Leben und Arbeiten in Brasilien - Eidgenössisches Departement für

Transcription

Leben und Arbeiten in Brasilien - Eidgenössisches Departement für
Leben und Arbeiten in
Brasilien
Land und Leute
Einreise und Aufenthalt
Leben in Brasilien
Arbeiten in Brasilien
Sozialversicherungen
Quelle: www.swissemigration.ch
Bundesamt für Migration BFM
Über dieses Dossier
Inhaltsverzeichnis
Über dieses Dossier ..........................................................................2
Inhaltsverzeichnis......................................................................2
Vorwort....................................................................................3
Rechtlicher Hinweis ....................................................................3
Land und Leute................................................................................4
Geographie ...............................................................................4
Klima .......................................................................................4
Geschichte................................................................................5
Staatsform ...............................................................................6
Bevölkerung .............................................................................7
Sprachen..................................................................................7
Religion....................................................................................8
Währung ..................................................................................8
Elektrizität ................................................................................8
Masse und Gewichte ..................................................................8
Zeitverschiebung .......................................................................8
Verkehr ....................................................................................9
Einreise und Aufenthalt ................................................................... 10
Formalitäten ........................................................................... 10
Impfungen.............................................................................. 11
Zollvorschriften ....................................................................... 11
Sicherheit ............................................................................... 11
Meldepflichten ......................................................................... 12
Botschaften und Konsulate........................................................ 12
Schweizer Staatsangehörige...................................................... 13
Leben in Brasilien........................................................................... 14
Wohnen ................................................................................. 14
Autofahren ............................................................................. 15
Schulen.................................................................................. 15
Gesundheitswesen ................................................................... 16
Schweizer Medien .................................................................... 16
Lebenskosten .......................................................................... 16
Steuern.................................................................................. 17
Einbürgerung .......................................................................... 17
Arbeiten in Brasilien ....................................................................... 18
Wirtschaft............................................................................... 18
Arbeitsmarkt ........................................................................... 18
Stellensuche ........................................................................... 19
Diplomanerkennung ................................................................. 19
Arbeitsbedingungen ................................................................. 19
Löhne .................................................................................... 19
Selbstständigkeit ..................................................................... 20
Sozialversicherungen ...................................................................... 21
Seite 2 von 24
Vorwort
Unsere Länderinformationen richten sich in erster Linie an Personen, die ihren Wohnsitz
ins Ausland verlegen und dort arbeiten wollen. Unsere Angaben gelten im Prinzip nur für
Schweizer Staatsangehörige. Wir bedanken uns bei den Dienst- und Amtsstellen im Inund Ausland, welche zum Gelingen dieser Publikation beigetragen haben. Bitte teilen Sie
uns mit, wenn Änderungen notwendig sind und Aktualisierungen vorgenommen werden
müssen.
Wenn Sie zusätzliche Auskünfte benötigen, weitere Publikationen bestellen oder eine persönliche Beratung vereinbaren wollen, erreichen Sie uns folgendermassen:
@
Bundesamt für Migration (BFM), Sektion Auswanderung und Stagiaires, Quellenweg 6, 3003 Bern-Wabern/Schweiz
031 322 42 02, Fax 031 322 44 93
swiss.emigration@bfm.admin.ch
www.swissemigration.ch
Rechtlicher Hinweis
Unsere Publikationen dienen der Information. Es können keine Rechte daraus abgeleitet
werden. Obwohl wir aufmerksam darauf achten, dass unsere Angaben korrekt sind, können wir keine Gewähr für die Richtigkeit, Zuverlässigkeit und Vollständigkeit geben. Der
Inhalt dieser Publikation kann ohne Vorankündigung geändert werden. Wir übernehmen
keine Haftung für den Inhalt und die angebotenen Leistungen auf den angeführten Internetseiten. Der Besuch dieser Seiten erfolgt auf eigenes Risiko des Benützers.
Seite 3 von 24
Land und Leute
Geographie
Fläche
Brasilien ist flächen- und bevölkerungsmässig das fünftgrösste Land der Erde und erstreckt sich über 8'512'000 km2 (Schweiz: ca. 41'300 km2), hauptsächlich in den tropischen Breitengraden südlich des Äquators.
Topographie
Mehr als zwei Drittel des Landes liegen auf 0-500 m ü. M. Im Norden entwässert der Amazonas mit seinen mehreren tausend Zuflüssen den Regenwald des riesigen Amazonasbeckens. Im Osten und Süden durchziehen Hügel und kleinere Bergketten die Hochebenen.
Ausdehnung: West-Ost und Nord-Süd: je 4300 km. Höchster Berg: Pico da Neblina
3014 m.
Sobre Brasil: www.brasil.gov.br
Portal de Serviços de Governo: www.e.gov.br
Klima
Norden: Tropisches, heissfeuchtes Klima, mit Durchschnittstemperaturen um 25° C. Im
Sommer (Dezember–März) sind Spitzenwerte bis 40° C möglich, im Winter (JuniSeite 4 von 24
September) Temperaturstürze bis 8° C. Im Amazonasbecken (Regenwald); beträgt die
jährliche Niederschlagsmenge über 3000 mm. Trockenzeit 1 bis 3 Monate pro Jahr.
Nordosten: Heisses, entlang der Küste und in den Niederungen feuchtes Klima mit Durchschnittstemperaturen zwischen 24 und 28° C. Charakteristisch für diese Region sind unregelmässige Niederschläge und Dürreperioden. Trockenzeit 9 bis 12 Monate.
Zentrum/Westen: Ausgesprochen kontinentales Klima mit extremen Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsunterschieden. Tropisch-heissfeucht im Sommer (Dezember–März), sehr trocken und warm im Winter (Juni–September). Die Durchschnittstemperatur liegt bei 22° C.
Die Trockenzeit dauert 1 bis 5 Monate.
Südosten: Diese Region am südlichen Wendekreis steht noch unter dem Einfluss des tropischen Klimas; die Temperaturunterschiede zwischen Sommer (Dezember–März) und
Winter (Juni–September) sind markant. Die Durchschnittstemperaturen betragen in den
Sommermonaten 30-32° C. Trockenzeit: 1 bis 6 Monate im Winterhalbjahr.
Süden: Die südlich des Wendekreises gelegene Region hat ein gemässigtes Klima mit
heissem Sommer (Dezember–März) und kaltem Winter (Juni–September). Die Jahrestemperaturen liegen im Durchschnitt bei 14-22° C, in Höhen über 1000 m ü. M. bei 10° C.
Im Winter kann die Temperatur unter Null sinken. Es gibt keine Trockenperiode.
Durchschnittstemperaturen (Januar/Juli in °C) und jährliche Niederschlagsmenge
Bern/Schweiz
-1,3
17,3
986
Brasilia
22,3
19,8
1512
Belém
25,8
26,4
2664
Manaus
26,1
26,7
2329
Recife
26,6
24,8
1907
Rio de Janeiro
28,5
19,6
1758
São Paulo
24,0
13,7
1584
Salvador
26,5
23,5
2669
Porto Alegre
23,9
16,7
1502
Klima und Wetter: http://reia.inmet.gov.br und www.cptec.inpe.br
Geschichte
1500
1822
1889
1960
1964
1968
1985
1988
1989
1992
1994
1994
1994
1998
Entdeckung Brasiliens durch den Portugiesen Pedro Alvares Cabral
Unabhängigkeitserklärung und Ausrufung des Kaiserreichs
Proklamation der Republik Brasilien
Brasilia wird Hauptstadt
Machtübernahme durch das Militär und Militärdiktatur
Beginn des Brasilianischen "Wirtschaftswunders“
Rückkehr zur Demokratie mit ziviler Regierung
Neue Verfassung mit Präsidentialregime
Fernando Collor de Mello wird Staatspräsident
Collor de Mello muss wegen Korruption zurücktreten, Vizepräsident Itamar Franco
übernimmt die Präsidentschaft
Plan zur Stabilisierung der Wirtschaft, neue Währung (Real)
Fernando Henrique Cardoso wird zum neuen Staatspräsidenten gewählt
Freihandelsabkommen mit Argentinien, Paraguay und Uruguay (Mercosur)
Cardoso wird wiedergewählt
Seite 5 von 24
2002
2002
2006
Nach Argentinien stürzt auch Brasilien in eine schwere Finanzkrise und erhält
vom IWF einen Kredit von USD 30 Mrd.
Mit Luiz Inácio Lula da Silva wird in Brasilien zum ersten Mal ein Sozialist zum
Staatspräsidenten gewählt
Da Silva wird für eine zweite Amtsperiode gewählt.
História: www.brasil.gov.br
Staatsform
Bezeichnung
Die föderative Republik Brasilien ist ein Bundesstaat, bestehend aus 26 Staaten und dem
Bundesdistrikt.
Regierung
Der Exekutive steht der Staatspräsident vor. Die richterliche Gewalt wird durch die Gerichte auf den verschiedenen Ebenen des Staates ausgeübt (Oberstes Bundesgericht, Obergericht, regionale Bundesgerichte, Arbeitsgerichte, Wahlgerichte, Militärgerichte, Gerichte
der Gliedstaaten).
Die Legislative (Nationalkongress) setzt sich aus zwei Kammern zusammen, der Abgeordnetenkammer (Volksvertreter) und dem Senat (Vertreter der Bundesstaaten). die Deputados (Abgeordnete) werden für eine Amtsdauer von 4 Jahren gewählt, die Senadores (3
pro Bundesstaat) für eine Dauer von 8 Jahren.
Die Gliedstaaten haben ebenfalls eine Exekutive, der ein vom Volk gewählter Gouverneur
vorsteht, eine Legislative und eine richterliche Gewalt. Hauptstadt: Brasilia
Seite 6 von 24
Portal de Serviços de Governo: www.e.gov.br
Regierung: www.brasil.gov.br
Governo do Estado de São Paulo: www.saopaulo.sp.gov.br
Prefeitura da Cidade do Rio de Janeiro: www.rio.rj.gov.br
Bevölkerung
Die Bevölkerungszahl beträgt 191,5 Mio. (Schätzung 2009). Die brasilianische Bevölkerung ist sehr jung, nur 6 % sind über 65 Jahre alt. Die mittlere Lebenserwartung liegt bei
71,4 Jahren.
Die Bevölkerung setzt sich aus allen Völkern der Erde zusammen. 2005 zählten sich
49,9 % zu den Weissen, 43,2 % zu den Mischlingen (pardo) und 6,3 % zur schwarzen Bevölkerung. Rund 0,1 % zählen zur indianischen Urbevölkerung. Es gibt grosse Kolonien
portugiesischen, italienischen, deutschen, nahöstlichen und japanischen Ursprungs.
Vier Fünftel der Bevölkerung leben in städtischen Gebieten. In der Agglomeration von São
Paulo leben heute rund 19 Millionen Menschen, in der Agglomeration Rio de Janeiro etwa
12 Millionen, in der Agglomeration Belo Horizonte fast 5 Millionen. Die Wanderbewegungen haben nicht mehr die grossen Metropolen zum Ziel, sondern die mittelgrossen Städte.
Nach der jahrzehntelangen Landflucht wächst die ländliche Bevölkerung heute in gewissen Regionen wieder an.
Grösste Städte (Einwohnerzahl in Mio.):
São Paulo
10,4
Rio de Janeiro
5,8
Salvador
2,4
Fortaleza
2,1
Belo Horizonte
2,2
Brasilia
2,0
Belém
1,8
Recife
1,4
Manaus
1,4
Curitiba
1,5
Porto Alegre
1,3
Quelle: Volkszählung 2000
Geographisches und Statistisches Institut: www.ibge.gov.br (auch in Spanisch und Englisch)
Sprachen
Landessprache und Muttersprache für 97 % der Bevölkerung ist das brasilianische Portugiesisch, welches sich v. a. in der Aussprache stark vom europäischen Portugiesisch unterscheidet. In der indigenen Bevölkerung (0,1 %) werden noch zahlreiche Indiosprachen
gesprochen, z. B. Guaraní, Makú, Tupi und Gês. Englisch hat sich auch in den Grosstädten nur wenig etabliert.
Sprachen: www.wikipedia.org/wiki/Brasilien
Seite 7 von 24
Religion
Die Glaubensfreiheit ist gewährleistet. Rund 90 % der Brasilianer gehören einer christlichen Glaubensrichtung an (römisch-katholisch, evangelisch und nordamerikanische Freikirchen). Teile des brasilianischen Katholizismus sind stark von spiritistischen, afrobrasilianischen Traditionen beeinflusst.
Instituto de Geografia e Estatistica: www.ibge.gov.br (auch in Spanisch und Englisch)
Währung
Einheit
Real (BRL oder R$) zu 100 Centavos
Münzen
1, 5, 10, 25 und 50 Centavos und 1 Real
Noten
1, 2, 5, 10, 20, 50 und 100 Reais
Wechselkurs www.oanda.com >Currency Converter
Banco central do Brasil: www.bcb.gov.br
Elektrizität
Netzspannung
Je nach Region 110, 127 oder 220 Volt, 60 Hertz (Schweiz: 220-230 V, 50 Hz):
Belo Horizonte, Manaus, Porto Alegre, Rio de Janeiro
110 Volt
São Paulo
110/220 Volt
Salvador und Curitiba
127 Volt
Brasília, Fortaleza, Recife
220 Volt
Elektrische Geräte aus Europa (Haushaltgeräte, Akkus, etc.), welche auf 110 Volt umgestellt werden können, funktionieren unter Umständen wegen der höheren Frequenz nicht
richtig.
Brasilien hat auch einen anderen Signalstandard für TV-Geräte (PAL M) und DVD-Player.
World Electric Guide: http://electricaloutlet.org
Masse und Gewichte
metrisches System (wie in der Schweiz)
Zeitverschiebung
Brasilien erstreckt sich über vier verschiedene Zeitzonen. Die wichtigsten Städte des Landes (Brasilia, São Paulo, Rio de Janeiro, Belo Horizonte, Curitiba, Salvador, Recife, Natal,
Fortaleza) liegen alle in der gleichen Zeitzone:
Seite 8 von 24
Dezember bis Februar
März
April bis September
Oktober bis November
-3 Stunden
-4 Stunden
-5 Stunden
-4 Stunden
Verkehr
Strasse
Motorfahrzeuge sind in Brasilien selbst in den Städten unverzichtbar. Wer in entlegene
Gegenden fahren will, benötigt unter Umständen ein Offroad-Fahrzeug. Motorräder werden wegen der Unfallgefahr wenig verwendet. Das Strassennetz entspricht nicht überall
den Verkehrsbedürfnissen und ist vielerorts durch Witterungseinflüsse, fehlenden Unterhalt und den Schwerverkehr stark beschädigt. In Minas Gerais, São Paulo und im Süden
des Landes sind die Strassen im Allgemeinen etwas besser.
Ein ausgedehntes Busnetz garantiert den Personennah- und fernverkehr. Die öffentlichen
Verkehrsmittel (U-Bahnen und Busse) funktionieren gut, sind während der Stosszeiten
jedoch meistens überfüllt.
Schiene
Die Eisenbahn hat in Brasilien keine Bedeutung mehr. Auch der Güterverkehr wird mit
Lastwagen und Schiffen abgewickelt. In den Bergen gibt es noch nostalgische Züge als
touristische Attraktion.
Luft
Internationale Flugverbindungen nach Europa bestehen ab São Paulo, Rio de Janeiro,
Brasilia, Salvador, Recife und Fortaleza. Das nationale Flugnetz ist gut ausgebaut. Die
Preise für Inlandflüge sind hoch, es etablieren sich aber immer mehr Billigfluglinien nach
europäischem Vorbild. Die grössten Flughäfen des Landes sind Guarulhos und Viracopos/Campinas bei São Paulo.
Schifffahrt
Die Binnenschiffahrt ist nur im Amazonasgebiet von Bedeutung.
In Hinblick auf die Durchführung der Fussball-WM 2014 will Brasilien sein Verkehrsnetz
ausbauen.
L
Transportes: www.e.gov.br/
Infrastrutura: www.dnit.gov.br
Aeropuertos Brasileiros: www.infraero.gov.br
Die 4-Rodas-Strassenkarten sind von sehr guter Qualität.
Seite 9 von 24
Einreise und Aufenthalt
Formalitäten
Besuche/Tourismus
Schweizer Staatsangehörige, welche ein Rückflugticket vorweisen können sowie einen
Reisepass, der noch 6 Monate Gültigkeit hat, benötigen für Aufenthalte bis 90 Tage kein
Visum. Diese Frist kann vor Ablauf der 90 Tage bei der Polícia Federal (Bundespolizei) auf
maximal 180 Tage verlängert werden. Der Touristenstatus berechtigt nicht zur Aufnahme
einer Erwerbstätigkeit und kann in der Regel nicht in eine temporäre oder dauernde Aufenthaltsbewilligung umgewandelt werden.
Achtung: Transitreisende, welche den Flughafen wechseln müssen oder einen Stop over
einlegen wollen, benötigen ein Transitvisum. Dieses muss vor der Einreise bei einer brasilianischen Auslandsvertretung beantragt werden.
Arbeitnehmer/innen
Temporäre Aufenthaltsbewilligungen werden für maximal 2 Jahre mit einmaliger Verlängerungsmöglichkeit um weitere 2 Jahre für folgende Personenkategorien erteilt:
¾ Arbeitnehmer/innen
¾ Studierende
¾ Medienkorrespondent/innen
¾ Geschäftsreisende
¾ Künstler/innen und Sportler/innen
¾ Wissenschaftler/innen, Hochschullehrer/innen, Techniker/innen unter Vertrag oder
im Dienst der brasilianischen Regierung
¾ Angehörige religiöser Orden
Immigrant/innen
Daueraufenthaltsbewilligungen werden sehr restriktiv vergeben. In der Regel sind sie spezialisierten Arbeitskräften vorbehalten, welche auf dem brasilianischen Arbeitsmarkt nicht
rekrutiert werden können. Arbeitsverträge müssen vom Arbeitsministerium genehmigt werden. Für Ausländer/innen, welche mit einer/einem brasilianischen Staatsangehörigen verheiratet sind, ist es einfacher. Antragsteller/innen müssen sich von einem Vertrauensarzt
der brasilianischen Botschaft untersuchen lassen.
Rentner/innen
Rentner/innen können - in Begleitung von maximal zwei Familienangehörigen (Ehepartner
und Kinder) - nach Brasilien einwandern, wenn sie ein offizielles Renteneinkommen im
Betrag von USD 2000.-- pro Monat belegen können. Alle verlangten Dokumente (Geburtsund Heiratsurkunde, Gesundheitszeugnisse etc.) müssen ins Portugiesische übersetzt und
beglaubigt werden.
Einreise und Ausreise
Kinder von Ausländer/innen erwerben durch die Geburt in Brasilien automatisch die brasilianische Staatsangehörigkeit. Dies hat Konsequenzen für die Aus- und Einreise: Wenn
nur ein Elternteil das Kind begleitet, verlangen die Grenzbehörden eine schriftliche und
beglaubigte Einwilligung des anderen Elternteils (in Portugiesisch).
Weitere Informationen erteilen die brasilianischen Generalkonsulate in der Schweiz.
Brasilianisches Generalkonsulat in Zürich: www.consuladobrasil.ch
Seite 10 von 24
Brasilianisches Generalkonsulat in Genf: www.consulado.ch
Brasilianische Ausländerbehörde: www.mj.gov.br >Estrangeiros
Trabalho Estrangeiro: www.mte.gov.br >International >Guia de Procedimentos (auch in Spanisch und Englisch)
Impfungen
Für Personen aus der Schweiz sind keine Impfungen vorgeschrieben. Personen, die sich
in den tropischen Zonen des Amazonasbeckens aufhalten möchten, empfiehlt das Gesundheitsministerium einen vorbeugenden Schutz gegen Malaria. Für mehrere Landesteile wird auch eine Gelbfieberimpfung empfohlen.
Impfempfehlungen: www.safetravel.ch
Schweizer Ärzt/innen für Gelbfieberimpfung:
www.bag.admin.ch/themen/medizin/00682/00684/01070/index.html?lang=de
Zollvorschriften
Devisen
Der Devisen- und Kapitalverkehr ist weitgehend liberalisiert worden. Die Einfuhr von Bargeld im Gegenwert von über BRL 10'000.-- muss am Zoll deklariert werden. Devisenüberweisungen ins Ausland sind möglich für die Bezahlung von AHV-Beiträgen oder Schulgeldern. Die jährlichen Limiten dieser Überweisungen sind grosszügig bemessen.
Umzugsgut
Die Zollformalitäten sind langwierig und sehr bürokratisch. Personen mit temporärem oder
V2-Visum können ihr Umzugsgut zollfrei importieren, bis maximal 180 Tage nach der Einreise. Vorgängig muss der brasilianischen Auslandsvertretung eine Aufstellung des Umzugsguts vorlegt werden.
Motorfahrzeuge
Autos, Motorräder und Motorboote zählen nicht als Umzugsgut. Gebrauchte Autos dürfen
nicht eingeführt werden, Ausnahme: antike Sammlerfahrzeuge. Dieselfahrzeuge werden
nicht zugelassen, nur Diesel-Nutzfahrzeuge.
Haustiere
Für Haustiere muss ein amtstierärztliches Gesundheitszeugnis (keine Infektionskrankheiten) vorgelegt werden, welches bei der Einreise nicht älter als 7 Tage ist, sowie ein internationaler Impfpass (Tollwutimpfung). Sämtliche Dokumente müssen von einem brasilianischen Konsulat beglaubigt werden.
Die Einfuhr von Vögeln ist verboten.
L
Beauftragen Sie für die Einfuhr eine Transportfirma!
Brasilianische Steuer- und Zollbehörde: www.receita.fazenda.gov.br
Brasilianisches Landwirtschaftsministerium: www.agricultura.gov.br
Brasilianische Vertretungen in der Schweiz: www.eda.admin.ch >Vertretungen
Sicherheit
Diebstähle und bewaffnete Überfälle kommen, v. a. in den grossen Städten häufig vor.
Besonders gross ist das Risiko im öffentlichen Verkehr, vor Verkehrsampeln und an
Seite 11 von 24
Stränden. Die Angreifer sind meistens sehr jung und treten in Banden auf. In Touristenorten ist die Polizei mit speziellen Polizeiposten präsent.
EDA-Reisehinweise: www.dpf.gov.br
Meldepflichten
Anmeldung
Ausländer/innen werden bei der Einreise registriert und müssen sich innerhalb von 90 Tagen bei der Polícia Federal (Bundespolizei) des Wohnortes melden. Sie erhalten dann eine Carteira de Identidade para Estrangeiros (Ausländerausweis). Auch Wohnsitzwechsel
müssen mitgeteilt werden.
Von Vorteil ist auch eine Registrierung im Cadastro de Pessoas Físicas (CPF) der brasilianischen Steuerbehörde, da bei vielen behördlichen und geschäftlichen Angelegenheiten
die persönliche Steuerregisternummer verlangt wird.
Polícia Federal: www.dpf.gov.br
Cadastro de Pessoas Físicas: www.receita.fazenda.gov.br >CPF
Immatrikulation
Schweizer Staatsangehörige, die mehr als ein Jahr im Ausland wohnen, sind gehalten,
sich bei der zuständigen offiziellen Schweizer Vertretung zu melden. Diese sogenannte
Immatrikulation ist kostenlos, ermöglicht die Kontaktnahme in Notfällen, erleichtert die
Formalitäten bei Heirat, Geburt und Todesfall, und trägt dazu bei, dass der Bezug zur
Schweiz nicht verloren geht.
Wer als Auslandschweizer/in bei einer Schweizer Vertretung immatrikuliert ist, erhält gratis
die Schweizer Revue, die Zeitschrift für Auslandschweizer, und kann sich an Abstimmungen und Wahlen in der Schweiz beteiligen.
Botschaften und Konsulate
Die Schweiz ist in Brasilien vertreten durch:
Embaixada da Suiça, SES, Avenida das Naçoes, Lote 41 Qd. 811, 70448-900 Brasilia/DF,
Brasil
0055 61 34 43 55 00, Fax: 0055 61 34 43 57 11
www.eda.admin.ch/brasilia
@ bra.vertretung@eda.admin.ch
Öffnungszeiten: Mo-Do 9-12 Uhr, Fr 9-11 Uhr (nachmittags nur in Notfällen)
Consulado Geral da Suiça, Rua Cândido Mendes 157, 11° andar, 20241-220 Rio de Janeiro/RJ, Brasil
0055 21 22 21 18 67, Fax: 0055 21 22 52 39 91
www.eda.admin.ch/riodejaneiro
@ rio.vertretung@eda.admin.ch
Öffnungszeiten: Mo–Fr 9-12 Uhr
Konsularbezirk: Acre, Alagoas, Amapa, Amazonas, Bahia, Ceará, Distrito Federal, Espirito
Santo, Goiás, Maranhão, Minas Gerais, Pará, Paraíba, Pernambuco, Piauí, Rio de Janeiro, Rio
Grande do Norte, Rondônia, Roraima, Sergipe, Tocantins
Seite 12 von 24
Consulado Geral da Suiça, Paulista 1754, 4° andar, Edificio Grande Avenida, 310-920 São
Paulo/SP, Brasil
0055 11 33 72 82 00, Fax: 0055 11 32 53 57 16
www.eda.admin.ch/saopaulo
@ sao.vertretung@eda.admin.ch
Öffnungszeiten: Mo-Fr. 9-11.30 Uhr
Konsularbezirk: Mato Grosso, Mato Grosso do Sul, Paraná, Rio Grande do Sul, Santa Catarina
und São Paulo
Brasilianische Vertretungen in der Schweiz:
Brasilianische Botschaft, Monbijoustrasse 68, Postfach 1004, 3000 Bern 23
031 371 85 15, Fax: 031 371 05 25
www.brasbern.ch
@ info@brasbern.ch
Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-13 Uhr und 14-17 Uhr
Brasilianisches Generalkonsulat, Stampfenbachstr. 138, 8006 Zürich
044 206 90 20, Fax: 044 206 90 21
www.consuladobrasil.ch
@ brasil@consulado.ch
Konsularbezirk: deutsche und italienische Schweiz, sowie das Fürstentum Liechtenstein
Consulat du Brésil, Rue de Lausanne 54, 1202 Genève
022 906 94 20, Fax: 022 731 81 78
www.consulado.ch
@ geral@consulado.ch
Konsularbezirk: französische Schweiz
Schweizer Staatsangehörige
Ende 2009 waren bei den Schweizer Vertretungen in Brasilien immatrikuliert:
Total, davon
- Doppelbürger/innen
- Frauen
- Männer
- Kinder/Jugendliche
- Stimm- und Wahlberechtigte
14'653
11'328
6271
5561
2821
1450
In Brasilien gibt es zahlreiche Vereine und Clubs von Auslandschweizer/innen. Die Kontaktadressen finden Sie auf den Webseiten der Schweizer Generalkonsulate (siehe oben).
Auslandschweizer-Organisation ASO: www.aso.ch
Nacionalidade e Naturalização: www.mj.gov.br >Estrangeiros
Seite 13 von 24
Leben in Brasilien
Wohnen
Mieten
Wohnangebote werden in den lokalen Tageszeitungen und im Internet publiziert. Das Angebot an Mietwohnungen ist eher knapp. Sie werden nach der Anzahl Schlafzimmer bezeichnet, dazu gibt es in der Regel ein Wohnzimmer, Küche und Badezimmer, und ein
Zimmer mit Bad für das Personal. Die Mietpreise sind von der Wohngegend abhängig, sie
betragen monatlich im Minimum USD 250.-- pro Zimmer. Zusätzlich zur Grundmiete werden Betriebs- und Verwaltungskosten (Treppenreinigung, Liftbenützung, Hausmeister/Wachpersonal, Wasser und Kanalisation) erhoben, für eine Wohnung mit 3 Schlafzimmern ca. USD 300.-- pro Monat.
Kaufen
Der Erwerb von Grundstücken und Immobilien ist Ausländer/innen grundsätzlich erlaubt, in
Stadtnähe jedoch nur bis zu einer Grösse von 50 módulos (entspricht ca. 5 Hektaren
Land). In Strandnähe ist jeder Kauf bewilligungspflichtig. Besitzurkunden und Kaufverträge
müssen beglaubigt werden, entscheidend ist der Eintrag ins Cadastro de cartórios (Grundbuch-Register).
Brasília
Durch seine Lage im Zentrum des schwach besiedelten Hochplateaus ist Brasília in mancher Beziehung vom traditionellen Brasilien isoliert (Ausflugsmöglichkeiten, Versorgung).
Die Lebensqualität in der expandierenden Hauptstadt ist gut. Sie ist gekennzeichnet durch
ein relativ gesundes und erträgliches Klima, wenig Luftverschmutzung, kein Verkehrschaos. Der Pendlerverkehr hat jedoch stark zugenommen.
Curitiba
Curitiba wurde oft als Modell einer modernen brasilianischen Stadt angepriesen, mit vielen
Grünflächen und einem leistungsfähigen öffentlichen Verkehr. Viele internationale Firmen
haben sich hier niedergelassen. In der Folge hat die Stadt etwas von ihrem Glanz verloren: Die Mietpreise haben sich den anderen brasilianischen Metropolen angeglichen.
São Paulo
São Paulo ist das Zentrum der Finanz und Industrie. Die Mieten für Wohnungen und Häuser sind auch für kleine Objekte sehr hoch. Bei der Auswahl ist dem Aspekt der Sicherheit
Rechnung zu tragen. Die Lärm und die Hektik der 10 Millionen-Stadt belasten den
menschlichen Organismus (hohe Temperaturen im Sommer, hohe Luftfeuchtigkeit, Luftverschmutzung durch Industrieemissionen und Autoabgase). Am Morgen und am Abend
gilt ein täglich alternierendes Fahrverbot (gerade bzw. ungerade Autonummern).
Rio de Janeiro
Der Wohnungsmarkt unterliegt einer gesetzlichen Regelung, die aber in der Praxis kaum
beachtet wird. Die Mieten sind hoch, dazu kommen Nebenkosten und Immobiliensteuern.
Grosse Distanzen und ein hohes Verkehrsaufkommen erschweren die Fortbewegung, besonders während der Stosszeiten. Die Kriminalität ist ein grosses Problem.
Küstenstädte des Nordostens (Salvador, Recife, Fortaleza)
Wohnungs- und Häusermieten sind günstiger als in den Ballungszentren im Süden, aber
die Lebenshaltungskosten sind infolge vieler in- und ausländischer Touristen beinahe so
hoch wie im Süden. Die Kultur- und Freizeitangebote sind auf die Bedürfnisse des Tourismus zugeschnitten (historische Bauten, Folklore, Karneval, Strände, Wassersport).
Seite 14 von 24
Immobilien-Agenturen: www.imobrasil.com, www.imovelweb.com.br, www.wimoveis.com.br,
etc.
Brasilien-Tourismus: www.embratur.gov.br
Cadastro de Cartórios: http://portal.mj.gov.br
Autofahren
Ausländer/innen benötigen zum Autofahren einen internationalen Fahrausweis oder einen
nationalen Fahrausweis mit einer durch ein Schweizer Generalkonsulat beglaubigten Portugiesisch-Übersetzung.
Wer ein eigenes Auto fahren will, muss bei einer Detran-Stelle einen brasilianischen Fahrausweis (Carteira de Habilitação) erwerben. Für das Umschreiben sind folgende Dokumente erforderlich:
¾ Originalausweis mit Übersetzung durch ein Schweizer Generalkonsulat
¾ Aufenthaltsbewilligung
¾ Wohnsitzbestätigung (Mietvertrag, Stromrechnung o. ä.)
Wer ein Motorfahrzeug kaufen und einlösen will, benötigt eine CPF-Karte (Steuerregisternummer). Für BRL 50-100 besorgen offizielle und freischaffende sogenannte Despachantes die notwendigen Formalitäten und Behördengänge inkl. Vorführen des Fahrzeuges bei
einer Detran-Stelle.
Eine Haftpflichtversicherung ist obligatorisch und billig, zahlt im Schadenfall aber nur geringe Leistungen für Personenschäden. Selbstüberschätzung, Betrunkenheit und schlecht
unterhaltene Fahrzeuge sind die Ursachen der sehr zahlreichen, schweren Verkehrsunfälle. Viele brasilianische Fahrzeughalter haben keine Versicherung, Fahrerflucht nach einem
Unfall ist keine Seltenheit.
Reconhecimento de Habilitação Estrangeira: www.brasil.gov.br >Cidadania >Documentação
para estrangeiros
Detran-Stellen: www.denatran.gov.br >Links
L Schliessen Sie eine Vollkasko-Versicherung ab!
Schulen
Schulsystem
Die Brasilianer schicken ihre Kinder schon im Alter von 3-4 Jahren in den Kindergarten.
Die öffentlichen Schulen können nicht empfohlen werden. Der Unterricht erfolgt ausschliesslich in portugiesischer Sprache. Die grossen Ferien sind in den Monaten Dezember bis Januar sowie im Juli.
Internationale Schulen
In São Paulo und Curitiba gibt es Schweizerschulen. In allen grossen Städten gibt es gute
internationale Privatschulen. Diese Schulen folgen teilweise dem Ferienplan ihrer Länder.
Educacão: www.brasil.gov.br
Schweizerschulen: www.chpr.com.br und www.chsp.com.br
Deutsche Schulen: www.auslandsschulwesen.de >Auslandschulverzeichnis
Französische Schulen: www.aefe.diplomatie.fr >Guide des établissements
Council of International Schools: www.cois.org >International Schools Directory
Seite 15 von 24
Gesundheitswesen
Das öffentliche Gesundheitswesen hat einen bescheidenen Standard. Die medizinische
Versorgung ist trotz zahlreicher Verbesserungen nicht überall gewährleistet. Wer es sich
leisten kann, nimmt die Dienste von Privatkliniken in Anspruch.
In den grossen Städten gibt es gut ausgebildete Ärzte und modern eingerichtete medizinische Praxen. In den Apotheken sind alle wichtigen Medikamente erhältlich und in der Regel günstiger als in der Schweiz.
Es ist empfehlenswert, bei Reisen innerhalb Brasiliens eine Taschenapotheke mitzuführen. Generell wichtig ist ein guter Schutz gegen Mückenstiche, und die Verfügbarkeit eines
Medikaments gegen Malaria, besonders in den Hochrisikogebieten des Nordostens (Bundesstaaten Rondônia, Roraima, Acre). Dort grassiert infolge von Armut und mangelnder
Hygiene auch immer wieder die Cholera. Eine Impfung wird aber nicht empfohlen.
Die Verbreitung von AIDS ist im ganzen Land ein Problem. Es ist auch ratsam, sich über
die Symptome und Behandlung von Dengue-Fieber zu informieren.
Saúde: www.e.gov.br
Safetravel: www.safetravel.ch
Schweizer Medien
Radio und TV
Die Programme der SRG können in Brasilien nicht empfangen werden, viele Sendungen
werden aber multimedial im Internet verbreitet (Streaming, Podcasting, Download).
Presse
Schweizer Zeitungen sind kaum erhältlich. Praktisch alle Schweizer Zeitungen publizieren
heute Online-Ausgaben.
SRG-Programme im Internet: www.sf.tv und www.drs.ch
Swissinfo: www.swissinfo.ch
Schweizer Revue: www.revue.ch
Schweizer Zeitungen im Internet: www.zeitung.ch
Staatliche Presseagentur: www.radiobras.gov.br
Grösste brasilianische Tageszeitung: http://oglobo.globo.com
Lebenskosten
Das Leben in Brasilien ist billiger als in der Schweiz: Das Eidgenössische Departement für
auswärtige Angelegenheiten (EDA) rechnet für Brasilia mit einem Lebenskostenindex von
78,1, für Rio de Janeiro und für São Paulo mit 84,5 (Bern=100). Stand: September 2009
Lebenshaltungskosten: www.swissemigration.ch >Länder
UBS-Broschüre "Löhne und Preise": www.ubs.com >Wealth Management >Research
Banco central do Brasil: www.bcb.gov.br
Seite 16 von 24
Steuern
Eine Vielzahl von Steuern (angeblich über 50 Arten) werden auf Waren, Konsum, Dienstleistungen, Bankaufträge, Zinsen, Vermögen, Grundbesitz, etc. und auf Einkommen erhoben. Arbeitnehmer/innen wird die Einkommenssteuer vom Lohn abgezogen. Eine Reform
des Steuersystems ist in Arbeit.
Inhaber/innen einer Daueraufenthaltsbewilligung und ausländische Arbeitskräfte mit einem
brasilianischen Arbeitgeber/Arbeitsvertrag sind vom ersten Tag an einkommenssteuerpflichtig. Wer in Brasilien für einen ausländischen Arbeitgeber arbeitet, wird am 184. Tag
einkommenssteuerpflichtig.
Brasilianisches Finanzministerium: www.fazenda.gov.br
Receita federal do Brasil: www.receita.fazenda.gov.br
Einbürgerung
Ausländer/innen mit Daueraufenthaltsbewilligung können nach einem ununterbrochenen
Aufenthalt von 4 Jahren die brasilianische Staatsangehörigkeit beantragen, sonst beträgt
die Frist 15 Jahre. Voraussetzungen:
¾ gesichertes Einkommen
¾ gute Gesundheit
¾ guter Leumund
¾ Portugiesischkenntnisse in Wort und Schrift
In Brasilien geborene Kinder erwerben das brasilianische Bürgerrecht automatisch, Ehepartner/innen von brasilianischen Staatsangehörigen nicht, sie werden jedoch bevorzugt
eingebürgert. Auch Personen mit besonderen Verdiensten oder Fähigkeiten und Industrielle können von einer erleichterten Einbürgerung profitieren.
Nacionalidade e Naturalização: www.mj.gov.br >Estrangeiros
Seite 17 von 24
Arbeiten in Brasilien
Wirtschaft
Bruttoinlandprodukt
Brasilien ist die zehntgrösste Volkswirtschaft Welt. Rund 50 % des Bruttoinlandprodukts
(BIP) werden im Dienstleistungsbereich erarbeitet, 40 % in der Industrie, 10 % mit Landwirtschaft. 2007 und 2008 waren gute Jahre, das BIP ist um mehr als 5 % gewachsen. Die
steigende Kaufkraft der Mittelschicht und die geringe Exportabhängigkeit des Landes haben dazu geführt, dass sich die internationale Wirtschaftkrise 2009 nur als milde Rezession bemerkbar machte.
BIP (Mrd. USD)
BIP/Einwohner (USD)
Wachstumsrate (in % des BIP)
Inflationsrate (%)
2007
1333,5
7043,1
5,4
3,6
2008
1572,8
8197,4
5,1
5,7
Das Land profitiert vom Rohstoffboom. Die Aufwertung des Reals bremst allerdings die
Exporte. Die Staatsverschuldung ist auf ein relativ niedriges Niveau gesunken. Die Regierung Lula stützt die Konjunktur mit öffentlichen Investitionen. Die Steuerbelastung ist hoch.
Sektoren
Brasilien ist sehr reich an Bodenschätzen und praktisch energieunabhängig. Abgebaut
und exportiert werden v. a. Mangan, Gold, Platin, Silber, Diamanten/Edelsteine, Steinkohle, Kalk, Bauxit, Kupfer, Nickel, Zink, Blei, Quecksilber und Eisen. Die Ausbeutung der
Erdöl- und Erdgasvorkommen wird systematisch vorangetrieben.
Die Landwirtschaft ist nach wie vor ein wichtiger Wirtschaftszweig. Brasilien ist weltweit
der grösste Produzent und Exporteur von Kaffee, Zucker, Orangen und Soja. Grossbetriebe dominieren.
Die wichtigsten Industrieunternehmen sind im Süden und Südosten des Landes angesiedelt. São Paulo kann mit westeuropäischen Ballungszentren verglichen werden.
Handelsbeziehungen
2008 konnte Brasilien seine Exporte um 23 % steigern. Die wichtigsten Handelspartner
sind die USA, Argentinien, China sowie die EU-Staaten Niederlande und Deutschland. Der
Handel mit der Schweiz erreichte 2008 ein Volumen von USD 3,7 Mia. Brasilien liefert uns
v. a. Agrarprodukte (Sojaprodukte, Fruchtsäfte, Tabak, Kaffee und Fleisch) sowie Aluminium. Dagegen exportieren wir vor allem Pharma- und Chemieprodukte (63 %) Maschinen
(22 %) und Präzisionsinstrumente/Uhren (7 %).
Länderinformation des Seco: www.seco.admin.ch >Themen >Aussenwirtschaft
Economia: www.brasil.gov.br
Finanzministerium: www.fazenda.gov.br >Estatisticas
Arbeitsmarkt
Brasilien ist kein Einwanderungsland mehr. Wegen der hohen Arbeitslosenrate von 7,9%
(2008) sowie zahlreichen Einschränkungen des Arbeitsministeriums (Ausländerstatut) ist
es schwierig, zu einer Arbeitsbewilligung zu kommen. Die besten Aussichten bestehen für
Seite 18 von 24
spezialisierte und hochqualifizierte Arbeitskräfte in der Industrie oder im Tourismus, bei
Banken und Versicherungen, sowie in der wissenschaftlichen Forschung und Lehre, also
vorwiegend bei international tätigen Firmen.
Mercado de Trabalho: www.brasil.gov.br >Trabalhador
Trabalho Estrangeiro: www.mtb.gov.br >Internacional >Estrageiro
Stellensuche
Die Schweizer Botschaft führt eine Liste der Schweizer Firmen, welche in Brasilien tätig
sind und die Schweizerisch-Brasilianische Handelskammer publiziert Stellengesuche.
Swiss Business Hub: www.osec.ch/sbhbrazil
Handelskammer: www.swisscam.com.br
Sistema Nacional de Emprego (SINE): https://sigaeweb.mte.gov.br
Online-Stellenbörsen: www.empregobrasil.org, www.catho.com.br, www.monster.com.br etc.
Diplomanerkennung
Ausländische Berufsdiplome werden grundsätzlich nicht anerkannt, in der Regel müssen
die erforderlichen Prüfungen in Brasilien wiederholt werden. Für die Anerkennung von
Schul- und Studienabschlüssen sind die Staatsekretariate für Bildung (Seduc) der Bundesstaaten zuständig.
Ministério da Educação: http://portal.mec.gov.br/index.php
Arbeitsbedingungen
Zur Aufnahme einer Arbeit benötigt man eine vom Arbeitsministerium ausgestellte Carteira
de trabalho (Arbeitsbuch), welche dem Arbeitgeber vorzulegen ist.
Die gesetzliche Normalarbeitszeit beträgt 8 Stunden pro Tag, maximal 44 Stunden pro
Woche. Pausen zählen nicht zur Arbeitszeit. In der Industrie und im Dienstleistungssektor
ist die Fünftagewoche die Regel. In der Praxis haben Arbeitnehmer/innen Anspruch auf 30
Ferientage pro Jahr.
Relações de Trabalho: www.mtb.gov.br
Löhne
Es gibt gesetzliche Minimallöhne auf Bundes- und Staatenebene, welche periodisch angepasst werden. Zurzeit beträgt der Salário mínimo Brasileiro BRL 510 pro Monat (Stand:
2010). Zwei Drittel aller erwerbstätigen Brasilianer/innen verdienen heute aber mindestens
das Fünffache des Minimallohns. Dazu kommt ein Urlaubsgeld von einem Drittel des Gehalts sowie ein 13. Monatsgehalt am Ende des Jahres.
In vielen Sektoren der Wirtschaft gibt es Kollektivverträge zwischen den Arbeitgebern und
den Arbeitnehmerorganisationen.
Salário mínimo: www.portalbrasil.net/salariominimo.htm
Seite 19 von 24
Selbstständigkeit
Nützliche Adressen:
Osec Business Network Switzerland: www.osec.ch
Swiss Business Hub in Brasilien: www.osec.ch/sbhbrazil
Schweizerisch-Brasilianische Handelskammer: www.swisscam.com.br
Abrir empresa: www.brasil.gov.br >Empreendedor
Portal do Empreendedor: www.portaldoempreendedor.gov.br
Seite 20 von 24
Sozialversicherungen
Instituto Nacional do Seguro Social (INSS)
Lohnempfänger/innen sind obligatorisch der staatlichen Sozialversicherung INSS unterstellt. Diese deckt Krankheit, Invalidität, Unfall, Tod und die Altersvorsorge ab. Die Carteira
de trabalho dient als Sozialversicherungskarte und muss vom Arbeitgeber signiert werden,
die Beiträge werden monatlich abgerechnet. Der Arbeitnehmer-Beitrag beträgt 8-11 % des
Bruttolohns, je nach Einkommen, bis zur einer Obergrenze von BRL 2894,28 pro Monat
(Stand: 2007). Selbständigerwerbende zahlen während der ersten drei Versicherungsjahre
10 %, danach 20 % einer von der Sozialversicherung veranschlagten Lohnbasis.
Die Leistungen der Sozialversicherung richten sich nach den niedrigen Einkommen der
Mehrheit der Brasilianer/innen. Die Versicherung ist unter dem Druck einer wachsenden
Zahl von Leistungsbezügern, welche immer weniger Beiträge entrichten, am Rand des
Ruins.
Der Abschluss einer privaten Krankenversicherung ist somit unumgänglich. Viele grössere
Firmen schliessen für ihre Angestellten Kollektivversicherungen ab.
Arbeitslosenversicherung
Arbeitnehmer/innen müssen obligatorisch dem Fundo de Garantia do Tempo de Serviçio
(FGTS) angeschlossen werden. An diesen Sozialfonds entrichtet der Arbeitgeber monatlich 8 % der Lohnsumme. Versicherte können bei schwerer Krankheit, Arbeitslosigkeit, für
den eigenen Wohnungsbau oder die Pension Leistungen des Fonds im Rahmen ihrer Beitragszahlungen beanspruchen.
Freiwillige AHV
Schweizer Staatsangehörige im Ausland können unter bestimmten Voraussetzungen der
Freiwilligen Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenversicherung beitreten. Weitere Informationen erteilt die AHV-Ausgleichskasse in Genf.
Sozialversicherung INSS: www.previdenciasocial.gov.br
FGTS: www.fgts.gov.br >Emprego o Renda
AHV im Ausland: www.ahv-iv.info >Merkblätter >International
© 28.04.2010 skz/surIZOD
Seite 21 von 24
Seite 22 von 24
Seite 23 von 24
Impressum
Bundesamt für Migration BFM
Sektion Auswanderung und Stagiaires
Quellenweg 6, 3003 Bern-Wabern/Schweiz
Mail: swiss.emigration@bfm.admin.ch
Internet: www.swissemigration.ch
BRASILIEN_AK_D.DOC
© BFM / A&S 2010