4/2002 - elektro.net
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●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●● www.online-de.de 6,- € 4/2002 Der Elektro- und Gebäudetechniker PLANUNG ELEKTRISCHER ANLAGEN ●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●● EMV-Planung von Gebäudeinstallationen ●●●●●●●●●●●●●● MLAR 2000 für Planungssicherheit ●●●●●●●●●●●●●● CAD-Planung als Drehscheibe Marktübersicht Transporter 4 t - 7 t ORGAN DES ZVEH ENERGIETECHNIK Brennstoffzellen als Energiequelle ●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●● BETRIEB ●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●● ●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●● AKTUELL Weiterbildungskonzept senkt die Ausfallzeiten EDITORIAL W Keine Stellen im Norden, keine Leute im Süden altraud H. und ihr Mann führen ei- rangeln, in Brandenburg sind es fast 26. nen Elektroinstallationsbetrieb in Dort müsste man als Inhaber sein GeRottach-Egern, einem noblen ober- schäft haben, da hätte man wenigstens bayerischen Ferienort mit roten Gera- diese Sorge nicht. Fazit: Die Fachkräfte nien an hölzernen Balkons. Es ist ein fehlen tatsächlich, aber nur in Bayern kleiner Betrieb. Einer, der sich vergrö- und Baden-Württemberg. Hessen, ßern will, aber nicht kann. »Wir hätten Rheinland-Pfalz und das Saarland lasso viel Arbeit, aber wir finden einfach sen sich mit etwas gutem Willen auch keine Leute«, so die gelernte Sozialver- dazuzählen. sicherungs-Fachangestellte. Das Nord-Süd-Gefälle beim ArbeitsDoch ist der Fachkräftemangel wirk- markt ist schon seit geraumer Zeit ein lich so schlimm, wie ihn Waltraud H. Thema, dem wir uns widmen. So z. B. im schildert, wie er bei VerEditorial »Komm auf die bandstagungen dargestellt Walz« in »de« 19/2001. Hier wird oder wie man in »de« sollten Stellensuchende und 24/2001 an gleicher Stelle leArbeitgeber zueinander finsen konnte? Immerhin, laut den. Einen Versuch war’s Statistik der Nürnberger wert. Und ein Geselle meldeBundesanstalt für Arbeit, te sich auch. Er will ab in den waren im Dezember verganSüden. Und ich nahm den genen Jahres 66 797 ElektriMund voll, zu voll. »Da erhalker arbeitslos gemeldet. Demten Sie ganz viele Angebote, gegenüber standen 16755 gedas werden Sie schon semeldete Stellen. Auf vier arhen«, versprach ich ihm am beitslose Elektriker, so die Christiane Decker, Redakteurin Telefon. Sein Gesuch wurde Sammelbezeichnung der Bunin 23/2001 im »gig – gelernt desanstalt, kommt eine offene Stelle. ist gelernt« veröffentlicht. Es gibt mir zu Kein Grund für die Unternehmen zur denken, dass sich kein Betrieb gemeldet Klage? Auf den ersten Blick sicher nicht, hat. Wahrscheinlich haben die Meister auf den zweiten schon: In Bayern und im Süden keine Zeit zum Lesen, weil ihBaden-Württemberg finden Arbeitneh- nen die Fachkräfte fehlen. mer das Paradies. Wenn hier rund Braucht die Arbeitskraft des jungen 1,5 Arbeitslose auf eine gemeldete Stelle Elektroinstallateurs wirklich niemand? kommen, kann man von einem leer ge- Sie auch nicht, Waltraud? fegten Markt sprechen. Was des Gesellen Freud, ist des Meisters Leid. Doch die Statistik zeigt auch, dass sich in Berlin rund 35 Elektriker um eine Stelle Die relevanten Daten der Statistik der Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit (Stand Dezember 2001) finden Sie im Internet unter www.online-de.de, Rubrik »Online-Tipp«. de 4/2002 – 3 Organ des Zentralverbandes der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) und der Landesinnungsverbände Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, SchleswigHolstein, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen. Der Elektround Gebäudetechniker 77 . J A H R G A N G 4/2002 EDITORIAL 22 Computerunterstützte Verfahren ermöglichen heute in der Planung, Projektierung und Anlagendokumentation eine schnelle und kostensparende Bearbeitung. Doch nur mit der geeigneten Anwendersoftware wird der Computer zum hilfreichen Werkzeug. Anzeige Titelbild: Wöhner, Rödental Weltweit die Ersten! Für den nationalen wie internationalen Schaltanlagenbau prädestiniert sind der Reiter-Lasttrennschalter Secur PowerLiner mit Sicherungen für D0- und zylindrische Sicherungen und der Reiter-Sicherungshalter Secur EasyLiner für Zylindersicherungen – beide bohrungslos kontaktierbar auf dem 60 mm-Sammelschienensystem. Installation, Betrieb und Wartung werden durch den vollständigen Berührungsschutz in allen Betätigungspositionen noch sicherer. Kombifüße gewährleisten schnelles und sicheres Kontaktieren der Geräte auf 5 oder 10 mm dicken Schienen. Der patentierte Rastmechanismus ermöglicht die bohrungslose Montage auf Schienenbreiten von 12 bis 30 mm. Wöhner GmbH & Co. KG, Elektrotechnische Systeme, 96472 Rödental 4 – de 4/2002 de-AKTUELL NOTIZEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6-12 Weiterbildungskonzept reduziert die Ausfallzeiten . . 6 Checkliste zur Energieeinsparverordnung . . . . . . . . . 7 Metallnotierungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 GWU erneuert Distributionsvertrag mit Eurosolare . 8 Brennstoffzellen-Heizgerät nun im Test . . . . . . . . . . 8 Messevorschau: Internationale Eisenwarenmesse/DIY’TEC 2002 . . . 10 Seminartermine online finden . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Symposium für Sachverständige des Elektrohandwerks . . . . . . . . 11 Personalien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 PRAXISPROBLEME Parallelschaltung von Adern eines 5-Leiter-Kabels für einen Wechselstromkreis . . . . . 13 Hausinstallation mit klassischer Nullung . . . . . . . . . 14 Nutzung von Räumen für Sicherheitsstromversorgung auch für andere Zwecke . . . . . . . . . . . . 14 Leiterkennzeichnung nach europäischer Norm . . . . 15 Schutzmaßnahmen in zweipoligen Stromkreisen . . 17 Schutz bei Kurzschluss bei der Verlegung von Mittelspannungskabeln . . . . . . . . . . 18 Schutzmaßnahmen für eine Fassmessanlage . . . . . 19 Altbausanierung und Bestandsschutz – Zusatzanfrage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Schalten geerdeter Leiter an Freileitungen . . . . . . . 20 PLANUNG ELEKTRISCHER ANLAGEN PLANUNG ELEKTRISCHER ANLAGEN Keine Stellen im Norden, keine Leute im Süden . . . . 3 CAE/CAD als Werkeug der kompletten Elektroplanung . . . . . . . . . . 22 EMV-Planung in Gebäuden . . . . . . . . . . 25 MLAR 2000 schafft Planungssicherheit . 31 CAD-Planung als Drehscheibe . . . . . . . . 32 CAE/CAD-Einsatz im Großprojekt . . . . . . 36 GEBAUDETECHNIK BRANDMELDEANLAGEN Rauchmelder schützen Haushalte . . . . . . . . . . . . . . 39 BRANDMELDEANLAGEN Angepasster Brandschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 DATENTECHNIK • TELEKOMMUNIKATION SATELLITENEMPFANGSTECHNIK Digitaler Satellitenempfang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 SATELLITENEMPFANGSTECHNIK Blitzschutz für Satellitenantennenanlagen . . . . . . . 50 MESSEN • PRÜFEN • 54 Obwohl das Prinzip der LCDAnzeigen schon seit dem 19. Jahrhundert bekannt ist, hat sich mit Beginn der Bilddarstellung zuerst die Röhrentechnik durchgesetzt. Mittlerweile sind aber die Flachbildschirme dabei, immer weitere Marktanteile zu erobern. AUTOMATISIEREN BAUGRUPPEN Verbindungstechnik für flexible Installation . . . . . . 52 BAUGRUPPEN Flachbildschirme mit TFT-Technik . . . . . . . . . . . . . 54 ENERGIETECHNIK ARBEITSSCHUTZ Arbeiten unter Spannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 BRENNSTOFFZELLE Brennstoffzellen revolutionieren die Energieversorgung (1) . . . . . . . 58 WERKSTATT • BETRIEB • MARKETING NUTZFAHRZEUGE Für schwere Aufgaben Marktübersicht Transporter 4 t bis 7 t . . . . . . . . . . 63 68 Im Magazin bringen wir Informationen zum Thema Kalibrieren, außerdem zeigen wir, welche neuen und interessanten Entwicklungen es auf dem Gebiet der Werkstoffe gibt. RECHT Alles rechtens? Gewährleistung für Folgearbeiten? . . . . . . . . . . . . . 66 RECHT Die Änderungen im Gewährleistungsrecht (1) . . . . 67 de-MAGAZIN KALIBRIERUNG Sicherheit in elektromagnetischen Feldern . . . . . . . 68 WERKSTOFFE Technische Kunststoffe für Elektrotechnik und Elektronik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 REGELN DER TECHNIK Erläuterungen zu neuen Normen und Vorschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 Neue Produkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 Fachliteratur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 INTERNETPRAXIS Datencrash und Datensicherheit . . . . . . . . . . . . . . . 81 Fortbildung und Seminare . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 Vorschau/Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 Inserentenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 Stellenanzeigen richtig schreiben und lesen (2) 1 GRUNDLAGEN Schalten von Induktivitäten 3 MAX MEIERS LEHRJAHRE Wie eine Schützschaltung aufgebaut ist 5 VOM ALL INS HAUS Frequenzen und Signale 7 ELEKTROINSTALLATION Bestimmen der Lampenund Leuchtenzahl für eine Innenraumbeleuchtung 9 SPASS AN MATHE Quadratische Funktionen 11 de 4/2002 – 5 etz Stuttgart NOTIZEN Mensch und Maschine übertrifft Umsatzerwartung Die Mensch und Maschine Software AG, Anbieter von CAD-Lösungen, hat mit einem sehr guten vierten Quartal die hochgesteckten Umsatzerwartungen für 2001 übertroffen. Nach vorläufigen Zahlen kletterte der Umsatz im 4. Quartal 2001 auf mehr als 48 Mio. Euro (+ 23 % gegenüber Vorjahr). www.mum.de SondermodellAktion von AEG Oliver Kahn steht im Mittelpunkt der aktuellen Vertriebsaktion »Euroline« von AEG Hausgeräte. Das Unternehmen verspricht sich davon erhöhte Umsätze beim Fachhandel. Die limitierte Gerätekollektion besteht aus 13 Einbau- bzw. Standgeräten, darunter Waschmaschinen, Geschirrspüler, Trockner, Herde und Kühl- bzw. Gefriergeräte. www.aeg-hausgeraete.de Kongress »Gebäudetechnik mit Zukunft« Am am 25./26. Februar 2002 veranstaltet die LON Nutzer Organisation (LNO) in Frankfurt/M den Fachkongress »Gebäudetechnik mit Zukunft«. In 15 Fachvorträgen und zwei Diskussionsveranstaltungen werden Praxiswissen für die Planung und Informationen über den Nutzen und den wirtschaftlichen Einsatz von LONWorks vermittelt. Begleitet wird der Kongress von einer Ausstellung. www.lno.de 6 – de 4/2002 Neues Weiterbildungskonzept reduziert die Ausfallzeiten Wer fachlich auf der Höhe bleiben will, kommt um Weiterbildung nicht herum. Von umfangreichen Seminarbesuchen hat viele jedoch abgeschreckt, dass der Mitarbeiter während dieser Zeit dem Betrieb nicht zur Verfügung steht. Dass es auch anders geht, zeigt das Konzept »e-Learning« des ZVEH. Das Pilotprojekt dazu am etz Stuttgart steht kurz vor dem erfolgreichen Abschluss. Für viele Elektrohandwerksbetriebe gilt: Sie können heute nicht mehr wie mit Scheuklappen durch die Welt laufen und sich rein auf elektrotechnische Aufgaben beschrän- der ZVEH-Qualifizierungsoffensive »Fachbetrieb für Gebäudetechnik« das Weiterbildungsmodul »Sanitär- und Heizungstechnik« sicherlich eines der wesentlichen – und mit einem Zeitaufwand von 240 Stunden auch das Umfangreichste. Weiterbildung kostet Zeit Weiterbildung kostet vor allem Zeit. Die Kursgebühren fallen gegenüber dem Zeitbedarf des Mitarbeiters für ein Seminar kaum ins Gewicht. So umfasst das Modul »Sanitär Heizung« im Rahmen des Fachbetriebs für Gebäu- Die Aussagen der Teilnehmer: • »Der größte Vorteil des e-Learning-Seminars lag darin, dass ich mir die Zeit frei einteilen konnte. Immer, wenn im Tagesgeschäft eine Lücke war, konnte ich die Zeit zum Lernen nutzen.« • »Via Internet konnte ich schneller lernen als in den Präsenzphasen: Die Gebiete, auf denen ich schon entsprechendes Vorwissen hatte, habe ich zügig durchgearbeitet, um mir für neue Themen mehr Zeit zu nehmen.« • »Mit Abschluss dieses Kurses haben auch kleine Elektrohandwerksbetriebe die Chance, gewerkeübergreifende Aufträge mit Arbeiten aus dem SHK-Bereich auszuführen.« ken. Gewerkeübergreifende Tätigkeiten sind gefragt – weil dies einerseits der Kunde will und weil es andererseits auch die Technik so vorgibt: »Technische Neuerungen orientieren sich immer weniger an Gewerkegrenzen, der Systemgedanke tritt immer mehr in den Vordergrund«, so Walter Tschischka, Vizepräsident des ZVEH. Da einem gewerkeübergreifendes gebäudetechnisches Wissen nicht in den Schoß gelegt wird, sind entsprechende Weiterbildungsmaßnahmen gefragt. So ist im Rahmen detechnik in der herkömmlichen Version 240 Stunden: Diese Zeit fehlt der Mitarbeiter dem Unternehmen, weil er an der Schulung teilnimmt. Aus diesem Grund bietet das etz Stuttgart dieses Weiterbildungsmodul auch in Form eines so genannten e-Learning-Kurses an: Hier lernt der Mitarbeiter den Stoff je zur Hälfte in Form von Schulungen und im Betrieb über den PC bzw. das Internet. Der Arbeitsausfall beträgt bei dieser Variante also nur rund 120 statt 240 Stunden. Details zur Weiterbildung mit e- Der ZVEH informiert Weitere aktuelle Informationen zu diesem Thema erhalten Sie aus erster Hand während der »light + building« (14. – 18. 4. 2002 in Frankfurt/M.) am ZVEH-Stand in Halle 9. 3. Learning finden Sie in »de« 13/2001, S. 8. Nach erfolgreichem Bestehen des Kurses können die Teilnehmer die Eintragung nach §7a HWO im Installateur- und Heizungsbauerhandwerk beantragen, um auch die (gewerbe-)rechtliche Seite abzusichern. Erfolgreiches Pilotprojekt Die 10 Teilnehmer des e-Learning-Pilotseminars stehen inzwischen kurz vor dem Abschluss. Abbrecher waren in dem Kurs keine zu verzeichnen – auch dies ein Beleg für die Akzeptanz, die diese Weiterbildungsform bei den Teilnehmern gefunden hat. So äußerten sich die Teilnehmer durchweg positiv über den Kurs. Abgesehen von kleinen technischen Problemen in der Anfangsphase lief alles reibungslos. Auch die Unterstützung durch die Tutoren des etz Stuttgart wurde gelobt. Anfragen seien schnell und kompetent beantwortet worden. Derzeit arbeitet das etz mit Hochdruck daran, andere Weiterbildungsmodule so aufzubereiten, dass diese ebenfalls »e-Learning-fähig« werden. Doch ein gewisser Prozentsatz an Präsenzphasen mit praktischen Übungen wird immer bleiben, so Jörg Veit, Fachbereichsleiter Elektrotechnik beim etz: »Um im Modul Heizung/ Sanitär zum Beispiel das Gewindeschneiden zu üben, muss man einfach ein Rohr in die Hand nehmen. So etwas lässt sich am Computer nicht vermitteln.« (AS) Checkliste zur Energieeinsparverordnung Die neue Energieeinsparverordnung (EnEV) vereint Wärmeschutzverordnung und Heizungsanlagenverordnung. Sie führt dabei eine neue Denkweise bei der Gebäudeplanung ein. Sie berücksichtigt gleichwertig die beiden wichtigsten Wege zur Senkung des Energieverbrauchs bei der Gebäudeheizung: Die Verbesserung der Heiztechnik und des Wärmeschutzes. Zitiert: »Die Menschen sind sehr offen für neue Dinge – so lange sie nur genau den alten gleichen.« Charles Kettering, General Motors Die EnEV begrenzt den zulässigen Primärenergiebedarf. Gegenüber der Wärmeschutzverordnung berücksichtigt sie auch die Energieverbräuche eines Gebäudes, die außerhalb, z. B. im Kraftwerk oder beim Transport der Energieträger, entstehen. Die ASUE Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch Metallnotierungen Datum Kupfer In letzter Minute hat nun zu diesem Thema eine Broschüre mit dem Titel »EnEV-Checkliste für die Neubauplanung« veröffentlicht. Sie stellt die Ziele und die Methodik der Energieeinsparverordnung vor. Anhand eines praxisnahen Beispiels wird auf verständliche Weise erläutert, wie die wesentlichen Anforderungen der Verordnung erfüllt werden können. Hinweise für die Aufstellung und Auswahl der Heizungsanlage sind ebenso enthalten wie ein aktueller Vollkostenvergleich der Hochschule Bremen. Die Bewertung von verschiedenen Heizsystemen, die die EnEVAnforderungen erfüllen, hat Kostenunterschiede von bis zu 1600 Euro pro Jahr ergeben. Diese Veröffentlichung steht im PDF-Format unter www.asue.de zum Download zur Verfügung. Gedruckte Einzelexemplare gibt es kostenfrei unter: ASUE, Postfach 25 47, 67613 Kaiserslautern, Tel. 0631/3609070, Fax 3609071. Brände bedrohen die Existenz Großbrände in Unternehmen haben im Jahr 2000 in Deutschland einen Schaden von durchschnittlich rund 4,3 Mio. Euro angerichtet. Dies geht aus dem jetzt vorgelegten Jahrbuch 2001 der deutschen Versicherungswirtschaft hervor. »Für viele Unternehmen bedeutet dies das Aus. Eine intensivere Brandvorbeugung hätte viele Schäden zumindest verringern können«, betont Dr. Helmut Rieche, Sprecher des Fachverbandes Sicherheitssysteme im ZVEI. www.zvei.org Lösung: »de-Preisfrage des Monats« Januar Lösung: a) und c) sind richtig DEL-Notierungen 18.01.2002 177,12 – 185,09 Gewinner: Ricardo Gigling, Walzbachtal Herzlichen Glückwunsch! • Das Bundeskartellamt hat die Neufassung der »Allgemeinen Lieferbedingungen für Erzeugnisse und Leistungen der Elektroindustrie« des ZVEI legalisiert. Diese so genannten »Grünen Lieferbedingungen« stehen damit für den Geschäftsverkehr zwischen Unternehmen als verlässliche Grundlage zur Verfügung. Die überarbeiteten »Grünen Lieferbedingungen« wurden am 31. Januar 2002 im Bundesanzeiger Nr. 21 offiziell veröffentlicht. • Rockwell Automation hat die Wuppertaler Tesch GmbH übernommen. Die Tesch GmbH ist ein Hersteller elektronischer Produkte und Sicherheitsrelais. Damit erweitert Rockwell sein Angebot an Industriekomponenten im Bereich Sicherheitstechnik. Einzelheiten zur Übernahme wurden nicht bekannt gegeben. • Die ABB Gebäudetechnik übernimmt das Facility Management für die Esso-Tankstellen in 18 europäischen Ländern, unter anderem in Deutschland. Der Vertrag hat eine Laufzeit von sechs Jahren und umfasst die Verwaltung und das Management aller Instandhaltungsmaßnahmen und Reparaturen aller Esso-Tankstellen. 21.01.2002 175,32 – 183,26 22.01.2002 174,35 – 182,30 23.01.2002 174,58 – 182,51 24.01.2002 179,23 – 187,26 25.01.2002 182,10 – 190,22 28.01.2002 181,47 – 189,65 Blei in Kabeln 71,49 – 74,72 Preis: Fachbuch »Elektrotechnische Grundlagen der Elektronik – Lehrbuch EI« aus dem Pflaum Verlag, München Übrigens: Die »de-Preisfrage des Monats« Februar finden Sie in »de« 3/2002 im »Magazin« auf S. 62 und im Internet unter: www.online-de.de • Für alle seine Produkte stellt Kieback & Peter, Berlin, nun neue Ausschreibungstexte im Format Datanorm 4.0 zur Verfügung. Die CD-ROM gibt es kostenlos in den Niederlassungen und in den technischen Büros. de 4/2002 – 7 DeLonghi richtet sich neu aus Die DeLonghi Deutschland, Mainhausen, richtet sich am deutschen Markt neu aus. Geschäftsführer Helmut Geltner gibt dabei die Marschrichtung vor: »Wir wollen auch in Deutschland die führende Position erobern, die DeLonghi europaund weltweit bereits einnimmt.« www.delonghi.de Eltkauf-/EltpointOffensive 2002 Mit der »Offensive 2002« setzt der Eltkauf/Eltpoint-Partnerkreis für Elektrohandwerke und Elektrofachhandel seine Marketingstrategie fort und bietet seinen Gesellschaftern ein umfangreiches Marketingpaket. Aktualisiert wurde die Marketing-Unterstützung im Bereich der Neuen Medien. Neben der Förderung bei der Einrichtung eines Online-Shops wird allen Kooperationsmitgliedern ein »Internet-Rundumpaket« angeboten, das vom Zugang und Auftritt über den Online-Shop bis hin zum Virtuellen Haus der Elektrotechnik alle Bereiche der Internet-Kommunikation abdeckt. www.eltkauf.de Konferenz Cired 2003 Vom 12. bis 15. Mai 2003 findet die nächste Cired – Konferenz für elektrische Verteilungsnetze – statt. Kurzfassungen von Beiträgen sollten bis 31.8.2002 beim Deutschen Komitee Cired eingereicht werden. www.cired2003.be 8 – de 4/2002 GWU erneuert Distributionsvertrag mit Eurosolare Die GWU Solar GmbH – Vertrieb von Photovoltaikanlagen und anderen Solarkomponenten – hat mit dem langjährigen italienischen Lieferanten Eurosolare einen weiteren mehrjährigen Distributionsvertrag geschlossen. GWU hat damit einen wichtigen Schritt getan, um den Nachfrageboom, der durch die Solarförderung ausgelöst wurde, zu bedienen. »Mit dem Distributionsvertrag besiegeln wir erneut die langjährige gute Zusammenarbeit zwischen GWU Solar und Eurosolare«, erklärt Wolfgang Wismeth, Geschäftsführer der GWU Solar GmbH. Gemeinsam werden GWU Solar und Eurosolare die gute Marktsituation weiter ausbauen. Aufgrund der ausgehandelten Exklusivität für zahlreiche Modultypen ist das volle Spektrum der Eurosolare-Module nur bei GWU Solar erhältlich. www.gwu-solar.com Kleider machen Leute Handwerker, die in privaten Haushalten ihre Arbeit verrichten, sollten geeignete Berufskleidung tragen. Dies ergab eine repräsentative Umfrage des Instituts für Sozialforschung und Kommunikation in Bielefeld. Von den rund 1000 Befragten befürworten fast 82 % das Tragen von Berufskleidung. Lediglich 15,2 % halten dies für nicht besonders wichtig. Auftraggeber der Studie war der Kölner Hersteller von Berufskleidung BP BierbaumProenen GmbH. Die durch die passende Kleidung vermittelte Zugehörigkeit der Mitarbeiter zur Firma wurde in der Erhebung als häufigster Grund (77,8 %) genannt. Der saubere und gepflegte Eindruck rangiert bei den Befragten mit 72,3 % an zweiter Stelle. BrennstoffzellenHeizgerät nun im Test Bereits drei Jahre nach dem Start seines wichtigsten mittelfristigen Zukunftsprojekts hat Vaillant bei der Entwicklung seines BrennstoffzellenHeizgeräts (BZH) den ersten bedeutenden Meilenstein auf dem Weg zur Marktreife erreicht: Mit der Beendigung der ersten Laborphase und der ersten CE-Zertifizierung eines BZH in Europa überhaupt ist das Vaillant Gerät jetzt startklar für die Feldtests. Foto: Vaillant NOTIZEN Schema des Brennstoffzellenheizgeräts Die Vaillant-BZH – ausgerüstet mit den gemeinsam von Vaillant und dem amerikanischen Brennstoffzellenunternehmen Plug Power entwickelten Brennstoffzellen – haben inzwischen mit kumuliert etwa 300 000 System-Betriebsstunden in den Labors in Deutschland, den USA und den Niederlanden sowie ersten Feldtestanlagen in den USA eine hohe Reife erlangt. Nach der Präsentation des gläsernen BZH-Labors auf der Internationalen Sanitärund Heizungsmesse (ISH) im März 2001, wo ein Vaillant-Gerät vom Vaillant-Stand aus für die Ausstellungshalle im 24Stunden-Einsatz fünf Tage lang Wärme und Fachmessen 2002 • HomeTech, Berlin, 27. 2. - 3. 3. 2002 • Eisenwarenmesse, Köln, 3.3.-6.3. 2002 • SHK Essen, 12. 3. - 16. 3. 2002 • CeBIT, Hannover 13. 3. - 20. 3. 2002 • IHM München, 14. 3. - 20. 3. 2002 • EMV Düsseldorf 9. 4. - 11. 4. 2002 • light & building, Frankfurt/M. 14. 4. - 18. 4 2002 • Hannover-Messe Industrie, 15. 4. - 20. 4. 2002 Strom produzierte, konzentrierten sich die gemeinsamen Entwicklungsaktivitäten auf die Alltagstauglichkeit, die Zuverlässigkeit und vor allem auf die Sicherheit der neuen Technologie. Nach erfolgreichem Abschluss der europaweiten Feldtests, die bis 2004/ 2005 geplant sind, werden die Geräte der ersten Generation zur dezentralen Versorgung von Sechsbis Zehnfamilienhäusern und Kleingewerbe eingesetzt. Die BZH werden eine elektrische Leistung von 4,6 kW und eine Wärmeleistung von 7 kW aufweisen, ein zusätzliches Brennwertheizgerät steuert im Winter eine weitere Heizleistung von 28 kWth bei. 3M und Harting unterzeichnen Vereinbarung Der amerikanische Konzern 3M und die HartingGruppe, Espelkamp, haben am 23.1.2002 ein Lizenz-Abkommen unterzeichnet, das es Harting ermöglicht, die Hochleistungs-Steckverbinder HSHM für Rückwand-Applikationen in Schaltschränken unabhängig zu fertigen und zu vertreiben. Messevorschau: Komplettschutz für technische Geräte Das im vergangenen Jahr von Wertgarantie gestartete Angebot »EuroStart« lief erfolgreich an: Damit können Endkunden ihre technischen Geräte – über die normale Gewährleistung hinaus – gegen alle Reparaturkosten versichern. Dies sichert den angeschlossenen Fachhandels- und Aktivpartnern langfristig zufriedene Kunden und einen stabilen Geräteabsatz. Interkama verschoben Die Messe Düsseldorf hat gemeinsam mit dem Interkama-Komitee aus Vertretern der produzierenden und anwendenden Automatisierungsindustrie beschlossen, den turnusgemäß vorgesehenen Termin (vom 27. bis 31. Oktober 2003) um ein viertel Jahr auf Februar 2004 zu verschieben. Die nächste 16. Interkama findet somit vom 16.02. bis 20.02.2004 in Düsseldorf statt. Cebit neu strukturiert Ab diesem Jahr präsentiert sich die Fachmesse Cebit mit einer neuen Struktur. Die Hallenbelegung passt sich der aktuellen Branchensituation an. Außerdem dauert die Cebit dieses Jahr wieder acht Tage (von Mittwoch, 13.3., bis Mittwoch, 20.3.2002). Einen ausführlichen Vorbericht zur diesjährigen Cebit lesen Sie in der nächsten Ausgabe »de« 5/2002. 10 – de 4/2002 Internationale Eisenwarenmesse/ DIY’TEC 2002 Auch in diesem Jahr, vom 3. bis 6. März 2002, präsentiert sich die Internationale Eisenwarenmesse/DIY’TEC Köln als weltweit führende Universalmesse für das gesamte Handelssortiment der Hardwarebranche. Nachdem im Jahr 2001 nur schwache Wachstumsraten in der Werkzeugindustrie zu verzeichnen waren, erweist sich eine starke Messeveranstaltung als besonders wichtig, um der Branche die Gelegenheit zu geben, die Präsenz in bestehenden Märkten intensivieren zu können und um zusätzlich neue Märkte zu erschließen. Welt-Centrum Werkzeug Auf rund 124 000 m2 Ausstellungsfläche in den Hallen 6 bis 11 und 14 bieten ca. 1900 Unternehmen innerhalb des Welt-Centrums Werkzeug ihre Produkte und Dienstleistungen an. Neben den Branchenführern zeigen viele weitere Anbieter ein breites Spektrum an Hand-, Elektro- und Maschinenwerkzeugen bis hin zum Sektor Betriebsausrüstungen. Dieser ist neu platziert in Halle 11.2. Sicherungstechnik Schloss+Beschlag Auf drei Ebenen und 50 000 m2 Ausstellungsfläche in Halle 13 erschließt sich den Besuchern die Weltproduktion ren eine vielfältige Angebotspalette mit den Schwerpunkten DIYWerkzeuge, Befestigungstechnik, Sanitär- und Elektrobedarf, Holzelemente, Mitnahmemöbel, Bauchemie und Farben. Breites Rahmenprogramm Begleitend zum Produkt- und Serviceangebot präsentiert das Rahmenprogramm Unterhaltsames und Wissenswertes zum Branchengeschehen. Es wird eine Speaker’s Corner in Halle 3 geben sowie Sonderausstellungen zu den Themen »Schlosstechnik im Wandel der Zeit« und »Werkzeug einst & heute«. Starke ausländische Beteiligung Vom 3. bis 6. März können sich die Fachbesucher aus aller Welt über das Leistungsspektrum der Hardware-Branche informieren. Die 2 600 ausländischen Aussteller unter den 3 700 Anbietern präsentieren Aktuelles und Innovatives aus insgesamt 58 Ländern. Innerhalb der EU-Staaten beweist Italien mit 435 Unternehmen ein besonders starke Präsenz. Bei den ostasiatischen Beteiligungen dominiert China mit 453 Unternehmen. Die 3 Messesäulen Die Anbieter nutzen mit den drei Messe-Schwerpunkten, dem Welt-Centrum Werkzeug, dem Sektor Sicherungstechnik Schloss+Beschlag sowie der DIY’TEC, Fachmesse für Bau- und Heimwerkerbedarf, die komplette Ausstellungsfläche der KölnMesse. Foto: KölnMesse NOTIZEN an Sicherungstechnik Schloss+Beschlag. Die rund 600 Anbieter präsentieren Schlösser und Beschläge für die Bauund Möbelindustrie sowie schlüssige und innovative Lösungen mit elektronisch gestützten Sicherheitssystemen. DIY’TEC Mit 112 000 m2 Ausstellungsfläche, verteilt auf die Hallen 1 bis 5, 11 und 12, bildet die DIY’TEC, Fachmesse für Bau- und Heimwerkerbedarf, die dritte Säule des Messeverbundes. Rund 1 200 Unternehmen präsentie- Blick auf 2003 Ab 2003 wird sich die Messe mit einem modifizierten Konzept darstellen, das besonders die rasante Entwicklung im DIY’TEC-Bereich widerspiegeln soll. Es werden so genannte Bedarfsbündel eingeführt. Eine neue, anwenderorientierte Hallenaufteilung soll eine sinnvolle Spezialisierung auf einzelne Handelssortimente innerhalb der Universalmesse ermöglichen. www.eisenwarenmesse.de (SK) Seminartermine online finden Als neuen Service bieten wir ab sofort in unserer Zeitschrift unter der Rubrik »Termine« (in dieser Ausgabe auf Seite 84) eine Zusammenstellung von aktuellen Fortbildungmaßnahmen und Seminaren. Dort finden Sie – nach verschiedenen Rubriken gegliedert – eine Auswahl interessanter Veranstaltungen, organisiert von verschiedenen Ausbildungszentren sowie zahlreichen Firmen. Wir möchten Ihnen damit die Suche nach dem »richtigen Lehrgang« erleichtern. Eine noch deutlich umfangreichere Seminarliste finden Sie im Internet auf unserer Hompage www.online-de.de unter der Rubrik »Termine«, gegliedert nach Messen, Kongressen und Seminaren. Eine Suchmaschine erleichtert das Recherchieren nach Themen, Firmen, Veranstaltern und schließlich nach Veranstaltungsorten. Karstadt-Bonusforderung untersagt Der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e. V. zeigt sich hoch zufrieden mit dem am 24. Januar gegen Karstadt Quelle AG ergangenen Urteil des Oberlandesgerichts Hamm. Darin bestätigte das Gericht die vom ZVEI erwirkte einstweilige Verfügung, die es dem Handelskonzern verbietet, von seinen Lieferanten einen Bonus von 2,5 % »zur Sicherung des gemeinsamen Wachstums« zu for- dern. Auch die Berufung des Konzerns gegen eine gleich lautende Entscheidung des Landgerichts Essen vom 24. August letzten Jahres war damit erfolglos. Mit der Bonus-Aktion versuchte der Handelsriese, seinen Lieferanten – darunter viele Elektrotechnik- und Elektronikhersteller – ohne Gegenleistung einseitig 2,5 % von den Lieferantenrechnungen abzuziehen. Dieses Vorgehen wertet der ZVEI als ein wettbewerbswidriges »Anzapfen« unter Ausnutzung von Marktmacht. Dieser Beurteilung haben sich nun die Oberlandesgerichts-Richter in vollem Umfang angeschlossen, denn insbesondere kleine und mittelständische Hersteller waren durch das Karstadt-Vorgehen stark unter Druck geraten. Sie mussten ihre Auslistung befürchten, wenn sie sich gegen die Forderung von Karstadt zur Wehr setzten. »Mit der Entscheidung wird ein gutes Signal für den Mittelstand gesetzt, der nicht jeden Druck der großen Handelskonzerne hinnehmen muss«, sagte ZVEI-Hauptgeschäftsführer Dr. Franz-Josef Wissing. Karstadt muss nun innerhalb eines Monats entscheiden, ob es den ZVEI in das Hauptsacheverfahren zwingen will. Dieses könnte sich durch alle Instanzen bis zum Bundesgerichtshof hinziehen. Mit einer abschließenden Entscheidung wäre dann nicht vor 2004 zu rechnen. Bis dahin bleibt die einstweilige Verfügung aufrecht erhalten. »Karstadt Quelle muss selber wissen, ob es sich in noch einem Instanzenzug weitere blutige Nasen holen will,« sagte Wissing. »Jetzt haben die Lieferanten erst einmal für lange Zeit Sicherheit vor solchen Anzapfversuchen.« 80 Jahre Mitsubishi Electric Einer der weltweit größten Elektronik-Konzerne feiert Jubiläum: Mitsubishi Electric blickt im Februar 2002 auf 80 erfolgreiche Geschäftsjahre zurück. Heute gehören zu dem Unternehmen rund 117 000 Mitarbeiter weltweit; der Umsatz beträgt knapp 38 Mrd. Euro. Der Sektor IndustrieAutomation von Mitsubishi Electric entwickelt, produziert und vertreibt unter anderem speicherprogrammierbare Steuerungen, Industrie-Roboter und Antriebslösungen. Symposium für Sachverständige des Elektrohandwerks Zum Thema »Sicherheit in elektrischen Niederspannungsanlagen durch die Einhaltung des Stands der Technik und dessen Nachweis« fand am 24. und 25. Januar 2002 ein Symposium in Heidelberg statt. In vielen Vorträgen wurden Themen aus der deutschen und internationalen Normung sowie der berufsgenossenschaftlichen Vorschriften erläutert und gemeinsam diskutiert. Der Schwerpunkt der Diskussionen lag darauf, dass die Bestrebungen zur internationalen Ausrichtung der Normen, Bestimmungen und Vorschriften in Deutschland das bestehende hohe Sicherheitsniveau nicht vermindern dürfen. Dieses Symposium, zu dem die Heidelberger ABB Stotz-Kontakt geladen hatte, zeigte mit 200 erschienenen Teilnehmern eine außerordentliche Resonanz. Der Veranstaltungsort, die Print Media Academy der Heidelberger Druckmaschinen AG, war eine ideale NOTIZEN Siemens und TCS trennen SoftwareEntwicklung Der Siemens-Bereich Industrial Solutions and Services (I&S) und die Technische Computer Systeme Süssen GmbH (TCS) haben vereinbart, ihre Entwicklungskooperation zu lockern. Die von Siemens unter dem Namen »Sigraph CAE« und von TCS als »promis-engine« ver-triebene CAELösung wird jetzt getrennt weiter entwickelt. TCS hat dazu den vollständigen Sourcecode sowie alle Rechte zur Nutzung und Weiterentwicklung des Produkts von Siemens erworben. Siemens konzentriert sich vorwiegend auf den Großanlagenbau, wohingegen TCS vorrangig auf die Projektierung kleinerer und mittlerer Anlagen setzt. www.is.siemens.de www.tcs-s.de Cellpack verstärkt Engagement in Deutschland Cellpack Electrical Products – Anbieter von Kabelgarnituren – strukturiert sich neu und konzentriert die Produktion zukünftig auf Deutschland. In Waldshut-Tiengen in Deutschland wurden bisher nur die Warmschrumpf- und Mittelspannungsprodukte hergestellt, während im schweizerischen Wohlen für die Gießharzabfüllung und -konfektionierung gesorgt wurde. Bis März 2002 soll die Verlagerung der Gießharzproduktion nach Waldshut abgeschlossen sein. So kommen zu den bisher 110 Arbeitsplätzen in Deutschland bis zu 20 weitere hinzu. www.cellpack.com de 4/2002 – 11 Etwa 1,4 Millionen Haushalte wechselten seit Beginn des Wettbewerbs 1998 den Stromanbieter. Das waren 3,7 % der 39 Mio. deutschen Haushalte. Gut 68 % der privaten Verbraucher haben den Vertrag mit ihrem Stromversorger beibehalten. Das ermittelte das Institut Promit, Dortmund, für den Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW), Berlin. Insgesamt 28 % aller Haushalte haben ihren Vertrag seit 1998 verändert, ohne dabei den Anbieter zu wechseln. Die Zufriedenheit der Kunden sei 2001 im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen: 73 % (2000: 71 %) der Haushalte schätzten neben Sicherheit und Zuverlässigkeit der Stromversorgung besonders die Kundenbetreuung und das Preis-Leistungsverhältnis der Angebote, berichtet VDEW. www.strom.de Messe SHKG Leipzig parallel zur efa »Die Fachmesse für Sanitär, Heizung, Klima und Gebäudeautomation findet vom 25. bis 28. September 2002 in Leipzig statt«, unterstrich Wener M. Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Leipziger Messe. Damit seien die Gerüchte um die Messe aus der Welt. Zeitgleich zur SHKG findet in Leipzig die efa 2002 statt, die Fachmesse für Elektround Gebäudetechnik, Klima und Automation. www.efa2002.de www.shkg-leipzig.de 12 – de 4/2002 Arbeitsschutz-Ausrüstung Wie schützt man sich am Arbeitsplatz vor Krankheiten oder Unfällen? Möglichkeiten gibt es viele. Von Maschinenverkleidungen bis zu ergonomischen Arbeitsplätzen reicht die Palette. Für das Plus an Sicherheit sorgt jedoch spezielles Zubehör, das sich direkt am Körper befindet, wie Sicherheitsschuhe oder Atemschutzmasken. Praxiserprobtes Arbeitsschutz-Zubehör und Arbeitskleidung bietet boco zum Kauf in seinem boco-shop an. Hier findet sich ein großes Sortiment an Arbeitsschutz-Produkten. Die ausführliche Kennzeichnung an den Abbildungen gibt jeweils Auskunft über Normen und Sicherheitsmerkmale der Artikel. Darüber hinaus beraten kompetente Servicemitarbeiter fachgerecht zu Fragen, welches Angebot für welche Tätigkeits-Anforderungen am besten geeignet ist. Das Angebot an Arbeitsschutz-Zubehör umfasst neben Sicherheitsschuhen u.a. Helme, Handschuhe sowie Gehör-, Augen-, Atem- und Körperschutzartikel für unterschiedliche Einsatzbereiche. Das Angebot kann über den boco-Zubehörkatalog bestellt werden: telefonisch unter (0 18 05) 46 26 26 oder per Fax unter (0 18 05) 39 26 26 sowie direkt per Internet unter www.bocoshop.de. Die Lieferung erfolgt innerhalb von 48 Stunden. Bei Nichtgefallen sorgt boco für einen kostenlosen und unkomplizierten Umtausch. Neuer PNO-Geschäftsführer Gerd Eisert verstorben Die Profibus Nutzerorganisation e.V. verstärkt die Geschäftsführung: Zum 1. Januar 2002 übernahm Dr. Volker Oestreich die Position des Geschäftsführers Marketing der PNO. Er wird gemeinsam mit Am 28. Dezember 2001 verstarb Gerd Eisert, geschäftsführender Gesellschafter von Phoenix Contact, nach langem Leiden im Alter von 57 Jahren. Gerd Eisert hatte entscheidenden Anteil am Aufbau und Wachsen der Phoenix Contact-Gruppe; allem voran war er der »Architekt« des internationalen Geschäfts. Er begann 1972 seine Karriere bei Phoenix Contact. Sein Betätigungsfeld war der internationale Vertrieb. Hier setzte er auf die Gründung eigener Tochtergesellschaften im Ausland. Das begann 1982 in der Schweiz und setzte sich fort in Schweden (1985), Frankreich (1989), Öster- Foto: PNO Stromkunden nutzen neue Angebote Personalien Dr. Volker Oestreich Foto: Phoenix Contact NOTIZEN Umgebung für Vorträge und Diskussionen, so die einhellige Meinung der Teilnehmer aus der Fachwelt. (MM) † Gerd Eisert reich (1990), Brasilien (1996) und weiteren Ländern. 25 der derzeit 29 firmeneigenen Niederlassungen wurden von G. Eisert gegründet. Sein besonderes Augenmerk galt dabei dem nordamerikanischen Wirtschaftsraum, vor allem den USA. Nach der Wende schloss G. Eisert ein Joint-Venture in China und begann sofort mit einer kleinen Fabrikation für den lokalen Markt. Der Aufbau einer eigenen Vertriebs- und Produktionsmannschaft schritt zügig voran, so dass im Oktober 2001 in Nanjing ein modernes Büro-, Produktions- und Lagergebäude bezogen wurde. Gerd Eisert hinterlässt seine Frau und Sohn Thomas. Dr. Peter Wenzel, der als Geschäftsführer für den Bereich Technik verantwortlich ist, zukünftig die Geschicke der PNO gestalten. Als Geschäftsführer Marketing wird Dr. Oestreich u. a. den Ausbau des Internet-Auftritts als weltweite Informationsdrehscheibe und den Messeauftritt der PNO weiter entwickeln. Neuer Vertriebschef bei Lutron Helmut Doll (47) ist seit 1. Oktober 2001 neuer Vertriebschef der Lutron Electronics GmbH in Zentraleuropa. Zuletzt war Doll Niederlassungsleiter bei Erco Leuchten, wo er 1998 die Niederlassung in Köln aufgebaut hatte und anschließend für das Gebiet Rheinland, Mosel, Saar, Luxemburg verantwortlich war. Helmut Doll Als LutronVertriebschef von Zentraleuropa ist Doll nun besonders für die Märkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz zuständig. Er löst David Feus (30) ab, der die Lutron-Niederlassung in Berlin aufgebaut hat und sich nun der Erschließung neuer Märkte für Lutron widmen wird. Parallelschaltung von Adern eines 5-Leiter-Kabels für einen Wechselstromkreis DIN VDE 0100-430 (VDE 0100 Teil 430) ANTWORT Bezogen auf die Überlastung des Neutralleiters sind Ihre Befürchtungen gerechtfertigt. Wenn schon einzelne Leiter parallel geschaltet werden um eine höhere Strombelastbarkeit zu erreichen, dann müssen auch für den Neutralleiter parallel geschaltete Adern FRAGESTELLUNG Im Zuge von Wohnungsmodernisierungen im Altbaubereich werden die Herdanschlussleitungen 5polig ausgeführt. Die Wohnungssteigeleitungen sind in 90 % aller Fälle ebenfalls bereits erneuert, in den Kellern sind jedoch Wechselstromzähler installiert. Die Außenleiter der Steigeleitung müssen gemäß TAB am Zählerplatz mit Brücken verbunden werden. In den Stromkreis-Verteilungen wurden die Außenleiter aufgelegt und die innere Verdrahtung der Verteilung mit dem im Zählerplatz angeschalteten Außenleiter durchgeführt. Ich meine, dass man – wenn wir schon die Verteilung erneuern und bereits 5polige Steigeleitungen verlegt sind – die Verdrahtung der Verteilung drehstrommäßig duchführen sollte. Bei einer späteren Zählererneuerung oder einer eventuellen Umstellung auf Drehstrom müsste die innere Verdrahtung nicht mehr geändert werden. Jetzt zum eigentlichen Kern meiner Frage: Bei einer Brückung am Zählerplatz und einer dreh- Schematische Darstellung der Stromversorung vom Zähler bis zu den Endstromkreisen strommäßigen Verdrahtung in der Verteilung wird folglich die Herdzuleitung mit 3x16 A abgesichert. Kommt es in diesem Fall nicht zu einer Überlastung des Neutralleiters, weil die Phasenverschiebung zwischen den Außenleitern fehlt? F. S., Hamburg Im Rahmen der Rubrik »Praxisprobleme« können unsere Leser schriftlich Fachfragen stellen (Telefonauskünfte werden nicht erteilt!). Die Beantwortung erfolgt – über die Redaktion – von kompetenten Fachleuten des Elektrohandwerks, der Industrie oder aus EVU, Behörden, Berufsgenossenschaften, Verbänden usw. Die Antworten werden den Fragestellern schnellstmöglich von der Redaktion übermittelt; jedoch wird bei Zusendung eines »Praxisproblems« zugleich das Einverständnis des Absenders zu einer eventuellen späteren Veröffentlichung in »de« vorausgesetzt. Die Stellungnahmen geben die Meinung des Bearbeiters zum jeweiligen Einzelfall wieder. Sie müssen nicht in jedem Fall mit offiziellen Meinungen, z. B. des ZVEH oder der DKE, übereinstimmen. Es bleibt der eigenverantwortlichen Prüfung des Lesers überlassen, sich dieser Auffassung in der Praxis anzuschließen. Redaktion »de«, Abt. Praxisprobleme, Voltastraße 5, 13355 Berlin, Telefax: (0 30) 467829-22, E-Mail: Muschong@Online-de.de vorgesehen werden. Der Anfragende hat recht, dass anders als in einem Drehstromkreis – wo bei symmetrischer Belastung der drei Außenleiter (L1, L2, L3) der Strom im Neutralleiter zu Null wird – sich der Strom im Neutralleiter bei der beschriebenen Ausführung nicht verringert. Daraus ergibt sich, dass der für den Neutralleiter vorgesehene Leiter mit seinem Querschnitt 1 x 2,5 mm2 den Strom – der über die drei parallel geschalteten Adern des Außenleiters fliessen könnte und nur durch die Schutzeinrichtung 35 A begrenzt wird – nicht führen kann. Bezogen auf die vorgesehene »vorausschauende« drehstrommäßige Verdrahtung im Verteiler gilt, dass eine Ausführung wie im Bild dargestellt, möglich und sinnvoll wäre. Natürlich gilt hierbei, dass die Parallelschaltung der Adern nicht zu einer Erhöhung der Strombelastbarkeit – wegen des Neutralleiters – führen kann, was jedoch durch die vorgesehene Schutzeinrichtung gegeben sein dürfte. W. Hörmann de 4/2002 – 13 Hausinstallation mit klassischer Nullung Beiblatt 2 zu DIN VDE 0100 (Anhang C) FRAGESTELLUNG Wegen des Einbaus einer neuen Küche in einen Altbau ist folgendes Problem beim Nachrüsten von Steckdosen aufgetreten: In der gesamten Hausinstallation ist kein Schutzleiter verlegt. Es ist jedoch nachträglich vor dem Verteiler ein FI-Schutzschalter installiert worden. Wie soll ich mich beim Anschließen der Steckdosen verhalten – z. B. Nullung oder Schutzkontakt frei lassen wie im übrigen Haus? Was geschieht mit dem Erdungskontakt des Elektroherdes? D. B., Nordrhein-Westfalen ANTWORT In Räumen mit isolierendem Fußboden, in denen sich keine zufällig berührbaren, mit Erde in Verbindung stehenden Einrichtungen befinden, durften früher Steckdosen ohne Schutzkontakt eingesetzt werden. Wurden nachträglich fremde leitfähige Teile, wie zum Beispiel Heizungsrohre etc. in diesen Räumen installiert, so musste eine Schutzmaßnahme gegen indirektes Berühren (Schutz gegen gefährliche Körperströme im Fehlerfall) weiterhin sichergestellt werden. Je nach Errichtungsdatum und Netzsystem wurden dann entsprechende Maßnahmen erforderlich. Geht man von einem TNSystem aus und einer Änderung der Umgebungsbedingungen, zu einem Zeitpunkt, als die klassische Nullung noch zulässig war, so hätten die alten Steckdosen (ohne Schutzkontakt) gegen neue Schutzkontaktsteckdosen ausgetauscht werden müssen. Die Schutzkontakte mussten angeschlossen werden. Bei Änderungen oder Neuinstallationen nach dieser Zeit hätten Leitungen mit separatem Schutzleiter verlegt werden müssen. Konkret heißt das für Sie, dass ermittelt werden muss, welches Netzsystem vorliegt, zu welchem Zeitpunkt Änderungen vorgenommen wurden und wel- Nutzung von Räumen für Sicherheitsstromversorgung auch für andere Zwecke DIN VDE 0107 (VDE 0107) und Beiblatt 1 zu DIN VDE 0108-1 (VDE 0108 Teil 1) FRAGESTELLUNG In einem Krankenhaus mit einer zentralen Elektroversorgung wird ein weiteres Funktionsgebäude erstellt, das mit elektrischer Energie zu versorgen ist. In diesem Gebäude sind Räume nach Anwendungsgruppe 2 zu versorgen. Es ist ein elektrischer Betriebsraum im UG des Hauses vorgesehen, in dem eine DrehstromUmschalteinrichtung aufgestellt wird. Zusätzlich wird für einen 14 – de 4/2002 Teil der Räume im UG ein abgeschlossenes Feld als Unterverteilung berücksichtigt. Zu diesem Feld hat der Auftraggeber eine andere Auffassung als wir. In der VDE-Bestimmung 0107 3.1.4 steht, dass die Hauptverteiler der SV-Versorgung mit denen der AV-Versorgung in einem Raum untergebracht werden dürfen, wenn dieser Raum keinen anderen Zweck dient. Frage 1: Was versteht die Bestimmung unter »andere Zwekke«? Der Auftraggeber ist der che Normen gültig waren. Unabhängig davon müssen die Schutzkontakte der Steckdosen bzw. alle Schutzleiteranschlüsse der Betriebsmittel an einen Schutzleiter angeschlossen sein. Unter Umständen bedeutet dies, dass Schutzleiter nachgerüstet bzw. neue Zuleitungen verlegt werden müssen. Die nachgerüsteten Steckdosen und der Elektroherd müssen auf jeden Fall Zuleitungen mit Schutzleiter erhalten. Die Schutzleiter sind ordnungsgemäß anzuschließen. Der jetzige Zustand der Hausinstallation muss als brand- und lebensgefährlich eingestuft werden. Abschließend soll auf eine Übergangsregelung für die neuen Bundesländer hingewiesen werden. Hier wird die Nachrüstung mit einer RCD, mit einem Nennfehlerdifferenzstrom von höchstens 30 mA ohne Schutzleiter, im Beiblatt 2 zu DIN VDE 0100 (Anhang C) als provisorische Verbesserung des Schutzes für bestehende elektrische Anlagen in den neuen Bundesländern und dem Ostteil Berlins bezeichnet. Zitat: »Als Termin für das Ende der provisorischen Verbesserung des Schutzes gilt der Zeitpunkt der zuerst vorkommenden Maßnahme (Änderung … /Modernisierung … /Renovierung …), spätestens jedoch bis 1. März 2002.« R. Soboll Auffassung, eine Unterverteilung zur Versorgung von Endverbrauchern (also auch Licht und Steckdosen des elektrischen Betriebsraums) sind ein anderer Zweck. Frage 2: Ein weiteres Argument des Auftragsgebers aus der »Leitungsanlagen-Richtlinie« ist, dass SV-Verteiler für Sicherheitsbeleuchtung in F30 auszuführen sind. Ist das richtig? G. W., Bayern ANTWORT Aus dem in der Anfrage erwähnten Abschnitt 3.1.4 der DIN VDE 0107 (VDE 0107):1994-10 geht eindeutig hervor, welche Anforderungen an die Räume für die Unterbringung der Sicherheitsstromversorgung erfüllt werden müssen. So ist dort u. a. Folgendes festgelegt: Hauptverteiler der Sicherheitsstromversorgung müssen in eigenen Räumen untergebracht werden, die den Anforderungen für abgeschlossene elektrische Betriebsstätten entsprechen. Diese Räume müssen feuerbeständige Wände und Decken (Feuerwiderstandsklasse F90-AB nach DIN 4102 Teil 2) haben. Zugangstüren zu diesen Räumen müssen mindestens feuerhemmend (Feuerwiderstandsklasse T 30 nach DIN 4102 Teil 5) sein. Die Unterbringung der Hauptverteiler der Sicherheitsstromversorgung darf auch gemeinsam mit dem Hauptverteiler der Allgemeinen Stromversorgung in einem Raum mit feuerbeständigen Wänden und Decken (Feuerwiderstandsklasse F90-AB nach DIN 4102 Teil 2) erfolgen, wenn dieser für andere Zwecke nicht genutzt wird und sich in diesem Raum keine Transformatoren mit Nennspannungen über 1 kV befinden. Die beiden Hauptverteiler sind voneinander lichtbogensicher zu trennen. Als lichtbogensichere Trennung im Sinne der Norm gilt die Trennung z. B. durch die beiden Abschlusswände der Verteiler oder durch eine 20 mm starke Fasersilikatplatte. Damit ergibt sich nach Meinung des Unterzeichners dieser Antwort eindeutig, dass die geplante Unterbringung einer Unterverteilung nicht zulässig ist. Schon aus dem Text geht als solches hervor, dass nur die Hauptverteiler der Sicherheitsstromversorgung gemeinsam mit dem Hauptverteiler der Allgemeinen Stromversorgung in einem gemeinsamen Raum untergebracht sein dürfen. Entsprechende Aussagen sind auch in der VDESchriftenreihe 61 auf Seite 40 (unten) und Seite 41 (oben) enthalten. Bezüglich der Aussagen zur »Leitungsanlagenrichtlinie« – oder »Richtlinien über brandschutztechnische Anforderungen an Leitungsanlagen«, wie sie im Beiblatt 1 der DIN VDE 0108-1 (VDE 0108 Teil 1) genannt wird – gilt, dass dort ein Verteiler in F30 nicht gefordert wird. Der Raum, in dem der Hauptverteiler der Sicherheitsstromversorgung untergebracht ist, muss die Anforderungen erfüllen, wie sie oben angeführt sind. Einen Verteiler in F30 auszuführen, dürfte äußerst schwierig sein. Leiterkennzeichnung nach europäischer Norm EN 60204-1 FRAGESTELLUNG ANTWORT Wir sind Anwender der Norm EN 60204-1. In dieser Norm wird eine Aussage über die Identifizierung von Leitern getroffen. Bei unseren nachstehenden Fragen geht es nicht um Sondervereinbarungen mit dem Kunden, die ja im Anhang B der Norm EN 60204-1 angesprochen sind. Kann ein Kunde verlangen, dass jeder Leiter eine aufgesteckte oder aufgedruckte Nummer erhält? Genügt die Farbe des Leiters als Identifizierung? Reicht bei den drei Außenleitern nur die Farbe drei mal Schwarz, da ja für Fachleute klar ist, dass es sich um Außenleiter handelt? Müssen gleichfarbige Leiter nummeriert werden? F. A., Bayern Da der Anfrager ausdrücklich darauf hinweist, dass es ihm nicht um vertragliche Vereinbarungen mit dem Kunden entsprechend Anhang B geht, ist die Anfrage so zu verstehen, ob aus dem Normtext des Abschnittes 14.2 die zwingende Verwendung eines bestimmten Bezeichnungssystems abzuleiten ist. Dies muss in dieser Form verneint werden. Um dies zu begründen sind jedoch zunächst einige Erläuterungen sowohl zum Wesen der EN 60204-1 als auch zum richtigen Verständnis der Sprachregelung einer Norm erforderlich. Bedeutung der EN 60204-1 Die EN 60204-1 ist keine Produktnorm (C-Norm in der CENTerminologie), in der bestimmte Ausführungsdetails eines be- Zur Frage 1 Es ist richtig, dass es bezüglich »anderer Zwecke« keine detaillierten Aussagen gibt. Man kann nur aus den Anforderungen für »abgeschlossenen elektrische Betriebsstätten« ableiten, dass damit gemeint ist, es dürfen nur elektrische Betriebsmittel vorhanden sein und der Zugang darf nur Elektrofachkräften oder unterwiesenen Personen möglich sein. Da diese Aussagen allein für die gemeinsame Unterbringung nicht ausreichend ist, wurde eben auch noch ergänzt, dass auch andere »nicht notwendige« elektrischen Betriebsmittel nicht vorhanden sein dürfen, z. B. Unterverteiler. Zur Frage 2 Die »Richtlinien über brandschutztechnische Anforderungen an Leitungsanlagen« und auch die »Bauordnungen« haben Vorrang vor VDE-Bestimmungen. W. Hörmann stimmten Produktes festgelegt werden. Sie ist primär eine Sicherheitsnorm und Gruppennorm (B-Norm in der CEN-Terminologie). Es ist die Aufgabe einer solchen Norm, sicherheitsrelevante Themen zu behandeln und prinzipielle Schutzziele für eine größere Produktgruppe festzulegen. Im vorliegenden Fall hat sie hierfür das Mandat für die Produktgruppe »Maschinen« entsprechend der Definition der EU-Maschinenrichtlinie. Dies betrifft ein Spektrum von z.B. einer kleinen Tischbohrmaschine über komplexe integrierte Fertigungszentren bis hin zu Großanlagen wie Walzwerke oder Großraumbagger im Tagebau. Schon dieses breite Spektrum macht deutlich, dass es keinen Sinn macht, hierfür bestimmte Ausführungsdetails einheitlich festzulegen. Jedoch lassen sich durchaus allgemeingültige Schutzziele definieren. Dem Konstrukteur solcher Maschinen muss jedoch auch ein gewisser Freiheitsgrad gelassen werden, mit welchen Mitteln er die Schutzziele erreicht. Hierfür hat eine Gruppennorm grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Entweder steckt sie die Gren- de 4/2002 – 15 zen ab, innerhalb derer sich ein Konstrukteur mit seinen technischen Lösungen bewegen darf, oder sie bietet für eine Problemlösung mehrere Alternativen an, unter denen ein Konstrukteur dann wählen kann. Zur Sprachregelung: Die EN 60204-1 ist zunächst im Rahmen der europäischen Harmonisierung erarbeitet und später auch auf die IEC-Ebene übertragen worden. Solche Normen werden in einem international besetzten Komitee in der englischen Sprache erstellt und danach in die anderen Sprachen übersetzt. Damit bei diesen Übersetzungen Verfälschungen des ursprünglichen Sinnes möglichst vermieden werden, wurden zumindest für die drei EU-Amtssprachen (Deutsch, Englisch, Französisch) bestimmte Redewendungen und deren Bedeutung einheitlich festgelegt. Dies war ganz besonders wichtig für die sog. »modalen Hilfsverben«, denn deren Benutzung im allgemeinen Sprachgebrauch ist in allen Sprachen alles Andere als eindeutig. Kenntnis dieser modalen Hilfsverben und deren festgelegte Bedeutung ist aber notwendig, um einen Normtext richtig zu interpretieren, z.B. wo unbedingte Forderungen gestellt werden und wo die Norm einen Ermessensspielraum lässt. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um die Hilfsverben gemäß Tabelle. Begriffe Markierung und Kennzeichnung im internationalen Sprachgebrauch Sieht man sich unter diesen Gesichtspunkten den Abschnitt 14.2 an, so fordert lediglich der erste Satz von 14.2.1 unbedingt: »Leiter müssen an jedem Anschluss, in Übereinstimmung mit der technischen Dokumentation, identifizierbar sein.« Der Rest dieses Abschnittes enthält Erlaubnisse und Empfehlungen. Die Abschnitte 14.2.2 und 14.2.3 enthalten wieder unbedingte Forderungen für die Identifizierung von Schutzleiter und Neutralleiter. Hierbei werden jedoch Alternativen angeboten, wobei diese z.T. mit »wenn ... dann« Beziehungen verknüpft sind. Es ist bekannt, dass der erste Satz von 14.2.1 häufig dahingehend missverstanden wird, dass 16 – de 4/2002 Aderbezeichnungen für jeden einzelnen Leiter gefordert würden. Die Ursache für dieses Missverständnis liegt in der Vorgängernorm von 1992. Damals wurde der englischen Titel »Identification of conductors« nicht ganz korrekten übersetzt mit »Kennzeichnung von Leitern«. Im deutschen Sprachgebrauch wurde der Begriff »Kennzeichnung« im Sinne von »Markierung« verstanden, also dass tatsächlich jeder Leiter mit einem Bezeichnungsschild oder etwas Ähnlichem versehen werden muss, um ihn ein- Eine Möglichkeit ist natürlich auch das Anbringen von Bezeichnungsschildern auf jedem Einzelleiter mit einem Zielzeichen, wo dieser Leiter anzuschließen ist (manchmal auch dort wo dieser Leiter an seinem anderen Ende angeschlossen ist). Dies ist natürlich eine sehr elegante, aber auch aufwendige und teuere Methode. Der Aufwand in der Dokumentation ist dann aber gering. Weitere Möglichkeiten sind z. B. • farbige Leiter oder Farbmarkierungen auf den Leitern, wenn diese Farben in der DokumentaSprachgebrauch in der Normung deutig einem bestimmten Anschluss oder einer Klemme zuordnen zu können. Dies war aber mit dem englischen Begriff »Identification« nicht gemeint. Hier ging es lediglich um eine eindeutige Identifizierbarkeit, und zwar im Zusammenhang mit der entsprechenden Dokumentation. Identifizierung von Leitern Identifizieren ist also ein Zusammenspiel von Ausführung (Bezeichnung, Kodierung, Anordnung etc.) und Dokumentation. Hierfür gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, wobei der Aufwand mal mehr bei der Ausführung und mal mehr bei der Dokumentation liegen kann. Hier wurde dem Konstrukteur bewusst ein Ermessensspielraum gelassen. tion eindeutig angegeben sind, • eine Kammverdrahtung oder vorgefertigte Kabelbäume zum Anschluss an Klemmleisten oder Geräteanschlussklemmen, wo auch eine relativ eindeutige Zuordnung (zumindest die richtige Reihenfolge) zwischen Draht und zugehöriger Klemme festgelegt werden kann, • die exakte Darstellung und Bezeichnung aller Anschlüsse und Zwischenklemmen in einem Stromlaufplan. Anhand einer solchen Dokumentation lässt sich ein Leiter auch durchklingeln oder bei einfacheren Verdrahtungen optisch verfolgen und damit ebenfalls eindeutig identifizieren. Es lag dem Normungskomitee fern, den Herstellern oder Anwendern ein bestimmtes System der Identifizierung oder gar der Kennzeichnung vorzuschreiben. Es sollte lediglich das Ziel formuliert werden, dass eine Identifizierung möglich sein muss. (Der Unterzeichner ist Mitglied der deutschen Delegation in dem entsprechenden internationalen Normungskomitee und hat auch die derzeit gültige Fassung ins Deutsche übersetzt) Verdrahtungsfehler zu vermeiden ist Schutzziel Das eigentliche Schutzziel dieser Anforderung ist, die Möglichkeit von gefährlichen Situationen infolge von Fehlfunktionen durch Verdrahtungsfehlern bei der Installation und evtl. auch beim späteren Austausch von Geräten nach Störungsfällen zu minimieren. Hierbei ist der Effekt durch eine aufwendige Markierung bei der Erstinstallation wahrscheinlich gering, weil die Markierungsschilder meist erst nach der Verdrahtung angebracht werden. Hier hat den Nutzen eher der Betreiber beim späteren Austausch von Geräten im Störungsfall. Anders ist dies vielleicht bei vorgefertigten Kabelbäumen. Nun lassen sich aber (Verdrahtungs-)Fehler nie ganz ausschließen, gleichgültig welches Identifizierungssystem angewendet wird. Aus dem Grund verlangt EN 60204-1 in Abschnitt 19 auch grundsätzlich eine Funktionsprüfung vor der ersten Inbetriebnahme und nach Reparaturen. Das gewünschte Schutzziel einer Norm wird häufig nur durch eine Kombination von Maßnahmen erreicht. Eine Norm soll sich weder in Fragen der Wirtschaftlichkeit einmischen, noch wirtschaftliche Lösungen behindern, sofern die geforderten Schutzziele erreicht werden. Was im vorliegenden Fall für den Käufer und Betreiber einer Anlage wirtschaftlich ist, kann nur von diesem beurteilt werden. Es soll seine Entscheidung sein, ob mehr in ein aufwändiges Bezeichnungssystem investiert wird und damit spätere Störungsbeseitigung und Nachprüfungen erleichtert und beschleunigt werden, oder umgekehrt. Diese Entscheidung wird bei einer Maschine, die Bestandteil einer Produktionstrasse im 24-Stunden-Einsatz ist, ganz anders ausfallen als bei einem Hilfsaggregat, welches vielleicht nur einmal eine halbe Stunde pro Woche gebraucht wird. Herstellereigene Bezeichnungen zulässig Alle Installationen in einem größeren Betrieb, evtl. mit eigener Wartungsabteilung, möglichst mit einem einheitlichen Bezeichnungssystem auszuführen, kann ein weiteres sehr wichtiges Sicherheitsziel sein. Diese beiden Überlegungen waren die wichtigsten Gründe auf eine Vereinbarung zwischen Hersteller und Betreiber in Anhang B hinzuweisen und Details für die Ausführung nur dort verbindlich vorzuschreiben, wo es für die elektrische Sicherheit unbedingt notwendig ist, nämlich für Schutzleiter und Neutralleiter. Solche Vereinbarungen setzen natürlich eine sinnvolle Konstellation und Größenordnung des Objekts voraus. Allerdings wird leider häufig vergessen, solche Fragen vor Vertragsabschluss zu regeln und in den Vertrag mit einzubinden. Bei kleineren Ma- Schutzmaßnahmen in zweipoligen Stromkreisen DIN VDE 0100 (VDE 0100) FRAGESTELLUNG In einem Streit zwischen Mieter und Vermieter wurde ich als Fachmann hinzugezogen. Der Mieter wollte sich selber Steckdosenstromkreise, ausgehend von der bestehenden Installation ver- legen. Dabei bemerkte er, dass die aus dem Jahr 1960 stammende Anlage zweipolig ohne Schutzleiter ausgeführt und nicht einmal die "klassische Nullung" in der bestehenden Anlage angewendet wurde. Der Mieter fordert nun mit Hilfe seines Anwalts die Kom- schinen, insbesondere solchen, die in Serie produziert und vertrieben werden, liegt die Entscheidung in der Regel allein beim Hersteller. Er wird sich für das entscheiden, was für seine Fertigung die wirtschaftlichste Lösung ist. Dies jedoch immer so, dass das Schutzziel »Identifizierbarkeit im Zusammenhang mit der Dokumentation« eingehalten wird. Sinnvoll wäre es dann auch, die Art der Kennzeichnung bereits in der Angebotsdokumentation bekannt zu geben. Die Beispiele der Anfrage sind einige von verschiedenen Möglichkeiten für ein Identifizierungssystem. Die Abwägung der verschiedenen Argumente für das eine oder andere System übernehmen die Normenanwender selbst. Ergänzende Literatur • VDE Schriftenreihe Band 26, Elektrische Ausrüstung von Maschinen, Erläuterungen zu DIN EN 60204-1 (VDE 0113 Teil 1) ISBN 3-8007-2399-9 • VDE Schriftenreihe Band 60, Elektrische Ausrüstung von Hebezeugen, Erläuterungen zu DIN EN 60204-32 (VDE 0113 Teil 32), ISBN 3-8007-2285-2 Beide Bücher behandeln u.a. eingehend den Abschnitt 14.2, der in beiden Normen identisch ist. Darüber hinaus gibt der Band 60 in seinem einleitenden Teil weitere Hinweise zum Problem »Wie liest man eine Norm« sowie über die Struktur des harmonisierten Europäischen Normenwerkes und dessen einzelne Bausteine, die A-, B- und C-Normen. D. Lenzkes plettsanierung der Elektroanlage. M. E. müsste an jeder Steckdose der Wohnung die klassische Nullung durchgeführt werden. Gilt eine Erweiterung um den oben erwähnten Steckdosenstromkreis im Sinne der VDE schon als Änderung elektrischer Anlagen? Wie muss ich mich technisch korrekt verhalten? H. G., Rheinland-Pfalz de 4/2002 – 17 ANTWORT In Anlagen, in denen der Schutz durch automatische Abschaltung der Stromversorgung angewendet wird sind zweipolige Steckdosen nicht zugelassen. Keinesfalls dürfen vorhandene zweipolige Steckdosen durch Schutzkontaktsteckdosen ersetzt werden. Zwar scheint es immer noch Altanlagen zu geben, in denen zweipolige Steckvorrichtungen vorhanden sind. Solche zweipoligen Steckvorrichtungen waren früher in Räumen mit isolierenden Fußböden – bzw. isolierende Umgebung, da z.B. auch keine Zentralheizung vorhanden sein darf – zulässig. In diesen Räumen war seinerzeits der Schutz durch automatische Abschaltung nicht gefordert. In der heutigen Zeit gibt es solche Fälle (fast) nicht mehr. Klassische Nullung darf nicht nachgerüstet werden Für diese Altanlage gibt es nur die Lösung, den Schutz durch automatische Abschaltung nachzurüsten, sofern nicht – was kaum anzunehmen ist – doch ein Raum mit isolierender Umgebung vorliegt. Das Nachrüsten kann nicht dadurch erreicht werden, dass die »klassische Nullung« zur Anwendung kommt, da die klassische Nullung nur bis zum Jahre 1973 angewendet werden durfte. Bei Anlagen mit klassischer Nullung dürfen alte Schukosteckdosen gegen neue ausgewechselt werden, ohne dass die Anlage erneuert werden muss. Beim Auswechseln der zweipoligen Steckdosen gegen Schutzkontaktsteckdosen handelt es sich jedoch um eine »wesentliche« Änderung. Das Auswechseln der Steckdosen wäre bei einer Raumänderung, d. h. in Fällen, in denen isolierende Umgebung aufgehoben wurde, schon zum Zeitpunkt der Raumänderung erforderlich gewesen. Deshalb müssen die derzeit gültigen Normen angewendet Schutz bei Kurzschluss bei der Verlegung von Mittelspannungskabeln DIN VDE 0101 (VDE 0101) und DIN VDE 0276-620 (VDE 0276 Teil 620) FRAGESTELLUNG ANTWORT Ein Industriekunde und der von ihm beauftragte Sachverständige der Dekra beanstandeten unsere Kabelverlegung. Wir haben Dreileiterkabel N2XSEY 3x95/16, 6/10 kV, auf waagerechten Kabelleitern verlegt und mittels Kabelbinder befestigt. Der Gutachter fordert eine »kurzschlussfeste Verlegung« und diese sei durch die Kabelbinder wegen der nicht ausreichenden Festigkeit nicht gegeben. Ein entsprechender Hinweis auf bestehende Vorschriften oder auf geforderte Festigkeit der Kabelbinder fehlt im Gutachten. G.V. Mit der Forderung nach einer »kurzschlussfesten Verlegung« ist der Gutachter sicher nicht im Einklang mit den Normen. Ein Kabel kann nicht »kurzschlussfest« verlegt werden sondern es muss gegen die Auswirkungen von Kurzschlüssen geschützt werden, d. h. der Schutz bei Kurzschluss ist so zu wählen, dass das betreffende Kabel bei einem Kurzschluss thermisch und dynamisch nicht beschädigt wird. Verlegungsart für Mehrleiterkabel bei Kurzschluss unproblematisch In Fällen, in denen auf den Schutz bei Kurzschluss verzichtet wird bzw. verzichtet werden muss, müssen Kabel so verlegt werden, dass mit dem Auftreten 18 – de 4/2002 werden, in denen die klassische Nullung nicht mehr erlaubt ist. Schutzmaßnahme ist Pflicht Nur für die Neuen Bundesländer war es erlaubt, für eine gewisse Übergangszeit (endet am 01.03.2002, siehe Beiblatt 2 zu DIN VDE 0100 (VDE 0100):200105, Anhang C) die vorhandenen zweipoligen Steckdosen durch Schutzkontaktsteckdosen auszutauschen, aber nur unter Verwendung einer FehlerstromSchutzeinrichtung (RCD) mit einem Bemessungs-Differenzstrom von I∆N ≤ 30 mA. Dass diese Konfiguration im Zweileiter-System – d. h. ohne Verwendung eines Schutzleiters – zulässig war, konnte akzeptiert werden, da sich auf jeden Fall eine Verbesserung ergab. Schlusswort: Es muss eine wirksame Schutzmaßnahme vorhanden sein. W. Hörmann von Kurzschlüssen nicht gerechnet zu werden braucht. Das gilt z.B. für in Erde verlegte Kabel. Ob die vorgesehene Verlegeart ausreicht, um das Kabel im Falle eines Kurzschlusses oder – in einem geerdeten Netz – im Falle eines Erdschlusses vor Beschädigung zu schützen, kann nur geklärt (berechnet) werden, wenn die Anlagendaten bekannt sind. Da es sich bei dem in der Anfrage beschriebenen Kabel um ein Mehrleiterkabel mit Schirm handelt, kann aber davon ausgegangen werden, dass die vorgesehene Verlegung vollkommen ausreichend ist, da meist solche Kabel ohne jegliche Befestigung auf Pritschen verlegt werden. Nach DIN VDE 0276-620 dürfen diese Kabel bis zu einem Kurzschlussstrom von 63 kA (Spitzenwert) ohne besondere Maßnahmen verwendet werden. Allenfalls wäre noch die thermische Kurzschlussfestigkeit (die aber nichts mit einer eventuellen notwendigen Befestigung zu tun hat) zu prüfen. Anders wäre es bei einadrigen Kabeln, bei denen nach DIN VDE 0101 (VDE 0101):2000-01, Abschnitt 5.2.9.5 eine entsprechende Bündelung mit Befestigung erforderlich ist. W. Hörmann Schutzmaßnahmen für eine Fassmessanlage DIN VDE 0100 Teil 410, DIN VDE 0544 Teil 100 und 101, DIN VDE 0100 Teil 706 FRAGESTELLUNG ANTWORT In unserem Institut wird eine so genannte Fassmessanlage errichtet. Bauseits ist hierfür ein Raum vorgesehen, der betriebsmäßig nicht betreten wird. Bis auf den Fußboden sind alle Wände aus elektrisch leitenden Materialien. Die Decke wird als Stahlträgerkonstruktion mit einem aufliegendem, begehbaren Gitterrost ausgeführt. Im Innenraum sind mehrere elektrische Anschlüsse, unter anderem eine Schweißmaschine, vorgesehen. Unsere Frage: Welche Schutzmaßnahmen müssen hierfür eingesezt werden? J.R., Baden-Württemberg Ausgehend von einem üblichen Netzsystem, wie zum Beispiel dem TN-System, sind grundsätzlich alle Schutzmaßnahmen nach DIN VDE 0100 Teil 410, für dieses System, zulässig. Bezogen auf die Schweißeinrichtung sind zusätzlich die Normen DIN VDE 0544 Teil 100 und Teil 101 zu beachten. Da es sich nach Ihrer Beschreibung um einen Schweißarbeitsplatz handelt, der durch elektrisch leitfähige Teile begrenzt wird, muss die Netzstromversorgung mit einem Fehlerstromschutzschalter – d. h. mit I∆N ≤ 30 mA und einer Ansprechzeit von ta ≤ 30 ms – ausgerüstet werden. Zusätzliche Ausnahmen bestehen, wenn es sich bei dem Raum Altbausanierung und Bestandsschutz – Zusatzanfrage Zum Praxisproblem in »de« 9/2001, S. 13 FRAGESTELLUNG In dem o.g. Praxisproblem wurde der Umgang mit der klassischen Nullung bei Installationen in älteren Gebäuden beschrieben. Für mich ist folgende Frage offen geblieben: Reicht es aus, im Verteiler eine »Nullbrücke« von der Schutzleiterklemme zur Neutralleiterklemme nachzurüsten oder ist das nicht zulässig? S. H., Rheinland-Pfalz ANTWORT Wenn es sich – wie in der damaligen Antwort vorausgesetzt – um ein TN-System handelt, kann eine Brücke zwischen Schutzleiter bzw. PEN- und N-Leiter nachgerüstet werden. Die PEN-Leiter der alten zweiadrigen Zuleitungen werden dann im Verteiler auf die PE- bzw. PEN-Schiene aufgelegt. In den Betriebsmitteln, z. B. den Steckdosen, wird der PEN-Leiter auf die Schutzkontaktklemme aufgelegt und von diesem Kontakt wird eine Verbindung zum N-Leiteranschluss hergestellt. Im Verteiler werden die PEN-Leiter der zweiadrigen Leitungen auf die PESchiene aufgelegt. Bei den neuen dreiadrigen Leitungen werden Nund PE-Leiter an die entsprechenden Schienen angeschlossen. Die Verteilerzuleitung sollte in diesem Fall einen PEN-Leiter mit einem Mindestquerschnitt von 10 mm2 Kupfer oder 25 mm2 Aluminium beinhalten. Im Verteiler kann der PEN in PE- und N-Leiter aufgetrennt werden. Hierzu wird eine Brücke (blau) von der PE- auf die N-Schiene gelegt. um einen leitfähigen Raum mit begrenzter Bewegungsfreiheit gemäß DIN VDE 0100 Teil 706 handelt. Es gelten dann die Anforderungen der genannten Norm. In der beschriebenen Anlage gehe ich jedoch davon aus, dass dies ausgeschlossen werden kann. Die besonderen Anforderungen dieser Norm gelten nämlich nicht für: »Leitfähige Bereiche, die einer Person Freizügigkeit bei der körperlichen Bewegung zur Arbeit und das Betreten und Verlassen des Bereiches ohne große physische Anstrengung gestatten.« Zusammenfassend ist zu sagen, dass soweit erkennbar nur für die Schweißmaschine eine RCD vorzusehen ist. Trotzdem sollte für die anderen, im Text leider nicht weiter beschriebenen Anschlüsse – z. B. Steckdosen, Festanschlüsse, Fassmessanlage usw. – der Schutz durch Fehlerstromschutzeinrichtung, mit einem Nenndifferenzstrom I∆N ≤ 30 mA, realisiert werden. R. Soboll Abschließend möchte ich mich der Meinung des Verfassers der damaligen Antwort anschließen und eine komplette Umrüstung auf Kupferleitungen mit separatem Schutzleiter empfehlen. R.Soboll Zur Beachtung! Soweit in der Rubrik »Praxisprobleme« und in den technischen Berichten eine auszugsweise Wiedergabe von DIN-Normen mit VDE-Klassifikation erfolgt, werden diese wiedergegeben mit Erlaubnis des DIN und des VDE. Maßgebend für das Anwenden der Normen sind deren Fassungen mit dem neuesten Ausgabedatum, die bei der VDE-Verlag GmbH, Berlin, und der Beuth Verlag GmbH, Berlin, erhältlich sind. Die Redaktion de 4/2002 – 19 Schalten geerdeter Leiter an Freileitungen DIN VDE 0100-460 (VDE 0100 Teil 460) und DIN VDE 0100-537 (VDE 0100 Teil 537) FRAGESTELLUNG Als vielseitiger Fachbetrieb haben wir eine Freileitungsstrecke errichtet. Die Freileitungstrasse wird einseitig von einer Trafostation 10 kV/400V eingespeist. Auf etwa halber Streckenlänge wurde an einem Mast eine Kabelaufführung mit 3poligem Lasttrenner als redundante Einspeisung montiert. Diese Kabelaufführung wird von einer zweiten Trafostation eingespeist. Der geerdete N-Leiter der Kabelaufführung ist direkt auf den geerdeten N-Leiter der bestehenden Freileitungstrasse aufgeklemmt. Der Eigentümer der Freileitungsstrecke möchte von uns nun konkret erfahren, in welcher VDE-Bestimmung und in welchem Absatz festgelegt wird, dass geerdete N-Leiter direkt, d. h. ungeschaltet, verbunden werden können. Obwohl die Art der Montage üblich ist, ist es uns bisher nicht gelungen, die entsprechende Regelbestimmung zu ermitteln. Können Sie uns in dieser Sache unterstützen? E. M., Niedersachsen ANTWORT Die Aussagen in der Anfrage sind leider sehr ungenau. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass sich die Frage bezüglich »Schalten des N-Leiters« auf die 400-V- und nicht auf die 10-kV-Seite bezieht. Neutralleiter muss getrennt werden Zum Schalten des Neutralleiters gibt es in DIN VDE 0100-460 (VDE 0100 Teil 460):1994-02 relativ klare Anforderungen. So gilt nach Abschnitt 4.1: »Jeder Stromkreis muss von den aktiven Leitern der Stromversorgung getrennt werden können«. Da der Neutralleiter grundsätzlich als aktiver Leiter zu betrachten ist, muss der Neutral- 20 – de 4/2002 leiter zum Zwecke des Trennens (als Teil des Freischattens) getrennt werden. Hierfür dürfen nach DIN VDE 0100-537 (VDE 0100 Teil 537) u. a. folgende Einrichtungen verwendet werden: • Lasttrennschalter • Trenner • Trennlaschen • Austauschbare Sicherungen Hierbei ist zu beachten, dass der Neutralleiter – zumindest im Drehstromkreis aus dem drei Wechselstromabgänge mit gemeinsamen Neutralleiter gebildet werden, z. B. die Zuleitung zu einem Verteiler – nicht für sich alleine geschaltet werden darf und nicht vor den Außenleitern abgeschaltet und nicht nach den Außenleitern zugeschaltet werden darf, was durch allpolige Schalteinrichtungen erfüllt werden kann. Handelt es sich also bei der in der Anfrage beschriebenen »Versorgung« um ein TT-Versorgungssystem, ist bestimmungsgemäß alles klar. Der Neutralleiter muss getrennt werden können, wobei hier eine allpolige Trenneinrichtung, wie im vorherigen Absatz angeführt, zu verwenden ist. Besteht ein »echtes« TT-System? Hiervon wird in der Praxis aber häufig abgewichen. In vielen Bereichen ist das Versorgungssystem als kein echtes TTSystem ausgeführt, sondern es ist im Bereich der EVUs als TNSystem ausgeführt. Hier wird der als Neutralleiter bezeichnete Leiter an mehreren Stellen geerdet. Somit wird die Anforderungen für einen PEN-Leiter – ausgenommen der grün-gelben Kennzeichnung – erfüllt, sodass praktisch die im Folgenden genannten Anforderungen, dass der Neutralleiter als wirksam angesehen werden kann, erfüllt sind. Für das TN-System sind die Anforderungen etwas unklarer. Im Abschnitt 3.2 von DIN VDE 0100-460 (VDE 0100 Tei14 60).1994-02 heißt es: »In TNSystemen darf der PEN-Leiter nicht getrennt oder geschaltet werden. In TN-S-Systemen braucht der Neutralleiter nicht getrennt oder geschaltet zu werden, wenn die Bedingungen im Versorgungssystem so sind, dass der Neutralleiter als wirksam geerdet angesehen werden kann.« Sollte es sich bei der in der Anfrage beschriebenen Versorgung um ein TN-Versorgungssystem handeln, darf der PENLeiter nicht geschaltet werden. Der Neutralleiter muss im TN-SSystem bei wirksamer Erdung nicht geschaltet werden. Dass im Fall der Anfrage ein TN-S-System vorliegt, ist jedoch zu bezweifeln. Letzteres müsste beim EVU erfragt werden. Allerdings gibt es beim TN-S-System Probleme mit mehreren Einspeisungen, siehe hierzu Veröffentlichung in »de« Heft 8/99, S. 508 f. W. Hörmann Praxishilfen 4 Fragen und Antworten aus der Rubrik »Praxisprobleme« gehen nicht »verloren«, denn wir treffen für Sie regelmäßig in Zwei-Jahres-Abständen eine Auswahl der interessantesten und am häufigsten gefragten Praxisproblemfälle – zusammengefasst als de-Special. Das aktuelle de-Special »Praxishilfen 4« berücksichtigt die Jahrgänge 1999 und 2000. Eine praxisnahe Gliederung der »Praxishilfen 4« in zwölf Themenbereiche und das detaillierte Stichwortsverzeichnis helfen beim schnellen Auffinden ähnlich gelagerter Problemfälle. ISBN 3-8101-0154-0; DM 25,- ELEKTROINSTALLATION • BELEUCHTUNG PLANUNG ELEKTRISCHER ANLAGEN CAE/CAD als Werkzeug der kompletten Elektroplanung NORBERT G. BREITWIESER Computergestütztes Planen hat sich in den letzten Jahren von vielen Einzelanwendungen hin zu zusammenhängenden Lösungen entwickelt. Diese mit CAE/CAD bezeichnete Software unterstützt Planer bei der immer komplexeren Anlagenplanung und vermeidet Mehrfacheingaben von Daten. Die Planungsergebnisse sollen anschließend auch anderer Software zugänglich sein. Der Beitrag stellt so ein CAE/CAD-Werkzeug vor. Elektrotechnische Anlagen stellen hohe Anforderungen an die Sicherheit, Qualität und Wirtschaftlichkeit. Computerunterstützte Verfahren ermöglichen heute in der Planung, Projektierung und Anlagendokumentation durch automatisierte Arbeitsabläufe eine schnelle, sichere und Bild 2: Arbeiten im 3-D-CAD-Gebäudemodell Kosten sparende Bearbeitung. Dabei kommt es heute immer mehr darauf an, die komplexen technologischen Vorgänge der sich ständig weiter entwickelnden Elektro- und Kommunikationstechnik mit allen ihren Abhängigkeiten sicher zu beherrschen. Die rasante Weiterentwicklung der PCs und der Einzug in fast alle Arbeitsgebiete macht den PC heute zum selbstverständlichen Werkzeug. Doch nur mit der geeigneten Software für das jeweilige Arbeitsgebiet wird der Computer zum hilfreichen Werkzeug. Dipl.-Ing. Norbert G. Breitwieser, ElektraSoft GmbH, Frankfurt 22 – de 4/2002 Bild 1: Modulare Software Elaplan, Systemfamilie Elektrotechnik Vom Einzelprogramm zum CAE/CAD-System Leichter Einstieg durch modulares Softwarekonzept Der Markt bietet seit einigen Jahren einzelne Softwareprodukte für die Unterstützung der Planung und Projektierung von elektrotechnischen Anlagen. Diese Einzelprogramme sind Anwendungen für jeweils ein bestimmtes Teilgebiet innerhalb der Elektrotechnik, z. B. Kabeldimensionierungen oder Beleuchtungsberechnungen, und stellen keine zusammenhängenden Systemlösungen, sondern Insellösungen dar. Viele Dateneingaben müssen daher heute immer noch doppelt vorgenommen werden. Der Bedarf für die komplexen Aufgabenstellungen in der Elektrotechnik wird hierdurch nicht zufrieden gestellt. So sind z. B. ein Krankenhaus, ein Supermarkt oder Bürogebäude heute mit einer Vielzahl von elektrotechnischen Systemen ausgestattet. Dies erfordert computerunterstützte Verfahren, die nicht nur Teilgebiete der Elektrotechnik betrachten sondern es ermöglichen, die gesamte Technologie mit den Abhängigkeiten der einzelnen Teilgebiete untereinander zu erfassen und zu bearbeiten. Geeignet hierfür sind nur leistungsstarke CAE/CAD-Systemlösungen, die objektorientiert arbeiten und ein durchgängiges Datenmodell verwenden. Die ElektroApplikation Elaplan bietet als CAE/CAD-Systemfamilie für die Elektrotechnik eine geeignete Lösung dieser Aufgabenstellungen. Die einzelnen Programmanwendungen sind so modular geordnet, dass für den Benutzer sofort die jeweilige Fachapplikation erkennbar ist und per Mausklick aufgerufen werden kann (Bild 1). Der Anwender wird komfortabel per Dialog durch das System geführt und erhält schnell den Zugriff auf die gewünschte Softwareunterstützung für die folgenden Aufgabenstellungen: • Planung und Projektierung • Fachprüfungen • elektrotechnische Berechnungen nach DIN VDE, IEC • Energieoptimierungen • Kabelmanagement • Bestandsführung • Dokumentation • Angebotskalkulation • Auftragsabwicklung, Projektmanagement. Das modulare Softwarekonzept ermöglicht zudem einen stufenweisen Einstieg in die Systemfamilie. Die Elaplan-Software ist auf allen marktgängigen PCs unter den modernen Windows-Betriebssystemen am Einzelplatz und im Netzwerk lauffähig. Die technische Überprüfung der Elektroanlagen ist für die Sicherheit der Menschen und die Gewährleistung einer kontinuierlichen Stromversorgung für den laufenden Betrieb von großer Bedeutung, denn ohne elektrischen Strom funktioniert heute fast nichts mehr. In der Planungsphase kommt es deshalb darauf an, die geeigneten und wirtschaftlichsten Geräte auszusuchen. Im laufenden Betrieb sind regelmäßig Prüfungen durchzuführen um rechtzei- ELEKTROINSTALLATION • BELEUCHTUNG PLANUNG ELEKTRISCHER ANLAGEN tig einen Ausfall von Geräten oder eine Schwachstelle zu erkennen. Schnell und sicher nach DIN VDE elektrotechnisch prüfen Dies bedingt, dass auf die komplexen Datenbestände der elektrotechnischen Betriebsmittel wie Transformatoren, Schutzorgane, Kabel, Leuchten, LAN-Bauteile, etc. schnell zugegriffen werden kann und der Einbauort bekannt ist. Mit Elaplan lassen sich die benötigten Datenbestände komfortabel verwalten. Übersichtliche Fensterdialoge und Grafikunterstützung ermöglichen eine komfortable Erfassung der elek- Bild 3: Leistungsverzeichnis, Angebotskalkulation und Auftragsbearbeitung Bild 4: Übersichtsgrafik eines LANs trischen Geräte. Der Benutzer ist damit in der Lage schnell und sicher elektrotechnische Prüfrechnungen durchzuführen. So z.B. bei Erweiterungen der baulichen Gegebenheiten. Kommen hierdurch neue Geräte (Verbraucher) hinzu, so ist zu überprüfen, welche Auswirkung der veränderte Energiebedarf auf die gesamte elektrotechnische Anlage hat und welche Maßnahmen getroffen werden müssen, um die elektri- sche Energie sicher und kostengünstig zur Verfügung zu stellen. Hierbei müssen selbstverständlich die relevanten technischen Richtlinien eingehalten werden. Für die Prüfung der Elektroanlagen wählt der Benutzer in einem komfortablen Dialog das elektrotechnische Gerät per Mausklick aus und trägt nur noch die Umgebungsparameter ein – z. B. die Entfernung zur stromversorgenden Verteilung. Zusätzliche Dialoge, die mit Standardwerten vorbesetzt sind, ermöglichen es, innerhalb der DIN VDE Regeln spezielle Voreinstellungen vorzunehmen – z. B. Spannungsfall und Schutzorganausnutzung . Elaplan ermittelt sofort automatisch die richtige Größe der Schutzorgane und der dazugehörigen Kabelquerschnitte. Bei der Berechnung erfolgt stets automatisch die Überprüfung der Ergebnisse nach den gültigen DIN-, VDE- und IEC-Vorschriften. Vollständige Prüfprotokolle für den Berechnungsnachweis können sofort auf dem Bildschirm oder auf dem Drucker ausgegeben werden. CAD-Gebäudemodell hilft die Übersicht zu behalten Immer bedeutender wird die Darstellung der technischen Anlagen im Gebäudemodell. Hiermit lässt sich der aktuelle Bestand sofort am PC erkennen. Alle Geräte haben einen definierten Einbauort, entweder im Außenbereich oder im Gebäude. Ein wesentliches Leistungsmerkmal zukunftsorientierter CAE/CAD-Systeme ist daher der Bezug zum 3-D-Gebäude- bzw. Anlagenmodell. Mit Elaplan können so z. B. Leuchten, Schalter und Steckdosen, Kabel, Lautsprecher, Brandmelder, etc. als objektorientierte Produkte komfortabel direkt im CAD-Gebäudemodell platziert werden, (Bild 2). Die zugehörigen technischen, grafischen sowie kommerziellen Informationen über ein Gerät stehen durch den Platzierungsvorgang automatisch für weitere Anwendungen in der Elaplan-Systemfamilie zur Verfügung. Durch den gleichzeitig hergestellten Bezug zur Geometrie und zum Elaplan-Raumkonzept »weiß« jedes Gerät automatisch, an welcher Stelle es sich im Gebäude befindet. Dies ermöglicht die exakte Bestandsabfrage per de 4/2002 – 23 ELEKTROINSTALLATION • BELEUCHTUNG PLANUNG ELEKTRISCHER ANLAGEN PC für die im Betrieb befindliche Elektroanlage. Müssen elektrische Geräte aufgrund eines Defekts ersetzt werden, gibt Elaplan Auskunft darüber, welches Gerät mit welcher Technik wo eingebaut ist. Das aufwendige Suchen in alten und meist unleserlichen Dokumenten entfällt. Ein weiterer Vorteil ist die automatisierte Mengenauswertung der Geräte mit der zugehörigen Verkabelung. Elaplan nutzt das CAD-Gebäudemodell für • Geräteerfassung • Trassierung und Verkabelung • Kabelmanagement • Mengenauswertung • Basisdaten für Technische Berechnungen • Ergebnisdarstellung technischer Berechnungen • Dokumentation und Bestandsführung. Die CAD-Basis hierfür bildet das Standard-CAD-System AutoCAD. Von der Planung zur Ausführung, durchgängige Datenbestände Ist die Technik geplant und projektiert, kommt es darauf an, die Kosten hierfür zu kalkulieren sowie die Auftragsabwicklung für die Errichtung der elektrotechnischen Anlagen zu organisieren und zu überwachen. Elaplan bietet die Möglichkeit, die in der Planungs- und Projektierungsphase entstandenen Daten weiter zu 24 – de 4/2002 verwenden. So kann das Leistungsverzeichnis automatisch generiert werden. Dieses wird für die exakte und automatisierte Abrechnung nach Aufmaß benötigt wird, (Bild 3). Die Aufmaße können mit Elaplan direkt auf der Baustelle per Notebook erfasst werden. Weitere Kontrollmechanismen für Soll-Ist-Vergleiche der verbrauchten und geplanten Materialien sowie der angefallenen und kalkulierten Kosten können abgerufen werden. Schnittstellen zu den SAP/R3-Anwendungen ermöglichen eine durchgehende Bearbeitung bis hin zur Buchhaltung. Automatische Anlagendokumentation reduziert die Kosten Liegenschaften und einzelne Gebäude sind ständigen Veränderungen unterzogen. Dies erfordert auch die Anpassung der Dokumentation an die veränderten Elektroanlagen, will man den Überblick behalten. Besonders schnelllebig sind hier die Kommunikationsanlagen, z. B. LANs. Sämtliche Dateneingaben und Ergebnisse werden von Elaplan projektbezogen gespeichert. Viele Dokumentationsarbeiten, wie die Erstellung von Übersichtsplänen (Bild 4), können entfallen, da diese aus den Eingaben und Ergebnisdaten automatisch erzeugt werden. Jederzeit stehen Protokolle der technischen Auslegung zur Verfügung. Zusammenenfassung Die hier kurz beschriebenen Beispiele zeigen, dass es heute möglich ist, die komplexen Aufgaben und Abhängigkeiten, wie sie für die Elektrotechnik typisch sind, mit Hilfe von leistungsfähigen CAE/CAD-Werkzeugen zu beherrschen. Die Systemfamilie Elaplan ermöglicht auch dem im Umgang mit Software ungeübten Benutzer, durch das modulare fachtechnische Softwarekonzept ein einfaches und übersichtliches Arbeiten. Durch die automatisierten Berechnungs- und Dokumentationsabläufe werden zudem Kosten eingespart. Gleichzeitig wird die Qualität und die Sicherheit der Elektroanlagen erhöht. Die manuelle Bearbeitung ist zu aufwendig geworden, nicht mehr zeitgemäß und birgt durch die anwachsende Komplexität zahlreiche Fehlerquellen. 왏 W W W EB EG EISER Weitere Infos zum Thema: • www.elaplan.com Ein Service von »de« www.online-de.de) ELEKTROINSTALLATION • BELEUCHTUNG PLANUNG ELEKTRISCHER ANLAGEN Bild: Phönix Contact EMV-Planung in Gebäuden VOJTECH KOPECKY EMV-Maßnahmen gehören heute zu den anerkannten Regeln der Technik. Alle an der Planung Beteiligten müssen sich mit dieser Thematik auseinander setzen. Der Beitrag liefert Hinweise zu Normen und Planungsrichtlinien sowie zum Konzept des LEMP-Schutz-Managements für EMV-gerechte Elektroanlagen. Über die Notwendigkeit, EMVgerechte Anlagen zu planen und zu errichten, wurde bereits im »de«-Beitrag »Elektrofachkräfte verantwortlich für EMV-gerechte Anlagen« berichtet (Heft 23/2001, S. 35 ff.) . Dabei wurde nachgewiesen, dass nicht nur die Spannungsqualität, sondern auch das Netzsystem von entscheidender Bedeutung für ein »EMV-freundliches« System ist. Die Ausführungsarten von Potentialausgleichsnetzwerken und Schirmungsmaßnahmen als beeinflussende Faktoren wurden dabei ebenfalls herausgestellt. EMV-Schutzmaßnahmen sind Stand der Technik Die wesentlichen EMV-Störungsursachen zeigt Bild 1. Die Kopplung zwischen Störquelle (Sender) und der Installation (Störsenke bzw. Empfänger) kann durch galvanische, induktive und kapazitive Kopplung und darüber hinaus auch mittels Wellenbeeinflussung und Strahlungsbeeinflussung entstehen. Ein erfolgreicher Schutz der Anlagen gegen all diese Störungen und die auftretenden Koppelmechanismen ist möglich. Diese Schutzmaßnahmen gelten als anerkannte Regeln der Technik – deren Bedeutung bekannt sind (Tabelle 1) – und sind in den VDE-Normen beschrieben. Die Europäischen Normen EN und die DIN-VDE-Normen gelten als anerkannte Regeln der Technik. Häufig wird in der Praxis bei der Planung, Ausführung, Prüfung und Abnahme die Frage gestellt: »Muss das nach DIN-VDENormen ausgeführt werden?« Die Antwort muss nicht immer ja lauten, weil die anerkannten Elektromeister Vojtech Kopecky, Sachverständiger für Blitzschutzbau und freier Autor, Aachen Regeln der Technik keine Rechtsvorschriften, sondern schriftliche Erfahrungssätze für fachgerechte und daher mangelfreie Bauausführung sind. Sollen die Planungs- und Durchführungsarbeiten für Elektroinstallationen ausgeführt werden, so müssen diese Arbeiten mindestens nach den DINVDE-Normen ausgeführt werden. Zur Begründung soll hier das Energiewirtschaftsgesetz (AVBEltV), die zweite Verordnung zur Durchführung des Energiewirtschaftsgesetzes (2. DVO z. EnWG), das EMV-Gesetz, das Gerätesicherheitsgesetz, die Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaften, BGB § 633 Absatz 1, BGB § 641 (Gesetz zur Beschleunigung fälliger Zahlungen) und die VOB/B § 13 Nr. 1 angeführt werden. Planungsgrundlagen gibt es ausreichend Architekten, Elektroplaner, Errichter, Blitzschutzexperten sowie Behörden für den Bau neuer Anlagen oder für umfassende Änderungen in der Ausführung oder Nutzung baulicher Anlagen sind zuständig für EMV-gerechte Anlagen. Dem Planenden können an dieser Stelle folgende Grundlagen empfohlen werden: • Leitfäden zur Planung der Elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) von Anlagen und Bild 1: Einflussgrößen der EMV Gebäudeinstallationen herausgegeben [1][2] • DIN VDE 0185-103 (VDE 0185 Teil 103): 1997-09; Schutz gegen elektromagnetischen Blitzimpuls (LEMP) [3]. In diesen Quellen wird einheitlich ausgesagt, dass es dringend erforderlich ist, eine bauliche Anlage auch im Hinblick auf die EMV vom Beginn an zu planen. EMV-Planung von allen Beteiligten zu berücksichtigen Architekten und Ingenieurbüros sind dafür verantwortlich, schon in der Planungsphase zukünftige EMV- und Blitzschutzmaßnahmen richtig festzulegen. Die Planung der EMV- und Blitzschutzmaßnahmen erfordert großes Spezialwissen. Deshalb übertragen Architekten diese Aufgaben z. B. an Blitzschutzexperten mit fundierten Kenntnissen. Für einen fehlerfreien, technisch und wirtschaftlich optimierten Entwurf eines LEMP-SchutzSystems wird ein so genanntes LEMP-Schutz-Management benötigt. Der geplante LEMPSchutz sollte gemeinsam mit dem Entwurf der LPS (Blitzschutzzonenkonzept) durchgeführt werden. Werden die EMV-Maßnahmen in der Planungsphase falsch eingeschätzt oder gar nicht berücksichtigt, entstehen nachträglich hohe Kosten. Die DIN VDE 0185-103 gehört zwar zur Reihe der Blitzschutzbaunormen. Keine EMV-geeigne- Kleines EMV-Glossar • EMV – Elektromagnetische Verträglichkeit • EMVG – EMV-Gesetz • ESD – Electrostatic Discharge, elektrostatische Entladungen • LEMP – Lightning Electromagnetic Pulse, direkte und benachbarte Blitzentladungen • LEMP-Schutz-Management – Leitfaden der Schutzmaßnahmen • LPS – Blitz-Schutzzonenkonzept • LPZ – Blitz-Schutzzone • NEMP – Nuclear Electromagnetic Pulse, Nuklearexplosionen • SEMP – Switching Electromagnetic Pulse, energietechnischen Schalthandlungen de 4/2002 – 25 ELEKTROINSTALLATION • BELEUCHTUNG PLANUNG ELEKTRISCHER ANLAGEN te Installation kann ohne Blitzschutzanlage durchgeführt werden. Die Maßnahmen, die unter dem Begriff »Innerer Blitzschutz« auszuführen sind, müssen auch immer bei den Elektroinstallationen unabhängig von der äußeren Blitzschutzanlage ausgeführt werden. Dabei wird die heute noch übliche Trennung zwischen »reinen« Elektroinstallationsfirmen und »reinen« Blitzschutzbaufirmen in naher Zukunft verschwinden. Dies ist bereits heute im benachbarten Ausland, aber auch schon deutschen Elektroinstallationsfirmen erkennbar. stellen. Die wichtigsten Aufgaben dabei sind insbesondere das Anfertigen der Detailzeichnungen und der Ablaufpläne für die Installationen. Bei der Prüfung der Planung sind fehlende oder fehlerhafte Detailzeichnungen zu ermitteln. • Die Prüfung, Planung und Bauüberwachung gehören zum dritten Schritt, der »LEMP-Schutz-Installation«. Bei der Überwachung haben Systemerrichter, Blitzschutzexperten, Ingenieurbüros oder Überwachungsbehörden die Aufgabe, die Qualität der Installation, der Tabelle 1: In Deutschland verwendete Begriffsstruktur (Quelle: U. Nagel) Mit einem richtig ausgeführten LEMP-Schutz-Management – wie in den o. g. fünf Schritten beschrieben – werden die besten Ergebnisse zum optimalen Schutz der baulichen Anlage bei niedrigsten Kosten erreicht. Alle falsch geplanten oder nachträglichen Maßnahmen verursachen grundsätzlich Zusatzkosten. Blitzschutzzonenkonzept – EMV-Schutzzonenkonzept Beim Blitzschutzzonenkonzept/ EMV-Schutzzonenkonzept wird überwiegend die gleiche Herangehensweise benutzt. Die bauliche Anlage wird dabei in »Blitz-Schutzzonen« (Bild 2) eingeteilt. Die Schutzzonen werden üblicherweise durch die Armierungen, Wände, Böden, Decken und Schirme des Gebäudes bzw. einzelner Räume gebildet. Innerhalb der Räume sind auch weitere Schirme oder Doppelböden möglich. Weitere Konzeptbestandteile werden durch Vertei- Das LEMP-Schutz-Management beinhaltet de facto alle Maßnahmen gegen Stör- und Koppelmechanismen. Die LEMPSchutz-Planung ist ein Spezialgebiet, das in fünf Schritte gefasst werden kann (Tabelle 2). • Im ersten Schritt, der »LEMPSchutz-Planung«, muss der Blitzschutzexperte mit fundierten Kenntnissen der EMV in engem Kontakt mit dem Eigner, Architekten, Errichter des Informationssystems, Planer aller anderen relevanten Installationen sowie den Unterauftragnehmern eine Definition der Schutzklassen (LPZs) und ihrer Grenzen vornehmen. Für eine gute Planung ist es sinnvoll, die LPZ-Grenzen mit den EMV-Grenzen zu vereinigen. Weiterhin gehören auch die Festlegung der Raumschirm-Maßnahmen, der Potentialausgleichsnetzwerke, der Maßnahmen für Versorgungsleitungen und elektrische Leitungen an den LPZ-Grenzen sowie die Festlegungen der Kabelführung und der Schirmung in diese Planungsphase. • Im zweiten Schritt, der »LEMP-Schutz-Ausführung«, muss z. B. ein elektrotechnisches Ingenieurbüro die Übersichtszeichnungen, Beschreibungen und Leistungsverzeichnisse er- 26 – de 4/2002 (Quelle: Dehn + Söhne) LEMP-Schutz-Management Tabelle 2: LEMP-Schutz-Management für bauliche Anlagen Dokumentation und die eventuell notwendige Überarbeitung von Detailzeichnungen zu kontrollieren. • Der vierte Schritt ist die »Abnahme des LEMP-Schutzes« durch einen unabhängigen Blitzschutzexperten oder durch die Überwachungsbehörde. Ihre Aufgabe besteht in der Kontrolle der ausgeführten Arbeiten und in der Dokumentation des Systemzustands. • Im fünften Schritt werden wiederkehrende Inspektionen durch Blitzschutzexperten oder Überwachungsbehörden durchgeführt. Bei diesen Kontrollen nach vorgeschriebenen Zeitabständen wird die Sicherung der Funktionsfähigkeit des Systems überprüft. ler, Rangierschränke oder Geräte gebildet. Die günstigste Lösung für die Bildung von Schutzzonen ist die Verwendung von metallenen Strukturen (Schirmen). Aber ein Blitzschutzzonenkonzept lässt sich auch nachträglich in einer baulichen Anlage ohne Armierung realisieren. Die nicht bewehrten Wände können z. B. von außen mit Blechfassaden verkleidet oder auch von innen geschirmt werden. Zielstellung der Zoneneinteilung Das Prinzip des EMV- und Blitzschutzzonenkonzepts ist die deutliche Reduzierung der feldund leitungsgebundenen Blitz- ELEKTROINSTALLATION • BELEUCHTUNG PLANUNG ELEKTRISCHER ANLAGEN (Quelle: Dehn + Söhne) störgrößen von außen nach innen. Mit Zunahme der Ordnungszahlen der Zonen in Richtung Anlageninneres steigt auch der Grad der Reduzierung der feld- und leitungsgebundenen Blitzstörgrößen an. In Bild 2 sind als Beispiel drei Blitzschutzzonen angegeben. Bei Bedarf sind aber weitere Zonen realisierbar. Die Schirmungsmaßnahmen gewährleisten nur die Dämpfung der magnetischen und elektromagnetischen Felder. Die leitungsgebundenen Blitzstörgrößen werden bei jeder »Schnittstelle«, am Eintritt in die neue Blitz-Schutzzone mittels Blitz- oder Überspannungsableiter und Potentialausgleichsmaßnahmen – Zone für Zone – auf unbedenkliche Pegel reduziert (Bild 3). Das Blitzschutzzonenkonzept ist nur mit einem Potentialausgleichsnetzwerk gut realisierbar. Dieses muss bei allen »Durchgängen« durch Bild 2: Heute angewendetes Blitzschutzzonenkonzept die Blitz-Schutzzonen mit den Einrichtungen, Leitungen, Schirmen und Blitz- und Überspannungsschutzgeräten (SPDs) verbunden werden. Besichtigung hilft Fehler zu finden Der Aufgabenbereich von Blitzschutzexperten ist das LEMP-Schutz-Management, bei dem die Arbeiten aller Handwerker überwacht werden müssen. Darunter fallen auch Arbeiten, die auf den ersten Blick nicht mit Elektroarbeiten Blitzschutzseminare Zu den Themen EMV, Blitz- und Überspannungsschutz besteht bei Betreibern, Ingenieurbüros und Elektrofirmen nach wie vor eine große Nachfrage nach Weiterbildung. Der öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Blitzschutzbau Vojtech Kopecky (siehe Buchtipp unten) bietet für Interessenten Seminare zu diesen Themen an. Die nächste Veranstaltung findet am 28. Februar in Aachen statt. Weitere Informationen unter www.kopecky.de oder per Fax (0241) 174533. de 4/2002 – 27 ELEKTROINSTALLATION • BELEUCHTUNG PLANUNG ELEKTRISCHER ANLAGEN Bild 3: Unterteilung einer Anlage in mehrere Blitzschutzzonen nach DIN VDE 0185 Teil 103 in Verbindung stehen. So muss z. B. darauf geachtet werden, dass auf Dächern keine leitfähigen Lüftungsrohre in der Nähe von Blechaußenkanten installiert de-Buchtipp: Vojtech Kopecky EMV, Blitz- und Überspannungsschutz von A bis Z Sicher planen, prüfen und errichten Auf die Bedürfnisse der Praktiker ausgerichtet, fasst dieses Buch die Themen Blitzschutz, Überspannungsschutz und EMV in baulichen Anlagen in einem einzigen geschlossenen Werk zusammen. Die lexikalische Aufbereitung des Stoffes ermöglicht einen raschen Zugriff auf Vorgaben durch Normen und Vorschriften und bietet schnelle Hilfe bei der Lösung täglich auftretender Praxisprobleme. Eine CDROM mit Anwendungsbildern, Software und Checklisten ergänzt das Fachbuch. Bestellungen und weitere Infos unter Tel. (0 62 21) 4 89-3 84, Fax (06221) 489-443, Internet: www.online-de.de. 28 – de 4/2002 sein dürfen. Die Rohre befinden sich zwar im Schutzbereich der Fangstangen, doch durch den kleinen Abstand zur Blechkante kann es zum Überschlag von der Blechkante kommen. Handwerker müssen ihre Arbeiten so planen, dass an gefährdeten Stellen keine leitfähigen Kanten vorhanden sind bzw. Rohre und Kabel an anderer Stelle installiert werden. Die Gefahr des Auftretens von Näherungen ist im Voraus festzustellen, um Maßnahmen zur Vermeidung dieser Näherungen treffen zu können. Zu den Überwachungsaufgaben der Blitzschutzexperten gehört z. B. die Kontrolle, ob • an Gebäudeecken entweder Ableitungen oder Überwachungskameras installiert werden, • Kabel von Dachaufbauten oder Mobilfunkantennen nicht im gleichen Schacht mit anderen ungeschützten Kabeln verlegt werden, • Thermostate von Heizungszentralen nicht hinter leitfähigen Regenfallrohren oder Bewegungsmelder unterhalb leitfähiger Dachrinnen angebracht werden und • Alarmleuchten sich in ausreichendem Abstand von Ableitungen und der Dachkanten befinden usw. Fazit Die EMV-Maßnahmen sollen gut geplant und durchgeführt werden. Nach DIN V VDEV 0185110 (VDE 0185 Teil 110): 1997-01 [4], Abschnitt 3.1, muss die Planung des gesamten Blitzschutzsystems inklusive der vorgesehenen Materialien und Produkte nach den geltenden Normen und Vorschriften überprüft werden. Diese Prüfung ist noch vor Baubeginn der Blitzschutzmaßnahmen durchzuführen. Genau gleiche Prüfungsmaßnahmen sind für alle Bereiche zu empfehlen, da alle nachträglichen Maßnahmen deutlich teurer sind und oft nicht das erwünschte Ergebnis erzielen. Heutige Elektroinstallationen, die Bauteile enthalten, die gegenüber Überspannungen und anderen Störungen empfindlich sind, benötigen EMV-Maßnahmen – dies gehört zu den anerkannten Regeln der Technik. Literatur [1] Kopecky, V.: EMV, Blitz- und Überspannungsschutz von A bis Z, sicher planen, prüfen und errichten, Hüthig & Pflaum Verlag (2001) [2] Chun, Erimar A.: Leitfaden zur Planung der Elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) von Anlagen und Gebäudeinstallationen, Version 2.0, VDE-Verlag GmbH, Berlin, Ofenbach [3] DIN VDE 0185-103 (VDE 0185 Teil 103): 1997-09 Schutz gegen elektromagnetischen Blitzmpuls; Allgemeine Grundsätze (IEC 61312-1:1995, mod.) [4] DIN V VDEV 0185-110 (VDE 0185 Teil 110): 1997-01: Blitzschutzsysteme; Leitfaden zur Prüfung von Blitzschutzsystemen 왏 ELEKTROINSTALLATION • BELEUCHTUNG PLANUNG ELEKTRISCHER ANLAGEN MLAR 2000 schafft Planungssicherheit Funktionserhalt von Leitungsanlagen – DIN 4102 Teil 12 KURT SEIFERT Brandschutzkonzepte für Gebäude fordern vielfach den Funktionserhalt der elektrischen Versorgung für RWA-Anlagen. Mit der neuen Musteranlagenrichtlinie (MLAR) 2000 kann unter bestimmten Umständen auf diesen Funktionserhalt verzichtet werden. Der Beitrag schildert die Vorteile und Vereinfachungen, die durch die Anwendung dieser Richtlinie möglich sind. Zum Brandschutzkonzept für Gebäude gehört auch vielfach die Forderung des Funktionserhaltes der elektrischen Versorgung für RWA-Anlagen. Durch eine Vielzahl von z. T. sich widersprechenden Regelungen, wie DIN, Richtlinien, Verordnungen usw. ist ein für den Planer, Anwender und Behördenvertreter kaum Hierbei hat es zwischen der MLAR 9.93 und 12.98 erstmalig eine Differenzierung zwischen natürlich wirkenden und maschinellen RWA-Systemen gegeben (Bild). Sowohl die MLAR 12.98 als auch die überarbeitete Form 2000 legt fest, dass Leitungsanlagen von natürlich wirkenden tere wichtige Forderung – nämlich die des preiswerten Bauens – ist zusätzlich erfüllt. Gutachten löst das Problem Um die nötige Rechtssicherheit im Baugenehmigungsverfahren, sowie in der Durchführung von RWA-Installationen zu geben, hat sich die BTR Brandschutz-Technik und Rauchabzug GmbH in Hamburg an den baurechtlich anerkannten Sachverständigen Dipl.-Ing. Heinz Gröne, VDI, gewandt. Es wurde ein Gutachten erstellt, welches die MLAR 12.98 (2000) als Schutzzielerfüllung für den Funktionserhalt von natürlich wirkenden RWA-Anlagen festschreibt. Der Planer, Architekt oder Errichter kann mit Hilfe dieses Gutachtens und Anzeige der Vorgehensweise gegenüber den zuständigen Behörden und Sachverständigen die ordnungsgemäße Ausführung des Funktionserhaltes nachweisen. Die MLAR wird von der Projektgruppe »Brandschutz von Leitungsanlagen« der »Fachkommission Bauaufsicht« der Argebau erstellt und fortgeschrieben. Hierbei hat es zwischen der MLAR 9.93 und 12.98 erstmals eine Differenzierung zwischen natürlich wirkenden und maschinellen RWA-Systemen gegeben. In den unterschiedlichen Bundesländern ist sowohl die MLAR 9.93 (z.. B. Hamburg) als auch die MLAR 12.98 (z.B. Brandenburg) als bautechnische Richtlinie eingeführt. noch zu überblickendes Regelungschaos entstanden. Hinzu kommt, dass in der Vergangenheit nicht zwischen maschinellen und natürlich wirkenden Rauchabzugsanlagen unterschieden wurde. Aufatmen der RWAAnlagen-Errichter Die Muster-Leitungs-AnlagenRichtlinie (MLAR) wird von der Projektgruppe »Brandschutz von Leitungsanlagen« der Fachkommission Bauaufsicht der Argebau erstellt und fortgeschrieben. Kurt Seifert, Geschäftsführer, BTR GmbH, Hamburg Rauchabzugsanlagen ohne Funktionserhalt ausgeführt werden können. Dies gilt, wenn die Räume, in denen sich die Leitungsanlage befindet durch automatische Brandmelder überwacht werden, welche die RWA-Anlage automatisch öffnet. Alle den Funktionserhalt von natürlich wirkenden RWA-Anlagen betreffenden Normen, technische Baubestimmungen usw. sind zu beachten, d. h. Ausnahmen sind möglich, wenn das Schutzziel auch anders erreicht werden kann. Diese Ausnahme ist die oben genannte MLAR 12.98 (2000). Durch das Heranziehen der MLAR wird das gewünschte Schutzziel erreicht und eine wei- Dieses für alle betroffenen Kreise wichtige Gutachten kann in Form einer anschaulichen Broschüre kostenlos bei der BTR Brandschutz-Technik und Rauchabzug GmbH angefordert werden (Fax 0 40-8 90 23 73). Ebenso steht diese Broschüre im Internet zum Download bereit (siehe Kasten). 왏 W W W EB EG EISER Weitere Infos zum Thema: • www.btr-hamburg.de Ein Service von »de« (www.online-de.de) de 4/2002 – 31 ELEKTROINSTALLATION • BELEUCHTUNG PLANUNG ELEKTRISCHER ANLAGEN CAD-Planung als Drehscheibe Projektierung, Angebot und Dokumentation in einem System HERMANN HÄGELE Elektrounternehmen, die sich als moderne Dienstleister verstehen, müssen ein breites Leistungsspektrum anbieten. Um diese Aufgaben zu bewältigen, bedarf es fortschrittlicher Planungsmethoden. Der Beitrag beschreibt am Profil eines mittelständischen Elektrounternehmens den Anforderungen an moderne Unternehmen Komplette Leistungen für die Gebäudetechnik setzen von den anbietenden Firmen vielseitiges Know-how voraus. Dieses muss auf viele Köpfe verteilt und dann durch die Projektleitung koordiniert werden. Dabei kann man kaum auf ein CAD-System verzichten, mit dem sich alle Elektrogewerke in einem Gebäude wirtschaftlich planen bzw. projektieren lassen. nehmen, Gewerbebetrieben, öffentliche Hand und Privatkunden fortschrittlich organisiert: »Neben der Geschäftsführung und der kaufmännischen Verwaltung unterhalten wir mehrere technische Abteilungen, die auf verschiedene Fachbereiche und Kundenkreise spezialisiert sind«, erklärt Dipl.Ing. Lutz Reimann, Juniorchef und Geschäftsführer, die Unternehmensstruktur (Bild 2). Verantwortlich ist jeweils ein Objektleiter, unterstützt von einer Sachbearbeiterin, dem mehrere Mon- Bild 2: Lutz Reimann im Fachgespräch mit einem seiner Planer am Bilschirm der DDS-Anwendung Die Firma Elektroma Elektromontagen GmbH, Hameln, hat sich diesen Hearausfordeungen schon seit langem gestellt. Sie vermittelt schon äußerlich den Eindruck eines modernen Unternehmens (Bild 1). In den Büros des Verwaltungstraktes werden die Aufträge von IndustrieunterHermann Hägele, freier Journalist, Esslingen 32 – de 4/2002 teure für die Ausführungen auf den Baustellen zugeteilt sind. Drehscheibe für das »operative Geschäft« ist die Planungsabteilung. Hier hat man in kurzer Zeit die Vorteile einer computerunterstützten Projektierung mit »ElektroPartner« von Data Design System, Ascheberg, schätzen gelernt. Die Elektroma GmbH entstand 1967, als sich mehrere Partner, Fotos: Hermann Hägele Einsatz eines CAD-Systems als Drehscheibe der Planung. Bild 1: Elektroma GmbH, Hameln – die Planungsabteilung arbeitet CAD-orientiert u. a. Seniorchef Klaus Reimann, auf dem Gebiet der Elektroinstallation selbständig machten. Breites Leistungsspektrum erfordert effizientes Arbeiten Die Konzentration auf Großprojekte ließ das Unternehmen schnell wachsen. »Wir beschäftigen heute hundert Mitarbeiter und seit gut einem Jahr führen mein Vater und ich zusammen das Unternehmen«, streift Lutz Reimann die jüngste Firmengeschichte. Zum Angebot gehören neben der allgemeinen Elektroinstallation, dem Steuerungsbau, der Installation von Mittel- und Niederspannungsschaltanlagen bis 30 kV und Beleuchtungsanlagen auch die so genannten neuen Techniken wie Gebäudeleittechnik, Gefahrenmeldeanlagen, Daten-, Telekommunikations- und Solarstromtechnik. Zur Flexibilität des Unternehmens tragen ein Warenlager mit rund 20 000 verschiedenen Artikeln, ein Fuhrpark mit 50 Fahrzeugen sowie ein 24-Stunden-Service bei. Für die Leistungsfähigkeit der Elektroma GmbH sprechen Referenzobjekte jeder Art, angefangen bei Banken und Sparkassen, Industrieunternehmen, Krankenhäuser, Hallenbäder und Schulen bis hin zu Kraftwerken. Selbst im Ausland ist Elektroma aktiv, z. B. für das ZDF in Moskau oder auf internationalen Messen. ELEKTROINSTALLATION • BELEUCHTUNG PLANUNG ELEKTRISCHER ANLAGEN Anlagen wie Lichtdächer, Fassaden usw. setzt, zeigt z. B. eine ausgeführte Kundenanlage mit einer Solarmodul-Dachfläche von 500 m2 und einer Leistung von 50 kWp. Was heute im Elektrohandwerk unter dem Begriff »Fachbetrieb für Gebäudetechnik« proklamiert wird, nämlich die komplette Elektrotechnik von der Beratung, Planung, Ausführung bis zum Service aus einer Hand anzubieten, ist bei der Elektroma GmbH kontinuierlich gewachsen. Angefangen hat es mit der allgemeinen Elektroinstallation und mit Energieverteilungen. »Hier liegt unsere Kernkompetenz; daneben aber haben sich weitere Teilkompetenzen entwickelt«, schilBild 3: 3D-Gebäudesimulation für das Facility-Management dert Lutz Reimann. So zogen z. B. Aufträge für industrielle Fertigungsanlagen den Steuerungsbau mit SPS-Einsatz nach sich. Neben der Brandmeldetechnik, die heute in fast keinem Projekt der Elektroma mehr fehlt, wächst mit dem Sicherheitsbedürfnis der Kunden auch das Angebot an Einbruchmeldetechnik, Zutrittskontrollsystemen und Notrufanlagen. Zur TelekommuniBild 4: Integrierte Ausführung von Berechnungen kation kam die Installation von EDV-Netzwerken mit passiven und aktiven Komponenten und der Lichtwellenleitertechnik. Man erkannte bei Elektrome schon früh die Chancen der Gebäudesystemtechnik. So setzt man von Anfang an auf den EIB, zu dem andere Bussysteme – z. B. LCN und LON – hinzukamen. Investiert wurde auch in die Qualitätssicherung nach DIN EN 9001: »Ein immenser Bild 5: Umfassende Leistungsbedarfsberechnung Aufwand, der uns aber in der internen Organisation vorangebracht hat, vom Markt jedoch leider noch Ständige Weiterbildung nicht so honoriert wird, wie wir das sichert Unternehmenserfolg gehofft haben«, bedauert Lutz Reimann etwas. Innovationen des Markts hat Jüngstes Leistungsangebot ist die Elektroma schon immer als die Solarstromtechnik. Dass man Herausforderung gesehen. So hier auf große gebäudeintegrierte liegt es auf der Hand, dass die Weiterbildung der Mitarbeiter nicht zu kurz kommt. »Unter dem Begriff Bildungsoffensive führen wir für unsere Mitarbeiter regelmäßig Schulungen durch«, so Lutz Reimann. Hierzu gehören neben Wissen über neue Techniken auch Themen wie Rhetorik, Verkauf und Umgang mit den Kunden vor Ort. Nicht zuletzt geht es darum, gut motivierte Mitarbeiter zu haben, die sich gern mit dem Unternehmen identifizieren. Dies bedeutet, für eigenen Nachwuchs zu sorgen. Elektroma bildet deshalb durchschnittlich zehn Azubis in den Bereichen Elektroinstallation, IT-Systemelektronik, Technisches Zeichnen und kaufmännischer Verwaltung aus. Bilder: Data Design System Gewachsene Kompetenzen Mit CAD intelligent projektieren Für die Planer war die neue Software »ElektroPartner« von Data Design System eine Herausforderung. »Zugegeben, die Umstellung auf die Philosophie von DDS, die jedem Symbol Eigenschaften zuordnet, war für uns ungewohnt«, erklärt Horst Schwochert von der Planungsabteilung. Hier liegt aber dennoch die Stärke von ElektroPartner. Beim Planen mittels der intelligenten Symbole werden im Hintergrund immer alle relevanten technischen Parameter des Projekts beeinflusst. So stehen stets die aktuellsten Informationen zur Verfügung, die sich für automatische Berechnungen ebenso nutzen lassen, wie zur Stücklistenerstellung oder zur Aktualisierung der Pläne bei Änderungen. Schwochert und seine Kollegen sind mit ElektroPartner inzwischen auf »Du und Du« und setzen das System für alle Elektrogewerke ein. Aufmerksam geworden auf DDS ist man bei der Elektroma GmbH durch eine Fachveröffent- de 4/2002 – 33 ELEKTROINSTALLATION • BELEUCHTUNG PLANUNG ELEKTRISCHER ANLAGEN lichung. Den Ausschlag zur Entscheidung für ElektroPartner gaben Funktionalität und Vielseitigkeit und das alle Gewerke der Elektroinstallation, wie EDVNetzwerke, EIB, Telekommunikation usw. integriert sind. Zudem suchte man einen Partner, bei dem mit fehlerlosen Updates und einer zuverlässigen Hotline gerechnet werden kann. den bei der Konvertierung durch Eingabe von Höhen (3-D-Funktion), Wandstärken und Entfernen der für die Elektroplanung unwichtigen Zeichnungsbestandteile vorbereitet. Bei der Planung lassen sich die Symbole der Leuchten, Installationsgeräte, Kabeltrassen, Leitungen, Verteilungen, Datenkomponenten usw. farblich unterschiedlich auf verschiedenen Folien (Ebenen) ablegen. Das bringt u. a. den Vorteil, dass sich nach Gewerk getrennte und übersichtliche Ausführungspläne, z. B. ohne Leitungsführungen, ausdrucken lassen. Die Projektplanung erfolgt im Dialog mit den Projektleitern, die auch mal Skizzen oder geänBild 6: Dreidimensionale Darstellung einer Wandabwicklung derte Pläne einreichen und mit den fertigen Unterlagen zum Kunden gehen. »Wenn wir mit den professionellen Plänen – sogar mit einer 3D-Darstellung kommen – unterstreicht das unsere Kompetenz und wirkt sich positiv auf die Zusammenarbeit aus«, weist Lutz Reimann auf eine weitere gute Erfahrung mit ElektroPartner hin. Bilder: Data Design System Mausklick statt auszählen dards verwendet werden und – dank einer eigens programmierten Schnittstelle – zusätzlich die schon vorhandenen Artikeldaten der bei der Elektroma verwendeten Angebots- und Kalkulationssoftware. Die Planungsabteilung arbeitet den technischen Abteilungen in den Bereichen Projektierung, Angebotserstellung und Dokumentation zu. Durch die DDSSoftware ElektroPartner ist Elektroma heute in der Lage, professionelle Ausführungsunterlagen zu erstellen und kann darüber hinaus noch Planungsaufträge ausführen. Seit der Einführung der DDS-Software ist die Planung wesentlich effizienter geworden. Vorher arbeiteten die Planer ausschließlich mit AutoCAD. Das Material musste ausgezählt oder geschätzt und Tabellen von Hand Bild 7: Darstellung eines automatisch generierten Stromlaufplans Europäisch geschrieben werden. orientiertes Jetzt erhalten die PlaPlanungssystem ner auf Knopfdruck exakte Stücklisten, komDas Softwarehaus Daplette Verteilungszeichta Design System (DDS) nungen usw. Auch Leihat sich auf die Planung tungsquerschnitte, Seder kompletten Gebäulektivitäten oder Bedetechnik spezialisiert leuchtungen mussten und bietet schon seit bisher separat berechüber zwei Jahrzehnten net werden. »Bei DDS intelligente CAD-Lösunsorgen integrierte Regen für die Gewerke chenprogramme ganz Elektrotechnik, Heinebenbei für die richtizungs-, Sanitär- und Lüfge Dimensionierung«, tungstechnik an. DDS führt Schwochert weitehat in Europa bereits re Pluspunkte an. Ist mehrere Tausend SysteBild 8: Integriertes Modul zur Erstellung von Fluchtwegplänen die Planung fertig, lasme im Einsatz und zählt sen sich die Stücklisten somit zu den Marktfühin das Angebots- und rern. Ausführende FirKalkulationsprogramm übernehmen und Ingenieurbüros entPläne unterstreichen men. Da die Artikeldaten entscheiden sich zunehmend für die Kompetenz sprechend der Kalkulationshilfe durchgängigen Lösungen von des ZVEH strukturiert sind, DDS. In der Regel erhalten die Plakönnen LeistungsbeschreibunDDS-CAD-Systeme werden ner vom Architekten die Grungen des weit verbreiteten Stanheute bundesweit in vielen Ausdrisspläne als Datei. Diese wer- 34 – de 4/2002 ELEKTROINSTALLATION • BELEUCHTUNG PLANUNG ELEKTRISCHER ANLAGEN Umfrage mit Preisvergabe Bei Teilnahme an einer Umfrage – Teilnahmekarte* im hinteren Heftteil – gibt es ein Exemplar der vorgestellten DDS-Software zu gewinnen. *) Falls ein anderer Leser die Teilnahmekarte der vorliegenden Ausgabe vor Ihnen entnommen hat, können Sie diese beim Verlag anfordern und Weiterbildungsstätten eingesetzt. CAD-System nutzt moderne Standards Die wichtigsten Leistungsmerkmale von ElektroPartner sind • 32-Bit-Technologie, • objektorientierte Programmierung, • grafische Benutzeroberfläche, • bidirektionale Verarbeitung im DXF- und DWG-Format, • 3-D-Planung ermöglicht fotorealistische Darstellungen bis hin zur Gebäudesimulation (Bild 3) • der intelligente Datenaustausch über IFC prädestiniert DDS für ein Facilitymanagement. Integrierte Berechnungen Die Planung basiert auf der ZVEH-Artikeldatenbank, sodass die standardmäßigen LV-Beschreibungen zur Verfügung stehen. Bei Aufruf eines Bauteiles werden immer auch alle technischen Parameter gesteuert. Das Programm wertet diese Daten, zum Beispiel zur Erzeugung der Stücklisten und bei Ausführung einer der integrierten Berechnungen, selbstständig aus (Bild 4). Ständige Kontrolle Werden die Leitungen an die Bauteile angeschlossen und die Stromkreisdaten eingetragen, überwacht das Programm laufend den Spannungsfall, warnt bei Überschreitung der zuläs- W W W EB EG EISER Weitere Infos zum Thema: • www.ddsv.de sigen Leitungslänge, schlägt entsprechende Absicherungen, Schaltelemente und den Leitungsquerschnitt vor und generiert Verteilerpläne. Die Leistung wird unter Berücksichtigung der Gleichzeitigkeitsfaktoren automatisch ermittelt und per Mausklick erhält man schließlich den Gesamtleistungsbedarf und die Auslegung der Haupteinspeisung (Bild 5). Übersichtliche Folien Unter Nutzung der automatischen Folienverwaltung erhält der Anwender separate Installationspläne für Niederspannungsanlagen mit Erweiterungen für EIB-, DDC- und SPS-Systeme, Brandmelde-, Lichtruf-, Sprech-, Video-, Antennen- und Einbruchmeldeanlagen sowie Datennetze. Die Darstellung eines Schlitzplanes ist ebenso realisierbar wie ein Verlegesystemplan oder ein Leuchtenplan. Die dreidimensionale Planung kann problemlos zur Erzeugung einer Wandabwicklung genutzt werden (Bild 6). Automatische Verteilerpläne Sind die Installationspläne fertig, können daraus weitere Listen und Pläne automatisch erzeugt werden: Übersichtsschaltpläne in ein- und allpoliger Ausführung, Verteilerlisten, ZVEH-Prüfprotokolle, Zeichnungs-, Blatt- und Revisionslisten, Verteilungsansichten, Kabel- und Klemmenpläne. Weiterhin eignet ElektroPartner sich zur Erstellung von Steuerstromlaufplänen, SPS-Plänen mit Kartenübersicht und Zuordnung der Ein- und Ausgänge und EIBLinienpläne (Bild 7). Zuverlässige Entwicklung Die beste Software ist wenig wert ohne Betreuung und ständige Weiterentwicklung. Neben einer zuverlässigen Hotline profitieren DDS-Kunden von einer stetigen Anpassung an geltende Normen und Vorschriften durch regelmäßige Updates. Neu bei DDS ist zum Beispiel ein Modul zur Erstellung von Fluchtwegplänen, eine sinnvolle Ergänzung für Ersteller von Gefahrenmeldeanlagen und Sicherheitsbeleuchtungen (Bild 8). 왏 Ein Service von »de« (www.online-de.de) de 4/2002 – 35 ELEKTROINSTALLATION • BELEUCHTUNG PLANUNG ELEKTRISCHER ANLAGEN CAE/CAD-Einsatz im Großprojekt ERNST RICHARD RAABE Wenn der Zeitrahmen in einem großen Bauvorhaben eng gesteckt ist, sind effiziente Planungswerkzeuge nötig, die sich gleichzeitig an Standards orientieren. Am Beispiel eines Bauvorhabens einer Handelskette wird das Zusammenspiel von CAE/CAD-Komponenten im baubegleitenden Planungsablauf erläutert. Im folgenden Beitrag wird der Einsatz eines CAE/CAD-Systems bei der Errichtung eines Großgebäudes vorgestellt (siehe Kasten). Zu einer ordnungsgemäßen Abwicklung des Bauvorhabens »DLZ Möckmühl« war eine gute Vorbereitung – sprich: Montage- und hier beschriebenen Anwendungsfall entschied man sich nach einem langen und umfangreichen Test- und Ausleseverfahren für das »elcoSystem« der Firma Hannappel Software, Wiesbaden. Ein Baustein der elcoSystem-Familie ist »elcoCAD R4«. Hierbei handelt bestehender Zeichnungen vornehmen muss. Mit AutoCAD besteht ein De-facto-Standard im Ausbaugewerk. Wird ein Plan mit elcoCAD bearbeitet, stehen diverse Auswertungsmöglichkeiten automatisch – sozusagen als Nebenprodukt – zur Verfügung. Die bestehenden Pläne für das Bauvorhaben DLZ Möckmühl wurden als DWG bzw. DXF übergeben. Um einen reibungslosen Datenaustausch zu gewährleisten, konnte hier nur ein AutoCAD-basierendes System angewendet werden. Neben der Ausgabe der Pläne wurden weitere Auswertungen gefordert. Dazu gehörten Kabelzuglisten, Massenauszüge mit Verknüpfung auf das LV, GeräteBild 2: Trefferanzeige nach automatischer Symbolübernahme Bild 1: Pläne in »elcoCAD R4« übernehmen Ausführungsplanung – nötig. Man suchte hier als planendes Unternehmeneinen einen Partner der aus der Installationstechnik kommt sowie CAD-orientiertes Arbeiten beherrscht. Die Firma is Industrial Services GmbH, Salzburg erfüllte die gestellten Anforderungen. Eine Zertifizierung nach ISO 9001, mehr als 14 Büros in Deutschland und Österreich sowie über 300 Mitarbeiter wurden als Garantie dafür angesehen, dass die Planungsleistungen termin- und fachgerecht erledigt werden. Gewähltes CAE/CAD-System setzt auf Standard auf Ein weiteres Kriterium war das verwendete CAE/CAD-System. Die Firma is verwendet intern eine Fülle von Spezialsoftware. Je nach Anforderung des Kunden können so die unterschiedlichsten Datenformate generiert werden. Speziell für den Ernst Richard Raabe, Vertriebsleiter, Hannappel Software GmbH, Wiesbaden 36 – de 4/2002 es sich um eine AutoCAD-Applikation, die entweder auf AutoCAD oder AutoCAD LT aufsetzt. Für den Anwender bedeutet dies, dass er keine Konvertierungen listen etc. Diese zusätzlichen Anforderungen waren aus der Sicht von is Industrial Services nur mit dem System »elcoCAD R4« zu erfüllen. DLZ – Lidl-Großprojekt in Möckmühl Die Firma Lidl & Schwarz Stiftung und Co. KG baute 2001/2002 ein KauflandDienstleistungszentrum (DLZ) mit Fleischwerk, Kühlräumen, Verpackungswerk und Kommissionierung in Möckmühl. Die Architektur wurde vom Architekturbüro Löser und Partner, Nürnberg, erstellt. Insgesamt betrug die Bausumme nur für das Gebäude ca. 150 Millionen DM. Das umschlossene Raumvolumen beträgt ca. 1 300 000 m3 und die überbaute Fläche ca. 85 000 m2. Die Firma Cegelec Anlagen- und Automatisierungstechnik GmbH, Niederlassung Nürnberg, bekam den Gesamtauftrag für die Elektroinstallation mit einem Auftragswert von etwa 10 Millionen DM. Dieser Auftrag enthielt die gesamte Stromversorgung, die strukturierte EDV-Verkabelung, die Brandmeldeanlage und die Außenbeleuchtung. Für die Zugangskontrolle und die Telefonanlage wurde das Leitungsnetz aufgebaut. Cegelec setzte zeitweise bis zu 150 Mitarbeiter auf der Baustelle ein, um die Arbeiten termingerecht abzuwickeln. ELEKTROINSTALLATION • BELEUCHTUNG PLANUNG ELEKTRISCHER ANLAGEN Bild 3: Symbolübernahme mit »klick & lern« Bild 4: Schnittstelle DIALux/Relux Übernahme und Anpassung der CAD-Pläne Nachdem die Firma is den Planungsauftrag erhalten hatte, galt es zunächst die vorhandenen Pläne vom Planungsbüro zu überarbeiten. In vielen CAD-Systemen besteht der erste Bearbeitungsschritt darin, die übergebenen Pläne an das verwendete System anzupassen. Dazu gehört das Skalieren der Pläne. Dies heißt, die Architekten- oder Fachplanerpläne werden vergrößert oder verkleinert, damit die eigenen Symbole und Drucker- bzw. Plottereinstellungen passen. Nicht so im elcoCAD-System. Hier werden die Pläne eingemessen. ElcoCAD referenziert eine abgegriffene Maßkette und bildet daraus einen Faktor für die zukünftige Symbolgröße und die Massenermittlungen, also die Leitungs- und Trassenlängen. So wird sichergestellt, dass sowohl die Revisionspläne als auch Pläne, die dem Auftraggeber zur Freigabe überreicht werden, exakt so zurückgehen wie der Ausführende sie erhalten hat. Sie sind in der Darstellung unverändert und aufwändige Anpassungsarbeiten beim Auftraggeber entfallen (Bild 1, S. 36). Symbole mit Attributen per Mausklick übernehmen Der nächste Arbeitsschritt war die Aufbereitung der Symbole, die in den Plänen vom Auftraggeber, bzw. seinen Bevollmächtigten – dem Fachplaner – eingepflegt wurden. In jedem auf dem Markt be- findlichen System hätte dies bedeutet, die vorhandenen Symbole entweder zu löschen oder als so genanntes »XREF« zu hinterlegen und dann die jeweils systemeigenen Symbole neu darüber zu platzieren. Dies ist mit einem sehr hohen Arbeitsaufwand verbunden. Mit elcoCAD R4 bestanden dieses Problem nicht. Die Funktion »klick & lern« ermöglicht elcoCAD R4 ein schnelles und einfaches Lernen der Fremdsymbole. Mit einem Mausklick werden die Symbole identifiziert, in die Stammdatenbank überführt und stehen für die weitere Bearbeitung und Auswertung zur Verfügung (Bild 2, S. 36). Dabei werden nicht nur die reinen Symbole in die Stammdatenbank überführt, es werden alle relevanten Daten wie Layer, Attribute etc. mit übernommen. Der Anwender kann so im Standard der Ursprungszeichnung arbeiten. Nebeneffekt, der Auftraggeber kann nach Fertigstellung der Pläne nicht unterscheiden, welche Symbole mit seinem System und welche Symbole mit elcoCAD eingepflegt wurden. Gerade im Hinblick auf Facility-Management-Systeme ist dies ein großer Vorteil. Kundenvorgaben für spätere Auswertungen können leicht und ohne zusätzlichen Aufwand erfüllt werden (Bild 3). den an DIALux/Relux übergeben. Dort wurde die Berechnung durchgeführt und die Leuchtenanzahl samt Positionskoordinaten über die bidirektionale Schnittstelle zurück in die Zeichnung übergeben (Bild 5, S. 38). Stromkreise zuordnen Da für dieses Projekt Stromlaufpläne vorhanden waren, wurden die Daten der Stromlaufpläne – entgegen der normalen Vorgehensweise – direkt in den »Kabelmanager« von elcoCAD R4 übergeben (Bild 6, S. 38). Die Stromkreisbezeichnungen wurden so automatisch an die einzelnen Symbole platziert. Die Stromkreise mussten nun noch in Gruppen aufgeteilt werden. Mit einer entsprechenden Funktion wurden die Schaltgruppen gekennzeichnet. Die »Verkabelung« erfolgte durch einfaches Anklicken mit der Maus: Ein Stromkreis wird gewählt und die zugehörigen Symbole werden dann per Mausklick hinzugefügt. So konnte bereits beim Erfassen die Höhe der Anschlussleistung automatisch kontrolliert werden. Gleiches war Vielfältige Beleuchtungsberechnungen Nachdem die Symbolübernahme abgeschlossen war, mussten die einzelnen Räume auf ihre Vorgaben bezüglich der normgerechten Beleuchtungswerte überprüft werden. Dazu stehen in elcoCAD R4 drei Funktionen zur Verfügung: eine überschlägige Berechnung nach dem Wirkungsgradverfahren, eine exakte Berechnung mit »DIALux« und/oder »Relux«. Da die Arbeitsstättenrichtlinien für die einzelnen Arbeitsbereiche die Vorgaben sehr streng regeln, wurden die Beleuchtungsberechnung für das DLZ Möckmühl mit DIALux/Relux durchgeführt (Bild 4). Aus der Architektur wurden soweit vorhanden die Raumpolygone ausgelesen bzw. erfasst. Die Raumabmessungen wur- de 4/2002 – 37 ELEKTROINSTALLATION • BELEUCHTUNG PLANUNG ELEKTRISCHER ANLAGEN im selben Schritt für die maximale Leitungslänge und Anzahl von Geräten – z.B. maximal 12 Leuchten pro Stromkreis für die Notbeleuchtung – möglich. Die so gewonnenen Stromkreisdaten wurden direkt aus dem Kabelmanager an das System »elcoPower« übergeben. Dort konnte eine ausführliche Berechnung der selektierten Kabel und Leitungen durchgeführt werden. Neben der reinen Spannungsfallberechnung wird der Kabeltyp (Kurzschlussfestigkeit) und die einzelnen Sicherungen auf Selektivität geprüft. Diese Daten können in einer umfangreichen Dokumentation ausgegeben werden. Die Berechnungsergebnisse gingen zurück an elcoCAD R4 und wurden anschließend in Bild 5: Übernahme von Leuchtenanzahl und Positionskoordinaten aus DIALux/Relux Bild 6: Kabelmanager den Kabelmanager eingepflegt. Die so korrigierten Kabeldaten wurden später für die Massenermittlung, die Trassenbelegung und die Kabelzuglisten verwendet. W W W EB EG EISER Weitere Infos zum Thema: • www.elcosystem.de Ein Service von »de« www.online-de.de) 38 – de 4/2002 Bild 7: Automatisch erzeugte Kabelzuglisten sparen Zeit und vermeiden Fehler Trassen festlegen und LVPositionen verknüpfen Die Trassenplanung wurde weitgehend vom Fachplaner vorgegeben. Durch einfaches »Linienzeichnen« und anschließender Parametrisierung war es möglich, schnell die zusätzlichen Trassen zu konstruieren und bestehende Trassen zu ändern. ElcoCAD legt dabei automatisch die notwendigen Formteile fest. Für Abstimmarbeiten (Kollisionsprüfungen) mit der HKLSPlanung bestand sogar die Möglichkeit die Trassen in 3D generieren zu lassen. So wird sichergestellt, dass in der Zeichnung immer die tatsächlichen Trassengrößen mit ihrer richtigen Lage und vor allem kollisionsfrei eingezeichnet sind. Um die Massen der Ausführungsplanung mit den Massen des Auftrags-LVs vergleichen zu können, wurden die in der Zeichnung platzierten Symbole mit den LV-Positionen per »Verknüpfungs-Manager« verbunden. Dazu wurde das Auftrags-LV per GAEB-Schnittstelle in das Programm »QuantiSoft« eingelesen. Für gleichartige LV-Positionen in verschiedenen Plänen bzw. Teilplänen konnte durch »Kopieren aus Projekt« eine einmal zugewiesene LV-Position mehrfach übernommen werden. Für einen kontinuierlichen Arbeitsfluss auf der Baustelle und der Kontrolle der tatsächlich verlegten Kabel und Leitungen wurden für die Werkplanung Kabelzuglisten gefordert. Mit automatisch generierten Listen wurde sowohl Arbeitszeit gespart als auch Fehler vermieden. Für die generierten Kabelzuglisten wird in elcoCAD R4 an jedes Symbol eine so genannte Kabelzugadresse geschrieben. Durch diese Adresse sind die Elemente jederzeit eindeutig identifizierbar. Zusätzlich erhält der Monteur eine Vorgabe für das Aufmaß (Bild 7). Bei den gewünschten Gerätelisten verhält es sich ebenso. Hier wurden für jeden Stromkreis bzw. jede Linie in Gerätelisten aufgeführt, welche Geräte (Schalter, Steckdosen, Leuchten, Brandmelder etc.) in welchem Raum angeschlossen sind. Abschließend wurden die Verkabelungsschemata der verschiedenen Verkabelungssysteme automatisch aus den Installationsplänen generiert. Fazit Insgesamt wurden für die Elektroinstallation etwa 31 Zeichnungsdateien mit 57 Plänen verarbeitet, was einer Papierfläche von ca. 80 m2 entspricht. Die gesamte Abwicklung von Auftragserteilung bis Übergabe an den Kunden betrug nur ca. 6 Monate. Gerade bei Bauvorhaben dieser Größenordnung ist es unabdingbar, dass die verwendete Software das Ändern von Plänen einfach und komfortabel ermöglicht. Die notwendigen Kontrollausgaben, z. B. Kabelzuglisten, Massenauswertungen etc. müssen sich automatisch aus den CAD-Daten generieren lassen, ohne dass dazu Verknüpfungen neu erstellt werden müssen oder sonstige Anpassungen notwendig sind. Gerade im Bereich des Facility-Managements muss ein professionelles CAE/CAD-Werkzeug unabhängig von eigenen CADStandards arbeiten. 왏 GEBÄUDETECHNIK BRANDMELDEANLAGEN Rauchmelder schützen Haushalte JOSEF VON STACKELBERG Jährlich führen Unachtsamkeit oder defekte Leitungen zu 200 000 mehr oder minder großen Bränden in privaten Haushalten. Die meisten Menschen unterschätzen oder verdrängen die Brandgefahr in ihren Behausungen. Dabei führt die Installation eines einfachen Rauchmelders schon zu einer erheblichen Verringerung des Brandrisikos, wie Statistiken aus anderen Ländern zeigen. gesunken. Den Hintergrund bildet eine gesetzliche Regelung, mindestens einen Rauchmelder in jeder Wohnung zu installieren. Ähnlich verhält es sich in Großbritannien. Hier schreibt das Gesetz seit 1992 vor, alle neuen Gebäude mit mindestens einem Rauchmelder pro Etage auszurüsten. Die meisten Rauchmelder sind batteriebetrieben, leicht montierbar und nicht größer als eine Kaffeetasse. Sie befinden sich an der Decke in der Raummitte eines Brandursache: Sorglosigkeit Brandtote sind Rauchtote Die meisten Feuer beginnen mit einer Schwelbrandphase, in der sich die Räume schnell mit Rauch füllen. 95 % der »Brandto- Bild 1: Unachtsamkeit und Sorglosigkeit gehören im Haushalt zu den häufigsten Brandursachen ten« sterben an den Folgen einer Rauchvergiftung, da Brandrauch hauptsächlich Kohlenmonoxid und Kohlendioxid enthält, welche erstickend wirken. Bereits das Verschwelen von 100 g »SchaumgumDipl.-Ing, Josef von Stackelberg, Redaktion »de« Quelle: Trox Der sorglose Umgang mit offenem Feuer, vergessene eingeschaltete Geräte, z. B. Bügeleisen oder Herdplatten, technische Defekte sowie das Einschlafen beim Rauchen sind die häufigsten Brandursachen (Bild 1). Kinder und Jugendliche lösen dabei jeden dritten Brand aus. In der Nacht ist die Gefahr am größten. 70 % der Brandopfer verunglücken nachts, die meisten davon in den eigenen vier Wänden. Der Grund liegt darin, dass tagsüber ein Brandherd schneller entdeckt wird, während nachts auch der Geruchssinn schläft und der Brand die Opfer im Schlaf überrascht. Bild 2: Das Fotoelement empfängt nur dann Lichtsignale, wenn Rauch den Lichtstrahl streut und reflektiert mi« (= aufgeschäumtes weichplastisches Polymerisat) reicht aus, um ein 100 qm großes Zimmer mit tödlichem Brandrauch zu füllen. Laut einer Statistik der Feuerwehren bleiben nach Ausbruch eines Brandes ca. vier Minuten zur Flucht, eine Rauchvergiftung kann aber bereits nach zwei Minuten tödlich sein. Ein Rauchmelder warnt rechtzeitig vor der Gefahr, noch bevor sich die tödlichen Rauchkonzentrationen gebildet haben, und ermöglicht auf diese Weise lebenswichtige Sekunden zur Rettung. Aus diesem Grund haben sich Rauchmelder als wesentlicher Bestandteil des vorbeugenden Brandschutzes durchgesetzt. Gesetzgebung in anderen Ländern In den US-amerikanischen Haushalten sind mindestens 93 % der Haushalte mit Rauchmeldern ausgestattet, die Zahl der Brandtoten ist dadurch um bis zu 40 % Zimmers. Als Mindestausstattung gilt ein Rauchmelder pro Wohnung und Etage, am besten im Flur. Ein optimaler Schutz ist gewährleistet, wenn ein Rauchmelder in jedem Zimmer und auf dem Flur installiert ist. Eine Ausnahme für optische Rauchmelder bilden Räume, in denen Wasserdampf oder eine hohe Staubbelastung vorkommen können. Empfehlenswert sind batteriebetriebene Rauchmelder, weil sie auch bei Stromausfall funktionsfähig bleiben. Den bevorstehenden Batterietausch signalisiert ein regelmäßig wiederkehrender Warnton. Der Rauchmelder sollte auch über eine Prüftaste verfügen. Außerdem benötigt der Rauchmelder eine frei zugängliche Messkammer, damit der Rauch von allen Seiten eindringen kann. Optische Raucherkennung Die Sensoren arbeiten nach dem optischen Prinzip, d. h., ein Lichtsender erzeugt in der Mess- de 4/2002 – 39 GEBÄUDETECHNIK BRANDMELDEANLAGEN Bild 3: Der »Argus« von Merten lässt sich über die Vernetzungsklemme mit bis zu 40 weiteren Rauchmeldern verbinden kammer des Rauchmelders regelmäßig Lichtimpulse, die im Normalzustand nicht auf die Fotolinse treffen (Bild 2). In die Messkammer eingetretener Rauch streut die ausgesendeten Lichtstrahlen und lenkt sie auf die Fotolinse ab. Das auf diese Weise erzeugte Rauchsignal löst den Alarmton aus. Im Vergleich zu Produkten, die oft erst bei einer Rauchkonzentration von 30 % den Alarm auslösen, sprechen VdS-geprüfte Melder konstant bei 1,1 % Rauchdichte im Raum mit einer vom VdS geforderten max. Toleranz von 0,1 % Abweichung an. Qualitätsmelder lösen zudem durch Insekten- und Lichtschutz und moderne Auswertelogik kaum Fehlalarme aus. Verbraucher sollten deshalb zur Orientierung auf Rauchmelder achten, die das Prüfzeichen des VdS tragen. Beratung inklusive Der Elektrofachhandel, Sicherheitsunternehmen und Brandschutzfirmen bieten Rauchmelder an. Dort finden Verbraucher auch im Bedarfsfall die nötige Beratung, falls sie die Rauchmelder einzelner Stockwerke vernetzen oder über Funk drahtlos verbinden wollen. Auch die Ansteuerung eines Telefonwählgerätes, z. B. zur Benachrichtigung über Mobilfunk oder zur Alarmierung eines Sicherheitsdienstes, ist möglich. Funkübertragung Signalübertragungsanlagen, die nur kurze Entfernungen mit Funk überbrücken, die für die Signalübertragung den Träger nur kurze Zeit belegen und für die keine Einzelanmeldungen erforderlich sein sollen, benutzen u. a. Frequenzbänder im Bereich von 433 MHz, für Anwendungen der Sicherheitstechnik steht auch das 868-MHzBand zur Verfügung. Quelle: www.hekatron.de Bild 4: Die Messkammer der Heimrauchmelder von Detectomat ist die gleiche wie in den Industriemeldern Rauchmeldesystem über Funk Für vorbeugenden Brandschutz sind vor allem optische Rauchmelder geeignet, die ein VdS-Prüfzeichen erhalten. Jeder Argus-Rauchmelder von Merten, Gummersbach, ist mit einer Batterie ausgestattet und damit unabhängig vom Stromnetz. Falls ein Rauchmelder allein nicht ausreicht, um die Wohnung zu sichern, gibt es modular aufgebaute Rauchmeldersysteme. Das Basisgerät Argus lässt sich über die integrierte Vernetzungsklemme mit bis zu 40 weiteren Rauchmeldern über eine Zweidrahtleitung verbinden (Bild 3). Das zugehörige bidirektionale Funkmodul baut ein System auf drahtloser Basis auf. Für bereits installierte Rauchmeldersysteme besteht die Möglichkeit der Nachrüstung ohne Installationsaufwand. Jedes Funkmodul verfügt über Sender und Empfänger, W W W EB EG EISER Weitere Infos zum Thema: • www.rauchmelderlebensretter.de • www.trox.de • www.hekatron.de • www.merten.de • www.detectomat.de • www.jung.de Ein Service von »de« (www.online-de.de) 40 – de 4/2002 GEBÄUDETECHNIK BRANDMELDEANLAGEN so dass keine zusätzliche Zentrale als Alarm gebender Empfänger erforderlich ist. Stattdessen lösen alle über Funk vernetzten Rauchmelder Alarm aus, sobald Rauch in einem Raum festgestellt wurde. Ein Brand, der z. B. im Keller entsteht, weckt auch die im Dachgeschoss schlafende Familie vor der Gefahr. Die Benutzung des speziell reservierten Funkbandes bei 868 MHz schließt Störungen durch andere Funksignale für Argus Rauchmelder aus (siehe Kasten »Funkübertragung«). Heimrauchmelder für mobile Anwendung Der Heimrauchmelder von Detectomat, Niendorf, verfügt neben dem zyklischen automatischen Selbsttest, dem manuellem Selbsttest und der Messkammertechnik der VdS-zugelassenen Industriemelder mit Insektenund Lichtschutz über eine unabhängige Stromversorgung mit einer 9-VBlockbatterie, deren Lebensdauer bei ca. zwei Jahren liegt – der Batteriewechsel wird rechtzeitig über einen Zeitraum von 30 Tagen akustisch angezeigt (Bild 4). Auf diese Weise lässt sich der Melder im Urlaub auch im Hotelzimmer, Wohnwagen oder Boot einsetzen. Um die Entstehung eines Brandes von einem zentralen Punkt aus registrieren zu können, sind die Funkmelder von Detectomat mit einem Funkmodul für das 433MHz-Band versehen. Die FunkBild 5: Der Rauchmelder von alarmeinheit passt in jede 230Jung ermöglicht die Vernetzung V-Steckdose. Insgesamt lassen mit bis zu 40 weiteren Rauchsich bis zu 20 Melder zusammeldern menschalten. Heimrauchmelder für Vernetzung Der Rauchmelder von Jung, Schalksmühle, arbeitet als optischer Rauchmelder nach dem Streulichtprinzip. Auf diese Weise erkennt er frühzeitig und zuverlässig sowohl Schwelbrände als auch offene Brände und aktiviert das eingebaute Tonsignal. Bei nachlassender Leistung erfolgt eine Warnung über ein Lichtund Schallsignal. Der eingebaute Taster dient der Funktionsprüfung. Mit einem Zusatzmodul lassen sich bis zu 40 Rauchmelder miteinander vernetzen (Bild 5). Das Zusatzmodul gibt die Alarmmeldung eines Gerätes an alle angeschlossenen Rauchmelder weiter. Fazit Brandschutz, insbesondere für Wohnungen, beginnt im Kleinen, also im Melden eines eben entstehenden Brandes. Neben der Steigerung des Bewusstseins für die potenziellen Gefahrenquellen besteht die Möglichkeit, mit relativ einfachen Mitteln ein umfassendes Meldesystem aufzubauen. Insbesondere die Vernetzung durch Funkmodule hält den Installationsaufwand in Grenzen und verringert doch das Risiko, ein unvorhergesehenes Feuer zu spät zu bemerken. 왏 de 4/2002 – 41 GEBÄUDETECHNIK BRANDMELDEANLAGEN Angepasster Brandschutz Vom Schranklöschsystem zum Gebäudeschutz JOSEF VON STACKELBERG Ein Brandschutzsystem besteht mindestens aus der Brandmeldeanlage sowie im kommerziellen und industriellen Bereich meistens aus einem oder mehreren Fluchtwege-, Rauchschutz-, Lösch- und Entrauchungssystemen. Der Beitrag beschreibt einmal ein autarkes Schranklöschsystem und stellt eine umfangreiche Anlage für komplette Gebäudekomplexe gegenüber. Schranklöschsystem schützt Elektronikschränke Steuerungs-, IT- und Netzwerkschränke gehören mittlerweile zu den wichtigsten und zugleich empfindlichsten Einrich- Bild 1: Das Schranklöschsystem »Detex« von Wagner gibt es als Aufsatzgerät oder als 19-Zoll-Einschub für die Sicherung von bis zu fünf Schränken tungen im Unternehmen. Sie verwalten den internen und externen Datenfluss, schützen als Telekommunikationsschränke weltweite Verbindungen, steuern Fertigungsprozesse und regeln häufig auch die gesamte Energieversorgung. Trotz ihrer großen Bedeutung kommt es immer wieder vor, dass diese Schränke entweder gar nicht oder nur unzureichend in bereits bestehende Sicherheitskonzepte eingebunden sind. Der Grund liegt meist darin, dass sie sich dezentral an den Orten im Unternehmen befinden, wo sie ihrer Funktion gemäß am effektivsten stehen. Mit ihren elektronischen Baugruppen, Verkabelungen und Klemmen stellen die Einheiten jedoch eine gefährliche Brandquelle dar. Die möglichen Folgen sind Datenverlust, Netzwerkausfall oder ProduktiDipl.-Ing. Josef von Stackelberg, Redaktion »de« 42 – de 4/2002 onsstillstand. Ihre Zerstörung führt für jedes Unternehmen innerhalb kürzester Zeit zu ernsthaften, wenn nicht sogar zu Existenz gefährdenden Konsequenzen. Eine effektive Möglichkeit, unabhängig vom Aufstellungsort des Elektronikschrankes und vom Vorhandensein bzw. Umfang eines Brandschutzsystems den Schaltschrank zu schützen, stellt ein Schranklöschsystem, z. B. Detex von Wagner Alarm- und Sicherungssysteme, Langenhagen, dar. Das System erkennt und löscht einen Brand schnell und zuverlässig genau dort, wo er entsteht. Detex eignet sich für alle Schaltschranktypen. Es ist als Aufbau- oder 19-Zoll-Einschubvariante mit 3 HE lieferbar und kann bis zu fünf Schränke schützen (Bild 1). phase erkennen kann und zum frühest möglichen Zeitpunkt einen Alarm auslöst. 2. Stufe: Automatische Systemabschaltung: In einem zweiten Schritt schaltet Detex den defekten Schrank stromlos, entzieht auf diese Weise dem entstehenden Brand die nötige Stützenergie und verhindert dadurch eine Brandausdehnung sowie die weitere Schädigung der empfindlichen Elektronikkomponenten. 3. Stufe: Löschen: Zeitgleich löst das Gerät den Löschvorgang aus. Das dabei verwendete Löschgas wirkt schnell und effektiv. Die empfindlichen technischen Anlagen und Elektronikkomponenten bleiben durch die rückstandsund korrosionsfrei löschenden Gase unbeschädigt. Wagner bietet vier verschiedene Löschgase an. Je nach Wunsch bzw. Anwendungsfall des Kunden sowie nach Anzahl und Größe der zu schützenden Schränke kann dieser zwischen den Löschgasen Stickstoff, Argon, FM200TM und Kohlendioxid wählen. Detex ist so konzipiert, dass eine Integration in komplexe Sicherheitskonzepte jederzeit problemlos möglich ist. Maßgeschneiderter Brandschutz aus einer Hand Wirtschaftlichkeit und hoher Nutzungsgrad bestimmen heute die Gebäudearchitektur. Deren Bild 2: Die Umnutzung eines Gebäudes, hier entsteht aus der Lagerhalle des Erdgeschosses ein Schauraum, aus den Großraumbüros der oberen Etagen werden Einzelbüros und Versammlungsräume, lässt sich mit der Familie 8000 der Brandschutzcomputer von Esser einfach bewerkstelligen Dreistufige Funktionsfolge Die Kombination aus Detektions- und Löscheinheit wirkt in drei Stufen. 1. Stufe: Frühe Raucherkennung: Ein integriertes aktives Rauchansaugsystem überprüft kontinuierlich die Luft im geschützten Schrank. Der Vorteil liegt darin, dass das Gerät den Brand bereits in der Entstehungs- technische Systeme müssen daher hohe Integrationsfähigkeit, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit auf lange Sicht bieten. Die Brandmelde-Computer der Serie 8000 von Esser, Neuss, erfüllen diese Anforderung insofern, dass sie ein Konzept darstellen, welches zuverlässigen Brandschutz mit der flexiblen und betriebssicheren Ringbustechnologie für kleine, mittlere und große Objekte GEBÄUDETECHNIK BRANDMELDEANLAGEN realisiert. Damit steht für die vielfältigsten Einsatzzwecke immer der passende Funktionsumfang zur Verfügung. Die Serie 8000 bietet Anschlussmöglichkeiten für unterschiedliche Meldertechniken, z. B. lassen sich alle Einkriterienmelder, vor allem aber die Multisensormelder für größtmöglichen Rundumschutz anschließen. Bedarfsgerecht ist auch das Lieferkonzept. Die Familie der kompakten BMZ 8000 C umfasst eine Reihe vorkonfigurierter Zentralen. Bei den modularen Computern BMZ 8000 M und BMZ 8008 entstehen maßgeschneiderte Lösungen durch das Baukastensystem. Das Prinzip der dezentralen Intelligenz erhöht den Störabstand auf dem Ringbus durch den Einsatz sehr niedriger Baudraten. Die maximale Anzahl der Busteilnehmer liegt bei 127, die Menge ist auch nach der Inbetriebnahme innerhalb dieser Grenze veränderbar. Das Esserbus-Kopplerkonzept bietet die Verdrahtung sparende Installation von Steuerungen und zusätzlichen Eingänge dort, wo sie erforderlich ist. Das Essernet bietet die flexible Verkettung aller Sicherheitsbausteine eines großflächig angeleg- Flexibilität durch freie Konfigurierbarkeit Freie Konfigurierbarkeit ist ein Merkmal aller Computer der 8000er Serie. Auf diese Weise bieten sie während der Planung und auch bei späterer Nutzungsänderung größtmögliche Flexibilität. Eine Einheit kann immer aus mehreren Einzelmodulen bestehen und realisiert viele erdenklichen Objektgegebenheiten. Der spätere Systemausbau, z. B. bei Änderung der Brandschutzanforderungen, erfolgt gleichermaßen wirtschaftlich (Bild 2). Planungsfreiheit durch Netzwerktechnik Auch bei schwierigen Objektanforderungen stehen mit dem »esserbus« und dem »essernet«, einem für Sicherheitsanwendungen entwickelten Ringbussystem, alle Möglichkeiten für umfassende Sicherheit und Planungsfreiheit zur Verfügung. Komplexe Brandschutzaufgaben über mehrere Etagen oder weite Strecken bis zu 2 km Kabellänge übernimmt der Esserbus. Isolatoren in jedem Melder sorgen für Betriebssicherheit auch während eines Kurzschlusses auf dem Bus. W W W EB EG EISER Weitere Infos zum Thema: • www.wagner.de • www.esser-security.de Ein Service von »de« (www.online-de.de) mit mehr als 512 Brandmeldern und bis zu 40 Esserbus-Ringleitungen, also Hotel-, Industrieund Bürokomplexe oder Klinikzentren (Bild 3). Außerdem verfügt er zur Herstellung von Sicherheit mittels Redundanz über eine zweite Prozessoreinheit. Der Brandmelde-Computer 8000 M bildet die Zentrale für mittlere Objekte. Für bis zu fünf Esserbus-Ringleitungen und 512 Brandmelder erfüllt er alle Anforderungen nach VdS und stellt die Ausstattungsgrundlage für kleine und mittlere Industrieobjekte, Verwaltungs- und Bürogebäude sowie Hotels dar. Die kostengünstige Zentrale 8000 C leistet in kleineren Objekten den Brandschutz in Kindergärten, Autohäusern oder Ausstellungsgalerien mit bis zu zwei Esserbus-Ringleitungen und bis zu 254 Brandmeldern. Fazit Bild 3: Der 8008 stellt die Kapazitäten für bis zu 40 Ringleitungen und mehr als 512 Brandmelder zur Verfügung ten Brandschutzkonzeptes. Mehrere Zentralen sowie Anzeigeund Alarmierungsgeräte bilden ein hierarchiefreies Netz von bis zu 31 Teilnehmern. Abiga, das Bedienfeld für integrierte Gefahrenmeldeanlagen, kann zudem sowohl Einbruchmelde- als auch Brandmelde-Computer steuern. Flexibilität in der Funktion und im Aufbau ist eine wichtige Eigenschaft für Systeme, die von Beginn an in einem Gebäude enthalten sind und alle Veränderungen im Lauf des Gebäudelebens mit tragen sollen. Diese Eigenschaften bietet ein dezentrales Brandschutzsystem, z.B. die dargestellte Serie 8000 von Esser, im Bedarfsfall unterstützt von den autarken Brandlösschsystemen von Walter. 왏 Installation, Inbetriebnahme und Wartung Die Brandmelde-Computer der Serie 8000 erkennen automatisch die Verdrahtung der Ringleitung und vergeben daraus folgend selbständig die Adressen aller Busteilnehmer. Das erspart die separate Adresseinstellung und verringert den gesamten Montage- und Installationsaufwand. Dazu tragen auch die verfügbaren Programmierwerkzeuge und -hilfen bei. Die Programmierung erfolgt mittels PC, z. B. Notebook, direkt am Brandmelde-Computer. Drei Zentralen für ein Gesamtkonzept Der Brandmelde-Computer 8008 ist die universelle Zentrale für große Objekte. Er eignet sich besonders für Gebäudekomplexe de 4/2002 – 43 DATENTECHNIK • TELEKOMMUNIKATION SATELLITENEMPFANGSTECHNIK Digitaler Satellitenempfang Wachstumsmotor der Branche W.SCHÜRMANN Die wachsende Programmflut über das Fernsehen hat in den letzten Jahren zu einer ausgereiften und leistungsfähigeren Rundfunk- und Fernsehempfangstechnik geführt. Das Städtebild wird heute nicht mehr von einer Vielzahl von »Rechen« auf den Häuserdächern geprägt: Fernsehantennen aus den Sechzigern weichen heute immer mehr den modernen Satellitenschüsseln, die zudem weitaus leistungsfähiger als die althergebrachten Fernsehantennen sind. Im Folgenden wird der heutige Stand der Technik beschrieben. Digitale Technik im Vormarsch In der Vergangenheit, als nur wenige Programme verfügbar waren, wurden Gemeinschaftsantennenanlagen nur für eine geringe Übertragungsbandbreite ausgelegt. Heute müssen für die vollständige Nutzung des gesamten Angebotes von Hörfunk bis zur digitalen Multimediaanwendung die Satellitensignale im SAT-ZFBereich bis zur Steckdose geführt werden. Mit Hilfe der digitalen Übertragungstechnik wird die Anzahl der verfügbaren Fernseh- und Radiokanäle in Satellitensystemen gegenüber analoger Übertragung erheblich gesteigert. Eine Vielzahl neuer Spartenprogramme und weiterer Dienste sind hinzugekommen. Die individuelle Programmauswahl für den Zuschauer und Zuhörer wurde wesentlich erhöht. Zum anderen erlaubt die digitale Übertragung eine neue, sehr einfache Art der interaktiven Programmgestaltung. Mit der Unterstützung des elektronischen Programmführers EPG (Electronic Programme Guide) werden die verschiedenen Fernsehprogramme und weitere Dienste thematisch und zeitlich übersichtlich geordnet dargestellt. Eine Grundvoraussetzung für die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten der digitalen Übertragungstechnologie ist eine digitaltaugliche Parabolantenne, die, ausgestattet mit einem Universal Low Noise Blockconverter (LNB) Wolfgang Schürmann, Leiter Technisches Marketing, Astra-Marketing GmbH, Eschborn 44 – de 4/2002 für Einzel- oder Gemeinschaftsempfang, alle zukünftigen technischen Ansprüche erfüllt. Für den Empfang aller analogen und digitalen Dienste vom Astra-Satellitensystem müssen die Empfangs- zukünftig weitere Anwendungen realisierbar. Der Nutzer kann das gesamte digitale Free- und PayTV-Angebot abrufen, die analogen terrestrischen TV- und Radioprogramme empfangen und selbst Homeworking darüber betreiben. Darüber hinaus kann die Wohnungswirtschaft über dieses Netz ein Bewohner-Informationssystem installieren und es bis zum FacilityManagement ausbauen. Bisherige Empfangs- und Verteilstrukturen Bild 1: Satellitenempfangsanlage mit Universal Twin-LNB zum Anschluss von zwei Satellitenreceivern (z. B. analog und digital) Bild 2: Satellitenempfangsanlage mit Universal Quatro-LNB zum gleichzeitigen Empfang des oberen und unteren Bandes und mit Multischalter-System zur Auswahl der Bänder antennen mit einem UniversalLNB ausgestattet sein (Bild 1). Durch die Vernetzung jeder Wohnung mit einem TP-Kabel (Twisted Pair) und den Einbau eines Home-/Gebäudeservers sind In der Vergangenheit, als nur wenige Programme verfügbar waren, wurden Gemeinschaftsantennenanlagen nur für eine geringe Übertragungsbandbreite ausgelegt. Als kostengünstige Lösung wurde oft eine große Anzahl von Antennensteckdosen in Reihe geschaltet. Diese Baumverteilstrukturen mit ihren hohen Dämpfungen schränken heute Frequenzerweiterungen und damit verbunden die Einspeisung zusätzlicher Programme und Dienste über Satellit erheblich ein. Die vollständige Nutzung des gesamten Angebotes im Hörfunkund Fernsehbereich sowie Datendienste und Multimedia für private und professionelle Anwendungen lassen sich kostengünstig, einfach und umfassend nur realisieren, wenn die Satellitensignale direkt im SAT-ZF-Bereich von 950 bis 2 150 MHz bis zur Steckdose in der Wohnung geführt werden. SAT-ZF-Verteilung Das Prinzip der SAT-ZF-Verteilung besteht darin, alle Programme und Dienste jetzt und in DATENTECHNIK • TELEKOMMUNIKATION SATELLITENEMPFANGSTECHNIK Bild 3: Hausverteilnetz mit interaktiver Schnittstelle der Zukunft bis zum Teilnehmer zu führen und die Auswahl der Dienstleistungen uneingeschränkt dem Nutzer zu überlassen. Technisch bedeutet dies, dass man aus einem Gesamtübertragungsspektrum von mehr als 4 GHz die verschiedenen Polarisationsebenen und Frequenzbänder mit Hilfe von geeigneten Schaltkriterien individuell auswählen kann. Die jeweiligen Teilbänder im Frequenzbereich 950 bis 2150 MHz werden dann sternförmig über eine Leitung zum jeweiligen Teilnehmer übertragen. Der Nutzer besitzt in diesem Fall einen eigenen Sat-TV-Receiver, einen ADR-Receiver, eine SetTop-Box oder einen PC, der über die erforderlichen Schaltkriterien verfügt. im Brennpunkt der Satellitenempfangsantenne montiert ist. Der Universal-LNB ermöglicht den uneingeschränkten Empfang der gesamten verwendeten Bandbreite von 10,70 GHz bis 12,75 GHz. In diesem Frequenzbereich ist die Übertragung von analogen und digitalen Radio/TV-Programmen so- das obere Astra-Band mit einem 22-kHz-Schaltsignal vom digitalen Satellitenreceiver aus gesteuert. •Universal Twin-LNB Der Universal Twin-LNB besteht aus zwei Universal-LNBs in einem Gehäuse und ermöglicht somit den Anschluss von zwei Satellitenreceivern (z. B. analog und digital), welche unabhängig voneinander angesteuert werden können (Bild 1). •Universal Quatro-LNB Der Universal Quatro-LNB stellt eine optimale Lösung zum gleichzeitigen Empfang des unteren und oberen Bandes in Mehrteilnehmer-Anlagen dar. An den vier Ausgängen des LNB stehen die jeweiligen Polarisationsebenen H und V des unteren und des oberen Bandes fest zur Verfügung. Die Auswahl der Bänder erfolgt in einem Multischalter-System (Bild 2). •Universal Quad-LNB Der Universal Quad-LNB hat im Unterschied zum Quatro-LNB einen eingebauten Multischalter. Der Empfangstechnik Zur effektiven Frequenznutzung belegen Satelliten den ihnen zur Verfügung stehenden Frequenzbereich durch Polarisationsentkopplung doppelt. Sie nutzen sowohl die horizontale als auch die vertikale Polarisations-ebene. Auf der Empfangsseite sind die Low Noise Blockkonverter (LNB) so ausgelegt, dass sie beide Polarisationsrichtungen ebenfalls getrennt empfangen und dem Empfangsgerät (Receiver, Multischalter oder Kopfstelle der Kabelverteilanlage) in geeigneter Weise zur Verfügung stellen. Hierzu werden die Satellitensignale zunächst in eine Zwischenfrequenz umgewandelt, um in das normale Antennenkabel eingespeist werden zu können. Diese Frequenzumsetzung besorgt der LNB, der Bild 4: Integriertes Empfangs- und Verteilsystem (IES) wie Multimedia-Diensten enthalten. Bei der Installation von Neuanlagen und der Umrüstung bestehender Anlagen muss entsprechend dem Verteilanlagen-System eines der folgenden UniversalLNBs eingesetzt werden; • Universal Single-LNB Für den Einzelempfang von digitalen und analogen Programmen ist der Einsatz des Universal Single-LNB erforderlich. Beim Universal Single-LNB für den Einzelempfang wird das untere bzw. Quad-LNB wurde speziell zur Versorgung von maximal vier Teilnehmern konzipiert und ist somit besonders für die SAT-ZF-Versorgung in einem Einfamilienhaus geeignet. Kombiniertes Baum-SternNetz Neue Verteilstrukturen sollen grundsätzlich eine kombinierte Baum-Stern-Netzstruktur aufweisen. Diese flexible Netzstruktur lässt auch eine schrittweise de 4/2002 – 45 DATENTECHNIK • TELEKOMMUNIKATION SATELLITENEMPFANGSTECHNIK wählt wird (z. B. französische PayTV-Programme, die in Deutschland nicht abonnierbar sind, werden herausgefiltert). Programme des Satelliten Türksat oder auch Programme anderer Satelliten werden mit SAT-ZF/SAT-ZF-Umsetzer in eine andere Frequenzlage versetzt, die direkt in die zuvor gewählte Frequenzlücke eingefügt wird. Am Sammelfeld stehen jetzt sowohl die direkt zugeführten Astra-Programme als auch die fremdsprachigen umgesetzten Programme zur Verfügung, um ins Verteilnetz eingespeist zu werden. Twisted-Pair-Verteilnetz Bild 5: Einspeisung von fremdsprachigen Programmen Nachrüstung der Gemeinschaftsantennenanlage im Zuge von Umbau- und Renovierungsarbeiten zu. Dabei werden die zwei Polarisationsebenen und die beiden Astra-Bänder in der SAT-ZF als Primärversorgung über vier separate Koaxialkabel geführt. Dieses vorgeschaltete Baumnetz lässt sich als Grundversorgung entweder auf dem Dachboden, im Keller einer Wohnanlage oder im Treppenhaus zwischen den Stockwerken verlegen. Grundsätzlich müssen alle verwendeten Bauteile und Kabel für eine Übertragungsbandbreite bis mindestens 2 150 MHz ausgelegt sein. Je nach Anzahl der Teilnehmer werden entsprechende Multischalter eingesetzt, die über eine sternförmige Verteilung jede einzelne Steckdose separat versorgen (Bild 3). Integriertes Empfangs- und Verteilsystem (IES) Dieses Verteilsystem bietet dem Nutzer den Zugang zu den Zubringersystemen Satellit, Kabel und Terrestrik immer auf der Basis der breitbandigen BaumSternnetz-Struktur (Bild 4). Z. B. werden bestehende Verteil- und Kommunikationsstrukturen, wie Kabel, Terrestrik und auch Telefon als Rückkanal weiter genutzt und durch gemeinschaftlichen Satellitenempfang ergänzt. Somit steht ein breitbandiges Frequenzangebot mit allen Diensten von 5 bis 2 150 MHz zur Verfügung. Für die Neuinstallati- 46 – de 4/2002 on ist dieses IES-Breitband-Verteilsystem unbedingt zu empfehlen, um den Zugang zur digitalen Kommunikation sicherzustellen. Diese umfasst Radio- und Fernsehprogramme, Dienste, Datenübertragungen sowie Multimedia. Je nach Bedarf an Programmund Dienstevielfalt werden die Signale von bis zu drei Parabolantennen in das Verteilnetz eingespeist. Die meisten Programme/ Dienste werden über Astra zur Verfügung gestellt. Mit diesem IES-Kopfstellenkonzept steht zugleich ein riesiges internationales Programmangebot zur Verfügung, welches flexibel und je nach Bedarf der Bewohner gestaltet werden kann. Einspeisung von fremdsprachigen Programmen Um im Bedarfsfall für jede IESAnlage eine individuelle Programmversorgung auch für fremdsprachige Inhalte sicherzustellen, können die hierfür gewünschten Programme – ebenfalls in SAT-ZF – ausgewählt und frequenzversetzt eingespeist werden. Beispiel: Mit dem 4-KabelBackbone-System (Bild 5) gelangt der Leiter (unteres Band horizontal und vertikal sowie oberes Band horizontal) direkt ins Verteilnetz. Die SAT-ZF-Signale vom Universal-LNB für den AstraEmpfang (oberes Band vertikal) durchlaufen einen Bandpassfilter, bei dem eine Frequenzlücke ge- Neben dem traditionellen Koaxialkabel sollte jede Wohnung zusätzlich mit einem hochwertigen Datenkabel gemäß Kategorie 5 (Kat 5-Kabel, Twisted Pair) versorgt werden. Diese Installation ermöglicht erweiterte TK-Anwendungen und stellt im Rahmen von IES eine wichtige Voraussetzung für gebäudeinterne MultimediaServer oder externe Multimedia- Bild 6: Multimedia-Schnittstelle: eine Kombination aus Antennensteckdose und Telefonsteckdose Anwendungen dar. Darüber hinaus wird damit der Rückkanal für mit Modem ausgestattete Digitalreceiver und PCs realisiert. Multimedia-Schnittstelle Die Kombination aus Antennen- und Telefonsteckdose ist die Schnittstelle für den Anschluss an die Multimediawelt (Bild 6). Über die Antennensteckdose werden breitbandige Signale (TV-Bilder, Daten usw.) verteilt, die von Satelliten oder durch das BK-Netz zugeführt werden. Die Telefonsteckdose hat gleich mehrere Funktionen: Erstens stellt sie die sog. Rückkanaltauglichkeit sicher, DATENTECHNIK • TELEKOMMUNIKATION SATELLITENEMPFANGSTECHNIK nutzer können diese dann ohne Zusatzkosten abrufen (Bild 7). Messtechnik und Fehlerdiagnose Digital- und Multimediatechnik stellen höhere Anforderungen an die Messtechnik als bisher bei der Einrichtung und Entstörung der Satelliten-Empfangsantennen und der Heimempfänger. Entsprechendes Fachwissen und hochwertige Messgeräte bei der Installation sind Voraussetzungen. Bild 7: Multimedia-Anwendungen für die Wohnungswirtschaft Bild 8: Unterschied der Empfangsqualität bei analogem und digitalem Empfang in Abhängigkeit von der Antennenausrichtung C/N Signal-Rauschabstand Der hochfrequente Signal/ Rauschabstand im Übertragungskanal wird durch den Wert C/N in dB angegeben. C/N (Carrier/Noise Ratio = Signal-Rauschabstand) ist die Pegeldifferenz zwischen Träger und Rauschen. Der direkt gemessene Pegel ist für die Qualität eines Empfangssignals nur bedingt aussagefähig. Optimaler Empfang ist bei C/N-Werten von mehr als 12 dB (Einzelempfangsanlage) gewährleistet. Bei Gemeinschaftsempfang muss der C/NWert größer als 16 dB sein. Den Unterschied der Empfangsqualität bei analogem und digitalem Empfang in um Daten vom Endgerät, z. B. einem Digital-Receiver, zum jeweiligen Programmanbieter zu transportieren. Zweitens bietet sie somit in Zukunft den Anschluss an einen hausinternen Medien-/Gebäudeserver. Für neue und lokal operierende TelekommunikationsDienstleister bietet sich ein direkter Kundenzugang und damit die Möglichkeit, neue und/ oder konkurrierende Angebote zum bisherigen TK-Provider bereitzustellen. Medien-/Gebäudeserver Durch die Vernetzung jeder Wohnung mit einem TP-Kabel und den Einbau eines Home-/Gebäudeservers sind zukünftig weitere Anwendungen realisierbar. Sie erstrecken sich von interaktiven Multimediaanwendungen, wie z. B. Info- und Überwachungssystemen, abrufbarem Nebenkostenkontostand, elektronischen Mieterzeitungen, Videoclips, Audio/Video-on-demand, E-Commerce regional/überregional, Offline-Internet, Notruf und Hilfeanforderung bis hin zu Facility-ManagementAnwendungen. Der Medien-/Ge- Bild 9: Einfluss der LNB-Einstellung auf die Entkopplung der orthogonalen FM-modulierten Spektren bäudeserver stellt als Zwischenspeicher Datenkapazitäten zur Verfügung, die sowohl für externe Anbieter abrufbar sind als auch für interne Anwender genutzt werden können. Der Immobilienverwalter kann z. B. eine elektronische Mieterzeitung oder ergänzende Mieterinformationen auf dem Gebäudeserver ablegen. Die Wohnungs- Abhängigkeit von der Antennenausrichtung zeigt Bild 8. Ein Beispiel zur Ermittlung des C/N-Wertes: Zunächst ist die Parabolantenne nach oben in Richtung Norden zu klappen. Danach misst man den Grundrauschpegel und richtet die Antenne auf die korrekte Orbitalposition 19,2° Ost aus, um den maximalen Empfangspegel zu erhalten. de 4/2002 – 47 DATENTECHNIK • TELEKOMMUNIKATION SATELLITENEMPFANGSTECHNIK Kleines Lexikon: Bitfehlerrate Qualitätsmaß in digitalen Übertragungssystemen, die Anzahl der fehlerhaft empfangenen Bits gibt die Güte des Übertragungssystems an. Carrier/Noise-Ratio Pegeldifferenz zwischen Träger und Rauschen. Träger: Signalfrequenz, auf der das Nutzsignal aufmoduliert ist und dem Empfänger zugesandt wird. Rauschen: Summe der Störsignalfrequenzen DECT Abk.: Digital European Cordless Telecommunications, Standard für Schnurlostelefonie EPG Electronic Programme Guide, elektronische Programmzeitschrift, eine Navigationshilfe im digitalen Fernsehen Facility-Management Gebäudemanagement, Verwaltung und Versorgung von technischen Anlagen und Einrichtungen in Gebäuden und Grundstücken Interferenz Überlagerung mehrerer elektromagnetischer Wellen, führt zur Auslöschung oder Verstärkung eines Signals an einem bestimmten Punkt im Raum Kreuzpolarisationskopplung Parameter für die Antennen-Empfangseigenschaften. Bei unzureichender Kreuz- entpolarisationsentkopplung werden einzelne, schwach empfangene Programme durch stärker eingestrahlte Programme auf benachbarten Frequenzen der anderen Polarisati onsebene gestört. LNB Low Noise Blockconverter, zentrale Baugruppe in Satellitenempfangsantennen. Diese hat die Aufgabe, ein empfangenes Signal rauscharm vorzuverstärken und in eine niedrigere Frequenz umzusetzen als die Empfangsfrequenz und dann an den eigentlichen Empfänger weiterzuleiten. Orbitalposition Satellitenposition in der Erdumlaufbahn, siehe auch »Gelernt ist gelernt«, Heft 12/2002, »Sender am Himmel« orthogonal Bedeutet soviel wie »mit rechten Winkeln oder senkrechten Linien konstruiert«. Polarisation Die ausschließliche Auslenkungsrichtung der Schwingung elektromagnetischer Wellen innerhalb eines Frequenzgemisches wird Polarisationsrichtung genannt. Polarisierte Wellenausbreitung wird bei der Satellitenfunkübertragung und beim Richtfunk eingesetzt zur Mehrfachausnutzung einer Trägerfrequenz, die horizontal und vertikal (um 900 phasenverschoben) polarisiert wird. Mit der gleichen Antenne lassen sich beide Signale empfangen und trennen. Rückflussdämpfung Dieser Wert kennzeichnet die Qualität eines Übertragungssystems. Man versteht darunter das Verhältnis von eingespeister zu rückgestreuter Energie. Die Rückflussdämpfung ist unmittelbar abhängig von der Präzision in der Herstellung, da sich Ungleichmäßigkeiten in der Produktion unmittelbar auswirken. Der Wert für die Rückflussdämpfung sollte möglichst hoch sein. Set-Top-Box Zentrales Empfangsgerät für die neuen interaktiven und digitalen Video- sowie TVDienstsysteme. Funktionen: Dekomprimierung, Decodierung, Digital-Analog-Wandlung, Rückkanalverwaltung, Empfang der Fernbedienung, Freischaltung der Abrechnung Spektrum-Analyzer Messgerät zur Analyse und Qualitätsbestimmung von Hochfrequenzsystemen, stellt die einzelnen Pegel (Spannungswerte) der auftretenden Signalfrequenzen einzeln, grafisch oder dezimal dar TP Twisted Pair, paarweise verseilte Kupferdoppeladern, Video-on-demand On-Demand-Dienst, dem Nutzer werden Videofilme nur auf Wunsch zugespielt ZF-Bereich Zwischenfrequenz, bei Satellitensystemen wird zwischen der Antenne und dem Satellitenreceiver über ein Koaxialkabelsystem die SAT-Zwischenfrequenz geführt. Gemessener C/N-Wert z. B.: •Empfangspegel: 75 dBµV •Grundrauschpegel: -53 dBµV •Trägerrauschabstand: 22 dBµV Kreuzpolarisationsentkopplung und Bitfehlerrate Die Signale vom Astra-Satellitensystem werden in zwei Polarisationsebenen übertragen, vertikal und horizontal. Für die exakte Trennung dieser beiden Ebenen 48 – de 4/2002 muss der LNB genau ausgerichtet sein, damit Signale einer Ebene sich nicht störend auf die andere Ebene auswirken. Die Einstellung der Polarisation erfolgt durch Drehen des LNB. Der Einsatz von Antennenmessgeräten mit integriertem SpektrumAnalyzer vereinfachen die korrekte Einstellung der Kreuzpolarisationsentkopplung. Auf Grund der Darstellung beider Polarisationsebenen können die LNBs so optimal ausgerichtet wer- den, dass eine bestmögliche Entkopplung zwischen den beiden Polarisationsebenen erreicht wird. In Bild 9 wird der Einfluss der LNBEinstellung auf die Entkopplung der orthogonalen frequenzmodulierten Spektren gezeigt. Mit der Messung der Bitfehlerrate (BER, Bit Error Rate) wird die Aussage über die tatsächliche empfangene digitale Signalqualität in digitalen Empfangs- und Verteilnetzen getroffen. Eine BER von 10¯4 ist anzustreben. DATENTECHNIK • TELEKOMMUNIKATION SATELLITENEMPFANGSTECHNIK Mögliche Empfangsstörungen durch Einstrahlung von Fremdgeräten Schnurlose DECT-Telefone benutzen den Frequenzbereich 1 880 MHz bis 1 900 MHZ innerhalb der SAT-ZF und können unter ungünstigen Umständen daher den Empfang stören. Folgende Abhilfemaßnahmen kommen in Frage: • hochwertige Koaxialkabel mit guter Schirmung (Klasse A) verwenden, • den räumlichen Abstand zwischen Receiver und DECT-Telefon vergrößern, • die Verbindungen in den F-Steckern und in den Antennensteckdosen überprüfen. Ausblick Bild 10: Fachgerechte Montage einer D-Verbindung Analyse von Konstellationsdiagrammen Konstellationsdiagramme eignen sich hervorragend zur qualitativen und quantitativen Beurteilung der Übertragungsparameter. Es lassen sich gezielte Aussagen über eventuell vorhandene Störungen in Form von Rauschen, Interferenzstörungen und Reflexionen der Übertragung treffen. Interferenzstörungen entstehen durch fremde Signalanteile im Nutzband. Es handelt sich hierbei um Intermodulationsprodukte von auf anderen Frequenzen befindlichen Nutzsignalen. Echos und Reflexionen sind eine besondere Art der Interferenzstörung. Echos entstehen während der Übertragung im Verteilnetz mit unzureichender Rückflussdämpfung. Mögliche Fehlerursachen sind schlechte Verbindungen an Antennensteckdosen, Multischaltern und LNBs. Heute werden in 22 Ländern Europas etwa 16 Millionen Haushalte mit der digitalen Empfangstechnik versorgt. Im Jahr 2003 wird fast ein Gleichstand erreicht: 20 Millionen Haushalte mit digitaler Technik und 22 Millionen noch mit analoger Empfangstechnik. Unterstützt wird diese Entwicklung auch noch durch den Rückzug der Deutschen Telekom aus der Verkabelung in den Städten und Gemeinden. Ende 2010 werden mehr als 80 % aller Haushalte auf diese Technik zurückgreifen (Quelle: SES/Astra, Prognosemodell 1997). 왏 Pegel-Schräglagen Auf Grund großer Koaxial-Leitungslängen in Gemeinschaftsempfangsanlagen können Pegel-Schräglagen entstehen. Diese Schräglagen verursachen beim Digital-Empfang folgende Effekte: BrickwallEffekt – »Klötzchenbildung im Bild«, plötzlicher Ausfall des digitalen Signalempfangs, Nichtempfang verschiedener Programmpakete. Als Abhilfemaßnahmen können empfohlen werden: • Die Pegeldifferenz im gesamten Empfangsspektrum (950 MHz – 2 150 MHz) kleiner als 12 dB halten, • geeignete Verstärker mit Vorentzerrung verwenden, • Pegelentzerrer einsetzen und • Fehlanpassungen beseitigen. Mögliche Ursachen für Fehlanpassungen in Empfangs- und Verteilnetzen sind z. B.: • F-Stecker nicht passend zum Querschnitt des Koaxialkabels, EB EG EISER • nicht fachgerecht montierte Weitere Infos zum Thema: F-Verbindungen (Bild 10), • www.astra.de • falsche F-Verbinder bei Ka• www.guter-rat.de/ belkupplungen, kommunikation/kom_07.htm • falsche Adaptionen, z. B. F Ein Service von »de« auf IEC oder (www.online-de.de) • falsche Kabelverbindungen. W W W de 4/2002 – 49 DATENTECHNIK • KOMMUNIKATIONSTECHNIK SATELLITENEMPFANGSTECHNIK Blitzschutz für Satellitenantennenanlagen Die elektrische Sicherheit der Installation KARSTEN JUNGK Vorschriften und Empfehlungen dienen bei der Installation von Antennenanlagen in erster Linie dem Schutz von Gebäuden und Personen – aber auch dem Schutz des Installateurs. Ihre Kenntnis ist ein Muss für jeden Antennenbauer. Umfassende Hinweise dazu sind in den RGA-Empfehlungen zu finden. Ein Blitzableiter ist eine metallische Spitze, die die umgebenden Objekte überragt und gut leitend mit dem Erdreich verbunden ist. Er löst den Potentialüberschlag gezielt aus. Gewissermaßen zieht der Blitzableiter den Blitz an und leitet ihn in die Erde, wo er sich flächenhaft verteilt, ohne Schaden anzurichten. Durch das Zusammenwirken mehrerer miteinander verbundener und auf Erdpotential gelegter Blitzableiter entsteht eine Blitzschutzanlage. Sie dient primär dem Gebäudeschutz. Ihre Aufgabe ist es, die möglichen Blitzeinschlagpunkte eindeutig festzulegen und das zu schützende Gebäude vor direkten Einschlägen zu bewahren. Die Blitzschutzanlage besteht aus Fangeinrichtung, Ableitsystem und Erdungsanlage. Sie ist völlig getrennt vom Blitzschutz für die Antennenanlage zu sehen, und diese ist wiederum kein Ersatz für die Gebäudeblitzschutzmaßnahmen. sicherungspolice« ist die Beachtung der einschlägigen Sicherheitsvorschriften, allen voran die DIN EN 50 083 Teil 1, hervorgegangen aus der VDE 0 855 Teil 1/05.84. Man unterscheidet in diesen Vorschriften zwischen dem • äußeren Blitzschutz der Antenne durch deren Erdung und dem Die elektrische Sicherheit der Installation Planungs- und Montagefehler wirken sich bei einer Antennenanlage unmittelbar in der Qualität von Bild und Ton aus. Im Gegensatz dazu manifestieren sich Mängel an den Sicherheitseinrichtungen in der Regel erst beim Eintreten des Schadensfalls. Der Anlagenerrichter sollte sich, für den – wenn auch seltenen – Fall eines Blitzeinschlags in die Antenne oder einer lebensgefährdenden Spannungsverschleppung im Verteilsystem vor Regressforderungen absichern. Seine »VerKarsten Jungk, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Wilhelm Sihn Jr. KG 50 – de 4/2002 Bild 1: Äußerer Blitzschutz • inneren Blitzschutz durch Potentialausgleich in der geerdeten Verteilanlage. Es sei nochmals darauf hingewiesen, dass dies keinen Ersatz für den Gebäudeblitzschutz nach DIN VDE 0 185 darstellt. Der äußere Blitzschutz dient dem Schutz der Antennenanlage einschließlich der Satellitenantenne. Er ist auf alle Außenantennen anzuwenden, die weniger als 2 m unterhalb der Dachkante und weiter als 1,5 m vom Gebäude entfernt angebracht sind (Bild 1). Alle Antenneninstallationen, die an oder in der Nähe von Gebäuden errichtet werden, müssen auf dem kürzesten Weg mit Erde verbunden werden (Bild 2). Die DIN EN 50 083 Die DIN EN 50 083 empfiehlt als Beispiele für geeignete Erdungsleiter: • Massivdrahtleiter (isoliert oder blank) mit einem Querschnitt von mindestens 16 mm2 Kupfer, oder mindestens 25 mm2 Aluminium isoliert oder 50 mm2 Stahl, • durchgehend metallene Wasserverbrauchsleitungen, • durchgehend metallene Heizungsrohrleitungen, • elektrisch durchgängig leitend verbundene Stahlskelette oder Stahlbauten. Örtliche Vorschriften sind zu beachten. Als Erder kommen in Frage: • die Blitzschutzanlage des Gebäudes, • das Erdungssystem des Gebäudes, • ein Staberder, mindestens 2,5 m lang, • geeignete korrosionsgeschützte metallene Leiter im Gebäudefundament (Fundamenterder), • zwei Banderder aus verzinktem Stahl (min. 80 mm2 Querschnitt), die in wenigstens 50 cm Tiefe mindestens 5 m weit im Abstand von 1 m oder mehr zum Fundament verlegt sein müssen. Andere Erdungsanlagen gemäß IEC 1024-1 sind ebenfalls zugelassen. Auf keinen Fall als Erder geeignet sind Schutz- oder Neutralleiter des Starkstromnetzes sowie die Außenleiter eines beliebigen Koaxialkabels. DATENTECHNIK • KOMMUNIKATIONSTECHNIK SATELLITENEMPFANGSTECHNIK Anforderungen in Wohngebäuden Ergänzend hierzu ein Hinweis aus der DIN 18 015 Teil 1 (Elektrische Anlagen in Wohngebäuden, Planungsgrundlagen), wonach die Anschlussfahnen des als Blitzschutzerder eingesetzten Fundamenterders an der Gebäudeaußenseite vorzusehen sind. Das bedeutet in der Praxis, dass die Erdungsleitungen für die Antennenanlage in solchen Fällen außerhalb des Gebäudes verlaufen. Bild 2: Teile einer Blitzschutzanlage. Wenn vorhanden, ist das Antennenstandrohr auf dem kürzesten Weg mit ihr zu verbinden Der innere Blitzschutz soll gefährliche Spannungsunterschiede auf den Antennenkabeln durch Potentialausgleich verhindern. Dazu verbindet man die Außenleiter der Antennenkabel (Abschirmung) untereinander und mit dem Erdungsleiter. Die von der Antenne kommenden Koaxialkabel werden auf kürzest möglichem Weg unter die Dachhaut geführt und dort unverzüglich auf eine Potentialausgleichsschiene aufgelegt. Man isoliert zu diesem Zweck jeden Außenmantel auf etwa 1 cm Länge ab und klemmt das Kabel im Bereich der freigelegten Abschirmung auf der Potentialausgleichsschiene fest. Beim Einsatz von Verstärkern, Kanalaufbereitungen oder Speisenetzteilen ist sowohl am Eingang als auch am Ausgang der Potentialausgleich vorzunehmen – zweckmäßigerweise durch Brücken der Potentialausgleichsschienen. Damit besteht der Potentialausgleich jederzeit bis zum Teilnehmer fort, auch wenn die Baugruppe zu Reparaturzwecken möglicherweise einmal aus der Installation entfernt werden muss. In Kanalaufbereitungen soll die metallische Montagegrundplatte ebenfalls in den Potentialausgleich einbezogen werden. Die Potentialausgleichsschienen und die Montagegrundplatte sind also untereinander zu verbinden und ohne Umwege zu erden. Das muss mit Ausgleichsleitungen von wenigstens 4 mm2 Kupferquerschnitt durch Anschluss an das geerdete Maststandrohr oder an den geerdeten Hauptpotentialausgleich des Gebäudes – in der Regel die mit dem Fundamenterder verbundene Potentialausgleichsschiene im Hausanschlussraum – geschehen. Die bereits erwähnte DIN 18 015Teil 1 ergänzt die Forderungen der VDE 0855 bezüglich der Ausführung von Antennenanlagen in Wohngebäuden: • Neben der DIN VDE 0855 sind weitere fernmelderechtliche Bestimmungen zu beachten. • Für den Anschluss des Antennenverstärkers ist ein eigener (abgesicherter) Stromkreis vorzusehen. • Die Leitungen des Verteilnetzes müssen auswechselbar und gegen Beschädigung geschützt verlegt werden. Eine Verlegung direkt in den Putz ist nicht statthaft. • Zur Ausschöpfung aller Empfangsmöglichkeiten über die terrestrische Antenne, die Satellitenantenne und Breitbandkommunikationseinspeisung ist ein Leerrohr zwischen dem obersten Geschoss (Dachgeschoss) und dem Kellergeschoss vorzusehen. • Verteiler und Abzweiger sind in jederzeit allgemein zugänglichen Räumen, z. B. Fluren, Kellergängen oder Treppenräumen anzuordnen. • Bei Neubauten ist ein Fundamenterder vorzusehen. Er ist an die Potentialausgleichsschiene anzuschließen. Die Anschlussfahne ist in der Nähe der Gebäudepotential-Ausgleichsschiene (meist im Hausanschlussraum) hochzuführen. In diesem Zusammenhang noch zwei weitere Hinweise, die unbedingt beachtet werden müssen: • Teile von Antennenanlagen, die Wärme abgeben können, müssen so eingebaut werden, dass für die Umgebung jegliche Brandgefahr ausgeschlossen ist. In der Praxis sollte man den Verstärker gegebenenfalls auf eine feuerhemmende Platte, z. B. aus Eternit, montieren, nach Möglichkeit nicht direkt auf Holz. • Zum Schutz gegen Berührung elektrischer Starkstromverteilsysteme mit Spannungen bis 1 000 V (Freileitungen des Niederspannungsverteilnetzes) soll der Abstand zwischen Antennenteilen und dem Starkstromverteilnetz nicht weniger als 1 m betragen. Das Schwingen der Starkstromkabel ist dabei zu berücksichtigen. RGA-Empfehlungen Der Trend zur Digitalisierung von Fernsehen und Radio hat völlig neue Szenarien zur Folge. Interaktivität und Multimedialität sowie Konvergenz der Medien auf der Grundlage von IT- und TK-Technologien sind die Schlagworte. Sie erfordern zukunftssichere Konzepte, um den Teilnehmer den intelligenten Zugang zu Internet, PC-Vernetzungen, TeleBanking , Tele-Learning und -Shopping u.v.m. zu ermöglichen. Dazu hat der Arbeitskreis die Richtlinien für Planung, Aufbau, Übergabe, Betrieb und Instandhaltung von Gemeinschaftsantennen- und Breitbandkabelanlagen Bild 3: RGA-Empfehlungen RGA herausgegeben aus dem VDE-Verlag (Bild 3). Sie haben das Ziel, Wohnungswirtschaft, Mieter und Vermieter ebenso wie die ausführenden Handwerksunternehmen und die Betreiber über die Anforderungen an Rundfunkempfangsanlagen für Multimedia-Nutzung zu informieren. Die Empfehlungen sollen künftige Nutzungsmöglichkeiten berücksichtigen. Dieser Punkt ist deshalb so bedeutsam, weil technische Entwicklungen beachtet werden, von denen noch niemand genau sagen kann, wer sie wie und in welchem Umfang nutzen wird. 왏 W W W EB EG EISER Weitere Infos zum Thema: • www.vdb.blitzschutz.de • www.kathrein.de •www.wisi.de Ein Service von »de« (www.online-de.de) de 4/2002 – 51 MESSEN • PRÜFEN • AUTOMATISIEREN BAUGRUPPEN Bild 1: Neben Steck- und Klemmverbindungen gibt es die SensorAktor-Verteiler mit Harax-Anschlusstechnik Bild 2: Die Harax-Anschlusstechnik ermöglicht das längengenaue Herstellen von Kabelverbindungen auf einfache Weise Verbindungstechnik für flexible Installation Sensor-Aktor-Verteiler mit Harax-Anschlusstechnik LUTZ MELZER Der wachsenden Menge an Sensorik im Maschinen- und Anlagenbau steht der zunehmende Einsatz von Sensor-Aktor-Verteilern gegenüber. Um während der Installation und später in der Instandhaltung ein Maximum an Flexibilität hinsichtlich der Kabellänge zu gewährleisten sowie das Verlegen der Kabel zu vereinfachen, gibt es für die Verteiler die Harax-Anschlusstechnik. Das Programm für die SensorAktor-Verteiler umfasst mehrere Varianten für die Anzahl der Steckplätze, z. B. vier, sechs oder acht, mit unterschiedlichem Steckerdurchmesser, z. B. M8 und M12 in Festkabel- oder klemmbarer Version, sowohl in vier- als auch in fünfpoliger Ausführung. Schönbuch Electronic Dipl.-Ing. (FH) Lutz Melzer, Leiter Vertrieb bei Schönbuch Electronic, Herrenberg 52 – de 4/2002 bietet die Verteiler auch mit der M12-Harax-Anschlusstechnik in drei- bzw. vierpoliger Ausführung an (Bild 1). Die Harax-Anschlusstechnik, welche auch unter dem Begriff »IDC« (Insulation Displacement Contact = Kontaktierung durch Isolationsverdrängung) bekannt ist, ergänzt die sonstigen Techniken • festes Anschlusskabel • Klemmraum • Steckverbindung M8 oder M12 als eine weitere Möglichkeit, den Näherungsschalter in die Maschinen- oder Anlageninstallation einzubinden. Die Anschlusstechnik bietet die Möglichkeit, Kabelquerschnitte von 0,25 mm2, 0,34 mm2 und 0,5 mm2 zu verwenden. Dadurch entfällt die Abhängigkeit von einem Kabel, das die Hersteller von Näherungsschaltern oder Verbindungskabeln liefern. Die Farbe des Außenmantels, die Qualität des Einzeladeraufbaus und weitere Spezifikationsmerkmale des verwendeten Kabels lassen sich projektabhängig festlegen. Die Dimensionierung einer Kabeldurchführung berücksichtigt nur noch den Außendurchmesser des Kabels, vorkonfektionierte Dosen oder Stecker fallen weg. Dies ermöglicht weiterhin, dass sich die Kabellänge in jedem Fall der Position des Sensors anpasst (Bild 2). Schließlich entfällt im Störungsfall das Verlegen eines neuen Anschlusskabels, was Reparaturzeiten verkürzt. Zur Verfügung stehen in dieser Anschlusstechnik Baugrößen von M8 bis zu M30. 왏 MESSEN • PRÜFEN • AUTOMATISIEREN BAUGRUPPEN Flachbildschirme mit TFT-Technik PETER KUNDMANN, JOSEF VON STACKELBERG Obwohl das Prinzip der LCD-Anzeigen schon seit dem 19. Jahrhundert bekannt ist, hat sich mit Beginn der Bilddarstellung doch erst die Röhrentechnik durchgesetzt. Mittlerweile sind aber die Flachbildschirme dabei, immer weitere Marktanteile zu erobern. Ausgereifte Techniken helfen ihnen, die früheren Vorteile der Röhrenmonitore zu übernehmen. das Ausgangsgitter, dessen Gitterorientierung um 90° gegenüber dem Eingangsgitter versetzt liegt, austreten kann. Die Intensität des austretenden Lichtstrahls hängt davon ab, wie hoch eine an das LC-Modul angelegte elektrische Spannung ist. Nachgeschaltete Farbfilter erzeugen den für den Lichtpunkt gewünschten Farbton (Bild 2). Das bedeutet im einzelnen, dass jeder Bildpunkt auf dem Bildschirm aus drei Farbpunkten besteht. Herkömmliche CRT-Technologie Bei CRT-Monitoren (Cathode Ray Tube = Kathodenstrahlröhre) entsteht das Bild auf einer Bildröhre. Hierzu aktiviert ein Elektronenstrahl Leuchtpunkte auf einer Phosphorschicht, die sich auf der Innenseite der vorderen Glasscheibe befindet. Die Leuchtpunkte bestehen aus den drei Grundfarben Rot, Grün und Blau (RGB), woraus sich alle anderen Farben mischen lassen. Das Bild entsteht zeilenweise. Damit das Auge den Bildaufbau nicht wahrnimmt, muss er mit einer bestimmten Mindest-Bildwiederholfrequenz erfolgen. Um Gefährdungen der Gesundheit auszuschließen, muss der Bildschirm strahlungsarm sein. Der Begriff der Strahlungsarmut bezieht sich hierbei auf die Emission (Aussendung) von Röntgenstrahlung sowie auf das Vorhandensein elektrostatischer und magnetostatischer Felder. Die Kriterien der Strahlungsarmut sowie deren Grenzwerte fixieren Festlegungen des schwedischen Mess- und Prüfrates (MPR II, TCO 92, 95, 99). Bild 1: Bei spannungslosem LCD-Modul drehen die wendeltreppenförmig gelagerten LC-Moleküle die Polarität des Lichtstrahles um 90°, während sie im elektrischen Feld durch ihre Längslagerung wirkungslos sind; der Lichtstrahl gelangt nicht mehr durch das zweite Gitter LCD-Technologie mit flüssigen Kristallen Das Liquid-Crystal-Display (Flüssigkristallanzeige) erzeugt Bilder, indem polarisiertes Licht durch eine Schicht aus Flüssigkristallen gelangt (Bild 1). Das polarisierte Licht entsteht am Eingang des LCD-Modules durch ein optisches Gitter. Im Ruhezustand sind die Flüssigkristallmoleküle so angeordnet, dass sich die Polarität Dipl.-Ing. Peter Kundmann, Sales Manager, EG-Electronic, Wolfratshausen Dipl.-Ing. Josef von Stackelberg, Redaktion »de« 54 – de 4/2002 Bild 2: Die Farben entstehen durch Überlagerung der drei Komponenten Rot, Grün und Blau, welche durch versetzt gerasterte Filterscheiben erzeugt werden des Lichtstrahls während des Durchquerens der Flüssigkristallschicht um 90° bzw. 270° ändert. Diese Drehung ermöglicht es, dass der Strahl am Ende durch Bei LC-Bildschirmen haben sich Geräte mit TFT-Technik (Thin Film Transistor = Dünnschichttransistor) durchgesetzt. Die Technik der Aktivmatrixbild- MESSEN • PRÜFEN • AUTOMATISIEREN BAUGRUPPEN Bild 3: Das Modul »C112« von EG Electronic verwandelt ein LCD in einen Multisync-Monitor, der eine ganze Reihe gängiger Signalstandards verarbeiten kann schirme mit TFT-Display ermöglicht, dass die LCD-Monitore grundsätzlich flimmerfrei bleiben, da ihr Bild durch einen kleinen Puffer bis zur nächsten Zeilenansteuerung stabil ist. Die Einzelansteuerung der Transistoren der Matrix verhindert Zittern oder Konvergenzfehler, die der CRT-Monitor konstruktionsbedingt aufweist. Auch hinsichtlich der Zeichengeometrie weist das LCD deutliche Vorteile im Vergleich zum CRT auf. Da das Display eben ist, treten auch in den Eckbereichen keine Verzerrungen auf. Außerdem emittiert das LCD keine Strahlung, so dass elektromagnetische nieder- oder hochfrequente Felder, die eine Kathodenstrahlröhre erzeugt, ausgeschlossen sind. Abschließend sei noch auf den geringeren Platz- und Energiebedarf eines mit einem LCD ausgestatteten Bildschirms hingewiesen. Der LCD-Monitor verbraucht bei gleicher Bildgröße im Normalfall weniger als halb so viel Energie wie ein Röhrenmonitor. Die Empfindlichkeit auf Berührung Neben der Tastatur als Eingabeeinheit für Zeichen- und Funktionstasten und der Maus als Positionszeiger für den Monitor entwickeln sich, gerade in Kombination mit Flachbildschirmen, berührungsempfindliche Bildschirme, so genannte Touchscreens als Ersatz für Bedienfelder. Bei einem Touchscreen befindet sich vor dem Bildschirm eine weitere Baugruppe. Diese besteht aus einem durchsichtigen Träger, auf dem sich zwei voneinander isolierte, kreuzweise zueinander liegende Streifenmasken befinden, die eine Matrix bilden. Die druck- Filterscheiben für elektronische Anzeigen Filterscheiben sollen Displays nicht nur vor mechanischer Beschädigung, sondern auch vor UV-Strahlung, vor Verschmutzung oder vor aggressiven Substanzen schützen. Je nach Anforderung an das Gerät müssen sie die Lesbarkeit und den Kontrast der Anzeige erhöhen, dabei Spiegelungen vermeiden sowie durch geeignete Farbwahl des Filters störende Hintergrundhelligkeit reduzieren. Bei Forderung nach EMV müssen sie auch die Fensteröffnungen der Anzeigeeinheit abschirmen. Für alle diese Forderungen liefert TTV, Geretsried, in Kunststoff oder Glas die einbaufertige Lösung. Die insbesondere auch für LCDs bewährten Filter aus AntiflexAR3 verfügen über eine Oberflächenhärte entsprechend Bleistifthärte 8H, während unbeschichtetes Acrylglas weniger als 2H hat, und weisen damit gegenüber sonstigen Kunststoffscheiben eine höhere Kratzfestigkeit auf. Der von TTV festgelegte Test für die Oberflächenhärte, bei dem Stahlwolle No.1 unter einem Gewicht von 0,25 kp mit Durchmesser 40 mm dreimal über die Scheibe geschoben wird, hinterlässt auf der Antiflex AR3 keinerlei Kratzer. Erhöhte Chemikalienbeständigkeit sorgt dafür, dass neben Ölen, Fetten und Säuren selbst Aceton keinen Schaden mehr anrichtet. Die optische Qualität liegt mit Werten für Gloss < 55%, Haze < 2% und Transmission > 92% über dem Industriestandard für geätztes Mineralglas. lose Berührung der berührungsempfindlichen Scheibe mit einem schlecht- oder nichtleitenden Gegenstand, z. B. einem menschlichen Finger, führt dazu, dass die Wechselspannungssignale, welche die Linien eines Gitters nacheinander belegen, kapazitiv in die Linien des zweiten Gitters eingekoppelt werden. Die Adresse derjenigen Linie des ersten Gitters, welche bei der entsprechenden Linie des zweiten Gitters das Signal erzeugt, bzw. deren Adresse, ergibt die Koordinaten des Berührpunktes auf dem Monitor. Bild 4: Das »SX14Q001« von Hitachi ist auch als Touch Screen erhältlich Ansteuerung der LCDMonitore Mit einer Kathodenstrahlröhre ausgestattete Bildschirme, insbesondere im nicht kommerziellen Bereich, erhalten zur Ansteuerung analoge Signale, die unterschiedlichen Standards entsprechen können. Im Fernsehbereich gibt es neben PAL (Phase Alternation Line), einem europäischen und asiatischen Standard, und SECAM (Système Electronique Couleur avec Memoire) für Frankreich und Russland noch NTSC (National Television Standards Committee) in Amerika. Für die Benutzung als Monitor kann das Signal als RGB- (Rot Grün Blau), als FBAS- (Farb-BildAustast-Synchronisiersignal) oder als S-VHS-Signal (Super Video Home System, Signalform für Videosysteme) zur Verfügung stehen. Auswahlmenüs können als OSD (On Screen Display), als Bild in der Bildschirmanzeige, erscheinen. Es kann notwendig sein, ein Bild auf die aktuelle Monitorgröße über Down-/Up-Scaling (Verkleinerung/ Vergrößerung) anzupassen oder beim Batteriebetrieb ein Energiesparsystem, möglichst in mehreren Stufen zu verwenden. Um LCDs für alle diese Anforderungen nutzbar zu machen, gibt es spezielle Schnittstellenkarten, z. B. die Baugruppe »C112« von EG Electronic, Wolfratshausen (Bild 3). de 4/2002 – 55 MESSEN • PRÜFEN • AUTOMATISIEREN BAUGRUPPEN Farb-LCD-Modul für industrielle Anwendungen verfügt über eine entspiegelte Schutzglasscheibe und ist frontseitig staub- und wassergeschützt nach IP65 (Bild 6). Die VGA- und SVGA-Bildschirm-Auflösung von 1024 x 768 Pixel stellt 16,7 Mio. Farben mit einer Helligkeit bis 250 cd/m2 dar. Die Helligkeitsregelung erfolgt automatisch in Abhängigkeit vom Umgebungslicht. Der Blickwinkel ist vertikal und horizontal 106 °, das Kontrastverhältnis 300:1. Weitere Ausstattungsmerkmale sind OSD, RS232-Monitor-Schnittstelle und ein Videoeingang über den 15-Pin-DSub-Stecker (Analog RGB). Das LCD-Modul mit einer Bilddiagonale von 5,7“ und der Bezeichnung »SX14Q001« von Hitachi, Feldkirchen, kann bis zu 4096 Farben darstellen und dient als Anzeigeeinheit für MenschMaschine-Schnittstellen (Bild 4). Kennzeichnend für die Anzeigeeinheit sind die Farbsättigung und das Kontrastverhältnis von 40:1. Durch den eingebauten DC/DC-Wandler kommt das Gerät mit einer Versorgungsspannung von 3,3 V aus. Die Hintergrundbeleuchtung erreicht eine Lebensdauer von 50 000 Stunden und bietet eine Helligkeit von 150 cd/m2. Optional verfügt das SX14Q001 über einen Touchscreen. Bild 6: Die Bildschirmdiagonale der Einbauanzeige von Rittal liegt bei 15,1”, die Schutzart liegt bei IP65 Bild 5: Das kabellose »CF-VDW07W« von Panasonic überbrückt mittels Wireless LAN Entfernungen bis zu 50 m zum zugehörigen Rechner Kabellose Anzeigeeinheit für mehr Mobilität Ein Notebook übernimmt im mobilen Einsatzbereich viele Aufgaben. Der »Wireless Display PC« von Panasonic, Hamburg, besteht aus dem Touch-Display »CFVDW07W« und dem Toughbook »CF-07« (Bild 5). Das Mobile Data Wireless Display (MDWD) und der Mini-PC kommunizieren über die Wireless-LAN-Technologie drahtlos miteinander. Die Eingaben erfolgen über den Touchscreen. Display und PC können bis zu 50 m voneinander entfernt sein, bei größeren Distanzen erlaubt die Capture-Funktion das Abspeichern und Wiedergeben von bis zu 100 Bildschirmseiten im Display-Modul. Somit bietet der Wireless Display PC hohe Mobilität. TFT-Display für 19“ Schrank Das hochwertige TFT-Display mit 15,1” Bildschirmdiagonale und 7HE für den 19”-Schrank 56 – de 4/2002 Fazit Eine letzte Domäne der Kathodenstrahlröhren sind Anwendungen, bei denen eine hohe Genauigkeit der Farbwiedergabe gefordert ist, da dieses die LCD-Technik noch nicht zufriedenstellend zu leisten imstande ist. Ansonsten sind die Flachbildschirme, insbesondere wenn sie durch den Touchscreen als kombinierte Einund Ausgabeeinheit arbeiten, konkurrenzlos in ihrer Anwendungsvielfalt. 왏 W W W EB EG EISER Weitere Infos zum Thema: • www.eg-electronic.de • www.go-ttv.com • www.hitachi-eu.com • www.panasonic.de • www.rittal.de Ein Service von »de« (www.online-de.de) rie: de-Se ENERGIETECHNIK ARBEITSSCHUTZ Arbeiten unter Spannung (1) Geschichtliche Entwicklung PETER HASSE Diese Serie gibt einen umfassenden Überblick über die neuen Erkenntnisse zum Thema »Arbeiten unter Spannung« (AuS), die bei der 4. AuS-Fachtagung im Dezember 2001 in Dresden von 16 Referenten vermittelt wurden. Die Tagung organisierten die Energietechnische Gesellschaft im VDE (ETG), VDE Bezirksverein Dresden, die BG der Feinmechanik und Elektrotechnik und die EUREL. AuS – früher Schon die »Vorschriften für den Betrieb elektrischer Starkstromanlagen« des Verbandes Deutscher Elektrotechniker vom Juli 1924 erwähnen das Arbeiten unter Spannung. Ende der 60er Jahre zeichnete sich in der damaligen DDR ab, dass das Arbeiten unter Spannung wegen der immer höheren Anforderungen an die Zuverlässigkeit der Versorgung von Industrie- und Handwerksbetrieben sowie von Haushalten in zunehmendem Maße erforderlich sein würde. Deshalb wurden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Energieversorgung • 47 Montageanweisungen für Niederspannungsanlagen, • 20 Montageanweisungen für Mittelspannungsanlagen, • 49 Montageanweisungen für Hochspannungsanlagen sowie die dazu erforderlichen Arbeitsmittel und Sicherheitsausrüstungen entwickelt. Für die Ausbildung der Elektrofachkräfte arbeiteten (bis 1990) 27 Ausbildungsstätten nach einem einheitlichen Rahmenlehrplan für AuS. Auch in den alten Bundesländern wurde das Arbeiten unter Spannung entsprechend den individuellen Auslegungen der bestehenden Rechtsvorschriften praktiziert. Das beschränkte sich jedoch auf den Niederspannungsbereich und auf einige wenige Unternehmen. AuS – heute Heute wird nicht nur bei Reinigungs- und Wartungsarbeiten in Dr.-Ing. Peter Hasse, Geschäftsführer bei Dehn + Söhne, Neumarkt unter Spannung stehenden Mittelspannungs-Schaltanlagen, sondern auch an Mittel- und Hochspannungs-Freileitungen unter Spannung gearbeitet. Um das zu ermöglichen, schaffte man Spezialausrüstungen an, erstellte Arbeitsanweisungen, erweiterte die Ausbildungsmöglichkeiten und qualifizierte die Monteure. Trockenreinigung einer Schaltzelle Trotz dieser Entwicklung ergeben sich immer wieder Unsicherheiten und Fragen bei der Einführung und Anwendung des Arbeitens unter Spannung. Das trifft vor allem auf Unternehmen zu, die bisher nur im freigeschalteten Zustand an ihren Anlagen gearbeitet haben. Neue Anforderungen durch die Liberalisierung Nach dem Inkrafttreten des Energiewirtschaftsgesetzes Ende April 1998 entwickelte sich Deutschland innerhalb kürzester Zeit zum wettbewerbsintensivsten Strommarkt in der europäischen Union. Die deutschen Stromversorger haben sich dem Umbruch vom Monopol zum Wettbewerb gestellt und gestalten ihn offensiv mit. Vorhandene ter en un Arbeit nung Span Leistungsreserven zur Kompensation des gewachsenen Wettbewerbs sind heute fast aufgebraucht. So ist die Zahl der Arbeitsplätze in den EVUs stark gefallen, und Investitionen in Netze und Erzeugungsanlagen wurden drastisch reduziert. Das betrifft den Neubau von elektrischen Erzeugungs-, Übertragungs- und Verteilungsanlagen ebenso wie die Wartung und Instandhaltung bestehender Anlagen. Gleichzeitig stellen sich die EVUs der Aufgabe, Sicherheit und Zuverlässigkeit der Stromversorgung in der vom Kunden gewünschten Qualität sicherzustellen, und das bei strengen wirtschaftlichen Maßstäben. Das führt zwangsläufig zu grundlegenden Veränderungen im Netz: • Verlängerung der Lebensdauer der vorhandenen Anlagen, • Übergang zu anderen Instandhaltungsstrategien und • Aufbau einfacherer Netzstrukturen. Innovationen in den Gebieten Wartung, Instandhaltung und Reparatur sollen dem Anlagenbetreiber bei der Lösung dieser Vorgaben helfen. Dazu gehört auch das Arbeiten unter Spannung. Diese Entwicklung betrifft den Spannungsbereich bis 1 kV und höhere Spannungsebenen. Die Trockenreinigung von Schaltanlagen bis 36 kV ist inzwischen zu einem wichtigen Faktor bei der Wartung von Industrieanlagen geworden (Bild). Eingeführt sind inzwischen auch die Feuchtreinigung von Schaltanlagen und das Nachfüllen von Kabelimprägniermasse. Die Arbeitsanweisungen für AuS im Mittelspannungs-Freileitungsbereich (Entfernen von Fremdkörpern, Wechseln von Isolatoren, Leiterseilreparaturen und Montage von Vogelschutzeinrichtungen) stehen auf dem Aus- und Fortbildungsplan für »Elektrofachkräfte mit Spezialausbildung AuS«. Auch die Arbeitsverfahren im Bereich über 110 kV werden bedeutsamer. Beispiele für AuS im Hochspannungsbereich sind Isolatorwechsel an Freileitungen, Arbeiten an Bündelleiterabstandshaltern, Mastvorbereitung für Korrosionsschutzmaßnahmen, Entfernen von Fremdkörpern und Arbeiten an Separatoren. (wird fortgesetzt) de 4/2002 – 57 ENERGIETECHNIK BRENNSTOFFZELLE Brennstoffzellen revolutionieren die Energieversorgung Teil 1: Grundlagen JOACHIM KRAUSE Die Brennstoffzellen-Technologie ist eines der effizientesten Verfahren, um elektrischen Strom aus primären Energieträgern zu erzeugen. Sie verspricht, die Energiewirtschaft in den nächsten Jahren grundsätzlich zu revolutionieren. Im ersten Teil dieses zweiteiligen Beitrags werden Grundlagen beschrieben. Der zweite Teil stellt den erreichten Stand und die Entwicklungstendenzen dieser Technologie sowie die Auswirkungen auf den Handwerkssektor dar. Die Brennstoffzellen-Technologie ist eines der effizientesten Verfahren, um elektrischen Strom aus primären Energieträgern zu erzeugen. Sie verspricht – wahrscheinlich mehr als die Alternativen Wind und Sonne – die Energiewirtschaft in den nächsten Jahren ganz grundsätzlich zu verändern. Da mit dieser wirtschaftlichen Form der Energieumwandlung hohe Erwartungen an die Minderung von Treibhausgasen sowie an die Schonung unserer begrenzten Energieressourcen verbunden sind, interessiert sich auch die Politik für diese Technologie und misst ihr einen hohen Stellenwert zu [1]. Mittelfristig ist ein breiter Einsatz der Brennstoffzelle zu erwartenden (BZ, engl.: Fuel Cell FC). Dies hat auch Auswirkungen vor allem auf den Handwerkssektor. Die Brennstoffzelle – ihr Prinzip ist seit 1839 durch den Engländer Sir William Robert Grove (1811 bis 1896) bekannt (Bild 1) – zählt zu den elektrochemischen Energiequellen (Tabelle 1). Im Gegensatz zu den bekannten Batterien liefert die BZ ohne Nachladung ununterbrochen Strom, sofern sie dazu benötigte Energie kontinuierlich als chemischen »Brennstoff« (daher der Name) erhält. Damit ist ihre Nutzungsdauer praktisch unbegrenzt, weil sie lediglich von der Brennstoffzufuhr abhängt. Aus diesem Grund und weil die erreichbare Leistung hoch ist, besitzen BZ eine große Zukunft. Wegen ihrer Energieeffizienz1) und Dr.-Ing. habil. Joachim Krause, Berlin, ist als beratender Ingenieur tätig. 58 – de 4/2002 Umweltfreundlichkeit fällt ihnen als Baustein einer künftigen Energieversorgung neben den regenerativen Quellen Wind, Sonne, Wasser eine nachhaltige Schlüsselrolle zu. Brennstoffzellen werden einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung des 21. Jahrhunderts leisten. Die dezentrale, bedarfsabhängige, umwelt- und ressourcenschonende Bereitstellung von Strom und Wärme ist keine Utopie mehr. 1. Wirkungsprinzip Eine BZ setzt die Energie von gasförmigen oder vergasbaren Brennstoffen in einer Art kalter Verbrennung unmittelbar in Gleichstrom um. Ihre Funktionsweise entspricht der Umkehrung der aus dem Schulunterricht bekannten Elektrolyse. Nicht Energie (in Gestalt des Elektrolysestroms) wird dem chemischen Prozess zugeführt, um Wasser in seine gasförmigen Bestandteile Wasserstoff H2 und Sauerstoff O2 zu zerlegen. Die BZ nimmt genau diese beiden Stoffe, um sie in Wasser zurückzuverwandeln. Brennstoffen (z. B. H2 und O2) wird dabei elektrische Energie bei gleichzeitiger Abgabe von Wärme (exothermer Vorgang) entnommen. Chemisch gesehen handelt es sich um einen Redoxvorgang. Wasserstoff wird zu Wasser oxi1) Im Unterschied zu anderen Energieerzeugern unterliegt die BZ wegen der direkten, elektrochemischen Umsetzung von Wasserstoff nicht dem Carnot-Prozess, wodurch prinzipiell höhere Wirkungsgrade erzielt werden können. Bild 1: Erste Brennstoffzelle von 1839 2 H2(Gas) + O2(Gas) = 2 H2O(Flüssigkeit/Dampf) diert und dabei kalt verbrannt. Um eine normale Verbrennung oder eine Knallgasreaktion zu vermeiden, dürfen bei diesem Vorgang die Reaktionspartner Wasserstoff und Sauerstoff nicht direkt zusammentreffen. Deshalb werden die porösen, gasdurchlässigen Elektroden durch einen Elektrolyten (z. B. Kalium- oder Natrium-Lauge) voneinander getrennt (Bild 2). An der Anode (Minuspol) wird Wasserstoff oxidiert, positiv geladene Wasserstoff-Ionen bilden sich. Die Kathode (Pluspol) sorgt für die Reduktion des Sauerstoffes, negative Sauerstoff-Ionen entstehen. Beide Vorgänge erfordern die Unterstützung durch Katalysatoren (Metalle der Platin-EisenGruppe), mit denen die gasdurchlässigen, porösen Elektroden beschichtet sind. Ihre unterschiedliche Polarität führt zwischen ihnen zu einer elektrischen Spannung, ENERGIETECHNIK BRENNSTOFFZELLE DER ZVEH INFORMIERT: Weitere aktuelle Informationen zu diesem Thema erhalten Sie aus erster Hand während der »light+ building« (14. – 18. 04. 2002 in Frankfurt/M.) am ZVEH-Stand in Halle 9.3. Bild 2: Prinzipaufbau einer Brennstoffzelle trischer Strom. Deshalb lassen sich mit der sogenannten »kalten Verbrennung« auch optimierte Wirkungsgrade η von mehr als 70 % erreichen. Im Vergleich dazu arbeitet die konventionelle Kohleverstromung in Dampfkraftwerken (100 bis 1000 MW) im Nennpunkt mit maximal 50 %, gekoppelte Gas- und Dampfturbinen-(GuD-)Anlagen (10 MW bis 900 MW) erzielen über 60 %. Gasturbinen (1 MW die sich nutzen lässt, sobald die beiden Pole ein äußerer Stromkreis verbindet. Die messbare Leerlaufspannung beträgt U0 ≈ 1,2 V. Wird eine Last angeschlossen, sinkt mit wachsender Stromstärke die Zellspannung (Nebenschlusskennlinie). Als optimaler Betriebspunkt erweist sich für die einzelne Zelle eine Spannung zwischen ca. 0,6 bis 0,7 V. Um aber brauchbare Ausgangswerte, also höhere Spannungen und Leistungen zu erzielen, werden viele Zellen in Reihe und parallel geschaltet. Den entstehenden Stapel Bild 3: Stromerzeugung im Vergleich Brennstoffzelle – konventionelles Kondensationskraftwerk (engl.: stack) nimmt ein die Mehrzahl der BZ mit Luft funkgemeinsamer Reaktionsbehälter bis 100 MW) und Diesel-Gasmototioniert. auf. Große Anlagen bestehen geren (0,01 MW bis 10 MW) erreigenwärtig aus maximal 800 Zellen. chen sogar nur ca. 35 %. Alle konTheoretisch gibt die BZ die Menventionellen Erzeugungsarten 2. Vergleich zur konventioge elektrischer Energie wieder ab, sind zudem an Mindestleistungsnellen Stromerzeugung die bei dem Elektrolysevorgang werte gebunden, die im MW-Bezum Spalten des Wassers notwenreich liegen. Die Gegenüberstellung Brenndig war und im Wasserstoff gespeiEin weiterer Vorteil der BZ ist stoffzelle – klassische Stromerchert wurde. die Nutzung ihrer Abwärme vor zeugung (Bild 3) zeigt, dass in der Ein neuer Speicher elektrischer allem bei dezentralem Einsatz. BZ die verlustbehaftete, mehrfaEnergie erheblicher Kapazität steht Dadurch erhöht sich der Ausnutche Energieumwandlung entfällt. damit zur Verfügung. Sauerstoff zungsgrad der Primärenergie bis Aus der chemischen Energie des muss nicht gepuffert werden, da zu 90 %. Außerdem kann der Brennstoffes entsteht direkt elekStromanteil höher sein als bei den o. g. klassischen Generatoren. Von besonderem Interesse ist die Tatsache, dass der thermodynamische Wirkungsgrad der Tabelle 1: Elektrochemische Stromquellen de 4/2002 – 59 ENERGIETECHNIK BRENNSTOFFZELLE Tabelle 2: Brennstoffe und Brennstoffzellentypen Tabelle 3: Hauptmerkmale von Brennstoffzellen BZ bei niedrigen Betriebstemperaturen am höchsten ist und im Teillastbereich sogar zunimmt bzw. konstant bleibt (Bild 4). Im Gegensatz zur herkömmlichen Stromerzeugung lassen sich somit BZ bei Teillast und wechselnder Belastung effektiv betreiben. 3. Mögliche Brennstoffe Neben den Energieträgern Wasserstoff und Sauerstoff, die in ihrer Reinstform höchste Wirkungsgrade zulassen, eignen sich auch andere Stoffe zur direkten Verbrennung (Tabelle 2). Immer aber benötigt der Prozess die Bestandteile Wasser- und Sauerstoff. Die genannten Gase in ihrer reinen Form sind relativ teuer, sie müssen erst aus anderen Substanzen gewonnen werden. Eine Stromerzeugung auf ihrer Basis könnte somit selbst mittelfristig nicht wirtschaftlich werden. Zum Glück stellen aber viele Brennstoffzellentypen (vgl. Abschnitt 4, Tabelle 3) keine hohen Ansprüche an die Gase. Die erforderliche Reinheit beeinflussen die eingesetzten Elektrodenmaterialien sowie die Betriebstempera- 60 – de 4/2002 tur. Grundsätzlich stellen Hochtemperatur-BZ (MCFC, SOFC) geringere Ansprüche an die Sauberkeit als Niedertemperatur-BZ (AFC, PEMFC). Die Mitteltemperaturzelle PAFC erlaubt den Einsatz CO2-haltiger Gase, also von Kohlenwasserstoffen. Der chemisch gebundene Wasserstoff im Erdgas (Hauptbestandteil Methan), in Bio- und Kohlegas oder Methanol bzw. Äthanol (Alkohol) muss aufbereitet werden. Dieser Gewinnungsprozess aus einem der vorgenanten Stoffe und Wasserdampf mit anschließender Gasreinigung heißt »Reformierung«. Diese kann zum einen extern in einer separaten, der BZ vorgeschalteten Anlage erfolgen. Zum anderen kann auch die BZ selbst, allerdings nur bei höchsten Betriebstemperaturen, die Aufbereitung übernehmen. Der damit verbundene geringere Aufwand an Energie und Apparaturen führt zu einem höheren Wirkungsgrad der Zelle. Die ressourcenschonende Umweltfreundlichkeit der BZ liegt also auch darin begründet, dass der Wasserstoff nicht nur aus erschöpflicher Primäreenergie (Erdgas, Kohle, Rohöl), sondern auch aus regenerativen Quellen (Biogas, elektrolytischer Wasserstoff mittels Strom aus Wind, Sonne, Wasser, Alkohol aus nachwachsenden Rohstoffen) gewonnen werden kann. 4. Brennstoffzellen-Typen Die Hauptunterscheidungsmerkmale sind neben dem verwendeten Elektrolyten die Betriebstemperatur sowie der Brennstoff. Drei Temperaturbereiche sind auszumachen: niedrig: AFC, PEMFC) mittel: PAFC hoch: MCFC, SOFC (Tabelle 3). Danach richtet sich die erforderliche Reinheit des Brennstoffes (siehe Abschnitt 3). 5. Technische Realisierungen Das Schema eines Brennstoffzellen-Kraftwerks zeigt Bild 5. Die Brennstoffaufbereitung (Reformierung, vgl. Abschnitt 3) erfolgt extern, bei höchsten Betriebstemperaturen, aber auch intern. Den von der BZ erzeugten Gleichstrom verwandelt ein Wechselrichter in Wechselstrom, ENERGIETECHNIK BRENNSTOFFZELLE schaft in der Energieversorgung. Ohne »dezentrale« Unterstützung etwa in Gestalt des natürlich hoch qualifizierten, örtlichen Handwerkers setzt sich die neue Struktur keinesfalls durch. Bild 4: Wirkungsgrade im Vergleich kompatibel zum versorgten Netz. Hauptkennwerte der verschiedenen Typen sind in Tabelle 3 zusammengestellt. Brennstoffzellen eignen sich im gesamten Leistungsbereich (0,01 MW bis 600 MW) für die unterschiedlichsten Anwendungen. 6. Ökonomische und ökologische Gesichtspunkte rer Erschöpflichkeit die fossile Primärenergie aus Erdgas und Mineralöl. Die Gewinnung von Wasserstoff mittels der regenerativen Energien Wind, Sonne, Wasser beschränkt sich gegenwärtig noch auf Nischen, ist aber wirtschaftlich eine Zukunftsoption. Damit unterstützt diese neue BZ-Technologie die durch die Liberalisierung des Energiemarktes ausgelösten Überlegungen zur Auflösung (Dezentralisierung) der Energieerzeugung in kleinere, 6.2 Niedrigere Schadstoffemissionen BZ, die Reinstwasserstoff benutzen, sind Nullemissionsanlagen. Da aber H2 erzeugt werden muss und BZ mittelfristig als Hilfsbrennstoff ebenfalls kohlenstoffhaltige, fossile Energieträger (Erdgas) verwerten, führt der BZ-Einsatz ebenfalls zum Kohlendioxid(CO2)-Ausstoß. Dank der KraftWärme-Kopplung (KWK) und des höheren Wirkungsgrades ist aber die ökologische Gesamtbilanz wesentlich günstiger. BZ sind allen konventionellen Systemen hinsichtlich ihrer Umweltwirkung überlegen, sie leisten einen wichtigen Beitrag zum Senken der Menge des erzeugten Treibhausgases. Die Emissionen von Brennstoffzellen erreichen im Vergleich zu den etablierten Technologien (Bezugswert 100 %) deutlich niedrigere Werte: NOx 7%, COx 20%, CHx 0% (Richtwerte). 6.1 Die Zukunft heißt Wasserstoff H2 Brennstoffzellen besitzen bereits einen Reifegrad, der es erlaubt, kommerziell interessante Anlagen zu bauen. Noch dienen sie allerdings den Herstellern als Test- und Demonstrationsprojekte, um die Anlagenkonzeptionen zu erproben und zu optimieren sowie den potenziellen Kunden zu überzeugen. Kern des alternativen Energiekonzepts ist die Bereitstellung des Energiespeichers Wasserstoff. Da er in der Natur nicht frei verfügbar ist, gelangen zur Herstellung chemische Bild 5: Schema eines BZ-Kraftwerks – Brenngasaufbereitung extern oder BZ-intern möglich und elektrochemische Verfahren zum Einsatz. verbrauchernahe Einheiten. GeLiteratur: Die anfallenden H2-Überschüsgenüber dem kostentreibenden Energietransport vom Großkraftse in der Chemie-Industrie kön[1] Oertel, Dagmar; Fleischer, Torsten: werk ergeben sich wirtschaftliche nen ebenso genutzt werden, wie TA-Projekt »Brennstoffzellen-TechnoloVorteile, zumal sich solche BHKW die in Schwachlastzeiten verfüggie«, Büro für Technikfolgen-Abschätzung leicht in vorhandene Versorbare elektrische Energie. Letztere beim Deutschen Bundestag, TAB-Arbeitsgungssysteme einordnen lassen, speist H2 erzeugende Elektrolybericht Nr. 67, Dezember 2000. ohne den Verbraucher zu beeinseure. Damit wird in Zeiten der trächtigen. Spitzenlast der Strombedarf über (wird fortgesetzt) Mit dieser Tendenz verbindet Brennstoffzellen gedeckt. Am sich gleichzeitig eine Verändeaussichtsreichsten für die H2-Errung der Dienstleistungslandzeugung gilt mittelfristig trotz ih- de 4/2002 – 61 BETRIEB NUTZFAHRZEUGE Foto: Iveco Für schwere Aufgaben Marktübersicht Transporter 4 t bis 7 t THOMAS DIETRICH Wenn für die tägliche Tour mit sperriger Ladung das Frachtvolumen nicht mehr ausreicht oder die Werkstattausrüstung mit Kabeln und Material eine gewisse Nutz- Unter den schweren Transportern der Klasse bis 7 t zulässigem Gesamtgewicht werden Frachträume im Hochraum-Kasten bis max. 17 m3 oder im Kofferaufbau bis 20 m3 angeboten last übersteigt, ist ein Transporter gefragt, der für schwere Fracht ausgelegt ist. Sieben Fahrzeuge lassen sich hier zu einer Gruppe zusammenfassen. Thomas Dietrich, freier Autor, Solingen gen decken dann die neuen leistungsfähigen Transporterkonzepte von Iveco Daily (Nutzlast max. 3580 kg) sowie Renault Mascott ab (max. 2960 kg). Mercedes Vario (max. 5 t Nutzlast), der Mitsubishi Canter (mind. 3 t Nutzlast) sowie die N-Reihe von Isuzu (Fahrgestell max. 3,69 t) schließen den Kreis dieser Fahrzeuggruppe. Nachfolgend Näheres zu den einzelnen Fabrikaten. Weitere Daten der N-Serie: max. Fahrzeuglänge 6 600 mm, Fahrzeugbreite 1 995 mm, Höhe Fahrerhaus 2 200 mm. Seit Einführung der Euro3Norm zu Jahresbeginn arbeitet ein Turbo-Diesel mit 98 kW/133 PS für den 6-Tonner. Als ca.-Preis für die Kurzversion NPR 70 S mit Pritsche werden 28 750 € 1) angegeben. Iveco Daily C-Reihe Isuzu N-Reihe Foto: Iveco Seit Herbst 2000 steht die CReihe als stärkste Ausführung des Daily beim Händler bereit. Iveco hat sich viel vorgenommen mit seinem neuen Lastenträger, der in der Transporterklasse bis 3,5 t zul. GG startet (L- und S-Reihen Der deutsche Markt verspricht noch gute Absatzchancen für Transporter oberhalb der 3,5Tonnen-Klasse. Aus diesem Grund ist auch Isuzu, der weltweit zu den größten Anbietern Foto: Isuzu Bei der Auswahl eines geeigneten Fahrzeuges stehen eine Reihe von Kombinationsmöglichkeiten zur Verfügung. Ein Transporter der Klasse 4 bis 7 Tonnen lässt sich nicht nur als HochraumKasten mit maximal 17,4 m3 ordern. Meist wird ein ausreichend robustes Fahrgestell geboten, das man durchaus mit einem 25 m3 großen Koffer, einer Pritsche oder einem Kipper ergänzen kann. Die Wahl zwischen offenem oder geschlossenem Transporter wird durch das Nutzungsprofil bestimmt, das sich aus der Auftragsvielfalt ergibt: Sperrige Einzelteile einer fahrbaren Arbeitsbühne fest verzurrt zu transportieren, kann im Baustellenalltag genauso gefragt sein wie die Entsorgung voluminöser Verpackungen. Übers Jahr gesehen verlangt dies nach einem Allround-Fahrzeug, das für zahlreiche Eventualitäten gerüstet ist. Abgesehen von der Entscheidung für einen 7,5 Tonner oder einen noch größeren Lkw kann der große Transporter mit zwei oder vier Tonnen Nutzlast bei der Abwicklung größerer Projekte eine wichtige Lücke schließen. Die Hersteller warten hier mit verschiedenen Konzepten auf. Zum einen gibt es die stärksten Vertreter aus der TransporterReihe, die auf den ersten Blick an ihrer Zwillingsbereifung zu erkennen sind. Zum anderen stehen robuste Einsteigermodelle einiger Lkw-Hersteller zur Verfügung. Hier einige Beispiele: Die Mercedes-Sprinter der 400er Reihe bzw. die sehr nah verwandten Volkswagen LT 46 können als HochraumKasten mit zwillingsbereifter Hinterachse eine Nutzlast von max. 2500 kg aufbieten. Höhere Tonna- Die N-Serie startet bei Isuzu mit dem 3,5Tonner, konzentriert sich aber auf schwergewichtigere Vertreter (6,0 t und 7,5 t) mit gleichem Fahrgestell, die mit Kipper, Pritsche oder Koffer zu haben sind von Nutzfahrzeugen gehört, hier zu Lande mit seiner N-Reihe präsent. Sowohl das Einsteigermodell (3,5 t) als auch die beiden schwergewichtigeren Vertreter (6,0 t und 7,5 t) verfügen über das gleiche Fahrgestell. Als Aufbauten sind sowohl Pritsche (auf Wunsch mit Plane und Spiegel) als auch Koffer-Modelle mit bis nahe 26 m3 verfügbar. Bei einem zul. GG von 6 t kann das Fahrgestell des NPR 70 S eine Nutzlast von max. 3 480 kg tragen. Die zwillingsbereifte C-Reihe des Daily bietet neben Kipper oder Pritsche auch einen Hochraum-Kasten bis max. 17,2 m3 sowie einen Kofferaufbau mit etwa 20 m3 mit Einzelbereifung). Es werden drei Radstände, drei Höhen und vier Längen geboten. Frachträume ergeben sich dadurch von 7,3 m3 bis 17,2 m3 und Nutzlasten bis 1,5 Tonnen. Mit Zwillingsreifen eignet sich die C-Serie auch für höhere Lasten. Mittlerweile reicht das Angebot bis zum 6,5-Tonner mit einer Nutzlast von 3580 kg bei einem Frachtraum-Volumen von 17,2 m3. 1 Dieser und alle folgenden Preise sind ca.-Angaben der Hersteller ohne MwSt. de 4/2002 – 63 BETRIEB NUTZFAHRZEUGE 109 PS und 95 kW/129 PS. Auch ein Benziner mit 105 kW/143 PS steht zur Verfügung. Der Frachtraum (max. Länge 4 215 mm) bietet nach wie vor ein Volumen von max. 13,4 m3 und verkraftet eine Nutzlast von max. 2 270 kg. Andere wichtige Maße beim Kastenwagen: max. Fahrzeuglänge 6 590 mm, max. Breite 1 994 mm, max. Höhe 2 610 mm. Den modifizierten Sprinter bietet der Händler als Kasten in der 400er Reihe ab 29 700 €. Umfangreiche Sonderausstattungen sind möglich. Seit letztem Jahr ist der Sprinter als Pritsche, DoKa oder Kipper mit langem oder kurzem Radstand sogar als 6Tonner zu haben. Diesen Typ 616 CDI bekommt man nur in der stärksten Motorisierung. Bei Einzelfahrerhaus und kurzer Pritsche weist er einen Einstiegspreis von gut 39 200 € auf. Foto: DaimlerChrysler Die Konstrukteure haben bei der Entwicklung des Sprinters vor allem die Tonnenklasse 2,8 bis Den aktuellen Sprinter erkennt man an den geänderten Scheinwerfern und der heruntergezogenen Haube. Deutlich mehr Nutzlast als der Kasten mit 4,6 t zul. GG schafft die Pritschen-Version 616 CDI, die als 6-Tonner zugelassen ist 3,5 im Blick gehabt und dafür die 300er-Reihe entwickelt. Doch ein Mehr an Möglichkeiten bietet die 400er-Reihe, die z. B. beim Großraum-Kasten ein zul. GG von 4,6 t erreicht. Neben Kasten und Kombi sind die verschiedensten Aufbauten zu bekommen, das gemeinsame Merkmal liegt dabei in der zwillingsbereiften Hinterachse. Die neu gestaltete Front des Sprinters zeichnet sich durch eine heruntergezogene Haube, neu entworfene Scheinwerfer und Luftansaugschlitze im rechten Kotflügel aus. Im Innern wird jetzt eine modifizierte Instrumententafel mit Joystick-Schaltung und eine überarbeitete Antriebstechnik geboten. Dazu gehören CDI-Dieselmotoren in Vier- und Fünfzylinderausführung mit Common-Rail-Einspritztechnik. Das Flaggschiff bildet ein komfortabler Fünfzylinder mit 115 kW/ 156 PS. Die Einstiegsmotorisierung liegt bei 60 kW/82 PS, gefolgt von Varianten mit 80 kW/ 64 – de 4/2002 Mitsubishi Canter Der Mitsubishi Canter läuft seit nunmehr 16 Jahren vom Band und wurde zuletzt 1996 umfangreich überarbeitet. Leichte Modifizierungen am Führerhaus kamen im Modelljahr 2000 hinzu. Der Typ T35 mit 3,5 Tonnen zul. GG ist das Einstiegsmodell, darüber hinaus gibt es die Canter 55, 60 und 75, die Nutzlasten je nach Aufbau ab 3 t verkraften können. Die Modellreihe reicht erst seit zwei Jahren über den Typ 60 (6 t zul. GG) hinaus bis zum Canter 75 mit 7,5 t zul. Gesamtgewicht. Drei Radstände bieten jede Menge Möglichkeiten für den Aufbau. Auch Koffer (max. 28 m3) mit und ohne Hebebühne können geordert werden. Eine Auflastung des Fahrgestells beim Canter 60 auf 6,5 t ist möglich. Wichtige Maße des Fahrgestells: max. Fahrzeuglänge 6 535 mm, Breite 2 040 mm, Höhe des Fahrerhauses 2 165 mm. Mercedes Vario Gab es in früheren Jahren noch Überschneidungen bei der Vario- und Sprinter-Reihe, so beginnt die eine jetzt, wo die andere aufhört: Mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 5 990 kg tritt der »leichteste« Vario im Modelljahr 2002 mit den Typen 614 D (100 kW/ 136 PS) und 615 D (110 kW/ 150 PS) an. Der Kastenwagen mit insgesamt drei Radständen (max. 2 775 kg Nutzlast) ist als 6-Tonner genauso robust gebaut wie die dar- Mercedes Vario bietet drei Radstände, die mit Pritsche, Koffer oder Kasten (hier als 6Tonner mit zweiter Sitzreihe) kombiniert werden können über angesiedelten 814 D und 815 D, die bei gleicher Motorisierung ein zul. GG von knapp 7,5 t erreichen. Das Angebot reicht von der 5 Meter langen Pritsche über Sonderaufbauten bis zur erweiterten Fahrgastkabine im Kastenwagen. Der maximal 4 930 mm lange Frachtraum im Kasten erreicht den Spitzenwert von 17,4 m3. Foto: Mitsubishi Mercedes Sprinter Weitere Maße des Kastenwagens: max. Fahrzeuglänge 7 210 mm, Breite 2 206 mm, max. Höhe 2 850 mm. Entsprechend der Typen-Vielfalt gestaltet sich die Preisspanne, die beim kleinen Fahrgestell 614 D mit Pritsche bei knapp 40 000 € beginnt. Etwa 5 000 € höher liegt der Einstieg beim Kasten mit Hochdach. Die Möglichkeiten der Wunschausstattung sind umfangreich. Foto: DaimlerChrysler Die maximale Fahrzeuglänge der Kastenversion beträgt 5 997 mm, die max. Fahrzeugbreite 1 996 mm, die max. Fahrzeughöhe 2 955 mm. Der Frachtraum kann bis zu 3 520 mm lang sein. An Motoren stehen seit Jahresbeginn nur noch moderne Diesel mit Common-Rail-Unijet-Technik zur Wahl. Die Staffelung liegt bei 66 kW (90 PS), 78 kW (105 PS), 92 kW (125 PS) sowie 108 kW (146 PS). Die Bandbreite der NettoPreise reicht von knapp 26000 € bis 34 000 €. Als Einstiegsmodell der Canter-Reihe gibt es den T35 mit 3,5 t zul. GG. Das robuste Fahrgestell wird auch für die Typen 55, 60 und 75 verwendet, so dass man Pritsche oder Koffer in gestaffelten Tonnagen bis 7,5 t ordern kann Je nach Tonnenklasse steigert sich die Leistung der Euro3Motoren von 92 kW/125 PS auf 105 kW/ 143 PS. Den Preis fürs Fahrgestell des Canter 60 listet der Mitsubishi-Lkw-Händler mit etwa 27 000 € , für eine Pritsche müssen erfahrungsgemäß etwa 3 500 € hinzu gerechnet werden. BETRIEB NUTZFAHRZEUGE Renault Mascott (Kasten) eine Preisspanne von 28 300 € bis 32 200 € (ohne Extras). Renault hat die Aufgabenverteilung neu geregelt. Für leichte Transporte – sprich Nutzlasten bis 1,7 t – muss der neue Mascott nicht unbedingt eingesetzt werden, denn dafür steht das vielseitige Konzept des Renault Master. Der stämmigere Franzose will dagegen in direkte Konkurrenz zum neuen Iveco Daily treten – und für beide gilt es, dem in Europa führenden Konzept des Mercedes Sprinter Marktanteile abzuringen. Was zeichnet den Mascott aus? Weniger die Nutzlast, die beim Kasten mit Hochdach (5,5 t zul. GG) mit gut 900 kg deutlich knapper ausfällt als bei der Konkurrenz. Der Vorteil liegt in seinem robusten Fahrgestell, das auch für 6 t zul. GG gut ist, speziell dann, wenn es z. B. um Anhängelasten (max. 3 t) oder großvolumige Aufbauten geht. So ist es für ihn kein Problem, einen Koffer mit 20 m3 Volumen zu tragen. Doch auch die Kasten-Varianten mit wahlweise 12 m3 und 14 m3 Volkswagen LT 46 Ausgehend von der Karosserie des LT, unterscheidet sich das VW-Konzept nur im Front- und Fazit Foto: V olkswa bei zwei Radständen können sich sehen lassen. Die max. Fahrzeuglänge beträgt 6 499 mm bei einer Breite von 2 093 mm und einer max. Fahrzeughöhe von 2 767 mm. Angetrieben wird der Mascott im Modelljahr 2002 durch drei Common-Rail-Diesel. 81 kW/ 110 PS, 96 kW/140 PS und 110 kW/ 150 PS stehen zur Wahl. Je nach Ausführung bietet der RenaultLkw-Händler beim 5,5-Tonner gen Der Frachtraum des zwillingsbereiften VW LT 46 ist mit dem des Sprinters identisch, bietet wahlweise ein Volumen von 7 m3 bis max. 13,4 m3 und verkraftet eine Nutzlast von max. 2 530 kg. Fahrgestelle für Koffer und diverse Pritschen runden das Programm ab Heckbereich vom Mercedes Sprinter. Während z. B. Bodengruppe, Frachtraum und Achsen von DaimlerChrysler stammen, kommen dagegen die TDI-Diesel mit Fünfzylindern aus dem eigenen Konzern. Angeboten werden im Frühjahr 2002 für den LT 46 Turbo-Diesel mit 70 kW/98 PS, 80 kW/109 PS, 96 kW/131 PS und neuerdings auch ein Kraftprotz mit 118 kW/160 PS. Der NettoEinstiegspreis des LT 46 (Kasten mit mittlerem Radstand) liegt bei 27 800 €. Foto: Renault Über die Renault-Lkw-Händler wird der Mascott vertrieben. Der stämmige Franzose bietet ein zul. GG von 3,5 t bis max. 6,5 t und tritt damit gegen Iveco Daily, Mercedes Sprinter und Vario an Für die Frachtraumgestaltung bietet sich nicht nur der Hochraumkasten mit 13,4 m3 an: Zahlreiche Koffer-Hersteller komplettieren die Fahrgestelle mit zwillingsbereifter Hinterachse durch spezielle Aufbauten. Auch DoKas mit verschiedenen Radständen und Aufbaulängen von max. 3 700 mm sind möglich. Ordern lassen sich diese Komplettfahrzeuge über die VW-Nutzfahrzeugzentren. Für den Entscheidungsträger, der sich in der obersten Transporterklasse nach einer Lösung umsieht, wird auf der einen oder anderen Testfahrt schnell klar, ob der Hersteller »auch noch« oder »gerade erst« einen Transporter in dieser Klasse anbietet. Vom langen Radstand einmal abgesehen, können bei dem einen Fahrzeug noch enge Beziehungen zum wendigen Nutzfahrzeug mit teilweise Pkw-gewohnten Qualitäten zu erkennen sein. Dem gegenüber steht das Angebot der Einsteigermodelle aus dem Lkw-Bereich, die durchweg einen robusten Eindruck hinterlassen. Hier kommt gar nicht erst die Idee auf, dass es sich nicht um einen starken Lastenträger handeln könnte. Entsprechend hoch dürfen die Erwartungen an Stabilität und Belastbarkeit ausfallen. 왏 Fast Lkw – doch Pkw Wer käme auf die Idee, dass sich ein zwillingsbereifter Kastenwagen mit 4,6 t zul. GG als Pkw entpuppt? Einzig auf dem Markt rüstet man bei Mercedes einen Schwerlast-Sprinter mit Teil- oder Vollverglasung, mit Befestigungen für Sitze und Gurte sowie einer zusätzlichen Geräuschdämmung aus. Damit sind die gesetzlichen Hürden genommen und der Sprinter genießt trotz hoher Tonnage gewisse Vorteile einer PkW-Zulassung – die allerdings (bei einer kleinen zweiten Sitzreihe) mindestens mit 1 100 € Aufpreis und erhöhten Steuern erkauft werden muss. Das lohnt sich dennoch für einige Gewerbetreibende, denn zum einen steht der variablen Nutzung als Fracht- und Personentransporter nichts im Wege, zum anderen genießt der Fahrzeugführer das Privileg, auch an Wochenenden und Feiertagen seinen »Pkw« gewerblich mit Anhänger fahren zu dürfen. de 4/2002 – 65 BETRIEB RECHT Gewährleistung für Folgearbeiten? Alles rechtens? – Folge 16 Der Fall Ein Handwerksbetrieb führt für ein Industrieunternehmen diverse Elektroarbeiten durch. Vorschriftsmäßig dokumentiert er alle Arbeiten und erstellt auch einen Verteilerplan für die neuen Elektroleitungen. Nach Beendigung nimmt der Auftraggeber (AG) die Arbeiten ohne Mängel ab. Auch der TÜV prüft und stellt keine Mängel fest. Nach einigen Monaten erfährt der Inhaber des Handwerksbetriebes, dass der AG, das Industrieunternehmen, neue Maschinen aufstellt. Dazu sind auch einige neue Leitungen erforderlich. Diese installiert nicht der Handwerksbetrieb, sondern ein Elektro-Mitarbeiter des AG. Das geschieht aus Gründen der Auslastung: Bevor Arbeiten extern vergeben werden, sollen sie von den eigenen Mitarbeitern ausgeführt werden. Das kann der Handwerksunternehmer zwar nachvollziehen, er sogt sich jedoch um eine lückenlose Dokumentation der installierten Leitungen. Beim nächsten Termin vor Ort prüft er vorsichtshalber den übergebenen Verteilerplan und sieht seine Ahnung bestätigt: Die neuen Leitungen sind darin nicht eingetragen. Auch hat der interne Mitarbeiter seine Elektroverteilung verändert. Nun befürchtet der Handwerker, dass es im Gewährleistungsfall Probleme geben könnte. Wer hat welche Arbeiten ausgeführt? Und wer muss die Gewährleistung wofür übernehmen? Anmerkung der Redaktion: Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass wir die Beteiligten nicht namentlich nennen. Nur durch einen absoluten Zeugenschutz können wir diese Serie gewährleisten. 66 – de 4/2002 Was tun? Der Handwerker hegt diese Befürchtung aus schlechter Erfahrung. Denn Zeit und Nerven raubende Schriftwechsel mit den AGs gehören für viele mittlerweile zur Tagesordnung. Doch in diesem Fall liegt kein Grund zur Besorgnis vor. Denn die Anlage ist mängelfrei abgenommen; und nach der Abnahme gilt die Beweislastumkehr. Der AG muss zweifelsfrei darlegen, dass die Ursache eines Mangels in der vom Handwerker installierten Elektroanlage liegt – und nicht in den internen Folgearbeiten (F). Denn für die selbst ausgeführten F übernimmt der AG die Gewährleistung – und nicht der Handwerker. So wird hier getrennt zwischen der Gewährleistung für die Erstinstallation (E) und der für die F. Welche Gewährleistung im akuten Fall greift, muss der AG begründen. Erfolgsaussichten Die Begründung sollte dem AG allerdings schwerfallen, wenn er die angefangene Dokumentation nicht fortschreibt. Auch Eingriffe in die einmal installierte Elektroverteilung erschweren eine Trennung zwischen E und F. Greift der AG erheblich in die E ein, kann er den Anspruch auf Gewährleistung durch den Handwerker verlieren. Das wäre jedoch im Einzelfall zu klären. Tipps für ähnliche Fälle Optimal wäre es, wenn auch der Erstinstallateur die F übernimmt, da die Gewährleistung dann in einer Hand liegt. Doch das ist nicht immer möglich. Deshalb weisen Sie den AG aktiv auf den Umstand hin, dass sich die Gewährleistung automatisch splittet, denn a) übernimmt der Erstinstallateur sie nicht generell: Wenn der AG selbst oder durch Dritte F ausführt, übernimmt er bzw. der Dritte die Gewährleistung dafür, Tipp 1 Alles rechtens ? Fehlerhafte Ausschreibungen, unergründliche Vergaben oder eigenmächtige Kürzungen von Rechnungen – wohl jeder Unternehmer schlägt sich mit solchen Ungerechtigkeiten herum. Was tun? Das lesen Sie hier. Jeden Monat stellen wir Ihnen einen Fall aus der Praxis vor und zeigen, was sich in ähnlichen Fällen tun lässt. b) kann der Erstinstallateur sie nicht generell ablehnen: Wenn er Arbeiten ausführt, übernimmt er damit auch die Gewährleistung. Unabhängig davon, ob F durch andere erfolgen oder nicht. Obwohl die Beweislast nach der Abnahme beim AG liegt, sollten Sie sich als Erstinstallateur absichern. Dokumentieren Sie die ausgeführten Arbeiten und den Aufbau der Anlage nach Fertigstellung durch: a) Verteilerpläne und Funktionsbeschreibungen; übergeben Sie die Unterlagen an den AG und bewahren eine Kopie davon sorgfältig auf, und zwar wenigstens so lange, bis die jeweilige Gewährleistungsfrist abgelaufen ist, b) Fotos oder Videos; archivieren Sie die Bilder bzw. die Filme gemeinsam mit den anderen Projektunterlagen. Corinna Linke Tipp 2 LESERSERVICE Haben Sie einen ähnlichen Fall erlebt? Berichten Sie uns davon. Schreiben Sie an unsere Mitarbeiterin Corinna Linke, die diese Serie betreut. Anschrift: Dipl.-Ing. Corinna Linke Wischhöfen 15 22415 Hamburg Tel. (0 40) 53 16 92 37 Fax (0 40) 53 16 92 27 E-Mail: Corinna.Linke@uumail.de Juristische Betreuung: RA Dr. Christian Westerhausen aus Chemnitz, Tel. (0371)30 01 27. Wir behandeln Ihre Informationen selbstverständlich vertraulich und anonym. BETRIEB RECHT Die Änderungen im Gewährleistungsrecht (1) FRANK EICHHORN Am 1. Januar 2002 trat ein neues Gewährleistungsrecht in Deutschland in Kraft. Damit wird die europäische Verbrauchsgüterrichtlinie umgesetzt. Statt wie bisher 6 Monate hat der Endverbraucher nach Kaufvertragsrecht nun einen gesetzlichen Gewährleistungsanspruch über die Dauer von 24 Monaten ab Übergabe der Ware. Was ist ein Mangel? Die 2-Jahres-Gewährleistung bedeutet keine 2-Jahres-«Vollgarantie«. Die derzeitige Industrie-Position lautet: Es wird nur für Mängel gehaftet, die »anfänglich« vorhanden waren, d. h. Mängel, die bereits bei Übergabe des Produktes an den Endverbraucher vorlagen. Der Käufer hat das Recht, Gewährleistungsansprüche innerhalb von 24 Monaten nach Kauf geltend zu machen, d. h. die o. a. Mängel zu rügen. Mängel liegen vor, wenn die Sache von Anfang an • nicht den vertraglichen Vereinbarungen entspricht, • nicht wie üblicherweise genutzt werden kann, • wenn die Beschaffenheit des Produktes nicht den vertraglichen Vereinbarungen, den Angaben in der Werbung bzw. der Produktbeschreibung und nicht den Aussagen des Verkäufers entspricht. Keine Mängel im Sinne der gesetzlichen Gewährleistung sind • Schäden durch unsachgemäße Bedienung (Hinweise in der Gebrauchsanleitung), • Verschleiß, • Eigenverschulden des Kunden, • Schäden durch Überspannung, Blitzschlag, Einwirkung durch Feuer, Wasser oder Rauch, • Mängel, die bereits beim Kauf dem Kunden bekannt waren. Rechte des Endverbrauchers Liegt ein Mangel im Sinne des Kaufvertragsrechts vor, dann hat der Endverbraucher gegenüber Dipl.-Ing. Frank Eichhorn, Referatsleiter Betriebswirtschaft im ZVEH, Frankfurt/M. dem Verkäufer (Händler) folgende Rechte: 1. Stufe: Reparatur oder Austausch, 2. Stufe: Minderung oder Rücktritt vom Kauf, Schadenersatz. Diese Rechte stehen in einem gestaffelten Verhältnis zueinander; nur wenn die 1. Stufe nicht möglich ist, besteht ein Recht auf Ansprüche aus der 2. Stufe. Auch innerhalb der Stufen besteht eine Reihenfolge. Das Gesetz sieht in der 1. Stufe zwar vor, dass zunächst der Käufer ein Wahlrecht zwischen Reparatur und Austausch hat. Dieses Recht des Käufers wird aber begrenzt, wenn die getroffene Wahl wirtschaftlich unverhältnismäßig erscheint. Das heißt, fällt die Wahl eines Kunden auf z. B. Umtausch, kann der Händler dies mit dem Hinweis auf die Unverhältnismäßigkeit zurückweisen. Daneben spielt ebenfalls der Umweltschutzgedanke eine Rolle sowie Bedenken zum Zweitgeräte-Markt (Gebrauchtgeräte) generell. Priorität hat bei hochwertigen Geräten somit grundsätzlich die günstigere Reparatur, bei Niedrigpreisgeräten der Austausch. Der Verkäufer kann in der Regel mehrmals nachbessern (fallabhängig), vorausgesetzt, die Dauer der Nachbesserung ist dem Käufer zuzumuten. Ist die 1. Stufe nicht möglich oder fehlgeschlagen, erfolgt die Abwicklung des Rücktritts oder der Preisminderung wie bisher. Rechtstheoretisch bedeutsam ist der Fakt, dass während der Mängelbehebung der Ablauf der Gewährleistungsfrist (Hemmung) ruht. Ein offizielles Mängelanerkenntnis sollte wegen der Gefahr der Unterbrechung der Gewährleistungsfrist (Neuanlauf der Frist) nicht abgegeben werden. Rückgriffsanspruch des Handwerks Die Industrie-Position hierbei lautet: Ist eindeutig nachgewiesen, dass der Mangel bereits bei der Lieferung vorlag und der Händler den Mangel behoben hat, hat er Rückgriffsansprüche gegenüber seinem direkten Lieferanten. Er kann für die Beseitigung des Mangels einen gleichwertigen Ausgleich geltend machen. Unter einen gleichwertigen Ausgleich fallen insbesondere: • Materialkosten • Lohnkosten • Transport-/Anfahrtskosten (hin /zurück). Strittig zwischen Industrie und Handwerk/Einzelhandel ist hier nach wie vor die Erstattung der so genannten Erstprüfkosten und des speziellen Verwaltungsaufwandes für die Bearbeitung der Mängelrügen. Die Position von Handwerk/Einzelhandel lautet: Ausnahmslos alle mit dem Gewährleistungsfall zusammenhängenden Kosten sind zu erstatten. Weitere Positionen: • Aufwendungen für Kulanz werden vom Lieferanten/Hersteller im Rahmen der Gewährleistung nicht erstattet. • Industrie-Position: Nur die jeweils wirtschaftlichste Variante wird berücksichtigt. • Industrie-Position: Es müssen der Kaufbeleg, die Leistungsnachweise und »eindeutige Nachweise« über die Anfänglichkeit des Mangels vorgelegt werden. • Die betrieblichen Aufwendungen sind zu erstatten. IndustriePosition: Diese werden in der Regel in Vereinbarungen zwischen Hersteller und Handwerk/Einzelhandel pauschaliert oder in speziellen Vereinbarungen abgegolten. (wird fortgesetzt) Der ZVEH empfiehlt zu diesem Thema die Publikation »Das neue Schuldrecht in der Unternehmenspraxis«, zum Preis von 9,80 € zzgl. Versandkosten und MwSt. Zu bestellen bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Elektrohandwerke, Lilienthalallee 4, 60487 Frankfurt/M., Bestell-Nr. 8042 de 4/2002 – 67 Kalibrierung Sicherheit in elektromagnetischen Feldern Kalibrieren und Eichen Kalibrieren bedeutet, dass die Abweichung der Anzeige des Messgeräts vom richtigen Wert der Messgröße ermittelt wird. Dabei liegt dem Gerät ein Objekt mit bekannten Maßen vor – ein so genanntes Normal. Die Messungen an dem Normal ermöglichen die Bestimmung der Anzeigenabweichung. Ein Kalibrierschein stellt das Ergebnis und die zugehörige Messunsicherheit dar. Wenn das Kalibrier-Laboratorium vom DKD (Deutscher Kalibrierdienst) akkreditiert ist, ist mit der Kalibrierung gleichzeitig ein zweiter Schritt verbunden: Das Messgerät erhält den Anschluss an das jeweilige »nationale Normal« für die entsprechende Messgröße (Bild 1). Dieser Anschluss ist auch bekannt unter der Bezeichnung »Rückführung auf das nationale Normal«. librierung an einem Normal einer »tieferen« Stufe erhält. Über die Rückführung auf das nationale Normal ist der Bezug sichergestellt. Gesetz oder Freiwilligkeit Sowohl die Kalibrierung als auch der Eichvorgang beinhalten die Überprüfung der Genauigkeit eines Messgeräts. Doch die Eichung beruht Kurze Turn-AroundZeit Das neue Kalibrierlabor von Narda Safety Test Solutions, Pfullingen, prüft und kalibriert mit kurzer Turn-Around-Zeit (Zeit von der Abgabe des Gerätes durch den Kunden bis zu seiner WiederEntgegennahme) alle hauseigenen Geräte und Sonden zur Messung von elektrischen, magnetischen und elektromagne- Eine geschlossene Kette Diese Rückführung funktioniert, weil jedes Normal in der KalibrierHierarchie in einer festen Verwandtschaft zum nationalen Normal steht. Jedes Gebrauchsnormal wird regelmäßig mit dem Bezugsnormal derselben Stufe und dieses wiederum mit einem Bezugsnormal der nächsthöheren Stufe verglichen. So entsteht eine geschlossene Kalibrierkette, die einen entscheidenden Vorteil beinhaltet: Das Messgerät muss nicht zum Kalibrieren zur PTB gelangen. Es reicht, wenn es seine Ka- 68 – de 4/2002 Bild 1: Die Hierarchie der Normale ermöglicht es, indirekt das entsprechende Messgerät über das bei einem vom DKD zugelassenen Labor mit dem nationalen Normal kalibrieren zu lassen auf gesetzlichen Vorschriften bei bestimmten Messgeräten, während Kalibrierungen freiwillig sind, es sei denn, die Messgeräte übernehmen Aufgaben in einem Qualitätsmanagement-System. Dann besteht die freiwillige Pflicht, sich nach bestimmten Normen zu richten – die zum Beispiel vorschreiben, dass die Messgeräte kalibriert sein müssen. tischen Feldern. Geprüft werden Geräte, Sonden und persönliche Überwachungsmonitore für den Einsatz in hochfrequenten Feldern sowie alle Niederfrequenz-Geräte von Narda. Die Rekalibrierungen empfehlen sich je nach Gerät in Zyklen zwischen einem und drei Jahren. Sie sind für jeden mit der Messung und Analyse elektromagnetischer Felder betrauten Anwender von großer Bedeutung. Denn nur mit reproduzierbaren Messungen lässt sich die Einhaltung der nationalen und internationalen Grenzwerte während der Arbeit in elektromagnetischen Feldern sicherstellen. Die Turn-AroundZeit für die Kalibrierung muss kurz sein, damit die Geräte schnell wieder zur Verfügung stehen. Automatisiertes Labor Narda STS investierte in ein neues Labor, das sich auf dem Stand der Technik befindet. Die Kalibrierungen laufen bei Feldstärken von bis zu 200 V/m und Frequenzen bis zu 45 GHz. Die vollständige Automatisierung des Messsystems schafft die Voraussetzung für eine Kalibrierung aller Geräte und Sonden unter den exakt gleichen äußeren Bedingungen (Bild 2). Narda STS bietet mit seinem neuen Labor eine rückführbare Kalibrierung unter anderem mit Standard-Gain-Hornantennen und TEM-Zellen an. Ein weiterer Pluspunkt ist die kürzere Kalibrierzeit. Die feststehende Kalibriereinrichtung ermöglicht schnelle Überprüfungszeiten sogar im Falle einer erweiterten Kalibrierung von mehreren Frequenzpunkten. Zudem beinhaltet die Kalibrierung Drehungen der Sonde, so dass sich die Sensoren der drei Raumrichtungen (x, y, z) und die Elliptizität für jeden Frequenzpunkt prüfen lassen. Nach erfolgreicher Kalibrierung erhält der Kunde die Sonde bzw. das Gerät mit entsprechender Dokumentation zurück. Der neu ermittelte Kalibrierfaktor dient als Bewertungsgrundlage bei künftigen Messungen. Erweiterte Kalibrierungen ergeben entsprechend eine Liste von Frequenzpunkten mit den jeweiligen Kalibrierfaktoren. bar kalibrierte Strahlungsmessgeräte an, die hohen Ansprüchen an Benutzerfreundlichkeit und Langlebigkeit genügen. Der Unternehmensbereich orientiert sich bei der Entwicklung seiner Produkte an der aktuellen Gesetzgebung und Grenzwertfestlegung. Narda STS bietet das volle Spektrum von kleinen, persönlichen Monitoren über Analysatoren für alle Frequenzbereiche bis zu Softwarelösungen, Schulungen und Messdienstleistungen. (JvS) Bild 2: Das neue Kalibrierlabor von Narda STS ermöglicht die Zeit sparende vollautomatische Kalibrierung von Geräten und Sonden zur Messung von elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Feldern Erweiterter Kalibrierbericht Der ebenfalls neu gestaltete und erweiterte Kalibrierbericht dokumentiert alle Ergebnisse in tabellarischer und gra- fischer Form und informiert darüber, welche Messmethoden und Messmittel zum Einsatz kamen. Im Kalibrierservice inbegriffen ist die kostenfreie Prüfung des Geräts auf Funktionstüchtigkeit. Sollte das Gerät reparaturbedürftig sein, erhält der Kunde automatisch einen Benachrichtigung. Narda STS bietet für die Bereiche Arbeitssicherheit, Umweltschutz und Forschung rückführ- W W W EB EG EISER Weitere Infos zum Thema: • www.narda-sts.de • www.ptb.de Ein Service von »de« (www.online-de.de) de 4/2002 – 69 Werkstoffe Technische Kunststoffe für Elektrotechnik und Elektronik Mit neuen Typen seiner technischen Kunststoffe liefert Dupont, Bad Homburg, der Elektro- und Elektronikindustrie das Material, um die anspruchsvollen Spezifikationen zum noch besseren Schutz des Verbrauchers, die globale Harmonisierung von Normen sowie die Forderungen nach Miniaturisierung und Produktivitätssteigerungen zu gewährleisten. Dabei positioniert sich das Un- Bild 1:Durch die hohe Flammsicherheit, welche der Werkstoff Rynite PET FR 531 für die Schnappschalter der D-4-Serie von Cherry gewährleistet, lassen sich auch in der Nähe der Schalter kostengünstige »normale« Kunststoffe einsetzen ternehmen als lokaler Partner und gleichermaßen als Ansprechpartner für globale Kunden mit Länder übergreifenden Projekten. Flammwidrigkeit für Miniaturisierung Dicht stehende Kontaktstifte in kleinen Komponenten für Elektrogeräte erfordern technische Kunststoffe mit hoher Kriechstromfestigkeit (CTI-Wert). So ist für Haushaltsgeräte heute Klasse 3 nach UL 746 und zukünftig sogar Klasse 2 (275 V bis 400 V) gefordert. Mit dem neuen Ryni- 70 – de 4/2002 te PET FR531 erfüllt Dupont auch diese Anforderungen. Der flammwidrige thermoplastische Polyester erreicht mit einem CTI-Wert von > 300 V die höchste V-0-Einstufung aller Thermoplaste bei 0,35 mm Wandstärke. Er kombiniert eine besonders hohe Wärmestandfestigkeit mit einem sehr guten Gleichgewicht mechanischer und elektrischer Eigenschaften. PBT-Typen wie das besonders verzugsarme Crastin PBT LW mit einem CTI-Wert von > 400 V ergänzen diese neue Produktreihe. Ein Produktbeispiel liefert Cherry, Auerbach, mit seinem Schnappschalter der D-4-Serie. Der Hersteller von Tastaturen, Schaltern sowie Steuerungen und Subsystemen für die Automobilund Hausgeräteindustrie nutzt die hohe Kriechstromfestigkeit des neuen Rynite PET FR531 für die weiter entwickelte Serie D4, die sich besonders durch ihre hohe Flammsicherheit auszeichnet, wie die Glühdrahtprüfung bei 850 °C zeigt (Bild 1). Weil auf diese Weise das Brennen des Schalters in der Praxis weit gehend ausgeschlossen ist, ermöglicht er den Einsatz kostengünstiger, »normaler« Kunststoffe in seiner Umgebung. Aktivierbarkeit für Nassgalvanisierung MID (Molded Interconnect Devices, spritzgegossene Schaltungsträger) integriert dicht an dicht liegende Leiterbahnen direkt in dreidimensionale Spritzgussteile. Für das Laserstrukturie- ren von MID eignet sich ein spezieller Typ des flüssigkristallinen Kunststoffs Zenite LCP. Dessen Dimensionsstabilität und die hohe Temperaturbeständigkeit stellen sicher, dass die Positionierung von Kontaktstiften auch bei extremen Temperaturspitzen von 250 °C während des Reflow-Lötens erhalten bleibt. Zu den Pluspunkten der LCP zählt auch ihre inhärente Flammwidrigkeit ohne werksinternen Prüfungsverfahren. Maßgeblichen Anteil an der Entwicklung des Laser-Aktivierens von Kunststoffoberflächen als Vorbereitung für den nachfolgenden nasschemischen Galvanisiervorgang hat das FraunhoferInstitut für Lasertechnik (ILT), Aachen (Bild 2). Werkstoffe auch für nichtelektrische Bauteile Wie bei den MID setzt Dupont auch bei den nichtelektrischen Bauteilen Schwerpunkte bei der Vereinfachung der Montage und bei der Verkürzung der Zykluszeiten beim Spritzgießen. Montagezeit Bild 2: Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Lasertechnik entstand Cratin PBT, welches sich für nassgalvanische Vorgänge über Laser aktivieren lässt den Halogenzusatz. Auch die Realisierbarkeit von MID-Laser-Strukturen auf der Basis von Crastin PBT ließ sich an Prototypen nachweisen. Für MID, bei denen die Leiterbahnen durch Heißprägen aufgebracht werden, erfüllen Hochleistungspolyamide wie Zytel HTN die Anforderungen an die thermische Beständigkeit. Die Eignung anderer technischer Kunststoffe für diese Technologie steht derzeit in einem spart zum Beispiel der Einsatz der 2K-Spritzgießtechnik für die Herstellung von Hart-Weich-Verbindungen. Diese Technologie entstand in Zusammenarbeit mit Pongs & Zahn Plastics International, Hamburg, jetzt mit Sondertypen des festen, harten und federelastischen Delrin und des griffigen, rutschfesten und gummielastischen Ponaflex auch für die Kombination von Polyacetalen und Thermoplastischen Elastomeren (TPE). Zu den Anwendungen gehören Befestigungen und Clips mit integrierten Dichtungen sowie schwingungsund geräuschdämpfende Bauteile. Deutliche Produktivitätssteigerungen ermöglicht auch das neue, nach UL 94 in der Klasse V-2 gelistete Polyamid Zytel EFE 1166. Weil es ungewöhnlich schnell kristallisiert, lassen sich die Zykluszeiten beim Spritzgießen um 20 % und mehr reduzieren. Es eignet sich damit ideal für in der Elektroindustrie eingesetzte Massenteile wie Kabelbinder oder Reihenklemmen. Spezielle Produktivitätsvorteile für Hersteller von Steckverbindern bietet das neue flammwidrige Crastin M515FR, mit dem sich dünnwandige und langgestreckte Kavitäten schnell und zuverlässig füllen lassen, weil die Fließfähigkeit besonders hoch ist. Kunststoff ohne Ausgasungen Maximale Geräuschund Schwingungsdämpfung war das Ziel bei der Entwicklung eines neuen, festen und zähen Kunststoff-Blends auf PBT-Basis, das sich sehr gut für Elektronikanwendungen eignet, weil es keine Kontakt schädigenden Ausgasungen erzeugt. Das Material kombiniert gute Schlagzähigkeit in einem weiten Temperaturbereich mit Steifigkeit und Festigkeit auch bei hohen Temperaturen, Beständigkeit gegen eine Vielzahl von aggressiven Chemikalien und sehr guten dielektrischen Eigenschaften. Geräuschdämpfung stand auch im Vordergrund bei der Entwicklung der inhärent geschmierten Polyacetaltypen Delrin 500AL und 100AL, die z. B. als Getriebeteile in Büromaschinen für geringen Verschleiß, niedrige Reibung und leisen Lauf sorgen. Spezielle Typen von Delrin helfen, Lichtbögen in Schaltgeräten möglichst schnell zu löschen, weil sie beim Zünden des Lichtbogens stark ausga- Bild 3: Phoenix Contact nutzt für den Überspannungsschutz Trabtech die Ausgaseigenschaften von Delrin Polyacetalen sen und dabei eine Druckwelle auslösen. Sondertypen des Polyamids Zytel stellen ähnliche Löschmechanismen für Anwendungen bei erhöhten Dauergebrauchstemperaturen bereit. Für den Überspannungsschutz Trabtech nutzt Phoenix Contact, Blomberg, gezielt eine Eigenschaft der Delrin Polyacetale. Das starke Ausgasen, das beim Zünden des Lichtbogens plötzlich auftritt, löst dabei eine Druckwelle aus, die den Lichtbogen vor sich hertreibt und zum Teil auch löscht (Bild 3). Dadurch erhöht sich einerseits die Betriebssicherheit des Schalters, andererseits bietet sich damit die Möglichkeit, leistungsstärkere Schalter ohne zusätzlichen Platzbedarf zu realisieren. Achten auf Umweltverträglichkeit Freiheit von Halogenen und Schwermetallen bieten die flammgeschützten Typen von Zytel PA6 und 6/66. Die Zenite LCP-Typen sind ganz ohne Zusatz inhärent flammgeschützt. Beide Produktgruppen erfüllen die Bedingungen der UL-Klasse V-0 und sind damit eine vollwertige Alternative zu Polyestern mit Flammschutz auf Halogenbasis. In der Erprobung sind Typen auf Basis PA66, welche die Bedingungen der UL-Klasse V-0 erfüllen und durch eine reduzierte Belagbildung im Werkzeug zu Produktivitätssteigerungen beitragen. Die hohen Temperaturen beim Einsatz umweltverträglicher bleifreier Lote ertragen viele Thermoplaste, darunter Typen von PBT (Crastin) und LCP (Zenite), auch in halogenfreien Flammschutzeinstellungen. Standards bei ElektroIsoliersystemen Die DIN 61558/VDE 0570 für Transformatoren wird den Einsatz von ElektroIsoliersystemen (EIS) mit höherer Temperaturbeständigkeit erfordern. Um an dieser Stelle die Entwicklung der Produkte zu beschleunigen, hat Dupont über 500 EIS für die Klassen B (bis 130 °C) bis R (bis 220 °C) von UL vorab prüfen lassen. Die in Englisch gehaltene Website »www.e-insulationsys.com«, welche kostenlos ihre Informationen zur Verfügung stellt, hilft bei der Auswahl der passenden EIS. In der Glühdrahtprüfung nach der neuen IEC 60335/VDE 0700, die für unbeaufsichtigte im Haushalt eingesetzte Elektrogeräte gilt, wurden die zulässigen Brenndauern verkürzt. Dupont hat Werkstoffe im Programm, welche selbst bei 750 °C die Forderung nach Null Sekunden Brenndauer erfüllen. Partnerschaften für Entwicklungen Um neue Entwicklungen voranzutreiben, hat Dupont in »Kompetenzzentren« spezifisches Wissen konzentriert. In interdisziplinärer Zusammenarbeit mit anderen Unternehmensbereichen, z. B. Isolierlacke, Fluorkunststoffe, Isolierfolien, Dickschichtpasten, selbst leuchtende Anzeigen, entstehen Lösungen für komplexe Herausforderungen der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie. Für grundlegende Untersuchungen bestehen Partnerschaften mit Forschungsinstituten in ganz Europa. (JvS) W W W EB EG EISER Weitere Infos zum Thema: • www.dupont.com • www.e-insulationsys.com Ein Service von »de« (www.online-de.de) de 4/2002 – 71 D I N DVE E N REGELN DER TECHNIK Erläuterungen zu neuen Normen und Vorschriften DIN EN 50018 (VDE 0170/0171 Teil 5): 2001-12 Elektrische Betriebsmittel für explosionsgefährdete Bereiche Druckfeste Kapselung »d« Die als Ersatz für DIN EN 50018 (VDE 0170/1071 Teil 5):199503 neu herausgegebene Norm enthält die besonderen Bauanforderungen und die Anforderungen an die Prüfung für elektrische Betriebsmittel in der Zündschutzart druckfeste Kapselung »d«, die für die Verwendung in explosionsgefährdeten Bereichen bestimmt sind. Die Anforderungen dieser Norm, die nur die Kategorien M2 und 2 abdecken, sind als Ergänzung zu DIN EN 50014 (VDE 0170/0171 Teil 1) »Allgemeine Bestimmungen für elektrische Betriebsmittel für explosionsgefährdete Bereiche« zu verstehen und anzuwenden. Ein Großteil der enthaltenen Anforderungen hat im Wesentlichen nur Bedeutung für den Hersteller von elektrischen Betriebsmitteln mit druckfester Kapselung. Daher werden nachstehend nur die Anforderungen angespro- 72 – de 4/2002 chen, die auch für den Anwender von besonderem Interesse sein können. Zünddurchschlagsichere Spalte, Spaltweite Soweit eine Spaltweite vorhanden ist, dürfen die in der Norm genannten Maximalwerte bei einem maximalen Mittenrauwert von Ra = 6,3 mm nicht überschritten werden. Deckel und Türen, die geöffnet werden können, müssen so beschaffen sein, dass deren Spaltweite leicht überprüft werden kann. Zusätzlich angebrachte Dichtungen in Spalten dürfen die Spaltlänge und Spaltweite nicht beeinflussen, d. h. die geforderte Mindestspaltlänge und maximale Spaltweite müssen beibehalten werden. Betätigungsteile Wenn Betätigungsteile durch die Wand von druckfesten Gehäusen hindurchgeführt werden und wenn bei denen mit einer Vergrößerung der Spaltweite durch Verschleiß zu rechnen ist, sind Vorkehrungen zu treffen, um den Ausgangszustand wiederherzustellen. Das kann beispielsweise durch auswechselbare Buchsen oder geeignete Lager geschehen. Anforderungen an Wellen und Lager Spalte von Wellen an umlaufenden elektrischen Maschinen müssen so beschaffen sein, dass im Nennbetrieb kein Verschleiß auftritt. Verwendet werden können zylindrische Spalte, Labyrinthspalte oder Spalte mit fliegender Buchse. Die mindestens erforderlichen Spaltlängen und zulässigen Spaltweiten sind in der Norm festgelegt. Diese Werte sind auch nach Reparaturen einzuhalten und zu prüfen. Öffnungen für Atmungsoder Entwässerungszwecke Die Öffnungen dürfen nicht durch eine absichtliche Vergrößerung der Spaltweite erzeugt werden. Sie müssen so ausgeführt sein, dass sie im Betrieb nicht unwirksam werden, z. B. durch auftretende Verschmutzungen. Verschlüsse und Verschlusselemente Schrauben und Muttern müssen mindestens für eine Streckgrenze von 240 N/mm2 bemessen sein. Wenn eine höhere Streckgrenze erforderlich ist, muss dieser Wert auf dem Betriebsmittel angegeben sein oder das Betriebsmittel ist mit einem »X« zu kennzeichnen. Der Verschluss von vorgesehenen, aber nicht benutzten Öffnungen ist so durchzuführen, dass die Druckfestigkeit des Gehäuses erhalten bleibt. Wenn der Verschluss von außen demontiert werden kann, darf dieses nur nach Entfernen einer innen liegenden Sicherung möglich sein. Einführungen für Kabel und Leitungen in druckfeste Gehäuse Einführungen werden beispielsweise für Kabel und Leitungen benötigt, damit das Betriebsmittel mit den äußeren elektrischen Stromkreisen verbunden werden kann. Der Hersteller ist verpflichtet in seinen Unterlagen die Mittel anzugeben, die für diesen Zweck vorgesehen sind und an welchen Stellen und in welcher Anzahl diese montiert werden dürfen. Kabel- und Leitungseinführungen müssen die Anforderungen an die Spaltlängen und -weiten und die Anforderungen des Anhangs C der Norm »Druckfeste Kabel- und Leitungseinführungen« erfüllen. Wenn die Einführungen Bestandteil des Gehäuses oder spezifisch dafür ausgelegt sind, müssen sie mit dem Gehäuse geprüft werden. Für getrennte Kabel- D I N DVE E N REGELN DER TECHNIK und Leitungseinführungen können mit Gewinde versehene Ex-Bauteile verwendet werden, wenn diese vom Hersteller des Gehäuses dafür zugelassen sind. Die Einführung von Rohrleitungen ist nur bei elektrischen Betriebsmitteln der Gruppe II und bei entsprechender Abdichtung zulässig. Vorgaben für Trennvorrichtungen Bevor ein druckfestes Gehäuse geöffnet wird, müssen alle Leiter, außer Erd- und Messeverbindungen, von der Einspeisung getrennt werden. Ausnahmen bestehen nur für eigensichere Stromkreise. Türen und Deckel mit Schnellverschluss müssen mit der Trennvorrichtung so verriegelt sein, dass die druckfeste Kapselung so lange erhalten bleibt, bis die Trennvorrichtung geöffnet ist bzw. diese darf nur eingeschaltet werden können, wenn die druckfeste Kapselung sichergestellt ist. Mit Schrauben befestigte oder geschraubte Deckel und Türen müssen mit der Aufschrift »NICHT UNTER SPANNUNG ÖFFNEN« versehen sein. Prüfungen von Betriebsmitteln Nach Wartungen und Instandsetzungen von Betriebsmitteln mit druckfester Kapselung sind vor der Wiederinbetriebnahme die notwendigen Prüfungen, besonders die Einhaltung der Spaltlängen und -weiten durch einen Sachverständigen bzw. ersatzweise durch einen Sachkundigen, der eine Zulassung durch eine staatliche Behörde besitzt, durchzuführen. Die detaillierten Anforderungen, die in der Norm an die Typ- und Stückprüfungen von Betriebsmitteln mit druckfester Kapselung gestellt werden, sind im Wesentlichen für den Hersteller von Bedeutung. hen. Ganz neu gegenüber der Vorausgabe wurde der Abschnitt »Demontage, Entsorgung und Wiederaufarbeitung von Batterien« aufgenommen. Hauptanwendungsgebiete der Norm sind unter anderem: • Telekommunikationsanlagen; • Kraftwerksanlagen; • Sicherheitsbeleuchtung und Alarmsysteme; • Unterbrechungsfreie Stromversorgungen; • Anlassen von Verbrennungsaggregaten; • Photovoltaische Anlagen. DIN EN 50272-2 (VDE 0510 Teil 2):2001-12 Schutz gegen gefährliche Körperströme In stationären Batterieanlagen sind grundsätzlich die gleichen Schutzmaßnahmen zum Schutz gegen direktes Berühren und bei indirektem Berühren anzuwenden wie in anderen elektrischen Anlagen. Dabei darf eine Berührungsspannung von 120 V DC nicht überschritten werden. Bei Batterien mit einer Nennspannung £ 60 V DC sind keine Maßnahmen gegen direktes Berühren erforderlich, wenn die gesamte Anlage den Bedingungen für SELV (Schutzkleinspannung) entspricht. Als Schutzeinrichtungen zum Schutz gegen indirektes Berühren sind Sicherungen, Schutzeinrichtungen mit Überstromauslösung, Fehler- Sicherheitsanforderungen an Batterien und Batterieanlagen Teil 2: Stationäre Batterien Die als Ersatz für DIN VDE 0510-2 (VDE 0510 Teil 2):1986-07 neu herausgegebene Norm gilt für Batterien und Batterieanlagen mit einer Nennspannung bis 1 500 V DC. Beschrieben werden darin die grundsätzlichen Maßnahmen zum Schutz vor Gefahren durch elektrischen Strom, austretende Gase und Elektrolyt. Behandelt werden alle Anforderungen, die mit dem Errichten, dem Betrieb, der Inspektion und der Wartung in Verbindung ste- stromschutzschalter, Isolationsüberwachungseinrichtungen und/oder Fehlerspannungsschutzeinrichtungen zulässig, diese für Gleichstrom geeignet sind. Beim Schutz durch Abschaltung in TN- oder TTSystemen muss im Fehlerfall eine Abschaltzeit von < 5 s sichergestellt sein. Schutz vor Kurzschlüssen Durch einen Kurzschluss kann die in der Batterie gespeicherte Energie unkontrolliert freigesetzt werden. Aufgrund der großen Energiemengen kann dieses zum Schmelzen von Metall und zu erheblichen Zerstörungen an den Leitungen und der Batterie führen. Die Leitungen von der Batterie bis zu den nachgeschalteten Sicherungen müssen deshalb so verlegt werden, dass unter normalen Umständen kein Kurzschluss auftreten kann. Bei Arbeiten an Batterien darf nur isoliertes Werkzeug benutzt werden. Schmuckgegenstände aus Metall, wie Ringe, Ketten oder Ähnliches sind vorher abzulegen. Bei Nennspannungen oberhalb von 120 V ist isolierende Schutzkleidung zu tragen und örtliche leitfähige Teile oder Fußböden sind isolierend abzudecken. Anzeige de 4/2002 – 73 D I N DVE E N REGELN DER TECHNIK Maßnahmen gegen Explosionsgefahr Bei der Ladung von Batterien treten Gase, bestehend aus Wasserstoff und Sauerstoff, aus den Zellen aus. Um eine Konzentration dieser Gase (unterhalb von 4 %Vol Wasserstoffanteil) und damit Explosionsgefahren zu vermeiden, müssen Batterieräume und -schränke ausreichend belüftet werden. Ein Verfahren zur Berechnung des dazu notwendigen Volumenstroms ist ein Berechnungsverfahren in der Norm angegeben. Der Luftaustausch kann durch natürliche oder technische Lüftungsmaßnahmen erreicht werden. Weil im Nahbereich der Batterie eine ausreichende Verdünnung der explosiven Gase nicht immer sichergestellt werden kann, dürfen in diesem Bereich keine funkenbildenden oder glühenden Betriebsmittel mit einer Oberflächentemperatur von ≥ 300 °C angeordnet sein. Der dazu notwendige Sicherheitsabstand d kann ebenfalls nach den Angaben in der Norm ermittelt werden. Gefahren durch Elektrolyt Zum Schutz vor Verletzungen muss beim Umgang mit Elektrolyt Schutzkleidung, bestehend aus Schutzbrille, Gesichtsschutz, Schutzhandschuhe und Ähnliches getragen werden. Dieses gilt auch bei verschlossenen und/oder gasdichten Batterien. Bei aufgetretenen Verätzungen der Augen oder der Haut müssen die betroffenen Stellen sofort mit großen Mengen Wasser ausgewaschen werden. Bei Augenverletzungen ist auf jeden Fall ein Arzt hinzuzuziehen. 74 – de 4/2002 Unterbringung und Räumlichkeiten für Batterien Für Batterien sind Räume zur geschützten Unterbringung vorzusehen, die falls erforderlich, elektrische oder abgeschlossene elektrische Betriebsstätten sein können. Die Auswahl der Räume sollte nach folgenden Kriterien erfolgen: • Schutz vor äußeren Gefahren, z. B. Feuer, Wasser, Erschütterungen; • Schutz vor Gefahren durch die Batterie, z. B. durch hohe Spannungen sowie Gefahren durch Explosion, Elektrolyt und/oder Korrosion; • Schutz vor Zutritt durch unbefugte Personen; • Schutz vor Umgebungseinflüssen, wie Temperatur, Feuchte, Verschmutzung. Batterien geringer Leistung werden meistens in Batterieschränke eingebaut. Durch ihren kompakten Aufbau mit allen dazugehörigen, zum Betrieb notwendigen Funktionseinheiten einschließlich der Batterie können damit die vorstehend genannten Anforderungen, die an Batterieräume gestellt werden, sehr gut erfüllt werden. Kennzeichnungsschilder, Warnhinweise und Anleitungen Batterieräume und -schränke müssen mit folgenden Warnschildern gekennzeichnet sein, die außerhalb angebracht sind: • Warnschild »Gefährliche Spannung«, wenn die Nennspannung der Batterie größer ist als 60 V, • Verbotsschild »Feuer, offene Flammen und Rauchen verboten« und • Warnschild »Akkumulator, Batterieraum« zum Hinweis auf ätzende Elektrolyte, explosive Gase, gefährliche Spannungen und Ströme. Die Anleitungen des Herstellers für den Aufbau, den Betrieb und die Wartung der Batterieanlagen müssen in deren Nähe angebracht und dem Wartungs- und Betriebspersonal zugänglich sein. Inspektion und regelmäßige Überwachung von Batterien Zur Feststellung der einwandfreien Funktion und der Sicherheit müssen Batterien regelmäßig überprüft werden. Die Prüfungen sind in Übereinstimmung mit den Anforderungen des Herstellers durchzuführen. Sie müssen mindestens folgende Punkte umfassen: • Spannungseinstellung am Ladegerät, • Spannungen der Zellen bzw. der Blockbatterien, • Elektrolytdichte und -stand (nur wenn möglich) sowie Dichtigkeit und Sauberkeit der Zellen, • fester Sitz der Verbindungen und Anschlüsse, • Funktion der Lüftung, • Beschaffenheit der Stopfen und Ventile der Batterie und • Batterietemperatur. Eine Demontage und Entsorgung von Batterien darf nur durch dafür ausgebildetes Personal vorgenommen werden. elektrischer Büromaschinen, und für die dazugehörigen Einrichtungen mit Nennspannungen bis 600 V. Sie gilt ebenso für Einrichtungen der Informationstechnik, die zum direkten Anschluss an ein Telekommunikationsnetz vorgesehen sind. Zweck der Norm ist es, das Risiko von Verletzungen oder Schäden zu vermindern, indem die Anforderungen zur Verringerung der • Gefahr eines elektrischen Schlags, • Brandgefahr, • Energiegefahr, • Gefahr durch Hitze, • Gefahr durch Strahlung und • chemischen Gefahr eingehalten werden. Wegen des großen Umfangs der Norm kann an dieser Stelle nicht auf weitere Details eingegangen werden. Für den Anwender enthält die Neuausgabe im nationalen Anhang eine Vergleichstabelle, in der alle Abschnitte aufgelistet sind, die sich von der Bezeichnung und Nummerierung gegenüber der Vorausgabe geändert haben. Zusätzlich wird bei jedem der genannten Abschnitte durch die Zeichen =, +, – und ./. auf eventuell erfolgte Veränderungen in den Anforderungen hingewiesen. Quelle DIN EN 60950 (VDE 0805):12/2001 Sicherheit von Einrichtungen der Informationstechnik Die als Ersatz für DIN EN 60950 (VDE 0805): 1997-11 und DIN EN 60950/A11 (VDE 0805/A11):1998-08 neu herausgegebene Norm gilt für netz- oder batteriebetriebene Einrichtungen der Informationstechnik einschließlich Normen- und Vorschriftendienst der bfeTIB GmbH, Oldenburg 왏 NEUE PRODUKTE GEBÄUDETECHNIK BUSTECHNIK ❑ Sprechanlagen mit angepassten Funktionen ❑ RJ-45-Steckverbinder in IP 67 Schneider Intercom, Erkrath, bietet mit seinem System »:e-line« Sprechanlagen für die Funktionsbereiche Büro, Parkhaus, Arzt, Tankstelle, Industrie und Kundenschalter. Das Basisset »Office« sorgt für Verbindungen im Büro. Die Sprechstellen EE 400 sowie EE 411 ermöglichen die Erreichbarkeit aller Mitarbeiter bei einer Entlastung der Telefonanlage. Das Set »Schaltersprechen« ist speziell auf die Anforderungen an Schaltern, Pförtnerar- Der Steckverbinder Variosub RJ 45/IP 67 von Phoenix Contact, Blomberg, erfüllt die Anforderungen der IAONA an den Einsatz im HeavyDuty-Bereich und ermöglicht auf diese Weise, den Standardsteckverbinder der Office-Welt auch in der rauen Ethernet-Industrieumgebung zu nutzen. Um ihn vor Schmutz und Feuchtigkeit zu schützen, ist der Steckverbinder in Schutzart IP 67 ausgeführt. Das Gehäuse besteht aus Polyamid und ist beständig gegen Chemikalien, Öle und Fette. Gegen EMV-Belastungen beitsplätzen oder Kassen abgestimmt. Der Sprachprozessor sorgt für »offenes Duplex« und Rückkopplungsschutz auch bei hoher Lautstärke. Die Kommunikationszentrale arbeitet mit verteilter Intelligenz. Fax (0 21 51) 97 24 24 SICHERHEITSTECHNIK ❑ Rauchmelder in verschiedenen Farben Micro-Electric, Oldenburg, liefert Rauchmelder, welche angepasste Optik und Sicherheit vereinen. Geprüft nach Si- cherheitsrichtlinien von VdS, BSI, GS und CE, ertönt der optische Designrauchmelder RM 39 aus der Firemaxx-Reihe bei Rauchentwicklung mit einer 85 dBA lauten Sirene. Kontrollleuchte und Prüftaste verschaffen Gewissheit über die einwandfreie Funktion des Rauchmelders. Lässt die Batterieleistung nach, warnt frühzeitig ein Signalton. Sehr flaches Design und verschiedene Farbvarianten fügen sich in jede Einrichtung ein. Durch Anschluss eines Zusatz-Funksenders lässt sich der Rauchmelder mit der Funk-Rauchmeldestation aus der Firemaxx-Serie erweitern. Fax (0 42 21) 15 20 50 Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax ☞ Kopieren, Ankreuzen, Ausfüllen, Faxen sind die Komponenten geschirmt. Die Verriegelung erfolgt werkzeuglos zwischen Anbaurahmen und Tüllengehäuse. Der Steckverbinder eignet sich für Fast–Ethernet– Übertragungen. Darüber hinaus bietet der Steckverbinder Steckkompatibilität zu den StandardRJ-45-Systemen. Fax (0 52 35) 3-4 18 25 AUTOMATISIERUNGSTECHNIK ❑ Industrie-PC im Notebookformat Logic Instrument, Taufkirchen, bietet mit dem Tetrasmart einen Industrierechner im Notebookformat an. Der IPC besitzt ein Staub dichtes und Spritzwasser geschütztes Alu-Gehäuse, das den Zulassungsbedingungen von CE-Klasse B, CSA, UL und FCC entspricht. Der Tetrasmart ist mit einer VGA-, einer Drucker-, einer Ethernet- und einer optionalen IEEE1394-Firewire-Schnittstelle sowie zwei RS232-Ports ausgestattet. Er verfügt über ein 15,1"-TFT-Display und einen Videospeicher von 8 MByte. Als Speicherme- dien sind ein Arbeitsspeicher von 128 MByte bis 768 MByte, ein 3,5-ZollLaufwerk mit 1,44 MByte, Festplatten von 20 GByte bis 36 GByte sowie ein 24faches CD-ROM-Laufwerk integriert. Fax (0 89) 66 62 87-87 ❑ Sensor-Computer-Interface in Slotbauform Die ICPCON-I-7000-Serie umfasst zusätzliche Einheiten in Einschubbauform. Die bisher lieferbaren Einzelmodule waren mit maximal 16 E/A-Kanälen ausgestattet. Die Einschübe der I7000 Module sind geeignet für die vier Gehäuseformen mit vier bis neun Slots zur Aufnahme von E/A-Modulen. Auch die Slotbauform bietet Module mit Spannungsein- und ausgängen, mit Thermoelement- und RTD-Eingängen sowie DigitalE/As an. Die Verkabelung für RS-485-Bus und Stromversorgung im Einschubgehäuse verringert de 4/2002 – 75 NEUE PRODUKTE bei vielen E/As den Verkabelungsaufwand gegenüber Einzelmodulen. Die Softwareansprache und die technischen Daten der neuen Module in Slotbauform sind mit denen der Einzelmodule identisch. Fax (07 11) 9 02 97 90 ❑ Tastaturen für individuelle Anwendungen EAO, Taufkirchen, stellt mit der »Touch Sensitive« und der mechanischen Tastatur zwei Pro- dukte vor, die für die Anwendung in Kiosken, Web-Telefonen und öffentlichen Internet-Terminals geeignet sind. Die mechanische Tastatur besteht aus Edelstahl mit ausreisssicheren, Laser beschrifteten Zamaktasten und ist dicht gegen das Eindringen von Flüssigkeiten. Die Touch Sensitive Tastaturen mit 74 Tasten lassen sich an der Tastatur konfigurieren. Die Tastatur ist nicht mit Schaltkontakten, -membranen oder anderen beweglichen Teilen ausgestattet. Sie kann hinter einer Glasscheibe von bis zu 10 mm Stärke montiert werden. Fax (0 89) 6 66 29 49 50 ❑ Remote-I/O-Serie Für die modulare Remote-I/O-Serie »EH-RIO« von Hitachi, Düsseldorf, gibt es Sondermodule. Das RIO-PT2-Modul ist ein zweikanaliges, analoges Eingangsmodul für Widerstandsthermometer (RTD). Ein weiteres zweikanaliges, analoges Eingangsmodul für Thermoelemente stellt das Modul RIO-TC2 dar. Hier kom- men Thermoelemente der Typen B, C, E, J, K, N, R, S und T zum Einsatz. Für dieses Modul gibt es Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax ☞ Kopieren, Ankreuzen, Ausfüllen, Faxen 76 – de 4/2002 NEUE PRODUKTE den speziellen Modulträger RIO-BSCT mit integrierter Kaltstellenkompensation im abnehmbaren Klemmenblock. Weitere neue Einheiten sind HochgeschwindigkeitsZählermodule. Sie erfassen Frequenzen bis zu 1 000 kHz. Fax (02 11) 52 83-6 49 WERKSTATT ❑ Arbeitsplatzlampe für Schutzart IP 67 Item, Solingen, ergänzt sein Produktprogramm des MB Systembaukastens mit seinem Strahler 35 W. Eine Scheibe aus gehärtetem Glas schützt das Leuchtmittel in dem robusten, Spritzwasser dichten Aluminiumgehäuse. Der Ausschalter befindet sich im Gehäuse. Die integrierte Nut 8 des Item MB Systems ermöglicht die Anbringung des Strahlers an Maschinen, Arbeitsplätzen und Gehäusen in nahezu jeder erdenklichen Position und Lage. Für Sicherheit sorgen die Schutzart IP 67, die SicherheitsKleinspannung von 12 V sowie die KühlluftKanäle im Gehäuse. Zu den Strahlern sind elekt- ronische Transformatoren für bis zu drei Strahler erhältlich. Den Strahler 35 W gibt es auch mit 400 mm langem Flexrohr. Fax (02 12) 6 58 03 10 ❑ Schneidwerkzeug für den Schraubendreher Weidmüller, Paderborn, verbindet die Funktionen Schrauben und Schneiden in einem Werkzeug. Ab sofort lassen sich mit dem »Swifty Set« Leitungen ohne Werkzeugwechsel ablängen und anklemmen. Das »Swifty Set« ist ein Schraubendreher mit aufgesteckter Schneideinrichtung, welche massive Kupferleitungen bis 1,5mm2 und Litzen bis 2,5mm2 Querschnitt schneidet. In Verbindung mit der Schnellanschlusstechnik durch IDC-Klemmen ermöglicht »Swifty« besonders viel Zeiteinsparung. Bei der Schneid/ Klemm-Anschlusstechnik entfallen die Arbeitsschritte abisolieren und Aderendhülsen crimpen. Der Arbeitsgang beschränkt sich auf ablängen, einstecken und schließen der Klemme. »Swifty« lässt sich auf alle Schraubendreher mit einer nicht isolierten Klinge mit 3,5 mm Durchmesser montieren. Fax (0 52 52) 9 60-1 16 ❑ Mauernutfräse mit Konstantdrehzahl Die Mauernutfräse GNF 35 CA von Bosch, Stuttgart, schneidet mit zwei Diamantscheiben zwei Schlitze im Abstand zwischen 3 mm und 39 mm bei einer Schnitttiefe von 0 mm bis 35 mm in Mauerwerk und Beton. Der 1400-W-Motor läuft dank »Constant Electronic« mit gleich bleiben- de 4/2002 – 77 NEUE PRODUKTE der Drehzahl. Vier Rollen und die Stabilität der Edelstahl-Gleitplatte ermöglichen zusammen mit den Schnittmarkierungen einfaches und präzises Führen der Maschine. Die geschlossene Schutzhaube erlaubt eine effektive Absaugung mit externem Staubsauger. Die serienmäßige Wiederanlaufsperre verhindert das ungewollte Anlaufen der Maschine. Ein ServiceDisplay informiert den Anwender etwa acht Arbeitsstunden vor dem fälligen Kohlenwechsel. Fax: (0 71 52) 9 78 20 25 Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name ❑ Freihand-Trockenbohrmaschine Die Hand geführte Diamant-Trockenbohrmaschine »Talpa 1800-82« von Cardi, Buchholz, eignet sich für das Bohren von Schalterdosen mit Durchmessern von 65 mm bis 85 mm. Mit einem guten Absaugsystem lässt sich auch der Hauswandanschluss für die Dunstabzughaube bis 120 mm Durchmesser bohren. Eine SicherheitsRutschkupplung erhöht den Arbeitskomfort und verhindert Unfälle. Die stufenlose Drehzahlregelung erleichtert das Anbohren. Das Motor- und das Getriebegehäuse be- stehen aus Aluminium. Der isolierte Handgriff und der um 360° verstellbare Zusatzhandgriff schützen vor Fremdstrom beim Durch- bohren einer Fremdleitung. Am Zusatzhandgriff lässt sich eine Anbohrhilfe befestigen, um Bohrkronen bis 120 mm Durchmesser ohne Zentrierbohrer bewältigen zu können. Fax (0 41 81)3 97 91 Firma Anschrift ❑ Kabelbinder zum wieder öffnen Tel. + Fax »Allplastik«-Kabelbinder dienen als Hilfsmittel zur Bündelung von Kabeln und Leitungen bzw. zur Siche- ☞ Kopieren, Ankreuzen, Ausfüllen, Faxen rung von Kabelbündeln. Die robuste Konstruktion und die Verwendung von Markenrohstoffen sorgen für Festigkeit und Ver- schlusssicherheit. Ein patentierter Membranverschluss ermöglicht es, den Kabelbinder wieder zu öffnen. Verfügbar sind PolyamidFlachbinder in 100, 150 oder 200mm Länge und Polyäthylenbinder mit 100 mm Länge als runde Ausführung bzw. in 150 mm Länge als Flachausführung. Fax (0 70 32) 93 68-98 SOFTWARE ❑ CAD-Module für Schaltschrankplanung Tessdata, Mönchengladbach, präsentiert die erweiterte Version 3.7 seines »Caddy++ Elektrotechnik«. Es verfügt über Funktionen zur Verschiebung über Koordinaten, zur Erstellung von Symbolen, Konverter zur Übernahme des Datenbestandes aus Version 17.0 sowie Werkzeugen zur Schaltschrankplanung. Das System ermöglicht die direkte Kopplung von Stromlaufplan und Schaltschrankplanung. So ste- 78 – de 4/2002 hen Bauteile aus dem Stromlaufplan direkt in Caddy++ Schaltschrankaufbau zur Verfügung. Alternativ kann ein Projekt auch sofort im Schaltschrank-Modul begonnen werden. Eine weitere Neuheit ist Caddy++ Elektroinstallation, welches Grundrisse im DXF/DWG-Format direkt vom Architekten übernimmt bzw. die weiter Bearbeitung ermöglicht. Fax (0 21 61) 18 96 56 FACHLITERATUR BELEUCHTUNGSTECHNIK Beleuchtungstechnik für den Elektrofachmann Carl-Heinz Zieseniß, 206 S, geb., 7. Auflage, 24,80 €, ISBN 3-8101-0156-7, Hüthig & Pflaum Verlag, München/Heidelbg./Berlin Für die Beleuchtung gibt es viele verschiedene Einsatzgebiete – z.B. im Wohn–, oder Bürobereich. Dies erfordert genaue Kenntnis entsprechender Normen und Vorschriften sowie auch fundiertes Wissen über die Funktionsweisen und Eigenschaften von Beleuchtungsmitteln. Der Autor vermittelt genau dieses Wissen. Dieses Buch erscheint in der Reihe »de – Fachwissen«. Knappe, klar formulierte Texte erläutern kapitelweise das Wesentliche zu Licht und Beleuchtung und beschreiben die gesetzlichen Vorschriften dazu. Außerdem behandelt das Buch den fachgerechten Einsatz von Lampen und Leuchten in Büro- und Unterrichtsräumen, Werkhallen, Verkaufsräumen, Praxen, Wohnräumen, Sportstätten und im Freien. Die vorliegende 7. Auflage präsentiert sich stark aktualisiert. Neu aufgenommen wurden u. a. moderne Lichtquellen, wie elektrodenlose Hochleistungs-Leuchtstofflampen und Leuchtdioden. Nationale als auch europäische Normen werden umfassend erläutert. UMWELT Elektrosmog, Grundlagen Katalyse Institut (Hrsg.), 270 S., kart., ISBN 3-78807679-8, C. F. Müller Verlag, Heidelberg Elektrosmog – was ist das eigentlich? Dieses Buch gibt umfassende Ant- worten auf die Frage, wie sich die alltäglichen Belastungen durch künstliche elektromagnetische Felder auf unser Leben auswirken. Aktuelle wissen- schaftliche Forschungsergebnisse zu Auswirkungen auf die Gesundheit, z.B. durch Mobiltelefone werden dargestellt. Der Leser erhält eine Gesamtübersicht zum Thema: physikalische Fakten, Begriffserläuterungen und Erklärungen zu biologischen Effekten. Der abschließende Teil des Werks ist dem Verbraucherschutz gewidmet. Der Anwender erhält Ratschläge und Empfehlungen für Sanierung von belasteten Wohnungen, die Ausführung von Elektroinstallationen und den Kauf von Elektrogeräten. Dieses Buch wendet sich an Personen, die sich ernsthaft mit dem Thema Elektrosmog auseinandersetzen wollen. Dazu gehören Architekten, Bautechniker, Baubiologen, Elektrohandwerker und Umweltmediziner. RICHTLINIEN SPRACHEN Wörterbuch, Technisches Englisch Englisch – Deutsch Werner Herrmann, 110 S., geb., 12,68 €, ISBN 37905- 0854-3, Pflaum Verlag, München Wer heute in den Bereichen der Elektrotechnik und Elektronik, der Computernetze und Internetanwendungen, den IToder Medienberufen erfolgreich tätig sein will, kommt mit seinem Schulenglisch nicht weit. Englische Fachausdrücke und Abkürzungen prägen den Wortschatz der Experten speziell dieser Berufssparten. In dieser dritten Auflage wurde dieses Wörterbuch auf insgesamt über 10 000 Fachbegriffe erweitert. Mit ergänzendem Allgemeinvokabular und wichtigen Abkürzungen hilft es dem Benutzer in vielen Situationen. Der Autor ist in der Ausbildung tätig und kennt daher aus erster Hand die Probleme, die im Umgang mit technischen Texten in englischer Sprache auftreten. EG-Niederspannungsrichtlinie Norbert Barz, Dirk Moritz, flex., 186 S., 16,36 €, ISBN 3-8007-2561-4, VDE-Verlag, Berlin Die Niederspannungsrichtlinie hat sich seit 1973 als technische Harmonisierungsvorschrift für elektrische Betriebsmittel bewährt. Diese Richtlinie ist seit dem 1. Januar 1997 obligatorisch anzuwenden. Elektrische Betriebsmittel sind danach auf der Grundlage eines Konformitätsbewertungsverfahrens mit dem CE-Zeichen zu versehen. Das Buch ist ein an der Praxis orientierter Leitfaden, der die Ergebnisse der europäischen Diskussion be-rücksichtigt. Neben den Grundlagen der technischen Harmonisierung werden die wichtigsten Festlegungen der Richtlinie und der entsprechenden nationalen Umsetzungsvorschriften ausführlich kommentiert. Darüber hinaus findet der Leser eine Reihe weiterer wichtiger Informationen, so z. B. den offiziellen Leitfaden der EUKommission zur Anwendung der Niederspannungsrichtlinie in der neuesten Fassung aus dem Jahr 2001. de 4/2002 – 79 INTERNET-PRAXIS Datencrash und Datensicherheit »de«-Serie: Rund um das Internet Nachdem wir in der Vergangenheit die Grundlagen des Internet und seine Hand- »Ein Virus, mangelhafte Sicherheitsroutinen, habung beschrieben haben, möchten wir Fehler beim Upgrade oder der Installation nun zeigen, wie man das von Software sowie ungenügende Wartung zukunftsträchtige Medi- können Ursachen für einen Schaden an ei- um zur Informationsbe- nem Speichermedium sein«, formuliert ein schaffung einsetzt. auf Datenrettung spezialisiertes Unterneh- In dieser Ausgabe men. Wo sich der Interessent über das Thema dreht sich alles um Datensicherheit informieren kann, wird im das Thema Datensicher- Folgenden an einigen ausgewählten Beispie- heit. len vorgestellt. Basisinformationen zur Datensicherheit Bei Fragen der Datensicherheit ist an erster Stelle der Anwender gefordert. Nur dann, wenn er eine Reihe von Basisaktivitäten verinnerlicht hat und kontinuierlich beachtet, haben technische Maßnahmen und Softwareprogramme in Sachen Sicherheit überhaupt einen Sinn. Für ihn hat das Bonner BSI Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (www.bsi.de, Wahl: IT Grundschutz) ein hilfreiches »IT Informationstechnologie Grundschutzhandbuch« ins Netz gestellt. Hier erhält der Anwender Hinweise darauf, wie das eigene EDV-System zu schützen ist. Es werden mögliche Gefahren aufgezeigt und Empfehlungen zu Sicherheitsmaßnahmen gegeben. Über »Site-Map« wird im Grundschutzhandbuch zunächst ein Schwerpunkt (etwa Datenübertragungssysteme) und dort ein Aspekt (wie WWW-Server, E-Mail) gewählt, danach folgen die Details. Zum Beispiel erfolgt der Hinweis, dass der Anwender bei der Auswahl einer Sicherungssoftware auch daran denken sollte, nach der Sicherung sofort ei- nen automatischen Vergleich der gesicherten Daten mit dem Original durchzuführen. Denn was nutzt eine Sicherung, wenn sich zuvor ein Übertragungsfehler eingeschlichen hat? che Informationen zusammengefasst. Schwerpunkte wie Lösungen für Unternehmen, Sicherheit zu Hause oder Artikel und Hintergründe informieren den Elektro- und Gebäudetechniker über eine Bild 1: IT-Grundschutzhandbuch des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnologie Bild 2: Sicherheit im Internet, ein Angebot der Bundesministerien für Inneres sowie Wirtschaft und Technologie Eine weitere Basisquelle stellt der Internetauftritt Sicherheit im Internet (www.sicherheit-iminternet.de) dar, der von mehreren Bundesministerien gestaltet wird. Hier sind fundierte und auch für den Laien verständli- Vielzahl an Spezialthemen (etwa E-Commerce/Einsteigen in den sicheren E-Commerce) mit ihren verschiedenen Aspekten (wie Prüfsiegel für Web-Shops oder Sicheres Einkaufen im Internet). Innerhalb der Aufsätze befinden sich häufig Links zu Internetpräsentationen mit weiterführenden Informationen, z. B »Virenschutz – Mit Quicklinks zu den wichtigsten Anti-Virenprogrammen«. Hier lassen sich Virenschutzprogramme downloaden. Im so genannten Firmen-Directory findet der Besucher schließlich ein Verzeichnis von Firmen, die Produkte bzw. Dienste anbieten. Ob Virenschutz, Datenschutz oder Digitale Signatur – (Web-)Adressen sind vorhanden. Vorbeugende Datensicherung Zentrale Maßnahmen für die Datensicherheit im Unternehmen sind mit drei Worten (Backup, Checkup, KommSecure = sichere Kommunikation) zu beschreiben. Zumeist kann für die entsprechenden Funktionen Software eingesetzt werden. Mit einigen wenigen Anwendungen vermeidet das Unternehmen dadurch mögliche Verluste. Backup Backup bedeutet einfach nur Sichern. Einer der führenden Anbieter solcher Hard- und Softwareprodukte für die Datensicherheit ist die de 4/2002 – 81 INTERNET-PRAXIS Iomega Corporation (www. iomega-europe.com, Wahl: products sowie deutsche Sprachversion). Sie ist mit ihren Produkten (Zip-Laufwerken oder den immer noch im Einsatz befindlichen DittoBandlaufwerken) seit gut zwanzig Jahren am Markt. Diese Werkzeuge eignen sich für Büro und Verwaltung mittelständischer Firmen aus dem Handwerk ebenso wie für den Privatmann oder die Behörden. Der Vertrieb läuft über den Fachhandel. Wie ein solches Sicherheitsprodukt aussieht, zeigen die Iomega 100-MB- und 250-MBZip-Laufwerke und -Disketten. Mit ihnen sichert der Anwender einfach und schnell täglich seine Daten. Ähnliche Produkte gibt es auch bei den bekann- als auch kleinere Problegen, d. h. E-Mail-Anlagen ten PC-Herstellern. Ein me (Stichwort: Notfallnach verborgene Viren zu Beispiel ist Compaq Programm, falls das Beuntersuchen. Für den (www.compaq.de, Wahl: Speicherlösungen, Bandtriebssystem ausfällt) zu Test stehen Versionen lösungen). Das Haus hat beheben sind. zum Download bereit. eine breite Palette von LöKommSecure sungen in seinem LieferCrash ohne Datensiprogramm. Ein Beispiel Und schließlich die cherung sind die DLT-Produkte. dritte Maßnahme, KommEin Beispiel: Als MitarHierbei handelt es sich Secure bzw. Sicher mit beiter einer mittelständium Bandgeräte, die mit dem Internet arbeiten. schen Firma am Morgen dem Ziel entwickelt wur»VirusScan von McAfee Dokumente des vorheriden, die Kosten des genießt das Vertrauen sogen Tages weiterbearbeiBackup-Betriebes zu senwohl von Einzelbenutzern ten wollten, konnte aus ken und die vom Kunden als auch von Großuntergeforderte Performance und Kapazität bereitzustellen. Mit einem Speichervolumen von bis zu 220 Gigabit beim S-DLT 110/220 können alle wichtigen Dateien des Elektrohandwerkers gesichert werden. Die Produkte sind einfach zu bedienen und werden sowohl im beaufsichtigten als auch unbeaufsichtigten Betrieb (Schlagwort: Nachtsi- Bild 3: Laufwerk Zip 250 MB für die Datensicherung von Iomega cherung) eingesetzt. Checkup An zweiter Stelle steht Checkup. Das bedeutet, dass der Anwender Festplatte und Anwendungen kontinuierlich einem Sicherheitstest unterzieht. Wer mit einem PC arbeitet, dem ist der Name der Produktfamilie Norton (Stichwort: Norton Bild 4: Bandlaufwerk S-DLT 110/220 von Compaq zur Datensicherung Utilities) bekannt. Siunerklärlichen Gründen nehmen«, heißt es bei cherheit und Systemoptinicht mehr auf einen McAfee (www.mcafee mierung sind zwei der b2b.com, Wahl: Global SiGroßteil der gespeicherBereiche, die von Produktes, GermanySites), einem ten Daten zugegriffen ten der Symantec Inc. der Geschäftsbereiche werden. Die Datenstruk(www.symantec.de) bearbeitet werden. Das USder Network Associates, tur war teilweise zerstört. amerikanische UnternehInc. McAfee gehört mit Über den Rechner lief der men gehört zu den zehn seinem Angebot an Progesamte administrative größten PC-Softwarehäudukten und SicherheitsSchriftverkehr des Untersern, seine deutsche dienstleistungen für die nehmens. Da keine SicheTochter ist in Ratingen Arbeit mit dem Internet rung vorhanden war, und München beheimazu den führenden Häuschien ein Großteil der tet. Die NortonUtilities sern in der Welt. Eines Firmendaten verloren zu (Wahl: Produkte, Gesamtder Produkte ist Virussein, was für das Unterübersicht der Produkte) Scan, mit dem aus dem nehmen unweigerlich das bieten viele Werkzeuge, Internet heruntergelaAus bedeutet hätte. mit denen sowohl prävendene Dateien überprüft Kurzfristig beschloss tive Maßnahmen (wie werden können. Ebenso die Geschäftsführung, Analyse von Windows ist es dem Anwender sich an den Böblinger DaStartdateien) zu ergreifen möglich, E-Mails zu rönttenrettungs-Spezialisten 82 – de 4/2002 INTERNET-PRAXIS Bild 5: Systemoptimierung mit den Norton Utilities aus dem Hause Symantec Bild 6: Datenrettung durch die Spezialisten des Hauses Ontrack Ontrack Data Recovery GmbH (www.ontrack.de) zu wenden. Hier wurde nach Prüfung der Datenträger festgestellt, dass der komplette Datenbestand gerettet werden kann. Ein solches Ergebnis ist kein Einzelfall. Nach eigenen Angaben stellt die Firma in einem Großteil der Fälle die wichtigen Daten wieder her. Ein Datencrash ist für die Betroffenen somit nicht gleich ein Grund zur Panik. Die Datenretter (www. datenretter.de), eine Spezialabteilung der Convar Unternehmensgruppe (www.convar.de) sind seit etwa zehn Jahren am Markt. Eine Liste von Richtpreisen für Diagnose- und Rekonstruktionskosten gibt Auskunft darüber, wie hoch die Kosten bei einer Datenwiederherstellung sein könnten. Ibas Deutschland GmbH (www.ibas-labs. de), eine Tochter der gleichnamigen norwegische Firma, ist seit einigen Jahren auch in der Bundesrepublik (Standort Hamburg und Berlin) vertreten. Informativ sind die verschiedenen Presseberichte und Fallstudien auf ihren Internetseiten. Jeder Anwender sollte sich die Zeit nehmen und einen dieser Beiträge lesen. Sie erläutern anschaulich, welch geringfügige Fehler einen großen Crash verursachen können. Fazit Mittlerweile sind einige auf Datenrettung spezialisierte Firmen am Markt, die auch bei einem extremen Datencrash weiterhelfen. Allerdings gilt immer noch die alte Weisheit, das Vorbeugen die einfachste und billigste Maßnahme ist. Zu einem sehr großen Teil liegt es beim Anwender selbst, wie er die Datensicherheit in seinem Betrieb verbessert. Dr. Dieter Maass de 4/2002 – 83 TERMINE Fortbildung und Seminare Thema/Bezeichnung des Seminars Veranstalter Ort Termin Visualisierung gebäudetechnischer Anlagen bfe Didenburg 18.3.–22.3.02 SPS 4 E: Prozessvisualisierung mit OP (S5/S7) bfe Oldenburg 18.3.02 Automatisierungstechnik SPS 7-R: Refresherseminar für Service bfe Oldenburg 18.3.02 SIMATIC S7- Programmieren bfe Oldenburg 18.3.02 Mesago Frankfurt 19.3.02 Bussysteme in der Automatisierungstechnik – Grundlagen und Trends SPS 7-4S: Inbetriebnahme, Fehlersuche und Service bfe Oldenburg 20.3.02 Profinel als Lösung für Ethernet in der Automatisierung Mesago Düsseldorf 21.3.02 Einsatz energie- und kosteneffizienter Technologien in Produktionshallen TAW Wuppertal 14.3.02 bfe Oldenburg 20.4.02 Straßenbeleuchtung mit RAVEL-NRW, energie- und kosteneffiziente Lichtanlagen im Straßenverkehr Dial Lüdenscheid 21.3.02 Bürobeleuchtung mit RAVEL-NRW Kostensenkung durch Energie sparende Beleuchtung TAW Wuppertal 20.3.02 Otti Kolleg Regensburg EIB-Sicherheitstechnik Beleuchtungstechnik Betriebsführung 14. Fachforum Produktion elektronischer Baugruppen 23.4 02 Unternehmermodelle gemäß Vorschrift der Berufsgenossenschaft FEI n.n. 15.3.02 Arbeitsrecht: Rechtssichere Beendigung von Arbeitsverhältnissen FEI Schopfheim 21.3.02 Querschnittsberechnung, Überspannungsschutz (2) bfe Oldenburg 19.3.02 Anpassungsseminar Elektroinstallationstechnik zur Eintragung in das Installationsverzeichnis FEI Stuttgart 22.4.02 Mesago München 20.3.02 E-Check-Gewerbe bfe Oldenburg 18.4.02 Planung und Instandhaltung von Mittelspannungsanlagen bfe Oldenburg 18.4.02 Einbruch- und Überfallmeldeanlagen bfe Oldenburg 10.4.02 Unterbrechungsfreie Stromversorgung bfe Oldenburg 11.4.02 Otti Kolleg Regensburg 10.4.02 Otti Kolleg Regensburg 20.3.02 FEI Stuttgart 08.4.02 Elektroinstallation Energietechnik Computer Aided Engineering in der Automation Gebäudetechnik Internet Internet-Technologien für die Prozessautomatisierung Klimatechnik Fünftes Fachforum: Innovative Wohnungslüftung Sachkundelehrgang zum Erwerb der Ausübungsberechtigung nach § 7a, Klimageräte 84 – de 4/2002 TERMINE Fortbildung und Seminare Thema/Bezeichnung des Seminars Veranstalter Ort Termin Software, Datenbanken Linux für Fortgeschrittene bfe Oldenburg 18.3.02 UNIX 2 – Aufbau bfe Oldenburg 09.4.02 JAVA Einsteigerseminar bfe Oldenburg 15.4.02 Otti Kolleg Passau 22.4.02 Actena Reutlingen 20.3.02 bfe Messkom Oldenburg Düsseldorf 14.3.02 10.4.02 Telekommunikation für Kaufleute Messkom Stuttgart 15.4.02 Lichtwellenleiter Messkom Berlin 23.4.02 Telekommunikation von A–Z Messkom Mannheim 25.4.02 Telekommunikation von A–Z Messkom Hamburg 30.4.02 xDSL-Techniken auf der Last Mile Acterna München 08.7.02 Trend Ismaning 18.3.02 Programmierung in C für Fortgeschrittene Telekommunikation und Netzwerktechnik xDSL-Techniken auf der Last Mile Datennetze xDSL/Voice over IP ISDN in Theorie und Praxis Aktive Netzwerktechnik bfe Oldenburg 19.3.02 xDSL, die Übertragungstechnik Trend Ismaning 21.3.02 ISDN in Theorie und Praxis Trend Hamburg 25.3.02 Hinweis: Weitere Termine befinden sich auf unserer Homepage www.online-de.de unter »Termine« Die Veranstalter Acterna GmbH, Mühleweg 5, 72800 Eningen, Tel.: (0 71 21) 8 60, Fax: (0 71 21) 86 15 81, E-Mail: gabriele.strelow@acterna.com, Internet: www.acterna.com bfe, Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik e.V., Donnerschweer Str. 184, 26123 Oldenburg, Tel.: (04 41) 3 40 92-1 08, Fax: (04 41) 3 40 92-2 09, E-Mail: c.debbeler@bfe.de, Internet: www.bfe.de DIAL GmbH, Gustav-Adolf-Str. 4, 58507 Lüdenscheid, Tel.: (023 51) 1 06 43 60, Fax: (023 51) 1 06 43 61, E-Mail: dialog@dial.de, Internet: www.dial.de FEI, FE-I Baden-Württemberg, Voltastr. 12, 70376 Stuttgart, Tel.: (07 11) 95 59 06 66, Fax: (07 11) 55 18 75, E-Mail: info@eh-bw.de, Internet: www.eh-bw.de MESAGO Messe und Kongress GmbH, Rotebühlstr. 83–85, 70178 Stuttgart, Tel. (07 11) 6 19 46-0, Fax: (07 11) 6 61 97 72, E-Mail: info@mesago.de, Internet: ww.mesago.de Messkom Vertriebs GmbH, Kirchstr. 13, 85416 Langenbach, Tel.: (087 61) 7 04 14, Fax: (087 61) 7 04 16, E-Mail: messkomwg.@t-online.de, Internet: www.messkom.de Otti Kolleg, Wernerwerkstr. 4, 93049 Regensburg, Tel.: (09 41) 2 96 88-20, Fax: (09 41) 2 96 8819, E-Mail: kolleg@otti.de, Internet: www.otti.de TAW, Technische Akademie Wuppertal, Hubertusallee 18, 42117 Wuppertal, Tel.: (02 02) 74 95-241, Fax: (02 02) 74 95-2 02, E-Mail: info@taw.de, Internet: www.taw.de TrendCommunications GmbH, Valerystr. 1, 85716 Unterschleißheim, Tel.: (089) 32 30 09-40, Fax: (089) 32 30 09-99, E-Mail: christiane.gassmann@trendcomms.de, Internet: www.trendcomms.de de 4/2002 – 85 5/2002 INFORMATIONSTECHNIK VORSCHAU 쐽 XDSL-Technik ersetzt Standverbindungen 쐽 Internetseiten – gut untergebracht bei Providern Im zunehmenden Maße verdrängt die neue Anschlusstechnologie xDSL auf der Basis bestehender Telefon-Anschlussleitungen die herkömmlichen Standverbindungen für den Internetzugang. Ein Vergleich mit den bisherigen Übertragungstechniken stellt die Vorteile dieser neuen Übertragungstechnologie heraus. Ein Webauftritt im Internet setzt eine sichere Versorgung durch einen Internet-Service-Provider voraus. Verschiedene Dienstleistungsmodelle wie Webhosting und Webhousing stehen alternativ der Unterbringung der Homepage auf einen firmeninternen Server gegenüber. Wie sieht es mit dem Service aus, wenn solche Systeme ausfallen? Auf welche Bedingungen muss man achten, wenn man diesen Dienst einem Internet-Service-Provider überlässt? 쐽 Die Zertifikation der modernen Gebäudeverkabelungen Moderne Gebäudeverkabelungen erfordern Zertifikationen mittels entsprechender Mess- und Prüftechnik. Es werden die Leistungsmerkmale der Mess- und Prüfgeräte verschiedener Hersteller zu dieser Verkabelungstechnologie vorgestellt. WEITERE THEMEN • Bürogebäude mit EIB • Hauptpotentialausgleich in Gebäuden • Spannungsunabhängige Schutzschaltgeräte – de 5/2002 erscheint am 1. März 2002 – Der Elektround Gebäudetechniker Vormals: der elektromeister + deutsches elektrohandwerk IMPRESSUM Verlag Hüthig & Pflaum Verlag GmbH & Co. Fachliteratur KG Postfach 19 07 37, 80607 München Lazarettstraße 4, 80636 München Redaktion Lazarettstraße 4, 80636 München Tel. (089) 1 26 07-2 40 Fax (089) 1 26 07-1 11 Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Chefredakteur (verantw.) Tel. (089) 1 26 07-248, e-mail: stoecklhuber@online-de.de Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker Tel. (089) 1 26 07-242, e-mail: decker@online-de.de Dipl.-Wiss.-Org. Stefanie Käsler Tel. (0 30) 46 78 29-11, e-mail: kaesler@online-de.de Hüthig & Pflaum Internet Information per Internet: www.online-de.de Internetbetreuung: Brigitte Höfer-Heyne, Tel. (0 89) 1 26 07-2 46, e-mail: hoefer-heyne@online-de.de Anzeigen Lazarettstraße 4, 80636 München Fax (0 89) 1 26 07-3 10 Anzeigenleitung: Christine Keller (verantw.) Tel. 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(089) 1 26 07-256, e-mail: stackelberg@online-de.de Sekretariat: Christa Roßmann Tel. -240, e-mail: rossmann@online-de.de ZVEH-Report und Mitteilungsblätter Brigitta Heilmer, Tel. (0 89) 1 26 07-2 49, Fax (0 89) 1 26 07-3 20, e-mail: heilmer-schneider@online-de.de Verlagsbüro Berlin Voltastraße 5, 13355 Berlin Fax (0 30) 46 78 29-22 Leitung: Dipl.-Ing. Wolfgang Rönspieß Tel. (0 30) 46 78 29-13 e-mail: roenspiess@online-de.de Sonderdrucke Brigitta Heilmer, Tel. (0 89) 1 26 07-2 49, Fax (0 89) 1 26 07-320, e-mail: heilmer-schneider@online-de.de Erscheinungsweise 14-täglich (22 Ausgaben pro Jahr, darunter 2 Doppelnummern im Januar und August) Abonnementsverwaltung Hüthig & Pflaum Verlag GmbH & Co. Fachliteratur KG Abonnementsservice Justus-von-Liebig-Straße 1 86899 Landsberg Fax (0 81 91) 1 25-1 03 e-mail: aboservice@huethig.de Bettina Hackenberg, Tel. -8 79 Melanie Froehlich, Tel -6 40 Bezugspreis Einzelheft 6 €, ab Verlag zzgl. Porto. Jahresabonnement Inland 88 €; Mitgliederbezugspreis 78,80 €; Vorzugspreis für Studenten/Azubis/Meisterschüler (nur gegen Nachweis) 44 €; Preise jeweils inkl. MwSt. zzgl. Versandspesen. Ausland und Mehrfachbezug auf Anfrage. Lieferung an ordentliche Mitglieder der Innungen erfolgt zum gesonderten Mitgliederbezugspreis oder im Rahmen des Mitgliedsbeitrags. Der Abonnent kann seine Bestellung innerhalb von 10 Tagen schriftlich durch Mitteilung an den Hüthig & Pflaum Verlag GmbH & Co. Fachliteratur KG, Im Weiher 10, 69121 Heidelberg, widerrufen. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs (Datum des Poststempels). Das Abonnement verlängert sich zu den jeweils gültigen Bedingungen um ein Jahr, wenn es nicht zwei Monate vor Ende des Kalenderjahrs schriftlich gekündigt wird. Die Abonnementsgelder werden jährlich im voraus in Rechnung gestellt, wobei bei Teilnahme am Lastschriftabbuchungsverfahren über die Postbanken und Bankinstitute eine halbjährliche Abbuchung möglich ist. Zahlungen an Hüthig & Pflaum Verlag GmbH & Co.Fachliteratur KG, München/Heidelberg. Postbank München 1033 30-8 01 BLZ 700 100 80 Deutsche Bank Heidelberg 01 94 100, BLZ 672 700 03 Layout und Herstellung Design Concept Krön KG, München Druckvorstufe Sellier Druck GmbH, Angerstr. 54, 85354 Freising Tel. (0 81 61) 1 87-0, Fax (0 81 61) 1 87-39 Druck Echter Druck GmbH, Stauffenberg-/Delpstraße 15, 97084 Würzburg Tel. (09 31) 66 71-0, Fax (0 9 31) 66 71-2 44 Geschäftsführer Hans-Jürgen Fuhrmann, München Udo Witych, Heidelberg Veröffentlichungen Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Mit Namen oder Initialen gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung der Autoren wieder. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Ansprechpartner für Anzeigen: Jutta Landes Tel. (0 89) 1 26 07-2 63 Fax (0 89) 1 26 07-3 10 Abonnement: Bettina Hackenberg Tel. (0 81 91) 125-879 Fax (0 81 91) 125-103 ––––– 4 웇 2002 ––––– Stellenanzeigen richtig schreiben und lesen (2) Es gibt mehrere Gründe, weshalb eine Stelle ausgeschrieben wird, z. B. Ersatz für einen ausscheidenden Mitarbeiter, Expansion des Unternehmens, Aufbau einer neuen Abteilung oder eines neuen Werkes. Für den Bewerber ist es interessant, die Gründe zu kennen, denn sie liefern ihm Anhaltspunkte für die Bewerbung. So kann man z. B. davon ausgehen, dass es einer expandierenden Firma gut geht. Jochen K. (25) aus Kaufbeuren möchte sich nach 6 Jahren in der selben Firma verändern. Er zieht die Schreibtischschublade auf und zeigt eine Chiffreanzeige. »Das wäre was für mich«, sagt er und fügt scherzhaft hinzu: »Jedenfalls ist das nicht hier in der Nähe. Nicht, dass ich mich noch bei meiner Firma bewerbe, das wäre ja ein Ding.« Die Chiffreanzeige So wie Jochen K. geht es vielen. Es ist nicht einfach, sich auf eine Chiffreanzeige zu bewerben, denn erstens kennt der Bewerber die Firma nicht, die hinter dem Stellenangebot steckt und zweitens fehlt der Ansprechpartner, bei dem sich offene Fragen klären ließen. Darüber hinaus zeigt die Praxis, dass Chiffreanzeigen oft kleiner sind und daher weniger Informationen zur Stelle enthalten. Wird eine Anzeige unter Chiffre geschaltet, kann das folgende Gründe haben: • Die Firma will Unruhe und Diskussionen unter der Belegschaft vermeiden. • Die Konkurrenz soll vorab nichts vom Aus- oder Aufbau einer neuen Sparte erfahren. • Ein unliebsamer Kollege soll ersetzt werden. Tipp: Wichtig ist, dass Bewerbungen auf Chiffreanzeigen mit einem Sperrvermerk auf dem Briefumschlag versehen werden. Was Jochen K. spontan äußerte, fällt vielen anderen nicht ein, die Gefahr, dass man sich ohne Sperrvermerk unter Umständen bei seiner eigenen Firma bewirbt. Recherchen haben ergeben, dass höchstens ein Prozent der Briefe zu Chiffreanzeigen einen Sperrvermerk haben. Vorsicht: Häufig finden sich bei den Chiffreanzeigen leicht durchschaubare unseriöse Angebote, wie z. B. in der Süddeutschen Zeitung vom 15.12.2001: »Träume nicht Dein Leben, lebe Deine Träume! Mit einem Verdienst von DM 20 – 30.000 pro Monat können sicher auch Sie einige Ihrer Träume realisieren …«. Vorsicht ist geboten, wenn man erst teure Seminare buchen soll, die einen dann später für eine Nebentätigkeit qua- lifizieren. Auch vom Kauf meist wenig nützlichen Adressenmaterials ist abzuraten. Diese unseriösen Geschäfte werden dem Interessenten erst nach Kontaktaufnahme offeriert, nicht vorher. Stellenanzeigen richtig interpretieren Wichtig ist, interessante Stellenanzeigen mehrmals und genau zu lesen. Auch das »Lesen zwischen den Zeilen« ist wichtig. Dabei handelt es sich um Aussagen, die bei oberflächlichem Lesen leicht übersehen werStellenanzeigen richtig den. Sehen wir uns dazu zwei Beispiele an: schreiben und lesen (2) • Eine Firma XY inseriert: »… suchen wir Projektleiter … GRUNDLAGEN (Elektromeister mit Erfahrung Schalten von Induktivitäten in Akquisition, Kalkulation und Projektabwicklung. Auch MAX MEIERS LEHRJAHRE … Berufsanfänger werden … Wie eine Schützschaltung eingearbeitet.) …« Hier sucht aufgebaut ist eine Elektrotechnikfirma einen Elektromeister mit ErfahVOM ALL INS HAUS rung. Im gleichen Atemzug bietet sie auch BerufsanfänFrequenzen und Signale gern eine Chance. Es ist davon auszugehen, dass ein erfahreELEKTROINSTALLATION ner Meister bei dieser FormuBestimmen der Lampenlierung von einer Bewerbung und Leuchtenzahl Abstand nimmt. Tatsächlich für eine Innenraumhat sich ein Meister, aber kein beleuchtung Geselle auf diese Anzeige be- 1 3 5 7 9 worben. Die Stelle ist noch SPASS AN MATHE nicht besetzt. Quadratische Funktionen 11 • Eine Firma YZ schaltet folgenden Text: »… suchen wir … eine/n technischen Kundenbetreuer/in im Außendienst zur Betreuung unserer Stammkundschaft bundesweit und Gewinnung de 4/2002 von Neukunden. Wir denken dabei an eine Person mit … Kenntnissen in der Elektrotechnik. Sie sind 1 gelernt ist gelernt Muss- oder K.O-Kriterien Diese Fähigkeiten müssen vorhanden sein. Wünschenswerte Kriterien sind keine zwingenden Voraussetzungen Formulierungen in den Anzeigen sind: … sind absolut erforderlich … setzen wir voraus … müssen Ihnen vertraut sein … dürfen für Sie kein Problem darstellen … erwarten wir … kommen nur Bewerber mit ... in Betracht … wenn auf Sie zutrifft … … wenn Sie über … verfügen Formulierungen in den Anzeigen sind: … sind wünschenswert, aber nicht Bedingung … sollte nach Möglichkeit vorhanden sein … wäre von Vorteil … würden Ihnen den Einstieg erleichtern … wünschen wir uns / ist erwünscht … sind nicht unbedingt Voraussetzung … würden wir auch eine Chance geben … idealerweise haben Sie… Ob sich die Bewerbung bei einer Firma überhaupt lohnt, ist mit der genauen Analyse der Muss- und Kann-Kriterien relativ leicht feststellbar. Ansprechpartner für Projekte im Angebotsstadium …« Hier wird jemand für die Betreuung eines bundesweiten Vertriebsgebiets gesucht. Das dürfte durch die Größe des Gebiets mit zufrieden stellenden Ergebnissen nicht durchführbar sein. Außerdem handelt es sich auch um zwei verschiedene Aufgaben: erstens Vertrieb mit Neuakquise und zweitens Betreuung von Stammkunden (Projektnachbetreuung). Auf die Anzeige bewarben sich 2 Personen. Die Stelle ist noch nicht besetzt. Nicht nur »das Lesen zwischen den Zeilen« ist wichtig, mindestens genauso wichtig ist, die Be- Auf diese Anzeige kann sich jeder bewerben, vom Stofftierverkäufer bis zum Spezialisten. Denn welcher Vertriebsmensch besitzt nicht die erwähnten Eigenschaften? Das bisschen Fachliche lässt sich sicher schnell aneignen – wer so denkt, hat seinen Misserfolg bereits gebucht. triebe in der eigenen Branche gut zu kennen. Dazu hilft das tägliche Lesen des Wirtschaftsteils der Tageszeitung genauso wie die aufmerksame Lektüre von Fachzeitschriften. Mit Hintergrundwissen lassen sich Stellenanzeigen viel besser und treffsicherer interpretieren und analysieren. Muss- und Kann-Kriterien Es gibt gute und weniger gute Stellenanzeigen. Die weniger guten erkennt man an schwammigen, WEBWEGWEISER Weitere Infos zum Thema: • www.bibb.de/beruf/quo/infoqua/i_bibb1.htm • www.clickfish.com/clickfish/guidearea/ jobkarriere/karriere1/karriereplan/ stellenanzeigen.html • www.focus.de/D/DB/DBV/dbv.htm • www.m-b-g.de de 4/2002 2 Ein Service von »de« (www.online-de.de) wenig aussagekräftigen Formulierungen, bei denen sich jeder aus der Branche irgendwie angesprochen fühlt, wie z. B. in Süddeutschen Zeitung vom 19./20. 1. 2002 (Bild). Bei dieser Anzeige ist eine Flut von Bewerbungsmappen mit wenigen brauchbaren Bewerbungen garantiert. Wie die Aufgabe im Einzelnen aussieht, ist nicht geschildert. Es fehlen auch genauere Angaben zum Standort der Firma. Da es sich zudem um eine Chiffreanzeige handelt, sind Rückfragen nicht möglich. Hier ist auf den Sperrvermerk zu achten. Gute Stellenanzeigen sind aussagekräftig und geben genaue Muss- (auch K.O.)-Kriterien und wünschenswerte Kriterien an (Tabelle). Musskriterien sind Fähigkeiten und Fachkenntnisse, die praktisch vom ersten Tag an vorhanden sein müssen, da das Tagesgeschäft diese erfordern, oder weil sonst niemand in der Abteilung da ist, der darüber verfügt, oder weil ein neuer Geschäftszweig aufgebaut werden soll. Wenn in Stellenanzeigen die Aufgaben und die geforderten Fähigkeiten des zukünftigen Stelleninhabers klar und deutlich beschrieben werden (mit Angaben zu Verdienstmöglichkeiten, sozialen Leistungen des Unternehmens und zusätzlichen Extras, wie z. B. Firmenwagen), können sich die Firmen viel Zeit und Kosten sparen. Die Anzahl der eingehenden Bewerbungen hält sich in Grenzen, und sie stammen von Bewerbern, die sich in der Anzeige wiedererkannt haben. Nach Aussage eines Personalleiters könnten bei klaren und eindeutigen Stellenausschreibungen bis zu 75 % der Bewerbungen wegfallen. (Ende des Beitrags) M. Bleier Buch zum Thema Renate Ibelgaufts, Professionelle Bewerberauswahl, Das Praxisbuch für Vorgesetzte, 224 S., 14,94 €, ISBN 3-8068-7467-0, Falken Verlag Dieses praxisnahe Buch zeigt Personalverantwortlichen in der mittleren Führungsebene, wie der optimale Kandidat herausgefiltert werden kann. Themen wie Anforderungsprofil erstellen, Bewerbungsunterlagen sichten, Kandidaten vorauswählen, Interviews souverän führen und Entscheidungen treffen werden durch Hintergrundinformationen, Übungen, Fallbeispiele und Expertentipps ergänzt. Schalten von Induktivitäten In diesem Beitrag wird gezeigt, wie das Induktionsgesetz lautet, wenn Induktivitäten betrachtet werden. Die zeitliche Änderung des Stroms durch eine Induktivität ruft eine Induktionsspannung hervor. Das hat weitreichende Konsequenzen, insbesondere in der elektrischen Energietechnik, wo Überspannungen gezielt begrenzt werden müssen. Der Beitrag geht ausführlich auf diese Thematik ein und beschreibt, wo Induktionsspannungen bewusst erzeugt werden. Induktionsgesetz und Induktivität In einer geschlossenen Leiterschleife wird eine Spannung induziert, wenn sich der magnetische Fluss zeitlich ändert – das besagt das Induktionsgesetz. Mathematisch ausgedrückt heißt das: gelernt ist gelernt GRUNDLAGEN i(t) t In dieser Formel ist ∆t eine sehr kleine Zeitdifferenz. In einem Punkt Ψ(t) ergibt dann die Steigung der Tangente an diesen Punkt die Augenblicksspannung u zum Zeitpunkt t. Wir erinnern uns, der Zusammenhang zwischen Strom i und magnetischem Fluss Ψ lautet: u(t) t In dieser Formel ist L die Proportionalitätskonstante, auch Induktivität genannt. Man erhält durch Einsetzen: 1 Wenn sich der Strom durch eine Induktivität ändert (oben), wird eine Spannung induziert (unten). Ändert sich der Strom i durch eine Induktivität L, so ergibt sich eine Induktionsspannung u(t). Bild 1 zeigt beispielhaft einen Zeitverlauf des Stroms durch eine Induktivität mit der dazugehörigen Induktionsspannung. Vorsicht bei schlagartiger Stromunterbrechung Man sieht an der Gleichung, dass man den Strom durch eine Induktivität nicht schlagartig abschalten darf, sonst würde das zu einer theoretisch unendlich hohen Induktionsspannung führen. Zwar gibt es in der elektrotechnischen Praxis keine unendlich hohen Werte, allerdings kann beim Abschalten des Stroms durch eine Induktivität eine so hohe Induktionsspannung entstehen, dass die Wicklungsisolation oder angeschlossene elektronische Bauelemente zerstört werden. Wie hoch die Spannung beim Abschaltvorgang wirklich wird, lässt sich theoretisch nicht ohne weiteres vorhersagen. Im magnetischen Feld steckt magnetisch gespeicherte Energie Wmag, die sich über folgende Formel berechnen lässt: Aus dieser Formel folgt, dass ein schlagartiges Abschalten des Stroms auch eine schlagartige (mathematisch ausgedrückt: sprungförmige) Änderung der magnetisch gespeicherten Energie be- deuten würde. Doch die zeitliche Änderung der Energie ist die Leistung: Das heißt schließlich, dass die Leistung unendlich groß wäre, da sich eine endliche Energie in unendlich kurzer Zeit ändern würde. Dies ist natürlich nicht möglich. Konsequenz: der Lichtbogen Die physikalisch-technische Konsequenz aus diesem Gedankenexperiment ist, dass sich der Strom durch eine Induktivität nicht sprungförmig ändern kann. Wenn man den Schalter öffnet, so »will« der Strom weiterfließen. Er sucht sich einen alternativen Weg. Dieser besteht darin, dass durch die hohe Induktionsspannung Elektronen aus einem der Schalterkontakte austreten und einen Funken, d. h. einen Lichtbogen, erzeugen. Der Lichtbogen erlaubt, dass der Strom im ersten Moment nach der Kontakttrennung weiterfließt. Der Lichtbogen besteht aus einem so genannten Plasma, d. h. ionisierten Gasatomen, mit sehr hoher Temperatur. Er gibt deshalb Wärme ab, die letztlich aus der magnetisch gespeicherten Energie stammt. Ohne auf die sehr komplizierten Verhältnisse genauer einzugehen, kann festgehalten werden, dass der Lichtbogen irgendwann instabil wird, d. h. erlischt. Damit ist der Stromkreis unterbrochen. In der Induktivität ist nun wegen i = 0 keine Energie mehr gespeichert. de 4/2002 3 gelernt ist gelernt GRUNDLAGEN Wir halten fest: Auf Grund der hohen Induktionsspannung fließt beim Auftrennen eines Stromkreises mit serieller Induktivität der Strom zunächst weiter. Die Induktionsspannung beim Abschalten wird gerade so hoch, dass sich der Funke bilden kann. Damit hängt die Höhe der Induktionsspannung vom Schalteraufbau und dessen zeitlichem Öffnungsverhalten ab und kann mit einfachen Mitteln nicht vorherbestimmt werden. Der Funke erlischt im Laufe der Zeit, wodurch der Stromkreis dann endgültig unterbrochen ist. Anwendung in der Kfz-Technik Bei der Erzeugung der Zündfunken für OttoMotoren (Benzin-Motoren) wird der beschriebene Effekt genutzt. Man trennt einen Stromkreis, bei dem eine Induktivität (Zündspule) von Gleichstrom durchflossen wird, auf und erzeugt somit eine Spannung, die so hoch ist, dass an den Elektroden der Zündkerze ein Funke überspringt, der wiederum ein Benzin/Luftgemisch zur Explosion bringt (Bild 2). Diese Explosion treibt den Kolben im Zylinder nach unten. Über Pleuel, Kurbelwelle und Schwungrad entsteht die Drehbewegung des Verbrennungsmotors. Die Zündung muss, kurz bevor der Kolben am höchsten Punkt (oberer Totpunkt) angelangt ist, erfolgen. So hat die Explosion genau dann die größte Wirkung (endliche Ausbreitungsgeschwindigkeit der Explosion), wenn der Kolben den oberen Punkt erreicht. Man spricht hier vom optimalen Zündzeitpunkt. Die U + Z B Tr 2 Vereinfachter Aufbau der Zündanlage bei Otto-Motoren. Links erkennt man die Batterie (B), oben den Unterbrecher (U), in der Mitte die Zündspule (Tr) und rechts die Zündkerze (Z). Auftrennung des Stromkreises erfolgte früher über einen so genannten Unterbrecher (ein mechanischer Schalter) und wird heute elektronisch mit Transistoren bewerkstelligt (elektronische Zündung). Die Zündspule besteht aus einer Primärwicklung, die von Gleichstrom gespeist wird, und einer magnetisch gekoppelten Sekundärwicklung (Transformator, Übertrager). Die Sekundärwicklung hat mehr Windungen als die Primärwicklung, so dass die Spannung zusätzlich auf ca. 10 bis 20 kV hochtransformiert wird. Gegen Lichtbögen: Freilaufdiode de 4/2002 4 Wir wir gesehen haben, dürfen Ströme durch Induktivitäten nicht so ohne weiteres abgeschaltet werden, sondern müssen durch eine Reduzierung der Speisespannung oder anderweitig kontinuierlich (mathematisch: stetig) reduziert werden. Das gilt insbesondere, wenn es sich um hohe Ströme und Induktivitäten handelt, wie sie in der elektri- schen Energietechnik auftreten. Eine Möglichkeit, einen Stromkreis mit einer seriellen Induktivität zu unterbrechen, zeigt Bild 3. Solange der Schalter S geschlossen ist, sperrt die Diode D, und die Last wird gespeist, als wäre die Diode nicht vorhanden. Beim Öffnen des Schalters S möchte der Strom i weiterfließen. Dies wird möglich, indem die Diode D auf Grund der Spannungsinduktion leitend wird und der Strom anschließend exponentiell abklingt. Diesen Abklingvorgang werden wir übrigens demnächst detailliert untersuchen. Die Diode wird bei dieser Schaltung als »Freilaufdiode« bezeichnet, da sie den Strom »frei« weiteri U S L D R 3 Gleichstromkreis mit ohmsch-induktiver Last (re.) und Freilaufdiode (Mi.) zur Überspannungsbegrenzung fließen lässt. So wird die hohe Induktionsspannung vermieden. Überspannungsableiter werden in der elektrischen Energietechnik häufig eingesetzt, weil nur so sichergestellt ist, dass bei Schaltvorgängen keine unzulässig hohen Induktionsspannungen an Induktivitäten, die mehr oder weniger immer vorhanden sind (z. B. Streuinduktivitäten), auftreten. Insbesondere, wenn elektromagnetische Systeme (Transformatoren, rotierende elektrische Maschinen, Drosseln usw.) mit elektronischen Komponenten in Verbindung stehen, was bei modernen energietechnischen Systemen fast immer der Fall ist (z. B. stromrichtergespeiste elektrische Maschinen, Blindleistungs-Kompensationsanlagen), müssen die empfindlichen elektronischen Halbleiterbauelemente geschützt werden. Bei kleinen Strömen und Spannungen nimmt man auf den geschilderten Effekt nicht immer Rücksicht – häufig ohne schädliche Konsequenzen. Woran liegt das? Nun, die Tatsache, dass bei niedriger Spannung (z. B. 6 V) bei Schalthandlungen oft keine Schäden auftreten, liegt meist daran, dass viele Komponenten deutlich überdimensioniert sind, was die Spannungsfestigkeit betrifft. Die Isolation von Wicklungen hält meist viele hundert Volt aus, ohne Schaden zu nehmen. Kapazitäten (oft parasitär) und Wirbelströme begrenzen die Induktionsspannung manchmal so weit, dass auch elektronische Bauelemente, deren zulässige Sperrspannung meist weit über 6V liegt, noch nicht geschädigt werden. Der »Sicherheitsabstand« ist bei dieser Spannungsebene in der Regel so groß, dass elektrotechnische »Sünden« noch toleriert werden. Nicht allerdings in der Energietechnik bei höheren Spannungen – hier darf nicht »gesündigt« werden! Induktionsspannungen müssen also durch entsprechende Maßnahmen gezielt auf zulässige Werte begrenzt werden. H. Biechl MEIERS LEHRJAHRE Wie eine Schützschaltung aufgebaut ist Hallo, ich bin Max Meier und rechts zu sehen. Nach meiner Arbeit auf der Baustelle habe ich jetzt wieder Blockunterricht in der Berufsschule. Offiziell heißt sie »Staatliche Gewerbeschule für Energietechnik«. Ich bin mit 15 anderen Schülern in einer Klasse zusammen. Wir kennen uns alle schon von der Schule im ersten Ausbildungsjahr. Jetzt im zweiten Jahr haben wir die Fächer Mathematik/Berechnungen, Wirtschaft + Gesellschaft und SpraMax Meiers che + Kommunikation. TechniLehrjahre: Folge 11 sche Sachen lernen wir in Technologie und SchaltungsDas ist das Tagebuch technik + Funktionsanalyse. des Lehrlings Die beiden Fächer mag ich am Max Meier, liebsten, da wir nicht nur der hier von seinen Theorie lernen müssen, sonErlebnissen während dern auch praktische Übungen der Lehre zum machen. Elektroinstallateur erzählt. Schaltschrankverdrahtung und Schützschaltung Als Wahlpflichtfach ist momentan Antennentechnik an der Reihe. In der zweiten Jahreshälfte sind Gegensprech- und Alarmanlagen geplant. In Schaltungstechnik + Funktionsanalyse lernen wir in diesem Lehrjahr alles über Schützschaltungen und die Verdrahtung im Schaltschrank. So richtig Verdrahten tun wir im Unterricht allerdings nicht, sondern wir stecken. Herr Niehoff sagt, Stecken geht schneller und geschraubt wird in der Firma schon genug. Da hat er Recht. Ihn und Herrn Ehlert kenne ich schon aus dem letzten Schuljahr. Beide Lehrer machen mit uns gerade Schaltungstechnik + Funktionsanalyse im Labor. So heißt der Raum hier, weil wir nach der Theorie auch praktische Übungen machen. Die ganzen Geräte und Leitungen dafür sind in den Schränken an der Wand und unter unseren Arbeitsplätzen. An jedem Platz hängen Tableaus mit Schaltern und vielen Buchsen zum Stecken der Leitungen. Am liebsten möchte ich sofort loslegen. Doch erst einmal erklärt Herr Ehlert die Theorie. Damit die Verdrahtung im Schaltschrank nicht kreuz und quer läuft. Außerdem gibt die Innung einige Regeln vor: 1. Auf einer Klemme darf nur eine Leitung liegen und nicht mehrere. 2. Zwei Leitungen werden mit Brücken verbunden. 3. Brücken liegen direkt nebeneinander. Mit der Entwicklung eines Klemmplans überlegt der Elektroinstallateur vorher, wie er die Leitungen optimal verdrahtet. 1 Warum sollte man vor der Verdrahtung im Schaltschrank zuerst einen Klemmplan entwickeln? gelernt ist gelernt MAX Max Meier ist wieder in der Berufsschule zum Blockunterricht. Mittlerweile ist er im 2. Lehrjahr. Heute geht es um eine Schützschaltung für einen Wasserturm. Herr Ehlert steht an der Tafel und erklärt die Funktion. Am Anfang ist der Turm ganz leer (Bild 1). Logisch, denn der Turm ist gerade neu gebaut – sonst wäre ja keine Schaltung nötig. Bei Inbetriebnahme soll zuerst Wasser in den Turm gepumpt werden, und zwar bis zum maximalen Füllstand S11. Wenn dann Wasser aus dem Turm entnommen wird und der Pegel den minimalen Füllstand S12 unterschreitet, läuft die Pumpe an und füllt den Turm wieder bis S11. Stromlaufplan in aufgelöster Darstellung Damit die Pumpe auch dann anspringt, wenn sie soll, braucht man eine spezielle Schützschaltung für den Steuerkreis. Die haben wir bereits in der letzten Stunde kennen gelernt. Heute wiederholen wir, wie der Stromlaufplan dazu aussieht. Herr Ehlert ruft Ole Ohnesorge an die Tafel (Bild 2). Er soll den Stromlaufplan in aufgelöster Darstellung aufzeichnen (Bild 1). Wir anderen sollen den Stromlaufplan auf Papier mitzeichnen. An der Tafel zeichnet Ole mit Kreide zuerst den Leiter L1 und den Nullleiter N auf. Dann sind die zwei Strompfade für das Hilfsschütz an der Reihe. Am ersten Pfad ganz links liegen die zwei Taster für Gesamtein (S1) und Gesamtaus (S2). Am zweiten Pfad rechts neben dem ersten ist die Selbsthaltung des Hilfsschützes. Wenn der Schalter Gesamtein gedrückt ist, zieht das Hilfsschütz an und schließt den Stromkreis. Wenn Ole nicht weiter weiß, ruft Herr Ehlert einen Schüler von uns auf. Der soll dann weiterhelfen. Mein Nachbar Frank Fakir meldet sich oft, denn er kennt sich mit der Schaltung aus. Frank hat mit seinem Meister zusammen schon einmal eine Schaltung für einen Wasserturm installiert. Kein Wunder, dass er Ole die vielen Tipps geben kann. Ole zeichnet jetzt die zwei anderen Strompfade auf für das Lastschütz, auch Pumpenschütz genannt. Die Schalter für die beiden Füllstände de 4/2002 5 MEIERS LEHRJAHRE gelernt ist gelernt MAX Fotos und Grafiken: Linke Anlage wird mit Hilfsschütz K1A betriebsbereit geschaltet. F3. 95 F3.96 K1A.13 K1A.14 K1A.34 K1A.33 L1 S0.21 S0.22 S1.13 Hilfsschütz S1.14 K2.13 K2.14 K1A.A2 K2.A2 S11.11 S11.12 S12.11 S12.12 ❘ ↔ Lastschütz ❘ ↔ N Leitungen innen Leitungen von außen PE N, PE ❘ ↔ hier schließt der Lastkreis für den Pumpenmotor an Tipp von Herrn Ehlert: Damit Brücken auf der Klemmleiste nebeneinander liegen, wird die Verdrahtung nicht generell von oben nach unten abgearbeitet, sondern am Abzweig erst einmal nach »rechts« verdrahtet. 1 Das ist der Steuerkreis für einen Wasserturm, den wir heute im Unterricht kennen lernen. Das Funktionsprinzip ist oben links dargestellt. Der komplette Stromlaufplan der Schaltung ist rechts oben zu sehen. Daraus entwickeln wir einen Klemmplan für die Verdrahtung im Schaltschrank, wie unten dargestellt. S11 und S12 sind Öffner, die beim Erreichen des Pegels die Verbindung öffnen. Über den angezogenen Hilfsschützkontakt und die geschlossenen Schwimmerschalter zieht auch das Lastschütz an, so dass die Pumpe anläuft. Die Selbsthaltung liegt am vierten Strompfad ganz rechts. Darüber läuft die Pumpe so lange, bis der maximale Füllstand S11 erreicht ist. Vom Stromlaufplan zum Klemmplan Jetzt ist der Wasserturm bereit: Wasser fließt ab, bis der minimale Füllstand S12 unterschritten ist. Dann springt die Pumpe an und füllt den Turm wieder bis S11. Und alles geht von vorn los. Herr Ehlert fragt in die Runde, ob Ole den Stromlaufplan korrekt aufgezeichnet hat. Mein Nachbar Frank Fakir meldet sich wieder. Zwei Schließer müssen Öffner sein. Jetzt stimmt der Stromlaufplan. Als Nächstes ist der Klemmplan dran. Herr Ehlert sagt, den müssen wir unbedingt vor der Installation machen. Sonst geht die Verkabelung im Schaltschrank kreuz und quer. Denn an jede Klemme dürfen wir nur eine Leitung legen und nicht mehrere. Stattdessen verbinden wir die Leitungen über Brücken. In die obere Reihe im Klemmplan sollen die Leitungen rein, die in den Schaltschrank führen. Die Leitungen, die von außen in den Schaltschrank reinkommen, in die untere Reihe. Die mittlere ist für die Brücken da. Herr Ehlert hilft uns, die Kästchen vom Klemmplan auszufüllen. Noch Null- und Schutzleiter eintragen. Fertig. Jetzt könnten wir eigentlich mit der Installation beginnen. Doch die Stunde ist zu Ende. Nach der Pause geht es weiter. So geht es weiter: In der nächsten Folge lesen Sie, was Max Meier und seine Mitschüler in der Berufsschule über Schützschaltungen lernen. 2 de 4/2002 6 Hier zeichnet Ole Ohnesorge den Stromlaufplan des Steuerkreises für einen Wasserturm in aufgelöster Darstellung an die Tafel. Dipl.-Ing. C. Linke, mit freundlicher Unterstützung von Oswald Hammer, Hamburg, Berufsbildungsbeauftragter im ZVEH sowie den Herren Niehoff und Ehlert von der Staatlichen Gewerbeschule Energietechnik in Hamburg. ALL INS HAUS Frequenzen und Signale Die Ausstrahlung der meisten Direktempfangssatelliten erfolgt heute in zwei Frequenzbändern, dem so genannten Low-Band (10,7 … 11,7 GHz) und dem High-Band (11,7 … 12,75 GHz) (Bild 1). Bei Astra werden im Low-Band überwiegend ana- Sat-Empfangsfrequenzbänder 1 gelernt ist gelernt VOM 2 Ausschnitt aus dem Astra-Transponderplan im Low-Band. Die oberen Transponder sind vertikal polarisiert, die unteren horizontal. loge Einzelprogramme und im High-Band digitale Programmpaletten »untergebracht«. Wenn in Zukunft die Zahl analoger Programme abnimmt, um Frequenzen für die zunehmend digitalen frei zu machen, muss dieses Ordnungsprinzip aufgegeben werden. Bessere Nutzung der Bandbreite durch Polarisation Bei einer TransponderBandbreite von 26 MHz im 3 Low-Band würden rein rechnerisch 1 GHz : 26 MHz pro Ausschnitt aus dem Astra-Transponderplan im High-Band. Die oberen Transponder sind vertikal polarisiert, die unteTransponder = 38 Transpon- ren horizontal. Links vom High-Band schließt sich das Low-Band an. der Platz finden. In Wirklichder Abstand benachbarter Transponder von keit sind es aber 64 Transponder. Es stellt sich die 26 MHz auf 14,5 MHz verringert werden, was Frage, wie das möglich sein kann, ohne dass sich einer um ca. 70 % verbesserten Frequenz-Nutfrequenzmäßig benachbarte Transponder gegenzung des Low-Bandes entspricht. Eine genaue seitig stören. Der Trick besteht darin, dass diese Darstellung der Verhältnisse am Beispiel des mit zwei unterschiedlichen PolarisationsrichtunAstra-Low- und High-Bandes geben die Ausgen – vertikal und horizontal – in das Zielgebiet schnitte aus dem so genannten Transponderplan auf der Erdoberfläche gestrahlt werden. Bei idea(Bilder 2 und 3). ler Trennung der beiden Polarisationsebenen Das Spektrum einer Polarisationsebene und (Entkopplung) wäre theoretisch die doppelte Ausdie Grenze zwischen Low- und High-Band zeigt nutzung gleicher Frequenzen mit gegensätzlichen Bild 4. Die kleinen Erhebungen zwischen den ana(orthogonalen) Polarisationen möglich. Durch die logen FM-Spektren rühren von der anderen Polarealen Polarisationsentkopplungen der Sendeanrisationsebene her. Sie sind durch die Polarisatitenne des Satelliten und der Empfangsantenne onsentkopplung um etwa 20 … 23 dB abgesowie Einflüsse der Atmosphäre ist die Polarisatischwächt. Die digitalen Spektren haben eine maronsentkopplung aber endlich (20 – 25 dB). Denkante rechteckige Form. Sie können bis zu 8 TVnoch lässt sich damit eine beträchtliche Frequenzoder mehr Radioprogramme sowie eine Vielzahl einsparung erzielen. Im Astra-Low-Band kann de 4/2002 7 gelernt ist gelernt VOM de 4/2002 8 ALL INS HAUS Entwickler »Wegener-Panda«. Auch die Modulation eines Nebentonträgers mit digitalisierten Hörfunkprogrammen ist möglich. Astra wendet dazu die ADR-Technik an (ADR: Astra Digital Radio). Koax statt Hohlleiter Die Verteilung der vom Satelliten eingestrahlten Signale (Downlink-Frequenzen) ist wegen der hohen Frequenzen (10,7 … 12,75 GHz) verlustarm 4 nur in der so genannten Hohlleitertechnik möglich. Damit Analoge und digitale Spektren nach der Abmischung im Bereich von 950 MHz … 1,288 GHz würde die Verteilanlage mehr dem Werk eines Klempners als dem eines Antendigitaler Zusatzinformationen enthalten. Da sich nenbauers ähneln. Damit das verlegefreundliche die Programmbelegung ständig ändert, sollte man Koaxialkabel verwendet werden kann, werden die die aktuellen Daten im Internet abrufen, z. B. unter Signalspektren in einen tieferen Frequenzbereich www.ses-astra.lu. umgesetzt. Dies ist eine wesentliche Aufgabe des LNC (Low Noise Converter = rauscharmer UmsetModulation von Bild und Ton zer). Zur Verdeutlichung der Arbeitsweise eines LNC wird anhand von Bild 6 das Prinzip der multiDie Modulation von analogen und digitalen Saplikativen Mischung erläutert. Zur Vereinfachung telliten-Signalen geschieht völlig unterschiedlich. Während analoge Signalspektren auf den Sendeträger frequenzmoduliert werden, benutzt man für die Folgen von Nullen und Einsen, die das digitale Signalspektrum repräsentieren, die »Quadratur-Phasenumtastung« (QPSK: Quadrature Phase Shift Keying). An dieser Stelle wollen wir uns auf die analogen Signale beschränken. Dazu wird die Trägerfrequenz mit einem Frequenzspektrum frequenzmoduliert, das aus dem TV-Bild und dem zugehörigen (Stereo-) Begleitton sowie einer Reihe analoger Radioprogramme be5 steht. Ein solches »BasisbandSpektrum« zeigt Bild 5. Es ent- Basisbandspektrum bei analoger Satellitenübertragung hält ein Videosignalspektrum von 0 … ca. 5,5 MHz (Helligkeits- und Farbinforbetrachten wir zwei Sinusschwingungen, die mitmationen) und die Begleittöne zum Bild sowie die einander multipliziert werden. Eine Schwingung unabhängigen Hörfunkprogramme auf Tonunterhat die Frequenz fein (Downlink-Frequenz des Saträgern (Nebentonträger). Für Stereo wird ein Netelliten), die andere fosz (Oszillatorfrequenz im bentonträgerpaar verwendet. Für die verbesserte LNC). Als Ergebnis der Multiplikation entstehen Bandbreitennutzung und zur Einsparung von Senzwei neue Frequenzen: fein + fosz und fein – fosz. Die deenergie bei gleichem Störabstand dient ein anaLetztere wird auch Sat-ZF (Satelliten-Zwischenloges Kompanderverfahren. Es heißt nach seinem frequenz) genannt. Die Zahlenwerte in Bild 6 zeigen, dass eine Downlink-Frequenz von z.B. 10,8 GHz bei einer Oszillatorfrequenz von 9,75 GHz in die Sat-ZF-Lage von fZF = 1,05 GHz »abgemischt« wird. Ein Tiefpass beseitigt die Summenfrequenz. Die Verteilung der Sat-ZF ist nun über Koaxialkabel relativ dämpfungsarm möglich. 6 Multiplikative Mischung Die Sat-ZF ist gleich der DownlinkFrequenz abzüglich der LNC-Oszillatorfrequenz. K. Jungk Bestimmen der Lampen- und Leuchtenzahl für eine Innenraumbeleuchtung Im privaten Heim wählt jeder seine Lampen und Leuchten nach eigenem Geschmack. Wenn jedoch Sicherheitsaspekte eine Rolle spielen, wie in Arbeitsstätten, Schul- oder Verkaufsräumen, Treppenhäusern, an Verladerampen und in ähnlichen Bereichen, dann muss die erforderliche Lampenund Leuchtenzahl berechnet werden. Dies erfolgt in der Regel nach dem so genannten Wirkungsgradverfahren. Die Bestimmung des Beleuchtungswirkungsgrades ηB bildet die Grundlage des Verfahrens. Der Beleuchtungswirkungsgrad ηB ist der lichttechnische Gesamtwirkungsgrad der Anlage, also das Verhältnis aus Nutzlichtstrom ΦNutz und Gesamtlichtstrom Φges: ηB = ΦNutz : Φges 1 Als Nutzlichtstrom ΦNutz gilt der Lichtstrom (die Lichtleistung, die Lichtstrahlung), der insgesamt in Höhe der Arbeitsebene verfügbar ist. Sofern die Arbeitshöhe nicht vorgegeben ist, wird diese mit 0,85 m über dem Boden des jeweiligen Bereiches angenommen (Bild). Bei öffentlichen Bezugsebene der Beleuchtungsstärke in Arbeitsstätten und Nutzhöhe h Gängen in Gebäuden und ähnlichen Bereichen gilt abweichend eine Bezugshöhe von 0,2 m. Der erforderliche Nutzlichtstrom lässt sich aus der Nennbeleuchtungsstärke En und der Raumfläche A ermitteln: 2 Die Nennbeleuchtungsstärke En für Arbeitsstätten kann DIN 5035 Teil 2 entnommen werden. Für typische Büroräume gilt danach z.B. En = 500 lx. Der Gesamtlichtstrom Φges ist der Lichtstrom, den alle Lampen der Allgemeinbeleuchtung eines Raumes gemeinsam erzeugen müssen, um die erforderliche Beleuchtungsstärke zu gewährleisten. Für die Bestimmung des Gesamtlichtstroms stellen wir (1) um und setzen (2) ein: 3 Gleichung (3) muss noch um einen Aufschlagsfaktor – den so genannten Planungsfaktor p – ergänzt werden, um die Abnahme des Lichtstroms infolge Alterung der Anlage zu erfassen. Er wird meist pauschal mit p = 1,25 festgelegt. Falls jedoch mit beschleunigter Verschmutzung zu rechnen ist (typisch z. B. für Tischlereien), muss der Planungsfaktor gegebenenfalls größer gewählt werden. Die Wirkungsgradformel lautet damit: gelernt ist gelernt ELEKTROINSTALLATION Der Beleuchtungswirkungsgrad ηB wird meist mit Tabellen ermittelt, die auf Erfahrungswerten basieren. Diese sind in den Planungshandbüchern der Leuchtenhersteller enthalten, wobei in der Regel jedem Leuchtentyp eine eigene Tabelle mit einer Auswahl von Beleuchtungswirkungsgraden zugeordnet ist. Ermittlung des Beleuchtungswirkungsgrades Folgende Parameter bestimmen die Wahl des Beleuchtungswirkungsgrades: • der Leuchtentyp (Leuchtenart, Lichtstärkeverteilungskurve – LVK), • die Abmessungen des zu beleuchtenden Raumes und • die Reflektionsgrade ρ der Umschließungsflächen (Decke, Wände, Boden). Diese Parameter werden auch zur Dateneingabe benötigt, wenn die Beleuchtungsplanung mit Hilfe eines Computerprogramms (z. B. DIALux) durchgeführt wird. Die Tabelle zeigt Beleuchtungswirkungsgrade für zwei 2-lampige Leuchtstofflampenleuchten. Je nachdem, ob direkt strahlende oder direkt/indirekt strahlende Spiegelrasterleuchten zum Einsatz kommen, stehen – im grau hinterlegten Feld – nur die Daten aus der Hauptzeile 1 oder der Hauptzeile 2 zur Wahl. Damit ist der erste Schritt vollzogen. Im zweiten Schritt ist zunächst der Raumindex k zu berechnen. Es gilt: Darin sind a und b Raumlänge und -breite, h ist die so genannte Nutzhöhe (siehe Bild), also der Abstand zwischen Lampe und zu beleuchtender Ebene. In Tabelle 1 (blaue Spalte) sind jeder Hauptzeile acht Raumindizes mit Werten k = 0,60 ... 5,00 aufgeführt. Der gefundene Raumindex k legt die Zeile (im grauen Feld der Tabelle 1) fest, in der der Beleuchtungswirkungsgrad zu suchen ist. Sofern das Rechenergebnis zwischen zwei Raumindizes liegt, wird vereinfachend der kleinere Raumindex genommen. Im dritten Schritt wird die Spalte im grauen Feld der Tabelle 1 festgelegt. Sie resultiert aus der de 4/2002 9 gelernt ist gelernt ELEKTROINSTALLATION Decke ρ1 Reflexionsgrade Beschreibung des Leuchtentyps Hauptzeile 1 Direkt strahlend (A50), Spiegelraster für zwei L-Lampen 58 W, Parabolspiegel hochglänzend mit Leuchtdichtebegrenzung L ≤ 200 cd/m2 oberhalb des Ausstrahlungswinkels γ = 60°. Hauptzeile 2 Direkt/indirekt strahlend (C52), Spiegelraster für zwei L-Lampen 58 W, Parabolspiegel hochglänzend mit Leuchtdichtebegrenzung L ≤ 200 cd/m2 im Bereich 60° ≤ γ ≤ 90 ° 0,8 0,7 0,5 Wand ρ2 0,5 0,3 0,5 0,3 0,5 Boden ρ3 0,3 0,1 0,2 0,1 0,3 Raumindex k 0,3 0,3 0,1 0,3 0 0,3 0 0,1 0 Beleuchtungswirkungsgrad ηB 0,60 0,36 0,30 0,35 0,30 0,35 0,30 0,29 0,29 0,26 0,80 0,45 0,38 0,43 0,38 0,43 0,38 0,37 0,37 0,33 1,00 0,50 0,43 0,48 0,43 0,48 0,44 0,43 0,42 0,38 1,25 0,57 0,48 0,54 0,48 0,54 0,50 0,48 0,48 0,44 1,50 0,61 0,52 0,57 0,52 0,58 0,54 0,51 0,50 0,48 2,00 0,67 0,56 0,62 0,56 0,62 0,59 0,55 0,54 0,51 3,00 0,73 0,62 0,67 0,62 0,67 0,65 0,61 0,60 0,57 5,00 0,77 0,65 0,70 0,65 0,70 0,69 0,64 0,63 0,60 0,60 0,34 0,27 0,31 0,26 0,28 0,24 0,23 0,21 0,16 0,80 0,42 0,34 0,38 0,32 0,34 0,30 0,29 0,25 0,18 1,00 0,49 0,40 0,44 0,38 0,39 0,34 0,33 0,29 0,21 1,25 0,55 0,46 0,49 0,43 0,44 0,40 0,38 0,33 0,24 1,50 0,60 0,49 0,53 0,47 0,47 0,43 0,41 0,35 0,25 2,00 0,67 0,56 0,59 0,52 0,51 0,48 0,45 0,38 0,27 3,00 0,76 0,63 0,66 0,59 0,57 0,53 0,50 0,42 0,29 5,00 0,83 0,70 0,71 0,65 0,61 0,59 0,54 0,45 0,30 Tabelle: Der Beleuchtungswirkungsgrad hängt von den Reflexionsgraden und dem Raumindex ab, hier bei Einsatz direkt und direkt/indirekt strahlender Leuchten Kombination der Reflexionsgrade ρ (grüne Zeile) der Raumumschließungsflächen. Der gesuchte Beleuchtungswirkungsgrad ηB befindet sich im Schnittpunkt von gefundener Zeile (nach Schritt 2) und gefundener Spalte (nach Schritt 3). Mit dem Einsetzen dieses Wertes kann man Φges mit der Wirkungsgradformel berechnen. Die Bestimmungstabellen einiger Leuchtenhersteller enthalten anstatt des Beleuchtungswirkungsgrades ηB den Raumwirkungsgrad ηR. In diesem Fall muss zusätzlich der Betriebswirkungsgrad ηLB der Leuchte bekannt sein. Den Beleuchtungswirkungsgrad erhält man folgendermaßen: Der Reflexionsgrad ρ hängt von der Struktur und der Farbe der Umschließungsflächen ab. Da zum Zeitpunkt der Planung Decke, Wände und Fußboden oft noch nicht errichtet, verputzt und/ oder gestrichen sind, basieren deren Werte meist auf Schätzungen. Tabelle 1 im Beitrag »Leuchtdichte, Beleuchtungs- und Lichtstärke (1)« in »de« 22/2001 dient dafür zur Orientierung. Da die Wände durch Fensterflächen, Türen oder Ähnliches unterbrochen oder auch mehrfarbig ausgelegt sein können, muss deren Reflexionsgrad ρ2 gemittelt werden. Der Mittelwert muss auch die Größe der unterschiedlichen Flächenanteile erfassen. Die Formel lautet: de 4/2002 10 Darin sind Aj1 … Ajn die Teil-Wandflächen und ρj1 ... ρjn die zugehörigen Teil-Reflexionsgrade. Die Zahl der Lampen und Leuchten Mit dem Gesamtlichtstrom Φges lässt sich die Lampenzahl nLa wie folgt bestimmen: Hier ist Φ0 der Lichtstrom des gewählten Lampentyps. Er kann den Katalogen der Lampenhersteller entnommen werden. Wenn z die Lampenzahl innerhalb einer Leuchte darstellt, ergibt sich die Zahl der Leuchten n zu: E. Folkerts 1 Ein zu beleuchtender Raum hat eine Grundfläche A = 8 m · 6,5 m und eine Deckenhöhe h = 2,5 m. Die Wände sollen in einem hellen Gelbton (ρ = 0,6) gestrichen werden. Eine der beiden langen Wände besteht fast komplett aus Fensterflächen. Für diese Wand ist ρ = 0,1 anzusetzen. Zu berechnen ist der zu erwartende mittlere Reflexionsgrad ρmittel der Gesamtwandfläche. SPASS AN MATHE Quadratische Funktionen lassen sich wie folgt beschreiben: y = a · x2 gelernt ist gelernt Quadratische Funktionen Als Anwendung der quadratischen Funktion finden wir in der Elektrotechnik viele Beispiele. Eines davon ist die Verlustleistung PV an einem Widerstand R (Bild 2). Es gilt die Gleichung: mit a ∈ ᑬ Wir stellen als Erstes die Funktion y = x2 dar, indem wir zunächst eine Wertetabelle für verschiedene x erstellen (Tabelle 1). x –3 –2 –1,5 –1 –0,5 0 2 3 y 9 4 2,25 1 0,25 0 0,25 1 2,25 4 0,5 1 1,5 9 PV PV = R ⋅ I 2 = Tabelle 1: Wertetabelle für die Funktion y = x2 U2 R R An dieser Tabelle erkennt man, dass der Funktionswert einer negativen Zahl gleich dem Funktionswert der entsprechenden positiven Zahl ist, d. h. f(x) = f(–x) I U Allgemein nennt man Funktionen mit dieser Eigenschaft »gerade Funktionen«. Der Graph der 2 Spannung, Strom und Verlustleistung an einem Widerstand y y 9 –4 –3 –2 –1 1 2 3 4 x 8 –1 7 –2 6 –3 5 –4 4 –5 –6 3 –7 2 –8 1 –3 – 2 –1,5 –1 – 0,5 0,5 1 1,5 2 3 x 1 2 2 Graph der Funktion y = x (links) und y = –0,5 · x (rechts) Funktion ist auf Grund dieser Eigenschaft spiegelsymmetrisch zur y-Achse (Bild 1, links). Man bezeichnet den Graphen von y = x2 auch als Parabel. Für a ≠ 1 ergeben sich andere Graphen. Hat a einen negativen Wert (a < 0), so erhält man einen Graphen, der nach unten geöffnet ist. Wir wollen als Beispiel die Funktion betrachten. Für die graphische Darstellung fertigen wir wieder eine Tabelle an (Tabelle 2). Der Graph dieser Funktion ist in Bild 1 rechts zu sehen. x –4 –3 –2 –1 0 1 2 3 4 y –8 –4,5 –2 –0,5 0 –0,5 –2 –4,5 –8 Tabelle 2: Wertetabelle für die Funktion y = –0,5 · x2 Bezug zur Elektrotechnik Betrachten wir zum Beispiel die Verlustleistung PV,A in der Ankerwicklung einer Gleichstrommaschine, so lässt sich ansetzen: Wir wissen weiterhin, dass sich für das Drehmoment MD der Gleichstrommaschine folgende Beziehung ergibt: Aus dieser Gleichung folgt, dass bei steigendem Lastmoment auch der Ankerstrom steigt. Die Verluste in der Ankerwicklung steigen allerdings quadratisch. Insgesamt ergibt sich dadurch ein Wirkungsgrad η, der vom Lastmoment MD abhängt. Der Wirkungsgrad einer elektrischen Maschine ist somit von der Belastung abhängig, das heißt, er ist nicht konstant im gesamten Betriebsbereich, wie gelegentlich fälschlicherweise angenommen wird. H. Biechl de 4/2002 11