Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Avaya
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Avaya
Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Avaya-Geschäftsleitung hat gestern im Gesamtbetriebsrat und parallel per E-Mail an die Belegschaft ihren Austritt aus den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektroindustrie zum 1. Januar 2008 mitgeteilt. Sie begründet das mit dem Wandel vom Hardware-zentrierten hin zum Software- und Lösungs-orientierten Unternehmen. Da sei die Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie nicht mehr angemessen. Diese Begründung ist fadenscheinig. Diesen Wandel machen viele Unternehmen der IT- und Telekommunikationsindustrie durch. Egal ob Siemens Enterprise Communications, Nokia Siemens Networks, Alcatel-Lucent oder NextiraOne – für alle diese Unternehmen gelten Tarifverträge der IG Metall. Die Geschäftsleitung behauptet, sie spare keine Kosten durch den Austritt. Das ist im Moment richtig. Tatsächlich muss der gerade mit der IG Metall abgeschlossene Entgelttarifvertrag mit 4,1% Erhöhung der Tarifentgelte in diesem Jahr und 400 € Einmalzahlung und 1,7% im Juni 2008 plus ca. 4% Einmalzahlung eingehalten werden. Aber die ab November 2008 neu auszuhandelnde Tariferhöhung würde nicht mehr wirksam. Jeder muss dann darauf hoffen, dass der Arbeitgeber einseitig ausreichend viel Geld für Entgelterhöhungen zur Verfügung stellt und dass man dann auch noch persönlich genug vom Kuchen abbekommt. In den letzten zehn Jahren haben die Tariferhöhungen auch ohne Berücksichtigung der ERARücklagen über 30% Entgelterhöhung erbracht. Für die Zukunft wären allgemeine Tariferhöhungen für alle, die von den Gewerkschaften ausgehandelt werden, vorbei. Die Geschäftsleitung hat in ihrer Mail mitgeteilt, dass sie „diese Themen zukünftig im offenen Dialog direkt und unmittelbar zwischen Geschäftsleitung, Betriebsrat und Mitarbeitern klären“ möchte. Arbeitsbedingungen, die üblicherweise in Tarifverträgen vereinbart werden, dürfen aber nicht Gegenstand einer Betriebsvereinbarung sein. Dafür gibt es nun mal Gewerkschaften und der Arbeitgeber hat diese rechtliche Lage zu respektieren. Noch ist es nicht zu spät. Die IG Metall kann nur Tarifverträge verhandeln, wenn sie ein Verhandlungsmandat hat. Das Mandat wird von vielen Mitgliedern erteilt. Auch der Arbeitgeber wird genau registrieren, wie stark die Unterstützung der IG Metall in der Belegschaft ist. Deshalb ist jeder IG Metall-Beitritt Teil einer demokratischen Abstimmung über die zukünftige Notwendigkeit von Tarifverträgen bei Avaya. Noch gelten die Tarifverträge. Der Austritt alleine beendet sie noch nicht. Aber abzuwarten wäre der falsche Weg. Jetzt ist ein Signal an die Geschäftsleitung erforderlich. Werden Sie Mitglied der IG Metall. Martin Weiss, IG Metall Frankfurt