MITEINANDER 6_12 44S Internet_Miteinander 5_12

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MITEINANDER 6_12 44S Internet_Miteinander 5_12
64. Jahrgang
Anno 2012 - Nr. 6
INSIEME
Dezember/Dicembre 2012
Januar/Gennaio 2013
ITEINANDER
Poste Italiane s.p.a. – Spedizione in Abbonamento Postale - 70% – NE BOLZANO - BIMESTRALE
Chiesa Evangelica Luterana in Italia
Evangelisch-Lutherische Kirche
in Italien
Foto: Ulrich Eckert, Sybille Groß; Sabine Wolters
Singet dem Herrn ein neues Lied – ELKI-Tag in Rom 2012
Cantate al Signor un cantico nuovo – Giornata CELI a Roma 2012
I N H A LT S V E R Z E I C H N I S • I N D I C E
»Davon ich singen und sagen will« . . . . . . . . . . . . . . . 199
«Di questo voglio cantare e raccontare» . . . . . . . . . . . . . 199
LEBENSBILDER • VITA UMANA
Die Mutter der Revolution im Jemen . . . . . . . . . . . . . 200
La madre della rivoluzione nello Yemen . . . . . . . . . . . . . 200
ELKI • CELI
Aus CIP wird CLIP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 202
Seeleute rufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203
Angekommen auf Sizilien ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 206
Berge – Abenteuer – Geschichte(n) . . . . . . . . . . . . . . 207
»Wer singt, betet doppelt« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211
Unsere Wege sind nie grade,
aber immer begleitet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213
Dal CIP al CLIP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 202
Gente di mare chiama . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203
Arrivato in Sicilia ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 206
Montagne – Avventure – Storie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 207
«Chi canta, prega due volte» . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211
Le nostre strade non sono mai dritte,
ma sempre accompagnate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213
WEIHNACHTEN • NATALE
»Erfüllte Zeit« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217
Der verspätete Heiligabend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 218
«Tempo (ri)pieno» . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217
La Vigilia persa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 218
ÖKUMENE • ECUMENE
Europa vom Feinsten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219
Slowenien in Wuppertal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222
»Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen« . . 223
Il meglio dell’Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219
La Slovenia a Wuppertal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222
«Ero straniero e voi mi avete accolto» . . . . . . . . . . . . . . . 223
GLAUBE • FEDE
»Soviel du brauchst« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 224
Seminario teologico 2012 - Kurzversion deutsch . . . . 226
«Quanto ti basta» . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 224
Seminario teologico 2012 - riassunto tedesco . . . . . . . . 226
BLICK ÜBER DEN TELLERRAND • NON SOLO NOI
Michael Gaismair und die Tiroler Landesordnung
von 1526 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 227
Michael Gaismair e gli Statuti del Tirolo
del 1526 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 227
VERANSTALTUNGSKALENDER • APPUNTAMENTI
Adventskonzerte in Torre Annunziata . . . . . . . . . . . . 230
Weihnachtskonzert der Mailänder Kantorei . . . . . . . 231
Concerti d’Avvento a Torre Annunziata . . . . . . . . . . . . . 230
Concerto Natalizio della Mailänder Kantorei . . . . . . . . . 231
FRAUENNETZWERK • RETE DELLE DONNE
Das weibliche Antlitz der Reformation . . . . . . . . . . . . 232
Il volto femminile della Riforma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232
BÜCHER/MEDIEN • LIBRI/MEDIA
Italienreise 1924 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235
DIRE, FARE, BACIARE … . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235
Harry Potter trifft Gott . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 236
Il vangelo secondo i Beatles . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 237
SÜDTIROL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238
Die Losungen für junge Leute . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238
Vedere adesso – Dass du JETZT siehst . . . . . . . . . . . . . 239
Viaggio in Italia 1924 – ora anche in tedesco . . . . . . . . 235
DIRE, FARE, BACIARE … . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235
Il vangelo secondo Harry Potter – in tedesco . . . . . . . . . . 236
Il vangelo secondo i Beatles . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 237
SÜDTIROL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238
Un Giorno una Parola . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238
Vedere adesso . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239
Danke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239
Grazie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239
198
»Davon ich singen
und sagen will«
«Di questo voglio cantare
e raccontare»
Diese Zeile stammt aus einem Kinderlied. Martin Luther hat
es geschrieben zum Weihnachtsfest 1534, wahrscheinlich
sogar für seine eigenen Kinder zum Weihnachtsspiel. Ich bin
sicher, dass auch viele Erwachsene dieses Lied kennen, in
jedem Fall die erste Strophe:
»Vom Himmel hoch da komm ich her,
ich bring euch gute neue Mär;
der guten Mär bring ich so viel,
davon ich sing’n und sagen will.«
(ELKI-Gesangbuch Nr. 115,1).
Ein Engel, ein Bote Gottes hat eine so wichtige, froh machende Botschaft, dass er gar nicht anders kann, als davon zu singen und zu reden. Und wir Christenmenschen, kleine wie
große, gesunde wie kranke, gleich welcher Muttersprache
und musikalischer oder rhetorischer Ausbildung, werden in
diese Bewegung mit einbezogen. So geschehen zum Beispiel auf dem 2. ELKITag, der Mitte Oktober in Rom bis zu 250
Menschen aus ganz Italien vereinigt hat.
Sie alle haben sich auf besondere Weise
auf das eingelassen, was uns getauften
Menschen auch im Alltag zu Hause, auf
der Straße, in Schule und Beruf, Freizeit,
aber auch Arbeitslosigkeit aufgetragen ist:
Gottes Liebe und Gnade immer wieder
neu zu erbitten und zu empfangen und
sie weiterzusagen, »weiter zu singen, weiter zu geben«, »weiter-zu-leben«.
Genau dazu gibt es in den Kirchengemeinden ja auch Berufe, Dienste wie den
Pfarr- oder Musiker- oder Katechetenberuf: Damit immer mehr Menschen ihre ganz eigene Stimme
entdecken, ausbilden und erklingen lassen, um auf den hinzuweisen, der »vom Himmel hoch« mitten unter uns gekommen ist, auf Jesus, den Christus, das heißt den Gesalbten Gottes. Damit immer mehr Menschen ganz persönlich zu Engeln,
also zu Botinnen und Boten in Gottes Auftrag werden – nicht
nur in Worten und Melodien, sondern erst recht durch konkrete Taten der ermutigenden Liebe, der tiefen Freude, der
echten Vergebung und der zwischenmenschlichen Gerechtigkeit.
»Vom Himmel hoch« – dieses Kinder- und Weihnachtslied
macht uns auf neue Weise aufmerksam auf den, der gekommen ist zum Heil der einzelnen Menschen und der Welt. Und
der zugesagt hat, heute zu uns zu kommen. In die Baracken
der Erdbebenopfer und in die Bruchbuden der Ausgegrenzten in unseren ach so zivilisierten Großstädten; in die Herzen
derer, die ein Kind verloren haben oder einen anderen geliebten Menschen; in die Wunden der Kranken, der Geschlagenen und Vergewaltigten; in die Gedanken der hartherzig und
unbarmherzig Gewordenen. Vom Himmel hoch kommt er
genau dort hin und geht mit. Sogar durch unser »Singen und
Sagen«, sogar durch unsere oft so bruchstückhaften konkreten Taten.
Heben wir daher unsere Augen auf, denn unsere Erlösung
naht (vgl. Lukas 21,28), ganz konkret und mitten unter uns,
gerade da, wo wir es nicht erwarten, nicht erträumen, nicht
zulassen. Hören wir auf die frohe Botschaft, die Gottes Boten
Questo rigo si trova in un inno per bambini. Martin Lutero lo
scrisse per il Natale del 1534, probabilmente per i suoi figli per
la recita. Sono sicuro che anche molti adulti conoscono l’inno
in questione (in tedesco), almeno la sua prima strofa:
«Vom Himmel hoch da komm ich her,
ich bring euch gute neue Mär;
der guten Mär bring ich so viel,
davon ich sing’n und sagen will.»
(Innario CELI, n. 115,1).
Letteralmente tradotta significa: «Provengo dall’alto dei cieli;
vi porto una buona novella; ne porto così tanta che ne voglio
cantare e raccontare».
Un angelo, un messaggero di Dio reca un così importante
messaggio gioioso che non può non cantarne e raccontarne. E
noi come cristiani e cristiane veniamo coinvolti in questo movimento: piccoli e grandi, sani e ammalati, di qualsiasi lingua madre, formazione
musicale o retorica. Proprio così è accaduto durante la 2a Giornata CELI che a
metà ottobre ha visto riunite a Roma
fino a 250 persone da tutta Italia. Tutte
queste persone si sono interessate in
modo particolare a quello che è il nostro
compito, come cristiani battezzati, anche
nella vita quotidiana a casa, per strada,
a scuola o al lavoro, nel tempo libero, ma
anche da disoccupati: richiedere sempre
di nuovo l’amore e la grazia di Dio, per
riceverli e per trasmetterli con le parole,
attraverso il canto, per condividerli e per
continuare a viverne.
Proprio a questo scopo, nelle comunità esistono professioni
come quella pastorale, musicale oppure anche catechetica: affinché sempre più persone possano scoprire la voce propria
formandola e facendola risuonare per indicare Colui che è venuto «dall’alto dei cieli» in mezzo a noi, Gesù il Cristo, l’Unto
di Dio. E affinché sempre più persone divengano in prima persona degli angeli cioè messaggere e messaggeri su mandato di
Dio – non solo a parole e a melodie, ma ancor di più con le
loro azioni concrete di amore incoraggiante, di gioia profonda, di perdono autentico e di giustizia tra le persone.
«Dall’alto dei cieli» – questo inno natalizio per bambini ci
rende in modo nuovo attenti a Colui che è venuto per la salvezza delle singole persone e del mondo. A Colui che ha promesso di venire a noi anche oggi: nelle baracche delle vittime
dei terremoti e nelle squallide abitazioni delle persone emarginate in mezzo alle nostre metropoli così tanto civilizzate; nei
cuori di chi ha perso un figlio/una figlia o un’altra persona
amata; nelle ferite delle persone ammalate, picchiate e violentate; nei pensieri di chi è diventato duro di cuore e senza
pietà. Dall’alto dei cieli, Egli viene proprio lì e cammina al fianco delle persone. E lo fa persino servendosi del nostro «cantare e raccontare» e delle nostre azioni concrete così frammentarie.
Alziamo dunque i nostri occhi poiché la nostra redenzione si
avvicina (cfr. Luca 21,28) in modo concreto in mezzo a noi –
proprio là dove non l’aspettiamo, dove non ce la sogniamo né
la ammettiamo. Prestiamo ascolto al lieto annuncio che ci
199
uns ansagen und die uns selbst zu Gottes Engeln werden
lässt. Lassen wir uns dadurch tief im Herzen erneuern, unseren Mitmenschen zum Wohl und Gott zum Lob.
Vielleicht können dann Martin Luthers Schlussworte im Lied
auch zu unseren werden:
»Lob, Ehr sei Gott im höchsten Thron,
der uns schenkt seinen ein'gen Sohn.
Des freuet sich der Engel Schar
und singet uns solch neues Jahr.«
Ihr Ulrich Eckert, Vizedekan
fanno i messaggeri di Dio e che fa divenire noi stessi angeli di
Dio. Lasciamoci rinnovare da questo annuncio nel profondo del
nostro cuore, per il bene del nostro prossimo e alla lode di Dio.
Forse le parole dell’ultima strofa dell’inno di Martin Lutero potranno anche diventare nostre – ve le traduco:
«Siano lode e gloria a Dio nel sommo trono
che ci dona il Suo unico Figlio;
di questo si rallegra la schiera angelica
e ci canta un anno nuovo.»
Vostro Ulrich Eckert, Vicedecano
L E B E N S B I L D E R • V I TA U M A N A
Die Mutter der Revolution
La madre della rivoluzione
Die jemenitische Friedensnobelpreisträgerin
Tawakkul Karman
La detentrice yemenita del Premio Nobel
per la pace Tawakkul Karman
Klein ist sie und zierlich. Furchtlos wie eine Löwin. Ihr unfehlÈ piccola e minuta. È un’impavida leonessa. Segno di riconobares Erkennungszeichen: Ein strahlendes Lächeln und bunte
scimento immancabile: un sorriso luminoso e foulard colorati.
Kopftücher. Tawakkul Karman ist nicht nur die erste Araberin,
Tawakkul Karman non è soltanto la prima araba che ha ricedie mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, die Jevuto il Premio Nobel per la pace, la yemenita è anche la più
menitin war auch die jüngste Empfängerin dieses Preises. Am
giovane a essere stata insignita di tale premio. Il 7 ottobre
7. Oktober 2011, als das Osloer Nobelpreiskomitee ihren
2011 quando il comitato del Premio Nobel ha reso noto il suo
Namen und den von Ellen Johnson Sirleaf und Leymah Gbonome insieme a quello di Ellen Johnson Sirleaf e Leymah Gbowee bekanntgab, zählte sie gerade 32 Jahre.
wee, aveva appena 32 anni.
Politik trägt die engagierte Journalistin, die in ihrer Heimat lieQuesta giornalista impegnata che nella sua patria viene chiabevoll als Mutter der Revolution bezeichnet wird, in der DNA.
mata affettuosamente la madre della rivoluzione ha la politiIhr Vater, Abdul – Salam Karman war unter
ca nel suo DNA.
dem jemenitischen Diktator Ali Abdullah
Suo padre, Abdul
Salih Justizminister, bis er aus Protest
– Salam Karman
gegen Menschenrechtsverletzungen sein
era Ministro della
Amt niederlegte; ebenso wie ihr Onkel ist
giustizia all’epoer ein hoher Exponent der Oppositionsparca del dittatore
tei Al – Islah, dem jemenitischen Ableger
yemenita Ali Abder Muslimbruderschaft, der auch sie andullah Salih, fingehört.
ché non si dimise
Schon als Teenager waren Diskussionen
dal suo incarico
über die politische Situation in ihrer Heiper protesta conmat Jemen, die seit 1979, dem Jahr ihrer
tro la violazione
Geburt, unter dem Regime von Salih
dei diritti umani.
stand1, Tawakkul Karmans tägliches Brot.
Suo zio è un alto
rappresentante
In den eigenen vier Wänden durfte sie ihre
del partito di opMeinung kundtun, eine Gewohnheit, der
posizione Al –
sie – allen Repressalien zum Trotz – auch Quelle/Fonte: www.hrw.org (Human Rights Watch)
Islah, fondato dai Fratelli musulmani yemeniti, di cui è espoaußerhalb immer treu geblieben ist.
In einem Land, in dem die meisten Frauen sich nur tief vernente anche lei.
schleiert auf die Straße wagen und nach 19 Uhr nicht mehr
Fin da quando era adolescente le discussioni sulla situazione
ausgehen dürfen, geht sie mit bunten Kopftüchern auf die
politica nella sua patria, lo Yemen, che dal 1979, l’anno
Straße, organisiert Sit-ins und Demonstrationen, schläft gedella sua nascita, si trovava sotto il regime di Salih, erano il
meinsam mit anderen Frauen vor dem Regierungssitz in
suo pane quotidiano. Fra le sue quattro mura poteva
Sanaa. Die studierte Verwaltungsrechtlerin hat 2005 die Beesprimere la sua opinione, un’abitudine a cui è rimasta
wegung Women Journalists Without Chains, WJWC, Joursempre fedele anche al di fuori di casa, nonostante tutte le
nalistinnen ohne Ketten, gegründet. Erfolgreich ist sie dafür
rappresaglie.
eingetreten, dass das Mindestalter von Frauen für die VerheiIn un paese, in cui la maggior parte delle donne osa uscire per
ratung von 14 auf 17 Jahre erhöht wurde.
strada solo con il volto nascosto dal velo e non può più uscire
Tawakkul Karman ist mit dem Mathematiklehrer Mohamed al
dopo le 19, lei esce per strada a volto scoperto e con veli coloNehmi verheiratet und hat zwei Töchter und einen Sohn. Im
rati, organizza sit-in e manifestazioni, dorme insieme ad altre
Gegensatz zu vielen anderen Frauenrechtlerinnen aus unterdonne davanti alla sede del governo a Sana’a. La dottoressa
200
drückten Ländern kann sie bei ihrer Tätigkeit auf die Unterstützung durch ihren Mann zählen, der sie bereits mehrmals vor
Mordanschlägen von Seiten der Regimetruppen gerettet hat.
Wiederholt wurde sie für ihren offenen Protest ins Gefängnis
geworfen. Immer wieder kam sie frei, und ungebrochen
nahm sie ihre Protesttätigkeit dort wieder auf, wo sie unterbrochen worden war. Selbst Morddrohungen und Mordanschläge konnten ihren Mut bisher nicht brechen.
Schon lange vor den friedlichen Demonstrationen in anderen
arabischen Ländern 2010/2011, erregte Tawakkul Karman
Aufsehen mit einer SMS-Aktion gegen den jemenitischen
Herrscher. Das war 2006. Sie organisierte wöchentliche Kundgebungen vor dem Regierungssitz in Sanaa, forderte die Freilassung der politischen Gefangenen, Meinungs-, Versammlungs- und Pressefreiheit sowie das Ende von Korruption und
Tyrannei; sie trat für Frauenquoten im öffentlichen Dienst ein
und rief die Frauen dazu auf, den Voll-Gesichtsschleier niqab
abzulegen.
Anfang 2011 nahm ihr Protest konkretere Formen an. Ermutigt vom arabischen Frühling, der zum Sturz von Ägyptens
Rais Mubarak und von Tunesiens Diktator Zine el-Abidine
Ben Ali geführt hatte, forderte sie den Rücktritt Ali Abdullah
Salihs.
Tawakkul Karman träumt von einem zivilisierten, weltoffenen
und zukunftsorientierten Jemen und einem aufgeklärten Verständnis des Islam. Ihr Protest richtet sich dabei gegen jede
Art von Unterdrückung und kennt keine Scheu. In einem Artikel in der New York Times hat sie im Juni 2011 die Unterstützung des jemenitischen Regimes vonseiten der US-Regierung und von Saudi – Arabien kritisiert. Ihre Vorbilder sind
Mahatma Ghandi, Martin Luther King, Nelson Mandela und
Hillary Clinton.
Von der Verleihung des Friedensnobelpreises erfuhr Tawakkul
Karman aus den Nachrichten von Al Jazeera. Sie widmete
ihren Preis allen Aktivisten des Arabischen Frühlings. Das Nobelkomitee begründete die Vergabe mit dem mutigen Einsatz
der drei Frauen (Tawakkul Karman erhielt den Friedensnobelpreis zusammen mit den Liberianerinnen Ellen Johnson Sirleaf und Leymah Gbowee) für die Sicherheit von Frauen in Kriegen und mit ihrer »vollen Teilhabe an der Schaffung von Frieden«. Die Preisträgerinnen aus Liberia haben für die Beendigung des Bürgerkriegs in ihrem afrikanischen Land gekämpft.
Erstmals in der Geschichte des Friedensnobelpreises (seit
1901) ging der Preis damit an drei Frauen zugleich. Insgesamt wurden bislang erst 15 Frauen ausgezeichnet.
Am 7. Februar 2012, ein Jahr nach der Verleihung des Friedensnobelpreises wurde Tawakkul Karman die Ehrenbürgerschaft der Stadt Turin verliehen.
Im nächsten Miteinander/Insieme stellen wir Ihnen Ellen
Johnson Sirleaf vor.
Präsident Ali Abdulla Salih kündigte erst im November 2011
seinen Rücktritt an. Sein Nachfolger, der bisherige Vizepräsident und einzige Kandidat Abed Rabbo Mansur Hadi hat nun
zwei Jahre Zeit, um eine Verfassungsreform zu erwirken.
in diritto amministrativo nel 2005 ha fondato il movimento
Women Journalists Without Chains, WJWC, giornaliste senza
catene. Si è battuta con successo per fare innalzare l’età minima delle donne per sposarsi da 14 a 17 anni.
Tawakkul Karman è sposata con l’insegnante di matematica
Mohamed al Nehmi e ha due figlie e un figlio. Contrariamente e molte altre donne impegnate per i diritti delle donne dei
paesi oppressi nella sua lotta può contare sull’aiuto di suo marito, che l’ha salvata più volte da attentati da parte delle truppe del regime.
È stata ripetutamente arrestata per le sue proteste pubbliche.
È stata sempre rilasciata ed ha ripreso con spirito indomito la
sua attività di protesta là dove l’aveva interrotta. Anche le minacce di morte e gli attentati finora non hanno potuto scalfire il suo coraggio.
Già molto prima delle manifestazioni pacifiche in altri paesi
arabi nel 2010/2011, Tawakkul Karman aveva suscitato scalpore con un’azione di SMS contro il sovrano yemenita. Era il
2006. Ha organizzato ogni settimana manifestazioni davanti
alla sede del governo a Sana´a, ha richiesto il rilascio di prigionieri politici, la libertà di opinione, di riunione e di stampa,
così come la fine della corruzione e della tirannia; è scesa in
campo per le quote rosa nel servizio pubblico ed ha esortato le
donne a levarsi il niqab, il velo semi-integrale.
All’inizio del 2011 la sua protesta ha assunto forme più concrete. Incoraggiata dalla primavera araba, che ha portato alla
destituzione del Rais Mubarak in Egitto e del dittatore Zine elAbidine Ben Ali in Tunisia, ha preteso le dimissioni di Ali Abdullah Salih.
Tawakkul Karman sogna uno Yemen civilizzato, aperto al
mondo e rivolto al futuro ed una comprensione illuminata dell’Islam. La sua protesta è rivolta contro ogni tipo di oppressione e non conosce alcun timore. In un articolo del New York
Times nel giugno 2011 ha criticato il sostegno al regime yemenita da parte del governo degli USA e dell’Arabia Saudita. I
suoi modelli sono Mahatma Ghandi, Martin Luther King, Nelson Mandela e Hillary Clinton.
Ha saputo di avere vinto il Premio Nobel per la pace insieme
alle due liberiane Ellen Johnson Sirleaf e Leymah Roberta Gbowee dal notiziario di Al Jazeera. Tawakkul Karman ha dedicato il suo premio a tutti gli attivisti della araba. Il comitato del
Premio Nobel ha motivato l’assegnazione del Premio alle tre
donne per il loro coraggioso impegno a favore della sicurezza
delle donne nelle guerre e del loro diritto alla «piena partecipazione nell’opera di costruzione della pace». Le due vincitrici
liberiane del Premio hanno lottato per la fine della guerra civile nel loro paese africano. Per la prima volta nella storia del
Premio Nobel per la pace dal 1901 il premio è andato a tre
donne contemporaneamente. In totale finora sono state insignite del Premio 15 donne.
Il 7 febbraio 2012, un anno dopo l’assegnazione del Premio
Nobel a Tawakkul Karman le è stata conferita la cittadinanza
onoraria della città di Torino.
Nella prossima edizione di Miteinander/Insieme vi presenteremo Ellen Johnson Sirleaf.
O-Ton Tawakkul Karman
Tawakkul Karman in parole sue
1
»Die Frauen müssen endlich damit aufhören, sich als Teil eines Problems zu sehen; sie sind die Lösung.«
«Le donne devono smettere di sentirsi parte del problema perché sono la soluzione»
»Frauen sind ebenso mutig wie großzügig: Sie kämpfen nie nur für sich selbst, sondern für die Gemeinschaft.«
«Le donne sono coraggiose e generose: non combattono mai solo per sé, lo fanno per tutta la comunità»
201
»Dank Internet sind wir Teil der Welt geworden; Kommunikation verbindet uns und hilft uns vereint aktiv zu werden.«
«Internet ci ha resi parte del Mondo, comunicare ci unisce e ci fa agire più compatti»
»Frauen und Jugendliche sind der Motor des arabischen Frühlings.« «Donne e giovani sono la forza delle primavere arabe.»
Lektüre
Letture (Per il testo italiano; purtroppo solo in inglese)
• Martin Gehlen: Tawakkul Karman, Jemens eiserne
Optimistin. In: Die Zeit. 7.10.2011
• Aryn Baker; Erik Stier: The Woman at the Head of Yemen’s
Protest Movement. In: Time Magazine. 16.2.2011 (engl.)
• Tom Finn: Tawakkul Karman – profile. In: The Guardian.
7.10.2011 (engl.)
• Shatha Al-Harazi und Stefan Kaltenbrunner: Tawakkul
Karman: Die islamistische Nobelpreisträgerin.
In: Die Presse (Wien), 15.10.2011
http://de.wikipedia.org/wiki/Tawakkul_Karman
Nicole Dominique Steiner, Bozen
• New protests erupt in Yemen, Al Jazeera, 29-01-2011.
• Nadia Al-Sakkaf. Renowned activist and press freedom advocate Tawakkul Karman to the Yemen Times: «A day will
come when all human rights vitors pay for what they did
to Yemen». Women Journalists Without Chains, 17-06-2010
• Tom Finn. Yemen arrests anti-government activist,
The Guardian, 23-11-2011.
• Yemen’s Unfinished Revolution – NYTimes.com
http://it.wikipedia.org/wiki/Tawakkul_Karman
Nicole Dominique Steiner, Bolzano
Traduzione: Maria Clara Finetti
ELKI • CELI
Aus CIP wird CLIP
Dal CIP al CLIP
Wiedereröffnung des Mehrzweckzentrums
in Torre Annunziata
Riapertura del Centro Polivalente
a Torre Annunziata
Während noch die Unterlagen zusammengestellt werden, die
für die Eigentumsübertragung der Zentrumsräumlichkeiten
auf die Gemeinde in Torre Annunziata erforderlich sind, wurden die Freizeit- und Begegnungsangebote für Senioren wieder aufgenommen. Die Unterbrechung war vom Konsistorium im Rahmen der organisatorischen Umstrukturierung angeregt und von der nunmehr zuständigen Ortsgemeinde
Torre Annunziata u. a. zum Abschluss eines Versicherungsvertrags genutzt worden.
Das Organisationsgefüge wurde umstrukturiert und das Zentrum umbenannt: aus CIP wurde CLIP (aus Centro Idelmo
Poggioli wurde Centro Luterano Italiano Polivalente). Der
Name Clip (italienisch »Büroklammer«) steht symbolisch für
das Zusammenhalten verschiedener Themen und Projekte –
so wie die Büroklammer auch verschiedene Blätter Papier zusammenhält. Wir bieten unseren Mitgliedern verschiedene
Projekte mit unterschiedlichen Themen an. Das Bewusstsein,
dass allein unser Zentrum in diesem Stadtteil Räumlichkeiten
und Angebote für ältere Menschen zur Verfügung stellt, hat
uns besonders dazu bewegt, unser Zentrum so schnell wie
möglich wiederzueröffnen. Es ist uns wichtig, auf die Bedürfnisse und Probleme der Besucher unseres Zentrums in geeigneter Weise eingehen zu können.
Die Gemeinde Torre Annunziata wird sich der Kosten für Wartung und Instandhaltung des diakonischen Werks annehmen.
Falls nötig, könnten wir andere, schon »fest eingeplante« Projekte aufgeben, die wir mit den uns für das Jahr 2012 zustehenden 8perMille-Geldern finanzieren wollten. Die somit
wieder frei werdenden Geldmittel wollen wir für Freizeit- und
Betreuungsangebote für Senioren und andere (wie wir uns
erhoffen) verwenden. Bei einer Versammlung, deren Teilnehmer zum Großteil aus Nutzern unseres Zentrums bestanden,
haben wir bekannt gegeben, dass wir für die Kosten aufkommen werden. Es folgte eine lebhafte Diskussion, und alle Anwesenden waren sich einig, unser Projekt mit einem – wenn
Mentre procedono i lavori di allestimento della documentazione necessaria per passare la proprietà dei locali di Torre
Annunziata alla comunità locale, abbiamo riattivato il lavoro sociale con gli anziani dopo il breve stop tecnico su istanza del Concistoro per il rinnovo e la stipula di una polizza assicurativa intestata alla comunità perché ormai sua competenza.
Abbiamo così rinnovato completamente anche l’assetto organizzativo e con esso la stessa denominazione è stata modificata: non più
CIP ma CLIP
(da
Centro
Idelmo Poggioli a Centro Luterano Italiano
Polivalente) .
Clip vuole essere simbolicamente proprio
come il noto e
utilissimo spillo
d’ufficio che
serve a tenere
insieme più fogli: più temi e più progetti, quindi, quelli che intendiamo proporre ai nostri utenti che a noi fanno riferimento
per godere di spazi e servizi che in quest’area della città solo
noi possiamo offrire. È stata questa la molla che ci ha spinto
con grande celerità a riaprire i battenti dei nostri locali per
ospitare i loro disagi e rispondere alle loro esigenze.
Sarà dunque la comunità di Torre Annunziata a farsi carico
dell’onere finanziario per sostenere e mantenere attiva l’opera
di diaconia. Siamo pronti a sacrificare altri progetti già allestiti e approvati con le disposizioni dell’8 per mille che ci è stato
assegnato per il 2012 e devolverlo all’attività di assistenza
agli anziani e non solo (come auspichiamo). In una seduta as-
202
auch kleinen, aber dennoch symbolischen – Beitrag unterstützen zu wollen.
Das schien uns die beste Lösung zu sein, rief allerdings bei
mir und auch bei allen anderen in der Gemeinde ein gewisses
Unbehagen hervor. Wir hielten es für einen Widerspruch, erst
Gastfreundschaft anzubieten, und gleich darauf um einen
kleinen Beitrag zu bitten, um das Zentrum wiederzueröffnen.
Wir kamen aber dann zu derr Überzeugung, dass es vielleicht
gar nicht falsch ist, wenn jeder Einzelne sich mitverantwortlich fühlt. Es wurden dann auch die ersten Anmeldungen aufgenommen – zu einem minimalen Mitgliedsbeitrag. Gleich
zu Beginn meldeten sich bereits über 120 Seniorinnen und
Senioren an.
Wir freuen uns sehr über diesen Erfolg und möchten alle Leser
von Miteinander/Insieme daran teilhaben lassen, um auch die
Mitglieder anderer Gemeinden auf dem Laufenden zu halten
und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich an einem Förderprojekt für unser Sozialwerk am Golf von Neapel zu beteiligen.
Bernardo Mercolino, Präsident der Gemeinde Torre Annunziata
Übersetzung: Kerstin Gros
sembleare gli intervenuti, per la maggior parte utenti dei servizi del centro, sentita l’enunciazione del carico economico cui
intendiamo sottoporci, discutono e convengono sulla volontà
di partecipare anche con piccole quote contributive simboliche. Questa che apparentemente sembra la soluzione più opportuna, mi crea, e crea in tutti noi della comunità presenti,
un enorme disagio perché ci pare un controsenso dire di voler
offrire ospitalità a qualcuno e poi chiedergli un contributo per
aprirgli la porta. Alla fine mi convinco che forse può sembrare
giusto che ognuno di essi si renda anche responsabile e partecipi, sia pure in minima parte, quasi simbolicamente, al sostegno di questo grande progetto sociale. Vengono così aperte le
iscrizioni con una minima quota di tesseramento e il numero
dei sottoscrittori è subito rilevante: oltre 120 in prima istanza.
Questo ci rallegra e vogliamo condividerlo attraverso le pagine
del nostro bimensile perché le altre comunità restino informate e possano in seguito aderire ad un progetto a sostegno
della nostra opera sociale sul Golfo di Napoli.
Bernardo Mercolino,
Presidente della Comunità di Torre Annunziata
Seeleute rufen
Gente di mare chiama
Einblicke in die Arbeit der Deutschen
Seemannsmission Genua
Dietro le quinte della Missione Marittima,
Genova
»Seeleute rufen, Seeleute rufen an«, so lautet der Titel eines
«Gente di mare chiama, gente di mare telefona», così si intitoVideos, welches dieses Jahr über die Arbeit meiner katholila un video che quest’anno è stato girato sul lavoro della Stelschen Kollegen und Freunde der »Stella Maris« Genua gela Maris di Genova, i miei colleghi e amici cattolici, e che si
dreht wurde. Im Internet lässt es sich durch Eingabe der
trova in internet inserendo la sequenza di parole «gente di
Stichworte »gente di mare chiama« finden.
mare chiama».
Die Kommunikation ist auch heute noch ein zentrales BedürfLa comunicazione è ancora oggi un bisogno centrale dei manis der Seeleute, wenn ich an Bord komme oder sie in die beirittimi, lo noto quando salgo a bordo o quando vengono nei
den Clubs in Genua kommen. Auch in unserem technischen
due club che abbiamo a Genova. Anche nella nostra epoca
Zeitalter sind sie auf See immer noch von dem abgeschnittecnologica sono tagliati fuori da quello che noi possiamo fare
ten, was für uns täglich möglich ist: Kontakt zu halten mit
ogni giorno: mantenere i contatti con le loro famiglie, i loro
ihrer Familie und den Freunden und ihrer Heimat. Es gibt
amici e la loro patria. Esistono già i mezzi tecnici come il telezwar schon technische Mittel wie Satellitentelefon. Sie sind
fono satellitare, ma non sono accessibili alla maggior parte dei
aber für die meisten Seeleute nicht zugänglich, da sie zu
marittimi, dato che sono troppo cari.
teuer sind.
Per questo la prima cosa che mi chiedono quando salgo sulla
So ist meist die erste Frage an mich, wenn ich aufs Schiff
nave o quando vengono al club è la scheda telefonica o l’ackomme oder sie in den Club kommen, die Frage nach Telefoncesso ad internet per parlare con la loro famiglia o con i loro
karten oder nach dem Internetzugang, um mit Ihrer Familie
amici. L’accesso a internet nel club permette il contatto attraoder Freunden zu sprechen. Der Internetzugang im Club erverso il telefono via internet, le videoconferenze e lo scambio
möglicht – auch über die Internettelefonie, Videokonferenzen
di foto. Così i marittimi mi mostrano orgogliosi le foto dei loro
und den Austausch von Bildern – den Kontakt. So zeigen mir
bambini. A volte non li hanno visti dal vivo nemmeno loro
die Seeleute stolz Bilder ihrer Kinder. Manchmal haben sie sie
stessi, dato che sono nati solo dopo la loro partenza. La magselbst noch nie gesehen, da sie erst nach ihrer Abreise gebogior parte dei marittimi sono in viaggio per molti mesi prima
ren wurden. Die meisten Seeleute sind oft viele Monate
di poter rientrare a casa, pertanto succedono molte
unterwegs, bis sie zurück nach Hause können, so dass
cose durante la loro assenza. Mantenere il
viel in ihrer Abwesenheit geschieht. Die Kontakte
contatto con casa li aiuta ad uscire dall’isolamento della vita di bordo e ad
zur Heimat zu erhalten, hilft ihnen, aus der Isoavere la certezza di far parte della
lation des Bordlebens herauszukommen und
vita famigliare che si svolge a terra.
die Gewissheit zu bekommen, doch ein
Per questo porto anche dei giornali
Teil des Familienlebens und des Lea bordo, oggi soprattutto giornali
bens an Land zu sein. Ich bringe
telematici che vengono scritti in
daher auch Zeitungen an Bord, heute
molte lingue dalle missioni marittiüberwiegend Internetzeitungen. Ebenso gefragt sind günstige Telefonkarten, Barbara Panzlau, im Hintergrund ihr Einsatzgebiet, der
me, così come le schede telefoniche
die von einigen Seemannsmissionen, wie Hafen von Genua / in sottofondo il suo posto di lavoro, il a buon prezzo che vengono prodotder englisch-anglikanischen und der ita- porto di Genova
te, in collaborazione con società tele-
203
lienisch-katholischen Seemannsmission, in Zusammenarbeit
foniche, da alcune missioni marittime come quella inglese-anmit Telefongesellschaften produziert werden.
glicana e quella italiana-cattolica.
So kann z. B. ein chinesischer Seemann vier Stunden für 7
Con queste schede ad esempio un marittimo cinese può telefoEuro telefonieren oder ein Ukrainer drei Stunden, ein Filipino
nare per quattro ore a 7 Euro o un ucraino per tre ore, un filip2,5 Stunden, ein Deutscher 1,5 Stunden. Es
pino per 2,5 ore, un tedesco per 1,5 ore.
mag vielleicht ungerecht erscheinen, dass der
Può sembrare ingiusto che il cinese possa
Chinese so viel telefonieren kann, der Deutsche
telefonare per un tempo così lungo, e che
hingegen nicht. Dies hängt aber mit den unil tedesco non possa farlo. Ma questo diterschiedlichen Einkommen zusammen. Es gibt
pende dallo stipendio diverso. Esiste un
zwar einen Mindestlohn von ca. 1000 US-Dolsalario minimo di circa 1000 dollari, ma i
lar, aber die Reallöhne unterscheiden sich doch
salari reali sono molto diversi. Spesso
erheblich. Selbst der Mindestlohn wird oft unsono inferiori anche al salario minimo,
terschritten, so dass ich auch an die ITF, die incosì che trasmetto anche all’ITF, il sindaternationale Transportarbeitergewerkschaft,
cato internazionale dei lavoratori dei travermittle, nicht nur was die Löhne, sondern
sporti, non solo ciò che riguarda i salari,
auch, was Sicherheit und Mobbing an Bord anma anche la sicurezza e il mobbing a
geht. Glücklicherweise haben wir hier in Genua
bordo. Per fortuna qui a Genova abbiamo
eine Vertretung der ITF.
un’agenzia dell’ITF.
Die Kommunikation der Seeleute ist eingeLa comunicazione dei marittimi è limitaschränkt: Nicht nur, dass sie wenig Kontakt Direkter Draht nach Hause, ein Segen für ta, non solo perché hanno pochi contatti
die Seeleute / Filo diretto a casa, importannach Hause haben, auch an Bord, ihrem Le- tissimo per la gente di mare
con casa loro, ma anche a causa delle
bens- und Arbeitsplatz, unterliegt sie besondeloro condizioni di lavoro e di vita molto
ren Verhältnissen.
particolari a bordo.
Sie leben und arbeiten mit ihrem Kapitän, ihren Offizieren
Non soltanto perché lavorano e vivono in uno spazio ristretto
und Kollegen nicht nur auf engem Raum zusammen, sondern
insieme al loro capitano, i loro ufficiali e i loro colleghi, ma
sprechen auch oft eine andere Muttersprache, gehören einer
anche perché questi spesso parlano una lingua diversa, hanno
anderen Kultur, einer anderen Religion an als diese. Dies führt
un’altra cultura, un’altra religione. Questo conduce spesso a
häufig zu Missverständnissen und birgt auch ein Sicherheitsdelle incomprensioni e costituisce anche un pericolo per la sirisiko in sich. Ich finde heute meistens drei bis fünf verschiecurezza. Attualmente, sulle navi mercantili trovo per lo più
dene Herkunftsländer auf den Wirtschaftsschiffen, auf den
marittimi che provengono da tre a cinque paesi d’origine diKreuzfahrtschiffen sind es noch viel mehr. Die gemeinsame
versi, sulle navi da crociera sono ancora di più. La lingua coSprache ist Englisch, aber nicht jeder beherrscht sie so, dass
mune è l’inglese, ma non tutti la padroneggiano così bene da
wirklich eine Kommunikation möglich ist.
poter creare una comunicazione reale.
Daher kommt es auch zu Depressionen oder Isolation an
Per questo si giunge anche a delle incomprensioni, alla depresBord. Der Kapitän, der sich mir öffnet und mir von seinen
sione o all’isolamento a bordo. Il capitano che si apre e mi
Problemen mit der ukrainischen, philippinischen, polnischen
racconta dei suoi problemi con l’equipaggio ucraino, filippino,
Mannschaft erzählt, ist kein Einzelfall. Ebenso umgekehrt: Der
polacco non è un caso isolato. Vale lo stesso al contrario: il
ukrainische Seemann, der Probleme mit seinem deutschen
marittimo ucraino che ha problemi con il suo ufficiale tedesco,
Offizier hat, weil dieser oder diese ihn nicht versteht. Dabei
perché non lo capisce. Per questo inizia un colloquio personakommt es zum persönlichen Gespräch mit mir, der Mitarbeile con me, la collaboratrice della missione marittima. I maritterin der Seemannsmission. Die Seeleute kennen uns und untimi ci conoscono, sanno qual è il nostro compito, intendo dire
sere Aufgabe. Damit meine ich, sie wissen, wenn die Seeche sanno che quando un collaboratore della missione maritmannsmissionsmitarbeiter an Bord kommen, kommt jemand,
tima sale a bordo arriva qualcuno che non vuole vendere
der nicht etwas verkaufen will (wie der Schiffshändler) oder
qualcosa, come il commerciante di navi o come gli agenti che
dir zu tun gibt (wie die Agenten und andere), sondern jeti fanno fare qualcosa, ma qualcuno che ti mette al centro
mand, der dich als Mensch in den Mittelpunkt stellt, deine
come persona: si fa carico delle tue necessità, ti ascolta e cerca
Bedürfnisse annimmt und hört und versucht, dir zu helfen,
di aiutarti, di accompagnarti, di consigliarti.
dich zu begleiten, dich zu beraten.
Ormai in tutti i grandi e in molti piccoli porti del mondo c’è
Es gibt mittlerweile in allen großen und vielen kleinen Häfen
l’offerta di diverse missioni marittime, quasi sempre istituite
in aller Welt das Angebot der Seemannsmissionen verschiededalle Chiese cristiane, che dall’epoca del container, cooperano
ner, fast immer christlicher Kirchen, die seit dem Containerstrettamente e collaborano ecumenicamente. Anche qui a GeZeitalter, eng kooperieren und ökumenisch zusammenarbeinova, dove a partire dalla metà degli anni novanta collaboriaten. Hier in Genua arbeiten wir seit Mitte der neunziger Jahre
mo con l’associazione cattolica Stella Maris. Altrimenti non
mit der katholischen Stella Maris zusammen. Ansonsten wäre
sarebbe possibile garantire un servizio giornaliero nei cinque
es auch gar nicht zu leisten, die fünf Häfen Genuas täglich zu
porti di della città. Ogni giorno approdano circa 15–25 nuovi
bedienen. Es gibt täglich ca. 15–25 neue Schiffsanläufe, von
navi, di cui noi per lo più ne visitiamo dalla metà a due terzi e
denen wir meistens die Hälfte bis zwei Drittel besuchen; viele
molti marittimi vengono in entrambi i club che sono aperti
Seeleute besuchen auch die beiden Clubs, die täglich geöfftutti i giorni.
net sind.
A volte è solo una piccolezza: un giornale, una visita dal barManchmal ist es nur eine Kleinigkeit: eine Zeitung, ein Frisörbiere, una gita in città, un berretto o una giacca invernale, a
besuch, ein Ausflug in die Stadt, eine Mütze oder Winterjavolte una consulenza, una preghiera, un’assistenza spirituale,
cke, manchmal ist es ein Beratungsgespräch, ein Seelsorgegeuna funzione a bordo, una visita all’ospedale … variopinto
spräch, ein Gebet, eine Andacht an Bord, ein Besuch im Krancome la vita, così è anche il mio lavoro. Sono diacona e questo
204
kenhaus … so vielfältig wie das Leben ist, so ist auch meine
per me significa essere presente sia nella vita pratica delle perArbeit. Ich bin Diakonin, das bedeutet für mich, sowohl für
sone che per la loro anima. L’«esserci» è importante. Essere a
das praktische Leben wie auch für die Seele des Menschen da
disposizione e accettare ogni giorno nuove sfide. Non sapere
zu sein. Das »Da Sein« ist das Wichtige. Mich bereitstellen
chi o cosa mi aspetta, fare affidamento su ciò che rappresenund jeden Tag neue Herausforderungen annehmen. Nicht
ta la mia base, cioè la mia fede in Dio e Gesù, che io cerco di
wissen, wer oder was mich erwartet, auf den vertrauen, der
trasmettere, avvicinandomi ad altre persone, ogni giorno in
mir meine Basis gibt, mein Glaube an Gott und Jesus, den ich
maniera nuova. Soprattutto ascoltando e dedicando del
versuche, zu vermitteln, indem ich auf andere Menschen
tempo alle singole persone o all’equipaggio di bordo; accogliejeden Tag neu zugehe. Vor allem: das Zuhören und mir Zeit
re uomini e donne di tutti i paesi, religioni, culture; l’apprezzaNehmen für den einzelnen Menschen oder die Mannschaft
mento del loro lavoro da parte di noi tutti, nel nostro mondo
an Bord; das Annehmen von Männern und Frauen aller Länglobalizzato, in cui dipendiamo solo dal loro lavoro: chi ha
der, Religionen, Kulturen; das Wertschätzen ihrer Arbeit für
portato nel nostro paese la sveglia che mi ha svegliato stauns alle, in unserer globalisierten Welt, in der sie und ich auf
mattina, le banane, gli ananas, il caffè, il tè, il mio cellulare, il
ihre Arbeit angewiesen sind: Wer hat den Wecker, der mich
mio computer, i vestiti che indosso oggi, i miei mobili, la mia
heute geweckt hat, die Bananen, Ananas, Kaffee, Tee, mein
macchina, i miei regali di Natale … ?
Handy, meinen Computer, meine Kleidung, die ich heute
Soprattutto ora nel periodo natalizio il contatto con il proprio
trage, meine Möbel, mein Auto, meine Weihnachtsgeschenke
paese è molto importante, in particolar modo per i marittimi
etc. in unser Land gebracht … ?
cristiani. Così aiuto i marittimi tedeschi ad addobbare l’albero
Gerade jetzt, in der Weihnachtszeit, ist für viele
per la festa di Natale a bordo, a
der Kontakt zur Heimat wichtig, besonders für
cuocere i biscottini di Natale tedie christlichen Seeleute. So helfe ich den deutdeschi, a procurarsi il cavolo
schen Seeleuten: Ich besorge den Tannenbaum
rosso … per fortuna a Genova ci
für die Weihnachtsfeier an Bord, die deutschen
sono Lidl, la Metro e l’Ikea … e a
Weihnachtskekse, den Rotkohl … glücklicherspedire lettere e pacchetti.
weise gibt es Lidl, die Metro und Ikea in Genua
Durante la settimana di Natale
… und verschicke Briefe und Päckchen.
portiamo anche dei pacchetti a
In der Weihnachtswoche bringen wir auch
bordo, preparati da un gruppo di
Päckchen an Bord, die von einer Pfadfinderscout, con cui possiamo renderli
gruppe gepackt werden, mit denen wir Freude
contenti, dato che molte navi per
bereiten können, da viele Schiffe zu WeihnachNatale sono in viaggio e devono
ten unterwegs sind und ihre Weihnachtsfeier
festeggiare il Natale in alto mare.
auf See halten müssen. Diese Aufgabe übernehQuesto compito l’assolvono i camen die Kapitäne, denen ich auch Material zur
pitani a cui metto a disposizione
Verfügung stelle, da die DSM jedes Jahr eine
del materiale, dato che la DSM
Weihnachts-CD mit Liedern und einer Andacht
ogni anno fa un CD di Natale
erstellt.
con canzoni e una funzione.
Ich danke allen Seeleuten, denen ich begegnet
Ringrazio tutti i marittimi che ho
bin, da ich vieles von Ihnen gelernt habe, vor Oh Tannenbaum, auch an Bord / L’albero di Natale – incontrato, perché ho imparato
allem das Gottvertrauen. Ich habe viele Men- anche a bordo
molto da loro, soprattutto la fiduschen kennengelernt, die mir von ihrem Glaucia in Dio. Ho conosciuto molte
ben und ihren Zweifeln am Glauben erzählt und mich sehr
persone che mi hanno raccontato della loro fede e dei loro
bereichert haben.
dubbi riguardo alla fede e che mi hanno molto arricchito.
Ich grüße sie, mit einem Gebet von Captain J. H. Roberts
(1874)
Li saluto con una preghiera del Capitano J. H. Roberts
(1874)
The Lord is my pilot, I shall not drift.
He lighteth me across the dark waters; He steered me in
the deep channels. He keepeth my log. He guideth me by
the star of holiness for his namesake. Yea though I sail
mid the thunders and tempests of life. I shall dread not
danger, for thou art near me. Thy love and care, they
shelter me. Thou preparest a harbor before me in the
homeland of eternity. Thou anointest the waves with oil,
my ship rideth calmly. Surely sunlight and starlight shall
favor me on the voyage I take, and I will rest in the port of
my God forever. Amen
Barbara Panzlau,
Deutsche Seemannsmission in Genua
Barbara Panzlau, Deutsche Seemannsmission/
Missione Marittima Tedesca a Genova
205
Angekommen auf Sizilien ...
Arrivato in Sicilia ...
Ich fuhr mit meinem Rad durch das stille nächtliche Hannover
in die vorfrühlingshaften Herrenhäuser Schlossgärten. Es war
vollbracht: Auf dem Gepäckträger, gut geschützt gegen
Nebel und feuchtes Wetter, meine umfangreiche, vielseitige
Bewerbungsmappe in doppelter Ausführung. Ich ließ es mir
nicht nehmen, vor Ort, am Dienstsitz der EKD, die Umschläge eigenhändig einzuwerfen.
Auf dem Rückweg, um Stunden der Schreibarbeit erleichtert,
stellten sich schemenhaft innere Bilder von Sonne und Meer
ein, zumindest das Bedürfnis, der durch alle Glieder gehenden nasskalten Witterung entfliehen zu wollen. Aber das kann
doch nicht ernsthaft Motivation für
eine Bewerbung sein, signalisierten
mir wild fluchende Gehirnsynapsen.
Vier Wochen später war es geschehen. Die Gemeinde wählte mich in
Catania zu ihrem neuen Pfarrer auf
Sizilien. Große Freude. Aber auch,
wie wir in Norddeutschland zu sagen
pflegen: Wer ist datt denn nu, der
da nieuw auf uns zukümmt?
Und genauso richtig: Für mich ist Sizilien terra incognita! Unbekanntes,
unentdecktes Land …
Wie soll man sich näher kommen,
wenn man sich fremd ist?
»Das, worauf es im Leben ankommt, können wir nicht voraussehen. Die schönste Freude erlebt
man immer da, wo man sie am wenigsten erwartet. Am Ende geht
einer doch immer dahin, wohin es
ihn zieht«, so ähnlich heißt es im
kleinen Prinzen.
Und vielleicht hat ja etwas gezogen.
Irgendwann zu den Verabschiedungen in meiner Gemeinde in Hannover fiel der Satz: Wen Gott liebt, den schickt er nach Italien.
Aber, das musste ich die letzten sechs Wochen schon lernen:
Sizilien ist nicht Italien. Sizilien ist anders. Terra incognita.
Unentdecktes Land ...
Wer bin ich und wenn ja, wie viele? So die Frage des Zeitgeistphilosophen David Precht. Und so nun das Bedürfnis des
geneigten Lesers, der geneigten Leserin, mehr erfahren zu
wollen. Über mich. Nichts komplizierter als das, autobiografisch zu berichten. Deshalb vielleicht nur eine Notiz:
Italien ist keine unbekannte Schöne für mich: Ich hatte die
Gelegenheit, für ein Jahr eine Vakanzvertretung am Lago
Maggiore mit Unterricht an den Europäischen Schulen zu
versehen. Für mich war dies ein Jahr der Begegnung mit der
Musik, in den Chören, im Schulorchester und in der Big
Band. Unvergleichlich … aber vielleicht ist das ja Italien insgesamt: Musik … und dann ist Sizilien eine Sinfonie aus Farben,
Gerüchen und Geräuschen …
Ich hoffe, es klappt: Ich möchte mit einer kleinen Gemeindegruppe regelmäßige Besuche der wunderschönen BelliniOper in Catania anbieten. Die neue Saison beginnt im Januar.
Ich kehrte vom Lago Maggiore in die Norddeutsche Tiefebene zurück, und irgendwann begegnete mir der Film: I cento
passi. Die spannende Geschichte von Peppino Impastato im
Attraversavo con la mia bicicletta i Giardini reali di Herrenhausen, con la loro primavera precoce, nella notturna e silenziosa
Hannover. Era fatta: nel mio portapacchi, ben protetta dalla
nebbia e dall’umidità, avevo la mia voluminosa cartella di
candidatura in doppia copia. Non volevo rinunciare ad imbucare a mano le buste, in loco, alla sede della EKD.
Sulla via del ritorno, alleggerito del mio lavoro di scrittura di
ore, si manifestavano in modo indistinto immagini di sole e
mare, per lo meno il bisogno di voler scappare da quest’umidità che mi entrava nelle ossa. Ma questa non può essere una
motivazione seria per una candidatura, mi segnalavano le sinapsi del cervello che imprecavano selvaggiamente ...
Quattro settimane dopo era successo. La Comunità mi aveva
eletto a Catania come nuovo
pastore della Sicilia. Grande
gioia, ma anche come siamo soliti dire nella Germania del nord:
Wer ist datt denn nu, der da
nieuw auf uns zukümmt? (Chi è
quello là che ci attende di
nuovo?)
Ed è proprio così: per me la Sicilia è terra incognita! Terra ignota, sconosciuta ...
Come ci si può avvicinare se si è
estranei?
«Quello che conta nella vita non
possiamo prevederlo. La gioia
più bella la viviamo sempre là
dove meno ce la saremmo aspettata. Alla fine uno va sempre là
dove viene attirato», più o meno
così è scritto nel Piccolo Principe.
E forse qualcosa mi ha attirato.
Ad un certo punto durante il mio
congedo dalla comunità ad Hannover qualcuno ha detto: chi
è amato da Dio viene mandato in Italia.
Ma nelle ultime sei settimane ho dovuto imparare che la Sicilia non è l’Italia. La Sicilia è diversa. Terra incognita. Terra
sconosciuta ...
Ma io, chi sono? (ed eventualmente, quanti sono?). Questa la
questione posta dal filosofo David Precht. E quindi il bisogno
della lettrice bendisposta e del lettore bendisposto di voler sapere di più di me. Non c’è niente di più complicato che raccontare di se stessi. Per questo vi dirò soltanto una cosa:
206
l’Italia non è una bellezza sconosciuta per me: ho avuto l’occasione di insegnare per un anno come supplente alla Scuola
Europea sul Lago Maggiore. Per me è stato un anno di incontro con la musica, i cori, l’orchestra della scuola e la big band.
Incomparabile … ma forse questo è l’Italia intera: musica … e
allora la Sicilia è una sinfonia di colori, odori e suoni ...
Spero che funzioni: vorrei proporre di fare delle visite regolari
al meraviglioso Teatro dell‘Opera Bellini di Catania con un piccolo gruppo della comunità. La nuova stagione inizia a gennaio.
Sono ritornato dal Lago Maggiore nel bassopiano della Germania settentrionale e un giorno ho visto un film: I cento
Kampf gegen die Mafia in Cinisi, nahe bei Palermo. Und seine
tragische Ermordung. Ein moderner Prophet im Einsatz für
Gerechtigkeit und Wahrheit.
Ich meldete mich in Hannover bei einem Spracheninstitut für
Italienisch an. Als Lehrer begegnete mir der Cousin von Peppino, Francesco Impastato. Gibt es Zufälle?
Ich tauchte ein in das Drama einer Familie und ihrer Verwicklungen. Francesco begleitete den Bruder von Peppino, Giovanni, auf Lesereisen durch Deutschland. Und auch im
Sprachkurs konnten wir mit ihm »Resistere a Mafiopoli«
lesen und diskutieren.
Nun bin ich hier auf der Insel und neulich sogar schon auf
dem Weg zum Erntedankgottesdienst an Cinisi vorbei gefahren.
Auch das scheint eine Wahrheit zu sein: Sizilien ist nicht Italien und Sizilien ist mehr als Mafia, Korruption und Schlendrian, die üblichen mitschwingenden (germanischen?) Vorurteile. Mir wurde gesagt: Ich würde noch den typisch deutschen, hemdsärmelig vorgehenden Aufbruchoptimismus mitbringen, der würde mir hier aber schnell vergehen …
Vielleicht, aber neu Beginnen ist immer Aufbruch, innerer
und äußerer, und irgendwas hat mich gezogen, hierher, ich
scheine angekommen zu sein …
In persönlichen Gesprächen gerne mehr …
Sehr herzlich, Ihr Andreas Latz
passi. La storia appassionante di Peppino Impastato nella
lotta alla mafia a Cinisi, vicino Palermo. La sua tragica uccisione. Un profeta moderno impegnato per la giustizia e la verità.
Mi sono iscritto ad un corso di italiano in una scuola di lingue
di Hannover. Il mio insegnante era il cugino di Peppino, Francesco Impastato. Il caso esiste?
Mi sono immerso nel dramma di una famiglia e delle sue implicazioni. Francesco accompagnava il fratello di Peppino, Giovanni, in un tour di presentazioni attraverso la Germania.
Anche nel corso di lingua con lui abbiamo potuto leggere e discutere di «Resistere a Mafiopoli».
Ora mi trovo sull’isola e ultimamente sulla strada per il culto
di ringraziamento per il raccolto sono passato anche vicino a
Cinisi.
Anche questa sembra essere una verità: la Sicilia non è l’Italia
e la Sicilia è qualcosa di più di mafia, corruzione e trascuratezza, i soliti pregiudizi (germanici?). Mi hanno detto che ho ancora il tipico ottimismo tedesco molto disinvolto del cambiamento e che qui mi sarebbe passato molto presto …
Forse, ma iniziare di nuovo comporta sempre un cambiamento, interiore ed esteriore, e qualcosa mi ha attirato qui, sembro
essere arrivato...
In conversazioni personali vi racconterò volentieri di più …
Cordialmente, Andreas Latz
Traduzione: Maria Clara Finetti
Berge – Abenteuer –
Geschichte(n)
Montagne – Avventure –
Storie
Mit Bibel und Schwert für Gerechtigkeit und
Glaubensfreiheit
Con Bibbia e spada per giustizia e libertà
di fede
Unsere Freizeit im Val d’Angrogna,
Valli Valdesi (TO)
Il nostro campo giovanile nella Val d’Agrogna,
alli Valdesi (TO)
Vom 8. bis 14. Juli 2012 waren wir, eine Gruppe frisch oder
Dall’8 luglio al 14 luglio, un gruppo di ragazzi confermati di
früher konfirmierter junger Leute aus Mailand und Ispra-VareMilano ed Ispra-Varese ha potuto trascorre una settimana
se, eine Woche in den sogenannten »Waldensertälern«. Geleinelle «Valli Valdesi». La sorveglianza e la direzione della vatet haben das Ganze zwei Jugendleiter aus Bayern und vor
canza era offerta dai pastori Robert Maier e Nora Foeth, aiuallem unsere Pfarrer Robert Maier
tati da due animatori provenienti dalla Baviera.
und Nora Foeth. Die lange Anfahrt
Purtroppo il viaggio fu abbastanza lungo, tanto
bis zum Westrand des Piemont hat
è vero che le valli valdesi sono situate nell’ovest
sich gelohnt. Ihr wollt wissen
del Piemonte. Tuttavia nonostante questo
warum? Wegen der sehr schönen
lungo viaggio ne è sicuramente valsa la pena di
Umgebung, der Kultur, der Gepartecipare a questa settimana. Motivare queschichte, der Gemeinschaft, der
st’ultima tesi risulta abbastanza semplice. In
Spiele und der Abenteuerwandeprimo luogo è lecito sottolineare la bellissima
rungen, die wir unternommen
vegetazione, la cultura, la storia che caratterizhaben. Die Unterkunft war ein sehr
zano queste interessantissime valli e senza dubrustikales, aber gastfreundliches
bio il divertimento, le numerose passeggiate inBerghaus aus Stein, wo wir tun
traprese durante la settimana. L’alloggio era
und lassen konnten, was wir wolluna casa di pietra molto rustica e pittoresca noten. Es hat den Namen »Ca d’la
minata «Ca d’la Pais» (casa della pace) e situaPais« (Haus des Friedens) und beta a circa 1500 m d’altitudine in una località di
findet sich auf 1500 Metern Höhe
nome «Bagnaòou» situata nella valle d’Angroim Angrognatal, einem Seitental
gna. Le Valli Valdesi rappresentano l’unico terrides Val Pellice, im Westen der Protorio italiano avente la maggioranza degli abivinz Turin. Die Gegend dort oben Hugenottenkreuz / Croce ugonotta - Pra del Torno
tanti di confessione protestante. Il capoluogo di
207
nennt sich – im dort zum Teil noch gesprochenen Altfranzösisch – »Bagnóou«. Die »Valli Valdesi«, das einzige mehrheitlich protestantische Gebiet Italiens, mit dem Hauptort Torre
Pellice, bestehen aus zwei Tälern, dem »Val Pellice«,
mit dem Seitental »Val d’Angrogna«, und dem »Val
Germanasca«. Beide enden
an der italienisch-französischen Grenze auf dem
Hauptkamm der Cottischen
Alpen.
Der Name »Waldensertäler«
deutet auf die Geschichte dieser Gegend hin. Über Jahrhunderte bestimmte hier der
Kampf für Bildung und Autonomie sowie das Ringen um Glaubensfreiheit im römisch-katholisch dominierten Italien das
Leben der Menschen. Die Geschichte der Waldenserbewegung
und »ihres« Stückes Land, von wo
aus das evangelische Glaubensbekenntnis in ganz Italien und zum
Teil auch in Südamerika verbreitet
wurde, beginnt im 12. Jahrhundert.
queste Valli è «Torre Pellice». Le Valli valdesi sono un insieme
di due valli: la «Valle Pellice», con la valle laterale «Val d’Angrogna» e la «Valle Germanasca». Tutte le due
valli confinano con il territorio francese delle
Alpi Cozie.
Tuttavia, per quale motivo queste Valli sono
conosciute come «Valli Valdesi»? La risposta
a questa domanda si può trovare nella loro
storia. Una storia caratterizzata dalla continua lotta per la libertà di fede che risultava
contrastante al predominio della chiesa
cattolica romana e per educazione nonché
autonomia di vita. La storia di queste valli
funse da impulso per la diffusione della riforma in tutta Italia ed anche in Sudamerica. Il suo inizio è collocato nel dodicesimo secolo.
Un ricco mercante di Lione (Francia) di
nome «Petrus Valdes» (anche conosciuto sotto il nominativo «Valdo»), decide
di riunire un gruppo di persone laiche,
deputato a leggere la bibbia e a trarne liberamente le conclusioni, l’interpretazione del contenuto e la sua
predicazione. Il nome di questo gruppo («Valdesi») è ispirato al suo fondatore, il suddetto
Ein reicher Kaufmann aus Lyon
«Petrus Valdes». Questo all’inizio piccolo gruppo costituente i
(Frankreich) namens Petrus Valdes (auch »Valdo« genannt),
primi protestanti fu tuttavia accusato dalla Santa Romana
beschließt, eine Gemeinschaft von »Laien« zu gründen, die
Chiesa di eresia a partire dall’anno 1184 (per esempio a
überzeugt ist, die christliche Freiheit zu haben, die Bibel selbst
causa della loro libertà di fede e dei loro ideali contro le indulzu lesen und mit Gottes Hilfe für das eigene Leben zu verstegenze). Quest’accusa portò a numerose persecuzioni. Valdo e
hen, zu interpretieren und zu predigen. Später nach ihrem
i suoi seguaci, in seguito a queste accuse, furono cacciati defiGründer »Waldenser« genannt, wurde diese zunächst kleine
nitivamente da Lione tramite l’arcivescovo della città e si staGruppe wegen ihrer zahlreichen Unterschiebilirono nelle alpi sul confine italo-francese. Dopo la morte di
de im Hinblick auf die Freiheit ihres GlauValdo (1218) i valdesi iniziarono, nonostante le
bens, die Ablehnung von Ablässen usw. seit
numerose persecuzioni da
1184 von der bestehenden Kirche Roms als
parte dei pieKetzer verurteilt und entsprechend vermontesi e dei
folgt. Nachdem Valdes mit seiner kleinen
francesi, a preGesellschaft vom Lyoner Erzbischof aus
dicare il proprio
der Stadt verdrängt worden war, fanden
credo in clandedie Waldenser allmählich ihre neue Heistinità. Riusciromat in den Alpentälern im Gebiet der
no in quest’inheutigen französisch-italienischen Grentento grazie ai
ze. Nach dem Tod von Valdes (1218)
«barba». I barba
begannen die Waldenser trotz der vieerano dei veri e
len Verfolgungen von französischer
propri profeti della
Seite und von Seiten der Machthaber
confessione valdeim heutigen Piemont, ihre eigene
se (il loro nome deGlaubensüberzeugung im Verborgeriva da «zio» in linnen durch Wanderprediger, die soge- Brun
gua occitana). Il
nen vor /
pozzo dava
nannten »Barba« (Okzitanisch:
loro compito consinti alla Ca
d’la Pais
»Onkel«), zu lehren. Ihr Glaube beruhte im
steva nel diffondere
Wesentlichen auf der Bibel, auf Jesu Wort und Handeln sowie
e insegnare questo
der festen Überzeugung, dass die Kirche ein Ort des Glaubens
credo in tutte le valli.
und der Gemeinschaft sei, die im Gegensatz zur Praxis der
I valdesi basavano la loro confessione sulla sola parola del Sibestehenden Kirche keine politische Macht und Gewalt ausgnore Gesù Cristo, contenuta nella Bibbia. Secondo loro la
üben sollte. Deshalb war ihnen die Freiheit der Bibellektüre,
chiesa era un luogo della fede e della comunità in Cristo e dodes Glaubens und der öffentlichen Predigt durch alle Christen
veva occuparsi solo della religione e non doveva avere per
wichtig. Nachdem sich die Waldenser 1532 als »reformierte
niente al mondo poteri politici. Nel 1532, quando i valdesi
Kirche« der Reformation angeschlossen hatten und nun öfpresero parte al movimento riformista ed iniziarono come
fentlich ihren Glauben lebten, folgten zahlreiche Repressio«Chiesa protestante» a diffondere pubblicamente e a vivere il
208
nen von Seiten des Herzogtums Savoyen und des französischen Königreiches. Diese gipfelten 1655 in den »Pasque Piemontesi«, den »Piemontesischen Ostern«, einem Osterfest,
das ironischerweise bis heute für ein blutiges Massaker an den
Waldensern steht. Zahlreiche Waldenser flohen nach Genf,
wo sie sich mit den dortigen Calvinisten vereinigten. Es gab
Hilfe aus protestantischen Teilen der Schweiz, und England
(damals unter Oliver Cromwell) leistete mutmaßlich auch aus
politischen Gründen überwiegend wirtschaftliche, in geringerem Maße auch militärische Unterstützung. Mitunter gelang
es den Waldensern sogar, die französischen Truppen entscheidend zu schlagen. Und unter der Führung von Pastor Henri
Arnaud schafften sie es 1689 nach einer gewaltsamen Deportation aller Waldenser in die Schweiz, wieder in die Täler zurückzukehren und sie zurückzuerobern. Nach dieser »Glorreichen Rückkehr« musste die Waldenserbewegung noch etliche
schmerzhafte Erfahrungen überstehen
und einige Rückschläge einstecken, bis sie
endlich am 17. Februar 1848 durch den
Patentbrief des piemontesischen Königs
Carlo Alberto offiziell anerkannt wurde
und den Waldensern auch außerhalb der
Täler Freizügigkeit gewährt wurde.
Mit Unterstützung von Charles Beckwith,
einem ehemaligen englischen Oberst, gab
es bald Schulen und engagierte Lehrer in
den Tälern. Berühmte Schulen dieser Zeit
sind als Museen erhalten, beispielsweise in
den kleinen Orten Pra del Torno oder Serre
im Angrognatal.
Diese wahrhaft dramatische Geschichte
der Waldenser war uns immer ein Begleiter während unserer ganzen Jugendfreizeit. Unsere wirklich abenteuerlichen Wanderungen führten uns an etliche historisch
äußerst interessante Orte, die ausschließlich zu Fuß erreichbar
waren. Und es hat total Spaß gemacht, wenn auch manches
dabei uns sehr nachdenklich gestimmt hat.
So kamen wir etwa in der Nähe von Chanforan, dem Ort, wo
sich die Waldenser 1532
der Lehre der Reformation
angeschlossen hatten, an
ein geheimes Höhlen-Versteck tief unter dem Fels,
wo einst in der Zeit der
Verfolgung die Menschen
heimlich »ihren« Gottesdienst feiern mussten.
Bei allem Nachdenken
blieb natürlich auch Zeit
für GANZ VIEL Spaß, wie
z. B.: Brotbacken, Spielen, Kochen, Sport und auch den Besuch einer hochinteressante Talkmine im Val Germanasca.
Manche Stollen konnte man mit einem Zug befahren, während man in anderen zwölf Kilometer zu Fuß laufen konnte.
Am ersten Tag besuchten wir eine Schule und eine Waldenserkirche in Pra del Torno. Bevor wir dann zu Fuß wieder nach
Bagnóou zurückkehren mussten, blieb noch Zeit für eine
Kneipppause im kalten Fluss. Und am dritten Tag etwa liefen
wir den ganzen »Sentiero Partigiano«, den historischen Partisanensteig über Chanforan, vorbei an einer »Beckwith-Schule« durchs halbe Angrognatal ab. Zum Glück ging alles hier
bergab.
proprio credo, iniziarono numerose repressioni da parte del
Ducato di Savoia e del Regno Francese. Queste culminarono,
nel 1655, nelle cosidette «Pasque Piemontesi», una Pasqua
che fu ironicamente un autentico massacro delle popolazioni
valdesi. Molti valdesi, per salvarsi dalle persecuzioni, scapparono in svizzera francese, dove si unirono ai calvinisti e ricevettero per altro anche aiuto dalle parti protestanti della Svizzera e dagli inglesi (allora sotto Oliver Cromwell). Dall’Inghilterra ricevettero soprattutto aiuti economici e militari di tanto
in tanto per motivi politici. Grazie al sostegno dei calvinisti e
degli inglesi, i Valdesi, sotto il comando del pastore Henri Arnaud, riuscirono valorosamente a sconfiggere i francesi e a riconquistare il loro territorio. Così riuscirono a compiere quello
che oggi è conosciuto sotto il nome di «Glorioso Rimpatrio».
Ancora tante esperienze dolorose e piene di vicissitudini erano
da fare per il movimento valdese prima che il 17 febbraio
1848 il re piemontese Carlo Alberto
emanò le «Lettere Patenti» con cui
concedeva ai valdesi tutti i diritti civili
riconosciuti agli altri sudditi e la libertà
di movimento fuori le valli. Grazie al
sostegno di Charles Beckwith, un ex
colonello degli eserciti inglesi, furono
fondate in queste valli delle scuole e
furono ingaggiati degli insegnanti
molto impegnati. Oggi, famose scuole
d’allora sono musei aperti al pubblico
e sono situate nei piccoli villaggi di
«Pra del Torno» e di «Serre» in Val d’
Angrogna.
Questa è la storia veramente drammatica dei valdesi che ci ha accompagnato e che funse come bagaglio culturale
per l’intera vacanza. Per lo più a piedi
abbiamo anche percorso numerosi
sentieri avventurosi in una natura meravigliosa che portavano
a tanti luoghi storici lontani. Così tutta la vacanza fece divertire molto, ma allo
stesso tempo ci
diede da pensare.
Abbiamo
avuto
modo di visitare
Chanforan, luogo
nel quale i valdesi
sancirono le fondamenta della loro
confessione, come
anche una grotta
(situata sotto una
pietra) nella quale
i valdesi durante i
tempi delle persecuzioni potevano
predicare il loro
credo e celebrare il
loro culto segretamente.
Rimase altrettanto
tempo per molto
divertimento; per
esempio per cuocere il pane, per giocare, per fare sport e per
visitare una mina di talco in Valle Germanasca. Alcune mine si
potevano percorrere con il treno, altre a piedi fino a una di-
209
Besonders berührt wurden wir auf unserer Freizeit von der
jüngeren Geschichte, die hier auch ihre Spuren hinterlassen
hatte. Während seiner Herrschaft erhob Benito Mussolini den
Katholizismus aus taktischen Gründen zur Staatsreligion. Von
daher konnten die Waldenser wieder ihren Glauben nur
schwer leben und
verbreiten. Die
Wa l d e n s e r t ä l e r
wurden im Widerstandskampf zu
strategischen
Orten für die Partisanen, weil man
von dort oben
das gesamte Turiner Umland überblicken konnte.
Unter ihnen war auch Jacopo Lombardini, der als
Pastor, allein mit der Bibel
»bewaffnet«, für die meist
jungen Leute damals in
diesen schwierigen Zeiten
da war. Auch er wurde,
wie so viele andere, gefangen genommen und
starb im deutschen Konzentrationslager Mauthausen. Seine Erinnerungsplatte befindet sich
in der Nähe des Hauses
Ca d’la Pais. Jacopo Lombardini und seine Kameraden haben in der Ca d’la Pais sogar gelebt, bis eines Tages
eine deutsche Kanone das Haus völlig zerstörte. Vor etwa 25
Jahren wurde das Haus mit Unterstützung des deutschen
Staates und mit der Arbeit zahlreicher freiwilliger junger
Menschen, viele davon aus Deutschland, vollkommen neu
aufgebaut. Daher der Name »Haus des Friedens«.
Persönlich war es für mich eine sehr schöne Woche. Ich finde,
diese Freizeit war eine perfekte Verbindung aus Natur, Sport, Geschichte und
Kultur und nicht zuletzt auch einer
Menge Spaß, einfach eine gelungene
Kombination von allem. Deshalb schlage
ich euch allen vor, das nächste Mal einfach mitzufahren.
Federico De Gennaro Colonna
(16 Jahre), Gemeinde Mailand
210
stanza di dodici chilometri. Il primo giorno, per esempio, abbiamo potuto visitare la chiesa valdese di Pra del Torno e la
sua scuola. Prima di percorrere il sentiero in salita per tornare
al nostro alloggio, è rimasto tempo per una pausa al fiume per
fare una cura idroterapica di Kneipp.
Il terzo giorno abbiamo intrapreso un faticoso viaggio
lungo tutto il «sentiero partigiano» fino a Chanforan
(dove abbiamo visitato
un’altra delle cosiddette
Scuole Beckwith). Per fortuna il sentiero conduceva
sempre giù per la montagna.
Profondamente ci ha colpito
la storia recente che lasciò
delle sue tracce anche nelle
valli. Infatti, durante il regime di Benito Mussolini i gruppi religiosi «particolari»
non erano benvoluti. Per questo le
Valli Valdesi divennero dei punti strategici per la resistenza partigiana
a causa della strategica dominanza
su tutta la pianura
torinese. Tra i partigiani, ricordiamo il pastore Giacomo Lombardini (si dice andasse armato «di sola bibbia»). Lui fu disponibile per loro, per lo più giovani combattenti. Anche quest’ultimo, come molti altri, fu catturato e deportato e morì al
campo di concentramento «Mauthausen». La targa in memoria di Giacomo Lombardini è situata molto vicino alla Ca d’la
Pais. Giacomo Lombardini ed i suoi seguaci vissero nella Ca
d’la Pais, fino a quando un colpo di cannone non la distrusse
totalmente. La casa fu ricostruita completamente con il sostegno dello stato tedesco 25 anni fa. Contribuirono alla sua
costruzione molti carpentieri giovani volontari, alcuni tra
loro, provenienti dalla Germania. Per questo motivo la
casa ha avuto il nome «Ca d’la Pais» (casa della pace).
Personalmente, ho ritenuto questa una bellissima settimana. Trovo che questa vacanza sia stata il connubio
perfetto tra natura, sport, storia/cultura e divertimento,
una combinazione semplicemente perfetta. Per questi
motivi suggerirei a tutti di parteciparvi – la prossima
volta.
Federico De Gennaro Colonna, 16 anni,
Comunità di Milano
»Wer singt, betet doppelt«
«Chi canta, prega due volte»
Thema mit Variationen beim
2. ELKI-Kirchentag in Rom
Molteplici varianti sul tema durante
la 2a Giornata CELI a Roma
Neulich war ich für einen Gottesdienst in meiner Ortsgemeinde verhindert, meldete mich telefonisch bei unserem Pastor
ab und bat darum, für mich »mitzubeten«. Während des
ELKI-Tags in Rom vom 12. bis 14. Oktober 2012 bekam ich
mit grob geschätzten weiteren 200 Menschen aus ganz Italien sowie einigen Gästen aus Deutschland und Norwegen
die Gelegenheit, schon kräftig selbst auf Vorrat zu beten,
im Sinne des obigen Zitats,
das Kirchenvater Augustin
zugeschrieben wird.
Di recente, non riuscivo ad andare al culto nella mia comunità e ne ho avvertito il nostro pastore, chiedendogli di «pregare anche per me». Durante la Giornata CELI dal 12 al 14 ottobre 2012 a Roma, assieme a circa altre 200 persone provenienti da tutta l’Italia e alcuni ospiti dalla Germania e dalla
Norvegia, ho avuto ampia occasione di pregare anche «di
scorta», nel senso del detto nel titolo,
attribuito ad Agostino.
Mentre fuori veniva giù pioggia a catinelle, si presentavano innumerevoli occasioni per cantare, fare musica, vivere
Während es draußen immer
e applicare l’attuale tema dell’anno
wieder
wolkenbruchartig
nell’ambito della Decade – Riforma e
regnete, boten sich in den
Musica. Chi – diversamente da me –
Räumen der Deutschen
aveva già partecipato alla prima edizioSchule unzählige und vor
ne della Giornata CELI due anni fa – era
allem vielfältige Möglichkeisollevato del maggior spazio riservato
ten zu singen, zu musizieren, Vor dem Dekanat / Davanti al Decanato
all’incontro diretto tra i
das aktuelle Jahresthema inpartecipanti. Al buffet
nerhalb der Reformationsdekade aktiv zu erCELI con contributi culileben und umzusetzen. Wer – im Gegensatz
nari da Trieste a Palerzu mir – schon am ersten ELKI-Tag vor zwei
mo nonché durante gli
Jahren teilgenommen hatte, war erleichtert
altri piccoli e grandi
über die ausgedehnte Zeitspanne, um
pasti, ci scambiavamo
neben den Themenangeboten auch die
le esperienze, ascoltaebenfalls wichtige, ja unabdingbare Chance
vamo cosa raccontavader Begegnung und des Austausches nutzen
no gli altri dalle loro cozu können. Beim ELKI-Buffet mit kulinarimunità, ci offrivamo
schen Beiträgen von Triest bis Palermo sowie
consiglio a vicenda e
bei allen übrigen großen und kleinen Mahl- Ich singe dir mit Herz und Mund … / Io canto a te con voce e cuor
prendevamo spunto per
zeiten hörten wir von den
le nostre realtà locali.
Problemen und besonderen
Avevo la netta sensazione che sopratStärken der anderen Getutto i numerosi italiani e italiane che
meinden, gaben uns gegenper la mia grande gioia si erano messi
seitig Tipps, bekamen Ideen
in viaggio considerassero questo
für zu Hause. Gerade die erl’aspetto più importante in assoluto. Il
freulich zahlreich angereisten
viaggio in pullman da Torre Annunziata
Italienerinnen und Italiener
e Napoli, prolungato e reso più faticoso
empfanden wohl diesen Asda una pausa obbligata per il manto
pekt als den wichtigsten
stradale disastrato dal maltempo, deve
überhaupt. Die Anreise per
essere stato avventuroso, ma grandi
Bus aus Torre Annunziata
(Olga verso i 91 anni suonati) e piccoli
und Neapel muss mit
ben presto si sono ripresi, pronti per iniELKI/CELI-Hitparade
Zwangspause durch unwetziare tutti insieme allegramente la Giortergeschädigte Straßen mehr als abenteuernata venerdì sera. Sui cartelli dei nomi
lich gewesen sein, und doch fiel bei Groß
che ognuno di noi portava attorno al
und Klein bald die Anspannung ab, und es
collo, non si trovava la provenienza geokonnte schon am Freitagabend fröhlich gegrafica, quindi si doveva/voleva chiedere
meinsam losgehen. Auf den ausgeteilten Na– ed eccoci in mezzo ad una conversamensschildern stand keine geographische
zione interessante.
Zuordnung, also durfte, musste, sollte geSenza poter approfondire in questo confragt werden – und schon war das Eis gebrotesto i vari workshop proposti da parte di
chen.
membri della CELI, mi è sembrato palese:
i nostri pastori e le nostre pastore sono
Ohne hier auf die einzelnen Workshops aus
ELKI-Kreisen eingehen zu können, erkannte Olga aus/da Torre Annunziata – 90 Jahre/anni più coraggiosi e moderni di quanto non
211
ich doch: Unsere Pfarrerinnen und Pfarrer sind mutiger und
moderner, als es ihnen ihre teilweise immer noch selbst als
»Auslandsgemeinden« empfundenen Schäfchen gewöhnlich
zumuten oder erlauben. Diese Tatsache sollte nicht nur beim
ELKI-Tag, sondern auch und vor allem im Gemeindealltag
künftig stärker genutzt werden. Auch für sie war es ganz offensichtlich eine Erleichterung,
nicht (nur) als »Vorturner« dazustehen, sondern innerhalb
einer aufgeschlossenen und aktiven Gruppe gemeinsam neue
Wege zu gehen.
Dreh- und Angelpunkt war am
Samstag Kirchenmusikprofessor Jochen Arnold aus Hildesheim. Er hatte zwanzig Jahre
zuvor für ein halbes Jahr die römische Gemeinde musikalisch
unterstützt und brachte nun
einen erfrischenden Wind in
die ELKI-Kirchenmusik. Sein
Vortrag war umfassend, reich
an Denkanstößen, unterhaltsam und mit wohltuenden
Pausen gespickt, in denen Bach
genauso gelauscht werden konnte wie Walgesängen (!!!). Für
die rein Italienischsprachigen Teilnehmer war vermutlich der
Anteil an Liedtexten in ihrer Muttersprache noch zu gering,
um tatsächlich »zweimal beten« zu können, aber die musikalischen Ausflüge nach Lateinamerika (Spanisch) und Schottland (Englisch), sprachübergreifende Rhythmusgesten (Klatschen im
Clavetakt), internationales Summen
oder La-La-La, um die Melodie ins
Ohr zu bekommen, wiesen schon
den Weg in die richtige Richtung.
glielo concedono o permettono le loro «pecorelle» nelle comunità che tutt’ora in parte si comprendono ancora come «comunità estere». Questa scoperta non dovrebbe essere messa a
frutto soltanto alla Giornata CELI, ma anche e soprattutto
nella vita quotidiana delle nostre comunità. Anche i pastori
sembravano sollevati di – una volta tanto – non dover interpretare il solito ruolo da «istruttore», ma di scoprire percorsi nuovi all’interno di un gruppo attivo e curioso.
Il cardine del sabato è stato il professore di musica sacra, Jochen Arnold, di Hildesheim in Germania. Vent’anni prima, aveva curato la musica
sacra nella Comunità di Roma e ora portava
«aria fresca» nello scenario musicale della CELI.
La sua relazione è stata completa, ricca di spunti di riflessione, divertente e speziata da pause rilassanti, durante le quali potevamo ascoltare sia
Bach sia i canti delle balene maschi (!!!). Presumibilmente, per i partecipanti di lingua esclusivamente italiana non bastava la percentuale dei
canti nella loro madrelingua per effettivamente
saper «pregare due volte», ma il viaggio musicale in America Latina (spagnolo) e in Scozia (inglese), gesti ritmici al di là delle lingue (battere le
mani al ritmo di clave), canticchiare la melodia a
bocca chiusa oppure con «la-la-la», per farla entrare nell’orecchio, indicavano già la strada per il futuro.
Bei der Nacht der Kirchenmusik am
Samstagabend in der Christuskirche wurden die Erfahrungen der
anderen Workshops exemplarisch
vorgestellt (Meditationstanz, groovende Kirchenmusik, Flötenensemble, Elisabeth Crucigers Beitrag
zum ELKI-Gesangbuch), sowie erste
Kirchenmusikkostproben aus den
Gemeinden gegeben (Orgelmusik
aus Genua, Geige-Cello-Querflöten-Trio aus Sizilien). Wer anschließend noch bereit für weitere Sinneserfahrungen war, konnte
mit Herrn Schuchmann die Innenstadt bis zur Piazza Navona
zu Fuß entdecken.
Durante la notte della musica sacra sabato sera nella Chiesa
di Cristo, le esperienze fatte negli altri Workshop sono state
presentate a tutti
(danza meditativa, musica sacra
ritmica, ensemble
di flauti dolci, il
contributo di Elisabeth Cruciger
all’innario della
CELI). Inoltre abbiamo avuto assaggi musicali da
alcune delle Comunità della CELI
(musica d’organo
da Genova, un
trio di violino-violoncello e flauto di
traverso dalla Sicilia). Chiunque di
seguito fosse stato ancora disponibile per ulteriori esperienze,
aveva l’occasione di scoprire il centro di Roma fino a Piazza
Navona a piedi col «cicerone» G.K.D. Schuchmann.
Den krönenden Abschluss bildete der festliche Abschlussgottesdienst am Sonntagmorgen in der Christuskirche. Vierstimmige Choräle, das Lied des Kirchentags in Hamburg 2013
und andere internationale musikalische Mitbringsel werden
uns noch lange angenehm in Herzen und Ohren nachklingen
– so wie es uns Bischof Gerhard Ulrich aus Schleswig in seiner
Gastpredigt ganz richtig prophezeite und wünschte.
Sabine Wolters, Turin
Fotos: Ulrich Eckert, Sybille Groß, Sabine Wolters
Dulcis in fundo si è svolto il culto solenne domenica mattina
nella Chiesa di Cristo. Corali a quattro voci, la canzone ufficiale del Kirchentag 2013 ad Amburgo ed altri souvenir musicali
internazionali ci suoneranno ancora a lungo nelle orecchie e
nei cuori – giusto come il vescovo Gerhard Ulrich di Schleswig
(vicino al confine tra Germania e Danimarca) ci aveva prognosticato e augurato nella sua omelia.
Sabine Wolters, Torino
Foto: Ulrich Eckert, Sybille Groß, Sabine Wolters
212
Unsere Wege sind nie grade,
aber immer begleitet
Le nostre strade non sono mai
dritte, ma sempre accompagnate
Die ELKI besucht ihre Partnerkirchen
in Slowenien und Ungarn
La CELI in visita alle sue Chiese partner in Slovenia
ed Ungheria
Es war die erste ELKI Studienreise, und sie war gut.
Es fing alles so ganz unverbindlich an. Auf verschiedenen Synoden waren offizielle Partnerschaftsverträge unterzeichnet
worden, die prompt wiederholt zur Frage führten: Ok, das ist
ja schön und
gut, aber was
geschieht dann
wirklich,
um
Fleisch an die
Knochen zu bekommen? Synodenbesuche auf
höherer Ebene
gibt es schon
länger, eine Pfarrkonferenz der
ELKI fand mal in Slowenien
statt, und eine Gruppe aus Slowenien hat kürzlich einige ELKI
Gemeinden besucht, aber
reicht das? Deshalb kam die
Idee auf, mal eine Studienreise
zu den Partnern zu machen,
ELKI-Mitglieder und -Freunde
sollten Gemeinden vor Ort
kennen lernen.
Irgendwann erreichte uns die
Nachricht, die
Reise
könne
stattfinden, es
gäbe genug Anmeldungen,
man solle die Quote zahlen
und sich am 28. August 2012
um 14 Uhr in Triest am Bahnhof einfinden, von da ginge es
mit Bus los. Den Reise-»begleiter«, bitte nicht Reise-»leiter«!,
Pfarrer Ulrich Eckert, kannten
wir wohl alle, aber wer würde
noch dabei sein? Das war
spannend und
dann kam die
Freude,
dass
man
doch
schon jemanden kannte aus
Meran
oder
Triest, dass man
von Anderen
schon mal gehört hatte, und
die Neugier auf die Unbekannten wuchs. 18 waren wir dann
mit dem slowenischen Busfahrer, und es wurde ein fröhliches,
È stato il primo viaggio di studio della CELI ed è stato bello.
È iniziato tutto in maniera non impegnativa. Nel corso di diversi Sinodi erano stati siglati contratti di partenariato ufficiali che avevano naturalmente sollevato a più riprese la domanda: ok, d’accordo, ma
cosa bisogna fare veramente per rimpolpare un
po’ la situazione? Le visite
sinodali ad alto livello esistono già da tempo, una
Conferenza pastorale della
CELI si è svolta in Slovenia
ed un gruppo dalla Slovenia ha visitato recentemente alcune comunità CELI,
ma è sufficiente? Per
questo
è
sorta l’idea
di fare un
viaggio di
studio dai nostri partner,
affinché i membri della
CELI e gli amici potessero
conoscere le comunità in
loco.
Un giorno giunse la notizia che il viaggio poteva
aver luogo, c’era un numero sufficiente d’iscritti,
bisognava
pagare la
quota e trovarsi il 28
a g o s t o
2012 alle
14 alla stazione
di
Trieste da
dove si sarebbe partiti con il bus.
L’accompagnatore del nostro viaggio, il pastore Ulrich Eckert, lo conoscevamo tutti, ma chi altro
avrebbe partecipato? Eravamo emozionati, poi contenti quando abbiamo
scoperto che c’era anche
qualcuno di conosciuto di
Merano o Trieste e qualcuno di cui avevamo già sentito parlare, così la curiosità nei confronti degli sconosciuti cresceva.
213
unkompliziertes Aufeinanderzugehen. Zu einer Vorstellungsrunde kam es erst viel später irgendwann mal zwischendurch.
Wie üblich spielten sich die Plätze im Bus gleich ein: Wo man
einmal sitzt, sitzt man immer und lernt seine Nachbarn dadurch schon mal näher kennen.
Wir haben viele verschiedene Kontexte, viele Kirchen gesehen
und die Geschichten ihrer Gemeinden gehört. Da gab es
große Kirchen, helle Kirchen, schwere Kirchen (Weil das Außenmaß vorgeschrieben war, musste man schwere Emporen
einbauen, um dennoch
viele Gläubige im Gottesdienst haben zu können); es gab die Kirche
in Maribor mit dem
schrägen Mittelgang,
über dem in gleicher
Ausrichtung ein Kreuz
hing. Das ließ gleich
spüren: Unsere Wege
sind eigentlich nie
grade, aber immer begleitet. Es gab die Kirche mit so schönen bequemen Stühlen statt
der gradrückigen Bänke andernorts,
und während des ungarischen Sonntagsgottesdienstes in Siófok konnten
wir uns nicht sattsehen an der warmen modernen Holzstruktur des inzwischen weltbekannten Architekten
Imre Makovecz (Foto Seite 216).
Gemeinsam war allen Geschichten
in beiden Ländern das Trauma des
Krieges und des anschließenden Sozialismus. Die Gemeinden wurden
verschwindend klein, die Kirchen
umformatiert – so große Räume eigneten sich z. B. gut für Theaterrequisiten –, und dann bekam man sie nach dem »Mauerfall« auf
einmal wieder. Viel Liebe, Anstrengung und Opferbereitschaft haben wir gespürt in dem Ergebnis der Renovierungen. Viel Freude und Stolz haben wir auch herausgehört aus
dem Neuanfang der jetzigen Pfarrerinnen und Pfarrer, die
trotz des Bruchs auf eine Geschichte zurückblicken können,
die in die Reformationszeit zurückreicht.
»Außerdem wächst die Anzahl der Kirchenmitglieder
stetig. In Slowenien gibt es keine theologische Fakultät, deshalb sind die Studenten gezwungen, im Ausland (sprich: in einer Fremdsprache) lutherische
Theologie zu studieren – oftmals in Deutschland,
Österreich oder der Slowakei. Die staatliche Unterstützung für die Kirchen ist ausnahmslos für soziale
Werke vorgesehen, deshalb sind die lutherischen Kirchen sehr in diakonischen Arbeiten engagiert, auch
mit fest angestellten Sozialarbeitern. Der Staat kann
somit diese Aufgabe »abgeben« und wird entlastet,
und die Kirchen unterhalten diakonische Einrichtungen, die jedermann offen stehen. Deutlich erkennt
man aber auch, dass die Kirchen ihre Aufgabe sehr
ernst nehmen und in den durchweg gut geführten
Einrichtungen, die wir besichtigt haben, war alles auf
dem neuesten Stand und entsprach den Richtlinien,
214
Eravamo 18 in tutto, compreso l’autista sloveno, ed è stato un
venirsi incontro in maniera semplice ed allegra. Abbiamo fatto
un giro di presentazioni molto più tardi durante un ritaglio di
tempo. Come al solito abbiamo scelto subito i posti nel bus e
dove ci si siede la prima volta si rimane per il resto del viaggio
e così si riesce a conoscere meglio i propri vicini.
Abbiamo visto molti contesti diversi, visitato molte chiese ed
ascoltato le storie delle loro comunità. C’erano chiese grandi,
chiese luminose, chiese pesanti (dato che le dimensioni esterne erano prescritte bisognava inserire dei pesanti matronei per poter avere ugualmente
molti fedeli durante i culti), c’era la chiesa a
Maribor con la navata centrale obliqua,
sopra la quale era appesa una croce con lo
stesso orientamento. Questo ci faceva capire
subito che le nostre strade in realtà non
sono mai dritte, ma sempre accompagnate.
C’era la chiesa con delle sedie così belle e comode al posto dei banchi dagli schienali rigidi degli altri posti e durante il culto domenicale ungherese a Siófok non potevamo staccare gli occhi dalla calda struttura lignea
moderna dell’architetta Imre Makovecz,
ormai conosciuta a livello internazionale (foto pagina 216).
Tutte le storie di entrambi i
paesi avevano in comune il
trauma della guerra e del socialismo. Le comunità divennero estremamente piccole, le
chiese vennero trasformate,
degli spazi così grandi si prestavano bene ad esempio per
le attrezzerie teatrali e poi
dopo il «crollo del muro» venivano loro improvvisamente restituite. Abbiamo sentito molto
amore, impegno e disponibilità
al sacrificio nel risultato dei restauri. Abbiamo anche percepito molta gioia e orgoglio nel nuovo inizio delle pastore e dei
pastori attuali, che nonostante la frattura possono guardare
indietro ad una storia che risale all’epoca della Riforma.
«Inoltre si registra una crescita di fedeli nelle loro chiese.
In Slovenia non ci sono facoltà di teologia luterana perciò
i pastori sono costretti a studiare all’estero, in una lingua
straniera, per intenderci (in Slovacchia, Austria o Germania). Gli aiuti economici dello stato sono destinati allo
svolgimento da parte delle Chiese di un servizio sociale e
devono essere usati esclusivamente per questo – allora le
chiese sono molto impegnate in questi servizi, anche con
assistenti dipendenti che si occupano della diaconia «professionalmente». Lo Stato, intanto, fornendo alle Chiese
aiuti economici finalizzati a questo scopo, si «scarica»
così dall’impegno di gestire in modo diretto istituzioni a
carattere sociale come Stato. In ogni caso si vede chiaramente che le Comunità luterane prendono questo compito veramente sul serio e si occupano di offrire alle persone
bisognose dei posti per vivere degni di questo nome, sia
nell’ambito dell’aiuto ai bisognosi, sia con persone disabili e con persone anziane che hanno necessità di assistenza e cura. Si vede e si sente il loro impegno in modo molto
forte. Hanno costruito case di riposo/cura, ricoveri per
unabhängig davon, ob es sich um Alten- und/oder
Pflegeheime, Behindertenstätten und Schulen handelte.«
Gudrun Martini, Ernesto Masucci, Triest
Jede Begegnung mit einer neuen Realität hat auch uns als
Gruppe näher zueinander gebracht, durch die Fragen an die
Gastgeber wie im Nachgespräch über das Gehörte und Erlebte. Die Reise war vom Zeitplan her großzügig angelegt und
die Begegnungen so proportioniert, dass Zeit blieb zum Verarbeiten, ohne dass eine Erfahrung sich mit der nächsten vermischte und beide vernebelte.
Die Gastfreundschaft überall war beeindruckend. In der
Leuchtturmkirche von Balatonszárszó empfing uns eine Gemeindegruppe, in Dombóvár erwartete uns ein typisch ungarisches Mittagessen: ein Erlebnis, das uns den Kalorienbedarf
früherer schwer arbeitender Bauern verstehen ließ, den Appetit zum Abendessen aber völlig auf Null reduzierte.
disabili e scuole, tutto moderno e «a norma» che gestiscono nel migliore dei modi.»
Gudrun Martini, Ernesto Masucci, Trieste
Ogni incontro con una nuova realtà ci ha fatto avvicinare
anche noi come gruppo, attraverso le domande agli ospiti e
nelle conversazioni successive su quanto avevamo ascoltato e
vissuto. Il viaggio aveva una tabella di marcia piuttosto diradata e gli incontri erano stati organizzati in modo tale da permettere che rimanesse del tempo per elaborarli, senza che
un’esperienza si mischiasse con l’altra confondendole entrambe.
L’ospitalità è stata sorprendente ovunque. Nella chiesa del
faro di Balatonszárszó ci ha accolto il gruppo della comunità,
a Dombóvár ci aspettava un tipico pranzo ungherese:
un’esperienza che ci ha fatto capire qual era il fabbisogno calorico dei contadini che un tempo facevano un duro lavoro,
ma che ha azzerato del tutto il nostro appetito per la cena.
»Beim Besuch der lutherischen Kirche in Dombóvár erzählte uns Pastor Szilárd Szabó eine kleine
Anekdote: Die älteren Leute sprechen Altdeutsch
und manchmal, wenn ein deutscher Pfarrer zu Besuch ist, wird er gebeten einen deutschen Gottesdienst zu halten. Allerdings kommen die Leute am
Ende des Gottesdienstes zu ihrem Pastor, um sich für
den wunderschönen Gottesdienst zu bedanken – nur
hätten sie kein Wort verstanden!«
Gudrun Martini, Ernesto Masucci, Triest
«Durante la visita della chiesa luterana a Dombóvár,
il Pastore Szilárd Szabó ci ha raccontato una curiosità.
Gli anziani della comunità parlano tedesco antico e
quando c’è in visita un Pastore di lingua tedesca che celebra il culto, al termine di questo gli anziani vengono da
lui per dire che era un culto meraviglioso, anche se non
hanno capito proprio niente!»
Gudrun Martini, Ernesto Masucci, Trieste
Es blieb immer genug Zeit für Impromptus: Aus Zeitfüllseln
wurden Entdeckungen. Da kam gleich in Slowenien die
Frage: Wir haben noch etwas Zeit, wollen wir
nicht mal eben in Lipica halten und die Wiege
der Lipizzaner anschauen? Da kam es zu ersten persönlichen Begegnungen zwischen
der Müllerstochter, die in der Jugend viel
geritten ist und der Tochter eines Kavalleristen. Oder der Abstechen nach Ptuj,
das unter den Römern schon seine große
Zeit hatte und wo ich beim Schlendern
durch die Hauptstraße über einem barocken Torbogen eine Lutherrose entdeckte! Später hörten wir in Maribor, dass es
in Ptuj in den 1930er Jahren eine Gemeinde gab. Bemerkenswert war auch
der Abend irgendwo auf dem schönen
grünen Land im Restaurant eines Neffen
des Bischofs von Slowenien mit kalter
Platte, gutem Wein und noch besserem
Schnaps. Unvergesslich dann auch die
Ankunft am Plattensee in der Abendstimmung, in die hinein einige von uns noch im
weit rausgehend seichten See spazieren gingen.
Oder die Überraschung, als wir am späten Nachmittag aus
der Leuchtturmkirche traten und Bischof Szemerei, der Bischof der ungarischen Westregion, uns entgegenkam, um
uns zu begrüßen. Jeder bekam dann noch als Gastgeschenk
C’è stato sempre tempo sufficiente per improvvisi: dei riempitivi di tempo sono diventati delle scoperte. In Slovenia è stata
posta subito la domanda: abbiamo ancora un
po’ di tempo perché non ci fermiamo a Lipiza a vedere la culla dei lipizzani? Primi incontri personali: fra la figlia di un mugnaio che ha cavalcato molto in gioventù e la figlia di un soldato di cavalleria. Oppure la puntata a Ptuj, che già
sotto i romani aveva avuto la sua
epoca d’oro e dove andando a zonzo
per la strada principale sopra un arco
di un portone barocco ho scoperto una
rosa luterana! Più tardi a Maribor, abbiamo saputo che a Ptuj negli anni ’30
c’era una comunità. Particolare è stata
anche la serata nella bella campagna
verdeggiante nel ristorante di un nipote del vescovo sloveno con un piatto
freddo, un buon vino ed una grappa
ancora migliore. Indimenticabile è
stato anche l’arrivo al lago Balaton nell’atmosfera serale in cui alcuni di noi sono
entrati andando a passeggiare lungo l’ampio
lago poco profondo. Oppure la sorpresa quando nel tardo pomeriggio dalla chiesa del faro ci è venuto incontro il vescovo
Szemerei, il vescovo della regione occidentale ungherese, per
salutarci. Ognuno di noi ha ricevuto inoltre in regalo un libro
215
ein ungarisches Kochbuch in Deutsch oder Italienisch.
Zu den Überraschungen gehörte auch, dass mein
Handy mir auf einmal sagte, »Herzlich willkommen in
Kroatien«, wo wir doch grade über die Grenze nach
Ungarn gefahren waren. Beim Hochblicken merkte
ich, dass mein Handy wohl doch Recht hatte, da
wehte wirklich die kroatische Fahne. Der Navi hatte
noch nicht mitbekommen, dass die Autobahn in dem
Dreiländereck jetzt anders verläuft. So wurde es dann
eine Vierländerreise, inklusive 5 Minuten in Kroatien.
Es war eine richtig gute ELKI-Reise. Mein Kriterium für
»richtig gut« und »ELKI« ist, wenn es keine Sprachbarrieren gibt, und die gab es nicht im Bus, die gab es
auch nicht in den Begegnungen, auch wenn es
manchmal um drei Ecken ging (Ungarisch–Deutsch–
Italienisch) und man manchmal auch einen Umweg
übers Englische machen musste. Aber
das fiel alles nicht ins
Gewicht, weil wir halt
einen so unermüdlichen Simultanbegleiter hatten, der in beiden ELKI-Sprachen so
gut zu Hause ist, dass
man’s gar nicht mehr
wahrnimmt.
Verbindend für uns
als Gruppe waren
auch der »Reader«,
eine Zusammenstellung von Informationen zu Land und Leuten und – noch wichtiger – die »gelben
Seiten«, kein Branchenverzeichnis, sondern Lieder und Texte
zum Singen und
Beten und Hören im
Bus, damit alles unter
den richtigen Vorzeichen stand.
Ich wünsche mir, dass dies nur die erste von vielen solcher
Reisen war. Das Kennenlernen, die Begegnung, das Wissen
voneinander, das ist wichtig, wenn unsere Partnerschaften lebendig werden sollen. Und dass das noch wieder eine andere Plattform zur Begegnung mit ELKI-Mitgliedern ist, ist auch
toll.
Christiane Groeben, Neapel - Fotos von Ulrich Eckert
Farbbox: Gudrun Martini, Ernesto Masucci, Triest
di ricette ungheresi in tedesco o in italiano.
Fra le sorprese c’è stata
anche quella del mio cellulare che improvvisamente
mi ha detto, «Benvenuto
in Croazia», mentre avevamo appena attraversato
il confine ungherese. Guardando in alto ho notato
che il mio cellulare aveva
ragione, perché sopra di
me sventolava la bandiera
croata. Il navigatore satellitare non si era ancora accorto che l’autostrada nel
punto d’incontro tra i tre
paesi ora corre in un altro
senso. Così è diventato un
viaggio attraverso quattro
paesi, inclusi i 5 minuti in
Croazia.
È stato un viaggio CELI veramente riuscito bene. I
miei criteri per «veramente
riuscito bene» e «CELI»
corrispondono all’assenza di barriere linguistiche e
queste non c’erano sul bus, nemmeno negli incontri
anche se a volte si utilizzavano tre lingue, l’ungherese, il tedesco, l’italiano e a volte bisognava fare anche
una deviazione attraverso l’inglese. Ma tutto questo
non aveva molto peso perché avevamo un accompagnatore che ci ha fatto instancabilmente da interprete simultaneo, che conosce così bene entrambe le lingue della CELI che non ce ne accorgevamo più.
Per noi come gruppo è stato vincolante anche il «Reader», una raccolta d’informazioni sul paese e la gente
e – ancora più importante – le «pagine gialle», non
quelle solite che ci arrivano con l’elenco del telefono,
ma canzoni e testi per cantare, pregare e ascoltare in
bus stampati su fogli gialli e per far sì che tutto fosse
sotto giusti auspici.
Auspico che questo sia solo il primo di molti viaggi di questo
genere. Conoscersi, incontrarsi, sapere chi è l’altro è importante se i nostri partenariati devono diventare vivi. E il fatto che si
tratti di un’altra piattaforma per l’incontro fra i membri della
CELI è fantastico.
Christiane Groeben, Napoli - Foto: Ulrich Eckert
Traduzione: Maria Clara Finetti
Seconda voce a colori:
Gudrun Martini, Ernesto Masucci, Trieste
Redaktion • Redazione
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W E I H N A C H T E N • N ATA L E
»Erfüllte Zeit«
Formen, Farben und Figuren … – sie erzählen
die Weihnachtsgeschichte auf ihre Weise. Blickfang ist das weiße Dreieck in der Mitte des Bildes von Andreas Felger. Das Auge folgt dem
Sog nach unten hin bis zur Spitze. Weiß, ein
freier, schneeweißer, nicht mit Farbe ausgefüllter Raum signalisiert Offenheit für Neues. Im liturgischen Farbenkanon ist das Licht-Weiß den
Christusfesten Weihnachten, Epiphanias und
Ostern vorbehalten; ein Hinweis auf Transzendenz, Zeichen für Gottes Ewigkeit.
Doch diese Ewigkeit verdichtet sich, reduziert sich auf einen
Punkt und endet an der Dunkelheit des unteren Feldes, der
Nacht der Welt. »Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz
getan, damit er die, die unter dem Gesetz waren, erlöste,
damit wir die Kindschaft empfingen.« Galaterbrief 4, 4 und
5. Im Schnittpunkt von Zeit und Ewigkeit, von Himmel und
Erde, von Licht und Dunkelheit kommt Gott zur Welt. Gott
und Mensch treffen aufeinander, berühren sich. Mehr noch:
Ewigkeit kommt in die Zeit, der Himmel zur Erde, Gott zum
Menschen. »Das ewig Licht geht da herein, gibt der Welt
ein neuen Schein. Es leucht wohl mitten in der Nacht und
uns des Lichtes Kinder macht.«
Dies geschieht anders als erwartet. Indem sich die Linien
kreuzen, spiegeln sich die Flächen. Sie werden umgekehrt
und gegensätzlich. »Er wird ein Knecht und ich ein Herr,
das mag ein Wechsel sein …«
In den sich kreuzenden Linien erkennen wir nun die Krippe
als Ort dieses Wechsels. Hier geht Gottes Ewigkeit ein in unsere Welt, nimmt Gestalt an und Farbe. Ein goldenes Dreieck
zeugt davon, dass an diesem Ort die Fülle Gottes wohnt, die
hinabreicht bis in die letzte dunkelste Tiefe.
Mit Formen und Farben lässt sich spielen. Hier wird noch
mehr erzählt und bezeugt. Krippe? Gleicht sie nicht einer
Sanduhr? Aus Gottes Ewigkeit kommt der eingeborene Sohn,
der Mensch wird. Beide Seiten entsprechen einander, halten
sich die Waage als Zeichen für Gottes ewige Gegenwart. Die
beiden Dreiecke werden dabei zum Zeichen für den dreieinigen Gott und für sein Handeln – einmal von oben nach unten
und in der Umkehrung, in der Erniedrigung.
Der Ewige, der »alpha« und »omega« ist und in der Krippe
liegt, wird auch erkannt und genannt. In den gekreuzten Linien ist das griechische »X« (chi), der Anfangsbuchstabe von
Christus erkennbar. Vom Kind in der Krippe, von diesem
Christus gilt: »Des ewgen Vaters einig Kind jetzt man in
der Krippen find’t; in unser armes Fleisch und Blut verkleidet sich das ewig Gut.«
Dieses »jetzt« wird sichtbar, wo alles zu Ende scheint, wo Gottes Gottheit und Herrlichkeit vermeintlich an Grenzen stößt.
An der engsten Stelle, an dem einen Punkt in Raum und Zeit
geschieht das Geheimnis, das wir nicht machen, nicht fassen,
sondern nur bestaunen können. Der ewige Gott kommt, kleiner als wir denken, geringer als wir ahnen, tiefer als wir fassen
können, und durch sein Kommen verändert sich alles zu erfüllter Zeit.
Jakob Betz, Genua
«Tempo (ri)pieno»
Forme, colori e figure – loro raccontano il Natale a modo loro. Lo sguardo viene catturato subito dal triangolo bianco al centro del dipinto di
Andreas Felger. L’occhio segue il vortice fino alla
sua punta. Bianco, uno spazio libero, bianco
come la neve, non riempito da colore, segnala
l’apertura verso il nuovo. Nel canone liturgico
dei colori, il bianco è riservato alle feste dedicate
a Cristo, il Natale, l’Epifania e la Pasqua, con un
riferimento alla trascendenza, simbolo per l’eternità di Dio.
Ma quest’eternità condensa, si riduce ad un singolo punto e finisce all’oscurità del campo inferiore, nella notte del mondo.
«Ma Dio, quando fu giunto il tempo stabilito mandò suo Figlio. Egli nacque da una donna e fu sottoposto alla legge per
liberare quelli che erano sotto la legge e farci diventare figli di
Dio.» Lettera ai Galati 4, 4 e 5. Nel punto d’intersezione tra
tempo ed eternità, cielo e terra, luce ed oscurità, Dio viene al
mondo. Dio e l’uomo s’incontrano, si toccano. Anzi, di più:
l’eternità entra nel tempo, il cielo nella terra, Dio viene dall’uomo.
«D’eterna luce il chiaror dona al mondo altro splendor; riluce
nell’oscurità, noi figli della luce fa.»
Succede in modo inaspettato. Con l’incrociarsi delle linee, le
superfici si specchiano. Si capovolgono e si trasformano in opposti.
«Ei si fa servo ed io signor divengo in sua virtù ...»
Nelle linee che s’incrociano, ora riconosciamo nel presepio il
luogo di questo cambiamento. Ecco che l’eternità di Dio entra
nel nostro mondo, prende forma e colore. Il triangolo d’oro testimonia che qui abita la pienezza di Dio, che arriva fino all’oscurità più profonda.
Forme e colori si prestano al gioco. Vediamo che viene raccontato e testimoniato anche di più. Il presepio? Non assomiglia
forse ad una clessidra? Dall’eternità di Dio arriva il figlio che
diventa uomo. Entrambi i lati corrispondono l’uno all’altro, si
tengono in equilibrio e dimostrano l’eterna presenza di Dio. I
due triangolo diventano in questo modo il simbolo per il Dio
trino e per la sua azione – sia dall’alto in basso sia nel capovolgimento, nella diminuzione.
L’Eterno, l’alfa e omega che giace nel presepio, viene anche riconosciuto e chiamato con il suo nome. Nelle linee che s’incrociano scorgiamo la «X» greca (chi), lettera iniziale di Cristo.
Per questo bambino nel presepio, per questo Cristo vale:
«Il solo Figlio del Signor giace nella greppia, sol; in spoglie
umane noi vediam l’eterno Bene che abbiam.»
Questo momento diventa visibile dove tutto sembra finire,
dove la divinità e lo splendore di Dio apparentemente tocca i
suoi limiti. Proprio al punto più stretto, in quell’unico punto in
tempo e spazio, succede quel miracolo che noi non siamo in
grado di fare, di afferrare, ma soltanto di ammirare. L’eterno
Dio viene, più piccolo di quanto avessimo pensato, inferiore rispetto a quanto avessimo intuito, più basso di quanto sapessimo afferrare, e con il suo arrivo tutto si trasforma in tempo
(ri)pieno.
Jakob Betz, Genova
Traduzione: Sabine Wolters
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Der verspätete Heiligabend
La Vigilia persa
Vor vielen Jahren lebten auf einem einsamen Bauernhof namens Tempelmeister in Welschnofen im Eggental zwei Brüder. Sie hatten nie geheiratet und teilten sich Arbeit und das
karge Leben auf ihrem Hof. Nur am
Sonntag gönnten sie sich ein Glas
Wein und ab und zu ein Stück Speck.
Das Holz zum Heizen holten sie aus
dem Wald, das Gemüse aus dem Garten. Medizin für sich selbst und für
ihre Tiere gewannen sie aus Kräutern,
die sie im Frühjahr und Sommer sammelten.
Nur einmal im Jahr stiegen die beiden
Brüder ins Tal hinab, am Heiligabend,
um den Geburtstag des Heilands zu
feiern. Jedes Jahr am 24. Dezember
gegen drei Uhr nachmittags, nachdem sie alle Arbeiten erledigt und das
Vieh versorgt hatten, machten sich die
beiden Brüder bereits auf den Weg.
Gegen 17 Uhr kamen sie gewöhnlich
im Dorf an, um sieben Uhr begann die
Christmette. Auf dem Rückweg machten die Brüder am Bacherlhof halt, wo
sie sich ein reiches Abendessen gönnten und nach einer Pfeife und einem
Schwatzer mit den Leuten vom Hof übernachteten, da der
Rückweg lang und beschwerlich war.
Eines Jahres aber warteten die Leute im Dorf vergeblich. Sie
waren gewöhnt, die Turmuhr nach der Ankunft vom Toni
und vom Sepp zu stellen. Aber die Zeit verging und auch um
19 Uhr war von den beiden noch keine Spur zu sehen. Die
Christmette begann ohne sie.
»Die beiden werden wohl gestorben sein«, murmelten die
Leute. Und am nächsten Tag, nach der Weihnachtsmesse,
machte sich das halbe Dorf auf den Weg, um nach den beiden zu sehen. Auf halben Weg, wer kam ihnen entgegen?
Der Sepp und der Toni, beide höchst erstaunt über das Empfangskomitee. Als die Welschnofener den beiden ihre Sorge
mitteilten, verstanden die beiden Brüder zunächst nichts. Sie
waren überzeugt, am 24. Dezember auf dem Weg zur Christmette zu sein. Als die Dörfler ihnen erklärten, dass man bereits den 25. Dezember schreibe, konnten sie’s zunächst
nicht glauben.
Was war geschehen? Jedes Jahr am Morgen des 24. Dezember kam ein Rotschwanz ans Fenster der beiden Brüder geflogen und klopfte mit dem Schnabel ans Fenster, um sich Brotkrumen abzuholen. Zeichen, dass es Zeit war für den Aufbruch. In diesem Jahr lag aber so viel Schnee, dass der Rotschwanz ausgeblieben war. Die Brüder hatten sich also auf
dem Kalender des Datums vergewissert und hatten sich zur
Christmette aufgemacht. Schade nur, dass sie so sparsam
waren, dass sie seit Jahren denselben Kalender benutzten!
Seit diesem Jahr verließ man sich im Dorf nicht mehr auf die
Pünktlichkeit der beiden schrulligen Brüder. Den Toni und
den Sepp gibt’s nicht mehr und auch vom Tempelmeisterhof
stehen nur mehr zwei Mauern. Die Redewendung, sei pünktlich wie der Sepp und der Toni vom Tempelmeisterhof, die ist
allerdings geblieben.
Nach einer Erzählung von Alois Seehauser
Tanti anni fa sulla montagna di Nova Levante in Val d’Ega, in
un maso che si chiamava Tempelmeister, vivevano due fratelli.
Non si erano mai sposati e condividevano il lavoro del bosco e
della stalla e, in fondo la loro vita. Non si
permettevano quasi niente. Un bicchiere di
vino alla domenica, un po’ di speck ogni
tanto. La legna l’avevano nel bosco, la
verdura nell’orto, le erbe medicinali se le
raccoglievano da soli, e con quelle si curavano e curavano le loro bestie.
Ma una volta all’anno, i due fratelli scendevano in paese per festeggiare la vigilia
della Nascita di Nostro Signore. Dal maso
partivano alle tre di pomeriggio, arrivavano a Nova Levante sempre alle cinque, alle
sette andavano a messa.
Ma siccome la messa era la sera e la strada lunga e disagiata, i due fratelli dormivano al Bacherlhof, si concedevano una
buona cena come è da sempre usanza, un
bel bicchiere di vino e poi andavano a dormire. Il giorno dopo partivano alle otto in
punto e tornavano al loro maso, al Tempelmeisterhof.
Ma la cosa più interessante è che la loro
Foto: seehauserfoto
venuta e la loro dipartita era talmente
«regolare» anno dopo anno, che gli abitanti di Nova Levante
potevano quasi regolare l’orologio del campanile sui tempi dei
due fratelli. In paese si diceva: «Sono le cinque secondo quelli
del Tempelmeister» e così via. Questo per anni.
Una vigilia di Natale gli abitanti di Nova Levante attesero invano la venuta dei due fratelli. Passarono le cinque, le sei e
anche le sette e nemmeno a messa si fecero vedere.
«Vuoi vedere, diceva la gente, sempre pessimista, che il Toni e
il Sepp sono morti.» Venne il giorno di Natale e gli abitanti di
Nova pensarono di portarsi al maso per vedere cosa era successo. Proprio a metà strada fra il maso e il paese, il drappello di paesani vide arrivare il Toni e il Sepp. «Eravamo preoccupati – dissero i paesani – pensavamo che vi fosse successo
qualche cosa.» «Perché – borbottarono i due fratelli – siamo
sempre scesi in paese solo alla Vigilia di Natale e sempre alla
stessa ora». «Appunto – risposero i paesani – oggi non è la
Vigilia, è il giorno di Natale, è il 25 di dicembre.»
«Noi di solito», disse il Sepp, «sappiamo che è la vigilia di
Natale perché in quel giorno, e sempre in quel giorno, viene
un codirosso a bussare alla nostra finestra e noi gli diamo le
briciole di pane. Ma quest’anno c’era troppa neve e il codirosso non lo abbiamo visto. Allora abbiamo guardato il calendario che da anni è appeso nella nostra stube, ma nemmeno del
calendario ci si può fidare».
Fu così che i due del Tempelmeister non furono più «l’orologio
del paese».
I tempi passano, anche se si contano in maniera sempre diversa, e passano anche le persone. Quelli del Tempelmeisterhof,
che erano tanto parchi da non cambiare nemmeno il calendario anno dopo anno, non ci sono più e anche del maso non
sono rimasti che due muri diroccati, ma è rimasta la storia e il
modo di dire: Puntuale come il Sepp e il Toni del Tempelmeisterhof.
Da un racconto di Alois Seehauser
218
ÖKUMENE • ECUMENE
Europa vom Feinsten
Il meglio dell’Europa
GEKE Vollversammlung in Florenz
Assemblea Generale della CCPE a Firenze
Eine Woche lang, vom 20. bis 26. September dieses Jahres,
war das italienische Florenz – nur anderthalb Fahrstunden mit
dem Zug vom Vatikan entfernt – der Mittelpunkt des protestantischen Europas. Die italienischen Lutheraner, Waldenser
und Methodisten hatten eingeladen und die Gemeinschaft
Evangelischer Kirchen in Europa war gekommen, um ihre
7. Vollversammlung durchzuführen (siehe auch MITEINANDER 5/2012, S.185). Etwa 100 stimmberechtigte
Delegierte und Ratsmitglieder berieten die Arbeitsergebnisse seit der letzten Versammlung vor sechs
Jahren und machten sie durch den Schlussbericht
zu offiziellen Dokumenten der europäischen Protestanten. Noch einmal so viele Personen kamen
als Mitglieder des Teams, als Berater, Stewards,
Journalisten, Dolmetscher und Gäste dazu und trugen jeweils auf ihre Weise zum Erfolg der Versammlung bei.
Per una settimana, dal 20 al 26 settembre di quest’anno, la
città di Firenze – a solo un’ora e mezza di treno dal Vaticano
– è stata il centro dell’Europa protestante. Luterani, valdesi e
metodisti italiani avevano rivolto l’invito e la Comunione di
Chiese protestanti in Europa era arrivata per svolgere la sua
7ª Assemblea Generale (vedi anche INSIEME 5/12, pag. 185).
Circa 100 delegati con diritto di voto e membri del consiglio
hanno discusso sui risultati
del lavoro compiuto dall’ultima Assemblea di sei anni fa e
attraverso la relazione conclusiva li hanno resi documenti
ufficiali dei protestanti europei. Ancora una volta molte
persone hanno partecipato
come membri del gruppo,
come consulenti, hostess,
giornalisti, interpreti e ospiti,
contribuendo ognuno a suo
modo al successo dell’Assemblea.
Eine Vollversammlung mit Vorbildcharakter
Die äußerst sorgfältige Vorbereitung der Versammlung durch das GEKE-Büro in Wien ermöglichte,
was einem Erstteilnehmer wie mir im Voraus kaum
Un’assemblea generale
vorstellbar schien: Eine konzentrierte und differenesemplare
zierte Diskussion über die einzelnen Texte. In keinem Fall hatte ich den Eindruck, das Plenum würde
La preparazione estremamendazu gedrängt, einen Beschluss »abzunicken«. Nate accurata dell’Assemblea da
türlich wurde die Kenntnis der Texte im Umfang
parte dell’ufficio della CCPE di
von mehreren hundert Seiten vorausgesetzt. Die
Vienna ha permesso di realizStudienergebnisse wurden aber in Kurzreferaten
zare ciò che ad un neofita
noch einmal zusammenfassend vorgestellt und vercome me sembrava quasi imgegenwärtigt. In Arbeitsgruppen wurden dann die
possibile da immaginare: una
Texte diskutiert und deren Ergebnisse wurden wie- GEKE-Motto der Vollversammlung in Florenz:
discussione concentrata e difFrei für die Zukunft
derum dem Plenum vorgelegt. An dieser Stelle war Il motto dell’Assemblea Generale della CCPE a Firenze: ferenziata sui singoli testi. In
es dann auch aus dem Plenum heraus möglich, auf Liberi per il futuro
nessun caso ho avuto l’imdas Vorgetragene zu reagieren. Die Texte wurden
pressione che il plenum fosse
dann einzeln beschlossen und in den Schlussbericht aufgestato spinto ad «approvare» una decisione in fretta e furia.
nommen, über den am Ende auch noch einmal abgestimmt
Naturalmente si dava per scontato la conoscenza delle centiwurde. Fast alle Beschlüsse wurden am Ende mit großer
naia di pagine dei testi. I risultati degli studi sono stati richiaMehrheit oder sogar einstimmig gefasst.
mati alla mente e presentati ancora una volta in maniera riassuntiva grazie a delle brevi relazioni. I testi sono stati poi diKonsens durch Rücksichtnahme
scussi in gruppi di lavoro e i risultati presentati nuovamente
Besonders spannend war dieser Prozess bei zwei Dokumendavanti al plenum. A questo punto era possibile reagire anche
ten. Das eine ist das Ergebnis des Lehrgesprächs zu »Amt –
dal plenum a quanto esposto. I testi sono stati approvati sinOrdination – Episkopé«. Es sind dies die Themen, die im Gegolarmente e ripresi nella relazione conclusiva, che è stata poi
spräch mit der römisch-katholischen Kirche die größten
votata anch’essa alla fine. Quasi tutte le decisioni alla fine
sono state prese a grande maggioranza o persino all’unanimiSchwierigkeiten machen. Aber auch die Anglikanische Kirche
tà.
hat ein anderes Verständnis vom Amt eines Pfarrers oder
Priesters, von seiner Beauftragung oder Weihe und von der
Consenso raggiunto con il rispetto
Kirchenleitung als die in der GEKE zusammengeschlossenen
protestantischen Kirchen. Da besonders die skandinavischen
Questo processo è stato particolarmente avvincente nel caso
protestantischen Kirchen intensive Gespräche mit den Anglidi due documenti. Uno è il risultato del colloquio dottrinale su
kanern führen, kommt es ihnen sehr darauf an, keine Positio«Ministero – Ordinazione – Episcopé». Questi sono i temi che
nen im Rahmen der GEKE festzuschreiben, die der Gemeinsuscitano le difficoltà maggiori nel dialogo con la Chiesa catschaft, die mit den Anglikanern gesucht wird, widersprechen.
tolico-romana. Tuttavia anche la Chiesa anglicana ha un’altra
Zwar war der erarbeitete Text bereits im Vorfeld an alle Kirconcezione del ministero di un pastore o di un prete, del suo
219
incarico o dell’ordinazione e della conduzione della Chiesa rispetto a quella delle Chiese protestanti riunite nella CCPE.
Dato che soprattutto le Chiese protestanti scandinave portano
avanti un dialogo intenso con gli anglicani, risulta molto importante per loro non
mettere per iscritto una
posizione nell’ambito
della CCPE che contraddica la comunione
che viene ricercata con
gli anglicani. Nonostante il testo elaborato fosse stato spedito
Wenn Geschichte mitgià in anticipo a tutte
schwingt …
le Chiese con l’invito a
Das andere Dokument, an dem
prendere una posiziosehr intensiv gefeilt wurde, war
ne, la delegazione norChor/Coro „I solisti di Roma“ der/della Chiesa Metodista Coreana di Roma.
das Wort der Vollversammlung
vegese aveva tuttavia
zur gegenwärtigen Lage in Europa. Der Entwurf wurde mehrl’impressione che il loro parere non fosse stato sufficientemenmals überarbeitet, bis er eine breite Mehrheit fand. Hier bete considerato nel documento. Pertanto durante l’Assemblea si
stand eine Schwierigkeit darin, zu wirtschaftlichen Vorgängen
è combattuto intensamente per giungere al testo della decisioein geistliches Wort zu sagen, das einerseits nicht unverbindne, che secondo l’opinione della maggior parte dei delegati
lich belanglos bleibt, andererseits aber auch nicht die Mögnon doveva tuttavia limitare il carattere vincolante del testo. Il
lichkeiten der Politik überschätzt. Eine andere Schwierigkeit
risultato finale è stato poi approvato anche dai norvegesi, che
bestand in der Verständigung über den Nationalismus, der im
inizialmente avevano fatto mettere a verbale la loro obiezione.
ursprünglichen Entwurf vielleicht zu undifferenziert als Ursache kriegerischer Konflikte in Europa gebrandmarkt wurde. In
Quando la storia si rispecchia nell’interpretazione …
der Endfassung wurde diese Form des Nationalismus dann
von der Erfahrung vor allem der Länder aus dem ehemaligen
L’altro documento, che è stato molto limato, era la presa di
Machtbereich der Sowjetunion abgegrenzt, die Nationalisposizione dell’Assemblea Generale sulla situazione odierna in
mus jedenfalls auch im Sinne des Rechts auf SelbstbestimEuropa. La bozza è stata rivista più volte, fino all’ottenimento
mung verstanden wissen wollten.
di un’ampia maggioranza. In questo caso una difficoltà risiedeva nel fatto di dare un parere spirituale a processi economiKirchen Europas im Aufbruch
ci, che da una parte non resti irrilevante e non vincolante, ma
Neben den Gesprächen über die Arbeitsergebnisse der letzdall’altra non sopravaluti le possibilità della politica. Un’altra
ten Jahre war ein ganzer Tag den Reformbemühungen der
difficoltà è sorta nell’interpretazione del nazionalismo, che
Mitgliedskirchen
nella bozza originaria era stato stigmatizzato
gewidmet. Unter
forse in maniera troppo indifferenziata, come
der
Überschrift
causa dei conflitti bellici in Europa. Nella ver»Kirchen Europas
sione finale questa forma di nazionalismo è
im Aufbruch« wurstata poi distinta dall’esperienza dei paesi
den verschiedene
della sfera d’influenza dell’ex Unione Sovietica
Beispiele für kirchliche volevano intendere il nazionalismo anche
che
Erneuerung
nel senso del diritto all’autodeterminazione.
vorgestellt.
So
Il rinnovamento delle Chiese d’Europa
wurde zum Beispiel
von der Kirche in
Accanto ai colloqui sui risultati del lavoro degli
Hessen-Nassau beultimi anni un’intera giornata è stata dedicata
richtet, wie sie verall’impegno profuso a favore della Riforma da
sucht durch die
parte delle Chiese membro. Con il titolo «Il rinStärkung der mitt- Thomas Wipf – scheidender Vorsitzender der GEKE beim Grußwort
novamento delle Chiese d’Europa» sono stati
leren Ebene zwi- – presidente uscente della CCPE saluta rappresentanti della città di
presentati diversi esempi di rinnovamento ecFirenze e della Conferenza Episcopale Italiana
schen Kirchenleiclesiastico. Così ad esempio si è raccontato di
tung und Gemeinden sich an die veränderte Situation anzucome la Chiesa in Assia-Nassau cerca di adattarsi alla situapassen. Aus der methodistischen Kirche in Serbien wurde
zione mutata rafforzando il livello intermedio fra la conduzioübermittelt, wie Gemeindeaufbau durch die Unterstützung
ne della Chiesa e le comunità. È stato raccontato della Chiesa
einer Sinti-Familie erfolgt: Ihnen wird ein Feld zum Anbau zur
metodista in Serbia, di come la costruzione della comunità sia
Verfügung gestellt, sodass sie eine Lebensgrundlage finden
possibile attraverso il sostegno di una famiglia sinti: viene
können »und ihre schlechten Gewohnheiten aufgeben«. Zudato loro a disposizione un campo per la coltivazione, affinché
sätzlich wurden ihnen von Partnerkirchen gespendete Posaupossano trovare una fonte di sussistenza «ed abbandonare le
nen übergeben, sodass sie eine Begräbniskapelle gründen
loro cattive abitudini». Inoltre le Chiese partner hanno loro
konnten. Die erst kürzlich vereinigte protestantische Kirche
donato dei tromboni per poter fondare un’orchestra funebre.
Frankreichs denkt darüber nach, wie aus einer Kirche von MitLa Chiesa protestante della Francia, unitasi di recente, sta richen mit der Bitte um Stellungnahme geschickt worden, aber
die norwegische Delegation hatte den Eindruck, ihr Votum sei
nicht umfassend genug in das Dokument eingegangen. So
wurde auf der Versammlung intensiv um einen Beschlusstext
gerungen, der nach Meinung der
meisten Delegierten die Verbindlichkeit des Textes aber nicht
schmälern sollte. Dem endgültigen Ergebnis konnten dann auch
die Norweger – die zunächst
ihren Widerspruch zu Protokoll
gegeben hatten – zustimmen.
220
gliedern eine Kirche von Zeugen des Evangeliums werden
kann.
flettendo su come trasformare una Chiesa di membri in una
Chiesa di testimoni dell’Evangelo.
Herausforderung Zukunft
Le sfide del futuro
Der Blick nach vorne bezog sich aber auch auf die eigene Organisation der GEKE. Neue Arbeitsvorhaben wurden beschlossen, unter anderem wurde der Rat gebeten, eine Studiengruppe einzusetzen, die sich mit den theologischen
Grundlagen von interreligiösen Gesprächen beschäftigen soll.
Hier betritt die GEKE meines Erachtens wirklich Neuland. Wie
verhalten sich die Akzeptanz und die für ein Gespräch notwendige Wertschätzung des nichtchristlichen Partners mit
biblischen Aussagen wie dem Jesuswort »niemand kommt
zum Vater denn durch mich«? Wie verhält sich das Bemühen
um interreligiöse Verständigung mit der Barmer Theologischen Erklärung, in der es heißt: »Jesus
Christus … ist das eine Wort Gottes, das
wir zu hören, dem wir in Leben und
Sterben zu vertrauen und zu gehorchen
haben.«? Ich glaube, man darf auf die
Ergebnisse gespannt sein.
Lo sguardo rivolto al futuro si riferiva tuttavia anche all’organizzazione stessa della CCPE. Sono stati decisi nuovi progetti
di lavoro, inoltre è stato invitato il Consiglio ad istituire un
gruppo di studio che si occupi delle basi teologiche dei colloqui
interreligiosi. In questo caso la CCPE a mio avviso ha aperto
nuovi orizzonti. Come si relazionano l’accettanza e la stima
dei partner non cristiani che sono necessarie ad un dialogo
con le affermazioni bibliche come la parola di Gesù «nessuno
viene al Padre se non per mezzo di me»? Come si relaziona la
comprensione interreligiosa con la dichiarazione teologica di
Barmen, in cui si legge: «Gesù Cristo … è l’unica parola di
Dio. Ad essa dobbiamo prestare ascolto; in essa dobbiamo
confidare e ad essa dobbiamo
obbedire in vita ed in morte»?
Penso che possiamo essere
proprio curiosi dei risultati.
Am Ende wurde turnusgemäß auch der
Al termine è stato rieletto
Rat der GEKE neu gewählt, sozusagen
anche il Consiglio della CCPE,
als Exekutivorgan zwischen den Vollvercome organo esecutivo nel pesammlungen. Der waldensische florenriodo che intercorre da un’Astiner Pastor Pavel Gajewski ist als italie- Im Konferenzsaal: Blick aus dem Plenum auf die Bühne / In sala semblea generale ad un’altra.
nischer Vertreter als Stellvertreter mit conferenze – panoramica dal plenum al palco.
Come rappresentante italiano
dabei. Und der Rat wählte aus sich heraus dann auch gleich
è stato eletto come sostituto consigliere il pastore valdese fiodas neue Präsidium. Neuer Geschäftsführender Präsident ist
rentino Pavel Gajewski. Il Consiglio ha eletto nel suo seno
der Braunschweiger Bischof Dr. Friedrich Weber, weitere Mitanche la nuova presidenza. Il nuovo presidente esecutivo è il
glieder des dreiköpfigen Präsidiums sind Dr. Gottfried Locher
vescovo di Braunschweig, il dott. Friedrich Weber, gli altri
aus der Schweiz und Dr. Klára Tarr Cselovszky aus Ungarn.
membri della presidenza sono il dott. Gottfried Locher dalla
Svizzera e la dott.ssa. Klára Tarr Cselovszky dall’Ungheria.
Persönliche Begegnung als Grundlage
Aber nicht nur die offizielle Tagesordnung – gerahmt von
Gottesdiensten und Andachten – war spannend. Das Flair der
Versammlung wurde geprägt durch ständige Begegnungen
und Gespräche in den Pausen und bei den Mahlzeiten. Der
Innenhof des Tagungsortes »La Calza« in Florenz, ein ehemaliger Konvent mit Kreuzgang, bot zusammen mit dem sonnigen Wetter ein ideales Ambiente dafür. Die einzelnen Kirchen
bekamen auf diese Weise ein Gesicht, und aus vielen Erzählungen und Standpunkten entstand in vielen Sprachen im
Laufe der Woche ein buntes Geflecht von Kontakten. Nicht
zufällig gab es auf den Namensschildern keinerlei Titel. Ob
das Gegenüber eine Bischöfin oder ein Sekretär war, konnte
also höchstens im Gespräch herausgefunden werden – es hat
nach meiner Erfahrung dann aber auch meist keine Rolle gespielt. Das war Europa vom Feinsten! Es hat mir deutlich gemacht, wie wichtig die persönlichen Begegnungen auch
über die Kirchenkontakte hinaus für Zusammenarbeit und
Gemeinschaft sind. Sehr weise finde ich in diesem Zusammenhang das Steward-Programm, das es 20 TheologiestudentInnen ermöglichte, als organisatorische Helfer an der
Versammlung teilzunehmen und gleichzeitig inhaltlich einen
Einblick zu bekommen. Ich glaube, jede Gemeinde in ganz
Europa kann sich eine Pastorin, einen Pastor mit solchen europäisch-ökumenischen Erfahrungen nur wünschen.
Pfarrer Heiner Bludau,
ELKI-Delegierter bei der GEKE-Vollversammlung
Fotos: Ulrich Eckert
Vollständige Dokumentation bei www.cpceassembly.eu
L’incontro personale come base di partenza
Ma non solo l’ordine del giorno ufficiale, arricchito da culti e
funzioni religiose, è stato avvincente. L’atmosfera dell’Assemblea è stata caratterizzata da incontri e colloqui continui durante le pause ed i pasti. Il cortile interno del luogo del convegno, «La Calza» a Firenze, un ex convento con chiostro annesso, ha offerto, insieme alle giornate di sole, un ambiente ideale per incontrarsi. Le singole Chiese in questo modo assumevano un volto e dai molti racconti e punti di vista nel corso della
settimana si è sviluppato in molte lingue un variopinto intreccio di contatti. Non a caso sui badge non era indicato il titolo.
Se avevamo di fronte un vescovo o una segretaria potevamo
scoprirlo tutt’al più durante il colloquio e a mio avviso spesso
non aveva nessun’importanza. Questo è stato il meglio dell’Europa! Mi ha fatto capire quanto siano importanti gli incontri personali anche al di là dei contatti ecclesiastici per la collaborazione e la comunione. In questo contesto ho trovato
molto sensato il programma che ha permesso a 20 studenti e
studentesse di teologia di partecipare come assistenti nell’organizzazione dell’Assemblea e allo stesso tempo di farsi
un’idea dei contenuti discussi. Penso che ogni comunità dell’Europa intera non può che auspicare di avere una pastora o
un pastore con tali esperienze ecumeniche europee.
Pastore Heiner Bludau,
delegato CELI all’Assemblea Generale della CCPE
Foto: Ulrich Eckert - Traduzione: Maria Clara Finetti
Documentazione completa in inglese, francese e tedesco:
vedi www.cpceassembly.eu
221
Slowenien in Wuppertal
La Slovenia a Wuppertal
Thomas E. Fuchs, 2009/2010 Pfarrer der Turiner Gemeinde, hat an seinem Wohnort Wuppertal eine Delegation
einer unserer Partnerkirchen, der Evangelischen Kirche
A.B. in Slowenien, begleitet.
Thomas E. Fuchs, 2009/2010 pastore della comunità di Torino, ha accompagnato nel suo luogo di residenza, Wuppertal,
una delegazione di una delle nostre Chiese partner, la Chiesa
Evangelica A.B. in Slovenia.
Bekanntermaßen finanziert sich das Gustav-Adolf-Werk, das
Il Gustav-Adolf-Werk, l’opera delle chiese tedesche per le chieDiasporawerk der Evangelischen Kirche in Deutschland,
se evangeliche della diaspora si finanzia come risaputo attradurch viele eifrige Informations- und Spendenaktionen der
verso molteplici ed assidue azioni d’informazione e di collette
einzelnen Hauptgruppen, der Verbände in den einzelnen
dei singoli gruppi, delle associazioni nelle singole Chiese regioLandeskirchen. Das rheinische Jahresfest hat hier ebenfalls
nali. La festa annuale renana ha anch’essa una lunga tradieine lange Tradition und
zione e viene celebrata a turno sempre in un
wird reihum immer in
altro distretto ecclesiastico. Ogni volta è stato
einem anderen Kirchenkreis
posto al centro un determinato progetto di una
gefeiert. Dabei wird jedes
Chiesa partner.
Mal ein bestimmtes Projekt
Dall’inizio dell’anno le comunità a Wuppertal si
einer Partnerkirche in den
sono preparate alla festa annuale e alla visita
Mittelpunkt gestellt.
di una piccola delegazione dalla Slovenia. Al
Seit Beginn des Jahres
week end della festa di settembre erano prehaben die Gemeinden in
senti anche delegati del GAW degli altri circoli
Wuppertal sich auf das Jahdi chiesa ed ospiti ecumenici dal Belgio e dalla
resfest und den Besuch
Francia – e non per ultimo il Segretario generaeiner kleinen Delegation aus
le del GAW, il pastore Enno Haaks da Lipsia.
Slowenien eingestellt. Zum
Haaks ha portato con sé due borsisti del GAW;
Festwochenende im Sep- Enno Haaks – Generalsekretär / Segretario generale del
uno era Alessandro (Sandro) Catalfamo da Natember waren auch GAW- Gustav-Adolf-Werk
poli, che con il suo tedesco già piuttosto buono
Beauftragte der anderen Kirchenkreise und ökumenische
ha fatto «bella figura». (Sandro fa parte delle nuove leve di
Gäste aus Belgien und Frankreich gekommen – und nicht zuteologi della CELI.)
letzt der GAW-Generalsekretär Pfarrer Enno Haaks aus Leipzig.
Nel corso del ricco programma soprattutto per gli ospiti dalla
Haaks brachte zwei GAW-Stipendiaten mit; einer davon war
Slovenia – il pastore Leon Novak da Murska Sobota, la pastoAlessandro (Sandro) Catalfamo aus Neapel, der mit seinem
ra Simona Prosič Filip da Gornji Slaveči e Jana Kerčmar
schon recht guten Deutsch eine »bella figura« machte. (SanDžuban da Murska Sobota come pastora delle comunità di
dro ist Nachwuchstheologe der ELKI.)
Lendava e Selo – c’è stata sempre l’occasione di presentare i
Während des reichhaltigen Programms gab es besonders für
loro progetti. La «triade» slovena inoltre nelle letture e nelle
die Gäste aus Slowenien – Pfarrer Leon Novak aus Murska Soinvocazioni durante i culti ci ha fornito un’impressione sonora
bota, Pfarrerin Simona Prosič Filip aus Gornji Slaveči und Jana
della potente lingua slovena.
Kerčmar Džuban aus Murska Sobota als Pfarrerin in den GeAl culto festivo del 9/9/2012 nella chiesa luterana di Wuppermeinden Lendava und Selo – immer wieder Gelegenheit, ihre
tal-Ronsdorf il pastore Haaks ha tenuto una predica sulla
Projekte vorzustellen. Das slowenische »Dreigestirn« gab auPrima Lettera ai Tessalonicesi 1, 2–10 e ha sviluppato il conßerdem während der Gottesdienste in Lesungen und Fürbitcetto di «misericordia», con cui inizia il saluto di Paolo ai Testen einen klanglichen Eindruck der kraftvollen slowenischen
salonicesi. Riferito al lavoro del GAW significa, così Haaks, che
Sprache.
«abbiamo bisogno del legame con i partner ecumenici, per
Im Festgottesdienst am 9.9.2012 in der Lutherkirche von
uscire dal nostro isolamento e per saperci inclusi nell’ampio
Wuppertal-Ronsdorf predigte Pfarrer Haaks
spazio della miseriüber 1. Thessalonicher 1, 2–10 und entfalcordia di Dio. Così imtete den Begriff »Gnade«, mit dem der
pariamo cosa è imGruß des Paulus an die Thessalonicher beportante, esistenzialmente importante.»
ginnt. Bezogen auf die GAW-Arbeit heiße
Dopo il culto c’è stato
das, so Haaks: »Wir brauchen die Verbunancora un ulteriore
denheit mit den ökumenischen Partnern,
momento clou: una
um aus unserer Enge herauszukommen
corsa sponsorizzata
und um uns in den weiten Raum der Gnade
lunga 10 km intorno
Gottes gestellt zu wissen. So lernen wir, was
ad una diga nei dinwichtig ist, existentiell wichtig.«
Nach dem Gottesdienst gab es noch ein
torni della città; Enno
weiteres Highlight, einen 10 km-SponsoHaaks, la delegata lorenlauf rund um eine Talsperre am Stadtcale del GAW, la parand; Enno Haaks, die örtliche GAW-Beaufstora Friederike Slupitragte Pfarrerin Friederike Slupina-Beck und
na-Beck e il relatore
der Berichterstatter erliefen mit vielen ande- Friederike Slupina-Beck, Simona Prosič Filip, Jana Kerčmar Džuban, insieme a molti altri
ren einige tausend Euro. Insgesamt konn- Leon Novak, Enno Haaks
hanno raccolto alcu-
222
ten mit der Gottesdienstkollekte ca. 4.000 EUR für die evangelischen Partner in Slowenien verbucht werden. Damit werden ein Frauenprojekt (Fortbildungsarbeit und technische Infrastruktur) und ein Kinder- und Jugendprojekt (Sanierung
des Jugendfreizeitzentrums in Hodoš) ermöglicht bzw. unterstützt.
Thomas E. Fuchs, Wuppertal
ne migliaia di euro. In totale con le collette dei culti sono stati
raccolti circa 4.000 EUR per i nostri partner evangelici in Slovenia. Con questi fondi sarà possibile sostenere un progetto
per le donne (aggiornamento ed infrastruttura tecnica) ed un
progetto per i bambini e giovani (ristrutturazione del centro ricreativo per i giovani a Hodoš).
Thomas E. Fuchs, Wuppertal
»Ich war fremd und ihr habt
mich aufgenommen«
«Ero straniero e voi mi avete
accolto»
Weltgebetstag 1. März 2013 –
Frankreich
Giornata Mondiale di Preghiera 1° marzo 2013 –
Francia
Die Gottesdienstordnung für den Weltgebetstag am 1. März 2013 wurde vom
französischen Komitee zusammengestellt,
in dem zwölf Frauen aus sechs Konfessionen mitarbeiten. Frankreich hat bedingt
durch seine Kolonialgeschichte einen
hohen Einwandereranteil. Das Thema des
Gottesdienstes wird durch ein Bibelzitat
aus dem Matthäusevangelium beschrieben: »Ich war fremd und ihr habt mich
aufgenommen« (Mt 25,35).
Dieses Bibelzitat ist seit Jahren in Europa
ein aktuelles und sensibles Thema. Denken wir nur an die Flüchtlinge, die täglich
an den Küsten Süditaliens landen und die
ihre Heimatländer aus politischen Gründen oder wirtschaftlicher Not verlassen
mussten.
Tagtäglich werden wir auf der Straße, in
den Geschäften, Fabriken und Schulen
mit Menschen fremder Herkunft konfrontiert.
Das »Fremdsein« ist uns vertraut, da gerade unsere Lutherische Kirche in Italien
großenteils eine Kirche von Immigranten
ist, auch wenn viele unserer Mitglieder
sich nicht mehr als solche fühlen.
Wir lesen in der Gottesdienstordnung:
Die Erfahrung fremd zu sein und dann aufgenommen zu
werden, gibt den Anstoß Bindungen zu knüpfen und eine
Gemeinschaft aufzubauen, in der alle willkommen sind. In
der Weltgebetstagsfeier loben wir Gott für die Vielfalt der
Menschen, der Sprachen, der Kulturen die uns bereichern. Diese von Gott gewollte Unterschiedlichkeit darf
niemals Anlass zu Diskriminierung geben, sondern bietet
einen wunderbaren Grund zur Dankbarkeit.
La liturgia per il 1° marzo
è scritta dal Comitato
francese per la Giornata
Mondiale di Preghiera
(GMP) al quale collaborano 12 donne da 6 confessioni. La Francia, dato il
suo passato da paese colonizzatore, ha un’alta
percentuale di immigrati.
Il titolo della liturgia si
basa sul brano biblico dal
vangelo di Matteo: «Ero
straniero e mi avete accolto.» (Matteo 25,35)
Questa citazione biblica
da anni è un tema attuale
e sensibile in Europa. Pensiamo ai migranti che ogni
giorno arrivano alle coste
italiane e che hanno dovuto lasciare i loro paesi di
origine per motivi politici o
per esigenze economiche.
Ogni giorno incontriamo
gente di provenienza straniera in strada, nei negozi, nelle fabbriche o nelle scuole.
L’essere straniero per noi non è nuovo, la nostra Chiesa Luterana in Italia è proprio in gran parte una chiesa di immigranti, anche se i nostri membri non si sentono più come tali.
Leggiamo nella liturgia:
L’esperienza di aver provato in qualche modo l’essere straniera e poi l’essere accolta dà lo slancio per costruire legami e
creare una comunità in cui ogni persona è accolta. Nella celebrazione della GMP lodiamo Dio per la varietà della famiglia
umana, per le molte lingue e culture che ci arricchiscono.
Questa diversità voluta da Dio non può di certo portare a
discriminazione, anzi offre uno stupendo motivo di riconoscenza.
Das von der Künstlerin Anne-Lise Hammann Jeannot gestaltete Bild drückt das Thema auf ganz eigene Weise aus. Die
Künstlerin über ihr Werk und ihre Motivation:
»Da mein Werk nahezu abstrakt ist, habe ich in diesem
Bild versucht, die Idee einer Fremden durch eine in grau
gehaltene Silhouette umzusetzen, die sich deutlich von
L’immagine creata dall’artista Anne-Lise Hammann Jeannot
esprime il tema in un modo particolare. L’artista descrive la
sua opera e la sua motivazione:
223
den anderen Farben abhebt, da sie etwas wesentlich Anderes ist. Im Spiel mit Linien und helleren Farben, die sich
dem Weiß annähern, habe ich versucht, das Licht wiederzugeben, die Figur in dieses Licht, das von oben kommt,
vom Himmel, durch den Raum geht und die Fremde umgibt, mit einzubeziehen. Es geht auch ein Licht von der
Gruppe aus, die durch Umrisse oder Steine im unteren
Teil des Bildes symbolisiert wird. Dadurch entsteht ein
Kreis, der die Figur willkommen heißt. Ich wollte, dass die
ganze Szene in eine warme und farbenfrohe Atmosphäre
gehüllt ist. Deshalb verwendete ich Farben, die den festlichen Charakter, die Bedeutung von Begegnung, die Offenheit für andere zeigen.«
La mia opera è in uno stile astratto, ho tentato di descrivere
l’idea di una straniera tramite una sagoma del colore grigio
che si separa da tutti gli altri colori perché rappresenta qualcosa di diverso. Nel gioco di linee e colori chiari che si avvicinano al bianco ho tentato di riprodurre la luce e di coinvolgere l’immagine della persona nella luce che viene dall’alto, dal
cielo e passa attraverso lo spazio e avvolge la straniera.
Anche il gruppo in basso simbolizzato da sagome e blocchi di
pietre emette una luce. Alla fine risulta un cerchio di luce che
accoglie la figura. Volevo che tutto lo sceneggiato fosse avvolto in un’atmosfera calda e colorata. Perciò ho utilizzato colori che dimostrano il carattere festivo e l’importanza dell’incontro, l’apertura per l’altro.
Lieder CD und Dia Serie auf CD sowie Plakate und Infomaterial, Arbeitsbuch und die Gottesdienstordnungen
auf Deutsch oder Italienisch sind erhältlich über:
• MVG, Postfach 101545, 52015 AACHEN –
E-Mail bestellung@eine-welt-shop.de
oder Internet www.eine-welt-shop.de
• Gottesdienstordnung nur in italienischer Sprache über das
Italienische WGT Komitee (Comitato Italiano GMP).
Bitte Materialliste anfordern bei: Presidente Magg. Elaine
Cavanagh, elainecavanagh@esercitodellasalvezza.org
• Zweisprachige Gottesdienstordnungen und Arbeitsmappen zur Gottesdienstgestaltung sowie Übersetzungen der
Begleittexte der deutschen Diaserie sind erhältlich über
den Ökumenischen Arbeitskreis bei der Katholischen
Frauenbewegung Bozen. E-Mail: info@kfb.it oder über
Annerose Lier, Mozartallee 4, 39100 Bozen
Handy 340 6189520 – E-Mail annerose-lier@gmx.net
AnneRose Lier, Bozen
I libretti in lingua italiana tradotti dal Comitato Italiano per
la GMP si possono ordinare tramite
• la presidente del Comitato Magg. Elaine Cavanagh;
E-Mail: elainecavanagh@esercitodellasalvezza.org.
Chiedete anche la lista del materiale disponibile.
• Libretti bilingue e materiale con informazioni sul paese,
ricette per pasti tipici e suggerimenti per la celebrazione del
culto sono disponibili in lingua italiana tramite
«Ökumenischer Arbeitskreis – Bolzano, E-Mail: info@kfb.it
oppure tramite
Annerose Lier, cell. 340 6189520 –
E-Mail: annerose-lier@gmx.net
• Per poster, affissioni, CD con musica e CD con diapositive
rivolgersi al Comitato tedesco:
MVG, Postfach 101545 - 52015 AACHEN –
E-Mail bestellung@eine-welt-shop.de
oppure Internet www.eine-welt-shop.de
AnneRose Lier, Bolzano
GLAUBE • FEDE
»Soviel du brauchst«
«Quanto ti basta»
34. Deutscher Evangelischer Kirchentag
in Hamburg
34° Kirchentag (raduno delle Chiese evangeliche
tedesche) ad Amburgo
Mit dieser Losung aus der Geschichte vom Auszug des Volkes
Israel aus Ägypten lädt im kommenden Jahr der Deutsche
Evangelische Kirchentag nach Hamburg ein. Das Wort aus
2. Mose 16,18 steht an zentraler Stelle in der Erzählung von
der wundersamen Speisung des Volkes in der Wüste mit
Wachteln und Manna. Am Ende haben jede und jeder so viel,
wie er oder sie braucht. Das ist das göttliche Prinzip vom täglichen Brot. Gott sorgt für dich, es ist so viel da, wie du
brauchst – aber auch: Gebrauche nur so viel, wie da ist!
Aktueller denn je ist der Gedanke, dass Gott in seiner Schöpfung für jeden genug bereithält. Besonders heute im Zeitalter
der Globalisierung muss es darum gehen, in dieser Welt gerecht zu teilen und mit ihr und unserem Leben verantwortungsvoll umzugehen. Wir als Christen aller Konfessionen tragen bei dieser Aufgabe eine besondere Verantwortung.
Vom 1. bis 5. Mai 2013 treffen sich daher viele tausend Menschen in der Hansestadt Hamburg, um an diesem Ort nun
schon zum vierten Mal dieses bedeutende Fest des Protestantismus zu begehen.
Con questo versetto tratto dalla storia dell’esodo del popolo
d’Israele il Kirchentag delle Chiese evangeliche tedesche invita
tutti ad Amburgo l’anno prossimo. Questo motto (dall’Esodo
16,18) è il punto centrale nel racconto dell’alimentazione miracolosa con quaglie e manna del popolo nel deserto. Alla fine
ogni uomo e ogni donna hanno tanto quanto loro basta. Questo è il principio divino del pane quotidiano. Dio si prende cura
di te, c’è tanto, quanto ti basta – ma anche: usa soltanto
quanto ce n’è!
Il concetto che Dio nella sua creazione abbia riservato a sufficienza per ognuno è più attuale che mai. Soprattutto oggi nell’epoca della cosiddetta «globalizzazione» dobbiamo dividere
equamente in questo nostro mondo e prenderci cura in maniera responsabile del nostro pianeta e della nostra vita. Noi
come cristiani di qualsiasi confessione abbiamo una responsabilità particolare nell’assolvere questo compito.
Dal 1° al 5 maggio 2013 pertanto migliaia di persone si incontreranno ad Amburgo, per celebrare in questo luogo, ormai per
la quarta volta, quest’importante festa del protestantesimo.
224
»Soviel du brauchst« ist dabei nach Aussage von Kirchentagspräsident Gerhard Robbers als »Zuspruch« und »Aufmunterung« sowie zugleich als »Aufforderung« zu verstehen, sich
»den Herausforderungen der Zeit« zu stellen. Das bürgerschaftliche Engagement für
Schwächere und die Frage nach
dem richtigen, verantwortungsvollen Wirtschaften seien hier
zentrale Themen wie auch die
Integration von Menschen aus
anderen Kulturen und Regionen
der Welt sowie auf der Dialog
mit anderen Religionen und
Konfessionen. Somit sei der Kirchentag in dieser wie in manch
anderer Hinsicht auch ein »ökumenischer Kirchentag«.
Seit seinem Bestehen und
nicht erst mit diesem globalen
Thema wirkt der Deutsche
Evangelische Kirchentag über
seine Grenzen weit hinaus und
lädt schon immer viele Interessierte weltweit ein. Auch im
kommenden Jahr wird daher
unsere Kirche wieder mit
einem Stand auf dem sogenannten »Markt der Möglichkeiten« vertreten sein. Neben
diesem Infoportal der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien veranstaltet die ELKI auch
in einer der Hamburger Kirchengemeinden in Zusammenarbeit mit der Waldenserkirche Italiens einen gemeinsamen, zweisprachigen Gottesdienst mit anschließender
Möglichkeit zu Begegnung und Austausch. Ort und Zeit
werden im Kirchentagsprogramm veröffentlicht und gegebenenfalls vorher über die Informationsportale unserer Gemeinden und der ELKI bekanntgegeben.
Es wäre schön, wenn verschiedene Gemeinden unserer Kirche
eine Reisegruppe zum Kirchentag organisieren könnten. Vielleicht sind hier auch Kooperationen unter den Gemeinden
möglich. Wenn Sie teilnehmen und sich zugleich eine Unterkunft von der Kirchentagsgeschäftsstelle vermitteln lassen
möchten, dann müssten Sie sich bis zum 15. Februar 2013
verbindlich anmelden.
Es stehen Gemeinschaftsunterkünfte (z. B. in Schulen etc.)
wie auch Privatunterkünfte in ortsansässigen Familien zur
Verfügung.
Die Teilnehmerkarte für Einzelpersonen kostet 89,00 Euro
(ermäßigt 49,00 Euro) und die Familienkarte kostet 138,00
Euro. Dazu kommen Reise- und Unterkunftskosten.
Pfarrer Robert Maier, Mailand
«Quanto ti basta», secondo l’affermazione del presidente
del Kirchentag Gerhard Robbers, deve essere interpretato
come un «incoraggiamento» ed un «incitamento» così come
un’«esortazione» ad affrontare «le sfide del nostro tempo».
L’impegno civile nei confronti dei più deboli e la
questione
riguardante
un’amministrazione equa
e responsabile saranno
temi centrali cosi come
l’integrazione di persone di
culture e religioni diverse
del mondo ed il dialogo
con altre religioni e confessioni. In questo senso,
come anche sotto altri
aspetti, il Kirchentag è
anche un «Kirchentag ecumenico».
Da quando esiste e non
solo ora con questo tema
«globale» il Kirchentag
delle Chiese evangeliche
tedesche si estende molto
al di là dei suoi confini e
coinvolge molte persone
interessate da tutto il
mondo. Anche l’anno prossimo pertanto la nostra
Chiesa sarà presente con
uno stand al cosiddetto
«mercato delle possibilità».
Oltre a questo «portale
d’informazioni» della Chiesa Evangelica Luterana in
Italia la CELI in collaborazione con la Chiesa valdese in Italia organizzerà un
culto bilingue in una delle comunità evangeliche di
Amburgo con successiva possibilità di incontro e di scambio.
Il luogo e l’orario verranno pubblicati nel programma
del Kirchentag ed eventualmente resi noti in anticipo attraverso i portali di informazione delle nostre comunità e della
CELI.
Sarebbe bello se diverse comunità della nostra Chiesa potessero organizzare dei gruppi per partecipare al Kirchentag. Forse
in questo caso è possibile anche cooperare fra le diverse comunità. Se volete partecipare e farvi trovare una sistemazione
dall’ufficio organizzativo del Kirchentag dovete iscrivervi tassativamente entro il 15 febbraio 2013.
Sono a disposizione delle sistemazioni di gruppo (ad es. in
scuole ecc.) così come sistemazioni in case private.
Il biglietto d’ingresso per persone singole costa 89,00 Euro
(ridotto 49,00 Euro) e il biglietto famiglia costa 138,00 Euro.
A questo vanno aggiunte le spese per il viaggio e l’alloggio.
Pastore Robert Maier, Milano
Für Informationen und Anmeldungen zur Teilnahme
am Kirchentag wenden Sie sich bitte an:
Das Pfarramt Ihrer Gemeinde,
oder an das Dekanat der ELKI: Tel. 06 66.03.01.04,
E-Mail: decanato@chiesaluterana.it
oder (zum Beispiel für individuelle Anmeldungen) an das
Kirchentagsbüro: www.kirchentag.de
Per informazioni e iscrizioni per partecipare al Kirchentag, La preghiamo di rivolgersi:
all’ufficio parrocchiale della Sua comunità,
oppure al Decanato della CELI: tel. 06 66.03.01.04,
E-Mail: decanato@chiesaluterana.it
oppure all’ufficio organizzativo del Kirchentag (per
esempio per l’iscrizione individuale) www.kirchentag.de
225
Seminario teologico 2012
Deutsche Zusammenfassung als Nachtrag zum Artikel im MITEINANDER/INSIEME 2012-5, Seite 181
Il seguente testo è un riassunto dell’articolo, apparso in lingua italiana nell’ultimo
MITEINANDER/INSIEME, sul seminario teologico 2012.
Als die Baptistenschwestern sich am Sonntagabend unter
dem Maxibildschirm versammelten, um das Fußballspiel Italien-England zu verfolgen, war die Partie auf der anderen
Seite der Via Aurelia Antica schon entschieden: Im Lutherhaus
hatte das Seminario teologico stattgefunden, das mit 14
hochmotivierten Teilnehmern (siehe Bild)
und drei dank der Zusammenarbeit mit der
ASLI (www.studiluterani.it) hochkarätigen
Vortragenden bestens
besetzt war und aus
dem am Ende alle als
Gewinner hervorgingen.
Die erste Arbeitseinheit
wurde von Prof. Paolo
Ricca geleitet. Thema
waren die Resolutiones von 1518, also Luthers Verteidigung seiner 95 Thesen. Dies führte uns zurück an den Anfang der Reformation, auf die Situation, in der sie entstand, und auf die
Motive, die Luther zum Handeln veranlasst haben. Eine zweisprachige Veröffentlichung der Resolutiones bei der Claudiana (www.claudiana.it) steht kurz bevor.
Prof. Franco Buzzi hatte im letzten Jahr über natürliche Gotteserkenntnis gesprochen. Diesmal untersuchte er anhand
RADIO
Ogni domenica mattina,
alle 7.30, su RAI Radiouno, «Culto Evangelico»
propone una
predicazione, notizie dal
mondo evangelico, appuntamenti e commenti di attualità.
Le trasmissioni possono essere riascoltate
collegandosi al sito di RAI Radiouno,
attraverso il link alla pagina
www.fedevangelica.it/servizi/ssrtv031.asp
226
verschiedener Predigten und Kommentare Luthers, unter
welchem Namen Gott sich uns offenbart. Diese äußerst interessante Untersuchung kann teilweise auf der Homepage der
ASLI (www.studiluterani.it/asli/) nachgelesen werden.
Die letzten beiden Einheiten waren unter meiner Leitung der
lutherischen Spiritualität gewidmet,
ein Thema, das sich
gut dazu eignete,
zusammen ins Gespräch zu kommen
und eigene Erfahrungen einfließen
zu lassen.
Wenn alles nach
Plan geht, sollte im
März/April 2013
eine kleine Einführung zu diesem
Thema bei der
Claudiana erscheinen.
Abschließend sei noch daran erinnert, dass auch 2013 wieder
ein Seminario teologico stattfinden wird, das sich auf einem
guten, aber nicht zu hohem Niveau an alle interessierten
Laien richtet, die gerne ihr theologisches Nachdenken vertiefen möchten.
Dieter Kampen, Triest
Sempre buone notizie?
www.bollutnet.org invia
ogni mese «informazioni
sulla teologia e la chiesa
luterana». E cosa c’è di più
bello che riflettere su Dio
e la sua rivelazione?
www.luterani.it è un sito
per aver informazioni di
base su teologia, storia,
vita quotidiana, feste,
citazioni di Lutero, opinioni
dei grandi italiani su
Lutero etc.
BLICK ÜBER DEN TELLERRAND • NON SOLO NOI
Michael Gaismair und die
Tiroler Landesordnung von
1526
Michael Gaismair
e gli Statuti del Tirolo
del 1526
Ein frühes Beispiel für einen demokratischen
Verfassungsentwurf
Un primo esempio
di statuto democratico
von Dr. Erwin Schranz
Dottor Erwin Schranz
Vor 480 Jahren wurde auf der Freitreppe seines Landgutes
Caposeda bei Padua Michael Gaismair mit 42 Stichen ermordet und entstellt. Erzherzog Ferdinand persönlich
hatte die Tat in Auftrag gegeben, um nicht nur einen der
meist gefürchteten Zeitgenossen zu beseitigen, sondern
auch seine zündenden revolutionären Ideen zu vernichten. So ist uns Gaismairs Steckbrief erhalten, formuliert
von seinen Habsburgischen Gegnern: »Ein langer, aufgeschossener, hagerer, dünner Mann, im Alter ungefähr 34
oder 35 Jahre, hat einen schwarz-braun-farbenen dünnen
Bart, ein schönes kleines Gesicht, kurze Haare, geht mit
geneigtem Kopf oder etwas bucklig und ist sehr beredt.«
480 anni fa sulla scalinata del suo podere a Caposeda vicino
Padova venne sfigurato ed ucciso con 42 coltellate Michael
Gaismair. L’Arciduca Ferdinando aveva dato personalmente
l’incarico per eliminare non solo uno dei suoi più temuti contemporanei, ma per distruggere anche le sue idee rivoluzionarie incendiarie. Ci è rimasta la sua scheda segnaletica, formulata dai suoi nemici asburgici: «un uomo alto, slanciato,
magro, di circa 34 o 35 anni, con una barba sottile di colore
nero-castano, un volto minuto e bello, capelli corti, cammina
a capo chino e un po’ incurvato ed è molto eloquente.»
Etappen auf Michael Gaismairs Lebensweg
Tappe della vita di Michael Gaismair
Um 1490
Intorno al
1490
Geburt Michael Gaismairs in Tschöfs bei Sterzing
Familie Ulrich Gaismair wohlhabend, Verbindung zum Bergbauwesen durch Grubenbesitz, kaiserliches Wegemeisteramt.
Städtisches Leben, Erhebung in den Adelsstand in Reichweite
Besuch der Lateinschule, vermutlich Sterzing
Juristische Kenntnisse wahrscheinlich durch Jusstudium in
bischöflicher Schule Brixen, evtl. auch an Universität Padua
1512
Beschwerdeschrift gegen den Kaiser, unterschrieben von
zwölf Personen, u. a. Michael Gaismair, Ziel: Verbesserung
der Verhältnisse im Bergbau für Bergwerksknappen der
Silberbergwerke
Ab 1518
»Schreiber« im Dienste des Tiroler Landeshauptmannes
Leonhard von Völs
Völs bewahrte Landesprivilegien mit ständischen Freiheiten
auf Burg Prösels auf. Gestrenger Vorsitzender des Hofgerichtes in Bozen, unnachgiebiger Verteidiger adeliger Vorrechte.
Gaismair zum Hauptmann berufen.
1524
Gaismair quittiert seinen Dienst bei Völs
Heirat mit Magdalena, mehrere Kinder
Ab 1524
Diensteintritt beim Brixener Fürstbischofs Sebastian Sprenz,
oder 1525 herausragender Vertreter des Prälatenstands. Für Michael
Gaismair Einblick in das verschwenderische Leben am bischöflichen Hof und in die Methoden des bischöflichen Gerichtes,
wo die Folter bei Verhören routinemäßig eingesetzt wurde.
Der Tiroler Bauernkrieg
Inzwischen waren auch die Gedanken der Reformation in
Tirol eingesickert. Luthers Schriften, Flugblätter und Pamphlete wurden wie Lauffeuer in allen Bevölkerungsschichten verbreitet und die Stimmung immer aufgeheizter.
Schwaz, Hall und Rattenberg, das Inntal und das Zillertal
waren reformatorische Zentren, während sich südlich des
Brenners auch schon Gruppen wie die (Wieder-)Täufer
sammelten.
1512
Dal 1518
1524
Dal 1524
o 1525
Nascita di Michael Gaismair a Ceves vicino a Vipiteno. La
famiglia è benestante, suo padre Ulrich Gaismair è legato
all’imprenditoria mineraria attraverso possedimenti minerari, è ispettore imperiale delle strade.
Vita cittadina, elevazione al ceto nobiliare a portata di mano
Frequenta la scuola latina, presumibilmente a Vipiteno. Conoscenze giuridiche probabilmente grazie a studi giuridici
alla scuola vescovile di Bressanone, forse anche all’università
di Padova
Lettera di reclamo contro l’imperatore sottoscritta da 12 persone fra cui Michael Gaismair, obiettivo: miglioramento delle
condizioni nella miniera per i minatori delle miniere d’argento
«Segretario» a servizio del capitano provinciale del Tirolo
Leonhard von Völs.
Völs manteneva i privilegi territoriali insieme ai privilegi dei
ceti nel castello di Presole. Severo presidente del tribunale di
corte a Bolzano, irremovibile difensore dei privilegi nobiliari.
Gaismair viene nominato capitano.
Gaismair abbandona il suo incarico a servizio di Völs
Matrimonio con Magdalena, vari figli
Entrata a servizio del principe-vescovo di Bressanone
Sebastian Sprenz, rappresentante di spicco del ceto dei prelati. L’occasione per Michael Gaismair di farsi un’idea della
vita dispendiosa alla corte vescovile e dei metodi del tribunale vescovile, dove veniva impiegata di routine la tortura
durante gli interrogatori.
La rivolta contadina in Tirolo
Nel frattempo erano penetrate anche in Tirolo le idee della Riforma. Gli scritti di Lutero, i volantini ed i pamphlet si diffusero in un lampo in tutti gli strati della popolazione e l’atmosfera divenne sempre più accesa. Schwaz, Hall e Rattenberg,
l’Inntal e lo Zillertal erano centri riformati, mentre a sud del
Brennero si riunivano anche già gruppi come gli (ana)battisti.
227
Ab 1524
Erste Meldungen über Bauernzusammenrottungen und
Aufstände in Süddeutschland. Geheimer Volksausschuss
gegen Steuer- und Abgabenlast und die weltliche Macht
der Kirche sowie für mehr Mitsprache des Bürgertums und
des Bauernstandes.
9. Mai 1525 Die Hinrichtung Peter Päßlers (Widerstand gegen willkürliche Bischofsherrschaft) wird vereitelt. Fall des Bischofssitzes, Flucht der Beamten. Michael Gaismair ergreift für Aufständische Partei, gewinnt sogar die bischöflichen Söldner
für die Revolutionsbewegung, verhindert Plünderungen.
12. Mai 1525 Plünderung des Klosters Neustift durch Radikale.
Wahl Michael Gaismairs zum obersten Feldhauptmann.
Bildung eines Zehner-Ausschusses zur Vertretung der
Bürger und Bauern.
Dal 1524
Am 14. Mai 1525 trug Michael Gaismair vor der Schmiede
in Neustift die sogenannten 30 Artikel vor, eine Liste von
Beschwerden und Forderungen des Volkes. In diesem
Programm findet sich schon die Betonung des Evangeliums, der »Gleichheit aller Kinder Christi« und die Einsetzung der Pfarrer durch die »gantze gemain« (Gemeinde),
die Mitbestimmung bei Richter- und Beamtenbestellungen sowie die Beseitigung der weltlichen Macht der Kirche und die Verweigerung von weiteren Abgaben an den
Adel. Eine aufgefundene bischöfliche Schatztruhe wurde
beschlagnahmt und für die Söldnerbezahlung und zur
Versorgung von Armen verwendet.
Il 14 maggio 1525 Michael Gaismair davanti alla fucina di
Novacella presenta i cosiddetti 30 articoli, una lista di lamentele e di richieste del popolo. In questo programma troviamo
già l’affermazione del Vangelo, dell’«uguaglianza di tutti i
figli di Cristo» e la nomina dei parroci attraverso la «gantze
gemain» (comunità), la cogestione nella nomina dei giudici e
dei funzionari così come l’eliminazione del potere temporale
della Chiesa e il rifiuto di pagare ulteriori gabelle all’aristocrazia. Viene confiscato un tesoro vescovile ritrovato che viene
utilizzato per pagare i mercenari e per assistere i poveri.
30. Mai bis 8. Juni 1525
Ein Teil-Landtag in Meran verabschiedet die sogenannten
64 Meraner Artikel mit Beseitigung der weltlichen Macht
der Kirche, Aufhebung der Klöster und mit einem Bündnis
zwischen dem Landesfürsten und der städtischen und
ländlichen Bevölkerung.
Verzögerungstaktik durch Erzherzog Ferdinand. Michael
Gaismairs Vertrauen in ihn wird maßlos enttäuscht.
Sommer
Nach Sieg des Schwäbischen Bundes in Süddeutschland
1525
gegen Bauernhaufen Einberufung des Landtags in Innsbruck. Ferdinand spielt Bauern geschickt gegen Bergleute
und Bürger aus.
Reformprogramm bleibt rudimentär, Ferdinand verlangt
Räumung der besetzten Brixener Burg, Gaismaier erreicht
Übergabe an die erzherzöglichen Kommissäre gegen
Straffreiheit.
Bei Klärungsversuch der Übergabedetails erst Hausarrest,
dann Verhaftung Gaismairs
6./7. Oktober Gaismaier flüchtet aus dem Gefängnis zur Familie nach
1525
Sterzing.
In einem Rechtfertigungs- und Protestschreiben an den
Sterzinger Landrichter verurteilt Gaismair die weltliche
Herrschaft der Kirche und betont die Freiheit des Menschen gegen alle Ungerechtigkeit, wobei er deutlich – damals unzeitgemäß – gegen die grobe Behandlung seiner
Frau und des Kleinkindes auftritt.
November Aus Sicherheitsgründen Reise in die Schweiz, dort Treffen
1525
mit Ulrich Zwingli.
Die schweizerischen Freiheiten beeindruckten den gläubigen, der Reformation zugetanen Christen Michael Gaismair nachhaltig.
Gaismairs strategische Pläne
Ein Feldzugsplan mit einem Bündnis zwischen den Städten Zürich, Straßburg, Konstanz und Lindau wurde ausge-
228
9 maggio
1525
12 maggio
1525
Prime notizie di assembramenti di contadini e rivolte nella
Germania del sud. Comitato popolare segreto contro i carichi fiscali ed il potere temporale della Chiesa così come per
ottenere maggiore voce in capitolo della borghesia e dei
contadini.
Viene sventata l’esecuzione di Peter Päßler (rivolta contro
il potere vescovile arbitrario). Rovesciamento della sede vescovile, fuga dei funzionari. Michael Gaismair abbraccia il
partito degli insorti, conquista persino i mercenari vescovili alla causa del movimento rivoluzionario, evita saccheggi.
Saccheggio del convento di Novacella da parte di radicali.
Elezione di Michael Gaismair a primo capitano.
Creazione di un comitato di dieci persone per la rappresentanza dei cittadini e dei contadini.
30 maggio fino all’8 giugno 1525
Una Dieta a Merano vara i cosiddetti 64 articoli di Merano
con l’eliminazione del potere temporale della Chiesa, l’abolizione dei conventi ed un’alleanza fra il principe territoriale e la popolazione cittadina e rurale.
Tattica dilatoria dell’Arciduca Ferdinando. La fiducia di Michael Gaismair in lui viene estremamente delusa.
estate 1525 Dopo la vittoria della Lega sveva nella Germania del sud
contro i contadini convocazione della Dieta ad Innsbruck.
Ferdinando mette abilmente contro i contadini ai minatori
ed i cittadini.
Il programma delle riforme resta rudimentale, Ferdinando
reclama l’evacuazione del castello di Bressanone occupato,
Gaismair ottiene la consegna ai commissari dell’Arciduca
in cambio dell’impunità.
Durante un tentativo di chiarimento dei termini della consegna Gaismair viene posto prima agli arresti domiciliari,
poi arrestato.
6/7 ottobre Gaismair fugge dal carcere dalla sua famiglia a Vipiteno.
1525
In uno scritto giustificativo e di protesta al giudice regionale di Vipiteno Gaismair condanna il potere temporale della
Chiesa e sottolinea la libertà dell’uomo contro tutte le ingiustizie, dove insorge chiaramente, allora anacronisticamente, contro il trattamento rude nei confronti di sua moglie e del bambino.
novembre
Per motivi di sicurezza intraprende un viaggio in Svizzera,
1525
dove incontra Ulrich Zwingli.
Le libertà svizzere colpiscono profondamente il cristiano legato alla Riforma Michael Gaismair.
I piani strategici di Gaismair
Viene escogitato un piano di spedizione con un’alleanza fra le
città di Zurigo, Strasburgo, Costanza e Lindau, a cui avrebbe
dovuto associarsi l’Algovia, per poi invadere il Tirolo passando da Grigioni per liberarlo e fondare una Repubblica con
l’aiuto degli insorti. Zurigo rifiuta con fermezza di consegnare Gaismair all’Arciduca Ferdinando. A Grigioni Gaismair
heckt, dem sich das Allgäu anschließen sollte, um dann
von Graubünden zur Befreiung nach Tirol einzufallen und
mit Hilfe von Aufständischen eine Republik zu begründen.
Eine Auslieferung von Gaismair an Erzherzog Ferdinand
wurde von Zürich dezidiert abgelehnt. In Graubünden
knüpfte Gaismair Kontakte zu Abgesandten des französischen Königs und bereitete nun ein Revolutionsprogramm vor, die Tiroler Landesordnung, und für Frühling
1526 einen Einmarsch und Aufstände in Tirol.
16. Februar Innsbrucker Hofrat setzt Kopfgeld von vorerst
1526
300 Gulden auf Gaismair aus, Pläne mit gedungenen
Mördern.
Gaismair, von da an mit Leibwache unterwegs, stellt unverdrossen ein Söldnerheer auf.
1526
Reformatorische Umtriebe in ganz Tirol. Michael Gaismair im Pinzgauer Bauernkrieg, beim Belagerungsheer
der Bauern vor Radstadt aktiv. Nach gewaltsamem Tod
des bisherigen Bauernführers Setzenwein übernimmt
Gaismair den Oberbefehl. Wechselhaftes Kriegsgeschick.
2. Juli 1526 Gaismair gibt Belagerung Radstadts auf, landet schließlich mit seiner Truppe im Gebiet der Republik Venedig,
erhält dort politisches Asyl.
1526
Michael Gaismair mehrfach erfolgreicher »Condottiere«
im Dienste Venedigs.
Das venezianische Führungsgremium, die Signoria, vertröstet ihn immer wieder mit dem geplanten Einfall in
Tirol bzw. führt ihn bewusst hinters Licht, doch liefert sie
ihn nicht an den Kaiser aus und zahlt ihm ab 1528 eine
Jahrespension.
1528
Gaismair erwirbt ein Bauerngut bei Padua, kann dort
trotz des Kopfgeldes von mittlerweile 2000 Goldgulden
dort mit Frau und vier Kindern leben. Unterstützt teilweise auch Anabaptistenbewegung/Wiedertäufer.
Internationale Kontakte bei Besuchen in Graubünden
und in Zwinglis Zürich; Pläne, den »Tyrannen Karl V.«
mit vereinten Kräften zu stürzen.
Hintertrieben durch venezianische Diplomatie, die sich
mit Kaiser und Papst verbündet.
Dr. Erwin Schranz, Bad Tatzmannsdorf, Österreich
prende contatti con gli inviati del re francese e prepara un
programma rivoluzionario, gli Statuti del Tirolo e per la primavera del 1526 un’invasione e delle rivolte nel Tirolo.
16 febbraio
1526
1526
2 luglio
1526
1526
1528
Il Consigliere di corte di Innsbruck mette una
taglia sulla testa di Gaismair di inizialmente 300 fiorini,
piani con assassini assoldati.
Gaismair, che da allora si muove con una guardia del
corpo, mette insieme instancabilmente un esercito di mercenari.
Sollevamenti riformatori in tutto il Tirolo. Michael Gaismair
è attivo nella guerra contadina a Pinzgau, nell’assedio dei
contadini davanti a Radstadt. Dopo la morte violenta del
capo dei contadini Setzenwein Gaismair assume il comando. Alti e bassi della guerra.
Gaismair termina l’assedio di Radstadt, giunge
infine con la sua truppa nel territorio della Repubblica di
Venezia dove riceve asilo politico.
Michael Gaismair «condottiere» di successo a più riprese a
servizio di Venezia.
L’organo di rappresentanza della sovranità di Venezia, la
Signoria, lo consola continuamente con la progettata invasione del Tirolo, imbrogliandolo, tuttavia non lo consegna
all’imperatore e gli paga un vitalizio annuale a partire dal
1528.
Gaismair acquista un podere vicino Padova, dove vive insieme alla moglie ed ai quattro figli nonostante la taglia
sulla sua testa di ormai 2000 fiorini d’oro. Sostiene in
parte anche gli anabattisti.
Contatti internazionali nelle sue visite a Grigioni e nella
Zurigo di Zwingli; progetta piani per far cadere il «tiranno
Carlo V.» unendo le forze.
Ostacolato dalla diplomazia veneziana, alleatasi con l’imperatore ed il papa.
dr. Erwin Schranz, Bad Tatzmannsdorf, Austria
Traduzione: Maria Clara Finetti
Nella prossima edizione di Miteinander/Insieme l’autore illustrerà l’ordinamento regionale del Tirolo di Gaismair con il suo
statuto innovativo.
In der nächsten Miteinander/Insieme-Ausgabe erläutert der
Autor Gaismairs Tiroler Landesordnung mit ihrem zukunftsorientierten Verfassungsentwurf.
www.chiesaluterana.it
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Schauen Sie doch mal
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Sulla homepage
della ELKI – CELI
Hier finden Sie u.a. die wichtigsten
Informationen über unsere Kirche,
Beiträge von der Synode in Gesamtlänge,
zur Theologie und zu aktuellen Themen,
Veranstaltungshinweise, Pressemitteilungen,
MITEINANDER/INSIEME
in deutscher Sprache.
troverete le informazioni dettagliate
sulla nostra chiesa, i rapporti completi
su Sinodo, teologia e temi attuali,
notizie su manifestazioni,
comunicati stampa e
MITEINANDER/INSIEME
in lingua italiana
229
V E R A N S T A LT U N G E N • A P P U N T A M E N T I
Auch dieses Jahr wieder findet in Torre An8 per 1000
nunziata die Konzertreihe »Adventskonzerte
2012« statt. Die vier auf dem Programm stehenden Musikabende, auf die sich das Publikum schon freut, füllen auch dieses Jahr wieder eine kulturelle Lücke, unter der unsere
ELKI/CELI
Stadt schon sehr lange leidet. Organisiert
wurden die Adventskonzerte von Angelo Ruggieri, Musiklehrer und Flötist. Sie gehören zu den mit 8xMille-Geldern aufgestellten Projekten, die die Evangelisch-Lutherische
Gemeinde
Torre Annunziata kostenlos allen
Bürgern von Torre Annunziata anbietet. Der künstlerische Leiter und
der Gemeinderat haben bewusst
die Sonntage der Adventszeit für
die musikalischen Darbietungen
und auch für ein geselliges Beisammensein mit den Bürgern der Stadt
gewählt.
Im Bewusstsein, dass die hiesige
Gemeinde sich in einem besonders
»problematischen« Gebiet befindet, soll mit dieser Art Veranstal- »Laeti cantores«
tungen ein Beitrag zu einer Verbesserung des Lebensumfeldes
geleistet werden.
In den vergangenen Jahren nahmen weltweit bekannte Solisten und Orchester an unserer Konzertreihe teil, die wir für
eine Teilnahme an unseren Konzerten gewinnen konnten.
Anche quest’anno a Torre Annunziata riparte
8 per 1000
la Rassegna dedicata ai «Concerti dell’Avvento
2012». I quattro appuntamenti musicali,
tanto attesi dal pubblico, riempiono da nove
anni un vuoto culturale che da tanto tempo
incombe sulla città Oplontina. Questa rasseELKI/CELI
gna organizzata da Angelo Ruggieri, insegnate e flautista concertista, rientra nei progetti dell’8 per mille
che la Comunità Evangelica Luterana di Torre Annunziata
offre gratuitamente ai cittadini Torresi.
Non a caso il direttore artistico e il consiglio di chiesa
hanno scelto le domeniche
d’Avvento come momento,
non solo di alta cultura musicale, ma anche come momento da condividere con i
cittadini.
Siamo convinti, vivendo in
un territorio particolarmente «difficile» come il nostro,
che il contributo che possiamo dare per renderlo più
vivibile sia anche quello di diffondere cultura attraverso simili
manifestazioni.
Le passate edizioni hanno visto protagonisti concertisti famosi in tutto il mondo, tra orchestre, solisti e piccoli gruppi musicali.
Auch auf dem diesjährigen Spielplan stehen wieder viele hervorragende MusikerInnen:
Anche quest’anno il cartellone si avvale di un folto gruppo di
musicisti:
Sonntag, 2. Dezember 2012
Das Ensemble MousiKé
Gennaro Marrazzo (Flöte), Giovanni Borriello (Oboe), Vincenzo Martire (Saxophon), Domenico Donnarumma (Geige),
Margherita Giordano (Klavier), Rosario Saccardi (Bariton),
Alfonso D’Antuono (Kontrabass), Giuseppe D’Antuono
(Klarinette und Ensembleleitung).
Sonntag, 16. Dezember 2012
Das Quartett »Suoni da una terra antica«
Valentina Mastrangelo (Sopran), Antonio Cimino (Flöte),
Francesco Langone (Gitarre), Cosimo Lingardo (Kontrabass).
Sonntag, 30. Dezember 2012
Das Duett Fabrizio Pavone (Geige) und Maurizio Barboro
(Klavier).
230
Achtung! • Attenzione!
I CONCERTI DELL’AVVENTO
2012/2013
Achtung! • Attenzione!
ADVENTSKONZERTE
2012/2013
Im Einsatz • in azione
Comunità Evangelica Luterana
di Torre Annunziata
Im Einsatz • in azione
Evangelisch-Lutherische Gemeinde
Torre Annunziata
Domenica 2 Dicembre 2012
Ensemble MousiKé
Gennaro Marrazzo (flauto), Giovanni Borriello (oboe), Vincenzo Martire (sassofono), Domenico Donnarumma (violino),
Margherita Giordano (pianoforte), Rosario Saccardi
(Baritono), Alfonso D’Antuono (Contrabbasso), Giuseppe
D’Antuono (clarinetto e direzione).
Domenica 16 Dicembre 2012
Quartetto «Suoni da una terra antica»
Valentina Mastrangelo (soprano), Antonio Cimino (flauto),
Francesco Langone (chitarra), Cosimo Lingardo (contrabbasso).
Domenica 30 Dicembre 2012
Duo Fabrizio Pavone (violino), Maurizio Barboro (pianoforte).
Am 30. Dezember 2012 bekommt die Musik Verstärkung
durch die Kunst. Dann findet nämlich anlässlich des Konzerts eine Vernissage mit Zeitgenössischer Kunst statt, die
von der Associazione Arteggiando aus Neapel organisiert
wird.
Sonntag, 6. Januar 2013
Das Ensemble »I Vesevo«
Luigia Gargiulo (Sopran), Salvatore Cardone (Tenor), Eduardo
Robbio (Mandoline und Laute), Aniello Palomba (klassische
Gitarre)
Mit der Teilnahme der Schauspielerin und Sängerin
Elisabetta D’Acunzo.
In concomitanza con il Concerto di Avvento del 30 dicembre, oltre alla musica ospiteremo anche l’arte. Infatti, avremo il vernissage di una Mostra di Pittura Contemporanea
curata dall’Associazione Arteggiando di Napoli.
Domenica 6 Gennaio 2013
Ensemble «I Vesevo»
Luigia Gargiulo (soprano), Salvatore Cardone (tenore), Eduardo Robbio (mandolino, liuto cantabile), Aniello Palomba
(chitarra classica)
con la partecipazione straordinaria dell’attrice-cantante
Elisabetta D’Acunzo.
Comunità Evangelica Luterana «Cristo Salvatore»
Via Carminiello 5 - 80058 Torre Annunziata (NA) - Tel./Fax 081 861 2627
Sonntag, 16. Dezember, 20.30 Uhr
Weihnachtskonzert der Mailänder Kantorei
und ihres Instrumentalensembles
JOHANN SEBASTIAN BACH,
Kantaten BWV 70, BWV 100
Domenica, 16 dicembre, ore 20.30
Concerto Natalizio della
Mailänder Kantorei con il suo Ensemble Strumentale
JOHANN SEBASTIAN BACH,
Cantate BWV 70, BWV 100
EINTRITT FREI – Spenden sehr erwünscht! INGRESSO LIBERO – offerte gradite!
Chiesa Cristiana Protestante in Milano (CCPM)
Via Marco De Marchi, 9 – 20121 Milano – (Metro 3, stazione Turati; Bus 43 + 94; Tram 1)
Tel. & Fax: 02. 655.28.58 – www.ccpm.org – E-Mail: Milano@chiesaluterana.it
231
Das weibliche Antlitz
der Reformation
Il volto femminile
della Riforma
WICAS-Treffen in Wittenberg
vom 14. bis 18. September 2012
Incontro WICAS a Wittenberg
dal 14 al 18 settembre 2012
»Eine feste Burg ist unser Gott« steht in großen Lettern auf
«È forte rocca il Signor» è scritto a grandi lettere sul campanidem Turm der Schlosskirche zu Wittenberg, und eine gut gele della chiesa del castello a Wittenberg. Un allegro gruppo di
launte Gruppe von Teilnehmerinnen des westeuropäischen
partecipanti della rete delle donne dell’Europa occidentale
WICAS-Frauennetzwerkes folgte ihrer ausgezeichneten StadtWICAS segue la loro straordinaria guida in abiti storici. Una
führerin in historischem Gewand. Ein Fototermin vor dem
foto ricordo di fronte al monumento di Katharina von Bora daDenkmal Katharina von Boras vor dem Lutherhaus war natürvanti alla casa di Lutero era naturalmente d’obbligo, anche
lich ein Muss, war der Grund
perché il motivo dell’indes Treffens doch, sich über recontro era lo scambio
formbewusste Frauen des 16.
d’informazioni
sulle
Jahrhunderts und darüber hindonne a partire dal XVI
aus durch Vorträge aus Italien,
secolo che si erano impeÖsterreich,
Holland
und
gnate per la Riforma atDeutschland auszutauschen. Am
traverso relazioni sull’ItaEnde stand ein buntes Kaleidolia, l’Austria, l’Olanda e la
skop couragierter »LutherinGermania. Al termine avenen«, die in den Wirrnissen und
vamo un variopinto venwechselvollen Auseinandersettaglio di coraggiose «lutezungen ihrer Zeit unbeirrbar an
re», che nella confusione e
der neuen Lehre festhielten.
nei movimentati conflitti
So floh beispielsweise die Gedella loro epoca sono rilehrte Olympia Morata aus Fermaste fedeli alla loro dotrara aus Angst vor Repressionen
trina.
mit ihrem deutschen Mann
Così ad esempio la studio»Lutherinnen« von heute rund um das Katharina-von-Bora-Denkmal
nach Schweinfurt. Die am Hof «Lutere» odierne circondano il monumento a Katharina von Bora.
sa Olympia Morata fuggivon Neapel aufgewachsene
ta da Ferrara a SchweinAdelige Isabella Bresegna wählte vor der drohenden Inquisifurt con suo marito tedesco per paura delle repressioni. L’arition den Schweizer Kanton Graubünden als Wohnort, selbst
stocratica Isabella Bresegna cresciuta alla corte di Napoli di
die Briefe ihrer zurück gebliebenen Familie konnten sie nicht
fronte alla minaccia dell’Inquisizione scelse il cantone svizzero
zur Umkehr bewegen. Dorothea Jörger aus Köppach, MitGrigioni come luogo di residenza, persino le lettere della sua
glied der mächtigsten Familie Oberösterreichs, schickte Lufamiglia, che non si era trasferita, non la convinsero a tornare
ther 500 Gulden zur Unterstützung bedürftiger Studenten,
indietro. Dorothea Jörger da Köppach, membro della famiglia
wohingegen die Botenfrau Brigitta Wallner Bibeln von
più potente dell’Alta Austria, mandò a Lutero 500 fiorini per
Nürnberg über die Alpen schmuggelte. Selbige landete dreisostenere gli studenti bisognosi, mentre la corriera Brigitta
mal im Gefängnis und nur ihrem Mut war es zu verdanken,
Wallner contrabbandava bibbie da Norimberga attraverso le
dass fast das gesamte Dorf Gosau es wagte, sich zum lutheriAlpi. Finì lei stessa tre volte in prigione e si deve solo al suo coschen Glauben zu bekennen. In Holland, wo sich die Reforraggio se quasi l’intero paese di Gosau osò professare la fede
mierte Kirche ausbreitete, fassten die Anhänger des Wittenluterana. In Olanda, dove si diffondeva la Chiesa riformata, i
berger Reformators erst später Fuß, riskierten dort doch Täuseguaci del riformatore di Wittenberg presero piede solo più
fer, Katholiken und Lutheraner den Scheiterhaufen. Im 17.
tardi, dato che lì i battisti, i cattolici e i luterani rischiavano il
Jahrhundert finden wir in Anna Maria van Schuurman eine
rogo. Nel XVII secolo troviamo Anna Maria van Schuurman,
10 Sprachen sprechende Universalgelehrte, die als erste und
una studiosa universale che parlava dieci lingue, la prima ed
einzige Frau, blickgeschützt in einer Kabine, an der Universiunica donna a poter partecipare alle lezioni dell’università di
tät von Utrecht an Vorlesungen teilnehmen durfte.
Utrecht, nascosta da sguardi indiscreti in una cabina.
Ein groß angelegtes Projekt stellte Pfarrerin Carola Ritter von
La pastora Carola Ritter della Chiesa Evangelica in Germania
der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland den NetzCentrale ha presentato alle donne della rete un progetto
232
werkerinnen vor: Zwölf Frauen unterschiedlicher sozialer Herkunft aus der damaligen Zeit, berühmte, aber auch weniger
bekannte, bilden stellvertretend für alle anderen den Inhalt
einer Wanderausstellung. Genauso unterschiedliche »Patinnen« aus der Gegenwart sind mit diesen Zeitzeuginnen in
einen fiktiven Dialog getreten und stellen sie den Ausstellungsbesuchern vor. Projekt begleitend wird zurzeit eine Materialsammlung mit vielfältigen Bausteinen für eine thematische Arbeit in den Gemeinden zusammengestellt.¹ Zusätzlich
wurde eine überzeugende Idee für eine neue Art von Frauenarbeit vermittelt: Was Frauen aus Politik, Gesellschaft, Wissenschaft, Kultur sowie unterschiedlichen Konfessionen und Religionen zur Erneuerung von Kirche und Gesellschaft zu sagen
haben, wird seit einem Jahr in zahlreichen »Frauenmahlen«
deutschlandweit (in Mitteldeutschland »authenTisch«) bei
genüsslichem Essen diskutiert. In Anlehnung an die Tischreden Luthers hören
die Teilnehmerinnen zwischen den einzelnen Gängen kurze prägnante Reden,
die z.T. auf der Website des Frauenstudien- und -bildungszentrums der EKD
und in einer epd-Dokumentation nachzulesen sind.
Die Konferenzteilnehmerinnen freuten
sich des weiteren über einen aus dem
Sprengel Stade der hannoverschen Landeskirche kommenden Gast: Pastorin
Sonja Domröse, Pressesprecherin und
Autorin des Buches »Frauen der Reformationszeit«. In einem anschaulichen
Power-Point-Vortrag wurden anhand
von Kurzbiographien exemplarisch ausgewählte Reformdamen lebendig: Sie erzählte u. a. von Elisabeth von Calenberg-Göttingen, Argula von Grumbach, Elisabeth Cruciger und Ursula Weyda. Die ambivalente Haltung Luthers im
Blick auf die Frauen wurde beleuchtet, verglich er doch den
Mann mit der strahlenden Sonne und die Frau mit dem nur
durch den Abglanz leuchtenden Mond. Dem Geist seiner Zeit
verhaftet, könnte man seine Meinung dergestalt formulieren:
»Alle sind gleich, aber manche sind gleicher.«²
Auf großes Interesse stieß der Vortrag von Dr. Cornelia
Schlarb, der stellvertretenden Vorsitzenden des deutschen
Theologinnenkonvents, mit dem Titel: »Von Miriam bis Flois
Knolle-Hicks«. Sie befasste sich im Rahmen des Dekadenjahresthemas »Musik und Reformation« mit protestantischen
Liederdichterinnen, von denen es erstaunlich viele wiederzuentdecken gilt. Heute nicht mehr vorstellbar, durften Mädchen nur einstimmige Lieder einüben, wohingegen Knaben
eine fundierte musikalische Erziehung genossen. Die vielfach
adligen Damen wirkten als Poetinnen, Komponistinnen, Herausgeberinnen von Gesangbüchern und Liedsammlungen.
Erzieherinnen und Lehrerinnen wie Magdalena Heymair vermittelten theologische Einsichten und biblische Geschichten,
indem sie den Texten bereits bekannte Gesangbuchmelodien
unterlegten, um sie leichter lernbar zu machen. Musik wurde
zum Transportmittel der Verkündigung.
Einer der Höhepunkte unseres Aufenthalts war zweifellos das
Treffen mit Bischöfin Ilse Junkermann (siehe Bild) aus der
Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands. Ihr war das Treffen
trotz vollem Terminkalender wichtig gewesen. Beim Grußwort und im anschließenden Gespräch, bei dem eine offene,
gelöste Atmosphäre herrschte, wurde deutlich, wie sehr ihr
am Feld Frauen-Kirche-Vernetzung gelegen ist. Sie merkte an,
grandioso: 12 donne di provenienza sociale diversa di quell’epoca, famose, ma anche meno conosciute, sono rappresentative per tutte le altre in un’Esposizione itinerante. Diverse
«madrine» del presente stabiliscono un dialogo fittizio con
queste testimoni di un’epoca e vengono presentate ai visitatori dell’esposizione. Per questo progetto, attualmente si raccoglie del materiale con molteplici contributi per un lavoro tematico nelle comunità.¹ Inoltre è stata lanciata un’idea convincente per un nuovo tipo di lavoro delle donne: quello che le
donne della politica, della società, della scienza, della cultura
e di diverse confessioni e religioni hanno da dire sul rinnovamento della Chiesa e della società, viene discusso da un anno
in tutta la Germania durante numerosi e gustosi «pranzi di
donne» che in Germania centrale vengono chiamati «authenTisch» (n.d.t. gioco di parole intraducibile in italiano; Tisch =
tavola e authentisch = autentico). Rifacendosi ai discorsi a
tavola di Lutero le partecipanti
fra una portata e l’altra ascoltano brevi discorsi sintetici, che
possono essere in parte riletti
sul sito web del centro didattico e di studi per le donne della
EKD e in una documentazione
epd.
Le partecipanti alla conferenza
erano inoltre liete di avere un
ospite proveniente del distretto
Stade della Chiesa regionale di
Hannover: la pastora Sonja
Domröse, addetta stampa e
autrice del libro «Donne dell’epoca della Riforma». In una
chiara relazione in power-point attraverso brevi biografie è
riuscita a rendere vive le donne dell’epoca della Riforma che
aveva scelto emblematicamente, fra cui Elisabeth von Calenberg-Göttingen, Argula von Grumbach, Elisabeth Cruciger ed
Ursula Weyda. Ha illustrato l’atteggiamento ambivalente di
Lutero nei confronti delle donne, che paragonava l’uomo al
sole raggiante e la donna alla luna che riluce solo grazie al
sole. Legato allo spirito del suo tempo, la sua opinione si potrebbe formulare nel modo seguente: «Tutti sono uguali, ma
qualcuno di più.»²
Grande interesse ha suscitato la relazione della dott.ssa Cornelia Schlarb, vicepresidente del Convento delle teologhe tedesche, intitolato: «Da Miriam fino a Flois Knolle-Hicks». Nell’ambito del tema di quest’anno della decade luterana «Musica e Riforma» si è occupata di autrici d’inni protestanti, di cui
vale la pena riscoprirne molte. Oggi non è più immaginabile,
ma le ragazze potevano esercitarsi solo con canzoni per una
sola voce, mentre i ragazzi godevano di una solida educazione musicale. Le donne aristocratiche erano poetesse, compositrici, editrici di raccolte di canti e innari. Educatrici e insegnanti come Magdalena Heymair trasmettevano conoscenze teologiche e storie bibliche, i testi erano accompagnati dalle melodie di canzoni già conosciute per renderli più facilmente assimilabili. La musica divenne il mezzo di trasporto della predicazione.
Uno degli highlights del nostro soggiorno è stato sicuramente
l’incontro con la vescova Ilse Junkermann (vedi foto) della
Chiesa Evangelica in Germania Centrale. Per lei era importante partecipare a questo incontro nonostante il suo fitto calendario d’impegni. Durante i saluti e nel successivo discorso in
cui regnava un’atmosfera aperta e rilassata, è risultato chiaro
233
der Pfarrdienst sei bisher nur als »pluralisierter Männerberuf«
wahrzunehmen, grundsätzliche Veränderungen durch die
Frauen stünden noch aus. Bei der Beschäftigung mit den Reformationsdamen machte sie auf die Gefahr der historischen
Idealisierung aufmerksam. Mit Freude berichtete Frau Junkermann von ihrer Patenschaft für Anna II. zu Stolberg aus
Quedlinburg bei der oben beschriebenen Wanderausstellung. Aus ihrer Kirche erfuhren wir von einem verhältnismäßig niedrigen Prozentsatz an Gläubigen, gleichzeitig sähe sie
sich aber der Pflicht des Erhalts von stattlichen 20% der in
Deutschland befindlichen EKD-Kirchengebäude gegenüber.
Am Schluss wünschte sie sich mit Hilfe des lutherischen Netzwerks eine künftige Austauschmöglichkeit mit anderen Bischöfinnen, die auf der nächsten WICAS-Europakonferenz
durchaus zustande kommen könnte.
Andachten und Kirchgang begleiteten die Seminartage. Der
Besuch des englischsprachigen Gottesdienstes am Samstagnachmittag brachte der Gruppe unerwartet das Thema der in
noch relativ vielen Kirchen fehlenden Frauenordination auf
den Tisch, traf sie doch auf einen Prediger der orthodoxen lutherischen Missouri-Synode. Genügend Raum fanden schließlich die beiden deutschen Regionalkoordinatorinnen Julia
Lersch und Ulrike Hansen, um von ihrer Arbeit auf europäischer Ebene und von einer internationalen Begegnung in Bogota zu berichten. Sie hatten die Tagung in Wittenberg bestens organisiert. Auch das zentral in der Altstadt gelegene
»Colleg Wittenberg«, vom dortigen LWB-Zentrum für seine
zahlreichen Gäste genutzt, ist weiterzuempfehlen. Dank geht
an Coby Aartsen, Monika Meyer und Martina Mangels, die
in ihren Ländern jeweils nach den mutigen Frauen der Reformation recherchiert hatten.
P.S.: Pastor Hans Kasch überbrachte uns sozusagen als Hausherr die Grüße des LWB-Nationalkomitees. Den obligatorischen Gang zum Luthergarten nutzte er, um uns detailliert
von dessen Entstehungsgeschichte und dem derzeitigen
Stand zu erzählen. Trotz anhaltender Trockenheit konnte die
beste Gesundheit des ELKI-Baumes Nr. 134 festgestellt werden!
Gisela Salomon
Nationalreferentin des ELKI-Frauennetzwerks, Italien
Fotos: Cornelia Schlarb
Bibliographie:
¹ Flyer: Frauen der Reformation. In der Region. Ein Projekt der
Lutherdekade, hrsg. v. Evangelische Frauen in Mitteldeutschland
² Sonja Domröse, Frauen der Reformationszeit, Hrsg. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010, S.139
Der Konvent Evangelischer Theologinnen in der Bundesrepublik Deutschland hat gemeinsam mit seinen
Kooperationspartnerinnen den Evangelischen Frauen
in Deutschland und dem Frauenstudien- und -bildungszentrum in der EKD eine Projektstelle zur Vernetzung der Aktivitäten und Veranstaltungen zum
Thema Frauen und Reformation eingerichtet, die von
der EKD für drei Jahre finanziert wird. Derzeit entsteht eine Homepage, die neben Aktuellem 100 Biografien reformatorisch wirksamer Frauen sowie Lernzentren enthalten wird und zum Mitmachen einlädt.
Geplant ist, dass die Homepage ab Frühjahr 2013 besucht werden kann.
234
quanto ci tenga ad un collegamento sul campo fra donne-essere in rete-chiesa. Ha fatto notare che il servizio pastorale finora viene percepito solo come «un lavoro maschile pluralizzato», ci restano ancora da realizzare dei cambiamenti fondamentali attraverso le donne. Riflettendo sulle donne della Riforma ha richiamato la nostra attenzione sul pericolo dell’idealizzazione storica. La signora Junkermann ci ha raccontato di essere lieta di fare da madrina ad Anna II di Stolberg
da Quedlinburg durante la succitata esposizione itinerante.
Abbiamo saputo che la sua Chiesa ha una percentuale relativamente bassa di fedeli, ma che allo stesso tempo deve farsi
carico del mantenimento di un ragguardevole 20% degli edifici ecclesiastici dell’EKD che si trovano in Germania. Alla fine
auspica che con l’aiuto della rete luterana si possa avere una
possibilità di scambio futura con altri vescovi donne, che potrebbe realizzarsi durante la prossima Conferenza europea
WICAS.
Le preghiere e i culti hanno accompagnato le giornate di seminario. La visita al culto in lingua inglese sabato pomeriggio ha
fatto confrontare inaspettatamente il gruppo con il tema della
mancanza dell’ordinazione delle donne in relativamente ancora molte Chiese, dato che si è imbattuto in un predicatore
del Sinodo ortodosso luterano del Missouri. Le due coordinatrici regionali tedesche Julia Lersch e Ulrike Hansen, hanno
avuto spazio sufficiente per raccontare del loro lavoro a livello
europeo e dell’incontro internazionale a Bogotà. Avevano organizzato benissimo l’incontro a Wittenberg in maniera meticolosa e professionale. Anche il «Colleg Wittenberg», situato
nel centro storico, utilizzato dal centro locale della FLM per i
suoi numerosi ospiti, è da raccomandare. Il nostro ringraziamento va a Coby Aartsen, Monika Meyer e Martina Mangels,
che hanno ricercato le coraggiose donne della Riforma nei loro
paesi.
P.S.: il pastore Hans Kasch come cosiddetto padrone di casa ci
ha portato i saluti del Comitato nazionale della FLM. Ha sfruttato la passeggiata obbligatoria al giardino di Lutero per raccontarci dettagliatamente della storia delle sue origini e del suo
stato attuale. Nonostante la persistente siccità, abbiamo potuto constatare l’ottima salute dell’albero della CELI nr. 134!
Gisela Salomon
referente nazionale della Rete delle donne della CELI, Italia
Bibliografia:
¹ Volantino: Donne della Riforma. Nella regione. Un progetto
della decade luterana, pubblicato dalle Donne Evangeliche
della Germania Centrale.
² Sonja Domröse, Donne all’epoca della Riforma, pubblicato
da Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010, pag.139
Roland H. Bainton, Donne della Riforma in Germania, in Italia
e in Francia, Torino, Claudiana 1992
Il Convento delle teologhe evangeliche nella Repubblica
Federale di Germania insieme alle partner delle Donne
Evangeliche in Germania e il centro didattico e di studi
per le donne della EKD hanno creato un progetto per collegare le attività e le iniziative legate al tema delle donne
e della Riforma, che viene finanziato per tre anni dalla
EKD. Attualmente è in preparazione una homepage, che
includerà 100 biografie di donne che si sono impegnate
per la Riforma e centri didattici e inviterà a collaborare. È
previsto che la homepage sia visitabile a partire dalla primavera del 2013.
BÜCHER/MEDIEN • LIBRI/MEDIA
Dietrich Bonhoeffer
Dietrich Bonhoeffer
Italienreise 1924
Viaggio in Italia 1924
Herausgegeben von Fulvio Ferrario, Manuel Kromer
Gütersloher Verlagshaus
124 Seiten – Format 15,8 x 21,5 cm
14,99 Euro (D), 15,50 Euro (A), CHF 21,90
ISBN-10: 3-579-07144-0 – EAN: 9783579071442
Dietrich Bonhoeffers Italienreise neu entdeckt und erschlossen.
Im Frühjahr 1924 reisen Dietrich Bonhoeffer und sein Bruder Klaus nach Italien. Bonhoeffer entdeckt Rom, die Antike und die
fremde und ihn zugleich faszinierende
Welt des Katholizismus. Ein Abstecher
nach Sizilien und von dort nach Libyen
führt ihn in die unbekannte Welt des Islam.
A cura di Fulvio Ferrario, Manuel Kromer
Gütersloher Verlagshaus
124 pagine – Formato 15,8 x 21,5 cm
14,99 Euro (D), 15,50 Euro (A), CHF 21,90
ISBN-10: 3-579-07144-0 – EAN: 9783579071442
La riscoperta del viaggio in Italia di Dietrich Bonhoeffer – ora
disponibile anche in lingua tedesca.
Nella primavera del 1924, Dietrich Bonhoeffer, in compagnia
del fratello Klaus, si reca in Italia. Bonhoeffer scopre la Roma
antica e il mondo estraneo e allo stesso tempo affascinante
del cattolicesimo. I due fratelli fanno una puntata in Sicilia e
da qui proseguono verso la Libia, nello sconosciuto mondo
islamico.
Dieses aufwändig gestaltete Buch bietet
neben einer knappen Hinführung die Aufzeichnungen aus
dem Reisetagebuch Bonhoeffers sowie Auszüge aus den Briefen und Karten, die Bonhoeffer an die Verwandten daheim
schrieb. Ergänzt werden die Texte durch eine Fülle historischen Bildmaterials, das im Wortsinne anschaulich macht,
welche Orte Bonhoeffer besuchte, was er erlebte und sah.
Zahlreiche Anmerkungen erschließen historische Hintergründe und Zeitbezüge. Eine kurze jedoch wichtige Episode im
Leben des jungen Dietrich Bonhoeffer bekommt so eine bisher nicht gekannte Tiefe.
Mit umfangreichem historischen Bildmaterial liebevoll ausgestattet.
Questo libro, progettato con cura, accanto ad una breve introduzione presenta le parole del diario di viaggio di Bonhoeffer
ed estratti dalle lettere e dalle cartoline che Bonhoeffer scriveva ai suoi familiari a casa. I testi si accompagnano a una gran
quantità di immagini storiche, che illustrano nel vero senso
della parola quali luoghi ha visitato Bonhoeffer, cosa ha visto
e vissuto. Numerose osservazioni ci forniscono il contesto storico e i riferimenti temporali. Un breve ma saliente episodio
nella vita del giovane Dietrich Bonhoeffer acquisisce in questo
modo una profondità mai raggiunta prima.
Corredato da una vasta raccolta d’immagini storiche.
L’originale è stato pubblicato dall’Editrice Claudiana: Dietrich
Bonhoeffer, «Viaggio in Italia (1924)». 10,00 Euro, codice
978-88-7016-651-4
Lidia Maggi, Angelo Reginato
Lidia Maggi, Angelo Reginato
DIRE, FARE, BACIARE …
DIRE, FARE, BACIARE …
(Sagen, machen, küssen …)
Il lettore e la Bibbia
Il lettore e la Bibbia – Der Leser und die Bibel
Vorwort von Paolo Ricca
129 Seiten - 9,50 Euro - Format: 12 x 20 cm
ISBN 978-88-7016-915-7 - Verlag Claudiana
In diesem Buch von Lidia Maggi und Angelo Reginato steht
bei der Bibellektüre die Lesehandlung im Mittelpunkt. Die
Autoren fragen sich dabei, wie wir lesen und wie wir ganz anders lesen könnten.
So erklären die Autoren den Titel:
»Wir haben uns von einer Kindheitserinnerung inspirieren lassen, nämlich vom damaligen Umgang mit dem Verlierer
eines Spiels. Diesem wurden die Augen verbunden und er
musste sich aus den fünf Stöckchen einen heraussuchen, von
denen jeder für eine bestimmte Art von »Strafe« stand, also
Premessa di Paolo Ricca
129 pagine - 9,50 Euro
Formato: 12 x 20 cm - Codice
ISBN 978-88-7016-915-7
Editrice Claudiana
In queste pagine sulla lettura
della Bibbia, Lidia Maggi e Angelo Reginato mettono a tema proprio l’atto del leggere, interrogandosi su come leggiamo e su come
potremmo farlo diversamente.
Gli autori spiegano il titolo:
«Ci siamo lasciati ispirare da una
pratica della nostra infanzia, il gesto a cui veniva sottoposto
235
»Sagen, machen, küssen, Brief und Testament«. Fünf Varianten des Pfandspiels, der Buße: diese Last muss jeder der Mitspieler tragen, ihr kann er sich nicht entziehen, aber da das
Ganze im Rahmen eines Spiels geschieht, dürfen die anderen
lachen und der Betroffene lächeln. Der Pechvogel unterzieht
sich der »Buße« ungern (Es entfährt ihm als erste Reaktion ein
lautes »Nein!«), aber gleichzeitig genießt er es auch im Mittelpunkt zu stehen. All dies passiert in einem spielerischen
Kontext, bei dem Lust und Unlust, Furcht und Verlangen
gleichzeitig auftreten.«
In einem Anflug vielleicht übertriebener Bescheidenheit bezeichnen die Autoren ihr Werk als ein »Büchlein«. Tatsächlich
ist es rein äußerlich weder sonderlich groß noch dick, aber
das schmälert seinen Wert nicht. Oft sind gerade die kleinen
Dinge besonders kostbar. Das gilt auch für dieses »Büchlein«,
das es verdient hatte, geschrieben zu werden und nun verdient, gelesen zu werden.
Paolo Ricca
lo sconfitto di un gioco. Costui, bendato, doveva prendere uno
dei cinque bastoncini postigli di fronte, ognuno dei quali
stava a indicare una penitenza, ovvero: dire, fare, baciare, lettera e testamento.
Cinque modi di pagar pegno, di sottoporsi a una penitenza:
un peso che tocca ai concorrenti, a cui non ci si può sottrarre,
ma che avviene all’interno di un gioco, tra le risa degli altri e
il sorriso dell’interessato. Il malcapitato si sottopone malvolentieri (la sua reazione è un sonoro: «No!»), ma, insieme, prova
un certo piacere, sentendosi al centro della situazione. Il tutto
avviene in un clima giocoso che dice, allo stesso tempo, voglia
e non voglia, timore e desiderio.»
Gli Autori, in uno slancio forse eccessivo di modestia, lo chiamano «un libricino». È vero che il libro è piccolo di dimensioni,
ma non è piccolo di valore. Spesso le cose piccole sono le più
preziose: la perla, ad esempio, è piccola ma preziosa. Così lo è
questo «libricino», che meritava di essere scritto e merita di essere letto.
Paolo Ricca
Die Autoren äußern sich über den Zweck ihres Buches:
»Wir möchten dich von der Schulbank weglocken und dich
zum Spielen auf dem Sportplatz einladen. Bis du begreifst,
dass Lesen »in der Welt des Textes leben« bedeutet. Das
klingt jetzt erst einmal ziemlich rätselhaft, aber die Auflösung
findest du auf den folgenden Seiten. Schon jetzt versuche dir
aber vorzustellen, worin der Unterschied zwischen einem
Stück Papier und der Welt besteht, zwischen dem Betrachten
einer Landschaft aus der Sicht eines Touristen und einem
Wohnen in dieser Landschaft, so wie jemand, der dort ein
Haus baut. Das ist ein riesiger Unterschied!«
Gli autori sull’intento del loro libro:
«Dai banchi di scuola, vorremmo convincerti a scendere in
campo, a metterti in gioco. Fino ad arrivare a comprendere
che leggere è «abitare il mondo del testo». L’immagine ti sembrerà un po’ enigmatica, ma ti si chiarirà nelle pagine che seguono. Fin da ora, però, prova a intuire la differenza tra un
pezzo di carta e un mondo; tra il guardare un paesaggio,
come può fare un turista, e l’abitarlo, come chi decide di costruire la propria casa in quel luogo. Non è una differenza di
poco conto!»
Peter Ciaccio
Peter Ciaccio
Harry Potter trifft Gott.
Harry Potter trifft Gott.
Das Evangelium von Hogwarts
Neukirchener Aussaat-Verlag
12,99 Euro – ISBN 978-3-7615-5914-7
Das Evangelium von Hogwarts – Neukirchener Aussaat-Verlag
12,99 Euro – ISBN 978-3-7615-5914-7
Der italienische Titel lautet: »Il vangelo secondo Harry Potter – Come affrontare la vita con
la Bibbia in una mano e la bacchetta magica
nell’altra« (Claudiana, 2011).
Gibt es Parallelen zwischen der weltbekannten Saga um den
jungen Zauberer Harry Potter und dem christlichen Glauben?
Der italienische methodistische Pfarrer Peter Ciaccio will in
seinem Buch »Harry Potter trifft Gott«, das 2012 im »Neukirchener Aussaat«-Verlag erschienen ist, christliche Wurzeln für
die Potter-Welt Joanne K. Rowlings gefunden haben.
Wie im ersten Kapitel dargelegt wird, ist es dem Autor ein
konkretes Anliegen, diese Buchreihe in Beziehung zur Theologie zu setzen und an unterschiedlichen Beispielen zu zeigen,
dass »Harry Potter« keiner Dämonisierung bedarf, sondern
christliche Inhalte vorweisen kann. Für seine Thesen wählt er
bewusst keinen wissenschaftlichen Stil, was bereits das fast
vollkommene Fehlen von Fußnoten und ein sehr dünnes Literaturverzeichnis am Ende belegen.
Der italienische Methodisten-Pfarrer macht auf einige Details
aufmerksam, die dem einen oder anderen christlichen PotterFan entgangen sein könnten.
236
Ora disponibile anche in tedesco «Il vangelo secondo Harry
Potter – Come affrontare la vita con la Bibbia in una mano e
la bacchetta magica nell’altra» (Claudiana, 2011).
Esistono parallelismi tra la saga attorno al maghetto Harry
Potter, famosa in tutto il mondo, e la fede cristiana? Il pastore metodista italiano Peter Ciaccio, nel suo libro «Il vangelo secondo Harry Potter», afferma di aver riscontrato radici cristiane per il mondo potteriano
di Joanne K. Rowling.
Come illustrato nel primo capitolo, lo scopo
dichiarato dell’autore consiste nel mettere in
relazione questa collana con la teologia,
spiegando con esempi concreti che «Harry
Potter» non debba essere demonizzato e
che, anzi, può vantare contenuti cristiani.
Per le sue affermazioni, Ciaccio rinuncia volutamente ad uno
stile scientifico, fatto evidente dalla quasi totale mancanza di
note a piè di pagina e le note bibliografiche ridotte al minimo
in fondo al libro.
Il pastore metodista italiano attira l’attenzione ad alcuni dettaglio che potrebbero essere finora sfuggiti a qualcuno dei
fans cristiani di Potter.
Ciaccio verwendet sozusagen einen säkularen globalen Helden aus der Literatur und zeigt wie dieser zumeist unbewusst
christliche Werte und Konzepte verwirklicht und auf diese
Weise auch zum Vorbild von Gläubigen avancieren kann.
Dass hierbei natürlich eher ethische Komponenten im Vordergrund stehen, erklärt sich von selbst.
Das Werk von Rowling, die sich nach dem letzten Band als
Christin »geoutet« habe, sei in der Tat kein »Teufelswerk«,
sagt Ciaccio. Im Nachwort schreibt er: »Universalität und Kultur – ist die Botschaft Rowlings am Ende die, dass unsere
Muggel-Welt genau diese beiden dringend braucht?« Er fügt
hinzu: »Vielleicht stünde auch den Kirchen und Gemeinden
und den Christen selbst etwas mehr Universalität und Kultur
gut an.« Der Theologe Karl Barth habe betont, dass ein Christ
stets sowohl die Bibel als auch die Zeitung in der Hand haben
müsse. Denn die Zeitung berichte davon, was in der Welt geschieht. Die Bibel wiederum zeige, »wie wir der Welt, in der
uns Gegenwind bläst und in der uns schwierige Entscheidungen erwarten, begegnen und in ihr bestehen können«. Die
Saga von Harry Potter, so Ciaccio, könne für Christen gewissermaßen »die Zeitung« sein. (pro)
Quellen: www.pro-medienmagazin.de www.religion-im-kinderbuch.de
Ciaccio usa, per così dire, un eroe secolare globale della letteratura, per dimostrare come costui mette in pratica – più che
altro inconsciamente – valori e progetti cristiani, offrendo in
questo modo anche un modello per i fedeli. Si capisce che in
questo contesto si parlerà prevalentemente di componenti
etici.
L’opera della Rowling, che dopo aver completato l’ultimo volume della collana si era ufficialmente dichiarata cristiana, in effetti non sarebbe una «diavoleria», dice Ciaccio. Nel prologo
scrive: «Universalità e cultura – in fin die conti non sarà forse
proprio quello il messaggio della Rowling che il nostro mondo
babbano di queste due ne avrebbe urgentemente bisogno?»
Aggiunge: «forse anche neanche alle chiese e alle comunità,
nonché ai singoli cristiani guasterebbe un po’ più di universalità e cultura.» Il teologo Karl Barth avrebbe sottolineato che
un cristiano debba tenere sempre la Bibbia in una mano e il
giornale nell’altra. Perché il giornale riporta le notizie d’attualità da tutto il mondo, mentre la Bibbia illustra «come affrontare il mondo con il vento contro che ci aspetta con delle decisioni difficili da prendere e uscirne con successo». Se vogliamo,
così afferma Ciaccio, per i cristiani, la saga di Harry Potter potrebbe fungere da giornale.
Fonti: www.pro-medienmagazin.de
Peter Ciaccio
Peter Ciaccio
Il vangelo secondo i Beatles
Il vangelo secondo i Beatles
Da Mosè ai giorni nostri passando per Liverpool
Claudiana
111 Seiten – 9,50 Euro – Format: 14,5 x 21 cm
ISBN 978-88-7016-907-2
Da Mosè ai giorni nostri passando per Liverpool
Editrice Claudiana
111 pagine – 9,50 Euro – Formato: 14,5 x 21 cm
ISBN 978-88-7016-907-2
Fünfzig Jahre nach Erscheinen von Love me do – der ersten
Single der epochemachenden Pilzköpfe aus Liverpool – stehen die Beatles immer noch symbolisch für diese Zeit der Auflehnung gegenüber jeglicher bestehender Macht, inklusive
der Kirchen, in den 1960er Jahren.
Angefangen bei der Wandlung der vier ganz gewöhnlichen
Jungs in Idole, bei der regelrechte Massenriten angewendet
wurden, nimmt sich Peter Ciaccio, der sich auch schon mit
Harry Potters christlichen Bezügen auseinandergesetzt hatte,
nun die »religiösen« Aspekte des Beatles-Phänomens vor.
Ciaccio nimmt dabei die Lupe der 10 Gebote zur Hand und
sucht dabei Einklang und Diskrepanzen zwischen Leben und
Werk der Beatles und der Grundaussage der christlichen Botschaft. Dabei stößt er zunächst auf ein Ideal neuer Menschlichkeit, das auf Liebe aufgebaut ist und eine Art aufgeklärtes
und humanistisches »Laien-Evangelium« darstellt, mit dem
wenigstens ein Stück weit der »Sad Song« einer ungerechten
und brutalen Welt besser gesungen werden sollte.
A cinquant’anni dall’uscita di Love me do – primo 45 giri dello
storico quartetto di Liverpool –, i Beatles continuano a essere il
simbolo di quel periodo di ribellione verso tutto ciò che era potere costituito, chiese incluse, che furono, e
restano, gli anni Sessanta.
A partire dalla trasformazione, tramite veri
e propri riti collettivi, di quattro ragazzi
qualsiasi in idoli, Peter Ciaccio, autore del
«Vangelo secondo Harry Potter», propone
con la consueta verve una rilettura degli
aspetti «religiosi» del fenomeno Beatles.
Con la lente dei dieci comandamenti, Ciaccio va in cerca dei punti di consonanza e
dissonanza tra la vita e le opere dei Beatles e il nucleo fondante del messaggio cristiano, trovandoli in
primis in quell’ideale di nuova umanità fondata sull’amore e
in quel «vangelo» laico, illuminista e umanista che volevano
migliorare almeno un po’ la sad song di un mondo ingiusto e
violento.
Peter Ciaccio: Methodistenpfarrer, derzeit in Palermo tätig,
schloss sein Theologiestudium an der Waldenserfakultät in Rom
ab mit einer Diplomarbeit über die seelsorgerischen Modelle in
den Kinofilmen Ingmar Bergmans. Das Verhältnis zwischen
christlichem Glauben und Kino bzw. Literatur blieb auch später
sein Thema. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern des Protestantischen Kino-Vereins »Roberto Sbaffi«. Bei Claudiana ist
bereits sein »Il vangelo secondo Harry Potter« (2011), erschienen, das seit 2012 auch auf Deutsch vorliegt (Neukirchener
Aussaatverlag – siehe Buchvorstellung in dieser Ausgabe).
Peter Ciaccio: pastore metodista, attualmente in servizio a Palermo, si è laureato alla Facoltà valdese di Teologia di Roma
con una tesi sui modelli pastorali nel cinema di Ingmar Bergman. Ha continuato a occuparsi del rapporto tra fede cristiana e cinema, con incursioni nella letteratura, ed è tra i fondatori dell’Associazione Protestante Cinema «Roberto Sbaffi».
Per Claudiana ha pubblicato: Il vangelo secondo Harry Potter
(2011). Dal 2012, è disponibile anche la versione tedesca,
vedi presentazione in questo numero.
237
Othmar Seehauser
Othmar Seehauser
SÜDTIROL
SÜDTIROL
365 Wortbilder - 752 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
Hardcover | 22,5 x 14,5 – Euro [D/A] 32,90 | [I] 29,90
ISBN 978-88-7283-402-2
© Edition Raetia 2012 – www.raetia.com
365 Parole e immagini - 752 pagine riccamente illustrate
Hardcover | 22,5 x 14,5 – Euro [D/A] 32,90 | [I] 29,90
ISBN 978-88-7283-402-2
© Edition Raetia 2012 – www.raetia.com
Südtiroler Schriftsteller und ein Fotograf starteten eine für
Südtirol neu- und bislang einzigartige Publikation: Die Autoren lieferten 365 literarische Kurztexte, der Fotograf Othmar
Seehauser steuerte passende Fotos bei.
Entstanden ist ein literarischer Kalender
als Coffee Table Book, der für jeden Tag
jeweils auf einer Doppelseite einen Gedanken, eine Inspiration, ein literarisches
Zitat und natürlich eine fotografische
Südtirolimpression bereithält. Das querformatige Buch präsentiert sich dabei
wie ein Album, in dem man täglich blättert. Die Themen der
Bilder spannen den Bogen von der Landschaft und der Natur
über Stimmungen bis hin zu Kultur und Tradition und begleiten so durchs Jahr: vom 1. Januar bis zum 31. Dezember und
– da ohne Wochentagsangabe – mehrjährig verwendbar.
Autori del Sudtirolo e un fotografo propongono una pubblicazione nuova e – finora – unica per l’Alto Adige: gli autori
hanno fornito 365 pillole letterarie e il fotografo Othmar Seehauser ha completato l’opera con foto in tema. Il
risultato è un calendario letterario sotto forma di
Coffee Table Book, che contiene una pagina doppia per ogni giorno dell’anno con un pensiero,
un’ispirazione, una citazione letteraria e, naturalmente, una foto con un’impressione del Sudtirolo.
Il libro in formato orizzontale si presenta così come
un album che invita a sfogliarlo giorno per giorno.
Le tematiche colte nelle immagini portano dal paesaggio e la
natura fino ad atmosfere, cultura e tradizione, accompagnando il lettore durante l’anno – dal 1 gennaio fino al 31 dicembre, senza l’indicazione del giorno della settimana, quindi
riutilizzabile di anno in anno.
Der Fotograf: Othmar Seehauser, geboren 1955 in Welschnofen, Südtirol, beginnt seine berufliche Laufbahn als Pressefotograf mit der Leidenschaft zu Lateinamerika. Als Pendler zwischen den Kontinenten fällt Seehauser erstmals Anfang der
1980er-Jahre mit sensiblen Sozialreportagen aus Brasilien, Peru
und Paraguay auf. Von 1988 bis 2006 arbeitet er als freier Fotograf für das Südtiroler Wochenmagazin »FF«. Aufträge des
Nachrichtenmagazins »Der Spiegel« führen ihn in das Amazonasgebiet, nach Sibirien, Bhutan sowie nach Tibet und Nepal.
Il fotografo: Othmar Seehauser, nato nel 1955 a Nova Levante,
Alto Adige, avvia la sua carriera professionale come fotografo
stampa con una passione per l’America Latina. Da pendolare tra
i continenti, Seehauser inizia a farsi un nome negli anni 1980
con i suoi reportage sociali dal tocco sensibile dal Brasile, Peru e
Paraguay. Dal 1988 al 2006 lavora come fotografo freelance
per il settimanale altoadesino «FF». Incarichi speciali da parte
del settimanale tedesco «Der Spiegel» lo portano nell’Amazzonia, in Siberia, nel Bhutan, nonché in Tibet e nel Nepal.
Die Losungen für junge Leute
Un Giorno una Parola
Gottes Wort für deinen Tag
Letture quotidiane per il 2013
400 Seiten - Hardcover - 9,80 Euro - ISBN 978-3-7245-1810-5
www.jugendlosungen.de
Claudiana - Prezzo: 12.00 Euro
ISBN 978-88-7016-906-5
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine gibt es schon länger als 275
Jahre. Für viele Menschen in der ganzen
Welt sind sie Leitworte für den Tag.
Der erste Spruch, die eigentliche Losung, wird aus einer Sammlung von
über 1800 Sprüchen aus dem Alten Testament gezogen. Der zweite Spruch
stammt aus dem Neuen Testament und
wird von einem Redaktionsteam (Theologen und Pädagogen) als Lehrtext passend dazu ausgesucht.
Neu an den Losungen für Junge Leute sind ergänzende Impulse zum Weiterdenken, Gebete und der eine oder andere
Anlass zu einem Lächeln. Der eingebaute Kalender und Möglichkeiten zum Notieren eigener Gedanken machen die Losungen für Junge Leute vielleicht auch zu DEINEM besonderen Losungsbuch.
Le famose Losungen, testi biblici e meditazioni giornaliere, preparate ogni anno,
a partire dal 1731, dalla Chiesa evangelica dei Fratelli Moravi (Unità dei Fratelli
di Herrnhut). La presente edizione, tradotta e adattata per il lettore italiano, è la 283a.
238
Il curatore: Paolo Ricca ha insegnato storia del cristianesimo
presso la Facoltà valdese di Teologia di Roma. La Facoltà di
Teologia dell’Università di Heidelberg gli ha conferito la laurea
honoris causa. È spesso ospite della trasmissione radiofonica
di Rai 3 Uomini e profeti. Insegna come professore ospite presso il Pontificio Ateneo Sant’Anselmo di Roma.
È direttore della Collana «M. Lutero – Opere scelte» della
Claudiana, di cui ha curato i seguenti volumi: Gli articoli di
Smalcalda. I fondamenti della fede (1537–38) (1992), La libertà del cristiano (1520) (2005) e Alla nobiltà cristiana della
nazione tedesca (1520) (2008).
Vedere adesso –
Dass du JETZT siehst
Vedere adesso
von Muntasir al-Qaffasch
Traduzione di Elisa Ferrero
Editrice Claudiana - Collana: Calamite - 131 pagine
11,90 Euro - Formato: 12 x 20 cm
ISBN: 978-88-7016-920-1
di Montasser al-Qaffash
Italienische Übersetzung von Elisa Ferrero
Editrice Claudiana - Reihe: Calamite (Magneten) - 131 Seiten
11,90 Euro - Format: 12 x 20 cm - ISBN 978-88-7016-920-1
Der ägyptische Schriftsteller Muntasir al-Qaffasch wendet
sich – wie die meisten anderen seiner Generation, nicht mehr
den großen Gesellschaftsthemen zu, sondern vielmehr der
Subjektivität und der Individualität. Er eröffnet somit – nicht
nur den italienischen – Lesern ein vom arabischen Kliché abweichendes Bild, in dem Schleier, Terrorismus, Konflikte, Korruption, stereotype Sinnlichkeit und allgemeine Rückständigkeit keine Rolle spielen. Stattdessen bietet er aus der Sicht des
Ägypters, Arabers, Schriftstellers, Mannes seinen persönlichen Blickwinkel auf die menschliche Natur an, die uns allen
gemein ist. Vedere adesso (Dass du JETZT siehst) führt zunächst auf die falsche Fährte, denn was wie ein Krimi beginnt,
bleibt nicht beim anfänglich beschriebenen Verbrechen und
der Tätersuche, sondern führt zu einer Selbsterforschung der
Hauptfigur, bei der er sich auf die Suche nach der eigenen Erinnerung, seinem Verhältnis zur Wirklichkeit und letztlich zur
eigenen Identität begibt.
Questo romanzo dello scrittore egiziano al-Qaffash – appartenente alla generazione che, abbandonando i grandi temi sociali affrontati dalla generazione precedente, si è concentrata
sulla soggettività e sull’individualità –
offre un volto diverso del mondo arabo
rispetto a quello al quale è abituato il
lettore italiano, fatto di veli, di terrorismo, conflitti, corruzione, sensualità
stereotipata e generale arretratezza.
Egli offre il proprio sguardo personale –
di egiziano, arabo, scrittore e uomo –
sulla natura umana che abbiamo tutti
in comune. Vedere adesso è un romanzo un po’ «ingannatore», esordisce
come un poliziesco, con un «delitto»
iniziale, ma il protagonista invece di investigare semplicemente il delitto avvia una ricerca sulla propria memoria, sul proprio rapporto con la realtà e, in definitiva, sulla propria identità.
Dieser Roman verlässt den Leser nach der Lektüre nicht,
sondern spaziert weiterhin in seinem Gedächtnis, vielleicht auch im Bewusstsein herum mit seinen vielen Bildern und Metaphern.
(E. Ferrero)
È un romanzo che non abbandona il lettore dopo la lettura,
ma continua ad aggirarsi nella memoria, e forse coscienza,
con le sue tante immagini e metafore evocative. (E. Ferrero)
Muntasir al-Qaffasch: Erfolgreicher Ägyptischer Schriftsteller
in der arabischen Welt, hat drei Erzählsammlungen geschrieben (Namensgewebe, Geheimnisse, Der Unmotivierte) sowie
drei Romane (Erlaubnis zur Abwesenheit, Dass du JETZT siehst,
Eine Frage der Zeit). Er hat drei Literaturpreise gewonnen.
Montasser al-Qaffash: Scrittore egiziano di successo nel
mondo arabo, è autore di tre raccolte di racconti (il tessuto dei
nomi, I segreti, l’immotivato) e tre romanzi (Permesso di
licenza, Vedere adesso, Una questione di tempo). Ha vinto tre
premi letterari.
Danke – ein Wort, das nie unpassend ist und in der
Grazie – una parola che non è mai fuori luogo e che
Weihnachtszeit, zum Jahreswechsel besonders angebracht
ist. Danke sage ich allen, die zum Gelingen unseres
MITEINANDER beigetragen haben:
risulta particolarmente appropriata nel periodo natalizio, a
cavallo tra gli anni. Grazie, lo dico a tutti coloro che hanno
contribuito alla buona riuscita del nostro INSIEME:
Danke unseren Übersetzerinnen:
Grazie alle nostre traduttrici:
Maria Clara Finetti & Kerstin Gros
Danke meinen Redaktionskollegen:
Grazie ai miei colleghi in redazione:
Hans Büchi, Andrea Massias, Alberto Saggese
und als Joker /e come jolly
Ulrich Eckert
Danke der Druckerei
Grazie alla tipografia
Ferrari-Auer
und ihren Mitarbeitern, vor allem »unserer« /
e ai suoi collaboratori – soprattutto alla «nostra»
Carla Goller
Danke dem Dekanat in Rom mit all seinen
unermüdlichen Mitarbeiterinnen.
Grazie al Decanato a Roma con tutte
le sue collaboratrici instancabili.
Danke allen unseren Leserinnen und Lesern,
vor allem denen, die gelegentlich auf einzelne
Beiträge reagieren, uns durch konstruktive Kritik
oder Lob begreifen lassen, für wen wir alle
zwei Monate ein neues MITEINANDER/INSIEME
zusammenstellen.
Grazie a tutti i nostri lettori e a tutte le nostri
lettrici, soprattutto a coloro che ogni tanto ci
danno un qualche feedback, ricordandoci con la
loro critica costruttiva oppure con i complimenti,
per chi stiamo preparando a scadenza bimensile
una nuova edizione di MITEINANDER/INSIEME.
Ihnen allen danke ich ganz herzlich und wünsche allen –
auch im Namen der Redaktion – frohe Weihnachten und ein
gesegnetes, glückliches, gesundes Neues Jahr 2013!
Sabine Wolters mit der MITEINANDER-Redaktion
Danke unserem Direktor
Grazie al nostro direttore
Paolo Poggioli
Und unserem Dekan/e al nostro decano
Holger Milkau
mit dem Konsistorium/con tutto il Concistoro
Danke unseren Autorinnen und Autoren,
deren Einzelbeiträge insgesamt ein
informatives, amüsantes, nachdenkenswertes
Gesamtbild unserer Kirche ergeben haben.
Grazie ai nostri autori e alle nostre autrici,
che con ogni loro articolo individuale
contribuiscono a formare un mosaico
informativo, divertente e pieno di spunti di
riflessione della nostra chiesa.
A tutti voi un sentito grazie da parte mia e – anche dai miei
colleghi in redazione – un buon Natale e un Nuovo Anno 2013
benedetto dal Signore, all’insegna della felicità e della salute!
Sabine Wolters con la Redazione di INSIEME
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luftiges
dem Leben luftig die Arme ausbreiten
wie einem lang ersehnten Gast
ein Willkommen sagen
die Hand hinhalten
offen
mit herzvollem Takt
die Einladung wagen
arioso
aprire le braccia alla vita in modo arioso
come se fosse un ospite atteso a lungo
dare il benvenuto
porgere la mano
aperta
con tatto pieno di cuore
osare l’invito
Heidrun Bomke
©Heidrun B. Bomke, Literarisches Leben, www.heidrunbomke.de – Foto: Wodicka
MITEINANDER
ist das Organ der
»Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien«
INSIEME
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Autor. Trib. Bolzano 26/11/1968, n° 39/49
Stampa • Druck: Ferrari-Auer, Bolzano • Bozen - Copie • Auflage: 3000 - n. 6-2012 - Siap. 70 % NE BZ
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