Souffleur 4_09 (Schreibgeschützt)

Transcription

Souffleur 4_09 (Schreibgeschützt)
Ausgabe 4/2009
U
O
S
R
U
E
L
FF
Spiel.kiste
Editorial
Mimikring
Sommer …
Alle stehen im Kreis. A beginnt,
indem er den Nachbarn mit einem
ausdrucksvollen Gesicht anschaut. B
übernimmt
präzise
den
Gesichtsausdruck, dreht den Kopf
langsam bis zur Mitte, damit alle
seine Visage sehen können, stoppt,
wird kurz neutral, setzt eine neue
Mimik auf und dreht sich zum
Nächsten um.
Sinn & Tipps für Spielleiter:
Das Spiel lässt sich auch von der
Mimik auf den ganzen Körper
ausweiten, so dass Posen
weitergereicht
werden.
Fremdwahrnehmung
und
Pantomimeübung.
Rufseminar
Bis 15. September 2009 habt Ihr als
Mitgliedsgruppe
bzw.
als
Einzelmitglied gemeinsam mit 4
anderen Einzelmitgliedern noch die
Möglichkeit, Euch bei ATiNÖ zu
melden,
um
mit
einen
Theaterpädagogen einen Tag lang zu
arbeiten. Den Schwerpunkt, den Ihr
setzt, ist Euch überlassen. Ideal ist
es, wenn z. B. im Zuge einer
Produktion dieses „Seminar“ in die
Inszenierung miteinbezogen wird.
So haben wir z. B. eine Anfrage von
einer Spielleiterin für eine
Tanztheaterpädagogin erhalten, da
Sie für ihre kommende Produktion
Unterstützung
bei
einer
Tanzchoreografie benötigt.
Da es noch Förderungsmittel für
Theatergruppen gibt, nützt die
Chance und gebt so rasch wie
möglich Eure Seminarwünsche in der
Geschäftsstelle bekannt. Bis Ende
September
sollten
die
Terminvereinbarungen mit den
Referenten (auch Wunschkandidaten
sind möglich) und der Gruppe
abgeschlossen sein.
… bedeutet für viele faulenzen,
mit Freunden im Garten sitzen
und grillen, Sport im Freien
betreiben, usw. Wenn jedoch
einer mit Theater so verwurzelt
ist wie ich, heißt das: an
Theaterseminaren teilnehmen,
Freilichttheateraufführungen
trotz Regen besuchen, Zeit mit
Theaterproben verbringen, usw.
Da fragen sich so manche in
meinem sozialen Umfeld:
„warum tut sie sich das an?“
Meine Antwort lautet: „der
Arbeit entfliehen“. Der Zauber
am oder im Amateurtheater
heißt: abschalten, vergessen
was draußen war, ankommen in
einer anderen Welt, sich von der
Alltagsverkrampfung lösen, den
Stress loslassen, sich einfach
fallen lassen. Gleichzeitig trägt
einem
die
Gruppe,
der
Theatertext, das Spiel mit den
Anderen. Das macht das
Theater in der Freizeit so reich!
Beim Theater kann ich so sein,
wie ich bin: „ich darf aus mir
herauswachsen“. Das Selbst–
wertgefühl zu stärken ist eine
der schönsten und wichtigsten
Begleiterscheinungen,
die
uns das Theater schenkt.
Auch du hast vielleicht diese
Erfahrung schon gemacht.
Theaterseminare von ATiNÖ
oder
Rufseminare
für
Gruppen ermöglichen das
„Getragen-Werden“ in einer
Gruppe – melde dich an.
Schließlich wollen wir als
Spieler
dem
Publikum
zeigen, dass wir uns mit der
Rolle
und
Figur
auseinandergesetzt haben –
b e s u c h e
v i e l e
Theateraufführungen
in
deiner Umgebung.
ATiNÖ und ich wünschen Dir
einen
erfolgreichen
und
spannenden Theaterherbst.
Martina Esberger
Österreichische Post AG. Info.Mail Entgelt bezahlt.
Von der Idee zur Verwirklichung
Eine Review auf das Summer Special 2009
Von der Idee zur Verwirklichung eines
Theaterstücks war das Thema des
Spezialseminares in Poysdorf. Der
Berufsregisseur Anatoli Gluchov führte
die Teilnehmer 4 Tage lang durch das
Seminar, das besonders für
Regisseure sehr interessant war. Die
Theorie wurde auf den ersten Tag
beschränkt, vom zweiten Tag an
wurde das Gelernte bei der
Bearbeitung des Stückes von
Tschechovs „Der Heiratsantrag“ in die
Praxis umgesetzt. Dabei waren die
Teilnehmer abwechselnd Regisseur
oder Schauspieler. Gerade dieser
Praxisbezug ermöglicht es, viele der
gelernten Dinge in Zukunft auch
wirklich in eigene Stücke einzubauen.
Zur Seite stand Anatoli seine Frau
Alexandra Luger, die für die Gruppe
vom Russischen ins Deutsche
übersetzte. Verständigungsprobleme
gab es damit so gut wie keine. Neben
dem durchaus anstrengenden
Tagesprogramm fand sich auch noch
genügend Zeit, um den Abend
ausklingen zu lassen. Besonders
interessant gestaltete sich das
Weinflaschenkegeln, bei dem mit
einer Holzkugel auf einer Naturbahn
gekegelt wurde. Neben der
sportlichen Betätigung gab es die
Möglichkeit zu einer Weinverkostung
– damit kam auch der Genuss nicht
zu kurz. So reichte das Abendprogramm, vom Kegeln über einen
Museumsbesuch, bis hin zum
gemütlichen Zusammensitzen beim
Heurigen. Die Gruppe fand relativ
schnell zusammen – viele waren
auch dabei, die sich schon vom
Vorjahr kannten, doch auch die
Neuen wurden schnell aufgenommen und so konnten alle von der
Erfahrung Anatolis profitieren.
Während des Seminars wurde zum
Teil auch mit Aufzeichnungen seiner
eigenen Inszenierungen gearbeitet,
um Dinge zu veranschaulichen und
das theoretische Wissen in der
Praxis zu zeigen. Den Abschluss des
Seminars bildete die Premiere am
Samstag, die gut besucht war. Der
enge Zeitrahmen machte es leider
notwendig die letzte Szene zu
streichen, und auch an den übrigen
Szenen hätte man mit mehr Zeit
noch feilen können, doch alles in
allem war das Seminar eine
gelungene Vorstellung.
Sascha Harold
"SCHMINKEN" - Professionelles Make-up für große und kleine Bühnen
6. - 8. November 2009 in St. Pölten
Dieser Kurs ist für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen interessant, da
speziell auf die Wünsche der Teilnehmer eingegangen wird. Schminkmaterial
und Zubehör wird zur Verfügung gestellt.
Referentin: Monika Krestan
Die Referentin hat langjährige Erfahrung im Profi- und Amateurbereich, arbeitet
für Theater, Musical, Fernsehen und Film. Persönliche Visagistin von Elfriede
Ott. Lehrtätigkeit am Konservatorium der Stadt Wien und Wifi.
Aktuelle Produktionen: Wir sind Kaiser mit Robert Palfrader, Fernsehserie EX mit
Michael Niavarani
Seminarkosten: ATiNÖ-Mitglieder € 130,-, Nichtmitglieder € 160,-,
Materialkostenbeitrag: € 10,Anmeldung unter office@atinoe.at
ATiNÖ stellt sich vor:
Kirsten Römer
Obfrau
Wann hast du das erste mal
Theaterluft geschnuppert?
Mit 10 Jahren in der Unterstufe im
Freifach „Bühnenspiel“
Welche Rolle hast du am liebsten
gespielt?
Die „Heavenly“ in dem Stück „Die
Aufgabe“ von Hans Krendlesberger
Wie heißt deine aktuelle Gruppe?
„Gesang-Musik-Theaterverein“ Gr.Siegharts
Welche Qualifikationen bringst du
mit?
3-Jahresausbildung, Vertiefung in
Spezialseminaren beim Landesverband
für außerberufliches Theater in NÖ in
Straßentheater, Improvisation,
Stimmbildung, Stückgestaltung,
Kabarett, öfters 3wöchiger Besuch der
Grazer Sommerschule für Theater
Welche
ATiNÖ?
Obfrau
Aufgabe
hast
du
beim
Welches Stück würdest du gerne
spielen oder inszenieren?
„Über die ganz oamen hausfrauen“
Was ist dein Lieblingsstück?
Jedes – wenn es gut gespielt ist…
Dein Lebensmotto?
„Carpe diem“ – jeder Tag sollte gleich
von Beginn an genutzt werden für
Neues und Positives. Deswegen halte
ich mich auch an den altbekannten
Spruch: Was du heute kannst
besorgen, das verschiebe nicht auf
morgen“. Und: Den positiven Menschen
gehört die Welt!!
Dein Theatermotto?
Auf der Bühne darfst du alles ausleben;
deine Träume, Wünsche, Ängste,
Vorstellungen. Du kannst jedem alles
sagen – und jeder hört zu. Solange uns
die Bühne bleibt, kann die Hoffnung
leben.
Buch.kiste
All about Make-up
„Die hohe Kunst des Schminkens“
präsentiert von einem Top-Visagisten.
Seit mehr als einem Jahrzehnt
gilt Kevyn Aucoin als der Star
unter den Make-up-Künstlern
der
Modewelt
und
des
Showbusiness. Er vertritt die
Auffassung, dass Make-up ein
Mittel darstellt, mit dem jeder
experimentieren und seinen Typ
von Grund auf verwandeln
kann. In diesem Buch finden Sie
unschlagbare praktische Tipps.
All about Make-up enthält
außerdem Farbskizzen mit
genauen Anweisungen für jedes
Gesicht, einen Überblick der
Vorher-Nachher-Effekte
an
Menschen wie du und ich und
unvergleichliche Aufnahmen von
über einem Dutzend Stars und
Supermodels. Wenn Sie kreativ
das Beste aus Ihrem Typ
machen und dabei viel Spaß
haben wollen, ist Kevyn Aucoins
Buch genau das Richtige.
Theater aus Freude am Spiel! - AmaKult
AmaKu lt
ist
die
Amateurtheatergruppe der
Kulturszene Kottingbrunn, die
als gemeinnütziger Verein seit
über 13 Jahren das kulturelle
Leben in Kottingbrunn und
Umgebung mit mittlerweile mehr
als 200 Tagen Veranstaltungsbetrieb pro Jahr prägt (Theater,
Ausstellungen,
Konzerte,
Kabarett,…). Jedes Jahr im
September
gibt
es
eine
Theaterproduktion mit Profi- und
Amateurschauspielern, die weit
über die regionalen Grenzen
bekannt ist und geschätzt wird.
Wie alles begann
Die
Amateurschauspieler
äußerten vor gut drei Jahren den
Wunsch, auch den Rest des
Jahres theatral aktiv sein zu
können.
Franz
Schiefer,
Absolvent der 3-jährigen Spielerund Spielleiterausbildung des
Amateurtheaterverbands NÖ
(heute ATiNÖ), der den Schritt
vom Amateur- zum Profischauspieler gemacht hat, bot
daraufhin ein Theatertraining
(Improvisation u.a.) an, das
großen Zuspruch fand. Daraus
entwickelte sich unter seiner
künstlerischen
Leitung
AmaKult, die im Mai 2007 mit
der Boulevardkomödie eines
Gruppenmitglieds
ihr
Bühnendebüt feierte.
Der Spielfreude einen Platz
geben
AmaKult hat 25 Mitglieder und
kann auf fünf erfolgreiche
Produktionen zurückblicken.
Die Kulturszene Kottingbrunn,
unterstützt
die
Amateurtheatergruppe mit großer
Freude. Dazu Obmann Joachim
Künzel: „Ohne den Einsatz und
das Engagement der AmateurDarsteller wären die großen
September-Produktionen nicht
möglich. Dass berufstätige
Menschen neben Job und
Familie die Zeit finden, pro Jahr
zwei weitere Produktionen mit
einem kleinen Budget aus dem
Boden zu stampfen, ist einfach
toll.“ Franz Schiefer ergänzt:
„Mich begeistert die Spielfreude
und der Enthusiasmus der
Amateurschauspieler immer
wieder.
Genau
diese
Begeisterung für das Theater
und
das
Theaterspielen
ü b e rt r ä gt
s ich
bei
den
Aufführungen auf das Publikum.
Beim Amateurtheater geht es
darum, der Spielfreude einen
Platz zu geben und Spaß zu
haben. Auf der Bühne und vor
der Bühne. Professionelles
Arbeiten schließt Lachen nicht
aus. Und wer einmal bei
AmaKult-Proben zugesehen
hat, weiß: es wird viel gelacht
neben
allem
ernsthaften
Arbeiten!“
Bei AmaKult sind SchülerInnen,
B e r u f s t ä t i g e
u n d
PensionistInnen
vertreten.
Eines
verbindet
die
Mitwirkenden:
die
große
Begeisterung für die Bretter,
die die Welt bedeuten. So wird
bereits jetzt an der kommenden
Jänner-Produktion „gebastelt“.
Vorher gibt es im September
„Der grüne Kakadu“ von Arthur
Schnitzler, bei der viele
AmaKult-Mitglieder
mit
Profischauspielern auf der
Bühne stehen.
Nähere Informationen:
www.kulturszene.at
office@kulturszene.at
schauplatz.theater in Kirchschlag
Ein Erlebnisbericht
Theaterfestival – was würde uns
erwarten? Wir hatten beschlossen,
uns alle Theaterstücke des
Festivals anzusehen (bis auf die
Eröffnung – da waren wir zu
Besuch bei „Salamandra“ der
Theatergruppe Tragwein) und
hatten keine Ahnung, ob wir es
überhaupt körperlich und geistig
durchhalten würden. Bis zu vier
Theaterstücke
pro
Tag?
Ermüdend?
Langweilig?
Erschöpfend?
Um es kurz zu machen – nichts
von all dem! Und nun sitze ich hier
und versuche die wesentlichen
Eindrücke zusammenzufassen. Da
es unmöglich ist, alles Gebotene
auch
nur
annähernd
zu
beschreiben, will ich versuchen,
die für mich besten Aufführungen
kurz zu präsentieren.
Schon das erste Stück begann sehr
stilvoll in der Funkstation, einer
ehemaligen Wehrmachtsbaracke.
Zwei Schauspieler spielten
„Helvers Nacht“ so unglaublich
packend und berührend, dass wir
SSUM
E
R
P
IM
ATiNÖ
Außerberufliches Theater
in Niederösterreich
Dreifaltigkeitsplatz 2, 2170 Poysdorf
ZVR-Zahl 474955552
Telefon 0 25 52 / 20 103
office@atinoe.at, www.atinoe.at
nicht merkten, wie die Zeit verflog.
Am Abend gab es dann „Klinik
unter Almen“ – eine Komödie über
zwei sehr unterschiedliche
Arztehepaare, die alle meine
Erwartungen übertraf. War schon
die schauspielerische Leistung
hervorragend, so gefiel mir
besonders die Idee, manche
Szenenwechsel einfach über Licht
zu realisieren, die Beschränkung
d e s B ü h n e n b i ld e s a u f d a s
Wesentliche
und
die
Slapstickszenen im Zuge des
Bühnenumbaus.
Der folgende
Tag brachte
„neman aund“ – clownesk es
Theater. Ich hatte mir bis dahin
nicht vorstellen können, wie
„man“ (2 Frauen) einen ganzes
Theaterstück beinahe ohne Text
spielen und trotzdem die
Zuschauer in den Bann ziehen
kann.
Auch der letzte Festivaltag brachte
zwei Highlights: „Indien“ ein Stück
über
eine
ungewöhnliche
Freundschaft – perfekt inszeniert
und gespielt - und „das Spiel ist
aus“ mit einer Inszenierung, die
den ganzen Zuschauerraum
einbezog. Besonders berührend
war für mich der gekonnte Einsatz
der „behinderten“ Schauspieler –
durch ihr Spiel gaben sie dem
Stück eine unheimlich dichte
Atmosphäre.
Zu
Nächster Redaktionsschluß: 5. Oktober 2009
Redaktion und Layout:
Martina Esberger, Karin Lagler,
Gudrun Tindl-Habitzl
Fotoquellen: Michaela Bohrn, Joachim Künzel
Spruch.kiste: www.garant-verlag.de
Obwohl die Artikel mit größtmöglicher Sorgfalt
erstellt worden sind, übernimmt ATiNÖ keine
Haftung für deren Aktualität, Vollständigkeit und
Richtigkeit.
den
vielen
schönen,
Spruch.kis
berührenden und mitreißenden
Theaterstunden kam noch die
Begeisterung des „Theaterortes“
Kirchschlag bei Linz – man hatte
das Gefühl, dass die ganze
Bevölkerung
das
Projekt
unterstützte. Dass es dann auch
noch jeden Vormittag die
Möglichkeit
gab,
unter
fachkundiger und gefühlvoller
Moderation mit den Schauspielern
und Regisseuren zu diskutieren
setzte dem ganzen Erlebnis noch
die Krone auf!
Ich kann mich nicht erinnern,
jemals ähnlich schöne und
intensive Theatertage verbracht
z u
h ab e n
–
d ah e r
„Schauplatztheater“,
bitte vor
den Vorhang!
Oskar Streubel
Theatergruppe DIAGonAL
P.S. Mehr Details zu den Stücken
findet man unter http://
www.schauplatztheater.at/
P.P.S. Ich vergaß zu erwähnen,
dass die Organisation nur als
perfekt bezeichnet werden kann –
sowohl was den Webauftritt, die
Betreuung vor Ort oder die flexible
Reaktion auf Unerwartetes betraf.
So wurden bei überbuchten
Vorstellungen Zusatztermine
te
Der kluge
Mann baut
vor
Diesen
Ratschlag ri
chtet Gertru
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d Stauffache
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dsleuten zu
geht, sich
beraten und
Reichsvogt
sich gegen d
zu wehren.
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Wenn es heu
Sicherheitsm
te gilt,
aßnahmen zu
treffen und
unliebsamen
möglichen
Überraschun
gen vorzube
in der passe
ugen, wird d
nden Situati
as Zitat
on natürlich
auch zur „klu
gen Frau“