Klaus K. Baumann Unternehmensberatung
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Klaus K. Baumann Unternehmensberatung
KLAUS K. BAUMANN Unternehmensberatung Unternehmensvermittlung GmbH Kundenbrief Dezember 2009 – „Die Nachfolge“ Guten Tag, verehrter Leser, Insolvenzen, Schließungen, Veräußerungen und Übernahmen! Firmen werden gegründet, aufgebaut und nicht selten durch Unvermögen der Führung oder durch Eigensinn des Unternehmers an die Wand gesteuert. Aktuelles Beispiel: „Feldmann“. Kein Einzelfall. Die Rechtfertigungen, die Banken, der Wettbewerb oder die Kaufzurückhaltung des Verbrauchers seien Schuld, zählt in den seltensten Fällen. Die letzten 20 Jahre habe ich mal durchleuchtet. Sie werden bekannte Namen finden, sich an ihre Schicksale erinnern. Z.B: Tacke, Regent-BTG, allkauf-Möbel, Westmöbel, Unger/Massa, Rosing Gelsenkirchen, Agroform Hof, Mega Wildau, Möbel-Krügel/Hin&Mit, MöbelHess, Kost Stuttgart, Erbe Hanau, Rheinmöve, Hagner Heilbronn, Braun Ludwigsburg, Koch Kassel, Möbel-Oase Berlin, Ecklebe Harburg, Hünting Wesel, Rema Regensburg, Homa Hof, Divi, Nies Wiehl, Hannibal Bochum, Erbe Hanau, Möbelcity Wesner, Sander Bremen, Eckmann Plettenberg, Bald Siegen-Weidenau, Hellwig Wuppertal, Astroh-Küchen, Streit Königsbrunn, West-Möbel Göttingen, plus viele Neugründungen und Schließungen in den NBL. Z.B. spektakulär die Pleite von Zick Taubenheim. In diesem Jahr (bis heute) folgten Wangler Ingolstadt, Chalet, Wortmann Arnsberg, Pesch Köln, Nova-SB-Lagerkauf, Realkauf Wohnbedarf/VIVA Köln, Krokofant Frankfurt/Wiesbaden, Feldmann Salzbergen. Die vielen kleineren Schließungen (WK-Häuser) nicht berücksichtigt. Eigentümerwechsel gab es seit den 90er Jahren z.B. bei Roller, Neubert, Möbel-Kraft, Schulenburg Halstenbek, Mutschler Neu-Ulm, Engelhardt Hassfurt, Stöckl Fürth, Mann Karlsruhe, Bierstorfer Heilbronn, Klingeberg Bremen, Hiendl Passau, Karstadt München, Möbelix, Stumpp Stockach, Zimmermann Freudenberg, Wohnwelt Dudenhofen, Höffner Leonberg, Airport Köln-Porz, Emslander Landshut. Diese Ereignisse hatten überwiegend strategische Hintergründe und waren durchaus positiv für die Branche. Expansionschancen wurden genutzt und sicherten Lieferantenverbindungen und Arbeitsplätze. Es waren „Flurbereinigungen“. Diese Zusammenfassung soll auch verdeutlichen, es gab in dem besagten Zeitraum bemerkenswerte Rochaden, dabei kaum Flächenstilllegungen. Nur die 34.000 Qm VKF von Möbel-Mutschler in Neu Ulm will keiner haben. Fazit: Die Hintergründe der o.g. Transaktionen sind mir bestens bekannt, weil ich in den meisten Fällen involviert war. Betreibe ich Ursachenforschung, reichen die Begründungen von Anschluss an den Branchentrend verpasst über Unfähigkeit der Inhaber, keine geeigneten familiären Nachfolger, wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll, bis „Kasse machen“. Seite 1 von 3 Bantschowstraße 37 · 22391 Hamburg Telefon: 040 460998-0 · Telefax: 040 460998-12 · Mobil: 0172 2103948 Internet: http://www.baumann-hamburg.de · E-Mail: baumann-hamburg@t-online.de KLAUS K. BAUMANN Nachdenklich stimmt mich, dass bei einigen Problemfällen branchenbekannte Steuerberater erkennbare Negativtrends eher förderten als ein „Stopp jetzt“ durchsetzten. Auch unterbeschäftigte Anwälte berechnen lieber üppige Stundensätze, weil die starre Gebührenordnung nicht so spannend ist. Die Eigeninteressen stehen oft vor der Objektivität. „Creditreform“, Ausgabe 11/2009 greift mit dem Artikel „Nachfolger im Fokus“ dieses Thema mal wieder auf, weil unverändert aktuell. Auszüge: ..Unternehmer (85) beurteilt sich als fit und will es noch 5 Jahre schaffen.. ..alljährlich 60.000 Familienunternehmen, bei denen ein Wechsel an der Spitze ansteht, nur die Hälfte in familiärer Hand bleibt.. ..nicht loslassen wollen der Unternehmer ist ein erklärbares Phänomen.. ..die Regelung der Nachfolge nach dem Tod des bisherigen Eigentümers gefährdet den Bestand vieler Unternehmen. Nicht akzeptierte Erbfolge und hohe Erbschaftssteuerzahlungen sind meistens nicht eingepreist. ..90% der Inhaber schätzen den Wert Ihres Unternehmens falsch ein.. ..70% schätzen den Wert des eigenen Unternehmens gegenüber dem realen Marktwert um das Drei- bis Siebenfache zu hoch ein.. ..mit Herzblut aufgebaut wird eher mit Herz als Verstand betrachtet, und 90% des Kapitals wurde in das Unternehmen investiert und sollte als Altersvorsorge des Inhabers gelten.. ..die Planung der Nachfolge sollte rechtzeitig genug angegangen werden, damit es zu keinen Notbesetzungen oder faulen Kompromissen kommt.. ..es gibt betriebswirtschaftlich und strategisch begründete Verkäufe, allerdings wird auch der Unternehmensverkauf in der Realität oft als Notlösung gewertet.. ..Der Kaufpreis von Unternehmen ist durch kein analytisches oder mathematisches Verfahren exakt zu ermitteln. Der objektivierte Unternehmenswert enthält die Faktoren von Angebot und Nachfrage, Wettbewerbsintensität, Perspektiven, Synergien, Investitionen, Reaktivierung und strategischen Gründen des Kandidaten und dem Kapitalmarkt.. Meine Empfehlung: Nachfolgestrategien sollten in der Schublade (Safe) liegen und sind periodisch zu überdenken. Das Gedankengut muss kreativ aktualisiert werden. Nicht nur an das Alter der Führung des Unternehmens denken, sondern auch an den möglichen „Katastrophenfall“. Z.B. Ausfall der Führungsspitze durch Unfall, Krankheit, Streitigkeiten, Scheidung. Oder, positiv gesehen, was tun, wenn ein akzeptables Übernahmeangebot auf den Schreibtisch flattert? Seite 2 von 3 KLAUS K. BAUMANN Empfehlung: Auf Wunsch kann auch telefonisch ein Thema andiskutieren werden, z.B. durch eine kostenlose Konferenz via „Skype“. Ich kann vorab schon sagen, wie ich evtl. beraten oder unterstützen könnte. Die Vertraulichkeit ist natürlich zugesagt. Themenwechsel, hängt aber mit dem obigen zusammen. Ich muss es einfach loswerden: Meine religiösen Neigungen sind -zugegeben- sehr dezent ausgeprägt. Aber, in der „Bibel“, die ich aus Neugierde schon mal zur Hand nehme, finde ich erstaunliche Beschreibungen und Deutungen von Ereignissen, die ich ohne weiteres auf aktuelle Erlebnisse übertragen kann. Z.B. Undank ist der Welt Lohn (2. Korinther 12,11-18) Originalwortlaut: ...So kann es gehen. Selbstlosigkeit und Verzicht werden als Schwäche ausgelegt. Paulus protzt nicht wie andere mit den Wundern, die durch ihn geschehen sind. Er erwartet zudem keinen Unterhalt von den Korinthern, erntet aber nur Verachtung... ...Achtung und Dank wären Schritte in die richtige Richtung, nämlich zu einem geschwisterlichen und fruchtbaren Miteinander von Mitarbeitenden und Gemeinden...! Was will ich mit diesem Exkurs umschreiben? Ich könnte im Sinne des Korinthers fortfahren:..“warum muss ich mich, nach großem zeitlichem und finanziellem Aufwand und nach erfolgreichem Abschluss mit Rechtsanwälten „raufen“, die mich in eine juristische Fingerhakelei verwickeln wollen, um die vereinbarte Provision in Frage zu stellen und damit Lob und Anerkennung vom Mandanten zu erheischen?“... So in diesem Jahr gleich dreifach erlebt. Diese Doppelmoral ist leider ein Trend der Zeit geworden. Eine Absprache per Handschlag besiegelt, die telefonische getroffene Vereinbarung, sollten, so mein Ratschlag, möglichst schriftlich protokolliert und gegengezeichnet werden. Damit meine ich auch die Absprachen mit Maklern und Firmenvermittlern. Gelegentliche Erinnerungslücken haben nicht nur Politiker und Angeklagte vor Gericht. Dazu das Zitat von Ernst Reinhardt: „Das Gefühl der Macht verdrängt das Bewusstsein der Verantwortung“. Das Jahr geht zu Ende, es war zum Glück nicht so grausam wie befürchtet. Ich wünsche geruhsame Feiertage und ein erfolgreiches und friedliches Neues Jahr. Leichter wird es bestimmt nicht werden! Mit Gruß aus Hamburg Ihr Klaus Baumann 03.12.2009 Einen Tipp für Weihnachten. Für Freunde des gepflegten Krimis empfehle ich die Bücher des Schweizer Schriftstellers Heinrich Eichenberger. Als ex-Geschäftsführer größerer Firmen und als ex-Geheimdienstler schreibt er hochspannungsgeladene Wirtschaftskrimis mit Realitätsbezug. Schauen Sie in seine Internetseite (www.heinrich-eichenberger.com). Lesen Sie als erstes das „Geheimdienstlexikon“. Seite 3 von 3