die Technik des Siebdrucks seine Bilder. Unter Verwendung dieses Ver‐
fahrens, das es möglich machte, beliebig viele Exempla‐
re herzustellen, entstanden seine bis heute berühmtes‐
‐ Seite 12 ‐ ten Werke. Zu diesen zählen unter anderem die Portraits Er vermachte sein Werk und sein Vermögen einer von Marilyn Monroe, Jackie Kennedy, John Lennon so‐ S ung zur Förderung junger Künstler, die heute zu ei‐
wie der Druck „10 Lizes“, der zehnmal Liz Taylor zeigt. ner der größten Kuns ördergruppen weltweit gehört. Für Warhol ist der Tod ein immer wiederkehrendes The‐
ma, das er in seiner Serie „Death & Disaster“ verarbeite‐
te und in der er Mo ve wie den elektrischen Stuhl sowie einen menschlichen Totenschädel abbildete. Ein Erleb‐
nis, bei dem Warhol selbst dem Tod sehr nahe kam, war das A entat einer frustrierten Dichterin, die ihn mit ei‐
ner Schusswaffe lebensbedrohlich verletzte. Wir waren von der Ausstellung insofern begeistert, als dass uns deutlich wurde, wie nah Genialität und Wahn‐
sinn mitunter beieinander liegen. Auch heute noch prägen Warhols Werke mit ihrem cha‐
rakteris schen S l die Konsum‐ und Werbegesellscha und bes mmen aufgrund ihrer Popularität unser Bild von Pop‐Art und moderner Kunst. Warhols „Factory“, zuvor Ort der Krea vität und Treff‐
punkt zahlreicher Künstlerfreunde, wie die Rolling Sto‐
nes oder John Lennon und Yoko Ono, wurde nach dem A entat für Außenstehende immer schwerer zugänglich, da der Künstler sich aus Angst vor einem weiteren An‐
schlag immer mehr zurückzog. Andy Warhol starb 1987 im Alter von 58 Jahren überra‐
schend in Folge einer Gallenblasenopera on. ‐ Seite 13 ‐ Von Dominik Rogalski und Franziska Petry AnniRoßbacher‐Mendel
Neurobiologische Grundlagen des Lernens Auf den Spuren unseres Gehirns gleich fortsetzten. Dabei ging es um einen Krankenhaus‐
besuch, bei dem medizinische Verfahren durchgeführt wurden. Wir stellten fest, dass sich die Gruppe, deren Geschichte ein drama sches Ereignis beinhaltete, die angewandten medizinischen Methoden besser merken konnte als die andere Gruppe, deren Text lediglich von einem harmlosen Krankenhausbesuch handelte. Es er‐
wies sich, dass sich mit Emo onen verbundene Erlebnis‐
se besser im Gehirn einprägen. Am Samstagvormi ag standen die neurobiologischen Grundlagen des Lernens im Mi elpunkt. Nachdem Frau Roßbacher‐Mendel uns begrüßt ha e, führte sie uns mithilfe vieler Beispiele aus dem Bereich der op schen Täuschungen in das Themengebiet der Neurobiologie ein. Sie setzt sich aus Psychologie und Naturwissen‐
scha zusammen. Diese Wissenscha wird erst seit den 90er Jahren aufgrund technischer Fortschri e wie der Erfindung der Computertomographie in solchem Maß Darau in wurden wir aufgefordert, uns Wortpaare zu merken, bevor wir in drei Gruppen aufgeteilt wurden betrieben. und verschiedene Aufgaben zu bewäl gen ha en. Da‐
Angefangen beim Au au eines Neuron über die Ent‐
nach sollten wir die Begriffe wieder einander zuordnen. wicklung bis hin zur Funk onsweise des Gehirns, gab Es zeigte sich, dass der Verlust des zuvor Gelernten da‐
uns die Referen n einen Einblick in die Thema k und von abhängt, wie intensiv die Zwischenbeschä igung begeisterte uns mit ihrer Kompetenz. ist. Dies erreichte sie durch konkrete und erstaunliche Bei‐
Zusammenfassen lässt sich der Vortrag in der spiele, wie durch die Geschichte eines siebenjährigen „Neurobiologischen Binsenweisheit“: Mädchens aus England, dessen rechte Hirnhäl e auf‐
grund eines Tumors en ernt werden musste. Trotzdem Diese besagt, dass sich bei mi lerer Emo onalität der war es in der Lage, ein normales Leben zu führen und op male Lerneffekt einstellt. Dies ist jedoch abhängig sogar vier Sprachen zu erlernen. von der posi ven oder nega ven Ausrichtung der Ge‐
fühle. Hinzu kommt, dass das Gelernte wiederholt und Durch Experimente und Spiele bezog uns Frau Roßba‐
gefes gt werden muss und so die Verarbeitungs efe cher‐Mendel ak v in den Vortrag mit ein, wodurch ver‐
von großer Bedeutung für das Behalten des Stoffes ist. deutlicht wurde, was unser Gehirn alles leisten kann. Einer dieser Versuche bestand darin, 16 Tiernamen Dass Aufmerksamkeit sowohl Freund als auch Feind sein sinnvoll in Gruppen einzuteilen. Die unterschiedliche kann, zeigte uns ein Basketballvideo, bei dem wir die Zuordnung jedes Einzelnen zeigte auf, dass jedes Gehirn Pässe einer der Mannscha en zählen sollten. Während‐
individuell arbeitet und es für diese Aufgabe nur rich ge dessen hielt sich im gegnerischen Team ein Gorilla auf, welcher nicht unbedingt bemerkt wurde. Lösungen gibt. Des Weiteren mussten wir aufgeteilt in zwei Gruppen unterschiedliche Geschichten lesen, die sich jedoch ‐ Seite 14 ‐ Von Elisabeth Zistler und KrisƟna Wutz Podiumsdiskussion:SozialeMarktwirtschaft
lich der Rentenproblema
Samstagnachmi ag stand die von allen Seminarteilneh‐
mern heiß ersehnte Diskussion mit dem Thema „Die Zukun der Sozialen Marktwirtscha “ auf dem Pro‐
gramm. Hierzu dur en wir die Vertreter unterschiedli‐
cher poli scher Parteien begrüßen: Für die Kommunal‐
poli k wurde Joachim Wolbergs (SPD), dri er Bürger‐
meister der Stadt Regensburg, eingeladen. Auch Richard Reisinger (CSU), Landrat des Landkreises Amberg‐
Sulzbach, stellte sich den Fragen der Schüler. Stellver‐
tretend für die Freien Wähler legte uns Tanja Schweiger (MdL) ihre Meinung dar. Selbst ein hochrangiger Bun‐
despoli ker, MdB Horst Meierhofer von der FDP, nahm sich für diese Podiumsdiskussion Zeit. Der ursprünglich eingeladene Bundestagsabgeordnete Dr. Thomas Gambke (Die Grünen) wurde von seinem wissenscha li‐
chen Referenten Stefan Schmidt vertreten. Die Modera‐
on übernahm der Leiter des Seminars, StD Norbert Mendel. Auf die Frage, ob die Soziale Marktwirtscha noch im‐
mer ein Erfolgsmodell sei, waren sich alle Gäste einig: Trotz notwendiger Reformen aufgrund von gesellscha ‐
lichen Veränderungen bekannten sie sich eins mmig zu dieser Wirtscha sform, ha en allerdings im weiteren Gesprächsverlauf unterschiedliche Ansichten über die Umsetzung in der poli schen Praxis. k behandelt: Herr Meierhofer bekannte sich grundsätzlich zum System des Genera o‐
nenvertrags, machte jedoch darauf aufmerksam, dass eine private Altersvorsorge unerlässlich sei. Die Erhö‐
hung des Renteneintri salters auf 67 Jahre sei seiner Meinung nach nur ein „Tropfen auf den heißen Stein“. Auch Herr Wolbergs sah in dieser staatlich organisierten Solidarität einen Schlüssel für das Problem der unglei‐
chen Vermögensverteilung. Besonders kontrovers wurde das Thema „Eurozone“ hinsichtlich Solidarität und Subsidiarität disku ert. Hier‐
bei gingen speziell die Meinungen in Bezug auf die fi‐
nanziellen Probleme Griechenlands auseinander. Vor allem Frau Schweiger provozierte mit ihrer These „Bis hierher und nicht weiter!“. Herr Schmidt hielt dagegen, indem er argumen erte, wer „Ja“ zu Europa sagen möchte, müsse auch „Ja“ zu finanzieller Solidarität, sprich Re ungsmaßnahmen für Krisenländer, sagen. Abschließend wurde von Herrn Mendel die Kapitalbetei‐
ligung von Arbeitnehmern aufgegriffen. Herr Reisinger bezeichnete dies prinzipiell als einen guten Weg, neue Anreize für Mitarbeiter zu schaffen. Hieraus entwickelte sich eine lebha e Deba e, in welcher schließlich auch die Themen Mindestlöhne und Gesundheitspoli k ange‐
sprochen wurden. Trotz des regen Interesses der Semin‐
Anschließend stellte Herr Mendel die Themenbereiche arteilnehmer und der engagiert geführten Diskussion unserer Diskussion vor: Zuerst sollten die Teilnehmer musste die Poli kerrunde nach diesem Punkt leider be‐
über den Einfluss des demographischen Wandels auf die endet werden. Soziale Marktwirtscha in der Bundesrepublik deba e‐
ren. Anschließend befasste sich die Gesprächsrunde mit Wir bedanken uns recht herzlich bei den Poli kern für den Prinzipien der Solidarität und Subsidiarität inner‐ ihre Zeit und ihre Bereitscha , sich unseren Fragen zu halb der Europäischen Union sowie der Kapitalbeteili‐ stellen. gung der Arbeitnehmer. Die sozialen Unterschiede in‐ nerhalb der Gesellscha wurden ausführlich disku ert. Von Andrea WiƩmann und MaƩhias Pregler Der demographische Wandel wurde vor allem hinsicht‐
‐ Seite 15 ‐ Prof.Dr.WolfgangWiegard „Quo vadis Währungsunion“ „Früher war alles besser!“ heißt es immer. Manche älte‐
re Deutsche trauern immer noch der harten D‐Mark nach, die ab 1948 den Menschen wirtscha liche Stabili‐
tät sowie Wohlstand bescherte. Dagegen kommt der Euro auch nach dreizehn Jahren nicht aus den Schlagzei‐
len. Deshalb stellt sich die Frage, wohin die Reise geht – „Quo Vadis Währungsunion?“ bes mmen, musste auf einem Bla eingetragen wer‐
den, wie viel man bereit war abzugeben bzw. welchen Anteil man mindestens erwartete. Bei höherer Forde‐
rung der B‐Seite wäre das Spiel und somit das Geld ver‐
loren. Zwar versuchte die Mehrheit gerecht zu sein und den Betrag annähernd gleich zu verteilen, doch wie uns der Referent au lärte, sei die ökonomischste Lösung Eine Antwort darauf versuchte Wolfgang Wiegard zu geben. Der emeri erte Professor der Universität Regens‐
burg ist ehemaliger Wirtscha sweise. Seine ersten Wor‐
te klangen für uns nicht sehr ermu gend, denn er ist der Meinung, dass die Eurokrise andauern werde und unse‐
re Genera on erst recht davon betroffen sei. Der Inhalt des Vortrags konzentrierte sich auf zwölf Fragen, die der Professor Wiegard beantworten wollte. Die erste Frage beschä igt sich mit der Frage, wieso die Poli k es nicht gescha habe, die Krise innerhalb von zwei Jahren unter Kontrolle zu bringen. Die Antwort ist einfach und verständlich: An den Finanzmärkten will Geld verdient werden, Poli ker brauchen zu lange, um Entscheidungen zu treffen. Der Unterschied zwischen den Interessen der Poli k und der Wirtscha wurde uns im „Ul matumspiel“ verdeutlicht. 9:1. Durch dieses Spiel sollten uns die unterschiedliche Denkweise von Poli k und Wirtscha verdeutlicht wer‐
den. Ziel der Wirtscha sei es, dass Op mum zu behal‐
ten und ein Minimum abzugeben, während die Poli k nach Gesichtspunkten der Gerech gkeit handeln müs‐
se. Zwei Gruppen, A und B, zu je 4 Mitspielern wurden ge‐
bildet. Zunächst erhielt die A‐Seite jeweils 10€ pro Per‐
son. Diese sollten mit dem entsprechenden Partner auf Gründe für die Krise der Währungsunion wurden als der B‐Seite geteilt werden. Um die Abgabesumme zu ‐ Seite 16 ‐ nächster Punkt behandelt. Weiter ging es mit den Grün‐
den für die Krise in der Währungsunion: Die Staaten machten immer mehr Schulden und mussten dadurch Kredite aufnehmen. Für diese Kredite mussten Zinsen zurückgezahlt werden. Die Banken verspekulierten sich zudem und gerieten in Zahlungsschwierigkeiten. Darun‐
ter li auch die Wirtscha und viele Unternehmen waren gezwungen, Insolvenz anzumelden. Der Staat kurbelte die Wirtscha durch Konjunkturpakete an. Diese waren allerdings teuer und so kam es zu einer Schuldenkrise. Als Indikator hierfür dienen die anges egenen Schulden‐
standsquoten, das heißt, die Staatsverschuldung dividiert durch das Bru oinlandsprodukt eines Landes. Steigen solche Quoten rasch an, sind hohe Risikoprämien zu zah‐
len. Diese stellen die Symptome der Krise dar. Risikoprä‐
mien dienen nämlich der Absicherung für Anleger in Staatsanleihen im Falle eines Zahlungsausfalls des Staa‐
tes. beinhalten. Deshalb ist Prof. Wiegard überzeugt, dass das BVerfG diese Klagen abweisen wird. Letztendlich wurde festgestellt, dass uns der Euro auch in Zukun noch begleiten wird. Auch wenn die Lösung des Problems erhebliche Kosten mit sich bringen werde, sei ein Austri aus der Währungsunion oder gar eine Auflösung der finanzielle Super‐GAU. „Am Ende“ ‐ so sagt Es tauchten von Seiten der Schüler immer wieder Fragen jedoch Oscar Wilde ‐ „wird alles gut. Wenn es nicht gut zu der Situa on in verschiedenen anderen Staaten auf, wird, ist es noch nicht das Ende“. beispielsweise den USA, Japan oder Spanien. Letztend‐
Den Abschluss des Vortrages bildeten Informa onen zum lich konnten viele Fragen ausgiebig behandelt werden. Wirtscha sstudium. Dafür seien Interesse an der Mate‐
Die letzte zielte auf den ESM ab, den europäischen Stabi‐
rie, Mathema k‐ sowie Fremdsprachenkenntnisse bzw. litätsmechanismus. Mehrere Klagen von Parteien und Fleiß und Arbeitsdisziplin erforderlich. Privatpersonen gegen die Abs mmung des Bundestages werden derzeit beim Bundesverfassungsgericht geprü . Am 12. September wird das Urteil gefällt und bekanntge‐ Von Döllinger ChrisƟan, Titze Michael geben. Was ein „Nein“ bedeuten würde, zeigte uns Prof. Wiegard anhand einiger Szenarien, die sowohl eine Än‐
derung des Grundgesetzes als auch die Aufgabe des Euro ‐ Seite 17 ‐ HochseilgartenamMonteKaolino
Am 5. August 2012 machten wir uns um 9 Uhr morgens zum Hochseilgarten auf, der in der unmi elbaren Nähe zum 130 m hohen Monte Kaolino in Hirschau liegt. Zu‐
erst nahmen wir an der Einführung durch eine Trainerin teil und wurden mit den entsprechenden Kle erutensi‐
lien ausgesta et. So bekam jeder einen Kle ergurt und einen äußerst modischen orangenen Helm. Nach einem Übungsparcour namens „Koboldgang“ musste ein Schwierigkeitsgrad gewählt werden. Auf vier verschiede‐
nen Wegen war eine Herausforderung der besonderen Art geboten: Den Anfang markierte der leichte „Hexengang“ mit einer maximalen Höhe von 4 Metern. Auf dem leichten bis mi elschweren „Piratengang“ ha en die Teilnehmer reichlich Spaß, beispielsweise im Spinnennetz. Auf dem „Schlangensteig“ ging es dann schon in lu ige Höhen von 12 Metern. Auf den 14 Ele‐
menten war die 90 Meter lange Seilbahn defini v ein Highlight. Die ganz Mu gen und Ambi onierten dur en sich dann auch an den „Montesteig“ wagen. Hier hing der eine oder andere dann schon mal in den Sicherungs‐
seilen und musste sich Tipps und Unterstützung von den anderen Teilnehmern des Seminars holen. So konnte man von einem Teilelement zum nächsten sowohl sprin‐
gen als auch die nächste Liane mit dem Fuß angeln. Eine für uns ungewöhnliche Situa on war, dass wir ständig das Gefühl ha en, von einer Kamera beobachtet zu wer‐
den. Schon allein die Anzahl der geschossenen Bilder von Frau Zienecker spiegelt dies wider: 400 an der Zahl. Un‐
sere Abenteuerlust dämp e der Umstand, dass es tat‐
sächlich zu Staus kam. Manchmal musste man in 10 Me‐
ter Höhe bis zu 15 Minuten pausieren, damit die Pla or‐
men nicht überfüllt wurden. So wurden sowohl die Dis‐
ziplin als auch das Durchhaltevermögen der Teilnehmer unter Beweis gestellt. Die Schwungelemente erforderten o mals aber auch viel Teamarbeit. Zum Schutz vor Ver‐
letzungen gab es allerdings auch Schaumma en, die un‐
san e Landungen abfederten. Beispielsweise musste sich die Teilnehmer gegensei g Seile reichen oder anderwei‐
ge Hilfestellung leisten. Man ha e also vor allem ge‐
meinsam immer viel Freude an den unterschiedlichsten Sta onen. ‐ Seite 18 ‐ Nach drei Stunden im Waldhochseilgarten war es dann auch schon wieder Zeit, die „Heimfahrt“ anzutreten. Abschließend kann man sagen, dass für jeden etwas da‐
bei war: zum einen Wege über Drahtseile, Schaukeln, Eisenringe, aber auch entlang von Tarzanseilen und zum anderen Balanceakte jeder Art. Der Spaßfaktor war ga‐
ran ert! Von Michael Biehler und Susanne Waller ‐ Seite 19 ‐ Bogenschießen
Als sportlichen Ausgleich zum wissenscha lichen Programm gab es nach dem Abendessen die Möglichkeit, sich beim Bo‐
genschießen zu versuchen. Bei dieser spannenden und lus gen Freizeitak vität bekamen die Teilnehmer in einer lockeren Atmosphäre einen Einblick in die Kniffe dieser Sportart. Zu Beginn mussten wir Schutzkleidung anlegen. Diese bestand aus einem Arm‐ und für die Mädchen zusätzlich aus einem Brustschutz, denn eine schnalzende Bogensehne kann eine ansehnliche Kra entwickeln. Das mussten einige Teilnehmer am eigenen Leib erfahren. Zusätzlich sollten wir unsere Finger mit einem Tab schützen, da die Sehne nach mehreren Schüs‐
sen sonst in die Finger eingeschni en hä e. unserer Bögen gespannt ha e, dur en wir auch schon losle‐
gen ‐ erst einmal aber ohne das Visier zu verwenden, sondern „über den Pfeil“. Wir waren froh darüber, dass auf dem Fuß‐
ballfeld hinter den Zielscheiben nicht gespielt wurde. Von Versuch zu Versuch wurden wir unter kompetenter Anlei‐
tung auch immer besser, deshalb dur en wir unter Anleitung auch mit dem Visier schießen. Doch eben dieses musste erst einmal eingestellt und unsere Haltung korrigiert werden, worin uns unser Kursleiter individuell instruierte. Mit immer größer werdender Sicherheit wurden die Pfeilsalven abgegeben, stets von den Kommandos „Vortreten zur Schusslinie“, „Pfeile ein‐
nocken“, „Schusshaltung einnehmen“ und „Schuss!“ begleitet. Dabei wurden auch einige Talente entdeckt, die häufig in die Mi e der aufgestellten Zielscheiben trafen. Die Pfeile flogen bis kurz vor Einbruch der Dämmerung. Auch wenn sich manche längere Zeit zum Üben gewünscht hä en, war das Resümee durchwegs posi v. Danach erhielten wir von StD Heinz Krammel eine knappe Einweisung zu unserem Sportgerät. Der von uns benutzte Recurve‐Bogen besitzt eine Aussparung, das sogenannte Bo‐
genfenster, in dem sich die Pfeilauflage und eine Visiervorrich‐
tung befinden. Die Sehne, die die beiden Wurfarme miteinan‐
der verbindet, hat außerdem noch einen kleinen Metallring, den Nockpunkt, der die Stelle markiert, an der der Pfeil beim Schießen eingelegt wird. Nachdem der Kursleiter die Sehne ‐ Seite 20 ‐ von Jonathan Schiller und Maximilian Kiss OhneWorte:BeachVolleyball
‐ Seite 21 ‐ Teilnehmer
Biehler
Siegert
Weigert
Wutz
Zistler
Gogeißl
Schleicher
Petry
Schiller
Dengler
Rothe
Schlögel
Pregler
Wittmann
Waller
Schwalbe
Sprenger
Simon
Rogalski
El-Keilany
Döllinger
Kurzeck
Völkl
Karg
Baldauf
Titze
Kiss
Michael
Marie
Laura
Kristina
Elisabeth
Lena
Daniel
Franziska
Jonathan
Rebecca
Manuel
Moritz
Matthias
Andrea
Susanne
Gesina
Theresa
Martin
Doninik
Alina
Christian
Anna
Laura
Annika
Fabian
Michael
Maximilian
Max-Reger-Gymnasium
Dr.-Johanna-Decker-Gymnasium
Dr.-Johanna-Decker-Gymnasium
Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium
Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium
Benedikt-Stattler-Gymnasium Bad Kötzting
Johann-Andreas-Schmeller-Gymnasium Nabburg
Ostendorfer Gymnasium
Willibald-Gluck-Gymnasium
Willibald-Gluck-Gymnasium
Gymnasium Neustadt a.d. Waldnaab
Regental-Gymnasium
Ortenburg-Gymnasium
Gymnasium Parsberg
Albertus-Magnus-Gymnasium
Albertus-Magnus-Gymnasium
Goethe-Gymnasium
Musikgymnasium
Musikgymnasium
Pindl Gymnasium
Stiftland-Gymnasium
Stiftland-Gymnasium
Augustinus-Gymnasium
Kepler-Gymnasium
Kepler-Gymnasium
HCA Gymnasium
CFG Gymnasium
‐ Seite 22 ‐ Amberg
Amberg
Amberg
Cham
Cham
Bad Kötzting
Nabburg
Neumarkt i.d.OPf.
Neumarkt i.d.OPf.
Neumarkt i.d.OPf.
Neustadt a.d.W.
Nittenau
Oberviechtach
Parsberg
Regensburg
Regensburg
Regensburg
Regensburg
Regensburg
Regensburg
Tirschenreuth
Tirschenreuth
Weiden
Weiden
Weiden
Sulzbach-Rosenberg
Schwandorf
ZuguterLetzt...
Am Ende dieser Zeitung angelangt, ist es an der Zeit, ein Resümee zum Ferienseminar 2012 zu ziehen. Wir, 27 Schülerinnen und Schüler aus der ganzen Oberpfalz, waren teilweise sogar überrascht, überhaupt für diese Veranstaltung ausgewählt worden zu sein. Dementsprechend kamen wir mit sehr unterschiedlichen Erwartungen nach Amberg. Die einen erho en sich informa ve Vorträge, die anderen vielleicht auch eine Orien erungshilfe zur Studienwahl oder sie wollten einfach nur Gleichaltrige mit ähnlichen Interessen kennenlernen. Letzteres war in jedem Fall erfolgreich: Bei den gemeinsamen Unternehmungen, wie den Eisdielen‐Besuchen und dem Ausflug in den Hochseilgarten, lernten sich die Schülerinnen und Schüler untereinander besser kennen und schlossen neue Freundscha en. In Zeiten von Handy und Internet können diese auch nach dem Ende des Seminars aufrecht erhalten werden. Doch auch inhaltlich profi erten wir in vielerlei Hinsicht: Das breitgefächerte Themenrepertoire der Vorträge sprach die individuellen Interessensgebiete eines jeden Teilnehmers an. Die Naturwissenscha ler unter uns waren vor allem von Professor Ste er beindruckt, der ihnen vor Augen führte, wie viel Unentdecktes es noch auf der Welt gibt. Die Ökonomen der Gruppe interessierte besonders der Vortrag von Professor Wiegard, einem ehemaligen Wirtscha sweisen der Bundesrepublik. Äußerst anschaulich und lebha erklärte er den Teilnehmern die aktuellen Probleme der europäischen Währungsunion und wurde nicht müde, sein Publikum ak v einzubeziehen, auch wenn dadurch der zeitliche Rahmen überschri en wurde. Diese beiden hochkarä gen Referenten stellten zweifelsohne ein Highlight des Ferienseminars dar, ohne das wir nie die Chance bekommen hä en, ihnen zuzuhören. Auch wenn es defini v ein Ziel des Seminars ist, über den schulischen Rahmen hinaus Inhalte zu vermi eln, nah‐
men wir dennoch viel Wertvolles mit, das sich gewiss im nächsten Schuljahr anwenden lässt. Hierbei ist vor allem das Präsenta onstraining zu erwähnen, bei dem uns Studenten der Universität Regensburg Tipps und Tricks an die Hand gaben, wie man ein Referat entspannt und kompetent vorträgt. Natürlich ist sicheres Referieren nicht nur für die Schule wich g, sondern auch später für Studium und Beruf. Da fast alle von uns nach dem Abitur studieren wollen, waren neben den Vorträgen auch Informa onen zu verschiede‐
nen Studiengängen, wie dem Paten ngenieurwesen an der Hochschule Amberg‐Weiden oder einem dualen Studi‐
engang bei der Grammer AG, ein Gewinn. Abschließend lässt sich festhalten, dass es auf jeden Fall lohnenswert war, die erste Woche der Sommerferien bei diesem Seminar in Amberg und nicht anderwei g zu verbringen. Für eine spätere Bewerbung wird es sicherlich auch hilfreich sein. Unser besonderer Dank gilt Herrn Mendel und Frau Zienecker für die op male Organisa on und die Betreuung über die Woche hinweg sowie Herrn Krammel für die Einführung ins Bogenschießen. Laura Völkl ‐ Seite 23 ‐ Impressum
Herausgeber Dienststelle des Ministerialbeau ragten für die Gymnasien in der Oberpfalz, Regensburg Betreuung StD Norbert Mendel StR‘in Sophie Zienecker StD‘in Anni Roßbacher‐Mendel Chefredak on Laura Völkl Layout Fabian Baldauf Fotografie Fabian Baldauf Norbert Mendel Sophie Zienecker ‐ Seite 24 ‐