Wie Lager länger leben
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Wie Lager länger leben
Wie Lager länger leben Klüber-Spezialschmierstoffe für Gleitlager Die richtige Auswahl: Wir machen’s Ihnen leicht Lubrication is our World Inhalt Gleitlager und Schmierstoffe 3 Auswahl von Schmierstoffen 4 1. Schmieröle 2. Schmierfette 3. Trockenschmierstoffe 2 4 10 14 Auswahl von Schmierstoffen zur Einlaufschmierung und Schadensbehebung 17 Reinigung und Überprüfen des Ölalterungszustandes 20 Tabellen/Produktübersicht 22 Beratungsblatt Gleitlager 30 Gleitlager und Schmierstoff: Hohe Belastungen erfordern hohe Anforderungen „Gleitlager, das: Lager mit feststehenden, in einem Gehäuse eingebauten Lagerschalen, über deren Flächen ein sich drehender (von einem Ölfilm getragener) Zapfen gleitet...“ Was der Duden nicht schreibt, sind die Belastungen, denen ein Gleitlager ausgesetzt sein kann: Atemberaubend hohe Drehzahlen, extreme Temperaturen von -180° bis +450° Celsius, dazu die Einwirkung aggressiver Medien – Betriebsbedingungen, die nicht ohne Folgen bleiben. Die richtige Schmierung des Gleitlagers kann die Verschleißfestigkeit, den Korrosionsschutz, die Leitungsfähigkeit und damit die Lebensdauer erhöhen. Ganz gleich, ob Trockengleitlager, Sinterlager, hydrodynamische oder hydrostatische Gleitlager – der Schmierstoff muss auf die betrieblichen wie konstruktiven Anforderungen dieser Gleitlager abgestimmt sein. Und das, bevor es Ihrer Anlage an die Substanz geht! Klüber Lubrication hat ein umfassendes Produktsortiment entwickelt, das mit hochwertigen Spezialschmierstoffen den Anforderungen moderner Gleitlagerschmierung gerecht wird: Vom Hochleistungsfett für die extreme Beanspruchung über „Food-GradeLubricants“ für die Anwendung im Lebensmittel- und Pharmabereich bis hin zum biologisch schnell abbaubaren Schmierstoff für die Land-, Forst- und Wasserwirtschaft. Schmierstoff – ein gleichwertiges Konstruktionselement Klüber Lubrication – die richtige Wahl für Sie! Damit die größtmögliche Leistungsfähigkeit von Gleitlagern während der konzipierten Lebensdauer erreicht wird, sollten Auswahl und Festlegung des Schmierstoffs bereits in die Konstruktion miteinbezogen werden. Je nach konstruktiver Ausführung und Anwendungsart werden Gleitlager mit Ölen, Fetten, Gleitlacken, Festschmierstoffen oder aber Kombinationen daraus geschmiert (siehe Grafik). Wir haben das Klüber-Produktsortiment in zwei Bereiche aufgeteilt: Denn nur mit dem Schmierstoff als gleichwertiges Konstruktionselement kann das Potenzial der Bauteile voll ausgeschöpft – und damit ein verschleißarmer Betrieb über lange Betriebszeiten ermöglicht werden: Von Mischreibungsbedingungen bei hohen Lasten bzw. niedrigen Gleitgeschwindigkeiten bis hin zur Flüssigkeitsreibung bei hohen Drehzahlen. K K Betriebsschmierstoffe Schmierstoffe zur Einlaufschmierung Das hilft Ihnen, bei der Schmierstoffauswahl zielgerichtet vorzugehen. Macht der alte Schmierstoff noch mit? Die richtige Schmierstoffauswahl ist allerdings nicht nur bei der Neukonstruktion oder Projektierung von Gleitlagern von Bedeutung. Höhere Übertragungsleistungen, angehobene Drehzahlen oder wechselnde Umgebungstemperaturen bei bestehenden Maschinen, Anlagen und Fahrzeugen machen ebenfalls eine Anpassung des bisher verwendeten Schmierstoffs nötig – bis hin zum Ersetzen durch einen anderen Schmierstofftyp. Weiterer Überprüfungs- und Optimierungsbedarf ergibt sich durch veränderte ökologische Anforderungen sowie durch Situationen, in denen ein Kontakt zwischen Schmierstoff und beispielsweise Lebensmitteln nicht zu vermeiden ist. Für all diese Anwendungen hält Klüber Lubrication als Hersteller von Spezialschmierstoffen die zeitgemäße und individuelle Problemlösung parat. 3 Die Auswahl von Betriebsschmierstoffen 1. Schmieröle Ein verschleißarmer Lauf im Dauerbetrieb und ein möglichst reibungsloser Anund Auslauf der Lager: Diese Voraussetzungen für volle Leistung und die geplante Lebensdauer ölgeschmierter Gleitlager sind nur mit dem passend ausgewählten Schmierstoff zu erreichen. Verschleißminimierung im Dauerbetrieb wird aber nur erzielt, wenn die Lager bei Betriebsbedingungen (Belastung, Temperatur, Drehzahl usw.) im Bereich der Vollschmierung laufen. Das heißt, dass Welle und Lagerschale durch einen Flüssigkeitsfilm vollständig voneinander getrennt sind und keine Oberflächenberührung der Reibpartner stattfindet; die Lager laufen also im hydrodynamischen Bereich. Damit dieser Schmierfilm tragfähig und trennend wirkt, kommt der Betriebsviskosität des Schmieröles große Bedeutung zu. Bei der Auswahl des für Ihre Zwecke passenden Gleitlageröles steht daher die Bestimmung der erforderlichen Viskosität im Vordergrund. Mit den Tabellen I bis IV (Seite 6 bis 8) geht die richtige Schmierölauswahl schnell und einfach. Gehen Sie bitte wie folgt vor: a) Klärung der Anforderungen 2. Klärung der Zusatzanforderungen: 1. Ermitteln der Werte für: 4 F (N/mm2) D·B K Mittlere Lagerbelastung pm = K Gleitgeschwindigkeit v = d · π · n (m/s) K Betriebstemperatur des Lagers ϑ (°C) K Schmieröle für Standardanwendungen, Tabelle I (Seite 6). K Schmieröle mit besonderer Langzeitbeständigkeit, Tabelle II (Seite 7) – für Anwendungsfälle, bei denen durch lange Ölwechselintervalle Einsparungen an Ölmenge, Ölentsorgungsmenge sowie Kosten für Instandhaltung, Produktionsausfall und Entsorgungsorganisation erzielt werden sollen. K Schmieröle für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie (Food-Grade-Lubricants), Tabelle III (Seite 8) – für Anwendungen, bei denen ein unvermeidbarer, gelegentlicher Kontakt mit dem Lebensmittel nicht ausgeschlossen werden kann. K Schmieröle mit schneller biologischer Abbaubarkeit/ Wassergefährdungsklasse 1, Tabelle IV (Seite 8) – für Anwendungen, bei denen durch die normalen Betriebsbedingungen nicht ausgeschlossen werden kann, dass Schmieröle in die Umwelt (Wasser, Boden) gelangen können. b) Ölauswahl 1. Auswahl aufgrund zusätzlicher Anforderungen. 2. Auswahl des erforderlichen Schmieröles gemäß den gegebenen Betriebsbedingungen (pm, v, ϑ). 3. Genaue Berechnung der erforderlichen Ölviskosität. (Die Berechnungen konnten für die Eingrenzung der notwendigen Ölviskosität nur für einen Lagertyp durchgeführt werden. Die genaue Nachrechnung der Gleitlagerfunktion ist daher insbesondere vor einem geplanten Serieneinsatz erforderlich.) Gemäß obiger Einteilung und der ermittelten Werte von K K K Die mit dem Produktnamen (z.B. Klübersynth GH 6-150) ausgewiesene Viskositätsklasse – hier: ISO VG 150 – wurde durch die Anwendung eines allgemein anerkannten Gleitlager-Berechnungsprogrammes (siehe Seite 6) ermittelt. Da innerhalb der Tabellen nicht jeder Lagerfall berücksichtigt werden kann, ist die hier angegebene Viskositätsklasse nur als Anhaltswert zu sehen. Die angegebenen Produkte sind in der Regel in einem breiten Viskositätsbereich verfügbar. Für die betriebssichere Auslegung des einzelnen Lagerfalles wird empfohlen, entsprechend den bekannten Methoden eigene Berechnungen durchzuführen. Unsere anwendungstechnischen Berater stehen Ihnen hierbei selbstverständlich mit Rat und Tat zur Seite. Flächenpressung, Gleitgeschwindigkeit und Lagerbetriebstemperatur kann das passende Schmieröl ausgewählt werden. Schmierstoffauswahl in Abhängigkeit der Gleitgeschwindigkeit Fettschmierung Schmierpaste Gleitlack Ölschmierung Feststoffschmierung 0 0,01 0,5 Ölschmierung bei Umlaufschmierung (ISO VG > 460) 1,0 1,5 2,0 2,5 Gleitgeschwindigkeit v (m/s) 5 Schmieröle für Standardanwendungen Betriebstemperaturen LagerBetriebstemperatur [°C] Gleitgeschwindigkeit v = 2 bis 4 m/s Annähernd konstant 0 bis 70 LAMORA HLP 68 bis 90 Klüberoil GEM 1-150 N / mittlere Lagerbelastung pm = 3 bis 7 N/mm2 bis 50 LAMORA HLP 68 bis 70 Klüberoil GEM 1-220 N bis 90 Klüberoil GEM 1-460 N / mittlere Lagerbelastung p m < 3 N/mm2 bis 50 LAMORA HLP 32 bis 70 LAMORA HLP 46 bis 90 Klüberoil GEM 1-100 N Gleitgeschwindigkeit v > 4 m/s Annähernd konstant mittlere Lagerbelastung pm < 3 N/mm2 LAMORA HLP 32 Gleitgeschwindigkeit v > 4 m/s Annähernd konstant / bis 50 Gleitgeschwindigkeit v = 2 bis 4 m/s Annähernd konstant Produktvorschlag / mittlere Lagerbelastung p m = 3 bis 7 N/mm2 bis 50 LAMORA HLP 68 bis 70 Klüberoil GEM 1-150 N bis 90 Klüberoil GEM 1-320 N Die Viskositätsangaben in den Auswahltafeln für Schmieröle wurden in dem PC- Programm ASSIG (Assistenzsystem zur Auslegung hydrodynamischer Gleitlager) ermittelt. Entwickelt wurde dieses Programm von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Zwickau, Fachbereich Maschinenbau, Fachgebiet Maschinenelemente und Konstruktion in Zusammenarbeit mit der FVA (Forschungsvereinigung Antriebstechnik), 1991 – 1994. Folgende Eingangsdaten wurden zugrundegelegt: K Gleitlager nach DIN 31 690, Größe 9 K Wellendurchmesser D = 90 mm K Lagerbreite B1 = 60 mm K Projizierte tragende Fläche B1 D= 5 400 mm2 K Gehäuseoberfläche = 0,416 m2 K 360°-Lager 6 I mit besonderer Langzeitbeständigkeit Betriebstemperaturen LagerBetriebstemperatur [°C] Gleitgeschwindigkeit v = 2 bis 4 m/s Annähernd konstant Wechselnd Produktvorschlag / mittlere Lagerbelastung pm < 3 N/mm2 bis 50 Klüber Summit SH 32 bis 70 Klüber Summit SH 68 bis 90 Klübersynth GH 6-80 bis 120 Klübersynth GH 6-150 20 bis 60 Klüber Summit SH 46 20 bis 90 Klüber Summit SH 100 Tiefe Start- und -45 bis 50 Klüber Summit SH 32 Betriebstemperatur -60 bis 30 ISOFLEX PDP 38 Gleitgeschwindigkeit v = 2 bis 4 m/s Annähernd konstant Wechselnd / mittlere Lagerbelastung pm = 3 bis 7 N/mm2 bis 50 Klüber Summit SH 68 bis 70 Klübersynth GH 6-100 bis 90 Klübersynth GH 6-150 bis 120 Klübersynth GH 6-320 20 bis 60 Klübersynth GH 6-80 20 bis 90 Klübersynth GH 6-150 Tiefe Start- und -40 bis 40 Klüber Summit SH 46 Betriebstemperatur -55 bis 60 ISOFLEX PDP 65 Gleitgeschwindigkeit v > 4 m/s Annähernd konstant Wechselnd / mittlere Lagerbelastung p m < 3 N/mm2 bis 50 Klüber Summit SH 32 bis 70 Klüber Summit SH 46 bis 90 Klüber Summit SH 100 bis 120 Klübersynth GH 6-100 20 bis 60 ISOFLEX PDP 48 20 bis 90 Klüber Summit SH 100 Tiefe Start- und -55 bis 50 ISOFLEX PDP 40 Betriebstemperatur -65 bis 40 ISOFLEX PDP 38 Gleitgeschwindigkeit v > 4 m/s Annähernd konstant Wechselnd / II mittlere Lagerbelastung p m = 3 bis 7 N/mm2 bis 50 Klüber Summit SH 68 bis 70 Klübersynth GH 6-100 bis 90 Klübersynth GH 6-150 bis 120 Klübersynth GH 6-220 20 bis 60 Klüber Summit SH 100 20 bis 90 Klübersynth GH 6-100 Tiefe Start- und -40 bis 40 Klüber Summit SH 46 Betriebstemperatur -50 bis 60 ISOFLEX PDP 65 7 Schmieröle für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie Betriebstemperaturen LagerBetriebstemperatur [°C] Produktvorschlag Gleitgeschwindigkeit v = 2 bis 4 m/s Annähernd konstant Tiefe Start- und III mittlere Lagerbelastung p m < 3 N/mm2 / bis 50 Klüber Summit HySyn FG - 32 bis 70 Klüber Summit HySyn FG - 68 bis 90 Klüber Summit HySyn FG - 100 – 45 bis 50 Klüber Summit HySyn FG - 32 Betriebstemperaturen Gleitgeschwindigkeit v = 2 bis 4 m/s Annähernd konstant Tiefe Start- und mittlere Lagerbelastung pm = 3 bis 7 N/mm2 / bis 50 Klüber Summit HySyn FG- 68 bis 70 Klüberoil 4 UH1-150 N bis 90 Klüberoil 4 UH1-220 N – 40 bis 40 Klüber Summit HySyn FG-46 Betriebstemperaturen Gleitgeschwindigkeit v > 4 m/s Annähernd konstant Tiefe Start- und / mittlere Lagerbelastung p m < 3 N/mm2 bis 50 Klüber Summit HySyn FG-32 bis 70 Klüber Summit HySyn FG- 46 bis 90 Klüber Summit HySyn FG-100 – 45 bis 50 Klüber Summit HySyn FG-32 Betriebstemperaturen Gleitgeschwindigkeit v > 4 m/s Annähernd konstant Tiefe Start- und / mittlere Lagerbelastung p m = 3 bis 7 N/mm2 bis 50 Klüber Summit HySyn FG-68 bis 70 Klüber Summit HySyn FG-100 bis 90 Klüberoil 4 UH1-220 N – 40 bis 45 Klüber Summit HySyn FG-46 Betriebstemperaturen mit schneller biologischer Abbaubarkeit und WGK 1 Gleitgeschwindigkeit v = 2 bis 10 m/s Annähernd konstant Tiefe Start- und Betriebstemperaturen 8 / mittlere Lagerbelastung pm = 0,1 bis 7 N/mm2 bis 60 Klüberbio CA 2- 100 bis 90 Klübersynth GEM 2-220 bis 110 Klüberbio CA 2-460 – 25 bis 40 Klüberbio C 2-46 IV Auswahlbeispiel Schmieröle In einer Tabliermaschine zur Herstellung von Fondant (weiche Zuckerbonbonart) ist die extruderartige Schnecke, die zum Transport der angewärmten Zuckermasse dient, in zwei ölgeschmierten Gleitlagern gelagert. Da technisch nicht auszuschließen ist, dass gelegentlich durch Dichtungsleckage kleine Schmierölmengen in die Zuckermasse gelangen können, ist zur Schmierung der Lager unbedingt ein „Food Grade Lubricant“ erforderlich. Lagerdaten / Betriebsverhältnisse: Lagerschalen-Innen-Ø D = 40 mm Lagerschalenbreite: B1 = 38 mm B2 = 50 mm Lagerschalenmaterial: Rotguss 3. Auswahl aufgrund der Zusatzanforderungen Zutreffende Auswahltabelle: Tabelle III (Seite 8) 4. Auswahl des erforderlichen Schmieröles –1 –1 Drehzahl der Schnecke: n = 4000 min = 66,6 s Belastungskraft: F = 500 N Lager-Betriebstemperatur, gemessen ϑ = ca. 70 °C, konstant Auswahl des erforderlichen Schmieröles: 1a. Berechnung der mittleren Lagerbelastung pm pm = pm = F (N/mm2) D·B 500 40 · 38 Tabelle III ist in vier Auswahlbereiche eingeteilt. Der zutreffende Bereich ergibt sich aus den errechneten Werten für die Gleitgeschwindigkeit v und der mittleren Lagerbelastung pm. Gleitgeschwindigkeit v: 8,4 m/s: Wert fällt in Bereich v > 4 m/s Lagerbelastung p: pm = 0,33 N/mm2; der Wert fällt in Bereich p < 3 N/mm2 Ergebnis: Bei einer konstanten Betriebstemperatur der Lager von ca. 70 °C ist das zutreffende Schmieröl Klüber Summit HySyn FG-46. Das empfohlene Schmieröl hat eine kinematische Viskosität von ca. 50 mm2/s bei 40 °C. = 0,33 N/mm2 1b. Berechnung der Gleitgeschwindigkeit v v = d · π · n (m/s) v = 0,04 · 3,14 · 66,6 Eine genaue Berechnung des Lagerfalles ergibt, dass die 32er Viskosität von Klüber Summit HySyn FG-32 ebenfalls ausreichend ist. Dies liegt insbesondere an der Gleitgeschwindigkeit von mehr als 8 m/s. Für die Berechnung wurden die Viskositätsangaben aus der Produkt-Übersicht (Seite 22/23) zugrundegelegt. v = 8,4 m/s 2. Ermitteln der Zusatzanforderungen Kontrolle der getroffenen Schmierstoffauswahl anhand der Produktkenndaten auf Seite 22/23. (siehe Punkt 2, Seite 4) Im hier vorliegenden Fall wird ein lebensmittelrechtlich unbedenkliches Schmieröl (Food Grade Lubricant) benötigt. 9 Die Auswahl von Betriebsschmierstoffen 2. Schmierfette Für fettgeschmierte Metall- und Kunststoffgleitlager steht bei Klüber Lubrication ein umfassendes Produktsortiment bereit, dessen Vorzüge zur Gleitlagerschmierung durch praxisnahe Versuche ermittelt wurden (Prüfstandsversuch an Prüflagern unterschiedlicher Lagerflächenausführung: glatt, gelocht oder mit Schmiertaschen). Die richtige Entscheidung für ein Gleitlagerschmierfett fällt Ihnen mit den Auswahltabellen V, VI und VII (Seite 12/13) nicht schwer. Beachten Sie dazu bitte folgende Auswahlkriterien, um die größtmögliche Leistungsfähigkeit der Lager für die geplante Lebensdauer sicherzustellen: K Betriebsart: Rotierend oder oszillierend K Gleitgeschwindigkeitsbereich bei Fettschmierung: v = 0,01 bis 2,5 m/s (siehe Diagramm auf Seite 5) K Zulässige Lagerbelastung: Abhängig von Lagerwerkstoff und Lagergeometrie (Hinweis: Hohe Flächenpressungen in Verbindung mit niedriger Geschwindigkeit – z.B. beim Anfahren und Abstoppen – ergeben Mischreibung. Unter diesen Bedingungen zeigen die Spezialschmierstoffe in Tabelle 5 niedrigen Verschleiß und lange Schmierstoffgebrauchsdauer bzw. Lagerlebensdauer.) K Beständigkeit/Abdichtung gegenüber Medien: Zum Vergleich der verschiedenen Schmierfette dient die Prüfung der Wasserbeständigkeit nach DIN 51 807 T1, 3 h/90 °C (Seite 25). Je niedriger der Wert der Bewertungsstufe, desto besser ist die Wasserbeständigkeit (d.h.: 0 = der beste Wert) K Gebrauchstemperaturbereich: Die Gebrauchstemperaturangaben sind Anhaltswerte, die die Anwendung des Schmierstoffes für Gleitlager berücksichtigen und von den jeweiligen Betriebsbedingungen abhängen. Hier finden Sie die für Sie interessanten Anwendungsgebiete: K K K 10 Allgemeiner Maschinen-, Anlagen-, Geräte- und Fahrzeugbau: Schmierfettauswahl nach Tabelle V (Seite 12/13) Maschinen, Anlagen, Geräte in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie: Schmierfettauswahl nach Tabelle VI (Seite 12/13) Maschinen-, Anlagen-, Geräte- und Fahrzeugbau mit Schmierstoffkontakt zur Umwelt (z.B. Land- und Forstmaschinen, Wasserkraftwerke): Schmierstoffauswahl nach Tabelle VII (Seite12/13) Auswahlbeispiel Schmierfette Gesucht wird ein Schmierfett zur Schmierung der Gleitlagerungen von KalanderWalzen, die in einer Produktionsanlage zur Gummiherstellung eingesetzt werden. Schmierungsproblem: Sehr niedrige Walzendrehzahl in Verbindung mit hoher spezifischer Lagerbelastung und hoher Lagertemperatur. Lagerdaten / Betriebsverhältnisse: Auswahl des Schmierfettes: Lagerbohrung: D = 295 mm Lagerbreite: B = 320 mm Einsatz der Kalander im allgemeinen Maschinen-/ Anlagenbau. Lagerlauffläche: glatt Lagermaterial: Bronze Betriebsdrehzahl: n = 4 min–1 Lagerbelastung, radial: F = 686,7 kN Lagertemperatur: ϑ = 145 °C Medienbeständigkeit des Schmierstoffes: gegen Natronlauge Schmierungsverfahren: kontinuierlich über automatischen Schmierstoffgeber Gleitgeschwindigkeit v Zugehörige Auswahltafel: Tabelle V (Seite 12/13), Auswahlbereich: Gleitgeschwindigkeit < 1 m/s, maximale Flächenpressung ca. 100 N/mm2, Gebrauchstemperaturbereich1) –20 bis 160 °C Ergebnis: Passendes Schmierfett: Klüberlub BVH 71- 461 Übrigens: Alle in den Tabellen V und VI zur Auswahl stehenden Gleitlagerschmierfette sind Hochleistungsschmierstoffe. Reibwertmessungen an Prüflagern bei Raumtemperatur (25 °C) haben ergeben, dass auch bei ungünstigsten Betriebsparametern, z.B. v = 0,01 m/s, p = 50 N/mm2, niedrige Reibwerte und Temperaturen erreicht werden. v = d · π · n (m/s) v = 0,295 x 3,14 x 0,066 = 0,061 m/s Zul. Gleitgeschwindigkeitsbereich für Fettschmierung = 0,01 bis 2,5 m/s –> Fettschmierung ist praktizierbar. Mittlere Flächenpressung pm pm = F (N/mm2) D·B pm = 686 700 295 · 320 = 7,27 N/mm2 Wert liegt deutlich unter dem zulässigen Wert von 100 N/mm2. 1) siehe Seite 30 11 Schmierfette Allgemeiner Maschinen-, Anlagen-, Geräte- und Betriebsart Gleitgeschwindigkeit [m/s] Max. Flächenpressung [N/mm2] Gebrauchstemperatur 1) [°C] – 20 bis 160 – 20 bis 140 Oszillierend / rotierend <1 ca. 100 – 30 bis 180 – 40 bis 260 – 40 bis 150 – 30 bis 140 Hauptsächlich rotierend ≥1 ca. 10 – 50 bis 150 Hauptsächlich rotierend ≥2 ca. 1 – 50 bis 130 Lebensmittel- und Pharmaindustrie Oszillierend / rotierend <1 ca. 100 – 20 bis 160 – 5 bis 150 Hauptsächlich rotierend ≥1 ca. 10 – 40 bis 120 Maschinen-, Anlagen-, Geräte- und Fahrzeugbau, wo Oszillierend / rotierend <1 ca. 100 – 40 bis 120 Hauptsächlich rotierend ≥1 ca. 10 – 40 bis 120 Trockenschmierstoffe Tribo-System-Werkstoffe Rotierend / oszillierend <1 ca. 50 – 40 bis 180 Gleitlacke – 40 bis 230 Rotierend / oszillierend abhängig vom beschichteten – 180 bis 450 Grundkörper – 40 bis 300 1) 12 siehe Seite 30 V Fahrzeugbau Produktvorschlag Anmerkung Klüberlub BVH 71-461 Der Gleitlagerschmierstoff für hohe Gebrauchsdauer und lange Nachschmierintervalle, NLGI 1 Klüberlub BE 41-542 Alternative mit NLGI 2 PETAMO GHY 441 Alternative für höhere Umgebungstemperaturen Klüberalfa BHR 53-402 Hochtemperatur-Langzeitschmierfett mit weitgehend neutralem Verhalten gegenüber vielen Werkstoffen (Metalle, Kunststoffe) POLYLUB GLY 501 Speziell für Kunststoffgleitlager Klüberlub BEM 41-122 Für Gelenklager Stahl/Stahl POLYLUB GLY 151 Klübersynth LR 44-21 VI Klüberlub BVH 71-461 Zulassung nach NSF H2 für Lebensmittel- und Pharmaindustrie Klübersynth UH1 64-1302 Zulassung nach NSF H1 für Lebensmittel- und Pharmaindustrie Klübersynth UH1 14-151 Zulassung nach NSF H1 für Lebensmittel- und Pharmaindustrie Schmierstoffkontakt mit der Umwelt erfolgen kann VII Klüberbio GM 32-2200 Biologisch schnell abbaubar, falls Schmierstoffkontakt mit der Umwelt Klüberbio M 72-82 Biologisch schnell abbaubar, falls Schmierstoffkontakt mit der Umwelt VIII Klüberdur KM 02-854 Für Bronzegleitlager mit Schmierlöchern IX FLUOROPAN 340 N A/B Hitzehärtend UNIMOLY C 220 Luftfeuchtigkeitshärtend Für Ultrahochvakuum anwendbar Klübertop TG 05-371 Hitzehärtend 13 Die Auswahl von Betriebsschmierstoffen 3. Trockenschmierstoffe Die trockene Schmierung ist überall dort von Vorteil, wo sich aufgrund geringer Gleitgeschwindigkeit kein hydrodynamisch tragender Schmierstofffilm aufbauen kann und somit keine Trennung der Reibpartner stattfindet. Erst nach der Applikation eines Gleitlackes oder einer selbstschmierenden Gleitschicht befindet sich ein funktionsfähiger Trennfilm zwischen den Gleitflächen – und zwar von Bewegungsbeginn an. Trockenschmierstoffe in Form von Gleitlacken und Tribo-System-Werkstoffen bieten wartungsfreie Dauerschmierung, vor allem für Gleitlager, die unter hohen Belastungen mit niedrigen Drehzahlen – auch bei oszillierender Betriebsart – laufen. Auch bei extremen Betriebsbedingungen wie sehr hohe Temperaturen, Vakuum oder Chemikalieneinfluss helfen sie Ihnen wirkungsvoll, drohenden Verschleiß zu reduzieren. Besonders bewähren sich Trockenschmierstoffe immer dann, wenn Schmieröle oder Fette stören, Verschmutzungsgefahr durch abtropfenden Schmierstoff besteht oder Lager nicht gewartet werden können. Und: Die Trockenschmierung mit Gleitlacken und Tribo-System-Werkstoffen entspricht nicht nur ökonomischen, sondern auch ökologischen Gesichtspunkten! a) Gleitlacke (siehe Tabelle IX, Seite 12/13) Gleitlacke setzen sich aus drei Komponenten zusammen: Festschmierstoff, Bindemittel und Lösemittel. Das schmierwirksame Verhalten eines Gleitlackfilms wird von der Art und Menge der Festschmierstoffe bestimmt, während Standzeit bzw. Abriebsfestigkeit durch das Bindemittel beeinflusst werden. Das Lösemittel dient zum Aufbringen und Verteilen des Gleitlackes auf die Gleitflächen der Reibpartner. Es verdunstet nach dem Aufbringen und hat danach auch keinen Einfluss auf das Reibungs- und Verschleißverhalten der Gleitlackschicht. Gleitlacke werden – nach vorherigem Test – häufig zur Lebensdauer-(For-life-) Schmierung angewendet, dienen aber auch als Einlaufhilfe oder zur Schadensbehebung. Zur Beschichtung von Gleitlagern stehen verschiedene Gleitlacke zur Verfügung. Diese enthalten zur Trockenschmierung optimale Festschmierstoffkomponenten, die in verschleißfesten, organischen oder anorganischen Bindemitteln gebunden sind. Die Auswahl des Gleitlackes mit der optimalsten Festschmierstoffkomponente erfolgt unter Berücksichtigung der Betriebsbedingungen: – Temperatur, Gleitgeschwindigkeit, Belastung, einwirkende Atmosphäre – Vakuum, sehr niedrige Reibungszahl. Lesen Sie dazu bitte die nachfolgenden Produkt-Kurzbeschreibungen. Die Haftung und Gebrauchsdauer von Gleitlackfilmen hängt in erster Linie von der Vorbehandlung der zu beschichtenden Teile, der Applikation der Gleitlacke, der sorgfältigen Aushärtung der Lackschichten und der Handhabung der Teile ab. Bitte beachten Sie deshalb vor der Anwendung eines Gleitlackes die jeweilige Produktinformation, die wir Ihnen auf Anfrage zusenden. 14 FLUOROPAN 340 N A/B Festschmierstoff: Polytetrafluorethylen (PTFE) Merkmale: Gute Verschleißfestigkeit Hohe Gebrauchsdauer Niedrige Reibungszahl Guter Korrosionsschutz Gute Chemikalien- und Ölbeständigkeit 2). Anwendbar für Gleitpaarungen Metall/Metall oder Metall/Kunststoff. Besonders empfehlenswert bei sehr niedrigen Gleitgeschwindigkeiten: v < 0,05 m/s UNIMOLY C 220 Festschmierstoff: Molybdändisulfid (MoS2) Merkmale: Hohe Druckbelastbarkeit Niedrige Reibungszahl Gute Verschleißfestigkeit Gute Chemikalien- und Ölbeständigkeit 2). Anwendbar für Gleitpaarungen Metall/Metall (speziell dann, wenn aufgrund höherer Druckbelastung PTFE- haltige Gleitlacke nicht angezeigt sind), sowie im Vakuum. Nicht anwenden bei fe⁄uchter Atmosphäre. Klübertop TG 05-371 Festschmierstoff: Grafit Merkmale: Weiter Gebrauchstemperaturbereich Gute Gebrauchsdauer und Verschleißfestigkeit Niedrige Reibungszahl Gute Chemikalien- und Ölbeständigkeit 2) Auch in feuchter Umgebung gute Schmierwirksamkeit. Anwendbar für Gleitpaarungen Metall/Metall oder Metall/Kunststoff, sowie zusätzlich für Gleitlagerungen, die normalerweise mit Öl geschmiert werden (z.B. zur Unterstützung der Schmierung beim Startvorgang eines Motors, bis der Betriebsschmierstoff „Öl“ an die Reibstelle gelangt). 2) siehe Seite 30 15 b) Tribo-System-Werkstoffe (siehe Tabelle VIII, Seite 12/13) Klüberdur KM 02-854 Bei diesem Produkt handelt es sich um ein 2-Komponenten-System mit einer Festschmierstoff-Kombination, die überwiegend aus Grafit mit inkorporiertem Schmieröl besteht. Die Vermischung der zwei Komponenten – nämlich Harz und Härter – ergibt eine pastose Masse, mit der die Bohrungen gelochter Gleitlagerbuchsen gefüllt werden. Nach dem Aushärten von Klüberdur KM 02-854, das sich durch seine außergewöhnlich gute Adhäsion fest in den Schmierlöchern verankert, erhält man wartungsfreie und sehr hoch belastbare Trockenlauf-Gleitlager. Die Schmierung der Reibpartner erfolgt durch permanente Übertragung von Festschmierstoffen aus den Schmierlöchern der Lagerbuchse, wobei aber auch ein stetiger, geringfügiger Verschleiß an den metallenen Lagerlaufflächen stattfindet. Die Lagerlebensdauer wird dadurch bei gelochten und mit Klüberdur präparierten Lagerbuchsen nicht durch die Gebrauchsdauer des Festschmierstoffvorrates bestimmt, sondern durch das maximal zulässige Lagerspiel. Klüberdur KM 02-854 ist öl- und fettbeständig3), was bei Bedarf eine Kombinationsschmierung (Trockenschmierstoff plus Öl oder Fett) erlaubt. Bei neuen Lagern kann zum Einlauf – aber auch zur leichteren Montage – eine zusätzliche Einmalschmierung mit Schmierfett zur Vermeidung von Grenz- und Mischreibung erfolgen, bis sich genügend Festschmierstoffe auf den Lagerlaufflächen verteilt haben. Diese Vorstartschmierung ist jedoch nicht zwingend notwendig. 3) 16 siehe Seite 30 Die Auswahl von Schmierstoffen zur Einlaufschmierung und Schadensbehebung 1. Einlaufschmierung Abhängig vom Bearbeitungsverfahren existieren an den Oberflächen neuer Gleitlager-Bauteile mehr oder weniger ausgeprägte Rauhigkeiten. Sie können im Einlaufvorgang durch die Applikation eines Gleitlackes oder einer Schmierpaste geglättet werden, ohne die Oberflächen durch Riefen oder Fresser zu beschädigen. zum Einlauf verwendeten Gleitlacke oder Pasten im Normalbetrieb Schutz der Reibstellen bei Mangelschmierung. Sie kann vorkommen, wenn sich beispielsweise beim Maschinen-Anoder Auslauf aufgrund zu niedriger Geschwindigkeiten noch kein tragender Schmierfett- oder Ölfilm aufgebaut hat bzw. dieser durchbrochen wird. Die Folge: Zwischen Reibpartnern mit geglätteten Oberflächen tritt im Normalbetrieb – auch bei sehr dünnen Schmierstofffilmen – erst bei wirklich ungünstigen Verhältnissen Mischreibung auf, also die teilweise Berührung der Oberflächen. Außerdem bieten die Tipp: Um eine möglichst optimale Oberflächenqualität zu erzielen, empfehlen wir Ihnen, den Lagereinlauf nur bei reduzierter Belastung durchzuführen (ca. 1/3 Nennlast und 1/3 Nenndrehzahl). 2. Schadensbehebung Beschädigungen von Laufflächen an Gleitlagern in Form von Riefen und Kratzern können oftmals durch eine sogenannte „Reparaturschmierung“ beseitigt werden: Durch die Applikation eines Gleitlackes oder einer entsprechenden Schmierpaste auf die beschädigten Laufflächen und anschließende Durchführung eines Einlaufvorganges (bei reduzierter Gleitgeschwindigkeit und Belastung) werden die Riefen und Kratzer weitestgehend eingeglättet und der Zustand der Oberfläche wieder optimiert. Zusätzliches Plus: Die zur Schadensbehebung verwendeten Trockenschmierstoffe bieten im weiteren Betrieb durch ihr Verhalten im Notlauf Schutz bei Mangelschmierung – so vermindern sie die Gefahr neuer Gleitflächenbeschädigungen. 17 Auswahlbeispiel: Lagereinlauf beim LKW-Motor mit Gleitlack und Betriebsschmierstoff Auswahlbeispiel: Lagereinlauf einer Transportschnecke mit Schmierpaste Für die Gleitlagerung der Nockenwelle in einem LKW-Dieselmotor wird ein Gleitlack gesucht, der Für die Gleitlagerungen der Transportschnecke (Lagerbuchsen aus Kupferlegierung) in einer Maschine zur Herstellung von Weichbonbons wird zum Einlauf (Laufflächeneinglättung!) eine Schmierpaste benötigt. Sie soll gesundheitlich unbedenklich sein, da ein gelegentlicher Kontakt zwischen Lebensmittel und Schmierstoff nicht auszuschließen ist. Die Paste muss also lebensmittlrechtlich zugelassen sein. K in Verbindung mit dem Betriebsschmierstoff (Motorenöl) den Lagereinlauf verbessert und Initialschäden an den Gleitflächen während der Einlaufphase verhindert, K die Schmierung während des Startvorgangs unterstützt, bis Motorenöl an die Reibstellen gelangt ist und sich ein hydrodynamischer Schmierfilm aufgebaut hat. Die Betriebsschmierung der Lager erfolgt mit Schmieröl (bitte beachten Sie auch das Auswahlbeispiel für Schmieröle, Seite 9). Lagerdaten / Betriebsverhältnisse: Lagerschale, innen Ø 50 mm Breite: 32 mm Auswahl der richtigen Schmierpaste Werkstoffpaarung: St/St Betriebstemperatur: – 40 bis 120 °C Belastung p: schwingend bis stoßartig, 6 ... 8 N/mm2 Der Lagereinlauf soll mit einer Schmierpaste durchgeführt werden. Die passende Auswahltabelle ist demnach Tabelle XI (Seite 19). Auswahl des optimalen Gleitlackes: Der Lagereinlauf soll mit der Schmierstoffkombination Gleitlack und Betriebsschmierstoff durchgeführt werden. Die zutreffende Auswahltabelle ist in diesem Fall also Tabelle XII (Seite 19). Ergebnis: Eine optimale Schmierpaste für diesen Anwendungsfall ist Klüberpaste UH1 84-201. Um eine günstige Oberflächen-Einglättung zu bewirken, sollte der Lagereinlauf mit reduzierter Drehzahl durchgeführt werden. Nach dem Einlauf kann bei Verträglichkeit der Schmierstoffe direkt auf die Betriebsschmierung mit Öl umgestellt werden, ohne die Lager zu reinigen. Unsere Techniker beraten Sie gerne über die Verträglichkeit der Schmierstoffe. Ergebnis: Ein guter Gleitlack für Lagerschalen aus Stahl ist Klübertop TG 05-371. Es ist ein Gleitlack mit hoher Gebrauchsdauer, Verschleißfestigkeit, Beständigkeit gegen Schmieröl und mit Grafit als Festschmierstoffbasis. Hinweis: Die auf den Laufflächen verteilten und abgelagerten Festschmierstoffteilchen dienen im Normalbetrieb als Schutz bei Mangelschmierung (z.B. beim Maschinen-An- oder Auslauf)! 18 Schmierstoffe zur Einlaufschmierung und Schadensbehebung Schmierpasten Allgemeiner Maschinenbau, Anlagen-, Geräte- und Fahrzeugbau Werkstoff der Lagerbuchse Gebrauchstemperatur1) [°C] Produktvorschlag Konsistenz NLGI-Klasse Aluminium- – 15 bis 150 Klüberpaste ME 31-52 3/2 Legierung – 40 bis 140 DUOTEMPI PMY 45 2/3 Kupfer- – 15 bis 150 Klüberpaste ME 31-52 3/2 Legierung – 40 bis 150 Klüberpaste 46 MR 401 1/2 – 40 bis 230 UNIMOLY RAP 3/2 Stahl – 40 bis 200 (10004)) Klüberpaste HEL 46-450 1 Schmierpasten Lebensmittel- und Pharmaindustrie Werkstoff Zuder Lager- lassung buchse Aluminium- Gebrauchstemperatur1) [°C] NSF-H1 – 45 bis 120 Kupfer- NSF-H1 – 40 bis 200 (12004)) Legierung, NSF-H2 – 40 bis 140 X XI Produktvorschlag Konsistenz NLGI-Klasse Klüberpaste UH1 84-201 1 Legierung Klüberpaste UH1 96-402 DUOTEMPI PMY 45 2 2/3 Stahl Gleitlacke zur Einlaufschmierung in Verbindung mit Betriebsschmierstoff Werkstoff der Lagerbuchse Fest schmierstofftyp Gebrauchstemperatur1) [°C] Produktvorschlag Anmerkung Aluminium-, Kupfer- Grafit – 40 bis 300 Klübertop TG 05-371 Hitzehärtend MoS2 – 180 bis 450 UNIMOLY C 220 Luftfeuchtigkeithärtend, XII legierung, Stahl Stahl für Ultrahochvakuum anwendbar, in Spraydose erhältlich 1) und 4) siehe Seite 30 19 Reinigen und Überprüfen des Ölalterungszustandes 1. Das Reinigungskonzentrat: Klüber-Summit Varnasolv Die Anwendung von mineralöl-basischen Schmierölen in Gleitlagern kann – vor allem bei hohen Lager-Betriebstemperaturen – zu lackartigen Ablagerungen und Verkokungsrückständen führen, die sich im gesamten Schmierungssystem absetzen. Mit unangenehmen Folgen: Abgelöste Rückstandsteilchen können zu Beschädigungen an Lagerbauteilen führen, Ölleitungen und Filter verstopfen und können zu Mangelschmierung oder Lagerausfall führen. Dieser hohe Wartungsoder Reparaturaufwand lässt sich durch Klüber Summit Varnasolv vermeiden. Tipp: Klüber Summit Varnasolv ist ein flüssiges Reinigungskonzentrat, das Lack- und Verkokungsrückstände während des Betriebes auflöst. Vor einem anstehenden Ölwechsel angewendet, entfällt das lästige Zerlegen von Lager und Schmierungssystem zu Reinigungszwecken. Anwendungshinweise: Das Reinigungskonzentrat löst Ablagerungen und Rückstände – aufwändige Spülvorgänge bei der eigentlichen Produktumstellung sind nicht notwendig. Klüber-Summit Varnasolv ist dem vorhandenen Gleitlageröl in einer Konzentration von 10 % (d.h. auf 9 l Schmieröl 1 l Klüber Summit Varnasolv) beizumengen. Dafür muss vorher die entsprechende Menge Schmieröl abgelassen werden. Bitte lassen Sie die Lager nach Einfüllen des Reinigungskonzentrates noch 40 bis 60 Stunden bei der üblichen Betriebstemperatur laufen, um alle lackartigen Ablagerungen und Verkokungsrückstände zu lösen. Um zu vermeiden, dass sich die gelösten Ablagerungen wieder absetzen, ist das Öl im betriebswarmen Zustand abzulassen. Anschließend sollten eventuell vorhandene Ölfilter ausgetauscht und das synthetische Schmieröl eingefüllt werden. Werkstoffverträglichkeit: Nach heutigem Wissensstand ist die Anwendung von Klüber Summit Varnasolv 10%ig in mineralöl-basischem Schmieröl verträglich mit allen mineralölbeständigen Werkstoffen. 20 2. Das Test-Kit, auch für Gleitlageröle: Klüber Summit T.A.N.-Kit Das Klüber Summit T.A.N.-Kit macht es Ihnen leicht, den Alterungszustand von Schmierölen rasch und unkompliziert zu überprüfen. Das Kit kann bei allen gängigen mineralöl-basischen und synthetischen Schmierölen verwendet werden, die im Frischzustand eine Neutralisationszahl von weniger als 2 aufweisen. Das ist bei allen hier aufgeführten Ölen der Fall. Anwendungshinweise: K Entnehmen Sie aus Lagergehäuse oder Ölvorratsbehälter eine kleine Gebrauchtölprobe. Damit füllen Sie die Prüfpipette exakt bis zur 1 ml-Marke. Überschüssiges Öl an der Außenseite wischen Sie mit dem beigefügten Tuch sorgfältig ab. Nun drücken Sie den Pipetteninhalt in die Glasampulle mit der blauen Prüf-Flüssigkeit. Tipp: Damit der gesamte Gebrauchtölinhalt entleert wird, spülen Sie die Pipette mit dem Inhalt der Glasampulle. Dies geschieht durch mehrmaliges Ansaugen und Ausdrücken der Pipette. K Verschließen Sie die Glasampulle und schütteln Sie den Inhalt einige Sekunden lang. K Anschließend überprüfen Sie die Farbveränderung. Farbe der Prüflösung: blau – keine wesentliche Alterung des Gebrauchtöles grün – leichte Alterung des Öles, aber noch verwendbar, Wiederholung der Ölalterungsprüfung in kürzeren Abständen braun/orange – Ölwechsel erforderlich. Zum Umgang mit der Prüf-Flüssigkeit beachten Sie bitte die Hinweise im Sicherheitsdatenblatt. Vermeiden Sie den Kontakt der Flüssigkeit mit Kleidung, Haut und Augen! Das Kit besteht aus: K Plastikbeutel mit Prüf-Flüssigkeitsampulle K Pipette K Reinigungstuch 21 Produktübersicht Schmieröle Klüberprodukt ISO VG DIN 51 519 Gebrauchstemperaturbereich1) [°C] ca. Dichte DIN 51 757 bei 20 °C [g/cm3] ca. Kinematische Viskosität DIN 51 562 T1 [mm2/s] bei 40 °C 100 °C ca. ca. Mineralöle Klüberoil GEM 1-100 N 100 – 5 bis 100 0,85 100 11,0 Klüberoil GEM 1-150 N 150 – 5 bis 100 0,88 150 15,0 Klüberoil GEM 1-220 N 220 – 5 bis 100 0,85 220 19,0 Klüberoil GEM 1-320 N 320 0 bis 100 0,85 320 25,0 Klüberoil GEM 1-460 N 460 0 bis 100 0,85 460 25,0 LAMORA HLP 32 32 – 25 bis 120 0,87 32 5,4 LAMORA HLP 46 46 – 20 bis 120 0,88 46 7,0 LAMORA HLP 68 68 – 15 bis 120 0,88 68 8,8 6,0 Synthetische Kohlenwasserstoff Öle Klüber Summit SH 32 32 – 45 bis 145 0,85 32 Klüber Summit SH 46 46 – 40 bis 145 0,86 46 7,8 Klüber Summit SH 68 68 – 40 bis 145 0,88 62 10,0 Klüber Summit SH 100 100 – 30 bis 145 0,87 100 12,0 Klüberoil 4 UH1-150N 150 – 25 bis 120 0,85 150 19,0 Klüberoil 4 UH1-220N Food Grade Lubricants 220 – 25 bis 120 0,85 220 26,0 Klüber Summit HySyn FG-32 32 – 45 bis 135 0,83 33 6,1 Klüber Summit HySyn FG-46 46 – 40 bis 135 0,84 46 7,9 Klüber Summit HySyn FG-68 68 – 40 bis 135 0,83 70 9,9 Klüber Summit HySyn FG-100 100 – 35 bis 135 0,84 95 12,7 Polyglycol-Öle Klübersynth GH 6-80 – – 35 bis 160 1,05 80 16 Klübersynth GH 6-100 100 – 35 bis 160 1,05 100 20 Klübersynth GH 6-150 150 – 35 bis 160 1,05 150 28 Klübersynth GH 6-220 220 – 30 bis 160 1,06 220 42 Klübersynth GH 6-320 320 – 30 bis 160 1,05 320 58 ISOFLEX PDP 38 – – 65 bis 100 0,92 12 3,2 ISOFLEX PDP 40 – – 50 bis 100 0,92 19 5,0 ISOFLEX PDP 65 – – 50 bis 100 0,92 68 17,0 Esteröle Biologisch schnell abbaubare Schmieröle Klüberbio C 2-46 22 46 – 40 bis 80 0,93 46 10 Klüberbio CA 2-100 100 – 30 bis 110 0,94 100 15 Klüberbio CA 2-460 460 – 15 bis 110 0,95 460 50 Klübersynth GEM 2-220 220 – 30 bis 130 0,95 220 27 Dynamische Viskosität mPa · s bei 40 °C ca. Viskositätsindex DIN ISO 2909 (VI) Flammpunkt DIN ISO 2592 [°C] Pourpoint DIN ISO 3016 [°C] ca. – 15 100 °C ca. 85,0 9,4 ca. 90 ≥ 200 132,0 13,2 ca. 90 ≥ 200 ca. – 10 187,0 16,1 ca. 90 ≥ 200 ca. – 10 272,0 21,3 ca. 90 ≥ 200 ca. – 10 391,0 21,3 ca. 90 ≥ 200 ca. – 10 27,5 4,4 ca. 100 > 200 ca. – 30 39,9 5,8 ca. 100 > 210 ca. – 30 59,0 7,3 ca. 100 > 220 ca. – 25 27,1 5,0 ca. 140 > 230 ca. – 50 38,1 6,5 ca. 140 > 240 ca. – 45 53,8 8,3 ca. 145 > 240 ca. – 45 70,2 9,9 ca. 140 > 240 ca. – 35 125,8 15,3 > 150 > 220 ca. – 30 184,5 20,8 > 150 > 220 ca. – 30 27,0 4,8 ca. 130 > 230 ca. – 50 40,9 6,2 ca. 130 > 240 ca. – 45 57,9 7,8 ca. 125 > 240 ca. – 45 78,5 10,0 ca. 130 > 240 ca. – 40 82,0 15,7 > 190 > 280 < – 35 103,0 19,7 > 190 > 280 < – 35 154,0 27,5 > 200 > 280 < – 35 227,0 40,3 > 220 ca. 250 ca. – 35 330,0 57,1 > 220 > 280 < – 30 11,0 3,1 ca. 150 ca. 200 ca. – 70 17,2 4,3 ca. 230 ca. 200 ca. – 55 61,7 14,7 > 245 ca. 200 ca. – 55 42,1 8,7 – > 200 < – 30 91,7 13,1 > 140 > 200 < – 30 431,0 46,7 > 160 > 220 < – 20 206,1 24,2 ca. 150 ca. 270 < – 30 Hinweise zur Anwendung und Werkstoffverträglichkeit enthalten die detaillierten Produktinformationen 1) siehe Seite 30 23 Produktübersicht Schmierfette Klüberprodukt Grundöl/ Dickungsstoff Konsistenzklasse5) DIN 51 818 Walkpenetration DIN ISO 2137 Gebrauchstemperaturbereich1) [°C] ca. [0,1 mm] 24 Klüberalfa BHR 53-402 Perfluoriertes Polyetheröl / Na-Komplexseife 2 265 – 295 – 40 bis 260 Klüberbio GM 32-2200 Biologisch schnell abbaubar Esteröl/ Calcium-Seife 0 / 00 370 – 410 – 40 bis 120 Klüberbio M 72-82 Biologisch schnell abbaubar Esteröl/ Polyharnstoff 2 265 – 295 – 40 bis 140 Klüberlub BE 41-542 Mineralöl/ Li-Spezialseife 2 265 – 295 – 20 bis 140 Klüberlub BEM 41-122 Mineralöl/ Li-Spezialseife 2 265 – 295 – 30 bis 140 Klüberlub BVH 71-461 Spezialschmierfett mit NSF H2-Zulassung Mineralöl/ Synth. KW-Öl/ Polyharnstoff 0/1 340 – 370 – 20 bis 160 Klübersynth LR 44-21 Mineralöl/ Synth. KW-Öl/ Li-Spezialseife 1 310 – 340 – 50 bis 130 Klübersynth UH1 64-1302 Food Grade Lubricant mit NSF H1-Zulassung Synth. KW-Öl/ Silikat 2 265 – 295 – 10 bis 150 Klübersynth UH1 14-151 Food Grade Lubricant mit NSF H1-Zulassung Synth. KW-Öl/ Al-Komplexseife 1 310 – 340 – 40 bis 120 PETAMO GHY 441 Estheröl/ Polyharnstoff 1 310 – 340 – 30 bis 180 POLYLUB GLY 151 Mineralöl, Synth. KW-Öl/ Li-Spezialseife 1 310 – 340 – 50 bis 150 POLYLUB GLY 501 Mineralöl, Synth. KW-Öl/ Li-Spezialseife 1 310 – 340 – 40 bis 150 Dichte [g/cm3] bei ca. 20 °C 1) 5) , Grundölviskosität DIN 51562 Teil 1 [mm3/s] bei 40 °C 100 °C ca. ca. Tropfpunkt DIN ISO 2176 [°C] ca. Wasserbeständigkeit DIN 51 807 T1 3 h/90 °C Scheinbare Viskosität, KlüberViskositätsklasse6) S Farbe 1,82 400 40 nicht meßbar weiß 0,89 220 28 > 130 0 – 40 E/L hellbraun 0,94 100 28 > 220 1 L/M beigerotbraun 0,93 540 32 > 230 0/1 S 1,10 130 15 > 190 0,90 490 34,5 > 240 0/1 S hellbraun 0,85 20 4,5 > 220 1 EL beige 0,99 1300 100 ohne 0/1 S beige 0,92 150 22 > 250 L/M beige 0,97 435 36 > 250 0 L/M beige 0,85 150 18 > 220 1 L beige 0,88 500 40 > 250 0/1 L/M beige braun gelb und 6) siehe Seite 30 25 Produktübersicht Schmierpasten Klüberprodukt Gebrauchstemperaturbereich* [°C] ca. Dichte bei 20°C [g/cm3] ca. Grundölviskosität DIN 51562 Teil 1 [mm2/s] bei 40 °C ca. DUOTEMPI PMY 45 NSF H2-Zulassung Mineralöl/ Synth. KW-Öl/ Li-Spezial-Seife/ Festschmierstoff – 40 bis 140 1,2 55 Klüberpaste HEL 46-450 Estheröl/ Polyglykolöl/ Festschmierstoff – 40 bis 1000 1,43 42 > 200 °C Trockenschmierung Klüberpaste ME 31-52 Mineralöl/ CalciumKomplexseife/ Festschmierstoff – 15 bis 150 1,38 46 Klüberpaste 46 MR 401 Polyglykolöl/ Li-Seife/ Festschmierstoffgemisch – 40 bis 150 1,23 360 Klüberpaste UH1 84-201 NSF H1-Zulassung Synth. KW-Öl/ PTFE, Festschmierstoff – 45 bis 120 1,13 200 Klüberpaste UH1 96-402 NSF H1-Zulassung Polyglykolöl/ Silikat, Festschmierstoff – 30 bis 1200 1,58 360 1,6 70 UNIMOLY RAP 26 Grundöl/ Dickungsstoff Paraff. Mineralöl/ Silikat/ Festschmierstoff MoS2 > 200 °C Trockenschmierung – 10 bis 450 > 150 °C Trockenschmierung Tropfpunkt DIN ISO 2176 1) Fließdruck bare ViskoDIN 51 805 [°C] VKASchweißkraft DIN 51 350 Teil 4 [N] Konsistenzklasse Farbe > 190 > 3200 bei – 35 °C < 1400 2/3 beige > 250 > 5000 bei – 35 °C 500 1/0 schwarz > 170 > 4000 – 3/2 beige > 185 > 4400 bei – 40 °C < 1600 1/2 weißlich > 240 > 3000 bei – 45 °C < 1400 1 weiß > 250 > 2400 bei – 40 °C < 1400 2 weiß – > 2400 – 3/2 DIN 51 818 [mbar] schwarz siehe Seite 30 27 Produktübersicht Gleitlacke Klüberprodukt Gebrauchstemperaturbereich1) [°C] Farbe Festschmierstoff Trockungsbzw. Einbrennbedingungen ca. FLUOROPAN N 340 A/B – 40 bis 230 schwarz Polytetrafluorethylen (PTFE) trocknen: 5 min/100 °C einbrennen: 15 min/250 °C Klübertop TG 05-371 – 40 bis 300 grauschwarz Grafit (C) trocknen: 5 min/100 °C einbrennen: 15 min/220 °C – 180 bis 450 grau Molybdändisulfid (MoS2) trocknen: 5 min/20 °C aushärten: 30 min/20 °C UNIMOLY C 220 Tribo-System-Werkstoff Klüberprodukt Klüberdur KM 02-854 2-Komponenten Tribo-System-Werkstoff 28 Gebrauchstemperaturbereich1) [°C] ca. – 40 bis 200 Farbe Chemische Charakterisierung dunkelgrau Epoxidharz, Spezialhärter, Festschmierstoffgemisch, Esteröl Ergiebigkeit [m2/l] bei Schichtdicke 10µm Reibungszahl (Tannert 20 °C) ca. Vmax = 0,243 mm/s, F = 300 N 17 0,04 18 0,06 8 0,10 Reibungszahl (nach Tannert) Linienberührung gegen Stahl Vmax = 0,243 mm/s, 30 N/mm ca. 1) 20 °C 0,05 120 °C 0,18 ohne Stick-slip ohne Stick-slip siehe Seite 30 29 Anmerkungen 1) Gebrauchstemperaturangaben sind Richtwerte, die sich am Schmierstoffaufbau, dem vorgesehenen Einsatzzweck und der Anwendungstechnik orientieren. Schmierstoffe ändern je nach Art der mechanisch-dynamischen Beanspruchung temperatur-, druck- und zeitabhängig ihre Konsistenz, scheinbare Viskosität bzw. Viskosität. Diese Veränderungen der Produktmerkmale können Einfluss auf die Funktion von Bauteilen nehmen. 2) Wir empfehlen, insbesondere vor Serienanwendung, die Beständigkeit der mit dem Gleitlack zu beschichtenden Werkstoffe zu prüfen (unsere Prüfergebnisse basieren auf Messungen an Stichproben und entbinden nicht von der Prüfung für eigene Anwendungen). 3) Wir empfehlen, insbesondere vor Serienanwendung, die Beständigkeit der mit dem Werkstoff in Kontakt kommenden Chemikalien zu prüfen (unsere Prüfergebnisse basieren auf Messungen an Stichproben und entbinden nicht von der Prüfung für eigene Anwendungen). 4) Trockenschmierung 5) Konsistenzklasse DIN 51 818 (NLGI) Walkpenetration DIN ISO 2137 [0,1 mm] Struktur 000 445 bis 475 fließend 00 400 bis 430 fast fließend 0 355 bis 385 äußerst weich 1 310 bis 340 sehr weich 2 265 bis 295 weich 3 220 bis 250 mittel 4 175 bis 205 fest 5 130 bis 160 sehr fest 6 85 bis 115 äußerst fest 6) 30 Klüber-Viskositätsklasse Erklärung EL Extra leichtes Schmierfett für extrem niedrige Drehmomentanforderungen, beispielsweise Leichtlauffett L Leichtes Schmierfett für niedrige Drehmomente oder hohe Drehzahlen in Wälzlagern, beispielsweise Hochgeschwindigkeitsfett M Mittleres Schmierfett für Standardanforderungen im gesamten Anwendungsgebiet der Fettschmierung S Schweres Schmierfett für Anwendungen mit hohen Belastungen oder Flüssigkeiten, beispielsweise als Hochdruck-/Abdichtfette ES Extra schweres Schmierfett für Anwendungen, die hohes Drehmoment oder Feststellwirkung erfordern, z. B. Armaturen-/Okularfette Herausgeber und Gestaltung: Klüber Lubrication München KG Copyright: Klüber Lubrication München KG Nachdruck, auch auszugsweise, bei Quellenangabe und Zusendung eines Belegexemplares gestattet. 9.28 d Ausgabe 04.08, ersetzt Ausgabe 05.01 Die Angaben in dieser Technischen Schrift basieren auf unseren allgemeinen Erfahrungen und Kenntnissen bei Drucklegung und sollen dem technisch erfahrenen Leser Hinweise für mögliche Anwendungen geben. Die Produktinformationen beinhalten jedoch keine Zusicherung von Eigenschaften oder Garantie der Eignung des Produkts für den Einzelfall. Sie entbinden den Anwender nicht davon, die Anwendung des ausgewählten Produkts vorher im Versuch zu testen. Wir empfehlen ein individuelles Beratungsgespräch und stellen auf Wunsch und nach Möglichkeit auch gerne Proben für Tests zur Verfügung. Klüber-Produkte werden kontinuierlich weiterentwickelt. Deshalb behält sich Klüber Lubrication das Recht vor, alle technischen Daten in dieser Druckschrift jederzeit und ohne Vorankündigung zu ändern. 31 Wir sind, wo Sie sind. Klüber Lubrication – der Weltmarktführer für Spezialschmierstoffe • Tochtergesellschaften in über 30 Ländern • über 1.700 Mitarbeiter • Produkte weltweit verfügbar Klüber Lubrication bietet kompetente tribologische Lösungen. Mit seiner weltweiten Präsenz erfüllt Klüber Kundenwünsche zeitnah und zuverlässig. Das Unternehmen liefert an Kunden aus nahezu allen Industrien und Märkten maßgeschneiderte Spezialschmierstoffe – Öle, Fette, Gleitlacke, Pasten und mehr. Über 75 Jahre Erfahrung, branchenspezifisches Know-how und ein in der Industrie nahezu einzigartiges Prüffeld sind Garanten für optimale Lösungen. Klüber Lubrication München KG Ein Unternehmen der Freudenberg Gruppe www.klueber.com