riesengebirgs - Veselý výlet

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riesengebirgs - Veselý výlet
RIESENGEBIRGE / 29
„EIN LUSTIGER AUSFLUG”
Diese fünf Skifahrer hatten in den zwanziger Jahren einen Skiausflug zur
Erlebachbaude über Spindelmühle gemacht. Nun sitzen sie in dem gezimmerten Holzhaus aus dem Jahre 1784 in der Küche unter der Petroleumlampe, an einem Tisch mit der Hausbesitzerin Karolina Erben, einer geborenen Erlebach. An Ausgestellte Geschenke, Gedenkteller, gemalte Bilder
von der Baude, lithografische Glückwunschkarten erinnern an frühere
Besucher. Bestimmt entging den Burschen auch die kleine Eckkapelle mit
dem Marienbild nicht. Eine Inschrift erinnerte an den Sohn Reinhard, der im
1. Weltkrieg als Soldat der österreichisch-ungarischen Truppen von Kaiser
Franz Joseph I. in Galizien an der russischen Front gekämpft hatte und hier
gefallen war. Den Gesang der Runde begleitet der einstige Legionär der
tschechoslowakischen Armee František Kukačka, den es im Winter von
1919 ins Riesengebirge verschlagen hatte, auf seiner Teufelsgeige. Obwohl er gegen die kaiserliche Armee gekämpft hatte und somit auch indirekt
gegen Reinhard, fand er bei Karoline als Adoptivsohn seine neue Heimat.
Ihr Mann war schon viel früher bei der Explosion einer Karbidlampe ums
Leben gekommen. Früher war er Hotelier auf der Prinz-Heinrich-Baude mit
ihrem herrlichen Interieur gewesen, die auf Seite 8 zu sehen ist.
G
R
A
T
I
S
WINTER 2008
Galerie, Informationszentrum
und Pension Veselý výlet
Riesengebirgsnationalpark
Pec pod Sněžkou
Skiareal SKI Pec
Riesengebirgskarte
Špindlerův Mlýn
Janské Lázně
Mikroregion Žacléř
Empfehlenswerte Dienstleistungen
Malá Úpa
Interieure von Berghäusern
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VON JIŘÍ DAŇEK
RENOVIERTE KAPELLEN
Immer wenn Jiří Daněk uns und der Landschaft eine zerstörte Kapelle wiedergeschenkt hat, hat er auf hohe Ausführungsqualität und künstlerisches Niveau
geachtet. An den von ihm restaurierten Baudenkmalen geht man nicht einfach so vorbei - zum Beispiel an der Kapelle der Hlg. Anna in Kněžice bei Vrchlabí mit
Plattenaltar und St. Franziskus-Statue oder an der Kapelle des Hlg. Michal über dem Ort Černý Důl mit Freske vom Letzten Gericht.
Regelrecht aus Ruinen auferstanden ist die St. Annenkapelle in Horní Vrchlabí mit Malereien von Květa Krhánková, die sich von der Beuroner Kunstschule aus dem
19. Jhd. inspirieren ließ, die wiederum aus dem Vermächtnis der Kunst Ägyptens und der Antike schöpfte. Die im Jahre 2004 abgeschlossene Wiederherstellung
ist die wohl gelungenste Arbeit von Jirka und ganz bestimmt die beste ihrer Art im Riesengebirge.
Beim ersten Gottesdienst nach der gründlichen Rekonstruktion der Marienkapelle in Stromkovice mit wundertätiger Quelle am 19. August 2007
gedachten wir des Autors des Entwurfs und Organisators des Umbaus.
Wie schade, dass es Jirka nicht mehr vergönnt war, die bemerkenswerte
Innengestaltung zu realisieren, die er selbst vorbereitet hatte. Am 29. Juli
2007 stürzte Jiří Daněk beim Aufstieg auf den Achttausender Gasherbrum
1 an der an der Grenze zwischen Pakistan und dem Tibet aus einer Höhe
von 7800 Metern ab. In ihm verloren wir einen sehr nahen Freund und das
Riesengebirge einen außerordentlich tüchtigen Retter von Baudenkmalen.
In den letzten zehn Jahren haben Jiří und seine Mitarbeiter 13 Kapellen zu
neuer Existenz verholfen, Kapellen, um die sich niemand mehr kümmerte und die nach ihrer Erneuerung wieder Freude spenden. Außer den auf
dem Foto abgebildeten Kapellen hat er noch die Kapelle der Hlg. Barbara
im Ort Černý Důl, die Heilig-Kreuz-Kapelle bei Konfiskáty, in Vrchlabí die
Versöhnungskapelle auf der Anhöhe Stavidlový vrch und die Kapelle der
Allerheiligsten Dreifaltigkeit am Flugplatz wiederhergestellt. Die Abendmahlkapelle steht bei den Davidsbauden über Spindelmühle, das Kirchlein
der Allerheiligsten Dreifaltigkeit im Dorf Klášterská Lhota und der Jungfrau
Maria in Kunčice nad Labem. Außerdem hat er noch zwei kleine Kapellen
im Ort Strážný wiederhergestellt. Allesamt sind einen Besuch wert und gereichen Jiří hoch zur Ehre.
IM INNEREN
DES VESELÝ VÝLET
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HUNDERTER AUS HUNDERT JAHREN
In der Begegnungshalle der Pension Veselý výlet inTemný Důl Nr. 46 erregt
immer wieder eine zwei Meter hohe Kollage aus 19 doppelten Banknoten
im Wert von 100 Kronen oder Mark die Aufmerksamkeit der Besucher, mit
denen man in den Jahren 1900 bis 2000 in diesem Hause zahlen konnte. Die Vorder- und Rückseite der Banknoten erinnern in Grafik und Text
an die komplizierte Geschichte der hiesigen Gegend, die sich in einem
einzigen Jahrhundert auf dem Territorium von fünf verschiedenen Staaten
wiederfand. Den ersten Hundertkronenschein mögen Philomena und Wenzel Henschel, die Besitzer von Pension und Gasthof, im Jahre 1902 in die
Hände bekommen haben, als Österreich-Ungarn seine überhaupt ersten
Banknoten druckte. Die Banknoten aus der Monarchie sind hübsch bunt,
in der Zeit der Tschechoslowakischen Republik wurden drei verschiedene
Banknoten von den berühmten Künstlern Alfons Mucha und Max Švabinský
geschaffen. Hübsch ist auch die letzte und einzig gültige Banknote aus der
ganzen Kollage von Oldřich Kulhánek. Von der sattgrünen Banknote mit
rotem Stern und dem Konterfei des ersten kommunistischen Präsidenten
Gottwald von Albín Brunovský sagen auch Uneingeweihte, sie sei grässlich. Zum Glück war sie nur drei Herbstmonate des Jahres 1989 im Umlauf, ein ganzes Jahr brauchten die Banken dann aber, sie wieder einzuziehen. Drei aus Sammlersicht wertvolle Paare der ausgestellten Banknoten
sind Kopien. Beim Zusammenstellen der Kollage im Jahre 2003 standen
uns Antonín Tichý, der Sammler Pavel Hejzlar und der Gestalter Zdeněk
Petira mit Rat und Tat zur Seite. Die Verrahmung besorgte genauso wie
bei den übrigen zweihundert Exponaten, die in den zugänglichen Räumen
des Hauses Veselý výlet ausgestellt sind, das Atelier Kvíčala von Stanislav
Špelda.
Die weitläufigen Räumlichkeiten des historischen Hauses und des neuen Anbaus mit Pension, Begegnungshalle und Büro im Veselý výlet im Ort
Temný Důl erlaubten es uns, sich mit Fotografien, historischen Dokumenten und Kunstwerken zu umgeben, die wir sehr mögen. Sie erinnern an
interessante Geschehnisse und Orte im Riesengebirge, mit großem Eifer
realisierte Projekte, Erlebnisse in allen Ecken und Enden unseres Planeten,
aber auch an Begegnungen mit Menschen, die wir schätzen gelernt haben.
Dabei hoffen wir, dass diese Ausstellungsstücke auch das freundliche Interesse unserer Pensionsgäste und der Beteiligten an kurzen Meetings
erregen. Vom Gang am Hauseingang führt eine Linie von vierzehn Aquarellen des Malers Aleš Lamr mit Kreuzwegmotiven zu einem symbolischen
Golgatha im dritten Geschoss hinauf - die Studien für die Emaillebilder am
Kreuzweg zum Altenberg/ Stará hora. Im mittleren Gang begrüßen einen
tagein tagaus die Konterfeis böhmischer Herrscher. Einen Ehrenplatz
nimmt die Kopie eines Gemäldes mit dem Portrait des liberalen Adligen
Berthold von Aichelburg ein. Neben den Originalen historischer Karten ist
auch eine Kopie bemerkenswert - die Vergrößerung der ältesten Bildlandkarte des Riesengebirges aus dem Jahre 1578. Die einzige Jagdtrophäe
im ganzen Haus hängt in der „Riesengebirgsstube“ Nr. 3. Dieses Geweih
eines Achtenders stammt ursprünglich aus dem Marschendorfer Schloss,
Großvater Josef kaufte es angeblich vor 50 Jahren in einer Kneipe. Die
Halle mit Miniküche für die Gäste ziert eine Kollektion von Fotografien zum
Thema „Essgewohnheiten in aller Welt“. Eine andere Kollektion bilden
die Fotos von Pavel Štecha, Bohdan Holomíček, Ctibor Košťál und auch
unseren eigenen Fotos von Treffen der Freunde des Veselý výlet. Schon
seit 1983 kommt jedes Jahr ein neues Gruppenfoto hinzu. An der Decke
schweben Fische aus Steingut, Holz, Metall, Sisal und Kunststoff, die von
Menschen von fünf Kontinenten geschaffen wurden. Im Ruheraum mit Sauna und Whirlwanne hängt ein überdimensionales Foto von Josef Rakoncaj
von seinem brillanten Aufstieg in der schneebedeckten Nordwand des
Nanda Devi im Himalaja. Ich halte sie für die grandioseste tschechische
Fotografie aus einem Hochgebirge - die im Kontrast zur Hitze der Sauna
noch mehr zur Geltung kommt. All diese Gegenstände haben zwar keinen
großen Handelswert, aber sie erinnern an schöne Augenblicke, erfreuen
das Auge und vermögen den Betrachter wohl auch zu inspirieren.
GESTALTERGRUPPE POLYKALO
Nach der Fotoausstellung „Riesengebirgslandschaft in hundertjähriger
Wandlung“ aus Anlass der Veröffentlichung der gleichnamigen Publikation stellt sich in der Autorengalerie des Veselý výlet die freie Gruppierung von Gestaltern „Polykalo“ vor. Bei einem Besuch der Druckerei
Pratr in Trutnov vor drei Jahren erregten die langen Gänge voller farbenfreudiger Bilder mit exotischen Motiven meine Aufmerksamkeit. Damals
erfuhr ich zum ersten Mal von dieser Gruppe von schaffenden Künstlern, die das Reisen mit dem Bildermalen verbinden. Es ist interessant
zu verfolgen, wie das gleiche Motiv von jedem der sechs Künstler in
ganz eigenwilligem Stil dargestellt wird. In Pec pod Sněžkou stellen der
Keramiker Ivo Beschörner, der Karikaturist des Tageblatts Mlada fronta Dnes Miroslav Kemel, der Programmierer und Grafiker Vlastimil Konopiský und die freischaffenden Gestalter Pavel Liška und Radek Semrád Bilder von zwei Reisen in die antike Türkei in den Jahren 2006 und
2007 aus. Zusammen mit Freunden aus České Budějovice, Prag und
Svoboda nad Úpou stellt sich auch Michal Havel, eines der Gründungsmitglieder von „Polykalo“ vor - der überhaupt erste Bürger von Pec pod
Sněžkou, der in der Galerie des Veselý výlet seine Werke ausstellt.
Die Verkaufsausstellung der Bilder der Gestaltergruppe Polykalo wird
ab dem 20. Januar 2008 bis Ostern täglich von 8.30 do 17.30 Uhr im
Veselý výlet in Pec pod Sněžkou zu besichtigen sein.
Informationszentrum, Galerie, Wechselstube und Geschäft Veselý výlet
in Pec pod Sněžkou Nr. 196, PLZ 542 21, Tel.:00420 499 736 130.
Informationszentrum, Galerie, Wechselstube und Pension Veselý
výlet in Temný Důl Nr. 46, Horní Maršov, PLZ 542 26, Tel., Fax:
00420 499 874 298, Fax 499 874 221. Beide sind von 8.30 bis 18 Uhr
geöffnet. Sie können sich auch auf Deutsch und Englisch verständigen.
Pension Veselý výlet in Temný Důl bietet Unterkunft mit Frühstück in
Zwei- und Dreibettzimmern sowie Apartments, telefonische Reservierung im Info-Zentrum. Weitere Informationen zur Unterkunft in der Pension senden wir ihnen auf Wunsch per Post oder e-Mail.
E-Mail: info@veselyvylet.cz, www.veselyvylet.cz
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REGELN ZUR GRENZÜBERSCHREITUNG
IM RIESENGEBIRGE
Am 21. Dezember verschwanden endgültig die Schranken an den Grenzübergängen
- Polen und Tschechien wurden Bestandteil des Schengenraums. Das heißt - man
kann die Grenze an einem beliebigen Ort und zu einem beliebigen Zeitpunkt überschreiten. Nicht so in den wertvollsten Gebieten der I. a II. Zone des Riesengebirgsnationalparks auf der tschechischen Seite der Berge und auf dem gesamten Gebiet
des polnischen Karkonoski Park Narodowy, hier bleibt der Personenverkehr auch
weiterhin auf die ausgewiesenen Wanderwege beschränkt. Konkret heißt das, dass
man auf dem Hauptkamm auf dem Abschnitt von den Grenzbauden in Malá Úpa bis
zum Mrtvý vrch über Harrachov insgesamt an 16 verschiedenen Stellen über die
Grenze nach Polen wandern kann. Nach Tschechien wiederum führen aus Polen
15 Wanderwege über die Grenze. Von den attraktiven Stellen, an denen man bisher
nicht direkt nicht „nach drüben“ durfte, seien zum Beispiel die Wanderwege von der
Baude Petrovka nach Jagniatków oder von der Baude Martinovka zu den Schneegruben/ Sněžné jamy, von der Elbfallbaude zur Veilchenspitze/ Łabski Szczyt und weiter
nach Schreiberhau/ Szklarská Poręba genannt. Auf den Hauptwegen ist der Zutritt
zum Nationalpark aus dem polnischen Vorgebirge gebührenpflichtig - Erwachsene
bezahlen 4 Zloty, Kinder, Studenten und Senioren die Hälfte. Eine Preiserhöhung
auf 4,60 Zloty, also ca. 32 Kronen steht an. Beim Überschreiten der Grenze von
der tschechischen Seite aus kann man die Bezahlung dieses Eintrittspreises legal
vermeiden. Bis zum Sommer verschwinden auf beiden Seiten der Grenze, die sich
52 Kilometer auf dem Riesengebirgskamm entlang zieht, die Warnschilder „Vorsicht
- Staatsgrenze“. Die Grenzsteine und auch die hübschen ovalen Schilder mit Wappen und Aufschrift „Tschechische Republik“ bleiben selbstverständlich stehen. Nach
260 Jahren verschwanden so die Grenzpolizeistationen in Žacléř, Horní Maršov,
Špindlerův Mlýn und in Harrachov. Personen, die verdächtig sind, sich unberechtigter Weise im Schengenraum aufzuhalten, werden nun von der Ausländerpolizei in
Trutnov, Vrchlabí und Semily angehalten und kontrolliert.
Im Juni 1985 hat wohl kaum einer von uns geahnt, wie wichtig für uns im Riesengebirge die damaligen Gespräche in der Weinstadt Schengen in Luxemburg in Zukunft
einmal werden. Damals trafen Vertreter von fünf Staaten das Abkommen über die Aufhebung der Grenzkontrollen und den freien Personenverkehr. Die damaligen Medien
vergaßen völlig, uns über diesen einzigartigen Akt zu unterrichten, an das quer über
den Gipfel der Schneekoppe gespannte Sperrband erinnern wir uns deshalb umso
besser. Die Staatsgrenze quer durch unsere Berge wurde damals streng von Polizei
und bewaffneten Armeeangehörigen bewacht. Die Aufhebung der Grenzkontrollen
am 21. Dezember 2007 im Riesengebirge verlockt zu einem kleinen Rückblick.
GETEILTES GEBIRGE
Unter der Herrschaft von Maria Theresia ging der österreichischen Monarchie im
Jahre 1748 in Schlesien eines der historischen Länder der Böhmischen Krone verloren. Die Landesgrenze auf dem Hauptkamm des Riesengebirges wurde schlagartig
zur Hoheitsgrenze zwischen Österreich und Preußen. Dem Grenzverlauf waren lange Streitigkeiten vorangegangenen. Im Jahre 1335 erwarb Johann von Luxemburg
Schlesien für die Böhmische Krone und deshalb konnte Karl IV. im Jahre 1377 die
Siedlungen an der Nordflanke des Riesengebirges seinem Knappen Gotsche-Schaff
widmen. Das Geschlecht der Schaffgotschs wirtschaftete 568 Jahre auf
diesem Gebiet und zwar bis 1945. Im 17. Jahrhundert führten sie scharfe Streitigkeiten mit ihren südlichen und östlichen Nachbarn über den
Grenzverlauf ihrer Herrschaft. Dabei ging es nicht nur um die reichen
Jagdgründe mit Bären, Rotwild und Auerhähnen, sondern vor allem um
Erzvorkommen, Heuwiesen in den Bergen und den Holzreichtum der
Wälder. Im Jahre 1664 gewann Christoph Leopold Schaffgotsch den
Rechtsstreit mit dem in Schmiedeberg/ Kowary ansässigen Herrmann
Czernin um den Gipfel der Schneekoppe und deren Umgebung. Gleich
im darauffolgenden Jahr begann er - als Demonstration seiner Herrschaft
über diesen Landstrich - mit dem Bau einer Kapelle auf ihrem Gipfel,
der 1681 abgeschlossen wurde. Die Schaffgotschs setzten damals den
Grenzverlauf von der Schneekoppe über die Wiesenbaude bis zum Weißwasser/ Bílé Labe und von dort über den Zusammenfluss von Weißwasser und Elbe zum Schüsselberg/ Medvědín über die Goldhöhe/ Zlaté
návrší zur Quelle der Mummel/ Mumlava und an deren Lauf bis zur Iser
durch. Reaktion darauf war die Weihung der Elbquelle durch den Königgrätzer Bischof im Jahre 1684 auf Wunsch der Herren von Harrach aus
der Herrschaft Branná. Die Morzins aus Hohenelbe/ Vrchlabí und die Ha-
RIESENGEBIRGS
rants aus Starkenbach/ Jilemnice verklagten Schaffgotscht wegen Siebengründe/
Sedmidolí beim Kaiser Leopold I. in Wien. Diese intensiven Grenzreibereien konnten
erst in der nächsten Generation beigelegt werden. Erst im Jahre 1710 wurde der
endgültige Grenzverlauf zwischen den einzelnen Riesengebirgsherrschaften festgelegt und dadurch mithin auch die Landes- und spätere Staatsgrenze. Zum großen
Missfallen der Schaffgotschs wurde dabei das Prinzip der natürlichen Grenze über
die Gipfel und Kämme und mitnichten entlang der Wasserläufe angewendet. Nach
der Angliederung von Schlesien an Preußen trennte eine Grenzschneise mit nummerierten Grenzsteinen und Grenzpfad den Hauptkamm in zwei Teile. Manche von ihnen
sind als Zeugen des damaligen Abkommens bis heute erhalten geblieben. So haben
wir bei der Erneuerung der Bergsteige auf der Schwarzen Koppe/ Svorová hora die
gefundenen historischen Grenzsteine Nr. 147, 148 und 149 wieder aufgerichtet. Am
Weg zur Schneekoppe über den Riesenkamm/ Obří hřeben sind die Grenzsteine Nr.
160, 161 und 168 zu sehen und den früheren Gipfelgrenzstein Nr.184 haben wir im
Boden des Vorhauses der neuen Tschechischen Poststelle auf der Schneekoppe
eingelassen. Über der Peterbaude/Petrovka steht der Grenzstein 76, bei den Männersteinen/ Mužské kameny ist am Wanderweg der schön abgewetzte Grenzstein
Nr. 85 zu sehen. Neben der Bewahrung von Siebengründen/Sedmidolí in Böhmen/
ist die Schaffung zweier gemeinsamer Hauptwanderziele für die künftigen Besucher
des Riesengebirges – die Elbquelle und der Gipfel der Schneekoppe – als nachhaltigstes Resultat der Grenzstreitigkeiten aus dem 17. Jahrhundert anzusehen.
SCHLIESSUNG DER GRENZE
Nachdem sich Schlesien von der österreichischen Monarchie getrennt hatte, begannen bewaffnete Grenzwächter die Grenze zu hüten. Dabei wurde nicht der Personenverkehr eingeschränkt, dies war eher eine Reaktion auf den entstehenden Markt mit
unterschiedlichen Preisen. Deshalb wurden die Grenzwächter, die Schmuggler jagden, Finanzwache genannt. Im Winter 1918 - 1919 besetzte die neu gegründete und
schnell aus Legionären rekrutierte tschechoslowakische Armee die Grenze. Einer
von ihnen war der auf der Titelseite dieser Ausgabe abgebildete František Kukačka.
Aus dieser Zeit stammen die Grenzsteine, die man in Steinmetzwerkstätten außerhalb
der Berge herstellte und die erst viel später rotweiß angestrichen und mit schwarzen
Kreuzen versehen wurden, welche die Grenzlinie anzeigten. In Richtung Tschechien
ist ein „CS“ für Tschechoslowakei und auf der Nordseite ein „P“ für Polen eingemeißelt. Das „P“ entstand jedoch erst nach 1945 indem zum ursprünglichen „D“ für
Deutschland ein Fuß eingemeißelt wurde, deshalb ist das P doppelt so groß wie das
CS. Vor drei Jahren übermalten Grenzer die eingemeißelte Schrift und ersetzten sie
durch die schwarz geschriebenen Buchstaben C und P. Auch trotz der Spannungen
nach der Ausrufung der Republik im Oktober 1918 war die Riesengebirgsgrenze sowohl für die hiesigen Bewohner, als auch die Wanderer auf den Kämmen ständig frei
durchgängig. Einschränkungen brachte erst die demokratische Krise in Deutschland
in den dreißiger Jahren. Damals trug die Existenz der Staatsgrenze im Riesengebirge
grausam zur Verschandelung der Natur bei. Auch auf den höchsten Stellen in der
arktisch-alpinen Tundra schossen Betonbunker wie Pilze aus dem Boden, wurden
Schützengräben und Gräben für Befestigungsanlagen gegraben und Schneisen in
die Latschenkieferbestände geschlagen. Die Schließung der Staatsgrenze dauerte
nicht lange, nach der Okkupation der Sudeten durch das Großdeutsche Reich im
Oktober 1938 hörte die Grenze für sieben Jahre auf zu existieren, aber die Grenz-
NATIONALPARK
steine blieben überraschenderweise bis 1945 an der Grenze stehen. An die neue
Nachbarschaft mit Polen - ein Resultat der Potsdamer Abkommen vom 2. August
1945 - erinnert zusammen mit der Epoche der anschließenden Unfreiheit in beiden
Ländern die breite Schneise im Latschenkieferbestand zwischen der Wiesen- und
Spindlerbaude oder im Bereich zwischen Plattenstein/ Sokolník, Quarksteine/
Tvarožník und Reifträger/ Szrenica. Die Bewachung der für lange Jahre geschlossenen Grenze wurde Sache der polnischen Armee. Vor allem im ersten Nachkriegsjahrzehnt wurde das Grenzregime äußerst streng gehandhabt. Wer der Grenzlinie auch
nur nahe kam, wurde eingelocht und gezwungen, sich an Wiederaufbauarbeiten im
zerstörten Warschau zu beteiligen.
Der damalige Student der Brünner Pädagogischen Fakultät, Fachrichtung Körpererziehung, Stanislav Ondráček erinnert sich, wie er mit seinem Kameraden Karel
Zikan im Winter zu einem Sportmeeting 1952 auf der Wiesenbaude war. Sie trainierten für die Skilaufweltmeisterschaften und drehten ihre Runden in einer ausgefahrenen Spur zur Riesenbaude. Einmal winkte ihnen der polnische Soldat freundlich
zu, als sie aber bei ihm anhielten, riss dieser die MPi von der Schulter und nahm sie
fest. Nach einem Verhör im Schlesierhaus wurden sie der Spionage verdächtig unter
scharfer Bewachung ins Gefängnis eskortiert. Der Soldat bekam für diesen mutigen
Akt einen Urlaubsschein und die beiden kneteten Schachfiguren aus Brot und ritzten
ein Schachfeld in den Boden, um sich das Warten aufs Urteil zu verkürzen. Sie konnten von Glück reden, dass ihnen Zwangsarbeit erspart blieb und man sie nach einer
Woche Haft nur nach Harrachov auswies. Vom Hunger im Gefängnis geschwächt,
keinen Heller in der Tasche und ohne warme Bekleidung schlugen sie sich auf Skiern
von Harrachov zur Wiesenbaude durch, wo sich ihre Sachen befanden. Unterwegs
erlitten beide Erfrierungen. Inzwischen hatte die Fakultät andere Skiläufer nominiert,
deshalb nahmen sie wenigsten am Stafettenlauf teil, Standa auf dem ersten und dritten und Karel auf dem zweiten und letzten Abschnitt. Gewonnen haben sie nicht.
FREUNDSCHAFTSWEG
Erst als das Riesengebirge im Juni 1961 in das Tourismusgebiet der tschechischpolnischen Konvention eingereiht wurde, verbesserte sich die Situation. Von der VB
(der tschechischen Volkspolizei) eingeführte Passierscheine ermöglichten es, die
Grenze zwischen Harrachov - Jakuszyce, Špindlerovka - Przesieka und ab 1962
auch an der neu eröffneten Stelle Pomezní Boudy - Przełęcz Okraj zu überschreiten.
Massenpassierscheine bekamen lediglich von gesellschaftlichen Organisationen
organisierte Ausflüge, wie zum Beispiel vom Sozialistischen Jungendverband, dem
Gewerkschaftsverband, dem Armeeklub Svazarm oder vom Verband für Körpererziehung. Ansonsten konnte man solch eines Passierscheins nur dann habhaft werden,
wenn man Mitglied „Sozialistischer Arbeitsbrigaden“, Aktivist, Neuerer oder Verbesserer, bzw. Funktionär oder Teilnehmer an der Gewerkschaftserholung war - und
dies auch erst auf Empfehlung der jeweiligen Betriebsleitung und der sozialistischen
Gewerkschaftsleitung hin. Wir anderen aus dem 15-Kilometerband entlang Grenze
konnten uns die Nordflanke des Riesengebirges erstmals in den siebziger Jahren
nach der Einführung des „Kleinen Grenzverkehrs“ ansehen. Ein positiver Beitrag der
Konvention war die Eröffnung des sogenannten Tschechisch-Polnischen Freundschaftsweges. So konnten wir zum ersten Mal wenigsten von der Höhe des Hauptkammes aus zum Großen und Kleinen Teich (Velký u. Malý Staw) runter gucken, den
letzteren hatte man ansonsten ja nur vom Gipfel der Schneekoppe sehen können.
Der Grenzstein auf der Schwarzen Koppe/ Svorová h. aus dem 18. Jahrhundert.
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In den Jahren zwischen 1922 und 1932 trafen sich an verschiedenen Stellen der
Riesengebirgsgrenze ein paar Mal tschechische und deutsche Arbeiter und vor
allem Funktionäre politischer Organisationen, die hier über ein gemeinsames Vorgehen im Kampf gegen den Kapitalismus berieten. An die Tradition dieser Treffen,
z.B. bei der Riesenbaude, auf der Schneekoppe, der Elbquelle oder auch auf den
Grenzbauden sollten ab 1973 entsprechende Pioniertreffen auf der Schneekoppe
anknüpfen. An diesen ideologisch missbrauchten Aktionen nahmen außer hochrangigen kommunistischen Funktionären jeweils immer an die 2000 Kinder teil - keineswegs jedoch aus dem benachbarten Polen. Von echter Freundschaft konnte kaum
die Rede sein. Diese wurde eher abseits der Grenze und zu ganz anderen Anlässen
gepflegt. So kam die Dissidentin Anna Šabatová auf die Idee, den Freundschaftsweg
im Riesengebirge zu einem ansonsten rein unmöglichen Treffen mit Leuten aus der
polnischen Oppositionsbewegung zu nutzen. Damals durften weder polnische, noch
tschechische Gegner des kommunistischen Regimes ins Ausland reisen, ja allein
der Besitz eines Reisepasses blieb ihnen versagt. So trafen sich im Juli 1978 die
„Touristen“ Adam Michnik, Jacek Kuroń, Jan Lityński und Antoni Macierewicz von der
polnischen Seite und Václav Havel, Marta Kubišová, Tomáš Petřivý und Jiří Bednář
von der tschechischen Seite zwischen Riesen- und Wiesenbaude (die Riesenbaude
wurde später abgerissen) zu historisch ersten Gesprächen. Die Begeisterung über
den Erfahrungs- und Meinungsaustausch, aber auch übers persönliche Kennen lernen war so groß, dass sich zum zweiten Treffen am Kiosk der Riesenbaude bereits 14
Personen einfanden. Das dritte Treffen im Jahre 1978 wurde von der Geheimpolizei
beider Länder gesprengt, Jaroslav Šabata wanderte direkt aus Pec pod Sněžkou
für neun Monate in den Knast. Weitere Treffen fanden in geringerer Personenanzahl oder auch anderswo, als im Riesengebirge statt. Nach der Gründung der Widerstandsbewegung Solidarnosz im Jahre 1980 schloss die polnische Regierung
nach ihren Erfahrungen mit Dissidententreffen zur Sicherheit auch gleich den ganzen
Freundschaftsweg. Jahrelang durfte man nicht mehr auf den Hauptkamm, in Malá
Úpa wurde gar der Förster bei der Besichtigung einer Fichtenschonung in Gewahrsam genommen - von den Kommunisten wurde der hiesige Grenzübergang nie mehr
geöffnet. Allen Bemühungen zur Verheimlichung zum Trotz kursierte 1980 in Horní
Maršov dieser Witz: „Was ist denn das für ein Nebel über der Schneekoppe?“ Antwort: In Polen verdampft der Sozialismus!“ Auf echte Veränderungen mussten wir
dann aber trotzdem noch zehn lange Jahre warten.
Ich war zum Beispiel mit dem späteren Übersetzer der polnischen Version des
Lustigen Ausflugs Andrzej Magala dabei, als die Polnisch-Tschechische Solidarität in
Bielice/ Kladsko die Öffnung der Grenze verlangte und den Ort zu einem ersten Treffen des künftigen polnischen Präsidenten Lech Walęsa und mit dem neuen tschechoslowakischen Präsidenten Václav Havel aussuchten. Drahomíra „Dáda“ Fajtlová
aus Malá Úpa und der Bergführer Mieczyslaw „Dučin“ Piotrowski schlugen den Pass
Slezské sedlo mit den Bauden Špindlerovka und Odrodzenie als Treffpunkt vor. Um
die Einzelheiten zum ersten Treffen der beiden neuen Staatsmänner im Detail besprechen zu können, musste Dučin zu Dáda auf den Grenzbaude die „grüne“ Grenze
überqueren. Als sich Havel und Walęsa dann am 17. März 1990 im Pass Slezské
sedlo trafen, reagierten sie auf die Kulisse der durch sauren Regen vernichteten Wälder, die auf eindrucksvolle Weise die gerade abgeschlossene Epoche der Totalität
widerspiegelten. Beide unterstützten zwar die Eröffnung der polnisch-tschechischen
Grenze, aber damit hatten die Beamten (nicht nur) im Riesengebirge längst keine
Deutsche Zollstation in den dreißiger Jahren auf den Grenzbauden.
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Eile. Deshalb organisierte Dáda mit Dučin und der Polnisch-Tschechischen Solidarität am 2. September 1990 eine Protestdemonstration auf den Grenzbauden. Von
der tschechischen Seite der Berge führte Jiří Dienstbier, der Minister für auswärtige
Angelegenheiten, eine große Menschenmenge an. Präsident Václav Havel höchstpersönlich entfernte die Kette, mit der die Grenzschranke festgebunden war und
öffnete diese. Aber auf die richtige Öffnung der Grenze mussten wir dennoch weitere ein Jahr warten. Die Bedenken des damaligen Finanzministers, einiger Beamten
und unserer Nachbarn, dass uns die Polen die Geschäfte leer kaufen, ringen einem
heute nur noch ein Lächeln ab. Gleich nach der Eröffnung der Grenze stürmten die
Tschechen die polnischen Flohmärkte zu Füßen des Riesengebirges - zur großen
Zufriedenheit der dortigen Händler. Erst das Abkommen vom Januar 1995 ermöglichte die offizielle Wiederaufnahme des „Kleinen Grenzverkehrs“, ein Jahr später
wurden dann vier neue touristische Grenzübergänge geöffnet - im Pass Soví sedlo,
bei der ehemaligen Riesenbaude, bei der Wiesenbaude/ Luční bouda und bei den
Quarksteinen/ Tvarožník. Damals brach eine neue Epoche des wirklichen Kennenlernens der jeweils anderen Seite des Riesengebirges und der Annäherung vieler
Menschen diesseits und jenseits der Grenze an. Nicht zuletzt widerspiegelt sich dies
auch in der engen Zusammenarbeit beider Naturschutzparke. Stellvertretend für
die positiven Ergebnisse seien wenigstens die Ausrufung des Riesengebirges zum
UNESCO-Biosphärenreservat, der Erwerb des Zertifikats eines grenzüberschreitenden Naturparks von der EUROPARC Federation als überhaupt zweite Region in ganz
Europa, die gemeinsame Ausstattung der Infozentren mit Informationstafeln samt
Touch-Bildschirmen, sowie die gemeinsame Veröffentlichung von Naturschutzmaterialien erwähnt. Nicht zuletzt kommt die Eröffnung der Grenze auch im Inhalt der
Saisonzeitschrift Veselý výlet zum Ausdruck.
Dáda Fajtlová und Dučin Piotrowski aus Polen - die Aktivisten der tschechisch-polnischen Solidarität riefen am 10. August 1991 bei einer gemeinsam von
Kardinal Henryk Gulbinowicz aus Wroclaw und Bischof Karel Otčenášek aus
Hradec Králové zelebrierten Messe in der Kapelle des Hlg. Laurentius auf der
Schneekoppe zur völligen Öffnung der Grenze im Riesengebirge auf.
Treffen an der grünen Grenze im August des Jahres 1996.
AN DER GRÜNEN GRENZE VERHAFTETE REDAKTION
Schon seit 1990 setzten wir uns für die Eröffnung des historischen Grenzübergangs
zwischen dem tsch. Ort Horní Albeřice und dem polnischen Ort Niedamirów ein. Da
ahnten wir aber noch nicht, dass sich im ersten Gebäude hinter der Grenze Beata Justa und Grzegorz Potoczak ansiedeln, um hier das einzigartige „Haus dreier
Kulturen – Parada“ zu gründen. Bald darauf kamen wir hier zu regelmäßigen Gesprächsrunden mit Menschen aus Polen, Deutschland und Tschechien zusammen,
vor allem aber zu einem untraditionellen, Ende Mai - Anfang Juni veranstalteten MiniRockfestival. Umso mehr wurmte es uns, dass dies über den Kamm nur eine halbe
Stunde Fußweg gewesen wäre und dass wir stattdessen einen großen Umweg mit
dem Auto über den Grenzübergang in Královec machen mussten. Die Behörden, die
auf beiden Seiten für die Eröffnung des touristischen Grenzübergangs verantwortlich
waren, waren ziemlich lustlos an der Sache. Deshalb lud uns „Parada“ am 3. August
1996 zu einem Meeting direkt an der grünen Grenze ein. Unsere 15-köpfige Gruppe
aus der Redaktion des Veselý výlet wurde von ihren polnischen Freunden, die sich
zur Feier des Tages mit Masken vor allem aus Blumen geschmückt hatten, schon von
Weitem mit einem lautstarken „Ahooooj“ begrüßt. Über die Grenzlinie hinweg, die wir
mit einem Seil kenntlich gemacht hatten, an dem Blumensträuße hingen, reichten wir
uns mit sechzig Menschen aus aller Welt die Hände, um die Grenze dann gemeinsam
und demonstrativ genau an der Stelle zu überschreiten, wo man sie mindestens ab
dem 16. Jahrhundert auf dem Weg nach Schlesien passiert hatte. Die polnischen
Grenzer verfolgten alles aus ihrem geparkten Auto aus und blieben vorerst untätig.
Nach dem ausgezeichneten Programm kehrte unsere Hauptgruppe nun bereits
im Schutz der Dunkelheit wieder zurück. Erst später erfuhren wir, wie es unseren
Freunden ergangen war, die noch bei Tageslicht allein nach Albeřice zurückgekehrt
waren. Ein übereifriger Grenzer machte Anstalten sie zu verhaften, aber der Künstler
Zdenek tat so, als wäre er taub und blind und setzte ungerührt seinen Weg ins Tal
fort. Tonda machte die Kurve in Richtung Rýchory, wo er den Anorak umdrehte und
schlagartig zum arglosen Pilzsammler wurde. Als der Grafiker Standa in eine dritte Richtung weiter lief, rief der Grenzpolizist per Funkgerät Hilfe herbei. Die andere
Seite blieb aber stumm. Dem letzten Paar lief er bis zum Gasthof Vápenka hinterher,
wo er sie noch ein paar Stunden bewachte. Dann ging auch ihm langsam ein, dass
die Zeit zum Verhaften von Freunden von der anderen Seite endgültig vorbei ist. Nur
die erschrockene sechsjährige Anitschka, die die ganze Zeit beim Papa huckepack
auf dem Rücken gesessen hatte, sah zum ersten Mal einer MPi in den Lauf - und
hoffentlich auch zum letzten Mal. Die Eröffnung des touristischen Grenzübergangs
Albeřice - Niedamirów erreichten wir in Zusammenarbeit mit der Leitung des KRNAP
dann erst im Juni 2003. Damals entstand mit der Unterstützung der KRNAP-Leitung
der Wanderlehrpfad „Zollweg“. Ab Dezember dieses Jahres können wir nun ohne
jegliche Einschränkung unsere Freunde im Haus dreier Kulturen besuchen und auch
wieder unbehelligt zurückkehren.
WIR EMPFEHLEN
BEWÄHRTE DIENSTLEISTUNGEN
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Pension Nikola
Direkt im Zentrum von Pec pod Sněžkou, an der zum Ski-Areal führenden Hauptstrasse, ist die
Familienpension Nikola zu finden. Basis für alle weiteren soliden Dienstleistungen ist die Unterbringung in einem grösseren Appartement und in 12 Zimmern, ausgestattet mit WC, Dusche, TV, Kühlschrank und mit einem kleinen Tresor. Das Objekt verfügt über kabellosen WiFi Internetzugang. Die
Gäste können im stilgerecht eingerichteten, geräumigen Speiseraum, ergänzt durch eine kleine Bar
verweilen. Die Küche ist ausschließlich böhmisch und Tag für Tag erwartet sie frisches böhmisches
Gebäck und weiteres mehr. In der Pension Nikola kann man sich Unterkunft mit Frühstück, Im Winter Halbpension buchen. In der Nähe der Pension befinden sich Ski-Verleihe. Im Winter schnallen
sie sich die Skier vor der Baude an, fahren zum Zubringerlift, und in zehn Minuten fahren sie zu den
besten Skilifts und Pisten ab, die Pec zu bieten hat. Zurück brauchen sie die Skier auch nicht abzuschnallen. Nach einer Tour, oder nachdem sie sich auf der Piste ausgetobt haben, tut ein Aufwärmen in Sauna und Solarium doppelt gut, im Spielraum kann man Tischtennis spielen. Die Pension
verfügt über einen eigenen Parkplatz mit einer ausreichenden Kapazität fürs ganze Jahr.
Pension Nikola in Pec pod Sněžkou, PLZ 542 21, Inhaber Alena Novotná, Tel.
00420 499 736 151, Fax 499 736 251, E-Mail: nikola-pec@volny.cz, www.nikolapec.cz, man
spricht auch deutsch.
Pension Veronika
Die neue Pension Veronika steht inmitten von Pec, im unteren Abschnitt von Velká Pláň, an der
Wegkreuzung nach Malá Pláň und zu den Skilifts, zum Hotel Horizont und zur Hauptstraße. Das
neue Haus bietet Unterkunft (17Betten) in Zwei-, Drei- und Vierbettzimmern mit Zubehör und SatFernseher. Die Pension verfügt über einen drahtlosen Wi-Fi Internetanschluss mit Signalübertragung auf alle Zimmer. Aus dem verglasten, halbrunden Restaurant mit Außenterrasse bietet sich ein
herrlicher Ausblick auf die Stadt, die Berge ringsherum und die Skipisten. Das Restaurant wartet
mit traditionell-böhmischen Spezialitäten auf, wie gefüllten Kartoffelpuffern oder hausgemachten
Obstknödeln. Nachmittags- und Abendgäste kehren zu leichten Gerichten, Eisbechern und gezapftem Pilsner ein. Pensionsgästen wird Frühstück gereicht und im Restaurant bekommen sie Preisnachlass. In der Pension Veronika ist man direkt am Puls von Pec mit all seinen sportlichen und
Vergnügungs möglichkeiten. Direkt am Haus ist ein 400 Meter langer Skilift mit der Möglichkeit zum
abendlichen Skifahren. Das 200 Meter entfernte Hotel Horizont mit Wellnesszentrum samt Hallenbassin, Whirlpool, Sauna, Solarium, Squash, Ricochet, Fitness-Center, Kegelbahn und weiteren
Raffinessen ist ganzjährig in Betrieb. Ein MTB-Verleih befindet sich direkt im Haus. Das ganze Jahr
über kann auf einem pensionseigenen Parkplatz geparkt werden.
Pension Veronika, Pec pod Sněžkou Nr. 309, PLZ 542 21, betrieben von Věra Zadinová, Tel.:
00420 608 281 321, Fax: 499 736 134, E-Mail: veronika.pec@centrum.cz, www.penzionveronika.cz. Sie verständigen sich auch auf Deutsch oder Englisch.
Pension Koula
Die äußerlich rustikale, innen jedoch moderne Pension Koula auf Velká Pláň über dem Zentrum von
Pec pod Sněžkou bietet gut ausgestattete Appartements. Auf einer Fläche von fünfzig Quadratmetern befinden sich jeweils zwei Wohnräume für insgesamt vier Gäste. Alle Appartements verfügen
über ein eigenes Bad und Sat-Fernseher, sowie eine kleine, mit Geschirr, Kocher, Mikrowelle,
Wassererhitzer, Kaffeeautomat und Kühlschrank ausgestattete Küche. In der Pension gibt es ein
paar größere und kleine Appartements mit der Möglichkeit der Zubettung, sowie Zweibettzimmer
mit Bad, aber ohne Küche. Sie können sich einen Aufenthalt mit Frühstück bestellen, Abendessen erhalten Sie mit entsprechender Vergünstigung in zwei benachbarten Restaurants. Das große
Abendessen mit hausgemachtem Dessert zum Schluss wird besonders von Wintergästen gern in
Anspruch genommen. Im Speisesaal oder in der Bar mit offenem Kaminfeuer bekommt man Erfrischungen, einschließlich Bier und anderer Getränke geboten. Nicht ganz zweihundert Meter von
hier befindet sich ein Sportzentrum, die Pension steht an einer Piste mit drei Skiliften und abendlichem Skibetrieb. Zum Hauptskiareal gelangt man per Ski mithilfe eines Zubringerlifts oder mit dem
Skibus, dessen Haltestelle sich hundert Meter unter der Pension befindet. Das ganze Jahr über
kann an der Pension geparkt werden, im Winter sind Schneeketten anempfohlen.
Pension Koula, Velká Pláň 146, Pec pod Sněžkou, PLZ 542 21, Inhaber Anna und Karel Koula, Tel./Fax: 00420 499 896 267, Tel. 499 736 329, 604 184 214, E-Mail: karelkoula@volny.cz,
http://www.volny.cz/karelkoula/. Sie können sich auch auf Deutsch verständigen.
Die ausgewählten und empfohlenen Dienstleistungen widerspiegeln die Meinung der Redaktion des Veselý výlet über die Entwicklung des hiesigen Tourismus. Kriterien
zur Erwähnung und Bewertung der Betreiber sind unsererseits vor allem Seriosität bei gleichbleibender Qualität der Leistungen, der Zustand der Gebäude als solches und
deren Einklang mit der Berglandschaft, bzw. eine gewisse Ausnahmestellung in der Gegend. Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass wir mit der Präsentierung dieser
Dienstleistungen auch eine gewisse Mitverantwortung für deren Qualität übernehmen, und dass deren tatsächliche Qualität dann rückwirkend als Qualitätssiegel unserer
Zeitschrift empfunden wird. Auch deshalb stößt der werte Leser auch in dieser Ausgabe auf schon früher erwähnte, aber bewährte Dienstleistungsobjekte. Den Veselý
výlet können wir vor allem dank des Verdienstes der örtlichen Städte und Gemeinden herausgeben, bei gleichzeitiger Unterstützung durch gerade diejenigen Unternehmer, welche die empfohlenen Dienstleistungsobjekte betreiben. Wir freuen uns über Ihre Zufriedenheit und hätten sie gleichzeitig gern um Ihre liebenswürdige Unterstützung gebeten. Wenn Sie diese Objekte besuchen, wäre es nicht schlecht, wenn Sie verlauten ließen, dass Sie durch unsere Zeitschrift auf sie aufmerksam gemacht
wurden. Vielen Dank im Voraus.
Die Redaktion
PEC POD SNĚŽKOU
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Bemalte Balken zierten die bereits verschwundene Prinz-Heinrich-Baude
auf den Kämmen über dem Großen Teich/ Velký Stav (1914).
INTERIEURE VON BERGHÄUSERN
Dieses angenehme Gefühl werden sie sicher kennen - wenn man an
einem frostigen Wintertag nach einer Skitour oder dem Aufenthalt auf
der Piste ein schön beheiztes Haus betritt. Schon die wohlige Wärme
und das Gefühl der Sicherheit machen den Besuch einer Baude, eines
Gasthofs oder Restaurants in den Bergen zum netten Erlebnis. Schon
bald, nachdem man sich gesetzt hat, mit dem heißen Teepott in der
Hand, beginnen die Augen im Raum zu schweifen und wenn das Innere hübsch und interessant ist, trägt dies ein Übriges zur guten Laune
bei. Überraschenderweise entstanden auch nach der Privatisierung
der Berghäuser und -hütten kaum attraktive Interieure, oft beschränkt
man sich auf Kunstblumen und eingerahmte Kalenderblätter. Werfen wir
deshalb mal einen Blick ins Innere interessanter Häuser aus Vergangenheit und Gegenwart.
Jagdtrophäen und Wandteller
Historische Fotografien des Inneren von Bergbauden sind selten, von
den vielen tausend Riesengebirgsansichtskarten und -fotos, die ich besitze, ist nur auf etwa zweihundert das Innere längst verschwundener Interieure abgelichtet. Die Regel waren robuste Bauerntische und -bänke
und Stühle mit Herz in der Rückenlehne, nur bessere Restaurants hatten
leichte Sitzmöbel der Marke Thontet aus gebogenem Holz. Sehr beliebt
waren fest eingebaute Bänke rings um den ganzen Speiseraum, die oft
auch separate Sitzkojen bildeten. Blickfang war der große Kachelofen,
oft mit glasierten grünen Kacheln und leuchtendgelben Verzierungen.
Auch in den nobleren Berghotels umgaben sie Holzgestelle zum Trocknen der durchnässten Kleidung. An jeder Tischgruppe standen Messinggarderobeständer oder Garderobenwände. Petroleum- und später
auch elektrische Lampen zierten nicht nur Schirme aus Porzellan und
Glas, sondern auch Stoffschirme. Schlesische Schnitzereiwerkstätten
lieferten ab dem Ende des 19. Jahrhunderts an verschiedenste Orte
eine Spezialität der Riesengebirgsbauden - geschnitzte Holzlüster mit
Wander-, Folklore-, Sport- und Jagdmotiven. Sehenswerte Exemplare
sind bis heute auf der Peter- und Baude Moravská über Spindelmühle, in der Hampelbaude am Nordhang der Schneekoppe oder im Hotel
Družba in Kleinaupa/ Malá Úpa anzutreffen.
Zum Gebrauchsinventar in öffentlich zugänglichen Häusern kamen
mit der Zeit auch Gegenstände hinzu, die nur zum Angucken bestimmt
waren. Am häufigsten waren überraschenderweise Steingut-, Porzellanund hin und wieder auch Zinnteller anzutreffen. Neben wirklich alten,
schon lange nicht mehr verwendeten Exemplaren herrschten gemalte
und glasierte Gedenkteller mit Inschriften, Wappen und Bildern vor. Die
Die Hampelbaude hatte eine Wandteller- und Humpensammlung. Die Elch-Trophäe aus dem Jahre 1928 erregt bis heute das Interesse der Touristen.
Bauden und Hotels hatten spezielle Holzregale und Halterungen zum
Ausstellen von Tellern, diese Ausstellungstücke wurden von Tee- und
Kaffeepötten, Humpen und Krügen ergänzt. Die Handfertigung direkt in
der Region ermöglichte es, verschiedenste Souvenirs und Geschenkartikel zu konkreten Anlässen herzustellen. Das ausgestellte Geschirr
konnte so an die Hochzeit von Baudlern, alljährliche Kirmesfeiern,
Besuche von Wandervereinen aus fernen Orten oder Skiwettkämpfe
erinnern. In den gewöhnlichen Berghütten hingen in der Ecke gewöhnlich gedruckte, hin und wieder auch gemalte Heiligenbilder. Später
schmückten sie auch Gasthöfe und Gästezimmer.
Verschiedenste Jagdtrophäen bildeten eine weitere zahlreiche Gruppe der ausgestellten Gegenstände. Auf einem ganzen Viertel der abgebildeten Interieure sind Geweihe, Hörner, Schädel, Felle und ausgestopfte Vögel zu sehen. Der bekannteste „Kopf“ des Riesengebirges
ist die Elchtrophäe von der Hampelbaude - der Strzecha Akademická,
der mindestens schon seit den zwanziger Jahren das Hauptrestaurant
ziert. Häufiger waren Hirschgeweihe an geschnitzten Hirschköpfen
oder Schildchen befestigt, samt Erlegungsort, Name des glücklichen
Weidmanns und manchmal auch mit der Gewichtsangabe des erlegten
Stücks, natürlich alles in Schönschrift. Neben gewöhnlichen Rehgeweihen hatte z.B. die Fuchsbergbaude Trophäen von Alpengämsen und
den Hauptsaal der Böhmischen Baude auf der Schneekoppe zierten
gar die Hörner großer afrikanischer Antilopen. Am häufigsten waren
ausgestopfte, meistens auf aufgehängten Ästen balzende Auerhähne,
aber auch verschiedene Raubvögel, Elstern und vor allem Spechte
zu sehen. Eine Kuriosität des Gasthofs unter dem Silberstein unweit
von Jungbuch/ Mladé Buky war eine ganze Kapelle aus ausgestopften
Eichhörnchen. Auch auf den ausgestellten Gemälden tauchen Jagdmotive auf, am häufigsten jedoch naive Malereien von Gästen, welche die
Baude auf Bildern verewigten und diese anschließend dem Inhaber der
Baude schenkten. Nur hin und wieder schmückten die Baudenbesitzer
die Säle mit Originalen von namhaften regionalen Künstlern. Vor achtzig Jahren erfreuten sich unter den Baudlern zum Beispiel die Grafiken
von Friedrich Iwan oder Erich Fuchs aus Schlesien und Ölbilder von
Friedrich Hartmann aus Niederhof/ Dolní Dvůr großer Beliebtheit. Riesengebirgsmotive erschienen auch direkt an Holz- oder Putzwänden.
Professionell ausgeführte figurale und Blumenbilder hatten die Interieure der Varta-, Davids- oder Bradlerbaude in Siebengründe/ Sedmidolí. Auch die Baudler selbst, bzw. Lackierer und Schriftmaler malten
schlichte Blumen- und Gebirgsmotive und verschiedenste Sprüche auf
Holzbalken, an Wände und Möbel. Auf der Böhmischen Baude auf der
Schneekoppe schmückte der Gelegenheitstischler und Hausmeister in
seiner Freizeit alle Zimmer mit kunstvollen Malereien aus.
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Im ältesten Teil des Inneren der verschwundenen Fuchsbergbaude waren
ein verzierter Kachelofen und Holzplastiken zu sehen (1936).
Besonders bemerkenswert sind Elemente der Innenausstattung, die
an bedeutende Ereignisse im Leben ihrer Besitzer erinnern, z.B. interessante Besucher, Fotografien des Personals, Speisekarten, zu feierlichen Anlässen gedruckte Programme und Plakate, Anerkennungen und
Diplome zu Skiwettbewerben, von den Baudlern benutzte, aber inzwischen ausgediente Gegenstände und sonstiges Sammelsurium, das
die Zeit und aufmerksame Baudler in den Bauden, Gasthöfen und Hotels angesammelt hatten. Gerade solche Angedenken wurden bei der
Verstaatlichung von Privateigentum im Jahre 1945 und nach 1948 als
erstes vernichtet. Andere Gegenstände gingen erst später verloren und
so blieb bis 1989 nur wenig von der ursprünglichen Innenausstattung
erhalten. Jetzt hängt alles vom Zugang und vom Feingefühl der neuen
Besitzer ab, wie sie mit den Resten des alten Inventars umgehen, vor
allem aber davon, ob sie die Lust und den nötigen Mut aufbringen, die
öffentlich zugänglichen Interieure mit interessanten Gegenständen als
Augenfang zu füllen.
Weihnachtskrippe und Hexenreigen
Das besterhaltene Innere einer Bergbaude ist in Pec pod Sněžkou
bei den Zehgrundbauden/ Jelení louky zu finden. Den geräumigen
Hauptsaal mit seinem beheizbaren Kachelofen umlaufen schlichte Bänke, die Inschriften an den Schildchen unter den Hirschgeweihen weisen
darauf hin, dass sie aus dem Marschendorfer Schloss stammen. Noch
gemütlicher ist der Raum mit Ausschank, uralten Stühlen und Tischen
und großem Hirschgemälde von einem Volkskünstler und der mindest
hundert Jahre alten hängenden Kasten-Weihnachtskrippe. Auch im Büfett der Koliner Baude sammelten sich in den achtziger Jahren nach
und nach viele Gegenstände an. Ihre beiden Betreiberinnen hatten den
Spitznahmen „Eulen“ und so begannen sie selbst damit, verschiedenste Eulen zu sammeln. Noch bevor sie ihr Engagement auf der Baude
vor deren Gesamtrekonstruktion beendeten, hatten sie an die zweihundert ausgestopfte Eulen, aber auch Holz-, Stein-, Ton-, Stoff- und
Eulen aus anderen Materialien zusammengesammelt. Das heutige Inventar der Koliner Baude erinnert an manchen Stellen an die Geschichte und Gründung dieses beliebten Stelldicheins von Skiläufern durch
den Tschechoslowakischen Touristenklub im Jahre 1927. So ist auch
eine zur Eröffnung der Baude hergestellte Gedenktafel zu sehen, dabei
fehlte nicht viel und sie wäre im alten Eisen gelandet. Der Förster Josef Tylš fuhr zufällig in dem LKW mit, auf dem beim Umbau der Koliner
Baude in den neunziger Jahren angefallener Bauschutt abtransportiert
wurde und entdeckte dabei in der Fahrerkabine diese Buntmetallplatte.
Der Fahrer wollte sie zu einer Altstoffhandlung zum Recyclen bringen.
Buntbemalte Möbel, Bilder, Trophäen und Teller hatte auch die Baude
Vyhlídka bei den Zahrádky (1938).
Der Förster fackelte nicht lange und kaufte sie dem Fahrer ab, um sie
nach Beendigung der Rekonstruktion der Koliner Baude zurückzugeben. Wohl aus Angst, dass sie wieder abhanden kommt, hängt sie heute
ganz oben an der Decke. Ein ähnlich spontanes Sammelsurium wie im
Berghotel „Zu den zwei Eulen“ entstand im Berggasthof Růžohorky. Der
Koch Jiří Veselý stellte an diesem entlegenen Ort über Pec pod Sněžkou
aus Langweile Hexen aller Art her und hing diese am Deckenbalken im
Restaurant auf. Regelmäßige Besucher brachten dann verschiedenste
Hexen aller Art mit und ohne Besen mit, ja untergebrachte Schulklassen
fertigten sie direkt in der Baude an. Heute gibt es hier einen ständig
aktualisierten Hexenreigen von mehr als 140 Hexen, eine kam sogar
von der Nordsee geflogen.
Da wir die meisten der öffentlich zugänglichen Räume in Pec pod
Sněžkou kennen, wissen wir, dass die wohl hübscheste Zimmerpflanze
das Zitronenbäumchen ist, das im Foyer des Restaurants des Berghotels Jana gedeiht, eine Pfeifensammlung ist im Restaurant der Baude
Mama im Tal Růžový Důl zu sehen, auf die interessanteste Speisekarte
- in Rattanrahmen hängende „Zeitungen“ - kann man im Hotel Děvín
auf Velká Pláň verweisen. Im Bistro der Seilbahn zur Schneekoppe
kann man den ästhetischen Eindruck, die eine große historische Fotografie mit einer Gruppe von Koppenträgern aus den zwanziger Jahren
vermittelt, mit den gleich großen Informationstafeln mit kleineren zeitgenössischen Fotografien vergleichen. Das rechte Foto wirkt besser,
auch wenn es weniger aussagt. Sehr interessant ist das Innere des
gezimmerten Holzhauses aus dem Jahre 1928 mit seinem berühmten
Gasthof Enzian an der Hauptstraße von Pec. Phantasievolle und solide
getischlerte Elemente teilen den Raum optisch in einige Abschnitte auf,
das angenehme Ambiente wird auf natürliche Weise durch ausgestellte
Naturprodukte, ein Keramik-Set aus Boleslawiece, Fotografien aus der
Geschichte des Hauses, historische Waffen, ein Schussschild und vor
allem Küchengerät aller Art, wie alte Mühlen, Butterfässer, Vorratsbehälter, Mörser und zeitgenössische Teller untermalt. Den fiktiven Wettbewerb um das anmutigste, öffentlich zugängliche Interieur im Bergstädtchen Pec pod Sněžkou würde in der Redaktion des Veselý výlet das
Restaurant in der Baude Amor bei der Enklave Chaloupky im Zehgrund/
Zelený důl gewinnen. Uns hat es vor allem die Ausgewogenheit zwischen der praktischen Ausstattung des holzgezimmerten Hauses und
den ausgestellten Gegenständen und Fotografien angetan. Interessant
sind auch die bei der Rekonstruktion des Hauses aufgefundenen Fotos
von den Familienangehörigen des einstigen Inhabers Joseph Mohorn
und von dessen Besuchern, genauso wie die stilisierten Fotografien der
Familienmitglieder des heutigen Baudenbesitzers Luboš Č. Zeman, und
die alten Dokumente von hier stattgefundenen Ereignissen.
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Fotografien aus dem Gasthof Hospoda Na
Peci aus den zwanziger Jahren, die wohl
beim Kirmesfest geknipst wurden. Bei
den Namen der Besucher stehen neben
der Zeche verschiedene, in Mundart geschriebene Randbemerkungen. So erfährt
man, dass „Dixla da Sportmann“ schon
bezahlt hat, Tonno Bäckla mit dem Mädla
zwei Schnäpse getrunken hat, ganze acht
„Helle“ stehen beim Dorfbürgermeister,
der Müller Sturm aus der alten Mühle hat
schon fünf Kreuze, also Schäpschen intus
und der Baumeister Capolago drei Bier.
Der in der ersten Reihe angeführte „Jeschke aus’tu Nachbardorf“ hat für 5 Bier und
3 Schnäpse 32 Kronen bezahlt. Dies war
bestimmt der Fotograf Josef Jeschke aus
dem Nachbardorf Svoboda nad Úpou, der
diese gestellte Kneipenszene wohl auch
abgelichtet hat. Normalerweise würden
die Gäste wohl kaum rings ums Fass sitzen und die ausgestellten und benutzten
Humpen und Schnapsgläser würden auch
nicht auf der bemalten Truhe stehen, die
zum Verstauen von Kleidern bestimmt
war.
DER VERSCHWUNDENE BÄR
Der wohl interessanteste Gegenstand im Ostriesengebirge in einem
öffentlich zugänglichen Innenraum war bis 1947 ein im Gasthof Alter
Petzer Kretscham/„Hospoda Na Peci“ am Gebälk hängendes Ölgemälde: „Im Jahre 1804 erlegter Bär von Riesenhain in Petzer“. Auch
Zeitzeugen erinnern sich nicht mehr, ob Meister Petz noch lebend
oder schon erlegt dargestellt war. Der offiziell letzte, auf der böhmischen Seite der Berge erlegte Bär war derjenige, den man am 16.
September 1726 in Siebengründe (Sedmidolí) in der damaligen
Hohenelber Herrschaft erlegte. Er ist auf einer der Wandmalereien
in der Eingangshalle des Hohenelber Schlosses verewigt. Auf der
Nordflanke des Riesengebirges steht beim letzten erlegten Bären die
Jahreszahl 1770. Deshalb ist der Bildbericht von der Jagd im Revier
„Riesenhain“ nur ein Stück abseits von Velká Pláň schon ein wenig
verdächtig. Das Gemälde stellt wohl keine echte Jagdszene dar, sondern ist wohl eher als Posse oder Jägerlatein anzusehen, mag sein,
dass man hier sogar den Tanzbären eines Wandergauklers „erlegte“.
In der ersten Ausgabe des Lustigen Ausflugs hatten wir die Fotografie einer Zigeunerfamilie aus dem 19. Jahrhundert vor dem Gasthof
„Hospoda Na Peci“ veröffentlicht. Dennoch halten wir das Gemälde
vom „letzten“ Bären des Riesengebirges zusammen mit der bisher
nicht wiedergefundenen Abbildung der Wassa-Baude im Löwengrund
für die meistgesuchten Dokumente aus der neuzeitlichen Geschichte der Landschaft unter der Schneekoppe. Bei unserer Fahndung
nach dem verschollenen Bärengemälde stellten wir fest, dass es der
Entomologe Jaroslav Tykač im Jahre 1947 in seine Hütte Nr. 110 im
Riesengrund mitgenommen hatte. Bei der Zwangsaussiedlung aus
der heutigen Berghütte Yetice im Jahre 1950 widmete er den Bären
Professor Horák, der das Gemälde „irgendeinem Jägerverein“ in Trutnov vermachte. Nach Aussage eines Försters nahm später der Vorsitzende des Forstvereins das Gemälde mit dem Bären von Riesenhain
mit, als er nach Karlsbad zog. Dort verliert sich die Spur von Meister
Petz dann leider.
Im Gasthof „Hospoda Na Peci“ hingen lange Zeit über dem Stammtisch rechts an der Eingangstür zwei Reproduktionen von Gemälden
des tschechischen Satirikers Josef Lada „Gasthausschlägerei“ aus
dem Jahre 1943. Auf seiner Rückseite hatten mit der Zeit mehr als
fünfzig Leute vom Personal, die sich hier abgelösten, ihre Unterschrift
verewigt. In den siebziger Jahren des verflossenen Jahrhunderts
planten die sozialistischen Normalisatoren den Abriss von nahezu
einhundert Häusern in Pec pod Sněžkou, den ältesten, schon vor
1644 gegründeten und noch funktionierenden Gasthof nicht ausgeschlossen. Als der Gasthof „Hospoda Na Peci“ im Jahre 1988
geschlossen wurde, nahm der damalige Schankwirt Milan Ševčuk
das Bild irgendwohin nach Mähren mit. Die Samtrevolution im Jahre 1989 kam der Zerstörung des alten Gasthofs mit authentischem
Zimmerwerk aus dem Jahre 1793 zuvor und die neuen Inhaber Jana
und Jiří Šolc hängten bei der Neueröffnung am Silvester 1992 eine
neue Reproduktion über dem Stammtisch auf. Später erwarben sie
noch ein anderes seltenes Stück - ein Ölgemälde auf Leinwand, dass
den Gasthof Hospoda Na Peci samt Umgebung im Jahre 1830 zeigt.
Die wohl älteste bekannte Abbildung von Pec stammt aus der Zeit vor
der Eröffnung der Arsenik-Hütte. Anstelle der heutigen Kapelle steht
ein schlichtes Glockentürmchen. Das Gaststättenmilieu tat dem alten
Kunstwerk jedoch nicht gut und so hängt seit 1999 eine leicht vergrößerte Kopie vom akademischen Maler Vladimír Soukup im Lokal.
Jana Šolcová stammt der Berger-Familie von den Richterbauden ab.
Deshalb kann man mit Sicherheit sagen, dass die drei verschieden
geformten Holzkraxen, die im Gasthof Hospoda Na Peci an der Zimmerung hängen, viele Tonnen Lasten zwischen Petzer und den Richterbauden hin und her geschleppt haben. Auf der großen Platte über
dem Kopf trugen die Bergler voluminöse Lasten, meistens Heuballen.
An der stuhlartigen Kraxe wurden Milchkannen oder persönliche Sachen in einem großen Leinenbeutel festgezurrt. Die geläufigste flache
Leiterkraxe diente zum Tragen schwerer Lasten, z.B. von Brennholz
oder Baumaterial. Auf diesen Kraxen wurden nicht nur hundert Kilo
schwere Lasten von den Koppenträgern zum Gipfel der Schneekoppe geschleppt, auch Schmuggler trugen auf ihnen ihr Schmuggelgut
über die Grenze. Die verdienten Gulden, Marken und Kronen vertranken sie dann im gleichen Gasthaus, in dem die Touristen heute ihre
Zeche lassen.
SKI AREAL SKI PEC
MIT DEM SKISONDERZUG NACH PEC POD SNĚŽKOU
Es hat sicher seinen besonderen Reiz, mit dem Zug in die Berge zu reisen,
auch deshalb reicht die Tradition der Skisonderzüge bis in die goldene Ära
der Ersten Republik oder in die Nachkriegszeit hinein, als organisierte Skifahrergruppen in die Berge aufbrachen. Da die Riesengebirgsgleise allesamt
im Vorland enden, knüpften jeweils Busse der Tschechoslowakischen Staatsbahn (ČSD) an. Durch die Partnerschaft der Tsch. Staatsbahn (ČD) und des
Skiareals Ski Pec gelang es vor drei Jahren, solch eine Verbindung wieder
herzustellen. Von den Zügen, die in Trutnov enden, können die Reisenden der
Tsch. Staatsbahn bequem in einen gratis verkehrenden Skibus umsteigen, der
sie direkt zur unteren Skiliftstation des Javor in Pec pod Sněžkou bringt.
Lustige Ausflugszüge schon vor achtzig Jahren
Alles begann im Jahre 1927, als die Prager Bahndirektion so genannte „Ausflugszüge“ einführte. Hauptimpuls war dabei der „...radikale der radikale Umschwung in den Gewohnheiten der Bevölkerung von Großstädten oder auch
nur größeren Städten in Bezug auf Wochenend- und Feiertagsreisen, im Sommer genauso wie im Winter“. Noch im gleichen Jahr fertigte die Prager Bahndirektion dreizehn Ausflugszüge „mit Betreuung und Begleitung“ ab. Zehn Jahre
später waren es bereits einhundert mehr. Am häufigsten fuhren die Ausflugszüge ins Riesengebirge, wohin in den ersten 10 Jahren 93 Züge abgefertigt
wurden, in die Hohe Tatra 61, sehr beliebt waren damals auch Sonderfahrten
nach Karpatenrussland. Im ersten Jahrzehnt nahmen die Tourismusfreunde
insgesamt zirka 500 Ausflugszüge in Anspruch. Den Reisenden dieser Ausflugszüge wurden noch weitere Vergnügungen geboten: Das gesellige Beisammen-sein der Teilnehmer wird durch eigene sportliche Wettbewerbe und
vergnügliche Abende bereichert“. Eine europäische Neuheit war gegen Ende
der 30. Jahre ein sog. Tanzwaggon der ČSD, den man aus einem vierachsigen
Sanitätswaggon umfunktioniert hatte und den man auch in diese Skischnellzüge zu spannen pflegte. Die eingebaute Tonapparatur, die Stabilität dieses
Waggons und der entsprechende Platz zum Tanzen ließen die abendlichen
und nächtlichen Zugfahrten in die Berge wie im Flug vergehen.
Im Ostriesengebirge endeten die Bahnlinien in Svoboda nad Úpou, wo für
den Weitertransport der Reiselustigen gesorgt war: „Außerdem werden den
Reisenden des Skisonderzugs am Bahnhof Prag-Wilson kombinierte Fahrkarten zur Benutzung der Buslinien zwischen den Stationen Svoboda nad Úpou
– Janské Lázně und von Janské Lázně per Seilbahn für 19 Kronen für die Hinund 12,90 Kronen für die Rückfahrt ausgestellt und dies einschließlich aller
Gebühren für das Gepäck, Skier oder Schlitten“. Soweit der Auszug aus dem
Angebot des „Reisehandbuchs der ČSD“ für die Skisaison 1935 - 1936. Im
Jahre 2006 führte die Tsch. Staatsbahn (ČD) in Kooperation mit dem Skiareal
Ski Pec den Versuchsbetrieb von Skizügen mit anknüpfendem Skibusverkehr
ein und verhalf so diesen alten langjährigen Traditionen zu einer Wiedergeburt.
Mit dem Zug nach Pec im Jahre 2008
Obwohl das Skieareal Ski Pec keine direkte Bahnverbindung hat, macht ihre
Zusammenarbeit mit der Tschechischen Staatsbahn ein bequemes Reisen
von Hradec Králové nach Pec möglich. An den Wochenenden kann man vom
Hauptbahnhof in Hradec Králové um 7 Uhr mit dem Schnellzug Sp 1780 zum
Bahnhof Trutnov reisen, von hier wird man vom wartenden Skibus ohne jegliche weitere Zwischenstation binnen einer halben Stunde zu den Skiliften von
Javor gebracht. Das heißt - binnen 2 Stunden und 10 Minuten ist man von
Hradec Králové per Bahn und Skibus auf einer Riesengebirgspiste. Für eine
ermäßigte Hin- und Rückfahrkarte von Hradec Králové nach Trutnov hat man
164 CZK zu berappen, eine Strecke kostet also 82 CZK, d.h. etwas mehr als
3 Euro! Zurück kann man mit dem Schnellzug R 656 fahren, der um 16.40
Uhr aus Trutnov abfährt.Den Anschluss an diesen Schnellzug stellt der Skibus
her, der 15.50 Uhr von der Piste Javor abfährt. Dieser Skibus von SKI Pec ist
ausschließlich Reisenden der ČD vorbehalten und verkehrt vom 5. Januar bis
zum 30. März 2008 jeweils samstags und sonntags von ausgewählten Bahnlinien der ČD. Der Ski-, Snowboard-, Bob- und Schlittentransport ist sowohl in
den Zügen selbst, als auch in den Anschluss-Skibussen unentgeltlich. Nähere
Informationen findet man unter www.cd.cz/skivlaky oder direkt in den Bahnhöfen der Tsch. Staatsbahn.
Aleš Kučera (unter Verwendung der einschl. Unterlagen von Petr Štěpánek)
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1 Javor I - Selbstbedienungslift für je zwei Personen, Länge 1019 m,
Höhenunterschied 246 m, Kapazität 1060 Personen/Stunde, mittelschwere Piste
2 Javor II - Selbstbedienungslift für je zwei Personen, Kap. 1060 Pers./
Stunde, abendliches Skifahren.
3 Hnědý Vrch - viersitziger Sessellift, Länge 1200 m, Höhenunterschied
315 m, Kap. 1370 Pers., mittelschwere und neue schwarze Piste
4 Vysoký Svah (Smrk) - SB-Skilift mit Ankern für 2 Skifahrer, Länge
812 m, Höhenunterschied 150m, Kap. 1000 Pers., leichte Piste
5 Zahrádky I - Lift mit Bedienung, für je zwei Personen, 895 m lang,
225 m Höhenunterschied, Kap. 1000 Pers./Stunde, mittelschwere Piste
6 Zahrádky II - Selbstbedienungslift für je zwei Personen, 490 m lang,
105 m Höhenunterschied, Kap. 1060 Pers./Stunde, mittelschwere Piste
7 Klondike - Selbstbedienungslift mit Teleskopankern für je eine Person,
360 m lang, 60 m Höhenunterschied, Kap. 900 Pers./Stunde, leichte
Piste
8 Zahrádky III („U lesa“) - Selbstbedienungslift mit Teleskopankern für
je eine Person, 350 m lang, 60 m Höhenunterschied, Kap. 560 Pers./
Stunde, leichte Piste - auch abendliches Skifahren
9 „Na muldě“ - Selbstbedienungslift mit Teleskopankern für je eine Person, 550 m lang, 100 m Höhenunterschied, Kap. 800 Pers./Stunde, mittelschwere Piste.
10 Eso - SB-Skilift mit Teleskopmitnehmern für je einen Skifahrer, Länge
320 m, Höhenunterschied 115 m, Kapazität 620 Personen, mittelschwere Piste, abendliches Skifahren Kap. 800 Pers./Stunde, mittelschwere
Piste.
Hauptsaison
25. 12. 2007 - 30. 3. 2008
1 Fahrt
1 Fahrt LD Hnnědý vrch
9.00 - 13.00 Uhr
ab 11.00 Uhr
ab 12.00 Uhr
ab 13.00 Uhr
1 Tag
2 Tage
3 Tage
4 Tage
5 Tage
6 Tage
7 Tage
5 in 6
5 in 7
Saison ohne Abend
Saison mit Abend
1 Tag Senioren (70 Jahr)
Abend Javor
17.00/17.30 - 21.00 Uhr
Javor - 1 Tag
Abend Zahrádky III, Eso, Abend
bis 21.00 hod.
Erwachsene
Kinder
430
480
400
380
590
1090
1590
2050
2450
2850
2950
2500
2550
7000
270
300
250
230
380
590
840
1090
1290
1500
1580
1310
1330
5000
Nebensaison
1. 11. 2007 - 23. 12. 2007
31. 3. 2008 - 20. 4. 2008
Erwachsene
40
70
360
390
330
300
480
930
1350
1750
2070
2400
2550
2100
2130
7000
9000
100
250
450
150
Kinder
230
240
200
190
310
500
710
930
1110
1290
1360
1120
1150
5000
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ZWANZIG SCHNEEKANONEN AUF DEM HNĚDÝ VRCH
Viele Jahre lang war die Piste Hnědý Vrch, die nach dem ursprünglichen deutschen Namen des Berges - Braunberg - im Volksmund auch Bramberk genannt
wird, das interessanteste Skigelände im ganzen Riesengebirge. Aus einer Meereshöhe von 1215 Metern fällt sie 315 Meter bis auf 900 m ü. dM. ab. Trotz
der höchsten Lage der Piste im ganzen Tal taute jedoch der Schnee wegen der
südlichen Lage in schneeschwachen Wintern besonders an dem Sonnenlicht
stark ausgesetzten Stellen allzu schnell weg. Seit den Weihnachten 2003 führt
auf den Braunberg/ Hnědý Vrch ein viersitziger Sessellift hinauf und ab dem
diesjährigen Winter kann die Piste wieder mit Fug und Recht als einer der besten
Skihänge des Riesengebirges bezeichnet werden. Eine deutliche Verbesserung
brachte das perfekte Beschneiungssystem mit zwanzig supermodernen Schneekanonen und fünf Schneeduschen. Achtzehn Kanonen sind dabei an speziellen
Türmen installiert, wodurch sich die Dauer verlängert, in der die Tropfen zur Erde
fallen und in der sie sich in Schnee verwandeln. Durch diese technische Lösung
kann die Beschneiung bei höheren Lufttemperaturen erfolgen, als bei auf dem
Boden stehenden Schneekanonen. Gleichzeitig kann der Schneestrom besser
auf konkrete Stellen gerichtet werden. Voraussetzung zur Beschneiung des
Hnědý Vrch und ab nächstem Winter auch der restlichen Teile von Vysoký Svah
und den oberen Zahrádky war die Herleitung von Wasser aus dem einen Kilometer entfernten Bach Zelený potok. Dieser hat den ganzen Winter über eine ausreichend Durchflussmenge und überdies auch eine um durchschnittlich 1,5 °C
kältere Wassertemperatur. Ein weiteres Plus bei der künstlichen Beschneiung.
Was mehr - das Wasser, das aus dem Zehgrund/ Zelený důl zufließt, ist ganz
klar, was die Filtrierung des Wassers erleichtert, bevor es den Düsen mit einem
Durchmesser von 300 Mikrometern zugeführt wird.
Die Piste Hnědý Vrch ist mit Schneekanonen der Marke Lenko ausgestattet.
Die normale Jahresproduktion der schwedischen Firma liegt bei 350 Maschinen, aber geschockt vom letzten warmen Winter in ganz Europa gaben die Skigebiete gleich 800 Stück in Auftrag. Trotz rechtzeitiger Bestellung seitens Ski
Pec wartete das Skiareal ungeduldig auf 20 neue Kanonen, die erst im letzten
Moment direkt aus Schweden in Pec ankamen. Die Installation einiger dieser
Schneeerzeuger an hohen Mästen erfolgte so erst nach Saisonbeginn am 17.
November 2007. Um alle „Kanonen“, wie die Schneeerzeuger im Bedienerjargon genannt werden, kümmern sich fünf Leute. Die automatische Steuerung
einer jeder der Schneekanonen wertet die entsprechende Luftfeuchtigkeit und
-temperatur, sowie die Temperatur des zugeleiteten Wassers aus und stellt danach den entsprechenden Düsendruck ein. Je nach Programm wird schwerer
Untergrundschnee bei Beginn der Beschneiung oder feinster Pulverschnee zum
herrlichen Skifahren im März produziert.
Die Piste Hnědý Vrch verfügt über ausgezeichnete Parameter. In ihrem oberen Abschnitt befindet sich neben der ursprünglichen mittelschweren „roten“
Piste seit dem vorvorjährigen Winter eine gerade und anspruchsvolle „schwarze“ Piste - die erste ihrer Art im ganzen Ostriesengebirge. Bei einem Gefälle von
NEWS AUS SKI PEC
45 Grad wird sie jeden Abend mit Hilfe einer Winde präpariert. Ab der Stelle, wo
die rote und schwarze Piste auf sich treffen, verbreitert sich die Abfahrtsstrecke
mit beidseitigen Beschneiungsanlagen auf 65 Meter. Sowohl das Gefälle, als
auch die Breite der ganzen Piste ermöglichen scharfe sportliche Abfahrten. Das
Skigelände Hnědý Vrch besticht aber auch mit seiner herrlichen Bergkulisse mit
Schneekoppe, Forst- und Schwarzem Berg und weiten Blicken ins Vorland. Die
Kapazität des Viersitzer-Sessellifts hat sich nach Installation des beweglichen
Laufbands zum bequemen Aufsitzen und entsprechender Leistungserhöhung
auf 1460 Skifahrer pro Stunde erhöht. Der sanfte Einstieg wird auch gern von
Langläufern genutzt, die von hier aus zu Kammtouren über den Fuchsberg/
Liščí hora oder zum Riesengebirgsskiwanderweg bei der Waldbaude/Lesní b.
aufbrechen können. Neu ist auch die breite Abfahrt vom Hnědý Vrch zum SkiVerbindungsweg zur Piste Javor, mit separater künstlicher Beschneiung. In der
Mitte dieses Weges wurde eine neue Hochdruckpumpstation für die einzelnen
Zweige der Verteilung des Beschneiungswassers errichtet. Schon die ersten
Tage der diesjährigen Skisaison haben gezeigt, wie wichtig die Herstellung von
technischem Schnee wegen der klimatischen Veränderung ist. Obwohl an den
umliegenden Hängen, die sich unter 900 m ü. dM. befinden, nur eine dünne
Schneedecke liegt, sind alle Skipisten des Skigeländes Ski Pec in ganzer Länge ausreichend mit technischem Schnee bedeckt. Für die Präparierung der
Abfahrtsstrecken und Verbindungswege sorgen vier große und ein kleiner Pistenbully. Jeder dieser Pistenbullys ist nach Schließung der Pisten sechs volle
Stunden in Betrieb, damit diese um neun Uhr am morgen wieder Tipp-Topp in
Ordnung sind. Bei starkem Schneefall werden die Pisten und Spuren der Skilifte
vor Beginn noch einmal präpariert.
Um die Sicherheit der Skifahrer zu garantieren, ist der direkte Weg von der
Serpentine „Farinka“ zur unteren Station der Skipisten Zahrádky und Vysoký
Svah täglich von 8 bis 18 Uhr für jeden Motorschlitten-, Schneefahrzeug- und
Pkw-Verkehr gesperrt. Von den sonstigen Neuheiten sei die Verteilung und das
Häuschen mit Zeitmesser samt großem Bildschirm an der Wettkampfpiste Javor
II. genannt, auf dem bei Wettkämpfen die Ergebnisse angezeigt werden und bei
Normalbetrieb Bilder aus dem Skiareal laufen. Eine völlig neue Technologie hat
der Skilift Zahrádky III. - U lesa (Am Wald) mit Flutlichtanlage bekommen.
Das Skiareal Ski Pec a.s. gehört zu den besten Skigebieten in der Tschechischen Republik. Die verschieden anspruchsvollen und langen Pisten werden
jeden Tag vor Betriebsbeginn von vier modernen Pistenbullys perfekt in Schuss
gebracht. Das Skigelände liegt in einer Höhe von 830 bis 1215 Metern über dem
Meeresspiegel. Alle Abschnitte in den niedrigeren Lagen sind mit Beschneiungsanlagen ausgestattet. Das Skiareal verfügt über ein Abfertigungssystem,
das die Wahl verschiedener Arten von Liftkarten und die Benutzung eines beliebigen der hiesigen Skilifte ermöglicht. Man kann auch berührungslose Chipkarten mieten, die nur an die Chipkartenleser gehalten werden und die man je
nach Bedarf während des Winters nachladen kann. Achtung - die Fahrkarten
sind nur an der unteren Station der Skilifte Zahrádky und Javor erhältlich, wo man
auch mit allgemein verwendeten Kreditkarten zahlen kann. Wer bei einem Aufenthalt
gleich alle vier Riesengebirgsskizentren
kennen lernen möchte, kauft sich einen
einzigen Skipass der Skiarena Krkonoše,
der neben SKI Pec auch zur Benutzung der
Hauptskipisten in Velká Úpa, Malá Úpa und
in Janské Lázně berechtigt. Beide Pisten
Javor sind die längsten und am besten beleuchteten Skigelände in Tschechien. Das
abendliche Skifahren beginnt eine Stunde
nach Beendigung des Normalbetriebs und
dauert je nach Interesse bis 21 Uhr. Der
Skilift Zahrádky III – U lesa ist ununterbrochen von 9 bis 21 Uhr in Betrieb. Um den
Antritt zu ganztätigen Kammtouren zu erleichtern, ist jeden Wintermorgen von 8.00
bis 8.15 Uhr der Sessellift zum Hnědý Vrch
nur Skilangläufern und Fußwanderern vorbehalten. Er ist übrigens auch im Sommer
in Betrieb, wo er Fuß- und Radwanderer in
13
einstündigem Intervall befördert. Skibusse aus Trutnov, Janské Lázně, Velká
Úpa und von drei weiteren Ausgangspunkten in Pec verkehren bis zur unteren
Skiliftstation Javor, außer samstags, wo die Buslinie wegen des erhöhten PkwAufkommens und des allgemeinen Urlauberwechsels im Zentrum von Pec am
Busbahnhof endet. Bestandteil des Skiareals sind auch eine Gepäck- und Skiaufbewahrung, öffentliche Toiletten, Skiservice, -verleihe und –schulen, Bistros
und Restaurants. Alle Pisten sind während des Betriebs unter permanenter Aufsicht des Bergrettungsdienstes. Wer nur für einen Tag zum Skifahren kommt,
kann ab dem 7. Januar in der Zeit von 7 bis 22 Uhr auf einem Teil des Parkplatzes
Zelený Potok mit einer Kapazität von 200 Parkstellen gratis parken. Das einwöchige Parken wurde in Pec auf 600 Kronen herabgesetzt, das eintägige Parken
auf den sonstigen Parkplätzen kostet 120 Kronen. Aktuelle Informationen über
die Ski- und Schneebedingungen in Pec pod Sněžkou stehen nicht nur täglich
ab 7.50 Uhr per Panoramakamera im 2. Tsch. Fernsehen (ČT 2), sondern auch
auf entsprechenden Webseiten im Internet zur Verfügung.
SKI Pec a.s., Pec pod Sněžkou, PLZ 542 21, Direktor František Vambera,
Tel. der Leitung des Areals: 00420 499 736 375 und 499 736 285, Fax: 499
736 398), Betriebszeit von 9 – 16 Uhr, ab dem 15.2. 2006 bis 16.30 Uhr,
www.skipec.com.
Skiareal SKI PEC in Daten
1932 – wird der von zwei Fiat-Benzinmotoren betriebene Seilwinden-Schlittenlift Mulda für 20 Skifahren in Betrieb genommen, 1950 – erster mittels Elektromotor betriebene Seilwinden-Skilift bei der Hütte Jitřenka zum Braunberg/
Hnědý Vrch, 1953 – Seilwinden-Skilift bei der Hütte Slunečnice auf dem Braunberg, 1956 – Seilwinden-Skilift bei der Hütte Lucký auf dem Hnědý Vrch mit
Dieselantrieb, um 1956 – vier Seilwinden-Skilifte am Hang Velká Paseka und
einer bei der Hütte Kamor, 1957 – Seilwinden-Skilift in Liščí jáma mit Dieselantrieb, 1957 – es gelingt nicht, den Skilift Mulda mit Motor und Getriebe aus
einem russischen Panzer in Betrieb zu nehmen, 1958 – neue Piste und Skilift
bei Zahrádky, der neue Skilift Mulda wird in Betrieb genommen, 1966 – erste
Skipiste und Skilift am Javor, 1968 – neuer Skilift bei Zahrádky, 1970 – erstes
Pistenfahrzeug zur Präparierung der Pisten, 1971 – neue Skipiste und Skilift
am Hnědý Vrch, 1974 – neue Piste und Skilift am Vysoký Svah, 1979 – zweite
Skipiste und zweiter Skilift am Javor, 1981 – neue Skilift am Javor, 1986 – neue
Skipiste Klondike samt zweier Skilifte, 1993 – neuer Skilift zum Hnědý Vrch,
neuer Skilift Mulda, 1995 – Einführung des Abfertigungssystems SKIDATA mit
Magnetkarten, 1997 – neuer Skilift bei Zahrádky, 1998 - die Panoramakamera
Sportlicher Höhepunkt
der diesjährigen Saison
ist der Weltpokal der
Veteranen
der Welt Cup
Master
am 1. und 2. März
2008 auf der Piste
Javor. Dabei darf man
sich auf die Beteiligung
einstiger ausgezeichneter Skiläufer freuen.
Zwölf Snowboarder der
absoluten Weltspitze
werden am 15. und 16.
März am Javor bei der
Veranstaltung
Ticket To Ride
Snowjam
ihre Sprünge vorführen.
nimmt ihren Betrieb auf, 1999 – erstmals künstliche Beschneiung am Javor,
gratis verkehrende Skibusse zwischen Pec und Velká Úpa, 2000 – Verbesserung der Skipisten und neue Skilifte am Javoru, 2001 – Flutlichtbeleuchtung
der Piste Javor, Skibusse aus Trutnov, Svoboda und Maršov, künstliche Beschneiung des unteren Abschnitts von Zahrádky und Vysoký Svah, der Riesengebirgsskiweg führt durch das Skiareal, 2003 – neuer Skilift Zahrádky II.,
2004 - viersitziger Sessellift zum Hnědý Vrch, neuer Skilift am Vysoký Svah,
2005 – Einführung von Chipkarten, Verbreiterung der Piste Zahrádky, Skiarena
Krkonoše wird gegründet, mit gemeinsamen Fahrkarten und zwischen Janské
Lázně und Pec verkehrenden Skibussen, 2006 erste FIS Weltcup Wettbewerbe
im Skicross am Javor, der Sommerbetrieb des Sessellifts zum Hnědý Vrchu wird
aufgenommen, 2007 – neue „schwarze“ Piste zum Hnědý Vrch, neuer Skilift
Klondike, unentgeltliches Parken von Eintagsbesuchern auf dem Parkplatz Zelený Potok, 2008 – künstliche Beschneiung der Piste Hnědý Vrch.
SKIBUS - GRATIS
LINIE PEC POD SNĚŽKOU - JANSKÉ LÁZNĚ
Pec pod Sněžkou (Javor)
Velká Úpa (Marktplatz)
Velká Úpa (Alamo)
Křižovatka (Gaststätte)
Temný Důl (Veselý výlet)
Horní Maršov (Brücke)
Maršov 1 (Prom)
Janské Lázně (Lesní dům)
Janské Lázně (Seilbahn)
8.15
8.25
8.28
8.32
8.36
8.40
8.45
8.50
8.55
9.00
9.10
9.13
9.17
9.21
9.25
9.30
9.35
9.40
9.45
9.55
9.58
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13.00
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14.35
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15.58
16.02
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LINIE JANSKÉ LÁZNĚ - PEC POD SNĚŽKOU
Janské Lázně (Seilbahn) 8.15 9.00 9.45 10.30 12.30
Janské Lázně (Lesní dům) 8.20 9.05 9.50 10.35 12.35
Maršov 1 (Prom)
8.25 9.10 9.55 10.40 12.40
Horní Maršov (Brücke)
8.30 9.15 10.00 10.45 12.45
Temný Důl (Veselý výlet) 8.34 9.19 10.04 10.49 12.49
Křižovatka (Gaststätte)
8.38 9.23 10.08 10.53 12.53
Velká Úpa (Alamo)
8.42 9.27 10.12 10.57 12.57
Velká Úpa (Marktplatz)
8.45 9.30 10.15 11.00 13.00
Pec pod Sněžkou (Javor) 8.55 9.40 10.25 11.10 13.10
bis zum 24. 3. 2008 gültig
14.00
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14.25
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17.05
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POLSKO
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GALERIE - PENSION
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WELTCUP WIEDER IN SVATÝ PETR
Auch dank der Skigelände im Riesengebirge ist die Tschechische Republik
eine Skiweltmacht. Skifahren und Snowboarden sind in Tschechien die am
häufigsten betriebenen Sportarten. In der harten Konkurrenz aus den Alpenländern, Skandinavien, Sibirien und Amerika können wir uns der Olympiasiegerin Kateřina Neumanová und des Skiläufers Lukáš Bauer rühmen,
der beim Schreiben dieses Artikels die komplette Weltcup-Elite anführt. Sie
und andere Skiläufer mehr konnte man bei so manchem Wettbewerb auf
den Loipen ringsum Mísečky über Spindelmühle ihre Runden drehen sehen. Auch der Olympiasieger in der Skiakrobatik Aleš Valenta oder unsere
Skispringer seien nicht vergessen, die (wenn sie gut aufgelegt sind) große
Weiten vorlegen, Tomáš Kraus ist Weltmeister im Skicross, auch Michal
Šlesinger, genauso wie die Freestyl-Spezialistin Nikola Sudová gehören
zur absoluten Weltspitze. Trotz aller olympischen und Weltcuperfolge ist in
meinen Augen Šárka Záhrobská, die am 16. Februar im schwedischen Aare
Slalom-Weltmeisterin wurde, der größte Star am tschechischen Skihimmel.
Tummelt sich die Mehrheit aller Skifahrer doch gerade zwischen den Slalomtoren. Und unter den Frauen ist Šárka Záhrobská nun die weltbeste. Mit
dem Ski fahren begann sie im Ort Benecko v Krkonoších, wo sie auch direkt
in einer Berghütte zur Welt kam, oft trainierte sie aber auch in Špindlerův
Mlýn. Erst als ich den zweiten Nacht-Lauf der Slalomweltmeisterschaften
verfolgte, wurde mir klar, dass uns noch nie zuvor solch ein Erfolg in einer
Abfahrtsdisziplin beschert wurde. Als sie mit elf Sekunden Vorsprung vor
der zweiten Marlies Schild aus Österreich und der dritten, der Heimfavoritin
Anja Pärson die Ziellinie durchfuhr, war ich richtig ergriffen. Dabei wurde
mir bewusst, dass die tschechischen Skifahrer schon seit den ersten Skiweltmeisterschaften im Jahre 1931 um solch einen Erfolg gerungen hatten - aber erst Šárka Záhrobská gelang es, die Golfmedaille in Form einer
Schneeflocke zu erringen.
Von solchen Erfolgen hängt auch das Recht auf Veranstaltung von Wettbewerben der absoluten Weltspitze zusammen. An Wettbewerbe der Skisprungweltmeisterschaft in Harrachov und die Skilauf-Weltcuprennen in
Mähren haben wir uns ja nun schon fast gewöhnt, jetzt dürfen wir uns auf
die Weltmeisterschaften im klassischen Skilauf nächstes Jahr in Liberec
freuen. Aber die Austragung von Weltcup-Rennen im alpinen Skilauf war für
Tschechien lange Zeit nur ein Wunschtraum. Erst die technische Verbesserung der „Schwarzen Piste“, der Wettkampfpiste Nr. 1 der Tschechischen
Republik und die Modernisierung des gesamten Skiareals Svatý Petr in
Spindelmühle machten es möglich, Weltcup-Rennen der Damen im Slalom
und Riesenslalom ins Riesengebirge zu holen.
Keinen geringen Anteil daran hatte die aktive Mitwirkung des früheren
brillanten Slalomfahrers und derzeitigen Spindelmühler Bürgermeisters
ŠPINDLERŮV MLÝN
Bohumír Zeman im internationalen Skiverband FIS. Die ersten WeltcupRennen vom 21. und 22. Dezember 2005 dürfen auch dank des Hauptorganisators Ski klub Špindl als sehr gelungen angesehene werden. Dabei
war die absolute Weltspitze mit von der Partie, den Riesenslalom gewann
damals die ausgezeichnete Kroatin Janica Kostelic, im Slalom belegte sie
Rang zwei hinter Anja Pärson. Marlies Schild war in Spindelmühle zweimal
Dritte. Der blaue Himmel und eine große Menge Pulverschnee machten den
Eindruck von diesem Debüt perfekt. Šárka Záhrobská belegte bei ihrem
Weltcupdebüt im Slalom vor heimischer Kulisse den 8. Rang. Nun freuen
wir uns darauf, wie sie es am Samstag dem 5. und Sonntag, dem 6. Januar
2008 in Spindelmühle im Riesenslalom und Slalom wieder mit der gesamten Weltspitze aufnimmt. Wenn es ihr gelänge, wieder unter die ersten Drei
zu kommen, wäre ihr ein Ehrenplatz in der mehr als hundertjährigen Geschichte der Skiwettbewerbe im Riesengebirge sicher.
Im Winter kommen die Besucher von Špindlerův Mlýn vor allem des Skiabfahrtslaufes wegen hierher. Das größte tschechische Skigelände hat 5
Seilbahnen und 11 Skilifte in den Orten Špindlerův Mlýn und Horní Mísečky
vorzuweisen. Tagein tagaus werden 26 Kilometer Abfahrtsstrecken präpariert und gegebenenfalls künstlich beschneit. Gepflegte Langlaufloipen gibt
es vor allem rund um Horní Mísečky, auch die perfekt ausgewiesene Skilaufmagistrale, die Harrachov im westlichen Riesengebirge mit Malá Úpa
im Ostriesengebirge verbindet, lässt Spindelmühle nicht links liegen. Für
gemütliche Skiwanderer halten wir noch einen Tipp parat.
Die bequemste Skitour führt über die Davidsbauden
Wer als Anfänger nicht gleich seine Beziehung zu den
etwas eigenwilligen Brettern verderben will, dem sei für
den Anfang eine einfache Tour anempfohlen. Mit dem Bus
(verkehrt in einstündigen Intervallen) geht erst mal bequem zum Pass
Slezské sedlo hinauf. Von der Spindlerbaude geht es relativ sanft zur Peterbaude/ Petrovka bergan. Wer keine Lust hat, diese interessante Baude
mit ihrem einzigartigen Inneren näher kennen zu lernen, kann noch vor ihr
nach links zur Baude Moravská abbiegen. Hier ist schon die dritte Möglichkeit zu einer Einkehr, von hier geht es auch am leichtesten wieder vom
Riesengebirgshauptkamm nach Spindelmühle zurück. Von der Mährischen
Baude fährt man auf der präparierten Piste Davidovka entlang und weiter
auf dem breiten Waldweg nach Dívčí lávky hinunter, an der Elbe entlang und
vorbei an der unteren Seilbahnstation Medvědín zurück zum Zentrum von
Spindelmühle. Die Abfahrt schaffen auch blutige Anfänger. Auch mit allen
Rastmöglichkeiten in den Bergbauden hat man die Tour in ein paar Stunden
geschafft.
17
EIN NAMENLOSER ORT UNTER DEN
MÄDELSTEINEN (DÍVČÍ KAMENY)
Diese Einladung zu einem der höchstgelegenen, dauerhaft
bewohnten Ortsteile des Bergstädtchens Spindelmühle
ist schon dadurch etwas eigenartig, dass die Wiesenenklave mit ihren fünf Bauden als Ganzes keinen Namen
hat. Schon im 17. Jahrhundert gab es hier Heuwiesen
samt Viehweiden und Plätzen zum Heutrocknen, damals
war er einer der Orte, um den die auf Seite 4 beschriebenen Grenzstreitigkeiten geführt wurden. Noch 1762
gab es hier keine einzige Hütte, wohl erst gegen Ende
des 18. Jahrhunderts errichtete David Kraus, nach dem
die ganze Wiesenenklave zwischen dem Berg Pevnost
und der Felsgruppe Mädelsteine auf dem Riesengebirgshauptkamm ihren Namen bekam, die erste Sommerbaude, die später unter dem Namen Davidsbauden bekannt
wurde. Im Dialekt verkürzte sich der Name Davidsbauden
zu Dav‘debauden, was man später als Daftebauden zu
schreiben begann. Noch im 19. Jahrhundert wurde der
große Heugrund in drei Teile aufgeteilt. Die untere Wiese
bildeten die sog. Davidsbauden mit der bekannten, heute
aber bereits verfallenden Davidovka. Die mittlere, kleinste
Wiese mit der Hütte Sedmidolí, kleiner Kapelle und einem
Haus aus den dreißigen Jahren nannte man Spaltebauden. Die höchstgelegenen herrschaftlichen Heuwiesen behielten bis 1945 ihren Namen Daftebauden
bei. Da sich dieser Name jedoch nicht gut ins Tschechische transformieren
ließ, wurde er kurzum aus allen Karten und Wanderführern ausradiert, wodurch
er auch restlos aus dem Bewusstsein der Touristen verschwand. Heute bleibt
nichts anderes übrig, als diese markante Stelle in Siebengründe/ Sedmidolí
als „Wiese unter der Peterbaude“ oder auch als „Wiese der Moravská-Baude“
zu bezeichnen. Eine ordentliche Benennung würde sicher zum höheren Bekanntheitsgrad dieses schönen Winkels beitragen, samt einer besseren Nutzung der hier gebotenen soliden Dienstleistungen. Aus historischer Sicht böte
sich der Name Obere Davidsbauden an, bzw. die ursprüngliche Benennung
Daftebauden oder eventuell der völlig neue Name Herrenbauden, der so an
ihren Ursprung erinnern würde. Möglichkeiten gäbe es eine ganze Menge, die
Kartenschöpfer würden diesem Ort nach sechzig Jahren liebend gern wieder
einen Namen geben.
Die Oberen Daftebauden, genauso wie zum Beispiel die benachbarte Peterbaude oder die etwas weiter entfernte Spindlerbaude errichteten die hiesigen
Bergler auf dem Grund und Boden der Besitzer der Hohenelber Herrschaft,
der Grafen von Morzin. Dem Historiker Miloslav Bartoš zufolge wurde die Nutzung der Bauden und die Bewirtschaftung der umliegenden Wiesen nur kraft
Gewohnheitsrecht von Generation auf Generation übertragen. Erst nach 1780
wurde den Bergler das Erbrecht auf die Pachtung der Grundstücke zugestanden, die sie sogar veräußern konnten. Noch später wurden sie zu echten Besitzern der genutzten Häuser und Wiesen ringsum. Wie aus der ersten Katasterkarte aus dem Jahre 1842 hervorgeht, standen bei den Oberen Daftebauden
fünf Sommerbauden mit den Nr. 90 bis 94, jede von ihnen hatte die umliegenden Wiesen dauerhaft von den Herrschaftsbesitzern gepachtet. Ganzjährig
zogen die Bergler erst nach der Umwandlung der Hütten in touristische Bauden
vor mehr als hundert Jahren ein. Die größte von ihnen, die heutige Moravská
bouda, war den anderen immer um eine Nasenlänge voraus. Gleich nach 1900
hatte sie eine große Veranda, nach 1920 kamen drei Etagen mit Gästezimmern
und vierzig Betten hinzu. Die benachbarte Zineckerbaude - die Vatra - wurde
ihr erst im Jahre 1930 ebenbürtig - in der Anzahl der Betten und mit einem
etwas absonderlichen, an der ursprünglichen Hütte angebauten quadratischen
dreigeschossigen Anbau. Um 1900 kam dann die höchstgelegene Baude von
Vinzenz Spindler mit bewohntem Dachboden und markantem Risalit hinzu. Die
jüngste Baude auf der großen Wiese war die in den Jahren von 1932 bis 1934
als so genannte Nordbaude erbaute „Novopacká bouda“. Damals standen hier
sieben Häuser, nur schade, dass zwei um 1800 errichtete Häuser einem Brand
zum Opfer fielen. Die untere Berghütte Nr. 93 stand wohl noch im Jahre 1937,
die obere Kohlbaude Nr. 92 neben der Zineckerbaude/ Vatra verschwand kurz
nach 1945. Eine Neuheit seit dem diesjährigen Sommer ist die erneuerte Rinderweide bei der Moravská bouda, was sich sofort im verbesserten Zustand
der hiesigen Wiesen widerspiegelt.
Baude Sedmidolí
Von den einstigen herrschaftlichen Sommerbauden hat sich nur die Spaltebaude, die heutige Baude Sedmidolí Nr. 95 bei den „Mittleren Davidsbauden“, ihr
charakteristisches Aussehen erhalten können. Der Zeichner Zdeněk Petira hat
sie so gezeichnet, wie sie auf einigen historischen Fotografien abgebildet war.
Das lang gezogenen Gebäude mit Walmdach hatte in seiner holzgezimmerten
Hälfte einen Gang und eine große Wohnstube, im gemauerten Teil des Gebäudes befanden sich gleich ein paar Ställe für das Vieh, das im Sommer immer
aus den Tälern hier hoch getrieben wurde. Aus ältesten historischen Fotografien
ist ersichtlich, dass auch andere Bauden, wie zum Beispiel die ursprüngliche
Peter-, Bradler-, Spindler-, Scharf-, Hampel- sowie das Alte und Neue Schlesierhaus, aber auch weitere Bauden in der Umgebung, wie die Hofbaude/ Dvoračky
und die Kleine Teichbaude damals das gleiche Aussehen hatten. Deshalb ist
die Baude Sedmidolí als letzter reinblütiger Vertreter dieses Typs von Bergarchitektur ein ganz und gar außergewöhnliches Baudenkmal. Wohl wegen ihrer
Lage inmitten der Enklave der Davidsbauden hatte sie noch vor fünfzig Jahren
einen Glockenturm, mit dem die jeweilige Uhrzeit und außergewöhnliche Vorkommnisse gemeldet wurden. Die im ersten Weltkrieg beschlagnahmte Glocke
wurde im Jahre 1923 von Anton Hollman durch eine neue ersetzt, aber schon
nach zwanzig Jahren musste er sie wieder als Kriegsmaterial herausgeben. Ab
den zwanziger Jahren war die Spaltebaude dann schon mehr billige touristische
Unterkunft als Bauernhof. Nach dem 2. Weltkrieg kam sie als verstaatlichtes
„deutsches“ Vermögen in den Besitz der Legionärsgemeinde, die man kurzum in
den „Verband der Freiheitskämpfer“ umwandelte. Später wurde sie zu Gunsten
der Betriebsurlaubsbewegung genutzt, heute dient das einzigartige Berghaus
wieder als freie Unterkunftsmöglichkeit.
JANSKÉ LÁZNĚ
18
KURHOTELS
Das Holzhotel Terra ist heute Kurhaus, 1902
Das Hotel Goldener Reichsapfel, die heutige Pension Brigáda, 1910
Das einstige Aussehen des Preußischen Hofes, des späteren Janský dvůr, 1912
Das moderne Hotel Habsburg ist heute das Kurhaus Evropa, 1914
Ansprechende Hotels für anspruchsvolle Kurgäste gehören zu einem Heilbad genauso wie die Thermen. Die Entwicklung der Hoteldienstleistungen in
Johannisbad war wie alle anderen Dienstleistungen auch von der politischen
Entwicklung in den sechziger Jahren betroffen. Erst in den letzten zehn Jahren
kehrt das Niveau wieder in den Normalzustand zurück. Im 1865 gab es in der
der Umgebung des Kurhauses gleich sieben für jene Zeit sehr gute Hotels.
Das größte von ihnen, der Preußische Hof, das heutige Hotel Janský dvůr,
gehörte schon immer den Besitzern des Heilbads. Das Hotel - eines der ersten
Steingebäude jener Zeit - stand lange Zeit an oberster Stelle des Unterkunftsangebots. Nach einem grundlegenden Umbau im Jahre 1927 avancierte es
wieder zum schönsten Hotel in Johannisbad. Wohl schon im 18. Jahrhundert
gehörte die Goldene Krone (Zlatá koruna) zu den ältesten Hotels an der unteren Promenade. Die heutige unauffällige Pension Betlem hat sich auch in zwei
Jahrhunderten kaum verändert und nur aus historischen Ansichtskarten ist ersichtlich, welch namhafte Besucher hier zu Gast waren oder in ihrem berühmten Restaurant Einkehr hielten. Unter den ältesten Häusern in Johannisbad
gibt es gleich ein paar, die ihr einstiges Statut als Hotel verloren haben. Das
heute heruntergekommene Wohnhaus Vltava war im 19. Jahrhundert eines der
größten Hotels im Ort - der Posthof und der spätere Wiener Hof. Auch der gegenwärtige Zustand des einstigen Hotels Bahnhof, des späteren Bayrischen
Hofs an der Hauptstraße mit Geschäft erinnert kaum noch an dessen hundertjährigen Traditionen als Hotel. Zwei alte und damals weit berühmte Hotels
- das Hotel Stadt Breslau, das an der Stelle des heutigen Kinos Vlast stand und
das Deutsche Haus gegenüber der Pension Stříbrný pramen verschwanden
nach 1945 völlig. Auch nach 1900 erhöhte sich die Anzahl der Hotels zwar
nicht, aber das Angebot der Hoteldienstleistungen hatte hohes Niveau. In der
Vielfalt der gebotenen Dienstleistungen und was die Qualität der Bedienung
und den Inhalt der Speise- und Getränkekarten betrifft, laufen sie heutigen
Hotels immer noch den Rang ab. Auch deshalb wurde Johannisbad gern von
solventen Gästen aller Art aufgesucht. Unter den damaligen acht Kurhotels
befanden sich auch das Hotel Austria, das nach Ausrufung der Tschechoslowakei im Jahre 1918 aus politischen Gründen in Astoria umbenannt wurde,
des Weiteren das Holzhotel Goldener Reichsapfel, das spätere Hotel Schier
und die heutige Pension Brigáda. Erstklassig und von moderner Architektur
war zu jener Zeit das Hotel Habsburg - nach 1918 Hotel Evropa, das genauso
wie das benachbarte uralte Hotel Zlatá hvězda nach dem Zweiten Weltkrieg
zum Kurhaus wurde, das ausschließlich Besuchern des staatlichen Heilbads
vorbehalten war.
Zur größten Blütezeit von Johannisbad gegen Ende der zwanziger Jahre
verfügte die Kurstadt über insgesamt dreizehn Häuser mit Hotelstatut. Von den
neueren Hotels ist Kulma – Libuše erwähnenswert, das einheimische Klienten mit dem Slogan „Erstes tschechisches Hotel in Johannisbad“ anzulocken
versuchte. Tschechische Immobilienbesitzer gab es hier jedoch mehr, sodass
sich dieser Slogan überraschenderweise erst nach 1989 bewahrheiten sollte.
Kulma – Libuše war nämlich das einzige Vorkriegshotel, das eine ursprüngliche
Besitzerfamilie im Rahmen der Eigentumszurückführung zurückbekam. Dieser
gelang es jedoch nicht, die Hotelleistungen im heruntergewirtschafteten Haus
wieder zu beleben. Genauso unglücklich gingen auch die Bemühungen einiger
Nationalverwalter aus, die sich des verstaatlichten Eigentums der Deutschen
im Jahre 1945 annahmen. Durch die Erhebung früherer Pensionen zu Hotels
stieg deren Anzahl im Stadtkern von Johannisbad auf sechzehn an. Bis 1948
gehörten zu ihnen auch die schönen Holzgebäude Čechie, Moravěnka und vor
allem Terra, die kurz nach 1871 als Pension Kaiser von Österreich erbaut worden war. Auch die nicht großen Häuser Krakonoš, Vysoká Varta, Slovan, Réva
und Zámeček über der Station der Kabinenseilbahnwaren waren für kurze Zeit
Hotels. Das höchstgelegene Haus des ursprünglichen Johannisbads Protěž
präsentierte sich schon in den dreißiger Jahren als Hotel, als Johann Ettrich
am Holzhaus einen modernen Anbau errichtete. Nach der Verstaatlichung wurden einige der Nachkriegshoteliers zu Beschäftigten der neu geschaffenen
staatlichen Organisationen, welche die Hotels kurzum in Gewerkschaftsheime der sozialistischen Gewerkschaft, Kurhäuser oder Urlaubsobjekte sozialistischer Großbetriebe umfunktionierte. Alle mit Ausnahme von Hotel Astoria
blieben der Öffentlichkeit verschlossen. Ähnlich erging es auch den Hotels im
benachbarten Ort Černá Hora, der bald darauf von Johannisbad einverleibt
wurde. Bis 1989 war lediglich das kleine Hotel Zátiší in Betrieb. Nur die beiden
Berghotels auf dem Schwarzen Berg kamen etwas besser weg.
19
Heute gibt es in Johannisbad/ Janské Lázně insgesamt neun gastronomische Einrichtungen, die Hotelkriterien gerecht werden - mit ganzjährigem Betrieb, eigenem Hotelrestaurant, Rezeption, entsprechender Ausstattung der
Gästezimmer und entsprechenden Dienstleistungen. Von den herkömmlichen
Hotels sind dies Astoria, Lesní dům, Luční dům, Vyhlídka, Zátiší und auch das
frühre Gewerkschaftserholungsheim ROH Siréna. Neu hinzugekommen sind
die Hotels Vladimír, das aus einem Kaufzentrum umgebaute Hotel Arnika, vor
allem aber das neu eröffnete Hotel Omnia.
Design im Hotel Omnia
Das im Herbst fertig gestellte, in direkter Nachbarschaft der unteren Seilbahnstation zum Schwarzen Berg stehende Hotel Omnia ist für anspruchsvolle Klienten bestimmt, es bereichert nicht nur das Angebot in Johannisbad, sondern
im ganzen Ostriesengebirge. Gleichzeitig ist es ein bemerkenswerter Beitrag
zur regionalen Architektur. Nun, von den Architekten Petr Kolář und Aleš Lapka, die u.a. im Atelier der ursprünglich aus Tschechien stammenden Architektin und Designerin Eva Jiřičná wirkten und zum Beispiel den in der Fachöffentlichkeit wohl bekannten Ruderklub Slavie Praha am Smíchov-Ufer oder
die Kleinaupaer Sporthalle auf den Grenzbauden/ Pomezní Boudy schufen,
hatten wir keine pseudovolkstümliche oder überdimensionierte Architektur erwartet. Für Johannisbad entwarfen sie einen interessanten Bau, den man mit
Fug und Recht als einen der wenigen Beispiele gelungener Gegenwartsarchitektur im Riesengebirge bezeichnen darf. Das streng-schlichte Äußere lässt
vermuten, was einen im Inneren erwartet. Schon nach ein paar Minuten ist
einem klar, dass man sich im ersten Designhotel des Riesengebirges befindet. Alles ist bis ins letzte Detail ausgeklügelt - in Material, Form und Farbton.
Jedes Zimmer, jeder Gang, Restaurant, Bar und Wellness-Center sind individuell konzipiert und sind originell ausgestattet. Es überwiegen verschiedene,
intensive schwarzweiße Kombinationen mit orangefarbenen Extras. Gerade
das klare Orange der verschieden geformten Beleuchtungskörper, der Sitzmöbel, Kerzen auf dem Esstisch, Ordner in der Rezeption, ja sogar der Gummis an der Speisekarte, der Trinkhalme in der Bar oder der Stickereien an den
Handtüchern verleiht den Interieuren ein unverwechselbares Ambiente. Wenn
man eine der Streichholzschachteln öffnet, überrascht es einen zuerst, dass
die Streichhölzer schwarz sind, aber man braucht sie gar nicht ganz zu öffnen,
um zu wissen - sie haben orangefarbene Köpfchen. Wenn man die Schönheit
der traditionellen historischen Interieure der Bergbauden preist, kommt man
nicht umhin, auch auf die ungewöhnliche, nicht minder interessante moderne
Innenarchitektur des Hotels Omnia hinzuweisen.
SERVICE
FÜR BAUDENBESITZER
DIE WÄSCHEREI IN MLADÉ BUKY
ist die größte in Trutnov und reinigt auch die Wäsche, die von den am höchsten gelegenen Bauden im ganzen Riesengebirge kommt. Auch während
der Hauptsaison wird hier alle Wäsche binnen 14 Tagen gewaschen, und
das zum Normalpreis, bei einer Wochenfrist mit einem leichten Aufschlag.
In der Wäscherei können sie Einzelheiten festlegen: Abholetermin, Preis,
gestärkt oder nicht, Duftnote, oder wenn gewünscht auch das Bleichen
der Bettwäsche. Auch Textilien werden hier gereinigt, eine neue Dienstleistung ist der Verleih von Bett-wäsche zu Saisonhöhepunkten. Die Wäscherei sichert auch den Rücktransport.
Wäscherei, Mladé Buky, PLZ 542 23, Inh. Petr Lukáček, Tel.
00420 871 120, von Montags bis Freitags von 6 - 14, in der Hauptsaison bis 16 geöffnet.
Auf Langlaufskiern zum Schwarzen und Forstberg
Die Skiloipen ringsum und auf dem Schwarzen Berg und
Forstberg (Černá u. Světlá hora) gehören zu den besten im
Riesengebirge. Insgesamt 50 km regelmäßig für den klassischen Langlauf und für‘s Skating präparierter Skiloipen
führen zu den schönsten Winkeln mit herrlichen Ausblicken auf den Riesengebirgshauptkamm mit Schneekoppe und Rehorngebirge und auch ins weite
Vorland. Da die Routen überwiegend auf Waldwegen in einer Höhe von tausend
Metern über dem Meeresspiegel entlang führen ist gewöhnlich ausreichend
Pulverschnee vorhanden. Drei Rundrouten und auch weitere gepflegte Skiwege bieten verschiedenste Varianten zu Touren. Die einfachste Rundroute ist
der vier Kilometer lange kleine Rundweg „Rund um den Schwarzen Berg“, der
nicht unter 1200m ü. dM. absinkt. Der 12 km lange „Große Rundweg um den
Schwarzen Berg“ führt von den Zineckerbauden zu den Spiegelbauden/ Zrcadlové b. und sicher über die wirklich schroffen Hänge des Tals Železný důl, umkreist die Spiegelkoppe/ Zrcadla und führt über Černá Paseka zurück zu den
Zineckerbauden. An die 15 km-Rundroute um den Berg Světlá hora kann man
z.B. bei den Krausebauden anknüpfen, dann geht es zur Stelle „Signal“ unweit
des Scheitels des Forstberges hinauf und zu den Walschabauden/Valšovky
hinunter, auf dem allmählich ansteigenden Weg über die Thammbauden gelangt man dann bequem zur Wegekreuzung Pěticestí. Auch die Abfahrt zu
Wegscheide „Václavák“ ist nicht steil, steil wird erst der Anstieg zum Schwarzschlag/ Černá Paseka. Dann erwartet uns eine lange Abfahrt zu den Pardubicer Bauden und der völlig ebene Abschnitt zwischen der Felsgruppe Blausteine/ Modré kameny und den Krausebauden. Eine ausgezeichnete Variante ist
der Verbindungsweg zwischen den Gr. Tippeltbauden/ Velké Tippeltovy b. und
den Krausebauden über Hlaholka. Interessant ist er in beiden Richtungen und
kann als kürzere Variante zu einer Überfahrt von Pec pod Sněžkou nach Horní
Maršov oder Janské Lázně dienen.
Zu den hiesigen Skirouten gelangt man aus acht verschiedenen Richtungen. Der bequemste Antritt ist natürlich der von der oberen Seilbahnstation auf
dem Schwarzen Berg, nicht minder beliebt ist die Anfahrt von Pec pod Sněžkou
über Lučiny, von Velká Úpa gelangt man über die Valšovky oder durch das Tal
Javoří důl zur Rundroute. Ab der Pension Veselý výlet im Ort Temný Důl ist es
über die Siedlung Honzův Potok zum gepflegten Skiweg zu den Reißhäusern/
Reissovy Domky nur mal 1200 Meter. Von Horní Maršov führt ein 2 km langer
präparierter Skiweg zu den Reißhäusern. Von Johannisbad/Janské L. aus gelangt man über die Blausteinbaude/ Modrokamenná b. oder über das gespurte
Bergsträßchen von der Hoffmannsbaude zu den Rundrouten um den Schwarzen und Forstberg. Im Abschnitt von Lučiny bis Horní Maršov durchquert auch
der Riesengebirgsskiwanderweg in einer Länge von 12 km dieses Gebiet.
BILDERRAHMEN
Stanislav Špelda
Kvíčala 115, 542 32 ÚPICE
Telefon: 499 781 441, Mobil: 737 117 200
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20
MUSEUM ALS LEBENDES WASSER
Gestalter aus dem Ort Úpice stellen im Städtischen Museum in Žacléř ihre
Werke aus. Bis Ende Januar stellen Květa Krhánková, Zdeněk Petira, Stanislav
Špelda, Vlasta Páslerová, Klára Šiková, Mirek Malý und als Gast der Museumsdirektor Daniel Mach hier ihre Grafiken, Zeichnungen, Gemälde und Keramiken aus. Die drei erstgenannten Autoren sind ihnen ja gut bekannt, schon
von der ersten Ausgabe des Veselý výlet an prägen sie dessen grafischen und
künstlerischen Charakter. Bei der Eröffnung der Ausstellung am 29. November
habe ich mir wieder einmal alle Museumsräume angesehen und von den netten
Kuratoren Eva Rennerová und Daniel Mach die geschichtlichen Hintergründe
der Ausstellungstücke erklären lassen. Der letzte Zuwachs - sogar vom gleichen Tag - war der Grenzstein mit der Jahreszahl 1856 und der Inschrift Aurora
Grube. Er lag herausgewälzt in der Ansiedlung Schwarzwasser/ Černá Voda
und diente schon lange nicht mehr zur Abgrenzung des Grundstücks des alten
Schachts. Eine Woche früher kam in der Gewerbeabteilung eine Verkorkungsmaschine aus der verschwundenen Likörfabrik Löwit hinzu. Sie befand sich
einst im Nachbarhaus und die Museumsleute klaubten die hübsche Metallkonstruktion auf Holzbeinen im letzten Moment von einem Lastwagen mit altem
Eisen. Das Fahrrad der Marke Eska, das jemand nach dem Fabrikschild zu
urteilen, vor siebzig Jahren im hiesigen Laden Hugo Bock kaufte, sieht so neu
aus, als würde es gar nicht ins Museum gehören. Interessant ist eher seine
Geschichte, denn das Fahrrad fand man vor zehn Jahren bei der Rekonstruktion des Hauses Nr. 144 in der Straße Na Pilíři hinter der Decke versteckt. Ein
namenloser Radfahrer hatte es dort vor seinem erzwungenen Abgang aus der
Heimat im Jahre 1945 versteckt. In der Werkzeugtasche ist immer noch das
ursprüngliche Reparaturwerkzeug und altes Schlauchpflaster. Einen längeren
und schwierigeren Weg hat der im Oktober 1924 für den Elisenschacht/ Eliška
gebaute Holzhunt in der bergmännischen Abteilung hinter sich. Hauer fanden
ihn ihn am 22. Dezember 1980 in einem Alten Mann, einem lange eingestürzten Stollen. Der arg lädierte Grubenwagen wurde auf schwierigen Wegen nach
obertags gebracht, wo ihn der Bergbauhistoriker Václav Jirásek 14 Tage lang
säuberte. Anschließend wurde er von einer Stelle des Nationalen technischen
Museums fachgerecht restauriert. Dort wurde das wertvolle Exponat von den
Schatzlarer Museumsleuten dann nach fast zwanzig Jahren aufgestöbert und
für die eigene Ausstellung gewonnen. Gleichzeitig wurden ständige Kontakte
angeknüpft. Bei der Suche nach weiteren Exponaten stießen die Museumsleute im Riesengebirgsmuseum in Vrchlabí auf Modelle eines „Querschnitts durch
eine Steinkohlengrube“ und eines „Querschnitts durch Gesteinsschichten mit
Kohleflözen sowie senkrecht geteuftem Schacht und einzelnen Sohlen“. Da sie
in die Konzeption des Museums passten, lieh man sie sich aus. Zwei Jahre
nach Eröffnung des Museums im Jahre 2001 besichtigte Friedrich Wander die
Ausstellung und erkannte in den Modellen sofort die Arbeit seines Vaters, des
MIKROREGION ŽACLÉŘ
einstigen Maschinenführers am Elisenschacht,
die er für das damalige Ortsmuseum ausgeführt
hatte. So konnte man an den Modellen drei
Schildchen mit den Namen ihrer Schöpfer anbringen, denn bei ihrem Bau in den Jahren 1938
-1939 hatten beide Söhne tatkräftig mitgeholfen.
Auch dieses Begebnis zeugt vom gewaltigen
Chaos, das bei der Auflösung des ursprünglichen
deutschen Museums in Žacléř herrschte.
Jedes Exponat hat hier seine eigene Geschichte, aber noch mehr als die Beschaffung
dieser Exponate bewundere ich, dass sich das
Museum nicht scheut, neue Themen zu erschließen. Dies ist den Schatzlarer Museumsleuten
gleich ein paar Mal gelungen, diese neuen Themen trugen dann zur Erweiterung der Sammlungen bei. Von einigen hatten wir schon berichtet,
z.B. wie sie für uns den nahezu vergessenen
Absolventen des Weimarer Bauhauses Joannes
Koehler wiederentdeckten, einen Maler, der in
Deutschland, der Schweiz und in Frankreich
schöpferisch tätig war und den in den Kriegswirren samt Familie nach Schatzlar verschlagen hatte, wo er in tiefer Abgeschiedenheit lebte. In äußerst bescheidenen Verhältnissen lebend schuf
er hier zarte Landschaftsbilder, die er seinen Nachbarn und auch nur so auf
der Straße in Trutnov verkaufte, um mit der Familie überleben zu können. Die
Ausstellung seiner Werke im Sommer 2006 fand starken Anklang, nun ist sie
nach einigen weiteren Stationen ab dem 16. März im Riesengebirgsmuseum in
Vrchlabí zu sehen. Resultat dieser Ausstellungen sind unter anderem auch neu
festgestellte Tatsachen über das Werk des Meisters und die Lebensumstände
seiner Nächsten. So steuerte zum Beispiel eine Freundin der Familie, Anna
Hradílková, Fotografien, Notizen und Briefwechsel zu weiteren Studien des Museums bei. Ganz neu im Museum ist ein großes Gemälde aus dem Jahre 1930.
Mit der Hilfe von 13 Sponsoren konnte Koehlers Gemälde direkt aus Weimar für
das Museum gewonnen werden.
Liebe Themen waren auch die Erinnerung an den einjährigen Aufenthalt des
Malers und Schriftstellers Josef Čapek in Žacléř, die Erneuerung des Kaiserdenkmals von Joseph II. auf dem hiesigen Marktplatz, die Enthüllung neuer Tatsachen über den Konstrukteur des berühmten Eindeckers „Taube“ Igo Etrich,
vor allem aber über deren ersten Piloten Karl Illner und nicht zuletzt auch das
vertiefte Interesse am akademischen Maler Emil Schwantner, der im nahen Königshan/Královec geboren wurde. Die Idee, die Schwantner-Ausstellung mit
der Ausstellung von Werken des führenden tschechischen Gegenwartskeramikers Milan Kout zu verbinden, trug ein Weiteres zum Prestige des erst kurz
vorher eröffneten Museums bei. Wohl auch deshalb widmete Horst Schön, der
Sohn von Erwin Schön, eines nahen Freundes von Schwantner und Mäzen dem
Museum im Jahre 2006 die exzellente Eichenholzplastik „Aufbau“. Der Meister
schuf sie im Jahre 1951 schon in Deutschland, seiner neuen Heimat. Im vergangenen Mai steuerte Horst Schön noch zwei weitere Schwantner-Figuren
bei, die dessen schöpferisches Potenzial belegen. Nächstes Jahr ist in Žacléř
eine neue inspirative Ausstellung mit einem „Hauch von Welt“ geplant. Nach
ihrer Premiere in New York bringt sie die Tochter eines hiesigen weiblichen
Häftlings aus dem zweiten Weltkrieg ins Riesengebirge. Davon nächstes Mal
mehr.
Im Mai 1997 besichtigten wir mit der Redaktion des Veselý výlet die erste
versuchsweise Ausstellung in Žacléř. Damals ahnten wir kaum, wie erfolgreich,
verdienstvoll und belebend sich das neu entstehende Museum sich auf die Mikroregion Žacléř auswirken sollte. Die Eröffnung der ständigen Ausstellung im
Jahre 1999, das Interesse und die Begeisterung der Museumsleute, aber auch
die Unterstützung durch die Stadt und Region sind eine echte Herausforderung
für andere Riesengebirgsorte. Denn das Städtisches Museum Žacléř erfüllt neben seiner grundlegenden Mission, die Geschichte und Traditionen der Region
weiter zu vermitteln, auch die Rolle einer erfolgreichen Galerie, Forschungsstelle, Restaurierungswerkstatt, eines Verlags und eines voll funktionsfähigen
touristischen Informationszentrums. Nicht zuletzt, ja vor allem ist es ein Ort, an
dem sich Menschen treffen und kennen lernen können.
21
PRKENNÝ DŮL - BRETTGRUND
Über dem einst selbstständigen Ort Brettgrund
ragt das Schloss Schatzlar/ Žacléř auf, das der
böhmische König Premysl Otakar II. schon in der
zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Grenzfeste errichten ließ. Deshalb mutet die Siedlung
vom gegenüberliegenden Skihang und auch von
der Landstraße wie der märchenhafte Vorort
eines Schlosses an. Der Schneebach, der aus
der Bergsiedlung Rehorn/Rýchory geflossen
kommt, bot als einzige ergiebigere Wasserquelle
rund um die Stadt Schatzlar/ Žacléř die Möglichkeit zur Gründung von fünf Wassermühlen, eines
Sägewerks, einer Stellmacher- und Seilerwerkstatt sowie einer bereits im 16. Jhd. erbauten
Papierfabrik. An die Mühlentraditionen im Brettgrund erinnert heute nur noch die Pension Zelený
mlýn - Grüne Mühle. Sie ist das Ergebnis eines
Umbaus der einstigen Rosenbergmühle, die als
letzte aller hiesigen Wassermühlen bis in den Januar des Jahres 1947 aushielt. Das heutige Haus
in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hauptskiareal verfügt über solide Unterkünfte und ein nettes
Restaurant. Die Papierfabrik war der älteste aller
Industriebetriebe in dem dazumal äußerst industriellen Schatzlar, die ursprüngliche Fabrik stellte bis zum Ende des 17. Jahrhunderts Papier her. Nach hundertjähriger Unterbrechung wurde sie dann im Jahre 1860 erneut in Betrieb
genommen und mit einer ersten Dampfmaschine ausgerüstet, welche die
Produktion unabhängiger vom unbeständigen Durchfluss des Schneebaches
machte. Nach der Modernisierung des Wasserwerkes wurden die Maschinen
der Papierfabrik von einem Wasserrad mit einem beachtlichen Durchmesser
von 13 Metern angetrieben. In Verbindung mit der Aufwärtsentwicklung der
Steinkohlengruben in Schatzlar und Lampersdorf/ Lampertice gründete man
im Jahre 1989 bei der Papierfabrik auch ein kleines Elektrizitätswerk, das
Kohlenstaub verheizte. In der Fabrik stellte man feines Packpapier und filzbeschichtete Dachpappe her. Nach 1938 wurde der Betrieb vom Großdeutschen
Reich aus strategischen Gründen auf die Produktion von Juta-Ersatz umgestellt, da die Einfuhr von echtem Jutehanf aus dem britischen Indien gestoppt
war. Die Fabrik blieb auch noch ein paar Jahre nach Kriegsende in Betrieb,
1955 wurde das größte Gebäude an der tiefstgelegenen Stelle des Brettgrunds
dann endgültig abgerissen. Dazumal war der Brettgrund bereits Ortsteil von
Schatzlar. So erinnern an das Papierwerk nur noch zwei große, direkt neben
der Straße ins Ufer des einstigen Mühlbaches eingelassene Mühlsteine - wohl
als Angedenken an die einstige hiesige Industrialisierung.
Nach der Zwangsaussiedlung der alteingesessenen Bevölkerung verfiel
mehr als die Hälfte der ursprünglichen 54 Häuser im Brettgrund, genauer gesagt, 28 Subjekte mit Konskriptionsnummer. Die Einwohnerzahl sank von 250
auf 118. An das typische Schicksal eines Sudetendorfes erinnern bis heute
noch die sich im Putz abzeichnenden Aufschriften aus unverwüstlichen Anilinfarben. Am einstigen Gasthof Nr. 11 zeichnet sich die kaum noch erkennbare Aufschrift „Gasthaus“ ab und am Einfamilienhaus Nr. 13 der Name „Unser
Heim“. In den letzten Jahren verändert sich das Bild des Ortsteils Prkenní Důl
allerdings. Auf verödet liegenden Baugrundstücken, in Baulücken und sogar
auf früher nicht bebautem Grundstücken schossen wohl an die zwanzig kleiner
Ferienhäuschen für vorübergehende Bewohner aus dem Boden. So lebt der
Ort wenigstens an den Feiertagen und zur Urlaubszeit im Winter und im Sommer auf. Auch das Bild des einstigen Dorfangers mit Kapelle aus dem Jahre
1843 und Glockenstuhl auf dem interessanten, neu mit Holzschindel gedeckten Zwiebelturm hat sich verbessert. Der Kleinbau ist seit 1974 geschütztes
Kulturdenkmal. Noch vorher verschwanden allerdings ringsum den Dorfanger
fünf Landwirtschaftsgebäude von ursprünglicher volkstümlicher Architektur.
Das auffällige Gasthaus samt Pension „U Kapličky“ hingegen erfuhr vor fünf
Jahren eine gelungene Renovierung. Das Restaurant mit interessantem Ambiente und Billardtisch als Augenfang ist zum beliebten Stelldichein von Skifahrern, Touristen und Radwanderern geworden. Der Dachstuhl des alten Hauses
mit seinen gewölbten Gängen wurde im Jahre 1923 durch eine interessant
gestaltete Sattelgaube aufgeteilt, zum gleichen Zeitpunkt baute der damalige
Inhaber Stefan Kuhn einen großen Nebensaal an, der zu Tanzvergnügen, Theatervorstellungen und Gemeindeversammlungen diente.
Mittelpunkt allen Geschehens im Brettgrund sind die beiden Skiareale. Das
größere von beiden „Prkenný Důl“ liegt zu Füßen des Schlossberges, an den
nordöstlichen Hängen des Rehorngebirges/ Rýchory. Die Abfahrtspisten mit
künstlicher Beschneiung ermöglichen insgesamt sieben verschiedene Abfahrtsvarianten, sie werden von einem 2100 m und einem 500m langen Skilift
sowie von zwei kürzeren Kinderskiliften bedient. Pro Stunde können so insgesamt 3000 Skifahrer befördert werden. Der geräumige und gebührenfreie
Parkplatz befindet sich gleich zwischen Hauptstraße und unterer Skiliftstation,
im Skiareal gibt es Restaurants und Bistros. Nur ein Stück vom Dorfanger entfernt breitet sich das Skiareal Bret - ein ausgesprochener Familienskipark aus.
Hier gibt es einen 500 m und einen 300 m langen Skilift sowie einen kurzen
Seillift für blutige Anfänger oder kleine Kinder. Die Zum abendlichen Skispaß
zwischen 18.30 und 21.30 Uhr erstahlt die Hauptpiste im Flutlicht. Auch einen kleinen Gasthof und ein Bistro gibt es hier. Ich hatte immer geglaubt, das
Skiareal habe seinen Namen vom Ort Brettgrund bekommen, erst dann erfuhr
ich von Herrn Bret, dem Begründer des Skiareals. Das alljährlich im Mai stattfindende „Symposium Prkenný Důl“ für Bildhauer, die ihre Werke mit der Motorsäge schaffen, hat allerdings mit Holz zu tun. In den vier Jahrgängen haben
mindestens 10 „Bildsäger“ Figuren und bildnerische Szenen geschaffen, von
denen einige auch im Areal blieben. Deshalb säumen die Bahn des Seilliftes
die Statuen eines Indianers, einer Madonna, des Rübezahl oder eine Statuengruppe mit Froschmännchen. Eine Tafel mit den Fotografien von vergangenen
Jahrgängen des Symposiums zeugen von der Vielfalt der mittels Motorsäge aus
rohen Baumstämmen hergestellten Kunstwerke. Im Sommer wandelt sich das
Skiareal zur Freizeitstätte, wo man sich gern zum geselligen Beisammensein
und zum alltäglichen Grillen einfindet. Hier kehren auch gern Radwanderer ein,
zum Beispiel diejenigen, die hier auf dem Weg von der zugänglich gemachten
Militärfestung Stachelberg aus dem Jahre 1938 vorbeikommen. Eine andere
Route führt von der oberen Station der Skilifte von Prkenný Důl auf der Winterroute über die Weiselthäuser/ Sněžné domky hinauf zum Rehorn/ Rýchory,
wo sie beim Rehornkreuz/ Rýchorský kříž auf den Riesengebirgsskiweg trifft.
Dieser führt vom Schatzlarer Schloss über den gesamten Riesengebirgskamm
bis nach Harrachov. Sehr beliebt ist auch ein Abstecher nach Albeřice und die
Tour nach Malá Úpa, samt einigen Rasten in gemütlichen Berggasthöfen.
Städtisches Museum und Informationszentrum Žacléř, Rýchorské
náměstí Nr. 10, 542 01 Žacléř, Tel. 499 739 225, www.zacler.cz, E-Mail:
muzeum@zacler.cz. Täglich, außer montags von 10 bis 16 Uhr geöffnet.
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DIE WALDBAUDE/ LESNÍ BOUDA WIRD SCHON
ZWÖLF JAHRE LANG VON EINER FRAU GELEITET
Die „Waldbaude“, eine der bekanntesten Bergbauden überhaupt, gehört zwar
zur Gemeinde Černý Důl, aber was ihre Zugänglichkeit und ihre Aktivitäten betrifft, hat sie es näher zu Pec pod Sněžkou. Von der oberen Liftstation der Piste
Zahrádky sind es in Luftlinie gerade mal 400 Meter hierher und die Ortsgrenze
befindet sich direkt unter den Fenstern. Die Waldbaude, tsch. Lesní bouda, ist
eine Einsiedelei in einer Höhe von 1104 Metern, an der sich jedoch wichtige, in
fünf Richtungen führende Wander-, Radwander- und Skiwanderwege kreuzen.
Der Hauptweg führt über den Gipfel des Fuchsberges/ Liščí hora zu den höchsten Riesengebirgskämmen hinauf, in entgegen gesetzter Richtung gelangt man
von hier aus bequem zu Fuß, bzw. mit dem MTB oder auf Skiern zum Světlá
und Černá hora. Anderen Wege führen zu den Ortschaften Pec, Černý Důl und
Dolní Dvůr hinab. Auf dem mächtigen Ausläufer des Fuchsbergkammes bildete
sich eine in den Bergen sehr seltene ebene Fläche, die von den einstigen Holzknechten zur Gründung zweier kleiner Wiesenenklaven genutzt wurde. Auf jeder
Seite stand je eine Hütte und beide wurden Dumlichbaude genannt. Die untere
ist schon lange verschwunden, die obere mauserte sich vor hundert Jahren zum
Berggasthof mit Fremdenzimmern und genauso das ist sie auch heute noch.
Ab Anfang des 19. Jahrhunderts wurde dieser Ort vor allem von der RennerFamilie geprägt, die sich u.a. auch um die Gründung der Gastwirtschaft verdient
machten und das Haus noch vor dem 1. Weltkrieg auf den neuen Namen „Waldbaude“ tauften. Bis kurz nach 1945 gab es hier noch einen Bauernhof. Danach
blieb das Objekt mit seinen schon seltenen herkömmlichen Innenräumen mit
gezimmerten Wänden, kleinen Fenstern und Kachelofen für vierzig lange Jahre
nur der Betriebserholung vorbehalten und deshalb Vorüberkommenden verschlossen. Erst im Jahre 1992 feierte sie Comeback als Berggasthof mit freiem
Unterkunftsangebot.
Seit 1996 wird die Waldbaude von Markéta Kreiplová betrieben - einer der
wenigen „Baudlerinnen“ im Riesengebirge. Früher war sie jahrelang als Sport-
lehrerin mit ihren Klassen zu Skilehrgängen hier her gekommen, die Romantik
der einsamen Baude mit weiten Blicken ins Land trug sicher zu ihrer mit Freunden getroffenen Entscheidung bei, gerade die Waldbaude zu erwerben. Zuerst
ging sie für ein Jahr aus der Stadt in die Berge, um das Geschäft gut einzuführen,
danach wollte sie in die Schule zurückgehen. Wie in vielen ähnlichen Fällen auch
erwies sich dieses Vorhaben als ziemlich naiv, aber im Unterschied zu anderen
Baudlern gab Markéta Kreiplová nicht auf und blieb auf den Kämmen des Riesengebirges wohnen. Sie lernte, mit dem Motorschlitten und der Schneeraupe
umzugehen, alle Maschinen und Einrichtungen der Bergbaude zu reparieren
und brachte das lange Jahre vernachlässigte Haus langsam wieder in Schuss.
Die Baude bekam neue Strom-, Wasser-, Gas- und Heizungsleitungen, das Abwasser wird in der Kläranlage in Pec geklärt. Als es ihr nach drei Jahren gelang,
einen Teil der Arbeiten Mitarbeitern aufzutragen, entschloss sie sich, die umliegenden Bergwiesen in Schuss zu bringen. Zuerst war es nötig, den verfallenen
Wirtschaftshof zu reparieren. Die Bewirtschaftung der drei Hektar Wiesenland
war zu anfangs einer einzigen Ziege vorbehalten, heute weidet hier eine Herde
von 24 Tieren. Rinder weiden hier nur von Mai bis Oktober, nur die Ziegen und
Schafe, ein Hund und die Katzen bleiben im Winter hier. Von dem halbzahmen
Reh Ruschenka ganz zu schweigen, das hier schon drei Kitze großgezogen hat.
Durch das Weiden und Mähen erblühen die Wiesen in voller Pracht und so bietet
sich den vorbeikommenden Wanderern ein Bild, wie es früher in den Bergen
gang und gäbe war. Erst nach vier, fünf Jahren akzeptierten die Baudler ringsum, dass sich die „Baudlerin“ bewährt hatte und nahmen sie endlich unter sich
auf. Markéta Kreiplová initiierte später mit weiteren drei Nachbarn das Projekt
„Rübezahls Königreich“, das, nachdem es von den Orten im Ostriesengebirge
aufgegriffen wurde, zum beliebten Wanderspiel mit dem „Rübezahl-Geleitbrief“
geworden ist. Auch das Treffen von Gästen und Nachbarn bei der Waldbaude am
ersten Augustwochenende mit Livemusik und mit guten Speisen und Getränken
ist schon zur Tradition geworden.
Die Waldbaude bietet Unterkunft in Zimmern touristischen Typs, bis hin zu
Apartments mit kompletter Ausstattung. Der Berggasthof mit ganztätigem und
nahezu ganzjährigem Betrieb wird gern von Ski-, Rad und Fußwanderern aufgesucht, Abfahrtsläufer wiederum fahren bequem von der oberen Seilbahnstation
Hnědý Vrch ab, um anschließend über Zahrádky zum Skiareal zurückzukehren.
Die gleiche Tour unter Benutzung der Seilbahn ist auch im Sommer möglich.
Sommers können die untergebrachten Gäste auch mit dem eigenen Pkw anfahren, von Dolní Dvůr verkehrt sogar ein Bus für Senioren oder Schulkinder,
die an Freiluftschulen teilnehmen, bis zur Waldbaude. Im Sommer steht bei der
Baude ein Swimmingpool und im Winter ein Wirbelbad für fünf Personen unter
einer verschneiten Fichte zur Verfügung. Dann wandelt sich der Volleyballplatz
zur höchstgelegenen Eisfläche von ganz Tschechien. Nur Frau „Baudlerin“ weiß
nach 12 Jahren auf der Waldbaude, dass sie als Prager Sportlehrerin weit mehr
vom Riesengebirge hatte, als nun, als ihre ständige Bewohnerin...
Lesní Bouda an der Ortsgrenze von Pec pod Sněžkou und Černý Důl Nr.
187, PLZ 543 44, Inhaberin Markéta Kreiplová, Tel., Fax: 00420 499 896
343, Tel. 602 148 099, E-Mail: info@lesnibouda.cz, www.lesnibouda.cz, günstige Preise, Verständigung auch auf Deutsch möglich.
Schutzmarke
Saisonzeitschrift Veselý výlet, Temný Důl Nr. 46, 542 26 Horní Maršov, Tel. 00420 499 874 298, Fax 499 874 221, e-Mail: info@veselyvylet.cz,
www.veselyvylet.cz, Herausgeber/Redakteur: Miloslav und Pavel Klimeš, sprachliche Bearbeitung: Věra Pokorná, Jarmila Klimešová, graphische Gestaltung: Květa Krhánková, Illustrationen: Květa Krhánková, Zdeněk Petira, Stanislav Špelda, Fotografien: Miloslav Klimeš, Pavel Klimeš, Ctibor Košťál und
Herausgeberarchiv, Satz: Tisk OFSET a.s. Úpice, Tel. 499 881 171, Druck: Garamon s.r.o. Hradec Králové Tel. 495 217 101, deutsche Übersetzung:
Hans-J. Warsow, polnische Übersetzung: Andrzej Magala, Redaktionsschluss: 21. 12. 2007, Auflage: 55.000 Stück, davon 26.000 Stück in tschechischer, 23.000 in deutscher und 6.000 in polnischer Sprachversion. Wenn Sie die nächste Ausgabe des Veselý výlet (nächste Ausgabe: 30/ Sommer
2008) per Post zugeschickt haben möchten, schicken Sie bitte zusammen mit Ihrer Adresse 40 CZK, falls sie in der Tschechischen Republik leben, oder
190 CZK, wenn Sie im Ausland leben, oder bestellen Sie sich die Zeitschrift persönlich im Informationszentrum des Veselý výlet in Temný Důl oder in Pec
pod Sněžkou.
Alle Autorenrechte vorbehalten!
WIR EMPFEHLEN
BEWÄHRTE DIENSTLEISTUNGEN
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Pension U Hlaváčů
Diese Dominante des Marktplatzes in Horní Maršov ist ein historisches Haus, das sich Berthold
Aichelburg im Jahre 1855 als Sitz des Kreisgerichts hatte erbauen lassen. Heute befindet sich
hier die Pension U Hlaváčů mit vorzüglicher Unterkunft inkl. Frühstück in Zweibettzimmern mit
Bad und Zubettungsmöglichkeit. Im Gesellschaftsraum befinden sich eine kleine Bar und ein
Fernseher. Zum Objekt gehört auch ein Innenschwimmbecken mit ganzjährigem Betrieb. Geparkt wird auf einem geschlossenen Innenhof bei der Pension. Im Erdgeschoss befindet sich
neben einer Selbstbedienung auch das Spezialgeschäft Cash and Carry Pilsner Urquell mit
dem gesamten Sortiment der Pilsner Brauerei, einschließlich Radegast und Kozel (Bock). Von
hier aus wird das Fass- und Flaschen- und Dosenbier ins ganze Ostriesengebirge distribuiert.
Das Geschäft ist täglich von 8 - 12 und 12.30 -16 Uhr geöffnet, samstags von 8 bis 11 Uhr.
Pension und Selbstbedienungsgeschäft U Hlaváčů, Horní Maršov, Bertholdovo náměstí
68, PLZ 68 542, Tel.: 00420 499 874 112, E-Mail: hlavac@iol.cz, Verständigung auch auf
Deutsch möglich.
Villa Eden
Dieses musterhaft renovierte traditionelle Gebirgshaus steht nur ein paar Schritte vom
Zentrum der Bergstadt Pec pod Sněžkou entfernt. Hier kann man sich gut eingerichtete
und verschieden große Appartements mieten. Sie verfügen über einen, zwei oder drei
Räume mit Bad, Sat-Fernseher und Kochnische mit Kocher, Mikrowelle, Wasserkocher,
Geschirr und Kühlschrank. Wer nicht kochen möchte, bestellt sich ein Frühstück im Apartment und geht zum Abendessen in eines der nahen Restaurants. Hand-, Geschirrtücher
und Bettzeug sind Teil der Ausstattung. Im Sommer parken die Pkws direkt am Haus, im
Winter meistens auf dem eigenen, oder dem öffentlichen Parkplatz U kapličky. Auch das
Parken ist im Unterkunftspreis inbegriffen. Eine neue Leistung ist die Beförderung zum
Skiareal. Man kann aber auch den Skibus benutzen, der nur ein Stück vom Haus entfernt
hält, zurück geht es dann per Ski. Direkt bei Villa Eden beginnt der kürzeste und schönste,
nämlich der grün markierte Weg zur Schneekoppe. Im Sommer kann man auf der Außenterrasse mit Gartengrill verweilen.
Vila Eden, Pec pod Sněžkou, PLZ 542 21, Inhaberin Jana Hanzalová, Tel.
00420 602 167 447, Tel. 724 277 270, E-Mail: vilaeden@seznam.cz, www.vilaeden.
cz, Sie können sich auch in Englisch und schriftlich in Deutsch verständigen.
Ökozentrum SEVER
Schon dreizehn Jahre lang ist in Horní Maršov das Zentrum für Umwelterziehung und Umweltethik Rýchory SEVER aktiv. Der Hauptsitz der nichtstaatlichen gemeinnützigen Gesellschaft
nimmt einen Teil des Gebäudes der neuen Grundschule ein. Hier finden ganzjährig Aufenthaltsprogramme für Grundschulschüler, Fach- und Hochschulstudenten und Gymnasiasten,
aber auch für Lehrkräfte und sonstige Interessenten an der Umwelterziehung statt. Riesengebirgsexkursionen, Teamwork-Aktivitäten, Naturbeobachtungen unter freiem Himmel stehen
ebenso auf dem Programm, wie künstlerische Workshops, Diskussionen, Simulationsspiele,
usw. Zur Verfügung stehen ein Gesellschaftsraum, eine kleine Küche, Bücherei und Videothek, auch für die ganztägige Verpflegung ist gesorgt, die Unterkunftskapazität beträgt 30
Betten. Man kann sich hier auch auf Englisch und Deutsch verständigen. Zum Ökozentrum
SEVER gehört aber auch die ehemalige Pfarre in Horní Maršov, in dem das Projekt DOTEK
(Berührung) – Haus zur Wiederbelebung von Traditionen, Ökologie und Kultur realisiert wird.
Hier finden künstlerische und handwerkliche Workshops, gesellschaftliche Veranstaltungen,
Konzerte und Festivals alternativer Musik statt, man demonstriert alte Berglandwirtschaft und
betreibt ähnliche Aktivitäten. SEVER organisiert auch Sommerferienlager und Zirkel mit Umwelterziehungscharakter.
Ökozentrum SEVER, Horní Maršov 89, PLZ 542 26, Tel. und Fax: 00420 499 874 280,
E-Mail: sever@ekologickavychova.cz, http://www.sever.ekologickavychova.cz
Damit Sie sich ein bild machen können, stellen wir ihnen ein paar der öffentlich zugänglichen, im Rahmen des Projekts DOTEK gebotenen Veranstaltungen vor, an denen sie sich in der
ehemaligen Pfarre oder im Ökozentrum SEVER in Horní Maršov beteiligen können. Nähere Informationen über die konkreten Veranstaltungsorte erfährt man auf den Webseiten von SEVER
oder unter dem Telefonanschluss 739 203 208 (Katarína Gregorová) oder per E-Mail: sever-dotek@ekologickavychova.cz. Zur Teilnahme an Handwerksworkshops oder Seminaren ist eine
Voranmeldung nötig!
SONNENSCHULE IM INDISCHEN HIMALAYA - Vortrag am 18. 1., 18.30 Uhr. FASCHING - Faschingsumzug und Kinderkarneval, Samstag, den 2. 2. ab 15 Uhr ab der Pfarre in Horní Maršov.
HORAL II. - Seminar für Kleintierhalter und Landwirte über die Möglichkeiten zu einer umweltfreundlichen Landwirtschaft, Informationen zur Inanspruchnahme von Zuschüssen am Freitag, dem
15. 2., von 14 bis 17 Uhr im Ökozentrum SEVER (in Kooperation mit der Landwirtschaftsagentur Trutnov und der KRNAP-Verwaltung). EIERDRAHTSCHMUCK UND HERSTELLUNG VON
DRAHTSCHMUCK - handwerklicher Workshop 1. 3. (10.00-16.00). KRKONOŠE - ORIGINALPRODUKT - Fachseminar für auf dem Nationalpark tätige Unternehmer und Einwohner am 11. 4.
(14.00-17.00) in der ehemaligen Pfarre in Horní Maršov. MACRAMÉ - handwerklicher Workshop am Samstag, dem 5. 4. (10.00-17.00). RIESENGEBIRGSJAHRMARKT AUS ANLASS DER
FEIERN ZUM „TAG DER ERDE“, Samstag, den 26. 4. (14.00-18.00) - Demonstration und Verkauf von regionalen Produkten, die im Riesengebirge Tradition haben. Demonstrationsbeispiele
mit der Möglichkeit, Handwerke praktisch auszuprobieren, die Jahrhunderte lang Lebenserwerb der hiesigen Einwohner waren. Live-Musik, Theaterauftritte und weiteres Begleitprogramm.
HANDGESCHÖPFTES PAPIER - handwerklicher Workshop 3. 5. (10.00-16.00). HÄUSLICHE MILCHVERARBEITUNG - praktisches Seminar (für Tierhalter und Unternehmer) am Freitag,
dem 16. 5. (9.00-17.00). KRÄUTERSCHULE - Seminar und praktischer Workshop am Samstag, dem 7.6. (10.00-16.00). Praktischer Kurs über die Verwendung von Heil- und Aromapflanzen
auf untraditionelle Weise. Dabei lernt man die Kräuter nicht nur kennen, auszusäen und zu verarbeiten, man kann sie auch kosten. MUSIK- UND THEATERFESTIVAL „DOTEKY“ am Samstag,
dem 21. 6. (13.00-22.00) auf dem Gelände der ehemaligen Pfarre in Horní Maršov.
MALÁ ÚPA
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Úpa ein paar Minuten nach Ausrufung der Erweiterung des Schengenraums
Dáda Fajtlová dazu aufforderten, das Schild der polnischen Grenzwacht von
der Wand der Zollstelle abzunehmen. Danach erhellten keine Signalraketen,
sondern ein ordentliches Feuerwerk den nächtlichen Himmel. Eine Stunde
nach Mitternacht füllte sich der nächstgelegene Gasthof Pomezní bouda (mit
gemütlichem und interessantem Inneren!) mit Gästen und nach einem feierlichen Toast konnte man bei Live-Musik das Tanzbein schwingen oder sich
auch nur unterhalten. Ermutigend war der Umstand, dass sich viele der polnischen und tschechischen Teilnehmer an diesem ungezwungenen Treffen
schon von früheren Aktionen her kannten. Das wäre ein paar Jahre früher
kaum möglich gewesen.
Vor achtzig Jahren versuchten Unternehmer aus Ober-Kleinaupa, die Umbenennung des Bergdorfes in Grenzbauden nach der höchstgelegenen Siedlung
direkt an der Staatsgrenze durchzusetzen. Dies sollte bei den Besuchern die
Einzigartigkeit der Lage dieses Luftkurortes betonen. Der Vorschlag hatte keinen Erfolg. Am 20. Dezember 2007, genau um Mitternacht, hat der Ort Malá
Úpa seine markanteste Dienstleistung eingebüßt. Die Grenzzollstelle auf Pomezní boudy - Przełęcz Okraji machte dicht - fortan gibt es keine Grenzkontrollen mehr! Ein denkwürdiges Haus bleibt es aber auch weiterhin - schon
der blutigen Ereignisse im September 1938 und im Mai 1945 wegen. Die
Gemeinde Malá Úpa forderte das Amt zur Vertretung des Staates in Vermögenssachen zur Überführung des Gebäudes in den Besitz der Gemeinde auf.
Sie hätte das letzte Gebäude auf tschechischer Seite in einer Meereshöhe
von 1050 Metern gern als Sitz des Gemeindeamts und als Post- und Polizeidienststelle sowie als Leitstelle der hiesigen Feuerwehr verwendet. Dadurch
würde sich der öffentliche Dienst an einem Ort, den Graf Berthold Aichelburg, der Besitzer der hiesigen Herrschaft schon im Jahre 1841 als Zollamt
auserwählt hatte, um ein Weiteres verlängern.
Ohne uns abgesprochen zu haben, trafen wir uns am 20. Dezember vor
Mitternacht mit Freunden im Gebäude der Zollwacht auf den Grenzbauden.
Stanislav Ondráček, der im Jahre 1952 wegen des Delikts, sich der Grenze
bei der Riesenbaude genähert zu haben, eine Woche im polnischen Knast
saß (S. 5), Antonín Tichý, den man noch im Jahr 1996 an der Grenze verfolgt
hatte (S. 6) und vor allem die Einwohnerin von Malá Úpa Drahomíra Fajtlová,
die sich außerordentlich für die Eröffnung der Grenze einsetzte und schon in
den siebziger Jahren Kontakte und freundschaftliche Bande mit den polnischen Demokraten angeknüpfte und die dafür auch ein paar Monate in einem
kommunistischen Gefängnis aufgebrummt bekam (S. 5) - alle ließen sich mit
großer Genugtuung einen letzten Stempel in den Pass drücken. Kurz vor Mitternacht drängten sich am Grenzübergang, der gerade zu existieren aufhörte,
an die zweihundert Menschen von der polnischen und tschechischen Seite
der Berge. Es war eine nette Geste, als die Bürgermeister beider benachbarter Gemeinden Mirosław Górecki aus Kowary und Lubomír Mocl aus Malá
Länderverbindende Hörnerschlitten
Spätestens im Jahre 1815 kam man in Kleinaupa auf die Idee, von Holzfällern
verwendete Hörnerschlitten zur Förderung des Fremdenverkehrs einzusetzen. Damals begannen die Bergler damit, außer Holz, Heu und sonstigen
Produkten auch gut betuchte Touristen von den Grenzbauden nach Schmiedeberg/ Kowary zu befördern. Zur Kurzweil der Besucher der touristisch früher erschlossenen Nordflanke des Riesengebirges veranstaltete man Pferdeschlittenfahrten durch die verschneite Landschaft bis zur Hübnerbaude,
nach einem ausgelassenen Tanzvergnügen mit Musikkapelle, ausgesuchten
Speisen und besten ungarischen Weinen erlebten die Gäste dann die erste
„Adrenalin-Attraktion“ des Riesengebirges. Auf einem vereisten Weg ging es
mit einem zwischen den Hörnern stehenden Holzfäller in Schussfahrt ganze neun Kilometer nach Schmiedeberg hinunter. Erst in der zweiten Hälfte
des 19. Jahrhunderts erlebten der gleichen Attraktion wegen auch weitere Kammbauden einen ungeahnten Aufschwung, vor allem die Peter- und
Spindlerbaude wurden durch ihre Schlittenbahnen berühmt, die sowohl an
der Süd- als auch an der Nordseite hinunterführten. Die Behörden erteilten
den Holzfällern damals nahezu viertausend Lizenzen, die sie zum Betreiben
von touristischen Schlittenfahrten berechtigten. Auf den Grenzbauden kamen
die Schlittenfahrten mit Klienten wegen des geringeren Interesses an Aufenthalten in Schmiedeberg und Nieder Kleinaupa im 20. Jahrhundert nach und
nach zum Erliegen. Nach der Zwangsaussiedlung der hiesigen Alteingesessenen in den Jahren 1945 und 1946 wurden die Hörnerschlitten nur noch
von den hier belassenen 14 Familien Bönsch, Braun, Häring, Hofer, Hübner,
Kirchner, Mohorn, Patzelt, Ruse und Sagasser verwendet. Von den Neusiedlern erleichterten sich nur die Förster das Leben in den Bergen, indem sie
die Schlitten zu Heutransporten zu den Futterkrippen oder zur Versorgung
der Berghütten im Winter benutzten. Ein paar zig Hörnerschlitten wurden auf
amtliche Anweisung hin an eine zentrale Stelle geschafft und als sich die in
ihre Verwendung gesetzten Erwartungen nicht erfüllten, wurden die meistens
einfach verfeuert.
Der Förster Josef Tylš hingegen hätte sich seine Arbeit zwischen den Gipfeln der Schneekoppe und dem Berg Červený vrch ohne diese Hörnerschlitten kaum vorstellen können. Da er die Futterkrippen und vor allem ein Wintergehege mit vierzig Stück Rotwild zu versorgen hatte, musste er tagein tagaus
pralle Heuballen und sonstiges Futter heranschaffen. Als er dann in Rente
ging, bot sich ihm Gelegenheit, auch die lange unzugängliche Nordflanke
der Berge kennen zu lernen. Heute ist er ein großer Kenner der polnischen
Seite des Riesengebirges. Da er von den einstigen lustigen Schlittenfahrten
von den Grenzbauden nach Schmiedeberg wusste, machte er sich auf die
Suche nach der einstigen Schlittenbahn. Aufgrund seiner Beobachtungen
der Schneeverhältnisse und des Gefälles der Waldwege gelangte er zum
Schluss, dass die Schlitten vom Grenzübergang aus auf dem heutigen gelben Wanderweg hinab fuhren, der die Gebirgsstrasse kopiert und auch ein
paar mal überquert, und anschließend unter dem Gipfel Sulice entlang zum
Pass Kowarské sedlo und auf dem Weg „Hladová cesta“ nach Podgórze führt.
Im Jahre 2000 entschloss sich Josef Tylš, eine Fahrt auf der Strecke seiner
Vorläufer auszuprobieren. Er lud dazu seine beiden Försterkollegen, den Großen und Kleinen Radek und auch Libor Hampel ein, dessen Vater, Großvater,
Urgroßvater und wohl auch noch älteren Vorfahren sich mit Holztransporten
auf Hörnerschlitten befassten. Am Grenzübergang fertigte man sie samt ihrer
historischen Schlitten ab und als erste Fahrgäste setzten sich die Redaktionsmitglieder der Zeitschrift Krkonoše und deren Ehepartner und Bekannten
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auf die prallen Heusäcke. Der Autoverkehr und die gestreute Straße ermöglichten es nicht, die gesamte Strecke zu kopieren, aber eine sechs Kilometer
lange Abfahrt mit einem Höhenunterschied von 550 Metern gelang.
Bei seinen weiteren Nachforschungen machte er im Tal Jelenia Struga die
Bekanntschaft von Wojciech Jabłoński von der Wallonischen Sudetengesellschaft, die sich für die Renaissance der Hörnerschlittenfahrten begeistert.
Von Josef lieh er sich ein Exemplar aus und nach langem Suchen fand er
im polnischen Norden einen willigen Hersteller. So gaben sich am 3. März
2001 zehn Besatzungen auf den Grenzbauden ein Stelldichein zur „Fahrt des
21. Jahrhunderts“. Dank der Hörnerschlittenfahrten lernten sich die Ortsbürgermeister, die Hauptmänner der polnischen Grenz- und auch Bergwacht,
die Mitglieder der Wallonischen Gesellschaft, Förster, Journalisten und der
bärtige Sekretär der Aichelburg-Gesellschaft Milan Vích in Vertretung des Rübezahl näher kennen. Die tschechischen Teilnehmer wiederum lernten zum
ersten Mal die sprichwörtliche polnische Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit
kennen. Im Jahre 2002 zeigte es sich, wie nachteilig fest vereinbarte Termine
sein können. Wegen der schlechten Schneebedingungen wäre ein gleitender
Termin angebrachter gewesen. Nach dem „trockenen“ Jahrgang von 2002
klappte dann am 1. März 2003 eine Abfahrt auf der tschechischen Seite nach
Spálený Mlýn. Auf dem Rückweg lud der Bürgermeister die Schlittenfahrer
ins Gasthaus Krakonoš mit dem interessantesten Interieur in Malá Úpa ein,
mit einer hundertjährigen Sammlung bemalter Riesengebirgsmöbeln, Türen
und Balken. Im März 2006 lag wieder so tiefer Schnee, dass die zwanzig
Schlitten nicht die weiche Spur von der Baude Jelenka runterfahren konnten,
deshalb fuhr man am nächsten Tag auf einer präparierten Bahn nach Kowary.
Im vergangenen Jahr nahmen bereits sechzig Besatzungen mit dreißig Hörnerschlitten an der von beiden Gemeinden und von der Europäischen Union
mitfinanzierten Schlittenfahrt teil, wobei man die Schlitten noch einmal vom
oberen Ortteil von Kowary zum Start auf Pomezní boudy hinaufzog. In diesem Jahr soll die Schlittenfahrt am 8. März stattfinden und wenn gutes Wetter
herrscht, treffen sich in der Früh wieder gute Bekannte von beiden Seiten des
Riesengebirges.
Historische Ereignisse auf den Grenzbauden
1602 - der Granitgrenzstein am Weg über die Grenze mit eingemeißeltem
Wappen des Adelsgeschlechts der Schaffgotschs auf seiner nördlichen
und mit dem österreichischen Adler auf seiner südlichen Seite wird gesetzt,
1748 - die Landesgrenze wird zur Staatsgrenze des österreichischen Kaiserreichs, 1841 - am 1. November hält im neuen Zollgebäude Nr. 39 die Zollund Finanzbehörde Einzug, 1854 - am 1. Januar ziehen auch preußische
Zollbeamte ein, 1866 - Trennung des österreichischen und preußischen
Grenzzollamts, 1913 - das Zollgebäude wird vom Staat gekauft, 1922 - am
3. September findet hier ein deutsch-tschechisches Arbeitertreffen statt,
1923 - am 18. August wird die neue deutsche Grenzzollstelle eröffnet, 1924
- am 1. Juli wird der Grenzübergang für Automobile eröffnet, 1938 - am 20.
September wird das Grenzzollamt von Deutschen überfallen und niedergebrannt, dabei wird Wachtmeister Eduard Šiman ermordet, 1938 - am 8. Oktober marschiert die deutsche Wehrmacht ein, 1945 - am 9. Mai marschiert
die Rote Armee ein, 1945 - am 28. Mai werden sieben Kleinaupaer Bürger
deutscher Herkunft bei der Ruine des niedergebrannten Grenzzollhauses
von einer„Revolutionsgarde“ hingerichtet, 1963 wird der Grenzübergang für
Inhaber sog. „Touristischer Passierscheine“ und später für Bürger sozialistischer Staatsbürger überhaupt eröffnet, 1964 - am 4. Januar wird das neue
gemeinsame polnisch-tschechische Grenzzollgebäude Nr. 100 eröffnet.
1968 - am 21. August kommt es nach der Besetzung der Tschechoslowakei
durch die Truppen des Warschauer Pakts zur Einschränkung des Grenzverkehrs, 1981 - am 15. Dezember wird der Grenzübergang nach Ausrufung
des Kriegszustands in Polen geschlossen, 1990 - am 2. September öffnet
der damalige tschechoslowakische Präsident Václav Havel demonstrativ die
Grenzschranke, 1991 - am 1. Mai wird er als touristischer Grenzübergang für
Fuß- und Radwanderer geöffnet, 1994 - am 1. Juli wird der Grenzübergang
für den Pkw-Verkehr geöffnet, 2004 - am 1. Mai werden im Rahmen des
EU-Beitritts die Zollkontrollen aufgehoben, 2007 - am 21. Dezember: völlige
Aufhebung der Grenzkontrollen aufgrund des Beitritts zum Schengenraum,
Schließung des Grenz zollamts.
Winter in Malá Úpa
Im Skiareal „U kostela“ gibt es etwas Neues - das „Kleinaupaer Meeresauge“, wie ein Staubecken mit 2127 m3 Wasser liebevoll von den hiesigen
Einwohnern genannt wird. Solch eine Wassermenge ist nötig, um die hiesigen Pisten zu beschneien, was auch noch vor Beginn der diesjährigen
Saison gelungen ist. Gut eingeführt ist das nette Bistro „U báby a dědka“
unterhalb der unteren Station der Skilifte. Es ist den ganzen Winter über,
von 9 Uhr morgens bis zum Ende des abendlichen Skifahrens um 21 Uhr
abends geöffnet. Bis zum 24. März verkehrt ein Skibus zwischen Pomezní
boudy und dem Skiareal. Anfänger und Kinder sei nur ein Stück von Pomezní Boudy der solide Übungshang mit Skilift Hýbnerka anempfohlen,
der sich genau an der Stelle befindet, wo früher die berühmte Hübnerbaude stand. Am gleichen Hang nimmt die fünf Kilometer lange Skirundroute
Haida ihren Anfang, die von der KRNAP-Verwaltung gepflegt wird. Die
Forstarbeiter haben den vom Orkantief Kyrill im vergangenen Januar verursachten Windbruch aufgearbeitet und die Wege bereinigt, dass sie wieder
als bequemes Skigelände sowohl für den klassischen Skilauf, als auch
fürs Skating dienen können Gleich hinter der Grenze beginnen auf der polnischen Seite gut präparierte touristische Skiwege. Eine Alternative zum
Skifahren ist vor allem das Sportzentrum High 1050 direkt auf den Grenzbauden/ Pomezní Boudy. Das Sportzentrum bietet Interessenten perfekte
Möglichkeiten, Ricochet, Tennis, Fußball und Fußballtennis, Volley- und
Basketball zu spielen oder ein modernes Bodybuilding-Center, Sauna
oder Whirlbäder besuchen. Wir empfehlen jedoch, sich diese Sport- und
Freizeitaktivitäten im Voraus in der Pomezní bouda zu reservieren.
In Zusammenarbeit der Stadt Kowary und der Gemeinde Malá Úpa
konnte im September die neue Ausstellung „Hörnerschlitten im Riesengebirge“ eröffnet werden. Im Informationszentrum von Malá Úpa auf den
Grenzbauden/Pomezní Boudy wird sie bis Ende März zu besichtigen sein.
Neben zum Holztransport bestimmten Hörnerschlitten des allerletzten traditionellen Kleinaupaer Landwirts Raimund Sagasser ist auch ein kleiner
„privater“ Hörnerschlitten mit einem prallen Heutuch zu sehen, der von
Josef Tylš bereitgestellt wurde. Im Informationszentrum von Malá Úpa
wird alles geboten, was der Besucher braucht: Wechselstelle, öffentliches Internet, Kopierer, Informationen über Unterkunftsmöglichkeiten und
entsprechende Reservierungen in Malá Úpa, Informationen zu Ausflügen
- auch nach Prag, des Weiteren der Verkauf von Wanderkarten, Büchern,
Souvenirs und Geschenkartikeln, ein Schnellimbiss, man kann hier einen
Skiinstrukteur ebenso bestellen, wie Taxis, Skibusse für größere Gruppen, außerdem gibt’s hier auf der tschechischen und polnischen Seite des
Riesengebirges gültige Fahrpläne.
Informationszentrum Malá Úpa, Pomezní Boudy, PLZ 542 27, Tel.:
499 891 112, E-Mail: info@malaupa.cz, im Sommer täglich von 9.30 bis
17.00 geöffnet, im Winter von 8.00 bis 17.00 Uhr. Sie können sich auch
gut auf Deutsch verständigen.www.info.malaupa.cz
DAS LETZTE BIWAK
26
Nach unserer Rückkehr von der Expedition führte
mich mein erster Ausflug in die Riesengebirgsnatur zum Lehrpfad Vlčí jáma in Pec pod Sněžkou.
Schon nach ein paar Schritten vom Parkplatz Zelený Potok starrte ich ungläubig auf‘s Billboard
mit Werbung für Sportausstattung, das am Haus
mit Skiservice von Petr Kos hängt. Wie ein Magnet zog auf der großen Fotografie ein spitzer Berg
meine Blicke an. Ich ging über die Brücke und
sah ihn mir aus der Nähe an. Auf der Erde gibt es
tausende Berge, aber nur einer vermochte meine
Gefühle so aufzuwühlen, wie dieser. Nicht einmal
direkt in den Bergen hatte ich unsere letzte Aufstiegsroute, die Stelle, bis zu welcher wir gekommen waren und vor allem den schneebedeckten
Sporn, in dem wir Jirka Daněk zurückgelassen
hatten, so deutlich vor Augen. Gestern Nacht, vier
Monaten nach unserer Rückkehr, habe ich meine
ahnungslosen Expeditionspartner zur Fotografie
von Honza Vesták geführt. Auch ihre Finger glitten über das Bild, als sie die kritischen Stellen
erkannten. Mein Bruder hat uns dabei fotografiert
und wohl zum hundertsten Mal, wurde uns bewusst, wie sehr uns Jirka fehlt.
Nach Pakistan waren wir in großem Stress abgereist. Mitten im Sommer zu einer Expedition
aufzubrechen, ist von jemandem, der im Bauwesen beschäftigt ist, eine regelrechte Frechheit. Aber im Karakorum ist das günstigste Wetter zum Bergsteigen gerade im Sommer.
Und so fuhren wir los, obwohl Jirka unter anderem gerade den Bau einer Kapelle in Stromkovice beendete, Pepa einen neuen Fahrer für seinen Hauptbagger verdingen musste und
Martin hatte den Gang irgendeiner Behörde sicher zu stellen hatte, ich wiederum überließ
die Fertigstellung der neuen Poststelle auf der Schneekoppe meinem armen Bruder. Noch
während der dreitägigen Fahrt auf dem wilden Indus hörte ich immerzu das Handy klingeln,
obwohl es hier gar kein Netz gibt, bangte um die Lieferung von Niro-Teilen für das JalousieSystem der Poststelle und grübelte, wie wohl die Distribution der Sommerausgabe des
Veselý výlet vonstatten geht. Nur ganz langsam gelang es uns, vom Leben daheim und vom
Alltagstrab loszukommen. Auf einmal war Zeit zum Quatschen da, beim Marsch ins Basislager schwatzten wir über vorangegangene Expeditionen. Und da immer einer von uns
an einer der konkreten Aktionen gefehlt hatte, konnten wir ihm erzählen, wie das damals
war. Na ja, bestimmt hatte er schon mal davon gehört, so tat er wenigstens so, als ob er
nichts davon wisse, eingedenk der Tatsache, dass wir das sowieso hauptsächlich wegen
uns selbst erzählen, um alles noch einmal zu durchleben und das glückliche Gefühl von
damals noch einmal zu verspüren. Aber Jirka‘s Art zu erzählen, samt lebendiger Gestikulation, war einfach unübertroffen. Wir lachten, bis wir uns auf die Schenkel schlugen und
waren in Hochstimmung. Weitere schöne Augenblicke erlebten wir bei unserer Wanderung
zu Füßen des herrlichen Granitturms Trango Tower, kurz darauf erblickten wir die Südwand
des K2, backten mit unseren Trägern Fladen und erblickten endlich den Gipfel des Gasherbrum 2 - unser Ziel.
Im Karakorum war im letzten Sommer das schlimmste Wetter der letzten Jahre. Unaufhörlich schneite es, Expeditionen aus aller Welt hockten in ihren Zelten und warteten
darauf, dass sich das Wetter bessert. Aber dem Chef der tschechischen Expedition Gasherbrum 2007 Joska Nežerka gelang es zusammen mit Zdenda Němec und Olaf aus Norwegen noch rechtzeitig, Gasherbrum 1 zu besteigen und so kamen wir gerade zur Feier
an. Viele hielten es nicht aus und hauten wieder ab, ein paar versuchten trotzdem, den G2
zu besteigen und wir sahen mit eigenen Augen, wie sie eine Lawine genau an der Stelle
verschüttete, wo auch wir durchgehen wollten. Wir richteten uns noch ein Camp zum G2
ein und stiegen bis in eine Höhe von 6600 Metern hinauf, aber in den frisch gefallenen
Schnee trauten wir uns doch nicht. In den nächsten Tagen waren auch die Anstiegsrouten
tief verschneit und wir getrauten uns nicht einmal, das zurückgelassene Material nach oben
zu tragen. Es blieb uns nichts anderes übrig, als zu warten und stundenlang zu erzählen. Einmal veranstaltete Jirka als Weinkenner für uns Vier eine Expeditionsdegustation
samt fachgerechter Erläuterung. Er schlug einen großen Bogen über Weinanbaugebiete,
Rebsorten, um nach zwei Stunden endlich zur Weinernte und zu den Prädikatweinen zu
kommen. Über das Riechen am Korken, Bukett- und Farbenvielfalt, gelangte er endlich zum
Geschmack der Weine, als plötzlich Joska Nežerka ins Zelt gekrochen kam. Eine Weile
hörte er zu, dann hielt er es psychisch nicht mehr aus und erzählte den anderen im Camp,
wir würden „ohne einen Tropfen mitzuhaben, stundenlang Wein saufen“. In diesem vorgeschobenen Lager blieben wir bald darauf die einzigen Tschechen. Aber nicht nur unsere
Landsleute verließen die Berge nach wochenlangem vergeblichem Warten auf besseres
Wetter. An einem der langen Abende drückte Jirka halblaut seine lange geahnte Befürchtung aus: „Das ist wohl das erste Mal in zwanzig Jahren, wo es uns nicht gelingt, zusammen
auf einen Berg zu steigen“. Als letzte Chance entschlossen wir uns, unser Material für den
Aufstieg zum Gasherbrum 2 zu opfern und einen Schnellaufstieg auf den 8068 m hohen G1
zu wagen. Die Route führt über sehr steile Partien, wo sich der Schnee nicht halten kann,
deshalb dürften ein paar Tage schönes Wetter zum Aufstieg reichen. Per SMS-Nachricht
über Sat-Telefon fragten wir Alena Zárybnická im Tschechischen hydrometeorologischen
Institut, wie die Wettervorhersage aussieht. Ihre Antwort war hoffnungsvoll. Laut Vorhersagemodell sollte am nächsten Sonntag und Montag um den Gasherbrum klares und windstilles Wetter herrschen.
Am Donnerstag brechen wir dann auf unbekannter Route auf und campen 5 Stunden
später in einer Höhe von 6450 Metern im Pass direkt vor dem G1. Vom Tibet bläst starker
Wind, der Morgen ist wie gehabt. Dennoch entschließen wir uns, zusammen mit Igor und
Sergej aus der Ukraine weiterzugehen. Vor uns liegt der schroffe Japanische Couloir, über
dem in 7100 Meter Höhe das letzte Lager liegt. Wir schenken der Wettervorhersage für die
weiteren Tage Glauben und steigen in diesem grausamen Wind weiter bergan. Was hilft’s
- wir wollen zum rechten Zeitpunkt an der richtigen Stelle sein. Die Ukrainer versuchen
schon fünf Wochen lang, den Gipfel zu bezwingen und im oberen Camp sind sie schon
über eine Woche. Sie haben sich gut akklimatisiert und so laufen sie uns bald weg. Jirka ist
von uns wieder am besten drauf und steigt ein großes Stück vor uns hinauf. Von oben fallen
kleine Lawinen herunter, der Schnee ist allgegenwärtig, wir können nicht einmal trinken.
Jeder stapft sich seine eigne Spur durch den tiefen Schnee. Wenn nicht die Fixseile von der
vorangegangenen Expedition da gewesen wären, wäre ich nie im Leben hochgekommen.
Ein wenig beruhigt mich, als Jirka im Camp nach sieben Stunden Kletterei eingesteht, das
es echt hart gewesen sei. Am nächsten Tag kochen wir nur und gegen Mittag klart der
Himmel wirklich auf. Von unten kommen noch der Australier Mick Parker und sechs Ungarn
herauf. Allesamt sind sie schon drei Wochen hier und nutzen die erste Gelegenheit zu
einem Aufstieg zum Gipfel Jirka machen sie ein großes Kompliment - sie hätten uns gestern
in der Rinne kämpfen sehen. Dieser meint auf seine ironische Art: „Einen Moment lang war
ich fast ein bisschen stolz“.
Sonntag, den 29. Juli 2007 brechen wir zwei Stunden vor Mitternacht auf. Der Himmel
ist klar und es ist windstill. Wohl zum ersten Mal im Leben klettern wir mit Bergsteigern aus
anderen Expeditionen zum Gipfel - ein komisches Gefühl. Nach zwei Stunden zieht Jirka
seine Daunenhose aus, es ist wirklich super Wetter. Wir wechseln ein paar Worte, dann
gehe ich zirka 40 Meter hinter seiner Gruppe her, die aus den Ungarn besteht. Die Sonne
geht auf und ich fotografiere das Panorama des Karakorum, vor uns ragen fünf weitere Gipfel der Gasherbrum-Gruppe auf und hinter ihnen türmt sich der schwerste Berg der Welt auf
- der K2 . Ich mache ein paar Fotos von der Gruppe vor uns mit Jirka in der Mitte. Der Hang
ist längst nicht so steil, wie es von unten aussah, halb Neun sind wir fast 7800 Meter hoch.
Ich habe ein gutes Gefühl - der Gipfel ist nah. Von einem Augenblick zum andern ist alles
wie weggeblasen - im aufwirbelnden Schnee stürzt ein Bergsteiger an mir vorbei. Nur am
orangefarbenen Rucksack erkenne ich, dass es Jirka ist und mir ist sofort klar - wenn sein
Fall nicht vom Felssims aufgehalten wird, dann sieht es wirklich böse aus. Ich sehe nichts,
deshalb rufe ich Pepa unter mir. Der fragt geschockt, wer da bis unten abgestürzt sei. Igor
und Sergej machen wortlos kehrt und steigen mit uns ab - auch zum dritten Mal kommen
sie nicht bis zum Gipfel. Mick ist schon sehr hoch, die Ungarn gehen unbeirrt weiter. Pepa
steigt unglaublich schnell ab. Nach ungefähr einer Stunde stehen wir bei Jirka, dessen
Seele schon lange über den nahen kleinen Pass zum geliebten Tibet geflogen ist, um zu
neuem Leben zu erwachen. Das wünschen wir ihm jedenfalls. Wir möchten den Körper aus
der Lawinenbahn ziehen, Igor bereitet das Anknoten vor. Ich habe keine Ahnung, wie lange
die fünfhundert Meter lange Querung dauert, ich bin völlig am Boden. Auf dem Felssporn
über dem Camp graben wir in 7200 Meter Höhe Jirkas letztes Biwak und rammen am Kopf
den Eispickel mit Fähnchen in den Schnee, mit dem er sich auf dem Gipfel fotografieren
wollte. Wir anderen werden wohl nie vergessen, welch teuren Freund wir da oben zurückgelassen haben.
INNENVERZIERUNG UND AUSSTATTUNG
VON BERGHÄUSERN
Das Restaurant der Preußischen Baude auf der Schneekoppe - Kassettendecke, Wandverkleidung, Petroleumlampe, Thonet-Stühle,
Wanduhr (1920)
Ausschank im Hotel Tippeltbaude - Družba in Malá Úpa
- Garderobewände, Zimmerpflanzen, Klavier, Werbebilder (1914)
Veranda des Hotels Krakonoš in Spindelmühle - Jagdtrophäen,
Teppichläufer, Silberbesteck, Zimmerpflanzen und Schnittblumen (1929)
Restaurant der Zineckerbaude - Vatra über Spindelmühle - dekorativ
ausgesägter Holzlüster, Zierdeckchen, bemalte Möbel und Wände (1932).
Die Hoffmannsbaude in Johannisbad - dreifarbiger Kachelofen,
Bauernmöbel, Holzleuchten, bemalte Türen und Balken (1936)
Gasthof Kaffeebaude - das Haus Nr. 100 in Krummhübel/ Karpacz - bemalte Bauernmöbel, Teller- und Humpensammlung, Säulenuhr,
Heiligenbilder, Bunzlauer Keramik (1936)
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Panorama-Kamera: Täglich werden im 2. Tschechischen Fernsehen von 7.50
- 8.30 Uhr (Sommer) live Landschaftsausschnitte aus Harrachov, Paseky nad
Jizerou, Rokytnice nad Jizerou, Benecko, Vítkovice, Mísečky, Svatý Petr, Černá
Hora, Pec pod Sněžkou, Velká Úpa, Malá Úpa, Černý Důl, Mladé Buky. gezeigt.
Ein aktueller Blick auf die Schneekoppe ist auf der Website www.humlak.cz
(webcam) zu finden.
Bergrettungsdienst (Horská služba): Ganzjähriger ständiger Bereitschaftsdienst in Špindlerův Mlýn 499 433 239 (602 448 338). Im Winter in Pec pod
Sněžkou499 896 233 ist die Dienststelle täglich von 7 - 22 Uhr geöffnet (außer
dieser Zeit 602 448 444).
In Malá Úpa auf den Pomezní Boudy 499 891 233 (606 157 935), Janské
Lázně 499 895 151 (606 157 936), Strážné 499 434 177 (606 157 934),
Harrachov 481 529 449 (602 448 334), Rokytnice nad Jizerou 481 523 781.
DAS INFORMATIONSZENTRUM VESELÝ VÝLET
GALERIE - WECHSELSTELLE
in Temný Důl - Horní Maršov, Tel., Fax: (00420) 499 874 298
Pec pod Sněžkou, Tel.: (00420) 499 736 130, Fax: (00420) 499 874 221
E-Mail: info@veselyvylet.cz
www.veselyvylet.cz
täglich 8.30 - 18.00 Uhr
Telefonanschlüsse: Tel. nummern von Festanschlüssen im östl. und mittleren
Riesengebirge mit der Nummer 499 (aus dem Ausland 00420 499). Informationen zu Tel. nummern - 1180.
Gesundheitswesen: Schnelle medizinische Hilfe Trutnov und Vrchlabí Tel.
155, 499 735 921, für das östliche Riesengebirge ist der Bereitschaftsdienst
in Trutnov 499 840 100, Krankenhaus Trutnov 499 866 111, Pec pod Sněžkou
499 329 340, Chirurgie 499 329 346, Zahnarztpraxen 603 413 113, in Horní
Maršov 499 874 144, 499 874 166, Kinderartzpraxis 499 874 143, in Janské
Lázně 499 875 116, in Svoboda nad Úpou 499 871 140, Kinderartzpraxen 499
871 287, Špindlerův Mlýn 499 433 344, Chirurgie 499 523 864, die Apotheke
ist in Horní Maršov folgendermaßen geöffnet: Mo.-Fr. 8.00 - 12,30 Uhr, 14.00
- 17.00 Uhr 499 874 121 auch Svoboda nad Úpou 499 871 264, Špindlerův
Mlýn 499 433 335, Bereitschaftsdienst in Vrchlabí (auch für Šp. Mlýn) 499 421
155.
Polizei: Ständiger Bereitschaftsdienst in Trutnov und Vrchlabí 158, Verkehrsunfälle 974 539 251, Dienststelle in Pec pod Sněžkou 499 736 233, Svoboda
nad Úpou 499 871 333, in Šp. Mlýn 499 433 333, Horní Maršov 499 874 133,
Polizeidienststelle in Janské Lázně 603 345 538, Polizeidienststelle Šp. Mlýn
606 484 805, 499 433 354, Žacléř 499 876 135.
Meteorologische Station: in Pec pod Sněžkou 499 796 303.
Autowerkstätten und Reifenservice: Svoboda nad Úpou - Hlávka 499 871
153, täglich von 7.00-12.00, 13.00-17.00 Uhr, Mladé Buky - Štangl 499 773
263, Reifenservice - 499 773 263, Autoklub Bohemia Assistance 1240.
Stadt- und Gemeindeämter: Horní Maršov 499 874 156, Janské Lázně 499
875 101, Soboda nad Úpou 499 871 105, Pec pod Sněžkou 499 896 215, Malá
Úpa 499 891 157, Žacléř 499 878 510, Šp. Mlýn 499 433 226, Amtsstunden
jeweils Mo+Mi von 8 - 12 Uhr und von 12,30 - 17 Uhr.
Die Verwaltung des Riesengebirgsnationalparks: Das Zentrum in Pec pod
Sněžkou 499 896 213, 8.00-12.00 Uhr, 12.30 - 16.30 (Som. 18.00) Uhr,
Špindlerův Mlýn 499 433 228, 8.00 - 16.45 (Som. 18.00), Rokytnice - 481
523 694, Harrachov 481 529 188. Das Museum im Obří Důl 499 736 311,
Mo-So 9.00 - 12.00 Uhr, 13.00 - 16.00 Uhr. Riesengebirgsmuseum in Vrchlabí
täglich außer montags von 8.00 - 16.00 Uhr 499 456 708, Rýchorská bouda
499 895 107.
Forstwirtschaft Vrchlabí: 499 456 111, Forst - Horní Maršov 499 874 161,
Pec pod Sněžkou 499 896 214, Svoboda nad Úpou 499 871 159, Špindlerův
Mlýn 499 433 282.
Feuerwehr: ständiger Bereitschaftsdienst in Trutnov 150, 499 848 411.
Parkplätze: Bewachte Parkplätze in Velká Úpa 499 896 156, in Pec bei der
Kapelle und Zelený Potok 774 772 774, in Malá Úpa - Spálený Mlýn 499 891 128
und auf den Pomezní Boudy 499 891 145, in Janské Lázně bei der Seilbahn 736
732 211, in Špindlerův Mlýn 499 523 229, 499 523 119.
Gottesdienste: Horní Maršov Samstag 16.30 Uhr, Svoboda nad Úpou Sonntag
11.00 Uhr, Janské Lázně Sonntag 9.30 Uhr, Velká Úpa Samstag 15.30 Uhr,
Žacléř Sonntag 9.30 Uhr, Špindlerův Mlýn Sonntag 10.00 Uhr. Zusammenkünfte
der Zeugen Jehovas im Königreichsaal in Trutnov, Bojiště 103. Wöchentliche
Zusammenkünfte: Jeden Dienstag (17.30) und Donnerstag (19.00). Öffentliche
Vorträge jeweils jeden Sonntag von 9.30 bis 11.30 Uhr und von 17.30 - 19.30
Uhr.
Tankstellen: Svoboda n. Úpou, täglich geöffnet, Benzina, 499 871 128, 5.00
- 22.00; Lucraco Oil, 499 871 188, 6.00 - 21.00, Pec pod Sněžkou täglich 6.00
- 22.00, 499 522 120. Weitere Tankstellen, die ununterbrochen geöffnet sind,
befinden sich in Trutnov und Vrchlabí in Špindlerův Mlýn täglich von 7.00 - 17.00
Uhr (sonntags ab 8 Unr, Tel. 499 433 295).
Zu bauhistorischen Forschungen,
für Ausstellungen zur Geschichte
des Riesengebirges
und für die Zeitschrift Veselý výlet
KAUFEN WIR
zeitgenössische Fotografien, Ansichtskarten,
Landkarten, gedr. Wanderführer, Bücher,
Belege, Schriftstücke und Gegenstände
mit Bezug auf das Riesengebirge.
Veselý výlet, Temný Důl 46
542 26 Horní Maršov
Tel., Fax: +420 499 874 221
Grenzübergänge: Ab dem 21. Dezember 2007 finden an den Grenzübergängen keine Kontrollen mehr statt. Der Grenzübergang Pomezní Boudy - Przełęcz
Okraj ist auf Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen beschränkt, die Übergange in Harrachov – Jakuszyce, Královec – Lubawka sind ohne Einschränkung.
Seilbahnen: Zur Schneekoppe Pec pod Sněžkou, Tel. 499 895 137, täglich
zu jeder vollen Stunde 8-18 Uhr., die Teilstrecke Růžová hora - Gipfel je nach
Wetter. Pec pod Sněžkou - Hnědý Vrch, 499 736 375 täglich 9.00 -16.00,
von 1. bis 28. 10. nur Fr-So. Portášky Velká Úpa, 499 736 347, täglich jede
volle Stunde 8.30-17.00 Uhr, von 15. 2. bis17.30. Černá hora Janské Lázně,
499 875 152 täglich um 7.30 und dann jede volle Stunde von 8.00-18.00 Uhr.
Na Pláň Šp. Mlýn - Sv. Petr, 499 497 215 und Medvědín Šp. Mlýn, 499 433
384 täglich 8.30-16.00 und 18.00 Uhr., Žalý Vrchlabí 499 423 582 nur So-Sa
9.00-17.00 Uhr, Lysá hora Rokytnice, 481 523 833 nur Winter, Čertova hora
Harrachov, 481 528 151.